Situation zum Anbau von Arznei- und Färberpflanzen im Land … · 2017-09-08 · 30.01.2009 Adam,...

Adam, L. - Arznei- und Färberpflanzen- Altenkirchen

30.01.2009

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Situation

zum Anbau

von Arznei- und Färberpflanzen

im Land Brandenburg

Lothar Adam

Kleinmachnow


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Gliederung

Agrarstuktur, Standort und Kulturen im

Land Brandenburg

Beispiele für erfolgreiche Nutzung und deren

Wege zur Umsetzung

Zusammenfassung

Agrarstuktur, Standort und Kulturen im

Land Brandenburg


Wege zur Umsetzung

Zusammenfassung


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Land Brandenburg

Landwirtschaftliche Nutzfläche: 1.343.012 ha

davon Ackerland 1.041.017 ha

Landwirtschaftliche Betriebe:

2-5 ha 1.208

10-20 ha 860

30-50 ha 534

50-100 ha 552

> 100 ha 2037

Landwirtschaftliche Arbeitskräfte: 37.608

(3% der Gesamtbevölkerung des Landes)


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Natürliche Produktionsbedingungen

der Landwirtschaft Brandenburg zu ABL und

NBL

Alte

Bundesländer

Neue

Bundesländer

Land

Brandenburg

Anteil der Böden an der LF

nach Bodenwertzahlen in %

bis 25 3,4 4,8 10,5

26 – 40 37,4 52,1 80,2

41 – 68 48,3 30,9 9,3

69 u. > 13,6 12,2 0

Durchschnittliche

Niederschlagsmenge

(langjähriges Mittel)

mm/Jahr 779 675 588

Jahresmittel der Lufttemperatur °C 8,9 8,7 8,6


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Humus als Bodenschutzstandard – FG 432

l Groß

Kreutz (

04.04.2002

)

Standorteignung der Böden im Land Brandenburg (nach Kühn & Bauriegel 2004)

Bodenzahl

< 30

Versiegelungsflächen

> 50


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Arzneipflanzen: Anbau- und organisatorische

Aktivitäten im Land Brandenburg

• vor !986 Pflanzenschutz allg., IPF Kleinmachnow / Anbauberatung Pharmazeutische Werk Halle

• 1986-1991 Pflanzenschutz; Anbauverfahren bei Koriander, Fenchel und Kümmel

• 1991 Gründung eines Förderkreises „Arzneipflanzen“, 4 Institute beteiligt

• 1992 Bearbeitung ausgewählter Themen ( LVAP und andere Institutionen)

• Topinambur, Buchweizen, Nachtkerze

• Krapp, Färber-Resede (1996 - 2008)

• Johanniskraut, Baldrian, Borretsch

• 21.Mai 1997 Gründung Arbeitskreis „Färberpflanzen BB“ ; LW, Verarbeit. u. Textilindustrie -☻

• 6.März 1998 Gründung Verein „Brandenburger Interessenverband H-, D- und Gewürzpflanzen -☻

• 1998 - 2007 Vertretung das Landes im DFAG durch LVLF, Dr. L. Adam

• 3. Dez. 2008 Gründung des Fördervereins „Alte Nutzpflanzen“ e.V. -


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Historie !

Traditionelle Anbauregionen und

Kulturen in Brandenburg

- Märkischer Kümmel , (o.V., 1958)

- Frankfurter Oderland Kümmel

- Frankfurter Schmalblättriger Oderland

Baldrian, (HEEGER /BRÜCKNER, 1952)

- Kümmel, Schwarzer Senf, (HEEGER, 1956)

- Gewürzpflanzen und verschiedene

Arznei- und Heilpflanzen , (POHL, 1947)

Oderland

Haßleben (Uckermark)

Cottbus/ Spreewald


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} Echte Goldrute, Baldrian, Johanniskraut, Angelika, Liebstöckel, Sonnenhut

} incl.

} Sanddorn, Topinambur

Dill, Senf, Rote Bete, Kümmel, Fenchel, Pestwurz, Ginseng ?,

Johanniskraut, Krapp, Färber-Resede, Küchenkräuter (11 ha);

davon Topinambur 33 ha

389

333

501

338

2002

2003

2004

2007

Johanniskraut, Fenchel, Sonnenhut, Nachtkerze, Färberpflanzen2361997

Sanddorn, Topinambur4591995

651994

01993

51992

}

1651991

} Fenchel, Kümmel

6111990

}8001989

……

verschiedene Arznei- und Gewürzpflanzen1801937

Kulturen

haJahr

Arznei-, Gewürz- und Färberpflanzen

Anbauumfang von 1937 bis 2007 , BB


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Arznei-, Gewürz- und Färberpflanzenanbau

in Brandenburg und Berlin 2007

Kulturen und Landkreise

1215

Färber-

pflanzen

338

gesamt

11119233

Topinam

-bur

12811

Küchen-

kräuter

1533946491

289

H-, D- u

G-

Pflanzen

UMTFPR

LK

OSL

und

OPR

Berlin

LDS

in

HVL

> 1 ha

EEBAR

davon

Berlin

ha

BBKulturen


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Regionale Anbauverteilung in Brandenburg,

2007

P R

O P R

U M

B A R

H V L

M O L

P M

T F

L D S

L

O S

E

E

O S

L

S P N

B e r l i n

#

OH V

#

#

#

#

P R

O P R

U M

B A R

H V L

M O L

P M

T F

L D S

L

O S

E

E

O S

L

S P N

Berlin

#

Güterfelde (LVLF)

OH V


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Wege zur Umsetzung


Wege zur Umsetzung


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Kümmel- und Fenchel, BB – Projekt, 1990 – 1992, o. Ergebnis; neu ab 2006/07

Buchweizen und Topinambur BB - Projekt, 1993-1995, Umsetzung Praxis

Nachtkerze / Borretsch für Integrierte und Ökologische Produktion,

BB - Projekt 1993 - 1995 und FNR- Verbundprojekt 1998 - 2001

Färberpflanzen (Krapp, Färber-Resede, Färberknöterich),

FNR- Verbundprojekte, 1996 - 2001 ; 2003 - 2005 sowie 2007 / 2008 - 09

Leuzea, Projekt, 2003 bis 2005; Entwicklung eingestellt, 2007 Anfragen Österreich

Kugeldistel (Echinops), FNR- Projekt NAN, 2004 bis 2006, Kein Anbau auf

leichten Böden; Exsemine GmbH, Kosmetikprodukte

Thymian, Projekt NAN, 2004 bis 2006; kein Anbau auf leichten Böden

Vetiver-Gras (Vetiveria zizanioides (L.) Nash ), Projekt –NAN, 2005 bis 2008,

Screening von Herkünften betreffs Winterfestigkeit

Anbauevaluierung mit

Verwertungsoptionen seit 1990

in Güterfelde


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Ginseng (Panax ginseng C.A. Meyer)

Ginsenghof Gräfendorf , Teltow-Fläming

seit Mitte der 90er Jahre Beginn mit ökologischem Anbau

von koreanischem Ginseng

Fläche von 4,5 Hektar, Ernte nach sechs Jahren !

„pro agro“ Agrarmarketingpreis 2007 des Landes für

"Landtouristische Dienstleistung"

Produktübersicht :

Wurzeln

Kapseln

Kosmetik:

Ginseng-Hautöl

Ginsengseife

II. Beispiel aus Brandenburg


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Johanniskraut-Blüten (Hypericum perforatum L.)

Dr. Otto Gmbh, Wittenberge

Produzent von Johanniskrautöl – Abnehmer z.B. Bombastus-Werke AG

Anbau seit 2005 ,Lebenshilfe Prignitz e.V. Perleberg;

Ziel: 3 bis 5 Hektar Ökologischer Anbau in der Prignitz

Zusammenarbeit zur Samennutzung mit der Dr. Junghans GmbH,

Sachsen- Anhalt

III. Beispiel aus Brandenburg


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Nachtkerze (Oenothera biennis L.)

Anbau in 2- 3 Betrieben Brandenburgs zeitw. bis zu 22 Hektar, ÖLB

Umsetzung seit 2006 mit dem Landwirtschaftsbetrieb

„BioHof – Sander“ in Tarnow/ Mecklenburg

Anbauflächenziel: 5 bis 8 Hektar Ökologischer Anbau

Verarbeitung und Vertrieb:

Landprodukte - Sander / Ölmühle

Onlineshop:

www.sanderlandshop.de

seit 2006/07 verstärkte Nachfrage

aus Süddeutschland, Schweiz und Österreich zum Nachtkerzenanbau !

IV. Beispiel Brandenburg

www.sanderlandshop.de


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Standorte mit Versuchen zum

Nachtkerzenbau

Schleswig-

holstein

Niedersachsen

Groß Lüsewitz

Mecklenburg-Vorpommern

Brandenburg

Pasewalk

Lenzen

Güterfelde

Löpten

Wittbrietzen

Bernburg

Sachsen-Anhalt

Nordrhein-Westfalen

Hessen

Groß Gerau

Rheinland-

Pfalz

Saarland

Baden-

Württemberg

Artern

Heygendorf

Thüringen

Sachsen

Bayern

Überregionaler Anbau

im FNR Verbundprojekt

„Gammalinolensäure“

FKZ: 22016096


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Nachtkerzen – „Erzeugnisturm“

Samen

Samenöl

Kombinationsöle

Kosmetikprodukte

Reinigungsmittel


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Stoffliche Gesamtkonzepte entwickeln:

Nutzungskaskaden

- Kreislaufwirtschaft anstelle lineare Wirtschaft !

- Primärstufenproduktion – Image der LW !

- Erzeuger auch Verarbeiter – Wertschöpfung in Ketten !

- NWR – Chance begreifen! Nicht immer zuerst Risiko sehen!

- Produktstammbäume – von der Pflanze her denken!

Image der Pflanzen als wertvoller Rohstoff der Natur!


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Netzwerk: Textilfarben

Entwicklungsetappen und Schwerpunkte:

Etappe I

1996 - 2001

Evaluierung Anbau, Ernte und Nachbehandlung von

Färber-Resede und Krapp auf leichten Böden

Pilotanbau in landwirtschaftlichen Unternehmen

Farbstoffextrakte- Pilotmuster

Musterfärbungen Naturstoffe, Spremberger Tuche

Etappe II

2003 - 2005

Erweiterung des Netzwerkes zur industriellen

Piloterprobung

Fortsetzung Technologieerprobung zur Textilfärbung

Farbstoffextrakte-Entwicklungsadaption

Sondierung von neuen Verwertungsrichtungen

Etappe III

2007 – 2009

Erweiterung von Konfektionsmodellen

Markteinführung pflanzengefärbter Stoffe /

Kollektionen

Öffentlichkeitsarbeit

Ausdehnung des Färberpflanzenanbaus in der Land-

wirtschaft


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Ergebnisse: Pflanzengefärbte

Naturstoffe aus Brandenburg


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Pflanzengefärbte Naturgarne

aus Brandenburg


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Zusammenfassung:

Chancen - Ja!

• Vorhandene regionalspezifische Anbautradition weiter entwickeln.

• Evaluierungen geeigneter / potentieller Pflanzenarten hinsichtlich Ertrag und

wertbestimmender Inhaltsstoffe für Brandenburg sind fortzusetzen.

• Notwendig ist integrierte Vernetzung - Strategien (Erzeuger, Verarbeitung,

Vermarktung); auch zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Landwirtschaft.

• Beispiele für Absatz verallgemeinern und Vertragsanbau etablieren!

• Wirtschaftlichkeit des Anbaus kann großen betrieblichen Schwankungen

unterliegen. Rahmenbedingungen erschwerend durch Weltmarktsituationen!

• Interesse zum Anbau von Arznei- und anderen Kulturen nimmt in Anbetracht

der gestiegenen Agrarpreise traditioneller Marktfrüchte ab.


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Öffentlichkeit / Bildungsträger informieren !

Wissen zu transferieren !

Aktivitäten bündeln !

Verwertung durch Aufklärung unterstützen !

F

A

N

Förderverein

„Alte Nutzpflanzen“ e.V. i. G.

Neu ist die Gründung eines Vereins 2008 zu Kulturen wie:

Arznei- und Küchenpflanzen,

Färberpflanzen, Öl- und Industriepflanzen u.a. Sonderkulturen


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Mein Dank gilt den Partnern im Land für die

Unterstützung!

Ihnen vielen Dank für die Aufmerksamkeit !

Resede

Krapp

Nachtkerze

VetiverLeuzea

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