Skitour-Magazin 3.11

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1 skitour-magazin.de 3.11 Renn s zene Finale: Die wichtigsten Rennen der Saison Interview Steilwand-Königin Ivana Filova F as zination Steilheit Alles für Abfahrten über 45 Grad Hardcore-Ausrüstung für Expeditionen

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Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker

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3.11

RennszeneFinale: Die wichtigsten

Rennen der Saison

InterviewSteilwand-Königin

Ivana Filova

Faszination SteilheitAlles für Abfahrten über 45 Grad

H a r d c o r e - A u s r ü s t u n g f ü r E x p e d i t i o n e n

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Inhalt 3.11Skitour-Magazin

04 >> News

Preiswert und edel: Riaps neuer Carbon-Tourenstiefel / Mar-mot-Profis in Sulden / AV-Karten für Garmin-GPS-Geräte

7 >> Telegramm Davo Karnicars neuer Film vom Steilwandfahren in der Hohen Tatra / Komperdells neues Dämpfungssystem bei Stöcken

8 >> Faszination SteilheitSchmale Rinnen, steile Flanken: Die Königsdisziplin des Skifah-rens mit allen wertvollen Tipps und Tricks.

13 >> Interview Ivana FilovaDie slowakische Steilwand-Königin und erste Frau in der Palla-vicinirinne im Gespräch über ihre große Leidenschaft.

22 >> Expedition Muztagh AtaAuf unserem Weg zum Muztagh Ata läuft die Vorbereitung auf Hochtouren. Wir zeigen Ihnen, wie weit wir sind.

30 >> Unsere Ausrüstung Vom Schlafsack über die Socken bis zum passenden Ski: Am Berg entscheidet die Aurüstung über Gipfelerfolg oder nicht.

38 >> RennszeneJennerstier Berchtesgaden / Weltcup Marmotta Trophy / Mondscheinsprint Pillerseetal / Adamello Ski Raid / ...

46 >> Ausprobiert Skins Snow Thermal / Ortovox Merino Hardshell / Contour-Helmkamera / Mammut-Skitourenhose / Uvex Take off / ...

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Skitour-Magazin, die Zweite: Wir sagen Danke!

Mit der vierten Ausgabe für diesen Winter wollen wir es nun belassen: Genau wie der Winter dem Frühling nun den Vortritt lässt, wollen auch wir die Tourenski in die Ecke stellen und gegen das Bike austauschen. Lang genug war er, der Winter

– wenn auch nicht so schneereich wie im vergangenen Jahr. Trotzdem sind wieder un-vergessliche Tourenerlebnisse hinzugekommen und stehen einige Höhenmeter mehr im Tourenbuch. Von Ende Oktober bis Ende April haben wir die Berg-welt auf Skiern entdeckt, sind einigen Gipfeln aufs Haupt gestie-gen. Auch Sie haben es sich verdient, nun etwas in Erinnerungen zu schwelgen, Fotos aus dem Hochwinter anzuschauen. Trotzdem wollen wir Sie mit dieser Ausgabe noch einmal mitneh-men: Entweder zur Herausforderung Steilwandfahren in unserer großen Geschichte ab Seite 8, oder einfach auf unserem Weg zum Muztagh Ata. Ab Seite 22 bringen wir Sie auf den neuesten Stand der Vorbereitungen, die gerade auf Hochtouren laufen. Auch für die Rennläufer beschließt die Trofeo Mezzalama, eines der größten und ältesten Skitourenrennen, eine lange und spannende Saison. Damit Sie im kommenden Winter sofort wissen, wann das erste Skitour-Magazin erscheint, sollten Sie sich in unseren Newsletter auf www.skitour-magazin.de eintragen. So sind Sie immer auf dem neuesten Stand. Garantiert kostenlos. Viel Spaß beim Lesen! Andreas Poschenrieder & Stefan Loibl

8 >> Faszination Steilheit

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News & TermineAktuelles

News & Termine

600 Gramm wiegt das gute Stück, das vor ihnen eingespannt ist und komplett aus Karbon besteht. Ein normaler Tourenschuh bringt locker das Dreifache auf die Waa-ge. „Vor allem Rennläufer achten auf jedes Gramm und versuchen überall Gewicht einzusparen“, weiß Baumgartner, den in der Sportszene alle nur als „Riap“ ken-nen. Ob Triathlon, Radrennen, Berglauf, Langlauf oder Skitourengehen, der Ain-ringer kennt sich aus und war selbst viele Jahre aktiver Wettkampfsportler. Für sein Materialtuning ist das Sporturgestein überall bekannt. Als vor sechs Jahren der französische Rennläufer Pierre Gignoux mit einem Karbon-Schuh an den Start ging, fing auch Baumgartner das Basteln an. Zuerst entwickelte er nur einen Schuh-schaft aus Karbon. Riaps Karbon-Schuhschaft schlug ein wie eine Bombe, die Nach-frage war riesig, Bestellungen kamen aus den USA, aus Norwegen und Spanien. Aber Rupert Baumgartner gab sich mit dem Schaft aus Karbon nicht zufrieden, es musste ein ganzer Schuh aus dem leichten Material her. Viele Stunden brachte er in seiner Werkstatt zu, schraubte zusammen, probierte aus, besserte um und jetzt ist er fast fertig: „sein“ Karbon-Schuh. Zehn Lieferanten sind in das Projekt eingebunden und liefern speziell angefertigte Teile, der Verschluss-Hebel kommt zum Beispiel aus einer Teisendorfer Fräserei, der Seilzug aus dem benachbarten Österreich und die Soh-le von einem Reichenhaller Schuster. Ganz zufrieden ist Erfinder Baumgartner aber noch nicht, hier und da hakt es noch, wie ihm seine Testläufer rückmelden. „Wir sind noch in der Projektphase. Bevor wir das Modell in Produktion geben, muss wirklich al-

les passen“, sagt er. Bis dahin müs-sen er und der ehemalige rumäni-sche Skitourenrennläufer Dani aber noch ein bisschen weitertüfteln.

www.riapsport.de

Preiswertes CarbonEigEnproduktion von riap Sport

RegelMäSSIg tüftelt RupeRt BauMgaRtneR In SeI-ner Werkstatt. neu: ein Carbon-tourensChuh.

Rupert Baumgartner (r.) ist ein Tüftler. Für den ultraleichten Kar-bon-Skitourenschuh werden Kun-den rund 1.100 Euro auf den Tisch legen müssen.

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News & TermineAktuelles

News & TermineMit MarMot in suldentEamtrEffEn am ortlEr

eInen peRfekten SaISonauSklang eRleBten DIe MarMot-Profis iM freeride- und tourenMekka.Blauen Himmel, frischen Powder, geniale Runs und eine ausgezeichnete Infrastruk-tur, das fanden 15 Marmot PROs von 28.-31. März 2011 im Freeride-Paradies Sulden in Südtirol vor. Mit dabei waren Rider aus den Bereichen Snowboard, Telemark, Ski und Skibergsteigen, unter anderem Telemark-Profi Nick DeVore (USA), Freeride-Profi Roman Rohrmoser (AUT), Snowboard-Profi Alex Hoffmann (AUT) und Toni Steurer, mehrfacher Deutscher Meister im Skibergsteigen (DEU). Mit den Tipps der Guides der Alpinschule Ortler im Gepäck erkundeten die Marmot PROs die zahlreichen Highlights des Gebiets. Die Freeride-Möglichkeiten wie beispielsweise die bis zu 40 Grad steile Nordwest-Rinne an der Schöntaufwand waren schnell und ohne großen Aufwand von den Liftanlagen der Suldener Seilbahnen zu erreichen. Auch für Ski- und Hochtouren ist die Gipfelstation der Seilbahn ein idealer Ausgangspunkt. Einer der Klassiker ist die Tour zur 3.376 Meter hohen Suldenspitze. Etwas anspruchsvoller war der Aufstieg zum 3.389 Meter hohen Schrötterhorn über dessen Nordgrat und die anschließende Abfahrt über die Nordrinne. www.marmot.com

Seit 1974 überzeugt Marmot mit hochwer-tiger und funktioneller Bekleidung und Aus-rüstung für Bergsport-ler.

Fotos: Christian Weiermann/ Lars Schneider

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News & TermineAktuelles

News

Bislang konnten die Geräte des Navigationsspezialisten die herausragenden Karten des DAV (Deutscher Alpenverein) und des OeAV (Österreichischer Al-penverein) nicht darstellen. Das ändert sich jetzt: Die neuen Garmin Alpenver-einskarten umfassen 59 für den gpS-einsatz optimierte aV-kartenblätter. Sie bieten das bekannte Kartenbild der Papierkarten plus eine Vielzahl von Zu-satzinformationen wie die Hütten-Datenbank (mit 500 Hütten) und weitere 40.0000 alpine Points of Interest oder den Verlauf von 2000 beliebten Skitouren. Die Garmin Alpenvereinskarte eignet sich für alle Garmin GPS-Handgeräte mit hochauflösender Grafik und microSDKarten-Slot (Oregon, Dakota, GPSmap 62, GPSmap 78 und Colorado). Da die Karte als SD/microSD-Karte ausgeliefert wird, kann man sie in je-dem geeigneten Gerät ohne Freischaltung nutzen. Die Karte kommt anfang Mai heraus und kostet „solo“ 129,–euro (unverbindlicher Verkaufspreis). Alpenvereinsmitglieder können im Alpenvereins-Shop auch ein preislich attraktives Paket aus Karte und GPS-G e r ä t (wahlwei-se Oregon 450 oder G P S M a p 62s) kau-fen.

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die neuen GarMin-alPenvereinskarten uMfassen 59 für den GPs-einsatz oPtiMierte kartenblätter.

Die Über-sicht zeigt

alle Gebiete, von denen

es AV-Karten gibt.

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7skitour-magazin.de

Telegramm

Der slowenische Steilwandfahrer und Kletterer Davo Karnicar hat einige der steils-ten Berge der Welt mit Ski befahren, ist einer von wenigen, der den Mount Evererst abgefahren ist. Jetzt dreht das Skiass einen Film über das Steil-wandfahren und seine wildes-ten Routen. Das Ganze spielt in der Hohen Tatra, wo er bei sei-nem Besuch gleich einige der steilsten Wände und Rinnen unter die Skier genommen hat. Der erste Trailer des auf DVD erscheinenden Films macht Lust auf mehr und zeigt die fei-ne Skitechnik und seine Furcht-losigkeit beim Abfahren.

everest-abfahrer davo karniCar dreht steil-Wand-filM in der hohen tatra.

TelegrammKurzmeldungen

Extrem-Abfahrten hautnah

Zum Trailer: Hier klicken!

Davo bei den Dreharbeiten in der Hohen Tatra.

Komperdell hat ein neues Dämpfungssystem für Stöcke entwickelt und bringt dieses bei zwei Sondermodellen (Ralf und Gerlinde) auf den Markt. Das inte-grierte Vibra-stop Absorptionsmaterial dämpft 98% der entstehenden Vibra-tionen und reduziert so die Belastung von Muskulatur und Gelenken auf ein Minimum. Die Stöcke kosten 109,90 Euro und sind ab sofort erhältlich.

koMPerdell Mit neuer stoCk-däMPfunG

Neue Spitze

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SteilheitFaszination

Wer traut sich als Erster – die-se Frage stellt sich bei Ein-fahrten – wie hier dem Canale Joel – immer wieder.

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SteilheitFaszination

Auf schmalen

Kanten

Rassige abfahrten, enge Rinnen und steile

flanken sind für sport-liche Skifahrer heraus-

forderung und faszination zugleich. unsere geschichte

widmet sich dieser steilen lei-denschaft und gibt tipps zum einstieg.

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zieht es frühjahr für frühjahr versierte Skitourengeher in die Rinnen und Wände der alpen, in denen die erdanziehungs-kraft stärker als sonstwo erscheint. um Ihnen diese herausragende Spielform des Bergsteigens und Skifahrens näher-zubringen, haben wir an fasching den Selbstversuch in den Dolomiten unter-nommen. Meist ist die Schwelle zu groß, sich zu überwinden und die erste steile abfahrt zu wagen. Deshalb haben wir mit Ivana filova und Christian treimer zwei „alte hasen“ im steilwandgeschäft gefragt, ob sie uns an die hand nehmen. Das Interview ab Seite 13 und die tipps ab Seite 16 sollen Ihnen helfen, sich an die erste Steilwandabfahrt heranzuwagen,

Weiche knie. angespann-te oberschenkel. ein mulmiges gefühl lässt einen kurz am eigenen

können zweifeln. Mann, ist das steil! auch sehr gute, erfahrene Skifahrer ken-nen dieses gefühl. Steile nordwände, enge Rinnen oder abstürzende flanken provozieren es geradezu. Doch wer sich einmal an Die faszination der Steilheit – der königsdisziplin des Skifahrens – her-angewagt hat, der braucht diesen heraus-fordernden kick meist immer wieder. So

Fotos: Geir Budsberg/ Christian Treimer/ Ivana Filova Text: Stefan Loibl

Die ersten Schwün-ge bei einer Befah-rung der Lenzspitze-Nordwand.

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oder verstehen Sie es einfach als nette ge-schichte mit beeindruckenden Bildern. eins muss Ihnen aber von vornherein klar sein: fehler können bei den meisten ab-fahrten verhängnisvoll enden. Daher ist eine nahezu perfekte Skitechnik grund-voraussetzung. für unseren Selbstver-such zog es uns in die Rinnen der Dolo-miten. Dort hatten wir uns einen ganz besonderen klassiker ausgesucht: den „Canale holzer“. bis zu 50 Grad steil, eng, 1100 höhenmeter und gesalzen mit einer abseilstelle in der Mitte. Zum einfahren diente tags zuvor der „Canale Joel“, eine leichte, südseitige Rinne zum einfahren.

Nur Altbewährtes im Einsatz: Denn diesem Material muss man im steilen Gelände zu 100 Prozent vertrauen.

Wenn es immer steiler wird und man nichts mehr sieht, verschlingt einen die Rinne und es gibt meist keinen Ausweg mehr.

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Danach zogen wir noch die ersten Spuren in den „Canale Col alton“, der direkt in die pordoi-Scharte ausgerichtet ist und uns sofort ins auge gestochen war. fahr-technisch kein problem, doch weil es be-reits später nachmittag war, sehr tiefer und schwerer Schnee. Wir wussten: Das würde uns in der holzer-rinne nicht pas-sieren, denn durch die nordseitige expo-sition und die riesigen Wände rechts und links kommt dort kein Sonnenstrahl hi-nein. Mit einem guten gefühl und einer kurzen, abschließenden Rinne zum passo pordoi beendeten wir unseren ersten tag als „Steilwandpioniere“. Doch im traum tauchte das schwergewicht „holzer“

Sie dürfte 2003 die erste Frau gewesen sein, die die Pallavicinirinne abgefahren ist (links). Erst wenn es richtig steil wur-de, fühlte sich Filova so richtig wohl – wie oben im Canale Holzer.

SteilheitFaszination

doch mit auf. auch bei unserer ersten ab-fahrt am nächsten tag, dem Mittagstal, richtete sich der fokus gedanklich bereits auf das große projekt. als wir schließlich unsere Bindungen und Schuhschnallen ein zweites und drittes Mal kontrolliert hatten, war es endlich soweit: Der flache, breite schlund der holzer-rinne saugte uns auf wie ein trichter. Im oberen, sehr steilen teil dauerte es ein paar Schwünge bis das Vertrauen zurückkam. Dann lief al-les wie am Schnürchen. ein paar Schwün-ge fahren, stehen bleiben, warten, weiter, abseilen, fahren. bis nach 500 höhenme-tern wieder die Sonne schien und uns der Schlund wieder ausgespuckt hatte.

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Skitour-magazin: Es gibt nur sehr wenige frauen, die Steilwand-fahren. Wie sind Sie dazu gekommen?Ivana Filova: Ich fahre Ski seit ich drei Jahre alt bin und habe mit Skitourengehen begonnen als ich 19 war. Zu dieser Zeit ging ich aber im Sommer nebenbei schon drei Jahre Klettern und Höhlenforschen. Nachdem ich acht Jahre lang viele Ski- und Bergtouren unternommen hatte, lernte ich Freunde kennen, die steile Abfahrten machten. Sie nahmen mich dann gleich zur Pallavicinirinne mit. Und dann war dies eben meine erste Steil-wandabfahrt mit 50 Grad. Das hat mich dann inspiriert weiter zu machen, da es alle meine Fähigkeiten vom Klettern bis zum

Skifahren voll forderte. Sie sind pallavicini- und Holzerrinne, das Whymper Colouir und viele andere steile abfahrten gefahren. Was war die schwierigste und warum?Die Pallavicini war die einfachste für mich zu dieser Zeit, weil es die erste war und ich nicht richtig wusste, was mich erwarten würde. Aber meine schwersten Abfahrten hatte ich alle im Winter 2008, weil ich da nach meinem Lawinenunfall wieder ange-fangen habe, Ski zu fahren. Der Unfall ereignete sich im März 2006 im Rila-Gebirge in Bulgarien. Ich brach mir beide Unterarme und ein Knie. Ich hatte sechs Operationen und eineinhalb Jahre Schmerzen. Aber das schlimmste an dem Unfall waren nicht die körperlichen Schäden, sondern die psychischen. Jetzt habe ich viel mehr Angst. Insgesamt war das Whymper Colouir meine schwerste Abfahrt, weil wir dort sehr schlechte Bedingungen hatten. Es war sehr hart und eisig. Zudem ist die Abfahrt in über 4000 Metern Höhe. Da ich mich schlecht akklimatisiere, war das eine zusätzliche Herausforderung.Welche projekte haben Sie für die nächsten Jahre?Ich würde gerne neue und unbekannte Gebiete besuchen, wo ich noch nicht war. So etwas wie Svalbard oder natürlich zurückkehren nach Kirgistan, wo ich letzten Herbst eine Abfahrt vom Crown Peak gemacht habe. Aber ich habe noch keine konkreten Pläne. Nur das Marinelli Couloir im Monte-Rosa-Gebiet würde ich mal gerne machen. Es ist zwar nicht so steil, aber die Länge und die Höhe machen es anspruchsvoll.Heutzutage gibt es viel besseres und leichteres material als vor 10 Jahren noch. War es früher noch härter?Nicht unbedingt härter, würde ich sagen, aber weniger komfortabel und wahrschein

„Pallavicinirinne war

meine erste Steilabfahrt“Die Slowakin Ivana Filova gilt als eine der besten Steilwand-Fahrerinnen der Welt. Im Gespräch erzählt die 37-Jährige über ihre erste Abfahrt, einen schweren Unfall und Risiko.

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lich nicht so sicher. Aber wir hatten keine andere Ausrüstung und waren auch zufrie-den damit, weil wir nichts anderes kannten. In meinen ersten zehn Jahren im Berg-sport gab es einfach nicht so etwas wie Gore Tex oder leichte Ausrüstung.Sie haben sehr viele bilder und videos auf ihrer Homepage (www.ivafilova.com). Wer macht die ganzen bilder immer?Ich liebe es Fotos zu schießen und Videos zu drehen. Deshalb mache ich das auch wenn immer möglich. Ich bin normal immer mit Freunden unterwegs und dann müs-sen sie eben Bilder von mir machen, dafür sorge ich dann schon. Aber wir haben nur eine kleine Kompaktkamera auf den Steilwandabfahrten dabei. Deshalb ist die Quali-tät oft nicht die beste.Was ist ihrer meinung nach die wichtigste ausrüstung für steile Skiabfahrten?Wahrscheinlich denken viele Leute, dass ich jetzt sage, dass irgendwelche speziellen Schuhe oder Ski das Wichtigste sind. Aber ich denke, dass es als allererstes Respekt und das Wissen zur Sicherheit ist! Denn wenn Skifahrer das beste Material haben, aber keine Risiko einschätzen können, dann wird es gefährlich.

Am meisten war Ivana Filova in der Hohen Tatra unterwegs. Dort kennt Sie alle möglichen Steil-wandabfahrten und führt als Guide hin und wieder Touren. Die Möglichkeiten sind unzählig.

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Perfekte Voraussetzungen um Hineinzuschnuppern ins Steilwandfahren bieten die Rinnen am Sellastock in den Dolomiten.

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SteilheitFaszination

Christian treimer, Staatlich geprüfter berg- und Skiführer, mitglied im lehrteam des deutschen Skilehrerverbandes, ist seit vielen Jahren auf Skitouren im gebirge unterwegs. besonders haben es ihm aber Steilwandabfahrten angetan, wovon er in den vergangenen Jahren mehr als 100 Stück abgefahren ist. „meine leidenschaft sind seit vielen jahren Extremabfahrten in den alpen. da zählt viel die idee und das gespür für die optimalen verhältnisse – und die sind gezählt. das ganze erinnert etwas an die Suche der Surfer nach der perfekten Welle. durch die klimaerwärmung ist es nicht leicht die leistungen von toni valeruz, Stefano di bendetti, pierre tardivel oder marcel Steuer zu topen. die ideen liegen in der Schublade. Es muss nur schneien, oder besser eine Eiszeit kommen.“ als Experte beantwortet Chri-stian treimer die fünf wichtigsten fragen und gibt wertvol-le tipps für Einsteiger und könner:

1. Was sind die Voraussetzungen, um sich überhaupt mit Ski in 45 Grad steiles Gelände zu wagen?

In steiles Gelände wagen sich heute schon viele Skibergsteiger oder auch Freerider. Aber die einen können oft nicht wirklich gut Skifahren und den anderen fehlt‘s oft komplett an der alpinen Erfahrung und an der Kondition für einen Aufstieg über die Route. Und schon haben wir‘s: Skifahren muss man können und ein ‚Winter‘-Berg-steiger sein. Wobei im Grunde gehts erst mal ums Skifahren, und da kann man immer dazulernen! Wenns da fehlt, sollte man sich nicht scheuen sich mal von einem Skileh-rer noch mal justieren zu lassen. Ich selber hab die letzten Jahre trotz einer gewissen Altersstarsinnigkeit von meinen Freund und Skilehrer Stephan Wagner noch einiges dazugelernt.

2. Welche Dinge muss ich bei meiner ersten Steilwandabfahrt unbe- dingt beachten? Welches No-Go gibt es?

Der Einsteig sieht meist so aus, dass man sich im ‚Dunstkreis‘ normaler Skitouren an die ein oder andere steilere Sache rantastet. Ein typisches Beispiel dafür ist die Schrankogel-Nordostwand. Das war auch bei mir die erste grosszügigere Steilabfahrt. Entscheidend wird sein, sich das Schadensausmaß eines Fahrfehlers zu überlegen. Also sanfter Auslauf und weicher Schnee. Bei der Lawinenproblematik wirds natürlich schwieriger, im Sinne der erstklassigen Munterschen Reduktionsfaktoren gilt natür-lich, je steiler desto mehr Risiko. Also nur bei top-sicheren Verhältnissen an den Start gehen. Sich einem Bergführer anzuschließen, um einen Einstieg in die Materie zu fin-den? Geht, aber dann nur bis zu einem gewissen Punkt, und verlangt schon ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Aktuell gibts im Aosta, Chamonix oder den Dolomiten einige Kollegen, die sich damit versuchen.

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3. Welche Verhältnisse sind am besten? Pulver, Firn oder lieber hart? Was geht gar nicht?

Eigentlich das Aufwendigste an dem Ganzen. Immer auf der Suche nach dem optima-len Moment. Oft ist hier Gut und Böse sehr nah zusammen. Einige Stunden mehr Son-ne oder nur etwas Wind mit Verfrachtungsstärke und schon ist alles anders. Natürlich träumt jeder vom 55° steilen Hang mit frischem Neuschnee. Aber das ist in den Alpen oft schwer kalkulierbar. Der Firn, da müssen Zeit und Ort genau stimmen. Sonst gehts wie bei meinen ersten Steilrinnen-Abenteuern als 16-Jähriger, bei dem ich meine Ka-riere fast schon beendet hätte. Mein Favorit: trockener spannungsarmer Schnee auf solidem Fundament!Oberste Prämisse: Das Material muss stimmen! Schlechte Kanten, nicht gewachst, ka-putte Skischuhschnallen, das geht gar nicht. Und was eher psychologisches: Vermeide andere mitzuziehen oder unter Druck zu setzen. Umgekehrt: Mach dir klar, auch wenn andere dabei sind: der nächste Schwung ist dein eigener. Allein dich dem Schnee und dem Berg auzusetzen macht supersensibel umd wachsam.

Christian Treimer bei einer seiner fast schon unzähligen Befahrungen. Dieser Mann weiß. wie man sich verhalten muss!

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4.Welche Ausrüstung brauche ich dafür? Geht das mit jedem Ski/ Bindung? Nehme ich am besten einen Pickel in die Hand?

Bei der Ausrüstung scheiden sich nicht nur die Geister, sondern es sind auch die ver-schiedenen Philosophien erkennbar. Den einen gehts um schnelle Begehungszeiten und beim Skifahren mehr ums ‚Bewältigen‘ der Abfahrt. Den anderen um den ‚Schwung‘, wie die perfekte Welle beim Surfen. Also Dynafitbindung auf Zaunlatten mit Gummi-stiefeln gegen Marker Duke einschließlich Pistenskischuhen und oft zu breiten Skiern. Da muss jeder seinen Weg finden. Nur aufgehen sollte das System auf keinen Fall. Nur so viel von mir: Ich fahr Dynastar-Freerideski in 190 cm Länge mit eineDdynafitbindung und einen Scarpa-Vierschnaller.Pickel in der Hand, habe ich auch schon gemacht. Aber da sollte man sich keine Illusio-nen machen. Beim Abklettern mit den Skiern durch Kombigelände mags was bringen. Aber aus der Fahrt heraus?! Kaum vorstellbar, da was zu bremsen. Ich verwende oft einen Skistock mit Haue dran, allein schon als zweites Handgerät für den Aufstieg.

5. Was sind die schwersten Abfahrten und warum? Eher steiler oder enge Rinnen, oder abfallende Wände mit Felsen?

Die schwersten Abfahrten sind ie großen kombinierten Eiswände, und kombinierter werden sie mit der Klimaerwärmung von alleine. Einfach strukturierte Rinnen oder Flanken werden, wenn auch nur subjektiv, immer einfacher sein als die ‚verzwickten‘, bei denen auch die Strategie der richtigen Linie eine große Rolle spielt – und damit auch einen Großteil der Spannung des Sports ausmacht.Das größte in meinen Augen: Toni Valeruz und die Eiger-Nordostwand! Bis heute noch nicht wiederholt!

Skitourengeher vor der mächti-gen Kulisse der M a r m o l a d a -Nordwand. Die hat immerhin 50 Grad und ist fast 500 Meter hoch.

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auf den Spruen von Heini Holzer und Co.Mit dem Führer „Freeride in Dolomiti“ ist dem Autor Francesco Tremolada eine Bibel für Steilwand- und Rinnenliebhaber gelun-gen. Der Dolomitenführer beschreibt mehr als 100 Abfahrten, die meist einfach per Lift zu erreichen sind. Mit der Schwierigkeitsbe-wertung kann man sich langsam steigern. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!Den Führer gibt es unter folgendem Link zu bestellen: www.versantesud.it

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Muztagh Ata

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Muztagh Ata

In Mitten einer wüstenartigen Landschaft erhebt sich der „Vater der Eisberge“. So wird der mächtige Muztagh Ata von den Uiguren genannt. Sie sind das größte Volk der autonomen Provinz Xinjiang im äußersten Westen der Volksrepublik China. Auf

7546 Metern erhebt sich der riesige Eisklotz umgeben vom Pamir, Hindukush und den vier 8000ern des Karakorum. Zu welchem Gebirge der Mutzagh Ata letztendlich gehört, darüber streiten sich die Geographen. Eigentlich liegt der Berg 150 Kilometer vom östlichen Ende der Pamir-Berge entfernt. Daher vertreten die Chinesen eher die Auffassung, dass er der Kun-Lun-Kette zuzuordnen ist. Sie ist mit fast 4000 Kilometern Länge die längste Gebirgs-kette Asiens. Andere Wissenschaftler dagegen ordnen den Berg am südwestlichen Rand des Tarim-Beckens dem östlichen Pamir zu. >>

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Mitten in Asien, umgeben von drei Gebirgszügen weist der Eisberg ein besonders tro-ckenes Klima auf. Durch die hohen Westströmungen werden die Niederschläge vor Allem in die Gipfelregionen gebracht. Feuchtkalte Luft kommt aus der Polarzone an den Berg; die meiste Feuchtigkeit wird meist bereits durch den Pamir im Westen und den Tiensahn im Norden aufgefangen. Daher betragen die Niederschläge rund um die Stadt Kashgar, über die wir einreisen werden, lediglich 65 Millimeter pro Jahr. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit wird meist mit 40 Prozent gemessen.

Dennoch gibt es bestes Weideland für Ackerbau und Viehzucht. Die Hanglagen sind nämlich besonders von den Niederschlägen begünstigt. Schließlich stellen auch die Gletscher seit Ewigkeiten ein nicht auszuschöpfendes Wasserreservoir dar.

Muztagh AtaExpedition

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Das breite Massiv des Muztagh Ata lenkt eigentlich wenig ankommende Feuchtigkeit auf sich. Daher ist die Vergletscherung umso beeindruckender. Die Schneegrenze liegt zwischen 5500 und 6600 Metern, die Gletscherzungen enden zwischen 4000 und 5500 Metern. Nirgendwo sonst auf dem gleichen Breitengrad der nördlichen Erdhalbkugel sind die Schneegrenzen so hoch wie hier in diesem außerordentlich trockenen Klima. Die durchschnittliche Temperatur beträgt in der Nähe der „Ewigen Schneegrenze“ im Jahresdurchschnitt minus 15,7 Grad. Entgegen der westlichen Situation an Gletschern ist am Muztagh-Ata-Massiv seit 1970 wieder eine leichtes Vorrücken der Gletscherzun-gen zu beobachten. >>

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Muztagh AtaExpedition

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1980 bestieg eine amerikanische Bergsteigergruppe den Muztagh Ata. Damals war es die dritte Besteigung überhaupt (nach 1956 und 1959) und gleichzeitig die erste Ski-besteigung dieses Berges überhaupt.

2011 bricht nun unser Magazin-Team in den Osten auf und möchte sich im Alpinstil auf den über 7500 Meter hohen Eisklotz vorarbeiten. Je nach Wetter werden wir ca. drei Hochlager benötigen, um schlussendlich vom Gipfel des monströsen Eisberges abfah-ren zu könnenUnser Team besteht nicht - wie oft üblich - aus einer Zweckgemeinschaft. Nein, wir sind vier Freunde, die sich bereits über Jahre kennen und fast jede alpine Spielart ge-meinsam betreiben. Daher wird für uns neben dem bereits begonnenen logistischen

Muztagh AtaExpedition

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Abenteuer auch der Spaß und das gemeinsame Leiden in der Höhe zu einem sehr in-tensiven Erlebnis werden.

Wir starten am 30. Juli von München und fliegen über Astana nach Kashgar. Ganz bewusst haben wir diese Anreise gewählt, um nicht wie viele Expedtionen - die über Bishkek einreisen - Zeit zu verlieren. Am 1. August brechen wir bereits nach Südosten auf, um über den Karakorum High-way nach Subash Village zu kommen. Dort werden wir eine Nacht verbringen.Den nächsten Morgen beginnen wir mit einer Trekkingtour zum Basecamp auf 4450 Meter. Kamele werden unser Gepäck dorthin tragen. >>

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Muztagh AtaExpedition

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Vom 03. bis 17 August bleibt uns Zeit, den Muztagh Ata im Alpinstil zu besteigen.Wir werden alles selbst organisieren und versuchen unser Zelt immer weiter in Gipfel-nähe zu rücken.

Begleiten Sie uns auf uns auf facebook den Sommer hindurch. Wir halten Sie auf dem Laufenden - bis hinauf zum Gipfel und wieder zurück!

Muztagh AtaExpedition

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慕士塔格峰Materialcheck: Das muss mit

Dynafittlt 5 performance

Dynafittlt Speed Radical

DynafitManaslu

komperdellContour titanal

fortyBelowfresh tracks

ortovox3+

Mountain equipmentBorealis Bivi

Mountain equipmentultralight Bivi

Deuterfirst aid

high trailhit leopard

SuuntoCore

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慕士塔格峰Materialcheck: Das muss mit

komperdellContour titanal

Julboexplorer

Julboorbiter

hestraexpedition Mitt

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ortovox3+

Mammutphoenix

primus omnifuel

CampCoral

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慕士塔格峰CampXlC 390

MammutX-Zoom

ortovoxSwisswool Jacket

patagoniaultralight Down Jacket

Skinss400

IcebreakerGt baselayer 200

IcebreakerSkier Merino

Seal Skinzall Season

VaudeSpecula alpine

DeuterSteamer + thermohülle

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慕士塔格峰CampXlC 390

Skinss400

haglöfsMassif Jacket

Mammutalbaron Jacket

Mammuthaute route

Yetihigh noon 3.8

Yetifusion 1700+

Mammutambler hooded Jacket

IcebreakerSkier Merino

Seal Skinzlong light

Mammutheron light

the north faceBasecamp Duffles

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Wer im Alpinstil eine Expedition angeht, muss wissen, was er macht. Erfahrung ist dabei unerlässlich. Vor einem Gipfel umzudrehen ist zwar enttäuschend, aber oft die einzig richtige Entscheidung, ohne mit bleibenden Schäden in das Basislager zurück-zukehren. Um unser Ziel auf 7546 Metern zu erreichen, ist einiges an Ausrüstung notwendig. Das Nötigste muss mit. Allerdings darf auch nichts vergessen werden.Zwei Dinge sind bei der Wahl der Ausrüstung zu beachten: Geringes Packmaß und na-türlich das Gewicht. Jeder unserer Rucksäcke hat ca. 20 Kilo. Wir erklären, was wofür benötigt wird, um bei extremen Bedingungen nichts dem Zu-fall überlassen zu müssen.

Dynafittlt 5 performance

Leichter und steifer Tourenstiefel mit viel Beweglichkeit im Schaft.

Dynafittlt Speed Radical

Auf das Nötigste reduzierte Tourenbindung mit verbesser-ter Bedienung.

DynafitManaslu

Ausgewogner Ski mit 92 mm unter der Bindung. Für Abfah-ren mit schwerem Rucksack. Wir nehmen ihn in 169 cm mit.

komperdellContour titanal

Robuster dreiteiliger Tourenstock mit kleinem Packmaß.

Jubloexplorer

Gletscherbrille mit selbsttönenden und polarisierten Glä-sern.

Julboorbiter

Skibrille mit selbsttönenden hellen Gläsern.

hightrailhit leopard

Maßangefertigte Steigfelle mit zuverlässiger Klebefläche und top Gleiteigenschaften.

forty Belowfresh tracks

Neoprenüberschuhe gegen eisige Kälte. Bindungs- und steigeisentauglich.

SuuntoCore

Zuverlässiger Höhenmesser, Wecker und Armbanduhr.

ortovox3+

Leicht zu bedienendes LVS. Gehört mit Schaufel und Sonde zur Grundausstattung.

Mammutphoenix

Imprägniertes und leichtes Halbseil.

CampCoral

Leichter Hüftgurt; lässt sich mit angeschnallten Ski und Steigeisen anlegen.

Deuterfirst aid

Wasserdichtes Erste-Hilfe-Set.

Mountain equipmentultralight Bivi

Ultraleichtester Biwaksack als zusätzlicher Kälteschutz im Zelt.

Mountain equipmentBorealis Bivi

Hochwertiger, atmungsaktiver Biwaksack für den Fall der Fälle.

慕士塔格峰Warum wir was mitnehmen

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primusomnifuel

Kocher, der sich mit allem betreiben lässt, was irgendwie brennt.

hestraascent

Robuster Fingerhandschuh mit auswechselbarem Liner.

hestraexpedition Mitt

Superwarmer Fäustling für die kältesten Temperaturen

Sealskinzall Seasons

Wasserdichter, leichter Handschuh. Wenn es nicht ganz so kalt ist.

MammutX-Zoom

Sitrnlame mit besonders guter Ausleuchtung und einstellba-rer Leuchtkraft. Das hilft Batterien zu sparen.

DeuterSteamer

Isoliert verpackter 3-Liter-Trinkbeutel. Der ist in der Höhe täglich mindestens zweimal auszutrinken.

CampXlC 390

Leichtsteigeisen für kurze Steilaufschwünge und Blankeis. Lässt sich schnell anziehen, sogar mit Handschuhen.

haglöfsMassif Jacket

Dickes Softshell mit besonders gutem Windstopper-Materi-al. Universell tragbar und zusätzlicher Kälteschutz.

Mammutalbaron Jacket

Robustes Hardshell. Klassischer Wind- und Wetterschutz.

Mammuthaute route

Hochtourenhose mit Hosenträgern. Gegen peitschenden Wind und starken Schneefall.

ortovoxSwisswool

Warm gefütterte Merino-Wolljacke. Für wohlige Wärme im Basislager.

patagoniaultraligh Down Jckt.

Wenns im Zelt zu kalt wird, werden wir mit dieser Jacke ins Bett gehen.

Skinss400

Thermische Kompressionsunterwäsche. Durch den Overall-schnitt kann keine Kälte an die Haut.

Mammutambler hooded Jckt.

Dicke Daunenjacke für die Kälte in großer Höhe und bei Dunkelheit.

Yeti high noon

Extra dicke Matte, um die Kälte des Bodens vom Schlafsack fern zu halten.

Yetifusion 1700+

Leichter, superwarmer Expeditionsschlafsack mit hochwer-tigster Daune. Kleines Packmaß und geringes Gewicht.

IcebreakerGt baselayer 200

Unterhemd aus Merinowolle. Riecht bei weitem nicht so schnell wie gewöhnliche Kunstfaser.

VaudeSpecula alpine

Unser Zelt für die Hochlager. Stabil, leicht und klein zu Ver-packen.

IcebreakerSkier Merino

Merinosocken als erste Schicht. Für warme Füße, selbst wenn sie feucht sind.

Sealskinzlong light

Atmungsaktive, wasserdichte Socken. Sie sollen den Schweiß der Füße nach außen transportieren.

Mammutheron light

Trekkingrucksack mit 60 Litern Volumen. Damit tragen wir unser gesamtes Equipment.

the north faceBasecamp Duffle

Robuste Packtaschen in verschiedenen Größen. Für das Flugzeug und zum Beladen der Kamele ins Basislager.

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Der Normalweg und mögliche LagerFoto: cetneva.spb.ru

begleitung Sie uns auf dem Weg nach China.

Wir versuchen Sie auch während unseres Aufenthaltes im Basislager auf dem Lau-fenden zu halten und über den Verlauf der Expedition zu informieren. Über un-sere Kanäle auf facebook bzw. twitter, können Sie alles verfolgen. Von den lau-fenden Vorbereitungen bis zur Ankunft am 21. August in München.

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慕士塔格峰

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Oktober2011

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RenntickerJennerstier BerchtesgadenFiedl Mair holt Jennerstier-Sieg nach Südtirol. Toni Palzer startet bei der Weltcup-Generalprobe außer Konkurrenz.1.750 Höhenmeter bergauf und 550 Meter Abfahrt standen bei der sechsten Auflage des Jennerstiers auf dem Programm. Der Schneemangel war Schuld, dass das Ziel heuer von der Mittelstation auf den Berg verlegt werden musste, was allerdings bei Zuschau-ern und Sportlern gleichermaßen gut ankam. Es war ein klassischer Start-Ziel-Sieg, den der Südtiroler Friedl Mair mit der Bestzeit von 1:15:19 absolvierte. Mit großen Schritten raste der 28-Jährige der Konkurrenz davon und verwies den slowenischen Mitfavoriten Nejc Kuhar und den eigenen Landsmann Paul Innerhofer auf Platz zwei und drei. Kon-rad Lex verpasste das Treppchen um 27 Sekunden, und wurde somit bester Deutscher auf Platz vier. Kollege Alexander Schuster aus Trostberg schaffte es nach einer verlet-zungsbedingt schwachen Saison auf den sechsten Rang und konnte den spannenden Endspurt mit dem Österreicher Markus Stock für sich entscheiden. Kurios: Toni Palzer durfte wegen seines Alters nicht bei den Herren starten. Das war dem Lokalmata-dor egal: Er lieferte sich außer Konkurrenz ein interessantes Rennen mit Sieger Friedl Mair und bestätigte, dass er sich in der Zukunft bei den Herren nicht verstecken muss.

ErgebnisseRennszene

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Ruhe vor dem Sturm: Die Fa-voriten an der Startlinie.

Zum Video: Hier klicken!

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Rennszene Ergebnisse

ERGEBNISSE Jennerstier

Herren: 1. Friedl Mair Mountain Ski 1:15:19,60 (ITA), 2. Nejc Kuhar TTSO Jezersko 1:20:40,90 (SLO), 3. Paul Innerhofer Mountain Ski SSV Taufers 1:22:55,80 (ITA), 4. Konrad Lex Peiting 1:23:22,60 (GER), 5. Jakob Herrmann Skinfit Racing/Biotech 1:23:41,20 (AUT)Damen: 1. Barbara Gruber Alpenstoff 1:03:56,60 (GER), 2. Stefanie Koch-Klinger SC Anger 1:06:03,80 (GER), 3. Judith Grassl Alpenstoff/SK Ramsau 1:11:19,80 (GER), 4. Andrea Innerhofer Mountain Ski 1:13:25,20 SSV Taufers (ITA), 5. Annemarie Palzer SK Ramsau 1:18:26,30 (GER)

In der Damenwertung dominierten die Deutschen auf den ersten drei Plätzen. Siege-rin war die vierfache Titelverteidigerin Barbara Gruber vor ihren Landsfrauen Stefanie Koch-Klinger und Judith Grassl. Stark präsentierte sich der Jennerstier-Nachwuchs. Schnellste Juniorin war Franziska Gröbner aus Bergen bei Traunstein, bei den Junioren ging der Sieg an Martin Islitzer aus Österreich. Erstmals in der sechsjährigen Geschichte des Jennerstiers wurde der Skitourenwett-kampf am Königssee nach internationalem Reglement durchgeführt. Damit bestätig-ten die Veranstalter ihre Weltcup-Tauglichkeit und dürfen für das kommende Jahr dar-auf hoffen.

Toni Palzer in der Verfol-gung von Friedl Mair bei der Abfahrt.

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Mondscheinsprint st. UllrichJudith Grassl und Jörg Randl dominieren beim steilen Auf-stiegsrennen über dem nächtlichen Pillersee.Am Freitag, den 18. Februar, starteten 104 Teilnehmer beim Vertical-Race-Event im Pillerseetal. Es galt 600 Höhenmeter auf der Skipiste zurückzulegen, die relativ steil angelegt war und somit für schnelle Aufstiegszeiten sorgte. Der Österreicher Jörg Randl vom Dynafit Pele-Team gewann den Bewerb mit einer Siegerzeit von 23:49,2 Minuten vor Martin Schider und Reinhard Kornthaler. Bei den Damen war die Deutsche Judith Grassl vom Alpenstoff-Team mit einer Sieger-zeit von 28:47.7 erfolgreich. Ihre Landskollegin Stefanie Koch-Klinger vom SC Anger tat es ihr in der Mädl´s-Wertung gleich und gewann mit einer Siegerzeit von 27:48.6 Minuten. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld verrät, dass dieses Rennen eher durch Hob-byläufer dominiert war. Jedoch war es von Seiten des Alpin Clubs HG – Stoaberg gut organisiert und somit kleines, nettes Rennen für alle Leistungsklassen.

RenntickerRennszene Ergebnisse

ERGEBNISSE Mondscheinsprint

Mädl‘s: 1. KOCH KLINGER Stefanie SC Anger (GER) 27:48.6 0.0, 2. KRAHBICHLER Katrin ES Sport 2000 Günther Utt (AUT) 38:14.5, 3. RETTENSTEINER Martina Unken (AUT) 39:53.6 Damen 1. GRASSL Judith Alpenstoffteam (GER) 28:47.7 , 2. LECHNER Verena ÖTB St. Johann (AUT) 30:23.2 , 3. BAUMANN Christa Bischofswiesen (AUT) 33:21.1 Herren: 1. RANDL Jörg Pele Dynafit Raceteam (AUT) 23:49.2 , 2 . SCHIDER Martin RC Martins Bike-shop (AUT) 24:23.1 ,3 . KORNTHALER Reinhard Sport Center Löffler (AUT) 25:15.3 Fo

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Flach geht´s unten los bei

der Strecke auf die Buchen-

steinwand, aber oben wird es immer steiler.

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4. WeltcUp MartelltalSpanisches Spitzenduo entscheidet die Marmotta-Trophy in Südtirol für sich. Kilian Jornet nun Zweiter im Gesamtweltcup. Der vierte und vorletzte Weltcup-Bewerb der Saison wurde am 6. März im Rahmen der Marmotta-Trophy im Schatten des Ortlermassivs in Südtirol abgehalten. Josef Rottmoser war mit Platz 16 bester Deutscher, bei den Damen lief das Rennen kom-plett ohne deutsche Beteilligung ab. Bei besten Bedingungen mit Sonnenschein und Pulverschnee kämpften auch fünf Österreicher um Weltcup-Punkte. Herausgekom-men ist mit einer Silbermedaille, einem 7. Und einem 8. Platz das bisher beste Welt-cup- Saisonergebnis der Nationalmannschaft. Bei den jüngsten Startern gab es mit Dominik Stachl aus Weissenbach an der Enns ei-nen Stockerlplatz. Zwar war die Klasse nur mit zwei Athleten besetzt und der Sieger Andrea Greco mit zwölf Minuten Vorsprung außer Reichweite. Bei den Junioren holte sich Philipp Reiter, der im Junioren-Weltcup Zweiter hinter Palzer wurde, den zweiten Platz vor dem Österreicher Philipp Brugger.

ERGEBNISSE Marmotta Trophy

Herren: 1. JORNET BURGADA Kilian 1:51‘35.3 (ESP), 2. ANTONIOLI Robert 1:54‘44.3 (ITA), 3. PINSACH RUBIROLA Marc 1:55‘20.2 (ESP)(…) 16. ROTTMOSER Josef 2:05‘37.1 (GER), 20. LEX Konrad 2:08‘55.5 (GER), 22. SCHUSTER Alexander 2:11‘29.2 (GER).Damen: 1. MIRO VARELA Mireia 1:31‘20.5 (ESP), 2. ROUX Laetitia 1:32‘48.0 (FRA), 3. ET-ZENSPERGER Nathalie 1:40‘51.1 (SUI)

Zum Video: Hier klicken!

Rennszene ErgebnisseRennszene Ergebnisse

Einmal mehr eine Klasse für sich: Kilian Jornet.

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achensee XtreMe MaUrachAlexander Fasser und Michaela Essl erneut Österreichische Meister. Rennen statt im Rofan heuer im Karwendelgebirge.Statt im Rofan wurde das Achensee Xtreme-Rennen in diesem Jahr im benachbarten Karwendelgebirge ausgetragen. Grund: Die Rofanseilbahn war defekt. Die Ausweich-strecke in der Gramai Alm war trotz des kurzfristigen Umzugs ein durchaus würdiger Ort für die Austragung einer Österreichischen Meisterschaft Single im Wettkampf-Skibergsteigen. Beste Aussicht auf einen Großteil der Strecke ermöglichte der neue Parcours und den begeisterten Zuschauern in der Gramai Alm zeigten sich spannen-de Positionskämpfe. Der Tiroler Alexander Fasser verteidigte seinen Meistertitel vom Vorjahr erfolgreich. Der derzeit erfolgreichste Athlet des österreichischen National-teams bewältigte die drei Aufstiege und Abfahrten – insgesamt 1574 Höhenmeter – am schnellsten in einer Zeit von 1:28:20,35 Stunden, mit über drei Minuten Vorsprung auf den zweitplazierten Nejc Kuhar aus Slowenien und den Deutschen Josef Rottmoser. In der Klasse der Jüngsten gewann der Österreicher Mathias Lechner, Platz drei und vier gingen an die beiden Deutschen Christoph Gatz und Johannes Wagner.Bei den Damen durfte die Salzburgerin Michaela Essl ebenfalls ihren Titel aus dem Vorjahr behalten. Sie siegte in einer Zeit von 1:52:38,41 Stunden vor ihren beiden Na-tionalteam-Kolleginnen, Veronika Swidrak und Lydia Prugger. Die Deutsche Judith Grassl wurde nur knapp Vierte.

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Bewies schon bei der WM, dass er der beste Österrei-cher ist: Alexander Fasser.

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ERGEBNISSE Achensee Xtreme

Herren: 1. FASSER Alex (AUT) Rennteam-Alpachtal 1:28:20,35, 2. KUHAR Nejc 85 (SLO) TTSO Je-zersko 1:31:59,57, 3. ROTTMOSER Sepp 90 (GER) DAV Rosenheim 1:34:06,20, 4. LEX Konrad 74 GER DAV Peiting 1:34:45,88,(…) 8. BÖHM Benedikt (GER) Dynafit Worker Class 1:42:19,90 Damen: 1. EßL Michaela (AUT) Hagan-Team 1:52:38,41, 2. SWIDRAK Veronika (AUT) TEAM Sport Schwaighofer 1:55:21, 3. PRUGGER Lydia (AUT) WSV Ramsau 2:01:48,94 Junioren: 1. LECHNER Mathias 94 (AUT) HG Stoaberg 1:25:50,71, 2. STACHL Dominik 95 (AUT) Bergsport Vasold 1:32:24, 3. GATZ Christoph 95 (GER) DAV Berchtesgaden 1:41:49,16 15:58,45, 4. WAGNER Johannes 96 (GER) Bergrettung Oberammergau 1:46:24Fo

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Michaela Essl verteidigte ih-ren Titel aus dem Vorjahr, ob-wohl es diese Saison bei ihr nicht richtig lief.

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adaMello ski raidDie Siegerzeit lag bei 4:30 Stunden und ging an die beiden Italie-ner Giacomelli/Holzknecht. Roux/Miro siegen als Damen-Duo.Der Adamello Ski Raid bildet mit der Patrouille des Glaciers in der Schweiz, der Pierra Menta in Frankreich und den beiden italienischen Rennen Trofeo Mezzalama und der Tour du Rutor die Champions League der Skibergsteier „Grand Course“.Am Sonntag fiel um Punkt sechs Uhr der Startschuss, etwa 300 Zweierteams waren am Start. Bei dem 42 Kilometer langen Rennen waren etwa 3400 Höhenmeter zu überwinden. Noch in der Finsternis ging es den ersten Anstieg zum 3069 Meter hohen Cima Presena hoch. Nach der Abfahrt zum Lago Mondrone ging es für die Teilnehmer weiter zum Canone die Cresta Corce, Pian de Neve und zum höchsten Punkt und Na-mensgeber der Tour dem Monte Adamello auf 3539 Meter. Nach einer 45° steilen Ab-fahrt zum Lago Venerocolo ging der letzte Anstieg auf den Cima Venezia hinauf. Oben angelangt war noch eine Abfahrt zum Zielort nach Ponte di Legno zu absolvieren, bei der 14 Kilometer und 2000 Höhenmeter zu bewältigen waren. Aus Deutscher Sicht war Josef Rottmoser mit seinem slowenischen Kollegen Necj Kuhar auf einen guten sechsten Platzt gelaufen und Benedikt Böhm mit seinem spani-schen Kollegen Xavier de Villa auf Platz 16. Ansonsten waren wenige Deutsche unter den Teilnehmern.Bei den Damen war die Beteiligung sehr gering, die Siegerzeit ging an das spanisch/französische Team Roux und Miro, die nun nach zwei Bewerben auch die Gesamtwertung im „Grand Course“ anführen. Insgesamt erreichten 241 Zweier-Teams das Ziel, was bei diesem Rennen bereits als ein Erfolg gesehen werden kann.

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Der Adamello Ski Raid führt durch anspruchsvolles und hochalpines Gelände.

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Rennszene ErgebnisseRennszene Ergebnisse

ERGEBNISSE Adamello Ski Raid

Herren: 1. GIACOMELLI Guido- HOLZKNECHT Lorenzo (ITA) 4.30.46 8.544 S.C. ALTA VALTELLINA; 2. EYDALLI/LENZI Matteo - LENZI Damiano 4.32.12 8.512 C.S.ESERCITO (ITA) 3. ANTHAMATTEN MARTIN ( SUI) - BON MARDION WILLIAM (FRA) 4:37.06.Damen: 1. ROUX- Laetitia (ESP) - MIRO Mreia (FRA) 5.17.56 5.072; 2. PEDRANZINI Roberta (ITA) - MARTINELLI Francesca 5.44.52 4.768S.C. ALTA VALTELLINA; 3. BESSEGHINI LAURA - ROSSI RAFFAELLA SCI CLUB VALTARTANO ASD (ITA) 6.26.53 4.480.

Eine 45 Grad steile Abfahrt ist die Schlüsselstelle des Rennens. Hier werden die Rennläufer aber teilweise gesichert.

Zum Video: Hier klicken!

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MaterialcheckAusprobiert

AusprobiertSkibrille: Uvex – Take off | 139,95 € | www.uvex-sports.de

flexibilität, die sich sehen lassen kann

Was sich anfangs noch als nettes Abfahtsequipment eignete, um bei Tourenpartner Eindruck zu schinden, entpuppte sich nach unzähligen Winter-Einsätzen als prakti-scher, zuverlässiger Begleiter. Egal ob diffuse, schwierige Sichtbedingungen oder per-fekte Frühjahrstourentage mit Sonne satt, die Take off von Uvex bot stets Schutz für die Augen. Meist trugen wir die Skibrille mit der helleren, orangen Grund-Scheibe, die Geländekonturen verstärkt und auch bei leichtem Sonnenschein eine gute Wahl ist. Sogar im Aufstieg kann die Brille getragen werden, da die take off luftig gebaut ist und so (fast) nie anläuft. Wird die dunklere, verspiegelte Zusatz-Scheibe nicht benötigt, reicht ein Griff mit dem Handschuh und schon kann die bruchsichere, kratzfeste Ma-gnetscheibe in Jacken- oder Rucksack-tasche verstaut werden. Im Aufstieg ruht die Brille in der mittgelieferten Stofftasche, ein Hardcase ist durch die Flexibilität nicht unbedingt notwendig.

unsere Bewertung:

fazit: Zuverlässiger, robuster Schutz für die Augen mit pfiffigem System-Konzept und fairem Preis.

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MaterialcheckAusprobiert

Jacke: Ortovox – Jacket La Grave | 399,00 € | www.ortovox.com

Merino-Mix in einer robusten Verpackung

Gnadenloses Hardshell! Fast schon wie eine dicke Plastiktüte fühlte sich die La Gra-ve an. Das bestätigt die Robustheit. Unterarmbelüftungen, zwei Frontreißverschlüsse für die Taschen und eine kleine Tasche für den Skipass am Ärmel; mehr braucht es nicht. Was uns besonders gut gefallen hat, ist der Drahtbügel in der Kaputze. Sie hält Schnee und Wind zuverlässig vom Nacken fern, wenn sie nicht gerade als Sturmschutz auf dem Kopf dient. Im Inneren ist stellenweise Merino eingenäht. Ob es die gute Funktion beeinflusst war uns nicht ganz klar. Ansonsten hat die Jacke kaum Defizite aufzuweisen. Die knallige Farbe entspricht voll dem Trend und war auf Tour immer ein absoluter Hingucker! Die Reißverschlüsse sind nicht wasserdicht und könnten leicht-gängiger sein. Ansonsten eine zuverlässige Jacke für die alpinen Spielereien.

unsere Bewertung:

fazit: Robuste Hardshell für den hochalpinen Einsatz! Rundum sorglos Schutz bei Wind und Schnee!

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Helmkamera: Contour – GPS | 349,00 € | www.contour.com

aufgepasst: und action, bitte!

Helmkameras sind in: Statt schöner Fotos postet man heutzutage lieber das Video von der letzten Skitour auf Facebook. Deshalb haben wir die GPS-fähige Contour-Helmkamera ausprobiert und anstatt einer Digitalkamera mit auf Tour genommen. Vor der ersten Bedienung muss man sich überlegen, wo die Kamera sitzen soll: Helm, Skibrille oder irgendeine selbstgebastelte Halterung. Für die mitgelieferten, selbst-klebenden Befestigungen braucht man eine möglichst ebene Fläche. Am Brillengum-mi sitzend neigt die Kamera zum Wackeln. Dafür geben der große Schiebeschalter oben und ein akkustischer Piepston ein klares Sginal, sobald man „auf Aktion“ ist. Für verdrehte Aufnahmen lässt sich die Linse vorne um 360 Grad drehen. Leider passiert das manchmal auch ohne Absicht. Die HD-Qualität der Aufnahmen überrascht immer wieder und ist tadellos. Um die gespeicherten GPS-Tracks der Aufnahmen zu bekom-men, benötigt man unbedingt das Original-Programm vom amerikanischen Hersteller.

MaterialcheckAusprobiert

Ausprobiert

unsere Bewertung:

fazit: Hochwertiger Touren-Archivie-rer, der bei der Bedienung mehr Auf-wand wie eine Digicam erfordert.

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Jacke: Quechua – Bionnassay 500 Light |129,00 € | www.quechua.com

packlight in trendigem grün!

Unter dem Namen „Novadry“ vertreiben die Franzosen aus dem Mt. Blanc-Gebiet ihre eigene Membran. Diese hält zuverlässig Wasser und Wind vom Körper fern. Für eine Jacke unter 400 Gramm (M) leistet sie wirklich Großes. Hochwertige getapete Nähte auf der Inneseite, sowie rot abgesetze YKK-Reißverschlüsse bestätigen nicht nur die Qualität der stylischen Jacke, sondern auch die Funktionalität. Beson-ders der gute Schnitt und die weiche Haptik haben uns sehr gefallen. Ein Sitzugurt oder Be-ckengurt des Rucksacks können über dem grü-nen Leichtgewicht ge-schlossen werden. Zwei Eingriffstaschen an der Seite und eine große Kapuze zeigen die Berg-tauglichkeit. Der hoch-schließende Kragen ist angenehm weich gear-beitet. Lüftungsöffnun-gen lässt die Quechua-Jacke leider vermissen.

unsere Bewertung:

fazit: Frühjahrs-Jacke mit kleinem Packmaß und hochwertiger Verarbei-tung. Belüftungen fehlen!

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Unterwäsche: Skins – Snow Thermal | 80 + 90 € | www.skins.net

kompakt verpackt Funktionsunterwäsche gibt es wie Sand am Meer, seit kurzer Zeit vor allem auch mit Kompression. Als Marktführer der „Weißwurstpellen-Klamotten“ gilt der australi-sche Ausdauerspezialist Skins, die sich nun auch im Wintersport versuchen. Auch die deutsche Skitouren-Nationalmannschaft setzt unter ihrem Rennanzug auf die mus-kelunterstützende Wirkung der Unterwäsche. Unsere den kompletten Winter ge-testete „Snow Thermal“-Kombi eignet sich mit ihrer angerauten Innenseite perfekt für Skitouren. Sehr gute Atmungsaktivität und der angenehme Druck auf Oberkör-per und Oberschenkel sorgen für ein Wohlfühlklima. Durch dicke Gummi-Abschlüsse bleiben das Langarm-Shirt und die Dreiviertel-Unterhose stets dort, wohin man sie zieht. Ein Hoch- oder Abrutschen kann so praktisch nicht passieren. Die Unter-hose ist sowohl als Dreiviertel-Variante als auch in lang erhältlich. Auch für ande-re Aktivitäten wie Mountainbiken oder Langlaufen lässt sich die Unterwäsche bei kühleren Temperaturen einsetzen.

MaterialcheckAusprobiert

Ausprobiert

unsere Bewertung:

fazit: Winter-Kompressionswäsche für die komplette Skitouren-Saison; sehr körperbetonend

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MaterialcheckAusprobiert

Socken: X-Bionic – Skiing Light | 23,95 € | www.x-bionic.comHose: Mammut – Sella Pants | 230,00 € | www.mammut.com

klassiker neben techologie-WunderDiese Standard-Ausrüstung musste jedes Wochenende den Kopf hinhalten. Unser Fa-zit nach mehr als 30 Skitagen: „Erfüllen unauffällig ihren Job!“ Konkret sind das die Skitourensocken „Skiing Light“ vom Schweizer Label X-Bionic. Daneben haben wir ei-nen weit verbreiteten Klassiker in unseren Dauertest genommen: die Mammut-Hose „Sella“. Die Socken sitzen bequem und schützen die Füße gezielt vor Scheuerstellen und Blasen – vor allem an neuralgischen Stellen wie am Schienbein. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen werden die Socken nicht so schnell starr und halten solang.Am angenehmsten trägt sich die relativ dünne Mammut-Hose mit langer Unterhose. Die Imprägnierung ist Spitze, genau wie die pflegeleichte Oberflächen-Membran. An der Hüfte schadet ein Gürtel nicht, da die Hose am Bund relativ weit ist. Zwei Reißver-schlüsse sorgen für Netz-Belüftung, große Aufnäher für den nötigen Kantenschutz. Die Hose ist also nicht umsonst so beliebt unter Tourengehern.

unsere Bewertung:

fazit: Hosen-Klassiker, der zurecht weit verbreitet und beliebt ist.

unsere Bewertung:

fazit: Bewährte Spezialsocken zum fairen Preis

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ImpressumAusgabe 9 - April 2011

Skitour-Magazin

Kellnauweg 7 a93326 Abensberg

ErscheinungsweiseDas Skitour-Magazin erscheint während der Tourensaison alle vier bis sechs Wochen, kostenfrei, mindestens vier Mal!

RedaktionAndreas [email protected]+49 (0) 174 - 3220675

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FotosNamentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt

Ausgabe 10 erscheint im Oktober

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Muztagh ata-SpecialWir legen anfang oktober ein Muztagh ata-Special auf. In dieser ausgabe werden die schönsten fotos der gesamten expe-dition zusammen mit einem Bericht auf-bereitet. Sie bekommen alle nötigen In-formationen, um auch selbst ein solches unternehmen starten zu können.

saison 2011/2012hoffentlich zum ersten schneefall gehen wir in das dritte Jahr und fellen das erste Mal an, um in die neue Saison zu starten. Wir hoffen Sie begleiten uns wieder. Die themen gehen uns noch lange nicht aus und bleiben interessant - versprochen!

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