Schulsystem NRW

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Grenzüberschreitendes Lernen in der Euregio Maas-Rhein

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Präsentation von Florian Niehaus, Regio Aachen, für das Projekt Linguacluster

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Grenzüberschreitendes Lernen

in der Euregio Maas-Rhein

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Das deutsche Schulsystem (NRW)

Überblick

• Wer macht was?

(Zuständigkeiten/Kompetenzen)

• Primarstufe: a) Allgemeines; b)

Unterricht; c) OGS

• Sekundarstufe: a) Allgemeines;

b) Lehrer; c) Schüler

• Schulen in NRW - Trends

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1) Bildung ist Ländersache!

• Bund: Die Bundesregierung in Berlin hat keine Entscheidungskompetenzen

• Land: Alle Schulgesetze werden von den Landesregierungen beschlossen –

hier: Nordrhein-Westfalen (NRW), Regierung in Düsseldorf

• Bezirksregierung: Aufsicht und Verwaltung der Schule (vor allem: Personal),

z. B. Bezirksregierung Köln

• Kommunen: sind Schulträger, das heißt nur für Gebäude und nicht-

pädagogisches Personal verantwortlich – kein Einfluss auf Lehrpläne! (andere

Schulträger: z. B. Kirche)

Trend: mehr Autonomie für die Schulen!

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2) Primarstufe

• die erste Schulform heißt Grundschule

› Einschulung: mit 6 Jahren (zu beginn des Schuljahres)

› Dauer: 4 Jahre (1., 2., 3., 4. Klasse)

› keine Aufnahmeprüfung, keine Abschlussprüfung

› zweigeteilte Lehrerausbildung:

• mind. 3,5 Jahre Master-Studium „Lehramt Primarstufe“ an einer Universität (z. B. in Köln,

Duisburg-Essen, Dortmund, Münster, Bielefeld, siegen, nicht in Aachen)

• jeder studiert 3 Fächer (darunter Sprache und Mathematik)

• 1,5 Jahre Vorbereitungsdienst (Referendariat): praktische Ausbildung im Seminar und

feste Zuweisung zu einer Schule

Trend: Sofortanstellung derzeit selten, meist erst Wartezeiten/Vertretung

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Unterricht in der Grundschule

• Halbtagsschule: fast alle Schulen haben nur vormittags Unterricht (ca. 8-13 Uhr)

• Fächer:

› Deutsch (unterteilt in Sprachgebrauch, Lesen, Rechtschreibung)

› Sachunterricht

› Mathematik

› Sport

› Kunst

› Musik

› Religion

› Englisch (für alle ab Klasse 1)

Die Stundentafel (Anzahl der Unterrichtsstunden pro Fach) ist für alle Schulen gleich,

Schulen können hier nicht selbst entscheiden.

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OGS

Seit knapp 10 Jahren können Schulen eine Nachmittagsbetreuung anbieten. Heute sind fast alle

Grundschulen in NRW „Offene Ganztagsschulen“ (OGS).

- „offene“ = freiwillige Teilnahme (muss aber angemeldet werden)

- Teilnahme nur ganz oder gar nicht (keine selektive Auswahl), Anmeldungen je nach Schule zwischen 40 und

90% der Schüler

- OGS-Team besteht aus Pädagogen und Fachleuten (Künstler, Sportler …), sie sind nicht Lehrer an der

Schule

- Schule und OGS-Träger bestimmen frei, was sie anbieten möchten

- Angebot: Hausaufgabenbetreuung, Sport, Kunst, Sprachen (z. B. Trommeln, Tanz, Zeichnen, Schwimmen,

Französisch, Natur…)

Trend: mit OGS-Angeboten können sich Schulen in Konkurrenz zu anderen

Schulen profilieren

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3) Sekundarstufe

Nach der Grundschule kommen die Kinder auf die weiterführende Schule.

Derzeit gibt es 5 verschiedene Schulformen:

Das traditionelle dreigliedrige Schulsystem:

1. Hauptschule (6 Jahre)

2. Realschule (6 Jahre)

3. Gymnasium (8 Jahre)

Die alle drei Schulformen integrierende

4. Gesamtschule (6 oder 9 Jahre)

Als neue, derzeit im Entstehen befindliche

5. Sekundarschule (6 Jahre)

Die Klassen werden weitergezählt: 5., 6.,…. bis 12., (13.)

Man unterteilt

- „Sekundarstufe I“ (Klasse 6-9/10) und –

- „Sekundarstufe II“ (= Oberstufe: Klasse 10-12 am Gymnasium bzw. an der Gesamtschule 11-13 )

Trend: Existenz der Hauptschule ist stark

bedroht.

Oft werden Haupt- und Realschulen zu Sekundarschulen

zusammengelegt.

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Lehrer

› zweigeteilte Lehrerausbildung:

• mind. 3,5 Jahre Master-Studium „Lehramt Gymnasium/Gesamtschule“ oder

„Lehramt Sek. I“) an einer Universität (an fast allen Unis möglich allerdings, aber

nicht immer alle Fächer)

• jeder studiert 2 Fächer (Kombination beliebig)

• 1,5 Jahre Vorbereitungsdienst (Referendariat): praktische Ausbildung im

Seminar und feste Zuweisung zu einer Schule

› Einstellung: Bewerbung bei der Bezirksregierung und bei der Schule; i. d. R.

sofortige Verbeamtung

Trend: in bestimmten Fächern chronischer Lehrermangel (trotz demografischen

Wandels): z. B. Mathe, Naturwissenschaften, Musik

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Schüler

• Aufnahme: keine Prüfung, entscheidend ist die Empfehlung aus der Grundschule

• Unterrichtszeit: › das traditionelle Schulsystem war halbtags (Vormittagsunterricht), viele Schulen

richten jetzt Ganztag ein

› Gesamtschulen sind in der Regel Ganztagsschulen

• Fächer: › Die Stundentafel (Anzahl der Unterrichtsstunden pro Fach) ist für alle Schulen gleich,

Schulen können hier das meiste nicht selbst entscheiden.

› Schule bestimmt Fremdsprachenreihenfolge:

• 1. Klasse 5; 2. Klasse 6; 3. (fakultativ) Klasse 8

› Freiwillige Angebote: „Arbeitsgemeinschaften“

• Abschluss› nach 10 Schuljahren: Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife (alle Schulformen)

› nach 12/13 Schuljahren: Abitur (nur Abitur berechtigt zum Hochschulstudium!)

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4) Schulen in NRW - Trends

› kürzere Ausbildung in der Schule, mehr Praxisorientierung an der Uni

› mehr Autonomie für die Schulen (Profilierung)

› Inklusion: gemeinsamer Unterricht (GU) von Behinderten und Nicht-

Behinderten (klassische „Förderschulen“ werden drastisch reduziert)

› immer mehr Schulen stellen um auf Ganztag

› Wiederholen von Schuljahren („Sitzenbleiben“) soll vermieden werden

› Evaluation: Vergleichbarkeit von Leistungen durch zentrale Prüfungen

› individuelle Förderung