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sicher & gesund 5/2013 I „Rücken aktiv“ Ein Bewegungsprogramm der Finanzbehörde Hamburg IV Das neue Seminarprogramm für Unternehmen ist da! V Vorstand verabschiedet Hans-Jürgen Müller, langjähriger Leiter der Abteilung Prävention und Arbeitsschutz VI Urteil zum privaten Telefonieren während der Arbeitszeit VII Den Arbeitsalltag bewegter gestalten und einen Schrittzähler gewinnen VII Martin Ochsenfarth ist neuer Leiter der Abteilung Prävention und Arbeitsschutz VIII Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein nominiert für den Deutschen Arbeitsschutzpreis INHALT Fortsetzung auf Seite III „Rücken aktiv“ ... in der Finanzbehörde Hamburg „Und jetzt den Kopf drehen.“ Rund 60 Menschen folgen den Anweisungen von Ulrike Schubert und drehen ihre Köpfe langsam nach rechts, dann nach links. Doch wir sind hier nicht in einer Gym- nastikstunde, sondern im Mehrzweckraum eines Hamburger Finanzamts. Frau Schubert ist auch keine Sportlehrerin, sondern Sozialbeauſtragte bei der Finanzbehörde Hamburg – Steuerverwal- tung. Zwei Stunden dieses Vormittags stehen im Zei- chen der Rückengesundheit. „Rücken aktiv“ heißt das Programm, das Ulrike Schubert und ihre „Mitstreiter“ Heidi Burmeister, Fachkraſt für Arbeitssicherheit, Claudia Pollok, Gabi Hotz und Sabine Wentzien, drei Kolleginnen aus Finanz- ämtern, die zu den „Gesundheitsaktivisten“ gehören, und der Heilpraktiker Uwe Paustian entwickelt haben. Ein Programm mit viel Bewegung und das ist ganz im Sinne der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“: Nach wie vor ist „Rücken“ ein Präventionsthema. Im Jahr 2010 entfielen in Deutschland 95,4 Millionen Arbeits-

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sicher & gesund5/2013

I „Rücken aktiv“Ein Bewegungsprogramm derFinanzbehörde Hamburg

IV Das neue Seminarprogramm fürUnternehmen ist da!

V Vorstand verabschiedetHans-Jürgen Müller, langjährigerLeiter der Abteilung Prävention undArbeitsschutz

VI Urteil zum privaten Telefonierenwährend der Arbeitszeit

VII Den Arbeitsalltag bewegtergestalten und einen Schrittzählergewinnen

VII Martin Ochsenfarth ist neuer Leiterder Abteilung Prävention undArbeitsschutz

VIII Rettungsdienst-Kooperation inSchleswig-Holstein nominiert fürden Deutschen Arbeitsschutzpreis

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Fortsetzung auf Seite III

„Rücken aktiv“... in der Finanzbehörde Hamburg

„Und jetzt den Kopf drehen.“ Rund 60 Menschenfolgen den Anweisungen von Ulrike Schubert unddrehen ihre Köpfe langsam nach rechts, dannnach links. Doch wir sind hier nicht in einer Gym-nastikstunde, sondern im Mehrzweckraum einesHamburger Finanzamts. Frau Schubert ist auchkeine Sportlehrerin, sondern Sozialbeauftragtebei der Finanzbehörde Hamburg – Steuerverwal-tung.

Zwei Stunden dieses Vormittags stehen im Zei-chen der Rückengesundheit. „Rücken aktiv“heißt das Programm, das Ulrike Schubert und

ihre „Mitstreiter“ Heidi Burmeister, Fachkraft fürArbeitssicherheit, Claudia Pollok, Gabi Hotz undSabine Wentzien, drei Kolleginnen aus Finanz-ämtern, die zu den „Gesundheitsaktivisten“gehören, und der Heilpraktiker Uwe Paustianentwickelt haben.

Ein Programm mit viel Bewegung und das istganz im Sinne der Präventionskampagne„Denk an mich. Dein Rücken“: Nach wie vor ist„Rücken“ ein Präventionsthema. Im Jahr 2010entfielen in Deutschland 95,4 Millionen Arbeits-

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mehr als 17 Millionen Beschäftigte in deut-schen Büros verbringen ihren Berufsalltaggrößtenteils im Sitzen. Wie bequem, könnteman meinen. Aber nicht für den Rücken. Dau-ersitzen ist eine einseitige Belastung, die zu

Verspannung und Schmerzen führen kann.Bewegung im Arbeitsalltag ist neben demrichtigen Bürostuhl ein wichtiger Baustein fürdie Rückengesundheit. Im Rahmen der Prä-ventionskampagne „Denk an mich. DeinRücken“ geben wir Ihnen auch in diesem HeftAnregungen für einen bewegten Arbeitstag.In der Finanzbehörde Hamburg haben dieBeschäftigten ihr Bewegungsprogrammselbst in die Hand genommen. „Rückenaktiv“, so der Name des Programms, ist eingelungenes Beispiel, wie sich eine Bewe-gungsinitiative im ganzen Haus etablierenkann. Es brauchte lediglich einen Impuls derFachkraft für Arbeitssicherheit und der Sozial-beauftragten in der Behörde. In unseremTitelbeitrag stellen wir Ihnen „Rücken aktiv“vor. Falls Sie in Ihrem Unternehmen, Ihrer

N A C H G E F R A G T

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Verwaltung oder Bildungseinrichtung einähnliches Gesundheitsprogramm haben,schreiben Sie uns. Geeignete Programmestellen wir mit Ihrem Einverständnis aufunserer Internetseite ein.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Winter-zeit. Bleiben Sie aktiv und gesund.

Martin OchsenfarthLeiter der Abteilung Prävention und Arbeits-schutz der Unfallkasse Nord

Gesundheit amArbeitsplatzSo können Mitarbeiter undVorgesetzte gemeinsam etwas inBewegung setzen

Frau Burmeister, welches sind die dreiwichtigsten Erfolge, die Sie mit dem

Programm „Rücken aktiv“ erzielt haben?

Wir konnten eine breitere Zielgruppe mitdieser Maßnahme erreichen. Es haben auchKollegen, die über das bestehende Angebot„Aktive Pause“ nicht erreicht werden konn-ten, mit regelmäßigen Rückenübungenangefangen.

Die Informationen über Ergonomie habenzu einem erhöhten Bewusstsein und Inte-resse am Thema geführt. Die Anfragen zurArbeitsplatzbesichtigung und der damitverbundenen ergonomischen Einrichtungdes Arbeitsplatzes stiegen rapide an.Vorgesetzte und Mitarbeiter sind sensibili-siert worden und nehmen Gesundheit amArbeitsplatz auch unter präventivenGesichtspunkten wichtiger.

Ein Gesundheitsprogramm ist erfolg-reich, wenn es lange läuft und viele

Beschäftigte teilnehmen. Welche Personenund Gruppen im Unternehmen müssen dazueingebunden werden?

Besondere Bedeutung haben die Führungs-kräfte, der Arbeitsmedizinische Dienst, derPersonalrat, die Fachkraft für Arbeitssicher-heit, das Personal- und das Organisations -referat, die Sozial beraterinnen und -beraterund die Schwerbehindertenbeauftragten.

Welches Gesundheitsthema steht alsNächstes in der Finanzbehörde an?

Im nächsten Jahr wird es eine Fortbildungzur Ergonomieberaterin, zum Ergonomie -berater geben. Angelehnt an ein Konzeptaus Nordrhein-Westfalen wurde es vonunserer Beratungsstelle „Impulse für Arbeitund Gesundheit“ und der Fachkraft fürArbeitssicherheit entwickelt. In jedemFinanzamt sollen zukünftig zwei bis vier

Kolleginnen und Kollegen die Ergonomie -beratung kompetent ausüben können. Dasbedeutet, die Arbeitsplätze entsprechendeinzurichten und die Kollegen zu motivieren,ergonomisch zu sitzen und zu arbeiten, aberauch regelmäßig Bewegungspausen einzu-legen.

Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch derErgonomieberater soll zukünftig von unsererBeratungsstelle „Impulse für Arbeit undGesundheit“ organisiert werden.

Des Weiteren laufen gerade die Vorbereitun-gen zu den nächsten Veranstaltungen zumThema Stress, die 2014 von Kollegen fürKollegen stattfinden sollen, organisiert undbegleitet wiederum von der Beratungsstelle„Impulse für Arbeit und Gesundheit“. Eswird eine gemeinsame Auftaktveranstaltunggeben und danach kleinere Aktionen in denört lichen Finanzämtern.

Interview: Klaudia Gottheit

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vat Drei Fragen an

Heidi Burmeister, Fachkraft für Arbeitssicherheit,Finanzbehörde Hamburg

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T I T E L T H E M A

„Rücken aktiv“ ... Fortsetzungunfähigkeitstage auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Etwa die Hälfte ist aufRückenbeschwerden und -erkrankungenzurückzuführen. (Quelle: Rückenkampagneder Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche-rung [DGUV], 2013)

Eine Mitarbeiterbefragung und die Vermu-tung, dass Unterstützung nötig ist, umgesund in einem sitzenden Beruf zu bleibenoder zu werden, veranlassten die Hambur-ger Steuerverwaltung vor einigen Jahren, inSachen Mitarbeitergesundheit aktiv zu wer-den. Gesundheitstage bildeten den Auftakt.Daraus entstand in vielen Finanzämterneine Initiative zur Aktiven Pause von Kolle-gen für Kollegen. Und daraus entstand dieIdee für das spezifischere „Rückenprojekt“.

„Wir haben in den Finanzämtern so vieleLeute, die zum Beispiel Übungsleiter sindoder selbst schon jahrelang ins Fitness -studio gehen. Die haben wir gefragt, ob siedie Aktive Pause anbieten möchten“, schil-dert Heidi Burmeister das Vorgehen. So ent-standen die „Gesundheitsaktivisten“, einTeam mit über vierzig Anleiterinnen undAnleitern aus dem Kollegenkreis, die dieAktive Pause anbieten. Jeder, der möchte,wird mit einer Halbtagesschulung auf seineAufgabe vorbereitet. Dazu gehört unteranderem eine Anleitung, wie man eineÜbungseinheit aufbaut, ein bisschen Ana -tomie und worauf es noch zu achten gilt.Inzwischen gibt es ein breites Angebot. Ineinem Amt machen die Beschäftigten Pila-

tes, in einem anderen Yoga, Tai Chi oderman turnt nach den Rückenübungen ausder selbst erstellten Broschüre.

Claudia Pollok, Gesundheitsaktivistin derersten Stunde, hat im Finanzamt für Groß -unternehmen regelmäßig „Aktive Pause“angeboten. Heute bringt sie die Kollegenim gastgebenden Finanzamt in Bewegung.Die 60 Finanzfachleute kreisen mit denSchultern, recken die Arme und balancierenauf einem Bein. Das Ziel ist, dass jeder min-destens einmal am Tag Übungen am Arbeits-platz durchführt. Allein oder im Team.

Nach eineinhalb Jahren sind die „Gesund-heitsaktivisten“ fest in der Behördenstruk-tur verankert. Es gibt Regelungen für dieDauer der Bewegungsangebote. Meistenseine Viertelstunde am Tag oder während derMittagspause. Man fand Lösungen, dassauch Teilzeitkräfte Kurse anleiten und dassdie Auszubildenden und Studierendenmitturnen können. 400 Euro, etwa fürThera bänder, Matten und CDs, durftenausge geben werden.

Entscheidend für den Erfolg der Gesund-heitsförderungsprogramme sei es gewesen,die Führungskräfte rechtzeitig einzubinden,betont Heidi Burmeister. Gemeinsam mitFrau Schubert stellte sie auch das Rücken-projekt in Besprechungsrunden der Amts-vorsteher und der Sachgebietsleiter vor undholte sich die Rückendeckung von oben.

Das Projekt wird evaluiert und die Ergeb-nisse an die Führungskräfte zurückgemeldet.

Die Evaluation der Aktiven Pause ergab: Inallen Dienststellen gibt es inzwischen min-destens ein Bewegungsangebot. Nicht nurdie Mitturner sind hochzufrieden, sondernauch die Gesundheitsaktivisten profitierenenorm. Sie werden sicherer vor Gruppenund fühlen sich deutlich motivierter undzufriedener.

Für Martin Ochsenfarth, Leiter der AbteilungPrävention und Arbeitsschutz der Unfall-kasse Nord, ist „Rücken aktiv“ in der Finanz-behörde beispielhaft für gute Praxis in derbetrieblichen Gesundheitsförderung.„Im Programm ‚Rücken aktiv‘ setzen dieBeschäftigten ihre sportlichen Talente, diesie sonst nur in der Freizeit nutzen, für dieGesundheit ihrer Kolleginnen und Kollegenein. Die Behördenleitung, die Fachkraft fürArbeitssicherheit und die betrieblicheSozialberatung haben partnerschaftlichzusammengearbeitet und kleine Schätze inden Dienststellen gehoben. Von den Bewe-gungsangeboten unter der Prämisse ,Kolle -gen schulen Kollegen‘ profitieren alle“, sagtMartin Ochsenfarth.

Weitere Informationen zum Programm„Rücken aktiv“ erhalten Sie bei HeidiBurmeister, Fachkraft für Arbeitssicherheitin der Finanzbehörde Hamburg,Telefon 0 40 / 428 23 23 46,[email protected]

Klaudia Gottheit

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Aktiv für Rückengesundheit: Uwe Paustian, Ulrike Schubert, Claudia Pollok und Heidi Burmeister

Sie haben selbst ein Bewegungsprogrammoder -projekt in Ihrem Unternehmen?

Wir suchen Beispiele für gute Praxis.Schreiben Sie uns, was sich in IhremUnternehmen, Ihrer Verwaltung oderBildungseinrichtung bewegt. GeeigneteProjekte werden nach Absprache mitIhnen auf der Kampagnenseite in unseremInternetauftritt www.uk-nord.de einge-stellt. Schreiben Sie an Sigrid Jacob,Koordinatorin der Kampagne „Denk anmich. Dein Rücken“ bei der UK Nord:[email protected]

Wir freuen uns über Ihre Zuschriften.Vielen Dank!

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S E M I N A R E

Seminare für Unternehmenund Verwaltungen

Seminare fürKindertagesstätten

Seminare für Schulen

Unsere Seminare sind kostenfrei für alle Versicherten: www.uk-nord.de/seminare

Zu unseren Seminaren Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz am Arbeitsplatzladen wir Sie herzlich ein. Informieren Siesich und diskutieren Sie mit unseren Fach-leuten und mit anderen Seminarteilneh-mern.

Treffen Sie Ihre Auswahl und melden Siesich online an.

Seminarangebote 2014

Unser breit angelegtes Qualifizierungs -angebot für 2014 greift vielfältige Themenauf und lädt ein, sich fit zu machen für dieVerbesserung des Arbeits- und Gesund-heitsschutzes im beruflichen Alltag. Damitdas gelingt, müssen die verantwortlichenPersonen in unseren Mitgliedsbetriebenihre Aufgaben und Pflichten kennen. Siemüssen Strategien und Wege der Präventionkennen und sie motiviert umsetzen.

Zu Ihrer Unterstützung bieten wir auch fürdas kommende Jahr wieder zahlreiche Aus-,Fort- und Weiterbildungsseminare an.

Dieses Seminar soll dazu beitragen, die kör-perliche Leistungsfähigkeit am ArbeitsplatzKindergarten zu erhalten. Muskel- und Ske-letterkrankungen treten bei Erzieherinnenund Erziehern gehäuft auf, die vielfältigenBelastungen werden häufig unterschätzt.

Im Sinne der Prävention gibt es verschie-dene Möglichkeiten, die Gesundheit amArbeitsplatz zu schützen. In diesem Seminarwerden Tipps zur ergonomischen Arbeits-platzgestaltung und Arbeitsorganisationvorgestellt, die sich mit einfachen Mittelnumsetzen lassen. Weiterhin werden ein ent-lastendes Übungsprogramm, das speziellauf diesen Tätigkeitsbereich abgestimmt ist,

sowie ein bewusstes Bewegungsverhaltenim Alltag erarbeitet. Abgerundet wird dasSeminar durch Übungen zur Entspannungund Körperwahrnehmung.

Wir freuen uns, Sie zu treffen und gemein-sam mit Ihnen ergebnisreiche Seminare zuerleben.

Anmeldungen zu den gewünschten Semina-ren sind online möglich. Alle Seminare sindim Internet aktualisiert:www.uk-nord.de/seminareund ab Anfang Dezember in Papierform aufdem Weg zu Ihnen auf den Schreibtisch.

Aufrecht in den Feierabend

Ergonomie in der Kindertagesstätte

Seminare für Unternehmen 2014Lehrgänge und Seminare

e für Unternehmen 2014eminarS e für Unternehmen 2014e für Unternehmen 2014eminargänge und SehrL eeminar

Zielgruppe: Erzieherinnen und Erzieherkommunaler EinrichtungenOrt: KielTermin: 11.03.2014, 09.00 – 16.00 UhrSeminarleitung: Marlene ThomsenReferenten:Dorothea Wilken-Nöldecke, Cornelia Raatz

kinder bewegen ihre zukunft

9. Fachtagung für ÜbungsleiterInnen und ErzieherInnen

8. Februar 2014 I Hamburg

fit und pfiffig

SCHIRMHERRINSabine Tesche I Hamburger Abendblatt

Von Mensch zu Mensch I Kinder helfen Kindern e.V.

VERANSTALTERhamburger turnerjugend im VTF in Kooperation: Hamburger Sportjugend

Unfallkasse Nord I Elbkinder – Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH

Hamburg

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Abschied von Hans-Jürgen Müller

Mehr als ein Vierteljahrhundert hat Hans-Jürgen Müller die Prävention und denArbeitsschutz bei der Unfallkasse Nordgeprägt.

Der Diplom-Ingenieur für Maschinenbauübernahm 1987 die Unfallverhütungsarbeitder LUK Hamburg, Vorgängerin der UK Nord.Er baute eine komplette Fachabteilung mitjungen Fachkräften aus natur- und inge-nieurwissenschaftlichen Studiengängenauf.

Unter der Leitung von Hans-Jürgen Müllerentwickelte die Abteilung moderne Strate-gien zur Verhaltens- und Verhältnisprä-vention. Beispielsweise „Coaching zum

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Die 9. Fachtagung fit und pfiffig – Kinderbewegen ihre Zukunft – wirft ihre Schattenvoraus: „Der Mensch spielt nur, wo er in vol-ler Bedeutung des Wortes Mensch ist, under ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“.So beschreibt Friedrich Schiller den Zusam-menhang von „Mensch und Spiel“.

Und nun ahnen Sie schon, welches Themain den Workshop-Angeboten maßgeblich ist.Richtig: das Spiel! Die Referentinnen undReferenten werden die vielfältigen positivenEffekte von Spiel für die Entwicklung vonKindern ausloten und sinnlich erlebbarmachen. Also eine maßgeschneiderteTagung für Erzieherinnen und Erzieher, diesich für den Bildungsbereich Körper, Bewe-gung und gesunde Entwicklung fit machenwollen!

Fit und pfiffig lädt ein zum Spiel

Neugierig geworden? Hier alle notwendigenDaten auf einen Blick:

Samstag, den 8. Februar 2014 9. Fachtagung fit und pfiffig –Kinder bewegen ihre ZukunftDie Anmeldung erfolgt ausschließlich überdas Organisationsbüro beim Verein für Tur-nen und Freizeit (VTF):

VTF, Schäferkampsallee 12, 20357 HamburgInfo 0 40 / 419 08-273, E-Mail: [email protected]

bewussten Bewegen“ und das Gütesiegel„Arbeitsschutz mit System“. In der Schüler-Unfallversicherung sind die Fahrradwerk-stätten an Schulen, der WettbewerbHamburger Schulsanitätsdienste und„Murmel“, ein Bewegungsprojekt fürKita-Kinder, zu nennen.

Mit manchen Präventionsvorhaben setztedie UK Nord bundesweit Maßstäbe. Der Vor-stand der Unfallkasse Nord verabschiedeteHans-Jürgen Müller zum 1. Oktober in denRuhestand.

Klaudia Gottheit

VI · sicher & gesund · UK Nord

A K T U E L L E S &   T I P P S

Arbeitnehmer sind während ihrer Arbeitgesetzlich unfallversichert. Persönliche odereigenwirtschaftliche Verrichtungen, zumBeispiel Essen oder Einkaufen, können dieversicherte Tätigkeit und damit den Unfall-versicherungsschutz unterbrechen. Das giltauch für das private Telefonieren währendder Arbeitszeit, wenn damit die versicherteTätigkeit nicht lediglich geringfügig unter-brochen wird. Das entschied der 3. Senatdes Hessischen Landessozialgerichts ineinem am 25. September 2013 veröffentlich-ten Urteil.

Der Fall: Ein Beschäftigter, der an einemTisch in der Lagerhalle Ware kontrollierte,wollte seine Frau mit dem Mobiltelefonanrufen. Da es in der Halle zu laut und dieMobilnetzverbindung zu schlecht war, gingder Mann nach draußen auf die Lade rampe.Als er nach einem zwei- bis dreiminütigenTelefonat in die Halle zurückkehren wollte,blieb er an einem an der Laderampe mon-tierten Begrenzungswinkel hängen, verdrehtesich das Knie und erlitt eine Kreuzbandrup-tur. Der Beschäftigte beantragte die Aner-kennung als Arbeitsunfall. Das lehnte derUnfallversicherungsträger ab und verwies

Privates Telefonieren

darauf, dass privates Telefonieren nichtgesetzlich unfallversichert sei.

Die Richter beider Instanzen gaben demUnfallversicherungsträger Recht. Der Versi-cherungsschutz in der gesetzlichen Unfall-versicherung setze voraus, dass der Unfallals Folge einer versicherten Tätigkeit ein-trete. Persönliche oder eigenwirtschaftlicheVerrichtungen wie Essen oder Einkaufenunterbrechen regelmäßig den Unfallversi-cherungsschutz. Nur bei zeitlich und räum-lich ganz geringfügigen Unterbrechungenbleibe der Versicherungsschutz bestehen.Das sei der Fall, wenn die private Tätigkeit„im Vorbeigehen“ oder „ganz nebenher“erledigt wird. Davon sei im Fall des Verun-glückten nicht auszugehen, denn dieserhabe sich mindestens 20 Meter vonseinem Arbeitsplatz entfernt undmehrere Minuten mit seinerFrau telefoniert. Da dieUnterbrechung der ver-sicherten Tätigkeit biszur Rückkehr an denArbeitsplatz angedauerthabe, sei der nach demTelefonat eingetretene

Während der Arbeitszeit nicht gesetzlich unfallversichert:

Unfall nicht der versicherten Tätigkeit zuzu-rechnen.

Aktenzeichen L 3 U 33/11 – Die Revisionwurde nicht zugelassen. Das Urteil ist imInternet eingestellt unterwww.lareda.hessenrecht.hessen.de

Nach den „großen“ Streitschlichtungstagenfür die Hamburger Schülerinnen und Schülerim Juni gab es am 16. Oktober im Landes -institut für Lehrerbildung (LI) Hamburg einenKongress für erwachsene Mediatorinnenund Mediatoren. Die MediationszentraleHamburg hatte eingeladen und 260 Media-toren aus Hamburg und den benachbartenBundesländern arbeiteten in der Aula undin den Workshops – ganz wie die jungeGeneration.

Im Mittelpunkt standen auch hier Konfliktean Schulen. Schließlich gibt es nicht nurStreitigkeiten zwischen Schülerinnen undSchülern, sondern auch zwischen Eltern undLehrern oder im Lehrerkollegium. Für dieseKonflikte gibt es nicht immer eindeutige

Verfahren, wer sich wann um was kümmert.Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmernerarbeiteten wir Argumente für moderne Ver-fahren der Konfliktbearbeitung an Schulen.

Mehr Informationen:www.MediationsZentraleHamburg.de

Elke Fontaine

Mediation zwischen Krach und Konsens

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Martin Ochsenfarth leitet seit dem1. November die Abteilung Prävention undArbeitsschutz bei der Unfallkasse Nord. Derneue Mann an der Spitze kennt das Präven-tionsgeschäft der gesetzlichen Unfallversi-cherung gut. Er leitete die Dienststelle fürPrävention der Berufsgenossenschaft fürGesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege(BGW) in Mainz und war davor als Aufsichts-person im selben Bezirk unterwegs. DieZusammenarbeit zwischen dem staatlichenArbeitsschutz und der gesetzlichen Unfall-versicherung ist für Herrn Ochsenfarthnichts grundsätzlich Neues, denn als Leitereiner Präventionsdienststelle hatte erAbsprachen mit den Landesbehörden fürArbeitssicherheit, mit Unfallversicherungs-

trägern und weiteren Partnern zu treffen.Auch die Umsetzung der GemeinsamenDeutschen Arbeitsschutzstrategie gehörtezu seinen Aufgaben.

Martin Ochsenfarth ist Diplom-Ingenieurder Fachrichtung Maschinenbau. Er folgtHans-Jürgen Müller nach, der nach 27 Jahrenan der Spitze der Abteilung Prävention undArbeitsschutz in den Ruhestand gegangenist.

Klaudia Gottheit

Prävention und Arbeitsschutzunter neuer Leitung

Am Tag sollten wir 9.000 Schritte unterneh-men; tatsächlich gehen Männer zirka 2.000und Frauen zirka 3.000 Schritte. Ein Büroan-gestellter, der mit dem Auto zur Arbeit fährtund es sich abends auf dem Sofa gemütlichmacht, kommt gerade mal auf 1.500 Schritte.Ein Briefträger oder Eltern mit kleinen Kin-dern sind locker mit 12.000 Schritten undmehr dabei.

Also unsere Empfehlung: Nutzen Sie dasBewegungsangebot des Alltags – nehmenSie das Fahrrad für den Arbeitsweg. Sie sindper Bus und Bahn unterwegs? Steigen Sieeinfach eine Station früher aus. Wenn Siemit dem Auto kommen: Parken Sie es weiterweg vom Firmenparkplatz. Ein Spaziergangin der Mittagspause ist eine gute Gelegen-

Den Arbeitsalltag bewegter gestalten

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heit, Punkte auf dem Schritte-Konto zusammeln und den Kopf frei zu bekommen.Überreden Sie Ihre Kollegin/Ihren Kollegen,einfach mal mitzukommen. Nach der Arbeiteine halbe Stunde zügig gehen bringt 3.000Schritte für die persönliche Bilanz.

Sie sehen: Möglichkeiten, sich zu bewegen,gibt es genug. Wenn Sie sich über einenSchrittzähler kontrollieren, dann motivierenSie sich automatisch.

Unsere Motivation für Ihre ersten Schritte:Die ersten 30 E-Mail-Anfragenden aus unse-ren Mitgliedsunternehmen erhalten kosten-frei einen elektronischen Schrittzähler.

Und so geht’s:E-Mail an [email protected], Stich-wort „Arbeitsalltag bewegter gestalten“;Unternehmen, Name, Funktion angeben –absenden. Fertig.

Mit etwas Glück gewinnen Sie den 2 in 1-Pedometer. Das praktische Multifunktions-produkt umfasst Fettmessungen, Schrittzäh-ler, Uhrzeit und Wecker usw.

Viel Glück – Sigrid Jacob

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ImpressumUnfallkasse Nord, Seekoppelweg 5a, 24113 KielTelefon 04 31 / 64 07-0, Fax 04 31 / 64 07-2 50Verantwortlich: Jan Holger Stock, GeschäftsführerGesamtkoordination: Klaudia Gottheit

E-Mail Redaktion: [email protected] Redaktion: 0 40 / 2 71 53-4 03Redaktion: Birgit Faßbender, Klaudia Gottheit,Sigrid Jacob, Claudia Löhnert, Lilian Meyer,Ronny Welbing

Gestaltung, Satz: SoPunkt Agentur GmbHDruck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen

Rettungsdienst-Kooperation nominiertfür Deutschen Arbeitsschutzpreis

Die Rettungsdienst-Kooperation in Schles-wig-Holstein (RKiSH) ist für den DeutschenArbeitsschutzpreis 2013 nominiert worden.Die RKiSH ist Mitgliedsunternehmen derUK Nord. Wir gratulieren!

Das Rettungstransport-Unternehmen ausHeide hatte sich mit einem neu entwickelten„Innovations-Krankentransportwagen(KTW)“ um den Preis beworben. Bei diesemFahrzeug sind die Rettungskräfte deutlichweniger durch Heben und Tragen der Patien-ten belastet als bei herkömmlichen Kranken-transportwagen. Das Fahrzeug verfügt zumBeispiel über eine elektrohydraulischeTrage, einen elektrischen Treppensteiger-

Stuhl, absenkbares Fahrgestell und Rampe.Auch die neue Warnlackierung am Heck isteine Verbesserung im Sinne des Arbeits-schutzes.

Mit der Nominierung ist die RKiSH unter dieletzten drei Teilnehmer in der Kategorie„Großunternehmen-Produktlösung“ gekom-men. Gewonnen hat ein Unternehmen derErdölproduktion mit einem Ein-Mann-Trans-portsystem für Gasflaschen.

Die Preisverleihung fand am 5. Novemberauf der Messe A + A, Arbeitsschutz undArbeitssicherheit, in Düsseldorf statt. DerDeutsche Arbeitsschutzpreis ist Teil der

Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutz-strategie (GDA) und wird vom Bundes -ministerium für Arbeit und Soziales, demLänderausschuss für Arbeitsschutz undSicherheitstechnik (LASI) und der Deut-schen Gesetzlichen Unfallversicherung(DGUV) ausgelobt.

Quelle: RKiSH