Skitour-Magazin 3.15

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3.15 Saison 2015/16 10 Modelle von Mammut, ABS, BCA & Co. Abenteuer: 7000er-Expedition mit Ski Pik Lenin Zell am See Top-Touren für den Saisonstart SCHUH-PFLEGE: Klamotten-Highlights der Saison 20 Teile Test: Airbag-Rucksäcke Alles für Frauen: Camps, Tourenski & Produkte Lady-Special

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Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker

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3.15Saison 2015/16

10 Modelle von Mammut, ABS, BCA & Co.

Abenteuer: 7000er-Expedition mit Ski Pik Lenin

Zell am SeeTop-Touren für den Saisonstart

SCHUH-PFLEGE:

Klamotten-Highlights der Saison

20Teile

Test: Airbag-Rucksäcke

Alles für Frauen: Camps, Tourenski & Produkte

Lady-Special

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Ihr direkter Draht in die Redaktion

Alles andere als enttäuschend war der heurige Sommer für weite Teile Mitteleuropas. Eine beständige Hitze-welle sorgte für die heißesten Mona-

te seit dem Jahr 2003.Der Rekordsommer spiegelte sich aber nicht nur in den Temperaturen wider. Das milde Kli-ma sorgte für ideales Bergwetter, das die Hüt-tenübernachtungen in die Höhe schnellen ließ wie die Skala am Thermometer. Zahlreiche beliebte Unterkünfte gerieten an die Grenze der Belastbarkeit. Eine persönliche Grenzer-fahrung der anderen Art verschaffte uns die-sen Sommer die Expedition auf den Pik Le-

nin – fernab vom Massentourismus. Doch für den Winter ist erneut mit großem Zuwachs zu rechnen. Denn Skitouren boomen. Und die Branche bemüht sich eifrig darum, diese Sportart ständig weiter zu etablieren. Sei es durch verbesserte und ausgeklügelte Produkte oder mit Hilfe von attraktiven Einsteigerange-boten. Innovative Lawinenrucksäcke oder Ski-tourencamps nur für Frauen bestätigen diesen Ansatz. – wie Sie in der ersten Ausgabe des Winters erfahren werden. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die kommende Jahreszeit ähn-lich rekordverdächtige Werte liefert, die sich in überragenden Schneehöhen ablesen lassen.

REKORDWERTE

SOMMER, SONNE, SONNENSCHEIN

Editorial

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REPORTAGESkiexpedition Pik LeninAuf 7134 Meter mit Tourenski: Unsere Micro-Expe-dition im Alpinstil im Pamir-Gebirge in Kirgisistan.

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NEWSTermine, Teile & Typen

Skitouren-Tagebuch, Nachtspektakel, Rückruf Jetforce, 4 Trolleys, Matterhorn Ultraks

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Inhalt

AIRBAG-RUCKSÄCKEAlle Systeme im VergleichWir haben 10 Tagesrucksäcke von Mammut, BCA, ABS, Ortovox, Scott und Black Diamond getestet.

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DAMEN ON TOURWomen Camp & mehr

Frauen unter sich: Zu Besuch beim Women Camp plus coole Ski, Teile und Klamotten für Damen.

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RENNSZENEMOUNTAIN ATTACKMitgelaufen: Wir waren mit 1000 Racern bei der Mountain Attack in Saalbach am Start.

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FARBFLASHNeue Teile für den Saisonstart

Was sind die Farben der Saison? Wir präsentieren Teile und Klamotten in den Top-Farben für 2016.

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REVIERGUIDEZell am See/KaprunVon den Pinzgauer Grasbergen bis zu den Hohen Tauern: die besten Skitouren rund um Zell am See.

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SERVICESchuhpflege

Stinkende Innenschuhe sind ein Graus: Wir zeigen, was Sie gegen Stinkstiefel tun können.

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LENINSEISIGES ERBEEin 2500 Meter hohes Bollwerk aus Seracs, Eis und Schnee: Die Nordflanke des 7134 Meter hohen Pik Lenin schwang Luis Stitzinger 2007 im Alleingang hinab. Genau dieses Abenteuer suchten zwei junge Skibergsteiger in Kirgisistan. Eine Micro-Expedition im Alpinstil.

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Sortieren, abwägen, packen Im Basislager muss man sich von den Luxus-Teilen trennen. Denn was weiter hoch soll, kostet Muskelkraft oder Dol-lar. In der rechten Jurte versteckt sich die Küche, die linke dient als Essenszelt.

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Einatmen, ausatmen, rech-ter Fuß. Einatmen, ausat-men, linker Fuß. Obwohl ich nur zwei Schritte hinter Andreas her stapfe, ver-

wischt der Schnee seine Trittspuren wie im Zeitraffer. Denn der Wind bläst so stark über den exponier-ten Gratrücken, dass wir uns im-mer wieder tief gebückt gegen die Böen stemmen. Lediglich zwei Me-ter weit sehe ich im diesigen Schein meiner Stirnlampe. Doch das reicht vollkommen aus, denn ich befinde mich sowieso in meiner eigenen Welt. Und statt im Zeitraffer bewege in mich gefühlt wie in Zeitlupe. Ge-trieben von den immer selben Ge-danken: Finger bewegen, damit sie wieder warm werden. Auf eine tiefe Atmung konzentrieren und gegen die innere Stimme ankämpfen, die mich zum Umkehren bewegen will. Ein Kampf gegen mich selbst, von dem Andreas nichts mitbekommt – obwohl er mich besser kennt wie jeder andere.

Dabei war bis zu diesem Zeitpunkt, un-serem Gipfeltag, alles so glatt gelaufen. Genau so, wie wir die dreiwöchige Ski-Ex-pedition auf den 7134 Meter hohen Pik Le-nin über Monate geplant hatten. Kein Pau-schal-Angebot von Amical, Summit Club & Co. sollte es sein, sondern ein Abenteuer-Trip zu zweit. Ohne Vier-Sterne-Service im Basislager und Hochträger, die unsere Ausrüstung gegen Bares den Berg hinauf schleppen. Kein Führer, keine Gruppe und kein Sauerstoff (obwohl Bekannte regel-mäßig erstaunt danach fragten). Ähnlich unserer Muztagh Ata-Expedition vor vier Jahren. Inspiriert hatte uns Steilwand-Ass Luis Stitzinger, der 2007 die Nordflanke des Pik Lenin im Alleingang aufgestiegen

Vierbeinige Unterstützung: Bis zum vorgescho-benen Basislager schleppten Träger einen Teil unserer Aus-rüstung.

Trocken gelegt Die verschiedenen Lager werden jedes Jahr an neuen Stellen errichtet. Verteilt über die Riesenmöräne des Lenin-Gletschers.

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und mit Ski abgefahren war. Deshalb sollte es also ins Pamir-Gebirge nach Kirgisistan gehen. Die Tourenski waren für uns von vornherein gesetzt, denn das stunden-lange Gehatsche über Gletscherpisten ist nicht unser Ding. Zudem bieten die Ski an hohen Bergen ein Sicherheits-Plus. Denn mit Skiern an den Füßen ist man schneller unten, kann zügiger große Höhen verlas-sen. Geschwindigkeit bedeutet beim Hö-henbergsteigen Sicherheit.

Wie unberechenbar die Bedingungen an ei-nem so hohen Berg sein können, zeigte sich

bereits bei unserer Ankunft im vorgescho-benen Basislager (ABC) auf 4400 Metern, das als zerstückelte Zeltstadt auf der Rie-sen-Moräne des Lenin-Gletschers ruht. Tags zuvor war eine hunderte Meter brei-te Nassschneewalze die Nordflanke her-unter gekommen. Morgens um 7:30 Uhr. Mitten über die Aufstiegsspur. Wie durch ein Wunder wurde keiner der vielen Berg-steiger, die sich gerade durch das Glet-scher-Labyrinth hinauf kämpften, verletzt. Viel zu warm waren die Temperaturen am Berg, die Nullgradgrenze krebste seit Ta-gen irgendwo zwischen 4500 und 5000

Top View Zähneputzen vor der Nord-flanke des Pik Lenin.

Tunnelblick Im Essenzelt im vorgeschobe-nen Basislager trifft man sich mit anderen Expeditionen und spricht über die Ver-hältnisse. Strom gab es dank Aggregat auch, aber nur zwei Stunden am Tag.

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Ruhe vor dem Sturm Trotz strahlendem Sonnenschein fesselt uns die Akklimatisation ans vorgescho-

bene Basislager in 4400 Meter Höhe. Zeit, um Ausrüstung zu sortieren und

Wäsche zu waschen.

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Meter herum. Dieser Umstand sollte uns die komplette Expe-dition über begleiten. Ein er-fahrener, russischer Bergfüh-rer sagte uns gar: „So etwas habe ich am Pik Lenin noch nicht erlebt um diese Jahres-zeit. Es ist viel zu warm.“

Von Wärme ist nichts zu spü-ren. Stattdessen kämpfe ich mit den Fingern meiner rech-ten Hand. Selbst in den dicken Daunen-Fäustlingen habe ich ein klammes Gefühl. Minus 15 Grad Celsius hatte der ZAMG-Bericht aus Innsbruck ausge-geben. Dazu 30 km/h Wind. Das hört sich nach nicht so viel an, Surfer würden darü-ber nur müde lächeln. Doch auf über 6000 Metern vermi-schen sich diese Zutaten zu ei-nem Temperatur-Cocktail von gefühlten minus 30 Grad Cel-sius. „Bis zur nächsten Pause noch, dann kehre ich um“, re-det mir meine innere Stimme

Spalten-Labyrinth Die Etappe vom vorge-schobenen Basislager zum ersten Hochlager führt im Zick-Zack durch Spalten, Seracs und über Schneebrücken. Sie ist mit knapp 1000 Hö-henmeter lang und die objektiv gefährlichste Passage am Pik Lenin.

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immer wieder ein. Wenigstens sind mei-ne Zehen wohlig warm. Hier scheint sich unsere Erfahrung bezahlt zu machen. Denn im Gegensatz zum Muztagh Ata ha-ben wir einen breiten, gut isolierten Stie-fel mitgenommen – eine Nummer größer als wir normal tragen. Wir erreichen ei-nen Felsabsatz, endlich Pause. Erschöpft hieve ich den Rucksack von den Schul-tern. Andreas hält mir ein Energy-Gel unter die Nase, das ich mir ohne Murren hineindrücke. Doch schon schreit Berg-führer Kai in den Wind, dass wir weiter müssen, da uns der Wind sonst auskühlt. Ihm und der deutschen Summit Club-Gruppe haben wir uns für den Gipfeltag angeschlossen, denn gemeinsam spurt es sich leichter durch den Triebschnee. Kurzerhand klippse ich die Ski vom Ruck-sack, vergrabe sie notdürftig im Schnee. Vielleicht geht es ohne die 2,5 Kilo am Rücken leichter, denke ich, und reihe mich wieder hinter Andreas ein. Weiter geht’s. Dabei hatten wir in den Tagen zu-vor viel schwerer geschleppt als am Gipfeltag.

Belächelt von Bergsteigern aus aller Welt, einheimischen Nomaden und Trägern hat-ten wir unsere Abfahrtslatten bis ins vorge-schobene Basislager getragen. Doch auch darüber blieben die Felle fast ausschließ-lich im Rucksack. Denn der steile Weg durch das Spalten-Labyrinth zum ersten Hochla-ger war nur mit Steigeisen zu bewältigen. Zudem hätten wir mit Ski eine eigene Spur durch das unübersichtliche Spaltengewirr und die Lawinenboller, die teils so groß wie Kleinwagen waren, legen müssen. Auf dem Weg zwischen Hochlager eins und zwei das-selbe Bild: Die ausgetretene Spur zieht als Direttissima durch zwei 40 Grad steile Hän-ge. Die Ski blieben am Rucksack, die Steigei-sen an den Skistiefeln. Obwohl die Ski kom-plett nur 2,5 Kilo ausmachten, schleppten wir wie Bundeswehrler in der Grundausbil-dung. Zelt, Kocher, Isomatte, Schlafsack, Es-sen, Daunen-Klamotten: Bis wir die beiden Hochlager eingerichtet hatten, vergingen ei-nige Tage mit übersäuerten Muskeln, bren-nenden Lungenflügeln und schmerzenden Schultern. Doch neben unserem bärtigen

Bergsteiger- Karawane Auf der Etappe zum ersten Hochlager tummeln sich in der Hochsaison Bergsteiger aus allen Nationen. Von Speed-Läufern, die mit getunten Laufschuhen hochrennen, bis zu überforderten Möchtegern-Alpinis-ten, die viel zu spät aufbrechen und wie Schnecken dahinkriechen.

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Basecamp-Boss Hamit, den wir nur „Tali-ban“ nannten, müssen wir wie jammernde Schuljungen ausgesehen haben. Denn er schleppte fast sein eigenes Körpergewicht auf dem Rücken den Berg herunter. Satte 60 Kilo wog das Ungetüm, das wir ihm ei-nes Nachmittags von den Schultern hievten. Aber jedes Kilo, das er für westliche Bergstei-ger den Berg rauf- und runterträgt, bringt ihm und seiner Familie bares Geld. Und die Saison für Hamit und seine Kollegen dauert am Pik Lenin nur gute zwei Monate, danach sitzt er wieder am Steuer eines Taxis.

Doch warum überhaupt Ski hochschleppen? Weil uns die Leichtbau-Modelle den Abstieg versüßten. Statt die aufgeweich-te Trittspur über fragile Spalten-brücken hinunter zu rutschen, schwangen wir im Pappschnee-Mischmasch in großen Bögen hinunter. Das sparte Kraft (auch wenn es in dieser Höhe auch ei-nige kostete) und Zeit, die wir sinnvoll im vorgeschobenen Ba-sislager nutzten, um Bier aufzu-treiben. Gar nicht so einfach auf 4400 Meter in einem Land mit größtenteils muslimischer Be-völkerung. Doch wir wurden fün-dig, in einem benachbarten La-ger verkaufte man uns ein paar verbeulte Dosen russisches Bier. Damit schien der Abend gerettet. Doch wir hätten uns das Bier lie-ber einteilen sollen, denn die fol-genden vier Tage fesselte uns das schlechte Wetter im ABC. Wäh-rend es hier unten regnete und graupelte, kam weiter oben eine beachtliche Menge Neuschnee zusammen. So viel, dass eine Gruppe blauäugiger Dänen,

Seilverbund Die letzten Meter zum ersten Hochlager quert man über Lawinenke-gel und unter Serac-Hängen hinüber zum geschützten Lagerplatz. Unter dem Schnee ver-stecken sich tiefe Spal-ten, deshalb ist ein Seil Pflicht.

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ABSOLUT NATÜRLICHE BEWEGUNGSFREIHEIT BEIM AUFSTIEG, ÜBERRAGENDE KONTROLLE BEI DER ABFAHRT, ULTIMATIVER KOMFORT BERGAUF UND BERGAB.

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die sich mit uns das ABC teilten, für zwei Tage eingeschneit im ersten Hoch-lager festsaß. Doch auch an uns nagte die Warterei. Täglich rief Summit Club-Bergführer Kai seine Wetterprognose vom ZAMG ab, die nur wenig Besserung versprach. Aufstehen, frühstücken, le-sen, Mittagessen, Nachmittagsschlaf, Abendessen, lesen, schlafen. Und da-zwischen täglich drei teils spontane Be-suche auf dem Plumpsklo. Unser Akti-onsradius beschränkte sich größtenteils auf unser grünes Zweimannzelt, das gel-be Essenszelt und das blecherne Abort am Rande des Lagers. Einen bewölkten,

aber trockenen Vormittag feierten wir wie ein stabiles Hochdruckgebiet und stapften einen nahen Moränenhang bis auf 5000 Meter hinauf. Damit die Mus-keln nicht einrosten, der Kreislauf in Schwung kommt und die Moral ihren Tiefpunkt überwindet. Uns lief langsam die Zeit davon. Wir zählten bereits die Tage rückwärts und rechneten, wann wir spätestens gen Gipfel starten mussten, um wieder rechtzeitig unten zu sein. Ein zartes Wetterfenster tat sich auf, in zwei Tagen sollte der Wind erträglich sein für einen Gipfelversuch. Unsere Chance, wir wollten es wenigstens probieren.

Sauna auf 5300 Meter Während es nachts empfindlich

kalt wird, heizt die Sonne das Gletscherbecken des ersten

Hochlagers mächtig auf. Schwit-zen im Zelt: Das Thermometer

unserer Uhr zeigte 44 Grad!

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Endlich, die Finger meiner rech-ten Hand kribbeln und ich spüre das Blut zirkulieren. Mittlerwei-le ist es hell, jetzt erst sehe ich den Anraum, der an Andreas’ Ja-cke, Ski und Rucksack klebt wie Puderzucker. Vier Stunden ha-ben wir uns bereits den Gratrü-cken empor gekämpft. Aber der Wind hat bereits seine Opfer ge-fordert: Zwei Mitglieder aus der Summit Club-Gruppe sind be-reits umgedreht. Ich war ganz kurz davor, doch nun geht es mir besser. Es klingt vielleicht ko-misch, aber ich habe mich mitt-lerweile auf die Quälerei einge-stellt. Kopf ausschalten, dem Tritt des Vordermanns folgen und die Zähne zusammenbei-ßen. Wir erreichen die „Sichel“, ein kurzer Steilaufschwung mit 45 Grad. Wie im Schneckenren-nen schieben wir uns an drei an-deren Bergsteigern vorbei, die vor uns aufgebrochen waren. Immer wieder hüllen uns Wol-kenfetzen ein, so dass wir meist nur wenige Meter weit sehen.

Im Schneckentempo Der Weg ins zweite Hochlager ist kurz, da-für steil. Da kann es schon mal vorkommen, dass man mit fettem Rucksack für einen 300-Höhenmeter-Hang zwei Stunden rechnen muss. Unten unser Lager auf 6100 Meter: Zwischen hohe Schnee-wände haben wir unser Zelt gequetscht. Leben wie in einer Konserven-dose.

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„Hinter dem nächsten Aufschwung, da muss doch irgendwann Schluss sein“, sage ich zu Kai. Der nickt nur, zieht sich die Ka-puze ins Gesicht und stapft weiter. 8,5 Stunden dauert unser Aufstieg nun schon. Mittlerweile haben wir zu drei anderen Gipfelaspiranten aufgeschlossen und stol-pern gemeinsam durch die Wolkenfetzen. Noch ein Aufschwung, eine weitere Que-rung, eine weitere Kurve. Plötzlich stoppt das Männchen, das etwa 50 Meter voraus war und reißt die Arme hoch. Der Gipfel! Ein Adrenalin-Schub lässt unsere müden Beine ein letztes Mal beschleunigen, die Lunge kratzt am Drehzahlbegrenzer. Ne-ben einer 25 Zentimeter großen Lenin-Büste liege ich mit Kai schließlich in den Armen. Würde die nicht den Gipfel mar-

kieren, hätten wir in der Wolkensuppe gar nicht gemerkt, dass wir am höchsten Punkt stehen. Unsere ursprünglichen Plä-ne mit der Abfahrt über die Nordflanke hatten Andreas und ich bereits tags zuvor verworfen. Zu viel Neuschnee und zu vie-le Nassschnee-Lawinen hatte es gegeben. Aber wo ist Andreas? Er war in der letz-ten Stunde immer langsamer geworden und immer weiter zurückgefallen. Doch ein paar Minuten später posieren wir ge-meinsam für das Gipfelfoto. Dann verrät er mir, dass es immer härter für ihn wur-de, er in seiner eigenen Welt gegen sich selbst gekämpft habe. Aber das muss es mir nicht erklären. Denn ich weiß, wie sich das anfühlt. Schließlich kenne ich ihn besser wie jeder andere.

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Am Ziel Kurzer Erfolg: Nur für drei Fotos

blieben wir am Gipfel des Pik Lenin.

Menschlicher Lasten-Muli Unser Basislager-Chef schleppt

60 Kilo Material vom Berg, jedes Gramm bringt ihm

bares Geld.

Nach getaner Arbeit Wir brechen nach dem

Gipfeltag unser Lager ab und nehmen alles wieder mit

nach unten.

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Dicke Beine Die Abfahrt mit einem 25-Kilo-Brum-mer am Rücken fordert die Ober-schenkel wie in einer Beinpresse.

Schwingen statt stapfen Die finale Abfahrt über den Lenin-Gletscher belohnte uns mit passa-blem Schnee und einigen Genuss-Schwüngen.

Die Gipfel-Torte Unseren Gipfelerfolg feierte die Kü-chenmannschaft im Basislager mit einer zuckersüßen Lenin-Torte.

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Die Lawinenkurse der Safety Academy gehen diesen Winter in die achte Runde. In Koope-ration mit 22 Bergschulen bietet Ortovox wieder seine modularen Schnee- und Lawinen-kunde-Trainings an. In drei unterschiedlichen Kursen vermittelt die Ausbildung richtiges Verhalten im Gelände, richtige Tourenplanung und den Umgang mit LVS-Gerät und Co. Ver-gangenen Winter wurden in der Safety Academy etwa 200 Kurse mit mehr als 1100 Teilneh-mern durchgeführt. Alle Kurstermine für die aktuelle Saison sind unter www.ortovox.com zur Anmeldung freigeschaltet. Am 24. Oktober laden Ortovox und Globetrotter zum 5. La-winenabend in das Münchner Cinemaxx ein. Als Hauptreferenten berichten die Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol – Rudi Mair und Patrick Nairz – anhand von vielen Lawinenunfäl-len, wie diese durch ordentliche Vorbereitung hätten vermieden werden können. Für Furore sorgten die beiden Tiroler mit der Veröffentlichung ihres Buchs „Die 10 Gefahrenmuster“, in dem sie zahlreiche Lawinenunfälle der letzten Jahre analysierten und jedes Unglück einem bestimmten Muster zuordnen konnten. Zum 5. Münchner Lawinenabend präsentieren sie ihre neuesten Erkenntnisse und sensibilisieren die Zuschauer vor dem Start der Wintersai-son. Der Lawinenabend findet im Cinemaxx am Isartorplatz in München statt. Die Veran-staltung beginnt um 17:30 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse oder online: www.cinemaxx.de/globetrotter

Sicher ist sicherWissen kann man nie genug: Die Kurse der Safety Academy bil-den umfassend aus, der Münchner Lawinenabend bildet weiter.

News & TermineDarüber spricht die Szene

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NewsAktuelles

Das 3. „Austria Skitourenfestival“ wird am 11. Dezember 2015 im Lienzer Stadtsaal feierlich er-öffnet. Nach der Vorstellung der schönsten Skitouren in Osttirol durch die Osttiroler Bergführer, beginnt um 20 Uhr der Vortrag von Reinhold Messner. Geboten werden neben interessanten Fachvorträgen und Filmen (u.a. von den Freeride-Profis Sandra Lahnsteiner, Melissa Pressla-ber und Samuel Anthamaten) die überaus beliebte „Skitourensafari“ unter der professionel-len Anleitung und Begleitung von einheimischen, staatlich geprüften Bergführern. Speziell das Erler-nen und Perfektionieren der Ski,- Aufstiegs,- und Spitzkehrentechnik sowie das alpine Verhalten im Gelände soll den Teilnehmern in Kleingruppen die Sicherheit für weitere Skitouren vermitteln. Beim Safety Camp werden Lawinen- und Schneekunde sowie der Umgang mit einem speziellen LVS-Gerät gelehrt und vor Ort im Zuge einer genussvollen Skitour auch gleich angewendet. Der Festivalpass kostet 25 Euro. www.austria-skitourenfestival.com

Messner kommt nach OsttirolDas 3. Austria Skitourenfestival steht für Spaß und Sicherheit. Osttirol lädt vom 11.-13. Dezember – Stargast Reinhold Messner.

Dieses Büchlein unterstützt Skitourengeher, ihre Erlebnisse am Berg festzuhalten, sie sich später wieder ins Gedächtnis zu ru-fen und mit anderen zu teilen. Für jede Skitour gibt es liebevoll gestaltete Tourenseiten zum Ausfüllen: Name der Tour, Gipfel, Datum, die Begleiter, die zurückge-legten Höhenmeter, die Frequentierung der Route, das Wetter u.v.m. Ein Muss für jeden Skitourengeher, der auf GPS-Tracks verzich-ten will, und ein tolles Geschenk! Preis: 9,99 Euro.www.m-vg.de

Skitouren-Tagebuch

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News & TermineDarüber spricht die Szene

Die Sicherheit der Kunden ist das wichtigste Anliegen der Black Diamond, Inc. und ihrer Marken Black Diamond, Pieps und POC. Aus diesem Grund führt die Black Diamond Company einen freiwilligen Rückruf sämtlicher Jetforce-Lawinenair-bags durch, die zwischen dem 15. November 2014 und dem 7. Juli 2015 verkauft wurden. Dieser Rückruf ist vorsorglich. Unfälle und/oder Verletzungen, die in Zusammenhang mit den beschriebenen Fehlfunktionen stehen könnten, sind nicht bekannt. Aufgrund eines Systemfehlers kann es bei den Modellen mit einer Kennzahl zum Fertigungsdatum zwischen 4275 und 5077 zu einem unfreiwilligen Abschalten und/oder fehlerhaftem Auslösen des Airbagsystems kom-men. Diese Fehlfunktion wird über ein Firmware-Up-date im JetForce-Service-Center behoben werden. Wei-tere Informationen unter: www.jetforcerecall.com

Auch diesen Winter ist Berghaus wieder Partner des überregionalen Lawinen-Netzwerkes La-winenkolloquium und unterstützt damit die professionelle Verbreitung des Themas „Umgang mit Lawinen“ in Theorie und Praxis. Auftakt-Veranstaltung ist ein Symposium am 22. November 2015 von 12 bis 14 Uhr im Rahmen des Alpintags des DAV Münchens in der BMW-Welt München. Christoph Mitterer, Georg Kronthaler und Bernd Niedermoser, Experten der Lawinenwarnzentra-

len Bayern und Salzburg, geben einen Einblick in den Lawinenlagebericht – wie er entsteht, nationale Besonder-heiten und den sinnvollen Einsatz im Gelände. Das Lawinenkolloquium an der Uni Salzburg findet am 14. Janu-ar 2016 statt. Die Termine der Praxis-kurse sind am 23. und 30.1. zum The-ma Lawinenprävention sowie am 24. und 31.1. zu Kameradenrettung. Alle Einzelheiten und Anmeldung unter: www.lawinenkolloquium.net

Rückruf von Jetforce-Rucksäcken

Lawinenkolloqium: Experten-Austausch

Black Diamond ruft Jetforce-Rucksäcke zurück, die zwischen November 2014 und Juli 2015 verkauft wurden.

Als überregionales Lawinen-Netzwerk bringt das Lawinenkolloquium Organisationen, Vordenker und Interessierte zusammen.

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Das Nachtspektakel von Dynafit, das in Kooperation mit Hüttenwirten und Sportfachhänd-lern organisiert wird, geht in die sechste Runde. Auch dieses Jahr können Skitourenfans nach Feierabend ihre Bretter anschnallen und nach dem Anstieg mit Stirnlampe bei 15 Hüttenwirten im deutschen Alpenraum einkehren. Das Nachtspektakel wird an verschiedenen Wochentagen und an unterschiedlichen Orten angeboten – eine gesicherte und präparierte Aufstiegsmöglichkeit macht die Skitour vor allem für Einsteiger unkompliziert. An den Skitou-ren-Abenden und entlang der gekennzeichneten Tourenstrecken sind keine Schneekanonen oder Pistenraupen im Einsatz. Dennoch sollte stets auf die Bedingungen und die passende Ausrüstung geachtet werden. Um Licht ins Dunkel zu bringen, empfiehlt es sich, dass jeder Skitourengeher eine leistungsfähige Stirnlampe einpackt. Infos zu aktuellen Bedingungen gibt‘s kurzfristig unter: www.facebook.com/dynafit

15 Spots für Feierabend-TourenWer nach Feierabend die Ski anschnallen will, findet im deut-schen Alpenraum 15 Hütten, die zur Afterwork-Skitour einladen.

NewsAktuelles

Nachtspektakel.Skitouren-abende alpenweit.

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weinbergerHauS Freitag

HirScHberg SkiScHule Donnerstag

kolbenSattelHütte Dienstag, Mittwoch, Donnerstag

tegelbergHauS Donnerstag

oStlerHütte Mittwoch

bergHauS ScHönblick aM Söllereck Mittwoch & Donnerstag

HocHScHwarzeck HirScHkaSer Montag

StauFner HauS Donnerstag

SonnenalM Freitag

Lawinenkolloqium: Experten-Austausch

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News & TermineDarüber spricht die Szene

Dadurch, dass das Matterhorn Ultraks 2016 drei Wochen vor der Patrouille des Glaciers stattfindet – am 2. April 2016 – ist das Rennen über Zermatt der perfekte Testlauf für die Patrouille. Sei es, um in der definitiven Zusammenstellung zu laufen oder damit der Ersatz-läufer noch etwas an seiner Form feilen kann – das Matter-horn Ultraks Skitouren-Rennen ist perfekt dafür. Dank einer technischen und abwechs-lungsreichen Strecke können die PDG-Aspiranten ein letztes Mal alle Facetten des Rennens üben (Tragepassagen, Fell-wechsel, etc.). Zudem wurden die Anmeldegebühren herab-gesetzt. Wer sich vor dem 31. Dezember anmeldet, profi-tiert von besonders günstigen Preisen. www.ultraks.com

Generalprobe für die PDGDrei Wochen vor der PDG findet in Zermatt das Matterhorn Ultraks statt. Drei Strecken für Zweiter- oder Dreier-Teams.

Montane hat mit „Primino“ eine Neuent-wicklung auf den Unterwäsche-Markt gebracht. Der Stoff besteht zu 50 % aus Merinowolle, zu 25 % aus besonders hochwertigem Primaloft-Garn und zu 25 % aus Polyester. Er wärmt in feuchtem

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und trocknet schnell. Preis für die 220-Gramm-Version: 89,95 Euro. www.montane.co.uk

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News & TermineDarüber spricht die Szene

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Reisen noch zur Herkulesarbeit wurde. Die modernen Koffersysteme auf Rollen – die Trolleys – eignen sich ideal für längere Ausflüge.

Der Robuste

Neues Modell in der Serie der Rucksack-Spezialisten von Osprey. Das speziell angefertigte Gestell überzeugt durch Robustheit bei relativ geringem Gewicht. Ebenso strapa-zierfähig zeigen sich die Rollen, denen kein Untergrund

gewachsen ist. Osprey-typisch besticht der Shuttle außer-dem durch eine clevere Aufteilung der Fächer und bietet

aufgrund mehrerer Griffe verschiedene Transportmöglich-keiten sowie ein tolles Handling. Kompressionsriemen im

Inneren lassen keine Kleidung oder Gegenstände wild durch den Trolley fliegen. Der Shuttle ist zudem als 100l-Version

verfügbar. OSPREY Shuttle 130/ 4200g / 230 € /

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Der Wasserdichte

Funktion meets Komfort. Der vielseitig einsetzbare Trolley der Heilsbronner Company glänzt durch ein enormen Stauraum, der durch wasserdichtes

Material geschützt wird. Die Rollen sind mit Profil versehen, so dass Unebenhei-

ten locker geschluckt werden. Der stabile Reisebegleiter kann dank gepolsterter Schulterträger auch bequem am Rücken

transportiert werden. Ausgetüftelte Details sorgen zudem dafür, dass sich das Gewicht in Grenzen hält. In zwei weiteren Größen (85/110) er-hältlich. ORTLIEB Duffle RS 140 / 3200g / 280 € / www.ortlieb.com

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Der Preiswerte

Der Duffle Roller vereint vor allem zwei Merk-male: praktisch und preiswert. Der schlichte

Trolley von Dakine punktet mit seinem strapa-zierfähigem Material und einer schnörkellosen

Verarbeitung. Die Verteilung der Fächer ist praktikabel, so dass er für jede Reise zu haben

ist. Daneben lässt auch der Preis keine Wün-sche offen.

DAKINE Duffle Roller 90 / 155 € / 4500g / www.dakine.com

Der Trendige

Lässig kommt der Rover von Evoc daher. Durch die in-dividuelle Raumaufteilung und die variablen Packopti-

onen im Innenbereich macht er nicht nur von außen einen guten Eindruck. Die 80l Volumen entpuppen sich als großartiger Stauraum und können auch bequem als Tragetasche benutzt werden. Da spielt auch das vorteilhafte Gesamtgewicht des Rover eine tragende Rolle. Ein Teleskopgriff, Tragehenkel und leichtläufige Rollen runden dieses gelungene Pro-dukt ab. EVOC Rover Trolley 80 / 3600g / 230 € www.evocsports.com

NewsAktuelles

Page 28: Skitour-Magazin 3.15

News & TermineDarüber spricht die Szene

Abenteuer beginnen mit einem Bild, einer wagen Vorstellung oder einem Gefühl, das uns antreibt. Wenn wir mutig genug sind, gehen wir diesem Gefühl nach, finden Mitstreiter und Mittel, planen, zweifeln und träumen – bis zu dem Tag, an dem wir das Haus verlassen und uns auf den Weg ins Abenteuer stürzen. Viele dieser Abenteuer werden heutzutage von Filmern begleitet oder selbst gefilmt, die Ergebnisse ziehen mit Filmtouren durch die Städte. Wir zeigen die spannendsten Filmtouren. Die Filme sollen unterhalten, zum Träu-men anregen und zu eigenen Abenteuern inspirieren.

3, 2, 1 ... Film ab!Im Herbst und Frühwinter machen viele Filmtouren in europäi-schen Städten halt. Wir zeigen die besten drei samt Trailer.

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European Outdoor Film TourAb Oktober tourt die E.O.F.T. durch 14

europäische Länder und zeigt neun Wege ins Abenteuer auf der großen Leinwand: Das Pro-

gramm folgt Athleten auf das Dach der Welt, erkundet eine unbewohnte Vulkaninsel im

Nirgendwo des Pazifiks, begibt sicht mit den besten Slacklinern der Welt auf Sinnsuche und

entdeckt das wilde Amerika. www.eoft.eu

Ride Night Freeride Film TourAtemberaubende Winterlandschaften,

spektakuläre Steilhänge, rasante Lines, ver-rückte Ideen und einzigartige Einblicke in den Lifestyle professioneller Ski-Athleten:

Die Ride Night Freeride-Film-Tour 2015, präsentiert von Peak Performance, ist ein

fantastisches Leinwanderlebnis mit beeindruckenden Filmprojekten.

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Alp-Con Cinema TourDie Alp-Con Cinema Tour 2015, präsentiert

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Städten. www.alp-con.net

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NewsAktuelles

Nach dem Skitourenatlas und den „60 Super-Skitouren“ kommt nun der dritte Skitourenführer des Salzburger Jour-nalisten und Alpinisten Thomas Neuhold. Im Mittelpunkt stehen Skitouren, bei denen der Genuss-Faktor überwiegt: technisch einfacher, ohne schwindelerregende Gratpassa-gen oder furchteinflößende Steilrinnen. Viele der hier ver-sammelten Skitouren-Ziele werden regelmäßig begangen, die Spurarbeit hält sich meist in Grenzen. Allerdings gibt es in dem neuen Skitourenführer auch einige wenig frequen-tierte Geheimtipps. Der Band richtet sich an Neu- und Wie-dereinsteiger in den Skitourensport ebenso wie an Routini-ers – mit Touren im Raum Salzburg-Berchtesgaden. Preis: 22 Euro. Mehr Infos und Bestellung unter: www.pustet.at

100 Touren mit Genuss-FaktorVom Untersberg, über Reit im Winkl, Dien-ten, Fieberbrunn bis Zederhaus: Dieser Skitouren-Führer enthält 100 Tourentipps.

Für AufsteigerDie 4-Wege-Stretch Hybrid Jacke besteht aus einer dehnbaren 3-Lagen-Membran. Der ge-

zielte Einsatz von Comfortshell-Material macht die Ascent Jacket zu einer perfek-

ten Mischung aus Hard- und Softshell. Die weiche und geräuscharme Kombi

überzeugt durch Tragekomfort und hohe Funktionalität. Eine helmkom-

patible, 2-Wege-verstellbare Kapuze, verschließbare Ärmelabschlüsse sowie wasserabweisende YKK-Reißverschlüs-

se runden die Jacke ab. Die Ascent Ja-cket und Pants von Houdini sind aus

recyceltem Polyester hergestellt. Preis: 400/330 Euro.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE30

News & TermineDarüber spricht die Szene

Markus Steinke alias „Bambam“, der Gründer der Bavarian Alpine Manifest GmbH, ist der Mann mit der Idee namens „Pindung“. Die Pindung soll die Vorteile der Pin-Bindung mit denen einer Alpinbindung – unter Berücksichtigung aller Sicherheitsstandards – vereinen: Hoher Gehkomfort und geringes Gewicht im Aufstieg treffen auf Sicherheit und Steifigkeit bei der Abfahrt.

Bindung der Zukunft?Die PINDUNG soll die Vorteile der Pin-Bindung mit denen einer Alpinbindung vereinen. Ein spannendes Projekt.

Diese Freeride- und Tourenbindung ist eine modifizierte Alpinbindung mit einem integ-rierten Pin-System im Vorderbacken. Das Designkonzept des Hinterbackens basiert auf Drehtellerbindungen, um eine sichere und solide Bindungsauslösung zu gewährleisten. Die Klammern (sog. Pins) werden am Vorderbacken nur im Aufstiegsmodus verwendet. Die zweistufig einstellbare Steighilfe gewährleistet dabei einen hohen Gehkomfort. Für die Abfahrt wird die Bindung mit einem Handgriff am vorderen Bedienhebel in die Abfahrts-position geschoben und zu einer alpinen Sicherheitsbindung mit Z-Wert umfunktioniert. Die Pindung realisiert somit maximale und direkte Kraftübertragung an Vorder- und Hin-terbacken durch hohe Steifigkeit und Stabilität unter Gewährleistung aller relevanten Si-cherheitsaspekte.

Merkmale der Pindung: - Sicherheitsbindung (angestrebter Z-Wert 6 bis 14)- niedrige Standhöhe (ca. 15 mm)- perfekte Kraftübertragung- geringes Gewicht (angestrebt ca. 800 - 900 g)- idealer Drehpunkt- wenig anzuhebendes Gewicht am Fuß- Pin-System wahlweise mit Auslösefunktion- bedienerfreundliche Handhabung- zweistufige Aufstiegshilfe

Zum Video: Hier klicken!

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NewsAktuelles

Im September 2015 hat der Internationale Bergführerverband (IVBV) ein Skitraining für Bergführer aus so genannten „No Ski“-Län-dern organisiert. 29 Bergführer aus Peru, Bo-livien, Ecuador, Chile und Venezuela wurden in einem speziellen Lehrgang in Argentinien ausgebildet. Organisiert und durchgeführt vom IVBV, wird den Teilnehmern eine fundier-te Ausbildung in den Bereichen Winter-Berg-Ski ermöglicht. 29 Skitouren-Sets aus Skiern, Fellen, Bindungen und Schuhen hat der Aus-rüster dafür nach Argentinien geschickt.

Skitraining für Anden-BergführerDynafit unterstützt Skitraining für Bergführer in Südamerika mit Material.

Page 32: Skitour-Magazin 3.15

Luftige Lebens-versicherungLawinenrucksäcke entwickeln sich rasant weiter, können aktiv Leben retten und werden immer be-liebter – auch unter Tourengehern. Wir haben uns alle aktuellen Systeme im Format von Tagesruck-säcken vorgenommen.

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Luftige Lebens-versicherung

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SKITOUR-MAGAZIN.DE34

LawinenrucksäckeVergleich

Als wir dieses Jahr im Frühjahr in der Dauphiné unterwegs waren, mussten wir tragischerweise feststellen, an welch seidenem

Faden das Leben hängen kann. Wäre das Unglück anders ausgegangen, wenn jeder einen Lawinenrucksack dabei gehabt hätte? Diese Frage stellten wir uns sofort. Leider ist es bislang so, dass der Lawinenrucksack gerade auf langen und anstrengenden Touren, wo es auf jedes Gramm Gepäck ankommt, nicht viel Zuspruch erntet. Anders verhalten sich vor allem die Variantenfahrer und Tages-Skitourer. Und auch bei Tourengehern, die sich alleine im Gelände bewegen, ist der Lawinenrucksack zur Standardausrüstung avanciert. Um auf Skitour eine Extraportion Sicherheit für sich selbst zu gewinnen, werden die Airbag-Rucksäcke Jahr für Jahr beliebter. Und das nicht ohne Grund. Versprechen die Hersteller doch nach wie vor Überlebenschancen

ABS scharf gemacht

Im Lift, Bus oder Auto ist der Griff

stets mit dem Klett-verschluss gesichert. Im Gelände dagegen

muss der Auslöse-griff mit der integ-

rierten Druckkapsel immer frei

zugänglich sein.

Vielseitigkeit Wer sich für einen Airbag-Rucksack entscheidet, erwar-tet einen durch-dachten Rucksack mit allem Komfort. Dazu gehört insbe-sondere eine Helm-halterung, sowie eine ordentliche diagonale Skibe-festigung, die die Latten einfach und sicher aufnimmt.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 35

von über 90 Prozent. Das ist viel. Auch das Schweizer Lawinenforschungsinsitut SLF misst dem Aribagsystem eine um 50 Prozent bessere Überlebenschance bei großen und komplexen Lawinenabgängen bei. Denn nur der Airbag-Rucksack kann bislang eine Verschüttung aktiv verhindern. Inzwischen finden sich fünf verschiedene Systeme auf dem Markt. Bislang waren alle Systeme mit Patronen ausgestattet. Einzig Black Diamond hat zusammen mit Pieps ein elektrisches System entwickelt, welches ohne Kartusche auskommt.Dass alle Verfahren bislang nicht ganz fehlerfrei waren, oder zumindest in der Qualitätssicherung noch Mängel aufwiesen, beweisen die Rückrufaktionen der letzen Jahre. Doch nun scheinen die Platzhirsche ihre Systeme vorerst unter Kontrolle zu haben. Das sollten sie auch. Schließlich ist der teure Rucksack ein

Der Rucksack macht den Unterschied

Wir haben alle Systeme mehrere Tage bei -18 Grad Celsius eingefroren und bei dieser Temperatur einer Testauslö-sung unterzogen. Dabei funktionierten alle Systeme einwandfrei.

Betrachtet man die unterschiedlichen Systeme genauer, ist neben dem Preis der Gewichtsunterschied einer der ent-scheidenden Faktoren, der die Bewer-tung beeinflusst. Deshalb spielt für einen reinrassigen Skitourenrucksack auch die Skibefes-tigung eine wichtige Rolle. Besondere Bedeutung hat auch die Ausstattung des Systems: Sind Fächer für Schaufel und Sonde enthalten? Wie ist die Auf-teilung gelungen? Schlummert die Aus-löseeinheit verdeckt im Rucksack oder steht die Thermosflasche direkt neben der Patrone. Je schwerer der Rucksack, umso mehr gewinnt auch ein gutes Tragesystem an Bedeutung und beeinflusst den Ge-samteindruck.

Unsere Bewertungskriterien im Überblick:Gewicht 20% | Anschaffungskosten 20% Skibefestigung 10% | Tragesystem 15%Ausstattung Ruckack 10% | Folgekosten 15%

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SKITOUR-MAGAZIN.DE36

LawinenrucksäckeVergleich

BCAFloat 22 l

3.800 Gramm500,00 EUR

www.backcountryaccess.com

Ausstattung: Skihalterung/Helmhalterung/NotfallfachÜbersichtlicher Tagesrucksack mit der notwendigen Ausstattung. Eine Helmhal-terung versteckt sich unter dem BCA-Logo. Auch die anderen Schlaufen kön-nen bei Bedarf in Garagen versteckt werden. Der Float ist länglich und schmal geschnitten und sitzt sehr flach am Rücken. Der Hüftgurt lässt sich beidseitig schnell justieren. Wer den Auslösegriff lieber auf der rechten Seite mag, kann diesen umbauen. Etwas schwerer Rucksack, dafür sind alle Fächer gut gepolstert.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

SCOTTAir Free Ap Alpride 22 l

2.720 Gramm620,00 EUR

www.scott-sports.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/BrillenfachGute, diagonal verbundene Skibefestigung, die sich von oben straff ziehen lässt. Ein großes Hauptfach bietet zusätzliche Möglichkeiten für Sonde und Schaufelstiel. Der Griff im linken Schultergurt sollte in der Länge nach unten versetzt werden, sonst drückt er. Die Auslösung ist nur links möglich. Zusätzlich befindet sich eine Tasche am linken und eine Materialschlaufe am rechten Hüftgurt. Oben befindet sich ein gepolstertes Brillenfach. Die Schnalle am Hüftgurt lässt sich gut bedienen.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 37

weiterer Baustein, um im Falle des Falles die Überlebensaussichten zu steigern.Jedoch darf nicht vergessen werden, dass der Airbag bei weitem nicht der einzige Faktor ist, der diese Chance beeinflusst. Die Dimension der Lawine, das Tragen eines LVS-Gerätes und der Zeitpunkt der Erfassung spielen eine wesentliche Rolle, ob man sich verletzt oder nicht.Doch zurück zu den Airbag-Systemen: Die Gewichte der Systeme sind sehr unterschiedlich und spiegeln sich ungefähr in den Gesamtgewichten der Rucksäcke wider. Für uns waren die Einzelgewichte der Auslöseeinheiten nicht relevant, da das System ohne den passenden Rucksack wertlos ist. Wer sich für ein Airbag-System entscheidet, muss sich mit der Technik und der Bedienung vertraut machen – auch wenn alle Systeme nach dem gleichen Prinzip ausgelöst werden. Die Unterschiede liegen in der Vorbereitung des Systems für den Ernstfall und beim Zurücksetzen in den Ausgangszustand nach einer Auslösung.Der größte Abschreckungsfaktor für die Anschaffung dürfte für viele nach wie

vor der Preis sein. Immerhin muss man zwischen 500 und 1000 Euro hinblättern. Dafür kauft man sich zumindest eine 50-prozentige Lebensversicherung. Ein weiterer Punkt, der vom Kauf abhält, ist das Gesamtgewicht. Gerade für den sportlich orientierten Tourengeher, der ausschließlich im gespurten Gelände unterwegs ist, fehlt derzeit noch die Überzeugung für dieses Produkt.In unserem Test unterbot nur der Rucksack von Deuter die 2,5-Kilo-Marke. Immerhin noch drei weitere Hersteller blieben mit ihrem Modell unter drei Kilogramm. Bei den übrigen vier Rucksäcken bleibt die Nadel knapp unter 3,5 Kilo stehen. Ortovox und BCA bringen die schwersten Rucksäcke in den Test. Zwar haben die Systeme als Soloeinheit unterschiedliche Gewichte, dennoch macht der Rucksack insgesamt einen gravierenden Anteil am Gesamtgewicht aus. Ortovox und Deuter setzen beide das ABS-System ein, Der Gewichtsunterschied liegt jedoch bedingt durch die unterschiedlichen Rucksäcke bei immerhin 1100 Gramm.

Kompakte Ladung Alpride verwendet zwei kleine Gas-patronen und hält somit zumindest das reine Systemge-wicht sehr niedrig.

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LawinenrucksäckeVergleich

Die Systeme im Überblick:

BCA: Die Amerikaner setzen bei ihrem Float-System auf eine Metall-Kartusche, die mit Druckluft gefüllt ist und relativ einfach wieder befüllt werden kann. Ein Manometer an der Kartusche zeigt an, ob der richtige Druck vorhanden ist.

Mammut:Im Sommer 2011 übernahm Mammut das bis dahin eigenständige Unternehmen Snowpulse und entwickelt seitdem verschiedene Rucksäcke rund um deren 150 Liter große Airbags. Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Kartuschen: Stahl und Carbon. In Europa sind die Kartuschen leider nicht wieder befüllbar.

ABS:Bereits seit 30 Jahren bauen die Gräfelfinger Lawinenrucksäcke. Neben den eigenen Produkten wird das ABS-System auch von vielen anderen Herstellern in deren Rucksäcken verbaut. Auch ABS benutzt eine Kartusche aus Carbon oder Stahl. Zusätzlich ist nach einer Auslösung der Griff zu tauschen, in dem eine kleine Druckkapsel geladen ist. ABS verwendet als einziger Hersteller zwei

Einzelairbags, die links und rechts aus dem Rucksack schießen und ein Gesamtvolumen von 170 Litern aufweisen.

Alpride (Scott):Ein weiteres Schweizer Unternehmen hat sich seit einigen Jahren den Airbag-Rucksäcken verschrieben. Alpride stattet die Firmen Scott, Millet und Ferrino mit ihrem Blasebalg aus. Zwei kleine Kartuschen mit CO2 und dem Edelgas Argon schießen in den 150 Liter großen Airbag. Beide Patronen sind nur einmal zu verwenden und müssen nach einer Auslösung getauscht werden.

Black Diamond/Pieps:Das amerikanisch-österreichische Joint Venture geht mit dem Jetforce Airbag-System einen vollkommen neuen Weg. Statt mit Druckluft aus einer Patrone den Ballon aufzublasen, wird ein Düsengebläse eingesetzt, das die Umgebungsluft in den 200-Liter-Airbag verfrachtet. Gespeist wird das Getriebe durch einen Akku, der mindestens vier Auslösungen pro Ladung durchhält. Die hochtechnische Auslösung hat den Vorteil, dass Probeschüsse keine Extrakosten verursachen und das System innerhalb weniger Minuten sofort wieder komplett einsatzbereit ist.

Kosten je Auslösung:

Die Druckluft-Kartusche von BCA kann entweder beim Händler gegen eine neue getauscht werden oder man lässt sie in einem Taucherladen an der Maschine befüllen. Beides kostet jeweils nur um die zehn Euro.Mammut und ABS haben jeweils eine Metall- oder Carbon-Kartusche im Sortiment. Die Kosten je Kartusche liegen bei Metall um

die 100 Euro, bei Carbon um die 200 Euro. Die Gewichtsersparnis im Vergleich zur Metallpatrone beträgt ca. 200 Gramm. Bei ABS liegt jeder Kartusche zusätzlich ein neuer Griff zum Wechseln bei.Alpride verwendet je eine Metallpatrone mit CO2 und eine mit dem Edelgas Argon. Die beiden Patronen lassen sich für 40 Euro noch relativ kostengünstig ersetzen.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 39

ABSPowder 26 l

2.980 Gramm770,00 EUR

www.abs-airbag.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall- u. sonst. FächerVario-System mit vielen verschiedenen Aufsatzmöglichkeiten. Diagonale Skibe-festigung mit einer verbundenen Bandschlinge. Die Aufteilung ist sehr unüber-sichtlich, da der Rucksack über insgesamt sechs verschiedene Fächer verfügt. Der Hüftgurt sitzt mit seinem breiten Klettverschluss sehr gut, kann für man-che im Aufstieg aber störend wirken. Der Aufsatz mit 26 Litern ist aus leich-tem Material und hängt bei wenig Inhalt dementsprechend labberig am Rücken.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

MAMMUTRide On Removeable Airbag 22 l

2.960 Gramm600,00 EUR

www.mammut.ch

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/BrillenfachEinseitig verbundene Skibefestigung auf der rechten Seite, die sich zwar gut zu-sammenziehen lässt, die Ski aber geradlinig aufnimmt. Konstruktionsbedingt ist der Zugriff auf das hintere der beiden großen Fächer etwas eingeschränkt, da im oberen Bereich der Airbag befestigt ist. Ein großes gepolstertes Brillenfach bietet Platz für viel Kleinzeugs. Der Ride On besteht aus recycelten PET-Flaschen und lässt den Stoff wie eine Mischung aus Jeans und Nylon wirken. Gut verarbeitet.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

Page 40: Skitour-Magazin 3.15

SKITOUR-MAGAZIN.DE40

LawinenrucksäckeVergleich

ORTOVOXFree Rider ABS 24 l

3.580 Gramm720,00 EUR

www.ortovox.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/Brillenfach etc.Diagonale Skibefestigung, die sehr hoch angebracht ist und die Ski dadurch instabil wackeln lässt. Die Aufteilung ist noch akzeptabel, es gibt mehr als genug Fächer. Hinten befinden sich eigenwillige Polsterknubbel, die den Rücken sehr gut belüf-ten. Der Rucksack trägt insgesamt viel auf. Das wertige Design lässt die komplette Technik im Rucksack unsichtbar verschwinden. Sehr breiter Hüftgurt, der in der Ab-fahrt ein gutes Tragegefühl vermittelt, für den Aufstieg leider etwas voluminös ist.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

VAUDEABSecond Flow 22+6 l

3.300 Gramm760,00 EUR

www.vaude.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/BrillenfachVaude stattet den Daypack mit dem Notwendigsten aus. Zusätzlich können Hüft- und Schultergurte in der Länge sehr variabel angepasst werden. Insgesamt ist der Flow recht schmal und etwas länger geschnitten. Ein zusätzlicher Reißverschluss lässt den Ruckack um sechs Liter anwachsen. Die Skihalterung ist eher einfach. Am Hüftgurt befinden sich eine Tasche und Materialschlaufe. Der Auslösemecha-nismus lässt sich auf beiden Seiten anbringen. Das Auslösekabel liegt weit offen.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

Page 41: Skitour-Magazin 3.15

SKITOUR-MAGAZIN.DE 41

DAKINEABS Signal 28 l

3.320 Gramm800,00 EUR

www.dakine.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/BrillenfachDiagonale, verbundene Skibefestigung mit Stahlseil unten, die über einen schwer zu findenden Mechanismus im Inneren des Rucksacks zu verstellen ist. Die Bein-schlaufe ist mit einem Clip zu befestigen und muss nicht in den Hüftgurt gefädelt werden. Wer die integrierte Helmhalterung benutzt, kann nicht mehr auf die Fä-cher zugreifen. Das ABS-System ist gut versteckt untergebracht. Nichts kommt mit der Patrone in Kontakt. Die Hüftgurte haben jeweils eine kleine Tasche.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

Einfache Mechanik Bei Mammut (Foto), BCA und Scott wird durch einen unkonventionellen, manuellen Auslösemechanis-mus mit Stahlseilführung die Patrone gezündet.

Durchdachte Elektronik Die Jetforce-Modelle von Pieps und Black Diamond zeigen auf Knopfdruck die Akkuladung sowie den Systemzustand an.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE42

LawinenrucksäckeVergleich

DEUTEROn Top Lite ABS 26 l

2.480 Gramm730,00 EUR

www.deuter.com

Ausstattung: Pickel- und SkihalterungSehr weit einstellbare, diagonale Skihalterung, die weit oben sitzt. Der Rucksack besitzt nur ein Hauptfach und ist auf minimales Gewicht getrimmt. Als einziger Rucksack im Testfeld hat der Deuter keine Helmhalterung im Lieferumfang. Diese ist optional. Die Ausstattung ist dementsprechend einfach. Eher untypisch für Deu-ter ist die leichte Machart. Alle Schlaufen sind in dafür vorgesehenen Garagen zu verstauen. Lediglich das Schaufelfach ist etwas verstärkt. Eine Tasche am Hüftgurt.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

Anders gedacht Ortovox sichert die Beinschlaufe über eine Me-tallschnalle mit Kunststoff-Druckknopf. Mit dicken Handschuhen wird‘s etwas fummelig.

Man(n)ometer Um den Druck in der BCA-Patrone überprüfen zu können, ist diese mit einer ablesbaren Druckan-zeige ausgestattet.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 43

BLACK DIAMONDHalo Jetforce 28 l

3.480 Gramm1.050,00 EUR

www.blackdiamondequipment.com

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Brillenfach/kl. SeitenfachDie Skihalterung ist sehr niedrig angebracht. Die Ski schlagen teilweise in die Knie-kehle. Das Brillenfach ist ungepolstert. Im Hauptfach finden sich Schlaufen für La-winensonde und Schaufelstiel. Alle Reißverschlüsse sind selbst mit Handschuhen sehr gut zu bedienen. Die elektrische Auslösung ist nur links zu bedienen. Leider sitzt der Brustgurt insgesamt sehr hoch, was den Tragekomfort einschränkt. Das Airbag-System benötigt viel Platz. Der Rucksack wirkt sehr voluminös. Baugleich mit Pieps.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

PIEPSJetforce Tour Rider 24 l

3.480 Gramm1.050,00 EURwww.mammut.ch

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Brillenfach/kl. SeitenfachDie Skihalterung ist sehr niedrig angebracht. Die Ski schlagen teilweise in die Knie-kehle. Das Brillenfach ist ungepolstert. Im Hauptfach finden sich Schlaufen für Lawi-nensonde und Schaufelstiel. Alle Reißverschlüsse sind selbst mit Handschuhen sehr gut zu bedienen. Die elektrische Auslösung ist nur links zu bedienen. Leider sitzt der Brustgurt insgesamt sehr hoch, was den Tragekompfort einschränkt. Das Airbag-System benötigt viel Platz. Der Rucksack wirkt sehr voluminös. Baugleich mit BD.

Gewicht

Preis

Folgekosten

Skibefestigung

Aufteilung

Tragesystem

Gesamteindruck

Page 44: Skitour-Magazin 3.15

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Lady CampReport

Unter Frauen...Männer müssen draußen bleiben

Das Wort „Klettergurt“ steht wie ein riesiges, rotes Ausrufezei-chen im Raum. Es will einfach nicht in die abendliche Vorbe-

sprechung zu einer Anfängertour pas-sen. Gerade noch waren wir vorfreudig schnatternd die Ausrüstung für die mor-gige Skitour durchgegangen, als Klaus, unser Bergführer, etwas von Seilpflicht bei Gletscherquerungen erklärt. Ungläu-big blicke ich zu Julia. Ich kann kaum fas-sen, dass ich scheinbar auf meiner ers-ten Skitour im Gelände, nur von einem dünnen Seil gesichert, über brüchiges Gletschereis laufen soll.

Meine Leidenschaft für Touren abseits überfüllter Skipisten entdeckte ich – zuerst noch Schneeschuh-wandernd – nach einer schlimmen Knieverletzung. Doch während unsere Männer ihr Heil meist in tief verschneiten, weiß glitzern-den Pulverhängen suchen, bevorzugten

Immer mehr Frauen ziehen ihre Spuren ab-seits der präparierten Pisten in den Schnee. Doch der Umstieg ins Gelände fällt nicht jedem leicht. Julia und Johanna wagen den Einstieg in einem speziellen Lady-Camp – ganz ohne den Druck männlicher Begleitung.

Text: Johanna Liebl / Fotos: Klaus Kranebitter

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 45

Unter Frauen...Männer müssen draußen bleiben

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SKITOUR-MAGAZIN.DE46

Julia und ich für die Abfahrt lieber die glatt ge-leckte Piste. Das sollte sich ändern. Beim Mar-mot Women‘s Winter Camp in Sulden wollten wir endlich unsere ersten Spuren durch den unberührten Tiefschnee ziehen. Das Angebot klang verlockend: viereinhalb Tage Wellness-hotel, umfangreiches Testmaterial, Workshops zum Thema Lawinensicherheit und erfahrene Guides, die uns sicher durch den tiefen Schnee geleiten würden. Zusammen mit 26 Teilneh-merinnen freuten wir uns auf ein Skitouren-Wochenende auf Augenhöhe. Ungeduldig vor-ausstapfende Männer standen hier nämlich auf der Verbots-Liste.

Am nächsten Morgen herrscht Chaos. Obwohl wir eigentlich schon am Abend zuvor mit Test-material versorgt wurden, müssen noch hek-tisch Bindungen adaptiert, Stöcke auf die pas-sende Länge eingestellt und Rucksäcke mit dem nötigen Proviant vollgestopft werden. Helm, Handschuhe, Brille, Felle und Harscheisen – et-was angespannt und unsicher, ob ich nicht ein entscheidendes Detail vergessen habe, stolpe-re ich gerade noch rechtzeitig zum Ski-Bus. Die ersten Höhenmeter wollen wir noch entspannt mit dem Lift erklimmen, als eine der Teilneh-merinnen überstürzt die Gondel verlässt, Ski vergessen! „Normalerweise trägt mein Mann immer meine Ski,“ grinst sie uns wenige Minu-ten später mit hochrotem Kopf an der Bergsta-tion entgegen. Unter schallendem Gelächter

Umfangreiches Test-material stand den Damen während des Camps zur Verfügung.

Schnell noch die Bindung richtig einstellen und schon geht‘s ab in den Schnee.

Lady CampReport

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 47

Ein sicherer Um-gang mit LVS-Ge-rät, Sonde und Schaufel: Das Ein-maleins der Lawi-nenkunde ist vor der ersten Skitour für jeden Pflicht.

klicken Julia und ich in die Bindungen ein und nehmen bei strahlendem Sonnenschein die ers-ten Höhenmeter des Tages in Angriff. Einige der Mädels stürmen bereits im flotten Tempo vor-an – Alphatiere gibt es scheinbar auch in Frau-engruppen. Doch schon nach wenigen hundert Metern haben wir das keuchende Grüppchen wieder eingeholt. Eine Skitour auf über 2500 Metern ist eben kein Strandspaziergang.

Ab hier bestimmt unser Bergführer das Tempo. Ganz gemütlich zieht Klaus seine Spur in den knirschenden Schnee. Immer wieder legt er kurze Pausen ein, um uns Anfängern wertvolle

Tipps zu geben. Erste Lektion: die Spitzkehre. Wir sind uns sicher, dass wir nach der Pause doppelt so viele Kurven laufen als eigentlich nötig. Wohl damit wir uns möglichst schnell an die richtige Technik gewöhnen. Die Gelegenheit zum Üben nehmen wir dennoch dankbar an. Egal ob uns der Guide die Aufstiegsroute ebnet oder ein kleines Plumpsklo für die Pinkelpause schaufelt – als Frauengruppe genießen wir scheinbar ein paar Privilegien, auf die ein Männerausflug de-finitiv verzichten müsste. Während wir langsam an Höhe gewinnen, breitet sich vor uns mehr und mehr das gewaltige Panorama der Ortler-gruppe aus. Egal ob Königsspitze, Zebru oder Ortler – Klaus kennt die umliegenden Gipfel wie der Almbauer seine Kühe und gibt uns bereit-

willig eine kostenlose Geographie-Stunde. Wäh-rend mein Blick noch über die majestätischen Dreitausender schweift, gerät die Gruppe ins Stocken. Auf einem kleinen Plateau kurz vor der Suldenspitze ist Bergführer Klaus einen Schritt zur Seite getreten und verkündet grinsend, was ich seit gestern Abend recht erfolgreich ver-drängt habe: „Ski abschnallen, Klettergurte an-legen.” Mir rutscht mein Herz in die Skistiefel, damit habe ich nun gar nicht mehr gerechnet. Wenige Minuten später hängen wir, wie an ei-ner Perlenschnur aufgereiht, an einem Kletter-seil, dessen Ende sich Klaus an den Gurt knotet. Die letzten Meter zum Gipfel erklimmen wir zu Fuß. Zum Teil klettere ich auf allen Vieren die verflucht steile Wand hinauf.

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Das gewaltige Panorama der Ort-lergruppe wartet nur darauf, von den Ladies erobert zu werden.

Dass wir hier oben keine Angst vor Gletscher-spalten haben müssen, beruhigt mich nur we-nig – neben mir geht es steiler runter als beim Olympia-Looping auf dem Oktoberfest. Doch der Blick vom Gipfel entschädigt mich für jeden vergossenen Schweißtropfen. Die Aussicht ist gigantisch, überrannt von meinen Glücksgefüh-len umarme ich Julia.

Wieder heil bei unseren Skiern unten angekom-men, überprüfen wir vor der Abfahrt nochmals unsere Sicherheits-Ausrüstung. Sind die LVS-Geräte auf Senden gestellt? Klaus geht mit uns noch einmal die wichtigsten Punkte im Falle ei-nes Lawinen-Abgangs durch. Grobsuche, Fein-suche und das Lokalisieren des Verschütteten mit der Sonde – die Theorie haben wir auf je-den Fall drauf. Gleich am ersten Tag des Camps haben wir eine umfangreiche Einführung zum Thema Lawinensicherheit erhalten. Auf die Pra-xis würden wir aber bei der heutigen Abfahrt dennoch gerne verzichten. Angst habe ich da-vor auch so schon genug. Es ist ja meine erste richtige Tiefschnee-Abfahrt. Wie im Anfänger-

Der Bergführer bestimmt das Tem-po und schaufelt schon mal ein Plumpsklo für die Pinkelpause.

Lady CampReport

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Kurs fährt unser Guide voraus und zeigt uns mit langsamen Schwüngen die richtige Tiefschnee-Technik. Wir tasten uns nur gemächlich durch den weichen Puder vor, dann immer schnel-ler. Die Bedingungen sind perfekt. Der Schnee schießt unter unseren Skiern hervor wie das Adrenalin durch unseren Körper. Unsere Grup-pe harmoniert prächtig. Auch wenn immer wie-der eins der Mädels kopfüber in den Schnee eintaucht. Alle haben sichtbar Spaß. Klaus mo-tiviert die Gruppe ständig und verbessert unse-ren Fahrstil mit wertvollen Tipps. Die Abfahrt rauscht wie im Zeitraffer an uns vorbei und ehe wir uns versehen, stehen wir an unserem Aus-gangspunkt vor der Liftstation – erschöpft, aber überglücklich. Zurück im Hotel, stoßen wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf unsere erste „richtige“ Skitour an. Natürlich nicht mit Prosecco, son-dern mit einer ordentlichen Halbe Bier. Wie es sich nach so einem Abenteuer eben gehört. Wie gerne würden wir jetzt bei einem Sauna-Auf-guss die Beine baumeln lassen. Doch die Veran-stalter haben sich für den heutigen Abend noch ein besonderes Schmankerl ausgedacht. Im schwachen Fackelschein leuchten wir uns den Weg zu einer kleinen, urigen Hütte. Dort wer-den wir bereits mit Glühwein und Live-Musik er-

wartet. Dank der hausgemachten Schlutzkrap-fen sind unsere Energiespeicher schnell wieder bis zum Rand gefüllt. Die werden wir auch brau-chen. Morgen erwartet uns nämlich eine neue Herausforderung: unsere erste Freeride-Tour. Den Klettergurt dürfen wir dieses Mal aber zum Glück im Hotel lassen.

Leckere Hüttenschmankerl ver-süßten den ohnehin schon traum-haften ersten Tag auf Skitour.

Ob mit oder ohne Klettergurt, der Stimmung tat dies keinen Ab-bruch.

Lady CampReport

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Lust bekommen auf unvergessliche Tage auf Skitour? Dann haben wir hier genau das

Richtige für Euch.

Termine Skitouren-Camps 2015/2016

13./19. Dezember 2015 Training Basic-Eintageskurs

Sudelfeld, Chiemgau, KühtaiPreis: 59 Euro, Infos unter: www.ortovox.com

17.-10. Januar 2016 Marmot - Women`s Winter Camp

KleinwalsertalPreis: 697 Euro, Infos unter: www.womenswintercamp.com

215.-17 Januar 2016 SkiYo Tiefschnee Technik Training

Stubaier GletscherPreis: 325 Euro, Infos unter: www.skiyo.de

318.-20. März 2016 BergYoga-Skitourencamp

TrattenbachalmPreis: 445 Euro, Infos unter: www.skitourenwinter.at

410.-13. April 2016 Marmot - Women`s Winter Camp

SuldenPreis: 599 Euro, Infos unter: www.womenswintercamp.com

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DAMEN-WAHLSesvenna Vest - Vaude

Preis: 100 €www.vaude.com

Vor allem Frauen fröstelt bei zapfigen Temperaturen schnell. Die umweltfreund-liche Primaloft-Weste von Vaude hält den Körperkern und die Hüften wohlig warm. Mit körpernahem Schnitt – wie es sich für das weibliche Geschlecht gehört.

BH light & firm - Anita

Preis: 60 €www.anita.com

Um nicht zu frieren sollte keine Frau ihren Sport-BH bei einer Skitour zu Hause lassen. Bequem, atmungsak-tiv muss er natürlich sein; und einen festen Halt bieten wie dieser Sport-Allrounder von Anita.

Talkback 82 Ecore - K2

Preis: 530 €www.k2skis.com

Der Öko-Variante des K2-Klassikers ist einfach zu fahren, federleicht

und schick anzusehen. So muss ein Frauenski sein.

Lady CampReport

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Jamspitz - Hyphen

Preis: 399 €www.my-hyphen.com

Die Hyphen-Crew um Andi Schreilechner weiß, dass Frauen leichter frieren und die Klamot-ten einen besonderen Schnitt brauchen. Trotz höchster Funktionalität müssen Frauen nicht auf Bequemlichkeit und Style verzichten. Die elastische Shell-Jacke lässt sich minimal zu-sammenpacken und schützt selbst im größten Schneesturm das weibliche Gesicht.

X-Kross Winter - Sziols

Preis: 160-190 €www.sziols.de

Eine Brille beim Skitourengehen sollte perfekt sitzen, für Durchblick sorgen und zur meist schmalen Kopf-form bei Frauen passen. Bei Sziols kann Frau sich ihre Brille selbst und nach individuellen Wünschen

zusammenstellen.

Evolution 100% Mohair - Kohla

Preis: 145 €www.kohla.at

Das bunte Kohla-Fell haftet wie Kaugummi an den Schuhen und gleitet wie Butter in der Pfanne. Zudem lässt es sich mit einem Hand-griff an die Ski klippen. Die spezielle Beschich-tung verhindert, dass es sich vollsaugt und bei nassem Pappschnee zum Anker wird.

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Makai Jacket - Mammut

Preis: 300 €www.mammut.ch

Eine Hardshelljacke ist ein Must-Have für alle Tou-rengeherinnen. Sie schützt gegen Wind und Nässe und kann an kalten Tagen über der Daunenjacke getragen werden. Die Makai Jacke gibt es in drei Farben und besteht aus elastischer Membran mit 20.000 mm Wassersäule.

Vert - Salewa

Preis: 160 €www.salewa.com

Helm nicht vergessen! Durch seine gerade mal 350 Gramm ist der Vert optimal für Skitouren. Der Magnet-Verschluss ist spielend mit Hand-schuhen zu schließen. Das ausklippbare Innen-polster lässt sich rausnehmen und waschen.

Orbit II Carbon - Scott

Preis: 650 €www.scott-sports.com

Mit dem Scott-Stiefel am Fuß schwebt man beim Aufstieg förmlich gen Gipfel. Der angenehme Leisten steht bei Frau-en hoch im Kurs. Die Grilamid-Schale bietet einen guten Kompromiss aus Beweglichkeit und Stabilität für die Ab-fahrt. Der Gore-Tex-Innenschuh ist ther-moverformbar, extrem atmungsaktiv

und trägt sich angenehm. Die Vib-ram-Sohle sorgt für Grip auf Felsen.

Lady CampReport

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Aergon Lite 2 - Leki

Preis: 100 €www.leki.com

Leicht, haltbar und angenehm zu grei-fen: Mit dem Aergon Lite 2 stochert man nicht planlos im Tiefschnee herum.

Multi mit RV - Peak Performance

Preis: 80 €www.peakperformance.com

Das langärmlige Unterhemd mit Reißverschluss aus einem weichen Wollmischgewebe trägt sich wie dein Lieblings-Kuschelpulli. Merinowolle hinterlässt ein weiches natürliches Gefühl auf der Haut, der Thermocool-Anteil transportiert übeschüssige Wärme ab.

Quasar Hoody - Marmot

Preis: 300 €www.marmot.com

Das Lieblingsteil von Frauen – die Daunenjacke. Eine Pertex Quan-tum-Membran ummantelt die kuschlige 850er-Gänsedaunen-Füllung. 371 Gramm leicht und mit Kapuze.

Piz Duleda - Ortovox

Preis: 270 €www.ortovox.com

Athletisch geschnitten, ergonomisch vorgeformt und elastisch: Das Geheimnis der Ortovox-Hose ist sein hochwertiger Materialmix. Das Gewebe aus feinen Merinofasern innen und schützendem Polyamid außen macht jede noch so sportliche Skitour mit.

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Steilgehen im Glemmtal

Mountain AttackReport

Text: Stefan Loibl / Fotos: Sportograf, WildBild, Marc Stickler

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Wenn die Pisten-Jünger zum Après-Ski in den Saalbacher Ortkern störmen, stürzen sich 1100 Skibergsteiger in die Nordrampe des Schattbergs. 3000 eiserne Höhenmeter

nehmen die Marathon-Starter unter die Felle. Ein nächtlicher Sprint zwischen Sauerstoffschuld und Schußfahrten.

Freitag, 15:00 Uhr. Beim Spazie-ren durch die Saalbacher Fuß-gängerzone mischen sich lyc-ra-tragende Rennläufer unters

Après-Ski-Volk. Die einen grölen zu Helene Fischers „Atemlos“, die ande-ren diskutieren angeregt. Alles dreht sich um den Schattberg, genauer ge-sagt die Nordabfahrt. Die tiefschwarze Piste, die wie eine Wand 400 Höhen-meter zur Mittelstation in den Him-mel zeigt, zieht die Blicke der Touren-geher und Zuschauer an. Welche Linie ist die schnellste? Harscheisen oder nicht? Ich treffe Toni Palzer, der zum Zuschauen vorbeigekommen ist, und das deutsche Skibergsteiger-Ass gibt mir bereitwillig Auskunft: „Auf jeden Fall mit Harscheisen. Der zweite Berg ab der Mittelstation ist sogar noch steiler“, flößt mir Palzer Respekt ein.Zwei Stunden später werden mehr als 1000 Tourengeher diese Himmels-leiter am Schattberg stürmen. Auch ich. Erstmals habe ich mich für die Mountain Attack angemeldet. Das Pis-tenrennen in der Skihochburg gehört mit mehr als tausend Startern zu den ganz großen Herausforderungen für Skibergsteiger. Das Kräftemessen im Glemmtal findet 2016 bereits zum 18. Mal statt und gehört wie der Sellaron-da Skimarathon zu den ganz Großen. Die Startplätze für das per

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Mountain AttackReport

Metern hängt mein rechtes Harschei-sen seltsam neben der Bindung. Mist, gebrochen. Keuchend reiße ich es he-runter und stopfe es in den Rucksack. Wie auf rohen Eiern balanciere ich das vereiste Pisten-Ungeheuer hinauf. Die Zwangslösung mit nur einem Harsch-eisen funktioniert erstaunlich gut. Ne-ben mir stürzen, zittern und rutschen immer wieder Rennläufer, einige ver-lieren den Halt und gleiten auf dem Hintern wie die Lemminge die Rutsch-bahn hinunter. Nach einer Stunde passiere ich den Schattberg-Gipfel. Puh, die ersten 1000 Höhenmeter sind geschafft. Am höchs-ten Punkt passiere ich eine Fan-Gasse, die mich an die PDG erinnert. Ich wür-ge mir ein Energy-Gel rein, dann folgt die rasante Fell-Abfahrt zum Fuße des Westgipfels hinüber. Im letzten Abend-licht gleite ich mit meinen Mitstreitern zum Schattberg-Westgipfel hinauf.

Trockenstart: Die Mountain Attack beginnt mit einem Sprint durch den Saalbacher Ortskern.

Mountain AttackReport

fekt organisierte Groß-Event sind im Internet innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Der Run auf eine Teilnah-me ist vergleichbar mit der PDG. Aber was macht die Mountain Attack so at-traktiv? Da das Rennen auf präparier-ten Pisten stattfindet, ist man nicht so auf perfekte Schneebedingungen angewiesen. Zudem muss man sich keine zerfahrenen Gelände-Abfahrten hinunter kämpfen, sondern fährt auf Pisten zurück ins Tal. Doch genau die-se Tatsache macht das Rennen ver-dammt schnell. Wer alles herausholen will, nimmt die Direttissima – rauf wie runter. Die Schnellsten brauchen für die Marathon-Runde mit 3000 Höhen-metern weniger als 2:30 Stunden ¬– ein Vollgas-Sprint in drei Akten. 16:00 Uhr, der Startschuss knallt. Un-ter Hunderten laufe ich durch die Fuß-gängerzone zum Pistenrand. Ski anle-gen im nervösen Gewusel. Nach 100

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Vom Farbenspiel und dem rot-leucht-enden Sonnenuntergang mit Steinber-ge-Panorama bekomme ich nichts mit – erst auf den Fotos später sehe ich das Naturschauspiel. Felle runter, dann mit Vollspeed nach Hinterglemm runter. Dort verpasse ich die Verpflegungssta-tion, denn keiner um mich rum bleibt stehen. Die nächsten 1000 Höhenme-ter auf den Zwölferkogel warten.An der Mittelstation schallen Aprés-Ski-Beats von einer Almhütte herüber und geben den Schritt-Rhythmus vor. Wieder geht es die Piste im zweipro-zentigen Steigungsbereich hinauf. Ich lege mein übrig gebliebenes Harsch-eisen an, ziehe es aber zu früh wieder aus, denn oben hat der Wind die Piste in eine hängende Eislaufbahn verwan-delt. Mehr Stockeinsatz, brennende Oberarme, um nicht abzurutschen. Am Gipfel bläst eisiger Wind. Für ein paar Stücke Schokolade ist aber Zeit. Auch die Trinkflasche lasse ich mir mit lau-warmem Tee auffüllen. Die folgende Nordabfahrt vom Zwölferkogel hat es in sich. Zum Glück kenne ich die steile Piste noch vom Skilager zu Schulzeiten. Die unübersichtlichen Übergänge kön-nen einem im Renntempo schnell zum Verhängnis werden im diesigen Schein der Stirnlampe. Der letzte Anstieg zum Reiterkogel zieht sich. Er ist zwar bei weitem nicht mehr so steil wie die ersten beiden, dafür ist er länger. Milchsäure bringt meine Oberschenkel fast zum Platzen, die Knöchel reiben in den engen Renn-stiefeln. Noch ein Mal beißen, gleiten, hyperventilieren. Dann habe ich die

Der steilste Teil kommt zu Beginn. Am „Schattberg Nord“ spielen sich kleine Dramen ab. Unten Sieger Tadei Pivk nach seinem Streckenrekord 2015.

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Mountain AttackReport Mountain AttackReport

3000 Höhenmeter überwunden. Die letzte Abfahrt flutet die Oberschenkel noch einmal mit Laktat-Wellen. Links, rechts, dann durch die ersten Häuser in die Fußgängerzone. Unter schallen-den Beats durchquere ich nach 3:52 Stunden den Zielbogen im Ortskern von Saalbach. Zufrieden und völlig fer-tig schleppe ich mich ins Finisher-Zelt und schütte eine Dose Bullen-Brause auf Ex hinunter. 2:24 Stunden hat Sieger Tadei Pivk aus Italien für dieselbe Strecke ge-

braucht. Eine Fabelzeit, am Rande des Menschenmöglichen und ein neuer Rekord. Noch abends legen Pisten-bullys den Asphalt der mit Schnee präparierten Zielgerade wieder frei. Morgen wird die Fußgängerzone wie-der den Après-Ski-Jüngern gehören. Doch auch sie werden von hier hinü-berschauen zur steilen Nordflanke des Schattbergs, die sie nachmittags im Schneckentempo heruntergerutscht sind. Nur um die beste Aufstiegsli-nie werden sie sich nicht scheren.

Für das grandiose Panorama der Leoganger Steinberge haben die schnellsten Athleten keinen Blick.

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Men’s Bormio JacketKleine Abenteuer liegen direkt vor Deiner Haustüre, ganz ohne weite Wege – jederzeit. Unsere Bormio Jacket ist durch ihre intelligente Isolation der perfekte Begleiter für Dein Feierabenteuer. vaude.com

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Trends 2016Ausrüstung

MAMMUT Miva Light Jacket / 270 Euro / www.mammut.ch

The trend is your friend! Diese farbfrohen Kombis sorgen in der kom-menden Saison bei den Ladies für den Blickfang am Berg.

FARB-FLASH

BUFF ELM Stirnband / 14 Euro / www.buff.eu

TRIPLE 2 Kamsool W / 120 Euro / www.triple2.de

UVEX Jakk+ / 190 Euro / www.uvex-sports.de

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DYNAFIT Mercury Durastretch / 80 Euro / www.dynafit.com

MALOJA Mainstram Ski Touring Pants / 270 Euro / www.maloja.de

PATAGONIA Merino Midweight Zip-Neck / 100 Euro / www.patagonia.com

ORTOVOX Sport Top 185 Merino / 55 Euro / www.ortovox.com

EVOC Slope 18 / 115 Euro / www.evocsports.com

RAB Boulder Hoodie / 130 Euro / www.rab.equipment

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Trends 2016Ausrüstung

Diese 10 Teile begleiten die Herren stilvoll durch den Skitourenwinter. Mit diesen Farben ist Er mit Sicherheit „in“.

STILMITTEL

OAKLEY Prizm Crowbar Snow / 175 Euro / www.oakley.com

LA SPORTIVA Chalten Pant / 270 Euro / www.lasportiva.com

CEP Ski Thermo Socks / 50 Euro / www.cepsports.com

DYNAFIT Vulcan Downhood / 280 Euro / www.dynafit.com

PYUASundowner / 35 Euro / www.pyua.de

HAGLÖFS Roc Rescue 40 / 200 Euro / www.haglofs.com

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STILMITTEL

PYUASundowner / 35 Euro / www.pyua.de

PEAK PERFORMANCE Trigger mit RV / 115 Euro / www.peakperformance.com

LEKI Mountain Trail S / 100 Euro / www.leki.com

ORTOVOX Merino Guardian Shell / 650 Euro / www.ortovox.com

HAGLÖFS Roc Rescue 40 / 200 Euro / www.haglofs.com

VAUDE Kabru Light Vest / 180 Euro / www.vaude.com

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Festspiele am SeeBei Zell am See denken Skisportler an Kaprun und das Kitz-steinhorn. Doch das zahme Zeller Becken wird im Süden von den Hohen Tauern begrenzt, im Norden schmiegen sich die Pinzgauer Grasberge an. Eine perfekte Mischung für abwechslungsreiche Skitouren ab November.

Zell am See/KaprunReise

Text: Stefan Loibl / Fotos: R. Niedring & S. Loibl

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Festspiele am See

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horn auf meine virtuelle To-Do-Liste für diese Skitouren-Saison.Ein Tag später, erster Schneekontakt auf dem Gletscher des Kitzsteinhorns. Was für ein überragendes Gefühl nach knapp sechs Monaten wieder in die Pin-Bindung zu steigen und klackernd Schritt für Schritt Höhenmeter zu ge-winnen. Der erste Skitag zu Beginn der Saison, wenn sich nach wenigen Schrit-ten wieder alles so vertraut anfühlt, als wäre der Sommer im Zeitraffer ver-gangen. Doch so früh im Winter sind die Möglichkeiten rar, das Kitzstein-horn wimmelt daher von eingefleisch-ten Tourengehern, die die Saison ein-läuten. Während der Herbst die Täler noch in der Hand hat, hat hier oben der Winter bereits eine erste Duftmar-ke gesetzt. Die zwei Skitouren-Routen

nde November, im Auto kau-ernd irgendwo zwischen Saal-felden und Zell am See. Am Ende des Saalachtals sticht mir

diese imposante Pyramide in den Blick. Formschön schält sich dieser Gipfel hinter dem Zeller See aus dem Talne-bel. So gewaltig, dass ich mich kon-zentrieren muss, meine Augen auf die Fahrbahn zu richten. Einen Tag später bekommt die unbekannte Bergspitze einen Namen: „Das muss das Imbach-horn sein“, sagt Marco. Meine Augen funkeln, als ich erfahre, dass sich über die Ostseite eine knackige, 1800 Hö-henmeter lange Skitour hinaufzieht. Lang, fordernd und mit 360-Grad-Pa-norama von den Hohen Tauern bis in die bayerischen Voralpen. Da muss ich rauf! Deshalb setze ich das Imbach-

Zell am See/KaprunReise

E

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im Gletscher-Skigebiet haben sich in den letzten Jahren herumgesprochen. So reißt nicht nur die Renn-Elite um Toni Palzer hier am Kitzsteinhorn tau-sende Höhenmeter herunter, sondern es tummeln sich auch Skitouren-Neu-linge und Frühstarter an den Hängen des bekanntesten Berges von Kaprun. Kein Wunder, denn die Region hat sich auf die Ski-Bergsteiger eingestellt und gibt sich Mühe. Zwei Skitouren-Routen am Kitzsteinhorn mit Schneegarantie ab Oktober, eine spezielle Speisekarte im Alpincenter und das erste Rennen der Saison in den nördlichen Alpen machen das Kitzsteinhorn zum Szene-Hotspot zu Saisonbeginn. Am 28. No-vember 2015 wird wieder der Schnee-könig des Kitzsteinhorns gesucht. Als Rennstrecke dienen die 899 Höhen

Die Skitouren-Routen am Kitzsteinhorn sprechen Anfänger und Könner an: Die einen stehen das erste Mal auf Tourenski, die anderen nutzen die Route im Frühwinter als Trainingsstrecke.

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Hinter der Hinterjudendorfer Alm öffnet sich das Gelände am Imbachhorn. Ab dort warten noch im-mer 11oo Höhenmeter zum Gipfel (oben). Eisiger Hochprozenter im Iglu Camp am Kitzsteinhorn.

Zell am See/KaprunReise

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meter der „Eisbrecher“-Route vom Langwiedboden bis zur Bergstation des Maurerlifts. Der erste Showdown der Leichtbau-Racer in dünner Luft. Im vergangenen Jahr jagte Deutschlands Skitouren-Ass Toni Palzer nach nur 42 Minuten ins Ziel. Bei den tausenden Höhenmetern, die Palzer in den Wo-chen zuvor am Kitzsteinhorn trainiert hatte, kein Wunder.

Drei Monate später. Statt die Alpen wöchentlich mit Schnee-Ladungen zu versorgen, dümpelt der Winter im Standby-Modus vor sich hin. Wir ha-ben uns für ein Wochenende in Zell am See einquartiert. Ich will endlich das Imbachhorn abhaken. Doch statt im knietiefen Pulverschnee stunden-

lang gen Gipfel zu spuren, kämpfen wir uns auf Altschnee-Feldern durch die Nebelsuppe. Für den Schlechtwetter-tag haben wir uns die Schwalbenwand vorgenommen. Ein Grasberg nordöst-lich des Zeller Sees. Trotz White-Out leitet uns der breite Gipfelrücken ent-spannt zum höchsten Punkt auf 2011 Metern. Statt die Gipfel der Loferer Steinberge zu identifizieren, enteisen wir am Schwalbenwand-Gipfel unsere Skibrillen. An eine ernstere Tour wie das Imbachhorn wäre bei diesem Sau-wetter nicht zu denken gewesen. Doch so wechselhaft wie die Witterung sind auch die Skitouren-Ziele rund um den Zeller See. Während im Süden die Ho-hen Tauern mit langen, teils rassigen Touren locken, kann man sich an den

Endlich geschafft: Der höchste Punkt der Eisbrecher-Route am Kitzsteinhorn ist erreicht. Auf satte 2900 Meter schraubt sich die Route hinauf, die selbst Skitouren-Einsteiger locker bewältigen können.

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Grasbergen, die den nördlichen Teil des Sees umzingeln, im Hochwinter austoben. Da uns die 800 Höhenmeter der Schwalbenwand nur minimal an-gezählt haben, beschließen wir es uns nachmittags so richtig einzuschenken. An der Skitouren-Route am Ronach-kopf in Thumersbach. 550 teils steile Höhenmeter gehören seit vergange-nem Jahr dort alleine den Skitouren-gehern. Eine seit 15 Jahren stillgelegte Skiabfahrt wurde von 36 freiwilligen Thumersbachern in eine 2,5 Kilometer lange Skitouren-Piste verwandelt. Von Anfang Dezember bis Mitte April sorgt ein Pistenbully dort für die Präparie-rung. Rauf, runter, wieder anfellen und nochmal rauf. Nun nähert sich unsere Energie-Bilanz gefährlich dem roten Bereich. Doch die prall gefüllte, gußei-serne Pfanne Käsespätzle in der Enzi-anhütte sorgt für schnellen Ausgleich. Der Enzianschnaps darf nicht fehlen, dann geht‘s über die frisch präparierte Piste hinunter nach Thumersbach. Nächster Tag, 7:30 Uhr an der Groß-glockner-Hochalpenstraße. Monika und Peter Embacher warten bereits am Parkplatz, sie werden uns heute aufs Imbachhorn begleiten. Monikas braune Gesichtsfarbe verrät, dass sie mit ihrem Mann jede freie Minute in den Bergen rund um Fusch verbringt. Zügig kämpfen wir uns durch den Wald unter der Hinterjudendorfer Alm. Ab dort öffnet sich das Gelände, die Sonne brennt uns in den Nacken. Wo ist

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Ein Berg allein für Skitourengeher: Die Route am Ronachkopf bei Thumersbach wird ex-tra für Tourengeher mit einem Pistenbully präpariert.

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Morgens, abends oder mehrmals rauf und runter: Die 550 Höhenmeter-Route am Ronachkopf bietet viele Optionen (oben). Die tolle Küche der Enzianhütte sorgt für einen fixen Ausgleich des Energie-Haushalts.

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Das Gebiet: Zell am See liegt etwa 60 km südwestlich der Landes-hauptstadt Salzburg und 30 km nördlich des Großglockners. Die Berge rund um den Zeller See bie-ten unterschiedliche Touren-Mög-lichkeiten. Im Westen hat man die Ausläufer der Kitzbüheler Alpen, im Norden die Pinzgauer Grasberge. Im Süden schließen sich die Hohen Tauern mit imposanten Gipfeln wie Kitzsteinhorn und Imbachhorn an. Beste Jahreszeit: Skitouren sind den kompletten Winter über möglich. Bereits ab Mitte Oktober kann man die Skitouren-Routen am Gletscher begehen. Im Hochwinter bieten die Grasberge im Norden lohnende Zie-le. Im Frühjahr locken die Dreitau-sender der Hohen Tauern bis Anfang Mai mit meist guten Bedingungen.Karte: Alpenvereinskarte „Kitzbü-heler Alpen Ost“ 1:50 000 Blatt 34/2 S: Topo-Skitourenkarte mit einge-zeichneten Routen. Alpenvereins-karte „Niedere Tauern I“ 1:50 000 Blatt 45/1Übernachtung: Unzählige Pensi-onen, Zimmer und Hotels in jeder Preislage www.zellamsee-kaprun.comSkitouren-Routen: Am Ronachkopf gibt es von Dezember bis April eine Tourengeher-Route (www.enzian-hütte.at). Und am Kitzsteinhorn war-ten zwei Routen auf dem Gletscher. Touren: Rechts drei Touren-Tipps.

SkitourmagazInfoImbachhorn: Lange Skitour einen im-posanten Gipfel über Zell am See mit grandiosem Panorama.

Schwalbenwand: Einfache Tour auf einen 2000er der Pinzgauer Grasberge

Skitouren-Route Eisbrecher: 900-Hö-henmeter-Tour mit Schnee-Garantie

Zell am See/KaprunReise

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der Gipfel denn? Da? „Nein, den se-hen wir noch nicht“, sagt Peter. Trotz zwei Stunden auf den Ski warten noch 1100 Höhenmeter auf uns. Also keine Zeit verlieren. Einmal noch links durch den Wald, dann queren wir im großen Bogen in die markante Scharte zwischen Rosskopf und Imbachhorn. Endlich taucht rechts die Gipfel-flanke auf. Wenig später recken wir unsere Na-sen neben dem massi-ven Gipfelkreuz in die Sonne. Von unten spitzt der Zeller See herauf, die Gipfel der anderen Seite kann Peter wie La-

Video: Skitouren in Zell am See

tein-Vokabeln im Schlaf runterrattern. Und ich erinnere mich an den Tag, als mir dieser Gipfel ins Auge sprang und setze in meiner virtuellen To-Do-Liste einen Haken hinter das Imbachhorn.

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SchuhpflegeService

Die Tour ist geschafft. Erschöpft aber überglücklich lässt man sich in den bequemen Sitz des Autos fallen. In Gedanken zieht noch einmal das ge-

rade Erlebte vorbei. Der schweißtreibende Auf-stieg, der überwältigende Blick vom Gipfel und vor allem der Pulverschnee, der unter den Ski-ern gestaubt hat, wie Puderzucker auf dem Ge-burtstagskuchen. Gerade möchte sich die woh-lige Wärme der Heizung im Körper ausbreiten, als ein beißender Geruch die Nasenhöhle em-porkriecht. Fußschweiß. Der Geruch von Stin-kefüßen dringt auch noch in die letzte Ecke des Körpers und lässt die Heimreise zur Horror-fahrt werden. Man wünscht sich nur noch eins: raus aus dem Auto. Dabei ist Schwitzen eine lebenswichtige Funktion des Körpers: Schweiß verdunstet und entzieht der Haut Wärme. Nur

so kann sich der Körper vor Überhitzung schüt-zen. Schweiß an sich riecht zudem nicht und besteht vor allem aus Wasser. Beim Schwitzen scheiden wir hauptsächlich Kochsalz aus. Erst wenn Bakterien, die wir auf der Haut tragen, zum Schweiß hinzukommen, entstehen die üblen Gerüche. Die Bakterien zersetzen den Schweiß und produzieren Buttersäure – und die riecht penetrant und stechend. Die geschlosse-nen Skistiefel sind dabei der ideale Nährboden für die Bakterien. Sie hindern den Schweiß am Verdunsten und servieren den Bakterien qua-si ein Festmahl. Schweißfüße werden sich auf Skitouren wohl kaum ganz verhindern lassen. Trotzdem kann man mit entsprechender Be-handlung des Schuhs und ein paar Hausmit-teln dem lästigen Geruch zu Leibe rücken. Wir zeigen, wie es geht.

Skistiefel sind ein Brutkasten für Bakterien. Im feuchten Innenschuh finden sie den idealen Nährboden und sorgen für penetranten Geruch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Stinkstiefeln vorbeugen und lästigen Schweißgeruch loswerden können.

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Nach einer anstrengenden Skitour hat man sich den Abend auf der Couch redlich verdient. Doch bevor man sich in die Horizontale begibt, sollte man seinen Tourenschuhen noch etwas Aufmerksamkeit widmen.

Nach der Tour1

Nehmen Sie den Innenschuh aus Ihrem Skis-tiefel heraus. So kann die Feuchtigkeit, die sich während der Tour angesammelt hat wesentlich besser entweichen.

Je länger der Schuh feucht ist, desto besser kön-nen sich Bakterien darin vermehren. Also ab da-mit an einen warmen Ort. Aber nicht direkt un-ter die Heizung oder vor Öfen und Kamine, das kann dem Schuh und der Passform schaden

Wenn es schneller gehen soll, können Sie den In-nenschuh zum Beispiel auch großzügig mit Zei-tungspapier ausstopfen. Dadurch wird die Feuch-tigkeit noch schneller aufgesaugt.

Ist der Innenschuh trocken und ordentlich aus-gelüftet, kommt er wieder in den Skistiefel. Leicht verschlossen behält er seine Form und kann an einem trockenen Ort gelagert werden.

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Hausmittelchen3Oma bäckt nicht nur die besten Kuchen. Sie schrubbt hartnäckige Grasflecken mit

Kernseife aus den Jeans ihrer Enkel und hat natürlich auch für Stinkstiefel ein paar hilfreiche Haus-mittel parat. So bekommen Sie den Mief auch ohne die chemische Keule aus ihrem Ski-Schuh.

Backpulver/KaffeepulverGegen üblen Geruch verteilt man etwas Backpulver, Backnatron oder Kaffeepulver im Schuh. Das Ganze lässt man über Nacht in einer verschlossenen Schachtel einwirken. Am nächsten Morgen saugt man das Pulver wieder aus. Damit sollte der Mief fürs Erste aus den Schuhen vertrie-ben sein.

BabypuderEine weitere Möglichkeit, die Schwitz-kammer in den Schuhen auszutrock-

nen, ist Babypuder oder spezieller Fußpuder. Er saugt die Schweißper-

len auf und sorgt dafür, dass der Schuh trockener ist. Etwas Puder

vor der Tour direkt auf die Füße und Fußzwischenräume geben. Es schadet

auch nicht, zusätzlich den Innen-schuh „auszupudern“.

SchuhpflegeService

Richtig waschen2Wer seine Schuhe von lästigem Schweißgeruch befreien möchte, nimmt gerne die Wasch-

maschine zu Hilfe. Sofern der Innenschuh dafür geeignet ist, gibt es dagegen nichts einzuwenden. Trotzdem sollten Sie ein paar Dinge beachten.

Die wichtigste Re-gel: immer die Ge-brauchsanweisung lesen. Oft sind die Innenschuhe nicht für die Maschinen-wäsche freigegeben. Zu heiß oder gar im Schleudergang wa-schen sollte in jedem Fall vermieden wer-den. Zur Not einfach per Hand waschen.

1 Generell sollte man auf Weich-spüler verzich-ten und spezielles Hygienewaschmit-tel (z.B. von Sagro-tan) verwenden, das gezielt gegen die Bakterien vorgeht.

Nach der Wäsche muss der Schuh möglichst schnell getrocknet werden, damit sich Bakterien in der feuchten Um-gebung nicht gleich wieder einnisten. Falls erlaubt, kann man den Schuh hier-für in den Trockner geben.

3 Ansonsten den Schuh am besten wie oben bereits be-schrieben, an einem warmen Ort stellen oder mit Zeitungs-papier ausstopfen. Heizung, Öfen oder offene Feuerstellen meiden.

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SchuhpflegeService

4Wo die altbewährten Hausmittel versagen, hilft oft nur noch der Griff zur „chemischen

Keule“. Zahlreiche Produkte aus Apotheke oder Drogerie versprechen dem Mief ein Ende zu setzen. Das sind die besten Alternativen zum Hausrezept.

Gehwol FußdeoDeosprays für die Füße mit Alumi-niumchlorid, verringern gezielt die Schweißproduktion. Die Alternative, um Aluminium zu vermeiden: Fuß-deos mit Alkohol, der die Bakterien angreift. Dadurch wird wiederum die Schweißzersetzung vermindert. Das pflegende Fußdeo von Gehwol enthält natürliche Pflanzenöle und regt die Durchblutung an. Preis: 8,30 Euro

Pedaq Aktivkohle-SohlenWer ausreichend Platz in seinem

Skischuh hat, kann mit Aktivkoh-le-Sohlen gegen Schweißgeruch

vorgehen. Die Aktivkohle im Latex-schaum der Sohle bindet den Fußge-ruch. Am besten verwendet man zwei Paar im Wechsel, da die Sohlen zwi-schendurch immer wieder eine „Ver-schnaufpause“ benötigen. Die Pedaq Aktivkohle-Sohle kostet 5,95 Euro.

Perspirex LotionAuch die Anwendung einer Lotion mit Aluminiumchlo-rid vor der Skitour kann helfen Durch das Alumini-umchlorid ziehen sich die Schweißkanäle zusammen und die Schweißdrüsen können den Schweiß nicht abgeben. Der Vorteil: Lo-tionen ziehen schnell in die Haut ein. Eine Salbe dagegen dichtet die Haut ab und man schwitzt noch

mehr. Preis: 100 ml, 12,95 Euro

Pedaxan DesinfektionssprayZusätzlich zu Fußdeos hilft es, die Schuhe zu desinfizieren. So gibt man

den Bakterien wenig Möglichkeit in den Schuhen zu überleben. Am bes-ten man sprüht die Schuhe einmal in der Woche gut mit Desinfektions-mittel ein. Die Pedaxan Schuhdsin-fektion soll einen antimikrobiellen Effekt entwickeln, der über mehrere Wochen anhält. Preis: 2 x 125 ml für 17,90 Euro

Chemische Keule

KatzenstreuEine weitere Möglichkeit, lästige Gerüche zu ent-fernen ist Katzenstreu. Es saugt nicht nur Flüs-sigkeiten auf, sondern schließt auch Gerüche ein. Das Streu kann man entweder lose in den Schuh rieseln oder in einen leichten

Stoffbeutel oder einen al-ten Feinstrumpf füllen. Auch hier sollte die Füllung mindestens eine Nacht lang im Schuh bleiben. Da-nach sollten die Gerüche verschwunden sein.

TiefkühltruheWer etwas Platz in der Tiefkühltru-he hat, kann seine Schuhe in eine Tüte eingepackt, für ein bis zwei Tage dort aufbewahren. Die Gerüche werden so quasi eingefro-ren und die Bak-terien im Schuh abgetötet. Bei Mi-nus-Temperaturen

reichen oft auch ein paar Nächte auf dem Balkon aus.

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Experten-InterviewMatthew Manser, Schuh-Experte von Atomic

Wie behandelt man seine feuchten Innenschuh nach der Skitour? Am besten nimmt man den Innenschuh aus dem Stiefel und lässt ihn Lufttrocknen. Thermo-formbare Innenschuhe könnten auf der Heizung ihre Passform verlieren.

Arbeitet die Industrie an speziellen Beschichtun-gen, um Gestank im Skischuh zu vermeiden? Wir experimentieren mit verschiedenen antibakte-riellen Behandlungen. Die sind in einigen Ländern aber verboten. Daher ist für uns aktuell der beste Weg, möglichst atmungsaktive Innenschuhe zu ent-wickeln.

Wie sieht es mit der Pflege aus. Darf der Innen-schuh einfach in die Waschmaschine? Bestimmte Kleber, die für Innenschuhe verwendet werden sind wasserlöslich. Der Liner könnte also in der Waschmaschine zerstört werden. Außerdem könnte der Innenschuh seine Form verlieren. Wir empfehlen daher immer, die Liner nur per Hand zu waschen.

Können Schäden am Innenschuh repariert werden? Verarbeitungsfehler werden natürlich von der Garan-tie abgedeckt. Ein ausgerissenes Schnürsenkel, offene Nähte oder kleine Risse kann der örtliche Schuhma-cher schneller und günstiger reparieren.

Lohnt es sich einen defekten Innenschuh zu aus-zutauschen oder kauft man besser gleich einen neuen Skischuh? Wenn die Schale keine Risse oder strukturelle Schäden aufweist, lohnt es sich definitiv einen neuen Liner zu kaufen. Die gibt es preiswert im Zubehör-sortiment. Außerdem können bei vielen Skistiefeln auch einzelne Teile der Schale ausgetauscht werden, falls mal etwas beschädigt wird. Es muss nicht immer gleich ein neues Modell sein.

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ImpressumAusgabe 3.15 - November 2015

Skitour-Magazin

Kellnauweg 7 a93326 Abensberg

ErscheinungsweiseDas Skitour-Magazin erscheint während der Tourensaison alle vier bis sechs Wochen, kostenfrei, mindestens vier Mal pro Saison.

RedaktionAndreas [email protected]

Stefan [email protected]

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FotosNamentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt

Mitwirkende dieser AusgabeStefan LoiblAndreas PoschenriederThomas Meier/ Dominik HuberStefan FreyJohanna Liebl/Christine BrandlJulia LoiblDie gesamten Inhalte der Website „Skitour-Magazin”sind als Eigentum von Andreas Poschenrieder urhe-berrechtlich geschützt. In diesen Schutzbereich fallen insbesondere auch die Einspeisung der Daten in andere elektronische Systeme, andere Medien oder Internet-Domains. Die in diesem Internetangebot benützten Fotos und Grafiken unterliegen dem Copyright des Skitour-Magazins. Alle Rechte sind vorbehalten. Alle auf dieser Website intergrierten “Links” zu externen Internetangebo-ten stellen eine reine Serviceleistung dar. Dabei wird we-der für den Inhalt, noch über die tatsächliche technische Erreichbarkeit die Verantwortung übernommen. Man be-achte den Disclaimer des jeweiligen Anbieters.

Skitour-Magazin 4.15, ab 23. Dezember

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mehr Neulinge suchen die Freiheit im Gelände. Wir geben wertvolle

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