SILVA – eine Beratungshilfe für betriebliche Entscheidungen · 2012-10-09 · Schaffung einer...

WaldwachstumSystemanalyse

SILVA – eine Beratungshilfe für betriebliche Entscheidungen

Dr. Peter BiberLehrstuhl für Waldwachstumskunde

Technische Universität München

WaldwachstumSystemanalyse Gliederung

• Waldwachstumsmodelle in der Forstlichen Beratung?

• Prinzip des Waldwachstumssimulators SILVA

• Beispiel für eine Szenariorechnung

• Anforderungen der Praxis - die Silva-Lehr-und Beratungshilfe

WaldwachstumSystemanalyse Waldwachstumsmodelle in der

Forstlichen Beratung?

Zwei Beratungssituationen mit Was-Wäre-Wenn-Charakter:

Modellrechnungen zur Verdeutlichung der langfristigen Folgen von Entscheidungen

Kredit-/Anlageberatung Waldbauliche Beratung

Modellrechnungen zur Unterstützung der Berater sinnvoll?


Es geht um den „Blick in die Zukunft“: Mittel- und langfristige Auswirkungen von Maßnahmen auf Ertrag und Stabilität.

Waldwachstumsmodelle in der Forstlichen Beratung?

Langfristige Versuchsfläche Weißenburg 613Keine Maßnahmen Auslesedurchforstung

Veranschaulichung im konkreten Beratungsfall, in dem nur der Ausgangsbestand sichtbar ist?


Moderne Waldwachstumsmodelle sind auf „Was-Wäre-Wenn?“-Fragen ausgerichtet (Bsp. SILVA):

Waldwachstumsmodelle in der Forstlichen Beratung?

Alter 20 Alter 50 Alter 90 Alter 120

Alter 50Alter 20Alter 90 Alter 120

Waldwachstumsmodelle sind nicht als Ersatz für Fachpersonal (Berater), sondern als Werkzeug in dessen Händen gedacht.

WaldwachstumSystemanalyse Prinzip des Waldwachstumssimulators

SILVA

Entscheidend: Auflösung von Beständen in Einzelbäume.

Baum- und Bestandesdynamik sind rückgekoppelt.

Hohe Flexibilität, Misch- und Reinbestände, weites Spektrum von Ausgabegrößen.

Höhere Anforderungen an Nutzer als bei Ertragstafeln.

SILVA wird seit ca. 15 Jahren am Lehrstuhl für Waldwachstumskunde unter Leitung von Prof. Dr. Hans Pretzsch entwickelt.

BaumzuwachsBestandesstruktur

Standort

Baumzustand

Konkurrenz

Durchforstungen,Kalamitäten


Einstellung der Modell-gleichungen im Schwerpunkt mit Daten aus dem langfristigen Bayerischen Versuchswesen (155.000 Bäume, 520 Aufnahmen)

Prinzip des Waldwachstumssimulators SILVA

1.30 m

),,,(1 dortntaSKonkurrenzKroneHöheft

Höhe=

∆∆

),(2 rDurchmesseHöhefhmesserKronendurc =

),(3 rDurchmesseHöheftzhöheKronenansa =

),,,(4 ndortStaKonkurrenzKroneBHDft

BHD=

∆∆

∆

∆=∆

dortnStaKonkurrenzt

BHDBHDHöhefMortalität t

,

,,5

Das Modell besteht im Kern aus Gleichungen, die in ein Computerprogramm übertragen wurden.


Durchforstungsszenario für einen Fichten-Buchen-Mischbestand in Schwaben mit dem Wuchsmodell SILVA

Begründung:

Buche flächig in geringer Zahl,

Fichte Naturverjüngung

Behandlung: keine

Begründung:

Buche in Gruppe, geringe Anzahl,


Behandlung: keine

Begründung:



Behandlung: Fichte und Buche durchforstet

Beispiel für eine Szenariorechnung

Ziel: Erziehung eines stabilen, qualitativ guten Mischbestandes



Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:






Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:




Ergebnis 1 nach 50 Jahren (Simulation)

Das Ziel der Begründung eines Fichten-Buchen-Mischbestandes wird nicht erreicht. Aufgrund der Konkurrenzsituation gewinnt die Fichte an Dominanz. Die verbleibenden Buchen haben schlechte Qualität. Die Fichten sind instabil und anfällig für Folgeschäden.




Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:





Das Ziel der Begründung eines Fichten-Buchen-Mischbestandes wird ansatzweise erreicht. Die verbleibenden Buchen haben bessere Qualität als im Szenario1. aber: Die Fichten sind instabil und anfälligfür Folgeschäden. Zudem fallen keine Vornutzungserträge an.




Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:



Behandlung: keine

Begründung:





Das Ziel der Begründung eines Fichten-Buchen-Mischbestandes wird erreicht!. Die Buchen lassen gute Qualität erwarten. Die Fichten sind aufgrund gezielter Förderung stabil (günstiges h/d-Verhältnis!). Zudem fallen regelmäßig Vornutzungserträge an.



Anforderungen der PraxisDie Silva-Lehr-und Beratungshilfe

Dilemma: Flexibilität der Anwendung contra Einfachheit der Bedienung

Idee in Zusammenarbeit TUM-Waldwachstumskunde und BayStMELF: Schaffung einer Lehr- und Beratungshilfe-Software (LuBH) auf der Basis von SILVA.

Berater sollen die Flexibilität von SILVA nutzen können, ohne selbst Simulationsläufe rechnen zu müssen.

LuBH: Satz von PowerPoint-Präsentationen, mit denen Berater die Auswirkungen von Pflegemaßnahmen auf Mischung, Stabilität, Vitalität und Ertrag mit waldwachstumskundlichen und betriebswirtschaftlichen Kenngrößen demonstrieren können.

Eventuell sollen für sehr versierte Benutzer auch Simulationen möglich sein.


Stand:

Die Präsentationen für die LuBH werden derzeit an der LWF (SG Betriebswirtschaft und Forsttechnik) erarbeitet,

Gestraffte Benutzeroberfläche für SILVA und auf Anwendung in Lehre und Beratung zugeschnittenes Tutorial existieren,

Entscheidung über Form, Art und Umfang des Einsatzes in der Beratung liegt beim BayStMELF.

Anforderungen der PraxisDie Silva-Lehr-und Beratungshilfe

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