Seite - Musisches Gymnasium Salzburg · Naschmarkt Die 4E-Klasse nützte den Wandertag zu einer...

104
Seite 1

Transcript of Seite - Musisches Gymnasium Salzburg · Naschmarkt Die 4E-Klasse nützte den Wandertag zu einer...

Se i te 1

Se i te 2

L i t e r a t u ram

Musischen

Gymnasium

22000044

er wwaarrtteennbe wwiirrtteenn

mit unterhaltungs wweerrtteenn& vielen wwoorrtteenn

Auf den folgendenSeiten findet ihr, findenSie, demSprachbasteln, denTauchgängen nachWitz und Poesie, demFinden, Erfinden undFabulieren zugeneigteLeserinnen und Leser,eine Auswahl der litera-rischen Texte diesesSchuljahres. Themenund Formen sind vielfäl-tig, Ernst und Schmähkommen nicht zu kurzund bedauerlich ist nur,dass wir nicht alles,was uns gefällt, auchpublizieren können.Viel Spaß (und vielZeit) zum Lesenwünscht die Redaktion

Prof. Gabriele Berka

WWiieessoo bb ii ii nnuuaa ssoo ffeetttt??

Im Deutschunterricht arbeitete die 4E-Klasse an einem Projekt zur Prävention von Essstörungen. Es ent-standen unterschiedliche Textsorten, vom Sachtext über Referate bis zu Kreativarbeiten, wieMundartgedichte. Daraus ein Beispiel:

Imma, wonn i in da Fruah im Bus sitz, speib i mi fost au.Jedn Taug sitzt da fette Franzi im Bus mit ana Lebakassemmivum Metzga Meyer glei um’d Eckn. Mia wiad kotzübe, wonn is nua riach. Donn setzt sie da Franzi imma glei neba mi.I schau auf sei Semmi in seine dickn Wiaschtlfingaund siag de letschatn Guakal außi hänga.Er woaß genau, das mia dabei ois hochkimmt.Mitn voigstopftn Mund frogt a mi, ob i ned amoi beißn wü.Jeds moi wiagts mi donn und i sog leise:„Na, donksche!“

Donn in da Schui moch ma „English Breakfast“.Olle meine Freindinnen stopfen sie den Eiergfraß eini, nua i bi die Anzige, die do sitzt und nix maug.„Komm Kind, iss auch was!“, moant d´Lehrerin zu miaund druckt ma an Tella vu dem Zeigs in d´Hond.Wieda wiagts mi, wieda wiads ma schlecht und i denk ma:„Wieso? Früher hob i des doch a imma gern gessn?!“

Donn z’Mittog kim i ham,d’Muata hot scho kocht.An Dölla Erbsnsuppn stöts ma hi .Doch i stös hamli unsan Wastl untan Dischund hau heulend o in mei Zimma.Meini Augn stengan volla Waussa,i steh voam Spiagl und denk ma:„Herrgott, wiaso bi i nua so fett?!”

Elisabeth Pakr, 4E

NN aa ss cc hh mm aa rr kk ttDie 4E-Klasse nützte den Wandertag zu einer mehrtägigen Exkursion nach Wien. Im Deutschunterricht bei FrauProf. Berka verarbeitete sie ihre Eindrücke in unterschiedlichen Textsorten.(Schularbeit, innerer Monolog)

Auf meine Tasche soll ich aufpassen, hier wird viel geklaut, sagen alle. Ich weißnicht, was an diesem Naschmarkt so toll sein soll, überall riecht es nach Kebap. Ichmag keinen Kebap, sieht zwar gut aus, aber woher soll ich wissen, was da drinist? Die Gewürze sehen verlockend aus, so bunt. Soll ich Mum welche mitbringen?Dann wäre das auch erledigt und ich bräuchte nur noch eines für Michi. Was derwohl gerade macht? Wahrscheinlich sitzt er wieder vor dem Computer. Ob zuHause auch die Sonne scheint? He, hast du keine Augen im Kopf? Und wenn dumich schon anrempelst, dann entschuldige dich wenigstens! Ach ja! Auf meineTasche aufpassen, mal schauen, ob noch alles drin ist. Cool, ich hab eine SMSerhalten. Vielleicht von Michi. Nein, von Mama. Wann ich nach Hause komme?Steht doch alles auf dem Informationsblatt in der Küche. Wäh, hat der eine Fahne!Geh weg! Nein, nicht auf mich zu! So ist es gut. Jetzt stinkt es nicht mehr nachAlkohol, aber nach Fisch. So viele fremdländische Gesichter. Und alle so aufdring-lich, dagegen sind ja die Wiener noch harmlos. Die arme Frau! Ob ich ihr wasgeben soll? Ihr Junge sieht so traurig aus. Gut, dass ich nicht auf der Straße lebenund betteln muss. Ein Euro wäre wohl angebracht. Aber dann müsste ich meineTasche öffnen, das Geldbörserl herausholen und alle würden sehen, wieviel drin ist.Taschendiebe sollen ja so geschickt sein, man merkt es nicht einmal, wenn einemdie Uhr abgenommen wird. Soll ihr eben jemand anderer etwas geben, ich hab jaauch keinen Goldesel zu Hause stehen. He, sag mal, was soll das? Andauerndrennt jemand in mich hinein. Aber der ist ja süß! Wiener ist der keiner! Viel zu nett.Obwohl – es gibt sicher auch nette Wiener, wie Christian zum Beispiel oder Nike.Schade, dass ich sie nicht besuchen kann! „Hi!“ „Ach, da bist du ja, hab geradean dich gedacht! Süße Tasche! Woher hast du die?“ „Von da vorne an der Ecke.“Coole Sachen haben die! Und was soll ich zu Mittag essen? Eine Leberkässemmelvielleicht? Aber da weiß ich ja auch nicht, was drin ist. Ich freu mich schon wiederauf das Essen von Mama. „Willst mal beißen?“ „Gerne!“ So ein Kebap schmecktwirklich lecker! Ob das wohl Schaffleisch ist? Ich esse kein Schaf. Die armenSchafe! Jetzt hab ich einen Ohrwurm, weil der auf seinem Keyboard ausgerechnetdieses Lied spielen musste, das ich absolut nicht mag. Da, da, da, da., da-da.Mein Handy! Was, schon halb eins, und ich hab noch immer nichts zu essen!„Einen Kebap ohne Tomaten, bitte!“ Und nun muss ich schnell zurück zum Treffpunkt.Mamas und Michis Mitbringsel kauf ich dann eben woanders.

Lisa Emhofer, 4E

Se i te 4

WW ii ee nn ww öö rr tt ll ii cc hhNaschmarkt:Gute Düfte,Bunte Farben,Großer Flohmarkt.Handeln!

Stephansdom:Aus Sandstein,Zerbröselt ganz langsam:Saurer Regen.Renovieren!

Essen:McDonalds, Nordsee,Eis, Sachertorte, Nutellabrot,Pizza, Kebab, chinesisch, vegetarisch.Sushi!

Gasometer:Geschäfte,Ein großes Kino,Leider alles sehr teuer.Kaufen!

Imax:3D-Film:Ausgestorbene Dinosaurier,Richtig zum Fürchten.Anschauen!

Anna-Flora Conrad, 4E

PPaarraapphhrraassee aauuff eeiinnee GGooeetthhee--BBaallllaaddeeWer lauert so spät bei Nacht im Gestrüpp?Irakische Soldaten versuchen ihr Glück.Dicht beieinander, Arm an Arm.Die Nacht ist kalt, doch ihnen ist warm.

Se i te 5

„He Mehmed, du, du schaust so beklommen!“„Hörst, mein Freund, du die Amis nicht kommen?Die Amis mit Bomben und chemischen Waffen?“„Wir sind gut versteckt, sie werden’s nicht schaffen.“

„Iraker, ergebt euch, kommt jetzt hier raus!Wir sind sehr gütig, noch ist es nicht aus.Demokratie und Frieden werden wir geben,in Wohlstand und Überfluss sollet ihr leben.“

„Mein Freund, mein Freund, so hörst du denn nicht, was Bush uns Schönes und Gutes verspricht?“„Sei leise, halt still, du verrätst uns sonst noch!Was der auch sagt, er belügt uns ja doch!“

„Mein Freund, mein Freund, und siehst du nicht dort?Wir könnten gut leben an diesem Ort.“„Oh Mehmed, Mehmed, sieh’s endlich ein!Bush lügt, wenn er spricht, er ist ein Schwein!“

„Wir wollen euer Öl, uns reizen eure Waffen.Und seid ihr nicht willig, wir werden’s trotzdem schaffen.“„Mein Freund, mein Freund, jetzt greifen sie an!Ich sehe sie flattern, die amerikanische Fahn‘!“

Dem Freunde grauset’s, die Gegner schießen-nun beginnt das Blutvergießen-,erreicht den Schutzwall mit Müh und Not;nur Mehmed nicht, er ist gefallen, tot.

Birgit Islek, 4E

IImm ZZuuggaabbtteeiill (Schularbeit)

Der Intercity von Zagreb nach Graz ist wie an jedem Wochentag mit zehnminüti-ger Verspätung abgefahren. Jetzt könnte man meinen, dass das überhaupt nichtwichtig ist für meine Geschichte, aber wenn der Zug an diesem Tag pünktlich abge-fahren wäre, darf man sich nicht fragen, wie sich die drei anderen Passagiere imAbteil beschäftigt hätten.Zu spät ist natürlich die junge Frau gekommen, die wieder per Interrail nach Öster-

Se i te 6

reich zurückfahren wollte, und die hat den Zug eben doch noch erwischt und sichprompt zu drei Männern ins Abteil gesetzt. Aber die Herren haben sowieso nichtrealisiert, wer sich da zu ihnen gesellt hat, weil alle etwas zu tun gehabt haben.Der Däne, der von einer Geschäftsreise nach Dänemark zurückfuhr, hat die ganzeZeit auf die kroatische Landschaft geschimpft und gesagt, wie schön es doch inDänemark sei. Der Österreicher, der aus seinem Urlaub heimgefahren ist, wollteschon seit Ewigkeiten einen österreichischen Sender auf sein Radio bekommen, weilja ein wichtiges Fußballspiel, Rapid gegen Austria Wien, statt fand. DerKartenspieler hat schon das siebte Bummerl gegen sich selbst Watten gespielt unddie junge Frau hat sich der Stimmung angeschlossen, kein Wort gesagt und sich mitden Pickeln in ihrem Gesicht befasst.Es war lustig anzuschauen, weil jeder irgendetwas anderes gemacht und gehoffthat, dass ein anderer sein Interesse teilt. Aber die Männer haben alle keine Pickelmehr gehabt und in Dänemark war außer dem Dänen auch noch niemand. Watten,das hat nur der Österreicher gekonnt, aber der hat früher immer verloren und ihmwar Fußball halt doch wichtiger. Doch weil das verdammte „Ö3“ nicht auf sein ver-dammtes Batterieradio wollte, hat er dann doch ein Bummerl gegen den Könnergespielt. Der Kartenspieler hat ihn natürlich das erste Mal gewinnen lassen, damiter noch eines spielt, und so ist der Österreicher wieder auf den Geschmack desWattens gekommen. Die junge Frau hat ihre Pickel in der Zwischenzeit alle schonfünf mal ausgedrückt gehabt und hat den Spielern heimlich über die Schultergeschaut. Und weil sie so intelligent war, hat sie es nach der fünften Niederlagedes Österreichers kapiert und beschlossen, dass der Bayer jetzt auch einmal verlie-ren muss. Der Österreicher und die Frau haben sich zusammengeschlossen und siehaben mir wirklich Leid getan, wie sie immer nur verloren haben. Die Beziehungenzuwischen Bayern und Österreich haben sich dadurch nicht gerade verbessert unddann hat der Wattmeister gesagt, dass er jetzt mit dem Dänen und ihnenViererwatten spielen will. Ich verstehe bis heute nicht, wie der Kartenspieler aufBayrisch einem Dänen, der nicht einmal gescheit Deutsch gekonnt hat, das Wattenungefähr erklärt hat, aber die Dänen sind ja auch alle intelligent. Als dann die Frauund der Österreicher das neunte Bummerl bekommen haben, hat der Däne endlichkapiert, wie es geht, aber das hat er bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht könnenmüssen, weil er ja mit Bayerns bestem Watter gespielt hat. Aber dann Teamwechselund die Frau hat im mit dem Kartenspieler im Team sein dürfen und halt die beidenanderen Herren im zweiten. Der Österreicher hat kurz überlegt, ob die Dänen ein-mal gegen die Heimat-Elf im Fußball gewonnen haben, aber er hat sich nicht mehrgescheit erinnern können. Am Anfang haben sie natürlich immer verloren, aber

Se i te 7

dann, kurz vor Graz, haben sie so ein Kartenglück gehabt, dass sie nur mehrgewinnen haben können, und wie der Zugführer Graz angekündigt hat, hat ihnennur mehr ein Sieg gefehlt, und der Bayer wäre im Zugboden versunken. Aber wiesie dann schon zehn Minuten im Zug am Bahnhof gesessen sind, hat sie derSchaffner alle hinausgeschmissen, weil in der Zwischenzeit das Kartenglück dieSeite gewechselt hat, und die Vier sind nie fertig geworden. Der Däne ist zumAnschlusszug gehechtet, der Österreicher hat gehört, dass seine Austria wieder ver-loren hat, der Kartenspieler war einfach nur fertig, weil er fast verloren hätte, unddie Frau hat sich auf der Bahnhofsbank wieder um ihre Pickel gekümmert. Und eineskann ich dir noch verraten: So einen Viererwatter hat es nie wieder gegeben.

Jakob Eder 5a

Prof. Angela Croll

FFaarrbbssppeekkttrruumm ddeerr 44 MM((AAuusswwaahhll))In einem fernen, fernen Land, lang vor unserer Zeit, lebte einmal ein WEISSER Prinz.Eines Tages ritt er mit seinem Pferd, einem Schimmel namens White, auf einem wei-ßen Weg und über ihm schwebten weiße Wolken. Er genoss den Wind, der ihmseine weißen Haare ins Gesicht blies. Plötzlich sah er ein weißes Schloss, umge-ben von vielen kleinen Türmchen. Er stieg von seinem Schimmel ab und betrat denweißen Teppich. Mutig schritt er zum Schloss und öffnete die weiße Tür. Auf einmalhörte er von weitem diese weiße und wunderschöne Musik, als ob jemand Klavierspielen würde. Er folgte dem Klang und betrat einen Saal, in dem ein weiß geklei-detes Mädchen an einem weißen Klavier saß, das seltsamerweise nur weiße Tastenhatte. „Spielst du diese wunderschöne weiße Musik?“, fragte der Prinz beeindruk-kt. „Ja, leider! Diesen weißen Unsinn muss ich morgen vorspielen!“

Julija Binderyte, 4M

BBaallllaaddee iinn BBLLAAUUEines Nachts in Faistenau,da fuhr ein Mann, der war sehr blau.Sein Auto war ganz schmutzig grau,vor vielen Jahren war es blau.Der Mond schien hell, die Luft war lau,er fuhr sehr schnell, vergaß sein Blau.Von fern ruft eine Katz’ „Miau!“Der Himmel war schon dunkelblau.Im Lampenlicht sieht man genau:

Se i te 8

Die Blumen blühen hier so blau.Im Mist suhlt sich die dicke Sau,des Vogels Federn schimmern blau.In dieser Nacht in Faistenau,erlebt der Mann sein Wunder blau.Denn aus ’nem Haus tritt eine Frau,die rammt der Mann im Auto blau.Die Frau, die stürzt und landet rau,der Mann merkt nix, er war ja blau.Am Boden zuckt die arme Frau,in ihrem Blut, das war ganz – rot!

Martin Brahier, 4M

RROOTTEigentlich ist die Farbe ROT sehr schön, aber manchmal erinnert sie mich an unan-genehme Dinge. Wie zum Beispiel die roten Umschläge der Deutsch-Schularbeitenhefte. Immer wenn ich das Heft öffne, sehe ich den roten Korrekturstifthell aufleuchten. Ich nehme an, meine Lehrerin wird nicht aus reiner Liebe zu Rot soviel schreiben. Leider laufe ich dann leicht rot an. Wenn ich nach Hause komme,kann ich beobachten, wie sich die Gesichter meiner Eltern rot verfärben.Anschließend mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer, öffne mein rotesFederpennal und verbessere die Schularbeit. Am nächsten Tag bekomme ich alsStrafe nur einen roten Apfel mit in die Schule.

Simone Feichter, 4M

GGrraauuEs gibt Tage im Leben, da ist einfach alles GRAU. So wie der neue Trauertag, derzu Ehren der ausgerotteten Graureiher stattfindet. Jeder muss sich grau anziehen unddie Schule ist besonders streng. Wer kein graues Kleidungsstück anhat, muss1000mal an die Tafel schreiben: „Am grauen Graureihertag habe ich mich grauanzuziehen.“ Ich muss heute ein Referat über graue Feiertage halten. Ich glaube,ich beginne so: Wenn die Industrien nicht endlich aufhören ihre grauen, giftigenAbgase in die Luft abzuleiten, dann stirbt bald die nächste Art aus, z.B. derBraunbär, der Rotfink, der Rotbarsch, der Grünschnabel ... Dann wären wir zwaralle bunt angezogen, aber ohne Tiere ist unser Leben einfach zu grau. Lassen wires lieber beim Graureihertag und hoffen, dass dieses graue, traurige Beispiel in denKöpfen der Menschen etwas bewegt.

Angela Filnkößl, 4M

Se i te 9

SScchhwwaarrzzSCHWARZE Gestalten huschen durch den Garten. Sind es Einbrecher? Da!Plötzlich! „Ding! Dong!“ An unserer schwarzen Haustür läutet es. Jetzt ist es aus!Zwei Männer in Schwarz sehe ich durch die Glasscheibe. „W-ww-wer s-s-sind S-s-Sie?“, frage ich ängstlich. „Firma Schwarz und Schwärzer, Kaminkehrer!“ - Stimmtdas oder ist es ein Einbrechertrick? Ist am Ende schwarze Magie im Spiel?Vorsichtig öffne ich die Türe und da ... da stehen zwei Männer mit rußigenGesichtern. Dem einen hängt an einer schwarzen Drahtrolle eine schwarzeBesenkugel von der Schulter. Sie fragen, ob sie hier in der Schwarzstraße 14 asind. Sind sie nicht! Ich schicke sie zwei Häuser weiter. Da hat unser Kamin Glückgehabt. Er bleibt so schwarz wie zuvor.

Dominik Grubenthal, 4M

MMeeiinn OOrraannggeennffaarrbbeenneerr KKüürrbbiiss uunndd iicchhIch wohne in einem orangefarbenen Kürbis und ich bin eine orange Kerze. Meinorangefarbener Kürbis hat zwei riesige Schlitzaugen, die mir oft Angst einflößen.Wovor ich mich jedoch am meisten fürchte, sind die orangefarbenen Geister, diemich stets so böse angrinsen. Um Mitternacht, wenn sie mit orangefarbenenKlebkugeln mich und meinen Kürbis bekleckern, werde ich immer zornig. Doch waskann schon eine kleine orange Kerze gegen diese fiesen orangefarbenen Geisterausrichten?! Wenn ich Glück habe und mich ein menschliches Wesen anzündet,halten die orangefarbenen Geister Abstand von mir. Doch wahrscheinlich ist esmein orangefarbener Kürbis, der ihnen Angst einjagt. Da er so unheimlich leuchtet.Ich finde, dass mein orangefarbener Kürbis und ich ein klasse Team sind.

Lisa Hanghofer, 4M

GGeellbbGroße, gelbe Butterblumenauf der gelben trocknen Wiese,gelbe Hühner pickten Krumenund gelbe Körner von der Liese.Diese mit gold-gelbem Haarmochte die gelben Kücken garmehr als ihren goldnen Gelbfisch,der im gelben Glase wohnte,und das Glas stand auf dem Tisch,auf dem die gelbe Katze thronte.Sie versuchte mit gelben Tatzen

Se i te 10

den goldnen Gelbfisch zu zerkratzen!Der Gelbfisch schwamm in sein güldenes Schloss,was die gelbe Katze sehr verdross!Nun bekam sie den Gelbfisch nicht!Und der spuckte ihr mitten ins Gelbgesichtund dann noch auf die gelben Tatzenund schnitt ihr vom Fenster aus gelbe Fratzen!Und die Moral der gelben Geschicht:sei es auch ein Farbgedicht –das Gelb kommt immer ans Tageslicht!

Michaela Kaaser, 4M.

BBLLAAUUBlau wie der Himmel, so hoch und weit,blau wie das Meer in seiner Unendlichkeit.Blau wie die Berge, die sich spiegeln im See,so blau blüh’n die Blumen zwischen dem Klee.Blau wie unser Planet, so wunderbar,blau wie der Saphir, so kristallen klar.Blau ist meine Farbe, so schön wie das Licht,und darum schrieb ich dies blaue Gedicht.

Stefanie Mayrhauser, 4M

DDeerr SScchhwwaarrzzee PPiirraattEs geschah damals in der „Schwarzen Lagune“. Captain Black Sparrow, auchgenannt der schwarze Pirat, betrat das Lokal. Auf seiner Schulter saß ein (relativ sel-tener) schwarzer Papagei. Über dem rechten Auge trug er eine schwarzeAugenklappe. Gerade eben war er mit seinem Schiff, der Black Pearl, bei tief-schwarzer Nacht im Hafen eingelaufen. Da erschien der schwarzhaarige SpanierEl Negro in der Tür. Er und Captain Black waren seit langem wegen eines schwar-zen Diamanten verfeindet. Als seine schwarzen Augen den Captain erblickten, warfer ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf. Dadurch fühlte sich der Captain her-ausgefordert und zog einen langen schwarzen Dolch. Der Spanier wollte nach sei-ner Pistole greifen, doch er war zu langsam und der schwarze Pirat streckte ihn miteinem Hieb nieder.

Sebastian Neumaier, 4M

Se i te 11

LLeebbeennssllaauuff iinn BBLLAAUUEs war einmal und ist nicht mehr, ein kleiner blauer Teddybär.Nach der Geburt wollte Doktor Blaubart ihn impfen,da fing er an zu schimpfen.Der Doktor wollt ihn operieren,da fing Blauteddy an zu explodieren.’Ne blaue Schwester wollte ihn verbinden,doch da musste sie ihn erst mal finden.Er lag im weichen Betteleinund trank den besten blauen Wein.Doktor Blaubart war sehr empörtund diagnostizierte Blauteddy für „gestört“.Blaubeermarmelade strich ihm der Doktor aufs Brot,da war der arme Teddy tot.

Vinzent Prasser, 4M

RROOSSAAIch war total verliebt und betrachtete die Welt durch eine rosa Brille. Absolut alleswar rosa: mein Zimmer, meine Sachen, ja auch meine Mitmenschen warenschweinchenrosa. Sogar meine Schularbeit war von einem rosaroten Nebel umge-ben. Und schuld an dieser rosaroten Welt war nur er, dieser umwerfende Jüngling.Und dann stand ich vor ihm, die Welt war rosaroter als je zuvor und mit rosa ange-hauchter Stimme sagte ich: „Ich liebe dich.“ Er öffnete langsam seine knallrosaLippen und sprach: „Ich dich aber nicht.“ Und es wurde SCHWARZ.

Nicole Schöfecker, 4M

BBllaauuDies ist ein Reimgedicht in Blau,blauäugig war ich, nicht sehr schlau.Mit blauer Tinte ist’s geschrieben,weil wir das Blaue ja so lieben.

Blaue Trauben, blaue Pflaumen,erfreu’n im Herbst stets unsern Gaumen.Schwarzbeer’n sind doch eigentlich blau,drum sagt man Heidelbeer’n genau.

Se i te 12

Blau ist das Meer, in dem wir baden,blau sind Krampfadern an den Waden,blau am Käse ist der Schimmel,hier spinn’ ich das Blau vom Himmel.

Sitzt man gemütlich in der Laube,trinkt roten Wein von blauer Traube,ist man gewiss nach einer Zeitsternhagelblau und bettbereit.

Johanna Zaunschirm, 4M

vviioolleettttNur eine Farbe find’ ich nett:

das wunderbare Violett.Wach’ ich auf in meinem Bett,

seh’ ich die Polster – violett.Am Schulweg treff’ ich ein Mädchen adrett,

die Haare gestylt kräftig violett.Im Chor singt einer laut Falsett,

gekleidet ist er violett.Das Bild, das ich male, ist komplett

von oben bis unten violett.Zu Mittag gibt es – ohne Fett –

Heidelbeerdatscherl, Zunge violett.Anschließend lernen im Kabinett,

es ist gestrichen violett.Nun trifft sich das Streichquartett,

alle vier Spieler in Violett.Endlich gehe ich ins Bett,

das ist bekanntlich violett.Michael Zöttl, 4M

ddeerr ttuurrmmEin Gedicht zur Graphik „Tower of Babel“ von M.C. Escher:

Der König sprach: „Ein Turm muss herein Turm, dort, in der Stadt am Meer.Ich will hoch über Wolken stehn,und Gott den Herrn im Himmel sehn.“

Se i te 13

Ich frage ihn: „Wie soll das gehn,und: wo soll so ein Bauwerk stehn?“„Das wird schon gehn, das ist nicht schwer,

ich sage nur, der Turm muss her!Verbrennt die Sonn’ auch ihre Haut –

Ein paar Türmchen an der Seite,eine Halle, eine breite,Kuppeln, Treppen, Fensterschlitze,und ganz oben eine Spitze.

Diese soll besonders sein,nein, bestimmt nicht nur aus Stein,hört gut zu, so wird’s gewollt:Sie soll sein aus purem Gold.“

Der ganze Hof hat aufgepasst,und läuft jetzt los in großer Hast,die Arbeiter zu rekrutieren,und Rohstoffe zu importieren.

Gar viele Steine will er haben,die muss man aus dem Boden graben.Für die Bretter und die Gauben,muss der gute Wald dran glauben.

Am selben Tag noch geht es los,das Fundament sei breit und groß,drauf soll das Riesenbauwerk stehn,Majestät will Fortschritt sehn.

Am nächsten Tag, da geht es weiter,der Turm wird größer, höher, breiter.Die Arbeiter, sie müssen schuften,nach Schweiß und Blut und Kot sie „duften“.Brett auf Brett und Stein auf Stein,Bald schon soll es fertig sein.

Se i te 14

Der König will das Werk betrachten,Jedermann muss dafür schmachten.

Trotz Blitz und Donner, Regen, Sturm,schuftet man an diesem Turm.Verbrennt die Sonn’ auch ihre Haut –Für Majestät man weiterbaut.

Von morgens früh bis in die Nacht,wird Stein für Stein zum Turm gebrachtHochgewuchtet unter Qual,Pein und Schmerzen überall.

So mancher stürzt und fällt gar tief,was half’s, dass er um Hilfe rief?Manch andrer, der muss zu schwer tragen,doch keiner traut sich, was zu sagen.

Viele Stunden, viele Tage,allzu lang schon währt die Plage.Niemand ist mehr gern dabei,Jeder fragt: „Wann ist’s vorbei?“

Jahr um Jahr hat er gewacht,bis das große Werk vollbracht:Der König ist ein alter Mann,der nicht mehr lange leben kann.

Man trägt ihn Trepp’ für Trepp’ empor,Stuf’ um Stufe, Tor für Tor.Der König wird schon schwach und matt,die Diener hab’n das Tragen satt.

Jedoch die Qual, sie war vergebens,denn ihn verließ der Geist des Lebens:Bevor die Spitze er gesehen,musst’ er ins Reich des Todes gehen.

Er wollte Gott im Himmel sehn,das wäre sowieso geschehn.

Martin Brahier, 4 m

Se i te 15

Prof. Annette Krami

DDAADDAASchwerpunkt Kreatives Schreiben, 7. KlassenFolgender Text ist in Auseinandersetzung mit Schreibtechniken der Dadaisten entstanden: „Das SIMULTANISTISCHEGedicht lehrt den Sinn des Durcheinanderjagens aller Dinge, während Herr Schulze liest, fährt der Balkanzug überdie Brücke bei Nisch, ein Schwein jammert im Keller des Schlächters Nuttke.“Dadaistisches Manifest 1918

cchheemmiieeDie Mütze war ein guter Kauf. Passt mir. Ich schaue aus dem Fenster, als der Busgerade durch eine Lacke fährt.

Johannes f�hrt durch eine gro§e Lacke. Er hebt die Beine, um trocken zu bleiben. Bei

der Schule angekommen, ist er von oben bis unten nass.

Die Türen gehen auf...Sie soll jetzt bitte nicht einsteigen! Hoffentlich ist sie so spät

wie ich, sie ist immer so witzig. Vielleicht is Thomas

gestorben, und sie kommt

zu mir...

Ich will sie jetzt nicht sehen. Mir ist schlecht.und Karin steigt ein.Oh Gott, was mach’ ich jetzt!? Gut! Sie könnte einen

Chemie-Schummelzettelhaben. Traurig schaut sie nicht

aus. Verdammt.

Durch die Lacke ist Johannes ohne Probleme gefahren, als er an einem Garten vor-

beikommt, wo ein Sprenkler l�uft (wer sprenkelt denn um diese Jahreszeit noch?).

„Hi“. Ignorieren? Einen Witz reißen? Über Thomas ausquet-

schen?„Hi. Checkst du Chemie?“

Eine Mücke verirrt sich in das Netz der besten Weberin des Tierreichs. Kurz dar-auf knirscht es.

Se i te 16

„Na, ich hab nicht glernt. Du?“ - „Nein.“> Mit der Haube schaust du GRAUENHAFT aus, Fabian, wie konntest du die nurnehmen?? < „Fabi, ich muss dir was Wichtiges sagen...“

Oje. Ich will sterben. Mist. Was mach ich wegen Chemie? Thomas ist fremd gegan-

gen?

Karin umarmt mich plötzlich sehr innig.

Der Sprenkler sprenkelt in die andere Richtung. Johannes fährt also weiter, bis erbremsen muss, auf einer Eisplatte zu rutschen beginnt und direkt auf einen kleinenTeich zuschlingert.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber es gefällt mir durchaus. Pfeif auf Chemie.

Die Spinne knirscht nun selbst, als der Pfeilgiftfrosch sie zerkaut. Schnapp!, da hat

jenen schon ein Eingeborener gepackt.

Das ist Balsam für meine Seele Ich sollte sie definitiv

küssen. Thomas hat sie verloren! Ja!

„Fabi?“ - „Was denn?“ - „Es tut mir leid.“

Das kommt jetzt ein „bissi“ spät. Alles vergeben und

vergessen. Was denn? Wirst du doch bei

Thomas bleiben?

Der Zaun um den Teich hält Johannes trocken. Etwas benommen von dem Aufprallsteigt er wieder auf und fährt los. Der Salzach entlang ist es ein bequemer Weg,bis eine Frau auf ihren Balkon tritt, dabei eine Vase übersieht, darüber stolpert undden Kübel samt Putzwasser gen Radweg schleudert.

Mit dem Gift des Frosches tötet der Eingeborene ein Gnu (ja, ein Gnu - imUrwald).

Se i te 17

„Es ist sehr schwer für mich, dir das zu sagen...“Was? Oh nein, das hört sich gar nicht gut an! Doch nicht küssen. Thomas hat einen attrakti-

ven Bruder?

Der Bus bleibt stehen, wir lösen uns aus der Umarmung und steigen aus.

Johannes hat sich nach dem Sturz beim Teich die Schuhe NICHT gebunden, alsoverfehlt ihn der Kübel, und schon fast ist er bei der Schule.

Das Gnu wird den Stamm eine Woche lang ern�hren. Unserer M�cke hilft das freilich

nichts — sie wird von einem Cham�leon verspeist...

„Fabi, wir ziehen weg!“Wumm. Ja geh nur, ich brauch dich eh nicht! So nah dran und doch

wieder nichts! Naja, wenigstens hatder Thomas dann auch nichts davon!

Vor lauter Schock bleibe ich mitten auf der Straße stehen. „Ah, wie, aber...“

Johannes kommt von der einen, ein Auto, das Mineralwasserf�sser in seiner offenen

Dachbox geladen hat, von der anderen Seite.

Karin reißt mich gerade noch auf den Gehsteig und gibt mir einen ersten und letz-ten Kuss – der Autofahrer hat eine Notbremsung hingelegt, doch die Fässer lösensich, fallen auf die Stelle, auf der ich gerade noch stand, und platzen. Johannes hat auch heroisch abgebremst, schummelt sich irgendwie an den spritzen-den F�ssern vorbei, und ist schlie§lich trocken bei der Schule angekommen — wo ihnein fr�hlicher Nachmaturafeier-Teilnehmer mit einer Wasserpistole komplett nass

spritzt.

Chemie habe ich total vergessen.Fabian Bonecker, 7I

TTEEXXTTEE ZZUU WWOORRTTIIMMPPUULLSSEENN::

NNeerrvvöössKläuschen sitzt auf dem Klo. Er ist alleine zu Hause und ein starker Drang hat ihnaufs Klo geführt. Leider hat er das noch nie getan, was er jetzt doch bald tun soll-te, das hat bis jetzt immer Mutti ge-macht. Die ist aber schnell zur Nachbarin gelau-

Se i te 18

fen, um sich Zwiebeln aus-zu-leihen. Also ist er allein, und wenn er nicht bald selbstetwas Klopapier runterreißt und Hand anlegt, kriegt er noch einen Krampf vom lan-gen Sitzen. So schwer kann es aber eigentlich doch nicht sein, er hat es doch schonoft bei Mutti gesehen. Die Frage ist nur, kann er es auch so gut wie sie? Was pas-siert denn, wenn er was falsch macht? Da wäre es doch ein-facher auf Mutti zuwarten, die kommt doch sicher bald zurück um ihn zu erlösen. Dumm, er kann sienicht holen gehen, dafür müsste er ja vorher Klopapier nehmen und sich säubern,so kann er nicht gehen. Aber wie soll das gehen, wo er es doch noch nie getanhat! Es klingelt an der Tür.

üübbeerrmmüüttiiggKläuschen läuft durch den Garten. Dass Mutti immer noch nicht zurück ist, brauchtihn nicht mehr zu kümmern. Er hat den Schritt in das Leben eines großen Jungenohne sie geschafft. Wenn er das in der Krabbelstube herumerzählt, werden sieschön blöd schauen. Da sind halt viele noch so kleine Hosen-scheißer, oft nicht großgenug um auf eigenen Füßen zu stehen. Da gehört er ja jetzt überhaupt nicht mehrdazu. Nicht länger von irgendwelchen Eltern abhängig, die ja so oder so nicht dasind, wenn man sie mal braucht, und wenn Mutti das nicht einsähe, wie so vielesandere, dann hätte sie eben Pech gehabt. Im Augenblick ist es aber viel wichtigerzu entscheiden, ob sie überhaupt von seinem Triumph erfahren soll, weil sie hat ihndoch ganz schön lang da sitzen lassen. Wie lang eigentlich, weiß er nicht, weil erdie Uhr nicht kennt. Aber was interessiert einen großen Jungen wie ihn schon dieUhr.

Franz Schallmoser, 7I

HHEEUUTTEE FFRRÜÜHHDas Läuten,es hat mich aus dem Bett gerissen.Wie jeden Tag,mit kalten Händen.Es hat mir den Schlaf aus dem Gesicht gewischt,mit kalten Händen.Alles wie immer.Das Brot schimmeltund sie schreit in ihrem Gitterbett.Alles wie immer.Es zerrt an mir,das Schreien.

Se i te 19

Es peitscht mich und es zerrt an mir.Das Läuten,es hat mich aus dem Sterben gerissen.Wie jeden Tag,mit kalten Händen.Es hat auch ihr den Schlaf aus dem Gesicht gewischtund ich hebe sie sachte herausaus ihrem Bett.Mit kalten Händen.

Anja Bachl, 7A

ddeerr bbaacchhFröhlich sprang er den Berg hinab, der kleine Bach.Fröhlich, unbeschwert, ausgelassen heiter hüpfte er zwischen Felsblöcke, durchWiesen; mit klingenden Tröpfchen umspülte er die Felsen, kichernd kitzelte erSträucher an den Wurzeln, rein und klar, gravitätisch ins Tal gezogen.Kleine Tierchen, Insekten und Amphibien umgaben sich mit seinem Wasser und somanches andere Tier streichelte ihn mit seiner Zunge.Und auf einmal lag mitten im Bach, auf den sorgfältig liebevoll gerundetenSteinen, ein frustrierter Kühlschrank – alt, verbraucht, weggeworfen.Quadriertes Plastik, nierostender Stahl, todbringende Kühlsubstanzen.Die Fische schwammen ein, doch nicht mehr aus, das Wasser verfärbte sich,schillerte sonnen-licht-stimuliert schön in allen Farben.Alle freuten sich, besonders die Elstern – allein die Fischlein starben dahin undstanken verrottend.Am Ende stinkt der Bach zwar, dafür glitzert er schön und kleine Feen kommenund baden dort, die Nase geschlossen, damit ihre Kleidchen schön glitzern undglänzen und sie kleine Sterne versprühen, wenn sie ihre goldenen Löckchen schüt-teln.So machen die das heute nämlich.

Johannes Pascher, 7E

WWEEGGFFAAHHRREENN,, SSaammssttaagg,, 33 UUhhrr FFrrüühhKinder stehen ja ohnehin gerne früh auf. Deswegen beginnt um 5°°Uhr schon dasKinder-programm des ORF. Welch eine Erkenntnis, und dafür habe ich wirklich,wirklich lange gebraucht! Und ob nun Kinderprogramm oder nebelverhangeneLandschaften – 2187 m; atemberaubender Ausblick auf das wie-auch-immer-Tal,

Se i te 20

garantiert Sonnenschein - ist auch egal. Ich habe mir alles angeschaut, auch einengrauen Bildschirm und im Hintergrund Sepp Forchers Lieblingsmusi.Aber heute ist ein besonderer Tag, wir fahren nach Lignano, oder wie auch immerdas heißt. Also sitzt man schon um 3°° Uhr vor dem Fernseher, da läuft dann wederdas Kinderprogramm noch ein Ameisenkrieg zwischen, ja, grauen Ameisen (liegt inder Panoramalandschaft Schnee, sind es zumindest auch weiße), sondern irgend-was ziemlich Lautes und Verbotenes. Dann ist die Mama schnell da. MeineSchwester, auch noch klein, quengelt. Ich ärgere sie, daraufhin schlägt sie mich.Aber sie ist auch einen Kopf größer, wohlgemerkt. Mama und Papa schlürfen ihreTasse Kaffee, ihre drei Tassen Kaffee. Wollten wir nicht endlich losfahren?Ich sitze wieder vor dem Fernseher, besser als müde Mama, besser als müder Papaund sowieso besser als meine Schwester. Wir fahren los. Mir ist langweilig. Es reg-net, es ist kalt und mir ist schlecht. Es ist immer schlechtes Wetter wenn wir weg-fahren und wenn wir wieder nach Hause kommen auch. Straße und Wolken habenwenig Unterhaltungswert, also lese ich. Mir wird noch viel schlechter. Ich lese wei-ter. Viel schlechter. Wir halten an – fahren weiter. Mama hat mir das Mickey-Mouse-Heft weggenommen. Also beobachte ich die Spinne, die gerade am Arm meinerSchwester die ersten Fäden befestigt. Das schaut lustig aus. Wie weit ist es noch? Wie lange fahren wir noch? Wo sind wir gerade? Was istdas für ein Dorf? Sind wir bald da?Mir ist wieder schlecht, ich habe Hunger. Und aufs Klo muss ich auch. Wir haltenan einer kleinen Raststation, Kaffee und Kuchen, für uns Kakao. Das Klo ist hässlich,das will meine Schwester nicht benutzen. Sie weint. Mama geht mit ihr in denWald. Als sie zurückkommen, weint sie immer noch. Sie will auch den Wald nichtbenutzen. Wir suchen für Madame noch eine akzeptable Toilette und können end-lich weiterfahren. Wieder im Auto schlafe ich ein. Als ich aufwache, sind wir in Italien, es regnet.Einmal, erzählen meine Eltern, da hat es nicht geregnet, aber da war ich nichtdabei...

Stefan Pichler, 7I

wwooaannddeerrssÜberall, wo ich nicht hinfinde,

wo ich immer hinwollte,wo ich nie sein werde.

Se i te 21

Überall, wo ich jetzt nicht bin,wo du jetzt bist,wo ich dich nicht erreichen kann.

Überall, wo du machst, was du willst,wo ich nicht dein Wachhund bin,wo du ungestört bist.

Überall, wo ich dich jetzt vermute,wo du dich jetzt befindest,wo du dich allein glaubst.

Überall, wo du dein Versteck hast,wo du deine Ausreden aufbewahrst,wo du auf mich vergisst.

Überall, wo ich jetzt sein möchte,wo ich allein sein kann,

WoandersLukas Uitz, 7A

WWeeiitt wweeggWeit weg sein mit diralles zurücklassenalles vergessenalleine mit dir

Weit weg sein ohne dichalles vergessen nur nicht dich

Weit weg seinund dich nicht vermissen müssennicht an dich denken müssennicht weinen müssenund nicht das Kissen küssenWeg sein nur mit dir

Lea Schmidlechner, 7E

Se i te 22

WWeennnn iicchh kköönnnnttee,, wwiiee iicchh mmööcchhttee

Wenn ich könnte, wie ich möchte,würde ich dich zwingenmich zu lieben.Wenn ich könnte, wie ich möchte,würde ich wollen, dass das Zwingentrotzdem Liebe wäre.Wenn ich könnte, wie ich möchte,würde ich gerne mit jeder meiner Einzelheitenalles das sein,was du möchtest.Wenn ich könnte, wie ich möchte,würde ich so unbeschreiblich gernedich anschauen, dir Tulpen schenken,deine Hand nehmen und sagen:`Ich liebe dich!´ Wenn ich könnte, wie ich möchte,würde ich dich zwingen zu sagen:`Du bringst mich zum Lächeln!´Wenn Zwingen dochLiebe wäre.Dann würde ich nicht lieben wollen.

Erkennst du mich? Magst du Feigen?Was möchte ich, wenn ich könnte?

Anja Bachl, 7a

vvoonn ssiinnnneenn

ssiinnnn ffüürr mmiicchhUnd dann riech ich dichWeil alles nach dir riechtUnd alles michan dich erinnert

Se i te 23

überall, allesUnd dann sitz ich im Busund schauin fremde Augenund es sind nicht deineAber alles erinnertan dich egal wo ich binganz egalUnd dann spür ich die Wärmedie von deinem Körper ausgehtdeine Wärmeobwohl du mich nicht berührst

Clara Toth, 7E

ssiinnnnlloossIch werde aufhören zu atmendeinen Geruch vergessenden Geruch deiner HautZitrone.Ich werde nicht mehrschmecken könnendeine LippenHonig und Kamilledeinen Bauchnabel.Ich werde verbrennendeine Haut nicht mehr spüren könnendeine Berührungen.Ich werde geblendet seindeinen Munddeine Augendeinen Nackenvergessen.Werde taub seinweder deinen Atem

Se i te 24

an meinem Ohr spürenweder deine Stimme hörenwerde dich vergessen.

Stefan Pichler, 7I

wweennnn iicchh ddiirr ssaaggeeWenn ich dir sage, ich liebe dich,hörst du mich nicht.

Wenn ich dir schreibe,ich vermisse dich,liest du es nicht.

Wenn ich dich spüre,neben mir,bist du nicht da.

Wenn ich dir koche,dein liebstes Essen,isst du es nicht.

Wenn ich dir flüstere,Zärtlichkeiten,verstehst du mich nicht.

Wenn du mir sagst,es ist vorbei,höre ich dich nicht.

Ulli Seidl, 7I

iicchh mmööcchhttee eess ssppüürreennIch möchte es spüren Das Schwarz deiner Augen Ich möchte sie riechen Deine sanfte Berührung Ich möchte ihn hören Den Wind auf deiner Haut Ich möchte ihn sehen Deinen Atem aus Blüten

Se i te 25

Ich möchte sie schmecken Deine Gedanken Ich möchte auftauchen In dir

Karl Bauer, 7I

wwaahhnnssiinnnnWahnsinnspringt ihr aus den Augenspringt vor ihr herfegt leer den Weg vor ihr

Wahnsinntanzt um sie herumspielt ihr Elektronhält die Welt ihr vom Leib

Wahnsinnversperrt alle Tore vor ihrwill sie ganz für sich alleinschützt sie vor den anderen

Wahnsinnbaut ihr ein Schlossschenkt ihr eine Weltsie braucht keine andere mehr

Wahnsinnküsst sie auf ihre Lippensaugt die Sprache aus ihrdamit sie mit niemandem reden muss

Wahnsinnhinterlässt Spurenin ihrem Gesicht, auf ihrem Hals, ihren Armendamit sie ihn nie vergisst

Wahnsinnliebt siesagt: „lass mich nicht alleinich hab dir Kaffee gekocht“

Se i te 26

Wahnsinnerwartet sie, wenn sie nach Hause kommtWahnsinnschlägt die Decke zurückWahnsinnsagt: „komm schlaf bei mir“Wahnsinndrückt ihr sanft die Kehle zu

Johannes Pascher, 7E

eerriinnnneerruunnggeenn

iicchh wwoollllttee ddiirr ddaannkkee ssaaggeennIch wollte dir danke sagen, dass du mich gelehrt hast auf dich zuzugehen, wenn ich bei dir sein wolltedir zu zeigen, was mich stört, wenn es mich störtedir zu zeigen, was ich genieße, wenn ich genossdich zu küssen, wenn ich wollte, dass du mich küsst

Ich wollte dir danke sagen, dass du mich gelehrt hastdir zu sagen: ich liebe dich, wenn ich dich liebtedir zu sagen: ich kann nicht mehr, als ich nicht mehr konnte

Astrid Stockinger, 7E

ddaass ffrreettttcchheennUnd schon wieder stand sie dort, an der Busstation – machte sie das eigentlich mitAbsicht?Jedes Mal, wenn ich kam, war sie schon da – oder bildete ich mir das nur ein?Wenn noch andere Leute an der Station warteten, war es nicht so arg, dann ver-steckte ich mich einfach, zum Beispiel hinter der dicken Frau Wlespa_il, die einenStock über uns wohnte und oft zu selben Zeit wie ich zum Bus musste.Aber wenn ich allein war, dann traute ich mich nicht in ihre Nähe – meistens rann-te ich dann zur nächsten Busstation.Was war eigentlich so schlimm an ihr, dass ich mich so vor ihr fürchtete?Sie hatte mir nie etwas getan, nicht einmal angeschaut hat sie mich – sie war aufeinem Auge blind, ihr rechtes Auge war zur Gänze gelblich hellblau, fast weiß, undihr Gesicht war von tiefen Falten und Narben zerfurcht.

Se i te 27

Wenn sie ihren Mund öffnete, um mit ihrem Frettchen, das sie immer in einem Käfigmit sich herumtrug, zu sprechen, konnte man ihre braunen runden Zähne sehen, mitdenen sie sich schwer getan haben muss, auch nur eine leere Suppe zu essen.Sie trug immer schmutzige schwarze Kleider.Und einmal, nur ein einziges Mal, traute ich mich, mit ihr zu sprechen – das warkurz bevor wir ausgezogen sind.„Darf ich einmal das Frettchen streicheln?“Sie sagte nichts, sie starrte mich nur mit ihrem funktionierenden Auge an, dann lach-te sie leise.Ich tastete nach der Hand von Frau Wlespa_il, da öffnete sie langsam den Käfig.Leider dauerte das so lange, dass der Bus kam, bevor ich das Tier berühren konn-te – und das war ja mein letzter Tag dort – ich hatte zwar meine Angst überwun-den, aber mein Ziel doch nicht erreicht.

Johannes Pascher, 7E

VVaatteerr„Das da ist der Großvenediger“, mein Vater deutete auf den großen, kegelförmigenBrocken im Süden, „und das ist das große Wiesbachhorn.“Es fasziniert mich immer wieder, dass er fast alle Berge mit Namen kennt, dass erüber fast jeden eine eigene Geschichte oder eine Sage weiß, und wenn nicht, ein-fach schnell aus dem Stegreif eine er-finden kann. Egal, welchem Teil der Alpen wirgerade durchwandert haben, zu erzählen wusste er immer etwas. Und alles, waser sagt, ist so leicht zu verstehen und wird sofort automatisch an mein Wissen ange-heftet.„Siehst du, so schauen die Heidelbeeren aus, wenn sie reif sind, und so solltest dusie noch nicht pflücken.“ Ich sah die kleinen rot-violetten Beeren und wusstesogleich: „Die nicht!“Und dann zeigte er mir die besten Plätze, wo man die dicksten Heidelbeeren fin-det, wir nennen diese Orte ‚Heidelbeerländer’.„Nein, Lukas, der ist giftig, das ist ein Fliegenpilz.“ Dabei hat er mir doch so gefal-len, mit seinen weißen ‚Fliegen’. Ich hab ihn also wieder zurückgestellt. Stolz warich dann natürlich, wenn ich mal so einen richtig schönen Steinpilz gefunden habe,den durfte ich dann sogar selbst mit dem Messer abschneiden, was mich noch bes-ser fühlen ließ. Gegessen hab ich sie zwar nie, aber finden ist eh viel toller.Viel habe ich von meinem Vater gelernt, wie die Berge heißen, welchen die bestenHeidelbeeren und Schwammerl sind, wie man selbige haltbar macht, also einkocht,oder wie man eine Krähe von einer Dohle unterscheidet. Viel dazu beigetragenhaben die Berge, die mich genau so geprägt und gelehrt haben wie mein Vater.

Lukas Uitz, 7A

Se i te 28

ddeeiinn sseeeeWeißt du, ich fahre jeden Tag hinaus, um dich zu suchen.Leere Fragen bei offenem Fenster.Schöne Worte auf ungelesenem Papier.Da bleibt die Erinnerungan dein Gesichtan deine Handan deine StimmeLange Jahre in ungeheizten Räumen.Offene Bücher ohne Ende.Da bleibt das Wartenauf eine Nachricht.auf deinen Anrufauf dein Beimirsein.Zerrissene Haare in löchrigen Kübeln.Geflossenes Wasser im dichten Beton.Da bleibt die Frage:Wer bin ich für dich?Dein See.Weißt du, ich fahre jeden Tag hinaus, um dich zu finden.

Magdalena Mandl, 7I

MMaammiiee dd’’RReennnneessIch hatte mir die Fotos schlimmer vorgestellt. War fast schon erleichtert. Bis ich dasFoto sah, bei dem sie nicht wusste, dass sie fotografiert wurde. Sie hatte keine Zeitgehabt verkrampft zu lächeln, die chronisch tränenden Augen offenzuhalten. DieWangen eingefallen, der Blick suchend, die verformten Hände auf dem Schoß.Als ich vier war, hat sie das erste Mal mit mir Dame gespielt. Wir haben oft Damegespielt. Jeden Sommer, wenn wir nach La Trinitée-sur-Mer gefahren sind. Ich nann-te sie Mamie d’Rennes, weil sie in Rennes wohnte, meine Großcousinen nanntensie Mamie Blue, weil sie immer blaue Sachen trug.,,Wer ist das?“ ,,Mamie d’Rennes, als sie jung war.“Ich halte das Bild einer schönen Dame in den Händen. Eine stolze, anmutige Frauin Schwarz-Weiß. Mir wird bewusst, dass ich sie nur als alte Person kenne.Gebrechlich mit Schmerzen in den von Arthritis gekrümmten Fingern. Ich habe einenKoffer von ihr. Voll mit Noten. Wie ich hat sie Klavier gespielt. Ich habe sie nie spie-len hören. Mich hat sie gerne spielen gehört. Ich habe ihr eine Nocturne von

Se i te 29

Chopin vorgespielt. Ich wusste, es würde das letzte Mal sein, dass sie mich spie-len hört. Trotzdem habe ich das Stück nicht bis zur schwierigsten Stelle gespielt.Es war ihr 95. Geburtstag. Ich habe sie am Telefon gesprochen, belanglose Dingegesagt, mit Tränen in den Augen den Hörer an meine Schwester weitergegeben.Ich hätte ihr so gerne gesagt, dass ich sie liebe, dass ich den Gedanken nicht ertra-ge, dass sie nicht erleben wird, was aus mir wird. Habe die Worte nicht gefunden.Gefangen in der Sprache. Auf Deutsch hätte ich mich ausdrücken können, ihrsagen, dass ich bei ihr bin, an sie denke. Auf Französisch konnte ich das nicht. Einsimples ,,Je t’aime“ brachte ich nicht über die Lippen. Ich weiß nicht warum.Vielleicht, weil ich das noch nie zu einer Person gesagt habe, Angst davor habe ,,,Ich liebe dich“ zu sagen.Ich weiß, dass sie stirbt. Jeden Tag darauf wartet, alles nur mehr eine Qual für sieist. Ich wünsche ihr den Tod. Eine Erlösung. Sie, die immer stolz war, an ein Bettgefesselt. Ich habe sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Sie wollte nicht, dasswir sie so sehen, wie sie jetzt ist. Ich wäre trotzdem gerne zu ihr gegangen. 1400Kilometer sind weit und die Angst, sie zu fahren, macht sie noch weiter.Mit 16 hat sie angefangen Fotoalben anzulegen. Auf dem letzten Foto, das sie vonmir hat, dürfte ich 14 sein. Einmal hat sie mir eins ihrer ältesten Alben gezeigt. Miteiner Postkarte, die sie von Papi Gus bekam, als er an der Front war. Als er wegmusste, war mein Opa noch ein Baby gewesen. Sie war mit beiden Kindern aufsLand gefahren. Raus aus der Stadt. Als Papi Gus zurückkam, hat mein Opa ihn nichterkannt. Er war ihm fremd. Ob er ihr auch fremd geworden war?Sie hatte als Kind eine Katze. Ihr Liebling. Als das Gas ausströmte, musste dieganze Familie aus der Wohnung. Sie wären beinahe im Schlaf gestorben. IhreKatze konnte nicht gerettet werden.Ich liege da, streichle meine Katze, das Portrait von ihr neben uns. Ich suche nacheinem Sinn. Frage mich, warum ich nicht bei ihr bin. Warum ich unser letztesTelefonat zum letzten machte.Als ich ihr den Brief schrieb, glaubte ich, dass keine Antwort kommen würde. EineKarte, auf beiden Seiten beschrieben, kam eine Woche später bei uns an. DieSchrift zart, verwackelt. Es war ihr schwer gefallen zu schreiben. Es hat ihr sichergroße Schmerzen bereitet, trotzdem hat sie mir geschrieben. Und ich habe es nichteinmal geschafft für sie zu versuchen, das Stück zu Ende zu spielen.

Marie Macheiner, 7E

Se i te 30

Prof. Hermann Mittersakschmöller:

llaauuttggeeddiicchhtteeVorlage war folgendes Gedicht von Ernst Jandl:

ottos mops

ottos mops trotztotto: fort mops fortottos mops hopst fortotto: soso

otto holt koksotto holt obstotto horchtotto: mops mopsotto hofft

ottos mops klopftotto: komm mops kommottos mops kommtottos mops kotztotto: ogottogott

aannaannaassAnna aß Ananas am Dach.Klara nascht Ananas am Tag.Max mag Ananas.Hanna hasst Ananas.Lalan lacht. Lalan mag manchmal Ananas.

Ananas? Hasst man das?Fast. Passt.

Mama hasst Ananas.Mama mag Bananas.

Ananas mag:Max,Klara,manchmal Lalan.

Ananas hasst:

Se i te 31

Hanna,Mama.

Passt?Fast.

Zuzana Radicova, 1I

MMoommooMomo holt Brot vom Brototto,Brototto holt Mohnbrot.Momo holt Obst vom Obstotto,Obstotto holt Ostobst.Momo holt Mohn vom Mohnotto,Mohnotto holt Mohn vom Mond.Brototto kommt von Ost.Obstotto kommt vom Klo.Mohnotto kommt vom Mond.

Alicia Meindl, 1I

aannaannaassAnna aß Ananas.Manchmal Almgras.Max hasst Ananas.Tamara aß acht Ananas.Anna lag am Bach.Dann sah Anna acht Pandas.Da war Anna happy.Anna lacht: „Haha!“

Eva Wunderl, Denise Sommer, Victoria Stefanitsch, 1I

BBiieerrIngrid trinkt Bier.Die Ilse schrie: „Trink nicht Bier, Bier stinkt!Igitt, igitt!“„Ich trink Bier!“, schrie Ingrid.Ilse: „Hier nicht!“Ingrid: „Bist fies!“Ilse: „Bin ich nicht. Ich bin lieb!“Ingrid: „Ich find Bier lieb.“

Se i te 32

Ilse: „Bist mies, wie Mist!Ich find dich lieb, nicht Bier.“Sie: „Wir sind lieb, nicht Bier!“

Cornelia Lindinger, 1I

iimm lliiffttIch bin imLift.Lisl ist imLift.Sie ist dick.Ich irstick.

Natascha Ringerthaler, 1I

aannaannaassAnna aß Ananas.Manchmal Almgras.Max hasst Ananas.Tamara aß acht Ananas.Anna lag am Bach.Dann sah Anna acht Pandas.Da war Anna happy.Anna lacht: „Haha!“

Eva Wunderl, Denise Sommer, Victoria Stefanitsch, 1I

kkrraacchhAnna hat Mamas Pass.Max hat Annas Schaf.Anna sagt: „Lass das Schaf!“Max macht Krach: „Mama, Papa,Anna hat Mamas Pass!“

Mama sagt: „Lass Anna das Schaf, Max!“Papa sagt: „Lass Anna das Schaf, Max!“„Anna hat Mamas Pass!“, sagt Max.Papa sagt: „Max, lass Annas Schaf,Anna, lass Mamas Pass!“

Max sagt: „Ja, klar.”„Brav, Max, brav“, sagt Papa.

Marlene Frauscher, 1I

Se i te 33

hheerrbbssttDer Herbst wechselt Wetter,Schnee weht gegen Regen.

Werner denkt: ‚Engel gehen her,werden es mehr?Feen schenken Segen.Der Herr spendet Leben.Sterne senden Helle.’

Elche pflegen,Esel hegen,Pferde fressen gelben Klee.Beete geben letzte Ernte,Nebel meldet der Sender.Peter, Werner lesen neben Fernsehen.

Ende.Carina Wingast, 1I

Prof. Wolfgang Mühlbacher:

aalllleerrlleeii bbiirrnneennEs gibt viele Birnen auf der Welt und einige davon werden wir jetzt kennen lernen.Hier ein paar Birnensorten: Williamsbirne, Mostbirne, Alexanderbirne, Bergamotte.Nicht zum Kernobst gehört aber die Glühbirne. Wenn man einer Obstbirne diegelbe, grüne oder bräunliche Schale abzieht, kommt man an das leckereFruchtfleisch, das der genießbarste Teil der ganzen Frucht ist. Spaltet man diesenTeil in der Mitte, erscheint das Kerngehäuse, in dem die zehn Kerne heranwachsen.Mostbirnen werden, wie der Name schon sagt, zu Most gepresst, dieWilliamsbirne hingegen verwendet man oft für die Herstellung von Schnäpsen, zumBeispiel der Marke "Die beschwipste Helene".Während Obstbirnen auf Bäumen wachsen und in der Mitte ein Kerngehäusehaben, entstehen gläserne Glühbirnen in einer Fabrik und besitzen im Inneren einenGlühfaden aus Wolfram. Diese bezeichnet man auch nur deshalb als Birne, weilsie eine tropfenförmige Form hat, die für eine Birne typisch ist.Dieser Text wurde von einer besonders dicken Birne verfasst, die auf meinenSchultern thront und liebend gern süßen Birnensaft zu sich nimmt

Florian Anegg, 1A

Se i te 34

bbeeoobbaacchhttuunnggeenn aann lleehhrreerrnnMir ist aufgefallen, dass Herr Strasser immer daherkommt, als hätte er einenBesenstil verschluckt. Außerdem redet er, als hätte er eine Schlaftablettegenommen.Und dass Herr Hauer sich „Gott Hauer“ nennt und ziemlich gerne Schimpfwörterbenützt und dass Frau Reitsperger ziemlich streng ist und gerne schlechteBetragensnoten gibt.

Florian Anegg, 1A

Mein Klassenvorstand, Herr Resl, spricht manche Wörter ganz langsam zu Ende.Dabei kratzt er sich manchmal am Kopf. Wenn Herr Hauer ein Beispiel an die Tafelschreibt, sagt er seine Gedanken dazu. Beispielsweise: „DE, DE = wie Depp.“

Christina Struber, 1A

Herr Mühlbacher kneift die Augen von Zeit zu Zeit zusammen. An ihm ist mir auchaufgefallen, dass er sehr gerne und gut dichten kann, ohne es aufzuschreiben. Erschnappt es einfach aus der Luft. Herr Strasser redet immer so langsam, so dass erfast eine Minute für ein Wort braucht.

Judith Kinzl, 1A

SScchhuulldd hhaatt ……Schuld hat immer nur die Schwester,wenn sie mir den Tag vermiest.Die meint, sie wüsste alles besser.Zwicken, schreien, hauen tut das Biest.

Christina Struber, 1A

Schuld hat immer nur der Bruder;Zum Beispiel beim Streit um das Ruder.Da fiel dann einer über Bord.Und war dann unwiederbringlich fort.

Elisabeth Moder, 1A

eess wwaarr eeiinnmmaall ……Es waren einmal zwei Fliegen.Sie waren ein nettes Paar.Die wollten Kinder kriegen.Aber sie lebten nur ein Jahr.

Florian Anegg, 1A

Se i te 35

Es war einmal ein Vogel,der fand im Internetunter Google sprich Gogelein passendes Kinderbett.

Barbara Flach, 1A

Es waren einmal zwei Affen,die konnten nichts anderes als gaffen.Sie gafften sich gegenseitig an.Mal schauen, wer es besser kann.

Judith Kinzel, 1A

Es war einmal ein Gürteltier,das schenkte einen Gürtel mir.Den wollte ich gerne tragen.Doch passte er nur am Kragen.

Martin Tschikof, 1A

Es war einmal ein Hai.Dessen Leibspeise waren Krapfen.Und natürlich SpiegeleiMit frisch gepackten Schlapfen.

Christina Mössler, 1A

WWiiee ddaass aauussssiieehhtt,, wweennnn iicchh ttrraauurriigg bbiinn

Wenn ich traurig bin, könnte ich manchmal echt zum Heulen anfangen. Und wennich einmal angefangen habe zu weinen, kann ich fast nicht mehr aufhören.Meistens läuft mein Gesicht dann scharlachrot an und ich sehe aus wie eineTomate. Manchmal werden meine Augen auch etwas grünlich. Ich ziehe mich inmein Zimmer zurück und drehe meistens ganz laut Musik auf. Wenn ich es dannaber nicht mehr in meinem Zimmer aushalte, setze ich mich neben Astra, unserenHund, und erzähle ihr, was mich betrübt. Ich kann mich dann aber, wie meineMutter so schön sagt, schnell wieder abregen und nach einer halben Stunde weißich meistens nicht mehr, warum ich geweint habe.

Barbara Flach, 1A

Wenn man mich ungerecht behandelt, gehe ich in mein Zimmer, schmeiße michaufs Bett und warte ab oder ich schreie jemand Unschuldigen an; am liebsten mei-nen großen Bruder. Wenn er sich, was ziemlich oft vorkommt, ärgert, dann verlas-

Se i te 36

se ich sein Zimmer und nehme mir vor, nie mehr mit ihm zu reden. Aber das habeich noch nie geschafft. Spätestens nach einer Stunde rutscht mir irgendetwas überdie Lippen; kann auch manchmal etwas Giftiges sein.

Sophie Zehetmayer, 1A

Ich werde rötlich im Gesicht und meine Augen wässrig. Ich verstumme und meineStimme verändert sich. Sie wird so komisch, dass ich nicht mehr fließend sprechenkann. Ich gehe in mein Zimmer und sperre zu. Dann fühle ich mich so schwer, dassich am liebsten aus meiner Haut springen würde. Meistens lege ich mich dann inmein Bett und meinen Kopf auf ein weiches Polster und denke lange nach.Manchmal aber auch schreibe ich meine Gefühle in einem Gedicht auf. Oder ichzeichne das, was mich berührt. Es kann aber auch vorkommen, was aber sehr sel-ten der Fall ist, dass ich nicht mehr zu weinen aufhören kann. Da kullern mir dieTränen ununterbrochen herab, wie ein Wasserfall. Denn wenn ich ehrlich bin, kannich sehr sensibel sein. Nach einer Weile gehe ich zu meiner Mutter, die mich danntröstet und aufmuntert. Aber ich bin sehr selten traurig, lieber bin ich fröhlich undlache viel.

Christina Struber, 1A

WWiiee ddaass aauussssiieehhtt,, wweennnn iicchh mmiicchh ffrreeuueeWenn ich mich richtig freue, grinse ich von einem Ohr zum anderen. Ich springedann ganz hoch in die Luft und schreie „Juhu!“ Ich kriege dann richtig rote Backen,weil ich dann auch immer so lache. Wenn es eine freudige Nachricht gibt, laufeich durchs ganze Haus und posaune sie laut hinaus. Ich kann mich aber auch leisefreuen. Dann zeichne ich wie wild, um meine Freude abzureagieren. Dann übe ichauch ganz freiwillig Klarinette. Ich könnte dann wirklich jeden umarmen.

Theresa Forstenlehner, 1A

Wenn ich mich freue, dann mach ich so hohe Luftsprünge und strecke dabei dieArme nach oben, dass mein Kopf fast an die Decke kracht. Dann will ich sofort hin-aus zum Spielen. Und dabei ist es mir in meiner Hast schon einmal passiert, dassich mir die zu kleinen Schuhe meiner Schwester angezogen habe. Dann tolle ichauch mit unserem Hund auf dem Boden herum oder gieße meine Blumen so lange,bis ich nicht mehr mag

Judith Kinzel, 1A

AA,, BB,, CC –– DDiiee KKaattzzee lliieeff iimm SScchhnneeeeA, B, C, die Katze lief im Schnee.Und als sie wieder nach Hause kam,

Se i te 37

da hat sie weiße Pfötchen an.A, B, C, die Katze lief im Schnee.

Sophie Zehetmayer, 1A

D, E, F, mein Kater der heißt Jeff.Ich kam nicht auf diesen Namen,sondern Mamas Freundin Carmen.D, E, F, mein Kater der heißt Jeff.

Judith Kinzel, 1A

G, H, I, die Katze die fährt SchiDa hat sie`s einmal hingeschmissenUnd die Lawine hat sie mitgerissen.D, H, I, die Katze die fährt Schi.

Elisabeth Moder, 1A

J, K, L, da wurde sie zu schnellUnd kugelte ganz munterDen ganzen Abhang hinunter.J, K, L da wurde sie zu schnell.

Martin Tschikof, 1A

X, Y, Z, die Katze liegt im Bett.Sie ist gerade beim Schlafengehen,denn morgen muss sie früh aufstehen.X, Y, Z, die Katze liegt im Bett.

Martin Tschikof, 1A

ttaaggeebbuucchheeiinnttrraagguunnggeenn

2. Februar: Heute hat wieder um halb sechs der Wecker geläutet. Diesmal habeich bis zwanzig nach sechs weiter geschlafen. Zähneputzen ist sich nicht mehr aus-gegangen. Im Bus hat es nach Senf gestunken. Ein Mädchen hat Senf auf ihrerHaube gehabt.16. Februar: Horror pur. Judith übernachtet heute bei Christina. Judith fährt mit demgleichen Zug wie ich. Marie hat eine witzige Frisur: blond – braun geflochten. Gottsei Dank fehlt heute L.

Martin Tschikof, 1A

Heute am 9. Jänner mache ich meine erste Tagebucheintragung: Schon oft habeich einen Jungen aus der 3M herumstolzieren gesehen. Er wird von den Mädchen

Se i te 38

ununterbrochen angehimmelt. In Wirklichkeit sieht er gar nicht so bezaubernd aus.Er geht wie ein eingeknickter Storch und damit er bei den Mädchen gut ankommt,trägt er ein schwarzes Gummiband um den Hals. Schrecklich, schrecklich! Das istwirklich daneben.

Christina Struber, 1A

Paula ist heute ziemlich nervig, was sie mir schon oft genug bewiesen hat. HeuteMorgen ist es schon sehr warm und hell. Das hat mich sehr gefreut. Außerdem istmir aufgefallen, dass Lena ihren Wälzer um keinen Preis herzeigen will.

Florian Aneg, 1A

Bei Daniela ist mir aufgefallen, dass sie am Anfang noch sehr hoch und leisegesprochen hat, doch jetzt spricht sie schon viel lauter. Theresa kann sehr schnellsprechen und meistens tut sie es auch. Martin hält sich oft für einen Lehrer und fälltden Lehrern manchmal ins Wort.

Barbara Flach, 1A

Heute im Bus hatte ein Junge einen Spray dabei, der ziemlich stank. Er sprühte imganzen Bus damit herum. Alle sagten: Bäh!“ oder „Igitt!“ und hielten sich die Nasezu, weil es so stank.Als ich heute Morgen mit meiner Freundin bei unserem Spind war, stieß ich mit mei-nem linken Ellenbogen gegen das Eisenteil, an dem die Tür hängt. Ich drückte denrechten Arm auf den linken Ellenbogen und schrie: „Au!“ Weil es so aussah, alshätte ich die Hände auf dem Bauch, sagte Barbara: „Hast du Bauchschmerzen?“

Elisabeth Moder, 1A

Vor ein paar Tagen, es war Samstag, saß ich am gedeckten Frühstückstisch undstarrte lustlos auf meinen Teller. Ich holte Milch, Müsli und zwei Plastikschüsserl. Unddann mischte ich mir ein Müsli zusammen. Da kam Fipsi, unser Wellensittich, dahergeflogen, landete auf dem Müslischüsserl, schüttelte sein Gefieder und flog wiederdavon. Das sah vielleicht komisch aus!

Christina Mössle, 1A

Heute, als ich auf den Zug wartete, kam ein Mann daher mit kleinen Säckchen inder Hand, die er austeilte. Ich bekam auch eins. In dem Säckchen war ein Kipferl,ein roter Kugelschreiber und ein Zettel mit der Aufschrift „Wählt Gabi!“

Melanie Ebner, 1A

29. Jänner Heute muss ich nach der Schule zum Kieferorthopäden. Eigentlich ist jagar nichts dabei, aber eine schlimme Sache gibt es da trotzdem, nämlich denHauptbahnhof. Normalerweise fahren Barbara und ich mit demselben Bus nach

Se i te 39

Hause. Heute ist es aber anders. Barbara wird von ihrer Mutter abgeholt und ichfahre mit der 1er - Linie zum Hanuschplatz Aber das wirklich Schlimme ist, dassThomas und Lukas auch beim Hauptbahnhof auf einen Bus warten. Und da werdensie mich sicher mit Schneebällen bombardieren und einreiben. Doch dagegen habeich eine Waffe, nämlich Mentos. Denn für Mentos tun sie alles. Wenn einer einMentos will, muss er den anderen davon abhalten mich mit Schneebällen abzu-schießen. Das ist eine Wunderwaffe!

Elisabeth Moder, 1A

GGeesscchhiicchhtteenn vvoomm HHeerrrrnn KKeeuunneerr(nach Bertolt Brecht)

Eines Tages kam ein Mann auf den weisen Herrn Keuner zu und fragte ihn, ob eseinen Gott gäbe. Herr Keuner dachte nach. Plötzlich sagte er: „ Natürlich gibt eseinen Gott. Haben Sie ihn denn noch nicht gesehen? Er sitzt bei mir imWohnzimmer. Wir haben gerade ein Kaffeekränzchen. Kommen Sie doch rein!Aber sagen Sie ja „Grüß Gott“ zu ihm! Der Mann betrat das kleine, aber gemütli-che Häuschen. Tatsächlich. Da saß Gott mit einer Tasse Kaffee in der Hand. DerMann setzte sich an den Tisch und trank Kaffee. Sie erzählten sich gegenseitigWitze und hatten sehr viel Spaß miteinander. Der Mann sagte: „Ich hätte nichtgedacht, dass Gott so viel Humor hat!“

Elisabeth Moder, 1A

An einem anderen Tag kam wieder ein Mann auf den weisen Herrn Keuner zu undfragte ihn auch, ob es einen Gott gäbe. Da sprach Herr Keuner: „Glaube an Gott,dann wird es ihn geben.“ Der Mann gab sich damit aber nicht zufrieden. „Wennich an Gott glaube und es ihn dann gibt, könnte es ja auch sein, dass es ihn nichtgibt und ein Schmetterling die Welt gemacht hat!“, gab der Mann zu bedenken?“„Na, dann glaube an den Schmetterling und gründe eine neue Religion!“, meinteHerr Keuner. Der Mann erwiderte: „Eigentlich ist das gar keine schlechte Idee.“ Undder Mann gründete eine neue Religion, die an den bunten Schmetterling glaubte.

Melanie Ebner, 1A

Am dritten Tag kam wieder ein Mann auf den weisen Herrn Keuner zu und fragteihn ebenso, ob es einen Gott gäbe. Da sagte der Herr Keuner: „Schau dich malum! Siehst du hier irgendwo einen Gott? Der Mann, der sich Philipp Ttog nannte,sagte: „Nein, ich sehe keinen!“ „Na also, sagte Herr Keuner. Wenn du keinensiehst, kann es auch keinen geben oder?“ Herr Tttog erwidert: „Du kannst ihn sehen,ich aber nicht. Also, gibt es ihn und wer ist es?“ Da schaute Herr Keuner in TtogsGesicht und lief schreiend davon und Gott lachte sich ins Fäustchen. „Ich glaube,der Herr Keuner ist gar nicht so weise, wie alle denken.

Judith Kinzl, 1A

Se i te 40

Ein letztes Mal kam ein Mann auf den weisen Herrn Keuner zu und fragte ihn, obes einen Gott gäbe. Diesmal sagte der weise Mann: „Suche den höchsten Baumder Welt, kauf dir eine Leiter, die von siebenmal sieben Kräutern eingerieben wor-den ist, trage die Leiter zu dem Baum und steige hinauf. Du musst aber jede Sprosseberühren. Wenn du oben bist, such einen Ast, der rote Blätter trägt. Dann wirst duerfahren, ob es einen Gott gibt. Überlege dir gut, was du tun willst. Dem Mannaber war das alles zu viel. Er sagte gereizt: „Können Sie mir nun sagen, ob eseinen Gott gibt oder nicht. Ich will nicht wissen, ob es siebenmal sieben Bäumegibt, Sie . . . Sie Rätselkönig!“ Mit diesen Worten stapfte der Mann wütend davon.Und es kam nie wieder ein Mensch zu Herrn Keuner um ihn um Rat zu fragen.

Christina Mössler, 1A

WWaarruumm mmaann MMäännnneerr nniicchhtt ffüürrAArrbbeeiitteenn iimm HHaauusshhaalltt hheerraannzziieehheennssoollllttee.. Männer sollten nicht im Haushalt mithelfen, da dies zu ungeahnten Komplikationenführen kann. Ein schwerwiegender Nachteil der Männer ist, dass sie nicht in derLage sind, zwei Dinge auf einmal zu tun, was wissenschaftlich erwiesen ist. DasParadebeispiel dafür, welche Konsequenzen das nach sich ziehen kann, ist Bügeln.Frauen sehen sich beim Bügeln gerne einen Film an, was sie im Gegensatz zu denMännern nicht vom Bügeln ablenkt. Wenn der Mann dann auch noch zum Telefonläuft, um Thorsten und Otto mitzuteilen, dass Bayern-München soeben ein Torgeschossen hat und nicht bemerkt, dass das Bügeleisen gleichzeitig ihreLieblingshose ankokelt, ist es kein schweres Unterfangen, dem Mann die Erlaubniszum Bügeln zu entziehen. Die elektronischen Geräte in einem Haushalt, sindzunächst noch kein Problem, bis der Mann, angetrieben von seinemHeimwerkerinstinkt wissen will, wie sie funktionieren. Das Auseinandernehmen istkein Problem, das Zusammensetzen schon. Erst wenn die Waschmaschine dieWohnung unter Wasser setzt, wird der Mann zugeben, dass eventuell ein, zweikleine Schrauben übrig geblieben sind, man ihnen aber keine große Bedeutung bei-gemessen hat, da es sich um sehr kleine Schrauben handelte. Man sollte Männererst gar nicht in die Nähe einer Waschmaschine lassen, da sie nie verstehen wer-den, warum der Angorapulli in den Schonwaschgang gehört („Ich dachte immer,das Fell von Ziegen sei widerstandsfähiger!“). Staubsaugen sollte man Männerauch nicht lassen, da in jedem von ihnen noch ein Kind steckt, das unbedingt aus-probieren muss, was man alles mit einem Staubsauger machen kann. Spätestenswenn man den zweiten Ohrring, diesmal den mit der Goldfassung, aus dem

Se i te 41

Staubbeutel zieht, weil der Mann und der Sohn gewettet haben, dass der Ohrringgarantiert nicht eingesaugt wird, entzieht man ihm (ihnen) auch dieses „Spielzeug“.Kochen kann man Männer ruhig lassen, allerdings sollte man sich hüten, davon zukosten, da Männer schon nach der zweiten Anweisung des Kochbuchs, inErmangelung des benötigten Vokabulars das Handtuch werfen und beschließen,eine kreative Phase zu bekommen. Da Männer auch nicht wissen, dass man einLedersofa nicht mit Allzweckreiniger abschrubben sollte und dass es wenig Sinn hat,die Badezimmerfliesen mit Holzpolitur einzulassen, ist es nicht ratsam, ihnen einenPutzlappen in die Hand zu drücken. Angesichts der vielen möglichen Katastrophen sollte man ihnen danken, dass siekeine Rolle im Haushalt spielen und sie weiterhin mit Thorsten und Otto zum UEFA-Cup-Schauen schicken.

Valeria Migsch, 5I

WWaarruumm mmaann eeiinneenn SScchhnneeeemmaannnn kküüsssseennssoolllltteeMeiner Ansicht nach sollte niemand das einmalige Erlebnis missen einenSchneemann oder auch eine Schneefrau zu küssen. Ich selbst habe das zwar nochnie probiert, aber nachdem ich mich eingehend mit diesem Thema beschäftigthabe, brenne ich geradezu darauf. Schneemänner eignen sich sehr gut zur Übung und zum Experimentieren. Hier kannendlich jede Kopfstellung oder auch –drehung, jede noch steile Lippentechnik aus-probiert werden. Der Schneemann wird sich bestimmt nicht wehren oder sichbeschweren. Sobald Schnee liegt, steht der ganz individuell gestaltbareSchneemann zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Schnee ist ja bekannt-lich beliebig formbar. So können auch Traummänner und Traumfrauen geküsst wer-den. Man kann dem Schneemann jede Eigenschaft andichten. Der Schneemannwird zu jedem Kuss schweigen. Das kann sehr positiv sein, denn bekanntlich istReden Silber und Schweigen Gold. Nie wieder blöde Bemerkung von einemKusspartner, die witzig sein sollten! Durch das Küssen von Schneemännern bleiben dir jede Menge Peinlichkeitenerspart. Mundgeruch, Transpiration, Unfähigkeit wie zum Beispiel Sabbern odereine Zunge, die zu Brechreiz führt, da sie schon fast in der Speiseröhre steckt,kannst du ausschließen - zumindest von deinem coolen Gegenüber. Der Schneemann schmilzt dir in den meisten Fällen unter den Lippen weg. Werwünscht sich das nicht von seinem Kusspartner?!Der Schneemann eignet sich auch wunderbar um Winterdepressionen wegenAlleinseins oder Ähnlichem zu vermeiden. Der Schneemann hört sich sicher gedul-

Se i te 42

dig jedes Problem an, ohne seinen Senf dazuzugeben. Er ist der perfekte Zuhörer,den sich alle wüschen! Außerdem wäre das Schneemannküssen eine ausgezeich-nete Variante, um notgeile Männer und Frauen daran zu hindern, andere Menschenzu gefährden, denn das Küssen kann nach Belieben weitergeführt werden. Ich empfehle jedoch eine nicht zu intime und nahe Beziehung zum Schneemannoder zur Schneefrau aufzubauen, denn im Frühling wird er oder sie schmelzen.Doch das ist ja eigentlich egal, denn wer braucht im Frühling schon einenSchneemann? Frühlingsgefühle und sensationelle Hormonschübe sind vorprogram-miert. Und da Sie ja durch das Schneemannküssen Routine und neue Technikendazu gewonnen haben, werden Sie bestimmt keine Hemmungen mehr haben einenMann oder eine Frau aus Fleisch und Blut anzusprechen. Viel Glück!

Lisa Aigner, 5I

GGiibbtt eess nniicchhtt gguuttee GGrrüünnddee,, ssiicchh kkeeiinneeRRüüssttuunngg aannzzuusscchhaaffffeenn?? Vor allem aufgrund der Aufbewahrungsprobleme und auch der damit verbundenenUnfallrisiken ist es nicht ratsam, sich eine Ritterrüstung anzuschaffen. In Wohn- undEsszimmer kannst du die Rüstung nicht stellen, das sich all deine alternativ einge-stellten Freunde über die Neuanschaffung beschweren, da diese aus einer Zeit derMännerdomäne stammt, als Frauen nicht viel zu melden hatte. Bleibt letztendlich nurder Abstellraum über. Das Badezimmer, inklusive das Klo, fällt aus, da dieNeuanschaffung sehr schnell rostet. Und wer will schon mit einer Rüstung das Bettteilen?! Wer sich entschließt die Rüstung anzuziehen, wird mit massiven Problemenvon Seiten der öffentlichen Verkehrsmittel zu kämpfen haben. Das Hauptproblembeim Busfahren besteht darin durch die Tür zu kommen, da es keine Rüstungen inGröße Small gibt. Um den Busfahrer zu überzeugen, dass die dem Ausweis zuge-hörig Person in der Rüstung steckt, muss man das Visier aufklappen, das trotz regel-mäßiger Wartung mit Öl in unserem dauerfeuchten Mitteleuropa rosten und ständigquietschen wird. Man sollte erst gar nicht versuche, ein Taxi anzuhalten, daTaxifahrer aufgrund häufiger Überfälle aufpassen, wer in ihr „Baby“ einsteigt. UndGanzkörpermaskierte gehören bestimmt nicht zu der von ihnen bevorzugtenKlientel. Auto fahren kann man mit Rüstung auch nicht, da der Helm jedes Mal tiefeFurchen in der Polsterung hinterlässt. Bleibt nur mehr Zugfahren, was auch nicht rat-sam ist, weil man in schlafendem Zustand (aufgrund des vorhergehenden Stresses)für ein vergessenes Souvenir gehalten werden könnte und sich nach dem Erwachenin einem abgeschlossenen Fundsachendepot wieder finden könnte. Ein anders undebenfalls schwerwiegendes Problem sind die Jahreszeiten. Im Sommer besteht dieGefahr gegrillt zu werden, im Herbst kleben dauernd die Blätter auf dem Visier und

Se i te 43

im Winter besteht die Möglichkeit in einer äußerst unbequemen Haltung einzufrie-ren. Aufgrund all dieser Probleme ist es nicht ratsam sich eine Rüstung anzuschaf-fen. Früher oder auch erst später führt ein solcher Erwerb garantiert zu einemNervenzusammenbruch.

Valeria Migsch, 5I

WWaarruumm mmaann ssiicchh kkeeiinnee RRiitttteerrrrüüssttuunnggaannsscchhaaffffeenn ssoolllltteeMeiner Meinung nach gibt es keinen Grund, warum man sich als moderner Menscheine Ritterrüstung anschaffen sollte. Im Mittelalter mag das ja topmodisch gewesensein, aber die Zeiten haben sich geändert! Heutzutage stehen die Frauen nicht mehrauf „harte Typen“, die ihre Unsicherheit hinter einer Schicht Metall verbergen. Ichglaube, König Arthur & Co waren alle Softies, die hinter ihrer Rüstung und ihremMachogehabe ihre Angst vor den Frauen versteckten. Das waren damals schonalles emanzipierte, selbstständig denkende Frauen. Sie zeigten das nur nicht, weilsie ihre Männer nicht bloßstellen wollten. Turniere in Ritterrüstungen sind doch nichts als eine Zurschaustellung ihres ritterlichenKönnens, also Angeberei und der krampfhafte Versuch, bei der AngebetetenEindruck zu schinden. Das mag damals noch funktioniert haben. Wer weiß, viel-leicht fanden Frauen im Mittelalter zersplitterte Lanzen, Blut, Geschrei undWaffengeklirr romantisch? Heutzutage ist das auf jeden Fall anders. Unter roman-tisch stellt man sich einen Abend zu zweit vor, Kerzenschein, Chips und imFernsehen ein Formel-1-Rennen. Reifenquietschen, ordentliche Crashs mit Über-schlägen und Explosion lassen ein Frauenherz höher schlagen, nicht so ein rohes,unzivilisiertes Turnier. Obwohl die Pferde ganz süß sind. Ein weiterer Grund, sich keine Ritterrüstung anzuschaffen, ist der akute Mangel anDrachen und sonstigen Untieren, aus deren Klauen man die holde Maid retten könn-te. Mr. Potter & Co haben dafür gesorgt, dass sämtliche Ritterrüstungen nutzlos zuHause vor sich hin rosten und Unmengen für Rostschutzmittel und Metallpolitur aus-gegeben werden. Kein Ritter ohne Ross! Ein Pferd ist nicht nur ziemlich teuer, es braucht auch vielBewegung, Futter und Zuwendung. Wenn es regnet, kann der Ritter nicht zur Arbeit.Die Rüstung würde anfangen zu rosten. Ins Auto passt er nicht, öffentlicheVerkehrsmittel fallen auch weg (schon mal versucht in einer Ritterrüstung durch dieseMini-Bustüren zu kommen?). Über kurz oder lang würde der Ritter seinenArbeitsplatz verlieren.Und schließlich ist so ein Metallanzug nicht nur schrecklich unpraktisch. Im Sommerheizt er sich auf, dass der Ritter denkt, er wird gegrillt und gewisse (ganz natürliche,

Se i te 44

aber trotzdem unangenehme) Gerüche alle Frauen abschrecken. Im Winter wird erzum Eisschrank. Die Ritterrüstung ist auch vollkommen aus der Mode. Der aktuelle Look heißt nichtmehr „Versteck dich! Je weniger man von dir sieht, desto besser...“ Ganz imGegenteil: Die moderne Frau will einen selbstbewussten Mann, der zeigt, was erhat (und so gut aussieht, dass er sich das leisten kann). Man kann also sehen, dass eine Ritterrüstung ein absoluter Fehlkauf und reineGeldverschwendung wäre.

Cornelia Absmanner, 5I

KRELIT 5AE

LLaauuttmmaalleerreeiieenn(nach Christian Morgenstern)

EEiinnee eeiinnssaammee EEiinnggaannggssttüürr

Ich bin eine dicke EingangstürUnd ich quietsche vor mich hin.

FiiiizefaaaazeforumFiiiizefaaaazequorum

Die Sonne scheint mir aufs Schanier.Und ich quietsche vor mich hin.

FiiiizefaaaazeforumFiiiizefaaaazequorum

Und da trocknet aus meine SchmierUnd ich quietsche und nietsche nimmer mehr.Nun ist mein Leben schwer und verquer.

FiiiizefaaaazeforumFiiiizefaaaaze quorum

Fffiizzze fa...Martina Powell, 5M

Se i te 45

IIcchh bbiinn eeiinn aalltteess DDeeuuttsscchhwwöörrtteerrbbuucchhIch bin ein altes DeutschwörterbuchUnd wurde schon oft geblättert.Flattatatupp

Flattatatapp

Ich helfe den Leuten bei ihrer Such,Bekomme aber keinen DankFlattatatupp

Flattatatapp

Manchmal bedeck mich einer mit einem Tuch,Und keiner blättert den ganzen Tag.Flattatatupp

FlattatatappChristoph Klaushofer, 5E

IIcchh bbiinn eeiinn aalltteerr WWaasssseerrhhaahhnnIch bin ein alter WasserhahnUnd vertropf mir die Zeit.Plopp – Plopp – Plopopp

Solange ich frei tropfen kann,bin ich des Lebens fropp.Plopp – Plopp – Plopopp

Doch halt, da kommt der Klempner anund aus ist`s mit der Freud.Plopp – Plopp – Plopaus.

Jakob Eder, 5A

EEnnttssttsseehhuunngg eeiinneess kkoommppoossiittuummssBuchSeiteBuchseiteBuchblätterseiteBuchflatterblätterseite

Se i te 46

BuchflatterblätternachschlagseiteBuchflatterblätterereignisnachschlagwissensseite

BadewanneBadewasserwanneBadewasserplätscherwanneBadewasserplätscherentenwanneBadewasserplätscherplantscheentenduschschaumwanneBadewasserplätscherplantscheentenduschschaumwohltuwanne

In meiner BadewasserplätscherplantscheentenduschschaumwohltuwanneFühle ich mich so wunderduftigrosenblättersaubergut.Daneben trinke ich aus einer Kaffeschlürfumrührtassenkanne,und fasse übersinnlichherzenskräftigenden Mut.

Steffi Hansen, 5M

Ein brauner Kastentürschanierrost, freut sich, denn er widersteht zumindest dem Kältewinterdauerfrost.

Ein Lederbucheinbandproduktionsmitarbeiter,benützt eine Sturzgarantieaufklappleiter.

Ein Elektrobleistiftspitzer,steht neben der Salamipizza.

Jakob Eder, 5A

Er sah in einem Bilderblattgoldalurahmen,eingraviert seinen Wunderpromiklingenamen.

Auf den Kieselmatschdreckstreusalzrutschewegen,kam mir ein Rotsportprotzitalienlautschnaufauto entgegen.

Auf die Ansichtstraumurlaubwassersonnenkartenkann ich elendsfurchtbarspannungslange warten.

Rita Huber, 5M

Auf der Eckenpolsterkuschelfernsehbanklag ich gestern zitterfieberkeimekrank.

Se i te 47

An dieses Fieberträumekrankenbettbrachte mir auf einem Honigteearzneitablett,Mutter einen Gesundungszauberwundertrank.

Rosa Duarte, 5A

MMäärrcchheennaallpphhaabbeett

HHäännsseell uunndd GGrreetteell Armut blieb chronisch, deshalb eilten fröhlich Gretel, Hänsel insJohannisbeerwäldchen. Kinder liefen mit Neugier ohne Patience quer RichtungSchleckereien. Tante Unheimlich verbrannte wegen Xundheitsproblemen. Yuppie!Zauberhaft!

Steffi Hansen, Martina Powell,Rita Huber, 5M

Es war einmalEs war einmal ein Nasenbär.Der hatte einen Schnupfen.Da kam der Onkel Doktor her,um ihm sein Näschen zu putzen.

Anna Offner, 5E

Schuld ist immer nur der Kellner.Der Magen knurrt, geht’s denn nicht schneller?Und in der schönen Gemüsesuppeliegt seine schmutzige Fingerkuppe.

Christoph Klaushofer, 5E

LLuussttiiggee DDeeffiinniittiioonneenn

Bauerngeselchtes Aktion! Geselchter Bauer um nur Euro 3,50! Kaufen Sie jetzt!Nur diese Woche frisch aus dem Rauchfang.

Rita Huber, 5M

Gabelstapler Wir suchen einen Gabelstapler ca. 30 Jahre alt. Wenn es sichherausstellen sollte, dass er diese in die Höhe strebende Tätigkeit in unseremToprestaurant auch mit Messern und Löffeln beherrscht, also ein qualifizierterMitarbeiter ist, wird er bald zum Hochstapler befördert.

Sahel Zarinfard, 5A

Warteschlange- Ihre Kinder drängen Sie, mal wieder mit ihnen in den Zoo zugehen? Zögern Sie nicht länger und erfüllen Sie ihnen diesen Wunsch. Sie werden

Se i te 48

Sie bestimmt nie wieder darum bitten. Denn eine vom Aussterben bedrohteWürgeschlange aus Ostafrika schlängelt sich zurzeit durch den TiergartenHellbrunn. Schluss mit lästigen Kindern, denn dieses einzigartige Tier wartet nur dar-auf, mit ihren „Lieblingen“ gefüttert zu werden. Nützen Sie diese Chance und las-sen Sie unsere Warteschlange nicht aussterben!

Büroklammer „Die Frau hockt nur mehr im Büro! Sie bleibt so lange dort, bisder Chef auch geht und dann klammert sie sich an ihn ran!“ „Was, echt?! Die wirftsich aber auch an jeden Vorgesetzten!“ „Jaja, kein Wunder, dass ihr Spitznameschon Büroklammer ist!“

Rita Huber, 5M

Haushaltsrolle Die neueste Erfindung aus dem Hause "Sauber". Haushaltsrollensind eigens gezüchtete Rollmöpse, die Ihnen das Putzen zu Hause sehr erleichternwerden. Durch ihr bewegliches Herumrollen sind die Haushaltsrollen wirklich effek-tive, kleine Saubermacher und kommen dank ihrer Gelenkigkeit in jede Ritze. Alsolassen Sie es rollen!

Anna Offner, 5E

Diebstahl Dieser neue verbesserte Stahl wird vor allem beim Bau von Banken ein-gesetzt. 100% einbruchsicher und eine Topverarbeitung machen ihn zu einem dermeistverkauften Stahlarten in diesem Jahr.

Toilettenpapierrolle Statisten gesucht: Sie wollten schon immer einmal etwasganz Alltägliches darstellen? Dann sind Sie der/die Richtige für eine Rolle alsToilettenpapier in unserer Filmreihe „Schauplätze der Weltliteratur“. Bewerbungenan....

Jakob Eder, 5A

Handumdrehen Wir gedenken unseres lieben Freundes Felix. Er war imHandumdrehen der Stärkste. Bis Max kam und ihn besiegte. Aber er drehte ihmnicht nur die Hände, sondern auch die Füße und schließlich das Genick um.

Krawatte die neue Krähende Watte. Eignet sich besonders gut für Jugendlicheim Alter von 12-17. Man reinigt mit ihr das Gesicht und sie kräht bei jedem nochso kleinem Pickel.

Rosa Duarte, 5A

WWäärree iicchh ddoocchh bbllooßß eeiinn BBaauumm!!Wäre ich ein Baum, stünde ich allein im Wald. Ganz weit weg von den anderen.Dann wäre ich etwas Besonderes. Etwas, das man respektiert und schätzt. Man

Se i te 49

würde über mich nachdenken, mich bewundern und von mir träumen. Wäre ich einBaum, stünde ich allein im Wald und würde mit meinem Schatten den Erschöpfteneine Freude machen. Wäre ich ein Baum, stünde ich ganz nackt im Wald. Undmeine kalten, langen Äste würden die Wolken kitzeln. Ich würde mit den Sternenflirten und meine Sorgen mit dem Mond teilen. Mir Rat von der Sonne holen. Ichwürde mir keine Sorgen über Pickel oder Falten machen, denn dann hätte ich keinemehr. Wäre ich ein Baum, stünde ich stundenlang im Freien. Würde mich mit denSchwalben unterhalten und sie würden mir von ihrer weiten Reise erzählen. Wäreich doch bloß ein Baum!

Sahel Zarinfard, 5A

SSeerriieelllleess SScchhrreeiibbeennEs ist definitiv veraltet, dass Frauen nur Hausklaven sind.Es ist definitiv nicht richtig, dass Männer besser Auto fahren.Es ist definitiv nicht so, dass Frauen schlechter einparken.Es ist definitiv ungerecht, dass Männer in Arbeit und Politik bevorzugt werden.Es ist definitiv so, dass Frauen nicht die Wahrheit sagen, wenn siebehaupten zu später Stunde durch Migräne verhindert zu sein. Wie man sieht: Frauen sind definitiv gleichberechtigt.

Anna Offner,5E

Gott- sei- Dank geht es uns gut.Gott- sei- Dank haben wir uns.Gott- sei- Dank sind wir nicht allein.Gott- sei- Dank leben wir in Frieden.Gott- sei- Dank haben wir etwas zu essen.Aber wem danke ich denn da?

Martina Powell, 5M

Theoretisch könnte ich einen Köpfler vom 10er Brett überstehen.Theoretisch kann einem beim Bungee-Jumpen nichts passieren.Theoretisch könnte ich beim Klettern abstürzen.Theoretisch greifen Haie keine Menschen an.Ich fordere mein Schicksal lieber nicht heraus.

Christoph Klaushofer, 5E

Luussttiiggee NNoonnsseennssggeesscchhiicchhtteenn (Text analysieren und nachmachen – ist gar nicht so leicht)

"Guten Tagsonn!", sagte die Bestellung zum Gast, dürfte ich ihren Kellner schon auf-

Se i te 50

nehmen. Der einarmige Gast hielt die Karte in den Händen und blätterte sie durch."Als Speise zum Vor hätte ich bitte das gehändelte Grillchen und später den vege-tarischen Schweinebraten". "Sehr wohl, Herr Gnädiger!". Nun wartete der hungri-ge Magen samt Gast auf sein Essen. Da tischte der Kellner abermals zu seinemSchritt. "Leidet mit Rut!", sagte er, aber das gehändelte Grillchen ist dem Koch lei-der entschwunden. Es soll aus dem Flog gefenstert sein. Darf es etwas anderessein?"." Wenn das so ist, will ich nichts", erwiderte der Stuhl und erhob sich vomGast. Er wünschte dem Kellner noch frohe und verregnete Weihnachten und hüpfteeinbeinig, wie er war, aus dem Lokal.

Anna Offner, 5E

Jeden Tag, so gegen neunhundertzwei am Abend fahre ich mit der Schule in denZug. Dort sind jedes Mal viele Bänke unter muffigen Menschen, die die Zeitungessen und ihr Frühstück lesen. Jedes Mal leere ich den Blick, denn ich muss alleinin dem Fahr zugen. Manchmal bekomme ich sogar einen Penner neben einemSitzplatz. Besonders schlimm ist es, wenn der Regen aus den schwarzen Wolkenflieht. Da schirme ich den Regen und hoffe, dass ich nicht trocken werde, wenn ichin den Zug steige. Besonders gern beobachte ich die menschlichen Schläfer: Augenschief, Kappe zu, Mund rinnt und Nase auf. Einmal sah ich einen, der ein Kissenhatte, das sich zutraulich an seinen Kopf schmiegte. Leider sind die Unfreundlichenoft Leute und mümmeln vor sich hin. Aber manchmal gibt es nette Tage, die sagen:„Gute Menschen!“ Da werde ich wieder positiver und steige aus demSchokoladenzug.

Martina Powell, 5M

An einem Tagdonners gehe ich immer in den gemarkteten Super. Ich bestelleVerkäuferinnen beim Käse und kaufe Dosen in den Früchten. Oft muss ich Dingesuchen, über die das Regal gerutscht ist. Das bandende Fließ liegt dann unter mei-nen Waren und ich vergewissere mich auf meinen Tomaten, dass ich denEinkaufszettel nicht vergessen habe. Meistens habe ich dann am Geld zu wenigKassa und die ältere Dame hilft mir aus. Ich kenne sie gut, ihre Klasse ging mit mirin die gleiche Tochter. Am Heimweg genieße ich die laute Stille, die am Abend umzwei Uhr sieben herrscht. Dieser Tagdonners ist für mich immer eine besondereWoche.

Rita Huber, 5M

HHeekkttoorrss LLeebbeennssllaauuffErst mit achtzehn sprach er zum ersten Mal mit einer Frau, die nicht seine Mutterwar, es aber sein hätte können. Mit neunzehn machte er einen brillanten

Se i te 51

Studienabschluss und bekam einen Doktortitel, den er aber kurz darauf samtFührerschein verlor. Mit zweiundzwanzig hatte er sich zum ersten Mal verliebt, gab ihn jedoch baldwieder auf. Bereits mit achtundzwanzig Jahren bekam er seine dritten Zähne und die Hüfte mus-ste ausgewechselt werden. Wegen langer Krankenhausaufenthalte war er Meisterin Papierkügelchenwerfen und stelle dem Olympischen Komitee den Antrag, diesenSport als Olympische Sportart anzuerkennen. Mit fünfunddreißig kaufte er einen Grabstein, da die Ärzte ihm prophezeit hatten,er habe noch eine Woche zu leben. Zwei Monate später erlaubten sie sich wiederden gleichen Spaß und da das Todesdatum immer wieder neu eingemeißelt wer-den musste, folgten sieben weitere Grabsteine.Mit 38 bekam Hektor den lang ersehnten Einberufungsbefehl, wurde aber wegenseiner äußerlichen Erscheinung als untauglich erklärt.Als er 40 wurde, änderte er seinen Musikgeschmack radikal, von Klassik auf Hard-Rock, da er sowieso nichts mehr hörte und es mochte, wenn es um ihn herum vibrier-te.Kurz nachdem er seine Wohnung verkauft hatte und einen neuen Lebensabschnittbeginnen wollte, da ihn erneut seine Haarkrankheit plagte, traf Hektor mit 41 Jahrender Schlag und er verbrachte die letzten Monate seines Lebens in einem Altersheimmit schrecklich ungepflegten Betreuern. Dies störte Hektor Hans Hermanns so sehr,dass er bereits mit einundvierzigeinhalb Jahren beschloss zu sterben. Er hinterließweder Frau noch Haar.

Martina Powell, 5M

EEiinn aannddeerreerr WWeeiihhnnaacchhttsskkaalleennddeerrDas 14. Fensterchen, ich mocht’ mich gar nicht wegreißen: Eine attraktive Frau liegt in der Badewanne; vonEifersucht getrieben wurde sie für ihre Schönheit bestraft. Memo an mich: Haustüre zusperren- sonst Wasserleiche.

15: Ein typisches Bild, das mich fast enttäuscht: Ein hübscher Schneemann mit Karottennase und Besen in der Handsteht mit Kohlestückchen im Kopf, die Augen und einen lachenden Mund andeuten sollen, im Garten. Der Zeichnerjedoch hat ein nettes Detail in das Bild eingefügt, das mich wieder versöhnlicher stimmt: hinter den grauen Wolkenblitzt die heiße Sonne hervor...

Eine Überraschung verbirgt sich hinter dem 16. Bild: Ein nettes Foto mit Models, die Bikinis tragen, ist zu sehen. Solldieses Bild den älteren und kranken Menschen zeigen, dass sie in der perfekten Traumwelt „Weihnachten“ keinenPlatz haben oder ist es einfach nur als Appetitanreger für die Männer der Schöpfung gedacht?

17: Diesmal hat es sich der Zeichner leicht gemacht: Eine zerrupfte Eule blickt mirentgegen, als ich das Fensterchen aufreiße. Sogar im Adventkalender werden Tiereeingesperrt, wie man bei den folgenden Bildern 18 und 19 sieht: Ein Eisbär und

Se i te 52

Rudolf das Rentier wurden in ihre Käfige gesperrt um ihren Betrachtern Freude zubereiten. Da stellt sich die Frage, warum Rudolf seine rote Nase hat: vomFrustsaufen oder vom „Gegen- die- Wand- Rennen“?

20: Endlich mal ein weihnächtliches Bild! Eine glückliche Hasenfamilie lächelt mirentgegen. Das kleinste ist in ein warmes Tuch gewickelt und die Älteren spielen wieKinder im Schnee und bewerfen sich mit Schneebällen. Die Eltern blicken stolz aufihren Nachwuchs und ich erinnere mich dunkel an ein Familienfest im Dezember,das bei mir immer dieses Gefühlt ausgelöst hatte - wie nun dieses Bild.

Martina Powell, 5M

Das 14. Bild - ein typisches Adventsonntagsbild. Ein braungrüner Adventkranz mitdrei brennenden Kerzen und einer unversehrten . Ganz schlicht, kein Kitsch – wor-über man sich wundern könnte. Aber für mich zu schlicht, zu oft gesehen, zu lang-weilig.

Montag der 15. Die Woche beginnt mir Geschenken. Ich meine mit Bildern vonGeschenken. Bücher, Schachteln und CD´s liegen fein säuberlich verpackt auf brau-nem Hintergrund. Es hat den Anschein, als würden sie schweben. Man erkenntschon, was man geschenkt bekommt – wie langweilig.

Am Dienstag, dem 16 Dezember ein Nikolaussackerl mit Nüssen und Mandarinen.Hat man offensichtlich mit dem historischen Aktbild vom 6. verwechselt. GegenNüsse und Mandarinen bin ich allergisch. Soll ich das nächste Bild aufreißen, wenndieses schon so enttäuschend ist?

Also, Mittwoch der 17. Dezember. Was folgt auf das Nikolaussackerl? EinRosenkranz! Viel zu katholisch für mich. Ich meine, ohne Religion keinAdventkalender, aber Rosenkranzbeten hab ich in meinem leben noch nicht ein ein-ziges Mal gemacht. Schnell wieder zudrücken und so tun, als ob ich es noch nichtaufgemacht hätte.

Donnerstag, der 18. Das Wochenende in greifbarer Nähe und der Adventkalenderzeigt mir eine Winterlandschaft vom Nordpol. Ein Eisbär sitzt vor einem Eisloch undwartet, bis er eingeschneit ist. Vermutlich wartet er auf einen Atom U-Boot, dem einTorpedo ausgekommen ist. Natürlich freut er sich auch auf dieGreenpeacemitglieder, die danach mobil machen, aber bis das passiert, wird erwohl eher von einer Pudelhaube verziert sein.

Jakob Eder, 5A

Se i te 53

SSoollll mmaann eeiinneenn SScchhnneeeemmaannnn kküüsssseenn??Spontan würde beinahe jeder sagen, warum nicht? Ein willenloses Objekt für seineKussübungen kann ja jeder einmal gebrauchen. Abgesehen von seiner langenNase und seinem plumpen Körper ist ein Schneemann ja nicht unbedingt unattrak-tiv. Schon allein die Tatsache, dass ein Schneemann immer sauber ist, (außer derNachbarshund hat sich im Schnee erleichtert) löst bei manchen Frauen Entzückenaus, denn wer hat schon einen so penibel sauberen Mann? Auch die Männer derSchöpfung kommen bei so einem Projekt nicht zu kurz, wobei man bei ihnen voneiner „Schneefrau“ sprechen muss. Wer wünscht sich nicht einen Partner, der allesstumm über sich ergehen lässt und sich nicht über die weniger sanften Kussübungenbeklagt?Ich für meinen Teil würde schon wegen dieses Aspekts sofort in den Garten laufenund sofort meinen Schneemann zusammenbauen, aber so ein Schneemann bringtleider auch, bei längerem Überlegen, seine Nachteile mit sich: Manche Menschen brauchen einen Partner, der ihnen eine starke Schulter bietet,der ihnen nach einem stressigen Tag die Füße massiert und der ihnen Geschichtenerzählt. Man könnte natürlich versuchen, sich an einen Schneemann anzulehnenund ihm Schicksalsschläge anzuvertrauen, doch Wärme und Zuneigung wird die-ser Herr niemals abgeben. Also kommen monogame Menschen bei so einemSchneemann nicht auf ihre Kosten. Außerdem: Was passiert, wenn es regnet oderdie Sonne scheint? Plötzlich hat man dort, wo gestern noch ein hübscherSchneemann war, eine große Pfütze im Garten.Natürlich hat so ein schnelles und überraschendes Verschwinden des Liebhabersauch seine Vorteile, denn schließlich ist so ein Schneemann schnell geschmolzenund die Liebesaffäre hat ohne Tränen und Reue ihr Ende. Oder wenn einem derSchneemann bereits langweilig oder „aufgebraucht“ erscheint, kann so etwas mitneuem Schnee und neuer Karotte wieder in Ordnung gebracht werden. Schwieriger wird die Angelegenheit, wenn man diesen Schneemann lieb gewon-nen hat und schließlich im Frühling vor der Pfütze seiner heimlichen Liebe steht.

Martina Powell, 5M

WWaarruumm mmaann eeiinnee SScchhnneeeeffrraauu nniicchhttkküüsssseenn ssoollll,, lläässsstt ssiicchh nniicchhtt eeiinnffaacchhbbeeggrrüünnddeenn:: Man würde bei einem Kuss mit einer Schneefrau in den Schneefraukopf hineinschmelzen. Natürlich ist das mit großem Verlust der eigenen Körperwärme verbun-den. Wenn also der Kuss länger als ein „Schmatzer“ sein und die Schneefrau nicht

Se i te 54

mit halbem Kopf dastehen soll, müsste man ganz schön oft lange Pausen einlegenum den Kopf zu erneuern und wieder Blut und damit Wärme ins Gesicht zu bekom-men. Die Sache mit dem Küssen-Üben ist ja an und für sich keine schlechte Idee.Viele können es nicht, bestimmt der, der es üben will und die Schneefrau kann esschon gar nicht können. Woher auch? Wenn folglich zwei unerfahrene Küsser auf-einander treffen, kann schon einmal nicht mehr soviel dabei herauskommen. EinArgument für den Schneefraukuss wäre die Höhenverstellbarkeit der Schneefrau.Doch ist auch diese Eigenschaft jahreszeitlich bedingt. Im Jänner, wenn viel Schneeliegt, ist das ja kein Problem: schnell die Schneefrau aufgestellt und los geht`s. Dochwenn die große Winterliebe im Frühling in sich zusammenschmilzt, müsste man mitihr in die Knie gehen und sie am Ende vom Boden auftrocknen, die Überreste einJahr im Kühlschrank aufbewahren und damit unter Verwendung neuerSchneemassen im nächsten Jahr eine neue Schneefrau bauen, und das ist nicht emp-fehlenswert. Eher schüchterne Menschen wollen beim Kuss mit einer Schneefraunicht gerne gesehen werden und meistens haben die Nachbarn einen regelrechtenTratsch-Sinn, also lieber im Wald als im Garten, wo niemand vorbeikommt. ImWald ist allerdings ein guter Orientierungssinn unbedingt erforderlich, um dieSchneefrau wieder zu finden; - ein noch besserer allerdings in Gebirgsdörfern wieSt. Anton, weil dort zwei Meter Neuschnee nicht unüblich sind. Also müsste mander Schneefrau ein Lawinenpiepserl um den Hals hängen, um sich wieder mit ihrtreffen zu können. Ein anderes Problem im Wald sind einsame Jäger, die nachStunden erfolgloser Jagd plötzlich an der Schneefrau vorbeikommen. Schon hätteman einen Rivalen und der Kampf um das Schneeherz der Schneefrau würde aus-brechen. Also kommt man zu einem ziemlich eindeutigem Schluss: Wer Ausdauer,einen guten Orientierungssinn und nichts gegen Rivalitäten hat, kommt an derSchneefrau nicht vorbei, und die, denen das alles zuviel ist, müssen sich nach einerFrau aus anderem Material umschauen.

Jakob Eder, 5A

UUnndd ppllööttzzlliicchh vveerrlloorr ddiiee SSoonnnnee iihhrrLLiicchhttUnd ohne Licht war es dunkel auf der Erde. Es war kalt und unfreundlich. DieMenschen fragten sich, was denn mit der Sonne passiert sei, doch keiner wussteeine Antwort. Viele sahen nicht mehr, wo sie hinliefen und stürzten in Schluchten,andere wiederum gerieten in Panik und erwürgten sich gegenseitig. Ohne Licht funk-tionierte einfach nichts. Beinahe jedes Geschöpf verlor seine Lebensfreude und baldwurde die Erde eine dunkle Kugel, die nahezu ausgestorben und trostlos im Weltall

Se i te 55

hing. Eines verfluchten Tages fing ein kleiner Junge fürchterlich zu schreien an:"Sonne, wieso hast du dein Licht verloren?" Er schrie es immer und immer wieder insschwarze, leere Nichts hinaus. Natürlich erhielt er keine Antwort, denn die Sonnehatte die Erde schon längst verlassen. Sie war weiter gezogen im Planetensystemin eine andere Milchstraße, weiter zu einem Feuerball, der ihr das verlorene Lichtwiedergeben konnte.Für die Erde hatte sie schon viel zu lange geschienen und irgendwann war ihr dieGeduld mit den Menschen ausgegangen.

Anna Offner, 5E

Mag. Sylvia Schatzberger

SSkkiikkuurrss--AAnneekkddootteenn

DDiieennssttaaggaabbeenndd PPaarrttyynnaacchhttIch ging mit den Professoren und den Schülern in einen großen Saal. Es war düster,dunkel und nebelig. Nur das sah ich im ersten Moment am Dienstagabend, als„Disco“ am Tagesplan stand.Plötzlich blinkten bunte Lichter im grauen Saal, Farbenpracht im ganzen Raum undauch laute Musik ging an. Viele Leute fingen an zu tanzen, hauptsächlich in derMitte des Raumes im nebeligsten Fleck. Nur eine Mädchen- und eine Bubengruppetanzten etwas abseits. Dann fing Vera in einem Eck zum „Breakdancen“ an. AlsHerr Huber das sah, holte er sie natürlich sofort in die Mitte und es bildete sich einKreis staunender Gesichter.Als Vera mit ihrer „Show“ fertig war, kamen auch ein paar andere Leute, darunterauch ich, in die Mitte, um eine kleine Choreographie zu präsentieren. Später tanz-te dann wieder jeder für sich. Natürlich gab es auch ein paar Pärchen unter uns,die auch freudig, aber eben nur zu zweit tanzten. Es passierte noch so einiges,aber darüber berichte ich nicht.

Beatrice Grubenthal, 2M

DDaass FFuußßbbaallllssppiieellHerr Professor Resl betrat den Turnsaal des Hauses Mitteregg.„Welche Gruppen machen wir?“, fragte er. Ziemlich einstimmig entschieden wir unsdafür, dass die Mädchen der 2m gegen die Burschen der 2m antreten sollten. Alsobegannen wir. Die Mädchen waren in Top-Form. Schuss - Tor. 1:0 für die Mädchen!! AlleMädchen jubelten. Doch leider hielt der Vorsprung nicht allzu lange an. Ausgleich

Se i te 56

der Burschen, 1:1. Herr Professor Kondert war inzwischen gekommen. Er feuertedie Mädchen an. Er gab ihnen Tipps. Der Spielstand war bereits 2:3 für dieBurschen, als Professor Resl sagte: „Ein Tor noch, dann müssen wir aufhören.Entweder es geht unentschieden aus, oder die Burschen gewinnen.“ Leider schos-sen die Burschen dann das entscheidende Tor. Die Mädchen mussten sich wiedereinmal den Burschen geschlagen geben. Aber eins steht fest, einfach haben es dieMädchen den Burschen nicht gemacht.

Lisa Hyden, 2M

EEiinnee lluussttiiggee SSkkiittoouurrAn einem Tag während unserer Skiwoche in Wagrain machte sich eine Gruppe von11 Kindern unter der Leitung von Frau Erker und Frau Messner auf den Weg zurKleinarler Hütte. Es war ein besonderer Ausflug, nämlich eine Skitour. Das Wetterwar nicht besonders gut, aber unsere Stimmung dafür um so besser. Für die meistenKinder war dies die erste Skitour ihres Lebens. Schon beim Aufstieg hatten wir grö-ßere Probleme, denn es hatte am Tag zuvor heftig geschneit und wir mussten unsdurch die Schneemassen kämpfen. Immer wieder fielen wir bei schwierigen Stellenin den weichen Schnee und standen mit Mühe, aber doch mit Lachen wieder auf.In der gemütlichen Hütte gab es eine Belohnung, einen zünftigen Kaiserschmarrn.Gestärkt machten wir uns an die Abfahrt im Tiefschnee. Jetzt ging das Purzeln erstrichtig los. Bis jeder sich eingefahren hatte, kugelten wir zuerst einmal durch denlockeren Schnee im Wald. Als Schneemänner und Schneefrauen kamen wir endlichmit lachenden Gesichtern an unser Ziel. Alle meinten, dass diejenigen, die sichnicht zur Tour entschließen konnten, sehr viel verpasst haben.

Martina Koch, 2M

DDaass LLaannggllaauuffrreennnneennAm letzten Tag während des Langlaufrennens hatte ich wohl ziemlich viel Pech:Nachdem ich als Vierte gestartet war, öffnete sich meine linke Bindung. Als ich sieendlich wieder geschlossen hatte, bemerkte ich mit Schrecken, dass sich die Sohlevom rechten Schuh löste. In Panik versetzt schleifte ich einfach meinen rechten Skihinter mir her und kam dabei erstaunlich schnell vorwärts. Als ich den einenKilometer der Rennstrecke schon beinahe bewältigt hatte, ließ mein Asthma michkaum weiter. Ich hatte vor dem Start völlig vergessen, mein Spray zu benützen. Daich mir sowieso schon sicher war, dass ich nur mit dem letzten Platz davonkommenwürde, versuchte ich mich davon nicht stören zu lassen und mich nicht extra zu stres-sen.Schließlich hatte ich das Ziel erreicht . Erschöpft legte ich mich in den Schnee. Ich

Se i te 57

fror besonders am rechten Fuß, wo die Sohle sich nun vollkommen gelöst hatte. Nachdem alle eingetroffen waren, las uns Frau Messner die Zeiten vor. Zu meinemallergrößten Erstaunen war ich Dritte. „Was!“, rief ich und ich dachte mir: „Wieschlecht muss es da wohl den anderen ergangen sein?“

Lisa Brahier, 2M

DDiiee SScchhlliitttteennffaahhrrttMeiner Ansicht nach war der letzte Tag einer der lustigsten. Genauer gesagt fandich die Schlittenfahrt am besten. Natürlich „teilte“ ich meinen Schlitten mit meinerbesten Freundin Giovanna. Das Ganze fing schon einmal super an, denn wir mus-sten nicht den ganzen Berg hinaufstapfen, sondern konnten eine Gondel benutzen.Leider schlug ich mir vor der Schlittenfahrt meinen Fuß an einer Kante des Schlittensan, was selbstverständlich am Anfang wehtat, aber die Vorfreude auf dasHinunterfahren glich das wieder aus. Als wir nun mit vor Freude glänzenden Augenvor der langen Rodelbahn standen, setzten wir uns auf die Schlitten und rappeltenuns mit Händen und Füßen nach vorne. Ich fand es zwar blöd, dass wir die beidenvoranfahrenden Lehrer nicht überholen durften, aber ich sah es ein und wir reihtenunseren Schlitten brav in der zweiten Reihe ein. Erst als die Lehrer mit ihrer kleinenRede, in der sie erklärten, was man durfte und nicht durfte, fertig waren, waren siebereit sich ebenfalls auf ihre Schlitten zu setzen um zu starten. Nachdem wir einen Moment gewartet hatten, bis die vor uns fahrenden Kinder undLehrer sich ein paar Meter nach vorne bewegt und ihr Tempo beschleunigt hatten,fuhren wir ebenfalls los. So entstand ein kleines Wettrennen, denn auch einigenJungs kam dieser Gedanke. Bei den Kurven waren wir Mädels allerdings wiedereinmal die Klügeren, denn wir bremsten schon zehn Meter bevor uns eine Kurve mitvielen rutschigen Eisplatten erwartete. So konnten wir verhindern, uns auf demGlatteis um die eigene Achse zu drehen. War ein Stück allerdings flach, flitzten dieSchlitten wie Minidüsenjets der nächsten Kurve entgegen. Giovi und ich krümmten uns vor lachen, als den Buben genau das passierte, waswir mit unserer Bremsaktion verhindern wollten. Als wir grinsend an ihnen vorbei-schossen, saßen sie recht verdutzt auf ihrem Holzgestell. Doch weil wir es hier mitJungs zu tun hatten, kamen sie nicht im Traum auf die Idee aufzugeben, also rap-pelten sie sich blitzschnell auf, um uns wieder einzuholen. Leider verging dieSchlittenfahrt trotz des Anhaltens zwischendurch viel zu schnell. Es kamen alle unge-fähr gleichzeitig am Ende der Rodelbahn an. Ich glaube ich hätte diese Wochenoch ein ganz kleines bisschen besser gefunden, wenn es kein Skikurs, sondern einSchlittenkurs gewesen wäre!

Judith Zaunschirm, 2M

Se i te 58

WWeecckklläärrmm aauuff MMiitttteerreeggggEinmal, am Freitag in der Früh, mussten Jakob und ich einen Weckruf spielen.Nachdem wir aufgestanden waren und eine kurze Einspielübung gemacht hatten,nahm Jakob sein Horn und ich meine Trompete und wir gingen auf den Gang.Nach kurzem Überlegen der Liederauswahl fingen wir schlussendlich mit dem wohl-bekannten Rainermarsch an. Einige Kinder machten die Zimmertür einen Spalt auf.Viele begeisterte aber auch einige verwirrte Gesichter kamen zum Vorschein.Nachdem im oberen Stock alle wach geworden waren und der Rainermarsch zuEnde ging, mussten wir unseren Dienst auch im unteren Stock erledigen. Inzwischenwaren die 2m-Burschen aufgewacht und wollten den Text zum Rainermarsch dazu-singen. Jakob und ich machten ein Vorspiel und schon ging es los: „Hoch Regimentder Rainer.....!“Doch mit uns wohnte auch noch eine Klasse aus Hamburg im Jugendquartier, dieunser Lied als einen unerträglichen Lärm bezeichneten: „Das Janze ist doch nich zumAushalten!“ So kam es aus den Zimmern und sie nahmen Jakob und mir dieMundstücke unserer Instrumente weg. Doch sie wussten nicht, dass Jakob nochseine Ziehharmonika dabei hatte und ich noch ein zweites Mundstück. So fingenwir von Neuem an und die Deutschen gaben es auf, sich gegen den „Wecklärm“zu wehren. Wenigstens waren dann alle wach.

Paul Santner, 2M

Prof. Karl Schimpl

TTeexxttee aauuss ddeemm llaauuffeennddeennDDeeuuttsscchhuunntteerrrriicchhtt iinn ddeerr 11MM--KKllaasssseeGleich zu Beginn in der neuen Schule müssen wir erst einmal einander kennen lernen. Eine nette kreative Art ist dieSelbstcharakterisierung als Tier:

Ich gehöre zu den Katzen, weil ich sehr gerne kuschle. Ich kann auch lästig sein,wie eine Katze. Wenn ich böse bin, kann ich meine Krallen zeigen und schreien.Was eine Katze auch ist, ist, stur sein, wie ich. Katzen sind auch zutraulich, wasich auch bin. Darum bin ich einer Katze total ähnlich.

Magdalena Martin, 1M

Ich gehöre zu der Gruppe der Katzen, denn ich bin ruhig, kuschelig undgeschmeidig, beobachte gern die Welt, habe weiche Tatzen, in denen sichscharfe Krallen verstecken.

Anastasia Velychko, 1M

Se i te 59

Ich bin eine Ratte, denn ich bin klein, verspielt, frech und fresse am liebstenFrischfutter wie Gurken, Eier, Käse, Joghurt.

Katharina Sollak, 1M

Ich gehöre der Gruppe der Hunde an, denn ich bin treu und aufmerksam. Von Hausaus bin ich sehr gutmütig, aber wenn mich wer reizt, dann werde ich angriffslustig.Ich tolle gerne herum und mag auch gern schnell laufen.

Martina Forster, 1M

So möchte ich sein, denn ich lasse mir gern die Sonne auf den Bauch scheinen,schlafe gern, lass mich verwöhnen, schleiche ums Haus, stecke meine Nase gernin fremde Sachen. Ich möchte so aufmerksam wie eine Katze sein.

Verena Vukovich, 1M

Ich bin wie ein Pferd: Im Wind weht stolz meine lange Mähne und wenn ich zor-nig bin, stampfe ich mit den Füßen. Am liebsten verspeise ich Äpfel und Karotten.

Claudia Schwankner, 1M

Ich habe mir den Affen ausgesucht, denn ich bin schnell und klettere gern. Ichesse gerne Bananen, wie der Affe auch. Frech bin ich sowieso. Wie der Affe binich gern in der Natur. Affen sind schlank und lustig so wie ich. Ich hoffe, dass ichauch so gelehrig bin.

Christoph Sietzen, 1M

Ich gehöre zur Gruppe der Hunde, denn ich bin besonders verspielt, esse gernFleisch oder Wurst, bin aber nicht dick, gehe oft in die Natur und habe am lieb-sten Menschen als Freunde bei mir.

Maximilian Glück, 1M

Ich bin eine Katze, weil ich gerne kuschle und mich verwöhnen lasse. Ich schlürfegerne Milch und esse gerne Fisch. Wenn mir etwas gefällt, schnurre ich laut. AmAbend lege ich mich in mein kuscheliges Körbchen, obwohl ich manchmal nach-taktiv bin. Ich lass ich gerne streicheln. Außerdem liebe ich es auf Bäume zu klet-tern. Es macht mir Spaß mit meinen Mitbewohnern zu spielen.

Pia Graf, 1M

Eine der leichteren Übungen, die sich gut für den Einstieg in das kreative Schreiben eignen, ist das Verfassen von

Elfchen:

GGeellbbLeuchten LaternenSterne und Mond

Se i te 60

Ich schaue sie anSchön

Michael Pranger, 1M

RRoottDas FeuerEs ist warmIch wärme mich daranHeiß

Martina Forster, 1M

BBuunnttDas GesichtDer Drachen lächeltIch lasse ihn steigen Lustig

Magdalena Martin, 1M

GGrraauu Die WolkenWie sie ziehenIch finde es schönGroßartig

Maximilian Glück, 1M

GGoollddggeellbbDas BierErwachsene trinken esIch mag es nichtErwachsenensache

Nadina Hochmuth, 1M

RRoottDie BlätterVon den BäumenIch glaube zu träumenToll!

Martin Grünbart, 1M

Se i te 61

BBllaauuDer SeePlätschern der WellenWir tanzen und lachenLieblich

Yasmin Kronheim, 1M

GGeellbbDie StrahlenLeuchten hell herabIch genieße die WärmeEntspannend

Pia Graf und Helene Schreilechner, 1M

RRoottDer ApfelFällt vom BaumIch beiße genussvoll abMmh!

Pia Graf und Helene Schreilechner, 1M

Nach dem Muster von Ernst Jandls „ottos mops“, das keinen anderen Vokal als „o“ enthält, versuchten wir uns mitden anderen Vokalen des Alphabets:

erben erpel?elses enten essen erdbeeren.else: esst edle erdbeeren !der erpel erbt erbsenerdeelse: esst erbsenelses enten essen edel geerntete erbsen

Sophie Duft, 1M

irmis stinktier stinktirmi: stink nicht, tierirmis stinktier irrt irgendwieirmis stinktier stinktirmi: igittigittMartin Grünbart, 1M

fischers fritz’ fisch fischt

Se i te 62

fischers fritz: fisch fischt?nie fischt fischer fritz’ fischfischer fritz’ fisch fischt filzfischer fritz: igittigitt

Katharina Aigner, 1M

ilsis iltis frisst instinktivilsi isst nicis fischnici ist irritiertihr fisch ist nicht hierdie fischin stinkt in ilsiilsi: igitt ich stink

Carmela Achleitner, 1M

Eine gute Möglichkeit der kreativen Auseinandersetzung mit literarischen Texten ist das Verfassen von Paralleltexten.Bei Antoine de Saint-Exuperys „Der kleine Prinz“ ist das ganz leicht: Wir erfinden einfach einen weiteren Planeten fürseine Reise dazu:

AAuuff ddeemm PPllaanneetteenn ddeess RRaauucchheerrssAls der kleine Prinz auf einen verrauchten Planet kam, wunderte er sich, woher derRauch überhaupt kam. Mit Händen und Füßen tastete sich der kleine Prinz eineStraße entlang. Plötzlich war vor ihm ein Hauseingang, wo gerade ein Mann ausdem Haus geworfen wurde. Der Mann hatte ein Stäbchen im Mund. Der kleinePrinz blieb stehen und fragte, was das in seinem Mund sei. Der Mann antwortete:“Das ist eine Zigarette!” ”Und die raucht?”, fragte der kleine Prinz weiter. Der Mann guckte den kleinen Prinzkomisch an und sagte mit verwunderter Stimme: „Ja. Sag einmal kommst du vomMond?!“ Von dieser Frage ließ sich der klein Prinz nicht abschrecken und wollte wis-sen, wieso er die Zigarette im Mund habe. Mit einem böse klingendem Ton schrieder Mann fast: „Du kleiner Rotzbengel. Ich habe die Zigarette im Mund, denn wennman daran zieht, schmeckt man etwas!“ Auch von diesem bösen Ton ließ sich derPrinz nicht erschrecken. Er wollte einfach alles wissen, darum fragte er weiter, obdas überhaupt gut schmeckt. Nun riss bei dem Mann die Geduld. Er schrie undfuchtelte mit den Armen herum: „Natürlich schmeckt es gut und jetzt verschwindeendlich!“ Da bekam der kleine Prinz Angst. Er tastete sich vom Planeten der Raucherweg. “Schade“, dachte sich der kleine Prinz, er wollte noch viel mehr wissen, aberdie Angst war stärker.

Magdalena Martin, 1M

Se i te 63

Diesen Texten geht eine Vorgeschichte voraus, in der eine Maus ein Notenblatt zer-reißt und die Papierfetzchen für den Bau ihres Nestes verwendet, in dem sie ihre13 Jungen zur Welt bringen wird. Auf einem Papierschnitzel ist noch ein Teil desKomponistennamens zu lesen: „Wolfgang Amadeus M“. Die Maus ist überzeugt,dass das M für Maus steht, und als das letzte und 13. Junge kleiner und unschein-barer gerät als die anderen, weiß sie, dass aus ihm etwas ganz Besonderes wer-den wird und gibt ihm den gefundenen Namen.Die Aufgabe lautete, dort weiter zu erzählen, wo sich diese Vorahnung bewahr-heitet …

DDeerr bbeerrüühhmmttee WWoollffggaanngg AAmmaaddeeuuss MMaauussZehn Mäusejahre nach „Wolferls“ Geburt, er war gerade in dem Alter, in dem beiMenschen die Pubertät beginnt, fing er an, viel gescheiter als seine größerenGeschwister zu werden.Jedes Mal, wenn die Menschenfrau, in deren Haus Familie Maus wohnte, amKlavier saß und spielte, hörte er interessiert zu. Seine Geschwister tobten während-dessen sinnlos hinter ihm herum. Er lernte auch, so schnell wie keines seiner ande-ren Geschwister, Futter zu holen. Er brachte die größten Stücke Käse heim und auchleckeres Brot. Doch eines spürten Wolfgang Amadeus und seine Mutter: Aus ihmsollte einmal eine berühmte Maus werden.So kam es, dass am nächsten Tag die Menschenfrau ein schönes Kinderlied spiel-te. Wolfgang hörte der Melodie wieder und wieder zu und war begeistert. Plötzlichstand seine Mutter hinter ihm und er flüsterte ihr zu:“ So ein Lied möchte auch icheinmal aufschreiben können! So schön, dass man es auf der ganzen Welt spielt undsingt.“ „Ja mein Sohn, das sollst du, und ich glaube, du kannst es auch sehr gut“,erwiderte sie.Es wurde also ein Musiklehrer ins Haus bestellt, der Wolfgang lehrte, Noten zuschreiben. Der Lehrer ließ der Familie auch ein paar Notenblätter zurück. Auf die-sen schrieb Wolferl sein erstes Stück, das Mausertorium, Mäuselverzeichnis 1.In seinem weiteren Leben schrieb er noch Hunderte von Werken und ein jedeswurde sehr berühmt. Auch wohnte er jetzt in einer luxuriösen Maushöhle. In derMäusezeitung wurde auch öfters von ihm berichtet und seine Brüder, die alle ent-weder Hausmeister oder Straßenkehrer geworden waren, konnten dann etwas überihn lesen.Kurz vor seinem Tod verfasste er noch eine Messe: Das Requiem von Maus. Und so wurde aus dem dreizehnten und kleinsten Kind der berühmte WolfgangAmadeus Maus.

Martin Grünbart, 1M

Se i te 64

WWoollffggaanngg AAmmaaddeeuuss MMaauussDer kleine Mäuserich hatte noch eine Besonderheit: Auf dem rostbraunem Fell ver-lief am Rücken ein schneeweißer Strich der die Form eines W hatte. Die Mausefamilie schrumpfte und schrumpfte, denn mit der Zeit zogen die Kinderaus, bis nur noch Mary und „Wolferl“, wie sie ihren Schützling nannte, das kleineMauseloch bewohnten. Mary erzählte ihrem Sohn jedem Abend viele Geschichten.Unter anderem auch, wie sie den Namen ihres Lieblings entdeckt hatte. Als Wolferlerfuhr, dass das schwarze riesige Monster das gleich vor dem Eingang zurMausehöhle stand, ein Klavier war, kroch die Neugier langsam in ihm hoch. Eines Nachts schlich sich der kleine Mäuserich aus dem Mauseloch und begannden Flügel zu erforschen. Er hüpfte auf den Tasten herum, doch nichts passierte. Sooft Wolferl es auch versuchte, es wollte einfach kein Ton erklingen. Er war einfachzu leicht! Doch irgendwie fand der Mäuserich Gefallen daran auf den Tasten her-umzuturnen und er wollte nicht mehr damit aufhören. Plötzlich hatte Wolferl dasGefühl, das ihn jemand verfolgte, und wirklich: Die Katze Minka hatte schon dieganze Zeit gelauert und auf den richtigen Moment gewartet. Jetzt war dieser ihrerMeinung nach gekommen. Wie wild geworden stürzte sie sich auf ihr Opfer.Wolferl reagierte gerade noch rechtzeitig und sprang davon, doch das Biest hatteihn mit der rechten Vorderpfote erwischt und einen Hieb verpasst, so dass Wolferlin hohem Bogen auf der tiefste Taste des Klaviers landete. Da hörte man plötzlicheinen Ton! Wolferl war fasziniert und wollte sofort noch einmal die Taste drücken.Also lockte er Minka immer wieder zu sich und sprang genau zu dem Zeitpunkt, alsdie Katze mit ihrer Tatze ausholte!Immer wieder erklangen Töne. Wolferl war also sehr risikobereit!Plötzlich ging im Flur das Licht an. Frau Tallinger, die Besitzerin des Hauses, trat insWohnzimmer. Wolferl war gerade mitten im Flug zu einem C als die Katze wegrannte , weil sie Angst hatte eine aufs Hinterteil zu bekommen. „BONG“, schonertönte das C. Frau Tallinger war erstaunt, als sie sah, dass eine Maus Klavier spie-len konnte. Sie hatte viel erlebt, aber so etwas war ihr noch nie passiert. Wolferlwollte noch schnell im Klavier verschwinden, doch die Pianistin hatte ihn schon ein-gefangen. „Du bist ein wahres Talent“, flüsterte Frau Tallinger. Sie war so begeistert, dass sieWolferl sofort aufforderte noch einmal eine Taste anzuschlagen, doch von alleinschaffte er es nicht. Wolferl piepste ihr zu, dass sie ihn schubsen solle. Als ob FrauTallinger das Gepiepse verstanden hatte, nahm sie Wolferl und stupste ihn inRichtung A. Und es funktionierte. Viele Stunden übten die zwei noch. Dann legtesich Frau Tallinger ins Bett. Und auch Wolferl schlief müde im Mauseloch ein.

Se i te 65

Am nächsten Tag erzählte Wolferl Mary die ganze Geschichte. Diese war einer-seits verwundert, aber natürlich auch stolz auf ihren Sohn.Frau Tallinger hatte beschlossen ihren Mäuserich mit auf ihre Jahrestournee zu neh-men. Als Wolferl das erfuhr, er konnte ja die Menschensprache verstehen, war erso glücklich, dass er Luftsprünge machte. Seine Mutter konnte sich nur schwer vonihrem Liebling trennen, doch sie verstand seine Freude und ließ ihn gehen.Jeden Abend durfte Wolferl als Sondereinlage auf den Tasten herumhüpfen. DieLeute fanden das so gut, dass sie Geldscheine auf die Bühne legten und wie wildgeworden klatschten. Die Tournee fand in ganz Europa statt. So lernte Wolferl vieleverschiedene Städte kennen. Am besten gefiel ihm Italien, weil ihm dort dieZuschauer nach den Konzerten immer soviel guten Käse schenkten. Abends im Käfig träumte er immer von riesigen Bergen Käse und von unzähligenKlavieren. Frau Tallinger sagte immer zu ihm: „Jetzt bist du schon genauso berühmt wieMozart.“ Dieser Satz schmeichelte Wolferl so, dass er immer zufrieden und über-glücklich einschlief. Eines Tages, als die zwei gerade in Belgien waren, kam auf einmal eine Karte, diefür Wolferl bestimmt war. Sie war in Mauseschrift geschrieben. Wolferls Mamaschrieb: „Hallo mein Schatz! Alles Gute zu deinem 13. Geburtstag! Ich hoffe esgefällt dir auf der Tournee! Hoffentlich hast du genug zu essen und es geht dir gut.Liebe Grüße deine Mama!“ „Wenn die wüsste“, piepste Wolferl und biss genussvoll in ein Stück Taleggio.

Pia Graf, 1M

Kreatives Schreiben/1. und 2.Klassen, MMag.Gudrun Seidenauer

BBeeiimm WWoorrtt ggeennoommmmeenn //RReeddeewweenndduunnggeenn

DDeerr NNeeuueeIn der Schule sah ich den neuen Mitschüler. Als ich bei ihm vorbei ging, fielen mirglatt die Augen aus dem Kopf. Sie kullerten langsam über den Schulflur, bis sie anseinen Schuhen stoppten. Er bückte sich, hob meine Augen auf und meinte char-mant: ,,Du hast wunderschöne Augen!“ Ich wurde rot und verschwand sofort in derdrängelnden Schülermenge. Ganz verliebt rannte ich über den Gang, als mir aufeinmal einfiel, dass ich ja gerade eine Schularbeit hatte. Plötzlich spürte ich einKribbeln, dann musste ich dreimal niesen und dann spürte ich nichts, einfach nichtsmehr. Mir war sofort klar : ,,Ich habe mein Herz verloren und ob mit oder ohne, ichmuss die Schularbeit schreiben!“ Als die Pausenglocke endlich läutete, raste ich

Se i te 66

über denn Schulflur. Da sah ich den neuen Mitschüler wieder. Er streckte mir einleuchtendes Herz mit meinem Namen darauf entgegen. ,,Du kannst es behalten!“,sagte ich zu ihm. Seit diesem Tag hat er mir mein Herz noch nicht zurückgegeben,dafür schenkte er mir aber seines…

Lea Sali, 1A

AAllss CChhrriissssiiee iihhrreenn KKooppff vveerrlloorrIn der Mathematikstunde. „Karo, welche Zahl ist x bei der Aufgabe 877 b? Ichkapier das nicht!“ „Aber Chrissie“, meinte Karo, „du bist doch sonst so gut inMathe! Hast du etwa deinen Kopf verloren?“ „Hmm. Gute Frage.“ Chrissie tastetevorsichtig über ihren Hals hinauf Richtung Kopf, und bemerkte, dass dieser einwenig locker auf dem Hals saß. „Noch nicht, aber wahrscheinlich werde ich ihnbald verlieren“, gab sie als Antwort auf Karos Frage. „Er wackelt ein Bisschen undich kann ihn hin- und herschieben.“ Karo war entsetzt. „Schei...benkleister. Was sol-len wir jetzt tun?“ „Keine Ahnung“, sagte Chrissie in etwas verzweifeltem Ton. „Wirwarten bis nach der Stunde, dann haben wir aus.“ Chrissie überstand mit Mühe dieletzten zwanzig Minuten. Sie wusste, dass sie in diesem Zustand nicht nach Hausegehen konnte. Karo hatte eine Idee: „Ich habe letztens in der Werbung was voneinem Kleber gehört, der anscheinend alles kleben kann. Vielleicht funktioniert esbei deinem Kopf auch.“ „Wir können es mal versuchen“, meinte Chrissie. So gin-gen sie zu einem Papiergeschäft. Auf dem Weg dorthin rutschte Karo auf einerBananenschale aus. Als wäre das nicht genug gewesen, hielt sie sich an Chrissiefest und riss sie mit. Jetzt lagen sie beide am Boden. Doch Chrissie hatte ein zusätz-liches Problem. Sie hatte ihren Kopf verloren. Und da sie ohne ihren Kopf – undsomit ohne Augen – nichts sehen konnte, fand sie ihren Kopf nicht. Sie tastete nurhilflos umher. Als Karo endlich den Kopf fand, steckte sie ihn behutsam auf ChrissiesHals. Doch bei jedem Schritt fiel er wieder hinunter. Chrissie nahm ihn und trug ihnunter ihrem Arm. Karo sagte: „Alle Kinder rennen vor dir weg.“ Aber Chrissie wardas egal. Hauptsache, ihr Kopf würde bald wieder so sein wie vorher. Sie gingenin das Geschäft, kauften den Kleber und klebten den Kopf ordentlich auf den Hals.Es sah so aus, als wäre nie etwas passiert.

Daniela Schlager, 2I

Eines Tages spürte ich einen starken Stich in meinem Herz, dann hörte ich ein häss-liches Knacksen und dann nichts mehr: Kein Klopfen, kein Pumpen, nichts –Totenstille! – An diesem Tag kam meine Freundin zu mir. Ich fragte sie, ob sie wüs-ste, was das sein könnte, und sie antwortete: „Klarer Fall von Herzbruch! Ja, meineLiebe, dein Herz ist gebrochen!“ Am nächsten Tag ging ich zum Arzt, welcher nach

Se i te 67

einem gründlichen Röntgen meinte, dass mein Herz in Gips gehört, da es gesplit-tert war…Zwei Monate später kam der Gips wieder herunter und ich hörte meinHerz so lebendig und fröhlich schlagen wie nie zuvor.

Katharina Scheinast, 2I

AAkkrroossttiicchhoonn:: HHEERRBBSSTT

HHeeuueerrnntteeEleganter FönwindRegenBergwandernSchwache SonnenstrahlenTautropfen

Katharina Weber, 1A

Eine Idee hatte einen Einfall auf dem Weg ins Gehirn,doch sie verirrte sich und purzelte aus der Nase.Jetzt konnte ihr der Einfall auch nicht mehr helfenund dem Kind die Idee schon gar nicht…

Katharina Scheinast, 2I

HHeerrbbssttRot-goldene Blätterfallen, segeln, landen leisewie Feen

Kürbisse lachenspotten mich ausdie kleinen Augen leuchten

Schnee, ganz obenauf den Bergspitzenvon den letzten Sonnenstrahlenerleuchtet

Das Tuch in der TascheDen Schal um den HalsNur Ruhe und Gemütlichkeit

Se i te 68

lange Nächtedauernd Regenüberwältigende Stille

Wolken ziehenSchwalben fliegenMenschen bleiben drinnen

Oh Herbst, mit all deinen Farben,wie ich dich zu schätzen weiß!

Elisabeth Brahier, 2M

SScchhüülleerraallllttaaggAufgestanden.Angezogen.Gefrühstückt.Zähne geputzt.Zur Schule gefahren.Glocke gehört.In die Klasse geeilt.Herumgetobt.Zum Platz gerannt.Lehrer begrüßt.Schreibzeug genommen.Papierflieger geschossen.Gequatscht.Zum Buffet geschlendert.Noch ein paar Stunden ertragen.Abgeholt worden.Zu Mittag gegessen.Hausaufgaben geschrieben.Gespielt.Zu Abend gegessen.Ins Bett gegangen.Katharina Weber, 1A

Lehreralltag: Zu schnell fahren.

Se i te 69

Aufgehalten werden.Strafe zahlen.Zu spät kommen.Schlechte Laune haben.Schüler schimpfen.Kaffee trinken.Zur nächsten Klasse eilen.Schularbeiten austeilen.Kaffee trinken.Nach Hause rattern.Hefte verbessern.Schlapp ins Bett fallen.

Katharina Weber, 1A

IInn BBiillddeerrnn sspprreecchheenn......

FFrreeuunnddsscchhaaffttZwei Delfine spielen in einem weiten Meer, in dem sich die aufgehende Sonnespiegelt.

Veronika Bachleitner, 1M

TTrraauurriiggkkeeiittEin Baum, dessen Äste herabhängen und der keine Blätter mehr besitzt, steht aufeinem schwarzen Berg, in den endlose Höhlen eingeschlagen sind.

Veronika Bachleitner, 1M

FFrreeuunnddsscchhaaffttViele bunte Vögel und fünf junge Eichhörnchen, die aufgeregt in einem großen, blü-henden Baum spielen, und der Baum freut sich über die glücklichen Gesichter derkleinen Tiere.

Veronika Bachleitner, 1M

11..BBiilldd:: ((zzuumm TThheemmaa FFrreeuunnddsscchhaafftt))

Ein weinender Junge,im Wald über die Wurzel eines knorrigen Baumes gestolpert,wird von seiner großen Schwester behutsam getröstet.

Se i te 70

22..BBiilldd:: ((zzuumm TThheemmaa TTrraauurriiggkkeeiitt))

Der alte Baum fängt sofort an, Feuer zu speien,nachdem der Blitz, der das Gewitter schmückt,dorthin seine Strahlen gelenkt hat.

Katharina Weber, 1A

FFrreeuunnddsscchhaaffttTrocken wie eine Wüste ist ihr Leben, wenn sie streiten, ausgedörrt und leer.Vereinzelt schwirren Hoffnungskeime herum, die aber vom Wind immer weiter getragen werden.Dann jedoch ziehen Gewitterwolken auf, es regnet schwer, die Versöhnung.Alles blüht. Schmetterlinge schweben wie nette Worte durch die Luft und erfreuen die Welt mit ihrer Farbenpracht.

Julia Tomitza, 2I

FFrreeuunnddsscchhaaffttZwei Bäume, die im Herbst gemeinsam ihre Blätter verlieren.Eine Katze, die schnurrend um die Beine eines Kindes streicht.Zwei Vögel, die zwitschernd ein Nest bauen.Ein Drache, der vom Wind sacht hin- und hergeweht wird.Zwei Menschen, die bei Sonnenuntergang am Strand spazieren gehen.

TTrraauurriiggkkeeiittEin Buch, dem die Seiten ausgerissen wurden und das einsam in meinem dunklenBücherschrank liegt.Die Wüste: eine trostlose Einöde, ohne ein winziges Fleckchen Grün.Ein vertrockneter Baum, der seine Zweige hängen lässt.Ein Mensch, der vom Regen durchnässt, irgendwo Unterschlupf sucht.

Linda Pospichal, 2A

TTrraauurriiggkkeeiittRegen strömtNebelwolken hängen tiefund die düsteren Häuserspiegeln sich verzerrt

Se i te 71

in den Pfützenauf den ewig grauen Straßen

Elisabeth Brahier, 2M

RReeiimmee &&RRhhyytthhmmeennFrisiersalon zu Quark & Co.Frisiersalon zu Quark & Co.,Tag ein, Tag aus ein Holldriodrunter, drüber, viel zu kurz,ellenlang und ist mir schnurz,Rumgebrülle Glitterstreusel,Laden zu und Mittagspäusel.

Laden auf und reinspaziert,abgeschnitten, hochtoupiert,vier mal täglich rot getönt,fünf mal täglich Punk gefönt,einmal täglich Geld vergessen,einmal „wann gibt’s endlich Essen“,

Voll verwöhnte Dauerkunden,Lockenpracht und Knie zerschunden,Rollstuhlfahrer, Krückengeher,Stinknormale, Zukunftsseher,groß und klein und alt und jung,schnippeln an den Köpfen rum,

das ist der reinste Menschenzoo,Frisiersalon zu Quark & Co.

Julia Tomitza, 2I

HHeerrbbssttssttaannddbbiillddeerrBunt wie ein Malkasten – Der WaldBraune Steine fallen zu Boden – KastanienUnter meinen Füßen raschelt es – Das viele LaubAußen orange, innen helles Licht – Kürbisse zu HalloweenNassglänzende Straßen – Es regnet manchmal den ganzen Tag

Daniela Schlager, 2I

Se i te 72

SSoonnnnttaaggDen Honig vom Teller geschlecktSonnenstrahlen genossenIns Bad geschlendertDas kalte Wasser auf den Fingern gespürtDen Schnee auf den Bergspitzen betrachtetGegähntIn den Garten geschlurftFußball auf der Straße gespieltVon den Nachbarn geschimpft wordenDie verschwitzte Jacke ausgezogenUnd die Wärme der Sonnenstrahlen durch das T - Shirt gespürt.

Elisabeth Brahier, 2M

MMaanncchhmmaall……Das Leben scheint von Zeit zu Zeit, beherrscht von Tod und Einsamkeit.

Wir erfragen uns den Lebenssinn, und wissen nicht mit der Trauer wohin, denn das Gefühl allein zu sein, fand noch niemand fein.

Nicht jeder ist betroffen. Denn nur wer die Dunkelheit kennt, weiß wie groß der Schmerz ist, wenn das Schicksal uns von den Liebsten trennt.

Die Finsternis trägt einen fort, an einen unbestimmten Ort.Doch gibt es an jedem Platz, auch etwas das uns glücklich macht.

Und mit der Zeit vergeht der Schmerz, denn Freunde stehen uns zur Seite, und erleichtern unser Herz.

Se i te 73

Ja, das Leben scheint von Zeit zu Zeit, beherrscht von Tod und Einsamkeit.

Doch solange wir Freunde an unserer Seite haben, werden wir nach vorne blicken,und uns nicht lassen in die Vergangenheit zurückschicken.

Flora Frisardi, 4A

KRELIT 5I:

Parallelgedichte zur Rainer Malkowskis

„„AAllss iicchh eeiinn LLeesseerr wwuurrddee““

Als ich Leserin wurdespazierte ich durch die Seiten.Wurde zur Betrachterin meiner selbst.Als ich Leserin wurdesah ich nichtsund blickte in neue Welten.Als ich Leserin wurdelernte ich leben.

Lisa Aigner, 5I

Als ich Hörerin wurdebrach eine Welt für mich zusammenund eine neue entstandals ich Hörerin wurdeschloss ich meine Augenund begann zu sehenIch begann Stück für Stückdes Puzzles zusammenzusetzen

Als ich Hörerin wurdetanzte ich im Urwaldmit fremden Völkernund ließ mich in eine neue Welt tragenAls ich zu hören begann wurden meine Gedanken lauter

Se i te 74

und so manche Stimme leiser gestelltAls Hörerin kämpfte ich mich durch ein wildes Lügengestrüppum bei einer hellen Lichtung die Wahrheit zu erfahrenneue Farben neue Gefühleals ich Hörerin wurde

Birgit Meiche, 5I

Als ich eine Schwimmerin wurde,bekam ich einen Fischschwanz.Hechte schnappten mit ihren Raubfischzähnen nach meinen Zehen,Schlingpflanzen zogen mich auf den Seegrund.Als ich eine Schwimmerin wurde,tauchte ich Perlen herauf, schwebte ich schwerelos,schoss ich dahin wie ein Torpedo, war ich Meerjungfrau und Schwan.Als ich eine Schwimmerin wurde, entdeckte ich versunkene Goldschätzein geheimnisvollen Schiffswracks. Als ich eine Schwimmerin wurde, wurde ich reich.

Cornelia Absmanner, 5I

LLeeiittmmoottiivv iimm SSttaabbrreeiimm::

Wenn Sorgen singenlachen sie mich aus.Mit schrillen Stimmenkreischen sie mir ins Ohr.Ich singe die Sorgen weit weg,doch wie ein Echoschallen sie zurück.Mit singenden Sorgen im Kopfhaben Gedanken keinen Sinn,sind kaum zu hören,ihre Stimmen verzerren sichund werden zu singenden Sorgen.

Lisa Aigner, 5I

Se i te 75

DDeerr OOrrtt

Wo ich die tiefste Schlucht bezwangmir die Knie aufschürfteund den Kopf anstießwo ich immer wieder neben einen Stein hüpfte und immer wieder mit nassen Füssen nachhause radelteWo ich tote Mäuse rochUnd tote Mäuse vergrub Wo ich als Steinbock hinauf,aber plötzlich nicht mehr hinunter kamwo ich mich in Baumkronen versteckte Wo ich Indianer warund aus Blättern Essen kochtewo wir von Sauerampfern nicht genug bekamen und beide darmkrank wurdenwo wir Ribiseln und Kirschen stahlen wo ich meine Kunstwerke um einen Schilling verkauftewo ich meiner Freundin ihre Barbies nicht mehr wieder gabdie ich jetzt noch immer habewo meine Puppen mit mir in die Badewanne hüpftenWo ich flüchtete, wenn meine Eltern strittenzu meinen Geschwistern, denen ich auf die Nerven gingWo ich meine Schwester zum ersten Mal rauchen sahund selbst einmal ziehen würdeWo sich dunkle Geister verstecktenWo mein Zuhause war, das ich nicht mehr finde

Birgit Meiche, 5i

DDeerr OOrrttWo ich Hütten im WaldUnd Höhlen im Heuhaufen baute,Wo meinem Kater so schlecht warAls ich mit ihm schwanger war,Wo ich mein erstes eigenes Rad bekamDas rosarot war,Wo ich Suppen kochteMit Löwenzahnstängeln,

Se i te 76

Die, an den Enden gespalten,Sich im kalten Wasser in Locken verwandeln,Wo mein Zimmer der Palast meiner Barbies warUnd Verena und ich ihnen Flusskrebse kochtenDie ganz rot wurdenUnd uns dann so leid taten,Wo Rita meiner schönsten Barbie den Kopf abgebrochen hatUnd wo ich dann so böse auf sie war,Wo meine Katzen in meinem Puppenwagen herumkutschiert wurden Ob sie wollten oder nicht,Wo ich stundenlang am BalkonMit meiner hellblauen PuppenkücheUnd dem rosa Service Mit den gelben Hundeköpfen drauf spielte, Wo ich für Mama seitenlange Einkaufslisten schriebBis ihr nichts mehr einfiel,Wo ich den grünen Stoffdrachen kriegteIn den man mit der Hand hineinschlüpfen kannUnd der im Kindergarten unser Gruppentier war,Wo ich Mamas Stöckelschuhe anprobierte,Wo ich den grauen Stoffelefanten aufs Klo setzte,Wo ich im Kindergarten immer in der Malecke warUnd meine Freundin und ich voneinander abmalten,Wo ich mit meinen zwei BrüdernIn einem Zimmer wohnteUnd oben im Stockbett schlief.Wo heute alles leer istUnd wir alle ein eigenes Zimmer haben.

Cornelia Absmanner, 5I

SSiieeggAuf diesen Tag habe ich gewartet, wie lange sehne ich mich schon nach diesemGefühl, dieser Überlegenheit.Meine ganze Kindheit habe ich mich schlechter fühlen müssen als die größerenKinder aus der Hauptschule, die mich gehänselt haben, herumgeschubst und aus-gestoßen. Jetzt steige ich aus meinem großen Auto; meine frisch polierten Prada -Schuhe und der edle Armani- Anzug stellen sich vor den dreckigen, blauenArbeitsmantel und den unsicheren Augen auf. „Na Androsch, sie ham jetzt eine

Se i te 77

eigene Werkstatt? “ „ Ist nicht meine, aber ich plane mich selbständig zu machen.“„Naja, wenn Sie einen Anwalt brauchen, hier ist meine Karte.“

Birgit Meiche, 5I

SSttaannddbbiillddeerr::

Wandertag: Seit Stundenschleppen wir unsnur noch vorwärtskeuchend, erschöpftflüchtigstreift seine Hand meine.

Leeregähnende, bodenlose Leerevor mir auf dem Papierin meinem Kopfich wartedie Idee kommt nicht.

Timo ist am Tor was für ein primitiver Satzheute; damalsdamals eine Errungenschaftheute eine Erinnerung.

Schwarzes, stumpfesGefiederzerzaustdas Gegenteil voneuphorischEine von vielenund doch anders.

Cornelia Absmanner, 5I

Se i te 78

PPooeettiisscchhee SSkkiizzzzee::

FFlloohhmmaarrkkttEin alter Mann mit rotumrandeter Brille, eingewickelt in den wärmenden Schal,schaut zum gegenüber liegenden Stand, wo die Frau aus der Türkei in ihr Kopftuchgehüllt versucht kleine, bunte Spielautos, alte Taschenuhren ohne Batterie, alteSchallplatten und Bücher, welche kein Deckblatt mehr haben, zu verkaufen.Weiter vorne steht ein kleiner Bub hinter einem Holztisch, der schon einmal geklebtwurde. Zusammen mit seiner Großmutter verkauft er Kekse und Becher mitFruchtsäften.Bei einem Stand an der Ecke riecht es nach Schimmel. Die Verkäuferin lächelt undfragt sich, wieso niemand bei ihr stehen bleibt.Ein kleines Mädchen versucht die Mutter zum Kauf einer Puppe zu überreden, dochdie Mutter gibt lieber Geld für Schmuck aus.

Kathrin Schaffer, 5i

SSttiillüübbuunngg:: KKiittsscchhiigg,, sscchhwwüüllssttiigg:: Ein Erzählkern wird in verschiedenen Stillagen ausgestaltet:

Eine Frau in einem Kleid aus seidenem Geschmeide, das sich anmutig um ihreHüften schmiegte und ihren Körper bei jedem Schritt liebkoste, führte an ihrer mitSorgfalt manikürten Hand einen Hund. Das Tier, ein Chihuahua, von edler Rasse,begleitete sie folgsam und treu ergeben bis vor die einladende Pforte einer noblenBoutique. Die goldenen Strahlen der Herbstsonne wärmten in einem letzten ver-zweifelten und doch hoffnungslosen Aufbegehren gegen den drohenden Winterden sonnenhungrigen Nacken der Dame, die ihren Körper beugte und ihr gelieb-tes Tier fürsorglich und gewissenhaft an einer zum Himmel strebenden Laterne fest-band. Mit brennender Sehnsucht in seinen haselnussbraunen Hundeaugen blickteder Chihuahua seinem Frauchen nach, das mit anmutigen Schritten, die ihr Kleidflattern ließen, durch das Portal trat und verschwand. Mit großer Sorgfalt wählte die Frau aus den unzähligen angebotenenGeschmacksrichtungen einige aus, von denen sie mit hundertprozentiger Sicherheitwusste, dass sie ihrem Schutzbefohlenen munden würden und ließ die silbern schim-mernden Konservendosen, die das schmackhafte Hundemahl beinhalteten, in ihrenaus Weidenruten gefertigten Einkaufskorb gleiten. Glücklich und von demGedanken beseelt die Augen ihres kleinen Lieblings vor unverhohlener Freude undBegeisterung aufleuchten zu sehen, trat sie aus dem Geschäft und ließ ihren Blicksuchend über die schmutzigen Kopfsteinpflastersteine, mit denen die enge Gasse

Se i te 79

gepflastert war, schweifen. Doch umsonst hielt sie Ausschau und suchte den Blickihres Hündchens: es war wie vom Erdboden verschluckt. Bodenlose Angst ergriffBesitz von ihrem Herzen, das sonst kaum etwas erschüttern konnte und in demAugenblick begriff sie erst das volle Ausmaß des Geschehenen und ihr wurdebewusst, dass sie diesen Verlust nie verkraften können würde. SchwereSelbstvorwürfe nagten an ihr wie Maden an einem Stück Speck: wie hatte sie nurihr Lebensglück so leichtfertig mutterseelenallein in der bedrohlichen, kriminellenWelt zurücklassen können?! Ihre verzweifelten Rufe hallten von den abweisenden Hausmauern wider, als dieFrau blind vor Tränen aus Sorge um ihren Liebling durch die ganze Stadt lief undihn suchte. Wenn es sein musste, würde sie bis ans Ende der Welt so laufen undweiter, wenn sie nur gewiss wäre, dort ihren Chihuahua wiederzufinden. MitleidigeBlicke folgten der Verzweifelten, doch niemand war im Stande ihre Leiden mit einerAuskunft über den derzeitigen Aufenthaltsort ihres Hundes zu lindern. Am Ende ihrer Kraft und zu Tode erschöpft, gelangte sie in einen Park. Ihre Beineversagten ihr den Dienst und sie bettete ihren vor Anstrengung zitternden Körper aufdas Gras zu Füßen einer alten, riesigen Kastanie um kurz zu rasten. Tränen derHoffnungslosigkeit benetzten das Grün, auf dem sie ruhte, das Herz blutete ihr ausTrauer über den tragischen Verlust. Sogar der säuselnde Wind, der über ihr durchdie Krone des Baumes strich und dabei die Blätter rascheln ließ, schien mit ihr zuweinen. Doch plötzlich hörte sie durch ihr hemmungslosen Schluchzen hindurch einenschmerzlich vertrauten Laut: das Winseln ihres heiß geliebten Chihuahuas!Ungläubig lauschend richtete sie sich halb auf und erkannte durch einenTränenschleier hindurch tatsächlich ihr vermisstes Tier: ein stattlicher Mann in denbesten Jahren und gut geschnittenem grauen Anzug ließ ihren Liebling von der Leine,an der er ihn gehalten hatte, und mit großen, überschwänglichen Freudensprüngenkam der Hund auf sein Frauchen zu. Ihr Herz machte einen Satz und über ihre rosigen Wangen floss eine Flut vonFreudentränen, als sie ihr geliebtes Tier in die Arme schloss. Sie herzte und küssteihren Chihuahua, der vor Wiedersehensfreude wild mit seinem Schwanz wedelteund die salzigen Tränen vom Gesicht der Frau leckte. Nichts und niemand würde das Paar je wieder trennen.

Cornelia Absmanner, 5I

Se i te 80

KRELIT 6AEI

Der Schwerpunkt dieses Jahres lag beim Schreiben von Short Stories (nächstes Jahr gibt´s ein Buch…)Die meistenSchreibaufgaben dieses Schuljahres hatten den Sinn, die Wahrnehmung im Detail und damit die Fähigkeit, leben-dig zu beschreiben, zu entwickeln.

DDaass GGllaasshhaauussDer Türknauf lag rund und kalt in meiner Hand und mit leisem Quietschen ließ sichdie immer verschlossene Türe in das Innere des Glashauses öffnen. Warme, sticki-ge Luft, Unordnung, ein großer Tisch, der nur zum Ablegen der Vormittagspostbenutzt wurde. Der Fleckerlteppich in dumpfen Farben, das überfüllte Schuhregal.Vaters Aquarellbild. In dem Raum hallte es so schön und war ich allein redete ich oft vor mich hin undlauschte meiner Stimme. Doch etwas beobachtete mich immer und ich konnte mei-nen Blick nie davon abwenden, ja es war das Erste, was ich sah: Die Maske an der Wand, groß, fast einen Meter, die schwere Holzmaske, massiv,üppig. Wollenes Haar, braun gekräuselte Locken und vorne die graue Strähne,geschnitztes Gesicht, Augen, große weiße, hervortretende Augen, sie wollen michnur in ihren Bann ziehen, in ihre dämonische, finstere Welt, die kantige Nase, diegroßen Nasenlöcher, breit wie Nüstern die Zunge, lang, sich windend ausgestrek-kt, und das verzogene Grinsen, rund um das Maul die tiefen Lachfalten, so tief, dassich nicht wusste, wo sie aufhörten, wo es nur ins schwarze Nichts ging, wo die eineFalte die nächste schon wieder überlappte, wo Falten über Falten waren, Falten tiefwie Gletscherspalten, tief wie die Blicke, die sie mir zuwarf, und sie grinste nur, dieMaske, das Monster an der Wand. Und da hing sie und glotzte und grinste undich starrte sie an, und hätte sie Finger gehabt, hätte sie bestimmt nach mir gegrif-fen.

Veronika Puttinger, 6A

Aufgabe: Person beschreiben, anhand ihrer Umgebung, indirektes CharakterisierenIndirekte Charakterisierung einer Person anhand der Umgebung.

Das hier also sollte von nun an ihr Platz sein. Diese Wüste, unterteilt in Abteilungen,wieder unterteilt in Regale die bis zu zerbersten mit Wohnaccessoires mit demNamen „Robin“ oder „Kalle“.Kartongebirge, noch leere Kassabänder, die sogar bergauf führen. Der Geruch vonfrischem Lack, frischer Farbe und Benzin liegt in der Luft.Neonlichtfieber bricht aus, als die großen weißen Stahltore in eine neue Welt zumersten Mal geöffnet werden. Rote verbissen Gesichter, die wie Schwedengeschminkt sind fluten in das Betoniglu und überschwemmen sie.

Se i te 81

Als sie aus diesem Meer wieder auftaucht wird, wird sie geblendet von der Sonne,die aber in Wirklichkeit keine Sonne ist, sondern nur eine besonders hell leuchten-de Neonlampe.Sie schwimmt auf den rettenden Glassturz zu und lässt sich in den grünen, drehba-ren Schreibtischsessel „Britta“ fallen, lässt „Lars“ und „Ole“ über den Infrarotscannergleiten, tippt den Preis von „Nils“ ein, weil kein Strichcode darauf zu sehen ist. 499 und 99 Cent sind das erste Frühstück der hungrigen, grauen Kassa.Sie sieht, wie sich in der „Schöner Wohnen“ Abteilung ein roter Cordmantel undeine schwarze „Tommy Hilfiger“-Jacke um eine Duftlampe streiten und ein rotes, bär-tiges Gesicht einen Kompromiss mit einem knallroten Gesicht geschlossen hat, umnach zwanzig Sekunden wieder zum Regal zurückzukommen und den zuerst heftigumstrittenen, bestickten indischen Teppich nun doch heimlich still und leise in seinenEinkaufskorb unter den Vorhangsstoff zu packen.

Katharina Wiskocil, 6I

VVeerrllaasssseennDen Stapel Zeitungen unter dem Arm und das provozierende Guten Morgen aufden Lippen und die Kellnerin wird sich wohl denken, was er schon wieder hiermacht. Sie drückt ihm die Speisekarte in die Hand, obwohl sie weiß, dass er nichthineinschauen wird. Sie bereitet die Tasse Kaffee schon vor, ehe ihn zuvor nochnach seiner Bestellung zu fragen, sie weiß, was sie tut, es hätte sie gewundert,wenn er heute nicht erschienen wäre.Der Kaffee schmeckt genau wie gestern und vorgestern und.... Er trinkt ihn schwarz.Erst den letzten Schluck trinkt er zusammen mit einem Schuss Milch und einem gan-zen Löffel Zucker. Die stechende Süße rinnt seine Kehle hinunter. Der letzte Schluckist der beste. Er liest die Zeitungen nicht, das tut er nie, es sieht nur gut aus, es sieht gebildet auseinen Stapel Zeitungen zu tragen.Der Sekundenzeiger hat es nicht eilig, die Kellnerin wischt zeitlupenartig über diePlatten der kleinen runden Marmortische. Er denkt, dass die Leute draußen dochsonst immer so durch die Straßen hetzen, jetzt scheinen sie fast still zu stehen. Er willsie totschlagen, tot schlagen will er sie, die Zeit.Mit dem Löffel klopft er ein gleichmäßiges Metrum an die Porzellantasse und summtdas Lied, das sie gestern durch die Lautsprecher am Bahnhof gespielt haben. DieKellnerin sieht ihn böse an. Er bezahlt und geht...und kommt morgen wieder.

Veronika Puttinger, 6A

Se i te 82

IImm KKiinnddeerrzziimmmmeerrEr saß umgeben von seinen 13 Teddybären inmitten der Eisenbahnschienen, derenendloser Kreis ihn einschloss. Runde für Runde fuhr die rot glänzende Metalllok ihnentlang und umschloss den kleinen Jungen mit seinem kalten starren Blick der sich inder glatten Fläche des Kohletanks spiegelte und kurz darauf auf den durch dieBewegung des Zuges leicht vibrierenden Schienen hängen blieb, und dann folgteer wieder dem Zug. Rundherum, immerzu bewacht und beobachtet von derPatrouille der Teddys, deren Fell glänzend und weich im Neonlicht schrie. Wie diein dem Spielzeugladen, in dem er gestern gewesen war. Wo sie alle dort saßenund ihn anbettelten, er möge sie doch mitnehmen und zu Hause neben seinemKopfkissen schlafen lassen.Der Blick des Jungen fuhr den schweren dunklen Vorhang entlang. Es war eigentlichMittag und da schien die sonne immer genau in die Mitte des Zimmers, dorthin,wo er jetzt saß. Dorthin, wo die kleine Lok mit ihren Kreisen den Schatten desVorhangs umschloss. Der Vorhang war eigentlich schön. Ein starkes Rot durchzogenvon gelben Formen und Mustern. Jeder fand den Vorhang schön. Es war immer daserste, was die anderen bewunderten, wenn sie in das Zimmer kamen. Noch vorden Teddybären, der Lokomotive, den Lastwagen, Autos und Spielzeugsoldaten.Deren Köpfe waren inzwischen abgebrochen.

Veronika Wimmer, 6I

AAuuffggaabbee:: LLeeiittmmoottiivv mmiitt AAlllliitteerraattiioonn

ZZaauubbeerreeiiDer Zauberer hat harte Hände, könnte damit Stahl verbiegen,oder ist das auch wieder nur ein Trick.Harte Hände.Mit seinem tiefblauen Mantel ummantelt er mich.In trägen Tänzen verführt er mich.Melancholische Musik aus dem Zelt pfeift leise zu uns herüber.Wir schweben.Mit seinen harten Händen hat er schon viele verletzt.Aber ich kann das nicht glauben, sein Mantel ist so weich. Legt er ihn ummeine Schultern, bin ich unter einem Wasserfall und weiches Wasserfliegt auf mich herunter.Es wäscht mir die Kindheit aus dem Gedächtnis.Ich weiß gar nicht, dass ich tanzen kann. Er hat mich wohl verzaubert.

Se i te 83

Einer steht dort in seinem Narrenkostüm und sieht uns zu.Ja, schau nur hin, da bin ich und tanze mit dem Zauberer.Er ist ein großes Geheimnis. Aber ich will es nicht lüften.Will nur tanzen, will nur schweben.Süße Sucht.Die letzten Takte der Musik. Ein Kuss. Und er ist verschwunden. MeinZauberer ist fortgeflogen.

Veronika Puttinger, 6A

WWüürrggeennddee WWeehhmmuuttMein Leben ist ein lila Luftballon,einer von der billigen Sorte.Fäulende farben in drückenden Dunkelheit.Mein Raum, eingegrenzt von schwarzen Stores,traurige Taschenrechner krepieren in der Ecke, neben meiner Schultasche.Mein Magen dreht sich um 360°Würgende Wehmut in der ach so schönen Stille.Lästiges Leben, nicht einmal beim Roulette verliere ich dich!Grausige Gedanken schwimmen in seliger Schuld,meine schmutzige Seele schwebt über mirGefährliche Gelassenheit breitet sich in meinem kaputten Körper aus.Fantastische Flasche, komm, und bezirze meine Lippen und dein Inhalt soll meinen Magen und meine Sinne verführen.Luftige Leichtigkeit schießt in die müden Glieder, die sich aufmachen umzu tanzen.Auf Wolke Sieben wird ein Walzer getanzt.Betäubte Beine stolpern zurück in die Wirklichkeit und brechen in sichzusammen.Blaues Blut tropft auf das gelbe Nachthemd und hinterlässt grüneGrausamkeiten.Der Kopf lässt sich auf einem karierten Kissen nieder.Geliebtes Gehirn, verabschiede dich nicht, noch nicht!Ausdruckslose Augen zehn Stunden lang.Klare Konturen, anstatt verschwommener Wirklichkeit.Oh du niedliche Nadel, tauch ein ins prickelnde Paradies!Zerstich den Luftballon!

Katharina Wiskocil, 6I

Se i te 84

WWuuttIch bin umgeben von warmem LichtUnd du stößt mich in ein schwarzes LochUnd dann nimmst du mir all das HelleUnd dann beschmutzt du mich mit dunklem SchlammUnd du blickst mich mit funkelnden Augen anUnd stellst dich über michDu reibst dein Geweih an braunen StämmenWährend die Blätter böse kichernd von den Bäumen fallenUnd sich über die Erde legen, um ihr die Luft zu nehmenDu beginnst deine Hufe in Richtung meines Kopfes zu stoßenUnd du brüllst lautIn deinem Kopf breitet sich träge ein wärmendes Gefühl ausUnd du schreist noch lauterUnd deine Wut zieht aus deinem KörperDu lässt mich in mein warmes Licht zurückUnd die Wut flieht zurück in das schwarze LochUnd du fühlst dich befreitUnd du fühlst dich gut

Isabel Reichel, 6A

TTrroocchhääuuss,, JJaammbbuuss,, ffrreeiieerr VVeerrss && CCoo……

DDäämmmmeerruunnggGrüne Palmen werfen SchattenSanfter Wind weht durch den SandErfüllt von Freiheit sitzt der FischerMit der Angel in der Hand

Isabel Reichel, 6A

NNaacchhttSchwarze Kälte zieht durch LänderBlumen werden schwarz statt rotDunkles Wasser fließt durch BächeLeben sieht nun aus wie tot

Isabel Reichel, 6A

NNaacchhtt

Se i te 85

Er dringt hineinIn die schwarze Decke der NachtDie sich wärmend um ihn hülltDie Sterne, die funkelnden, fröhlichen SterneSie nicken ihm anerkennend zu,Und leuchten und strahlen um die WetteDie Wolken, die aussehen wie ein Hauch von WatteDie ihn langsam einschließenDie ziehen träge vorüber und geben den Blick wieder freiAuf das Meer von EdelsteinenDie Luft, die sich kühl durch die Nacht wälztSie wird plötzlich warm und behaglichWenn sie auf ihn zukommt

Isabel Reichel, 6A

AApprriill(Intensivtage in Montagnana, Italien)

Sitze hier in SommerfrischeUnter grünem BlätterdachBitt´ mich schon ein Ruf zu TischeWo wartet froher Redebach

Süßer Wein vertreibt die HitzeBrot den graus´gen HungerdrangSchon erschallen laute Witze Und der Geige heller Klang

So sinkt die Sonne feurig niederDie Ziegel werden neu gebranntDie Nacht duftet sanft nach FliederIn tiefer Schwärze versinkt das Land

Raffael Miribung, 6E

VVeerrlläässsslliicchhEs geht hinab den weg aus KiesDie graue Taube Hand in HandMit den Steinen in der Wand,Die für sie Schattenlieder singen.

Veronika Wimmer, 6I

Se i te 86

Glatter Stein bewahrt die Stille,die sich auf und ab bewegtdurch das Fenster in der Mauerin der mein Blick nach Worten gräbt.

Veronika Wimmer, 6I

CCoonnffeessssiioonnaall PPooeettrryy:: TTeexxtt nnaacchh AAnnnneeSSeexxttoonn:: „„TThhee AAmmbbiittiioonn BBiirrdd““

SScchheeuueess MMuurrmmeellttiieerrIst es so, wie es sein sollte?Arme unter dem Kopf verschränkt liegend,die Decke erdrückt mich.

Gedanken fahren Karussell, toben und spielen,`solange bis einer weint´,haben sie immer gesagt.

Fragen um verstehen zu wollen,ohne Laute daneben und abseits,ihre Köpfe sind aneinander gekettet.

Die Sterne am Himmelhaben ihren festen Platz,denen würde jeder zuhören.

Murmeltiere haben Angst.Flüstern, nicht schreien,huschen statt gehen.

Ein Pfiff,nur noch Schattenim Schatten.

Lass Worte wie eine Quelle sprudeln,bade in dieser Quelleund ertrinke in ihr.

Se i te 87

Kämpf dich nicht den Weg entlang,um dann an einer Kreuzung umzukehren.In dein Loch zurück.

Nimm ein Glas und schrei es an,lass es fallen, zerspringenund sieh dir die Scherben an, lauf nicht fort.

Die Sonne scheint,höre nicht auf jedes Pfeifen.Riechst du das Gras?

Das Murmeltier will zurück,will den Kopf gesenkt lassen,will Sand schmecken.

Was willst du?Sarah Hyden, 6i

Schlange Furcht

sie kriecht, sie ziehtwird immer länger,und länger

schlank und geschmeidig,ich bin mir nie ganz sicher, ist sie da?erst wenn sie angreift, den großen mächtigen kopf hebt,aufsieht, mich ansieht,in meine augen schaut

schnell fährt ihre zunge aus, so schnell, dass ich nicht mehr zur seite springen kann,dann hat sie mich erwischt

und ihr langer dünner körper, süßlich glänzendschlingt sich um mich

Se i te 88

meine finger rutschen ab an der glatten haut,zu perfekt, um halt darin zu finden,

immer enger windet sich ihr körper,mir geht die luft aus,verkrampft, verrückt,ein spiel der muskeln im rhytmusder melodie ihrer zungezzzsssszzzssss

sie will erdrücken, nicht fressensie will quälen, nicht vollendenund wenn sie doch einmal fertig ist,bleibt ihre haut zurückleblos neben leblosem

ach, wie gerne hätte ich so eine hautich würde sie in mein zimmer hängen,als zeichen des siegesVeronika Wimmer, 6IReptil Unsicherheit’

Schwarz und unbemerktschlingt die Nacht sich dir um den Hals während du behütet unter den Laken liegst und liest, was man dir gegeben hat.

Es wird dich bilden, hat es geheißen, und du hast es geglaubt. Nun inhalierst du die Zeilen wie Dämpfe, die dich am Leben halten sollen und versuchst mit aller Kraft, daran zu glauben, was du vor dir siehst und in dir spürst.

Es fühlt sich leer an. Alles schon mal gehabt.

Se i te 89

Es sind die Gedanken anderer und sie kommen dir bekannt vor, trotzdem fühlst du dich alleine gelassen mit den irrsinnigen Ideen in deinem Kopf.

Ein kleines Mädchen mit offenem Schuhband, zwischen den wehenden Mänteln der Figuren der Stadt. Sie haben alle verloren. Alles verloren.Den Glauben, die Liebe, die Hoffnung, die Zeit. Du bist das lebendige Beispielfür das, wovor sie Angst haben.

Denn du bist unsicher. Und das dürfen sie nicht sein. Es passt nicht ins Schema, ins Idealbild der Zeit.

Du siehst auf die Uhr,und weißt, du musst weg. Die Türe liegt vor dir, die Türe liegt hinter dir

Ein Raum.Vier kahle Wände, oder sind’s mehr? ‚Entrance’ leuchtet es hinter und ‚Exit’ vor dir. Dies ist eine Entscheidung, die alles entscheidet.Uhren ticken immer lauter und lauter und schneller und ‚klick’. Du senkst deinen Blick und siehst sie verschwimmen, die Ziffern der Zeit.

Se i te 90

In der Ferne bewegt sich etwas. Ein Korn stößt das nächste und sie kommen näher, die Untiere im Sand. Die Schuppen, die glänzen im gleißenden Licht der Sonne, des Mittags, der Mitte des Tags. 12 Stunden vor oder 12 zurück?

Sie beißen und kratzen und stoßen dich um. Sie sind gierig, und du fragst nach dem Warum? wie so oft schon zuvor strampelnd am Boden, unter trampelnden Füßen derer

Die dich verlassen haben, als du ein Mädchen warst mit offenem Schuhband im Wirbel der Stadt.Die Lichter und Laute, die Leute und dumitten darunter dein offener Schuh.

Du willst nicht unsicher sein, doch Kontrolle hast du nicht. Sie haben sie dir genommen, fort getragen in einem eisernen Koffer im kalten November.

Es war das Reptil, das sich um deinen Hals schlingt, schwarz wie die Nacht.

Johanna Wieser, 6E

Se i te 91

DDeerr GGeeiieerr GGiieerrNun sitzt er wieder dort:Am Esstisch mit seinen LiebenUnd die Speisen werden aufgetragen.

Wie ein Geier, der eine Maus frisst, bevor er sie überhaupt getötet hat,sie in einem hinunterschlingt.

Mit der Gabel sticht er ins Schnitzel,versucht mit dem Messer ein Stück Kartoffel abzuschneidenund schielt schon begierig nach seinem großen Colaglas.

Und in der Nacht einfach mal durchzuschlafen wäre ihm rechtUnd trotzdem schleicht er auf leisen Sohlen Richtung Kühlschrank Und seine Augen werden groß und sein Blick wandert begierig dieKühlschrankregale hinab.

Da fühlt er sich wohl, auf dem Boden sitzendumgeben von Schinken, Käse, Shrimpsalat, Mayonnaise und„Puddis Pudding“, der wie „Muddis Pudding“ schmeckt.

Zur Geisterstunde beginnen die kleinen Glöckchen in seinem Magen zu läuten,die Füße setzen sich bereitwillig in Bewegungdas warme, traurige Bett wird einfach zurückgelassen.

Der Geier führt nun schon ein langes und erfülltes Leben,jeden Tag breitet er mehrmals seine Flügel aus,schwingt sich in die Lüfte, ohne natürliche Feinde.

Er will hoch hinaus, fliegen,schneller als die „Concorde“.

Er will reich sein, um andere bestechen zu können,ihm den Vortritt zu lassen.

Se i te 92

Er möchte sich auf die Schulter eines Haubenkochs setzen,und dann auch nicht nur beim Vorkosten helfen.

Er will die feinsten, fettesten Ratten speisenUnd sich den Bauch auf der Terrasse eines Eiscafés streicheln.

Der Geier will und er will auch.Aber wäre es denn nicht am schönsten einfach einmal zu genießen?Nein, denn um Mitternacht werden die Glocken wieder läuten,noch schöner und lauter als je zuvor.

Katharina Wiskocil, 6I

UUmmkkeehheerrtt zzuu eeiinneerr VVoorrllaaggee:: „„ddaass llaanngg--ssaammee sstteerrbbeenn ddeerr rroossaa ff..““ vvoonn WWoollffggaannggWWeennggeerr..

ddaass llaannggssaammee eerrwwaacchheenn ddeerr rroossaa ss..es fängt an, unerwartet und plötzlich, wenn dir ein fremder die tür zum café aufhält, und dabei lächelt, und du lächelst zurück, musst du ja fast, und das lächeln löstetwas aus,in dir, und du lächelst noch, wenn der kellner zu deinem tisch kommt, und vermut-lich geht es dem kellner gleich wie dir vorhin, und er lächelt zurück, und dann gehter weiter, und das lächeln löst vermutlich auch in ihm etwas aus, und daraus ent-steht eine kette aus lächeln, und wenn du über die straße gehen willst, und ein autobleibt sofort stehen, obwohl so viel verkehr ist, und du lächelst das gesicht hinter derwindschutzscheibe an, wenn du herübergewunken wirst, und wenn deine kollegendich ansehen und dir einen guten morgen wünschen, und das ganz ungewohnt fürdich ist, und deine nachbarin ein paar weihnachtskekse bringt, als dank für dasmehl, das du ihr geliehen hast, deine kinder fragen dich, wie dein tag war und mel-den nicht als erstes, dass sie hunger haben, das passt nicht ins konzept, doch dudenkst nur daran, dass andere an dich denken, und dabei lächelst du,und dann fragen deine kinder doch nach essen, du lachst und beginnst zu erzäh-len, wie dein tag war, und lässt sie warten, und dann kommt dein mann nach hauseund lächelt, und sagt,er habe eine überraschung für dich, und die kinder sind neugieriger als du, und sieleuchten und du denkst daran, wie es war, als sie noch kleiner waren, und dein

Se i te 93

mann fragt dich,wie dein tag war.

Sarah Hyden, 6i

AAuuffggaabbee:: GGeeddiicchhtt mmiitt ddeemm TTiitteell „„HHeeuutteeMMoorrggeenn““ iinn 22 SSpprraacchheenn

Ce matinje trempe mon brioche dans une tassecafé des nuagesdes bouteilles en poussière autourregardant chaque matin les figures se colorer

Hanna Rohn, 6I

Heute Morgenich tunke mein Brioche in eine Tasse Wolkencaféstaubige Flaschen um michsehen jeden Morgendie Gesichter sich färbenHanna Rohn, 6IHeute MorgenAus den Fesseln der Träume zerrenLangsam den Tag erreichen

Veronika Wimmer, 6I

EEiinn GGeeddiicchhtt zzuumm TThheemmaa „„JJeettzztt““ mmiitteeiinneemm iimmmmeerr wwiieeddeerrkkeehhrreennddeenn MMoottiivv,,ddaass eeiinn GGeeffüühhll aauussddrrüücckktt

JJEETTZZTTIm seidenen Netz hänge ichsüßes Parfum um den Kopfglatt und weich an warmer Hautich sauge einspucke Samenkörnerseidige Samenkörner

Se i te 94

und es wächstim seidenen Netz hänge ichaus tausend Fädennur langsam gibt es nachund sinktich bin ein Blatt im Winddass trotzdem hart den Boden trifftim seidenen Netz hänge ichsüßes Parfum im Kopfweich und warm an glatter HautRuheim seidenen Netz

AAuuffggaabbee:: PPooeettiisscchhee SSkkiizzzzee iinn ddeerr SSttaaddttMMoonnttaaggnnaannaa uunndd ssppäätteerr eeiinn GGeeddiicchhttaauuss ddeemmsseellbbeenn SSttooffff

ZZeeiittDie gelb verfärbte Mauer hält ein rotes Ziegeldach, nun bewachsen von dunklemMoos und hellgrünen Gräsern mit weißen Blüten, durchschienen von sanftem Licht.Dort in der südlichen Höhenwiese hockt die Taube in edlem Blaugrau und sonnt sichgurrend im lauen Wind.

Hanna Rohn, 6I

ZZeeiittdie Mauergelb verfärbthellgrünes Graswächst auf den roten Ziegelnin dunklem Moosund weißen Blütendie Taube in Blaugrausonnt sich im Windund gurrt zufrieden

Hanna Rohn, 6I

Se i te 95

GGeeddäämmppffttDer Clown in der Dose springt nicht,da ihn keiner kauft.Den leeren Blick der Leute vor der Scheibekann er nicht erwidern.

Veronika Wimmer, 6I

AAbbeenndd

Weiße Gräser

im Nebellicht

dazwischen

LibellenflügelNatascha Kronheim, 6A

PPoorrttrraaiitt nnaacchh GGiiuusseeppppee UUnnggaarreettttiiss „„IInnMMeemmoorriiaamm““

AAuuff aabbeennddlliicchheenn WWeeggeennNoch suchte sieihre Akelei;sie sagte, dass es das Lied des Windes sei,Akelei, Akelei.

Sie wärmte ihre Hände an den gepflasterten Wegenund ging dann in die Felder;Hirtenweisen singend.

Sie sagte, sie wolle erst ruhen,wenn sie ein letztes Malaus den dunklen, ruhigen Stielen,den schwermütigen, nächtlichen Blüten

Se i te 96

Erinnerung getrunken hätte,bittere, milde Süße der ersten Tage

Sie sagte, dass es das Lied des Windes sei,Akelei, Akelei,das Lied des Windes sei,

unbeweinte Ascheim Wind der Akeleider Akelei

Natascha Kronheim, 6A

BBllaauuee BBääuummeeDie kratzige, graue Wolldecke liegt über seinen Knien und er beginnt langsam mitder Schere zu schneiden.Ein Wolltier fällt nach dem anderen zu Boden.Nichts kann ihn aufhalten, nicht einmal das Bild gegenüber an der Wand.Der große Clown mit der roten Nase und der kleine, in einer weißen Latzhose unddie Nase blau.Die Farben sind verblasst, aber er hätte es wissen müssen. Das kleine Mädchen mitder Indianerpuppe, vielleicht seine Tochter, hatte es für ihn gemalt.Sie hatte auf dem Boden gesessen, dessen rissige Strukturen ihn jedes Mal stolpernließen und gesagt: “Die Bäume sind blau, der Himmel ist gelb und dasNachbarhaus grün. Erinnerst du dich?“Er hatte vergessen, und der Staub, der bei der kleinsten Bewegung aufwirbelt, kit-zelt ihn in der Nase. Stickige Luft hat seine Gedankengänge verstopft und derAschenbecher quillt über. Der Schreibtisch aus Plastik, die Oberfläche zerritzt vomTaschenmesser. Das Taschenmesser, das hat er tagsüber versteckt, rechts unter sei-nem Bett, unter diesem abgefuckten Linoleumfußboden mit diesen braunen Punkten.Wie oft hatte er sie schon gezählt?!Es klopft an der Tür und er legt die übrig gebliebene Decke zur Seite, greift nachseinem Schuh, der Schuh mit der versteckten Stahlkappe und dem Bärenaufdruck,und schleudert ihn gegen die Eisentür.„Lasst mich in Frieden!“Und wie jeden Abend schiebt sich die Luke ächzend und quietschend zur Seite.„Abendessen“Er steht auf, schlurft zu Tür, nimmt die Suppe entgegen und stellt sie auf denSchreibtisch.

Se i te 97

Er kann es nicht mehr sehen, dieses geblümte Teller aus Porzellan und diese dik-kflüssige Bohnensuppe.Und er nimmt eines der vielen gefalteten Papierschiffe aus der Schublade, setzt esin die Suppe und sieht zu wie sich das Papier vollsaugt, das Schiff kippt und unter-geht.

Caterina Zurzolo, 6A

TTiimmDu kannst die rote Füllfeder mit der silbrigen Verschlusskappe nicht mehr sehen, du starrst das Papier an, es ist weiß und du denkst an dampfende Kuhmilch, du erinnerst dich an die tiefen Augen und du siehst dein Zimmer, jetzt, in diesemMoment, wo es draußen regnet und dein Tee kalt geworden ist,du willst nicht mehr, kannst dieses Blatt nicht mehr sehen und drehst es um, es istwieder weiß und du bist enttäuscht,du fängst an, die Herzen auf deinem verwaschenen Pyjama zu zählen, doch duweißt, was du zu tun hast und doch willst du nicht, du beißt einmal kräftig auf dieVerschlusskappe,und wieder und wieder, deine Zähne schmerzen und du hinterlässt Spuren imPlastik,du denkst an deine Milchzähne, die du in einer kleinen hellblauen Schachtel auf-bewahrt hast,und zugleich siehst du wieder dieses weiße Blatt, siehst, dass es ein wenig zerknit-tert ist, zerknüllst und schleuderst es hinter dich,du triffst deine Gitarre und sie gibt einen zarten, kaum hörbaren Ton von sich,du nimmst ein neues Papier aus der Schublade, versuchst es noch einmal mit demBrief, du denkst an diese grünen Augen, diese warmen Hände, die sanft über dieGitarrenseiten streichen,du beißt noch zum allerletzten Mal kräftig auf die Füllfeder, drehst das Blatt nocheinmal und schreibst ein T,diese großen Hände, diese weiten Wollpullover,du läufst ihm entgegen, er breitet die Arme aus,ein blaues I,er fängt dich auf,er hält dich fest,TIM.

Caterina Zurzolo, 6A

Se i te 98

TTaauubbssttuummmmSeine Worte, die sind tonlosSeine Hände können fliegenEr sieht mich an und schweigt sein Lieddoch hasst er die Musik

Caterina Zurzolo, 6A

GGeezzeeiitteennDas Dorf ist das gleiche gebliebenWie vor fünfundneunzig JahrenEr auch DerselbeSeine Falten erzählen seine Geschichten

EinberufenDie erste WaffeDer erste SchussDer erste Treffer

Ich sehe ihn heuteMit seinen glänzenden Augen

Zwei KriegeVerlusteGewonnene Weisheit

Die erste WundeMit der er heute erzähltWas damals war

Und ich will es verstehenUnd nicke Doch werde ich nie statt seiner dort gewesen sein

Im Krieg

Mit Vater, Bruder, Sohn und FreundEr hat viele verloren

Se i te 99

Und als er zurückkamWar das Dorf das gleiche geblieben

Seine Augen fingen damals zu glänzen anWie heute

Und ich frage michVon Mal zu MalWas ich noch erleben werdeBis ich sie wieder glänzen sehen kann

Martina Leditznig, 6E

GGeeddiicchhtt mmiitt AAlllliitteerraattiioonn

WWeeiicchheess WWeeiißß......

... Wattekirschen an Glasbäumen.Weiches Weiß.Wattenebelzwischen gläsernen Gräsern.Weiches Weiß.Warmer Windin Wattehainen.

Weiches, weites Weiß.Natascha Kronheim, 6A

PPoorrttrraaiittggeeddiicchhtt nnaacchh HHaannss MMaaggnnuussEEnnzzeennssbbeerrggeerr

DDeerr JJuunnggee mmiitt ddeemm GGeeddiicchhttbbaannddDer sich eine Zigarette in den Mund steckt und darauf wartet, dass mansie ihm anzündetDer seinen Vater anschaut und den Teufel in ihm siehtDer Kaffeeränder auf den Seiten seiner Bücher hatDer im Musikladen nach Geschichten suchtDer dich anruft und nichts sagt

Se i te 100

Der Ideen hat, die er sofort verwirftDer dir die Türe öffnet, um sich abzuwendenDer nur mit Menschen redet, die ihm von Nutzen sindDer auf Applaus wartetDer Blumen hasstDer am lautesten lachtDer Gedichte schreibtDer traurig in die Runde blicktDer kritisiertDer unterdrückt

Ein Freund, Bekannterdas weiß man nichter verschweigt eszeigt kein Interessespricht mit dirund hört dich nichtMein FeindDer Pessimist

Johanna Wieser, 6E

DDaass BBuucchhEs gibt Tage im Leben, die man nicht vergisst, egal was man versucht um sie ausdem Kopf zu streichen.Man schiebt seine Gedanken im Kopf hin und her, wie ein Buch, das man nichtlesen will, nur um nicht mehr über diese Tage nachdenken zu müssen.Kennen Sie das Gefühl der totalen Abhängigkeit? Die Abhängigkeit von Tabletten,von Liebe, von einem Menschen? Denn nur wer dieses Gefühl kennt, der wirdmeine Geschichte verstehen...Ich fühlte mich wie ein Buch, das alt und modrig, von Staub bedeckt, im Regalstand. Ich wandte meinen Kopf zur Seite, griff mit der Hand auf das Buch. Es fühl-te sich an wie immer. Das Buch. Lange blickte ich es an. Langsam und mit unglaublicher Vorsicht, so wie vielleicht nur ein abhängigerMensch es tut, fuhr ich über die Rückseite des Buches. Oh, wie ich es brauchte...Es war mein Leben, meine Welt. Es war mein Verstand, meine Seele. Ich liebte esdarin zu schreiben, es zu verschlingen, jeden einzelnen Buchstaben. Ich liebte es,das Buch in meiner Tasche herumzutragen, bis zum Ende der Welt mit ihm zu reisen.

Kennen Sie das Gefühl der totalen Abhängigkeit?

Se i te 101

Mein Freund hasste es. Er prophezeite mir jedes Mal, wenn wir am Morgen neben-einander aufwachten, dass er mein Buch eines Tages samt Tasche nehmen würde,und es in den Fluss werfen würde. Er hasste es. Er hasste es, dass ich mich, nach-dem ich aufwachte, mich als erstes nach meinem Liebling umsah, nicht nach ihm.Er hasste es, dass ich so oft von ihm sprach, er hasste es, dass ich es küsste undnicht ihn. Er hasste mich. Als wir uns das erste mal sahen, es war in einem Kaffee, da war er mir von Beginnan aufgefallen. Er hatte ein Buch in der Hand, in dem er ununterbrochen las. Ichhatte gerade in meinem geschrieben. Ich ging zu ihm hin, um ihn zu sagen, dasser auf sein Buch besser aufpassen sollte, schließlich tat es dem Buch ja weh, wennes braune Kaffeeflecken auf seinen Seiten hatte. Er lachte mich damals aus. Sobegann es.Jetzt hasste er mich. Wenn er mein Buch hasste, so hasste er mich. Ich dachte erwäre so wie ich, dachte dass meine Leidenschaft auch ihn entflammen würde -doch er liebte es nicht so wie ich.

Kennen Sie das Gefühl der totalen Abhängigkeit?

Wir waren schon ein paar Tage getrennt, als er mich anrief und mich fragte, ob ichnicht zu ihm kommen wolle. Ich sagte zu.Wie eine Feder, die, so schnell es geht, ein leeres Papier füllen will, eilte ich dieTreppe hinab. Ich hatte unser Treffen fast vergessen.Ich klopfte an. Mir wurde geöffnet. Anstatt mich zu begrüßen waren seine erstenWorte, nachdem er die Tasche mit dem Buch darin in meiner Hand sah, 'Nochimmer?'. Ich hasste ihn. Zu oft schon hatten wir solche Diskussionen geführt...zu oftschon wollte er mir mein Buch wegnehmen. Er sah mich dann immer so an... sagte,ich solle mich freimachen, für neue Dinge, für eine neue Welt, ein neues Leben, fürihn; - ich solle mich von meinem Liebling trennen.Ich solle es ihm geben, ihm praktisch meine Seele überlassen. Ich tat es nie. Hätteich es getan, wie das letzte Blatt eines Buches hätte ich mich gefühlt, genauso leer.

Kennen Sie das Gefühl der totalen Abhängigkeit?

Ich nahm ihm gegenüber am Tisch Platz. Ich wusste was nun kommen würde.'Leg es weg. Du brauchst es nicht.'Ich wusste es. Wie konnte er sich nur sicher sein, dass ich ihn mehr brauchte alsmein Buch?

Se i te 102

Ich wollte es nur bei mir haben, es in meiner Tasche fühlen. Ich starrte ihn an. Erbegann von Suizid-Gedanken zu reden sprechen, die ich anscheinend hatte. Voneinem tyrannischen Denken, das mich beherrschte, das von dem Buch hervorgeru-fen wurde. Ich hasste ihn.Oh, wie ich es liebte. Es gab mir Liebe, es gab mir Schutz. Es war alles für mich.'Du setzt damit dein Leben aufs Spiel! Du bist doch schon total isoliert!'

Kennen Sie das Gefühl der totalen Abhängigkeit?

Ich verließ seine Wohnung. Ich hasste sie, so wie Tinte auf Papier die Säure desTintenkillers hasste. Ich wollte weg von ihm, von seiner Wohnung. Ich rannte dieTreppen hinunter, hinaus auf die Straße. Es regnete. Ich presste die Tasche so festes ging an mich, damit sie nicht nass wurde.Ich wollte gerade die Straße überqueren, da bemerkte ich dass die Ampel schonblinkte. Ich beschleunigte meine Schritte, um noch auf die andere Straßenseite zukommen.Da passierte es.Ich rutschte aus. Meine Arme hatten nicht Kraft genug, um die Tasche weiter an michzu pressen. Ich fiel hin, dicht neben mir die Tasche mit meinem Buch. Ich hörte sieaufprallen, hörte wie mein Buch heraus fiel. Regen prasselte auf mein Gesicht nie-der. Mein Atem stand still, meine Gedanken verloren sich in dem Treiben um michherum. Regenwolken zogen über meinen Kopf hinweg, ich spürte wie sich meinRock mit Wasser voll saugte, er schien nicht genug davon haben zu können. Kinderhörten auf zu lachen, Herzen hörten auf zu schlagen, Menschen hörten auf zu lie-ben und zu hassen, zu reden und zu schweigen, zu geben und zu nehmen, zu ver-langen und zu zwingen. Tropfen hörten auf zu fallen,

Die Erde stand still.

Federn hörten auf zu schreiben, Papiere wurden nicht mehr gefüllt. Tinte floss ummich, durch meine Kleidung, durch meine Haare, durch meinen Kopf. Alle meineGedanken, meine Liebe und mein Hass, mein Leben floss mit dem Regen denAbfluss hinunter. Ein Junge blieb neben mir stehen, er sah mich von oben herab an, hob meineTasche auf. Unsere Blicke trafen sich. Er spürte meinen Schmerz. Er ging weiter, ließmich zurück.Es gibt Tage im Leben, die man nicht vergisst, egal was man versucht, um sie ausdem Kopf zu streichen.

Martina Leditznig, 6E

Se i te 103

Se i te 104

Beteiligte LehrerInnen und Klassen:

Gabriele Berka (4E)Angela Croll (4M)

Annette Krami (KRELIT 7AEI)Hermann Mittersakschmöller (1I)

Wolfgang Mühlbacher (1A, 5I, KRELIT 5AE)Gudrun Seidenauer (KRELIT 5I, 6AEI, Freifach 1.u.2.Klassen)

Redaktion: Karl Schimpl, Gudrun SeidenauerBilder: 6ai (Sigird König)

Layout: Anton Thiel

Wir danken allen an der Erstellung der Broschüre Beteiligten.