Schrittmacher- und ICD Therapie - UKM · 2014-05-23 · DDD. 40/min ist nicht immer genug …. 1....
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Schrittmacher- und ICD Therapie
Kristina Wasmer
Department für Kardiologie und Angiologie
Abteilung für Rhythmologie
Universitätsklinikum Münster
Lernziele
• Was kann ein Schrittmacher?
• Welche Schrittmacher Arten gibt es?
• Indikationen zur Schrittmachertherapie
• Was kann ein Defibrillator?
• Indikationen zur ICD-Therapie
2
Was kann ein Schrittmacher?
Pausen/Bradykardien erkennen und durch Stimulation ausgleichen
1958 Seymour Furmans
• erster Patient mit einem extrakorporalen, transvenösen Schrittmachersystem
• Stimulationskatheter konnte 13 Wochen belassen werden.
–Herzschrittmacher - HistorieHistorisches
–Herzschrittmacher - Historie
8. Oktober 1958
Implantation des 1. Herzschrittmachers durch Rune Elmquistund Ake Senning im Karolinska Hospital in Solna/Schweden
Patient Arne Larsson (AV-Block III)
Historisches
Woher kommt die Bradykardie?
• Sinusknoten
• AV-Knoten
• Tawara-Schenkel
Was kann ein Schrittmacher?
• Wahrnehmung von Eigenaktionen
• Einen langsamen Herzschlag beschleunigen
– Abgabe eines elektrischen Impulses über eine Elektrode
– Stimulation führt zur Kontraktion des Herzens
Woraus besteht ein Schrittmachersystem?
• Aggregat
– Batterie
– Elektronik
– Konnektor
• Elektrode(n)
Konnektor
Elektronik
Batterie
Gehäuse
• 850 Kliniken in Deutschland implantieren Schrittmacher
• 38000 Herzschrittmacheroperationen pro Jahr
Wie erfolgt die Stimulation ?
Stimulationsort
1. negative Elektrode (-)
2. positive Elektrode (+)- das Schrittmachergehäuse (unipolar)
oder- proximaler Elektrodenring (bipolar)
Schrittmacherelektrode
Elektroden-Stecker
Dichtlippen
Fixation
Silikonisolierte-Elektrode
Elektroden-Kopf (Kathode)
Elektroden-Ring (Anode)
Elektrodenfixierung
Regelmäßige Kontrollen– teilweise von zu Hause
Der Schrittmacher-Code
1. Buchstabe 2. Buchstabe 3. Buchstabe 4. Buchstabe 5. Buchstabe
Ort der Stimulation
Ort der Wahrnehmung
Betriebsart Art der Wahrnehmung
Programmierbarkeit Frequenzadaption
Antitachyarrhythmie Funktionen
0 Keine 0 Keine 0 Keine 0 Keine 0 Keine
A Atrium A Atrium T Getriggert P Einfachprogrammierbar
P Pacing = Stimulation
V Ventrikel V Ventrikel I Inhibiert M Multiprogrammierbar S Shock = Defribrillation
D Doppelt (A + V)
D Doppelt (A + V)
D Doppelt (T + I)
C Communication = Telemetrie
D Doppelt (P + S)
R Rate modulation = Frequenzadaptation
AAIVVI
DDD
40/min ist nicht immer genug ….
1. Erschütterung- gute Empfindlichkeit bei
Belastungsbeginn
- keine Reaktion auf Fieber/ Emotionen
- Reaktion bei extrakorporaler Erschütterung
Sensoren zur frequenzadaptiven Stimulation = DDDR / VVIR / AAIR
2. Impedanzen / Atemminutenvolumen- langsames Ansprechen bei Belastungsbeginn
Welche Schrittmacher gibt es?
• Einkammer Schrittmacher (AAI, VVI)
• Zweikammer Schrittmacher (DDD)
• Dreikammer Schrittmacher (CRT)
AAI - Schrittmacher
Stimulation Eigenaktion
cave: häufig 2 - Knoten Erkrankung → reiner AAI - Schrittmacher selten
VVI-Schrittmacher
Neustarten des Auslöseintervalls durch Eigenaktion
DDD-Schrittmacher
18
AV-Intervall
Wahrnehmung
Stimulation
AV-Blöcke II° + III°
38%
Sinusknoten-syndrom (SSS)
28%
SSS + AV-Block
1% Brady/Tachyk.–Syndrom
13%Bradyarrhythmiaabsoluta
22%
Schrittmacherindikationenin Deutschland
Indikationen zur Schrittmachertherapie
• aus prognostischer Sicht
– AV-Block III°, (auch intermittierend)
– AV-Block II°, Typ Mobitz II
• aus symptomatischer Sicht
– Bradykardie und
– eindeutiger oder zumindest naheliegender Zusammenhang zur klinischen Symptomatik
Leitlinie
Permanente Bradykardien
Empfehlung Klasse Evidenz
Sinusknoten-SyndromSymptome klar Bradykardie-assoziiert
I B
Sinusknoten-SyndromSymptome wahrscheinlich Bradykardie-assoziiert
IIb C
Erworbener AV-Block III /
AV-Block II Mobitzunabhängig von Symptomen
I C
Erworbener AV-Block II Wenckebachmit Symptomen oder infra-His-Blockierungen
IIa C
Intermittierende Bradykardien
Empfehlung Klasse Evidenz
Intermittierender AV-Block intrinsische Ursache Strukturelle Herzerkrankung oder vorbestehendes Blockbild
I B
Schrittmachertherapie in Erwägung
ziehen: Reflex-Asystolie und SynkopeAlter > 40 Jahre, dokumentierte Pause in Kombination mit Synkope, Z.n. Verletzung / keine Prodromi
IIa B