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SINOLOGICA COLONIENSIA - " Ostasiatische Beiträge der Universität zu Köln herausgegeben von Martin Gimm Band 15 Martin Gimm Kaiser Qianlong (1 7 1 1-1799) als Poet

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SINOLOGICA COLONIENSIA - "

Ostasiatische Beiträge der Universität zu Köln

herausgegeben von Martin Gimm

Band 15

Martin Gimm

Kaiser Qianlong (1 7 1 1-1799) als Poet

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Titelsignet: Reproduktionnach einem Abdruckeines kaiserlichen Siegels aus Sandelholz (Seiteniänge 4.8 Zoll, d.i. Ca. 1 5 3 cm); Text: chines. huangdi zhi bao, manjur. han-i 1

1 boobai (.Siegel des Kaisers'). 1

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Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahrne Glmm, Martln: Kaiser Qianlong (17 11 - 1799) als Poet : Anmerkungen zu seinem schriftstellerischen Werk /von Martin Gm. - Stuttgart : Steiner. 1993

(Sinologica Coloniensia ; Bd, 15) ISBN3-515-05881-8

NE: GT

Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist un- zulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere ftir Ubersetzung,Nachdruck, M h v e r f i - mung o d a vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungs- anlagen. Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. ,

(a 1993 by Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Sitz Stuttgart. Druck: Druckerei Peta Proff, Eurasburg. Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ................................................................................................................ 7

1. Einführung ........................................................................................... . 9 1.1 Zu den Manjuren und ihrer Adaptation an das Chinesentum ........... 9 1.2 QIANLONG als chinesischer Kaiser und Schöngeist ........................... 14 1.3 QIANLONG als kaiserlicher Poet ......................................................... 20

2. Die g~druckten Literaturwerke des Kaisers ............................................... 35 2.1 Zeitgenössische Sammlungen ........................................................... 35 2.2 Einzelausgaben der ~ ian lon~-Zei t ............................................. . 42 2.3 Einige zeitgenössische und neuere Auswahlsammlungen ................ 57

3. Übersetzungen und Bearbeitungen von QIANLONGS Schriften ................... 61 3.0 Einleitung .......................................................................................... 61 3.1 Manjurische Fassungen .................................................................... 63 3.2 Frühe (und einige neuere) europäische Bearbeitungen .................... 66

B. A N H A N G : Ein Gedicht des QIANLONG-Kaisers ....................................... 79 4. Zur kaiserlichen Gedichtsammlung Quanyun shi ...................................... 79 4.1 Die chinesischen Ausgaben ........ ............................................. . . 79 4.2 Die manjurischen Ausgaben ....... ...................... ........................... . 83

5. Ein Vierzeiler über die kulturellen Leistungen des Großvaters KANGXI aus dem Quanyun shi ........................................................ 93

5.1 Chinesischer und manjurischer Haupttext ........................................ 93 5.2 Transliteration der manjurischen Erläuterungen .............................. 94 5.3 Übersetzungen .................................................................................. 96 5.4 Bemerkungpn zu Form und Inhalt .................................................... 113

Liste I: Die erwähnten kaiserlichen Kommissionswerke .................................... 121

Liste 11: Einige äItere chinesisch-manjurische Termini zur Editions- und Herstellungstechnik von Büchern ................................................................. 13 1 1

Quellen- und Literatwerzeichnis ... .. .. .. .... .. . . .. .. ...... .. .. .... .... . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Index (Namen, Titel, Termini) ............................................................................. 197

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- 40 2. Die gedruckten Litmturwedce des Kaisers

Nr. 10: (Gaozong chun huangdi) Yuzhi shi wuji &%@B%@%%X% Gedichte der Zeit Qianlong 49 bis 60 (1784-1795), chronologischgeordnet. Redakteur: W A N ~ J1d14 (1725-1805) u.a. 100 + 12 juan, 56 oder 62 Hefte. (a) Palastdruck von Qiunlong 60 (1795)llS; Nachdruck, Taipei (1978), Bd.

9-10; (b) Druck von Guungxu 5 (1879), 56 Hefte; (C) Mskr., 56 Hefte (Palastmuseum Taipei); (d) Siku-Handschriften (davon eine

im Nachdruck der Wenyuan ge-Version in: Jingyin Wenyuan ge siku ... , Bd. 1310-1311.

Teiiübersetzung s. Nr. 69,70,74.

Nr. 11: (Gaozong chun huungdi) Yuzhi shi yuji i%%@B%@?&%bk* Supplement mit Gedichten aus der Zeit Qiunlong 61 bis 64 (1796-1799).

chronologisch geordnet. Redakteur: PENG YUANRUI (S.O.) u.a. 20 + 3 juan, 12 Hefte. (a) Palastdruck von Jiajing 5 (1800)lL6; Nachdruck. Taipei (1978), Bd. 10; (b)

Druck von Guungxu 5 (1879), 12 Hefte; (C) Siku-Handschriften (eine in Taipei); Nachdruck der Wenyuan ge-Version in:

Jingyin Wenyuun ge siku ... , Bd. 131 1, 521-807; (d) Mskr. von 1800, 12 Hefte (Palastmuseum Taipei).

Weitere Sammlungen in Manuskriptform:

Nr 11 A: Yuzhi jiyu shi @!&!%k% Anderer Supplementband mit ,restlichen Gedichten'. Redakteur: ZHU GUI (S.O.). Inhalt unbekannt. (a) Mskr., 180 juanH7.

Nr. 11 B: Gaozong shiwen ji i%%%%%

Sammlung von Prosa und Gedichten aus den Jahren 1735-1799.

Il4S. AMI. 52.

'I5 Vorhanden im Palastmuseum Taipei. S. Guochoo gongshixubim. j. 76.2a.

Vorhanden im Palastmuseum Taipei. S. Guochoo gongshi xubian, j. 76.21.

Diese mflglichenveise von Nr. 11 abweichende Ergilnzungssammlung befindet sich im Palasmuseum Peking. Der Inhalt und die Beweggrllnde für die Anlage einer solch umfangreichen Handschrift bleiben noch zu untersuchen. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Befehl des JMQ~O-Kaisers von 1803, die innerhalb des Siku quanshu-Unternehmens (s. AMI. 323) gesammelten. etwa nach 178316 entstandenen QWNO-Texte (Gedichte sowie Rosa) neu zu ordnen und in einer Reinschrift vnniilc~en. M e n u s. Huan~chao Cilin d i m ~ u . i. 2 2 37bl

2.1 Zeitgenflssische Sammlungen

Näheres unbekannt. (a) Mskr.. 135 Hefte.Hs

Nr. 11 C: Yuzhi shizhu hebian @!&!#@t?i%

Sammlung von Gedichten mit Kommentaren. geordnet nach Sachgrup- pen (j. 1-5: Kaiserliche Tugend, j. 6-30: Kaiserliche Funktionen, j. 31-36: Regierung. j. 3741: Riten und Musik. j. 42-55: Literatur. j. 56-68: Orte, j. 69: Pflanzen und Tiere. j. 70-73: Gegenstflnde).

Näheres unbekannt. (a) Mskr. auf rot umrandetem Papier. 73 juan. Hs. gegenwärtig ver-

schollen, (Erwähnt in Cangyuan qunshu jingyuan Zu. Bd. 5, 143819).

Nr. 12: Yuzhi shiwen shiquan ji @!&%ft+?k* Auswahl von Prosastücken und Lyrik Uber die sogenannten ,Zehn großen

Sieges~üge"'~ des Kaisers mit zusätzlichen Kommentaren. Die Texte sind nur teilweise in den Drucken Nr. 1 bis 11 enthalten.

118 Nach dem Ka J o g GGD, Heft 3, Anhang, 2b. befand sich im Pekinger Palast ehemals diese Sammelhandschrift. Mflgliihenveise handelt es sich hierbei um eine Auswahl aus den anderen Werken. Weiteres bleibt zu ermitteln. Der heutige Verbleib des M5k.s ist unbekannt.

Unter shiquun im Titel sind explizite die shiquun wugong + $i$;SS , manjurisch (nach einer zeitgenflssischen Handschrift) juwan rnudan-i yongkiyaha coohai gungge, - die .,Zehnfachen vollständigen Milittlrerfolge" - zu verstehen. Es sind dies:

1.-2.pingZhungaer q@l@QdB ,Jun gar be necihiyehe, - der zweimalige Sieg Uber die Dsun- garen von 1755 und 1756P.

3. ding huibu , Hoise aiman be tokobuha, - der Sieg Uber die Moslems in Ostturke- stan von 175819,

4 . 4 . sao quan Chuan %?k)II , Gin cuwan be rnukiyebuhe, - die beiden Siege Uber die Goldstromland-Rebellen von 1747/9 und 177116 (hierzu s.a. Anm. 193).

6. jing Taiwan Ma# , Tai wan-i ba be elhe obuha. -der Sieg Uber die Taiwan-Aufständi- schen von 1787/8,

7.4. xiung Minndim Annun @@B%% . Miyan diyan. An nun be dahabuha, - die Siege Uber Birma 1766P0 und Annam 178819,

9.-10. shou Kuoerka+zng gJ$$ma!-@ , K'wka-i baime dahara be alime gaiha, -der Sieg Uber die Gurka von 1790q.

E i e von QWNO vufaßte Prosaabhandlung. Yuzhi shiquun ji @#+Es . Juwan rnu- dun-i yongkiyaha baitai ejebun-i gisun (viersprachig: chines., manjur.. mongol., tibet.), wurde am 3. X. 1792 offiziell verteilt. (Zu dieser s.a. Qiunlong shilu, j. 14 14,9a-12a, Nachdruck, Bd. 29,210351 6. - Nachtrag: h r die manjurische Fassung s. a. LI Born. in: Manzu wenhuu, 7. Taipei (1984), 34-40.)

Die immensen Kosten fUr die langjhigen MiliWkampagnen werden als eine der vier Ursachen fUr den in der Qianlong-Ära allmählich einsetzenden wirtschaftlichen Niedergang angesehen. Als weitere drei W n d e werden angeben: die Ausgaben fUr die sechs sUdlichen Inspektionsreisen (1751, 1757,1762,1765.1780.1784) und fUr die Kompilation des Sikc q m h u (s. Anm. 323) sowie die verheerenden Folgen, die sich aus des Kaisers Vertrauen in den korrupten WUrdentrilger Ho S m (HESm. HBSEN) (1750-1799) ergaben. Hierzu S. CHANO CHUN-SHU (1975), 567; ZHUANO JIFA (1982) u.a. -1m Ubrigen wählte der Kaiser einen seiner literarischen Beinamen nach diesen fllrihn so L.-Imi.innmm.r C;anarr~4na.i -..-. .. I . h 4+ I

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2. Die gedruckten Literaturwerke des Kaisers

Redakteur: MG YUANRUI (S.O.). 54 + 1 juan, 24 oder 28 Hefte. (a) Palastdmck mit beweglichen Typen von Qianlong 59 (1794)lV; verkleiner-

ter Nachdruck dieser Ausgabe im Congshu jicheng, Nr. 2179-2188, Shanghai (1936) U.&, 10 Hefte; (b) Palastdmck, Jiaqing 1 (1796); (C) Palastdmck, Kleinfor- mat; (d) Provinzdruck Fuzhou, Guangxu-Zeit; (e) Druck des Verlages Guangyß shuju R%SH ; (f) Druck von 1899; (g) Neudmck nach letztgenannter Version, Taipei (1962), mit Einleitung von XONG Kur jlWfi ;

(h) Mskr., 28 Hefte (Palastmuseum Taipei). TeilÜbersetzung, s. Nr. 48,50,51,58,59,60.

2.2, Einzelausgaben der Qianlong-Zeit

Die folgende, in vielem ergänzung~bedUrftige~~l Übersicht verzeichnet die separat erschienenen Drucke der QIA~~oN~Schriften. Die Notwendigkeit, hier Lücken zu schließen, gilt um so mehr für die sehr zahlreichen Einzeltexte des Kaisers, über die sich gegenwärtig noch kein vollständiger Überblick gewinnen ltlßt. Es sind dies - oft ungedruckte - Gelegenheitsschriften, die für eine Aufnahme in die Gesammel- ten Werke (s. Nr. 1 bis 11) oft fUr nicht würdig oder wichtig genug befunden wurden.'" Zu letztgenannter, hier nicht erfaßter Gruppe1* gehören u.a.:

- Geleit- und Ergänzungstexte: manche Kolophone. Vorworte. Einleitungen, kleine kritische Abhandiungen etc., z.B. für Kommissionswerke;

- Beischriften und -Verse: zu Gemälden, Holzschnitten, Kalligrammen, alten Büchern etc., darunter chinesisch-manjurische Preisgedichte auf Porträts verdienter Persönlichkeiten oder Darstellungen berühmter Schlachtenla. weiterhin buddhisti-

lmVorhanden u a im Paiastmuseum Taipei, in der Chinesischen Staatsbibliothek Peking (nur 18 juan: 8-25). S.a BJTS, Bd. ji, 2585.

So konnten manche der in den Katalogen aufgefUhrten Titel nicht verifiziert werden. S. 2.B. in: Qing Re he..., 17619.

In Sa. Anm. 35. -Die Grundsätze fUr die Aufnahme literarischer Schriften in die Gesammelten Werkeoder deren AusschluDsowiedie Art ihrer Bearbeitung und eventuellen Kürzung bedUrfen noch der Untersuchung. -Viele der wertvolleren kaiserlichen Texte und Gelegenheitsschriften wurden in QIANLONOS Kallipphie ehemals in den Palgsten aufbewahrt. (S.a. Anm. 22,27). Eine b s c h a u hiesllber bieten die drei Serien des Kataloges Shiqu baoji. Die darin kopierten Texte - es sind dies mindestens 2.700 - finden sich allerdings oft in den Werksammlungen wieder. Einige der nur in kalligraphierter Form erhaltenen und als Einzelschriften nicht gedruckten Texte werden auch im Katalog Xuiu Siku quanshu tiyao besprochen; s. z.B. Bd. 10,1391 flg.

Gänzlich auszuklammern ist natürlich die unubersehbare Zahl von traditionell nicht der Literatur zugerechneten schriftlichen Äußerungen, wie Erlasse und sonstige Regierungsdokumente, Gebrauchstexte fUr kultische Zwecke, Briefe usw.

S. 2.B. bei V m (1970); RASIWNUK und V m (1978) oder die Texte auf den sog. ,Schlachten- kupfern' (hierzu s. FUCHS 1939140; P r r u z z o u - ~ ' S w m s . 1969). Die von QUNLONO beschrifteten Bilder fremder Hand sind außerordentlich zahlreich. (S. a. Anm. 27).

2.2 Einzelausgaben der Qianlong-Zeit 43

sche Hymnenlzs etc.; - Ehren- und Gedenkin~chriftenl~, Epitaphe an Tempeln, Palästen1", Gedenk-

In diese Gruppe dUrfte auch die Gedichtserie einzuordnen sein, die der Kaiser zu den im Jahre 1765 eingereichten 16 Szenen (Textemit Holzschnitten) U b e r AnbauundHerstellung von Baumwolle -einem Parallelwerk zu den in Anm. 189 envanten Gengzhi tu - geschrieben hat Die 2 X 8 Verse, die getrennt den einzelnen Bildern dieser Verllffentlichung, Shouyi guangxun fet&BgI (auch Mianhua tu genannt), vorangestellt wurden, sind in den Werksammlungen nicht zu lokali- sieren. Im Dmck des Shouyi guangxun befinden sie sich in juan 1: 1b-2a. 4b-Sa, W a , lob-1 la, 13b-14a. 16b-17a, 19b-20% 22b-23a und in juan 2: 1b-2a, 4b-5a. W a . lob-lla, 13b14a, 16b-17% 19b-2Oa, 22b-23a. Zum Werk, das erst 1808 mit Vonvortdes Ju~mo-Kaisers etc. gedruckt wurde, s. GGD, j. 2, leizuan, 6b, und bei HUMMEL, 23315. Die Serie der Qmmi-Gedichte zu den Baumwollbildern wurde auch in das (nur handyhriftlich Uberlieferte) Kollektaneum Ting qiusheng guan chaoshu @I$@%@#* aufgenommen; s. Sammlung 4, Beginn.

IU Erwllhnenwert sind die im Jahre 1777. im VI. und X. Monat, geschaffenen zwei Serien großer, kunstvoll ausgestatteter, vierspmchiger buddhistischer Bildgravierungen, denen buch kaiserliche(?) chines., manjur.. mongol.. tibet. Kulttexte, gatha Gie , manjur. irgebun ), beigegeben sind. Steinabreibungen befinden sich in der Chises. Nationalbibliothek Peking. einzelne Bltter u.a im Royal Ontario Museum von Toronto, in Lhasa und in meiner Sammlung. -Zu dem mir vorliegenden ~ G t t g e h ~ a u c h eine Abreibung (tapian #i )nach einem lihnlich &talteten. jedoch etw& klei- ner dimensionierten Stein (ca. 63 X 103 cm) einer ebenfalls viermchinen Gedenkschrift des Kaisers hierzu. Der Titel lauter Q; fo tu beiji gflg@z~ , manji. ~adanfircihi-i subarhan eldengge wehei ejebun. Sie ist auf den 15. X. (d.i. 14. Nov.) des Jahres 1777 datiert. Nur dieser Text ist auch in die Gesammelten Werke des Kaisers (s. Nr. 3, j. 30,la-3a; dort ohne Datum) aufgenommen worden.

. Nachtrag: Durch den vor kunem erschienenen Katalog Quang U...( 1991). 386. No. 0574, ist nun ersichtlich, daß die 8 Stelen der kieineren Serie ehemals im Beihai-Park von Peking aufgestellt waren. -Zu diesen Texten s. einen in Vorbereitung befindlichen Aufsatz.

Die meist nach kaiserlichen Kalligrammen geschnittenen Steininschriften (darunter auch einige in Gedichtform) sind heute oft nur noch als Abreibungen oder Kopien (z.B im Shiqu baoji) erhalten. Nur wenige sind - vor allem bei mehrsprachigen Texten - in die Werksarnmlungen aufgenommen worden. Allein die Inschriftenkollektion des Field Museum of Natural History in Chicago,einederreichhaltigstenaußerhalb Chinas, bewahrt nach dem kllnlich erschienenen Katalog (s. T m HOSHIBN u.a.) 115 havierte Q m ~ o - T e x t e , davon Uber ein Viertel auch mehrsprachig. in Abreibungen auf. Sie umfassen die Jahre 1738 bis 1798 (einige ohne Angaben). Von der heute wohl umfangreichsten Sammlung, der der Chinesischen Staatsbibliothek in Peking, existiert bislang kein vollständiger Katalog der Qing-Blatter. Nur eine Auswahl der QUNLONG-Inschriften sind imBeiping jinshi lmu (1934), 56b flg., im Beijing manwen shikc ... (1980) und zuletzt irn Quang U...( lggl), 357-3?5, veszeichnet Die Zahl der in letztgenanntem Manjurika-Katalog chinesischer Bibliotheken aufgenommenen ca. 60 Abreibungen chines. QWNO-Inschriften, denen auch manjur. Versionen beigegeben sind, Ubertrifft die im Field-Museums in Chicago aufbewahrten lediglich um das Doppelte; auch diese Liste kann daher nicht anntlhernd als ,vollständig' bezeichnet werden.

Einen guten Eindruck von der Ausdehnung und weiten landschaftlichen Verbreitung von Steingraviemgen der QUNLONG-Schriften vermitteln u.a die sieben epigraphischen Kapitel des Qingchao tongzhi, j. 115-121. Diese Aufstellung ist jedoch ebenfalls nicht vollständig. Zur Steingra- vierung von Qxmm~o-Texten s.a. Guochao gongshi, j. 36,4b flg., sowie Guochao gongshixubian, j. 95 und in j. 96.

-Von manchen dieser Texte existieren Ubrigens mehrfache Gravierungen. darunter verkieiner- te für den privaten Gebrauch; so 2.B. von der manjurischen Version der Inschrift Uber die Untenver- fung der Goldstromland-Rebellen von 1776.111. Monat. (s. Katalog von T m . Nr. 1712). betitelt Han-i arahaiknla Cucin-i ba necihiyeme tokobufi arnba tacikoi yamun de gungge mutehe be alaha

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44 2. Die gedruckten Lituaturwerke bes Kaisers

stätten etc.. Gl~ckwunschinschnften~~ - Verse oder kurze Prosatexte auf Gegenständen der Gebrauchskunst~;

eldengge wehei bithe, chin. Pingding liang Jinchuan gaocheng darue beiwen q%m&JII . Neben der normal großen Version, deren Stein sich am ehemaligen G w z i jian

(heute: SMtische Bibliothek) von Peking beiindet, hat sich auch eine seltene Gravierung im Querformat fUr Leporeliofaltung (Höhe ca. 30,s cm, Breite c a 18,60 m) von 32 kleinen Steinplatten (je Ca. 30,s X 57 J cm) erhalten. (Vorhanden in Kbln). Der chinesische Text dieses wichtigen Dokuments ist den offuiellen Kriegsannden Pingding liung Jinchuan fungliie T%m&Jll h@ (iuan shou &E 1,la-1 lb) vorangestellt. Dieser findet sich allerdings auch in der Werksammlung Nr. 3. j. 28, la-lob, sowie in der großen A&I-Biographie, A Wencheng gong nianpu, j. 17,75&82b, Neudruck 1950164, unter dem 29. In. 1776; Neuausgabe in: Qingdai lamjiao beiwen (1987). H.3, 126/8. -

Abreibungen der nur fUr,private Belange angefertigten Steingraviemngen sind relativ selten in offentliche Sammlungen gelangt; denn die meisten der dort heute aufbewahrten StUcke wurden von Platten abgenommen, diesich an leicht zugänglichen Orten befanden. Zu solchen Texten aus privatem Bereich gehort ein in meinem Besitz befindliches. gut erhaltenes Faltbuch, dessen Steine nach der QWNL~NO-Handschrift geschnitten sind (16 Butter, je 11,s X 25.5 cm). Es enthtüt die zwlllf dem General AoOi(1717-1797; zu ihm s.a Anm. 193) u.a. gewidmeten Gedichte des Jahres 1783 mit ausfUhrlichen Kommentaren: Yubi daxueshi Agui deng zoubao huanghe mankou helong dahai quan ruxuihejishi ~ ? J # A @ - ~ = R & # ~ ~ R R M ~ C C ~ ~ ~ ~ A S ~ A%NE!i)F. Der chinesischeText findet sich jedoch auch in der Werksammlung Nr. 9, j. 96,28a-29b (dortjedoch ohne Datierung und Unterzeichnung).

In In meiner Sammlung befmdet sich eine Abreibung im Querformat, dessen prächtiger Stein heute noch auf dem Palastgelände von Jehol vorhanden ist: Liitun bayun ,datiert Mitte des V. Mondmonats 1781. Dieser Text ist allerdings in den Gesammelten Werken (Nr. 9, j.83, 10b-11a) enthalten; nicht jedoch im Katalog von T m .

IY S. 2.B. eine erst kUrzlich aufgefundene, ca. 2,60 m breite Tafel mit vier Schriftzeichen des Jahres 1784 zum 60. Geburtstag des Gelehrten WANG JE (1725-1805; s. Anm. 52); Besprechung in der Zeitschrift Kaogu yu wenwu **R*@ , Peking, 1987, Nr.4,112.

Darunter: zu alten Druckausgaben, 2.B.

1774 zu einer Song-Zimelie; s. Ewm, pl. 9a; zu antiken und neueren Jadeobjekten. so

von 1768, s. Gugong wenwu, Nr.6,1983,36; von 1786, s. id. Nr. 8,1983,35. Nr. 25,1985,110; von 1786, s. id. Nr. 8,1983,35, Nr. 13.1984,75. Nr. 25,1984.74, Nr. 31.1985,10; von 1790, s. id., Nr. 13,19p, 74, Nr. 31,1985,94; von 1790; s. id., Nr. 31, 1985, 11;

auf PinselbeMtem, so von 1758, s. id., Nr. 12,1984,18;

auf Wandvasen, von 1743. s. id.. Nr. 2,1985, 119; von 1758, s. id., Nr. 22,1985. 118; ohne Datum, s. id., Nr. 22, 1985,120;

auf steinernen Behtütem. so von 1792, s. id., Nr. 16.1985,79; undatiert, mit Buddhaabbildung, s. Forbidden City, Nr. 47,1988,4,18;

auf farbiger Tusche, so ohne Datum, s. Gugong wenwu, Nr.l1,1983,12;

2.2 Eirizelausgaben der Qiunlong-Zeit 45

- Parailelsprüche (lianju WQ ) an Gebäuden, Palästen, Tempeln usw.; - Theaterszenen, dramatische Gelegenheitstexte (sog. yuzhi qiang @@@ oder

yuzhi qingqu @W8! BI 1'"; - Titelschriften, einzelne Zeichen. Manche der kaiserlichen Texte sind später in der Absicht, eine kultische Legiti-

mation zu bewirken, auch in die Einleitungskapitel (meist juamhou &% genannt) fremder Werke aufgenommen worden."' Solche ,Prologe' werden manchmal auch ehrfurchtsvoll als tianzhung ZS (wohl als ,Aufsätze des Himmels[sohnes]' aufzu- fassen) bezeichnet.

auf Tuschreibstehen oder deren Behtütem, so von 1775, s. id., Nr. 11,1983, 10-11; von 1775, s. Ji Ruoxi, Tafel 1; von 1776, s. Ji Ruoxi, 63 und Tafel 2;

auf Wandschirmen, so von 1742, Langgedicht, s. Forbidden City, 1988 Nr.5,26/]; von 1752, s. Forbidden City, Nr. 40,1987,2416; von 1757: Lobsprllche auf die Sechzehn Lohan von Hangzhou; s. Werke Nr. 2, j. 29. la-3b,

Teilabbildung in: Forbidden City. 1990 Nr. 2,2316; auf einem Hirschgeweihstuhl,

von 1772. sZhongguo meishu quanji, Peking 1988, Abb. 155; auf Ponellanplatten (s. Anm. 189).

WeitereBeispiele s. Gugong wenwu,Nr.38,1986.7.15,16; Nr.43,1986,44.101; Nr.45.1986. 17; Nr. 50,1987, 112.113 etc:und viele andere.

So geschehen in zahlreichen Regionahonographien der Zeit. s. 2.B. im Jij% tongzhivon 1884, das in den Kapiteln 9-10 eine, große Zahl der die Provinz Hopei betreffenden kaiserlichen Schriften abdruckt; s. Neudruck Peking (1985), Bd. 2,86301. In ähnlicher Weise sind zahlreiche kaiserliche Schriften zB. in die Monographie Uber die westlichen Grenzlande Xiyu tuzhi von 1762 (4 Eingangs- kapitel), in die bebilderte Edition der SUdreisen Nanzun shengdian von 1771 (juan 4-36), in das Shi fengbao jilile--einerDmtellungdeMohammedaneraufstilnde V n 1784 -(Eingangskapitel, 3-9). in das Quan Tangwen jishi (iuanshou. Neudruck, 39-55: hier Stell n aus den Werksarnmlungen Nr. 2, P 3,4,6,8,10) etc. aufgenommen worden. Hierzu s.a. Anm. 147.

ErwL4hnenswert ist auch das in dem wichtigen historischen Werk Huang Qing kaiguo fanglüe (manjurisch Daicing gurun-ifukjin doro neihe bodogon-i bithe; zum Vorwort s.a. Nr. 72) von 1786 abgedrucktekaiserliche ,Kettengedichtl (s.a. Anm. 174) zur Vollendung des Buches, Kaiguofanglile shucheng lianju MH-)j@f &@Q , mit Vorwort und ausnihrlichen Kommentaren. Es ist, wie auch in anderen Kommissionswerken Ublich (s. 2.B. Huangchao Cilin diangu, H. 1.46pagin. Seiten, Ca. 120 Verse), hinter dem kaiserlichen Geleitwort von 1786 und der Bearbeiterliste eingeordnet und dientealsEinfllhrung in das Vorkapitel; 1 ~ 2 b . InderWerksammlung Nr. 10, j.27,9a-32b9 ist es unter dem Jahr 1787 eingefugt Das Kettengedicht ist bei HAUER (1926) nicht Ubersetzt. Dieser bezeichnet eszuvor, (1921), 233. als ,,Gedicht.aus zusammengefUgten Sliben", das den ,,Inhalt des ganzen Buches poetisch behandelt" - Nachmg: Eine Probe des ,Kettengedichtes' mit manjurischer Wiedergabe Ubersebte STARY (1987), 196/7.

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68 3. Obersetningen und Bearbeitungen von QIANLONOS Schriften

(a) Text als Einzelausgabe (Steingravierung, Kalligramm oder Inschrift)lgl; (b) in Werksammlung Nr. 6, j.36, 17b.

Nr. 44: Biyun si shibei ji SS%%QflB Gedicht iiber einen Besuch irn bekannten Biyun-Tempel von Peking am 20. IX.

1748. Übersetzung und Bearbeitung: V. FRANC 23214. (a) Steingravierung 124 X 60 cm (Abbildung s. FRANKE-hm, Tafel 34b; s.

TCHEN HOSHIEN, Nr. 1587); (b) Werksammlung Nr. 7, j.7, gab.

Nr. 45: Jin'gang baozuo ta beiwen &@IR@%@% Viersprachige Inschrift zum Vajrasanastupa arn Biyun-Tempel von Peking des

Jahres 1749. Übersetzung und Bearbeitung von HAENISCH (1934). 1-16. (a) Steingravierung (4 Platten: chinesisch, tibetisch, mongolisch, rnanjurisch),

2.16 X 0.94 m (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 31-34; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 159215); (b) Werksammlung Nr. 2, j. 18.6a-7a.

Nr. 46: Chongxiu Bora beiming S@ I%%#&

Poetische Inschrift zur Restaurierung der Weißen Pagode in Peking von Märzl April 1753.

Übersetzung und Bearbeitung: V. FRANz, 43-68. (a) Steingravierung (2 Platten: manjur., chinesisch, mongol., tibet.), 242 X 42

und 233 X 84 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 17-18; s. TCHEN HOSHIEN, Nr 160516); (b) in Werksammlung 7

Literaturhinweise: DB GUIONES, Vorwort ZU Amm (1770), XVII; GROSER, 11,390 (&U L h 11,329); T ,,Nachrichten..." (1787). 230; B ~ ~ ~ A U C H (1788), 27; Hmmm (1797). 170; BARRO (deutsche h.), I, 283; KWRm (1815: zu W ~ O N ) , 4; RWUSAT (1829). 58; h n r (1830), II,680,826; P A ~ ~ ~ I F R (1837),464/5; dt. Obers (1839),498/9 ee.-Sir Wua~CkAmw (17261796) verwech- selt bei diesem Tee-Gedicht von 1746 offensichtlich Angaben Uber die Mukden-Odevon 1743 (s. Nr. 15) mit ihren "thirty-two different types and characters"; s. CkAmw (nur 2. ed.), 118; s.a WTHUS, V. Der bei CIUMBm (1 19) wiedergegebene Text bezieht sich jedoch auf das Sanqing cha. Welcher Quelle die dortige Datenangabe - 12. IX. Qianlong 13 (1748) statt: 1743 - und die Bearbeiterliste entstammt, bleibt noch zu ermitteln.

lel Eine solche lag vemutlich dem Pater A m als Vorlage fUr seine Bearbeitung zugrunde; denn dieser chinesische Text enthielt l t A m s Transkription (332) einen in die Werksammlung Ublicher- weise nicht Ubernommenen Kolophon, nämlich: *Kien-longping-yu [=I7461 Siao tchun [wohl: xiao yangchun d\!j## = X . Monat] yu 0 b t i ].B

3.2 FrUhe (und einige neuere) europ@sche Bearbeitungen 69

Nr. 47: Chongxiu Miaoying si beiwen SOB@%%Qfl% Inschrift anläßlich der Restaurierung des Miaoying-Tempels von Peking von

1753. Übersetzung und Bearbeitung: V. FRANZ, 81-94. (a) Steingravierung (2 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch;

Abbildung s. FRANKE-LAm, Tafel 20-21); nicht in den Werksziadungen.

Nr: 48: Pingding Zhungaer leming Yili zhi bei 2P~Zf$@mM&@L2@ Inschrift über die Besiegung der Dsungaren (Ölöten) im Iii-Gebiet, aufgestellt

am Puning-Tempel von Jehol vom V. Monat 1755. Übersetzung und Bearbeitung: HAENISM (1950), 227 flg. (a) Steingravierung (4 Steinplatten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibe-

tisch), Ca. 220130 X 6414 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 44-47; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 1616/7); (b) Werksammlung Nr. 2, j. 19,7a-8b; (C) Werksammlung Nr. 12, j. 5,4011.

Nr. 49: ... ... Gedicht(e) über die Besiegung der Dsungaren, um 1757. Inhaltsangabe mit Anmerkungen: AMIOT von 1772, «Monument de la Conquete

des Eleuths~, in: Memoires concemant ..., t.1, 329D9, Einleitung: 32518; deutsche Übersetzung von MEINERS, 539-662.

Text bisher nicht festgestellt. -

Nr. 49a: Guanxiu hua shiliu ying zhen xiang zan W#ai-Xm@w 16 Laudationes (zan) mit ~achwbrt zur Neugravierung und Neuordnung der 16

Luohan @B (Lohan, Arhat)-Abbildungen nach dem im Shengyin-Tempel ON% (in der Nähe des ,Westsees6) aufbewahrten alten Vorlage des Mönches (JIANG) G u ~ m Sf #& (832-912). -Der Kaiser hatte die Bilder anläßlich seiner vom I. bis V. Monat 1757 durchgeführten ,Zweiten Siidreise' besichtigen können. (Die Steinplatten mit den QIA~~oNoTexten waren, gemäß Nachwort arn Schluß, im W. Monat 1764 aufgestellt worden. Sie befinden sich heute im Provinzmuseum von Chekiang).

Übersetzung der 16 Texte mit Nachwort: POMMERANZ-LIEDTKE (1961), 45-52 (mit Reproduktionen nach neueren, unzureichenden Nachschnitten); Auswahlüber- setzung von 4 Texten: ders. (1963). 16415 (und Abb. 64D) - dort fälschlich als ,Gedichte6 bezeichnet. Zur Bildvorlage des G u ~ m s.a. CA- 38D.

(a) Steingravierung von 1764 (16 Platten mit Abbildungen und Text, S.O.; Ca. 118 X 52 cm); davon mehrfache Nachschnitte minderer Qualität; (b) Text, undatiert, in Werksammlung ~ r : 2, j. 29, l a 4 b (ohne Nachwort und Zusätze).

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70 3. &rsetzungen und Bearbeitungen von Q w o s Schriften 3.2 FrUhe (und einige neuere) europäische Bearbeitungen 71

Nr. 50: Pingding Zhungaer hou leming Yili zhi bei Y%3$ai%%%#%%Ik@ Inschrift über die Dsungaren-Unterwerfung, aufgestellt am Puning-Tempel von

Jehol vom VI. Monat 1758. ifbersetzung und Bearbeitung von HAENISCH (1950), 241/1. (a) Steingraviemng (4 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch),

Ca. 22215 X 6114 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 48-51; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 163013); (b) Werksammlung Nr. 2, j. 20, 3a4a; (C) Werksammlung Nr. U , j. 11, 117.

Nr. 50a: She bayun MAN Gedicht in acht Strophen über das Bogenschießen vom I. Monat des Jahres

1759. ubersetzung (mit Kommentaren, jedoch ohne das kaiserliche Vorwort) nach

einem aus dem Yuanming yuan stammenden, in Lackdeckeln gebundenen Mskr. des Jahres 1789 von VISSD~W (191 1). 107-1 11; dazu Einleitung und Bemerkungen (auch zu den Siegeln).

(a) Reproduktion nach der Vorlage (Faitaibum, 6 Doppelseiten, 35 X 47 cm) von 1789 bei VISSD~W (S.O.);

(b) Text in Werksammlung Nr. 7, j. 84.6a-8a.

Nr. 51: Pingding huibu gaocheng taixue beiwen Yiiirlalf@%J%k@@%

Inschrift über die Niederschlagung der Moslem-Rebellion in Turkestan, aufge- stellt am Guozi jian EWE (heute: Stadtbibliothek) in Peking, des Jahres 1759.

Übersetzung von LEPAGE (191 1). (a) Steingravierung (eine Platte: chinesisch, manjurisch), 355 X 157 cm (s.

TCHEN HOSHIEN, Nr. 1637); (b) Werksammlung Nr. 2, j. 20, 5b-12a; (C) Werk- sammlung Nr. 12, j. 21,269.

Nr. 52: Mei'ergen batulu Machang zhuozhen ge WW!EBb##Z#liFiWA , Mer- gen baturu Macang holhai faidan be dulerne afaha ucun i Enkomion in 12 Strophen auf MACANG und seine Militkerfolge beim Dsu ga- renfeldzug der Jahre 1755/1 vom VI. Monat 1759.

ubersetzung und Bearbeitung von STARY (1982 I), 79-84; s.a. LEDDEROSE (198314).

(a) Chinesisch-manjurischer Text auf einer Quemlle mit einem Gemälde von GIIJSEPPE CASTIGLIONE (1688-1766), vorhanden im Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin-Dahlem (Inv.-Nr. 1762);

(b) Werksammlung Nr. 7, j. 86,22b-23b (mit erläuternden Kommentaren); (C) Qingshi jishi, Bd. 8 (1989). 462516.

Nr. 53: Chongxiu Hongren si jingzan zhantan bao xiang SO%C%%@E@s# Gedichtinschrift auf den Sandelholzbuddha im renovierten Hongren-Tempel in

Peking vom WI. Monat 1760. Übersetzung und Bearbeitung: V. FRANZ, 19015. (a) Steingraviemng (2 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch),

316 X 110 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 2718; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 164011); (b) Werksammlung Nr. 8, j. 7, 1 lb-12a.

Nr. 54: Chongxiu Hongren si beiwen E%%C%@* Inschrift zur Renovierung des Hongren-Tempels in Peking vom WI. Monat

1760. Übersetzung und Bearbeitung: V. FRANZ, 196-212. (a) Steingraviemng (4 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch),

320 X 117,169 X 118 etc. cm (Abbildungs. FRANKE-LAUFER, Tafel 29-30; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 164213); (b) Werksammlung Nr. 2, j. 21, la-3a.

Nr. 55: Chongxiu Zhengiue si beiwen SOiEW@* Inschrift zur Renovierung des Zhengiue-Tempels in Peking vom XI. Monat

1761. ubersetzung und Bearbeitung: V. FRANZ, 134162. (a) Steingravierung (2 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch),

175 X 75 cm (Abbildung s. FRANKE-LAUFER, Tafel 2415; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 164516); nicht in den Werksamrnlungen.

Nr. 56: Fanyi Siti Lengyan jing xu 81j~EäRbB6?%9? (in Ed. (a): Yuzhi Lengyan jing xu @f&iB&@f$ , Randtitel: Yuzhi xu @#FF )

Kaiserliche Einleitung zur viersprachigen (chinesisch-manjurisch-mongolisch- tibetischen) Bearbeitung der chinesischen Übersetzung des sog. ,großen SUraqgama- Sutra' (s. NANIIO, Nr. 945), entstanden zwischen 1752 und 1763, vom 18. X. (22. Nov.) 1763.

Teilübersetzung (historische Einleitung) mit ausführlicher Einführung: STAEL- HOISTEIN (1936), 14U5 (Ende mit 3. Absatz). - Diese engl. Übersetzung beruht auf der von der chinesischen Fassung leicht abweichenden tibetischen Version; übertra- gen sind nur Ca. 213 des Vorwortes, nämlich Ed. (a), la-9a, oder Ed. (d), 15a-16a (letzte Zeile, oben).

(a) Holzplattendxuck, viersprachig untereinander (manj. Titel: Han-i araha Akdun yabungga nomun), 10 Hefte, Ca. 20,3 X 7 1 crn, Rotdruck auf dickem, weißen Papier (ehemals in der Sammlung des bekannten Lamatempels Yonghe gong %TüE , Peking), l a flg.;

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72 3. IIbersekungen und Bearbeitungen von QWNGS Schriften 3.2 Frtihe (und einige neuae) europäische Bearbeitungen 73

(b) Reinschrift, viersprachig (manj. Titel: Akdun yabungga sere gebungge amba kulge nomun); vorhanden in der Bibliothek des Palastrnuseums Peking (s. Beijing-ni manju bit he..., Nr. 109); dort auch einsprachige manj. Handschrift und Druck; (C) manjur.-chines. Handschrift (Sutratext rein-rnanjur.) , 2 Kästen, 10 Hefte, 22.8 X 17 cm, vorhanden in der T6y6 Bunko, T8ky8. Sign. 10 0369; s. POPPE, H m m , OKADA, Nr. 504,

(d) chines. Text in Gesammelte Werke (s. Nr. 2). j. 12,15a-16b.

Nr. 57: Chongxiu Pujing chanlin luocheng zhanli youshu beiji S#W#W#%& @H*m+ta

Inschrift zur Renovierung des Pujing-Tempels in Peking vom XIi. Monat 17641 5.

hersetzung und Bearbeitung von BAUER (1961). 21-30. (a) Steingravierung (1 Platte: chinesisch, manjurisch, mongolisch), 266 X 107

cm (Abbildung s. FRANKE-LAUFER, Tafel 11; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 1652); nicht in den Werksammlungen.

Nr. 58: Anyuan mim zhanli shushi you xu WS!@lf8!8!+**% Gedenkinschrift zum Besuch des Lamatempels Anyuan miao in Jehol vom 1.

VIiI. 1765. obersetzung und Bearbeitung von HAENISCH (1951); hierzu s.a. FUCHS, in:

Orientalistische Literaturzeitung (195415). 469; SINOR (1968). 1 1011 1. (a) Steingravierung (2 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch, tibetisch),

212 X 77 und 220 X 78 cm (Abbildung FRANKE-LAUFER, Tafel 5213; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 165718); (b) Werksammlung Nr. 12, j. 9.88.

Nr. 58a: Chongxiu daimiao beiji f #f8.@Q/Igi! Gedenkinschrift (manjur.- chines.) zur Renovierung des Daimiao-Tempels auf

dem Heiligen Berg Taishan vom X. Monat 1770. hersetzung (mit Textreproduktion) von CHAVANNES (1910). 387/97. (a) Steinabreibung, 380 X 110 cm, in der Nationalbibliothek Paris (s. CHAVAN-

m, 387, Anm. 1); (b) Abdruck u.a. in Tai'an xianzhi (1782). 1 A, 13a-15b (lt. CHAVANNES); nicht

in den Werksammlungen.

Nr. 59: Tuerhute quanbu guishun ji f EiW%2OPI#~%! Gedenkinschrift zur Rtickwanderung der Torguten nach China von 1771, auf-

gestellt am ,Kleinen Potala-Tempel' von Jehol. Übersetzung mit Einleitung von AMIOT, «Monuments de la transmigration des

Tourgouths ... D. in: Mdmoires concernant ..., t. I, 405118; deutsche Fassung von MEINERS, 669188. .

(a) Steingravierung (4 Platten: chinesisch, manjurisch, mongolisch. tibetisch), 269/12 X 8516 cm und 28 X 27 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER. Tafel 6316; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 169114); (b) Werksammlung Nr. 12, j. 1 1. 129.

Nr. 60: Youxu Tuerhute bu zhong ji @Yf 'V$IB%B%%! Inschrift zur Rllckkehr der Torguten nach Chiia von 1771, aufgestellt am

,Kleinen Potala-Tempel' von Jehol. Kurze Besprechung (ohne obersetzung) bei MISH (1970). 79-82. (a) Steingravierung (4 Platten: chinesisch. rnanjurisch. mongolisch, tibetisch),

266/17 X 8319 cm (Abbildung bei FRANKE-LAUFER, Tafel 67-70; s. TCHEN HOSHIEN, Nr. 1695/99); (b) Werksammlung Nr. 12. j. 11, 131.

Nr. 61: ... ... Gedicht zu 18 Zeilen h 7 Zeichen von 1776 (?), angeblich in kaiserlicher

Kalligraphie auf Ponellangefäßen verbreitet.lg21ncipit: bJ$B% AM% Übersetzung von WE~TON (1816) mit Einleitung, Transkription und Kommen-

tar. Text in den Werksammlungen bislang nicht gefunden.

Nr. 62: Jiangiun A zou gongke Golayi zeichao hongqi bao jiexi cheng kaige shi shou #Wrn%&B@*J#M#@%#@B&%&+G

und

Nr. 63: Yu jiaotai ying lao jiangiun Agui kaixuan jiangshi deng cheng kaige shi shou R#S~##W~~&~&R*%&W%

Zwei zeremonielle Panegyrika auf den Sieg des Ac61 (1717 - 1797) über die Rebellen des Goldsmmlandes von 1776 (Teil I1 und III), je 10 Strophen zu 4 Zeilen a 7 ~eidhen mit Kommentar.lg3

I

In Wssro~s (1816) Angabe auf dem Titelblatt seiner fragwUrdigen IIbersekung: "thirty-third year of the cycle" - d.i. 1786 - stimmt nicht mit der Jahresbezeichnung der von ihm beigefugten chinesischen Version Uberein. Hier heißt es: "A.D. 1776".

Im Gegensak zu diesem Text handelt es sich bei einer anderen frtihen ilbertragung einer manjurischen Hymne von 1776. die AMIS Sieg Uber die Goldstromland-Rebellen besingt, m. E. n i C h t um ein QUNLONO-Gedicht - entgegen der Angabe seit M ~ A T etc. S. AMIUT (1779, Publikation 1790, Beginn: Jalingga Gin cuwan-i Mlha ...). Weder die Kriegsannden Pinding Liang JinchuanfnnglJe (s. juan shou 6: 1776) noch die große AG&-BiographieA Wencheng gong nianpu bieten einen Hinweis. Stil und Diktion dieses Textes widersprechen m. E. auch der Moglichkeit einer

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Kaiser Qianlong als Poet. Einige Addenda und Korrigenda

Martin Girnm (Köln)

Inhait:

1. Sechs Memoriale an Kaiser QIANLONC vom Jahre 1778: 1.0 Einleitung, 1.1 Dankadresse des Zhou YUANLI, 1.2 Dankadresse des KONC ZHAOHUAN, 1.3 Dankadresse des YAO LIDE, 1.4 Dankadresse des YANC JINCSI, 1.5 Dankadresse des Lni B I N C m , 1.6 Dankadresse des FULEHUN.

2. Korrekturen und Ergänzungen.

1 Sechs Memoriale an Kaiser QIANLONG vom Jahre 1778

Im Nachgang zu meinen Bemerkungen über Kaiser QIANLONGS (1711 - 1799) poetisches Opus1 - und insbesondere über sein Werk (Yuzhi) Quanyun sh? #p :! f+ (,Gedichte nach dem vollständigen Reimzyklus') von 1778 - seien an dieser Stelle zunächst 6 Eingaben verdienter Würdenträger vorgestellt, die den Empfang je eines Exemplares der gedruckten Ausgabe dieser kaiserlichen Poesien zu historischen Stationen manjurischer Geschichte und ,Vorgeschichte1 als Ehrengaben attestieren.

Diese Schriftstücke gehören zu einer speziellen Kategorie des unübersehbar volumi- -

nösen dynastischen Dokumentenschrifttums, der - da nur von marginaler historischer Relevanz - naturgemäß nur selten Beachtung geschenkt wird. Die bereits in der Tang- Zeit nachweisbaren, meist xie biao $# * oder xie zhang' ib# 4, manchmai auch xie

1 M. G., Kaiser Qianlong (1711-1799) als Pm, Anmentungen zu seinem schnj?stellerischen Werk (Sinologica Coloniensia, Bd. 15), Stungart: Franz Steiner (1993).

2 Näheres zu dieser nach ihrer poerischen Struktur so benannten Sunmlung s. M. G., Qianlong, 79-83, sowie die Korrekturen zu S. 79-81 im folgenden.

3 biao und zhang gehören zu den alten vier Hauptkategorien staatlicher Schriftstücke. Wihrend der Terminus biao mein für Berichte der Beamten an den Kaiser über laufende Geschiksgeschehnisse verwendet wurde, diente insbesondere zhang zur Bezeichnung von Schrifüätzen, die Dankbarkeit der Untergebenen für des K w r s Huld und Gnade (z. B. bei Bmtuiernennungen) ausdrückten. Beide Typen gehören zur 11. Gruppe von Staatsdokumenten, nMich solchen, die von hohen Beamten an den K W r gerichtet wurden. Nahera s. Zhongguo shiyong w t i ndian \P BI f Ki % Ct il) R, hgg. V. HANG H d u 4% ig #& U. a.,Taiyuan: Stmxi iingji (1993), 1788/9; Dang'anxue cidian # @ jq #&, Shanghai: Ckhu chubanshi (1994), 485. Unter den für die Qing-Zeit mlßgeblichen Dokumentcntypen ist xie biao oder xie zhang nicht verzeichnet; s. U. a. J. K. FAIRBANK und S. Y. TENC, On t k Twa und User of C h ' i n ~

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i k .

170 Mart in G i m m

zhuang 1# & genannten, i n d e r Qing-Zeit o f t als ,Dankmemoriale ' (xieen zhe 1# .!3 %) bezeichneten, kurzen Denkschrif ten s ind nach d e m Usus d e r Zei t kunstvoll, preziös

s o w o h l aus Ingredienzen d e r ,hohen Literatur' - speziell nach Modellen d e r ,Parallel-

prosa' flsiliu ju]pianwen W & 4 # 2) u n d d e r ,achtschenkligen Essayistik' (bagu wen AB 2) - wie d e r devoten Amtssprache4 (gongloien 'k' 2) konstruierte, mitunter schwie-

r ig zu analysierende Schriftstücke m i t nur sprödem Charme, die indes ein eindrucks-

volles Abbild v o m System eines s t reng regulierten höfischen Ritualwesens zwischen

imperialer Despotie u n d byzantinischer Submission bieten. Diese D o - k u m e n t e s ind d e r

Kategorie d e r ,Palastmemoriale" (zouzhe &4#) zuzurechnen - einer Einrichtung näm- lich, d u r c h d ie es h o h e n Beamten d e r Qing-Administrat ion ermöglicht wurde, sich mi t

ihren Anliegen direkt an d e n Kaiser zu wenden. D u r c h besondere Boten (qiandi 3 &) bei d e r ,Kanzlei für Palastmemoriale' (zowhi chu & + &) eingeliefert, k o n n t e n d i e

Schriftstücke, für d ie - i m Unterschied z u den ,Rout inememor iden ' - keine besondere

F o r m vorgeschrieben war, n o c h a m selben T a g - und ungeöffnet - den Her rscher

erreichen.

Bei d e n i m folgenden wiedergegebenen D o k u m e n t e n handelt es sich u m devote

Danksagungen, flattierende ,Balsamtexte', konzipier t nur drei bis vier Tage nach d e m

E m p f a n g der kaiserlichen Gunst - hie r d e r Ehrengabe eines literarischen Werkes des

Herrschers . Inhaltlich sind sie w i e folgt disponiert:

[l.] Eingangsformel (shouyou yu ri. $I HC) mit Namen des Verfassers, die den Anlaß der Thron- eingabe charakterisiert;

[2.] Bezug, Schilderung des Vorgang (shuirn yu i$ d HC) und Reaktion des Empfingers; [3.] Laudation der kaiserlichen Meriten, insbesondere auf dem Gebiet der Literatur; [4.] Eulogie über das als kaiserliches Geschenk überreichte Werk mit Charakterisiemng seines

Inhalts; [5.] Depretiation, d. h. Herausstellung der eigenen Mangelhhigkeit; [6.] Finale Lobrede an den Kaiser mit nochmaliger Danksagung und Bitte um Kenntnisnahme

der Eingabe; [7.] Datum der Konzeption.

Documents, in: H u v d Journal of Asiatic Studies, 5,l (1940), 1-71, Nachdruck in: F ~ B A N K und TENG, Ch'ing Administration, T h r ~ Studie, Cmbridge: Harvard (1960) 36106.

4 Zum sog. 'Dokumentenstil" s. das neue. sehr ausführliche Nachschlagewerk Gongwen da cidian % k k n , hgg. von LRIYUNGUO U! $I, WG SHIMING # #. U. a. , Chengdu: Dianzi ke (1992), 124,

1358 S. Zum Begriffs. a. HAM ULRICH VOGEL, Dokument und Doknmentensfd der Ch'ing-Zeit, in: Oriens Extremus, 36 (1993), 211, und die dort genannte Literatur. Beispiele für die Anlage von gongiwn- Schriftstücken s. bei Lm MAO-TSM, Struktur und Terminologie chinesischer Schn$stücke im Behordenzc~kehr, in: Nachrichten der Gesellsch. f. Natur- U. Völkerkunde Ostuiens, 109 (1971), 5-46. Die Reihe ewopäischspndiiger Lehrbücher des offiziellen Stils reicht von THOMAS F. WADES Wenjian zierji k f+ fi % $ A Serier of Pupen Selected ar Specimens of Documentary Chinere, London (1867), 2 Bde., bis zu I. T. ZOGRAP, Oficial'ni V p i p n : Moskau (1990).

5 Hierzu s. insbesondere SUS Hsnr-LWG WU WU XnniruJG] .% % U., 7he Memorial System of the Ch'ingDymsy (16441911), in: Harvard Journal of Asiatic Stdies, 27 (1967), 7-75, insbesondere S. 17, 28/9,35; zur QianlongZeP s. S. 51/2. S. a. ders., Communicilrion andImp&l Control in China: Evolution of the Pahce Memorial System 1693.1735, Cmbridge, Mw.: Harvard Univ. (1970); P.-E. W n t , Transmissions s e c r h succesion imphiale 2 l'+oque mandchoue, in: T'oung Pao 58 (1972), 119/36; sowie ZHUANG JIFA & #, Qingdai zouzhezbidu ;# f i &# W1 B, Taipei: Palace Museum (1979).

O E 41 (1998/99/ l h

Kaiser Q i a n l o n g als Poe t , Addenda 171

I n unseren Textbeispielen beschränkt sich & bei solchen D o k u m e n t e n übl iche kaiserli-

che Reskript6 auf d e n lakonischen Zusatz ,Zur Kenntn i s genommen ' - hier auf Manju-

risch (saha)', was e twa , O h n e Einwand' bedeutet.

W i e bei allen Amtsdokumenten gelten die üblichen graphischen Regeln f i x Respekts-

abstände u n d Zeilenelevationen (taixie& %).'

6 Es handelt sich hier um die yu pi fdp +t genannte Sitte des Kaisers, Throneingaben und anderen Dokumenten seine Bemerkungen oder Anordnungen anzufügen. Da diese im allgemeinen in Rotschrift ausgeführt waren, wurden sie auch als Lcu ppi ++t, 'vermiiiion endorsement' bezeichnet. Während der offdellcn Trauerzeit verwendete der Kaiser für seine Zusätze indes blaue oder schwarze Tusche (genannt hnpi X*). S. a. J. K. FAIRBANK und S. Y. TENG, op. cit., Nachdruck (1960), 84/5. Die außerordentlich große Zahl kaiserlicher Reskripte, die jeweils in der vom Staatsrat (iunji chu 7 & &) betreuten Hand- aktengnippe suishou dengii dang $- .% i e # registriert wurden - im Ersten Historischen Aktenarchiv von Peking befinden sich 338 Manuskriptbände davon - zeugt von der unmittelbaren Beteiligung des Kaisers am staatlichen Entscheidungsprozeß.

7 In Rotschrift -entsprechend chines. h&o liao #D i& J . 8 Hierzu s. WILLW FREDERM MAYERS, The Chinese G m m e n t , 3rd. ed., London (1897), Nachdruck

Taipei (1966), 130/7; M. G., Qianlong, 11516.- Die Unschl'igigen Regulationen sind U. a. in dem Handbuch für das Prüfungswesen und ihnliche Fragen der Zeit, Kuhang tiaoli d+ YQ bj, niedergelegt, d u erstmals um 1741 vom Ritenminkerium erstellt wurde. - Von diesem Werk sind mir z. Zt. die folgenden, inhaltlich abweichenden Ausgaben bekannt: 1) Ed. von 1741, 4 j. und 1 j. (zu den Übersetzungsprüfungen), 2) Ed. von 1780 in 54+5 + 4 + 4 j., 12 Hefte; 3) Ed. von 1814 (Druck von 1818, ergänzter Druck 1822), 60+ 1 + 1 j., 18 Hefte; 4) Ed. von 1834, 60 + 1 j., 20 Hefte; 5) Ed. von 1852,60 + 1 j., 24 Hefte; 6) Ed. von 1855,60 + 1 j., 7) Ed. von 1903,60 j., 44 Hefte. Eine Beachtung dieser F o r d i e n - bei unseren Texten fallen hier übrigens einige Inkonsequenzen auf - kann heute nicht nur als Interpretationshilfe von Bedeutung sein. Von insgesamt sechs möglichen Kategorien finden in unseren Texten die folgenden Anwendung:

(1) die ,einfache Elevation' (dantai JP &), d. i. die Heraushebung des betr. Wortes auf eine Stelle über Zeilenniveau der Normalposition (Lcixie ,& %); Anwendung: staatliche Institutionen und Orte kaiserlicher Gegenwart (Beispiele: p e Wguo W), auf den Kaiser bezogene Epitheta, Qualitäten, Titigkeiten (z. B. bi U, yao f f , sheng (L, huang P, en ,$, jian C ) , auf den Kaiser gerichtete Aktionen (z. B. zou &), weiterhin Geisternamen und religiöse Orte (z. B. shen W ; - im folgenden angedeutet durch zwei Versalien zu Wortbeginn;

(2) die ,zweifache Elevation' (shuanpi f &), d. h. die Heraushebung um zwei Stellen über Niveau; Anwendung: Bezüge auf die Person und die Heiligkeit des regierenden Kaisers (z. B. yu fdp, huang 1. chen X , t im*), dessen Aktionen (z. B. wanji #., jihn #E, b i j i 9, chuangye tbj #); - im folgenden angedeutet durch drei Versalien zu Wortbeginn,

(3) die ,dreifache Elevation' (santaiI &), d. h. Heraushebung um 3 Stellen über Niveau; Anwendung: kaivrliche Ahnen (z. B. w 8, zong 8 , lieshmg fll (L), Verdienste der Ahnen (z. B. honggui At,&& xiang # #, ding fing* fi), Dokumente der Ahnen (z. B. shilu R L$, sheng dian & n ) , religiöse Verehrung (z. B. jiu tian h X, qian &, tian an* ,$) etc.; - im folgenden angedeutet durch Schreibung des ganzen Wortes in Groflbuchstaben. Weiterhin verwendete man

(4) die Rechtseinrückung und/oder Kleinschreibung gewisser Zeichen für ,Untertan1 (als Statuspronomen vuwendct: ,ich', ,wir' U. ä.), und zwar bei solchen chinesischer Abstammung: chen E, bei Manjwen: nnca i i $ , um die Submission und Devotion da Verfassers auch graphisch zu demonstrieren; - im folgenden angedeutet dwch tiefgestellte Kleinschreibung.

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174 Martin Gimm

DYNASTIEREGESTEN (shilu R L) [spiegeln dies] grandios wider und übertreffen in ihrem Glanz die Sonne und den Mond. Seine überkommenen Schriften sind ein Hort von Bildung und Kultur - leuchtender noch als die Sternenwelt.

[4.] Nun habt Ihr noch Eure Mußezeit von den ZEHntausenden Staatsgeschaften dazu verwendet, um das Qmnyun Mi] zu verfassen. Aus der GLAnzvollen Ara [der derzeitigen Dynastie] registriert es die Taten, in 30 Abschnitten19 gesammelt, und verherrlicht die EMINENTEN Leistungen. Unter Anführung [von Exempeln] aus der Geschichte wird Ermunterung und Warnung erteilt und unter Anwendung der einhundertundsechs [Reim]gmppen2D eine neue Formenklasse begründet. Im Rückblick auf die alte und neuere Zeit wird man für die Herausbildung der [Gedichtlformen Ur- s rung und Anfang bei den [Versen mit] vier Worten" je Zeile finden können. Obschon J e Strukturen von Anfan bis Ende zu den unterschiedlichsten ,Melodiena [poetischen Formen] führen, sind sie 8 och auf das ,Grundworta' ausgerichtet.

Die Tugenden der VORFAHREN und die Verdienste der AHNEN leuchten in einem von uns allen noch niemals wahr enommenen Glanz. Die alles überstrahlenden di KAIserlichen Planungen und IMPeri en Modelle können nie genug lobgepriesen werden.

In Platten geschnitten [und gedruckt] durch das HOfverwaltungsamt (neifir), [wurde Euer Werk] den Untertanen außerhalb [der Kaiserstadt] zum GESchenk gemacht. Prächtig wie Sonnenstrahlen und leuchtend wie EDElstein erklingen die Harmonien der Palastmelodien in den Versen. Wie Kostbare Weihrauchspiralen im Frühling steigen die antiken Gesänge in ihren Zeilen em or. Sie bieten hervorragende Einsichten aller Zeiten und sind die wahrhaftigen Gipfel a f ler [weisen] Worte.

[5.] ,* fühle mich [in meiner Unfähigkeit] beschämt, ein Staatsamt innezuhaben; denn mein Wissen ist [in seiner Begrenzung] nur mit der Betrachtung des Himmels [durch einen Frosch aus der Tiefe eines Brunnens] vergleichbar.

[6.] Früher waren wir schon bei der VERteilung der YUEfu-Dichtun en" berück- f, sichtig worden, deren Mahnungen Schriften in unzähligen Bänden [gleic kommen]. - Heute bedanke ich mich für die DONation der KAIserlichen Gedichte [Quan un shi],

unbändige Freude und Glück. T deren kostbare Bände alle Zeiten hindurch erstrahlen werden. Darob erfü lt mich

19 Diese Ausführungen beziehen sich auf die Hefte 1 und 2 der Sammlung Qwnyun shi, die die Taten und Ereignisse der Qing-Herrscher poetisch darstellen. S. M. G., Qiunlong, 78.

20 Jedes der insgesamt 106 Gedichte ist nach einer Reimgruppe des sog. Pingrhui-Systems 9 * von 1223 gestaltet, d s u.a.durch die im Jahre 171 1 geschaffene Literaturkonkordanz Peirven ynnfic Wft M& ?U* üblich geworden ist; s. M. G., Qiunlong, 81.

21 Gemeint sind wohl die aus dem ,Buch der Lieder' (Shijing) bekannten einfachen Formen. die der KUKr seiner Sammlung gleichfah zugrunde legte.

22 shonzi X +; möglicherweise sind hiermit die sich reimenden Wörter am Zeihende gemeint. 23 Gemeint ist QIANLONGS Werk Ni Boluyi xin yuqCv It 6 6 6 48 #I &, dessen Druckausgabe ein JIhr

zuvor, nünlich im I., ii. und Ei. Monat d a Jahres Qiunlong 42 (1777), J Ehrengabe verteilt wurde; hierzu s. M. G., Qiunlong, 54/5, Nr. 19, sowie dort Anrn. 156. Entsprechende Dankadressen für den Empfang je e ins E m p h diese Werkes fmden sich 2.B. im Nachdruck Gongzhong h n g Qiunlong chao zonzhe (s. o.), Bd. 37,546/7,834/5,839/40,845/6; Bd. 38,126,174, und zwar von YAO LIDE vom 18. I,, von WEN- SHOU V. 28. ii., von FULEHUN V. 28. ii., von LIU BINGTIAN V. 28. II., U. P. V. 16. Ei. und V. 23. Ei. 1777.

OE 41 (1 998/99) 1 fi

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 175

Die [durch Eure Gunst] angeregten Gedanken führten meinen Pinsel bei diesem Bericht, in dem ich mich ehrerbietig für die KAIserliche Huld bedanke. Untertänigst bitte ich MAJestät um Kenntnisnahme und reiche dies zur Vorlage ein.

Qianlong, im 43. Jahr [1778], u n 10. Tag des VI. Monats [3. Juli].

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis gen~mrnen.~'

1.2 Dankadresse des KONG ZHAOHUAN~~

[l.] unienui Kong Zhaohuan, mit Adelstitel Herzog von Yansheng, übermittelt ehrfurchtsvoll eine THroneingabe, um ehrerbietig für die KAIserliche Gunst zu danken.

[2.] Am 9. Tag des VI. Monats [2. Juli] des Jahres Qianlong 43 [I7781 ist als HULd- volle Gabe die KAIserlich verfaßte [Gedichtantholo ie] Quanyun shi in einem tao bei „ eingetroffen. Ich begab mich sogleich in die v o r s t d , um [die Gabe] kniefdlig in Emp- fang zu nehmen und nach Hause zu geleiten. Dort habe ich ehrfurchtsvoll den Altartisch in Weihrauch gehüllt und in Richtung auf die PALasttore koutou vollzogen, um mich für die GUNst der ehrenvollen Gabe zu bedanken.

[3.] Ehrfurchtsvoll gedenke ich, wie MAJestät sich in der Literatur in erhabener Vollkommenheit präsentiert [so wie Ihr militärisch] das gesamte kaiserliche Heer VEreintet. Gctrcu dem HIMMLISCHEN Mandat brachtet Ihr Frieden und Gerechtigkeit. Getreu den Leistungen der AHNEN verherrlichtet Ihr die Verdienste [der Dynastie].

[4.] [Eure Gedichte], normgerecht [nach der Ordnung] der ,Vier Töne' gestaltet, ertönen wohlklingend wie [die antiken Melodien] shao und hu. Die in der Literatur der Alten überlieferte Herrlichkeit erstrahlt [in Euren Versen] in leuchtenden Farben. Den AUFSCHWUNG DES SEGENS zurückverfolgend, war es eine ,rote Fru~ht"~ , die zur Entstehung eines Volkes führte. Die Pracht und Größe, die sich in der kaiserlichen Hauptstadt präsentiert, gemahnt an die GRUNDUNG DES REICHES. Gedacht wird den imposanten Ausmaßen des Landes, das im VERLAUF von nur wenigen Generatio- nen zu Ruhm und Gedeihen gelangte. Detailliert werden die Beschwernisse der VOR- FAHREN zu Beginn der Herrschafts ndung beschrieben. Eure Darlegungen erreichen [hier die Schriften] der HEILIGEN [ K d e r Weisen der Frühzeit], und Eure Lehren und Ermahnungen sind denen der früheren Monarchen ebenbürtig. Die Weitergabe von Er- fahrungen gründet Ihr auf den großartigen Beweisen und vollständigen Erläuterungen seit [den mythischen Herrschern] Yao und Shun. Bei den Regierungsmaßnahmen und Gesetzen orientiert Ihr Euch am überkommenen System der Belohnungen und Strafen der Yuan- bis Ming-Zeit und davor.

Betrachtet man BEWertend die Substanz [des Werkes], wie hätten hier nur allein die [antiken Gedichtformen] ya und feng [des ,Buches der Lieder'] weiterentwickelt und zur Entfaltung gebracht werden können? Die gesamten einhundertundsechs ,Perlen1 [d. h. das System der 106 Reime"] habt Ihr im Griff und zeichnet Euch hierin mit her-

- --

24 Hierzu s. Anrn. 7. 25 S. Nachdruck in Gongthong ..., Bd. 43,421/2. 26 Hiweis auf die b e h t e ,Stunmasage' der Manjuren, nach der sich der Urvater auf eine himmlische Fee

zurückführt, die eine von einem Wundervogel zurückgelassene Frucht gegessen hatte. 27 S. Anrn. 20 zu voriger Eingabe.

OE 41 (1 998/99) IR

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176 Martin Gimm

vorragenden Leistungen vor allen anderen aus. Die kostbaren Erfahrungen aus mehr als viertausend Jahren dienen Euch zu immerwährender Erleuchtung. Eigens gegründet auf ewig währenden Worten übertreffen Eure Befehle an Feinheit noch die GESAMMEL TEN TEXTE [der Alten].

[5.] Ich, der ich mich meiner Ignoranz schäme, werde den Belehrungen er ebenst folgen. Bewundernd lernte ich die Pracht KAISERLICHER Verse kennen undwerde miih nun ständig bemühen, diese hingebungsvoll zu rezitieren.

[6.] In der [Zeremoniallhalle der Goldfaden2' werden diese Kostbaren Bücher den Glanz der Zehn Il(ultIgerätschaften noch erhöhen, und vor dem Palast der Dichtungen und Rituale29 werden sich die KAiserlichen Texte den Sechs Kanonischen Büchern zugesellen. Wie in früheren Zeiten bereichern die GABEN kaiserlicher Schriften die Bibliotheken tiefgründig und herrlich, und dies eingedenk der im vorigen Jahr verteilten YUEFUJO, die aufs Neue das Interesse an den eleganten Gedichtformen anregten. werde ehrfurchtsvoll auf die Verbreitung der HEILIGEN Belehrungen achten und an der Familientradition [meines Ahnherrn Konfuzius] festhalten. In den Schulen der verschiedenen Stufen werden die wertvollen [Verse] so klangvoll deklamiert werden wie vom Tönen der ,Gelben Glocke' [d. h. von den Instrumenten der Sakralmusik] begleitet. Für Tausende von Jahren werden diese Kostbarkeiten, als Schatze aufbewahrt, sogar die in Stein eschnittenen Texte überdauern.

,furch [Eure Gunst] angeregten Gedanken veranlaßten mich ehrerbietig zu dieser EIngabe, um für die KAISERLICHE Gnade Dank zu sagen. Untertänigst bitte ich MAJESTAT um Kenntnisnahme und reiche dies zur Vorlage ein.

Qianlong im 43. Jahr [1778], am 11. Tag des VI. Mondes [4. Juli]

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis genommen.

1.3 Dankadresse des YAO LIDE"

[l.] „„, Yao Lide, Generdins~ektor für das Kanalwesen in Hedon [Shandong und H m n l , übermittelt ehrfurchtsvoll eine THroneingabe, um ehrerbietig für die KAIserli- che G U & ~ Dank zu sagen.

[2.] Als ;d, mich am 24. Tag des VI. Monats [17. Juli] des Jahres Qianlong 43 [I7781 in Yfeng [Prov. H m n ] aufhielt ...I2, traf der Offizier Ma Fushou ein, um mir ehrenvoll ein Exemplar der KAISERLICH geschaffenen [Gedichtanthologie] Quanyun shi auszuhandi- gen. Kniefällig habe ich diese in meinem Quartier entgegengenommen, dort ehrfürchtig einen Altartisch mit Weihrauch hergerichtet und in Richtung auf die PALasttore koutou vollzogen, um mich für die GUNst zu bedanken.

[3.] Ehrfurchtsvoll gedenke ich, daß unser ERHabener Kaiser vom Himmel das HEIlige [Mandat] erhielt und von Natur aus das [himmlische] dao erkennt. Neben den Staatsaufgaben widmet Ihr Euch der Erforschung des Altertums, so daß Eure GRoßen

28 Jinri tang .F J& I, N m einer Halle in der Residenz seines Ahnherrn KONNZIUS. 29 Shili ring t+ &, ebenfalls Nune einer H d e in der KONNZIUS-Residenz. 30 S. Anm. 23 zu voriger Eingabe. 31 Nachdruck in Gongzhong ..., Bd. 43.565/6. 32 3 Schriftzeichen undeutlich.

OE 41 (1998/99) IR

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 177

Werke voller Belehrung sind, ver eichbar denjenigen [der aiten Kaiser] Yü und Tang. In der Mufle von Euren Amtsgesc $ aften führtet Ihr den Pinsel, so daß Eure HEiligen Worte voll gedanklicher Tiefe sind, vergleichbar denjenigen des Herzogs von Zhou und des Konfuzius.

[4.] Die VERdienste [Eurer Vorfahren] werden dargestellt, wobei neue Töne in Yuefu-Art diejenigen der Changqing-Ara [821-8241" noch überragen. Dekrete und Strategeme sind [in die Texte] eingeflossen, SO daß die gereimten Worte und ergiebigen Kommentare den Historiker aus LongmenJ' noch übertreffen. [Die Metren] harmonieren mit dem ,Südwind-Lied"', [die Verse sind brillant] wie die brokatene Milchstraße und das farbenprächtige Abendgewölk.

Rückblickend auf den AUFSCHWUNG und das GRÜNDUNGSFUNDAMENT [der Dynastie] geschah ein glückvolles Zusammentreffen von einem weisen Monarchen und fähigen BeamtenJ6. Die IMPERIALEN RICHTLINIEN wurden übernommen, um die [dynastische] TRADITION weiterzuführen. Dies bewies sich ais gutes Vorzeichen für Stabilität im Reich und Frieden unter dem HimmelJ7. Glanz strahlt über die Größe der ERRUNGENSCHAFTEN. Die grundlegenden PRinzi ien der Staatsführung und die Befriedung des Reiches werden dargestellt. Bei der Beurte' ung historischer Ereignisse S wird ailes Lobenswerte hervorgehoben. Bei den ANweisungen und Instruktionen für das Kommende bleibt keine Einzelheit im Dunklen.

Greift man zu diesen Exquisiten Bänden, kann man die VERDIENSTE DER AHNEN in den einhundertundsechs Gedichten voller Hochachtung erkennen. Beim ehrfurchtsvollen Studieren der Kostbaren Werke lassen sich historische Ereignisse in wenigen Tausend Schriftzeichen verdeutlichen. Es ist wahrhaft der wertvollste literari- sche Schatz aller Zeiten und wirklich eine einmaiige Literaturschöpfung.

[5.] Ich schäme mich ob meiner Trägheit und mangelnden Bildung. Häufig schon empfing ich die GUnst Eurer Majestät, so daß ich nicht weiß, wie ich sie je vergelten kann. So oft habt Ihr von Euch verfaßte Werke mir am Ufer des Gelben FlussesJ' zukommen lassen, daß ich Eure GUnst niemais enug lobpreisen kann.

16.1 Ich werde [das Werk] ais Kostbarkeit au ewahren und ständig im Herzen dem f f von Euch gewährten Hohen Wohlwollen gedenken. Ich werde es an meine Nach- kommen vererben, so daß sie Generationen hindurch ewig auf Eure GUnst stolz seien.

bezeuge Euch meine unendliche Dankbarkeit und aufrichtige Freude. Ehrerbietig danke ich mit dieser Eingabe für die KAIserliche Huld und bitte untertä-

nigst MAJestät um Kenntnisnahme.

Qianlong, im 43. Jahre [1778], am 27. Tag des VI. Monats [20. Juli].

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis genommen.

33 Gemeint sind die bekannten Dichter der TangEndzeit. 34 Gemeint ist der bekannte Gexhichüschreiber SIMA QLAN (ca. 145 - ca. 85 V. Chr.). 35 Aus dem kanonischen Buch der Lieder'. 36 Eigentlich: ,Drache aus den Wolken und Tiger aus dem Wind'. 37 Eigentlich: ,die Meere in Frieden und der (Gelbe) Fluß in Ruhe'. 38 Hierzu s. Abschnitt [l.] dieses Schriftstückes.

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Martin Gimm

1.4 Dankadresse des YANG JINGSI'~

[l.] Yang Jingsi übermittelt ehrfurchtsvoll eine THroneingabe, in der er ehrerbietig für die KAIserliche Gunst Dank sagt.

[2.] Als ich, Euer „„,, mich auf Audienz[reise] aus der Provinz Fujian befand und am 23. Tag des VI. Monats [16. Juli] in der Hauptstadt der Provinz Zhqiang aufhielt, um mich mit dem „„,, dem Gouverneur Wang Danwang40 über alle zu erledigenden Maßnahmen zu beraten, traf am 27. Tag [20. Juli] der beauftragte Offizier mit der KAIserlichen Donation, einem Exemplar des KAIserlich verfaßten Quanyun shi, als Ehren abe hier ein. „,, begab mich unverzüglich in die Vorstadt, um [das Geschenk] kniefdig in Empfang zu nehmen und ins Amtsgebiude zu bringen. Ehrfurchtsvoll richtete ich einen Weihrauchtisch aus und vollzog in Richtung auf den PALast koutou, um mich für die GNAde zu bedanken.

[3.] Verehrungsvoll gedenke ich MAJestäts große VErdienste um die friedliche Ordnung der Welt. Eure GElehrsamkeit durchdringt Altertum und Neuzeit.

[4.] Eure LIteraturwerke sind von der Art der-kanonischen Schriften, die die großen Satzungen der hundert Könige darstellen. Eure AUßerungen sind vollendete Belehmn- gen, die die großen Strategien aus tausend Jahren fortsetzen. Energie und Fleiß, die sich erst um MITternacht erschöpften, schlugen sich in den Rezitationen nach den Vier Tönen [d.h. Euren Versen] nieder. Beim Rückblick auf die Gründun sphase Eurer f HEILIGEN [Vorfahren] werden deren beharrliche Anstrengungen o fenbar. Beim Erwägen von Erfolg oder Mißerfol voran ehender Dynastien zeigt sich die Angemes- senheit Eurer Wertungen. Tiefe GeLken4'sind [in Eurem Werk] mit den einhundert-

sechs ppen vereint und in den Tönen fein algrstiirimt. Literarischer Glanz und

Tugendver alten4', die sich auf Erfahrungen aus mehr als viertausend Jahren stützen, sind in den Ermahnungen und Warnungen all egenwärtig. [Euer Buch] ist wahrhaft ein PERFEKTER Kodex, wie man ihn seit dem Aftertum vergeblich sucht. Es ist ein durch aile Dynastien kaum anzutreffendes GRANDIOSES Werk.

Als „ die Gnade zuteil wurde, die HULDVOLLE Donation zu empfangen, war mein Glück und meine Freude grenzenlos. Ich halte die Perle aus dem HOCHSTEN HIMMEL in der Hand als ob ich die Aufzeichnungen des [Fulxi oder die Schriften des Xuan[yuan] betrachtete. Aufstie und Verfail vorangehender Dynastien widerspiegelnd, überragt [Euer Werk] die ~eror&ungen des [antiken Kaisers] Yu und die Pläne des Yao

[5.] [Eure Verse] werde ich ründlich studieren und rezitieren in der Hoffnun d k d fl ich aus meiner Dummheit un Beschränkung aufgeweckt werde. In großer Vere rung lobend schäme ich mich, daf3 ich mich der HOHEN Begünstigung nicht würdig erweisen kann.

[6.] Es sind Gedanken des „„„, der sich aus vollem Herzen bedankt und sich über die Gunst freut. Es ist angemessen, ehrerbioig mit dieser Eingabe für die KAISERLI- CHE Gunst zu danken. Indem ich MAJESTAT untertänigst um heilige Kenntnisnahme bitte, reiche ich dies ehrfurchtsvoll ein.

Qianlong, im 43. Jahre [1778], am 27. Tag des VI. Monats [20. Juli].

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis genommen.

Nachdruck in Gongdwng ..., Bd. 43,573/4. WANC DANWANC f (pest. 1781) hatte zwischen dem V. Monat 1777 und dem iii. Monat 1780 d u Amt des Gouverneurs von Zbqiang inne. Eigentlich: ,du Tönen von Bronze[glocken] und d u Anschlagen von Jadc[klingsteinen].' Eigentlich: ,herbstliche Früchte und Frühlingsblüten'.

OE 41 (1998/3$ In

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 179

1.5 Dankadresse des LW BINGTIAN"

[l.] „„„ Liu Bingtian übermittelt ehrfurchsvoll eine THroneingabe, in der er sich für die KAIserliche Gunst bedankt.

[2.] Als ich, „unt-, die GNAde erhielt, ein Exemplar des KAIserlich eschaffenen [Werkes] Quanyun shi als Geschenk zu empfan en, vollzog ich sogleic koutou in Richtung auf die PAlasttore, um für die Gabe zu anken. d a

[3.] Verehrungsvoll gedenke ich, daß die Gelehrsamkeit Eurer MAJestät, die ihren Ursprung in natürlicher Weisheit und gelassenem Handeln hat, sich im literarischen Schaffen manifestiert. In der Musezeit von Euren STAatsaufgaben kennt Ihr keine Rast, Euch der Dichtung zu widmen und, von Freude angeregt, Lieder zu verfassen.

[4.] Die KAIserlichen Werke gereichen in ihrer klaren Disposition zur Belehrung im richti en Handeln, so daß die KAIserlichen Schöpfungen hier ihren Gi fel unkt erreic en. Wie bei himmlischen Melodien wird man darin wetteifern, das des fr KAIsers weiter zu überliefern, so daß die neuen Weisen nach Yuefu-Art zum Vorbild für Dichtungen in gewandelten und ursprün lichen Tönen werden. B In alter Zeit war es so, daß man der vo lendeten, antiken Musik gemeinsam lauschte. Die Tänze - unver eichlich erhaben und vollendet schön - präsentierte man in Pracht und Vielfalt, so d man ihre Vollkommenheit nicht beschreiben konnte. d

Heute indes gedenkt Ihr verehrungsvoll der Verdienste Eurer AHNEN und stellt Lehren aus der Geschichte zusammen. Erst nach sorgfältigen Recherchen in den DYNASTIEANNALEN habt Ihr mit Euren Aufzeichnungen begonnen. Erst nach umfasseilder Surirnlung überlieferter Texte bringt Ihr Euer literarisches Talent zur Entfaltung. Unter Beachtung der Regeln für die Vier Töne wurde [die Welt] ailer fünf Elemente erfaßt. Schon beim Aufschlagen des Buches überstrahlt [Euer Werk] die gesamte Literatur. Schon bei Lektürebeginn überragen [Eure Worte] aile Bücherschatze.

Zurückblickend auf den URSPRUNG [der heutigen Dynastie] wiesen die Vorzei- chen, Gemeinsamkeiten mit dem [Zhou-König] Wu auf. Die Erfolge der DYNASTIE- GRUNDUNG beachtend stimmten Eure Humanität und Rechtlichkeit mit dem Willen des HIMMELS überein. Das HEILIGE Werk bietet eine universale Schau dar. Das HEILIGE Schaffen bildet Maßstäbe für die Literatur und gleicht hierin der Größe militärischer Verdienste. Eure ERHABENE Weisheit geleitet zu klaren Einsichten, und ERHABEN wird dem Volk Frieden gespendet, und zwar in gleichem Maße, wie die Reichsgrenzen durch strategische Maßnahmen geschützt werden.[ ...

[6.] Mit diesen Gedanken des die [durch Eure Gunst] angeregt wurden, sende ich geziemend diese THroneingabe, um mich kniefällig für die KAIserliche Gnade zu bedanken. Ich bitte MAJestät um Kenntnisnahme und REiche dies ergebenst ein.

Qianlong, im 43. ahre [1778], nats [16. August]

43 Nachdruck in Gon&ong ..., Bd. 44,44/5. 44 Künung um 16 Zeilen.

OE 41 (1998/9$ Ih

24. Tag des auf den VI. Monat folgenden Schdtmo-

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis genommen.

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180 Martin Gimm

1.6 Dankadresse des FULEHUN 45

[l.] „ Fulehun übermittelt kniefdlig eine THroneingabe, in der er sich ehr- erbietigYür z e KAIserliche Huld bedankt

1 . 1 Als ich, un„ als denvol volles Geschenk ein Exemplar des KAIserlich ve aßten WerkesJ Quanyun shi erhielt, habe ich mich in Richtung auf den PALast mit koutou für die GUTe bedankt und es in Empfang genommen.

Beim kniefälligen Rezitieren [der Dichtungen] erfuhr respektvoll, daß für unser REich die rote F r u ~ h t ' ~ ein gutes Omen war und das [Lange] weiße Gebirge4' Glück verhieß. Unter dem GANZEN HIMMEL opferte man gemeinsam den Geistern und vereinigte [die Länder zwischen den] Meeren nach den Plänen einer einhealichen Ordnung. Die TUGENDEN DER MENSCHENALTER brachte man zur Vollendung, vervollkommnete sie Generationen hindurch, gab sie weiter und führte sie zu ewiger ~errschafc.

-

[3.] Verehrun svoll gedenke ich, daß MAJestäts überragende Eigenschaften und danzvolle ~ugenckn [mit denen des legendären Kaisers Yu vergleichbar sind] TAg und Nacht zeigt 16r Euer-reges Bemühen. -

[4.] [Eure Verse] gründen in Eurem Wohlwollen, setzen die ten Absichten um und legen die Grund1ag:n dar. So erreichen sie den höchsten Stan ard, übermitteln diesen und ~räsentieren Uberra~endes. Somit setzen Eure WEIsen Gedanken eine lange ~ r a d k i o n fort, wenn die-KAIserlichen Werke sich weit verbreiten. Die ganze vier- tausendj'ähri e [Geschichte] klingt in melodischen Tönen und in antiken Harmonien an. In allen ein!undertundsechs Reimgru en leuchten die [staatlichen] Normen und Ermahnungen in roter und schwarzer [ F' usche].

Für die wertvollen Bände, mit denen Ihr uns BESchenktet, bezeugen wir, dem Himmel zugewandt, unsere tiefe Ehrerbietung. Man graviere [Eure Verse] auf Ne hritta- feln [zum Nutzen künftiger Generationen] und verbreite sie in Zehntausen 8 en von Exemplaren zur Uberlieferung. So wie das Aufgezeichnete Euren Ruhm vergrößerte, wurde meinem Leben reicher Segen zuteil.

[5.] Ich, bin in der Dichtkunst unbeschlagen und in meinem Wissen -~ . . .... .

beschämend begrenzt. [6.] Voller Freude lausche ich den edlen Tönen der zehn Melodien, die [für mich] wie

die Musik des antiken] Kaisers Xuan [Huangdi] klin en. Dankbar nehme ich die Weisungen aus d em PALast auf, die mich an die ZitherkLge des Kaisers Shun gemah- nen. In der Menschenwelt präsentiert, senden die brokatenen Bände ihren Glanz aus. Vom KAIser verteilt, duften die elfenbeinernen Buchschließen. Von nun an werden [Eure lyrischen Werke] Generationen hindurch ehrfürchti aufbewahrt und auf ewig und ohne Ende gepriesen werden. Zu allen Zeiten werde icßi sie ehrfürchtig studieren, wenn ich mich auch schäme, [das kaiserliche Wohlwollen] nicht vergelten zu können.

Mit diesen Gefühlen die [durch Eure Gunst] angeregt wurden, geziemt es mir, mich mit dieser THroneingabe ehrerbietig für die erwiesene KAIserliche Gnade zu bedanken. Indem ich MAJestät um Kenntnisnahme bitte, reiche ich dies ehrfurchtsvoll ein.

iunlon im 43 ahre [1778], am 24. Tag des auf den VI. Monat folgenden Schaltmo- S t s [lk?Augu~t~.

[Kaiserliches Reskript:] Zur Kenntnis genommen.

45 Nachdruck in Gongzhong ..., Bd. 44,43/4.

46 Eine Anspielung an die bekannte sog. Stammessage der Muijuren, s. Anm. 26. 47 Changbo shan 3i (in der Provinz Jilin, nahe der koreanischen Grenze gelegen); nach der

Überlieferung die Herkunftsregion des nunjuruchen Voikes. O E 41 (1998/99) 1 h

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 181

2. Korrekturen und Ergänzungen4'

' S. 9, Anm. 1, Z. 10 - Korr. YUNLIAN in: YUANLIAN. Erg.: Als weitere wichtige Q I A N L o N ~ B i o ~ r a ~ h i e n sind nachzutragen: ZHENG YUAN # $, GUO CHENGKANG f~ & & U, a., Qiunlong huangdi quan zhuan & f& 2 * & #, Peking: Xueyuan (1994), 4', 3,903 S.; TANG WENJI & 2 \L und LUO QINGSU 6 & ;I, Qiunlong zhuan & P& i#, Peking (1994, Neudruck Taipei: Shangwu yinshuguan (1996), 7, 504 S.

' S. 10, Haupttext, letzte Zeile - Korr. 1. Zeichen man (statt han).

* S. 11, Anm. 8, 1. Absatz - Zu den Beziehungen zwischen NURHACI und LI CHENGLIANG s. auch eine neuere chines. Arbeit: DIAO SHUREN /7 f .I=-, Nuerhachi, Li Chengliung di guunxi yu d e n jingii % 6 + *.*I& $63 jllj 4 & * 4 @ 8, in: ders., Ming Qing dongbei shi yanjiu lunwenji afl$# * R?t

f i 2 #, Chaqchun: Jilin wenshi (1995), 424/32.

' S. 11, Anm. 8, 2. Absatz, 4. Z . von unten - Zur Verwendung der aus dem Roman ,Drei Reiche' (Sanguo zhi yanyr] zu gewinnen- den taktischen Lehren zum Nutzen der modernen Wirtschaft s. a. eine neuere chines. Veröffentlicipng: HUO YUJIA AN fi ft, Sanguo yanyi yu xiundai shangzhan 1 I ig 1$. & rR 4% i$ *, Peking: Zhongguo jingji (1995).

' S. 15, Anm. 17,2. Absatz - Kaiser QIANLONGS Beziehungen zum Lamaismus charakterisiert in weiteren Aspekten ein neuerer Aufsatz: WANG JIAPENG 3- N, Qiunlong yu manzu b m a siyuan & & & i;Yi $i 3A# & 9 R, in: Gugong bowuyuan yuankan & g # #b R R -Tl], 1995, Nr. 1,58-65.

' S. 16, Anm. 18,4. Absatz - Eine kurze Monographie über das bislang von der Sinologie kaum beachtete, in den Bibliotheken selten anzutreffende Werk Dijiun rwhuo * B1 tit in küdich erschienen: LIU MEiHoNG Ji] X %, Xiao huangdi di jiuokeshu 'Dijiun tushuo'ji qi banhua yisbu 11% * 63&bni;Fs (* % B1 sl) AX&f #A, in: National Central Library News Bulletin, No. 76, Taipei (1998), Heft 2,9-11; Teil 2 in No. 77. Ein Nachdruck ist für 1999 angekündigt.

Als Verfasser der als Lehrtext für die jungen Prinzen vorgesehenen Publikation, die das angesprochene Prinzip yi shi wei jian rÄ k & % (,die Geschichte als Spiegel [für die Gegenwart] verwenden') mittels einer Fallsammlung von 117 Paradigmata zu

48 Die folgenden Einträge beziehen sich addie Seitenuigaben bei M. G., K a b a Qirrnlongalr Poet (1993). An dieser S t e h sei den Rezensenten H. WALRAVENS und G. STARY sowie meinem Kollegen L ~ z BIEG für Hinweise uad Hiüe gedankt. - Abkürzungen: Korr(igiere), Ergchze).

O E 41 (1998/9q 1 A

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182 Martin Gimm

verwirklichen versuchte, zeichnete neben dem genannten ZHANG JUZHENG ?k L& iE (1525 - 1582) noch LÜDIAOYANG iJB1 Mj (1516 - 1580). Das Werk wurde im Xn. Monat Longqing 6 (d. i. Anfang 1573 !) vollendet und im selben Jahre (Wadi 1) erstmals gedruckt. Inzwischen sind mir Ausgaben der folgenden Jahre bekannt geworden: 1573 (Wanli i), 1575 (Wanli J), 1604 (Wanli 32), 1819 (Iiqing 24). Vier unterschiedliche Versionen des Werkes befinden sich in der Nationalbibliothek von Peking.

') S. 17, Anm. 20, Ende (dazu: Titelbild) - E k l h e i t e n über die Anfertigung des QIANLONGPorträts durch den Florentiner Maler GIUSEPPE PANZI (1734 -vor 1812) beschreibt ein zeitgenössischer Brief von P MICHEL BENOIST (1715 - 1774) vom 4. Nov. 1773; abgedruckt in Lettres hdffintes et cuneuses, &its des missions ktranghs, nouvelle ed., t. 13 (MvZemoires de la Chine), Lyon (18 l9), 398 flg. Im übrigen überlieferte P BENOIST als einziger der Missionare in dreien seiner Briefe aus den Jahren 1773/4 Einzelheiten über seine Gespräche mit dem Kaiser.

* S. 18, Anrn. 22,2. Absatz - Q I GONG & th (geb. 1912), der heute wohl namhafteste Kalligraph der VR China, ist ein direkter Nachkomme des iünwren Bruders von Kaiser QIANLONG, HONGZHOU $L f (manjur. H ~ N G J E o , ges;. 1770, geadelt 1733).

* S. 20, Anm. 27, Z. 2 (ebenso S. 218) - Korr. R ~ N S in: RYCKMANS.

* S. 21 - 28 - Einige Nachträge zu Kaiser QIANLONGS lyrischem Schaffen: Wie der Kaiser in eigenen Bemerkungen bekundet, gehörte das Dichten und ,Verse- schmieden' zu den von ihm arn meisten geschätzten, edlen und rekreativen Tätigkeiten des Alltags. So vermerkte er in einem Vorwort vom VI. Monat 1749:

,,In den Mußestunden von meinen Amtspflichten bereitete mir nichts anderes eine solche Freude, wie allerorten Gedichte, Prosa im alten Stil oder Essays zu k ~ n z i ~ i e r e n . " ' ~

Daher verwundert es nicht, daß er sich mit der insbesondere seit Ca. 1745 zu be- obachtenden Routine bei vielen Gelegenheiten poetisch artikulierte und manchentags Dutzende von Versen schrieb. Motiviert durch die Begegnung mit schönen Land- schaften, schuf er so bei einer Bootsfahrt auf dem Kunming-See im Jahre 1771 binnen ein« Stunde 8 Gedichtesoo&r während einer Besichti yngmise zum Xiangshan-Gebirge während 5 Tagen nicht weniger als 67 Strophen5'.

Beseelt von seiner Sendung als Musterbild idealisierten Kaisertums, war für ihn die von ,Petitessen6, wie Weinseligkeit, Mondromantik und Frauenschönheit, geprägte Thematik klassischer Tang-Gedichte - nach einer Kommentaräußerung aus seinen letzten Lebensjahren ,,fehlen [in seinen Texten] Ausdrücke wie ,Wind' und ,Wolkene, ,Mond' und ,Tau'"52 - oder das Modell traditioneller Palastpoesie fgongti shi $ t*)

49 S. Yuzhi wen chuji & Jt Tn M (s. M. G., Qianlong, Nr. 2, 36/7) von 1764, j. 11, l l b ; Nachdmck in: Qing Grrozong ynzhi rhiwm p n j i $# & & 9 1+ A f M, Taipei: Pdace Museum (1976), Bd. 1.

50 S. Y&i shi rrrnji & # i+3 M, J. 99,8b; Nachdmck Taipei, Bd.6. 51 S. Yuzhi shi wnji & $! t+ f g, j. 15,28b; Nachdruck Taipei, Bd. 9. 52 S. Yuzhi shiyu ji & t+ % g , J. 2, lob (s. M. G., Qianlong, Nr. 11, S. 40); Nachdmck Taipei, Bd. 10.

OE 41 (1 998h9 IR

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 183

unakzeptabel. Seine Dichtungen beziehen sich nach echt absolutistischer Manier .auf das Große in den Regierungsdokumentenn5', versuchen also, die wichtigen Tages- ereignisse, die kaiserlichen Entscheidungen, Maßnahmen und Eindrücke in poetischer Umformung anzusprechen, und zwaroft in aller Vielgestalt und Ausführlichkeit. ,,Die Formulierungen sollen zum rechten Wort zurückfinden; schöne Phrasen kann man dabei entbehren.u54

QIANLONGS literarische Werke können daher mit Recht nicht nur als umfangreiche poetische Schöpfung (mit reichhaltigem Erklärungsapparat), sondern auch als eine opulente, noch unerschlossene Bibliothek zweiter Art bewertet werden, die einerseits die verschiedensten historischen Dokumente und Aktenmaterialen zu supplieren oder zu bestätigen und andererseits - im Idealfalle - die dazu gehörigen persönlichen Empfin- dungen und Reaktionen des höchsten ,Entscheidungsträgersl des Reiches der Nachwelt zu übermitteln vermag. Die kaiserlichen Poesien sind weniger auf dem traditionellen, realitätsfernen Boden dichterischen Eskapismus gewachsen, als aus der Motivierung intensiver Beteiligung am persönlichen Erleben entstanden. Sie vermitteln weniger generelle Aussagen als gelegenheitsbezogene Informationen. Die Themen reichen von Landschaftsschilderungen, Treibjagden, Inspektionsreisen bis zu Beschreibungen von Wasserbaumaßnahmen, Kriegszügen und großen Schlachten. Als Vater des Volkes war seine besondere Aufmerksamkeit dabei auf die Sorge um das Wohlergehen der Landbevölkerung und die Hilfe bei Naturkatastrophen gerichtet.

* S. 22, Anm. 34,2. Absatz - In drin neu kompilierten Katalog der Palastausgaben der Qtng-Dynastie, Qingdai neifu keshu mulu jieti (Niheres s. Eintrag zu S. 121), 430140 U. ö., finden sich weitere Angaben zu den gedruckten Literaturwerken anderer Kaiser der Dynastie.

2. Absatz, Ende : Die Abkürzung ,GGD' ist in Gugong dianben shuku xiancun mu, Peking (1933), aufzulösen.

" S. 27, Anrn. 66, und S. 29 - Im Gefolge des Aufschwungs der höfischen Bü~herherstellun~ erreichte auch die auf privater Initiative beruhende Buchproduktion ein bisher kaum bekannres Ausmaß. Es erscheint daher nicht als zufällig, daß sich besonders in der Qianlong-Ara ein festes Buchhandels-, Druck- und Verlagszentrum in der Hauptstadt herausbildete, in dem auch der Handel mit Antiquitäten, Porzellanen, Kalligraphien und Schreibutensilien blühte. Dieses in der bekannten, nach einer Majolikabremerei der Yuan-Dynastie Liuli chang 3ik & benannten Straße befindliche Bücherzentrum wurde bis in unser Jahrhundert hinein zum wichtigsten literarischen Umschlagsort des ganzen Landes. Diese klassische Bücherstraße des alten China, über die eine Reihe neuerer Ver- öffentlichungen informiert, wurde in der europäischen Sinologie bislang kaum adäquat gewürdigt. Hervorzuheben ist die auf ausführlichen Quellenbelegen basierende Monographie Liuli changxiao zhi 3ffi Jk f i 1 J* ,&von S m DIANQI 11(2 &, Vorwort von 1962, Druck (mit verkürzten Zeichen) Peking (1962); vorzuziehen ist die 2. Fassung (mit normalen Zeichen), Peking: Guji (1992), 2, 2, 524 S.

53 S. die vorige Anm. 54 Yuzhi rhi wnji, j. 21,4b; Nachdruck Taipei, Bd. 9.

OE 41 (1998/99) IR

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184 Id

Martin Gimm

* S. 32 - In den Reigen der Lobgesänge auf das dichterische Genie des Kaisers stimmten auch andere Literaten der Zeit ein. So bezeichnete der bedeutende französische Lyriker des 18. Jh.s hJDR.6 MARE DE CHENIER (1762 - 1794) Kaiser QIANLONG wegen seiner seit der Frühzeit auch als ,Odenc bezeichneten Dichtungen als den ,Hora2 von China' - zitiert bei A. OWEN AWRIDGE, K'ieng [J Long und Western Letters, in: Tamkang Review, XXII, 1-4, Tanshui, Taiwan (1991/2), 38.

' S. 35-40, Nr. 1 - 11 - Ein neuer Nachdruck erschien unter dem Titel: Qing Gaozong (Qiunlong) yuzhi shiwen arranii ;* & $ ( & ) &J 3 fif A & # , Peking: Renmin daxue (1994), 10 Bände, A , .-

zusammen 8884 Seiten.

* S. 35, Nr. 1, Anm. 91 - Weitere Bibliotheken, die im Besitz dieser Ausgabe sind: Naikaku bunko A #I A L@ (zusammen mit Nr. 13: 28 Hefte), Sonkeikaku bunko $ @ N] A L@ (16 Hefte), Seikado bunko + 145 A L@ (14 Hefte), sämtlich in TToky6, Bibliothek der Hiroshima- Universität (15 Hefte), Stadtbibliotheken von Osaka (15 Hefte) und Nagoya (20 Hefte, unvollständig).

* S. 36, Nr. 1 A, Anm. 96 - Weitere Bibliotheken: Naikaku bunko (2 Exemplare: 8 und 6 Hefte), Seikado bunko (8Hefte), T6y6 bunko * # A @ (2 Exemplare: 12 und 11 Hefte), T6ky6, Jinbun kagaku kenkyisho h ft

?P sf & ?$ sowie Universitätsbibliothek von Ky6to (letztere: 6 Hefte).

' S. 36, ergänze als Nr. 1 D: Von Nr. 1 erschien auch eine separate Ausgabe der fu-Dichtungen: (Yuzhq Leshan tang jifu & !$$ !f! & 145 # i&, Redakteur: YAO PEIQIAN (s. Nr. I), 4 juan, 4 Hefte, Druck von 1741; vorhanden in der Naikaku bunko sowie in der Stadtbibliothek von Nagoya.

* S. 36/7, Nr. 2, Anm. 99 - Weitere Bibliotheken: Natkuku bunko und Tay6 bunko in (je 8 Hefte). S. auch Erg. zu S. 38/9.

* S. 37, Nr. 3, Anm., Anm. 102 - S. die Ergänzung zu S. 38/9.

* S. 38, Nr. 6, Anm. 110 - Weitere Bibliotheken: Universitätsbibliothek von Ky6to (15 Hefte, unvollständig), Stadtbibliothek von dsaka (16 Hefte).

' S. 38/9, Nr. 2 ,6 und 7, Anm. 110 und 111 - Weitere Bibliotheken: Naikaku bunko (drei Werke, zusammen: 56 Hefte), SethadO h n k ~ (zusammen: 64 Hefte).

" S. 38/9, Nr. 3 , 6 und 7, Anm. 110 und 111 - Weitere Bibliothek: T46 bunko (drei Werke, zusammen: 76 Hefte).

OE 41 (1998/99/ Jh

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 185

* S. 38/9, Nr. 6 und 7, Anm. 110 und 111 - Weitere Bibliothek: SeikadG bunko (beide Werke, zusammen: 30 Hefte).

" S. 38/9, Nr. 6, 7 und 8, Anm. 110, 111, 112 - Weitere Bibliothek: Naikaku bunko (drei Werke, zusammen: 96 Hefte).

* S. 41/2, Nr. 12, Anm. 120 - Weitere Bibliotheken: Seikado bunko (16 Hefte), Jinbun kagaku kenyisho (16 Hefte).

* S. 42, Nr. 12,2. Absatz - Ein weiterer Nachdruck der Anthologie Yuzhi shiwen shi quan ji $i~ 9 fif A + & ai erschien in Peking: Zhongguo zangxue (1993) (Reihe Xiurngxue hanwen zwnxiun congshu & & 8 A A Rtf $ g, Slg. 2).

' S. 46, Nr. 13, Anm. 135 - Weitere Bibliothek: Naikaku bunko.

'S. 47, Anm. 140,l. Absatz - Die K ~ ~ ~ ~ b G e d i c h t e , betitelt Yuzhi bishu shanzhrrang shi, 2 j . , erschienen 1712 im Rotschwarz-Druck in zwei unterschiedlich illustrierten Ausführungen; s. den hier im Nachtrag zu S. 121 genannten neuen Katalog Qingdai neifu keshu mulu etc., 417/8.

' S. 46, Anm. 141, Ende des vorletzten Abschnitts - Zu den RPA-Entwürfen sind die Angaben in den Rezensionen von H. WALRAVENS, in: Orientalistische Literaturzeitung, 89,3 (1994), 327, und 93, 6 (1998), 737/9, und G. STARY, in: Central Asiatic Journal, 39,2 (1995), 314, nachzutragen; s. weiterhin BASE GRAY, Lord Burlington und Father RipaS Chinese Engravings, in: British Museum Quaterly, XXII, no. 1-2, London (1960), 40/3; GEORGER. LOEHR, L'artiste Jean-Denk Aniret et 1 'infuence exerciepar sa dercnption der jardins i m p h u x , in: Actes du colloque international de Sinologie, La mission franpise de Pikin aux X W ' et XVIII' sikcles, Paris: Belles lettres (1976), 76.

" S. 50, Nr. 15 (Shengiingfu) - Der Katalog Qingdai neifu keshu mulu jieti (Naheres s. Eintrag zu S. 121), 426/7, vermerkt eine weitere Ausgabe des Werkes: (j) Palastdruck (rot-schwarz) des Jahres Qiunlong 13 (1748), 1 j.: chinesische Version. - Weiterhin ist auch die chines. Fassung der Ausgabe (e) zu nennen: (k) Palastdruck des Jahres 1748, 32 j.: chinesische Version, Text in 32 graphischen Varianten verschiedener, speziell benannter Siegelschriftmodelle; dazu Anhangstext: Z h u a n w yrranqi A .# &.

* S. 51, Nr. 15 (Shengjing fu), Anm. 148, S. 51, 2. Absatz - Eine Teilwiedergabe des manjur. Textes mit latein. Übersetzung (&tu Moukden fundationecondita' ...) findet sich auch bei HANS CONONVONDER GABELE^ (1807 - 1874), ~ l h e n s de ia grammaire mandchoue, Altenbourg: Comptoir de la littemure (1832), 149.

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Martin Gimm

' S. 52, Anm. 148, Ende des 1. Absatzes - Als weiterer Autor dieser Art ist hier auch des englischen Satirikers JOHN WOLCO?T (1738 - 1819; Pseudonym: PETER PINDAR) zu gedenken, und zwar mit seinen Odes to Kien Long, 7 l e Present Emperor of China, London (1792) sowie A most solemn und important Epistle to the Emperor of China on bis uncourtly and impolitic Behaviour to the sublime Ambas5adors of Great Britain, London (18 V), 22 S., U. a.

' S. 54/5, Nr. 19 (Ni Bo Juyi xin yuefu) - Nach dem unten aufgeführten Katalog Qingdai neifu keshu m u h jieti (s. Eintrag zu S. 121), 423/5, wurden sämtliche Ausgaben i. J. 1779 gedruckt. Derartige Publikationen, die auf ein spezielles, an den Kaiser gerichtetes Ersuchen hoher Beamter hergestellt wurden, werden nach Aktenmateridien als (wenchen) xiekejincheng ben A- W &I @ 3 * . (,präsentierte . Bücher, nach Kalligraphien von Literaturbeamten geschnitten') bezeichnet.

Der genannte Katalog, 424/5, führt zwei weitere Ausgaben des Werkes auf: (h) Redakteur und Kalligraph: YAO YI #L )t (gest. 1788), 4 Hefte, Drucks~iegel 8,3 X 11,s cm, Nachworte von LIU YONG und YAO YI; (i) Redakteur und Kalligraph: XU LIGANG& k: @d (fl. 1780), 4 j., 4 Hefte, Druckspiegel9,l X 13,s cm, Nachwort von XU LIGANG. Die unter (e) genannte Version des ZHU RIm fehlt im Katalog (1995).

* S. 55, Nr. 22 (Guxi shuo) - Es handelt sich hier um einen Text, den der ~iebzigiähri~r Kaiser i. J. 1780 inJel~ol ZU

Papier brachte; als Anhang ist beigegeben: Guxi song jiu zhang ;f %$ '4 h 9, ein Lobgesang auf das kaiserliche Wirken, des Redakteurs PENG YUANRUI.

'S. 56, Nr. 24 (Ding wufu uwn) - Das kurze Werk enthält 4 Inschriften, meist Texte des Kaisers über die Kriegszüge gegen die Mohammedaner. Anm. 170: Weitere Bibliothek: Jinbun kagaku kenydsho, Kyoto.

* S. 56, Nr. 26 (Yong Zhuzhuan sht) - Das undatierte Werk enthält 100 kaiserliche Gedichte über Themen aus dem Zuozhuun, ohne Vorwort; Nachworte von ZHU GUI $L f. u.a.

* S. 59, Erg. als Nr. 35b: Qianlong yuzhi wenwu jianshang shi $t & #P $ A 4h i)l M, Kompilatoren: SM GUANGMING .G &, HA, >U YUE 45 H, DONG GUANGHE g &, *; Peking: Shumu wenxian (1993), 1 Band, 2,710 Seiten. Diese Anthologie umfaßt über 3.400 aus den Gesammelten Werken" ausgewählte Gedichte über Antiquitäten, nämlich über (1.) Malereien, S. 1-546, (2.) Jadeobjekte, 547-648, (3.) Porzellane, 649-674, (4.) Lack, 645-682, (5.) Tuschesteine, 683-710, sämtlich ohne Quellenangaben. Die Einträge zu Abt. (1.) sind nach den Namen der Maler (nach Strichzahl) geordnet.

" S. 64/5, Nr. 37 (ohne Titel), letzter Absatz - Der Titel des i. J. 1746 kompilierten Werkes lautet: Jiaotai dian baopu 2 #k W H,

55 S. M. G., Qknlong, Nr. 6 bis 11, S. 3840.

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 187

1 j.; Nachdruck Peking: Gugong (1929); vorhanden in der Tokyo daigaku P6yd bunka kenkydsho). Hierzu s. a. die Ergänzung bei H. WALRAVENS (s. hier unter S. 48), 327.

" S. 65, Nr. 37 a (Ti yudi tu), erster Absatz - Hierzu s. die Ergänzung bei H . WALRAVENS (s. unter S. 48), 327.

Zweiter Absatz - Erg.: Kupferdruck 1769.

* S. 65, Nr. 37 b (Ti Zhigong tu ba yun) - Hierzu s. die Ergänzung bei H. WALRAVENS (s. unter S. 48), 327.

" S. 66, Nr. 38 (Shengjing Jilin Heilongjiang ... yutu), vorletzter Absatz - Erg.: Index von IMANISHISHUNJU, in: Monumenta Orientalia 6 ;5 +! .k a, Oyosato Research Institute, 1, Tenri (1959), 220/68.

" S. 66, Kapitel 3.2, Erg. als Nr. 38 a: Sishi qin zheng fu fi til N, Poetischer Essai über das Regieren nach dem Modell der vier Jahreszeiten, aus der Zeit vor 1735.

Frühe Übers. von CHARLES DE HARLEZ (1832 - 1899), Fou ou description* du gouvernement regle sur le modele des saisons, in: ders., La Poesie chinoise, Bulletin de l6AcadCmie royale des Sciences, Jrs Lrllres rt des Beaux-Ans de Belgique, Bruxelles 3. s&., t. 24, no. 8 (1892), 208/9.

(a) Text in Werksammlung Nr. 1 A (Leshan rang quanji di t~~ben'~) , j. 11, 4b-5a.

" S. 66, Erg. d s Nr. 38 b: Ziming zhong a @, Gedicht i m alten Stil über eine Pendeluhr, aus der Zeit vor 1735.

Frühe Ubersetzung von C. IMBAULT-HUART (1857 - 1897), La poesie chinoise du XIV au XIZ siicle, extraits despo2tes chinois, traduits pour & premihefois, Accompag& de notes littffaires, philologiques, historiques et de notices bibliographiques, Paris: Leroux (1886), 56/7, mit Anmerkungen, 57-61; Titel: ~ S u r une pendulen.

(a) Text in Werksammlung Nr. 1 A (Leshan tang quanji dingben), j. 14, 14a-15b.

'C S. 66, Erg. als Nr. 38 C:

Meng hu xing Bi k 47, Gedicht im.alten Stil über eine Tigerjagd, aus der Zeit vor 1735.

Frühe Ubersetzung von C. IMBAULT-HUART, La poesie chinoise (s. den vorigen Eintrag), Paris (1886), 61/2, mit Anmerkungen, 63; Titel: ~Capture d'un terrible tigre)).

(a) Text in Werksammlung Nr. 1 A (Leshan rang quanji dingben), j. 17, 2b-3a.

' S. 67, Erg. als Nr. 42 a: Yongho gong beiwen ft +J 4 A, Gedenkinschrift (mit 8 Versen) am Lamatempel Yongho gong in Pekingvom X. Monat d. J+res 1744.

Ubersetzung bei LESSING (1942), 9-12.

56 N'eres s. Qknlong, 35/6.

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188 Martin Gimm

(a) Steingravierung (4 Tafeln: chines., manjur., mongol., tibet.); Abb. bei FRANKE- LAUFER (19 l4), Tafel 2-3;

(b) Text in Werksammlung Nr. 2, j. 16,8a-llb.

* S. 67, Nr. 43 (Sanqing cha), 2. Absatz - Erg. als weitere Teilübersetzungen: E. D. EDWARDS (1888 - 1957), Extractbm the Odeon Tu , in: dies., 7he Dragon Book (1. ed. 1938), London, Edinburgh, Glugow: Hodge (repr. 1943), 78;

UWCH UNGER, in: MONIKA KOPPLIN, Museumfir Lackkunst. Ostusiatische Lackkunst - Ausgewählte Arbeiten, Mit einer Einführung von JÜRGEN DOPPELSTEIN, Münster: Miiseum für Lackkunst BASF Lacke + Farben A.G. (1993), 100 (mit Abb. einer ,Teege- dicht-Schale' aus Museumsbesitz, 101).

* S. 70, Nr. 50a (She bayun), 2. Absatz - Korr. VISSIERES in: V I S S I ~ E .

" S. 74, Nr. 63 (Yu jiaotai ying lao jiangiun Agui ...), Anm. 193, vorletzter Absatz - Hierzu s. die Ergänzung bei H. WALRAVENS (s. unter S. 48), 327.

* S. 74, Anm. 193,2. Absatz - Eine frühe Teilwiedergabe (1. Strophe) der manjur. Version mit französ. Übersetzung findet sich auch bei H. CONONV. D. GABELE^, EIimaas (1832; Näheres s. Nachtrlg

'C S. 76, Erg. als Nr. 65a: Fanyu suoluo zhendan jiao rang (Incip.) & 3& G R 5 2 #L , Gedicht zu einem dem Tuhi-Lama anläßlich seines Besuches i. J. 1780 gewidmeten kaiserlichen Gemälde; Steingravierung, aufgestellt in dem in Nr. 57 erwähnten Tempel in Peking.

Ubers. und Bearbeitung der viersprach. Inschrift bei W. BAUER (1961; Näheres s. Nr. 57),25-30.

Text nicht in der Werksammlung.

" S. 76, Nr. 66 (lingti chonghui Taizu shilu ...), letzte Zeile - Die Abkürzung ,GGD' ist in Gugong dianben shuku xiancun mu, Peking (1933), aufzulösen.

* S. 77, Erg. als Nr. 72 a: Qingurenjänyi quan"~giing xu i f i 2 bg .S- & L [Amba g 'anjur nomun-i iutucin], V o y o r t zur manjurischen Ubersetzung des buddhistischen Kanjur vom 1. iI. 1790.

Ubersetzung von WALTER FUCHS, Vonuort des K a k Kienlung zur mandjurischen Übersetzung des Kandjur, in: Zum mandjutischen Kanjur, Asia Major 6 (1930), 39517 (s. a. ders., Nachtrag zum Artike1,Zum mandjurischen Kanjur: in: Asia Major, 7 (1932), 485). Manjur. und chines. Versionen in:

57 Bei Vollendung der manjurischen ~anjur-Übersetzung i. J. 1790 wurde das sonst übliche da k (nunjur. amh) Ln Titel durch qwdn (,voLldindig') ersetzt.

OE 41 (1998hy In

Kaiser Qianlong als Poet, Addenda 189

(a) (Manju bergen-i ubaliyambuha) Amba g'anjur nomun (Randtitel: Yuyi dazang jing %piT Ai$,&), Druck der in den Jahren 1772-1790 übersetzten Texte (sehr selten), Heft 1, la-3a, originaler Rotdruck von 1790 in der Bibliothek des Palutmuseums Taipei;

(b) Werksammlung Nr. 4 (Yuzhi wen sanji58), j. 9, 8b-10a; (C) Text nach der Handschrift, in: Shiqu baoji % $9 X , 1. Supplement (xubian),

1793, Nachdruck Taipei (1971), 2559/60.

* S. 77, Nr. 73, Lama shuo - Bei der genannten Ubersetzung von LESSSING (1942) ist die Seitenangabe 8-12 zu streichen. Eine Abb. der Inschrift findet sich auf pl. XVI.

S. 78, Erg. als Nr. 74: ... ... (Titel unbekannt), Gedicht ,KaisertränenU.

Ubersetzungvon ELLSABETH~EHLER-HEIMERDINGER, Das Frau&. CSines^cche Liederaus drei Jahrtausendm. Ausgewählt undaus dem Chinesischen übmetzt [Nachwort von Dr. W. OEHLER - d. i. WILHELM OEHLER, um 1909/20 evangel. Missionar in Südchina], Stuttgan, Berlin, Leipzig: Union Deutsche Verlagsgesellschaft (1925), 114;

Beginn: ,Sie hat den Gatten nie gesehn / Und ist ihm doch gefolgt im Sterben...". (Herkunft des Textes lt. Angabe auf S. 172: ,Aus der Liedersammlung eines Dorfschul- lehren", ediert von Tsai Tschau yung).

Chinesischer Text bislang nicht eruierbar. M. E. ist die Echtheit fraglich (vielleicht Beischrift auf einem Gemälde ?).

* S. 79-80, Quanyun shi - Bei der kaiserlichen Lyriksammlung Quanyun shi .S- itA i+ (,Gedichte nach dem vollständigen Reimzyklus') handelt es sich um eine formal sehr kunstvoll angelegte Anthologie, bei der die (isometrischen) Gedichte nicht nur unterschiedlichsten Formkategorien zugehören, sondern jeder einzelne Text in seiner Reimkunst in der exakten Reihenfolge der 109 Reimgmppen des sog. pingshui-Systems I)( itA angelegt ist (z. B. Gedicht Nr. 1, j. 1, 3b: Reimgruppe k, ,oberer ebener Ton'; Gedicht Nr. 2, j. 1, 5b: Reimgruppe &, ,oberer ebener Ton' etc.).

In ihrer Tonemzugehörigkeit verteilen sich die 109 Gedichte wie folgt: (1) ,oberer ebener Ton' : 15 Texte, (2) ,unterer ebener Ton': 15 Texte, (3) ,steigender Ton': 28 Texte, (4) ,fallender Ton': 30 Texte, (5) ,eintretender Ton': 18 Texte. Hierbei wurden für die Gedichte der .Gruppen (1) - (2), d. i. Heft 1-2, die Entwiddung der QzngDynastie (Beginn bis Kangxi-Ara), für diejenigen der Gruppen (3) - (5), d. i. Heft 3-5, die übrige chinesische Geschichte als Thema gewählt.

* S. 79, Quanyun shi - (a) - (C): Nach dem neuen Katalog Qingdai neifu keshu mulu jieti (Näheres s. den Eintrag zu S. 121), 425, handelt es sich bei den unter (a) bis (C) genannten chinesischen Ausgaben - wie schon bei Nr. 19 (s. o. zu S. 54) - um sog. wenchm xieke jincheng ben-Drucke (Näheres s. o. Eintrag zu S. 54) des Jahres 1779, die auf Ersuchen (vom IV. Monat 1779) von LW YONG #J % und anderen Literaturbeamten hergestellt wurden.

(b): Nach dem genannten Katalog, 426, ist auch diese Ausgabe ein Palutdruck des

58 Näheres s. M. G., Qianlong, 38.

OE 41 (1998hv 1/1

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ORIENS EXTREMUS I

Zeitschrift für Sprache, Kunst und Kultur der Länder des Fernen Ostens

Herausgegeben von

Roland Schneider, Hans Stumpfeldt und Barend Jan Terwiel

HARRASSOWITZ VERLAG. WIESBADEN

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Redaktion: Dorothee Schaab-Hanke

Seminar für Sprache und Kultur Chinas, Universität Hamburg Von-Melle-Park 6,20146 Hamburg Tel. +49 (0)40/ 4 28 38-48 78, Fax +49 (0)40/ 4 28 38-31 06

Oriens Extremus erscheint jährlich in zwei Heften oder als Doppelheft.

Articles appearing in this journal are abstracted and indexed in: „Historical Abstracts" and „America: History and Life".

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

O Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1999 Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Obersetzungen, Mikroverfilrnungen und die Einspeicherung in elektronische Systeme.

Satz: Martin Hanke, Seevetal Druck und Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Printed in Gerrnany

ISSN 0030-5197

ORIENS EXTREMUS

Zeitschrift für Sprache, Kunst und Kultur der Länder des Fernen Ostens

Herausgegeben von

Roland Schneider, Hans Sturnpfeldt und Barend Jan Terwiel

lahreane 41 1998/99 Heft 1/2

Bernhard Fuehrer

Hans Derks

Hans-Georg Möller

Manfred W. Frühauf

Dorothke Kehren

Siegfried Klaschka

Martin Gimm

Kai Vogelsang

Martin Gimm

Thomas Fröhlich

INHALT

In Memoriam Helmut Martin

Nomads in Chinese and Central Asian History: The Max Weber Case

.Mit vierzig hatte ich keine Zweifel mehr': Zum Zweifel im Konfuzianismus

Einige Überlegungen zur Frage der Datierung und Authentizität des Mu Tianzi Zhuan

Materialien zu einer kritischen Ausgabe der Wang Fanzhi-Texte aus Dunhuang (am Beispiel von juan 1)

Systemstabilisierung durch Korruption: Zur Funktionalität von Normenverletzungen im alten China

Materialien zur chinesischen Anthologie Wenruan in der manjurischen Übersetzung zweier Manuskripte in europäischen Bibliotheken

Unscheinbare Worte, ungedruckt: Zur Bedeutung ch'ing-zeitlicher Handschriften für die Sinologie

Kaiser Qianlong als Poet. Einige Addenda und Korrigenda

Das ,Große Ich': Religion, Evolution und Entpolitisierung bei Liang Qichao (1873-1929)

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I IV Inhalt

Hans Martin Henning Das Kasagidera-Engi (1204 u.2.). Jokei-Studien I

John Chris Eade The Probable Calculation Method in Thai Inscriptions 3 and 5

I (March 5, 1940 - June 8, 1999)

Rezensionen

Victor H . Mair (Hg.): The Bronze Age und Early Iron Age Peopies of Eastern Central Asia (Sarah Kirchberger)

Jürgen Osterhamrnel: Die Entzauberung Asiens. Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhrrndert (Monika Gänßbauer)

Florian C. Reiter: The Aspirations und Standards of Taoist Priests in the Early Tang Period (Gabriele Goldfuß)

In Memoriam Helmut Mai-tin .$ % %

Christoph Kaderas: Die Leishu der i m p e d e n Bibliothek des Kaisen Qianlong (reg. 253 1736-1796): Untersuchungen zur chinesischen Enzyklopädie (Dorothee Schaab-Hanke)

Irene Eber, Sze-Kar Wan, Knut Walf (eds.): Bible in modern Chim: t l~e literury and intell~ctual impact (Lydia Gerber)

Yamaguchi Ichiro: Ki als leibhaftige Vemunfi. 259 Beitrag zur interkulturellen Phänomenologie der Leiblichkeit (Birgit Griesecke)

Volker Olles: Spuren des Himmelsmeistm: 264 Zur Rolle von Zhang Daoling in der f ihen daoistischen Religion (Hans Sturnpfeldt)

Klaus Joachim Horsten: Die Lehre vom Zurechtlegen der Worte: Xiucixue - 267 Möglichkeiten und Regeln des Formrrlierens im Chinesischen; ein Beitrag zur angemessenen Wertschätzung der chinesichen Literatur (Hans Sturnpfeldt)

Die Herausgeber des Oriens Extremus sprechen Herrn Prof. Dr. Reinhard Ernmerich ihren herzlichen Dank aus. Er hatte während seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Sprache und Kultur Chinas der Universität Hamburg (und auch danach) die Jahrgange 34-40 (1991-1997) redaktionell betreut.

Roland Schneider Hans Stumpfeldt Barend Jan Terwiel

The sudden and unexpected news of Professor Dr. Helrnut Martin's most untirnely death in the early hours of June 8, 1999 in a hospital in Hattingen left those who wer; privileged to know hirn personally and those who had consulted wen a fraction of his publications deeply saddened and perplexed. After returning frorn research leave in East Asia, Helmut Martin, Professor of Chinese Language and Literature, Faculty of East Asian Studies, Ruhr University Bochurn, had suffered severe insornnia and acute attacks of deep depression which led to the sudden irrational act he hirnself was not

. . Professor Martin had established hirnself as a byword for energy and enthusiasm.

H e had published extensively as author, translator and editor, and leaves behind a leg- acy of publications, in part-addressed to scholarly circles, in part to a rnuch wider, educated audience.' H e acted as editor of the series Chimthemen, neue chinesische bi- bliothek (1985-1987), and edition cathay, as co-founder and first director of the Insti- tute of Arabic, Chinese and Japanese Languages (State of North-Rhine Westfalia), and as founder of the unique Richard Wilhelrn Translation Centre at Ruhr University Bo- churn, which publishes renditions of Chinese literature and has enablished one of the finest collections of translations frorn Chinese into German.' H e was a Visitine Pro- .. fessor at numerous Arnerican and East Asian universities and chaired the German As- sociation for Chinese Studies (Deutsche Vereinigung für Chinastudien, DVCS) since 1995.

Helrnut Martin was born in Kassel, Gerrnany; he studied Sinology and Slavistics in Munich, Belgrade, Paris and Heidelberg where he received his Ph.D. degree under the Professors Wolfgang Bauer and Drnitrij Tschizewskij. His dissertation, Li Liweng über das Theater [Li Liweng on Theatre] (1966), later published under the same title by Mei

1 The medical treatrnent Hehut Martin receivcd is subject to a legal dispute md c m therefore not be commented on here; cf. Der Spiegel 33/1999, p. 12.

2 For a bibliography of bis earlier writings see Christa Gescher: Literature, hnguuge und Politicr. Helmut Mariin: Writingr on China (1965-1991). Seluted Bibliography (B&) (Bochum. Brockmeyer, 1991 [Chinathemen, 623. An additional bibliography of bis later writings is in preparation. A most admira- ble coUecrion of his articles, reviews, interviews, speeches ctc. was preparcd by H e h u t Martin and bis assistmu and pubiished in hitheno s k volumcc under the title Chinabiidm [Cbia Perspecriva] (Bochurn: projekt verlag, since 1996). The seventb volumc of t b i seris U almost ready for print md will be published posthumously. Thex volums nuke his writings conveniently accessible md proVi& a good brric for undemmding H e h u t Martin's scholarly and intellecrual development.

3 By launching the series Chinathnnm and later the edition cathay, he offered a fonim for muiy young researchers to pubiish their bookr unda reasonable conditioar. Edition cathay is now weii enablished md will, hopefdy, be continued.