Schönbrunn - imperial-austria.at · Schönbrunn Journal Zwei Barockjuwele machen gemeinsame Sache...
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Zwei Barockjuwele machen gemeinsame Sache
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Nachrichten aus Schloss,
Wagenburg, Park,
Tiergarten, Hofburg,
Hofmobiliendepot und Schloss Hof
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„Schön, dass zwei alte Bekannte endgültig zusam-
mengefunden haben“, freut sich Mag. Barbara Goess,
Geschäftsführerin von Schloss Hof, über die Über-
nahme. Nach langem politischen Hin und Her gibt es
für Österreichs barocke Welt endlich ein Happy End.
Gelungene Adoption. Während Österreichs Touristen-
attraktion Nummer 1, das Schloß Schönbrunn,
jährlich seine Gewinne steigert und einen Teil davon
an den Bund abführt, musste das abseits der touristi-
schen Trampelpfade gelegene Schloss Hof im March-
feld bisher vom Bund subventioniert werden. Gelder
direkt von der SKB an die MRBG fließen zu lassen, lag
also nahe. Mit 31. Dezember 2012 wurde die MRBG
zur 100%igen Tochter der SKB. Beide Seiten freuen
sich über die gelungene Adoption. „Für uns ist es
schön zu sehen, dass die aus dem kulturellen Erbe
erwirtschafteten Gewinne in die Erhaltung histori-
scher Stätten zurückfließen“, erklärt Dr. Alexander
Keil, stellvertretender Direkor der SKB.
Ein Schloss für alle. Das von Prinz Eugen erbaute Som-
merschloss Hof punktet mit Vielseitigkeit. Die barocke
Gartenanlage mit ihren beeindruckenden Brunnen ist
einzigartig. Zusätzlich zu den historischen Schloss-
räumlichkeiten gibt es im Meierhof einen Tierpark mit
Streichelzoo und historische Werkstätten. Das Ver-
anstaltungsprogramm für Groß und Klein ist ähnlich
abwechslungsreich wie die kulinarischen Angebote.
Stammkunden gibt es viele – denn wen einmal die
Faszination der etwa 50 Hektar großen Anlage gepackt
hat, der will immer wieder neue Nischen und Ecken
entdecken. Mithilfe der SKB will das Management aber
verstärkt auch internationale Gäste nach Niederöster-
reich locken. „Der durchschnittliche Tourist hält sich
nur 1,7 bis 2,2 Tage in Wien auf“, erklärt Keil, „und fährt
in dieser Zeit nicht bis ins Marchfeld.“ Man hofft aber
auf den wiederkehrenden Wienbesucher. Auch mehr
Tagestouristen aus Bratislava will man gewinnen. Seit
letztem Jahr existiert eine Brücke über die March. Für
die öffentliche Anreise verkehrt an Wochenenden und
Feiertagen mehrmals täglich ein Shuttlebus zwischen
der Bahnstation Marchegg und Schloss Hof.
Renate Süß
SchloSS hof und SchloSS Schönbrunn Kooperationen der beiden Sommerresidenzen Maria Theresias gab es schon lange. Mit Jahresanfang wurde die Marchfeldschlösser revitalisierungs- und betriebsgesellschaft (MrbG) eine Tochter der Schloß Schönbrunn Kultur- und betriebsges.m.b.h. (SKb).
Nachrichten aus Schloss,
Wagenburg, Park,
Tiergarten, Hofburg,
Hofmobiliendepot und Schloss Hof
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Fortsetzung auf Seite 6
Im frühling ist der historische Barockgarten in Schloss Hof eine besondere Pracht und unbedingt einen Besuch wert!
hofMobIlIEndEpoTDie Kuratorin der Maximilian-
Ausstellung im Interview Seite 5
SchloSS Schönbrunn Neuer Aufsichtsrat rüstet sich
für Schloss Hof Seite 4
bundESGärTEn Das Schönbrunner
Wüstenhaus Seite 7
TIErGArTEn Dreimal mehr Platz für die
Eisbären Seite 8
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
im September 2012 feierte die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) ihr 20-jähriges Bestehen. Diese 20 Jahre können als durchaus gelungen und erfolgreich bezeichnet werden. Die SKB wirtschaftet positiv, benötigt keine Subventionen und ist dadurch in der Lage, die notwendigen Investitionen aus eigenen Mitteln zu fi nanzieren.
Neben dem Schloß Schönbrunn gehören die Prunkräume in der Hofburg, das Sisi Museum, die Silberkammer, das Hof-mobiliendepot und seit dem Vorjahr auch die Marchfeldschlösser zur SKB.
Verantwortlich für diese kontinuierliche, positive Entwicklung der SKB waren ganz wesentlich die Aufsichtsräte der SKB, die zum überwiegenden Teil von Anfang an dabei gewesen sind und uns all die Jahre mit ihrem Know-how unterstützt haben.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich beim Aufsichtsrat im Allgemeinen und bei DI Hans Müller, KR Prof. Mario Rehulka, Dr. Eva Gaisbauer und Dr. Gerhard Popp, die nach 20 Jahren SKB den Aufsichtsrat verlassen haben, im Speziellen zu bedanken. Lesen Sie dazu auch auf Seite 4.
Dr. Franz SattleckerGeschäftsführer SKb
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., 1130 Wien (DVR 0727342) · Projektleitung: Johanna Frey · Gestaltung und Redaktion: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at · Druck: Holzhausen Druck & Medien GmbH, 1140 Wien · Erscheinungsort: Wien · Grundlegende Richtung des Mediums: Kundeninformation · Verlagspostamt: 1130 Wien
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ServiceSie möchten das Schönbrunn Journal gerne regelmäßig kostenlos beziehen? Abobestellun-gen via E-Mail: [email protected] oder per Postkarte an Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Ulrike Lugosi, 1130 Wien. Kennwort: Schönbrunn Journal
die aktuellen bauvorhaben im Schloß Schönbrunn fi nden Sie unter www.schoenbrunn.at/unternehmen/bautaetigkeit
Alle Infos zu den Eintrittspreisen für die neue Saison fi nden Sie unter www.schönbrunn.at
besuchen Sie uns im Internet, bestellen Sie be-quem Onlinetickets und informieren Sie sich über Ausstellungen und Veranstaltungen zu Belvedere, Schloss Hof, Hofburg Wien (Kaiserappartements, Sisi Museum, Silberkammer), Hofmobil iendepot • Möbel Museum Wien, Schloß Schönbrunn, Tech-nisches Museum Wien, Tiergarten Schönbrunn, Schloss Esterházy, Hofburg Innsbruck und Kaiser-villa Bad Ischl unter www.imperial-austria.at
Souvenirs für Sisi-fans: mit einem Klick zum onlineshop! Viele originelle Geschenkideen kann man jetzt ganz bequem vom Computer aus bestellen: www.sisi-shop.at
Wohnen in Schönbrunn. Derzeit sind folgende Wohnungen frei: Hauptgebäude West, Große Weiße Stiege 24 und Große Weiße Stiege 27. Nähere Infos erhalten Sie bei Frau Limbach, Tel.: (01) 894 97 49-662 oder 0676/83 43 46 [email protected]
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6. März bis 18. August
hofmobiliendepot
„Maximilian von Mexiko – ›› www.hofmobiliendepot.at
Der Traum vom Herrschen“
Infos zur Ausstellung und 50 % Eintrittsermäßigung auf Seite 5
Vorträge für Erwachsene: Mi, 17. April 2013 um 19 Uhr: Dr. Rossella Fabiani, Direktorin von Schloss Miramar, Triest: „Schloss Miramar – im Spannungsfeld zwischen historischem baudenkmal und museums politischer realität“
Mi, 12. Juni 2013 um 19 Uhr: Dr. Johann Georg Lughofer, Historiker: „der fall Justo Armas oder das geheime Weiterleben des Kaisers Maximilian von Mexiko“
Weitere Veranstaltungen fi nden Sie auf der Website.
Kinderprogramm: Kinderführung „Maximilian von Mexiko: Auch ich will gern Kaiser sein!“, ab 5 JahrenTermine: 16. und 17. März, 20. und 21. April, 25. und 26. Mai, 15. und 16. Juni, 20. und 21. Juli, 17. und 18. August jeweils um 14.30 Uhr
„Malen mit Schokolade – Maximilian als Schokoladenkaiser“, Workshop, ab 5 JahrenTermine: 16. und 17. März, 20. und 21. April, 25. und 26. Mai jeweils um 15.30 Uhr
„Mein kleiner bunter Kaktus“, Workshop, ab 5 JahrenTermine: 15. und 16. Juni, 20. und 21. Juli und 17. und 18. August
16. März bis 1. April
Schloß Schönbrunn
Ostermarkt vor dem Schloß Schönbrunn ›› www.ostermarkt.co.at
Entdecken Sie liebevoll gestaltete Osterüberraschungen wie handgemachten Osterschmuck, handbemalte Straußeneier, exquisite Holzschnitzereien, Keramik oder kreative Ostergestecke.
Auch kulinarisch ist der Ostermarkt mit vielen Leckerbissen und Spezialitäten aus Österreich einen Besuch wert. Kurz gesagt: Köstliches und Schönes aus Künstlerhand zum Genießen und Verschenken!
16. März bis 2. April
Kindermuseum
Der Osterhase kommt ›› www.kaiserkinder.at
Bei einer Führung durch die Ausstellung erfahren Kinder viel Wissenswertes über das Alltagsleben im Schloss. So richtig lustig wird es bei der Osternestsuche. Jedes Kind darf eine kleine Überraschung mit nach Hause nehmen.
Bis 30. März steht auch Poldis Bastelwerkstatt wieder offen. Kreative Kids basteln hier bunte Hennen aus Kork, einen Eierbecherkönig oder einen fl auschigen Lammkopf aus einem Tontopf.
23. März
Schloß Schönbrunn
Irrgarten, Labyrinth, Kronprinzengarten und Co: ›› www.schoenbrunn.at
Die Attraktionen im Schlosspark haben wieder Saison
Wer fi ndet im Irrgarten als Erster den richtigen Weg zur Aussichtsplattform? Wer knackt die kniffl igen Rätsel im Labyrinth? Wer klettert am Labyrinthi-kon-Spielplatz am höchsten? Der schattige Laubengang des Kronprinzengartens lädt eben-falls zum Verweilen ein. Die Aussichtsterrasse auf der Gloriette bietet einen imposanten Blick auf das Areal von Schönbrunn.
23. und 24. März
Schloss hof
Ostermarkt ›› www.schlosshof.at
Flanieren Sie durch den aufblühenden Meierhof, genießen Sie die österliche Stimmung bei regionalen Schmankerln aus Küche und Keller und lassen Sie sich aus dem Angebot des Ostermarktes zu Geschenkideen inspirieren. Auch für die jüngsten Gäste gibt es ein Unterhaltungsprogramm, unter anderem Ponyreiten, die Osterhasenwerkstatt und süße Überraschungen vom Osterhasen. Jeweils von 10 bis 18 Uhr.
27. März
Kindermuseum
Das Schlossgespenst wird sichtbar! ›› www.kaiserkinder.at
Erstmals zeigt sich Schlossgespenst Poldi höchstpersönlich den Kindern. Fotoapparat nicht vergessen!
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Illustration: Hannes Eder
Das Schlossgespenst wird sichtbar! ›› www.kaiserkinder.at
höchstpersönlich den Kindern. Fotoapparat
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So kommt man nicht nur stressfrei mit der Bahn
zum Sightseeing, sondern auch günstig.
Schnell, sicher, bequem. Besuchen Sie die Grand Tour
oder das Kindermuseum im Schloß Schönbrunn,
das Hofmobiliendepot · Möbel Museum Wien in der
Andreasgasse oder die Hofburg mit Sisi Museum,
Silberkammer und Kaiserappartements. Inkludiert
sind jeweils die Anreise mit der Bahn, die Tageskarte
bis 24 Uhr für die Wiener Linien, der Eintritt und
– soweit vorhanden – ein Audioguide. Für ÖBB-VOR-
TEILScard-Besitzer und Kinder ist der ohnehin schon
günstige Tarif noch weiter ermäßigt. Alle Infos gibt es
unter www.schoenbrunn.at. Buchen kann man die
Tickets an den ÖBB-Personenkassen, unter 05 17 17
und auf railtours.oebb.at.
Schon alleine die Kostüme der Produktion sind sehenswert!
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25. InTErnATIonAlE hAydnTAGE Wenn sie heuer vom 5. bis 22. September in die 25. Saison gehen, stehen die großen Meisterwerke ihres namensgebers Joseph haydn auf dem programm.
Haydns Oratorien: Heiter bis ergreifend
Zu den großen Haydn’schen Kompositionen zählen seine Werke für Chor
und Orchester. Haydn revolutionierte das Oratorium auf eine bis dahin
nie gehörte Art und Weise. Noch heute sind diese bahnbrechenden
Stücke bei Musikern und Publikum sehr beliebt. Auf dem Programm
der 25. Internationalen Haydntage stehen unter anderem die beiden
Oratorien „Die Jahreszeiten“ und „Die sieben Worte“.
Mitspielen und gewinnen. Wir verlosen 3 x 2 Karten für das Oratorium
„Die sieben Worte“ am Donnerstag, 19. September 2013, 19.30 Uhr im
Haydnsaal auf Schloss Esterházy in Eisenstadt.
Zum wievielten Mal jähren sich die Internationalen haydntage heuer? Bitte senden Sie die richtige Antwort mit dem Kennwort
„Internationale Haydntage“ per Mail an: [email protected]
oder per Post an:
Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.,
Ulrike Lugosi, Schloß Schönbrunn, 1130 Wien.
Einsendeschluss ist der 13.5.2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Schönbrunn die Wiener Taschenoper zeigt Intermezzi im Zeremoniensaal.
Komische Kurzopern
Die Intermezzi genannten Kurzopern sind die
vielleicht größte Opernerfindung der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts und Vorläufer aller komischen
Opern. Typische Figuren der Commedia dell’Arte wie
der ältere, eifersüchtige Ehemann und seine junge
Frau oder der Trunkenbold, der alles verspielt, betre-
ten dabei die Bühne. „Was das kleine Ensemble hier
in authentisch barockem Ambiente zum Besten gibt,
ist vor allem eines: erstklassige Unterhaltung“, urteilte
die Wiener Zeitung über die Premiere im vergangenen
Oktober. Die Besetzung der Produktion kann sich
sehen und hören lassen: Luciana Mancini sang zuletzt
an der Staatsoper Berlin und Thomas Zisterer an der
Wiener Volksoper. Jevgenij Sitochin ist als Clown ganz
Regisseur der alten Schule und Charles Koroly als
Kostümbildner schlicht ein Genie. Die Tageszeitung
„Der Standard“ verglich seine Arbeiten mit den
Kreationen Vivienne Westwoods. Zum Lachen sind
die wandelbaren Ausstattungen auf jeden Fall!
nicht versäumen! Das anspruchsvolle Wiener Publi-
kum war schon im Vorjahr überrascht, wie lustig und
gleichzeitig erlesen die Vorstellungen der Wiener
Taschenoper sind. Jetzt gibt es nochmals Gelegen-
heit, die Intermezzi zu erleben. Anschließend an eine
Sondervorstellung für Intendanten, künstlerische
Leiter, Marketingdirektoren und Technische Direkto-
ren von Opernhäusern in ganz Europa wird noch ein-
mal eine kleine Vorstellungsreihe für ein öffentliches
Publikum gespielt. Im stimmungsvollen Ambiente
des Schlosses Schönbrunn ist das sicher ein ganz
besonderes Erlebnis!
Sightseeing stressfreiöbb rAIl TourS die SKb bietet in Kooperation mit den öbb Kombitickets für die imperialen Attraktionen Wiens an.
Am 19. September spielt das l’orfeo barockorchester gemeinsam mit dem
Wiener Kammerchor und namhaften Gesangssolisten Kantaten von Ludwig
van Beethoven und das Oratorium „Die 7 Worte“ seines Lehrers Joseph Haydn.
Informationen und TicketsHaydn Festspiele EisenstadtSchloss Esterházy, 7000 EisenstadtTel. (02682) 618 [email protected], www.haydnfestival.at
Kombitickets
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© ÖBB/Foto zum honorarfreien Abdruck
Intermezzi: commedia per musica5., 9. und 11. April 2013, jeweils 20 Uhr Kartenverkauf: www.jeunesse.at, [email protected], Info-Line: (01) 505 63 56
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SchloSS Schönbrunn KulTur- und bETrIEbSGES.M.b.h. Mit Karin fuhrmann fand die SKb eine Aufsichtsratsvorsitzende, die Schloss hof sehr gut kennt. Ziel ist, die Marchfeldschlösser in die Gewinnzone zu führen.
Neuer Aufsichtsrat rüstet sich für Schloss Hof
„Mit dem jahrzehntelangen Know-how des
florierenden Unternehmens Schloß Schönbrunn
gilt es nun, das Baby Schloss Hof gedeihen zu
lassen“, sagt Mag. Karin Fuhrmann. Die neue
Vorsitzende des Aufsichtsrates der SKB sieht es
als große Herausforderung, die seit Ende 2012 als
Tochtergesellschaft eingegliederten Marchfeld-
schlösser zu fördern. Da sie schon seit Jahren im
Aufsichtsrat von Schloss Hof engagiert war, stellt
sie nun sozusagen das Verbindungsglied zwischen
Schönbrunn und den Marchfeldschlössern dar.
Als Steuerberaterin und Frau der Zahlen liegt ihr
besonders die gewinnbringende Positionierung
der Marchfeldschlösser im internationalen Tou-
rismus am Herzen: „Der 350. Geburtstag von Bau-
herr Prinz Eugen ist ein schöner Anlass, Synergien
zu heben und das Marketing auszubauen.“ Ihr zur
Seite im Aufsichtsrat stehen neben den verblie-
benen DI Wolfgang Beer und Dr. Friedrich Resel
neu Mag. Elisabeth Udolf-Strobl und Mag. Beatrice
Schobesberger.
Vom reizwort zum Erfolgsgeheimnis. War das Stich-
wort „Vermarkten“ im Zuge der Ausgliederung von
Schloß Schönbrunn 1992 noch ein Reizwort, ist
heute alle Skepsis ausgeräumt. „Schönbrunn wurde
1996 Österreichs erstes Weltkulturerbe; die Stimmen,
Schönbrunn könnte verschandelt oder verschachert
werden, verstummten. Denn das neue Team zeigte
sich effizient, wirtschaftsorientiert, aber auch denk-
malschützerischer als die Denkmalschützer“, betonte
Ehrenpräsident KR Josef Fröhlich zum 20-jährigen
Bestehen der SKB.
die Entwicklung geht voran. Auch Ex-Aufsichtsratsvor-
sitzender DI Hans Müller trug zur Erfolgsbilanz bei.
Er war in den 1990ern vom damaligen Wirtschafts-
minister Wolfgang Schüssel beauftragt worden, die
Ausgliederung von Schloß Schönbrunn vorzuberei-
ten. 2002 löste er KR Josef Fröhlich als Aufsichtsrats-
vorsitzenden ab. In seine Ära fielen unter anderem
die Projekte Tagungszentrum, das nun erweitert wird,
die Sanierung der Großen Galerie und zuletzt die
Errichtung eines neuen Besucherzentrums.
Arbeiten für die gute Sache. KR Mario Rehulka, mit
KR Josef Fröhlich Mann der ersten Stunde, sieht den
bisherigen Erfolg vor allem in den „hervorragenden
Qualifikationen der Geschäftsführung als auch in
der generellen Bedachtnahme auf eine harmonische
Entwicklung“ begründet. „Da wurde für die Sache
gearbeitet, um dieses Kulturerbe nicht nur für Touris-
ten attraktiv zu gestalten, sondern auch für künftige
Generationen zu erhalten.“
Karin Mück (freie Journalistin)
Mehr privat, weniger Staat? Oder umgekehrt?WAGEnburG Ein wirtschaftspolitischer richtungsstreit und seine Spuren in der Kaiserlichen Wagenburg im Schloß Schönbrunn.
Machen Sie sich ein bild! Die Folgen des Richtungs-
streits sind bis heute in der Kaiserlichen Wagenburg
zu sehen. In den Museumsbeständen finden sich aus
der Epoche des Biedermeier nur kaiserliche Fahrzeu-
ge der Hofsattlerei, aber keine der damals internatio-
nal renommierten bürgerlichen Wagenbauer Wiens,
wie etwa Brandmayer, Engl, Koller oder Laurenzi.
Aus den Jahren vor 1848 werden von diesen Firmen
dafür einige aus Adelsbesitz stammende Kutschen im
Museum aufbewahrt. Wer hat aber nun tatsächlich
die besseren Kutschen gebaut? Machen Sie sich selbst
ein Bild bei einem Besuch in der Wagenburg!
Mario Döberl
Kaiserliche Wagenburg Wien – Schloß SchönbrunnÖffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr (November bis April) beziehungsweise von 9 bis 18 Uhr (Mai bis Oktober). Weitere Infos unter (01) 525 24 34 70 oder www.kaiserliche-wagenburg.at
Was ist billiger, was führt zu besseren Produkten?
Mit solchen Fragen ist nicht nur unsere Gesellschaft
immer wieder konfrontiert. Auch im Biedermeier
setzte man sich damit auseinander, unter anderem
im kaiserlichen Hofmarstall.
Zu teuer? Wer sollte die Kutschen des Kaisers bauen:
private Sattlermeister oder eine hofeigene Produk-
tionsstätte? Bis 1820 war die Antwort darauf klar:
Bürgerliche Meister stellten in ihren eigenen Ma-
nufakturen die Wägen für den Kaiser her, während
in den Hofstallungen nur eine kleine Werkstätte für
Wartungsarbeiten existierte. Um 1820 wurde aber
Kritik laut: Die externen Handwerker würden Preis-
absprachen halten, um ihre Tarife künstlich hochzu-
halten. Außerdem würden sie absichtlich nachlässig
arbeiten, um rasch wieder an Reparaturaufträge zu
gelangen. Die Sicherheit der kaiserlichen Familie
sei dadurch in Gefahr, und auch die Kosten würden
explodieren.
unter Korruptionsverdacht. Die Folge war eine System-
umstellung: Im heutigen Wiener Museumsquartier
wurde eine große Hofwerkstätte eingerichtet, in
der bis zu 43 Handwerker auch neue Fahrzeuge
herstellten. Die ausgebooteten lokalen Wagenbauer
machten gegen die reformierte Hofsattlerei mobil:
Deren Wägen seien klobig gebaut und könnten mit
den rasch wechselnden Moden am Wiener Wagen-
bausektor nicht Schritt halten. Außerdem stehe in
der Hofsattlerei Korruption an der Tagesordnung.
Solche Rufe verhallten zunächst ungehört. Erst 1842
rückte man wieder von der hofeigenen Produktion
für Kutschen ab, als sich herausstellte, dass diese
nicht die erhofften Einsparungen gebracht, sondern
Mehrkosten verursacht hatte. Fortan sorgten wieder
private Handwerksbetriebe für Herstellung und
Reparatur der kaiserlichen Kutschen.
(© K
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)
Links zweisitziger Stadtwagen der fürsten Thurn und Taxis (d 88), hergestellt 1828 in Wien von Simon Brandmayer, und rechts Krönungs landauer (W 39), hergestellt 1825 in der Wiener Hofsattlerei
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Herrscherlust und Sammelleidenschaft
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hofMobIlIEndEpoT Anlässlich der Ausstellung „Maximilian von Mexiko“ vom 6. März bis 18. August 2013 erzählt Kuratorin Ilsebill barta, wie das faszinierende leben Maximilians im hofmobiliendepot · Möbel Museum Wien in Szene gesetzt wird.
Warum macht das Hofmobiliendepot ausgerechnet
eine Ausstellung über Maximilian?
Meine Co-Kuratorin Marlene Ott-Wodni und ich haben
Maximilians Nachlass im Zuge eines großen For-
schungsprojektes, „Wohnkultur der Habsburger“,
gesichtet. In unserem Depot gibt es große Bestände,
die noch nicht erforscht sind. Dazu gehörten auch
Maximilians Sammlungen, die sich aus seinen viel-
fältigen Interessen speisten.
Was fasziniert Sie an Maximilian?
In seinem 34-jährigen Leben verfolgte Maximilian
mit großer Leidenschaft und Hartnäckigkeit seine
Ziele und hinterließ ein erstaunlich umfangreiches
und breit gefächertes Erbe. Sein großer „Traum vom
Herrschen“ spiegelt sich besonders im grandiosen
architektonischen Erbe wider. Bereits in sehr jungen
Jahren begann er mit der Ausgestaltung eines fürst-
lichen Ambientes und überschritt dabei nicht selten
seine fi nanziellen Grenzen.
Was ist das Besondere an der Ausstellung?
Die Ausstellung ist mit rund 550 Objekten die größte,
die das Hofmobiliendepot je gemacht hat. Wir wa-
ren mehr als zwei Jahre damit beschäftigt. Wichtig
war uns, neben unserem Stammpublikum auch
junge Menschen für Maximilian zu interessieren.
Deshalb haben wir uns gegen herkömmliche Aus-
stellungsarchitektur und für eine Zusammenarbeit
mit dem Designbüro Walking Chair entschieden.
Das Ergebnis ist farbenfroh und dynamisch.
Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?
Besonders stolz sind wir auf die unglaubliche Fülle
neu aufgefundener Exponate. Wir rücken Maximi-
lian in ein neues Licht und die Besucher werden
anhand unserer Ausstellung eine starke, interessan-
te und vielfältige Persönlichkeit entdecken.
das Spezialprogramm für Kinder und Erwachsene fi nden Sie auf Seite 2 im Kalender.
Am 1. Juli 1769 trat Maria Amalia ihre Reise in
Richtung Süden an. Im Gepäck hatte sie viele gute
Ratschläge ihrer Mutter: Sie sollte sich unter anderem
auf keinen Fall in die Regierungsgeschäfte einmi-
schen, an der Hofhaltung nichts verändern, kein
Geld verschwenden und die religiösen Pfl ichten nicht
vernachlässigen. Und sie sollte die Ratschläge einmal
pro Monat gewissenhaft lesen.
Ein seltsames paar. Mit großem Pomp wurde die Habs-
burgertochter in Parma empfangen. Am 19. Juli fand
im Palazzo Colorno die Hochzeit statt – und zwar
zwischen zwei Menschen mit sehr unterschiedlichen
Charakteren. Während Amalia eine lebhafte und do-
minante junge Frau war, verhielt Ferdinand sich eher
kindlich, bescheiden, fromm und sanftmütig. Er hat-
te mit acht Jahren seine Mutter verloren und war mit
14 Jahren Vollwaise geworden. Der Tod seines Vaters
hatte Ferdinand überfordert, sodass der französische
Minister du Tillot die Regierungsgeschäfte ausführte.
Was sich ein Wiener dickschädel in den Kopf setzt. Du Tillot aber hatte sich entschieden gegen die Heirat
gestellt. Er hätte eine Braut aus den Häusern Este
oder Orléans bevorzugt. Als Amalia dieses erfuhr,
schwor sie Rache. Gemeinsam mit Ferdinand ver-
suchte sie, du Tillot zu entmachten und schoss dabei
weit über das Ziel hinaus. Ihr Verhalten stand in
krassem Gegensatz zu den Ratschlägen ihrer Mutter.
Der „Wiener Dickschädel“ wollte doch tatsächlich die
Regierungsgeschäfte des Herzogtums lenken!
Geliebt und bekrittelt. Die Etikette dagegen war Amalia
egal. Sie erkundete Parma barfuß in langen Spa-
ziergängen, ritt in die Umgebung aus, warf Münzen
unter das Volk, unternahm Jagdausfl üge und richtete
In der letzten Ausgabe des Schönbrunn Journals erfuhren wir, dass Maria Amalia vergeblich darum kämpfte, eine liebesheirat eingehen zu dürfen. Stattdessen wurde sie an ferdinand von parma versprochen.
Resolute Rächerin und Herzogin der Herzen
Maria Theresia und ihre Kinder – 8. Kind/Teil 3
Erzherzogin Maria Amalia;
Ölgemälde anonym, um 1770
50 % Eintrittsermäßigung für
Schönbrunn Journal leser
Einfach an der Kassa das Kennwort
„Schönbrunn Journal“
nennen und das Hofmobilien-
depot vergünstigt besuchen!
Angebot gilt nicht für
Sonderveranstaltungen.
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im Palast eine Anlaufstelle für Bedürftige ein. Dies
erweckte den Widerwillen des spanischen Hofes.
Maria Amalia wurde vorgeworfen, sie fülle die Gänge
des Palastes mit Bettlern und Hausierern. Dafür aber
fl ogen der jungen „Amelie“ die Herzen des Volkes zu.
Aus der unkonventionellen Situation heraus entwi-
ckelte sich ein reger Briefkontakt zwischen Parma,
Madrid und Wien. Maria Theresia war bestürzt. Wie
die gestrenge Mutter reagierte, erfahren wir in der
nächsten Ausgabe des Schönbrunn Journals.
Eddy Franzen
Erzherzog ferdinand Maximilian in der uniform der k.k. Kriegsmarine: Der Bruder von Kaiser Franz Joseph und Erbauer des Schlosses Miramar bei Triest ließ sich 1864 zum mexikanischen Kaiser ausrufen. Dass hinter dem Wechsel von der Republik zur Monarchie nicht der Wille des Volkes stand, sondern Machtkalkül des französischen Kaisers Napoleon III., wollte er nicht wahrhaben. 1867 wurde Maximilian von einem mexikanischen Militärgericht zum Tode verurteilt und erschossen.
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Hof
des Schlosses bietet sich die Gelegenheit, die Person
hinter dem Heldenbild näher kennenzulernen.
blühende Geschichte. In seinem Refugium im March-
feld begegnet man dem Savoyer auch in den Gär-
ten oder der Orangerie, einem der imposantesten
barocken Glashäuser Europas, wo der exotische
Pfl anzenschatz des Prinzen sowie seine botanische
Sammelleidenschaft thematisiert werden. Zu seinem
350. Geburtstag ist Prinz Eugen wieder im gesamten
Areal seines geliebten Landsitzes spürbar.
Die Sonderausstellung ist vom 25. März bis 3. No-
vember zu sehen. Auch die zahlreichen Veranstal-
tungen, allen voran das große Barockfest am 29. Juni,
werden ganz im Zeichen des Prinzen stehen. Alle
Infos dazu auf www.schlosshof.at.
Cornelia Fäth
„Triumph & Passion“ – Ausstellung über die Leidenschaften eines erfolgreichen Strategen
Schloss hof feiert 350 Jahre prinz Eugen mit einer Sonderausstellung und zahlreichen Veranstaltungen.
„Mit der Übernahme wurden die Weichen für eine raschere Weiterentwicklung gestellt“
Interview mit Mag. barbara Goess, Geschäftsführerin von Schloss hof
Was erhofft sich Schloss Hof von der Übernahme
durch die SKB?
Kooperiert haben wir ja auch bisher schon. Unsere
Häuser sind alleine dadurch schon eng verbunden,
dass sie beide Sommerresidenzen Maria Theresias
waren. Mit der Übernahme wurden aber die Weichen
für eine raschere Weiterentwicklung von Schloss Hof
gestellt. Wir werden viele Synergien in Marketing,
Vertrieb, EDV und so weiter nutzen. Der Wissens-
transfer geht in beide Richtungen. So können wir
unsere Erfahrungen im Umgang mit Stammkunden
weitergeben, wenn es nämlich darum geht, einem
historischen Thema immer wieder neue Aspekte
abzugewinnen.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Stärken
von Schloss Hof?
Es ist ein beseelter Ort, der viele Welten vereint – die
barocke Gartenanlage, die Nasch- und Kräutergärten,
Theaterprojekte, Ausstellungen mit abwechslungs-
reichem Rahmenprogramm, den Streichelzoo und,
und, und.
Die Schwäche von Schloss Hof ist seine dezentrale Lage.
Lässt sich dieser Nachteil wettmachen?
Wir wollen dem Schloss sozusagen ein Gesicht geben.
Unser Haus soll in Zukunft noch stärker mit dem
Prinzen Eugen assoziiert werden. Er ist eine
eindrucksvolle Persönlichkeit, einer der
reichsten und erfolgreichsten Männer
seiner Zeit. Das Jubiläumsjahr zu seinem
350. Geburtstag ist ein guter Anlass dazu.
Zusätzlich werden weitere Bereiche des
Areals öffentlich zugänglich gemacht.
2014 wird der Bäckenhof eröffnet. Hier
setzen wir einen Familienbereich und
eine große Sonderausstellungs zone um,
in der wir unter anderem verstärkt zeigen
können, wie der Haushalt hinter den höfi -
schen Kulissen ablief.
Was ist Ihr persönlicher Lieblingsplatz
in Schloss Hof?
Das Orangerieparterre. Es ist ein intimer Garten,
von dem man einen tollen Blick auf die Pracht des
Schlosses hat.
SchloSS hof 2013 feiert Schloss hof den 350. Geburtstag seines Erbauers prinz Eugen von Savoyen. Als „genius loci“ ist der prinz in einer großen Sonder-ausstellung „Triumph & passion“ im gesamten Areal zu spüren.
näher, als man denktMit dem PKW erreicht man Schloss Hof über die Flughafen-autobahn A 4, die B 9 und die B 49. Für die Anreise mit der Bahn gibt es vergünstigte Railtours-Angebote. Zwischen dem Bahnhof Marchegg und dem Schloss verkehrt an Wochenenden und Feierta-gen mehrmals täglich ein Shuttlebus.
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Ein kurzer Abriss über die lange Geschichte• Im 12. und 13. Jahrhundert wird die „Veste Hof“ erstmals erwähnt.
• Mitte des 16. Jahrhunderts erwirbt Eustachius Pranckh von Rickersdorf das Anwesen. Aufgrund
laufender Überschwemmungen verlegte sein Sohn Friedrich die Burg auf den „Hofberg“.
• 1725 erwarb Prinz Eugen von Savoyen die Burg und ließ sie von Johann Lucas von Hildebrandt
zu einem barocken Sommerschloss umbauen.
• 1755 kaufte es Maria Theresia und ließ es in den 1770er-Jahren um ein Stockwerk erweitern.
• Nach Maria Theresias Tod wurde das Schloss kaum noch genutzt. Unter Franz Joseph wurde es
militärischen Ausbildungszwecken zugeführt, später diente es auch der Deutschen Wehrmacht
und der Roten Armee.
• In den 1980er-Jahren wurde begonnen, Schloss und Gartenanlagen zu restaurieren.
• 2002 wurde die Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft gegründet.
• Seit 2005 ist Schloss Hof wieder der Öffentlichkeit zugänglich.
barbara Goess möchte im Zuge der engeren Zusammenarbeit mit
Schönbrunn in Zukunft noch mehr Besucher
nach Schloss Hof locken.
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Schönbrunn Journal leser
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Angebot gilt für die
Saison 2013.
Ein „tusculum rurale“, einen vergleichsweise ein-
fachen Landsitz, wollte sich Prinz Eugen, der
„edle Ritter“ und „Türkenbezwinger“, errichten
lassen. Dass daraus die größte Landschlossanlage
der Habsburger-Monarchie werden sollte, ist dem
Repräsentationsbedürfnis des Prinzen und dem
Einfallsreichtum seines Architekten Johann Lucas
von Hildebrandt zuzuschreiben.
der vielseitige feldherr. Die Sonderausstellung
„Triumph & Passion – 350 Jahre Prinz Eugen“ zeigt
die vielen Facetten Eugens als erfolgreicher Feldherr
und Staatsmann, Pfl anzensammler und Bücher-
freund, Großgrundbesitzer und Schöngeist. Wie
wurde er reich? Wie stand er zu Krieg, Kirche
und Kaiserhaus? Und wer wäre der
geschickte Stratege, Diplomat und
Kunstmäzen heute? In der Belétage
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Das Schönbrunner WüstenhausbundESGärTEn Molche, Klapperschlangen und die berühmte fockea, eine in ihrer südafrikanischen heimat als Koe, auf deutsch Kuh, bezeichnete pflanze, eröffnen das sanierte Wüstenhaus im März 2013!
Der Tiergarten Schönbrunn und die Österreichischen
Bundesgärten, Kooperationspartner des Schauhauses,
präsentieren ihren Wüstenstandort ab 21. März mit
neuen Tieren und Pflanzen wie mit der renovierten
Felswand und dem neuen Höhlengang. Im April 2003
als Wüstenhaus gestaltet, bedurfte das 1903 bis 1905
als Überwinterungshaus erbaute Sonnenuhrhaus
nach 10 Jahren eines Relaunches.
besonderheiten aus Tier- und pflanzenwelt. Die mit
ihren weiß-schwarzen Flecken auffallenden Zagros-
Molche und die Klapperschlangen im neuen Terrari-
um gesellen sich zu Besonderheiten der Tierwelt wie
den Gila-Echsen und den Nacktmullen. Die Fockea,
ein Nachwuchs der weltweit ältesten sukkulenten
Topfpflanze, zeigen wir in der Osthalle. Ihr Milchsaft
gibt ihr den Namen Koe. Bis 1906 galt sie als einziges
erhaltenes Exemplar. Die Bundesgärten bezie-
hungsweise ehemals die Hofgärten kultivier(t)en die
botanische Rarität seit 1788 in den Schönbrunner
Glashäusern. 1889 präsentierte man sie auf der
Pariser Weltausstellung. In der Mittelhalle sticht die
1859 vom österreichischen Forscher Friedrich Wel-
witsch entdeckte, nur in der afrikanischen Namib-
wüste vorkommende Welwitschia mirabilis hervor.
durch die Wüsten der Welt. In den Frühjahrs- und
Sommermonaten wie im Frühherbst sind im
Wüsten hausgarten europäische Ziesel, winterharte
Kakteen und Sukkulenten zu bewundern. Im Haus
führt der Ausstellungsweg durch rund 2.000 m²
Wüsten dieser Welt mit vielen Tiere und Pflanzen
der ariden Landschaften.
Brigitte Mang
Der Zoolauf geht in die zweite Runde TIErGArTEn rund 1.350 läufer und eine Spendensumme von 30.000 Euro: der 1. Wiener Zoolauf im Vorjahr war ein riesiger Erfolg. Am 11. Juni 2013 findet die einzigartige laufveranstaltung wieder statt.
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laufen vor tierischen Zuschauern und für den guten Zweck: Der Wiener Zoolauf ist ein einzigartiges Erlebnis!
Auf die Teilnehmer des 2. Wiener Zoolaufs wartet
wieder tierisches Publikum. Die sechs Kilometer lan-
ge Laufstrecke führt quer durch den Tiergarten. „Die
Teilnehmer werden vorbei an Elefanten, Pinguinen
und Co. alle Kontinente durchlaufen“, so Tiergarten-
direktorin Dagmar Schratter. „Hinauf zum Tirolerhof
gibt es auch eine kleine Steigung.“
für den guten Zweck. Veranstaltet wird der Zoolauf
vom Tiergarten Schönbrunn gemeinsam mit dem
Verein „Die Luftkinder“. Der Reinerlös kommt je zur
Hälfte der Initiative „Heilung für Lungenhochdruck“
und dem Bau der neuen Eisbärenwelt „Franz Josef
Land“ im Tiergarten (siehe Seite 8) zugute. „Diese
Veranstaltung schafft eine Verbindung zwischen
seltenen Tierarten und seltenen Krankheiten, und wir
wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie dringend
beide Unterstützung benötigen“, erklärt Luftkinder-
Obmann Gerry Fischer das Motto.
Startplatz sichern. Die Zahl der Läufer ist auf 1.500
limitiert. Das Startgeld beträgt 35 Euro und beinhaltet
einen Verpflegungsbon, ein Goodie-Bag pro Läufer
und die Einladung zum Get-together in der Tiergar-
ten-ORANG.erie. Den Startplatz kann man sich jetzt
schon unter www.zoolauf.at sichern.
Johanna Bukovsky
Ab 21. März erstrahlt das Wüstenhaus in neuem Glanz. Auf rund 2.000 m2 erlebt man Tiere und Pflanzen der Wüsten dieser Welt.
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Alle Details zu Eisbärenwelt, Baufortschritten und Spendenmöglichkeiten fi nden Sie unter http://franz-josef-land.zoovienna.at.
das Modell zur neuen Welt
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Dreimal mehr Platz für die EisbärenTIErGArTEn Eine naturnahe landschaft, unterschiedlich tiefe Wasserbecken und ein eigener Mutter-Kind-bereich: die bauarbeiten für die neue Welt der Eisbären sind voll im Gange. Im Mai 2014 soll „franz Josef land“ eröffnet werden.
Eisbären zählen zu den Lieblingstieren der Zoobe-
sucher. Sie sind aber auch ein Symbol für die Bedro-
hung unzähliger Tierarten durch den Klimawandel
geworden. Deshalb sind die Eisbären im Tiergarten
Schönbrunn wichtige Botschafter für ihre im Freiland
extrem gefährdeten Artgenossen.
„franz Josef land“ in Wien. Um den Eisbären eine
artgemäße Haltung und den Besuchern spannende
Einblicke bieten zu können, wird im Tiergarten der-
zeit eine neue Anlage gebaut. Der Name der neuen
Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ ist ein Tribut an die
Verdienste Österreichs bei der Erforschung arktischer
Regionen.
Abtauchen und ansehen. Die Außenanlage wird mit
einer Gesamtfl äche von 1.700 m² zukünftig fast
dreimal so groß sein wie die alte. Die Gestaltung der
Landschaft orientiert sich am natürlichen Lebens-
raum: Fels- und Geröllfl ächen, Wiesen und Tundra-
böden. „Unterschiedlich tiefe Wasserbereiche mit
Salz- und Süßwasser, die teilweise durch Bäche und
Wasserfälle verbunden sind, laden die Eisbären zum
Tauchen und Schwimmen ein. Die Besucher können
sie erstmals beim Tauchen unter Wasser beobach-
ten“, zählt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter
weitere Vorzüge der Anlage auf.
Gut konstruiert. Die Technikräume, in denen die auf-
wändigen Filteranlagen für die Wasseraufbereitung
untergebracht sind, stehen bereits. Auch der Rohbau
der Futterküche ist schon fertig. Ebenfalls abge-
schlossen ist der Bau der Innenräume, in die sich die
Eisbären zurückziehen können. Als nächster Schritt
folgt der Besuchertunnel, der mitten durch die Eisbä-
renanlage führen und beeindruckende Einblicke in
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unterschiedlich tiefe Wasserbereiche geben den Eisbären im neuen „Franz Josef Land“ jede Menge Gelegenheit zum Tauchen und Schwimmen.
Ein Zuchtpärchen soll in die neue Eisbären-
welt einziehen. Auf Nachwuchs darf
gehofft werden.
das Gehege bieten wird. Dieser ermöglicht gleich-
zeitig auch eine Teilung des Geheges, zum Beispiel
während der Jungenaufzucht. „Der Tiergarten Schön-
brunn züchtet diese bedrohte Tierart seit Jahrzehnten
äußerst erfolgreich. Im Mutter-Kind-Bereich kann die
Wassertiefe an den jeweiligen Entwicklungsstand des
Nachwuchses angepasst werden“, erklärt Schratter
die Vorteile der Konstruktion.
Klimaschutz im Gehege. In Kürze wird an der Grenze
zwischen dem Pinguinhaus und der Eisbärenanlage
der Bau des Polardoms in Angriff genommen. Hier
entsteht ein interaktives Informationszentrum, das
über die extremen Lebensräume Arktis und Antarktis
informieren, aber auch wichtige Aspekte zum Klima-
schutz und zur Nachhaltigkeit enthalten wird. Nach-
haltigkeit und Energieeffi zienz werden auch beim
Bau der Eisbärenwelt groß geschrieben. Modernste
Wassertechnik-Anlagen werden den Wasserverbrauch
sehr gering halten, energiesparende Elemente und
Photovoltaik-Anlagen helfen Strom zu sparen.
Johanna Bukovsky
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