Sehr geehrte B2B-Preismodelle: Jedem Kunden sein Preis ... · len Studie von Marin Software in 13...

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Sehr geehrte Damen und Herren, die Otto-Tochter Collins (u.a. mit den Shops Aboutyou, Sister Surprise und Edited) hat nach gut zehnmonatigem Bestehen bereits einen zweistelligen Millionenbetrag erwirtschaftet und verzeichnet damit eine „überplanmä- ßige Umsatzentwicklung“, wie in den vorläufigen Jahreszahlen des abge- laufenen Geschäftsjahres zu lesen ist. Dies bestätigt vor allem eines: Ein Geschäftskonzept, das auf Personali- sierung setzt und den permanenten Ideenfluss als treibende Kraft inte- griert, trifft den Nerv des Konsumen- ten. Beruhigend für die Collins-Stra- tegen ist, dass durch die Einbindung der immer neuen Apps durch die angedockten Startups für ständig neue Experimente gesorgt werden kann. Eine wichtige Basis, die oft ver- nachlässigt wird. Galt bisher oftmals unter E-Commerce-Experten die Annahme, dass eine einzelne App DER verlängerte Arm zum Kunden ist und zu viele Apps eher das Marken- image verwässern könnten, so wird dies durch das Collins-Modell wider- legt. Die Apps sind jetzt das Einfalls- tor für die Personalisierung und leben von ihrer immer neuen inspirie- renden Wirkung. Mit freundlichen Grüßen, Otto Group: Wachstum stagniert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Im Porträt: MyOma: Die persönliche Note zählt . . . Seite 4 Recht: Abgabemengen bei Sonderangeboten . Seite 6 Trend Watch: Omnichannel: Mittelstand holt auf . . . . Seite 8 Die Top-Themen der Woche: G 13963 G 13963 Nr. 14 vom 03. April 2015 B2B-Preismodelle: Jedem Kunden sein Preis Die Mechanismen der Preisfindung sind im B2B-Handel deut- lich komplexer als im Endkundengeschäft: Hochgradig indivi- dualisiert und flexibel müssen sie sein – und unterliegen doch klaren Regeln. Was es beim Pricing im Geschäftskundenbe- reich zu beachten gilt. Preismodelle in Geschäftskundenbeziehungen sind fast schon ein Widerspruch in sich, werden doch Preise im B2B-Handel meist indivi- duell festgelegt: branchen-, kunden- und produktspezifisch. Hinzu kommen Sonderkonditionen wie Staffelpreise oder andere Rabattierun- gen auf Produkt- oder Segment-Ebene. „Daraus ergeben sich teilweise komplexe Preisfindungslogiken, die auf Direktverträgen beruhen, die im Kontext der Geschäftsbeziehung verhandelt wurden“, erklärt Chri- stian Wenzel, Leiter E-Commerce bei der Kernpunkt GmbH. Und auch regionale Gegebenheiten spielen eine Rolle und müssen unter Umstän- den berücksichtigt werden. Preisschwankungen in kurzer Zeitspanne Damit unterscheidet sich die Preispolitik im B2B-Handel klar von der des Endkonsumentenmarktes. Hier können Preise bei einzelnen Produkten auch schon mal innerhalb weniger Stunden um bis 240 Prozent schwanken, hat eine Untersuchung des Preismonitoring-Anbie- ters Minderest ermittelt. Dazu wurden um den Valentinstag herum in der Kategorie „Elektronik und Computer“ bei Amazon Deutschland Produkte im Abstand von fünf Minuten überprüft. Registriert wurden hierbei über eine Million Preisänderungen. Im Fall der Kamera „Nikon D610 SLR“ schwankte der Preis besonders stark und lag zwischen 700 und 1.686,60 Euro, was eine Differenz von 986,60 Euro oder 240 Prozent bedeutet. Diese Ersparnis konnte man erzielen, wenn man die Kamera am 12. Februar um 10:01 Uhr bestellte, anstatt am 13. Februar um 21:26 Uhr. Die Preisschwan- kungen führt Minderest auf den Algorithmus des „Dynamic Pricing“ von Amazon zurück, mit dem Änderungen in einer kurzen Zeit- spanne erfolgen können, um die Wettbewerbsfähigkeit und Gewinne zu optimieren. Dynamic Pricing werde verwendet, um zum Beispiel gezielt spezielle Endgeräte oder Nutzerprofile mit individuellen Preisen zu versehen, erklärt Stefan Grimm, Geschäftsführer Vertrieb und Produktmanagement Markus Howest, Chefredakteur „Der Versandhausberater“ [email protected]

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Sehr geehrte Damen und Herren,die Otto-TochterCollins (u.a. mit denShops Aboutyou,Sister Surprise undEdited) hat nach gutzehnmonatigem

Bestehen bereits einen zweistelligenMillionenbetrag erwirtschaftet undverzeichnet damit eine „überplanmä-ßige Umsatzentwicklung“, wie in denvorläufigen Jahreszahlen des abge-laufenen Geschäftsjahres zu lesen ist.Dies bestätigt vor allem eines: EinGeschäftskonzept, das auf Personali-sierung setzt und den permanentenIdeenfluss als treibende Kraft inte-griert, trifft den Nerv des Konsumen-ten. Beruhigend für die Collins-Stra-tegen ist, dass durch die Einbindungder immer neuen Apps durch dieangedockten Startups für ständigneue Experimente gesorgt werdenkann. Eine wichtige Basis, die oft ver-nachlässigt wird. Galt bisher oftmalsunter E-Commerce-Experten dieAnnahme, dass eine einzelne AppDER verlängerte Arm zum Kunden istund zu viele Apps eher das Marken-image verwässern könnten, so wirddies durch das Collins-Modell wider-legt. Die Apps sind jetzt das Einfalls-tor für die Personalisierung undleben von ihrer immer neuen inspirie-renden Wirkung. Mit freundlichen Grüßen,

Otto Group:

Wachstum stagniert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3Im Porträt:

MyOma: Die persönliche Note zählt . . . Seite 4

Recht:

Abgabemengen bei Sonderangeboten . Seite 6

Trend Watch:

Omnichannel: Mittelstand holt auf . . . . Seite 8

Die Top-Themen der Woche:

G 13963G 13963

Nr. 14 vom 03. April 2015

B2B-Preismodelle: Jedem Kunden sein Preis

Die Mechanismen der Preisfindung sind im B2B-Handel deut-

lich komplexer als im Endkundengeschäft: Hochgradig indivi-

dualisiert und flexibel müssen sie sein – und unterliegen doch

klaren Regeln. Was es beim Pricing im Geschäftskundenbe-

reich zu beachten gilt.

Preismodelle in Geschäftskundenbeziehungen sind fast schon einWiderspruch in sich, werden doch Preise im B2B-Handel meist indivi-duell festgelegt: branchen-, kunden- und produktspezifisch. Hinzukommen Sonderkonditionen wie Staffelpreise oder andere Rabattierun-gen auf Produkt- oder Segment-Ebene. „Daraus ergeben sich teilweisekomplexe Preisfindungslogiken, die auf Direktverträgen beruhen, dieim Kontext der Geschäftsbeziehung verhandelt wurden“, erklärt Chri-stian Wenzel, Leiter E-Commerce bei der Kernpunkt GmbH. Und auchregionale Gegebenheiten spielen eine Rolle und müssen unter Umstän-den berücksichtigt werden.

Preisschwankungen in kurzer Zeitspanne

Damit unterscheidet sich die Preispolitik im B2B-Handel klar vonder des Endkonsumentenmarktes. Hier können Preise bei einzelnenProdukten auch schon mal innerhalb weniger Stunden um bis 240Prozent schwanken, hat eine Untersuchung des Preismonitoring-Anbie-ters Minderest ermittelt. Dazu wurden um den Valentinstag herum inder Kategorie „Elektronik und Computer“ bei Amazon DeutschlandProdukte im Abstand von fünf Minuten überprüft. Registriert wurdenhierbei über eine Million Preisänderungen.

Im Fall der Kamera „Nikon D610 SLR“ schwankte der Preisbesonders stark und lag zwischen 700 und 1.686,60 Euro, was eine Differenz von 986,60 Euro oder 240 Prozent bedeutet. Diese Ersparniskonnte man erzielen, wenn man die Kamera am 12. Februar um 10:01Uhr bestellte, anstatt am 13. Februar um 21:26 Uhr. Die Preisschwan-kungen führt Minderest auf den Algorithmus des „Dynamic Pricing“von Amazon zurück, mit dem Änderungen in einer kurzen Zeit-spanne erfolgen können, um die Wettbewerbsfähigkeit undGewinne zu optimieren. Dynamic Pricing werde verwendet,um zum Beispiel gezielt spezielle Endgeräte oder Nutzerprofile mit individuellen Preisen zu versehen,erklärt Stefan Grimm, Geschäftsführer Vertriebund Produktmanagement

Markus Howest, Chefredakteur „Der Versandhausberater“[email protected]

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2 Nr. 14/2015

B2B-Preismodelle: Jedem Kunden sein Preis

bei GKS Handelssysteme, das die Online-PortaleRestposten.de und Grosshandel.eu betreibt: „Nutzervon preisgünstigen Endgeräten werden als eher preis-sensibel eingestuft und erhalten vielleicht einen besse-ren Preis als der Nutzer, der mit einem iPhone 6 aufein Angebot zugreift.“

Solche Modelle sind seiner Einschätzung nachzumindest „am Rande dessen angesiedelt, was sichrechtlich darstellen lässt“. Denn eigentlich werde, verglichen mit dem bestmöglichen Preis, jeder andereNutzer benachteiligt beziehungsweise automatisch diskriminiert. Hier fordert Grimm, abseits der Verliebt-heit in das technisch Mögliche auch einmal eine ethi-sche Debatte zu führen.

Viele Details machen den Preis

Im B2B-Handel dagegen wird „Individual Pricing“praktiziert. Der Großhandel und Einkauf von Handels-waren sei vor allem dadurch bestimmt, dass ein Anbie-ter viel weniger Kunden habe als im B2C-Handelüblich, dafür aber größere Mengen und Gebinde ver-kauft würden, erklärt Grimm: „In aller Regel kalkulie-ren Warenanbieter auf unseren Handelsplattformen diePreise erst einmal in Form von Staffelpreisen, basie-rend auf den jeweiligen Abnahmemengen des entspre-chenden Einkäufers.“ Über solche Kalkulationen istDynamic Pricing überhaupt erst möglich.

Später folgen dann die nachgelagerten Konditionen,die vor allem vom Ablauf des Handelsgeschäftes imDetail bestimmt werden, zählt Grimm auf: „Je nachZahlungsziel können Skonto-Abzüge oder Aufschlägevereinbart werden. Bei Importwaren müssen imZweifel Währungsrisiken abgesichert werden, Garan-tieansprüche des Händlers werden vielleicht über einepauschale prozentuale Vereinbarung im Vorfeld abge-wickelt, Ware wird abgeholt oder muss zentral zuge-stellt werden, vielfach müssen Gesamtmengen in auf-geteilten Kommissionen für verschiedeneLogistikzentren oder Filialen geliefert werden, sindbesondere Anlieferzeiten zu beachten oder es kann nurmit Fahrzeugen mit Ladebordwand angeliefertwerden.“

Es gebe hier eine Vielzahl von Details, die entwederKosten verursachen oder eben solche einsparen. „Da im B2B-Handel relativ häufig sehr kleine Han-delsmargen für den Großhändler bestehen, haben alldiese individuellen Vereinbarungen meist einen direk-ten Einfluss auf den Preis oder die nachträglichen Kon-ditionen zwischen den Handelspartnern“, verdeutlichtGrimm. Eine solche komplexe Berechnungslogik wirdin der Regel im ERP-System abgebildet und gegebe-

nenfalls in einem Customer Relationship Management(CRM) zuvor vom Außendienst erfasst, schildert Chri-stian Wenzel. Dieses Zusammenspiel der unterschied-lichsten Backendsysteme muss im Zuge einer Multi-channel-Strategie natürlich auch im Onlineshopabgebildet werden.

Hier sehen die meisten Shop-Betreiber laut Wenzeleine große Herausforderung: „Denn passende Lösun-gen für den B2B-Handel können aufgrund der indivi-duellen Preisberechnungslogiken und involviertenBackend-Systeme nicht standardisiert bereit gestelltwerden.“

Zudem müsse bei der Preisfindung berücksichtigtwerden, ob die Preise in Echtzeit ermittelt werdenmüssen – vergleichbar mit einer Live-Verfügbarkeits-abfrage. Dies trifft beispielsweise bei Rohstoffen zu,die im permanenten Handel sind oder bei Produkten,die on demand produziert werden und aus solchenRohstoffen bestehen.

Feilschen gehört zum Geschäft

Und noch einen entscheidenden Unterschied gibt eszwischen B2C- und B2B-Handel in Bezug auf denPreis: Während Endkunden hierzulande nach wie vornicht gerne feilschen, gehört das quasi zum Handwerkdes B2B-Einkäufers. „Ein professioneller Einkäuferoder ein Geschäftsinhaber werden dafür bezahlt, dasssie den bestmöglichen Beschaffungspreis für einProdukt erzielen“, betont Grimm. Deshalb habe geradeim Großhandel die persönliche Preisverhandlung einenhohen Stellenwert.

Anforderungen an Shop-Software im B2B-Commerce

- Wie können verhandelte Rabatte allen Einkäufern und

Bedarfsträgern zugeordnet werden?

- Gibt es eine Account- und Channel-übergreifende

Bestellhistorie?

- Welche Workflows und Freigabeprozesse können in der

Shop-Software modelliert werden?

- Wie können wiederkehrende Bestellungen

(Verbrauchmaterialien) erfasst werden, um diese ggf.

sogar über einen automatisierten Beschaffungsprozess

zu beziehen?

- Wie kann ich als Handwerker beispielsweise eine

Overnight-Lieferung anstoßen, um wichtige Ersatzteile

oder Werkzeuge direkt an die Baustelle geliefert zu

bekommen?

- Kann ich Sammelbestellungen via Excel-Import einle-

sen?

- Gibt es eine OCI-Anbindungen oder die Integration von

Barcode-Lesern als Erfassungsgerät für den Online-

Bestellprozess?

Quelle: Kernpunkt

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Multichannel E-Commerce

Otto Group: Wachstum stagniert, E-Commerce legt zu

Gedämpfte Stimmung bei der Otto Group: Die vorläufigen Zahlenfür das Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag: 28. Februar) weisen nur nochein Mini-Wachstum von 0,5 Prozent auf 12,057 Mrd. Euro aus(Vorjahr: 12,001 Mrd. Euro). Mehrere Faktoren seien dafür verantwort-lich: Der Konzern hatte zum einen mit einem schwachen Auslandsgeschäftzu kämpfen. Der Verfall des Rubels in Russland und die Neupositionierungder 3SI Group in Frankreich haben die Umsätze belastet. In Frankreichsanken die Einnahmen durch den Konzernumbau um 11,8 Prozent auf851 Mio. Euro. In Russland, wo die Otto Group bisher von stetigemWachstum und hohen Gewinnen verwöhnt war, brachen die Umsätzeum ein Viertel auf 412 Mio. Euro ein. Außerdem musste die OttoGroup hohe Investitionen tätigen. Ein dreistelliger Millionenbetragfloss in neue Geschäftsmodelle wie Collins und Yapital, eine ähnlicheSumme in die IT und ein zweistelliger Millionenbetrag in die Logistik.

In Deutschland sieht die Bilanz ein wenig besser aus. Hier liegt dasPlus gegenüber dem Vorjahr bei 1,1 Prozent. Der Konzern hat 7,139Mrd. Euro in Deutschland erwirtschaftet. Der Modemarkt entwickeltesich jedoch rückläufig, was an der gesamten Gruppe nicht spurlosvorüber ging. Besser als erwartet hat sich das E-Commerce-Geschäftder Otto Group mit ihren mehr als 100 Online-Shops weltweit entwick-elt. Im Geschäftsjahr 2014/15 steht ein Plus von fünf Prozent auf 6,5Mrd. Euro zu Buche. In Deutschland beträgt das Wachstum der Online-Geschäfte ebenfalls fünf Prozent und steuert nun 4,2 Mrd. Euro bei.

Modehändler Yoox und Net-a-Porter fusionieren

Der italienische Multishop-Händler Yoox (Yoox, The Corner, Shoes-cribe) und die Richmont Group, der Mutterkonzern des britischenLuxusmodeanbieters Net-a-Porter, haben Übernahmeverhandlungenerfolgreich abgeschlossen. Net-a-Porter und Yoox werden zur neuenYoox Net-a-Porter Group mit Sitz in Italien fusionieren. Richmonterhält einen Anteil an 50 Prozent an der neuen Firma. Das gab dieRichmont Group am Dienstag bekannt. Gemeinsam könnten sich dieModehändler besser gegen die starke Online-Konkurrenz behaupten.

Zalando will zur universellen Mode-Plattform werden

Zalando möchte innerhalb von fünf Jahren vom reinen Modehändlerzur Mode-Plattform für alle Fashion-Anliegen werden. Dazu gehörtzum Beispiel der Anspruch, dass Kunden bei Zalando Antworten aufihre Fragen finden, beispielsweise welchen Anzug der Hauptdarstellerdes Bond-Films trägt, der gerade im Fernsehen läuft, wie Zalando-Vor-stand Robert Gentz der Rheinischen Post verriet. Außerdem soll derKunde erfahren, wo er den Smoking bekommen kann, selbst wenn dasKleidungsstück nicht bei Zalando gelistet ist. Gentz geht sogar nocheinen Schritt weiter und will Kunden die Ware aus einem Geschäft inseiner Nähe innerhalb von 30 Minuten ausliefern. Zalando beobachtetdafür auch neue Technologien wie selbstfahrende Autos und den Uber-Taxidienst ganz genau. Nachdem Amazon bereits Dronen für die Paket-zustellung testet, klingen die Zalando-Visionen gar nicht mehr so sehrnach Science Fiction.

Mobile Werbung überholt Desktop

Bis zum Jahresende werden dieAusgaben für mobile Anzeigen dieWerbemittelausgaben für Desktopsübersteigen. Das geht aus der aktuel-len Studie von Marin Software in 13Ländern hervor. Ein Grund für diedas rasante Wachstum ist die hoheKlickrate auf mobilen Geräten. Käufewerden jedoch weiterhin bevorzugtam PC getätigt.

Ambellis: Neuer Shop & Claim

Der Damenmodehändler Ambellis,der zur MyToys Group gehört, hatseinen Webshop neu aufgelegt.Neben einem frischen Design wirbtAmbellis mit einem neuen Slogan:„Shoppen. Anziehen. Wohlfühlen.“und möchte damit sein Image als„sympathischer, inspirierender Wohl-fühl-Online-Shop“ unterstreichen.Ambellis ist nach myToys und Mira-podo der dritte Shop der Gruppe, derein Redesign erhalten hat.

HSE24.de im Responsive Design

Die Website des Teleshopping-Senders HSE24 unterstützt nun diekanalübergreifende Kundenansprachemit einem Responsive Design. Egalmit welchem Gerät ein Kunde denWebshop aufruft, er soll stets daskomplette Sortiment in einem konsi-stenten Design finden. Die neueWebsite verzahnt den Online-Shop,mobile Geräte und das TV-Pro-gramm, denn Live-Streams aller Sen-dungen sind online verfügbar. HSE24gewinnt mittlerweile die Hälfte derNeukunden im Internet, 23 Prozentdavon kommen über mobile Geräte.

EU prüft E-Commerce-Branche

Die EU-Kommission will Problemebeim grenzüberschreitenden digitalenHandel identifizieren und aus demWeg räumen. Dazu gehöre auch wett-bewerbswidriges Verhalten einzelnerFirmen, die den E-Commerce inEuropa behindern würden. Ein Dornim Auge der EU-Kartellbehördensind zum Beispiel hohe Versand-kosten ins Ausland, Preisunterschiedein den EU-Staaten und Geoblocking.Die Untersuchung soll bis Mitte 2016erste Ergebnisse liefern.

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4 Nr. 14/2015

Im Porträt

„Im Urlaub sah ich einen Fern-sehbeitrag über strickende Omas.Das hat mich begeistert,“ sagt diejunge Gründerin. Gemeinsam mitihrem Bruder startete sie dasProjekt, das nicht nur ein Unter-nehmen tragen, sondern auchsoziale Aspekte berücksichtigensollte: „Die Idee hat mich faszi-niert, mit älteren Menschenzusammenzuarbeiten, die moderneProdukte herstellen, sich gleich-zeitig noch etwas dazuverdienen und andere Menschenkennenlernen können.“ Inzwischen sind es wohl 150mehr oder weniger ältere Damen und ein Herr, beidenen die Stricknadeln regelmäßig klappern ‒ undrund 500 weitere haben schon ihr Interesse angemel-det. Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Minde-stens ein Enkelkind sowie Liebe und Zeit für das Stricken.

Behutsame Expansion des Strick-Netzwerks

Dass die Expansion trotz regem Interesse ehergebremst abläuft, liegt vor allem am Anspruch derChefin. Sie übermittelt ihrem strickenden Personal dieAufträge persönlich am Telefon und nimmt sich auchdie Zeit für den einen oder anderen Plausch. FesterBestandteil der Unternehmenskultur sind zudem regel-mäßige Treffen zum Austausch bei Kaffee undKuchen. Damit dies möglich bleibt und damit dieTransportwege der Wolle und der Produkte überschau-bar bleiben, wohnen fast alle Omas in Franken. Durchdas Netzwerk, das MyOma schafft, hätten sich bereitsneue Freundschaften gebildet, weiß Verena Pröschel:„Zudem gibt es den Omas ein sehr gutes Gefühl undgroßes Selbstbewusstsein, wenn andere bereit sind, fürihre Handarbeit zu bezahlen.“ Mit etwa rund 200 Europro Monat kann so die Rente aufgebessert werden.

Individuelle Produkte statt Billigware

Bei allem sozialen Engagement darf man aber nichtvergessen, dass auch die Lieblingsoma GmbH mitihrem Portal MyOma.de ein Wirtschaftsunternehmenist. Verena Pröschel hat in der noch jungen Unterneh-mensgeschichte bereits Krisen meistern müssen: „Esgab immer einmal Situationen, in denen man gedachthat, dass es nicht weitergeht. Die Schwierigkeit lag vor

allem in der Diskrepanz zwischen der großen Begeiste-rung für MyOma und der doch zu geringen Nachfragefür selbstgestrickte Produkte von den Omas.“ Unter-stützt von ihrem Bruder, der in München eine PR-Agentur betreibt, hat sich Pröschel schnell einen Markterarbeitet. Etwa zwanzig Bestellungen sind es inzwi-schen täglich, die sie ausliefern kann ‒ jedes Produktversehen mit einer Autogrammkarte und einem hand-schriftlichen Gruß der verantwortlichen Oma. DieKunden nehmen dafür auch recht lange Bestellzeitenin Kauf. Denn die Produkte, stets aus 100 ProzentAlpaka- oder Merinowolle hergestellt, werden nur aufBestellung angefertigt. Das kann bis zu zwei Wochendauern.

Die persönliche Note macht den Unterschied

Doch alleine die Fingerfertigkeit der Omas sorgtnoch nicht für den wirtschaftlichen Durchbruch: „NurSelbstgestricktes von Omas zu verkaufen und außer-dem in einem sehr saisonalen Geschäft tätig zu sein,reicht leider nicht aus.“ Wolle, Strickpakete und aller-lei Zubehör können deshalb ebenfalls über den Shopbestellt werden. Verena Pröschel glaubt daran, dass diepersönliche Geschichte zu jedem Produkt den Erfolgausmacht: „Eine Vielzahl an Menschen hat mittlerweileeinfach die Billig- und Ausbeutermentalität satt.“ Esgehe bei MyOma eben nicht einfach nur darum, Produktezu verkaufen. Es gehe auch um eine soziale Idee. Prö-schel möchte so viele Omas wie möglich in ihr Netz-werk aufnehmen. Und sie möchte ihre Idee weiterwachsen sehen: „Mein Wunsch ist es, dass wir mitMyOma etwas bewegen können und ein paar Omasdurch uns viel Freude haben. Ich plane keinen Exitoder ähnliches, sondern möchte gerne auch in Zukunftan dieser Idee arbeiten.“ So kann aus einem zufälligenFernsehbericht eine Lebensaufgabe erwachsen.

Mütze mit Autogramm und sozialer Verantwortung

Die soziale Komponente spielt eine sehr große Rolle“, sagt Verena Pröschel und meint sowohl den Kern

ihres Unternehmens als auch die Haltung der Kunden. Pröschel vertreibt über die Plattform MyOma.de

Mützen und Schals. Das Besondere daran: Jedes Teil wird durch eine Großmutter von Hand hergestellt.

Gründerin Verena

Pröschel; Foto: MyOma.de

MyOma.de im Überblick

Gründungsjahr: 2011

Rechtsform: GmbH

Gründer: Verena Pröschel, Jörg Röthlingshöfer,

Jan Dzulko

Geschäftsführerin: Verena Pröschel

Investoren: -

Zahl der Mitarbeiter bei Gründung: 1

Zahl der Mitarbeiter heute: 1,5

Umsatz: 300.000 Euro (Schätzung)

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6 Nr. 14/2015

Google zeigt Produktbewertungen

Google Shopping zeigt jetzt inDeutschland Produkt-Suchergebnissemit einer Bewertung zu jedem Artikelan. Fünf Sterne verraten dem Kunden,wie beliebt ein Produkt bei anderenKäufern ist. Der Suchmaschinenriesekonnte mit den Bewertungen in derUS-Version von Google Shopping dieClick-Through-Rate der Product-Listing-Anzeigen um fünf Prozenterhöhen. Google greift auf diverseQuellen für das Rating zurück, darun-ter auch Händlerseiten, und versprichtVersendern einen relevanteren Traffic.

Banken greifen Paypal an

Mit einem einfachen, einheitlichenOnline-Bezahlverfahren wollen mehreredeutsche Banken Paypal Kundenabziehen. Das E-Payment-System sollEnde 2015 Millionen von Bankkundenund Händlern zur Verfügung stehen.

Beschränkungen bei Sonderangeboten

Vor allem Elektronikmarktketten scheinen die Kundschaft gerne

mit besonderen Angeboten anlocken zu wollen. Jedenfalls

bereichern sie so die Rechtsprechung. Möglichst breit gestreut

sollen die Angebote ihre Abnehmer finden. Da sind

Beschränkungen bei der Abgabemenge an der Tagesordnung –

aber wettbewerbsrechtlich problematisch.

Vor allem will das Gesetz vermeiden, dass der Käufer die Anreise zumLaden in Kauf nimmt oder die Bestellung tätigt, aber keine Ware ver-fügbar ist. Deshalb müssen Händler die Abnahmemenge sorgfältig

kalkulieren und Vorratslücken vermeiden. Der Händler darf durchausden Abgabepreis auch unter dem Einstandspreis kalkulieren. Preis-

dumping ist nur dann verboten, wenn damit der Wettbewerb systema-tisch in die Knie gezwungen werden soll. Das ist aber bei wechselndenAngeboten mit häufig zeitlich beschränktem Charakter nicht der Fall.Viele Händler arbeiten bei niedrigen Preisen mit Mengenbeschrän-

kungen bei der Abgabe. Beliebt ist dabei die Beschränkung derAbgabe der Ware auf „haushaltsübliche Mengen“. Das geht abernach Abmahnung regelmäßig ins Auge. Erst aktuell hat das LG Kiel wieder auf Klage der Wettbewerbszentraleentschieden (Versäumnisurteil vom 26. Januar 2015, Az. 14 O 119/14),dass diese Formulierung nicht bestimmt genug ist. Gegenstand war dieWerbung einer Elektronikmarktkette, die ein Mobilfunkgerät besondersgünstig beworben hatte. Kunden bekamen im Ladengeschäft jedochmaximal ein Gerät zum Kauf. Das war nach Ansicht der Kieler Richter irreführend, denn auch beieinem deutlichen Hinweis auf die Abgabe in haushaltsüblicher Mengemuss ein Verbraucher nicht damit rechnen, dass er nur ein Gerät erwer-ben kann. In einem Mehrpersonenhaushalt kann der Bedarf ohne wei-teres höher sein. Dieses Argument findet sich auch in anderen Entscheidungen. Auch imFall des LG Hamburg (Az. 327 O 272/11) reichte die Beschränkungauf Gutscheinkarten in haushaltsüblicher Menge nicht aus. Minde-stens vier Stück sollte der verklagte Discounter abgeben müssen, der inseinem Verweis eine Beschränkung auf zwei Karten gerechtfertigt sah(so auch LG Lübeck, Az. 11 O 65/12 für die Abgabe von nur einerFestplatte bei Beschränkung auf eine haushaltsübliche Menge).Fazit: Eine breite Streuung der Sonderangebote unter den Abnehmernkönnen Sie rechtssicher kommunizieren. Es gilt, in der Werbung klareund eindeutige Hinweise aufzunehmen, die auch beim Blick auf dasSonderangebot erfasst werden. Ein Hinweis wie „Abgabe im Rahmender Aktion pro Kunde auf 1 Stück beschränkt“ lässt keine Zweifelmehr entstehen. Solche Lieferbeschränkungen müssen übrigens seitdem 13. Juni 2014 im Versandhandel schon klar und deutlich an denKunden gebracht werden, bevor er den Kauf einleitet. Eine Angabe imWarenkorb oder im weiteren Checkout käme also zu spät.

Über den Autor: Rechtsanwalt Rolf Becker von der Kanzlei Wienke &Becker ist seit mehr als zehn Jahren für den Versandhausberater tätig(E-Mail: [email protected])

RechtMarketing/Payment

Der Versandhausberater analysiert wöchentlich

Trends und Geschäftsmodelle im interaktiven

Versandhandel. Die Redaktion liefert damit fundier-

tes Praxis-Know-how und wertvolle

Strategieberatung für E-Commerce-Anbieter,

Katalogversender sowie Dienstleister und

Lieferanten der Versandhandelsbranche. Gegründet

1961 begleitet der Versandhausberater den

deutschsprachigen Distanzhandel bereits seit fünf

Jahrzehnten.

Verlag:FID Verlag GmbH

Fachverlag für Informationsdienste

Koblenzer Straße 99, 53177 Bonn

Chefredakteur (verantwortlich):Markus Howest

Telefon: 089 / 18 93 87 47

[email protected]

Internet: www.versandhausberater.de

Freie Mitarbeit & Schlussredaktion:Jacqueline Pohl ([email protected])

Christina Rose, Holger Albers

Leser-Service & Abo-Verwaltung:[email protected]

Anzeigenverkauf (verantwortlich):Verlagsagentur Berg

Gabriele Drexler

Elvirastr. 23, 80636 München

Tel.: 089 / 13 92 62 47

Fax: 089 / 13 92 62 46

[email protected]

Beirat:Ruppert Bodmeier (Liganova GmbH), Ansgar

Holtmann (Vendion Consulting), Patrick Palombo

(Handels- & eCommerce-Consulting), Dr. Jan

Thieme, Reinhold Stegmayer

Druckerei:Druckmüller GmbH. Malsfeldstraße 18, 57539 Roth

Erscheinungsweise: wöchentlichCopyright 2014 FID Verlag GmbH

Fotokopieren untersagt,

Fotokopierlizenz beim Verlag erhältlich.

ISSN: 0049-5999

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Omnichannel-Commerce: Mittelstand auf der Überholspur

Die Fakten: Für Omnichannel-Commerce bringt der Mittelstand dieperfekten Voraussetzungen mit, glaubt Robert Schneider, Geschäfts-führer von w&co MediaServices. Seine Begründung: Das Marketingsei zentral organisiert, der Mittelstand kennt seine Kunden gut undweiß um den Wert individueller Services in der Kundenbindung. „Aufdieser Grundlage lässt sich Multichannel-Commerce mit schlankenProzessen und schnellem Return-on-Investment entwickeln“, istSchneider überzeugt. Vor allem im Vergleich zu Konzernen hat derMittelstand für Omnichannel-Commerce gute Voraussetzungen. Einzi-ger Haken: Genutzt wird dieser Vorteil nur von wenigen.

Der Hintergrund: Treibende Kraft sollte die Erkenntnis sein, dassFilialgeschäft und Printmarketing zwar weiter bestehen, aber nichtmehr isoliert voneinander. Nicht allein, um mehr Umsatz zu erzielenund Neukunden zu erreichen: „Im Omnichannel-Commerce zählen dieEffekte, wie sich Filialgeschäft und Printmedien, Markenwerte undelektronischer Handel gegenseitig fördern“, macht Schneider klar.

Die Perspektiven: Noch immer kursiert im Mittelstand dieAnnahme, Omnichannel sei zu teuer und zu komplex. Dem liegt ofteine falsche Rechnung zugrunde, indem Kosten und Aufwand der ein-zelnen Kanäle addiert werden. Doch die Idee ist, dass die Kanäle von-einander profitieren. Dann werde vom Printmarketing über denWebshop und die mobile Einkaufsplattform bis hin zur Shopping-Appalles zu einer technisch und organisatorisch integrierten Einheit miteinem ebenso integrierten Marketing-Ansatz, macht Schneider klar. Werauf Omnichannel-Commerce setzt, entscheidet sich nicht gegen klassi-sche Vermarktungsmodelle. Im Gegenteil: „Es ist der einzige Weg, Tra-ditionsgeschäfte zu retten und jungen Unternehmen Wachstumsper-spektiven zu schaffen“, argumentiert Schneider. Und dabei verfügt derMittelstand über Werte wie Service, Beratung, Qualität und Zuverläs-sigkeit – sie sind im Omnichannel-Commerce erfolgsentscheidend.

Nr. 14/20158

Trend WatchLogistik

DHL: Paketstation für Mietshäuser

Nach individuellen Paketkästen fürEinfamilienhäuser testet DHL jetztauch Paketstationen für Mehrfami-lienhäuser. In Kooperation mit demImmobilienanbieter Deutsche Anning-ton werden große Paketkästen mitmehreren Fächern ähnlich einer Pack-station in Objekten in Berlin undDortmund aufgestellt, weitere Stand-orte sollen folgen. Mieter könnenerhaltene Pakete über einen RFID-Chip oder einen Handscanner aus derBox entnehmen. Außerdem könnensie vorfrankierte Pakete und Retourenzur Abholung in den Paketkastenlegen und sparen sich so den Weg zurPostfiliale.

Pakete: Ärger bei Deutscher Post

Bundesweit sind Beschäftigte derBrief- und Paketzentren der Deut-schen Post vor Ostern in einen Warn-streik eingetreten, um Arbeitszeitver-kürzungen bei vollem Lohnausgleichzu erwirken. Ein Stein des Anstoßessind laut Verdi auch Paketlieferungen.Die Post verstoße mit ihren 49 neugegründeten Regionalgesellschaftenfür die Paketzustellung gegen einenVertrag zum Schutz vor Fremdvergabe.

In Kombination mit Streiks in mehrals der Hälfte der Amazon-Logistik-zentren vor Ostern dürften sich etlicheOstergrüße und -pakete verspäten.

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Exklusiv für Abonnenten USA: Neiman Marcus erwägt Verkauf: Der bekann-te Versand- und Einzelhändler – berühmt für seinenWeihnachtskatalog, in dem Inseln, U-Boote undRennautos verkauft werden – erwägt den Verkauf.+++ KarstadtQuelle AG sieht sich trotz

Umsatzrückgang auf richtigem Weg: „DiePosition von KarstadtQuelle hat sich wesentlich ver-bessert.“ Zu dieser Überzeugung kamFinanzvorstand Harald Pinger auf der Bilanz-Pressekonferenz.+++ eBay mit Mindestpreis-Option: Verkäufer auf eBay können jetztstatt eines hohen Startpreises einen für Käufer nicht sichtbarenMindestpreis einstellen. Die Auktion läuft für den Bieter nur dannerfolgreich aus, wenn der Mindestpreis erreicht wird.

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