Skitechnische Verbindung Innsbruck Stubai · BUSINESSPLAN 5.1. Modell . Ski Innsbruck Stubai . Ski...
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Skitechnische Verbindung
Innsbruck – Stubai
„Ski Innsbruck Stubai“
Zusammenfassung des Endberichts vom 18. Februar 2014
Ski Innsbruck Stubai
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Skitechnische Verbindung Innsbruck - Stubai
Im Auftrag der Partner der Arbeitsgemeinschaft „Brückenschlag“
zbc3gmbh Dörrstraße 85 A-6020 Innsbruck mail: [email protected]
grischconsulta ag
Sägenstrasse 8
CH-7000 Chur
Telefon +41 81 354 98 00
Telefax +41 81 354 98 01
www.grischconsulta.ch
Autoren:
Dr. Ing. Roland Zegg
Ing. Edgar Grämiger
Nicolo Huder
Zitierweise
grischconsulta (2014): Skitechnische Verbindung Innsbruck – Stubai,
Zusammenfassung Endbericht, Chur
Ski Innsbruck Stubai
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I INHALTSVERZEICHNIS
I INHALTSVERZEICHNIS .................................................................................. 3
II GLOSSAR ........................................................................................................ 4
1. EINLEITUNG .................................................................................................... 5
1.1. Auftrag ................................................................................................... 5
1.2. Zielsetzung ............................................................................................ 6
1.3. Methodik ................................................................................................ 6
2. AUSGANGSLAGE ........................................................................................... 8
3. PROJEKT SKI INNSBRUCK STUBAI ........................................................... 10
4. GÄSTESTROMANALYSE ............................................................................. 11
4.1. Systematik ........................................................................................... 11
4.2. Gästestromanalyse und Entwicklung der Ersteintritte ................... 11
5. BUSINESSPLAN ............................................................................................ 13
5.1. Modell................................................................................................... 13
5.2. Grundlage des Businessplans .......................................................... 13
5.3. Preisentwicklung ................................................................................ 14
5.4. Verkehrsumsätze ................................................................................ 14
5.5. Ergebnis .............................................................................................. 15
6. ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN ......................................................... 17
7. INVENTAR DER GRUNDLAGEN .................................................................. 18
Ski Innsbruck Stubai
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II GLOSSAR
Aufenthaltsgäste verbringen mindestens eine Übernachtung im entsprechenden
Urlaubsort. Aufenthaltsgäste können auch Tagesausflüge in andere Destinationen
/ Regionen von ihrem Übernachtungsort aus unternehmen.
Wenn ein Gast im Winter morgens durch das Drehkreuz geht und sich während
des Tages elf Mal hinaufbefördern lässt, generiert er dabei einen Skierday und elf
Frequenzen. Im Sommer spricht man von Ersteintritten. Häufig wird im Sommer
nicht zwischen Frequenzen und Ersteintritten unterschieden. In diesem Bericht
werden Skierdays und Ersteintritte als Synonyme verwendet.
Abkürzung für: Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization,
„Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen“
Nettozufluss an liquiden Mitteln
Bahn- und skitechnische Verbindung der beiden Skigebiete Axamer Lizum und
Mutterer Alm
Summe der Erträge, Cashflows, Erfolge und Ersteintritte der Stamm- und der
Projektgesellschaften der skitechnischen Verbindung Innsbruck-Stubai.
Bahntechnische Verbindung der beiden Skigebiete Axamer Lizum und Schlick
2000, welche auch als Brückenschlag bezeichnet wird
Zubringerbahn vom Talboden Nähe Neustift, via Kaserstatt-Alm in die Schlick 2000
Grossraumskigebiet, welches sich durch die Realisierung der kleinen und grossen
Verbindung über die Skigebiete Mutterer Alm, Axamer Lizum und Schlick 2000
erstreckt.
Die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse im Masterplan werden jeweils für das
10. Betriebsjahr angegeben. Dies deshalb, weil so auch die Investitionen für die
laufenden Ersatzmassnahmen der nächsten 10 Jahre erfasst werden. Die durch
die Investitionen in die Verbindungsprojekte und in die Neu-Positionierungen
ausgelösten (Mehr-)Umsätze werden schon wesentlich früher erreicht.
Aufenthaltsgast:
Skierday, Ersteintritt
und Frequenzen:
EBITDA
Cashflow
Kleine Verbindung
Konsolisierte
Darstellung der
Gesellschaften
Grosse Verbindung
Anbindung Neustift
Ski Innsbruck Stubai
Betriebswirtschaftliche
Ergebnisse
Ski Innsbruck Stubai
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1. EINLEITUNG
1.1. Auftrag
grischconsulta wurde im Januar 2013 in einem Grundmandat vom TVB Innsbruck
beauftragt, für die Skigebiete rund um die Stadt Innsbruck einen strategischen
Masterplan auszuarbeiten und eine entsprechende Förderstrategie zu entwickeln.
Die Arbeiten sind im April 2014 abgeschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt
worden.
Das Projekt der „grossen Verbindung“ hat über die Grenzen der Destination
Innsbruck hinaus Bedeutung. Es betrifft vor allem auch das ganze Stubaital und
verändert insbesondere das touristische Angebot in Neustift.
In Ergänzung zum Grundmandat des TVBI hat daher die ARGE Brückenschlag im
November 2013 grischconsulta im Projekt „Ski Innsbruck Stubai“ beauftragt, die
touristischen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der „grossen Verbindung“
zu untersuchen:
- Investitionserfordernisse in den Skigebieten inkl. der Verbindung
- Veränderung der Gästeströme
- Abschätzen der Ertragsentwicklungen
- Abschätzung der Aufwandsentwicklungen inkl. möglicher Synergieeffekte
- Eckpunkte eines groben Businessplans 2015 – 2019
Abbildung 1 - Übersicht Untersuchungsperimeter Masterplan BB Innsbruck und Ski Innsbruck Stubai
Beauftragung von
grischconsulta
Ski Innsbruck Stubai
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1.2. Zielsetzung
Ziel des vorliegenden Berichtes ist, die touristischen und betriebswirtschaftlichen
Effekte der „grossen Verbindung“ für die Destination Innsbruck und das Stubaital
sachlich und objektiv aufzuzeigen.
Mit der Fachexpertise soll eine solide, auf Fakten basierte, Grundlage geschaffen
werden, um für alle Beteiligten hinsichtlich der Auswirkungen einer
seilbahntechnischen Verbindung Transparenz zu schaffen. Schliesslich soll hiermit
eine Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen geschaffen werden.
1.3. Methodik
Eine entscheidende Grösse für den betriebswirtschaftlichen Erfolg des
Verbindungsprojektes ist die zu erwartende Gästezahl im Skigebiet, bzw. die
Entwicklung der Ersteintritte. Kombiniert mit den Annahmen zur Preisentwicklung
(Umsatz pro Ersteintritt) ergeben sich die Szenarien zur Umsatzentwicklung.
Um das zukünftige Volumen der Ersteintritte bestmöglich zu ermitteln, wurde
folgender Ansatz gewählt:
In der sogenannten Zero-Base-Berechnung wurden die Veränderungen der
Gästeströme nach Kategorie, Einstiegsort und saisonaler Verteilung analysiert.
Siehe dazu Kapitel 4 Gästestromanalyse.
Parallel und unabhängig von der Zero-Base-Berechnung wurden 6 vergleichbare
und bereits realisierte Verbindungsprojekte und deren Einfluss auf die Entwicklung
der Nächtigungen, bzw. Ersteintritte untersucht.
Der Zuwachs bei den Nächtigungszahlen liegt bei diesen Beispielen um 16%
höher als im Landesdurchschnitt und 12.5% höher als der Bezirksdurschnitt. Die
Bettenauslastung konnte um durchschnittlich rund 6%-Punkte gesteigert werden.
Letztlich wurde auch das Fassungsvermögen des neuen Grossraumskigebietes
analysiert. Die Pistenbelegung und Wartezeiten an Spitzentagen haben einen
direkten Einfluss auf die Attraktivität für die Gäste.
Objektivität
Transparenz
Szenarien zur
Umsatzentwicklung
Zero-Base-Berechnung
Vergleich mit anderen
Verbindungsprojekten
Kapazitäts-
berechnungen
Ski Innsbruck Stubai
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Abbildung 2 – Methodischer Ansatz zur Ermittlung des zu erwartenden Umsatzes
In der Methodik wird vor allem auch die Einbettung des Verbindungsprojektes in
die „Bergbahnenlandschaft Innsbrucks und des Stubaitals“ zu Grunde gelegt.
Die bestehende Aufteilung der Gäste auf die verschiedenen Gästesegmente
„Aufenthaltsgäste“, „Tagesgäste“ und „Einheimische“ ist von zentraler Bedeutung.
Ski Innsbruck Stubai
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2. AUSGANGSLAGE
2.1. Innsbruck und seine Feriendörfer
Die Destination „Innsbruck und seine Feriendörfer“ kann nicht als klassische
Skidestination für Aufenthaltsgäste bezeichnet werden. Dazu fehlen u.a. ein
grosses zusammenhängendes Skigebiet sowie die entsprechende Anzahl (ski-)
touristischer Betten.
Die Marke „Olympia SkiWorld Innsbruck“ lehnt sich an die starke Marke
„Olympiastadt Innsbruck“ an. Sie kann aber mit den kleinen einzelnen
Skigebieten nicht halten, was sie verspricht.
Hauptsächliche Nutzer der Bergbahnen Innsbrucks sind die Einheimischen
Innsbrucks (ca. 70% der Nutzer). Die Auslastung über alle Gebiete ist im Winter an
den Wochenenden eher hoch, an den Wochentagen allerdings völlig ungenügend.
grischconsulta kommt im Rahmen des Masterplans zum Schluss, dass in einer
betriebswirtschaftlichen Betrachtung der Zusammenschluss der Skigebiete
Mutterer Alm um Axamer Lizum (Realisierung der „kleinen Verbindung) nur im
Zusammenhang mit der grossen Verbindung Sinn macht.
2.2. Stubaital
Der Wintertourismus im Stubaital hat von 1992 bis 2003/2004 massiv an
Bedeutung gewonnen und stagniert seither. Substantielle Innovationen im
Tourismus im Stubaital sind in den letzten 10 Jahren ausgeblieben, wobei dies
nicht für das Angebot auf dem Gletscher gilt.
Die Entwicklung in der «Gletschersaison» (Oktober / November / April) ist positiv,
in der klassischen Wintersaison (Dezember – Februar) jedoch rückläufig.
Abbildung 3 - Entwicklung der Nächtigungen verschiedener Gletscherskigebiete
Keine klassische
Skidestination
Olympia SkiWorld
Innsbruck
Skigebiete zu wenig
attraktiv für Tages- und
Aufenthaltsgäste
Realisierung der
kleinen Verbindung?
Ski Innsbruck Stubai
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Das Stubaital weist im Durchschnitt eine Bettenauslastung von nur 61%
im Winter (Dez. – März) und von 39% im Sommer (Juli – Oktober) auf.
Mit heute durchschnittlich 61% Bettenauslastung in der Winterhauptsaison
(Dezember-März) hat das Stubaital das Potential, die Auslastung wesentlich zu
steigern. Top-Destinationen in Tirol erreichen Bettenauslastungen von 75-80% in
der Winterhauptsaison. Bei einer Kapazität von 11’650 Betten ergibt sich somit
allein mit den heute schon bestehenden Betten ein maximal mögliches
Steigerungspotential der Auslastung um 15 bis 20 %-Punkte, bzw. um 211’000 bis
282’000 zusätzliche Nächtigungen (Bettenanzahl gem. Statistik Land Tirol,
121 Betriebstage, Dezember-März).
2.3. Ausgangslage in den drei Skigebieten Axamer Lizum,
Mutterer Alm und Schlick 2000
Bei den drei Skigebieten Axamer Lizum (AL), Mutterer Alm (MA) und Schlick 2000
handelt es sich um einzelne, relativ kleine Skigebiete.
In der Axamer Lizum besteht ein hoher Investitionsbedarf, aber auch ein sehr
grosses Potential für Komfort- und Qualitätssteigerungen.
In der Lizum und auf der Mutterer Alm zeigt sich das typische Auslastungsmuster
durch (einheimische) Tagesgäste: extreme Höchststände an Wochenenden und
extreme Tiefststände während den Wochentagen. In den beiden Skigebieten
werden die Kapazitäten an Starktagen u.a. durch die Grösse der Parkplätze
beschränkt.
Abbildung 4 - Gästestruktur in den drei Skigebieten
Die Schlick 2000 zeigt das typisches Auslastungsmuster durch Aufenthaltsgäste:
Höchststände an Weihnachten und an Fasching bei 4’500 Gästen. Mit einer
durchgehend hohen Pistenbelegung bei 2’000 - 2’500 Gästen hat die Schlick 2000
tendenziell zu wenig Pisten.
Mit durchschnittlich 16.75 EUR erzielen die drei Skigebiete einen um 27% tieferen
Umsatz pro Ersteintritt als der Durchschnitt in Österreich, der bei 22.90 EUR liegt.
Potential zur
Auslastung der
bestehenden Betten
Einheimische und
Tagesgäste in der
Lizum und in der
Mutterer Alm
Aufenthaltsgäste
in der Schlick 2000
zu tiefer Umsatz pro
Ersteintritt pro
Ersteintritt
Ski Innsbruck Stubai
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3. PROJEKT SKI INNSBRUCK STUBAI
Durch die Realisierung der Verbindungsprojekte „grosse und kleine Verbindung“
sowie der Anbindung Neustift entsteht ein Grossraumskigebiet, das Innsbruck und
das Stubaital verbindet und sich über eine Distanz von 15 km erstreckt.
Der Skigast kann innerhalb des Skigebietes drei verschiedene Geländekammern
erkunden und es stehen ihm 84 zusammenhängende Pistenkilometer zur
Verfügung.
Abbildung 5 - Grossraumskigebiet Innsbruck - Stubai in der Übersicht
Die Projektkosten der drei Verbindungsprojekte belaufen sich auf 64 Mio. EUR:
- Grosse Verbindung 28 Mio. EUR
- Kleine Verbindung 17 Mio. EUR
- Anbindung Neustift 19 Mio. EUR
- Total 64 Mio. EUR
Die notwendigen Investitionen in die Erneuerung der Infrastruktur in den
Stammgebieten belaufen sich auf 38.5 Mio. EUR (10 Jahre):
- Axamer Lizum 26.0 Mio. EUR
- Mutterer Alm 4.5 Mio. EUR
- Schlick 2000 ca. 8.0 Mio. EUR
- Total ca. 38.5 Mio. EUR
Ein Grossraum-
skigebiet entsteht.
Projektkosten der
Verbindungsprojekte
Ersatzinvestitionen in
den Stammgesell-
schaften
Ski Innsbruck Stubai
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4. GÄSTESTROMANALYSE
4.1. Systematik
Durch die Realisierung der Verbindungsprojekte verändern sich die Gästeströme
auf drei Ebenen:
1. Zwischen den vier Gebieten Axamer Lizum, Mutterer Alm, Schlick 2000 und
dem Stubaier Gletscher,
2. Zwischen den anderen Skigebieten der Destinationen Innsbruck und Stubaital;
z.B. Elfer, Mieders, Patscherkofel, Rangger Köpfl, Glungezer etc. und
3. durch Wachstum, welches von ausserhalb der Destinationen generiert wird.
Zum Beispiel fliessen heute ca. 9% der Erträge aus dem Freizeitticket von EUR
12 Mio. (das vorwiegend im Zentralraum von Telfs bis Wattens gekauft wird) in
das Tiroler Oberland, bzw. die Skigebiete von Obergurgl-Hochgurgl, St. Anton,
Ischgl, Kappl und Galtür.
Abbildung 6 - Systematik der Gästestromanalyse
4.2. Gästestromanalyse und Entwicklung der Ersteintritte
Die Realisierung der grossen Verbindung bedeutet vor allem für Skiurlauber im
Stubaital eine substanzielle Qualitätsverbesserung. Das Angebot umfasst neu
146 Pistenkilometer, wovon 62 km auf dem Gletscher und 84 km im neuen
Grossraumskigebiet.
Veränderung der
Gästeströme auf drei
Ebenen
Grosse Verbindung
(Brückenschlag)
Angebotsverbesserung
für Innsbruck und das
Stubaital
Ski Innsbruck Stubai
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Heute sind es 86 Pistenkilometer, wovon 62 km auf dem Gletscher und 24 km in
der Schlick 2000 (Elfer und Mieders nicht berücksichtigt).
Mit der Realisierung aller drei Projekte und einem professionellen Betrieb des
neuen Grossraumskigebietes darf im Stubaital mit einem Nächtigungszuwachs
von durchschnittlich 8% oder 66'000 zusätzlichen Nächtigungen in der Winter-
Hauptsaison gerechnet werden (Base case).
Bei den Vergleichsbeispielen (siehe auch Seite 6) ist im Durchschnitt ein
Wachstum von 16% über dem Landesdurchschnitt erzielt worden. In der
vorliegenden Expertise wurde kein Nächtigungszuwachs auf Landesebene
eingerechnet.
Auf Innsbrucker Seite dürften die grosse und die kleine Verbindung 10% oder
25’000 zusätzliche Nächtigungen von ski-affinen Gästen auslösen (Base case).
Diese werden voraussichtlich vorwiegend in den westlichen Feriendörfern
generiert.
Die Stadt Innsbruck (ohne Feriendörfer) wird durch das entstehende stadtnahe
Grossraumskigebiet insgesamt attraktiver. Spürbar wird dies insbesondere im
MICE/Incentive-Bereich, indem sich das Angebot der Grossstadt mit dem eines
nahen attraktiven Skigebietes einfach kombinieren lässt. Es wird in diesem Bereich
mit einer moderaten Steigerung von 5’500 Nächtigungen im Winter gerechnet.
Abbildung 7 - Entwicklung der Ersteintritte im Winter, getrennt nach Gästesegmenten
Zusammen mit Gästeverschiebungen innerhalb der Destinationen inkl. dem
Stubaier Gletscher kann durch die Realisierung der Verbindungsprojekte und der
Erneuerungs- und Ausbauprojekte in den Stammgesellschaften mit einer Zunahme
von 41% oder ca. 248’000 Ersteintritten im neuen Grossraumskigebiet im Winter
und mit einer Zunahme 71% oder ca. 80’000 Ersteintritten im Sommer gerechnet
werden.
Nächtigungszuwachs
im Stubaital
Nächtigungen im
westlichen
Mittelgebirge
Nächtigungen in der
Stadt Innsbruck
Entwicklung der
Ersteintritte
Ski Innsbruck Stubai
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5. BUSINESSPLAN
5.1. Modell
Im Modell werden die Stammgesellschaften und die Projektgesellschaften
unterschieden.
Durch die Realisierung der Projekte werden Mehreinnahmen generiert, welche den
Projektgesellschaften und Stammgesellschaften zugewiesen werden. Die daraus
resultierenden Cashflows werden zwischen den Gesellschaften so aufgeteilt, dass
damit die Finanzierung der Projektgesellschaften gesichert und zudem die
Reinvestitionstätigkeit in den Stammgesellschaften gewährleistet ist.
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der Stammgesellschaften und der
Projektgesellschaften in einer konsolidierten Darstellung abgebildet.
Die Verteilung der Einnahmen zwischen den Gesellschaften erfolgt im obigen
Sinne.
5.2. Grundlage des Businessplans
Die dem Businessplan zu Grunde liegenden Referenzdaten basieren auf den
Jahren 2010/11 und 2011/12 (Schlick 2000) bzw. 2011/12 und 2012/13 (Axamer
Lizum und Mutterer Alm)
Es darf darauf hingewiesen werden, dass sich die Umsätze der Axamer Lizum und
der Mutterer Alm im Jahr 2013/14 gegenüber dem Referenzjahr um einiges
verbessert haben.
Verteilung der
Mehreinnahmen
Darstellung
konsolidierter
Ergebnisse
Berechnung des
Referenzjahres
Ski Innsbruck Stubai
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5.3. Preisentwicklung
Gestützt auf Marktüberlegungen können im neuen Grossraumskigebiet im
Gleichschritt mit den Angebotsvergrösserungen und den Komfort- und
Qualitätsverbesserungen die Ticketpreise ähnlich denjenigen des Stubaier
Gletschers gestaltet werden.
Mit der Anpassung der Preisstruktur und der unten angeführten Veränderung der
Gästestruktur steigt der durchschnittliche Nettoumsatz pro Ersteintritt
- im Sommer von heute netto EUR 6.2 auf neu netto EUR 9.00 (+45%) und
- im Winter von heute netto EUR 16.75 auf neu netto EUR 21.00 (+25%).
Der durchschnittliche Netto-Umsatz pro Ersteintritt in Österreich liegt bei EUR
22.90 (Wintersaison 2012/13, gem. Wirtschaftsbericht der Seilbahnen 2013/14).
Der durchschnittliche Netto-Umsatz pro Ersteintritt wird massgeblich durch die
jeweiligen Anteile der Gästesegmente am Total der Ersteintritte beeinflusst. Heute
generieren Aufenthaltsgäste und Tagesgäste ca. 54% der Ersteintritte, nach
Realisierung der Investitionen werden es voraussichtlich ca. 62% sein. Das
Angebot wird insbesondere attraktiver für Tagesgäste aus Süddeutschland.
Der durchschnittliche Netto-Umsatz für Einheimische lässt sich, bedingt durch den
Einfluss des Freizeittickets, nicht wesentlich erhöhen. Es wird mit einer Umsatz-
steigerung von rund 8% gerechnet.
5.4. Verkehrsumsätze
Die resultierenden Mehrumsätze der Projektrealisierung sind in den nachfolgenden
Tabellen vollumfänglich der Rubrik „Projektgesellschaften“ zugeordnet.
Abbildung 8 - Ersteintritte und Verkehrsumsätze im WINTER
Preisanpassungen
Tageskarten
Durchschnittlicher
Umsatz pro Ersteintritt
Veränderung der
Gästestruktur
Preisanpassungen
Freizeitticket
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Abbildung 9 - Ersteintritte und Verkehrsumsätze im SOMMER
5.5. Ergebnis
Mit Investitionen von EUR Mio. 64 (Anbindung Neustift, grosse und kleine
Verbindung) und der geplanten Finanzierung durch mehrere Partner, die nur mit
eingeschränkten Belastungen von Fremdkapitalzinsen rechnet, ist das Projekt Ski
Innsbruck Stubai finanziell machbar. Es ermöglicht den Stammgesellschaften
zudem die Finanzierung der notwendigen Ersatzinvestitionen von EUR 38.5 Mio.
aus eigener Kraft, d.h. ohne weitere Beihilfen der öffentlichen Hand.
Durch die Realisierung der Verbindungsprojekte und der geplanten Projekte in den
Stammgesellschaften können im Winter Mehrumsätze von EUR Mio. 7.8 und im
Sommer Mehrumsätze von EUR Mio. 1.1 generiert werden (nur Transport-
umsätze).
Damit können die konsolidiert dargestellten Umsätze der Stammgesellschaften
und der Projektgesellschaften von heute EUR Mio. 10.8 (Referenzjahr) auf neu
EUR Mio. 19.5 pro Jahr (im 10. Betriebsjahr) gesteigert werden (+81%).
Der konsolidiert dargestellte Cashflow der Stammgesellschaften und der
Projektgesellschaften kann von heute EUR 1.8 Mio. auf neu ca. EUR 8.0 Mio. (im
10. Betriebsjahr) gesteigert werden.
Mit den resultierenden Cashflows und dem vorliegenden Finanzierungsmodell ist
es möglich, die Investitionen in die Verbindungsprojekte und in die Anbindung zu
tätigen und deren Abschreibungen zu finanzieren. Die Cashflows erlauben den
Stammgesellschaften zudem die Finanzierung der notwendigen Ersatz-
investitionen aus eigener Kraft.
Bemerkung: In der Mutterer Alm erlaubt der höhere Cashflow zwar höhere
Abschreibungen, der heutige Verlust kann hingegen nicht wesentlich reduziert
werden. Eine finanzielle Sanierung der Gesellschaft ist angezeigt.
Ski Innsbruck Stubai
ist machbar
Generierte
Mehrumsätze
Generierte Cashflows
Ski Innsbruck Stubai
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Der konsolidiert dargestellte Erfolg der Stammgesellschaften und
Projektgesellschaften präsentiert sich positiv.
Nach Realisierung der Verbindungsprojekte und der Anbindung Neustift kann in
der konsolidierten Darstellung der Gesellschaften mit einem kleinen Gewinn von
EUR Mio. 0.1 - 0.3 (im 10. Betriebsjahr) gerechnet werden.
Die Stammgesellschaften werden in die Lage versetzt, die notwendigen
Investitionen in die Erneuerung ihrer Anlagen aus eigener Kraft, d.h. ohne weitere
Beihilfen der öffentlichen Hand, zu realisieren.
In Summe ein
ausgeglichenes
Ergebnis
Ski Innsbruck Stubai
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6. ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN
6.1. Neue Dynamik im Stubaital und in den Innsbrucker
Feriendörfern
Die errechneten Nächtigungssteigerungen im Stubaital durch das Grossraum-
skigebiet dürften in der Praxis höher ausfallen, weil auch der Stubaier Gletscher
Qualitäts- und Leistungssteigerungen anstrebt, um möglichst wenig Gäste an das
Grossraumskigebiet zu verlieren.
Dadurch entsteht ein gesunder Wettbewerb. Dies ergibt einen weiteren
Attraktivitätsgewinn, der sich positiv auf die Nächtigungen, die Bettenauslastungen
und die Preise im Stubaital auswirkt – sowohl in der Winterhauptsaison als auch in
der Gletschersaison.
Der direkte Anschluss der Stadt Innsbruck und ihrer Feriendörfer an das
Grossraumskigebiet erhöht die Attraktivität dieser Orte für Skiurlauber,
Ausflugsgäste und Sommerurlauber. Es ist mit Auslastungsverbesserungen und
mit Folgeinvestitionen in der Beherbergung, vor allem in den Feriendörfern, zu
rechnen.
6.2. Volkswirtschaftliche Effekte
Durch die Realisierung der Verbindungsprojekte werden volkswirtschaftliche
Effekte realisiert, welche in der vorliegenden touristischen, bzw.
betriebswirtschaftlichen Betrachtung nicht abgebildet sind. Es sind dies:
- zusätzlich generierte Umsätze bei den anderen Leistungsträgern
- zusätzlich generierte Arbeitsplätze
- zusätzliche generierte Steuereinnahmen
- Attraktivitätssteigerung der Region Stubaital und Innsbruck als Ganzes
sowie Impulse für die Regionalwirtschaft
6.3. Abgrenzungen grischconsulta
Alle aufgeführten Investitionskosten basieren auf Angaben der ARGE
Brückenschlag.
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen (ausgelöste Wertschöpfung) durch die
Schaffung eines Großraumskigebietes sind nicht analysiert worden.
Die Auswirkungen auf Gastro- und Nebenbetriebe in den Skigebieten sind nicht
untersucht worden. Sie dürften sich in Abhängigkeit der Ersteintritte entwickeln.
Entstehender
Wettbewerb im
Stubaital
Folgeinvestitionen in
der Beherbergung
Ski Innsbruck Stubai
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7. INVENTAR DER GRUNDLAGEN
➲ Geschäftsberichte
- Schlick 2000, Axamer Lizum, Mutterer Alm
➲ Tagesfrequenzen, Ersteintritte / Tag
- Schlick 2000, Axamer Lizum, Mutterer Alm
➲ Früher erstellte Studien und Konzepte
- Masterplan 2010 – 2020, i.n.n.
- Evaluierung der regional- und tourismusökonomischen Effekte der
Skigebietsverbindung, conos 2010
- Finanzierungskonzepte und Vorschaurechnungen:
o Stb. Erich Singer von der Rubatscher Steuerberatungs- und
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH
o Wirtschaftstreuhand Tirol Steuerberatungs GmbH & CoKG
o MMag. Dr. Eduard Wallnöfer, 2013
- Anbindung Neustift, Erstbegutachtung, Mag. Hubert Vogelsberger, 2013
- Marketing-Strategieentwicklungsprozess, Teil I – Analyse, Fazit,
Zusammenfassung von BrandLogic, 20.09.2012
➲ Tourismusverband Stubai / Innsbruck und seine Feriendörfer
- Diverse Unterlagen zu den Destinationen (Gästeprofile, etc.)
➲ Nächtigungsstatistiken und Bettenanzahlen,
www.tirol.gv.at/statistik-budget/statistik/tourismus/
➲ Investitionsstrategie und Masterplan Bergbahnen Innsbruck,
grischconsulta, April 2014