SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V...

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1 Jahresbericht SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. 2015 Mitgliederversammlung am 12. Mai 2016

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Jahresbericht

SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste

Bocholt e.V.

2015

Mitgliederversammlung am 12. Mai 2016

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Inhaltsangabe

Seite

Vorwort 5

I. Suchtberatung 5

1. Einleitung 5

2. Angebote der Suchtberatung 5

2.1. Offene Sprechstunde 5

2.2. Motivationsgruppe 6

2.3. Einzelgespräche 6

2.4. Gruppe im St. Vinzenz Krankenhaus Rhede 6

2.5. Medizinische Ambulante Rehabilitation 6

2.6. Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen der Kreuzbundgruppen 7

2.7. Qi Gong 7

3. Statistik 7

3.1. Kontaktzahlen 7

3.2. Wohnort 8

3.3. Familienstand 9

3.4. Altersgruppen 9

3.5. Hauptdiagnose 10

3.6. Medizinische Ambulante Rehabilitation 10

3.7. Vermittelt durch… 10

3.8. Klienten mit Doppeldiagnosen 11

3.9. Erwachsene Kinder aus einer suchtkranken Familie 11

3.10. Art der Beendigung 11

3.11 Beurteilung der Suchtproblematik 12

4. „Sucht hat immer eine Geschichte“ 13

5. Fazit 13

II. Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit 13

1. Beratung für Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit 15

2. Spieler in Behandlung 16

3. Ambulante Nachsorge und Rehabilitation 17

4. Einzelgespräch 18

5. Angehörigenarbeit 18

6. Gruppenangebot/geleitete Selbsthilfe- und Therapiegruppe 18

3

7. „Spielerschutzmaßnahmen“ 19

8. Fazit 20

III. Kolibri 20

1. Einleitung 20

2. Entwicklungen im Jahr 2015 22

3. Gruppenarbeit 23

4. Einzelgespräche 24

5. Elternarbeit 25

6. Erlebnispädagogische Maßnahmen 26

7. Das Projekt Katertalk 27

8. Lions Club Bocholt Westfalia 27

9. Statistik 27

IV. Ambulant Betreutes Wohnen für suchtkranke Menschen 28

1. Einleitung 28

2. Die Weiterentwicklung des „Ambulant betreuten Wohnen“ 28

3. Die Arbeit mit den Klienten 30

4. Die Wohngemeinschaft für suchtkranke Männer 31

5. Fazit 31

V. Familienberatung 34

1. Einleitung 34

2. Statistik 37

3. Weitere Angebote 39

4. Resümee 39

VI. Drogenberatung 40

1. Gesamtübersicht der Klienten 40

2. Auswertung Behandlungen nach Konsumenten und Angehörigen 41

3. Auswertung Konsumenten/ Behandlungen 42

3.1. Konsumente nach Hauptsubstanz und Geschlecht 43

3.2. Auswertung nach Hauptsubstanz und Alter 44

4. Auswertung der Niederschwelligen Arbeit 45

5. Öffentlichkeitsarbeit und Prävention 47

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4

6.1. Ambulante Medizinische Rehabilitation für Drogenkonsumenten 48

6.2. Vorbereitungskurs auf die Medizinisch Psychologische Untersu-chung (MPU)

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6.3. Auswertung der Auflagenkurse „Check 2 Step“ und „FreD“ 49

VII. Psychosoziale Betreuung Substituierter 50

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VIII. Arbeit mit suchtgefährdeten/-abhängigen ALG II-Empfängern 54

1. Grundlagen der Arbeit 54

2. Konzeptionelle Gedanken 55

3. Zahlen und Inhalt der Arbeit 55

3.1. Indikation 55

3.2. Maßnahmen 56

3.3. Alter und Geschlecht 57

4. Fallbeispiele 58

IX. Krisen- und Gewaltberatung für Jungen und Männer 60

1. Einleitung 60

2. Vernetzungen 61

3. Öffentlichkeitsarbeit 62

4. Statistik 62

5. Fazit 63

X. Ehrenamt 63

1. Ehrenamtliche Männerarbeit 63

2. Kreuzbund Bocholt 63

3. Lions Club Bocholt Westfalia 64

XI. Gesamtstatistik 65

XII. Vorstand 66

XIII. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 67

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Vorwort

Der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. informiert ausführlich über seine Angebote und Hilfestellungen für Hilfe und ratsuchende Menschen. „Der Mensch am Rand ist unsere Mitte“, diese Leitlinie prägt unsere Arbeit.

Im Berichtsjahr 2015 konnten wir mit finanzieller Unterstützung der Stadt Bocholt den Bereich „Glücksspielsucht“ weiter verstärken (Punkt II). Die gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Bereich sind erschreckend, die Zahl der Abhängigen von Glücksspielen und Onlinespielen steigert sich rasant.

Ein neuer Schwerpunkt im Berichtsjahr ist die „Krisen- und Gewaltberatung für Jungen und Männer“ (Punkt IX). Diese Beratung von Jungen und Männer wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.

Die weiterhin steigenden Betreuungszahlen (Punkt XI) in der Sucht-, Drogen- und Familienberatung zeigen auf, dass die gesellschaftlichen Problemlagen ihren Nieder-schlag in den psychiatrischen Praxen (Depression, Burn out, etc.) und eben auch beim SKM Katholischer Verein für soziale Dienste finden. Abhängigkeit als Lösungs-versuch, die alltäglichen Probleme zu lösen, ist weiterhin auf dem Vormarsch. Die Entwicklungen sind besorgniserregend.

I. Suchtberatung

1. Einleitung Die Suchtberatungsstelle Bocholt ist zuständig für die Städte Bocholt, Rhede und Isselburg, es leben dort insgesamt ca. 102.000 Einwohner. Die zentrale Aufgabe der Suchtberatungsstelle ist die Beratung, Behandlung, Vermittlung und Betreuung von suchtkranken und suchtgefährdeten Menschen und deren Angehörigen. Das Ange-bot ist entsprechend des individuellen Krankheitsverlaufes vielschichtig. Die Beratungsstelle für Suchtkranke, Suchtgefährdete und Angehörige des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. ist eingebettet in ein umfassen-des Angebot für Menschen, die Unterstützung in allen aktuellen Lebensfragen benö-tigen. Das Angebot unterliegt der unbedingten Verschwiegenheit und Vertraulichkeit.

2. Angebote der Suchtberatung 2.1. Offene Sprechstunde Die wöchentliche offene Sprechstunde dient als eine erste und kurzfristige Möglich-keit für alle Menschen mit Fragen zum Thema Sucht und Abhängigkeit. In diesem

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ersten Kontakt wird gemeinsam herausgefiltert, wie die nächsten Schritte aussehen könnten, es wird z.B.:

- ein weiteres Einzelgespräch vereinbart - eine Einladung in die Motivationsgruppe ausgesprochen - ein Termin mit dem Hausarzt besprochen - eine Entgiftung im Krankenhaus Rhede vorgeschlagen - über eine Beratung oder eine Behandlung gemeinschaftlich entschieden.

Die offene Sprechstunde gibt der Beratungsstelle die Möglichkeit, kurzfristig auf die Nachfrage nach neuen Kontakten reagieren zu können, lange Wartezeiten können suchtkranke Menschen nicht aushalten und verlängern die Krankheit erheblich. 2.2. Motivationsgruppe Die wöchentlichen Motivations- und Informationsgruppe (75 Minuten) macht allen Suchtkranken deutlich, dass sie mit ihrer Erkrankung nicht allein sind und es einen Weg aus der Sucht heraus gibt. Die Gruppe wird von einem Kreuzbundverantwortli-chen als Vertreter der Selbsthilfe vor Ort begleitet. 2.3. Einzelgespräche In den Einzelgesprächen wird das Anliegen des Klienten geklärt. Beratung eines An-gehörigen, Vermittlung in Entgiftung, Vermittlung in eine Entwöhnungsbehandlung, Vorbereitung einer ambulanten medizinischen Rehabilitation und Umgang mit dem Verlust des Führerscheines, sind die wichtigsten Themen der Einzelgespräche. 2.4. Gruppe im St. Vinzenz Krankenhaus Rhede Wöchentlich bietet die Suchtberatungsstelle auf der Station 2a (Qualifizierte Entgif-tungsstation) des St. Vinzenz Krankenhauses Rhede eine Gesprächsgruppe an. Dort wird der Kontakt zur Beratungsstelle hergestellt, die Schwelle zur Beratungsstelle wird so niedriger, da die betroffenen Menschen wissen, was auf sie zukommt. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses wurde von der Deutschen Rentenversicherung als effektiv und vorbildlich beschrieben. 2.5. Medizinische Ambulante Rehabilitation Die Medizinische Ambulante Rehabilitation wird als therapeutisches Angebot für suchtkranke Menschen genutzt, insbesondere dann, wenn das soziale System (Fa-milie, Freunde, Verwandten) noch funktioniert und der Arbeitsplatz durch die Präsenz des Klienten vor Ort erhalten werden kann. Die Medizinische Ambulante Rehabilitati-on besteht aus einem wöchentlichen Gruppengespräch (100 Minuten) und Einzelge-

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sprächen nach Bedarf. Sie hat einen hohen Qualitätsstandard und dauert in der Re-gel bis zu 1 ½ Jahren. Zudem gibt es für die Klienten, die eine stationäre Therapie gemacht haben, im Rahmen der Medizinischen Ambulanten Rehabilitation eine Nachsorgegruppe, die mit Einzelgesprächen kombiniert wird. Ziel hierbei ist es, die in der stationären The-rapie neu erworbenen Fähigkeiten im Alltag umzusetzen und zu reflektieren. 2.6. Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen der Kreuzbundgruppen Monatlich findet eine Gruppe - unter der Leitung der Suchtberater - mit den Verant-wortlichen und den Stellvertretern der Selbsthilfegruppen statt. In dieser Runde fin-den anonymisierte Fallbesprechungen statt und es werden Hilfestellungen für die Verantwortlichen angeboten, die Gruppen erfolgreich zu leiten. Die Themen sind sehr unterschiedlich, beispielsweise:

- Umgang mit Rückfall in der Gruppe - Wie reagiere ich bei depressiven Menschen? - Wie gehe ich als Gruppenleiter mit eigenen Problemen um? - Wie gehe ich mit schweren Erkrankungen und dem Thema „Tod“ in der Grup-

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2.7 Qi Gong

Im Jahr 2015 fand 14 tägig Qi Gong in der Beratungsstelle statt. Qi Gong ist ein Be-wegungsablauf aus der traditionellen chinesischen Medizin. Die Übungen schließen ab mit einer Atemmeditation. Ziel des Angebotes ist es den Körper wieder mehr in die Wahrnehmung zu rücken und Entspannung zu üben. In diesem Jahr nahmen 22 Klienten in wechselnder Häufigkeit das Angebot wahr. Die Gruppengröße hat bisher die Zahl 7 nicht überschritten – was gut zu den Räum-lichkeiten in der Friesenstraße passt.

3. Statistik In dieser Statistik stellen wir die wesentlichen Daten vor, die im Rahmen der Sucht-hilfestatistik (mit dem Programm EBIS) ausgewertet werden. Um eine Entwicklung deutlich zu machen, beziehen sich die vorgelegten Zahlen auf die letzten vier Jahre. 3.1. Kontaktzahlen Im Jahr 2015 wurden insgesamt 416 Menschen dauerhaft (mit mehr als einem Kon-takt) betreut. Hinzu kommen 190 Einmalkontakte. Die Anzahl der Kontakte ist ge-

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3.8. Klienten mit Doppeldiagnosen Zunehmend erreichen uns Klienten, die neben der Abhängigkeit von Suchtmitteln eine zusätzliche psychiatrische Erkrankung haben. Hier sind insbesondere Depressi-on, Traumatisierungen, Emotional Instabile Persönlichkeiten und Angststörungen zu nennen. Kategorie 2012 2013 2014 2015

Anzahl Klienten 214 101 112 139 3.9 Erwachsene Kinder aus suchtkranken Familien In unserer Beratungsstelle erheben wir seit 2010 eine Zusatzfrage (EBIS), um für unsere Beratungsstelle herauszufiltern, wie hoch der Anteil der „ehemaligen“ Kinder aus suchtkranken Familien ist. Inzwischen lässt sich ein Trend ablesen. In den Jah-ren 2012 und 2013 kamen ein Viertel der Klienten aus suchtkranken Familien – in-zwischen ist es ein Drittel. Kategorie 2012 2013 2014 2015 gesamt 326 316 355 416 Kind aus suchtkranker Familie 74 82 100 146 3.10 Art der Beendigung (Angaben in %) Die Beendigung der Beratung ist ein wesentlicher Gradmesser erfolgreicher Arbeit: Kategorie 2012 2013 2014 2015 Planmäßig nach Beratung, Behandlung 31,6 28,8 30,42 32,93 Planmäßig durch Vermittlung 2,76 1,27 0,28 2,16 vorzeitig auf therapeutische Veranlassung 0,92 1,9 0,56 1,20 vorzeitig mit therapeutischem Einverständnis 7,36 6,96 7,61 3,13 Abbruch durch Klient 18,1 16,14 15,21 12,02 Abbruch durch Einrichtung 0 0,32 0,28 0,24 Tod 0,31 0,32 0,28 0,96 Übernahme ins nächste Jahr 38,95 44,29 45,36 47,36

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4. „Sucht hat immer eine Geschichte“

Im Jahr 2015 fanden in Bocholt wieder die Aktionstage „Sucht hat immer eine Ge-schichte“ statt. Die Landeskampagne wird vom Ministerium für Gesundheit, Emanzi-pation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen initiiert und unterstützt. Die Aktionstage wurden von der Fachstelle für Suchtvorbeugung des Kreises Borken ko-ordiniert. Die Schirmherrschaft hatten Dr. Kai Zwicker (Landrat des Kreises Borken) und Peter Nebelo (Bürgermeister der Stadt Bocholt) übernommen. Vom 29. Oktober bis zum 6. November 2015 fanden über 60 Veranstaltungen rund um das Thema „Sucht“ statt (Veranstaltungskalender auf www.skm-bocholt.de). Die Auftaktveranstaltung wurde von 250 Menschen besucht, das Programm war vielfältig und führte gut in die Thematik ein.

5. Fazit Die Suchtberatungsstelle des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. ist wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge für die Städte Bocholt, Rhede und Isselburg. Die allgemeinen Klienten Zahlen sind in den letzten Jahren weiter steigend. Auch der Anteil an Doppeldiagnosen, d.h. Suchtmittelabhängigkeit und eine psychiatrische Diagnose bleibt vergleichbar. Das Fehlen der sozialen Bezugssysteme rückt die Be-ratungsstelle als Anlaufstelle für Kontakt zu Menschen mehr in den Mittelpunkt.

II. Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit

In Bocholt und den umliegenden Orten wächst das Angebot der Spielhallen, überall (z.B. Autobahnrasthöfe und Industriegebieten/Einkaufszentren) sind diese präsent. Die Folge davon ist logisch: Die Suchtberatungsstellen werden immer mehr von spielsüchtigen Menschen aufgesucht. Die Betreuungszahlen beim SKM Katholischer

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Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. wuchsen in den letzten Jahren permanent, so dass wir ein Konzept entwickeln mussten, um ein qualifiziertes Angebot vorzuhalten. Im Jahr 2015 kamen 9% der Klienten mit der Diagnose „Glücksspielsucht“. In den letzten Jahren hat sich zudem eine weitere neue Form der Abhängigkeit mani-festiert. Hierbei handelt es sich um einen exzessiven Gebrauch von elektronischen Medien. Im Vordergrund stehen der Internetkonsum mit den Online-Netzwerken (Fa-cebook, WhatsApp, etc.) und das suchtartige Computerspielverhalten. Bei den Com-puterspielen haben vor allem Online-Computerspiele (Rollenspiele wie WOW, Sport-spiele und Ego-Shooter) eine besondere Bedeutung. Die Entwicklungen im Bereich „Wettspiele“ sind ebenfalls besorgniserregend. Viele Familienväter setzen ihr ganzes Geld auf den Ausgang von Fußballspielen, Pferde-rennen, etc. Auch hier ist ein großer Anteil von Migranten (größtenteils hier geboren, in zweiter und dritter Generation) unterwegs. Ausgehend von diesen neuen Entwicklungen steigen der Beratungs- und Behand-lungsbedarf. Eine zusätzliche Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde notwendig. Hierzu wurde im Sozialausschuss der Stadt Bocholt 2014 partei-übergreifend diskutiert, wie die Prävention in Schulen, Berufsschulen und Jugend-häuser und das Beratungsangebot der Stadt Bocholt gestaltet werden kann, gerade im Hinblick auf den gestiegenen Beratungs-, und Behandlungsbedarf der Glücks-spielsuchterkrankungen mit dem Hintergrund der erhöhten Einnahmen durch die Vergnügungssteuer. Die Suchtberatung des SKM entwickelte hierzu ein Konzept, dass im Mai 2014 im Sozialausschuss von Christiane Wiesner vorgestellt wurde (Power-Point-Präsentation unter www.skm-bocholt.de ). In der Sitzung des Sozialausschusses, am 6. Mai 2014 wurde folgender Beschluss über einen gemeinsamen Antrag der SPD, (CDU, BÜNDNIS 90,/ DIE GRÜNEN und der Stadtpartei) zu den beantragten För-dermaßnahmen gefasst: „Für die Erweiterung der Suchtberatung des SKM, basierend auf dem Konzept der vorgestellten Glücksspielsuchtberatung, erhält der SKM –Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. 30.000 Euro für die Arbeit rund um das Thema „Glücksspielsucht“. Der Ausschuss betonte besonders auch die Prophylaxe als wichtigen Auftrag. Mit dieser bewilligten Fördermaßnahme fiel der Startschuss für einen neu eingerich-teten Fachbereich in der Suchtberatung, die Glücksspielsuchtberatung. In Kooperation mit der Landeskoordinierungsstelle NRW für Glücksspielsucht gab es im Februar 2015 eine Fachtagung zu diesem Thema und im Rahmen der Suchtwo-che 2015 „Sucht hat immer eine Geschichte“ gab es verschiedene Präventions-, und Fortbildungsangebote.

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1. Beratung für Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit

Die Suchtberatung war in den letzten Jahren zunehmend Anlaufstelle für die an Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit erkrankten Menschen. Die notwendige Erweiterung des Fachbereiches wurde von den Fachkräften als auch von den Be-troffenen als notwendig erachtet. Die Glücksspielsucht ist als Erkrankung im ICD-10 klassifiziert. Dort kann u.a. unter F63.8 in Anlehnung an das Pathologische Glücksspiel, die Medienabhängigkeit zu-geordnet werden. Das Störungsbild der Medienabhängigkeit ist als „Krankheit“ aner-kannt. Es handelt sich hier um eine neue Form einer Suchterkrankung, in denen die Er-kenntnisse aus der Suchtbehandlung und der bisherigen pädagogischen Maßnah-men bei Jugendlichen zum einen Bestand haben, und weiter noch Anwendung fin-den. Zum anderen hat sich die Suchtberatung des SKM Bocholt zur Aufgabe ge-macht, das Beratungsangebot dauerhaft weiter zu entwickeln. Die als Multiplikatoren fungierende Fachkräfte und Institutionen wurden über einen neugestalteten Info-Flyer mit einbezogen (siehe www.skm-bocholt.de ). Von der ers-ten Kontaktaufnahme, bis hin zur Nachsorge (nach stationärer Therapie) bilden die unterschiedlichen Institutionen ein Netz, bzw. eine Behandlungskette. Gesundheits-ämter, Ärzte, Jugendämter, Schuldnerberater, soziale Dienste von Betrieben, die Bewährungshilfe vermitteln Suchtkranke in die Beratung. Aus Jugendhilfeeinrichtun-gen erreichen uns ebenfalls medienabhängige junge Menschen. Um diese Netzwerkarbeit zu stärken und die Glücksspielsuchtberatung in Bocholt fachlich zu implementieren wurde für diese verschiedenen institutionellen Multiplika-toren eine Fortbildung zum Thema Glücksspielsucht in Bocholt in Zusammenarbeit mit der Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht NRW entwickelt, die im Februar 2015 stattfand:

„Das Spiel mit der Sucht-Glücksspielsucht“

Eingeladen wurden alle Mitarbeiter der Sozialen Dienste, Schuldnerberater, Job Cen-ter – Fallmanager –, Kreisgesundheitsamt - Sozialpsychiatrischer Dienst, Bewäh-rungshilfe, etc.. Im Rahmen der Suchtwoche im Oktober/November 2015 gab es weitere Angebote zum Thema Medienabhängigkeit und Glücksspielsucht. Es gab zwei Präventionsver-anstaltungen für Schüler:

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„Medienabhängigkeit - Zwischen Chancen und Risiko“ für Eltern, Erzieher, Lehrer und Schulsozialarbeiter.

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rungen, Borderline-Erkrankung, Persönlichkeitsstörungen, etc. hinzu, nicht selten von suizidalen Gedanken begleitet. Die meisten Spieler rauchen, haben zusätzlich eine Nikotinabhängigkeit. Der prozentuale Anteil der Migranten ist im Vergleich zum Land NRW geringer. Herkunftsländer Albanien 1 Deutschland 47 Kroatien 1 Italien 1 Korea 1 Polen 1 Türkei 4 Senegal 1 Russland 1 Die Ursachen und Ausprägungen der individuellen Suchtstrukturen waren mannig-fach, was das Spannungsfeld zwischen dem Leid der Erkrankung und dem Suchen und Finden nach den hilfreichsten und geeignetsten Therapieangeboten vielfältig und kreativ sein lässt. Wie bei anderen Abhängigkeitserkrankungen kommt ein Teil der pathologischen Glücksspieler ohne stationäre Therapie aus und schafft es mit der Unterstützung der Selbsthilfegruppe und ambulanten Beratungs- und Therapiegesprächen, vom Glücksspiel loszukommen. Andere Betroffene benötigen ein stationäres Therapiean-gebot. Mittlerweile haben mehrere Kliniken spezielle Konzepte für die Therapie von pathologischen Glücksspielern entwickelt.

3. Ambulante Nachsorge und Rehabilitation Die Vermittlung in stationäre Therapie findet in enger Zusammenarbeit mit unter-schiedlichen Institutionen statt, die eine Behandlungskette bilden. Die Beratungsstel-le vermittelt verantwortlich in eine stationäre Klinik, in Zusammenarbeit mit dem be-handelnden Arzt. Den Antrag für die Kostenzusage stellt die Beratungsstelle und er-stellt einen Sozialbericht für den Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse. Die ambulante Nachsorge für die Glücksspielsucht ist im Rahmen der Medizinischen ambulanten Rehabilitation zu leisten. Aufgrund der gesteigerten Nachfrage des Beratungsangebotes wurde 2015 ein „Konzept zur ambulanten medizinischen Rehabilitation für Patientinnen und Patien-ten mit pathologischem Glücksspielverhalten“ erarbeitet, und dieses zur Beantra-gung der Bewilligung bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen eingereicht. Im Januar 2015 erfolgte die Anerkennung als Rehabilitationseinrichtung für ambulan-te Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bei pathologischem Glücksspiel

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4. Einzelgespräche

In den Einzelgesprächen, die individuell nach Bedarf wöchentlich, vierzehntägig oder in anderen Zeitabständen angeboten werden, sind die wichtigsten Themen: Rückfallprophylaxe, Krankheitseinsicht, Schuldenregulierung und Umgang mit Geld, Ursachenanalyse und Entwicklung anderer Verhaltensalternativen zum Glücksspie-len und Medienkonsum, wie beispielsweise Stressabbau durch verschiedene Sport-arten oder Entspannungstechniken, anderer Umgang mit negativen Gefühlen, stär-ken der Konfliktfähigkeit, stärken sozialer Kompetenzen, Beziehungsgestaltung nach Vertrauensverlust durch wiederholtem Spielen,....etc.

5. Angehörigenberatung Hilfe für Angehörige bedeutet, ihnen beiseite zu stehen bei den vielen Fragen, die sie haben. Oftmals haben sie nicht den verklärten Realitätsblick und schon früh eine Ah-nung, dass mit ihrem Partner oder ihrem Kind etwas nicht stimmt. Sie wissen oft nicht, wie sie sich ihrem Partner oder ihrem Angehörigen gegenüber verhalten sollen. Es stellen sich oft Fragen, wie und was richtig ist? Kann ich einen Rückfall tolerieren, wenn er offen damit umgeht? Er hat mir die Kontoverwaltung überlassen und den-noch traue ich ihm nicht? Sie sind unruhig, wenn er alleine unterwegs ist. Oder sie haben den Eindruck, es dreht sich alles nur noch um die Spielsucht des Ehemannes und fragen sich, wo bleiben sie mit ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen. Ge-lingt es in der Spielsuchtberatung die Angehörigen mit einzubeziehen, werden sie häufiger als stabilisierende Motivation erlebt. Gerade junge Familienväter zeigen eine intrinsische Motivation, spielfrei zu werden und abstinent zu bleiben. Sie wissen, „auf dem Spiel steht ihre Familie“, möglicherweise ihr Eigenheim, das sie gerade erst mit der Familiengründung erworben haben. Würden sie weiterspielen, würde diese fi-nanzielle Belastung das Aus der Familie bedeuten. Werden Angehörige mit in die Beratung einbezogen, so verstärkt dieses den Bera-tungserfolg erheblich.

6. Gruppenangebot/geleitete Spielerselbsthilfe- und Therapiegruppe Ambulante Nachsorge und ambulante medizinische Rehabilitation 2014 wurde eine geleitete Spielerselbsthilfe- und Therapiegruppe initiiert. Organisatorische Rahmenbedingungen: Die Spielergruppe trifft sich regelmäßig montags von 18.00-19.15 Uhr. Sie basiert auf den Erfahrungen der Fachstelle für Glücksspielsuchtberatung Neuss, zunächst eine Gruppe als „Selbsthilfegruppe“ zu gründen. Der Erfolg dieser Gruppe ist aber abhängig von professioneller Begleitung. Sie wird daher von einer Suchtthe-rapeutin der Beratungsstelle geleitet. Somit bleibt der therapeutische Prozess im Blick und kann sich durch die Arbeit in der Gruppe ergänzen. Die Gruppe wurde gut angenommen. Die Teilnehmerzahlen sind steigend, wöchentlich 8 bis 12 Teilnehme-rinnen und Teilnehmer.

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„Im Vergleich mit dem Versorgungsnetz der Selbsthilfegruppen in anderen Gesundheitsbereichen befindet sich die Selbsthilfestruktur der Glücksspieler noch im Aufbau. Die geografische Verteilung in NRW weist ein deutliches Stadt/Land Gefälle auf. So ist die Versorgung mit Spielerselbsthilfegruppen in den Großstädten der Rheinschiene und des Ruhrgebietes gut. Viele ländliche Regionen sind jedoch unter-versorgt, so dass große geographische Lücken im Selbsthilfebereich in NRW existie-ren.“ (aus dem Bericht zur Befragung der Spielerselbsthilfegruppen in NRW, Fach-stelle Glücksspielsucht Neuss) Einige Spieler, die bisher in den Einzelgesprächen etwas gegen ihre Spielsucht un-ternehmen konnten, oder Spieler, die bereits erfolgreich eine stationäre Therapie absolviert hatten, setzen sich weiter mit ihrer Spielsuchtproblematik auseinander und nutzen das nun vorhandene Angebot in Bocholt. Es kommen auch Spieler, die noch keine Beratung in Anspruch genommen haben und nutzen die Gespräche in der Gruppe als Motivation glücksspielfrei zu bleiben oder sind auf der Suche für sich ein entsprechendes Beratungs- und Therapieangebot zu finden. „Die Selbsthilfe entfaltet ihre volle Kraft in der Gruppe.“ In der Selbsthilfegruppe tref-fen sich Menschen mit einem sie alle verbindenden Problem. Sie alle haben Fragen, die sich auf ihre Erkrankung beziehen und sie alle wollen sich damit auf ihre mögli-che Art auseinandersetzen. In der gegenseitigen Unterstützung sind die wesentli-chen Merkmale und Ziele, sich praktisch zu unterstützen, Hilfen im Umgang mit Be-lastungen auszutauschen und sich gegenseitig emotional zu entlasten. Diese ge-meinsamen Ziele lässt die Gruppe zusammenwachsen. Die Gespräche in der Grup-pe bieten nicht nur die Möglichkeit zu motivieren, einen Erfahrungsaustausch über stationäre und ambulante Psychotherapie zu führen, sondern ist auch ein Erfah-rungsraum, um Erkenntnisse über sich selbst, den eigenen Verhaltensweisen und Suchtstrukturen zu gewinnen. Die Gruppe bietet durch das Miteinander ein Übungs-feld für Umgangsweisen mit Problemen und veränderten Verhaltensweisen. Die durch die Glücksspielsucht oft mit verursachter sozialer Isolation kann damit durch-brochen werden. Es gilt, den Teilnehmern neue Kraft und Mut zu vermitteln, um letztendlich selbstverantwortlich die Folgen des Glücksspielens zu tragen und wieder das Selbstvertrauen und die Entschlossenheit für eine neue Lebensperspektive bzw. einen Lebensentwurf ohne das Glücksspiel zu entwickeln.

7. „Spielerschutzmaßnahmen“ Um die „Spielerschutzmaßnahmen“ zu verstehen, kann kurz das Suchtmodell erör-tert werden, wie es im Therapiemanual „Glücksspielfrei“ von Bachmann und El-Akhras beschrieben ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass, wie bei anderen Suchterkrankungen auch bei der Glücksspielabhängigkeit kein einheitliches Stö-rungsbild existiert. „Ein umfassender Erklärungsansatz, der die biologischen, psycho-logischen und sozialen Aspekte mit einbezieht, scheint am ehesten geeignet zu sein, die Entstehung und Aufrechterhaltung der Abhängigkeit zu beschreiben.“ „Das

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Suchtmodell, indem sich die verschiedenen Erklärungsansätze integrieren lassen, unterscheidet zwischen Einstiegs-, und Suchtphase. Dabei werden Bedingungen der Entstehung (Einstiegsphase) und der Aufrechterhaltung (Suchtphase) sowie thera-peutische Schlussfolgerungen einander gegenübergestellt.“ Um das Glücksspielverhalten zu stoppen kann z.B. eine vorübergehende Fremdver-waltung des Geldes, die Abgabe der Kontoführung an ein Familienmitglied oder ei-nen Freund hilfreich sein, sowie eine mögliche Sperrung bei den Spielcasinos. Ist kein Geld zur Verfügung, kann auch nicht gespielt werden. „In der stationären Thera-pie ist dieser Schritt wegen des Schutzes durch die Klinik und der freiwillig einge-schränkten Ausgangsmöglichkeiten somit durch die therapeutischen Rahmenbedin-gungen einfacher“, als im ambulanten Beratungssetting. 90% der Spieler in Bocholt, die die Gruppe des SKM besuchen, haben diese „Spiel-erschutzmaßnahmen“ für sich in Anspruch genommen.

8. Fazit Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Glücksspielsuchtberatung des SKM mit ihrem erweiterten Angebot 2014 in Bocholt nicht nur sehr gut angenommen wurde, sondern auch 2015 als ein dringend notwendiger Bestandteil in der Bera-tungslandschaft weiterentwickelt wurde . Die weiterentwickelten Angebote sind hilf-reich und notwendig und schließen mit dem Beratungsangebot, sowie mit der Mög-lichkeit der ambulanten medizinischen Rehabilitation für Patientinnen und Patienten mit Glücksspielsucht eine bestehende Lücke.

III. „Kolibri“

„Familienorientierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen alkoholabhängiger Eltern/-teile“

1. Einleitung Kinder und Jugendliche suchtkranker Eltern sind die größte bekannte Risikogruppe zur Entwicklung eigener Suchtstörungen, insbesondere für eine Alkohol- und Dro-genabhängigkeit sowie Essstörungen. Sucht als eine Familienkrankheit hat unterschiedlichen Einfluss auf alle Familienmit-glieder. Dabei verstehen wir Sucht als ungeeigneten Lösungsversuch, die Probleme des Alltags und der eigenen Geschichte zu meistern. Darunter leiden alle Familien-mitglieder, besonders aber die Kinder und Jugendlichen, die keine Möglichkeit ha-ben, das Familiensystem zu verlassen. Kinder und Jugendliche machen sich oft Sorgen um ihren Vater oder ihre Mutter, weil sie zu viel Alkohol trinken. Sie übernehmen viel Verantwortung für die erkrankten El-

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tern. Sie fühlen sich schuldig und alleine gelassen. Oft sind sie einfach nur traurig. Sie haben gelernt über ihre traumatischen Erfahrungen zu schweigen, nicht darüber zu reden und niemandem zu trauen. Die familiäre Situation ist nicht berechenbar und schambesetzt. Freunde werden meistens nicht mit nach Hause genommen. „Ich bin böse, weil mein Papa trinkt und mein Papa trinkt, weil ich böse bin.“ Das Projekt „Kolibri“ will Kinder und Jugendliche stärken, damit sie erfolgreich mit den belastenden Situationen, den Auswirkungen der elterlichen Alkoholabhängig-keitserkrankung langfristig umgehen können. Die Kinder und Jugendlichen sollen gegen die Übernahme von elterlichen Suchtstrukturen widerstandsfähig werden und eigene Wege zu einem selbstbewussten und selbstbestimmten Leben finden. „Mein Vater hat mir mein Taschengeld geklaut, damit er sich etwas zu trinken kaufen konnte.“ „Ich habe solche Angst um meinen Vater, er soll aufhören zu trinken.“ Die Kinder und Jugendlichen entwickeln so eine Empfindsamkeit für den/die Anderen, sie selbst kommen so mit ihren eigenen Bedürfnissen immer wieder zu kurz. Die Haupterfahrungen der Kinder und Jugendlichen suchtkranker Eltern sind: Strukturlosigkeit (Kinder und Jugendlichen fehlen verlässliche Alltagsstrukturen, fühlen sich oft allein und hilflos ausgeliefert.) Instabilität der Familie Unberechenbarkeit (Hat meine Mutter/ mein Vater getrunken, mit welchen Ge-fühlen habe ich zu rechnen?) Gewalt (psychisch und/oder psychische Gewalt gegenüber Familienmitgliedern – Zeuge und/oder Opfer) Vernachlässigung (emotional und materiell; die Familie hat wenig Gemeinsam-keiten und Rituale) Misshandlung, Missbrauch Verlusterlebnisse (Elternteil wird als „nicht präsent“ erlebt) Wolin und Wolin (1995) identifizierten sieben Haltungen, die Menschen widerstands-fähig machen (Resilienzen) und somit vor möglichen eigenen Suchtstörungen schüt-zen: Einsicht, Wissen, Ahnung Beziehungsfähigkeit soziales Netzwerk Unabhängigkeit, Autonomie Eigene Initiative Kreativität Humor Moral Im Sinne der „positiven Psychologie“ werden die Widerstandsfaktoren gegen Erkran-kung bzw. gegen die Übernahme der familiären Suchtstrukturen gestärkt. Für diesen Punkt ist beispielsweise von entscheidender Bedeutung, dass die Kinder und Ju-

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gendlichen verstehen, dass sie für die Erkrankung und das damit verbundene Leiden keine Schuld tragen und somit keine Verantwortung dafür tragen müssen. Bei ,,Kolibri“ erfahren die Kinder und Jugendlichen Wege aus ihrer psychischen Iso-lation. Gestärkte, resiliente Kinder und Jugendliche mit einem guten Kohärenzgefühl sind ein wesentliches Ziel des „Kolibri“ - Angebotes. Ein gutes Kohärenzgefühl bedeutet, -ich kann mein Leben und mich selbst verstehen -ich glaube, dass ich aus eigener Kraft oder mit Unterstützung mein Leben meistern werde (und fühle mich nicht mehr hilflos als Opfer den Gegebenheiten ausgeliefert). -ich bin selbstständig genug, um Kontrolle für mein Tun zu haben. Es lohnt sich neue Erfahrungen zu machen, diese stellen ein Gewinn dar. Im Gegensatz dazu stehen die Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Resignation, die bei vielen Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien vorherrschen. Diese Selbstwirksamkeitserwartung (Ich kann mein Leben „Selbst-bewusst“ , „un-abhängig“ und „kontrolliert“ gestalten) zu verbessern ist nicht nur in der Suchtthera-pie, sondern auch bei „Kolibri“ mit die wesentlichste Prävention vor Übernahme der familiären Suchtstrukturen. Dabei sind folgende Maßnahmen, die sich über Jahre bewährt haben, Schwerpunkte der Arbeit: Gruppenarbeit Einzelarbeit Elternarbeit erlebnispädagogische Maßnahmen Multiplikatorenarbeit/Öffentlichkeitsarbeit Therapie

2. Entwicklungen im Jahr 2015 Schwerpunkte in der Arbeit bei Kolibri waren auch im Jahr 2015 die Gruppenarbeit, Einzelfallhilfen und die Elternarbeit. Ein besonderes Highlight war ein gemeinsames Wochenende auf der Wasserburg Rindern in Kleve. Dies wurde organisiert und mitgestaltet vom Kreuzbund Diözesan-verband Münster e.V., der eine finanzielle Unterstützung hierfür über die Kranken-kassen AOK Nordwest und AOK Rheinland/Hamburg ermöglichte. In der professionellen Suchthilfe sowie in der Selbsthilfe wird für Betroffene und Partner viel Hilfe angeboten, leider für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien nur sehr wenig. 26 betroffene Kinder und Jugendliche und vier Betreuer

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starteten mit dem Autobus von Bocholt aus zur Wasserburg. Eine Kanu- und Boots-tour, gemeinsames Spielen, gemeinsame Mahlzeiten, Grillen und Lagerfeuer mit Stockbrot etc. standen auf dem Programm. „Es war ein Wochenende mit viel Freude und Spaß, das schnell verging, weil alle Beteiligten einen riesen Spaß hatten, den Alltag vergessen konnten und am Ende nur den Wunsch hatten- Bitte im nächsten Jahr das ganze wiederholen.“ . .

3. Gruppenarbeit Die Kinder und Jugendlichen bestimmen und gestalten ihre Gruppenstunden im Sin-ne einer gesunden Selbstregulation in Absprache mit allen Beteiligten. Alleine schon das „Aushandeln“ der erlebnispädagogischen Maßnahmen der gemeinsam gestalte-ten Gruppenstunden ist ein persönlicher Lern- und Bildungsprozess. Der überwie-gende Teil der Mädchen und Jungen kennt es kaum, eigene Wünsche und Bedürf-nisse wahrzunehmen, geschweige denn sie umzusetzen. Es ist in der Gruppe ein gelungener Lernprozess, im Sinne von Selbstwirksamkeit, wenn es den Jugendli-chen nach einer Weile gelingt eigene Bedürfnisse zu formulieren, sie in die Gruppe einzubringen. Andere wiederum lernen in der Gruppe sich so zu regulieren, dass sie störendes Verhalten abbauen und rücksichtsvoller werden. Wichtig ist uns jede/n einzelne/n gleichwertig in den Gestaltungsprozess mit einzubeziehen. So lernen sie selbstverantwortlich ein gesundes Miteinander; gleichzeitig werden so die sozialen Beziehungen untereinander gestärkt. Kernstück der Arbeit bleiben die regelmäßigen Gruppentreffen, bei denen einfach nur „gechillt“ wird, so wie sie es sagen, das heißt, die Kinder und Jugendlichen treffen sich im Gruppenraum um gemeinsam Zeit zu verbringen, in entspannter Atmosphäre eine „Auszeit“ zu nehmen von den Alltagsanforderungen, um zu reden und zu spie-len, essen und Cola zu trinken: Ganz „nebenbei“ werden problematische Familien-themen besprochen, was den Kindern und Jugendlichen so eher gelingt als in „Ge-sprächskreisen“. Insbesondere der akzeptierende Umgang mit den Kindern und Jugendlichen führt zu hoher Kontinuität bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen. Untereinander spü-ren die Kinder und Jugendlichen, dass es den anderen ähnlich geht. Sie fühlen sich dadurch oft erstmals verstanden. Dies gilt besonders gerade dann, wenn in den Fa-milien aktuell getrunken wird und die Eltern aus diesem Grunde immer wieder von Ehekrisen erschüttert werden. Sie fühlen sich mit ihrer Angst vor den Folgen nicht mehr alleine und erleben die Solidarität der anderen Gruppenmitglieder. Sie bilden Vertrauen und durch positive Erlebnisse und gemeinsame Aktivitäten. Auf die Jugendlichen haben die Gruppenerlebnisse einen positiven stabilisierenden Effekt. Schwerpunkte der Gruppenarbeit in 2015 waren: Verselbstständigung der Jugendlichen deren Entwicklungskrisen in Kooperation mit der Familienberatung praktische Umsetzung durch gemeinsames Kochen

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der Umgang mit „psychisch kranken, trinkenden und Drogen konsumierenden Eltern-teilen“ eine gesunde Abgrenzung von diesen Gewalt in der Familie und unter den Geschwistern Lehrstellensuche Leistungsprobleme in der Schule Begleitung während der Lehre. Die regelmäßige Gruppenarbeit fand weiterhin in zwei Gruppen statt. Mittwochs für die 6-12 jährigen und Donnerstags für die Älteren.

4. Einzelgespräche Die Einzelgespräche fanden überwiegend mit den älteren Jugendlichen (ab 12 Jah-ren) und den jungen Erwachsenen (bis 24 Jahre) statt. Schwerpunkt der Gespräche waren wichtige Entwicklungsschritte hin zur Autonomie und Selbstorganisation. Deut-lich wurde bei allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die emotionalen Ver-nachlässigungen im Elternhaus, und die damit verbundenen altersentsprechenden Entwicklungsverzögerungen und Entwicklungskrisen. Die Auseinandersetzung damit und die Nachreifung waren wichtiger Bestandteil der Beratung. Dabei ist es beson-ders wichtig für diese jungen Erwachsenen Vertrauen in die eigenen Emotionen und Fähigkeiten zu stärken. Themen waren zum Beispiel: - Umgang mit der Alkoholkrankheit der Mutter / des Vaters - Umgang mit den posttraumatischen Belastungsstörungen, wie Angst und Panikat-tacken, - Erlaubnis sich vom kranken Elternhaus zu distanzieren. - Herauswachsen aus depressiven Strukturen . Wie auch im Vorjahr suchten junge Erwachsene aus „nassen Familiensystemen“ Hil-fe, um Distanz oder einen Ausstieg aus dem „psychisch belasteten System“ zu fin-den. In der Familienberatung erhielten junge Erwachsene aus der Kolibri-Gruppe Unterstützung und Beratung zur Verselbstständigung, (Wohnungssuche, Finanzie-rung, Ämtergängen und familientherapeutischer Begleitung). Es ist uns ein Anliegen, dass dies mit Hilfe von Beratung und Begleitung gelingt und die Jugendlichen nicht noch weiterhin Verantwortung für ihre Eltern und ihre Geschwister übernehmen. Wie beispielsweise S. 14 Jahre: „Mama trinkt immer mehr, sie kümmert sich gar nicht mehr um uns, schreit uns nur noch an, manchmal können wir zur Nachbarin. Zur Oma und zu Papa können wir nicht. Ich möchte mit meinem kleinen Bruder in eine Pflegefamilie.“ oder M. 20 Jahre: „Ich kann doch nicht von zu Hause ausziehen, wer kümmert sich denn dann um mei-nen kleinen Bruder. Das muss ich doch tun, den kann ich nicht alleine lassen. Meine Mutter kümmert sich doch nicht um ihn.“ Je früher es den Jugendlichen gelingt aus dieser Co-Abhängigkeit auszusteigen, desto eher haben sie die Chance ein eigenständiges (unabhängiges), selbstbe-

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stimmtes Leben zu führen und umso größer die Chance diese familiären Abhängig-keiten und Suchtstrukturen nicht zu wiederholen. Die Anzahl der jungen Erwachsenen, die aufgrund ihrer Familiengeschichte psy-chisch erkrankt sind, und die dann unser ambulantes Hilfsangebot aufsuchen, haben in den letzten Jahren zugenommen. Sie konnten mit Hilfe der Familienberatung und unseres Kooperationsarztes Dr. Flötotto in weitere stationäre Therapie vermittelt werden. Nach ihrer Entlassung besuchen sie weiterhin die Kolibri-Angebote. 5. Elternarbeit Eine gute Arbeit für die Kinder und Jugendlichen ist gegeben, wenn das Netzwerk das Hilfesystem mit einbezieht und eine gute Elternarbeit gewährleistet werden kann. Mit den Kollegen aus der Suchtberatung und des ambulant betreuten Wohnens ist ein schneller „informeller“ Austausch gegeben, beispielsweise bei Rückfällen der El-tern, oder anderen Familienkrisen. Das spiegelt sich in den Dienstbesprechungen und Supervisionen wieder, in denen die gemeinsamen Fälle intensiv besprochen und analysiert werden können. Die direkte Zusammenarbeit mit den Jugendämtern zum Schutze der Kinder und Ju-gendlichen setzt sich weiter fort. Die familienorientierte Arbeit des SKM – Katholi-scher Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. ist hier eine Komponente, mit den Zie-len, die Familien zu erhalten und eine dauerhafte Unterbringung der Kinder außer-halb der Familien zu verhindern. Das bedeutet, auch im Jahr 2015 haben Elternge-spräche und Gespräche mit ihren SPFHs (Sozialpädagogischen Familienhilfen), EBs (Erziehungsbeistandschaften), Jugendamtsmitarbeitern, sowie Wohngruppen und deren Erzieher, den sozial-pädiatrischen Zentren der Krankenhäuser Bocholt und Wesel, als auch gerichtsmedizinischen Gutachtern stattgefunden. Schwerpunkte sind: - die Erziehungskompetenzen zu fördern und zu stärken

- Patchworkfamilien zu stabilisieren

- Alleinerziehende, nach Trennung vom trinkenden Elternteil zu unterstützen

- Regelung und Gestaltung der Besuchswochenenden

- sowie Motivation und Vermittlung einzelner Eltern das Angebot der Kollegen in der Suchtberatung anzunehmen

- Unterbringung der Kinder für die Zeit, in der ein alleinerziehender Elternteil zum „Entzug, bzw. zur Entgiftung“ in die Klinik geht

- Unterbringung der Kinder für die Zeit der stationären Therapie. Dabei wurden in den Elterngesprächen folgende Themen häufig thematisiert: Wie kann eine Einigkeit beider Elternteile erreicht werden? Wie können wir wieder Zugang finden zu unserem Kind?

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Wie können wir konsequent den betroffenen Kindern und Jugendlichen gegen-über treten? Wie kann ich das „Computer spielen“ meines Sohnes einschränken? Wie schaffe ich es, den Druck des Jugendamtes auszuhalten und die Zusam-menarbeit mit der Sozialpädagogischen Familienhilfe für meine Kinder zu nutzen? Was passiert, wenn mein Mann nicht aufhört zu trinken? Hilfe, mein Kind fängt an Alkohol zu trinken! Hilfe, mein Kind ist auffällig in der Schule; ist aggressiv, klaut und stört! Wie können „Strafen“ aussehen? Wie bekomme ich meinen schulverweigernden Sohn wieder in die Klasse? Was tun, wenn ich hilflos bin? Ein weiteres Thema war der Umgang mit den Lehrern, wie kann man ihnen deutlich machen, welche Auswirkungen das Trinken eines Elternteiles auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hat. Eine Antwort auf die Frage „Soll ich es dem Lehrer mitteilen, was mein Kind erlebt hat?“ galt es gemeinsam zu erarbeiten. Zu der Veranstaltung mit dem Zauberer und Mentalist Timon Krause wurden wieder die Eltern zu einem gemeinsamen Eltern-Kind-Nachmittag eingeladen. 6. Erlebnispädagogische Maßnahmen Gemeinsame Unternehmungen sind auch in 2015 zentraler Bestandteil in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Im Vordergrund standen die Kreuzbundfahrt zum Haus Rindern nach Kleve und ein Tag im Hochseilklettergarten in Duisburg. Zusätzlich gibt es mittlerweile vier jahreszeitlich, ritualisierte Maßnahmen, die vor allem für die Kinder aus den „nassen“ Familien zu verlässlichen Orientierung und Stabilisierung wichtig sind. Das sind: ein gemeinsames Wochenende mit Übernachtung im Gruppenraum die sogenannte „Beamernacht“ im Frühjahr, jeweils ein besonderer Event in den Sommer-, und Herbstferien, wie beispielsweise ein Freizeitparkbesuch (Phantasialand), gemeinsames Grillen, Klettergarten, Zoobe-such, Bogenschießen etc. und die gemeinsam gestaltete Weihnachtsfeier im Winter. Des Weiteren gehörten zum Gruppenangebot: Einfach nur „Chillen“, d.h. im Gruppenraum sitzen, mit den anderen „quatschen“ , gemeinsam Einkaufen und Kochen; Fußball und Versteckenspielen; Eis essen ge-hen; Zauberer und Mentalist, Timon Krause; Gemeinsames Feiern der Geburtstage; Fußball spielen; Bauerngolf und Maislabyrinth; Minigolf; Tretbootfahren auf dem Aa-see; Bowlen; Wi-Spielen; X-Box; Kinobesuch; gemeinsam Backen; Schwimmbadbe-suche; Malen und Basteln; Besuch des Abenteuerspielplatzes und des Niedrigklet-tergartens am Aasee.

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Die älteren Jugendlichen sprechen immer wieder aus, dass es nicht wichtig ist, was wir miteinander tun, sondern, dass wir präsent sind, einfach da sind, zuhören und sie mit ihren Bedürfnissen wahrnehmen und ernst nehmen. Die Aktionen hinterlassen tiefe Spuren. Besonders gemeinsame Aktivitäten steigern das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen und stärken den sozialen Zu-sammenhalt. 7. Das Projekt Katertalk In Kooperation mit dem St. Agnes-Hospital , Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, der Fachstelle für Suchtvorbeugung des Kreises Borken und des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. wurde das im Oktober 2008 gestartete Projekt weitergeführt. Das Ziel ist, den Jugendlichen, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär aufgenommen wurden, ein entsprechendes Hilfsangebot zu unterbreiten. Im Jahre 2015 nahmen insgesamt vier Jugendliche, deren Eltern und die Mutter ei-nes fünften Jugendlichen das Beratungsangebot beim SKM war. Die Eltern erleben das Gespräch als dankbare Unterstützung in ihrer Aufgabe, ihren Kindern den altersgerechten und verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu ver-mitteln. Die Jugendlichen nutzen die Gespräche zur Reflexion ihrer pubertären und altersentsprechenden Konflikte verknüpft mit dem eigenen Trinkverhalten. 8. Lions Club Bocholt Westfalia Die Mitglieder des Lions-Club Bocholt Westfalia, insbesondere die Präsidentinnen des Jahres 2015, Frau Astrid Coersmeyer und Frau Dr. Horst, und deren „Activities“ unterstützten „Kolibri“ wieder mit persönlichem Einsatz. Der Erlös verschiedener Ak-tionen kam dem Projekt zugute. Ohne die finanzielle Unterstützung durch den Lions Club Bocholt Westfalia und vielen anderen Spendern könnte der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. dieses Angebot für die Kinder und Jugendli-chen aus Suchtfamilien nicht anbieten. Sie beteiligten sich an der gemeinsamen Gestaltung der Kolibri-Weihnachtsfeier für beide Gruppen und richteten diese mit aus. 9. Statistik Im Jahr 2015 wurden 58 Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene (davon wa-ren 29 w, 29 m) durch Christiane Wiesner und Markus Büsken betreut. Dabei waren 19 Kinder im Alter bis 12 Jahren und 39 Jugendliche und junge Erwachsene über 12 Jahre. 45 Kinder und Jugendliche kamen aus der Stadt Bocholt, 13 Kinder und Ju-gendliche aus dem Kreis Borken.

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IV. „Ambulant Betreutes Wohnen für sucht- und psychisch kranke Menschen“

1. Einleitung

Das „Ambulant Betreute Wohnen für suchtkranke Menschen“ ist eine eigenständige Hilfeform im Rahmen der Suchtkrankenhilfe. Es wendet sich an suchtkranke Men-schen, die vorübergehend oder für längere Zeit Unterstützung bei der selbständigen Lebensführung bedürfen. Ziel ist die Vermeidung stationärer Hilfen.

Die Schwerpunkte der Arbeit im Berichtszeitraum 2015 waren:

Die Weiterentwicklung des „Ambulant Betreuten Wohnens“

Die Arbeit mit den Klienten

2. Die Weiterentwicklung des „Ambulant Betreuten Wohnen“ Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit ist ein fester Bestandteil der Arbeit. Der persönli-che Kontakt zu den Sozialämtern einzelner Gemeinden, zum Gesundheitsamt des Kreises Borken, zum Sozialpsychiatrischen Dienst, zum Jugendamt, zur Betreu-ungsbehörde des Kreises Borken und der Stadt Bocholt sowie zum St. Vinzenz-Krankenhaus in Rhede wurden vertieft und gefestigt. Aufnahmeanfragen von Klien-ten aus stationären Einrichtungen und Krankenhäuser außerhalb des Kreises Borken haben deutlich zugenommen. Für die Hilfe in betreuten Wohnformen hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein individuelles Hilfeplanverfahren eingeführt. Dieses beinhaltet die vorberei-teten Sachverhaltsermittlungen sowie ein Hilfeplangespräch, das in jedem Einzelfall geführt wird. Seit September 2006 sitzt der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste (im Wechsel mit dem Caritasverband Borken und dem SKF Bocholt) verant-wortlich als Anbieter Ambulanter Dienste beim Bewilligungsverfahren des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe im Kreishaus Borken. Dies führt zu einer intensi-ven Vernetzung mit dem Landschaftsverband, beide Seiten profitieren von diesem Einsatz. Für Klienten, die bei der erstmaligen Antragstellung bereits das 65. Lebensjahr voll-endet haben ist der örtliche Träger der Sozialhilfe, somit der Kreis Borken, zuständig. Bei einer Klientin im Ambulant Betreuten Wohnen ist dies der Fall. Des Weiteren nimmt seit 2007 der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste - Fachbereich Ambulant betreutes Wohnen - an der „Infogruppe Ambulant Betreutes Wohnen“ teil. Die Infogruppe findet wöchentlich im St. Vinzenz Hospital (Rhede)

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3. Die Arbeit mit den Klienten Die Klienten nahmen unsere Unterstützung vermehrt im Bereich SGB II, SGB XII, Kontaktaufnahme mit der Schuldnerberatung sowie bei der Wohnungssuche bzw. Wohnungsangelegenheiten in Anspruch. Es mussten Gespräche mit Krankenkassen, Sozialämtern und Arbeitsämtern geführt werden. 18 Klienten erhalten eine Rente oder SGB XII Leistungen und 16 Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens bestrei-ten ihren Lebensunterhalt durch Arbeitslosengeld II. Eine Klientin bekommt Unter-haltszahlungen von ihrem Noch-Ehemann und 2 Klienten arbeiten in einer Werkstatt für psychisch Kranke.

Im Jahr 2015 verstarben 4 Klienten. Dies stellte für das Team des Ambulant Betreu-ten Wohnens eine zusätzliche emotionale Belastungssituation dar. Sich von langjäh-rigen Klienten zu verabschieden fällt sehr schwer. Die Sterbebegleitung von Men-schen ist beim Ambulant Betreuten Wohnen eine wichtige und emotional belastende Aufgabe.

Die Wohnungssuche für unsere Klienten ist weiterhin schwierig. Die kleinen und preiswerteren Wohnungen werden von den Vermietern vorwiegend an Studenten oder an Einzelpersonen ohne Suchtproblematik vermietet. Hinzu kommt, dass die Mieten so stark angestiegen sind, dass sie vom Amt nicht mehr anerkannt werden. Preiswerte Wohnungen bis 300,00 € sind in Bocholt, Rhede und Isselburg kaum noch verfügbar.

Seit Mitte März 2004 gibt es für die Klienten und Interessierte des Ambulant Betreu-ten Wohnens ein Frühstückstreff und zwar jeden Mittwoch von 8:30 bis 11:00 Uhr. Ziel ist es, einerseits eine gemeinsame Mahlzeit zu sich zu nehmen, andererseits

23

14

Klientenzahl

männlich weiblich

Aktuelle Betreuungsdauer  der betreuten 

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3‐5 Jahre

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22

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7

31

sich in einem ungezwungenen Rahmen kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und Unternehmungen zu planen. Viele Betreute sind in der Isolation durch die lange Suchterkrankung. Beim Frühstückstreff können soziale Kontakte so wieder erlernt oder neu aufgenommen werden. Im Schnitt sind 17 betreute Menschen regelmäßig beim Frühstück. Gleichzeitig werden dazu parallel in Einzelgesprächen aktuelle Probleme erörtert. Der Frühstückstreff dient auch als Kontaktstelle für Interessierte. Hemmungen sollen somit abgebaut und Vertrauen aufgebaut werden Zur Zeit werden 4 Freizeitaktivitäten im Monat angeboten z. B. Betriebsbesichtigun-gen, Klönnachmittage, „Frauen-Spezial“, Kochkurse, Basteln speziell zu Ostern und zu Weihnachten. Die Resonanz ist jedes Mal sehr groß. Die monatlichen Spazier-gänge sind leider nicht so angenommen worden. Es muss nach einer anderen sport-lichen Alternative, natürlich gemeinsam mit den Klienten, gesucht werden. Die Bedeutung von gemeinsamen Ritualen bei den Klientinnen und Klienten, die meist alleine wohnen und wenig Kontakt zu anderen Menschen haben, wird immer größer. Die Betreuten erleben diese besonderen Angebote als eine Wertschätzung Ihnen gegenüber.

4. Die Wohngemeinschaft für suchtkranke Männer Alle drei Zimmer sind bewohnt. In der Wohnung werden gemeinsame Aktionen (Ko-chen, Renovierungen, Karten spielen) mit den Bewohnern durchgeführt. Die Küche ist ein gemeinsamer und gemütlicher Treffpunkt für die Bewohner.

5. Fazit

Das Ambulant Betreute Wohnen ist inzwischen fester Bestandteil der Suchtberatung des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste geworden. Das Thema Freizeit-gestaltung und Stärkung einer Tagesstruktur für die betreuten Menschen wird uns weiterhin beschäftigen. Eine erfolgreiche Arbeit braucht eine Stärkung dieser beiden Bereiche. Eine Erweiterung der Freizeitangebote besonders im Bereich sportliche Betätigung gelang bisher nicht.

Eine Zusammenarbeit mit Menschen, die ehrenamtlich arbeiten möchten, wird wei-terhin angestrebt, insbesondere für den Bereich „Freizeit“. Denn eine gelungene und ausgleichende Freizeitgestaltung ist für die Tagesstrukturierung und für das Wohlbe-finden unserer Klienten von großer Bedeutung.

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Aktivitäten des ABWs 20151. Halbjahr

15. Januar 2015 Krippenbesichtigung St. Joseph mitanschließendem KaffeetrinkenTreffpunkt Friesenstr.5 um 14.00 Uhr

20. Februar 2015 „Kino – Nachmittag“Treffpunkt Friesenstr.5 um 15.00 Uhr

04. März 2015 „Osterbasteln“Treffpunkt Friesenstr.5 ab 9.00 Uhr

17. April 2015 „Arbeitswelten“ – Werksbesichtigung Treffpunkt Friesenstr.5 (näheres wird noch bekanntgegeben)

17. Mai 2015  „Wir lassen die Kugel rollen“ – Wir bowlenTreffpunkt Friesenstr.5 um 14.30 Uhr

19. Juni 2015 „Besuch des Wochenmarktes in Dinxperlo/NL“Treffpunkt Friesenstr.5 um 14.00 Uhr

33

Aktivitäten des ABWs 20152. Halbjahr

17. Juli 2015 „Gemeinsames Grillen“13.00 bis 15.30 UhrTreffpunkt Friesenstr.5

21. August 2015 „Den Sommer genießen ‐ein Spaziergang am Aasee“14.00 bis 16.00 UhrTreffpunkt Friesenstr. 5 

18. September  2015       „Stadtwaldführung –die Geheimnisse des Waldes erkunden“14.00 bis 16.00 UhrTreffpunkt Friesenstr. 5

16. Oktober 2015 „Die vielfältigen bunten Riesen“ –Besuch eines Hofladens mit Kürbissausstellungund anschließendem Kaffeetrinken 14.00 bis 16.00 UhrTreffpunkt Friesenstr. 5

25. November 2015           „Adventsbasteln“09.00 bis 12.00 UhrTreffpunkt Friesenstr. 5

21. Dezember 2015           „Weihnachtsimbiss“12.00 bis 14.30 UhrTreffpunkt Friesenstr. 5

34

V. Familienberatung

1. Einleitung:

Die gesellschaftliche Schere zwischen Arm und Reich klafft zunehmend weiter aus-einander. Der erhoffte Aufschwung durch die gute Konjunktur und die Belebung des Arbeitsmarktes der letzten Jahre, sind nicht bis in die Bevölkerungsgruppen die in prekären Arbeits- und Wohnsituationen leben vorgedrungen. Vielmehr ist die Gruppe derer die nicht am Aufschwung partizipieren konnten nachhaltig gewachsen. Die daraus resultierende Frustration, begründet aus der für den Einzelnen wahrge-nommenen Ausweglosigkeit, führt dazu dass sich sowohl Familien wie auch Einzel-personen von ihrer Lebenssituation massiv überfordert fühlen. Durch das Auseinanderdriften der verschiedenen Lebenswelten sinkt die Toleranz der arbeitenden Bevölkerung, gegenüber den Beziehern von Lohnersatz.- bezie-hungsweise Sozialleistungen, was zu einer weiteren Stigmatisierung führt. Der so verspürte Druck, zeigt sich zum Teil in der Ausprägung, der verschiedensten psychischen Erkrankungen. Der Bezug von Sozialleistungen ist insbesondere im vormals bürgerlichen Milieu mit großer Scham besetzt, was den Druck auf die einzelnen Familienangehörigen eben-falls verschärft. Die Auswirkungen sind im Bereich der Familienberatung deutlich wahrzunehmen. So ist im zurückliegenden Geschäftsjahr, eine weitere Zunahme von Menschen, die ne-ben den existenziellen Fragen auch aufgrund von psychischen Erkrankungen Hilfe und Unterstützung benötigten, zu spüren. Neben der Komplexität der SGB II Gesetzgebung führt die Überschneidung zu ande-ren Sozialleistungen wie zum Beispiel dem Kindergeld, Kindergeldvorschuss, Ar-beitslosengeld oder Unterhalt zu immer wieder auftretenden Zahlungsunterbrechun-gen. Die daraus resultierenden Rückforderungen der verschiedenen Träger belasten die Betroffenen zusätzlich. Neben der allgemeinen Zunahme im Bereich der multiplen Störungsbilder bei einzel-nen Klienten, ist insbesondere die Komplexität und Arbeitsintensität bei jungen Men-schen im Alter zwischen 17 und 26 Jahren auffällig. Bei diesen jungen Menschen haben die bisherigen Hilfsangebote häufig nicht die lebensweltstabilisierenden Wir-kungen gezeigt die erhofft wurden. Die individuelle Anpassung des Hilfsangebots, sowie der persönliche Kontakt sind maßgeblich mit dem Erfolg der Hilfe gekoppelt, was einen hohen zeitlichen Aufwand nach sich zieht. Häufig stammen diese jungen Menschen aus bereits vorgeschädigten Familienstrukturen die dann unter den auftre-tenden Schwierigkeiten kollabieren. Der Wegfall von innerfamiliären Kompensati-

35

onsmöglichkeiten, führt dann schließlich zu einer dauerhaften Überlastung des „Ge-samtsystems Familie“. Auffallend ist hierbei, dass innersystemisch häufig nur be-grenzet konstruktive Lösungsansätze vorhanden sind und die Betroffenen durch Hal-tekräfte des Systems dauerhafte Frustrationen erleben. Die Wohnungssuche ist weiterhin ein sehr zentrales Thema im Beratungskontakt. Neben der im letzten Jahr durchgeführten Anhebung der durch die SGB II Leistun-gen abgedeckte Kaltmiete und der darauf folgenden Mietanpassung von Seiten der Wohnungswirtschaft, führte der Zustrom von Flüchtlingen zu einer weiteren Ver-schärfung auf dem schon sehr angespanntem Wohnungsmarkt. Zum Teil wurde neugeschaffener Wohnraum bewusst über die angemessene Kaltmiete veranschlagt, um sozial schwache Familien auszuschließen. Für Menschen mit negativem SCHUFA Eintrag ist es weiterhin nahezu unmög-lich geeigneten Wohnraum zu finden, der eigentliche Grund des Eintrags ist sekundär. Insbesondere bei Börsen notierten Unternehmen, die nur einen begrenzten regiona-len Bezug zum hiesigen Wohnungsmarkt haben, wird das „SCHUFA-VERBOT“ rigide durchgeführt. Durch die Fusionierung verschiedener großer Wohnungsanbieter, bleibt vielen Men-schen nur die Möglichkeit bei privaten Wohnungsanbietern nach Wohnung zu su-chen. Hier sind jedoch sowohl der Wohnungsmarkt wie auch die Akzeptanz in Bezug auf Sozialleistungsbezieher sehr begrenzt. Aufgrund des wirtschaftlichen und sozialen Drucks driften immer mehr Familien aus-einander, so dass der Einzelne sich mit den zumeist multiplen Problemlagen alleine gelassen fühlt und dringender Unterstützung bedarf. Insbesondere Frauen mit klei-nen Kindern die aus Trennung- oder Scheidungsgründen auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind oder junge Menschen bei denen die bisherigen Hilfsangebo-te nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben, nehmen die Beratung vermehrt in An-spruch. Bei den zum Teil vorherrschenden, schwierigen familiären Verhältnissen, die einen Auszug des Heranwachsenden befürworten würden, fällt es insbesondere dieser Personengruppe schwer, angemessenen und finanzierbaren Wohnraum zu finden. Eine Veränderung in Bezug auf den lokalen Arbeitsmarkt konnte nicht festgestellt werden. Bei den gering oder niedrig qualifizierten Menschen, wird dieser Markt wei-terhin von Zeitarbeitsfirmen beherrscht. Leider führen die kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse zu einer weiteren Ver-schärfung der Situation für den Einzelnen, da Lohnzahlungen versetzt zu den übli-

36

chen Zahlungsmodalitäten eingehen. Es entstehen Miet- und Stromschulden die nur zum Teil durch das Job - Center der Stadt Bocholt übernommen werden können. Zum Teil stellen diese Unternehmen den Menschen langfristige Beschäftigungsver-hältnisse in Aussicht, um sie dann nach kurzer Zeit wieder in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Durch das geringe Arbeitseinkommen ist eine von Sozialleistungen unabhängige Le-bensführung zumeist nicht möglich. Der Mindestlohn wird in den entsprechenden Unternehmen zwar eingehalten, jedoch ist die Bereitschaft Arbeitnehmer wieder frei-zusetzen nicht verringert worden. Durch die Nachrangigkeit von Sozialleistungen im Verhältnis zu Erwerbseinkommen, ist insbesondere bei der Aufnahme einer Beschäftigung eine Zahlungsunterbrechung vorhersehbar. Die Familienberatung des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste e.V. leistet Hilfe zur Verbesserung dieser Lebensumstände, um einerseits die positive Entwick-lung von Kindern, Jugendlichen und Familien zu fördern und andererseits ein le-benswertes Leben zu erreichen. Die Hilfe erfolgt unbürokratisch, zeitnah und auf die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt. Die Offene Sprechstunde wurde auch 2015 gut angenommen. Es zeigte sich auch, dass bei einem schnellen Hilfsangebot die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dieses wahrgenommen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sind folgende Grundsätze notwendig: Die Beratung unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht gem.

§ 203 StGB. Die Familienberatung steht allen Menschen offen. Der Zugang zur Familienberatung ist niederschwellig und einfach. Es erfolgt eine zeitnahe Beratung, in der Regel ist der erste Kontakt innerhalb

einer Woche. Die Sprechstundenzeiten werden auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt.

Die Familienberatung ist für die Hilfesuchenden grundsätzlich unentgeltlich. Die Klienten werden bei Bedarf vor Ort aufgesucht. Die Vernetzung mit anderen Fachdiensten ist dabei selbstverständlich. Die wesentliche Kernaufgabe der Familienberatung ist die Beratung und menschliche Begleitung der Ratsuchenden. Hierzu gehört die Klärung der Wünsche und Bedürf-nisse der Menschen mit deren Problemen und Fragen. Die Hilfsmöglichkeiten wer-den den individuellen Bedürfnissen angepasst.

37

Die Familienberatung arbeitet auch unter präventiven Gesichtspunkten. Sie setzt sich öffentlich und politisch für die von Ausgrenzung bedrohte und betroffene Menschen ein, mit denen sie sich solidarisch erklärt. Das methodische Vorgehen orientiert sich an den Prinzipien der sozialen Einzelfallhilfe und der Gemeinwesenarbeit. Grundlage der Arbeit bildet das christliche Menschenbild und die Achtung der Men-schenwürde.

2. Statistik

Im Berichtszeitraum von Januar bis Dezember 2015 wurden insgesamt 164 Perso-nen EDV technisch erfasst, hiervon waren 109 Erstkontakte. Im Vergleich zum Vor-jahr mit 139 Klienten wurden im Berichtszeitraum 2015 somit 18% Klienten mehr erreicht. Die Kontaktintensität, also die persönlichen wie auch telefonischen Kontakte zum Klienten oder Fallbeteiligten ist von 550 Kontakten im Jahr 2014 auf 770 Kontakte im Jahr 2015 angestiegen. Das bedeutet eine Steigerung von 39%!!! Klienten Insgesamt: Männer Frauen Gesamt

2007 77 61 138 2008 75 61 136 2009 66 69 135 2010 56 68 124 2011 70 114 184

2012 73 118 191 2013 69 119 188 2014 59 80 139

2015 77 86 164 Die meisten der Hilfesuchenden kamen weiterhin aus Bocholt (81%). Isselburg war mit 4% und Rhede mit 5% in der Statistik vertreten. 10% der Klienten kamen aus an-deren Gemeinden oder hatten keinen festen Wohnsitz.

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Die innerorganisatorische Verzahnung zwischen dem Kolibri Projekt sowie der

Familienberatung wurde im Berichtszeitraum weiter vorangetrieben. Hier unter-stützt die Familienberatung die jungen Heranwachsenden bei der Verselbststän-digung.

3. Weitere Angebote

SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. und Aktion „Nach-barn in Not“ des Bocholter Borkener Volksblatts Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich die Familienberatung des SKM - Katho-lischen Vereins für soziale Dienste Bocholt e.V. an der Aktion „Nachbarn in Not“ die durch das Borken/Bocholter Volksblatt organisiert wird. Hierbei leistet die Familienberatung aktive Hilfe bei der Antragsstellung und der an-schließenden Verteilung der Spenden. Wie im Geschäftsjahr 2014 wurde auch im Jahr 2015 die Annahme der gestellten Anträge bis zum 30.11.2015 begrenzt. Menschen die ihren Antrag nach dem 30.11.2015 stellten, konnten nicht mehr davon ausgehen, ihre Spende noch vor Weihnachten zu erhalten. Die Familienberatung half hier bei sehr problematischen Familien mit einer unbüro-kratischen Überbrückung der finanziellen Notlage mit eigenen Mitteln. Nach Rücksprache mit dem Entscheidungsgremium wurde die Familienberatung ge-beten, bei der Antragsstellung besonders Augenmerk darauf zu verwenden zunächst Familien zu berücksichtigen die noch nie Hilfe von Nachbarn in Not in Anspruch ge-nommen haben. Einzelpersonen sowie Klienten die schon mehrmals Hilfe durch „Nachbarn in Not“ bekommen haben seien bei der Antragsstellung nicht zu berücksichtigen. Im Jahr 2015 meldeten sich 8 Familien, um mit Hilfe der Familienberatung Unterstüt-zung durch „Nachbarn in Not“ zu erhalten.

4. Resümee Der Aufgabenbereich der Familienberatung dehnt sich kontinuierlich aus, so dass die Unterstützung des Einzelnen als eine elementare Aufgabe des SKM - Katholischen Vereins für soziale Dienste Bocholt e.V. zu verstehen ist. Die Beratungsintensität wird voraussichtlich weiter steigen, die Unterstützungen im Bereich SGB II und SGB XII werden verstärkt in Anspruch genommen werden. Auffallend war im Berichtszeitraum, dass zwar weiterhin zunächst die Erfassung der eigentlichen Problemlage vordergründig im Fokus der Beratung stand, jedoch die Vermittlung, insbesondere der jungen Menschen zu weiteren Hilfsangeboten nur be-grenzt möglich war.

40

Häufig hat dieser Personenkreis bereits eine lange „Karriere“ durch die ver-schiedensten Hilfsangebote hinter sich, und war trotzdem im Rahmen ihrer lebens-praktischen Kompetenzen gescheitert. Die Familienberatung des SKM - Katholischen Vereins für soziale Dienste Bocholt e.V ist ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Angebotes für Bocholt, Rhede und Isselburg, für alle Menschen, die Hilfestellungen bei der Bewältigung der wirtschaftli-chen und sozialen Probleme benötigen. Ziel bleibt dabei die Teilhabe am gesell-schaftlichen Leben zu erhalten und zu fördern, sowie die Selbstverantwortung und Selbsthilfe des Einzelnen zu aktivieren und zu stärken. Ein weiteres Ziel ist die Ver-hinderung und Bekämpfung von Armut, sowie eine interkulturelle Öffnung der Ange-bote.

VI. Drogenberatung

1. Gesamtübersicht

2013 2014 2015

Klienten Summe aller Behandlungen 466 546 549 Klienten Behandlungen ab 2 Kontakten 361 415 412 Klienten Einmalkontakte 105 131 137 Prävention Anzahl aller Maßnahmen 7 13 16

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 549 Beratungen und Behandlungen durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine leichte Erhöhung um 3 Behandlungen. Die Zahl der Mehrfachbehandlungen beläuft sich auf 412 Personen. 137 Personen wurden einmalig beraten, davon 50 Angehörige. Die Summe aller Behandlungen ab 2 Kontakten ist mit 412 im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich geblieben (-3). Sie teilen sich auf in 378 Klienten und 33 Angehörige. 1 Mehrfach- und 2 Einmalkontakte fallen in den Bereich Sonstige.

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kontakte aus, genau 2/3 sind weiblichen Geschlechts. 19 Fälle wurden aus 2014 übernommen, 19 Behandlungen beendet und 14 Neuzugänge waren zu verzeichnen. Der Elternkreis Drogen konsumierender Kinder, der im Jahre 2005 von der Drogenbe-ratungsstelle mitinitiiert wurde und seither begleitet wird, wurde auch in 2015 wiede-rum gut besucht. Es fanden insgesamt 12 Treffen jeweils am ersten Mittwoch im Mo-nat statt, zu denen 17 unterschiedliche Elternteile erschienen. Die einzelnen Treffen waren mit durchschnittlich 10 Teilnehmern gut besucht. Im Dezember musste sich der Elternkreis neue Räumlichkeiten suchen, da die alten nicht mehr zur Verfügung stan-den. Seither trifft sich der Elternkreis in den Räumen des Arbeiter Samariter Bundes in Borken.

3. Auswertung Konsumenten / Behandlungen

Im Berichtsjahr erhöhte sich die Zahl der Beratungen und Behandlungen (ohne An-gehörige) um 13 Fälle auf 378. Somit wird der Trend der letzten Jahre auch in 2015 fortgesetzt. Die beiden Gruppen der Cannabiskonsumenten und der Opiatabhängigen machen wiederum gut zwei Drittel aller Klienten aus. Bei den Cannabiskonsumenten hat sich die Zahl der Behandlungen nochmals um 34 erhöht (+22%). Dies ist in erster Linie auf die Zunahme der Auflagenkurse für junge Klienten zurückzuführen. Deren Teil-nehmer haben Cannabis als überwiegendes Konsummuster. Die Zahl der Opiatab-hängigen ist leicht um 3 Personen gestiegen, während die Zahl der Kokainkonsu-menten um die Hälfte auf 15 Personen gesunken ist. Bei den Stimulantien ist die Zahl der Behandlungen leicht um 3 Fälle auf 58 Personen gesunken. 20 Personen werden als Sonstige aufgeführt. Das sind Konsumenten, bei denen ris-kanter Konsum festgestellt wurde oder nicht genügend Kriterien für eine Diagnose-stellung erfassbar waren. Die meisten hiervon nahmen an unserem Frühinterventi-onskurs für junge Auffällige teil. Hauptdiagnose 2013 2014 2015

Gesamt Gesamt M W Gesamt Opiate 98 89 78 13 91 Cannabinoide 149 152 164 22 186 Kokain 31 31 14 1 15 Stimulanzien 33 61 49 9 58 Sedativa/Hypnotika 1 0 0 0 0 Inhalantien 0 0 0 0 0 Pathol. Glücksspiel 0 0 1 0 1 Alkohol 7 13 8 0 8 Sonstige 4 19 14 6 20 Gesamt 323 365 330 48 378

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3.2. Auswertung nach Hauptsubstanz und Alter* Das Durchschnittsalter unserer Klienten ohne Angehörige (bei Betreuungsbeginn) (29,12 Jahre) wie auch das tatsächliche Alter (30,77 Jahre) ist im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht um knapp ein Jahr zurückgegangen. Bei den einzelnen Altersgruppen setzt sich die Tendenz der Verjüngung fort. Im Berichtsjahr war die Gruppe der 18-21-jährigen die größte Gruppe mit 22,5% (+7,9%), während die Gruppe der 22-27-jährigen um 8,3% auf 17,6% gesunken ist. Die Zahl der über 36-jährigen ist ebenfalls gesunken. 14–17 J. 18–21 J. 22–27 J. 28–35 J. 36–45 J.

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2011 5,9 % 20,8 % 24,7 % 20,1 % 22,6 % 5,9 % 0 %

2012 7,7 % 21,3 % 24 % 19,7 % 20 % 7 % 0,3 %

2013 8 % 17,6 % 20,5 % 21,7 % 22,3 % 8,7 % 1,2 %

2014 8,1 % 14,6 % 25,9 % 20,3 % 20,3 % 9,6 % 1,2 %

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Verhältnis Alter/Konsumart Bei den Konsumformen hat sich die Altersstruktur nicht wesentlich geändert. Die Opiatabhängigen bleiben mit Abstand die ältesten Klienten. 90,1% sind älter als 27 Jahre. Es folgen die Kokainkonsumenten, hier sind 46,7% in der Altersgruppe der 28-45-jährigen Bei den Stimulantien sind 75,8% der Klienten zwischen 22 und 45 Jahren alt. Bei den Cannabiskonsumenten hat ein Verjüngungsprozess stattgefun-den. Mehr als 50% der Klienten (54,8%) dieser Gruppe sind jünger als 22 Jahre. Das ist sicherlich auf den regen Zuspruch des „FreD“-Frühinterventionsprogrammes zu-rückzuführen. . Das Durchschnittsalter ist bei den Opiatabhängigen und Stimulantien mit durch-schnittlich 43,53 bzw. 28,93 Jahren gleich geblieben. Bei den Kokainkonsumenten ist das Durchschnittsalter mit 30,13 Jahren um 2 Jahre gestiegen. Der Altersdurch-schnitt bei den Cannabiskonsumenten liegt bei 24,72 Jahren und ist leicht um 0,4 Jahre gesunken.

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46

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Die obere Statistik spiegelt die Besuchszahlen aus den letzten drei Jahren unseres niederschwelligen Kontaktcafés wieder. Es werden alle Besucher ab mindestens zwei Kontakten gezählt (Inklusive der Einmalkontakte wurde das Cafe im Jahr 2015 von insgesamt 70 Personen aufgesucht). Hierbei wird zwischen reinen Cafébesu-chern und Klienten unterschieden, die sowohl Beratung als auch das Caféangebot in Anspruch nehmen. Demnach nutzten in 2015 insgesamt 51 Personen das Angebot des Kontaktladens, diese Zahl ist im Vergleich zum letzten Jahr um 22 Personen gesunken. Dieser Rückgang ist auf Grund mehrerer Umstände zu erklären: Zum einen sind im Jahr 2015 überdurchschnittlich viele Gäste verstorben, welche das Café regelmäßig be-sucht haben. Zum anderen sind einige Klienten verzogen, befinden sich in einer JVA oder wurden in andere Hilfsangebote, wie z.B. Therapien, ambulant Betreutes Woh-nen, o. ä. vermittelt. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 950 Cafébesuche gezählt. Im Durchschnitt hat eine einzelne Person demnach das Café an 18,6 Tagen im Jahr besucht. Wobei zu er-wähnen ist, dass einige Klienten nahezu täglich erscheinen. Für sie hat der Kontakt-laden mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert in ihrem Alltag. Hier haben sie einen Ort an dem sie sich wie zu Hause fühlen und so angenommen werden wie sie sind. Im Sommer wurde ein Tagesausflug zum Bocholter Aasee unternommen und ge-meinsam Minigolf gespielt. Für jeden Teilnehmer gab es Sachpreise zu gewinnen. Im Oktober hat ein Mitarbeiter der Beratungsstelle gemeinsam mit einigen Stamm-gästen die Bocholter Kirmes besucht. Karussells und Imbissbuden waren eine will-kommene Abwechslung. Die traditionelle Weihnachtsfeier in diesem Jahr ist erneut eine gut besuchte Veranstaltung geworden. Bei selbst gekochtem Essen und weih-nachtlich geschmücktem Ambiente, haben sich ca. 15 Personen getroffen und das Jahr 2015 gemütlich ausklingen lassen. Für jeden Besucher gab es noch ein kleines Präsent.

47

5. Öffentlichkeitsarbeit und Prävention

Maßnahmen An-zahl

erreichte Personen

Schulen

Infoveranstaltungen 5 60

für Schulklassen

Aktionstage „Sucht hat immer eine Ge-schichte“ 4 48

Infoveranstaltungen für Jugendliche in HOT, Gemeinde, Verbände

Infoveranstaltungen für Eltern 1 10

Infoveranstaltungen für Multiplikatoren

8 118

Summen 16 236

Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" 2015 veranstaltete der SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e. V. mit seiner Suchtberatungsstelle und Drogenberatungsstelle in Kooperation mit dem Kreis Borken, der Stadt Bocholt und dem Kreuzbund e.V. Bocholt-Rhede-Isselburg die Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" in Bocholt, Rhede und Isselburg. Insgesamt fanden 50 Veranstaltungen im Zeitraum vom 29. Oktober bis zum 6. No-vember 2015 in Bocholt, Rhede und Isselburg statt. Die Bandbreite der Themen ist vielfältig: Von der Alkoholprävention, dem Automaten- und Glücksspiel, Cannabis,

48

Essstörungen, Medienkonsum, Medikamentenabhängigkeit bis zum Thema Nikotin wurden unterschiedliche Aspekte aufgegriffen. Hierbei wurden verschiedene Zielgruppen angesprochen, wie Jugendliche, Erwach-sene aller Altersgruppen, pädagogische Fachkräfte, Multiplikatoren, Betroffene, El-tern, Angehörige, alle Interessierten. Zum Programm gehörten Workshops, eine Ausstellung, Jugendtheaterstücke, Auto-renlesungen, Kabarett, Fachvorträge, Multiplikatorenschulungen sowie Gesprächs- und Informationsangebote für sämtliche Zielgruppen.

6. Projekte im Berichtsjahr

6.1. Ambulante medizinische Rehabilitation für Drogenkonsumenten

Der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. hat 2012 sein Ange-bot der ambulanten medizinischen Rehabilitation für Drogenkonsumenten erweitert. Nach Erstellung einer erweiterten Konzeption erfolgte 2012 die Anerkennung durch die Deutsche Rentenversicherung. Hiermit ist es nun auch für Konsumenten illegaler Drogen möglich, sich einer ambu-lanten Therapie am Wohnort zu unterziehen. Für die Ambulante Rehabilitation kommen Menschen mit einer Abhängigkeit von ille-galen Drogen in Frage, die folgende Voraussetzungen erfüllen: - Fester Wohnsitz - bestehende soziale Integration - Abgeschlossene Entzugsbehandlung - Aktuelles Drogenscreening, aus dem die Abstinenz von Suchtmitteln hervorgeht - Regelmäßige Teilnahme an Angeboten in der Beratungs- und Motivationsphase - Vorliegen einer Kostenzusage des Leistungsträgers Die ambulante medizinische Rehabilitation/Suchttherapie findet in wöchentlichen Gruppensitzungen und zusätzlicher Einzeltherapie statt. 2014 nahmen 8 Klienten an der ARS und 2 an der ARS-N teil. Alle Klienten waren männlich.2015 nahmen 8 männliche Klienten und 1 weibliche Klientin an der ARS und 1 Klient männlich an der ARS-N teil. (ARS= ambulante medizinische Rehabilitation; ARS-N = ambulante Nachsorge als Rehabilitationsleistung)

6.2. Vorbereitungskurs auf die Medizinisch Psychologische Untersuchung (MPU)

Seit einigen Jahren führen wir qualifizierte Beratung zur Vorbereitung auf eine MPU durch. Hierbei geht es immer um die Problematik des Konsums illegaler Drogen. Die Frage der Fahreignung, der das Straßenverkehrsamt im Verdachtsfalle nachgeht, konzentriert sich beim Konsum illegaler Drogen über direkt im Straßenverkehr aufge-

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tretene Auffälligkeiten (Fahren unter Drogeneinfluss) hinaus auch auf Verdachts- o-der Ermittlungsfälle. So kann unter bestimmten Umständen eine Zulassung zur Füh-rerscheinprüfung verweigert oder ein Entzug der Fahrerlaubnis angeordnet werden ohne direkte Auffälligkeit im Straßenverkehr, beispielsweise im Zuge einer polizeili-chen Ermittlung. Sofern eine Anordnung zur MPU durch das Straßenverkehrsamt stattgefunden hat, bieten wir den Konsumenten eine Vorbereitung auf die MPU. Im Jahr 2015 haben wir ausschließlich Klienten in Einzelgesprächen vorbereitet. Durchschnittlich sind 10 Einzelgespräche notwendig, sofern keine Abhängigkeit oder starker, langjähriger Missbrauch vorgelegen hat. Für die Vorbereitungsarbeit muss auch eine stabile Abs-tinenz vorliegen. Andernfalls sollte mit spezifischen Angeboten zunächst eine gute Abstinenzlage erarbeitet werden.

6.3. Auswertung der Auflagenkurse „Check 2 Step“ und „FreD“

Im Bereich der Hilfen für junge Konsumenten illegaler Drogen bieten wir seit 2008 Gruppenkurse an. Die Ursprüngliche Intention war, dass der Zugang zu jungen Kon-sumenten frühzeitig hergestellt und damit dem Missbrauch von Suchtstoffen und der Entstehung einer eventuellen Abhängigkeit entgegengewirkt wird. Die Erfahrungen zeigen, dass dieses Klientel mit Hilfe der Gruppenkurse besonders gut erreicht wird. Aus diesem Grund haben wir die Zusammenarbeit mit Kooperati-onspartnern (Jugendgerichtshilfe, Jugendrichter, Bewährungshilfe, Jugendhilfe) wei-ter ausgebaut und verbindliche Strukturen der gemeinsamen Arbeit aufgestellt. Im Jahr 2015 fanden vor diesem Hintergrund zwei erfolgreiche Veranstaltungen mit den oben genannten Parteien statt. Um das Regelangebot in dem Gebiet der Präventionsarbeit weiter zu professionali-sieren haben zwei Mitarbeiter der Drogenberatungsstelle im Februar 2015 an einer Fortbildung zum „FreD-Trainer“ teilgenommen. Seit diesem Jahr wurde das bisherige Angebot „Check 2 Step“ durch das „FreD-Konzept“ ersetzt. „FreD“ wird seit 2015 kreisweit in Kooperation mit dem Kreis Borken angeboten. „FreD“ steht für Frühintervention für erstauffällige Drogenkonsumenten. Mit diesem Angebot sprechen wir Konsumenten im Alter von 16-24 Jahren an, welche zum ers-ten Mal in irgendeiner Form auffällig geworden sind. Sei es bei der Polizei, in der Schule oder beim Arbeitgeber. Der Kurs soll den Jugendlichen die Möglichkeit geben ihre eigenen Konsummuster zu hinterfragen und sich mit den Hintergründen kritisch auseinanderzusetzen. Daneben geht es in dem Kurs auch um Wissensvermittlung zu Wirkungen und Risiken verschiedener Drogen oder rechtlichen Aspekten. Ein weite-res Ziel ist es, eine realistische Selbsteinschätzung des eigenen Konsumverhaltens zu erlangen. Am Ende kann es auch darum gehen Möglichkeiten zur Reduzierung oder Beendigung des Konsums aufzuzeigen.

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Zahlen: Im Berichtsjahr 2015 fanden insgesamt sechs Auflagenkurse statt (3x in Bocholt & 3x in Borken). Die durchschnittliche Teilnehmerzahl für einen Kurs lag bei 8 Personen. Insgesamt nahmen 49 Personen an einem Auflagenkurs teil (43 Männer & 6 Frauen). Von diesen 49 Personen haben 69 % (34 Personen) den Kurs regulär für sich been-den können und sind damit ihrer Auflage erfolgreich nachgekommen. Mit Einführung des „FreD-Konzeptes“ sind die Gruppenkurse in Bezug auf ihren zeit-lichen Umfang auf 8 Stunden angewachsen. Ein Kurs findet aufgeteilt an drei Nach-mittagen statt und wird von zwei erfahrenen Mitarbeitern der Drogenberatungsstelle moderiert und geleitet (Philipp Eisink & Heike Weyers). Die einzelnen Abschnitte sind von ihren Inhalten her interaktiv gestaltet und bauen aufeinander auf. Aus diesem Grund ist auch eine 100%ige Teilnahme für die erfolgreiche Beendigung erforderlich. Durch den Einsatz einer Honorarmitarbeiterin konnte die Gruppengröße von ur-sprünglich maximal 8 Personen auf 12 Personen erhöht werden. Die derzeitige Ka-pazität liegt bei 4 Kursen pro Jahr (2X Bocholt & 2X Borken).

VII. Psychosoziale Begleitung Substituierter Das Angebot der Psychosozialen Begleitung (PSB) richtet sich an opiatabhängige Menschen, die sich in der Substitutionsbehandlung bei einem niedergelassenen Arzt befinden. Am Stichtag, dem 13. November 2015 wurden insgesamt 67 Personen durch einen der sieben Ärzte im südlichen Kreisgebiet substituiert. Wir begleiten und unterstützen unsere Klienten bei ihrer Substitutionsbehandlung und tragen zum Gelingen der medizinischen und sozialen Gesamtzielsetzung bei. Der Umfang richtet sich nach der Bedarfslage und der Veränderungsbereitschaft des einzelnen Klienten. Die Aufgaben der Psychosozialen Begleitung orientieren sich an den Zielen der Substitutionsbehandlung: • Sicherung des Überlebens, • Reduktion des Gebrauchs anderer Suchtmittel, • Gesundheitliche Stabilisierung und Behandlung von Begleiterkrankungen, • Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und am Arbeitsleben, • Opiatfreiheit. Diesbezüglich reichen die Angebote der PSB von lebenspraktischem Hilfsangebot bis hin zu beratenden-therapeutischen Gesprächen. Ebenso begleiten wir unsere Klienten in Krisensituationen. Bei der Gestaltung der Psychosozialen Begleitung wird die individuelle Situation des einzelnen Klienten berücksichtigt und die Angebote richten sich nach dem persönlichen und aktuellen Bedarf.

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Die PSB findet im Rahmen von Einzelgesprächen statt. Diese werden von einer fes-ten Bezugsperson durchgeführt. In Reken wird ein ergänzendes Gruppenangebot vorgehalten. Im Jahre 2015 wurden insgesamt 67 Psychosoziale Begleitungen im Rahmen einer Substitutionsbehandlung durchgeführt. Die sinkende Anzahl von Psychosozialen Begleitungen erklären wir uns damit, dass in den letzten drei Jahren einige langjährige durch uns begleitete Klienten verstorben sind. Des Weiteren ist die Anzahl der Neueinsteiger in den Heroinkonsum seit Jahren rückläufig, was sich auf die Behandlungsnachfrage auswirkt. Bei neuaufgenomme-nen Klienten handelt es sich zumeist um Menschen, die in unseren Einzugsbereich zugezogen sind. Wiederaufnahmen sind regelhaft, da einige Klienten immer wieder Ausstiegsversuche aus der Behandlung unternehmen. Allerdings ist zu beobachten, dass nach einer kurz- oder auch langfristigen Abstinenzphase eine Rückkehr in die Substitution inkl. Psychosozialer Begleitung üblich ist. Daher sind Schwankungen in der Anzahl der Behandlungen nicht ungewöhnlich. 2013 2014 2015

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Tab. 1: Anzahl Psychosozialer Begleitung Substituierter Im Berichtsjahr wurden 17 Klienten neu bzw. wieder in die PSB aufgenommen. 50 Klienten wurden aus dem Vorjahr übernommen. 2015 wurden 25 Psychosoziale Begleitungen beendet; vier Frauen und 21 Männer. Zwei Betreuung wurde aufgrund von Inhaftierung beendet, fünf Klienten wurden wäh-rend der PSB in eine stationäre Entwöhnungsbehandlung aufgenommen, ein Klient beendete die Substitution und PSB nach erfolgter stationärer Entgiftung und zwei Substituierte beendeten die PSB regulär nach Erreichen der Opiatfreiheit. Zwei Klien-ten sind aus unserem Zuständigkeitsgebiet verzogen und sieben Psychosoziale Be-gleitungen wurden vorzeitig beendet (Abbruch durch Klienten). Ein Klient wurde dis-ziplinarisch aus der PSB entlassen. Zwei männliche Klienten und eine Frau verstar-ben im vergangenen Jahr. Bei zwei Klienten wurde die Psychosoziale Begleitung vorzeitig beendet, da keine Notwendigkeit mehr bestand. Zum Jahresende befanden sich noch 42 Klienten in Psychosozialen Begleitung. Die Wohnortverteilung der Substituierten zeigt die folgende Abbildung.

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Ebenso hat sich eine niedergelassene Medizinerin dafür entschieden, einen ihrer Patienten im Rahmen der Konsiliarregelung unter Anleitung eines suchtmedizini-schen erfahrenen Arztes zu substituieren. Im Berichtsjahr konnten Klienten zeitnah in die Substitution vermittelt und aufge-nommen werden. Die Zusammenarbeit zwischen der Drogenhilfe und den Mediziner bewerten wir als gut. Die o. g. Entwicklungen im Jahr 2015 sind als positiv zu verzeichnen, im Hinblick auf die Sicherstellung der Substitutionsbehandlung im Einzugsgebiet der Drogenbera-tungsstelle des SKM Bocholt e.V. Die Substitution Opiatabhängiger inklusiver Psychosozialer Begleitung ist ein Er-folgsmodell. Mit der legalen Substitutionstherapie ist es möglich geworden, vielen Opiatabhängigen nach erfolglosen Abstinenztherapien das Überleben zu sichern, die Chance für eine Resozialisierung zu erhöhen und das Risiko für begleitende Infekti-onserkrankungen zu senken. Wir möchten auch im Tätigkeitsbericht 2015 darauf aufmerksam machen, das Ver-änderungen erforderlich sind, um zukünftig die Substitutionstherapie sicherstellen zu können. Insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Vergütung der ärztlichen Leistungen und der Abbau von Bürokratie müssen den tatsächlichen Be-gebenheiten angepasst und attraktiver gestaltet werden, damit Mediziner die an-spruchsvolle Aufgabe der Substitutionstherapie Opiatabhängiger weiterhin überneh-men und neue Ärzte dafür gewonnen werden können.

VIII. Arbeit mit suchtgefährdeten/-abhängigen ALG II-Empfängern

1. Grundlagen der Arbeit

Die Stadt Bocholt hat dem SKM katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. Fördermittel für eine halbe Stelle für die Arbeit mit suchtgefährdeten/-abhängigen ALG II - Empfängern zur Verfügung gestellt. Ziel der Maßnahme ist es, suchtgefähr-dete oder abhängige Menschen so zu stabilisieren, dass sie wieder in das Erwerbs-leben eingegliedert werden können. Die rechtliche Grundlage findet sich im §16a des SGB II, der die Suchtberatung ausdrücklich als eine kommunale Eingliederungsleis-tung benennt, die zur Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreu-ung und Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit erbracht werden kann. Es ist notwendig, zunächst die vordringlichen Probleme des Einzelnen, die durch den Konsum entstehen, anzugehen. Die individuelle Lebenssituation ist zu eruieren, um

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geeignete Unterstützungsangebote anbieten zu können. Häufig sind zusätzliche An-gebote für das soziale Umfeld notwendig. Denn eine Suchtproblematik belastet zwangsläufig das Familienleben und andere soziale Bereiche.

2. Konzeptionelle Gedanken Der Zugang zum Einzelnen ist niedrigschwellig und akzeptierend. Grundlage der Ar-beit ist die Freiwilligkeit der Annahme des Hilfsangebotes seitens des Klienten. Dies gelingt nur über die Erarbeitung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Berater und Klient. Die individuelle Lebenssituation wird eruiert, um geeignete Unterstüt-zungsangebote anbieten zu können. Häufig sind zusätzliche Angebote für das sozia-le Umfeld notwendig. Denn eine Suchtproblematik belastet zwangsläufig das Fami-lienleben und andere soziale Bereiche. Ist eine tragfähige Beziehung erreicht und die individuelle Situation gemeinsam mit dem Klienten erarbeitet, können konkrete Maßnahmen für die jeweilige Problemlage eingeleitet werden. Hierzu gehören: • Beratung in spezifischen Lebenslagen • Krisenintervention • Ambulante Behandlung der Suchtproblematik • Vermittlung in Entgiftung oder Therapie • Vermittlung in weiterführende Hilfen (z.B. Schuldnerberatung) • Erarbeitung einer Tagesstruktur in Zusammenarbeit mit der EWIBO • Hilfen bei der Freizeitgestaltung • Einbeziehung des sozialen Umfeldes in die Beratung Die konkrete Arbeit gestaltet sich möglichst offen und flexibel. Besonders in akuten Problemsituationen wird zeitnah agiert. Je nach Problemlage werden Hausbesuche, aufsuchende Arbeit am Arbeitsplatz oder Beratungsgespräche in der Einrichtung angeboten. Eine intensive Kooperation mit allen Beteiligten ist erforderlich. Der Bera-ter versteht sich als Helfer und Vermittler. Ist eine Stabilisierung der Lebenssituation erreicht, können weitere Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt eingelei-tet werden.

3. Zahlen und Inhalte der Arbeit

3.1. Indikation

In 2015 wurden insgesamt 24 Klienten betreut. Die Kontaktaufnahme fand überwie-gend im Jobcenter statt. Der Fallmanager lud den Klienten zu einem Gespräch ein, an dem der Mitarbeiter mit Einwilligung des Klienten teilnahm. Nach einführenden Worten des Fallmanagers führte dann der Mitarbeiter des SKM allein das Gespräch fort.

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Die überwiegende Indikation zu Einleitung der Maßnahme war eine Drogenproble-matik, gefolgt von einer Alkoholproblematik. Bei drei Klienten standen soziale Prob-leme in Vordergrund. Bei allen Klienten stand zunächst Sozialberatung im Vordergrund. Unbezahlte Rech-nungen, nicht geöffnete Briefe bis hin zur fristlosen Kündigung der Wohnung waren Probleme, die angegangen werden mussten. Über konkrete Hilfen kam dann eine vertrauensvolle Beziehung zustande, in der eine langfristige Hilfe geplant werden konnte.

3.2. Maßnahmen 9 Klienten wurden in eine Entgiftungseinrichtung vermittelt, davon absolvierten 6 Personen direkt im Anschluss eine stationäre Therapie. Eine Person befindet sich noch in Therapievorbereitung. Ein Klient hat nach Beendigung der Therapie seinen Lebensmittelpunkt in die Nähe der Einrichtung verlegt, um dort über eine Adaption Fuß zu fassen, die anderen werden auch nach der Therapie weiter begleitet. Drei Mal musste eine Krisenintervention erfolgen. 5 Personen wurden in ambulant betreutes Wohnen vermittelt. Eine Person konnte über das Jobcenter in eine Arbeitsmaßnahme vermittelt werden. Bei 2 Klienten fand eine Zusammenarbeit mit der EWIBO statt. 8 Betreuungen wurden beendet, bei 4 Klienten kam trotz intensiver Bemühungen kein Kontakt zustande.

Maßnahmen An-zahl

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4. Fallbeispiele

4.1. Herr P, 58 Jahre:

Der Kontakt zu Herrn P. kam über das Jobcenter zustande. Herr P. erschien zu den Terminen häufiger mit einer Alkoholfahne, weshalb der Sachbearbeiter um ein ge-meinsames Gespräch nachsuchte, womit der Klient auch einverstanden war. Der erste Termin fand im Jobcenter statt. Es stellte sich heraus, dass Herr P. dem Mitar-beiter des SKM schon aus seiner früheren Tätigkeit bekannt war, sodass einer ver-trauensvollen Zusammenarbeit nichts im Wege stand. Es wurde eine Eingliede-rungsvereinbarung getroffen mit dem Ziel der weiteren Zusammenarbeit sowie der Abklärung des Gesundheitszustandes des Herrn P., insbesondere die Frage, ob er noch in der Lage sei, drei Stunden am Tag zu arbeiten. Herr P. war seit mehr als 15 Jahren nicht mehr beim Arzt gewesen. Hier bestanden große Hemmungen. Gleich-zeitig sollte der Alkoholkonsum problematisiert werden. Als Folgetermin wurde ein Hausbesuch vereinbart. Im zweiten Gespräch wurde die derzeitige Situation eruiert. Herr P. hat sich mit zu-nehmendem Alter immer mehr aus der „Szene“ zurückgezogen, wohnt außerhalb von Bocholt und hat Vereinsamungstendenzen durchblicken lassen. Phasenweise kam es zu vermehrtem Alkoholkonsum, Herr P. habe „die Sache aber voll im Griff“. Des Weiteren habe er häufig Probleme, behördliche Schreiben zu verstehen. („Ich versteh das nicht, was wollen die von mir?“). Bezüglich des Gesundheitszustandes habe er zwar „das eine oder andere kleine Wehwehchen, aber deshalb muss ich ja nicht gleich zum Arzt rennen.“ In den Folgegesprächen wurden zunächst die behördlichen Probleme bearbeitet. Es wurde viel Zeit darauf verwandt, Herrn P. den Inhalt der Schreiben zu erklären, sodass er mit der Zeit in der Lage war, allein die richtigen Schritte einzuleiten. Folge-anträge kann er mittlerweile selbstständig ausfüllen und die erforderlichen Unterla-gen beschaffen. Zur Abklärung des Gesundheitszustandes wurde ein gemeinsamer erster Arzttermin abgesprochen. Zum besagten Termin begleitete der Mitarbeiter Herrn P., dieser beschoss aber, den Termin allein wahrzunehmen. Nachdem die Hemmungen überwunden waren, nahm Herr P. auch alle Folgetermine wahr, und es wurde ein Gesundheitscheck durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass Herr P. unter einer massiven Arterienverkalkung litt, die operativ behandelt werden musste. Seither nimmt er jeden Nachuntersuchungstermin wahr. Bezüglich der Suchtproble-matik war dem Mitarbeiter die Vorgeschichte schon aus der früheren Zusammenar-beit bekannt. Herr P. hatte überwiegend Cannabis und Alkohol konsumiert und war schon damals niedrigschwellig betreut worden. Im Laufe der Zeit zog er sich immer mehr aus der Szene zurück und nach einem Umzug brach der Kontakt damals ab. Den Cannabiskonsum hat er mittlerweile ganz aufgegeben, der Alkoholkonsum ist eingeschränkt noch vorhanden, phasenweise aber exzessiv insbesondere bei Ver-einsamung. In vielen Gesprächen wurde die Situation erörtert, Ideen entwickelt, wie man dem Alleinsein entgegenwirken kann. Hier haben sicherlich auch die regelmäßi-

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gen Kontakte zu Herrn P. geholfen. Er fühlte sich wahr- und ernstgenommen und konnte sich mit der Zeit immer mehr öffnen. Zu Hobbies war er nicht zu bewegen, nahm aber vermehrt Kontakt zu seiner Familie auf und fühlte sich angenommen. Den Alkoholkonsum schränkte er immer mehr ein, zu Exzessen kommt es kaum noch. Beim letzten gemeinsamen Gespräch im Jobcenter wurden in der Eingliederungs-vereinbarung weitere stabilisierende Gespräche zunächst für ein halbes Jahr verein-bart.

4.2. Herr T, 45 Jahre: Herr T. war dem Mitarbeiter in 2013 über die EWIBO vermittelt worden. Er war dort häufig wegen einer Alkoholfahne aufgefallen. Nach vielen Gesprächen gelang es dem Mitarbeiter, Herrn T. zu einer Entgiftung zu motivieren, die er auch erfolgreich abschloss. In den folgenden Nachsorgegesprächen wurde eine Perspektive entwi-ckelt, unter anderem die Vorbereitung auf eine MPU mit Abstinenzkontrollen. Herr T. stabilisierte sich zunehmend, sodass die Begleitung beendet wurde. In 2015 erhielt der Mitarbeiter einen dringenden Anruf von der Lebensgefährtin des Herrn T. Er sei massiv rückfällig geworden, sie habe ihn aus der gemeinsamen Wohnung geworfen, auch aus Angst um das Wohl des gemeinsamen Kindes. Herr T. halte sich jetzt im Keller auf, trinke dort und bedrohe sie. Noch am selben Abend machte der Mitarbeiter einen Hausbesuch, fand Herrn T. mit einer fast leeren Fla-sche Wodka im Keller vor und führte ein langes Gespräch mit ihm und der Lebensge-fährtin. Es stellte sich heraus, dass er wieder zu trinken begonnen hatte, als er die MPU nicht bestanden hatte. Er fühlte sich minderwertig und sah seine Perspektiven schwinden. Trotz des Zustandes gelang es dem Mitarbeiter, ihn zu beschwichtigen, und man fand eine kurzfristige Lösung. Herr T. durfte zunächst im Keller übernach-ten, der Mitarbeiter meldete ihn am Folgetag in der Entgiftung an und Herr T. ver-pflichtete sich, diese auch anzutreten. Während der Entgiftung wurden intensive Ge-spräche geführt und Herr T. erklärte sich bereit, eine stationäre Therapie zu absolvie-ren. Mit dem Jobcenter wurde in der Eingliederungsvereinbarung festgehalten, Herrn T. weiter zu begleiten mit dem Ziel, ihn in eine stationäre Therapie zu vermitteln. Die-se hat er auch angetreten. Nach der Entlassung Anfang 2016 werden weitere Nach-sorgegespräche stattfinden.

4.3. Herr H., 25 Jahre Herr H. wurde vom Jobcenter vermittelt, weil er Probleme hatte, seine Termine beim Jobcenter einzuhalten und, wenn er seine Termine wahr nahm, in der Regel alkoho-lisiert erschien, auch schon am Vormittag. Im Erstgespräch war er zunächst distan-ziert, erklärte sich jedoch bereit zu einem Folgegespräch. Man beschloss, nach dem Erstgespräch noch einen gemeinsamen Spaziergang zu machen. Nachdem man das Jobcenter verlassen hatte, wurde er erstaunlich offen, erklärte, dass er auch kiffen würde und manchmal auch andere Sachen nehmen würde, er habe „die Sache aber

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voll im Griff.“ Das Leben sei ja eine Party, nur mit dem Geld wäre es oft schwierig und seine Freundin würde auch oft „Zicken machen.“ Man vereinbarte einen Fol-getermin als Hausbesuch. Dieser Termin gestaltete sich schwierig. Der Klient er-schien erst nach mehrmaligem Schellen an der Tür, sehr ungepflegt und erklärte, man könne nicht hinein, da es seiner Lebensgefährtin nicht gut gehe, sie ihre Ruhe brauche und man auch nur ein Zimmer habe. Bei einem weiteren Spaziergang wurde die aktuelle Situation erörtert. Die BEW wolle in drei Tagen den Strom abstellen, da man im Rückstand sei, die Wohnungskündigung drohe auch, da man die Miete nicht überwiesen habe und die Beziehung zu der Lebensgefährtin sei auch sehr ange-spannt. Mit großen Anstrengungen konnten die aktuellen sozialen Probleme gelöst werden, es wurde jedoch schnell klar, dass hinter der aktuellen Problematik zwei Be-reiche dringend bearbeitet werden mussten:

1. Es lag eine massive Suchtproblematik vor, die vom Klienten verleugnet wurde

2. Es handelt sich um einen jungen Erwachsenen, der derzeit noch intensiv sei-ne Pubertät auslebt und der noch massiv nachreifen muss, um seinen All-tag bewältigen zu können.

Neben dem Versuch, Lösungen für die immer wieder aufkommenden aktuellen Prob-leme zu finden, war Inhalt der folgenden Gespräche, Herrn H. für die dahinterliegen-de Problematik zu sensibilisieren mit dem Ziel, ihn für eine Entgiftung bzw. stationäre Therapie und für eine weitere ambulant Unterstützung des Ambulant Betreuten Wohnens zu motivieren. Denn es hatte sich herausgestellt, dass Herr H. nicht nur im hygienischen Bereich massive Defizite aufwies, sondern in allen Alltagsfragen hilflos war. Nach langem und intensivem Bemühen ist es mittlerweile gelungen, Ambulant Betreutes Wohnen einzurichten, auch besteht mittlerweile eine gewisse Offenheit einer therapeutischen Maßnahme gegenüber.

IX. Krisen und Gewaltberatung

für Jungen und Männer

1. Einleitung

Der Vorstand des SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. hat sich intensiv mit einem Angebot zur gewaltfreien Konfliktlösung für Männer auseinander-gesetzt. Männerarbeit ist seit 2010 wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit. Da war es nur konsequent ein professionelles Angebot für gewalttätige Männer zu starten. Als der SKM Bundesverband eine 2 ½ jährigen berufsbegleitende Fortbil-

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dung für Männer (Phaemoberatung) initiierte, hat der Vorstand dieses Angebot so-fort angenommen. Andreas Böggering - der seit November an dieser Weiterbildung teilnimmt - ist seit dem 1. August 2015 mit einem Stundenumfang von 9 Std./Woche im Bereich „Kri-sen- und Gewaltberatung für Männer“ tätig.

Gewalttätige Männer gibt es in allen Bevölkerungsschichten. Alter, Bildung, Einkom-men, Religion und andere Dinge sind keine prägenden Motive. Es gibt kein „typi-sches“ Täterbild, Männer werden aus den unterschiedlichsten Gründen zu Gewalttä-tern. Dabei ist die Gewalt innerhalb der Familie, gegen Frauen und Kinder, die am weitesten verbreitete Gewalt. Gleichzeitig wird das Thema „Gewalt in der Familie“ seit Jahren tabuisiert. Den Opfern von Gewalt steht allerdings schon seit Jahren ein Hilfesystem zur Verfügung, Männer werden bisher mit ihrer ihnen eigenen Problema-tik allein gelassen.

Hier will sich der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. einsetzen und für diese Männer ein Angebot „Echte Männer reden“ entwickeln.

2. Vernetzungen

Dabei ist die Vernetzung im Bistum Münster mit dem Beratungsnetzwerk der katholi-schen Anbieter im Diözesancaritasverband grundlegend. Das Beratungsnetzwerk entwickelt zurzeit ein Konzept für die Jungen und Männerarbeit, mit dem Ziel Stan-dards einer professionellen Jungen und Männerarbeit zu entwickeln, permanent fort-zuschreiben und sie in allen Beratungsstellen umzusetzen.

Das gilt ebenso mit dem Arbeitskreis „Jungen- und Männerarbeit“ im SKM Bundes-verband, der einen eigenen Referenten für diesen Arbeitsbereich hat, da er ein bun-desweites Netzwerk für Jungen- und Männerarbeit entwickeln und implementieren will.

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Herr Böggering arbeitet in der „AG Täterarbeit“ im Rahmen des Runden Tisches GewAlternativen des Kreises Borken aktiv mit.

Die Vernetzungen vor Ort mit der Bewährungshilfe, den Richterinnen und Richtern, der Jugendgerichtshilfe und anderen Ansprechpartnern ist im Aufbau begriffen. Hier gilt es die Erfahrungen der anderen Anbieter zu nutzen und vor Ort umzusetzen.

3. Öffentlichkeitsarbeit

Für das Jahr 2016 steht an, das Angebot öffentlich zu machen und das Angebot zu konkretisieren.

4. Statistik

Seit dem 1. August 2015, dem Beginn der Männerarbeit, wurden 10 Männer länger-fristig beraten. Die Altersstruktur sieht folgendermaßen aus:

Altersgruppe Anzahl

unter 20 Jahren 1 20-30 Jahre 2 31-40 Jahre 1 41-50 Jahre 5 51-60 Jahre 1

Älter 0

Summe 10

Die Problemlagen waren sehr unterschiedlich und vielschichtig. Folgende Schwer-punkte ergaben sich in der Beratung:

Probleme in der Beziehung und Partnerschaft Krisen und Ratlosigkeit nach Trennung und Scheidung Beziehungsgestaltung zu den eigenen Kindern Überforderungen und Unsicherheiten in den immer komplexeren Rollenanfor-

derungen und Erwartungen der Umwelt Rollen- und Identitätsfindung „Wann ist der Mann ein Mann?“ Akzeptanz der eigenen Grenzen und Leistungsfähigkeit Eigene Gewalttätigkeit Entwicklung von Selbstverantwortung und Akzeptanz der eigenen Lebenssitu-

ation

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5. Fazit

Der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. finanziert dieses An-gebot aus Eigenmitteln und hofft, das Angebot zur gewaltfreien Konfliktlösung für Jungen und Männer langfristig anbieten zu können. Die Notwendigkeit steht außer Frage und wird in den nächsten Jahren eher noch an Bedeutung gewinnen. Jungen und Männer brauchen in schwierigen Lebensphasen Unterstützung. Der SKM – ehemals Sozialdienst Katholischer Männer – setzt sich seit 1925 besonders für die Belange der Männer ein, daher sieht er die Krisen- und Gewaltberatung für Männer als einen wichtigen Baustein seines Angebotes an.

X. Ehrenamt Das ehrenamtliche Engagement im SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. gewinnt weiter an Bedeutung.

1. Ehrenamtliche Männerarbeit Seit 2007 gibt es die Männergruppe des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V. Unter der Leitung von Gustav Arnold und Otto Veith trafen sich zunächst acht Männer zu monatlichem Austausch, Reden und gemeinsamen Aktivitäten. Inzwischen ge-hören der Männergruppe 17 Männer an. Sie treffen sich regelmäßig. Ein großes Thema im Jahr 2015 waren die vielen Diskussionsabende und Freizeitaktivitä-ten. Im Jahr 2015 gab es wieder eine gemeinsame Fahrt in die Eifel, mit intensiven Diskus-sionen. Für die sozial schwachen Menschen hat sich die Männergruppe auch in 2015 eingesetzt. So wurden wieder selbstgebasteltes Dekomaterial auf dem Weihnachtsmarkt und einem Extrastand verkauft. Zudem wurde für das leibliche Wohl gesorgt.

2. Kreuzbund Bocholt Die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen im Kreuzbund Bocholt ist seit Jahren fester Bestandteil in der Suchthilfe und hat sich stets positiv bewährt und gesteigert. Im Jahr 2015 gab es: 10 Termine á 90 Minuten mit den Leiterinnen und Leitern der Selbsthilfegruppen aus

Bocholt, Rhede und Isselburg.

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Viele Gespräche mit Leiterinnen und Leitern zur Übernahme von Klienten in die Selbsthilfegruppen.

Gemeinsamer Stand zur Suchtwoche in der Innenstadt von Bocholt Gemeinsamer Auftritt „Sucht hat immer eine Geschichte“

Der Vorstand des Kreuzbundes Bocholt, sowie eine Gruppe tagen in den Räumlichkeiten des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V., des Weiteren findet eine Tanzgruppe mit Menschen aus dem Kreuzbund in der Friesenstraße statt.

3. Lions Club Bocholt Westfalia Der Lions Club Bocholt Westfalia unterstützt seit 14 Jahren die Arbeit von „Kolibri“. Die An-gebote mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam etwas zu machen gehen von Schul-arbeitshilfe über Reiten bis hin zur gemeinsamen Weihnachtsfeier, die immer einen beson-deren Höhepunkt im Jahr für die betreuten Kinder und Jugendlichen bedeutet. Zur Weihnachtsfeier gibt es alljährlich einen Überblick über die geleistete Arbeit und es werden besondere Entwicklungen bei den Kindern und Jugendlichen aufgezeigt, die ohne die Hilfe vom Lions Club Bocholt Westfalia nicht möglich wären. Wie immer waren Mitglie-derinnen des Lions Clubs auch bei der Weihnachtsfeier von „Kolibri“ dabei. Die Kinder und Jugendlichen schätzen das Engagement der Lions Damen und bedanken sich ehrlich bei ihnen. Die finanzielle Unterstützung der Arbeit von Kolibri durch den Lions Club Bocholt Westfalia ist sehr bedeutend. Ohne diesen finanziellen Grundstock würde es „Kolibri“ ganz sicher nicht mehr geben. Der Vorstand und die Mitarbeiter von Kolibri sind sehr dankbar, dass der Lions Club Bocholt Westfalia uns unterstützt.

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XI. Gesamtstatistik Einrichtung männlich weiblich gesamt Suchtberatung 257 159 416 61,7 % 38,3 % 100 % Glücksspielsucht 55 3 58 94,8 % 5,2 % 100 % „Kolibri“ 29 29 58 50 % 50 % 100 % Ambulant Betreutes Wohnen 23 14 37 62,2 % 37,8 % 100 % Familienberatung (ASB) 77 86 163 47,6 % 52,4 % 100 % Drogenberatung 330 48 378 87,3 % 12,7 % 100 % Psychosoziale Begleitung Substituierter 57 10 67 85,01 % 14,9 % 100 % Arbeit mit ALG II Empfängern 20 7 27 74,1 % 25,9 % 100 % Krisen- und Gewaltberatung für Männer 10 0 10 100 % 100 % Betreute Klienten 2015 gesamt 858 356 1214 Betreute Klienten 2014 745 362 1.111 67,0 % 33,0 % 100 %

Dies bedeutet eine Steigerung von 2014 auf 2015 der Fallzahlen von 9,3 %.

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XII. Vorstand

SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.V.

Berthold Schröder Vorsitzender

Gustav Arnold Stellvertretender Vorsitzender

Britta Krause-Fahrland Schriftführerin

Stephan Becking Beisitzer

Michael Wingerath Beisitzer

Klaus Mees Geistlicher Beirat Pastoralreferent

Internet: www.skm-bocholt.de

Geschäftsstelle: Friesenstraße 5

Drogenberatungsstelle: Römerstraße 7a

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XIII. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geschäftsführung: Pacho, Bernhard Sekretariat: Rehms, Petra Suchtberatungsstelle: Böggering, Andreas Schäfer, Michaela Tegtmeier, Claudia Pacho, Bernhard Ambulant Betreutes Wohnen Christiani, Christina Eisink, Philipp Pacho, Bernhard Wandenelis, Heidi „Kolibri“ Wiesner, Christiane Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Wiesner, Christiane Familienberatung Büsken, Markus Drogenberatung Helten, Michael Seidel, Erich Eisink, Philipp Fehler, Steffi Psychosoziale Begleitung Substituierter van Almsick, Sandra Arbeit mit suchtgefährdeten/ -abhängigen ALG II Empfängern Seidel, Erich

Krisen- und Gewaltberatung für Männer Böggering, Andreas