Skript - Physiologie I

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 Julius-Max imilians-Universität Würzburg Philosop hische Fakultät III Psychologie Physiologie I Skript auf Grundlage der Vorlesung WS 2001/02 von Prof. Dr. Heppelmann von Valentin Fließ [email protected] 1

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Julius-Maximilians-Universität WürzburgPhilosophische Fakultät III

Psychologie

Physiologie ISkript auf Grundlage der 

Vorlesung WS 2001/02 von Prof. Dr. Heppelmann

von Valentin Fließ[email protected]

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1. Genetik

1.1. Einleitung• Genetik ist die Lehre von der Weitergabe von Merkmalen an Nachkommen.• Vielfältige Merkmale werden über  Zygote weitergegeben. Diese enthält Baupläne, die Zusammen mit

Materie, Energie und Informationen aus der Umwelt die Merkmale des Individuums herausbilden.

1.2. Begriffbestimmung• Allele = Ausprägungsform eines Gens (z.B. Augenfarbe, von Vater und Mutter weitergegeben)• homozygot  / heretozygot  = gleiche / unterschiedliche Ausprägung eines Merkmals bei einem

Nachkommen• Phänotyp = äußerliches Aussehen• rezessiv = Geninformation wird durch dominantes Gen unterdrückt• intermediär = vermischte Geninformation• Gameten = Geschlechtsspezifische Zellen

1.3. Regeln der Vererbung• Uniformitätsregel (erste Mendel'sche Regel):

Bei Kreuzung von zwei homozygoten Linien, die sich in mind. einem Allelenpaar unterscheiden, ist dieF1-Generation uniform.

• Abspaltungsregel  (Segregation, zweite Mendel'sche Regel):Kreuzt man die uniformen Hybriden (Mischung zweier Geninformationen), teilen sich die Merkmale in der 

Enkelgeneration statistische im Verhältnis 1 : 2 : 1 auf.

• Unabhängigkeitsregel  (dritte Mendel'sche Regel):Einzelne Merkmale sind frei kombinierbar, sie werden unabhängig voneinander vererbt und bei der 

Keimzellenbildung neu kombiniert.Elterngeneration  AABB aabb

Gameten AB ab

F1 Hybrid  AaBb

F2-Generation

Gameten AB Ab aB ab

 AB  AABB AABb AaBB AaBb

 Ab  AABb AAbb AaBb Aabb

aB  AaBB AaBb aaBB aaBb

ab  AaBb Aabb aaBb aabb

Die F2-Generation weist eine Rekombination im Verhältnis 9 : 3 : 3 : 1 vor.1.4. Die DNA

2

TT tt

Tt

Tt Tt Tt

Gameten

F1 Hybride

homozygot

tt

Tt

Gameten

F2

F1 HybrideTt

T T

TT

tt

Tt Tt

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• Biopolymere: Zusammenlagerungen verschiedener Elemente (z.B. Nukleinsäuren)• Bestandteile einer Zelle:

* Polysaccaride (bildet z.B. Zucker, Stärke, Zellulose)* Proteine (z.B. als Biokatalysatoren, Gerüstsubstanz, Rezeptoren; werden aus 20 Aminosäurenzusammengebaut, aber nicht alle Kombinationen kommen vor; Ketten unter 100 Aminosäuren heißenPeptide)

* Nukleinsäuren (Baupläne für Proteine; lange Ketten von Nukleotiden; zwei Formen kommen in der Zellevor: DNA und RNA)

•  Aufbau der DNA (Desoxyribonukleinsäure ):

Folgende Basen kommen in der DNA vor: Guanin, Cytosin, Thymin, Adenin

• Die RNA:

Ist wie DNA aufgebaut, allerdings nur einsträngig . Des weiteren wurde Thymin durch Uracin ersetzt. Undstatt der Desoxyribose liegt nur eine einfache Ribose vor.• In der DNA ist das gesamte Erbgut verschlüsselt. Drei Basen werden zu einem Triplett  (Kondon)

zusammengefaßt und bilden eine Aminosäure. Theoretisch gibt es 64 mögliche, in der Natur werden aber nur 21 Aminosäuren gebildet (man spricht daher von einem degenerierten Code). Die Triplett sinduniversell und kommen bei allen Lebensformen vor.

• Hierarchie:

Base Kondon Gen DNA Chromosom Zellkern(G, C, T, A) (3 Basen) (Mehrere Kondone) (Kette aus 4400

Genen)(Eiweiß + DNA) (23 Chromo-

somenpaare mit je 100000

Genen)

• Zellteilung:Bei der Zellteilung wird das ganze Gen-Material verdoppelt, damit jede Zelle anschließen über dasgesamte Erbgut verfügt. Der Doppelstrang wird durch ein Enzym geteilt und durch ein weiteres Enzymwerden beide entstandenen Einzelstränge wieder zu Doppelsträngen aufgefüllt. Hierfür wird zunächsteine Transkription im Zellkern vorgenommen, das Erbgut wird hierbei in einer mRNA (Messenger-RNA)und eine tRNA (Transport-RNA) codiert. Diese Informationen werden dann im Ribosom in Eiweißeumgewandelt, die dann die entsprechende Zellstruktur und Enzyme bilden. Dieser Prozeß wirdTranslation genannt. Kommt es bei der Zellteilung zu einem Fehler, hat dies eine Mutation zur Folge.

1.5. Arten der Mutation• Gen-, Punktmutation:

Der Fehler beschränkt sich auf eine einzelne Base. Hierfür gibt es drei Möglichkeiten:* Eine Base wird ausgetauscht (das Kondon ändert sich und damit die gebildete Aminosäure).* Eine Base wird ausgelassen (alle folgenden Kondone werden verändert).

* Eine Base wird hinzugefügt ( alle folgenden Kondone werden verändert).• Chromosomenmutation:

Der Fehler betrifft ein ganze Abschnitte (mehrere Kondons), die wegfallen, verdoppelt werden,verschoben werden, falsch eingefügt oder ähnliches.

• Genmutation:Der Fehler betrifft ein ganzes Chromosom, das verloren geht, vervielfacht wird doer ähnliches. Beispielefür Genmutationen und die davon ausgelösten Krankheiten:* Katzenschrei-Syndrom (Chromosom 4 oder 5 zu klein)* Down-Syndrom (Chromosom 21 liegt nicht nur doppelt, sondern dreifach vor)* Turner-Syndrom (X-Chromosom liegt nur einfach vor)

• Störungen bei dominater bzw. rezessiver Vererbung:Nur eine genetische Information löst die Störung aus. Bei einer  dominanten Vererbung hat der Nachkomme eine 50%-Chance der Erkrankung (z.B. Huntington-Krankheit). Wir das auslösende Gen

rezessiv vererbt, sinkt die Chance der Erkrankung aus 25% (z.B. Phenylketonurie)

1.6. Verhaltensgenetik

3

usw...

Desoxyribose

Desoxyribose

Desoxyribose

Desoxyribose

Desoxyribose

Desoxyribose

Base

Base

Base

Base

Base

Base

Phospat

Phospat Phospat

Phospat

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• Ein Verhalten, ein Talent oder eine Eigenschaft wird durch eine Interaktion der Gene repräsentiert. EineVererbung ist also nicht zwingend, da es sein kann, das nicht alle interagierenden Gene gleichermaßenvererbt werden.

• Bei der Entwicklung eines Verhaltens, eines Talent oder einer Eigenschaft gibt es einen von Fall zu Fallunterschiedlichen und bisweilen sehr großen Umwelteinfluß. Wie groß dieser ist läßt sich mit Zwillings-und Adoptionstudien herausfinden.

2. Die Zelle

2.1. Bestandteile einer Zelle• Der Grundbaustein des menschlichen Körpers ist die Zelle. Er ist - bis auf wenige Ausnahmen - komplett

aus ihnen aufgebaut. Insgesamt besteht der Körper aus 75 Milliarden Zellen. Zur Aufrechterhaltung Ihrer Funktion und zur Energiegewinnung benötigt fast jede Zelle Nährstoffe und Sauerstoff.

• Jede Zelle enthält folgende funktionelle Bestandteile:* Zellkern mit Nucleus* Endoplasmatisches Retikulum* Zellmembran* Mitochondrien* Mirkotubuli

* Golgi-Apparat* Sekretgranula* Desmosomen* Lysosomen

• Eine Zelle besteht zu 70% aus Wasser, der Rest ist Zucker, Fettsäuren, Aminosäuren und Nukleotide,sowie Ionen.

• Zucker:Die einfachen Zucker (Mono-, Di- und Oligosaccaride) sind der wichtigste Energielieferant der Zelle. Amhäufigsten in Form von Glukose. Mit folgender Formel gewinnt die Zelle Energie:

C 6  H 12O6 (Glukose) + 6 02 = 6 CO2 + 6 H 20 + Energie;

Die freigesetzte Energie wird unter anderem dazu verwendet den universellen Treibstoff der Zelle ATP

(Adenosintriphosphat) zu synthetisieren.Die Polysaccaride dienen als Energiespeicher  (in Form von Glukogen oder Stärke) und als Stützsubstanz (Zellulose).

• Fettsäuren:Fettsäuren besitzen ein wasserlösliches (hydrophil ) und ein wasserunlösliches Ende (hydrophob). Bindensich drei Moleküle Fettsäure an ein Molekül Glyzerin, ergibt die das als Energiespeicher  dienendeKörperfett . Verbinden sich hingegen zwei Moleküle Fettsäure mit einem Glyzerin und einem Phosphat ,ergibt das ein Phosphorlipid . Diese sind aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften ideal für die Bildung von Zellmembranen aller Art.

•  Aminosäuren:Die 20 verschiedenen Aminosäuren sind die Bausteine der Einweiße. Man unterscheidet Oligopeptide (>10 Aminosäuren), Polypeptide (10 - 100 Aminosäuren), sowie Proteine (mehrere Polypepdtide). Der Mensch braucht 8 essentielle Aminosäuren (Aufnahme vor allem über Fleisch). Die Proteine, dienen alsBiokatalysatoren, als Gerüstsubstanz  im Binde- und Stützgewebe, als Strukturbestandteile oder Rezeptoren in Membranen, sowie als Hormone.

• Nukleotide:Die Nukleotide dienen in Ketten zu Nukleinsäuren zusammengefasst (DNA, RNA) der Übermittlungbiologischer  (Erb-)infomationen. Als ATP stellen sie bei Bedarf Energie bereit. Das ATP wir dazu in ADPumgewandelt. Hierbei wird eine der energiereichen Verbindungen zu einem Phosphor-Molekül gelöst undEnergie wird freigesetzt. ATP wird für den Transport von Stoffen durch die Zellmembran, bei der Synthese von Eiweiß und anderen Zellbausteinen, sowie für mechanische und geistige Arbeiten benötigt.

• Ionen:Ionen sind unerläßlich um das Membranpotential  zu erhalten. Sie werden auch für die Bildung vonEnzymen (Biokatalysatoren zur Beschleunigung chemischer Reaktionen in Körperzellen) benötigt. Es gibtz.B. Ca2+-, Na+- oder K+-Ionen.

2.2. Die Zellmembran•  Aufgaben:

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* Abgrenzung des Zellinneren (Zytoplasma) zum extrazelluläreren Raum (Proteine sorgen für Festigkeit)* Träger verschiedener Enzyme für den Stoffwechsel* Träger für Rezeptoren (Proteine auf der Außenseite)* Träger für Transportproteine für Zucker * Träger für Ionenkanäle

• Bestandteile:Phosphorlipide, Proteine, Cholesterin

• Dicke: bis zu 5 nm• Passiver Transport:

* Direkter Transport nach Diffusion:Durch Diffusion werden Gase, Fetttsäuren und Alkohol in der Zelle oder durch die Membran bewegt.

Somit wird ein Konzentrationsausgleich erreicht. Die Diffusion ist eine der wichtigsten Austauschprozesse

über kleine Entfernungen. Durch eine semipermeablen Membran kommen größere Moleküle wie NaClnicht mehr hindurch. Da aber das Wasser auf die Seite mit der höheren NaCl-Konzentration gehen wird,entsteht osmotischer Druck .

* Träger-(Carrier-)MoleküleMoleküle, die den Transport erleichtern, in dem sie Stoffe binden und in die Zelle schleusen

* Poren, Kanäle:Kanäle (globuläre Proteine) sind geladen und ziehen damit Ionen an und schleusen sie durch sichhindurch. Für verschiedene Ionen gibt es spezielle Kanäle.

• Energieverbrauchender Transportmoleküle:* Natrium-Kalium-Adepease:

Eine Zelle ist bemüht innerhalb eine hohe Na+- und außerhalb eine hohe K+-Konzentration zuerreichen,

da dies deren Festigkeit gewährleistet und andere Transporte unterstützt. Hierfür bindet die Zelle 2 K+

  außerhalb und 3 Na+ innerhalb an ein Protein, das sich darauf hin dreht. Die erwünschteIonenverteilung

wird erreicht, allerdings benötigt dieser Vorgang (bis zu 70% der von der Zelle verbrauchten) Energie,da er entgegen dem Konzentrationsausgleich stattfindet. Der Vorgang ist abhängig von Temperatur,Giften (können Vorgang hemmen) und Sättigungsprozessen (nicht beliebig viele Transporte gleichzeitigmöglich).

* Glukose-Natrium-Symport :In der Zellmembran gibt es Kanäle, die Na+ nur dann durchlassen, wenn Glukose mitgeführt wird.

* Calcium-Natrium-Antiport :Bei manchen Kanälen gelangen nur dann 3 Na+ hinein, wenn gleichzeitig 1 Ca+ hinaus gelangt.* Endozytose / Exozytose:Eine Transportart besonders für große Moleküle. Bei der Endozytose (Transport von außen nach innen),stülpt sich die Membran ein und schließt dabei die transportierenden Stoffe ein. Ein Vesikel bildet sich,das durch die Membran wandert und die Stoffe auf der anderen Seite wieder frei gibt. Die Exozytosefunktioniert entsprechend (z.B. Transport von Pepsin, Salzsäure). Die abschnitteweise Erneuerung der Zellmebran folgt dem selben Mechanismus.

• Transport innerhalb der ZelleDie Hälfte des Zellvolumens besteht aus Organellen, die von Membranen umschlossen werden. Der  Austausch von Stoffen funktioniert hier genauso wie bei der Zellmembran. Folgende Transport-Möglichkeiten bestehen innerhalb der Zelle:* Diffusion (wichtigster Transportprozeß im Zytoplasma)* Transport durch Vesikel (im endoplasmatischen Retikulum gebildet und im Golgi-Apparat aufbereitet)* axonaler Transport  (die Zelle wird von einem Zytoskelett durchzogen, dessen Hauptanteil ausMikrotubulibesteht. Diese dienen als Förderband für zu transportierende Stoffe. Je nach große des transportiertenStoffes schafft der Transport zwischen wenigen mm und 40 cm pro Tag. Dies ist vor allem beiNervenfasern oder Axonen mit bis zu 1 m langen Zellausläufern von Bedeutung.

• Transport von InformationenNicht nur Stoffe, auch Informationen werden transportiert. Die verschiedenen Zellfunktionen werdendurch Botenstoffe (messengers) gesteuert. Hierbei aktivieren die äußeren Signale über  G-Proteineintrazelluläre Botenstoffe (second messenger ), wie Calcium, cAMP (cyklisces Adenosin-Mono-Phosohat)und IP3 (Ionsitol-Tri-Phosphat).

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2.3. Spezialisierung von Zellen, ZellverbindungenUm so größere Zellverbände sich im Laufe der Evolution herausbildeten, um so mehr war es einzelnenZellen Möglich sich zu spezialisieren. Spezialisierte Zelltypen verbanden sich zu Geweben, diese wiederumzu Organen. In diesen befinden sich zusätzlich Adern zur Versorgung und Nervenzellen zum Austausch vonInformtionen. Die einzelnen Zellen sind mittels Desmosomen (Verankerung von Zellen mittel knopfförmiger Kontakte, Zugelastungen werden über Kreatinfasern ausgeglichen), tight junctions (Verschmelzung der 

Membranwände) und gap junctions / Nexus (häufigste Zellverbindung, Wände sind eng verbunden, durchSpalte ist Austausch wasserlöslicher Moleküle moglich)verbunden.

2.4. Gliazellen• Gliazellen bilden das Gewebe rund um jede Nervenzelle. Im Gegensatz zu Nervenzellen können sie sich

teilen und auch vernarben. Tumore im Nervensystem (z.B. Gehirntumore) bestehen aus wucherndenGlia-Zellen. Die Glia-Zellen ummanteln die Nervenzellen und bilden damit die Blut-Hirn-Schranke.

• Zur Versorgung benötigen die Gliazellen Sauerstoff und Glukose. Wird die Versorgung unterbrochen, sotreten nach 4 sec Funktionsstörungen auf, nach 8 - 12 sec kommt es zur Bewußtlosigkeit und nach 8 - 12min zu einer Degeneration und irreparablen Schäden.

• Es gibt im menschlichen Organismus 50x mehr Glia- als Nervenzellen.• Funktionen:

* Stützfunktion im ZNS

* Elektrische Isolierung der Nervenzellen* Abbau von Zellresten* Regulation der K+-Konzentration* Abbau von Transmittern und Neuropeptiden* Bildung der Blut-Hirn-Schranke* Ernähungsfunktion der Nervenzellen

•  Arten von Gliazellen:* Mircoglia: entsprechen Makrophagen (Abbau von Zellresten)* Macroglia: Astrozyten (lange Fortsätze; hauptsächlich Blut-Hirnschranke; größter Anteil der Glia-Zellen)

Oligodendrozyten (kurze Fortsätze; Isolierfunktion)* Schwammzellen: Isolierung im PNS (einfache Umschließung oder Myelinisierung)

2.4. Nervenzellen•

Der Aufbau einer Nervenzellen ist gleich dem jeder anderen Zelle. Allerdings ist sie weit auslaufendverzweigt und bildet starken Kontakt zu anderen Zellen.•  Aufbau:

* Zellkörper (=Soma, 5 - 100 µm)* Dendriten (Ausläufer zur Aufnahme von Informationen, „Empfangsantennen“)* Axonen (=Neuriten, Weiterleitung von Informationen / Befehlen an andere Zellen über Synapsen)

• Klassifikation:* nach Morphologie der Nervenzelle (Größe, Länge, Leitungsgeschwindigkeit)* nach biochemischem Inventar (Antikörper-Analyse, Antigen-Reaktion; geringe Korrelation zwischenFunktion und biochemischen Inventar einer Nervenzelle)

* nach Funktion (Feststellung einer Durchtrennung / Verletzung, intra- extrazelluläre Ableitung)

2.5. Zusammenarbeit von PNS und ZNS

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Hormon

G-Pro tein

GTP

GDP + Phosphor 

 AC (Adenylatzylase)

 ATP cAMP

cAMP-Reaktionskette

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Informationen von PNSZNS

Afferenz 

viszerale Haut, Skelettmuskulatur, Gelenke

somatische Eingeweide

sensorische Sinnesorgane

Informationen von ZNSPNS

Efferenz vegetative

Glatte Muskulatur, Drüsen,Herzmuskel

motorische Skelettmuskulatur 

2.6. Das PNS• Periphere Nervenzellen (also Nervenzellen außerhalb des ZNS) sind in Schwammzellen eingewickelt und

somit isoliert. Die Schwammzellen wickeln sich sehr fest um die Nervenzellen, so das sich in der Isolationsschicht nur wenig Zytoplasma befindet. Die Schwammzellen werden auch Myelin genannt, dieNervenzellen sind also myelinisiert.

• Mehrere Nervenzellen können sich zu Remarkzellen verbinden.• Nervenfasern:

 Axone mit Schwammzell-Hüllen nennt man Nervenfasern, Nerven sind Bündel von Nervenfasers• Klassifikation von Nervenfasern nach Größe:

* Afferenzen

Gruppe Ø enden Fasertyp myelinisiert VLeitung Funktion, z.B. Korrelat

I  12 - 20 µmin

Muskelspindel(korpuskulär)

 A α +70 - 120

m/s

Primäre Muskelspindel-und

Sehnenorganafferenzen

Längendehnung,Spannung

II  5 − 15 µmin

Muskelspindel(korpuskulär)

 A β + 25 - 70 m/sMechanorezeptoren der 

HautBerührung, Druck,

Vibration

III  1 − 7 µmnicht

korpuskulär   A δ + 10 - 25 m/s

Tiefe Drucksensibilitätdes Muskels,

Hautafferenz für Temperatur, Nozizeption

Druck, Kälte, Noxe

IV 0,1 − 2 µ

mnicht

korpuskulär C -

0,5 - 2,5m/s

Marklose nozizeptiveFasern

Noxe

* Efferenzen

Fasertyp mittlerer Ø VLeitung Funktion, z.B. Korrelat

 A γ  5 µm 15 - 30 m/s Motoaxone zu Muskelspindeln Innervierung der Muskeln, Bewegung

Β 3 µm 3 - 15 m/s Sympathisch präganglionäre Fasern -

2.4. Das Membranpotential• Entstehung:

Im Körper sind Ionen unterschiedlich verteilt, so dass es durch die Konzentrationsunterschiede auch zuLadungsunterschieden kommt. Daraus resultiert das Membranpotential  einer jeden Zelle. Dieses istimmer negativ und in einem Bereich zwischen -55 mV und -100 mV.

• Funktion der Membran:Die Zellmembran (~ 6 nm dick) liegt als Isolator zwischen positiven und negativem Bereich. In einer Zellesind nur wenige Ionen nötig, um ein Potential zu erzeugen.

• Ruhepotential:Das Ruhepotential, also ohne Erregung, ist in erster Linie ein K +-Diffusionspotential , das nahe am K+-Gleichgewichtspotential liegt, da K+ der gewichtigste Erzeuger diese Potentials ist. Das Ruhepotentialkann kurzfristigen Veränderungen unterliegen (bei Skelettmuskulatur bis 1 ms, beim Herzen bis 200 ms).

• K+-Ionenkonzentration: 155 mmol/l (intrazellulär) und 4 mmol/l (extrazellulär)• Na+-Einstrom:

Da die Zellmembran in Ruhe ein wenig durchlässig ist, kommt es zu einem andauernden, wenn auchgeringen  passiven Einstrom von Na+. Damit das Ruhepotential aufrecht erhalten werden kann und dieZellfunktionen nicht zum Erliegen kommen, ist ein steter aktiver Transport von Na + aus der Zelle und K+ indie Zelle nötig. In Ruhe sind die passiven und aktiven Ionenströme durch die Membran in einem

dynamischen Gleichgewicht.

2.5. Das Aktionspotential einer Nervenzelle

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• Entstehung:Wird eine Nervenzelle gereizt kommt es zu einem Aktionspotential. Es wird eine Depolarisation durch denplötzlichen und kurzzeitigen Einstrom von Na+ in die Zelle verursacht. Eine Repolarisation kommt durchden Ausstrom von K + zustande.

• Kennlinie:

Wir eine Zelle depolarisiert, kommt es aber ca. -60 mV zu einem  Aktionspotential . Das Aktionspotentialwird nur als An/Aus-Information vermittelt, die Stärke des einzelnen Aktionspotentials ist unerheblich.• Kodierung eines Aktionspotentials im ZNS:

Die Stärke eines Reizes wird nicht durch die Höhe des Aktionspotentials repräsentiert, sondern durch dieFrequenz seines Auftretens. Im ZNS kann diese Frequenz bis zu 500 Hz haben, im PNS nur bis 10 Hz.

• Refraktärphase:Nach einer Erregung ist eine Nervenzelle für etwa 2 ms nicht wieder erregbar. Diesen Zeitraum nenntman absolute Refraktärphase. Danach kann eine Nervenzelle eine Zeit lang zwar wieder erregt werden,die ausgelösten Aktionspotentiale haben aber eine verkleinerte Amplitude. Diese Phase nennt manrelative Refraktärphase. Erst nach mehreren ms ist die Nervenzelle wieder voll erregbar.

• Mit einer  Patch Clamp kann das Öffnen und Schließen einzelner Kanäle einer Nervenzelle direktbeobachtet werden.

• Mögliche Zustände eines Na+-Kanals:* geschlossen und aktivierbar * offen und aktivierbar * geschlossen und nicht aktivierbar (nur durch Repolarisation wieder aktivierbar)

•  Aktionspotentialschwelle:Die Schwelle ist abhängig von der Ca+-Konzentration im Körper. Bei niedriger Konzentration sinkt dieSchwelle, bei hoher steigt sie.

2.7. Weiterleitung von Aktionpotentialen• Das Signal einer Nervenzelle wird über das  Axon zu einer anderen Nervenzelle im Rückenmark

weitergeleitet. Innerhalb des Axons wird das Signal mittels Stromschleifen, also mittels einer temporärenUmpolung der Ladungen im Axon, weitergeleitet. Die Geschwindigkeit hängt hierbei vom Durchmesser des Axons ab, sowie davon, ob die Nervenfaser myelinisiert ist, oder nicht.

• Lokalanästhetika blockieren den Natriumkanal und verhinden damit die Entstehung und Fortleitung von Aktionspotentialen.

• Elektroneurographie (ENG): Bei diesem Verfahren wird das Massenpotential eines Teiles einer Nervenfaser abgeleitet. Reizt man nun eine Stelle vor der Nervenfaser, kann man die ungefähreLeitungsgeschwindigkeit herausfinden. Dieses Verfahren ist außerdem hilfreich, um Störungen oder pathologische Veränderungen im Axon aufzuspüren. Eletromyographie (EMG; die Meßelektroden werdenin den Muskel gestochen), und Elektrokardiogramm (EKG) sind weitere Meßmethoden.

• Synapsen: Am Ende jeder Nervenzelle befindet sich eine Synapse. Diese leitet das Signal entweder an einenachfolgende Nervenzelle oder an einer Muskelzelle (motorische Endplatte). Eine chemische Synapse istwie folgt aufgebaut:

Wird ein  Aktionspotential  an die Synapse weitergeleitet, öffnet  diese einen Ca2+-Kanal . Durch das

8

mW

0 mW

- 100 mW

- 50 mW

Überschuß

Schwelle

Depolarisation Repolarisation Hyperpolarisation Depolarisation

ms1 2 3 4

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einströmende Ca2+ geben dieVesikel Transmitter in densynaptischen Spalt  ab. Der Transmitter wird von Rezeptorender Muskelzelle bemerkt, worauf-hin diese einen Na+-Kanal öffnet .Das einströmende Na+ ergibtwiederum ein  Aktionspotential  inder Muskelzelle. Der Transmitter im synaptischen Kanal wird durchSpaltung abgebaut (Wirkzeit 1 - 2ms) und danach von der Synapsewieder aufgenommen.

• Störung bei der synaptischenWeiterleitung:* Hemmung der Freisetzung 

der Vesikel durch:Calium-Mangel, Botulinustoxin (verdorbene Lebensmittel), Latratoxin (Gift der schwarzen Witwe),

Strychnin* Besetzung der Rezeptoren ohne Öffnen der Kanäle:

Curare („Pfeilgift“, zeitlich begrenzt), Bangatoxin (Schlangengift)* Hemmung des Abbaus der Transmitter (Krämpfe können Folge sein):Nikotin, Kokain, Nervengasvergiftung, Insektizidvergiftung

• Transmitter: u.a. Acetylcholin, Glutamat, GABA (γ -Amino-Buttersäure)• Neuropeptide:

Bestehend aus kurzen Aminosäureketten (5 - 37 Aminosäuren) werden diese Peptide in Nervenzellengebildet. Ihre Aufgabe im ZNS ist nicht geklärt, aber sie scheinen modulativ  auf die Wirkung der Transmitter einzuwirken . Zu den Neuropeptiden zählen z.B.: Substanz P, Somatostatin, Bombesin,...Bei einer Entzündung eines Gelenks werden z.B. Neuropeptide freigesetzt. Die entzündete Stelle wirddadurch verfärbt und empfindlich.

• Verschiedene Arten von Synapsen:

* axodenritisch: Verbindung von Axon auf Dendriten* axosomatisch: Verbindung Axon auf Soma* axoaxomisch: Verbindung von Axon auf Axon

2.8. Das zentrale Nervensystem (ZNS)• Im ZNS kommen auf jedes Neuron 6000 Synapsen aller Art zusammen. Im Neuron entsteht nur bei

ausreichender Reizung durch mehrere Synapsen ein Aktionspotential (Summenaktionspotential ). EineErregung durch eine einzelne Synapse (EPSP = erregendes postsynaptisches Potential ) kann dieSchwelle zum Aktionspotential überschreiten.

• Ein Beispiel für eine solche Erregung ist der Patellarsehnenreflex (gesteuert durch das Rückenmark) zur Steuerung des Stehens. Durch diesen Reflex wird die Feinregulierung der Muskelspannung beim Stehendurch wackeln vorgenommen. In den Motoneuronen finden sich drei Möglichkeiten zur Öffnung der Ionenkanäle:

* Rezeptor mit Ionenkanalfunktion:4 - 5 Transmitter werden benötigt, damit der Kanal sich öffnet.* Indirekte ionengesteuerte ionotrope Rezeptoren:

In der Membran befindet sich ein Rezeptor, sobald Transmitter oder Liganden an diese binden, werdensekundäre Botenstoffe gebildet, die die Ionenkanäle öffnen.* Metabotrope Rezeptoren:Die Funktionsweise gleicht der der indirekt ionengesteuerten Rezeptoren, allerdings werden hierdurchkeine Kanäle geöffnet, sondern Vorgänge in der Zelle ausgelöst (z.B. Erhöhung des Calciumgehaltes imHerzmuskel zur Förderung der Muskelkontraktion).

• Für eine lange Depolarisation (bis 5 s) sind möglicherweise Neurolipide verantwortlich. Diese sind vor allem im Gedächtnis von Bedeutung.

• Vor allen in Motoneuronen sind hemmende Prozesse von großer Wichtigkeit, da es ohne sie zuKrämpfen kommen würde. Eine Hemmung kann durch Depression (Verlängerung der Refraktärphase),eine  postsynaptische Hemmung  (die postsynaptische Membran wird in ihrer Empfindlichkeit gehemmt)oder eine  präsynaptische Hemmung  (Reduktion der Transmitter-Freisetzung) erreicht werden.Motoneuronen, die eine Kontraktion eines Muskel bewirken, sind immer noch mit einem Interneurongekoppelt, das eine Hemmung im Gegenmuskel verursacht. Diese wird durch ein inhibitorisches

9

Ca -Kanal2 +

Na -Kanal+

Synapse

Mythrochondien(zur Energieversorgung)

synaptischer Spalt

VesikelMuskelzelle

Transmitter (Acetylcholin)

        T

        T

        T

Rezeptoren

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 postsynaptische Potential (IPSP) an einer axoaxonischen Synapse erreicht. Durch eine Erhöhung der Leitfähigkeit von K+ und Cl- kommt es zu einer Hyperpolarisation, das Membranpotential wird also nochnegativer. Treffen mehrere IPSPs zusammen, kann er vorkommen, das die Synapse dauerhaftdepolarisiert wird und nicht mehr auf eingehende EPSPs reagiert. Bei einem Zusammentreffen von IPSPund EPSP hingegen wird lediglich das PSP abgeschwächt. Tetanustoxin hebt die Wirkung der IPSPs auf,es kommt zu starken Krämpfen. Auch lange IPSPs sind möglich. EPSP: Depolarisation durch Transport von Na+

IPSP: Depolarisation durch Transport von K+ und Cl-

• Parkinson: Bei dieser Störung liegt ein Mangel des Transmitters Dopamin vor. Dadurch wird dasgesamte Gleichgewicht der Transmitter gestört. Andere Transmitter werden dadurch stärker ausgeschüttet, es kommt zum typischen Zittern und unkontrollierten Bewegungen. Die Gabe einer Dopamin-Vorstufe, die durch die Blut-Hirn-Schranke kommt, kann eine Linderung der Symptomatikbringen.

• Die synaptische Effizienz  wird durch häufige Benutzung und die vorangegangene Stimulation der Synapse verändert werden. Dies spielt vor allem bei Lernprozessen eine Rolle.

• Interaktion von Neuronen:* räumliche Summation: Die EPSPs von mehreren Synapsen werden summiert* zeitliche Summation: Mehrere EPSPs werden auf einer Synapse summiert

• Elektrische Synapsen:Bei einer elektrischen Synapse liegen die Membranschichten zweier Zellen eng bei einander undbeisitzen Kontaktstellen, an die Proteine gelagert sind, die Kanäle erzeugen. Kommt es zu einem

 Aktionspotential, fließt Na+ direkt von einer Zelle in die andere, ohne Freisetzung von Transmittern. Eineelektrische Synapse funktioniert in beide Richtungen.

3. Hormone

3.1. Einführung• Das endokrine System ist eng an das PNS angebunden. Es dient dem Körper dazu, sich schnell an

wechselnde Situationen anpassen zu können. Die Hormone werden in endokrinen Drüsen produziert(z.B. Schilddrüse, Nebenniere, Hypophyse,...) und ins Blut abgegeben. Darüber hinaus gibt es auch nochsogenannte Gewebshormone, die durch ein ganzes Gewebe diffundieren und somit auf die gesamteGewebsregion wirken.

Rezeptoren:Bestimmte Zellen haben Rezeptoren für verschiedene Hormone, an denen diese binden können. DieseRezeptoren können an verschiedenen Stellen der Zelle sein.

Typ Ort Art Zugriff  

Membranrezeptoren

an der Membran

Peptide, Proteine direkt

Plasmarezeptoren im Plasma Lipide H. muß durch Zelle diffundieren

Kernrezeptoren im Zellkern SchilddrüsenhormonH. muß zum Kern vordringen (nur für niedermolekulare H.möglich)

Es gibt α -adrenerge und β -adrenerge Rezeptoren. Die α-adrenergen reagieren besonders gut auf Noradrenalin und ein wenig auf Adrenalin. Die β-adrenergen reagieren besonders gut auf Isoproterenolund ein wenig auf Adrenalin. Der Herzmuskel hat z.B. β-adrenerge Rezeptoren. Beide Typen vonRezeptoren können mit α-, bzw, β-Blockern blockiert werden.

• Synthese:Zuerst wird ein Präprohormon im Golgiapperat einer Zelle zu einem Hormon synthetisiert. Dieses Hormonwird darauf hin bis zu seiner Ausschüttung in Vesikeln gespeichert.

3.2. NebennierenrindeDie Nebennieren sitzen auf den Nieren auf. Sie bestehen aus Rinde und Mark und sind wie folgt aufgebaut:

Das Nebennierenmark  produziert die Hormone  Adrenalin und Noradrenalin. Die Nebennierenrinde bestehtaus drei Schichten. Die zona reticularis ist die innerste und produziert hauptsächlich männlicheGeschlechtshormone (Androgene), wie Testosteron. Die mittlere Schicht ist die zona fascicularis undproduziert vor allem Glukokortikoide (u.a. Cortisol). Diese unterstützen hauptsächlich Prozesse, die dafür sorgen, dass den Zellen genug Glukose zur Verfügung gestellt wird. Die äußerste Schicht, die zonaglomerulosa, produziert Mineralkortikoide (z.B. Aldosteron) und sorgt für Konstanz im Wasser- und

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Ionenhaushalt des Körpers.

3.3. HypothalamusDer Hypothalamus befindet sich im limbischenSystem und wird direkt durch Informationen ausdem Gehirn gesteuert und somit die Ausschüttungseiner Hormone. Diese Hormone wirken auf die

Hypophyse ein, die wiederum Hormone in denKörper abgeben kann. Er kann insgesamt achtHormone ausschütten:

Name Wirkung auf Releasing (+) / Inhibiting (-)

TRH TSH +

LHRH FSH, LH +

CRH ACTH +

GHRH GH +

PRH PRL +

GHIH GH -

PIH PRL -

3.4. HypophyseDie Hypophyse ist ebenfalls Teil des limbischen Systems. Sie wiegt etwa 0,5 g und ist lebensnotwenig. DieHypophyse wird in den Hypophysenvorderlappen (Adenohyphyse) und den Hypophysenhinterlappen(Neurohypophyse) unterteilt.

3.5. Hormone des Hypophysenvorderlappens (Adenohypophyse)Hormon Klassifikation Wirkung auf... Funktion

GH, STH Wachstumshormon alle KörperzelllenUnterstützt Knochenwachstum, Proteinsynthese, Zellteilung,Lipolyse und Glykogenolyse

 ACTH Adenokortikotropes Hormon NebennierenrindeSorgt für die Ausschüttung von Cortisol aus der Nebennierenrinde

TSHThyreoidea-stimulierendesHormon

SchilddrüseWirkt auf die Schilddrüse ein (Proteinsynthese, Wachstum,Hirnreifung)

Prolaktin Mlichsynthese-Hormon alle Körperzel llen Verantwortlich für die Produktion von Muttermilch

FSH, LH Geschlechtshormone GonadenTestosteron-Ausschüttung (u.a. Aggressivität), Spermabildung( ), Menstruation & Follikelbildung ( ), Entwicklung desGeschlechtes

3.6. Hormone des Hypophysenhinterlappens (Neurohypophyse)Hormon Klassifikation Wirkung auf... Funktion

 ADH, Vasopressin Antidiuretisches Hormon Niere Einfluß auf Wasserhaushalt und Kreißlauf 

Oxytozin Geschlechtshormon Uterus, Brust ( )Kontraktion des Uterus bei Geburt, Freisetzungvon Muttermilch, Bindungsverhalten

3.7. Das Hormonsystem• Regelkreis:

Die Wirkung des Hormons unterliegt einem Regelkreis, in dem es nach einer Ausschüttungen zuzahlreichen negativen Rückkopplungen zur Eindämmung der Ausschüttung nach der Wirkung kommt:

11

 

Niere

 Nebennier e nm a r k 

Nebenniere

zona ret i c ul ar i s 

zona f asc i c ul ar i s 

zona glome r ul o s a

Hypophyse Zielzellen

Hypothalamus

periphere Hormondrüsen

+

+

+

- -

-

-

-

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• Das Hormonsystem ist im Überblick wie folgt aufgebaut:

* Stoffe im Bereich des ZNS:Neurotransmitter, Neuropeptide

* Stoffe aus der Hypophyse:Releasing- und Inhibiting-Hormonea) glandotrope Hormone (ACTH, LH, FSH, TSH)b) andere Hormone (STH, Prolaktin, β-Endorphin)

* Stoffe aus endokrine Drüsen:Steroide, Schilddrüsenhormone

Der in der Grafik erwähnte Zeitgeber  sorgt für dieregelmäßige Ausschüttung bestimmter Hormone(z.B. immer tagsüber oder immer im Schlaf).Die Zirbeldrüse durch die Ausschüttung vonMelatonin (nur bei Dunkelheit) großen Einfluß denWach-Schlaf-Rhythmus.

4. Immunsystem

4.1. EinführungDer Mensch ist Lebensraum und Nährboden für die verschiedensten Lebensformen. Bakterien, Pilze, Viren,Einzeller bis hin zu Bandwürmern vermehren sich selbstständig und fügen dem menschlichen Körper Schaden zu (z.B. toxische Ausscheidungen von Bakterien). Darum ist es für den menschlichen Organismuswichtig, ein System zu haben, das ihn vor derartigen Angriffen schützt.

4.2. Aufbau und Arbeitsweise des Immunsystems• Leukozyten:

Die Leukozyten sind die Grundbausteine des Immunsystems. Es gibt drei verschiedene Sorten:* Granulozyten: ca. 67 %, werden im Knochenmark gebildet* Lymphozyten: ca. 26 %, werden im lymphatischen Gewebe gebildet, „Killerzellen“* Makrophagen: ca. 7 %, im Knochenmark gebildet, sind in Geweben seßhaft, sehr groß, „Freßzellen“

Sie können Bakterien und Giftstoffe entdecken, in sich aufnehmen und durch Verdauungunschädlich machen.

Es handelt sich dabei also um eine unspezifische, angeborene Abwehrreaktion. Die Leukozyten habeneine Lebensdauer von 100 - 300 Tagen und kommen im Blut in einer Konzentration von 7.000 pro mm 2

vor. Eine Überproduktion von Leukozyten nennt man Lekozytose (z.B. bei Leukämie kommt es zu einer Überproduktion, allerdings mit dem einzigen Effekt, das Nährstoffe verschwendet werden), eineUnterproduktion  Agranulozytose (z.B. bei radioaktiver Verstrahlung erfolgt eine Unterproduktion, mitfolgender Geschwürbildung und nach 6 Tagen eintretendem Tod).

• Funktionsweise der unspezifischen, angeborenen Abwehrreaktion:Bei einer Verletzung wird in der betroffenen Region Substanz P  freigesetzt, die für die Entzündung und Anschwellung verantwortlich ist. Sie lockt Granulozyten und Makrophagen an. Diese verspeisen die

Fremdstoffe, sterben dann ab (-> Eiter). Makrophagen sind im Vergleich zu den Granulozyten langlebiger aber auch langsamer. Im Falle einer  Virusinfektion wird diese durch die Lymphozyten bekämpft. Sieerkennen infizierte Körperzellen und greifen diese an. Bei einer Infektion steigt die Zahl der Leukozytenan.

• Spezifische, erworbene Abwehrmechanismen:* Schnelle, humorale Immunität (Monate bis wenige Jahre, akute bakterielle Infektion):  B-Lymphozyten produzieren Antikörper, die im Blut die passenden Fremdkörper angreifen* Langsame, zelluläre Immunität (mehrere Jahre bis lebenslang, Viren-Infektionen)  T-Lymphozyten produzieren Antikörper und bauen diese in ihre Zellmembran ein.

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externe Stimuli

Zeitgeber 

Hypophyse

Höhere Zentren

Hypothalamus

endokrine Drüse

limbisches System

Zielgewebe

  n  e  g  a   t   i  v  e   R   ü  c   k   k  o  p  p   l  u  n  g

a) b)

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Die Latenzperiode ist beim ersten Antigen-Kontakt lang. Beim zweiten wesentlich kürzer und heftiger.Dies ist den Gedächtniszellen zu verdanken. Sie erinnern sich an das Antigen und ermöglichen esschnell und effektiv Antikörper zu produzieren.

• Die von den B-Lymphozyten gebildeten Antikörper sind Immungluboline:* IgG (Y, Plazenta-gängig, ca. 80%)* IgM (5 sternförmig angeornete Y, können Zellen verklumpen, nicht Plazenta-gängig)* IgA (2 Y, zur lokalen Abwehr)* IgE (auf Mastzelle, die bei Aktivierung Histamin freigibt; allergische Reaktion)* IgD (auf B-Lymphozyt)

• Impfung:Bei einer aktiven Impfung wird der erste Antigen-Kontakt vorweggenommen, das heißt, der Körper wirdmit dem Antigen kontrolliert (z.B. durch abgetötete Erreger mit intaktem Antigen) in Kontakt gebracht, sodass er Antikörper entwickeln kann und bei einer späteren Erkrankung gewappnet ist. Bei einer  passivenImpfung hingegen werden nur bereits gebildete Antikörper gespritzt. Diese können Antigene angreifen, es

können allerdings keine eigenen Antikörper gebildet werden. Nach einer gewissen Zeit werden die Antikörper abgebaut und der Impfschutz hört auf.

4.3. Autoimmunkrankheiten• Bei Autoimmunkrankheiten wird der Körper vom eigenen Immunsystem angegriffen. Beispiele sind

Multiple Sklerose, Arthritis oder Rheuma.•  Allergische Reaktion:

 Auch allergische Reaktionen sind eine Art der Autoimmunkrankheiten. Zugrunde liegt eine Antigen- Antikörper-Reaktion, die durch den Kontakt mit einem Allergen ausgelöst wird. Hierbei wird Histaminfreigesetzt. Dies führt zu einer Gefäßerweiterung (in extremen Fällen bewirkt dies den Zusammenbruchdes Kreislaufs anaphylaktischer Schock), Hautrötungen/-schwellungen, starkem Absondern vonNasenschleimhaut oder zu Atembeschwerden (Asthma).

• HIV-Infektion, AIDS:

Das HIV dringt in T-Lymphozyten ein, zerstört diese und vermehrt sich dabei. Ein Zusammenbruch desImmunsystems ist die Folge.• Organtransplantationen:

Wird in den Körper ein fremdes Organ eingepflanzt, wird dieses vom Immunsystem als Fremdkörper betrachtet und es kann vorkommen, das das fremde Organ abgestoßen wird. Durch eineImmunsuppression wird das Immunsystem gezielt geschwächt oder ausgeschaltet, um ein Abstoßen zuvermeiden. Dies ist natürlich nicht optimal, da auch die Schutzfunktion des Immunsystems mitausgeschaltet wird.

• Bluttransfusion:Das Blut wird in von Mensch zu Mensch verschiedene Blutgruppen eingeteilt. Es gibt vier Blutgruppen,denen jeweils ein unterschiedliches Antigensystem zugrunde liegt. Eine bestimmte Blutgruppe weist Antikörper gegen eine andere Blutgruppe auf, so daß bei einer Bluttransfusion strengstens auf 

Kompatibilität zu achten ist, will man eine Immunreaktion (Verklumpen des Blutes vermeiden).Blutgruppe Antikörper gegen

 A B

13

T-Suppressor 

T-Killer 

T-Effektor 

Makrophagen

T-Helfer 

B-Lymphozyt

 Antikörper  Y Y Y

Antigen

A

 A n t i g e n - A n

 t i k ö r p e r -

  R e a   k

  t   i  o  n

Lymphoblasten

Lymphoblasten

Gedächtniszellen

Gedächtniszellen

T-Lymphozyt

T- Lymphokin

Lymphokine

humoral 

zellulär 

befallene Zellen

     A      A     A

  A  A  A  A  A 

A        A

     A     A

  g     r     e     i      f       e     n     a     n    

 f    r   e s s en       

 s t e u e

  r  n

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B A

 AB -

0 AB

Des weiteren unterscheidet man einen Rhesusfaktor . Dieser ist bei der Bevölkerung der BRD zu 85%vorhanden (rh +) und bei den restlichen 15% nicht (rh -). Außer bei einer Bluttransfusion ist der Rhesusfaktor auch bei einer  Schwangerschaft zu beachten. Hat die Mutter einen negativen Rhesus-Faktur und der Vater einen positiven, kann es sein, dass das Kind den Rhesusfaktor vom Vater erbt.

Vermischt sich nun (z.B. bei der Geburt) das Blut der Mutter mit dem des Kindes, bildet dasImmunsystem der Mutter Antikörper. Weist bei einer weiteren Schwangerschaft das Kind nun wieder einen positiven Rhesus-Faktor auf, kann es zu Komplikationen bis hin zum Tod des Kindes kommen.Diese Gefahr lässt sich allerdings durch geeignete Medikamente ausschließen.

• Psychoneuroimmunologie:Hierunter versteht man die Wechselwirkung zwischen Immunsystem und dem Nervensystem. Der Einflußdes Nervensystems bei Krankheiten sieht wie folgt aus:

Das autonome Nervensystem hat synaptischenKontakt mit Zellen des Immunsystems undgreift somit direkt in dessen Steuerung ein. DieNeuropeptide stammen aus den korpuskulärenNerven-endigungen. Vor allem im

Knochenmark und in der Milz haben bestimmteNervenfaser direkten Kontakt zu Zellen desImmunsystem (Leukozyten). Weiter Verbindungen bestehen durch dasHormonsystem.Im  Alter  kommt es durch die Abbau dessympathischen des Nervensystems zu einer  Abnahme der Immunreaktivität. Da nunweniger T-Zellen, Lymphozyten und T-Killerzellen vorhanden sind, kommt es zu einer erhöhten Anfälligkeit gegen Tumore, Krebs und Autoimmunkrankheiten. Auch ein verändertesSchlafprofil, schwächt das Immunsystem. Ein

regulärer Schlaf-Wach-Rhythmus ist Voraussetzung für ein intaktes Immunsystem. Psychologische Ein-flüsse wie gerlernte Hilflosigkeit und Depression erhöhen das Risiko für Immunstörungen und Krankheit.• Streß:

Extreme und andauernde psychische und physische Belastung und Hilflosigkeit („Streß“) hat einendirekten auf das endokrine System und damit auch auf das Immunsystem. Es wird die Produktion der Glukokortikoide in der Nebennierenrinde gehemmt und damit auch die Konzentration der Lymphozytenund Granulozyten. Dies hat eine Hemmung der Produktion von Interleukinen (Kommunikation imImmunsystem) und Immoglobin (Antikörper), sowie der Antigen-Präsentation und T-Suppressor-Zellen-Funktion. Darüber hinaus wird auch die Produktion von Prolaktin (notwenig für Interleukin-Produktion)und Wachstumshormon GH bei Streß verringert. Es kommt also zu Fehlfunktionen im Immunsystem(Allergien, Tumoren), sowie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Dem entgegen wirkenkönnen soziale Stützung, sowie Sport.

5. Das vegetative Nervensystem

• Das vegetative Nervensystem wird auch autonomes Nervensystem genannt, das es unabhängig vomZNS arbeitet. Eine willkürliche Beeinflussung ist also nur sehr schwer und begrenzt möglich. Esübernimmt die Steuerung folgender Systeme:* Atmung* Drüsensekretion* Fortpflanzung* innere Organe* Körpertemperatur * Kreislauf * Stoffwechsel

* Verdauung• Systeme des VNS:

* Sympathicus* Parasympathicus

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Umwelt

ZNS

PNS

sensorisch autonom

Immunsystem

Neuropeptide  ACh, Katecholamin

HormoneGefühle, Emotionen

Interleukine,Lympholeukine

P e pti d e

S ubst anz P,  VIP,  N P Y

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* DarmnervensystemSympathicus und Parasympathicus sind Nerven aus dem Brustmark und dem Hirnstamm, die insGewebe führen. Das VNS ist wie folgt aufgebaut:

Die Innervierung erfolgt nicht immer direkt. Oft gibt es noch ein zwischengeschaltetes Ganglion, der ersteZellkörper ( präganglionäres Neuron) ist über dieses mit dem zweiten Zellkörper ( postganglionäresNeuron) verbunden. Die präganglionären Fasern sind myelinisiert, die postganglionären nicht.

• Sympathicus:

* Reaktionskette I:

1. Zellkörper  Transmitter  Acetylcholin (ACh) 2. Zellkörper 

Transmitter 

Noradrenalin (ausadrenergen Nerven)

Gewebe

* Reaktionskette II :

1. Zellkörper  Transmitter 

 Acetylcholin (ACh) Nebennierenrinde

Transmitter Noradrenalin (80%),

 Adrenalin (20%) Blut

Mit unter übernimmt also die Nebennierenrinde die Funktion des 2. Zellkörpers.

* Die Übertragungsgeschwindigkeit ist in den präganglionären sehr schnell (20 m/s) und in denpostganglionären gemächlich (2,5 m/s). Die Reaktionen sind im VNS also langsamer als im

motorischenSystem.

* Der Parasympathicus innerviert zusammengefaßt ausgedrückt:glatte Muskulatur aller Organe, Herzmuskel, verschiedene Drüsen, Fettzellen, Leberzellen,Nierentubuli,

lymphatisches Gewebe15

sympat sc parasympat sc

 AugeTränen-,

Speicheldrüsen

Lunge

Herz

Leber 

Magen

Pankreas

Dünndarm

Nebennierenmark

Dickdarm, Rectum

Genitalorgane

Blase

Halsmark

Brustmark

Lendenmark

Kreuzmark

Medulla oblangata

Pons

Mesenzephalon

zervical

thoracal

lumbal

sakral

   n  e   r   v   u   s

    v  a   g    u   s

    X

III

IX, VII

Rückenmark

Ganglion

(

präganglionär postganglionär 

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• Parasympathicus:

Reaktionskette:

1. Zellkörper  Transmitter 

 Acetylcholin (ACh) 2. Zellkörper 

Transmitter  Acetylcholin (ACh)

Gewebe

Der Parasympathicus reizt keine Drüsen und keine Blutgefäße.

• Darmnervensystem:Beim Darmnervensystem bilden die Nervenzellen ein Netz  um Magen und Darm. So wird die glatteMuskulatur, sowie die sekretorischen und resorbierenden Systeme gesteuert. Es gibt imDarmnervensystem sensorische, motorische und Interneurone. Das Darmnervensystem ist also das„Gehirn des Darms“.

• Gemeinsame Einflußnahme von Sympathicus und Parasympathicus:Oftmals werden Zielorgane durch das antagonistische Zusammenspiel von Sympathicus undParasympathicus gesteuert. Der Sympathicus übernimmt eher die Rolle, den Menschen auf einen Kampf vorzubereiten. Nachfolgend einige Beispiele:

Ziel Sympathicus Parasympathicus

Herzschlagfrequenz + -

Darmmodalität - +Gallenblase - +

• Rezeptoren für Acetylcholin (ACh):Es gibt für ACh nikotinerge und muskarinerge Rezeptoren.

• Ruhetonus:Ohne Innervierung herscht im autonomen Nervensystem ein Ruhetonus vor. Er entsteht durch einepermanente Freisetzung von Aktionspotentialen im Ruhezustand. Seine Frequenz liegt zwischen 0,1 - 4Hz. Umso mehr die Frequenz über dem Ruhetonus liegt, um so enger ziehen sich die Gefäße zusammen(Vasoconstruktion). Liegt die Frequenz unter dem Ruhetonus, weiten sich die Gefäße (Vasodilatation).

• Reflexe:Es gibt vier Arten von Reflexen im VNS:

Reflex # Wirkrichtung Beschreibungviszerokutaner 1 Organ Haut

Einteilung der Haut in Reizzonen für innere Organe, Rötungen der Haut alsSymptom für innere Erkrankungen

viszerosomatischer 2 Organ Muskel -kutiviszeraler 3 Haut Organ Wärme auf der Haut (z.B. durch Wärmflasche) wirkt auf innere Organeintestino-intestinaler 4 Organ Organ -

 Diese Reflexe werden bei einer Durchtrennung des Rückenmarks zerstört. Bei einer starken Quetschungkommt es zu einem postganglionären Schock und damit verbundenen Fehlfunktionen in den Afferenzen.Nach einer gewissen Zeit kommt es aber wieder zu einer langsamen Neuorganisierung.

Das vegetative und das somatosensorische System sind auf Rückenmarksebene eng verknüpft:

16

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1) viszerokutaner Reflex:2) viszerosomaischer Reflex3) kutiviszeraler Reflex4) intestinointestinaler Reflex

• Grobeinteilung des menschlichen Nervensystems:

17

Darm

Muskel

Haut

       v      i     s     z      e      r     a      l   e 

      A      f      f      e       r

     e      n     z    e     n

E   f    f    e   

r    e   n  z    z   

u     M     u    s     k      e     l      

    H     a    u  t    a  f  f  e r  e  n   z   e   n

B a u c h g a n g l i o n 

E   f     f     e  

r   n  z   z  u  r   H aut

   E f  f   e r  e  n  z   z   u    m

  D   a r  m    

Rückenmarkshinterhorn

 

ZNSGehirn

Rückenmark

sensorisches NSmotorisches NS

autonomes NSSympathicus

ParasympathicusDarm-NS

Ganglien

Ganglien

ventrales Horn im Rückenmark