Sicherheit – der Haut zuliebe · 2016-08-31 · Parfum 11 Kosmetika 12 Wasch- und...

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Sicherheit – der Haut zuliebe

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Sicherheit – der Haut zuliebe

Aktualisierte und erweiterte 3. Auflage, Schwalbach am Taunus, Oktober 2005

Zwei Milliarden Mal am Tag werden heute Markenprodukte aus dem Hause Procter & Gamble weltweit verwendet.Das Unternehmen verfügt über eines der umfangreichsten Portfolios von vertrauenswürdigen, hochwertigen und führenden Markenprodukten, darunter Pampers®, Ariel®, Always®, Pantene®, Tempo®, Pringles®, Charmin®, Lenor®, Mr. Proper®, blend-a-med®, Herbal Essences®, Duracell®, Oil of Olaz®, Head & Shoulders®, Gillette®, Braun und Wella.Für P&G sind knapp 140.000 Mitarbeiter in über 80 Ländern weltweit tätig. Aktuelle Meldungen und weitereInformationen über P&G und seine Marken finden Sie unter www.pg.com.

3Sicherheit – der Haut zuliebe

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4Kontaktekzeme – ein Überblick 5Ursachen und Auslöser 6Diagnose und Behandlung 7Vermeiden statt behandeln 8Produktsicherheit – der Haut zuliebe 9Parfum 11Kosmetika 12Wasch- und Reinigungsmittel 13Hygieneprodukte 14Im Gespräch bleiben 15Kontaktadressen 17Glossar 18

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Vorwort

Die Informationsbroschüre „Kontaktallergien – durchSicherheit vermeiden“, die 2004 veröffentlicht wurde,traf auf sehr großes Interesse und regen Zuspruch. Dieswar ein weiterer Beleg dafür, dass die Diskussion umAllergien, deren Auslöser und die Möglichkeiten derBehandlung nach wie vor viele Menschen bewegt.

Die Diskussion um Kontaktallergien ist noch immer mit vielenVorurteilen und Missverständnissen behaftet. Zum einen ist dieAbgrenzung zu anderen entzündlichen Hauterkrankungen oder an-deren Allergietypen für den Laien oft schwierig. Zum anderen führt das großeMedieninteresse zu oft übertrieben dramatischen Darstellungen und Verallgemeinerungen vonEinzelfällen. Die Folge ist nicht selten beträchtliche Verunsicherung bei allen Beteiligten.

Vor diesem Hintergrund initiierte Procter & Gamble, einer der weltweit führenden Hersteller vonKosmetika, Haushalts- und Hygieneprodukten, 2003 die Falkensteiner Gesprächsrunde mit führendenDermatologen, Allergologen und Pädiatern. Zentrales Thema dieser Expertenrunde ist die Bewertungaktueller dermatologischer und allergologischer Forschungen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Her-stellung und sichere Verwendung von Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln und Hygieneartikeln.

Aus der Arbeit der Falkensteiner Gesprächsrunde ging die Broschüre „Kontaktallergien - durch Sicher-heit vermeiden“ hervor. Nun liegt die überarbeitete und erweiterte Neuauflage dieser Broschüre unterdem Titel „Sicherheit – der Haut zuliebe“ vor, die auf den aktuellsten Konsensusempfehlungen derFalkensteiner Gesprächsrunde basiert.

Wie ihre Vorgängerin richtet sie sich in erster Linie an Dermatologen, Allergologen und Pädiater undmöchte diese dabei unterstützen, Betroffene und Interessierte sachgerecht und umfassend über Kontakt-allergie und Hautirritationen zu informieren.

Ich hoffe, dass „Sicherheit – der Haut zuliebe“ auf ebenso große Resonanz stößt wie die erste Broschürezu diesem Thema und dass sie dazu beiträgt, dass der Dialog zwischen Wissenschaft, Medizin, Industrieund Öffentlichkeit fortgesetzt und intensiviert wird.

Im Namen der Falkensteiner Gesprächsrunde,Ihr

Prof. Dr. Werner AbererGraz, im Oktober 2005

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In der Bevölkerung besteht Erklärungsbedarf zum Themenkreis

„Kontaktallergie & Hautverträglichkeit“ einerseits und „Objektive Sicherheits-

und Qualitätsniveaus von Marken-produkten“ andererseits.

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Kontaktekzeme – ein Überblick

Dass circa jeder 3. Deutsche Allergiker ist, wirdimmer wieder von den Medien aufgegriffen undthematisiert. Es ist daher nicht erstaunlich, dassdas Thema Allergien auf großes Interesse stößt.Das gilt auch für das Phänomen „Kontaktaller-gien“. Nach Angaben des InformationsverbundesDermatologischer Kliniken (IVDK) sind 15-20 Pro-zent der Bevölkerung gegen eines der häufigerenKontaktallergene sensibilisiert. Sieben Prozenterkranken mindestens einmal pro Jahr an einemallergischen Kontaktekzem.

Die Kontaktallergie entsteht durch eine abnormeReaktion des Immunsystems auf an und für sichharmlose Substanzen. Verzerrte Informationenführen dann oftmals zu einer Diffamierung die-ser Substanzen als „Allergie verursachend“.

Dies führt häufig zur Verunsicherung derVerbraucher hinsichtlich der Verwendung vonKosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie

Hygieneprodukten. Hier sollte im Idealfall dieärztliche Beratung eine zentrale Rolle spielen undzur Aufklärung und Versachlichung der Diskussionbeitragen. Ihr Ziel sollte es sein, die Patienten differenziert zu informieren und kompetent auf-zuklären.

Folgende Punkte sind hierbei besonders wichtig:• Die Kontaktallergie muss gegenüber anderen

Allergieformen abgegrenzt werden.• Unterschiede zwischen allergischen und

irritativen Kontaktekzemen sollten verdeutlichtwerden.

• Beratung und Aufklärung sollten auf die jeweiligeZielgruppe (gesunder Mensch, Mensch mit„Hautproblemen“, Mensch mit dokumentierterAllergie etc.) abgestimmt werden.

• Zahlen und Zusammenhänge müssen zutreffenddargelegt werden (z.B. Prozentangaben aufGesamtbevölkerung, nicht nur auf allergiekrankeMenschen beziehen).

Jeder dritte Deutsche ist Allergiker

Tabelle 1: Art der aufgetretenen allergischen ErkrankungenHäufigkeit allergischer Erkrankungen in der deutschen Bevölkerung in %

Heuschnupfen 15

Kontaktallergie 9

Arzneimittelallergie 5

Nahrungsmittelallergie 5

Asthma 5

Insektengiftallergie 4

Neurodermitis 4

Quelle: Ärzteverband deutscher Allergologen, e.V. (ÄDA) / Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Immunologie, e.V. (DGAI), 2001

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Ursachen und Auslöser

Der Begriff „Kontaktekzem“ beschreibt einedurch den Kontakt mit äußerlichen Wirkstoffenhervorgerufene Entzündung der Haut. Dabeimuss man zwischen allergischem und irritativemKontaktekzem unterscheiden. Im Fall des allergischen Kontaktekzems handeltes sich um eine allergische Reaktion, die verzögertinnerhalb von 2-3 Tagen eintritt (weswegen sieauch als allergische Reaktion vom Spättyp be-zeichnet wird) und als Typ IV Allergie klassifiziertwird. Der eigentlichen allergischen Reaktion gehteine Sensibilisierung voraus. Das irritative Kontaktekzem jedoch ist eine expo-sitionsabhängige entzündliche Hautreaktion, dieohne Sensibilisierung verläuft und die sich beiKontakt der Haut mit chemischen oder physikali-schen Noxen entwickelt. Entgegen der landläufigen Meinung haben nichtnur chemische oder synthetische Substanzen einhohes Allergenpotenzial. Auch viele natürlicheStoffe sind starke Allergene. Das Potenzial hängtvon verschiedenen Faktoren ab:• Exposition des Produktes, d.h. Menge je Haut-

fläche und Dauer des Kontaktes• Chemische, physiologische und toxikologische

Stoffeigenschaften• Eindringen des Stoffes durch die Haut in Ab-

hängigkeit von der Molekülgröße, der Mole-külladung, der Hautgesundheit und derGesamtzusammensetzung des Produktes

• Individuelle Veranlagung und Immunreaktivität

Sowohl synthetische als auch natürliche Stoffe können allergischeReaktionen/Kontaktallergien auslösen.

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Grundsätzlich kann fast jeder Stoff bei einemMenschen mit entsprechender Veranlagung aller-gen wirken. Manche Stoffe aber verursachenhäufiger Allergien als andere, haben also ein hö-heres allergenes Potenzial.

Tabelle 2: Häufige Sensibilisierungen gegen Kontaktallergene im Jahr 2004 aus dem Gesamtkollektiv des IVDK (InformationsverbundDermatologischer Kliniken)

SUBSTANZ Konz n % Pos % std.

Nickel (II)-sulfat 6*H2O 5,00 8409 14,4 16,6

Duftstoff-Mix 8,00 8502 8,0 7,2

Perubalsam 25,00 8530 8,0 6,7

Kobalt (II)-chlorid, 6*H2O 1,00 8497 6,0 6,6

Kaliumdichromat 0,50 8515 5,7 5,3

Kolophonium 20,00 8524 4,7 4,6

p-Phenylendiamin (Freie Base) 1,00 8307 4,1 4,1

Quecksilber (II)-amid-chlorid 1,00 8526 3,0 3,5

Dibromdicyanobutan 1) + 2-PE 2) 1,00 8507 4,1 3,5

Wollwachsalkohole 30,00 8530 3,0 2,9

HMPCC 3) 5,00 8531 2,5 2,4

Thiuram Mix 1,00 8519 2,4 2,4

Kompositen-Mix 6,00 8525 2,6 2,4

(Chlor)-Methylisothiazolinon (MCI/MI) 0,01 8549 2,3 2,1

Neomycinsulfat 20,00 8526 2,2 2,0

Terpentin 10,00 8533 2,1 1,9

Formaldehyd 1,00 8534 1,9 1,9

Propolis 10,00 8531 2,2 1,9

Epoxidharz 1,00 8481 1,5 1,5

Dispersions Mix Blau 124/106 1,00 8515 1,5 1,4

Benzocain (Ethylaminobenzoat) 5,00 8529 1,5 1,4

p-tert.-Butylphenol-Formaldehydharz 1,00 8531 1,3 1,4

Bufexamac 5,00 8531 1,4 1,4

Paraben-Mix 16,00 8536 1,4 1,3

IPPD 4) 0,10 8536 0,7 0,8

Cetylstearylalkohol 20,00 8540 0,9 0,7

Mercapto-Mix ohne MBT 1,00 8510 0,6 0,6

Mercaptobenzothiazol (MBT) 2,00 8536 0,5 0,6

Zink-diethyldithiocarbamat 1,00 8538 0,5 0,51) Methyldibromoglutaronitril, 2) Phenoxyethanol, 3) Hydroxyisohexyl 3-cyclohexyencarboxaldehyd (Lyral ®), 4) N-Isopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin

Sensibilisierungshäufigkeit der Allergene der DKG-Standardreihe imJahre 2004. n: Zahl der Getesteten, % Pos: Anteil der + bis +++Reaktionen am Tag 3; % std: Anteil der Positiven standardisiert nachAlter und Geschlecht. Konz: Konzentration in %. Vehikel: Vaseline (nurbei Formaldehyd und MCI/MI Aqua).

Diagnose und Behandlung

Für die erfolgreiche Behandlung ist die Diagnosedurch einen Facharzt der erste und wichtigsteSchritt. Neben einer ausführlichen Anamnese (wound wann treten die Beschwerden auf, Medika-menteneinnahme, familiäre Häufung vonAllergien) kommt der Epikutantest zum Einsatz,bei dem die in Frage kommenden Allergene mit Hilfe von Pflastern auf die Haut aufgebrachtwerden, wo sie für 48 Stunden verbleiben.Beobachtet und bewertet werden Entzündungs-reaktionen der Haut nach 48 und 72 Stunden.Bei einem vermuteten allergenen Produkt sollteder Arzt dieses zunächst in entsprechenderVerdünnung als Testung auftragen. Nachfolgendkönnen beim Hersteller die vollständige Inhalts-stoffliste, bzw. die entsprechenden Testsubstanzenangefordert werden, um die allergieauslösendenEinzelsubstanzen zu identifizieren.

Eine genaue Anamnese ist besonders wichtig zur Abklärung, ob es sich um ein allergisches oderirritatives Kontaktekzem handelt. Dabei stehender zeitliche Verlauf, die auslösenden Faktorensowie die Morphologie der Ekzeme im Vorder-grund und erlauben dem behandelnden Arzt diekorrekte Diagnose zu stellen.

Die sicherste Behandlungsmethode ist die Ver-meidung des Kontaktes mit den auslösendenStoffen, bzw. Allergenen. Hierfür ist ein individu-eller Allergiepass besonders hilfreich. Im Hinblickauf Kontaktallergien ist eine vollständige Ver-meidung jedoch nicht in jedem Falle notwendig.Voraussetzung ist, dass die Konzentration derAllergene in einem Produkt unter der Auslöse-schwelle für das Kontaktekzem liegt. Am einfach-sten können Betroffene selber überprüfen, ob sieauf bestimmte Produkte allergisch reagieren, wennsie diese zunächst vorsichtig und begrenzt in derArmbeuge auftragen. Weitere Vorbeugung kanndurch intensive Hautpflege und Schutz vor Aus-trocknen und Überbeanspruchung erzielt werden.

Tritt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine allergische Reaktion auf, kann diese gegebenen-falls mit Antihistaminika und mit topischen Kortikosteroiden behandelt werden. In aller Regelklingen die Beschwerden rasch ab.

Berufsbedingte Kontaktekzeme können für denBetroffenen gravierende Folgen haben und imschlimmsten Falle einen Berufswechsel notwendigmachen. Oft können jedoch schon geeigneteSchutzmaßnahmen ausreichen, um die Situationzu verbessern wie z.B. das Tragen von Hand-schuhen. Im Falle einer notwendigen beruflichenUmorientierung hilft eine berufsdermatologischeBeratung durch einen entsprechend ausgebildetenArzt (Kontaktadressen siehe Seite 17).

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In der Regel wird Allergikern empfohlen, Produktemit für sie relevanten Allergenen zu meiden.

Produkte können aber sicher verwendet werden,wenn die relevanten Allergene unterhalb der individuellen Auslöseschwelle liegen. Dies gilt für nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft

sicherheitsbewertete Markenprodukte.

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Vermeiden statt Behandeln

Beurteilung des SensibilisierungspotenzialsOberste Priorität liegt auf der grundsätzlichenVermeidung einer Sensibilisierung, um Kontakt-allergien von vorneherein auszuschließen. Für eineSicherheitsbewertung von Konsumprodukten istes daher wichtig, den Sensibilisierungs-Schwellen-wert der einzelnen Inhaltsstoffe zu kennen, alsodie niedrigste Konzentration, die eine Sensibili-sierung hervorrufen könnte. So ist es möglich, einfür den Verwender sicheres Produkt zu entwickeln,das bei gesunder Haut nicht sensibilisierend wirkt.Zur Beurteilung des Sensibilisierungspotenzialseines Produktes sind jedoch nicht nur die toxiko-logischen und chemischen Eigenschaften einesStoffes ausschlaggebend, sondern auch die zuerwartende Menge und die Verweildauer einespotenziellen Allergens, der die Haut pro Flächen-einheit ausgesetzt ist. Dies setzt die fundierte toxikologische und medizinische Sachkenntnisdes Herstellers zwingend voraus. Bei Inhalts-stoffen, deren Sensibilisierungs-Schwellenwertebislang nicht bekannt sind, kann der Schwellen-wert durch den Vergleich mit einem chemischähnlichen Stoff, dessen Schwellenwert bekanntist, abgeleitet werden.

Beurteilung des RisikopotenzialsNeben dem Schwellenwert für eine Sensibilisierungexistieren Allergen-spezifische Grenzwerte für eine Elizitierung. Ist dieser Auslöse-Schwellenwertbekannt, kann auch er zur Beurteilung der Pro-duktsicherheit herangezogen werden. Allerdingsist der Sensibilisierungs-Schwellenwert eines Stoffesgrundsätzlich höher als der Auslöse-Schwellen-wert für ein Kontaktekzem. Somit kann eine alsAllergen einzustufende Substanz, die unersetzbarfür eine wichtige Produktleistung ist, bei gesunderHaut eingesetzt werden, wenn die Konzentrationweit genug unterhalb des Sensibilisierungs-Schwellenwertes liegt.

SicherheitsbewertungDie Sicherheitsbewertung von Produkten erfolgtdurch die Sicherheitsbewertung der eingesetztenInhaltsstoffkonzentrationen (hinsichtlich derSensibilisierungs- und Auslöse-Schwellenwerte),der Produktart und der daraus zu erwartendenExposition. Auf Grundlage dieser Sicherheits-bewertung kann ein Produkt z.B. auf der Hautoder dem Haar sicher eingesetzt werden, auchwenn es ein Allergen in der Rezeptur enthält, gegendas der Verbraucher allergisch ist. Die medizinisch-wissenschaftliche Beurteilung des Hautreizungs-potenzials erfolgt hauptsächlich produktbezogen.Ebenso wie bei der Sicherheitsbeurteilung für dieKontaktallergie werden toxikologische Daten derInhaltstoffe sowie die Anwendung durch den Ver-braucher berücksichtigt. Jedoch ist zur Bewertungdes Hautreizungspotenzials über die Inhalts-stoffbewertung hinaus vor allem das Verhaltendes Fertigprodukts in einem Produkttest oderAnwendungstest maßgebend. Auch primär nichtreizende Stoffe des alltäglichen Lebens können beihäufiger und intensiver Anwendung zu irritativenHautreaktionen führen.

Die Sicherheit eines Produktes kann nicht aufgrund des bloßenVorhandenseins eines als Allergen beurteilten Stoffes bewertet werden.

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Produktsicherheit – der Haut zuliebe

Bei der Produktentwicklung hat die Sicherheitfür Procter & Gamble oberste Priorität. Die Ver-pflichtung, eine größtmögliche Produktsicherheitzu gewährleisten, ist in der Procter & GambleUnternehmensphilosophie verankert. Deshalblegt das Unternehmen höchsten Wert auf dieErforschung und Entwicklung von Testmethodenund Qualitätssicherungs-Systemen, die eine maxi-male Produktsicherheit garantieren. Unabhängigdavon, welches Produkt von Procter & Gambleein Verbraucher erwirbt und verwendet, er kannimmer größtmögliche Produktsicherheit erwarten.Um dies zu gewährleisten, setzt Procter & Gambledas dargestellte Sicherheitsprogramm in allenPhasen der Entwicklung und Vermarktung seinerProdukte konsequent um:

Risiko = Gefahr x Exposition x Sicherheitsfaktor

Die Sicherheit eines Produktes ergibt sich aus dergenauen Kenntnis seines Risikopotenzials unddamit aus den folgenden Punkten:

1. Kenntnis des Gefahrenpotenzials nach neuestemStand der Wissenschaft:Informationen über das Gefahrenpotenzial erge-ben sich aus der chemischen Struktur der Stoffe,aus der wissenschaftlichen Literatur, aus Dossiersder Lieferanten, aus dem Chemikaliengesetz und bereits beobachteten Nebenwirkungen undUnfällen.

Procter & Gamble zur Verfügung stehende Daten-banken (interne sowie externe) erlauben auf Basisvon Strukturanalogien bekannter Stoffe häufigeine Risikoabschätzung für neu entwickelteStoffe. Weit mehr als 5.000 chemische Formelnund deren Gefahrenpotenzial sind in diesenDatenbanken enthalten.

2. Genaue Kenntnis der Exposition:Die Exposition beschreibt den möglichen Kontaktin Abhängigkeit von Art und Dauer des Kontaktsbei vorhergesehenem und vorhersehbaremGebrauch, d.h. Häufigkeit und Intensität, mit derein Organismus dem Stoff ausgesetzt ist. DieQualität der Expositionsbewertung ist wiederumabhängig von den genauen Kenntnissen überVerbrauchergewohnheiten (Verwendungsmenge,Häufigkeit, mögliche gleichzeitige Verwendunganderer Produkte mit gleichem Wirkstoff).

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3. Kenntnis und Beachtung zusätzlicherSicherheitsfaktoren:Zusätzliche Sicherheitsfaktoren berücksichtigenneben dem Gefahrenpotenzial und der Expositioneines Stoffes expositionsverstärkende Faktorenund unterschiedliche individuelle Empfindlich-keiten. Sie erhöhen dadurch die Sicherheit vonProdukten. Bei einem Deodorant ist z.B. durchdie Bedingungen in der Achselhöhle von einererhöhten Penetration durch die Haut auszugehen,weshalb Inhaltsstoffe mit höherem Allergie-potenzial für diese Anwendung nur in sehr ge-ringen Konzentrationen verwendet werden. Denunterschiedlichen individuellen Empfindlich-keiten wird durch zusätzliche SicherheitsfaktorenRechnung getragen.

Zudem werden alle Produkte so formuliert, dasseine ausreichend hohe Sicherheitsmarge vorhandenist, d.h. dass die Konzentration der eingesetztenStoffe noch deutlich unterhalb der Grenze liegt,die unter Berücksichtung aller Risikofaktoren alssicher gilt. Ein Beispiel für den sicheren Einsatzeines als Allergen bekannten Duftstoffs ist z.B.Isoeugenol in Baby-Feuchttüchern. Als „akzeptableExposition“ gilt ein Wert, der ein bis zwei Größenordnungen unterhalb der Konzentration

liegt, ab der unter Berücksichtigung mehrererdermatologischer Studien und wissenschaftlicherTests mit einer Sensibilisierung zu rechnen ist. Die berechnete tatsächliche Exposition liegt jedoch noch deutlich unterhalb dieses „vorge-gebenen Standardwertes“, der als „NOEL (noobserved effect level)“ bezeichnet wird.

Damit Produkte entwickelt werden können, dienicht sensibilisieren und keine Kontaktallergienoder Hautreizungen bei hautgesunden Ver-brauchern auslösen, wird das Sicherheitsprogrammvon Procter & Gamble durch die folgendenFaktoren ergänzt:

• langjährige Erfahrung in der Sicherheitsbewertung

• umfangreiches Wissen über die Verbraucher-bedürfnisse und Produkt-Anwendungsange-wohnheiten

• führende Rolle in der Entwicklung neuerTestmethoden

• Verwendung hochwertiger und überprüfterRohstoffe

• statistische Auswertung von Verbraucher-kontakten und die Einbeziehung neuer wissen-schaftlicher Erkenntnisse

Es liegt im gemeinsamen Interesse von Verbrauchern und Markenherstellern,die Entstehung von Kontaktallergien gegenInhaltsstoffe von Produkten zu vermeiden.

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Parfum

Parfums, bzw. Parfuminhaltsstoffe (hierzu zählensynthetische Duftstoffe wie Vanillin ebenso wieätherische Pflanzen-Öle, z.B. Rosenöl) sind in vielenKonsumprodukten wie Kosmetika, Shampoos,Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten und erfüllen spezifische Erwartungen der Verbraucher,bzw. tragen zur Produktleistung entscheidendbei (z.B. bei Deodorants).

Duftstoffe unterliegen grundsätzlich den Richtliniendes Internationalen Riechstoffverbands (Inter-national Fragrance Association, IFRA), welcheStandards für die Herstellung und den sicherenGebrauch von Duftstoffen definieren, die denSchutz von Verbrauchern und Umwelt zum Zielhaben. Diese Standards regeln z.B. in welchenProdukten und in welchen Konzentrationen bestimmte Duftstoffe verwendet werden dürfen.Zusätzlich unterliegen die Duftstoffe einer medi-zinisch-wissenschaftlichen Sicherheitsbewertungdurch den Hersteller. Auch allergene Parfuminhalts-stoffe können im Falle einer positiven Sicherheits-bewertung für das Produkt sicher verwendetwerden, wenn sie unterhalb der entsprechendenSchwellenwerte liegen. Bislang waren Personenmit einer Parfum-Unverträglichkeit auf parfumfreieProdukte angewiesen, da Duftstoffe bisher nichteinzeln deklarierungspflichtig waren und ein individuelles Ausschlussverfahren nicht möglich war.

Seit März 2005 jedoch sind in der EU Herstellervon Kosmetika verpflichtet, die 26 wichtigstenpotenziellen Allergene unter den Parfuminhalts-stoffen zu deklarieren, wenn ihre Konzentrationenüber einem bestimmten Schwellenwert liegen.Durch diese Deklarationspflicht wird die Sicher-heit für bereits sensibilisierte Personen erhöht, daes ihnen nun möglich ist, Produkte zu vermeiden,die deklarationspflichtige Parfuminhaltsstoffe ent-

halten, auf die sie allergisch reagieren. Ein Verzichtauf diese Parfumstoffe bringt jedoch nicht unbe-dingt zusätzliche Verbrauchersicherheit. Auchnicht-deklarationspflichtige Parfumbestandteilekönnen zu Allergien führen.

Wird die Abwesenheit der deklarationspflichtigenStoffe besonders hervorgehoben, kann dies einefalsche Sicherheit vortäuschen und für die Ver-braucher irreführend sein. Daher sollten grund-sätzlich nicht die einzelnen Duftstoffe, sondernvielmehr Parfums in ihrer Gesamtheit als sicherbeurteilt werden.

Produkte ohne bzw. mit wenig Parfum kommendem Sicherheitsbedürfnis bestimmter Verbrauchernach. Die medizinische Erfordernis für bestimmteProduktgruppen, etwa Waschmittel, ist zwar nichtgegeben, im Zweifelsfall kann der Verzicht aufParfum aber beruhigend für den Einzelnen sein.

Parfümierte Produkte mit medizinisch-

wissenschaftlicher Sicherheitsbewertung sind

generell als sicher zu betrachten, auch wenn

sie deklarationspflichtige Parfuminhaltsstoffe

enthalten.

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Kosmetika

Kosmetika umfassen eine große Gruppe an sehrunterschiedlichen Produkten. Hierzu zählenProdukte für die Hautreinigung und Hautpflegeebenso wie Shampoos und andere Haarpflege-produkte aber auch Zahnreinigungsmittel. An alle diese Produkte stellt der Verbraucher höchsteAnsprüche.

So dienen kosmetische Hautpflegeproduktenicht nur rein kosmetischen Zwecken, sondernhelfen die Haut gesund zu erhalten und sie vorSchädigungen zu schützen.

Um dies zu gewährleisten, enthalten moderneKosmetika zahlreiche schützende und pflegendeInhaltsstoffe, wie Ceramide, Glycerin oderVitamine, bzw. Pro-Vitamine. Glycerin z.B. bindetFeuchtigkeit in der Haut für viele Stunden und

fördert die Wassereinlagerung in lamellarenLipidschichten. Pro-Vitamin B5 (Panthenol) istfeuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend.Niacinamid, ein essentielles Vitamin, ist dieVorstufe für ein wichtiges EnergiestoffwechselCo-Enzym. Es steigert die Lipidsynthese in derHornschicht und reduziert Barriereschädigungender Haut.

Ein neuartiger Wirkstoff für Kosmetika ist dasPentapeptid Pal-KTTKS. Es besitzt eine vergleich-bare Antiaging-Wirkung wie Retinol, das dieZellteilung und Enzymaktivität fördert und schäd-liche Radikale neutralisiert. Im Gegensatz zuRetinol beeinträchtigt Pal-KTTKS jedoch nicht dieHautbarriere.

Neben der Wirksamkeit steht aber auch bei denKosmetika die Vermeidung von Irritationen imMittelpunkt der Aufmerksamkeit. So ist insbeson-dere der Erhalt der Hautbarriere ein wichtiges Ziel.

Shampoos z.B. können so formuliert werden, dasssie selbst für Allergiker geeignet sind und beiAntiaging Pflege sind Wirkstoffe zu bevorzugen,die die Hautbarriere nicht schädigen.

Darüber hinaus unterliegen alle in kosmetischenMitteln enthaltenen Konservierungsstoffe einemstrengen dermatologischen und toxikologischenZulassungsverfahren und müssen in der Positiv-liste der EG-Kosmetik-Richtlinie verzeichnet sein.Diese wird regelmäßig von einem europäischenExpertengremium überprüft.

Kosmetika von Markenherstellern sind sicher-heitsbewertet und üblicherweise bei bestimmungs-gemäßem Gebrauch nicht hautreizend oder allergie-induzierend. In Einzelfällen können den-noch Reizungen auftreten oder eine manifesteallergische Reaktion bei der Verwendung einesKosmetikums zum ersten Mal auftreten.

Sicherheit – der Haut zuliebe

KosmetischeHautpflegeprodukte helfen, die Haut gesund zuerhalten und sie vorSchädigungen zu schützen.

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Wasch- und Reinigungsmittel führen beim bestimmungsgemäßen

Gebrauch nicht zu Hautreizungen.

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Wasch- und Reinigungsmittel

Über 600.000 Tonnen Waschmittel werden jähr-lich in Deutschland verbraucht*. Verbraucher,die beim Waschmittelkauf ein Markenproduktwählen, erwarten sowohl eine sehr gute Wasch-leistung als auch die Gewissheit, dass sich dasProdukt durch gesundheitliche Unbedenklichkeitund Umweltverträglichkeit auszeichnet.

Wie Kosmetika unterliegen auch Wasch- undReinigungsmittel einer umfassenden Sicherheits-bewertung unter Berücksichtigung der vorge-sehenen und vorhersehbaren Anwendung. DaWasch- und Reinigungsmittel bei sachgemäßemGebrauch jedoch nur verdünnt in Kontakt zurHaut gelangen, sind sie in Hinsicht auf Kontakt-allergien von sehr geringer Relevanz und führenbeim bestimmungsgemäßen Gebrauch auchnicht zu Hautreizungen.

Auch Rückstände von Waschmittel-Inhaltsstoffenauf der Kleidung sind kein Risiko für den Ver-braucher, da sie – wenn überhaupt – nur in einervernachlässigbaren Konzentration vorhanden sind.Empfindliche Verbraucher können den direktenKontakt mit Wasch- und Reinigungsmitteln zudem durch einfache Maßnahmen vermeiden.Anzuraten sind das Tragen von Handschuhenund das Benutzen der beiliegenden Messbecher.

Nach einer Studie der Dermatologischen Klinikdes Universitätsspitals Zürich können Waschmittelunter dermo-toxikologischen Aspekten bei bestimmungsgemäßen Gebrauch praktisch alsunbedenklich eingestuft werden. Bei langfristighäufig wiederholtem und intensivem, direktenHautkontakt mit Waschmitteln ist jedoch mit irritativen Reaktionen zu rechnen. Mit Warn- undAnwendungshinweisen wird der Verbraucher aufden Wasch- und Reinigungsmittelverpackungeninformiert, so dass bei sachgemäßem GebrauchWaschmittel üblicherweise nicht in direktenKontakt mit der Haut gelangen.

Zur noch besseren Information der Verbrauchergelten ab Oktober 2005 in der EuropäischenUnion neue Regeln für die Kennzeichnung vonWasch- und Reinigungsmitteln. Diese umfassenAngaben zu enthaltenen Duftstoffen, optischenAufhellern und Konservierungsmitteln sowie zurDosierung und Ergiebigkeit.

Darüber hinaus können sich Mediziner undAllergiker mit einem Allergiepass am Verbraucher-telefon nach speziellen Inhaltsstoffen erkundigen.

*Nach Angaben des Industrieverbandes Körperpflegeund Waschmittel e.V.

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Hygieneprodukte

Hygieneerzeugnisse sind aus dem täglichenLeben nicht mehr wegzudenken. Hierzu zählenvor allem Babywindeln, Damenhygieneprodukte(Tampons, Binden, Slipeinlagen) und sogenannteTissue Produkte wie Papiertaschentücher, Toiletten-und Küchenpapier. Mehrmals täglich kommt jeder mit einem dieser Produkte in Berührung.Daher unterliegen auch sie selbstverständlich einer strengen medizinisch-wissenschaftlichenSicherheitsbewertung.

Babyhygiene- und BabypflegeprodukteVon besonderem Interesse in diesem Zusammen-hang sind Einwegwindeln und andere Hygiene-produkte für Babys und Kleinkinder. Hochabsor-bierende Einwegwindeln in Kombination mitHautpflegeprodukten unterstützen die Haut-gesundheit und damit die Schutzfunktion derHaut. Sie sind in Hinsicht auf Hautirritation undKontaktallergie sichere Produkte. Dennoch werden sie nicht unkritisch betrachtet, da vieleSäuglinge Hautreaktionen in der Windelregionzeigen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eineallergische Reaktion, sondern um vorübergehendeReizungen, die durch Urin und Stuhl ausgelöstwerden. Die Symptome verschwinden nach geeigneter Hautpflege in der Regel rasch undohne Folgeerscheinungen für das Kind. Darüberhinaus gibt es nach derzeitigem Wissensstand

keinen Grund zu der Annahme, Babyhaut seisensibler als die älterer Kinder oder Erwachsenerund neige eher zu allergischen Reaktionen oderIrritationen.

Weitere HygieneprodukteAlle Hygieneprodukte unterliegen einer strengenmedizinisch-wissenschaftlichen Qualitäts- undSicherheitsbewertung. Damenhygieneprodukteunterliegen hohen Sicherheitsstandards, auchbei der Verwendung von Parfuminhaltsstoffen.Kontaktallergien oder Hautirritationen durchHygieneprodukte wurden in der dermatologischenPraxis nur in Ausnahmefällen beobachtet.

Feuchttücher und feuchte Toilettentücher sindsowohl für Erwachsene als auch für Babys undKleinkinder mit gesunder Haut sicher. Selbst beiGebrauch auf gereizter Haut ist das Sensibilisie-rungspotenzial gering, auch wenn es natürlichnie ganz ausgeschlossen werden kann. So wirdin Einzelfällen über allergische Reaktionen durchParfuminhaltsstoffe sowie Konservierungsmittelbei bereits bestehender Sensibilisierung berichtet.Der Einsatz von Konservierungsstoffen ist jedochzur Sicherstellung einer gleichbleibenden Produkt-qualität sinnvoll und gerechtfertigt. Durch dieDeklaration der wichtigsten Kontaktallergenekann jedoch das Auftreten einer Kontaktallergieaufgrund eines Inhaltsstoffes durch die individuelleAuswahl des Produktes weiter reduziert werden.

Produkte aus Zellstoff wie Toilettenpapier,Papiertaschentücher oder Küchenpapier sind ohneRelevanz hinsichtlich Kontaktallergien.

Babyhygiene- und Babypflegeprodukte unterliegen einer medizinisch-wissenschaftlichenSicherheitsbewertung. Sie könnenInhaltsstoffe enthalten, die der Akzeptanz, Wirksamkeit und/oder Sicherheit des Produktes dienen.

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Im Gespräch bleiben

Es lässt sich festhalten, dass es zwar keinerlei Grundfür einen überängstlichen Umgang mit Kosmetika,Haushalts- und Hygieneprodukten gibt. Anderer-seits besteht auf Grund der Beobachtung vonDermatologen die Notwendigkeit, sich weiter mitder Hautverträglichkeit und -sicherheit vonKonsumprodukten auseinander zu setzen: Nur eingutes und nachhaltiges Sicherheitskonzept, dasdie Voraussetzung für die Formulierung von sicheren Produkten ist, ermöglicht ihre risikofreieVerwendung.

Wenn auch die überwiegende Mehrzahl der diskutierten Produkte bezüglich Kontaktallergienund Hautirritationen als sicher einzustufen ist,darf eines nicht vergessen werden: Tritt im Einzel-fall ein allergisches oder irritatives Kontaktekzemauf, so stellt dies für die Betroffenen oft eineErkrankung mit erheblichem Leidensdruck dar,die mitunter schwere Verläufe nehmen kann.Damit in Zukunft immer weniger Menschen dieseErfahrung machen müssen, sollte an stringentenSicherheitskonzepten, wie sie von Procter & Gambleund anderen Markenherstellern praktiziert werden,festgehalten und diese in bestimmten Fällen sogarnoch ergänzt werden.

Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist der kon-tinuierliche Dialog zwischen Wissenschaft, Klinikund Industrie. Dieser dient nicht nur zur Klärungwissenschaftlicher Positionen und damit letztenEndes der stetigen Überprüfung und Verbesserungvon Sicherheitsstandards. Vielmehr leistet er aucheinen wichtigen Beitrag zur besseren Informationder Medien und Verbraucher.

Um diesen Dialog zu fördern, wurde 2003 vonProcter & Gamble die Falkensteiner Gesprächs-runde als Meinungsaustausch unter Experten ausindustrieller und universitärer Forschung initiiert.2005 fand sie bereits zum zweiten Mal statt undsoll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

Teilnehmer der Gesprächsrunde sind führendeExperten aus dem deutschsprachigen Raum aufdem Gebiet der Dermatologie, Allergologie undPädiatrie sowie Experten aus der Abteilung fürProduktsicherheit von Procter & Gamble. DerenDialog sowie die Information der (Fach-) Öffent-lichkeit über die Ergebnisse der gemeinsamenGespräche sollen dazu beitragen, dass folgendegrundlegenden Forderungen zum Thema Haut-verträglichkeit und Hautsicherheit von Verbraucher-produkten erfüllt werden:

1. Die Industrie sollte einheitlich hohen Sicher-heitsstandards folgen, die den vorgestelltenhohen Sicherheitsstandards ähnlich sind.

2. Diese Sicherheitsstandards, die sich im wesent-lichen auf die Erkenntnisse der Untersuchungenvor dem Inverkehrbringen eines Produktesstützen, müssen ergänzt werden durch einekontinuierliche und großflächige Überwachung(Monitoring) nach dem Inverkehrbringen.

3. Der wissenschaftliche Erfahrungsaustauschzwischen Vertretern der Industrie und dermatologischen Experten sollte intensiv fortgesetzt werden. Dies wird der Produkt-sicherheit zugute kommen und die Grundlagefür eine rationale Diskussion in der Öffent-lichkeit legen.

Bisherige Teilnehmer an den FalkensteinerGesprächsrunden:

Prof. Dr. Werner Aberer,Universitätsklinik Graz, Abteilung fürUmweltdermatologie

Prof. Dr. Andreas Bircher,Kantonsspital Basel

Prof. Dr. Jochen Brasch,Klinik für Dermatologie, Kiel

Prof. Dr. Thomas L. Diepgen,Abteilung Klinische Sozialmedizin desUniversitätsklinikums, Heidelberg

Prof. Dr. Peter Elsner,Klinik für Dermatologie, Jena

Prof. Dr. Heidelore Hofmann,Klinik für Allergologie und Dermatologie, München

Prof. Dr. Hans F. Merk,Universitätshautklinik Aachen

Prof. Dr. Roland Niedner,Klinik für Dermatologie, Potsdam

Prof. Dr. Johannes Ring,Klinik für Allergologie und Dermatologie, München

Prof. Dr. Axel Schnuch,IVDK (Informationsverband DermatologischerKliniken), Göttingen

Prof. Dr. Torsten Zuberbier,Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Dermatologie, Venerologie undAllergologie, Berlin

Eine gute firmeninterne Sicherheits-bewertung endet nicht mit derMarkteinführung eines Produktes,sondern schließt eine wirksameNachbeobachtung im Markt und dieVerfolgung neuer wissenschaftlicherErkenntnisse mit ein.

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Abb. 2: Teilnehmer der 2. FalkensteinerGesprächsrunde, März 2005

17Sicherheit – der Haut zuliebe

Kontaktadressen

Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (ÄDA)Blumenstraße 14, 63303 DreieichTel.: +49 (0)6103/62273, Fax: +49 (0)6103/697019Email: [email protected]

Arbeitsgemeinschaft für Berufs- undUmweltdermatologie e.V.Vorsitzender: Prof. Dr. med. Peter ElsnerKlinik für Dermatologie und dermatologische AllergologieFriedrich-Schiller-Universität JenaErfurter Str. 35, 07743 JenaTel.: +49 (0)3641/937350 Fax: +49 (0)3641/937343Email: [email protected]

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.(DAAB)Fliethstraße 114, 41061 MönchengladbachTel.: +49 (0)2161/814940Fax: +49 (0)2161/8149430Email: [email protected]

Deutsche Dermatologische GesellschaftRobert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin (Mitte)Tel.: +49 (0)30/246253-0Fax: +49 (0)30/246253-29Email: [email protected]

Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA)Gotenstraße 164, 53175 BonnTel.: +49 (0)228/36791-0Fax: +49 (0)228/36791-90Email: [email protected]

Deutsche Kontaktallergie-Gruppe e.V. (DKG)Prof. Dr. med. Jochen BraschUniversitäts-HautklinikSchittenhelmstr. 7, 24015 KielTel.: +49 (0)431/5971507Fax: +49 (0)431/5971611Email: [email protected]

Europäische Stiftung für AllergieforschungEuropean Centre for Allergy Research Foundation –ECARFKlinik für Dermatologie,Venerologie und AllergologieCharité – Universitätsmedizin BerlinSchumannstraße 20/21, 10117 BerlinTel.: +49 (0)30/450518-044 Fax: +49 (0)30/450518-919Email: [email protected]@charite.dewww.ecarf.org

Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW)Karlstraße 21, 60329 Frankfurt/MainTel.: +49 (0)69/2556-1330, Fax: +49 (0)69/250345www.ikw.org

IVDK-Institut an der Universität GöttingenVon-Siebold-Str. 3, 37075 GöttingenTel: +49 (0)551/396456, Fax: +49 (0)551/396095www.ivdk.gwdg.de

Österreichische Gesellschaft für Dermatologieund VenerologieUniv.-Prof. Dr. Werner AbererUniv.-Klinik für DermatologieAuenbruggerplatz 8, A-8036 GrazTel: +43 (0)316 385 3926, Fax: +43 (0)316 385 3782Email: [email protected]

Schweizerische Gesellschaft für Dermatologieund Venerologie (SGDV)Av. du 1er Mars 33, CH-2000 NeuenburgTel: +41 (0)32 72142 60, Fax: +41 (0)32 72145 88Email: [email protected]

aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Gryphenhübeliweg 40Postfach 378, CH-3000 Bern 6Tel: +41 (0)31 359 90 50, Fax: +41 (0)31 359 90 90E-Mail: [email protected]

AntigenSubstanzen, die eine Immunantwort des Körpersauslösen.

AllergeneEigentlich harmlose Umweltstoffe, die als Aus-druck einer Fehlregulation des Immunsystems eine allergische Erkrankung induzieren oder aus-lösen können, also als Antigene fungieren.Allergene können natürlichen (Tiere, Pflanzen,Mikroben) oder synthetischen (Chemikalien)Ursprungs sein.

AllergenexpositionKontakt mit Stoffen, die eine Allergie auslösenkönnen.

AllergieDurch eine immunologische Überempfindlichkeits-reaktion gegen ein Allergen ausgelöstes Krank-heitsbild.

AntihistaminikaMedikamente, die die Wirkung von Histamin, einem zentralen Mediator der allergischenReaktion verhindern oder schwächen. Antihista-minika wirken antiallergisch, gefäßabdichtendund juckreizstillend.

Auslöse-Schwellenwert (Elizitierungs-Schwellenwert)Niedrigste Konzentration eines Stoffes, bei dereine bereits bestehende Allergie ausgelöst wird.

Epikutan-TestDiagnostischer Test zum Nachweis einer Kontakt-allergie durch eine zelluläre Überempfindlichkeit(=allergische Spättypreaktion). Das vermutlicheAllergen wird auf einen kleinen Bezirk normalerHaut (zumeist am Rücken) aufgebracht und biszu 48 Stunden fixiert. Die Testreaktion wird nach48 und 72 Stunden abgelesen. Eine entzündlicheEkzemreaktion wird als positiv betrachtet.

ExpositionDas Ausgesetztsein des Körpers gegenüber äußerenEinwirkungen und Einflüssen, im näheren Sinneder Kontakt des Körpers mit bestimmten Stoffen.

KontaktallergieImmunologische Reaktion, die als Typ IV Allergiebezeichnet wird. Ein allergisches Kontaktekzemführt nicht zum anaphylaktischen Schock oderReaktionen ähnlich lebensbedrohlicher Art. Es kannjedoch zu generalisierten Hauterscheinungenkommen.

Irritatives KontaktekzemExpositionsabhängige entzündliche Hautreaktion,die ohne Sensibilisierung verläuft.

Kortikosteroide (Kurzform Kortikoide)Bezeichnet eine Gruppe chemischer Verbindungen,die körpereigenen Hormonen strukturell ähnlichsind. Sie haben eine entzündungshemmende,antiallergische Wirkung.

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BildnachweisProcter & Gamble

ImpressumProcter & Gamble Service GmbHExternal RelationsSulzbacher Straße 4065823 Schwalbach am TaunusDeutschlandInternet: www.de.pg.com

Glossar

Sicherheit – der Haut zuliebe

Ihre Ansprechpartner

Ihre Ansprechpartner in Deutschland Procter & Gamble Service GmbHExternal RelationsSulzbacher Straße 4065823 Schwalbach am Taunus

Zum Thema Wasch- und Reinigungsmittel:Dr. Matthias ZierhutTel.: +49 (0)6196/89-6538Fax: +49 (0)6196/89-2-6538E-mail: [email protected]

Zum Thema Kosmetika:Dr. Alfred MarkowetzTel.: +49 (0)6196/89-1058Fax: +49 (0)6196/89-2-1058E-mail: [email protected]

Zum Thema Babypflege- und Hygieneprodukte:Mareva OberleithnerTel.: +49 (0)6196/89-1885Fax: +49 (0)6196/89-2-1885E-mail: [email protected]

Ihre Ansprechpartnerin in ÖsterreichFür alle Themen:Heidemarie KochTel.: +43 (0)1-58857-374Fax: +43 (0)1-58857-5374E-mail: [email protected] & Gamble Austria GmbHGuglgasse 7-9, A-1030 Wien

Ihre Ansprechpartnerin in der SchweizFür alle Themen:Marie-Sabine Blardone-JaccardTel.: +41 (0) 22 709 66 58Fax: +41 (0) 22 870 36 58E-mail: [email protected] & Gamble Schweiz SARL47, route de Saint-GeorgesCH-1213 Petit-Lancy 1

Immunglobuline (Ig)Proteine, also Eiweißstoffe, die gegen spezifischeAntigene (Allergene) wirken, d.h. spezifisch andiese binden. Die Immunglobuline IgG, IgA, IgM,IgE, IgD besitzen unterschiedliche Strukturenund haben spezielle Aufgaben.

ImmunreaktionenAbwehrreaktionen, die normalerweise gegenAntigene, „fremde“ in den Körper eingedrungeneSubstanzen gerichtet sind.

PrävalenzAnzahl der Krankheitsfälle in der Bevölkerung zueinem bestimmten Zeitpunkt. Die Prävalenzrateerhält man, indem man die Anzahl der Erkranktendurch die Bevölkerungszahl dividiert. Prävalenz-raten für unterschiedliche Allergene beziehen sichin der Regel nicht auf die Gesamtbevölkerung,sondern auf alle Menschen mit diagnostizierterAllergie.

SensibilisierungAktivierung des Immunsystems durch wiederholtenKontakt mit allergieauslösenden Stoffen. Sie istin der Regel gekennzeichnet durch Antikörper-bildung und stellt das erste, oftmals unbemerkteStadium einer Allergie dar. Bei neuerlichem Kontaktmit entsprechenden Mengen an Allergenenkommt es zu typischen allergischen Reaktionen.(Elizitierung).

Sensibilisierungs-SchwellenwertDie niedrigste Konzentration, bei der ein Produktsensibilisierend wirkt, d.h. eine Allergie induziertwird.