Skriptessenz Riskmanagement

107
Johannes Hein Dec/Jan 2010 Skriptessenz Riskmanagement Skriptessenz Riskmanagement WS 2010/2011 Dec./Jan. 2010/2011

Transcript of Skriptessenz Riskmanagement

Page 1: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Skriptessenz

Riskmanagement

WS 2010/2011

Dec./Jan. 2010/2011

Page 2: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 2

Tag 1

Verständnis der grundlegenden Probleme und Aufgaben

des Risiko-Managements

Page 3: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 3

Der Risikobegriff

Was ist Risiko?

• Risiko ist eine mögliche negative Auswirkung in der Zukunft

• eher unscharf: relevant sind Häufigkeit und Ausmaß

• Chance ist hier NICHT Teil des Risikos

• Chance und Risiko müssen im Gleichgewicht stehen

• Risiko – Ereignis / Umstand möglichst genau definieren

• Def. Risiko: Kennzeichnung der Eventualität, dass mit einer (ggf. niedrigen, ggf. auch

unbekannten) Wahrscheinlichkeit ein (ggf. hoher, ggf. in seinem Ausmaß unbekannter)

Schaden bei einer (wirtschaftlichen) Entscheidung eintreten oder ein erwarteter Vorteil

ausbleiben kann.

• Risiko wird meist bezogen auf einen möglichen künftigen Schaden oder Verlust (von

Vermögenspositionen) ohne Berücksichtigung von Gewinnchancen

• Risk is often expressed in terms of a combination of the consequences of an event or a

change in circumstances, and the associated likelihood of occurrence.

• Begriff Risiko: Wagnis, Gefahr

• Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit + Schadensausmaß

• Risiko = Wahrscheinlichkeit + Auswirkung

Page 4: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 4

Der Risikobegriff

Positive

Abweichung

Zielwert

negative Abweichung

Wahrscheinlichkeit

Gefahren

Chancen

Zukunft erwartetes

Jahresergebnis

Euro

Abb.: Risiko als mögliche Planabweichung

Page 5: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 5

Risiko-Wahrnehmung

Gefährliche Berufe: Fischer, Holzfäller, Piloten

Subjektive Wahrnehmung:

• Erfahrung

• Know-How

• Gewöhnung

Page 6: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 6

Risiko-Wahrnehmung

Verzerrte Wahrnehmung:

Bsp. Naturkatastrophen

Warum?

• Informationsangebot

• Art der Information „ Monster Sturm“

• Spektakularität der Ereignisse „WTC“, „Tsunami“

• Wirtschaftliche Interessen

Gesteuert vom kulturellen Kontext:

• Historischer und kultureller Kontext

• Einstellung zum Leben/Religion

• Risiko-Toleranz

• Bsp.: Meteoriteneinschlag im Elsass

Todesopfer • China

• Indien

• Pakistan

• Sudostasien

Berichterstattung • USA

• China

• Japan

• Russland

finanzieller Schaden • USA Katrina

• USA Andrew

• USA Northridge

• USA Ivan

Gesteuert von persönlicher Disposition

• Emotionale Bindung zum gefährdeten

Gegenstand

• Beeinflussbarkeit des Risikos „Atomkraft“

Weitere Einflussfaktoren:

• politische Interessen

• Handlungsspielraum (Legislaturperiode)

• Unternehmerische Interessen

• Macht „Rating Agenturen“

Page 7: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 7

Risiko-Wahrnehmung

Risikokurven für Naturkatastrophen

Häufige Ereignisse werden stärker wahrgenommen.

EU-Katastrophenbank 2009 ??????????????????

Risikoabschätzung nach Poisson

50 Jahre Lebensdauer von Gebäuden

10% Wahrscheinlichkeit für Erdbeben

Lamda für kein Ereignis: LN(90%)/50 = -0,21%

Wahrscheinlichkeit f. kein Ereignis: e-0,0021 = 99,79%

Wahrscheinlichkeit f. 1 Ereignis: 1-99,79% = 0,21%

Wiederkehrperiode: 1/0,21% = 475 Jahre

Page 8: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 8

Gründe für Risiko-Management

Warum RM?

Warum?

• R-Wahrnehmung und –bewertung muss objektiviert werden

• R-Bewertung muss nachvollziehbar sein

• Methoden zur objektiven Quantifizierung müssen gefunden werden

• Risikoabwägung muss möglich sein

• Risiko muss im Verhältnis zu Gewinnchancen stehen

• Aufwand Risikoverringerung/ Schadensausmaß – Abwägung

• Risiken verlangen adäquate Handlungsstrategien

• Risk Manager muss unabhängig sein

• Neue Risiken müssen erkennbar sein

Komplexere Rahmenbedingungen:

• Tempo der modernen Entwicklungen in allen Bereichen

• Volkswirtschaftliche Entwicklungen

• Gesetzliche Vorlagen – internationale Abstimmung

• Neue Produkte an den Finanzmärkten

• Globalisierung / Vernetzung

• Technische Innovationen

• Kürzere PLZ

• Gesellschaftliche Veränderungen

• Near Real Time IT (ständige Kontrolle)

• Meist mehrere Risiken im Verbund

• Korrelationen

• Nicht lineare Rückkopplungen

• Nicht steuerbare und steuerbare Faktoren

RM gilt nicht nur für

finanzielle Risiken

Das RM muss auf

alle Gefahren

ausgeweitet werden

Page 9: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 9

Gründe für Risiko-Management

Warum RM?

Risiken aus der Volkswirtschaft

• Expansionsmöglichkeiten

• rasch veränderte Wettbewerbssituation

• Wirtschaftspolitische Maßnahmen

• Turbulenzen an Aktienmärkten

Gesetzliche Vorgaben

• HGB / KonTraG

Grundlage für externe Risikoberichtserstattung

KonTraG erweitert Geltungsbereich der Risikoberichtserstattung

Konzernlagebericht muss beinhalten:

RM-ziele und –methoden

Methoden zur Absicherung von Transaktionen im Rahmen der Bilanzierung von Sicherheits

geschäften

Preisänderungs-, Ausfalls- und Liquiditätsrisiken

Risiken durch Cash-Flow Schwankungen

• DRS Deutscher Rechnungslegungsstandard, IFRS

• Basel II (III) – Banken

• Solvency II (Versicherungswirtschaft)

Page 10: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 10

Gründe für Risiko-Management

Solvency II

Solvency II ist ein Projekt der EU-Kommission zu einer grundlegenden Reform des

Versicherungsaufsichtsrechts in Europa, vor allem der Solvabilitätsvorschriften für die

Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen.

Wie bei Basel II wird ein 3-Säulen-Ansatz verfolgt, anders als bei der Bankenbranche stehen aber

weniger die Einzelrisiken, als vielmehr ein ganzheitliches System zur Gesamtsolvabilität im Zentrum.

Neben quantitativen (steht jederzeit ein ausreichendes Solvenzkapital zur Verfügung?) werden hier

auch qualititive Aspekte (besteht ein adäquates Risikomanagementsystem im Unternehmen?)

betrachtet.

3 Säulen:

1. Kapitalanforderungen (Risikomodelle)

2. Prüfung durch Aufsicht (interne Kontrolle, Berichterstattung, etc.)

3. Marktdisziplin (Offenlegungsvorschriften zur Markttransparenz und –disziplin, Anlehnung

an International Association of Insurance Supervisors IAIS

Page 11: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 11

Gründe für Risiko-Management

Solvency II

Artikel 246

Überwachung des Governance-Systems

(1) Die in Titel I Kapitel IV Abschnitt 2 festgelegten Anforderungen gelten auf Gruppenebene entsprechend.

Unbeschadet des Unterabsatzes 1 werden Risikomanagement- und interne Kontrollsysteme sowie das

Berichtswesen in allen Unternehmen, die nach Artikel 213 Absatz 2 Buchstaben a und b in die Gruppenaufsicht

einbezogen sind, einheitlich umgesetzt, damit Systeme und Berichtswesen auf Ebene der Gruppe kontrolliert

werden können.

(2) Unbeschadet des Absatzes 1 umfassen die internen Kontrollmechanismen zumindest

a) angemessene Mechanismen in Bezug auf die Solvabilität der Gruppe, die es ermöglichen, alle wesentlichen

Risiken zu erkennen und zu messen und diese angemessen mit anrechnungsfähigen Eigenmitteln zu unterlegen;

b) ein ordnungsgemäßes Berichtswesen und ordnungsgemäße Rechnungslegungsverfahren zur Überwachung und

Steuerung von gruppeninternen Transaktionen und Risikokonzentration.

(3) Die Systeme und das Berichtswesen gemäß den Absätzen 1 und 2 werden nach Maßgabe der Bestimmungen des

Kapitels III von der für die Gruppenaufsicht zuständigen Behörde einer aufsichtlichen Überprüfung unterzogen.

Page 12: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 12

Was soll Risikomanagement leisten?

Sicherstellen, dass ein ungewolltes Risiko nicht eintritt.

Koordination von Aktivitäten bzgl. Risiko-Richtlinien und Risiko-Kontrolle in einer

Organisation

Was sind das für Aktivitäten?

• Identifikation

• Messung

• Analyse

• Steuerung

• Kontrolle

Risikomanagement läuft in einem Prozess ab.

Identifikation Definition

& Messung

Analyse

& Bewertung

Steuerung

& Implementierung

Kontrolle

Page 13: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 13

Grundsätzliches

Risiko-Identifikation

Identifizierung von Risiken nicht immer einfach

• Spezialisten (technisch und methodisch) unabdingbar!

• Vernetzung verschiedener (int. + ext.) Geschäftsbereiche muss verstanden werden

Risiko muss exakt definiert werden

• Vertraglich (f. evtl. Risikotransfers)

• Politische Komponente bei Auslegung, wann ein Risiko eingetreten ist

• Inhaltlich bei der Analyse

• Definition ist eines der Hauptprobleme

Identifikation Definition &

Messung Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle

Page 14: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 14

Grundsätzliches

Risiko-Identifikation

Identifikation Definition &

Messung Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle

Page 15: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 15

Grundsätzliches

Risiko-Identifikation

Identifikation Definition &

Messung Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle

Page 16: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 16

Grundsätzliches

Risiko-Messung

Welche Größe interessiert?

• Total-Verlust

• Maximal-Verlust

Probable Maximum Loss

Expected Maximum Loss

• Mittelwert

Mittlerer Verlust

(95 + 5 + 75 + 5)/4 = 45

Mittlerer Ereignis-Verlust

((95 + 5) + 75 + 5)/3 = 60

Mittlerer Ereignisverlust der x% schlimmsten Ereignisse

((95 + 5) + 75)/2 = 87.5

Mittlerer Jahresverlust

((75+5) + (95+5))/2 = 90

Identifikation

Definition & Messung

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle

Page 17: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 17

Grundsätzliches

Risiko-Messung

Median

nicht normverteilte Daten

Streuung

oft: gleich Risiko

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Häu

figk

eit

Verlust Gewinn

Häu

figk

eit

Verlust Gewinn Verlust Gewinn

Häu

figk

eit

höhere Gewinnwahrscheinlichkeit Bedeutung für Extremwerte

Page 18: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 18

Grundsätzliches

Risiko-Messung

Faktor Zeit:

• Wichtig ist auch der relevante Zeithorizont!

• Evtl. können auch historische Daten verwendet werden

Faktor Genauigkeit:

• Gibt es unternehmensinterne Vorgaben?

• Gibt es gesetzliche Vorschriften?

• (Standardabweichung, Quality Sigma, DPMO, fehlerfrei)

• Unsicherheiten in der Berechnung:

aleatorisch: nicht beeinflussbar (natürliche Variabilität)

epistemisch: beeinflussbar durch vertieftes Wissen (ungenaue Modelle, Stichproben)

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Page 19: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 19

Grundsätzliches

Risiko-Messung

Extremwerte:

• sind selten fehlen in der Historie

• geben Range vor

• unklar ob Extrema evtl. nur Ausreißer sind

• Extrema sind schwer vorhersagbar

Welche Methodik?

• Einzelereignis Szenarien (z.B. Worst Case)?

• Was für Wahrscheinlichkeiten?

Ereignis-Einritt

Schaden-Eintritt

• Zweistufiges System:

grobe Erfassung um potenzielle Kumule /Risiken zu erkennen (Trigger basiertes Warnsystem)

detaillierte Modellierung der erkannten Risiken

• Muss Basis-Risiko bestimmt werden? bedeutend bei indexbasierten Finanzinstrumenten

Das Basis-Risiko wird bestimmt durch aleatorische und epistemische Unsicherheiten

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Page 20: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 20

Grundsätzliches

Risiko-Messung

Portefeuilles

• interessiert Gesamtrisiko oder Einzelrisiko?

• Gilt Gesamtrisiko = Risiko1 + Risiko2 ??

• Kann man das Gesamtrisiko berechnen?

• Korrelieren bestimmte Risiken?

• Gibt es günstigere und ungünstigere Risiken?

Was ist das Ziel?

• Schutz der Infrastruktur

• Schutz vor Personenschäden

• Schutz von Vermögenspositionen (Aktienkurse, Gewinne, Bonität, Bilanzschutz)

• Minimales Risiko und maximaler Gewinn sind i.d.R. ein Widerspruch

• Koordination mit anderen Unternehmenszielen

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

BSP S. 93,94,95

Page 21: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 21

Grundsätzliches

Risiko-Steuerung und Implementierung

Die Umsetzung der Erkenntnisse

• RM-Abteilung sollte unabhängig und hierarchisch hoch angesiedelt sein

• Versteht man das Risiko überhaupt? Wichtig!!!

Objektive Bewertung/ Vergleich von Risiken möglich?

• Ergebnisse beruhen auf quantitativen Verfahren?

• Pauschaler Sicherheitsaufschlag oder differenzierte Risikoprämien?

Handlungsoptionen

• Risikobegrenzung via Abgabe/Verteilung

• Risikobegrenzung via Limit

• Risikobegrenzung via Vorsorge

• Risikobegrenzung via Kompensierung

Einhaltung der Gesetzes-Auflagen (Richtlinien für Methodik und Datenqualität)

Einhaltung von Auflagen der Rating Agenturen (Bonität, Richtlinien für R-Informationen)

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Wahrscheinlichkeit

Auswirkung

inakzeptables aber

kalkulierbares Risiko

Abnehmende

Sicherheit der

Aussage „Russisch

Roulette“

inakzeptables aber

kalkulierbares Risiko akzeptier- und

kalkulierbares Risiko

BSP S. 108

Page 22: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 22

Grundsätzliches

Risiko-Steuerung und Implementierung

Handlungsoptionen

• Risikobegrenzung via Abgabe/Verteilung

Optimierung der Diversifikationseffekte

Versicherungen

Tausch (SWAP)

Outsourcing

• Risikobegrenzung via Limit

Festlegung was limitiert werden soll:

Welche Kennzahl?

Limitierung von Frequenz und Stärke?

Auf welchen Maßstab?

Diversifizierungseffekte nutzbar?

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

• Risikobegrenzung via Vorsorge

Gemeinsame Bemühungen mit dritten

Parteien (Unis, Regierungen)

Interne/externe Aufklärung Schulung

Interne Vorsorge (Rücklagen)

Risikodialog

• Risikobegrenzung via Kompensierung

Schaden steht mit Gewinn im Gleichgewicht

oft Kapitalmarktlösungen (z.B. Optionen,

Futures)

Page 23: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 23

Grundsätzliches

Risiko-Kontrolle

Greifen die Maßnahmen?

Kann man aus eingetroffenen Risiken lernen?

Ist die Handlungsstrategie noch adäquat?

Kontrolle des Erfolgs der Implementierung:

• Haben sich die Unternehmensziele geändert?

• Gibt es neue Risiken?

• Qualitätsmanagement-System?

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Page 24: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 24

Risk-Management Prozess

1. Identifikation: Definition, was erfasst werden soll

2. Messung: Quantifizierung / Qualitative Erfassung der relevanten Größen?

3. Analyse & Interpretation: Verständnis! und Bewertung der Messungen

4. Risikosteuerung: Handlungslösungen / Steuerung der Risiken im Abgleich mit den

Unternehmenszielen

5. Kontrolle: Zeitaspekt (Risiken ändern sich laufend)

Der Risikoprozess muss regelmäßig durchlaufen und kontrolliert werden

Implementierung des RM-Prozesses im U:

DATEN MÜSSEN VERSTANDEN WERDEN (FACHABTEILUNG) ABER TROTZDEM

UNABHÄNGIG.

In großen Firmen: eigenständige Abteilung, oben in der Hierarchie, Berichten an GeFü

In kleinen Firmen: Fachabteilungen mit GeLeitung, Gefahr, das RM nicht unabhängig ist

(Interessenskonflikte)

Analyse & Bewertung

Steuerung & Implementierung

Kontrolle Identifikation Definition &

Messung

Page 25: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 25

Zusammenfassung /Tagesordnung

Risiko-Identifikation:

• Möglichkeiten der Risiko-Identifizierung

• Checklisten, Interviews, Analyse aller Geschäftsprozesse

• Vollständigkeit

• Risiko Systematisierung

Risikoarten

Marktpreisrisiken

• Zinsänderungsrisiko

• Wechselkursrisiko

• Aktienkursrisiko

• Immobilienpreisrisiko

Ausfallrisiken

• Länderrisiko

• Kreditrisiko

Liquiditätsrisiken

• Aktivische L-Risiken: Vermögenswerte reichen nicht, den

finanziellen Verpflichtungen nachzukommen

• Passivische L-Risiken: FK kann nicht aufgenommen werden

Betriebsrisiken

• Interne Betriebsrisiken (Personen, Systeme, Prozesse)

• externe Betriebsrisiken

Geschäftsrisiken

• Absatzrisiko

• F&E Risiko

• Beschaffungsrisiko

• Strategierisiko

Page 26: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 26

Zusammenfassung /Tagesordnung

Risikobeurteilung:

• Richtlinien

• Definition

• Überlegungen zur Auswahl der Methode

Portfolioberechnungen:

• Diversifikationseffekte

• Volatilität

• Korrelationen

• Marginal Value at Risk

• BETA-Faktor

• Incremental Value at Risk

• Component Value at Risk, CoVaR

Page 27: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 27

Zusammenfassung /Tagesordnung

Kennzahlen und Maße

• Erwarteter Verlust

• Volatilität

• Value at Risk (VaR) - bezeichnet ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust einer

bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) mit einer gegebenen

Wahrscheinlichkeit und in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet.

• Short Fall (ES) - is a risk measure, a concept used in finance (and more specifically in the field of

financial risk measurement) to evaluate the market risk or credit risk of a portfolio. It is an alternative

to value at risk that is more sensitive to the shape of the loss distribution in the tail of the

distribution. The "expected shortfall at q% level" is the expected return on the portfolio in the worst

q% of the cases.

• Credit Value at Risk

• Kreditrisiko unerwarteter Verlust

• Risikoadjustierter Kreditzins

• Cash Flow at Risk

Page 28: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 28

Zusammenfassung /Tagesordnung

Lower Partial Moments

Bestimmung des Verlaufs der Kurve nach Unterschreitung eines Referenzwertes (Maximal-

Verlust)

Möglichkeiten der Berechnung:

• Varianz/ Kovarianz-Modell (analytischer Ansatz)

• Historische Simulation

• Monte Carlo Simulation - ist ein Verfahren aus der Stochastik, bei dem sehr häufig durchgeführte

Zufallsexperimente die Basis darstellen. Es wird dabei versucht, mit Hilfe der

Wahrscheinlichkeitstheorie analytisch nicht oder nur aufwändig lösbare Probleme numerisch zu lösen.

Als Grundlage ist vor allem das Gesetz der großen Zahlen zu sehen.

Balanced Scorecard

• RM-Schnittstelle zur Unternehmensstrategie

Risiko Bewertung

• Risiko-Gewinn Beziehung

• Sharpe Ratio – Überschussrendite pro Risiko

• RoRAC – Return in Risk Adjusted Capital

Page 29: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 29

Zusammenfassung /Tagesordnung

Handlungsstrategien

• Vermeidung: Vorsorge

• Verminderung: personell, technisch, organisatorisch

• Überwälzung: Risikotransfer, ART, Versicherung, Wording

• Selbst tragen: Captives

Risiken steuern und kontrollieren

• Frühwarnsysteme

• Entwicklung eines „Plan B“ (strategische Risiken)

• Einführung von Qualitätssicherungssystemen

Page 30: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 30

Tag 2

Verständnis, praktische Anwendung und Interpretation

wichtiger Kenngrößen

Page 31: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 31

Risiko-Identifikation

Identifizierung via

• Checklisten

• Interviews

• Analyse aller Geschäftsprozesse

Risiken unterscheiden sich von Branche zu Branche

Fachabteilungen und Top Management miteinbeziehen!

Evtl. Forschungsabteilung / externer Berater zur Identifikation unbekannter Risiken

Page 32: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 32

Risiko-Identifikation

Checklisten

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

Interviews

• Risiken werden von Spezialisten am besten erkannt

• ABER: Spezialist hat nicht immer Interesse daran, dass Risiken aufgezeigt werden

Mehrarbeit

politische Gründe

Chef / Kollegen nicht unbeliebt machen

Karriere Ziele

Page 33: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 33

Risiko-Identifikation

Analyse der Geschäftsprozesse

• Wer hat überhaupt Überblick über alle Prozesse?

• i.d.R. dominiert vertikales Denken ????????????????????????????????

• Prozess-Analyse eng verbunden mit QM redundante Schleifen??

• Wie laufen Entscheidungsprozesse ab? Gremien?

• gibt es regelmäßige Prozess-Überprüfungen (Milestones)?

• gibt es Alternativ-Prozesse?

Risiken je nach Branche unterschiedlich, aber:

• volkswirtsch., Naturgefahren und Globalisierung und Vernetzung betreffen alle Branchen

Fachabteilungen & Top Management

• Fachabteilungen müssen konsultiert werden (evtl. anonymisierte Nachfrage)

• Top Management muss konsultiert werden (Verständnis wichtig!!)

Forschungsabteilungen / externe Partner bei fehlendem Wissen (z.B. Produkthaftung)

• Kooperation mit externen Beratern

• Diplomarbeiten / Dissertationen

• Eigene Forschungsabteilung beauftragen

Page 34: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 34

Risikoarten

Wichtig ist die Vollständigkeit der Erfassung!

Systematisierung sollte gut überlegt sein – je nach: U-Aufbau, U-Prozesse, Methoden

Page 35: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 35

Risikoarten

Risiken

Wirtschaftswissenschaftliche Risiken

Betriebswirtschaftliche Risiken Volkswirtschaftliche Risiken

• Wirtschaftliche Dynamik,

Niveau, Stabilität, Entwicklung

• Expansionsmöglichkeiten

• Wechselkurs-, Aktienkurs-,

Rohstoffkursniveau

• Kaufkraft/A-Losigkeit

• Inflation

• Wettbewerb

• Wirtschaftspolitik

• Katastrophenereignisse

Finanzwirtschaftliche Risiken Leistungswirtschaftliche

Risiken

Natur-

wissen-

schaft-

liche

Risiken

Politi-

sche &

Gesell-

schaft-

liche

Risiken

Marktpreis-

risiko

• Zins-

änderungs-,

• Devisen-,

• Wechselkurs

• Aktien-,

• Immobilienri

siko

Ausfallrisiko

• Kreditr.,

• Länderr.,

• Insolvenzr.

Liquid

itätsri

siko

Betriebs-

risiko

extern &

intern

Geschäfts-

risiko

• Absatzrisiko,

• Beschaffungs-

risiko

• Strategierisiko

• F&E Risiko

Überlappungen

z.B. Naturgefahr & Versicherung

Überlappungen

z.B. VW beeinflusst BW

Unterscheidung gemäß internem

Rechnungswesen

Viele Abhängigkeiten: Kreditrisiko

führt zu Liquiditätsrisiko

Page 36: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 36

Risikoarten

Finanzwirtschaftliche Risiken

Marktpreisrisiko

• Definition nach Solvency II

Marktrisiko das Risiko eines Verlustes oder nachteiliger Veränderungen der Finanzlage, das

sich direkt oder indirekt aus Schwankungen in der Höhe und in der Volatilität der

Marktpreise für die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Finanzinstrumente ergibt.

• Historisch am längsten untersucht (Kernrisiko im Banking)

•Zinsänderungsrisiko bedeutend, wirkt sich auf viele

Bilanzpositionen aus

Wertverlust von festverzinslichen

Wertpapieren

Forderungen aLL können ZÄR auslösen

höherer FK-Zins führt zu Vermögensverlust

Var. Zinszahlungen führen zu Cash Flow Risiko

Indirekte Auswirkungen: Viele Bewertungen (

auch U-Wert) beruhen auf Marktzinsen

Auswirkungen komplex und in

unterschiedliche Richtungen

•Devisenrisiko

•Wechselkursrisiko v.a. für Exportländer (Dtl.) bedeutend

Devisenpositionen aus Exportgeschäft

unterliegen Wechselkursrisiko (Finanzwert)

•Aktienrisiko bei Nicht-Banken v.a. Risiko, dass Beteiligungen

Wert verlieren (Finanzwertrisiko)

•Immobilienrisiko selbstgenützt (Betriebsrisiko, Schutz durch

Versicherung)

Kapitalanlage (Marktpreisrisiko,

Finanzwertrisiko)

Page 37: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 37

Risikoarten

Finanzwirtschaftliche Risiken

Ausfallrisiko

• Ausfall von Zins- und Tilgungsleistungen im Kreditgeschäft, insolvenzbedingte Verluste

(aus Aktien, Unternehmensanleihen)

• Ausfallrisiko beinhaltet sehr hohe oder totale Verluste (Insolvenz) [Marktpreisrisiko

nur die (normalen) Kursschwankungen]

• Hauptrisiko der Banken (Basel II, Rating-Verfahren)

•Länderrisiko ausländische Staatsanleihen

Kredit-Vergabe ins Ausland

Politisches Risiko, Devisenpolitik, Stabilität des

Staates, Bonität des Staates und

Kreditnehmers

•Kreditrisiko Def. nach Solvency II

„Kreditrisiko“ das Risiko eines Verlustes oder

nachhaltiger Veränderungen der Finanzlage, das

sich aus Fluktuationen bei der Bonität von

Wertpapieremittenten, Gegenparteien und

anderen Schuldnern ergibt, ggü. denen die

Versicherungs- und

Rückversicherungsunternehmen Forderungen

haben, und das in Form von

Gegenparteiausfallrisiken, Spread-Risiken oder

Marktrisikokonzentrationen auftritt

Kreditrisiko bezieht sich auch Einzelkredit

Ausfallrisiko auf Portfolio

Page 38: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 38

Risikoarten

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiko

• Definition nach Solvency II:

„Liquiditätsrisiko“ das Risiko, dass Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen nicht

in der Lage sind, Anlagen und andere Vermögenswerte zu realisieren, um ihren finanziellen

Verpflichtungen bei Fälligkeit nachzukommen.

• finanzielle Verpflichtungen können nicht eingehalten werden

• Liquiditätsrisiken entstehen meist in Zusammenhang mit anderen Risiken

Aktivische Liquidationsrisiken:

• Vermögenswerte reichen nicht, den finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Passivische Liquidationsrisiken:

• FK kann nicht aufgenommen werden

Page 39: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 39

Risikoarten

Leistungswirtschaftliche Risiken

Betriebsrisiken

• Definition „Betriebsrisiko“ nach Solvency II:

„Gefahr von Verlusten wegen internem Versagen von Personen, Prozessen, Systemen oder

externen Ereignissen, einschließlich rechtlicher Risiken aber ausschließlich strategischer und

Reputationsrisiken.

• Definition „operationelles Risiko“ nach Solvency II

„operationelles Risiko das Verlustrisiko, das sich aus der Unangemessenheit oder dem

Versagen von internen Prozessen, Mitarbeitern oder Systemen oder durch externe Ereignisse

ergibt..

•Interne Betriebsrisiken Personen

Delikte (Betrug, Diebstahl)

Fehler

mangelnde Quali

Prozesse

mangelnde Kontrolle

Störungen

unvollständige Definition

Systeme

HW-/SW-Probleme

Datensicherheit

•Externe Betriebsrisiken Rechtsrisiken

Delikte von Drittparteien

Page 40: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 40

Risikoarten

Leistungswirtschaftliche Risiken

Geschäftsrisiken

• Absatzrisiko

Erfüllungsrisiko: es kann nicht rechtzeitig geliefert werden

Lagerrisiko: fertige Produkte können nicht gefunden werden

Transportrisiko

Abnehmer- und Verkaufsrisiko: Produkte werden nicht verkauft (größter Teil vom Absatzrisiko

• F&E-Risiko

ein neues Produkt kann nicht rechtzeitig entwickelt werden

• Beschaffungsrisiko

Bedarfsdeckungsrisiko: Produktionsfaktor nicht verfügbar

Transportrisiko: Transport von Produktionsfaktoren vom Lieferanten zum U

Lagerrisiko: Produktionsfaktor wird im Lager nicht gefunden

Lieferrisiko: Lieferausfall, -mangel, Lieferpreisänderung

• Strategierisiko

die GELeitung entscheidet sich für eine falsche Strategie

Top Down

Page 41: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 41

Risikoarten

Naturwissenschaftliche Risiken

Naturwissenschaftliche Risiken: Naturgefahren

• Überschwemmungsrisiko

Industrieanlagen in der Aue

• Sturmrisiko

Unsicherheit bzgl. Frequenz und Stärke

• Erdbebenrisiko

v.a. nicht überdachte Industrieanlagen (Auto-Parks) gefährdet

„Münchner Hagel“ – größter Schaden der Versicherungshistorie

Schadenspotentiale enorm: z.B. Katharina, Rita, Wilma (Hurricane 2005) $US 90 Mrd.

versicherter Schaden

Page 42: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 42

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

Richtlinien & Definitionen

• Saubere Definition wichtige Grundlage aller Rechnungen!

• Diskussion mit GeFü und Fachabteilungen notwendig

• Definition, welche Risikomaße verwendet werden sollen –Abstimmung mit Rating-

Agenturen, gesetzlichen Vorschriften, GeFü, inhaltliche Überlegungen

• Definition, auf welchem Sicherheitsniveau gerechnet werden soll

• Eindeutige Rechenanleitung zur Risiko-Maß Berechnung

• Kann quantitativ oder nur qualitativ gerechnet werden?

• Kann probalbilistisch gerechnet werden?

• Steht dem erhöhten Aufwand eine deutliche Verbesserung ggü?

• Eindeutige Definition der Geschäftseinheiten, auf die die Maße zu beziehen sind

• Vorschriften zur Dateneingabe

• Maße sollten in unternehmensinternen Schulungen (auch GeFü) erklärt werde, um

Fehlinterpretationen auszuschließen.

Page 43: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 43

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

Richtlinien & Definitionen

Daten:

• Vorschriften zur Dateneingabe

• Daten-Transparenz:

• verbesserte Datenqualität

• erleichterte Datenqualitätskontrolle

• Datenverantwortliche in den Abteilungen bestimmen

• Datenqualitäts-Bewertungssystem einführen

• Datenqualität evtl. per Abteilung intern veröffentlichen

• stärkeres Interesse der Fachabteilungen, Daten bestmöglich zu liefern

• Gefahr der Bloßstellung von schlechten Abteilungen

Page 44: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 44

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

Messung

• wichtigste Maße werden hier erklärt

• viele verschiedene Maße üblich

• Termini oft unscharf verwendet

• Vor der Interpretation Verständnis der Berechnungen prüfen

Erwarteter Verlust

Erwarteter Verlust = Summe (Verlust x Eintrittswahrscheinlichkeit)

Was interessiert?

• Jahresschaden

• Ereignisschaden

• relative oder absolute Verluste

• Sind Ursachen der Extremwerte verstanden? nur Ausreißer?

Was sagt erwarteter Verlust aus?

• Bsp. Erdbeben –Wiederkehr alle 1000 Jahre

Page 45: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 45

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

Varianz und Standardabweichung/ Erwartungswert

Formel Varianz:

• Glättung durch Jahresaggregate?

• zur Vergleichbarkeit entweder

relative Verluste verwenden (Schaden/Vermögen)

oder CoV verwenden

Standardabweichung

• Standardabweichung wird in der Finanzwirtschaft Volatilität genannt und in % der

Risikopositionen ausgedrückt

• Nachteile der Volatilität:

• Vglbarkeit schwierig, wenn Stichprobenumfänge verschieden (versch. Zeiträume)

• Risikoappetit nicht berücksichtigt

Erwartungswert

• Erwartungswert alleine hat nur begrenzte Aussage!

• Standardabweichung gibt wertvolle Info über Streuung

• In Graphik darstellen und nach Besonderheiten suchen

• Ursachen für Extremwerte sollten verstanden werden

Page 46: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 46

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

Extremwerte

• i.d.R. vom besonderen Interesse

• haben oft ungewöhnliche, schwer verständliche Ursachen

• Wahrscheinlichkeitszuordnung schwierig

• Beobachtungszeitraum und Vollständigkeit der Daten überprüfen!

•Totalverlust Verlust von 100% der Vermögensposition

•Possible Maximum Loss (PML) Totalverlust nicht möglich (Bsp. Industrieanlage,

die aus 2 Gebäuden besteht, welche durch

einen Fluss getrennt sind können nicht

abbrennen)

Schätzung des maximal möglichen Verlustes in

% der Vermögensposition

•Expected Maximum Loss (EML) Zu erwartender Höchstverlust unter

Normalbedingungen

•Short Fall (SF) Durchschn. über die x% schlimmsten

Ereignisse (meist 1%)

Beschreibt das verlustreiche Ende einer

Verlust-Verteilung

V.a. für Risiken geeignet, deren Verteilung

großverlust-geneigt ist

•Chart S. 63

Page 47: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 47

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

VaR – Marktpreisrisiko / CaR

Ein gutes Risikomaß sollte berücksichtigen:

• Mittelwert

• Streuung/Volatilität

• Sicherheitsbedürfnis/Risikoappetit

• Zeitraum

• Ein gutes Risikomaß sollte erlauben, Risiken zu vergleichen!

• VaR ist der maximale Verlust, der mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit

(Sicherheitswahrscheinlichkeit) innerhalb einer festgelegten Periode

(Liquiditätsperiode) nicht überschritten wird

• eingeführt von Morgan Stanley wg. steigenden Finanzmarktrisiken

• wird auch auf Ausfallrisiken angewandt (Kreditrisko, Insolvenzrisiko)

• regulatorisch bedeutend vorgehaltenes Kapital für Marktrisiken bei Banken

= VaR * bankenabhängiger Faktor

• Die Messung erfolgt entweder analytisch oder durch Simulation

VaR – Sicherheitswahrscheinlichkeit (Chart S. 67)

Page 48: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 48

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

VaR – Analytische Methode Einzelposition

Annahme: Normalverteilung!

𝑽𝒂𝑹 = 𝑽 × 𝝈 × 𝑻 × 𝜶 − 𝑻 × 𝝁

𝑽 = 𝐑𝐢𝐬𝐢𝐤𝐨𝐩𝐨𝐬𝐢𝐭𝐢𝐨𝐧 bspw. alle Aktien eines U

𝝈 = 𝐕𝐨𝐥𝐚𝐭𝐢𝐥𝐢𝐭ä𝐭 %

bspw. Standardabweichung über die Tagesrenditen

𝐓 = 𝐋𝐢𝐪𝐮𝐢𝐝𝐢𝐭ä𝐭𝐬𝐩𝐞𝐫𝐢𝐨𝐝𝐞 𝐝

Je nach Risikoposition benötigte Zeit, diese zu veräußern

Planungshorizont

bei Aktien üblicherweise 10 Tage

Achtung: Bei z.B. Liquidationsperiode=10d und al 10d Mittel vorliegenden Werten keine

Korrektur für Liquidationsperiode

𝜶 = 𝐒𝐢𝐜𝐡𝐞𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭𝐬𝐰𝐚𝐡𝐫𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭 #𝑺𝒕𝒂𝒏𝒅𝒂𝒓𝒅𝒂𝒃𝒘𝒆𝒊𝒄𝒉𝒖𝒏𝒈𝒆𝒏

Anzahl Standardabweichungen gemäß Sicherheitswahrscheinlichkeit

𝝁 = 𝐄𝐫𝐰𝐚𝐫𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐰𝐞𝐫𝐭 𝐖ä𝐡𝐫𝐮𝐧𝐠

mittlere erwartete Tagesrendite

Page 49: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 49

Definition & Messung / Analyse & Interpretationen

VaR –Einzelposition

Quantile für Standard Normalverteilung

(=Mittelwert = 0, StAbw. = 1)

mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% ist der erwartete Wert: Mittelwert – 2,33*

Standardabweichungen oder kleiner

Alpha Quantil 0,50% 1,00% 2,50% 5,00% 10,00%

x% der Werte sind größer als 99,50% 99,00% 97,50% 95,00% 90,00%

Mittelwert – x* Standardabweichung 2,58 2,33 1,96 1,64 1,28

•Chart S. 72

Page 50: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 50

Messung / Analyse & Interpretationen

Portfolios

Varianz / Volatilität für Portfolios:

• Kovarianz

• Korrelationskoeffizient

• Varianz s2

VaR für Portfolios – Veröffentlichung von JP Morgan

Page 51: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 51

Messung / Analyse & Interpretationen

Portfolios - VaR für Portfolios

Möglichkeiten der Berechnung

• Varianz/Kovarianz-Modell (analytischer Ansatz) – Annahme: Daten verhalten sich

normalverteilt

• Monte Carlo Simulation

Parameterwerte für versch. Szenarien (10k) definiert und Wahrscheinlichkeit zugeordnet (oft subjektiv)

stochastische Variation der unterschiedlichen Modellparameter

Kritik VaR-Methode •Volatilität ist stärkster Treiber in der Gleichung

• ist Schwankung für jedes Unternehmen am

wichtigsten?

•Normalverteilung (analytischer Ansatz) ist oft

nicht gültig

• Simulationsansätze oft unvollständig (zu wenige

Szenarien), subjektiv, Korrelationen schwierig

abzubilden

•Was passiert bspw. jenseits der 90%

Sicherheitswahrscheinlichkeit?

Kritik VaR-Aussage •Verknüpfung mit Ertrag erlaubt risikoadjustierte

Ertrags-Risiko-Steuerung =RoRAC = Return on

Adjusted Capital

•max. Risiko-Wert, der mit einer festgelegten

Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird

• Extremereignisse sind in der Regel die

bedeutenden => keine Aussage dazu

• Portfolio VaR vs. vorhandenes EK: VaR<< EK =>

hohe Kreditwürdigkeit

VaR in Kombination mit anderen (Extremwert-)

Maßen verwenden

Page 52: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 52

Messung / Analyse & Interpretationen

Portfolio - Diversifikation

Diversifikationseffekt – Definition nach Solvency II

…eine Reduzierung des Gefährdungspotentials von Versicherungs- und

Rückversicherungsunternehmen und –gruppen durch die Diversifizierung ihrer

Geschäftstätigkeit, die sich aus der Tatsache ergibt, dass das negative Resultat eines Risikos

durch das günstigere Resultat eines anderen Risikos ausgeglichen werden kann, wenn diese

Risiken nicht voll korreliert sind.

𝐷𝑖𝑣𝑒𝑟𝑠𝑖𝑓𝑖𝑘𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑒𝑓𝑓𝑒𝑘𝑡 = (𝑉𝑎𝑅

𝑛

𝑖=1

𝑡) − 𝑉𝑎𝑅𝑝𝑡𝑓

• Diversifikationseffekt: VaR(Portfolio) < Summe(Einzel-VaR)

• Korrelationskoeffizient -1 (Daten negativ korreliert):

> maximaler Diversifikationseffekt

• Korrelationskoeffizient +1 (Daten positiv korreliert):

> kein Diversifikationseffekt

Korrelation muss bei Aggregierung berücksichtigt werden

Page 53: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 53

Messung / Analyse & Interpretationen

Portfolio – Diversifikations-Maße

Marginal Value at Risk

dimensionsloser Faktor, der für eine Risikoposition angibt, wie stark sich das gesamte

Portfolio verändert wenn sich diese Risikoposition ändert

𝑚𝑎𝑟𝑔𝑖𝑛𝑎𝑙 𝑉𝑎𝑅𝐴 = ∆𝑉𝑎𝑅𝐴 = 𝛼[#𝑆𝑡𝐴𝑏𝑤] ×𝐾𝑜𝑣𝑎𝑟𝑖𝑎𝑛𝑧 (𝑅𝑒𝑛𝑑𝑖𝑡𝑒 𝑃𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝐴, 𝑅𝑒𝑛𝑑𝑖𝑡𝑒𝑝𝑡𝑓)

𝑉𝑜𝑙𝑎𝑡𝑖𝑙𝑖𝑡ä𝑡𝑝𝑡𝑓

BETA-Faktor

eingeführt von Sharpe; Maß für den Anteil des Risikos einer Einzelposition am

Gesamtportfolio

𝛽𝐴 =𝐾𝑜𝑣𝑎𝑟𝑖𝑎𝑛𝑧(𝑅𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝐴, 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑝𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜)

𝑉𝑎𝑟𝑖𝑎𝑛𝑧𝑝𝑡𝑓

Incremental Value at Risk

ist der VaR-Zuwachs vom Portfolio, wenn man ein neues Risiko dazunimmt 𝑖𝑛𝑐𝑟𝑒𝑚𝑒𝑛𝑡𝑎𝑙𝑉𝑎𝑅𝑖 = 𝑚𝑎𝑟𝑔𝑖𝑛𝑎𝑙𝑉𝑎𝑅𝑖 × 𝑊𝑒𝑟𝑡𝑍𝑢𝑠ä𝑡𝑧𝑙𝑖𝑐𝑕𝑒𝐴𝑛𝑡𝑒𝑖𝑙𝑒𝑅𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝑖(𝑊ä𝑕𝑟𝑢𝑛𝑔)

nicht immer sehr genau (Zusammenhang nicht linear nur Grobabschätzung ohne

Diversifizierung

Page 54: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 54

Messung / Analyse & Interpretationen

Portfolio – Diversifikations-Maße

Component Value at Risk CoVaR

• CoVaR ist genauer als Incremental Value at Risk, weil er den Diversifizierungseffekt

berücksichtigt

• CoVaR ist der um den anteiligen Diversifizierungseffekt verminderte VaR der

Einzelposition

𝐶𝑜𝑉𝑎𝑅𝑖 = 𝛽𝑖 × 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑔𝑒𝑤𝑖𝑐𝑕𝑡𝑖 × 𝑉𝑎𝑅𝑝𝑡𝑓

𝐶𝑜𝑉𝑎𝑅𝑖 = 𝑉𝑎𝑅𝑖 × 𝐾𝑜𝑟𝑟𝑒𝑙𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑘𝑜𝑒𝑓𝑓𝑖𝑧𝑖𝑒𝑛𝑡 𝑖, 𝑝𝑡𝑓

𝑉𝑎𝑅𝑚𝑖𝑡𝑛𝑒𝑢𝑒𝑛𝑅𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝑒𝑛 = (𝐶𝑜𝑉𝑎𝑅𝑖)

𝑛

𝑖=1

Feststellung der Risikotreiber (Berücksichtigung von Korrelation / Diversifikation)

Page 55: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 55

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

Allgemein:

• Kreditzinsen können gestaltet werden (Marktpreisrisiken nicht)

• Ausfallrisiko muss im Vertrag in den Kreditkonditionen berücksichtigt werden

• Risikoprämie muss in den Kreditzins eingehen

sonst Antiselektionseffekte: gute KN werden bestraft

z.B. Basel I (pauschale Eigenkapitalhinterlegung von 8% vs. Basel II (individuelle

risikoadäquate Sicherung)

Berechnung:

Refinanzierung

+ Betriebskosten

+ erwarteter Verlust

+ unerwarteter Verlust (EK-Kosten)

+ Gewinnmarge

=Risikoadjustierter Kreditzins („minimaler Zinsbedarf“)

Gilt für einzelgeschäftsbezogenes

Kreditrisiko (für Kredit-Portfolios v.a.

der Banken gibt es komplexe (Monte-

Carlo) Modellierungsansätze)

Page 56: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 56

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

Komponenten des Kreditzinses

• Kreditvergabe im Opportunitätsprinzip

liquide Mittel vorhanden; man könnte auch in etwas anderes investieren

Opportunitätszinssatz = risikoloser Zinssatz (Bundesanleihe) – Kreditzinssatz

• Kreditvergabe im Refinanzierungsprinzip

meist Banken: KG muss sich selbst das Geld erst Beschaffen, das später weitergegeben wird (=Refinanzierung)

Strukturkongruente Refinanzierung: LZ und Höhe des Refinanzierungszinssatzes sind identisch mit dem

vergebenen Kredit

• Betriebskosten

administrative Kosten für Kredit

• Standard-Risikokosten (=erwarteter Verlust)

Hauptbestandteil der Risikoprämie

• Eigenkapitalkosten (=unerwarteter Verlust)

=CVaR, um geforderte Verzinsung reduziert

entspricht der Standardabweichung bzw. dem VaR (∆ vom erwarteten Verlust)

wird im EK gehalten – nur die Verzinsung des EK geht in Kreditzins ein

Page 57: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 57

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

Kreditrisiko - Berechnung

• CVaR + erwarteter Verlust entspricht dem Quantil beim VaR

• Bsp.:

unerwarteter Verlust (=CVaR) = 49% vom Kredit

Erwarteter Verlust = 50% vom Kredit

Quantil der Verlusthöhe ist 99% = Sicherheitswahrscheinlichkeit

Alpha = 1% = restliches Verlustpotential

• Verteilung ist linksschief (wahrscheinlich fällt Kredit gar nicht aus – unwahrscheinlich fällt

er total aus – unerwarteter Verlust > erwarteter Verlust)

Risikoloser Refinanzierungssatz 3% x Kreditäquivalent

wird vom internen Rechnungswesen vom KG ermittelt

Erwarteter Verlust (Ausfallgefährdetes Volumen) = Kreditäquivalent x Rückzahlungsquote bei

Insolvenz x Ausfallwahrscheinlichkeit (gemäß Rating-Agentur)

Ausfallwahrscheinlichkeit – Probability of Default (PD) wird von Rating Agenturen bestimmten

Bonitäten zugeordnet

Rückzahlungsquote bei Insolvenz – Recovery Rate = Wieviel % vom Kredit bei Insolvenz

zurückgezahlt werden muss

Kreditäquivalent – Credit Exposure (CE) Kreditbetrag bei Ausfall

Page 58: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 58

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

• Ausfallwahrscheinlichkeiten

• Chart

• Chart

• Chart

• Berechnung unerwarteter Verlust

𝐶𝑉𝑎𝑅 = 𝑈𝑛𝑒𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑒𝑡𝑒𝑟𝑉𝑒𝑟𝑙𝑢𝑠𝑡 = 𝐾𝑟𝑒𝑑𝑖𝑡ä𝑞𝑢𝑖𝑣𝑎𝑙𝑒𝑛𝑡 𝑃𝐷 × 𝑆2𝐿𝐺𝐷 + 𝐿𝐺𝐷2 × 𝑆2𝑃𝐷

mit:

Kreditäquivalent = Volumen des Kredites

PD = Ausfallwahrscheinlichkeit

LGD = Loss Given Default = Verlustquote (Wieviel % vom Kredit muss der KN bei

Insolvenz nicht mehr bezahlen?)

S2 = Varianz

Kreditäquivalent, Credit Exposure (CE) – Kreditbetrag bei Ausfall

Page 59: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 59

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

• Rückzahlungsquote, Recovery Rate = 1-LGD

Wieviel % des Kredites bei Insolvenz zurückgezahlt werden müssen, abhängig von

Art und Wert der Sicherheiten

Garantien

Position des KG im Insolvenzverfahren

• Verlustquote, Loss Given Default (LGD)

LGD = 1 – Rückzahlungsquote

Wieviel % des Kredites müssen bei Insolvenz NICHT zurückgezahlt werden

• Volatilität (Standardabweichung) der Verlustquote (Loss Given Default – LGD)

Kreditsicherheiten müssen berücksichtigt werden: Kredit ohne Sicherheit – Verlustquote mit 100%

Wahrscheinlichkeit zu 100%, StDev ~0

daher Standardabweichungen nach Sicherheitsgruppen getrennt auf historische Daten berechnen

• Volatilität (Standardabweichung) der Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default –

PD)

𝑆𝑡𝐷𝑒𝑣𝑃𝐷 = 𝑃𝐷 × (1 − 𝑃𝐷)

Annahme: Ausfallwahrscheinlichkeit ist binominalverteilt (es gibt nur 2 Möglichkeiten: Kredit fällt aus oder

nicht)

Page 60: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 60

Messung / Analyse & Interpretationen

Kreditrisiko – Credit Value at Risk (CVaR)

• Eigenkapitalkosten (entsprechend dem unerwarteten Verlust) = (Geforderte Rendite der

Eigenkapitalanleger x Risikolose Verzinsung) x CVaR

• Gewinnmarge: v.a. bedeutend für Banken – nicht bedeutend für Nicht-Banken –

Unternehmen

• Moody:

Rating-Klasse

Ausfallwahrscheinlichkeit f. 1 Jahr

# Standard-abweichungen

Aaa 0,01% 3,72

A1 0,05% 3,29

A2 0,06% 3,24

A3 0,07% 3,19

Ba1 1,25% 2,24

Ba2 1,79% 2,1

Ba3 3,96% 1,76

B1 6,14% 1,54

B2 8,31% 1,38

B3 15,08% 1,03

FORMELSAMMLUN`G S: 107

Page 61: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 61

Messung / Analyse & Interpretationen

Cash Flow at Risk

• Cash Flow = Operative Cash Flow

Summe aller Erträge minus alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit

leistungswirtschaftlicher Tätigkeit (meist operatives Geschäft) stehen

Maß für den aus dem leistungswirtschaftlichen (Realgüter-) Prozess erwirtschafteten

Zahlungsüberschuss

• Cash Flow at Risk

Indirekte Methode zur Bestimmung des CF:

CF = Jahresüberschuss – Aufwendungen und Erträge

nicht gut geeignet, da Top Down Methode keine Information über einzelne Risikofaktoren gibt

Direkte Methode zur Bestimmung des CF:

CF = Umsatzerlöse – Materialaufwand – Lohnaufwand – Vertriebs- und Verwaltungsaufwand –

Zinsaufwand – Steueraufwand

Berechnungen an Unternehmensgegebenheiten anpassen (Zahlungseingänge/-ausgänge)

Page 62: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 62

Messung / Analyse & Interpretationen

Cash Flow at Risk

Komponenten des CF

Umsatzerlöse

Umsatzerlös = (Preis/Stück) x Verkaufsmenge

zentraler Erfolgsfaktor

Materialaufwand

Beschaffungsrisiko

evtl. Korrelationen zw. Preisen versch. Materialien berücksichtigen

Lohnaufwand

Problematisch bei variablen Löhnen – korreliert mit Umsatz

Vertriebs- und Verwaltungsaufwand

auch korrelierend mit Umsatz, aber meist relativ fix

meist einschließlich Inventar (Arbeitsplatzausstattung)

Zinsaufwand

nur Betriebsmittelfinanzierung (=nur operatives Geschäft), z.B. Kreditzins für Materialbeschaffung

Steueraufwand

nur operatives Geschäft

abhängig vom Umsatz

Page 63: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 63

Messung / Analyse & Interpretationen

Cash Flow at Risk

Cash Flow at Risk = maximale negative Abweichung für eine bestimmte

Sicherheitswahrscheinlichkeit vom erwarteten künftigen Cash Flow – angegeben in GE

Formel-Übersicht:

Schrittweise, paarweise Aggregierung der Risiken zu neuen Risikovariablen und Berechnung

deren statistischen Maße (Volatilität, Erwartungswert, VaR)

CFaR = Volatilität (CF) x Sicherheitswahrscheinlichkeit [# Stdabw.]

𝑉𝑜𝑙𝑃 = 𝑤1²𝜎1² + 𝑤22𝜎22+ 2𝑤1𝑤2𝜎1𝜎2𝑝1,2

mit:

w1 is the weightening of the first asset

w2 is the weightening of the second asset

𝜎1 is the standard deviation or volatility of the first asset

𝜎2 is the standard deviation or volatility of the first asset

p1,2 is the correlation coefficient between the two assets

𝑉𝑎𝑅 = 𝑉 × (𝜎 × 𝑇 × 𝛼 − 𝑇 × 𝜇)

Page 64: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 64

Messung / Analyse & Interpretationen

Cash Flow at Risk

CFaR – Zusammenfassung

Annahmen bei der Berechnung vom CFaR via analytischer Berechnung:

• Bei Verknüpfung einzelner Parameter durch Multiplikation miteinander (z.B. Umsatz und

Steuerhöhe) wurde angenommen, einer der beiden Parameter sei konstant entspricht

nicht dem realen Risiko

lösbar über komplexe mathematische Ansätze oder Monte Carlo Simulation

• Schrittweise, paarweise Aggregierung der Risiken zu neuen Risikovariablen und

Berechnung deren statistischen Maße (Volatilität, Erwartungswert, VaR). Nicht alle

Korrelationen können mit diesem Verfahren abgebildet werden.

• Planungshorizont ist wichtig – alle Größen auf gleichen Zeitraum anpassen

Page 65: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 65

Messung / Analyse & Interpretationen

Ähnliche Maße zum VaR: Lower Partial Moments (LPM)

• Annahme (wie beim VaR), dass Verteilung der Größe bekannt ist

• Sicherheitswahrscheinlichkeit wird (umgekehrt wie beim VaR) für gewünschten Maximal-

Verlust bestimmt

• LPM ist Methode zur Bestimmung des Verlaufs der Kurve [<-> VaR] nach Unterschreitung

eines Referenzwertes (Maximal-Verlust).

Beschreibung mittels:

(1) Unterschreitungswahrscheinlichkeit für gewünschten Maximal-Verlust (LPM0)

(2) durchschnittliche Unterschreitungshöhe (LPM1)

(3) Standardabweichungen (LPM2)

Mittelwerte über die Unterschreitungen eines definierten Maximal-Verlustes

• Lower Partial Moments 0. Ordnung (LPM0)

Mittelwert der mit 0. potenzierten Unterschreitungen vom Referenzwert

• Lower Partial Moments 1. Ordnung (LPM1)

Mittelwert der mit 1. potenzierten Unterschreitungen vom Referenzwert

• Lower Partial Moments 2. Ordnung (LPM2)

Mittelwert der mit 2. potenzierten Unterschreitungen vom Referenzwert

Page 66: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 66

Messung / Analyse & Interpretationen

Ähnliche Maße zum VaR: Lower Partial Moments (LPM)

LPM0

𝐿𝑃𝑀0 = #𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟.÷ #𝑑

𝑀𝑖𝑡: 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡 = 𝑔𝑒𝑤ü𝑛𝑠𝑐𝑕𝑡𝑒𝑟 𝑚𝑖𝑛𝑖𝑚𝑎𝑙𝑒𝑟 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟. = 𝐴𝑛𝑧𝑎𝑕𝑙 𝑇𝑎𝑔𝑒 𝑚𝑖𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 < 𝑑𝑒𝑚 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡

𝑑 = 𝐴𝑛𝑧𝑎𝑕𝑙 𝑇𝑎𝑔𝑒 𝑚𝑖𝑡 𝑕𝑖𝑠𝑡𝑜𝑟𝑖𝑠𝑐𝑕𝑒𝑚 𝐷𝑎𝑡𝑒𝑛𝑠𝑎𝑡𝑧

• (Unterschreitungsbetrag)^0=1, daher genügt es die Anzahl der Tage zu verwenden

• LPM0 gibt Wahrscheinlichkeit für Unterschreitung an [Wert zw. 0 und 1]

• Ähnlich zu VaR: Sicherheitswahrscheinlichkeit (Signifikanzniveau) beim VaR=1-LPM0

LPM1

𝐿𝑃𝑀1 = (𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡 − 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡)𝑛𝑖=1

#𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟.

𝑀𝑖𝑡: 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡 = 𝑔𝑒𝑤ü𝑛𝑠𝑐𝑕𝑡𝑒𝑟 𝑚𝑖𝑛𝑖𝑚𝑎𝑙𝑒𝑟 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟. = 𝐴𝑛𝑧𝑎𝑕𝑙 𝑇𝑎𝑔𝑒 𝑚𝑖𝑡 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 < 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡

• (Unterschreitungsbetrag)^1 = Unterschreitungsbetrag

• LPM1 gibt Höhe der mittleren Unterschreitungen an

• Berechnung berücksichtigt nicht die gesamte Verteilung sondern nur die tatsächlichen

Unterschreitungen

• Keine diesbezügliche Aussage beim VaR

Page 67: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 67

Messung / Analyse & Interpretationen

Ähnliche Maße zum VaR: Lower Partial Moments (LPM)

LPM2

𝐿𝑃𝑀2 = ( 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡 − 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 2)𝑛𝑖=1

#𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟.

𝑀𝑖𝑡: 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡 = 𝑔𝑒𝑤ü𝑛𝑠𝑐𝑕𝑡𝑒𝑟 𝑚𝑖𝑛𝑖𝑚𝑎𝑙𝑒𝑟 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 𝑑𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑐𝑕𝑟. = 𝐴𝑛𝑧𝑎𝑕𝑙 𝑇𝑎𝑔𝑒 𝑚𝑖𝑡 𝑃𝑜𝑟𝑡𝑓𝑜𝑙𝑖𝑜𝑤𝑒𝑟𝑡 < 𝑅𝑒𝑓𝑒𝑟𝑛𝑧𝑤𝑒𝑟𝑡

• LPM2 gibt Höhe der mittleren quadrierten Unterschreitungen an – ähnlich wie Varianz-Berechnung

(aber nur für Unterschreitungen, nicht für die gesamte Kurve)

• Größere Unterschreitungen erhalten höheres Gewicht durch Quadrierung – LPM2 ist Maß für

besonders hohe Verluste

• LPM2 meist angegeben als Wurzel, da Quadrat-EUR nicht interpretierbar ist

• Berechnung berücksichtigt nicht die gesamte Verteilung sondern nur die tatsächlichen

Unterschreitungen

Page 68: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 68

Messung / Analyse & Interpretationen

Ähnliche Maße zum VaR: Lower Partial Moments (LPM)

Zusammenfassung LPM

• LPM0,1,2: beschreiben die Unterschreitungswerte unterhalb eines Maximal-Verlustes

• LPM0 ist ähnlich wie VaR

• keine Berücksichtigung von Korrelationen und Diversifikationen

• keine unterschiedlichen Liquidationsperioden berücksichtigt (immer nur #d mit

Grenzwertunterschreitung)

• Ergänzung zu VaR – da nur Extremsituationen angeschaut werden [VaR ermöglicht

Einschätzung gemäß Sicherheitswahrscheinlichkeit]

Zusammenfassung Tag 2:

Risikoidentifikation

erwarteter Verlust

Volatilität, Extremwerte

VaR

Portfolios: VaR

Diversifikationsmaße

CVaR

CFaR

LPM

Page 69: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 69

Tag 3

Überblick über wichtigste Steuergrößen und deren

Wirkung

Page 70: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 70

Relation Risiko-Gewinn

Sharpe Ratio – Überschussrendite pro Risiko

• Risikolose Verzinsung (z.B. Bundesanleihen):

• 3%p.a. = 3%/256 Handelstage = 0,012% per d

• Überschussrendite = Mittlere Rendite – Risikolose Verzinsung

• Sharpe Ratio ist relative Größe, keine GE

𝑆𝑕𝑎𝑟𝑝𝑒 𝑅𝑎𝑡𝑖𝑜 = (𝑀𝑖𝑡𝑡𝑙𝑒𝑟𝑒 𝑅𝑒𝑛𝑑𝑖𝑡𝑒 − 𝑅𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑧𝑖𝑛𝑠𝑢𝑛𝑔)

𝑉𝑜𝑙𝑎𝑡𝑖𝑙𝑖𝑡ä𝑡

Kritik:

• Volatilität wird verwendet, kein VaR, was Nachteile hat

• Durchschnittliche Rendite ist nicht einzige Gewinnkomponente (es fehlen z.B.

Dividenden)

• Korrelations-/Diversifikationseffekte nicht berücksichtigt

Sharpe Ratio

RoRAC

RaROC

Page 71: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 71

Relation Risiko-Gewinn

RoRAC – Return on Risk Adjusted Capital

• Erinnerung: CoVaR ist der um den anteiligen Diversifikationseffekt verminderte VaR der

Einzelposition

• Beziehung zw. Risiko und erwirtschafteter Rendite

• RoRAC = Rendite des Nettoergebnisses auf das zugewiesene ökonomische EK

𝑅𝑜𝑅𝐴𝐶 = (𝐾𝑢𝑟𝑠𝑔𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛 + 𝐴𝑢𝑠𝑠𝑐𝑕ü𝑡𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛 − 𝑟𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑧𝑖𝑛𝑠𝑢𝑛𝑔)

𝐶𝑜𝑚𝑝𝑜𝑛𝑒𝑛𝑡𝑉𝑎𝑅

RoRAC vs. RARoC

• RARoC = Risk Adjusted Return on Capital = Opportunitätskosten des vorgehaltenen EK

• RARoC = RoRAC – Zielrendite des eingesetzten ökonomischen Kapitals

Vorteile ggü. Sharpe Ratio:

• Diversifikation besser berücksichtigt

• ComponentVaR umfassenderes Maß als Volatilität

Sharpe Ratio

RoRAC

RaROC

Page 72: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 72

Steuerung – Strategien

Risiko-Vorsorge

Grundsätzliche Strategien:

1. Risiko-Vorsorge

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

3. Risiko-Verteilung

4. Risiko-Verlagerung

5. Risiko-Transfer

6. Risiko-Kompensierung

7. Risiko-Übernahme

R-Vorsorge:

Sicherheiten erhöhen

Risikotragfähigkeit erhöhen

Frühwarnsysteme

Page 73: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 73

Steuerung – Strategien

1. Risiko-Vorsorge

Risikotragfähigkeit erhöhen durch:

• Eigenkapitalerhöhung am Kapitalmarkt oder durch Gesellschafter

geht i.d.R. nur bei langfristigen Investitionen

und nicht zum Risikoschutz

• Rückstellungen Gewinne in die Gewinnrücklagen einstellen

operativer Gewinn sollte für

Rückstellungen verwendet werden und

nicht evtl. Veräußerungsgewinne

meist wg. einer konkreten erwarteten

Zahlung (Steuernachzahlung,

Gewährleistung-, Schadensansprüche)

• Stille Reserven durch überhöhte Abschreibungen und/oder

erhöhtem Ansatz von Verbindlichkeiten

nur mäßig geeignet, da sie nicht explizit

berechnet werden und man erst bei der

Realisierung weiß, wie hoch sie sind

• Interne Vorsorge operationelles Risiko: Abhängigkeiten vom

Risikofaktor verringern

ausreichende Gewinnmargen –

Gleichgewicht mit Risikohöhe?- evtl.

interne Geschäftsvorgaben

Sicherheiten erhöhen

Risikotragfähigkeit erhöhen

Frühwarnsysteme

Sicherheiten erhöhen durch:

• Eigentumsvorbehalte

• Bürgschaften

• Ausfallrisiko: Kreditvergabe nur

an KN bestimmter Bonität

• operatives Risiko:

Brandschutzanlage, bessere MA-

Qualifikation

• Finanzwirtsch. Risiko: Kein Invest

in stark volatile Aktien

• v.a. wichtig bei Streuung des

Kreditrisikos – v.a. bei Banken –

andere Branchen v.a.

Lieferantenkredite

Frühwarnsysteme

• Triggersysteme: Alarm, wenn

Wert eines definierten

Risikomaßes (Trigger) erreicht

wird

• sehr einfache Maße oft

genügend (z.B. potentieller

Totalverlust oder Maße ohne

Diversifizierung)

• nach Überschreiten des Triggers

i.d.R. komplexere Analysen

erforderlich

• Maßnahmen je nach Analyse –

Ergebnisse nach Auslösen des

Triggers

Page 74: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 74

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

HAUPTZIEL: VaR senken

a) Personell

„Letter of Authority“ – Befugnisse je nach MA-Position

Daten – Zugriffsberechtigungen

Geschäftsvollmachten

Befugnisse bzgl. Finanzmittel/Transaktionen

b) Technisch

Sicherungs-Systeme in EDV & Produktion, zur Verhinderung von Ausfällen: z.B. rechtzeitiges

Aufrüsten der Server

Notfallsysteme / Redundanz-Systeme nach Ausfall

Systeme zur Wiederherstellung des Status quo bei Verlust

c) Organisatorisch

Notfallpläne & Schulungen (z.B. Notfall-Heimarbeitsplatz f. wichtige MA)

Dokumentationen wichtiger Abläufe

Beobachtung wichtiger Prozesse (in Vbdg. mit QM!!!!)

Page 75: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 75

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Exkurs QM-Six Sigma:

5 Phasen: 1.Define – 2.Measure – 3.Analyse – 4.Improve – 5.Control

Ziel: Verringerung von ungewollten Schwankungen (Standardabweichungen)

6 Sigma = 6-1,5 (Mittelwertskorrektur) = 4,5 Standardabweichungen

1. Define-Phase:

• Identifizierung der CTQs (Critical to Quality)

• CTQ = kritische, messbare Größe eines Prozesses oder Projektes

• kritisch = nötig zur Zufriedenstellung des Kunden (intern oder extern) und

entsprechend der U-Strategie

• COPIS

Process Flow

Customer – Output – Process – Inputs – Supplier

requirements requirements

Thinking

Page 76: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 76

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

2. Measure-Phase:

Wo kann der Prozess gestört werden, wie kann vorgebeugt werden?

Welche CTQs sollen gemessen werden?

Welche Mess-Genauigkeit ist notwendig für den Kunden?

Ist die Messung reproduzierbar/Wiederholbar? WICHTIG!!

Woher kommen die Schwankungen?

Welche untere/obere Schwankungslinien sind akzeptierbar?

FMEA-Failure Mode (Ursache) Effect Analysis (Wirkung)

1) Identifizierung möglicher Fehler

2) Priorisierung gemäß Risk Priority Number (= Ausmaß x Auftreten x Entdecken)

80-20-Regel: 20% der Parameter verursachen 80% der Wirkung

Scorecard S.32

Page 77: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 77

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

3. Analyse-Phase:

• wie groß ist die Variabilität im Prozess?

• wie gut ist der Prozess?

• Maß ist der DPMO = Defects per million opportunities

• sind die Ursachen für Schwankunge (außer-)gewöhnlich?

• welche Benchmarks gibt es (intern & extern)?

4. Improve Phase

• Was ist die gewünschte Fehler-Toleranz?

• abhängige und unabhängige Variablen

• Ursache-Wirkungs-Zusammenhang, zw. kundenkritischem Parameter und Prozessparameter

5.Control Phase

• Funktionieren die Messsysteme?

• Wie gut läuft der verbesserte Prozess? (DPMO, Schwankungen)

• Ist die Verbesserung tatsächlich messbar?

Implementierung einer ständigen Prozesskontrolle

checkliste s.39,40

Page 78: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 78

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Kulturell:

• Firmenkultur der Verantwortungsüberahme

• Prozessdenken / U-Zielorientierung

• Limitierungen

a) Nominallimits

begrenzen oft Marktpreisrisiken: keine Begrenzung von Risikogehalt oder Risikohöhe,

einfach auf Nennwert limitieren

b) Stopp-Loss-Limits

c) Finanzposition wird verkauft, wenn ein bestimmter kritischer Marktpreis unter-

/überschritten wird

d) kann worst case verhindern, es wird aber keine Wahrscheinlichkeit f. kritischen Wert

berücksichtigt

e) Sensitivitäts-Limits

f) bei bestimmter Sensitivität (wenn Risikofaktor um 1% sinkt, sinkt die Finanzposition

um x%) wird die Position nicht weiter gekauft oder verkauft

g) Risikobeurteilung besser als bei Stopp-Loss-Limits oder Nominallimits aber Höhe der

Risikofaktoren wird relativ willkürlich festgesetzt, ohne genaue Kenntnis der Verteilung

h) auch keine GE sondern % EK kann nicht ggü.gestellt werden

i) Limit-System auf Basis vom VaR

j) Kritik-Limite

Page 79: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 79

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Kulturell:

• Firmenkultur der Verantwortungsüberahme

• Prozessdenken / U-Zielorientierung

• Limitierungen

a) Nominallimits

begrenzen oft Marktpreisrisiken: keine Begrenzung von Risikogehalt oder Risikohöhe, einfach auf Nennwert limitieren

b) Stopp-Loss-Limits

Finanzposition wird verkauft, wenn ein bestimmter kritischer Marktpreis unter-/überschritten wird

kann worst case verhindern, es wird aber keine Wahrscheinlichkeit f. kritischen Wert berücksichtigt

c) Sensitivitäts-Limits

bei bestimmter Sensitivität (wenn Risikofaktor um 1% sinkt, sinkt die Finanzposition um x%) wird die Position nicht weiter gekauft oder verkauft

Risikobeurteilung besser als bei Stopp-Loss-Limits oder Nominallimits aber Höhe der Risikofaktoren wird relativ willkürlich festgesetzt, ohne genaue Kenntnis der Verteilung

auch keine GE sondern % EK kann nicht ggü.gestellt werden

Page 80: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 80

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

d) Limit-System auf Basis vom VaR

besser als die erst genannten Maße

per SGE oder Vermögensposition wird ein maximaler VaR als Limit definiert

Summe der VaR-Limits (nicht CoVaR, ohne Diversifizierung) von Untereinheiten ist größer als das gesamt VaR-Limit (Diversifizierung)

Gesamt-Unternehmen EK: 200 Mio.

Gesamt-Unternehmen VaR: 120 Mio.

Geschäftsbereich A VaR-Limit: 70 Mio.

Geschäftsbereich B VaR-Limit: 60 Mio.

e) Kritik-Limite

Gewinn-Risiko-Relation wird nicht optimiert sondern nur sichergestellt, dass die Risikotragfähigkeit nicht überschritten wird

bei Einreichung der Risiko-Kapitalkosten können Limits zur Portfolio-Optimierung verwendet werden

Page 81: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 81

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Abteilung

Nicht

zugeordnete

Reserve

Limit Ist Limit Ist Limit Ist Limit Ist Limit Limit

EU Sturm UK 81 110 210 220 49 50 1 2 20

EU Sturm FR 101 100 249 250 253 250 5 2 20

EU Sturm DE 89 90 191 180 260 250 0 2 20

Japan

Erdbeben

Tokio

8 10 1 0 0 0 40 50 20

Internationale

Kunden

Nordeuropäische

Märkte

Mitteleuropäische

MärkteAsiatische Märkte

Limits überschritten

zu hohe Reserven

Verbrauch Japan vs. FR

Page 82: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 82

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Limits überschritten

Analyse der Limit-Verletzungen

• warum sind Limits überschritten?

• wachsende Märkte?

• attraktives Neugeschäft (Kennzahlen)?

• Anpassung der U-Strategie notwendig?

• kann Reserve-Limit der SGE zugeordnet werden?

• sind Limitierungen Man bekannt?

zu hohe Reserven

unnötige Reserven reduzieren

• Warum wurden die Reserven so konservativ berechnet?

• Kann man die Reserven reduzieren?

• Soll auf Abteilungsebene runtergebrochen werden?

• Entstehen durch zu großzügige Limits

Antiselektionseffekte?

Verbrauch Japan vs. FR

Diversifizierung ist nicht optimal

• Kann man europäische Umfänge an Japan abgeben?

• lässt sich ein Partner für ein SWAP finden?

Page 83: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 83

Steuerung – Strategien

2. Risiko-Vermeidung/-Verminderung/-Begrenzung

Welches Maß sollte man als Risk Manager für die Limitierungstabelle verwenden? • PML?

• worst-case scenario?

• Probabilistische Rechnung?

• VaR?

• LPM?

• Sicherheitswahrscheinlichkeit?

Was kann passieren, wenn der RM ein ungeeignetes Maß verwendet? • Unkontrolliertes Risikowachstum im vom Risikomaß nicht erfassten Bereich

• Überreservierung

• Antiselektion

• Keine Kontrolle –Portfoliooptimierung unmöglich

Methoden • Personell

• Technisch

• Organisatorisch

• Firmen-Kultur

• QM

• Limitierungen

Page 84: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 84

Steuerung – Strategien

3. Risiko-Verteilung

Risikogemeinschaft

evtl. staatl. Unterstützung (Steuerzahler)

R-Gemeinschaften bilden

Diversifikationseffekt • D-Effekt nutzen

• geographisch

• über Branchen hinweg

• versch. R-Trigger (!!Basis Risiko!!)

• Portfoliotheorie nutzen

Nota bene:

Durch Globalisierung erhöhte Gefahr unerkannter

Korrelationen!

Verhalten der Korrelationen oft nicht konstant bei

Portfolioänderungen

• Risiken kompensieren sich (aggregiertes Risiko < als die

Summe der Risiken, aber Gewinn reduziert sich nicht

gleichermaßen stark)

Gewinn-Risiko-Relation verbessert sich

• v.a. auf Aktienportfolios gut ausnützbar, aber auch auf

Geschäfte, Produkte, Dienstleistungen

• wenn Konzern auf andere Produkte diversifiziert müssen

diese auch verstanden werden

• BSP Fehlverstuch Daimler 80er Jahre: Elektro, Auto,

Luftfahrt

1. Risikogemeinschaft

2. Diversifikationseffekt

Page 85: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 85

Steuerung – Strategien

4. Risikoverteilung

1.rechtlich:

• U-Struktur optimieren (Haftung, Gesellschaftsrecht)

• Eigenen Firmennamen bei riskanten Geschäften durch Subunternehmen anderen Namens

schützen (REPUTATIONSRISIKO)

2.Outsourcing

Produkte/Dienstleistungen werden nach Outsourcing via Service Level Agreement wieder

eingekauft

nicht nur Risiko wird ausgelagert sondern auch das zugehörige Vermögen/ die Produktion –

und damit die Gewinnmöglichkeit Gewinn-Risiko-Relation ändert sich

oft erhöhtes operationelles Risiko

1.rechtlich:

2.Outsourcing

3.Wechselkursrisiko-Verlagerung

Page 86: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 86

Steuerung – Strategien

4. Risikoverteilung

zu 2.Outsourcing:

Bsp. Analyse-Service Indien:

• Geschulte MA der Fremdfirma sind attraktiv f. heimischen Arbeitsmarkt Kündigungen oder höher

Löhne notwendig

• Kostenersparnis wird geringer/verschwindet neue MA notwendig

• Fremdfirma ist voll in U-Prozesse integriert Rückzug nicht möglich

• Service der Fremdfirma ist mittlerweile umfangreicher als im eigenen U möglich Akzeptanz der

Fremdfirma steigt

• die besten MA werden in U in Europa integriert um Abwerben der perfekt geschulten MA zu

vermeiden

3.Wechselkursrisiko-Verlagerung

• Gesamte Wertschöpfungskette (P bis V) in Fremdwährung (US$) abwickeln (Natural Hedging)

1.rechtlich:

2.Outsourcing

3.Wechselkursrisiko-Verlagerung

• Outsourcing kann günstig sein, birgt aber auch Risiken

• Outsourcing wird begünstigt durch:

• stark standardisierte Arbeitsprozesse

• relativ geringer Schulungsaufwand

• relativ gut entwickelter Arbeitsmarkt in dem

ausgelagerten Land

• In die Kostenkalkulation sollten eingehen:

• Schulungsaufwand

• Mitarbeiterverlust

• Reputationsrisiko

• Problematik sollte vorab mit Management besprochen

werden

Page 87: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 87

Steuerung – Strategien

5. Risiko-Transfer

• Risikoposition bleibt im Portfolio und kann Gewinn produzieren aber potenzieller

künftiger Verlust wird gegen Prämie abgegeben

• Meist als Versicherung

1. Versicherung

• Grundsätzlich ist alles versicherbar

• Vermögensverluste aus Finanzpositionen dürfen von Versicherungen nicht übernommen

werden (Ausnahme: KREDITRISIKO)

• Finanz-Risiken müssen mit Derivaten gedeckt werden

• zu zahlende Risikoprämie abhängig davon, was Risikoübernahme die Versicherung kostet

(kann erheblich von Risikokosten des U abweichen)

• Versicherer sind meist Risikoexperten

• Diversifizierungseffekte des Versicherers bedeutend bei Kalkulation der R-Prämie

• optimales Verhältnis Risikoschutz/Risikoprämie, wenn Diversifizierungseffekte der

Versicherung ausgenutzt werden!!!

1. Versicherung

2. Wording

Page 88: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 88

Steuerung – Strategien

5. Risiko-Transfer

zu 1. Versicherung

• Optimierung des Verhältnisses Risikoschutz zu bezahlter Prämie

• genau definieren, was geschützt werden soll:

Jahresschaden

Ereignisschaden

Ereignisdefinition

Wiederkehrperioden

Ausschlüsse

Haftungshöchstgrenzen

Selbstbehalte

1. Versicherung

2. Wording

Gewinn-Marge

Kapitalkosten

Interne Kosten

Externe Kosten

Erwarteter

Schaden

Zu realisierende Zielprämie

Technische Prämie

Underwriting-Prämie (Underwriting &

Schadensabwicklungskosten)

Risikoprämie

PRÄMIENBERECHNUNG

Page 89: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 89

Steuerung – Strategien

5. Risiko-Transfer

zu 1. Versicherung – Versicherungsbedarf über Zeitachse

1. Versicherung

2. Wording

Transport

Transportversicherung

Vorlagerung Montage Inbetrieb-

nahme

Erprobung Feuer-, TV-, Haft-,

Garantie-FBU…

Bauleistungsversicherung

Feuer- und Haftpflichtversicherung

Vers.-Schutz nach

Fertigstellung

Versicherte Gefahren:

Ungeschicklichkeit, Fahrlässigkeit, Böswilligkeit,

Montagefehler, Bedienungsfehler, Diebstahl,

Beschädigung durch Dritte, Planungsfehler,

Montage-Unfälle, Materialfehler,

Berechnungsfehler, Konstruktionsfehler,

Versagen von MSR

Brand, Explosion,

Betriebsunterbrechung,

Sturm, Hagel, Erdbeben,

Hochwasser, Frost,

Eisgang, Erdrutsch

Page 90: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 90

Steuerung – Strategien

5. Risiko-Transfer

zu 1. Versicherung – Versicherung ja oder nein //// WORDING

2.Wording

• Vertragsklauseln mit Lieferanten/Kunden etc.

• Haftungsausschlüsse (Produkthaftung)

• Klauseln bzgl. evtl. Zeitverzögerungen bei Lieferungen etc.

1. Versicherung

2. Wording

Katastrophen-Risiko Transferieren wann immer möglich

Schad

ensh

äufigk

eit

Mittleres Risiko Transferieren wenn ökonomisch sinnvoll

Kleines Risiko Grundsätzlich selbst tragen

Sch

adensa

usm

Kapitalkosten i.d.R. > Versicherungsprämie

Kapitalkosten i.d.R. < Versicherungsprämie

????????????

1 x in 100 Jahren 100.000.000€

100€ 100 x in 1 Jahr

Page 91: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 91

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

• Bedingte Finanzmittel ( Versicherungen und Optionen)

• Bedingt = Nur im Schadensfall muss gezahlt werden

• gegen die Risikoposition wird ein anderer Finanzmittel als Rückhalt gekauft, der durch

Gewinne das Risiko kompensieren soll

• Finanztitel zur R-Kompensation sind meist Derivate, aber auch SWAPs, Optionen und

Futures

1.Optionen

• Options-Definition:

Käufer einer Option (=Long Position) hat das Recht (NICHT Pflicht) den Basistitel (Underlying) zu einem

vereinbarten Preis (Ausübungspreis)innerhalb einer bestimmten Frist vom Verkäufer (Short Position =

Stillhalter)der Option zu kaufen (=Call = Kaufoption) oder zu verkaufen (=Put = Verkaufsoption). Für dieses

Recht zahlt der Käufer der Option eine Optionsprämie.

• Optionen sind Derivate

• Derivate (abgeleitete Finanztitel) = Finanztitel 2. Ordnung (i.e. aus Finanztitel 1. Ordnung =

Basistitel = Basisposition = Underlying abgeleitet)

• Basistitel = Festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Devisen etc.

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

Page 92: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 92

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

Eigenschaften von Optionen:

• Optionen sind Termingeschäfte (= heute Preis für Zukunft festgelegt)

• Verpflichtungsgeschäft (heute) <> Erfüllungsgeschäft (Zukunft)

• künftige Verluste von Basispositionen können ausgeglichen werden

• Kauf (Long Position) von Optionen ist durch jedes U möglich, Stillhalter (Short Position =

Verkäufer) können nur bestimmte Personen innerhalb bestimmter Organisationen

(Börsen) sein.

• Gewinn-Verlust-Profil

• Gewinn-Verlust-Profil ist statistisches Instrument zur Optionsbeurteilung

• beschreibt, wann der Käufer/Verkäufer einen Verlust oder Gewinn mit einer Option macht

• Veränderung der Optionsprämie (Optionswert) bleibt unberücksichtigt

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

Page 93: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 93

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

Kauf-Option

Bsp.:

Optionsprämie der Kaufoption = 100€

Ausübungspreis = 100€

Fälligkeit = 6 Monate

• i.e. der Käufer der Option erhält das Recht für 100€ den Basistitel um 1.000€ nach 6 Monaten zu kaufen.

• Gewinn/Verlust resultieren aus der Diskrepanz zum Marktwert zum Verkaufszeitpunkt

Gewinn-Verlust Profil:

• auch als Grafik dargestellt

• wenn der Basistitel am Markt billiger ist, wird der Käufer den Basistitel nicht via Option kaufen und hat als Verlust

die 100€ Optionsprämie

• wenn der Basistitel am Markt teurer ist, wird der Käufer den Basistitel kaufen und gleich wieder zum teueren Preis

verkaufen – und einen Gewinn erwirtschaften

Hebeleffekt:

• mit wenig Prämie (100€) kann ein großer Gewinn gemacht werden, wenn der ganze Basistitel steigt (1.000€) –

Teilhabe am vollen Umfang der Basisposition

• Meist will man sich aber in der Risikosteuerung gg. sinkende Preise absichern

• Option als Käufer ungeeignet (Gewinn bei steigenden Preisen)

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

Page 94: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 94

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

Verkaufs-Option

Stillhalter gewinnt bei sinkenden Preisen und könnte Option zur Risikosteuerung verwenden,

es dürfen aber nur wenige Personen an der Börse Stillhalter sein

meist nicht möglich als RM-Instrument

Bsp.:

Optionsprämie der Kaufoption = 100€

Ausübungspreis = 100€

Fälligkeit = 6 Monate

• i.e. der Käufer der Option erhält zu einem Preis von 100€ das Recht, den Basistitel um 1.000€ nach 6 Monaten zu

verkaufen.

• Besser geeignet für R-Steuerung, da Gewinn erzielt wird, wenn Marktpreise niedrig sind

• Man kauft den Basistitel am Markt billig ein und verkauft ihn zum ausgemachten teueren Preis

• Verluste einer Basisposition können ausgeglichen werden (=Protective Put)

• Vorteil: Vermögensverluste voll ausgeglichen und Gewinnreduktion ist limitiert

• R-Steuerung: Gewinn-Risiko-Relation der Basisposition deutlich verbessert

• Gedeckte Option = Basistitel ist schon im Bestand

• Ungedeckte Option = Basistitel nicht im Bestand

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

1. Tabelle S. 106

Page 95: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 95

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

Futures

Futures sind unbedingte Finanzmittel i.e. ohne Option oder Schadenfall o.a. – der Transfer

findet auf alle Fälle statt

Definition:

Käufer (Long Hedge Position) verpflichtet sich, eine vereinbarte Menge von Basistiteln (Underlying) vom Verkäufer

(Short Hedge Position) zum Terminkurs (Future Preis) zu kaufen. Verkäufer ist verpflichtet, die vereinbarte Menge

zu liefern (oft ist die reale Lieferung ausgeschlossen und stattdessen eine Ausgleichszahlung (=Cash Settlement

= Differenz Terminpreis aktueller Marktpreis) vereinbart).

Futures in der R-Steuerung:!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

• keine Prämienzahlung (wegen unmittelbarer Verpflichtung von K und VK)

• für K theoretisch unbegrenzte Gewinne möglich, für VK sind Verluste unbegrenzt

daher strenge Auflagen und nur mäßig geeignet für RM in Nicht-Banken

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

1. Tabelle S. 110

Page 96: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 96

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

2. Futures

• als Instrument der R-Steuerung nur VK geeignet (wenn Marktkurs steigt sinkt Gewinn)

• Future für VK mit Basisposition im Portfolio absolut gegenläufig: Was auch immer passiert, man

erreicht immer identischen Gewinn (10€)

= Glattstelle = Terminkurs – aktueller Basispreis

also nur beschränkte Gewinnmöglichkeiten [<>Option]

• Future geeignet, wenn Glattstelle hoch ist und kein großer Gewinn erzielt werden soll

• Terminkurs ist entscheidend und wird durch Bestandshaltekosten (Cost of Cary) bestimmt. Aktueller

Basispreis + Bestandshaltekosten = Terminkurs

• Futures werden meist an Terminbörse zw. Banken und Finanzmaklern gehandelt nicht für normale

Unternehmen geeignet

• Für normale U: Devisentermingeschäfte (f. Wechselkursrisiken) und Bund Futures (f. Zinsrisiken)

R-Steuerung durch Futures als VK möglich

Future f. VK mit Basisposition im Portfolio absolut gegenläufig

limitierter Gewinn (Glattstelle = Terminkurs – aktueller Basispreis) im GGs. zur Option

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

Page 97: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 97

Steuerung – Strategien

6. Risiko-Kompensierung

3. SWAP

• SWAPs sind unbedingte Finanzmittel (Transfer findet AUS ALLE FÄLLE statt)

• SWAP-Definition:

• Tauschgeschäfte in der Zukunft z. Ausnutzung komparativer Vorteile auf den Finanz- & Gütermärkten

• Forward: Tausch findet zu EINEM Zeitpunkt in der Zukunft statt

• SWAP: Tausch findet zu mehreren Zeitpunkten in der Zukunft statt

• Prinzip: unterschiedliche (Güter oder Finanztitel o.a. oder gleiche) Portfolios werden mit

einemkomparativen Vorteil getauscht

• Vorteil vom SWAP: ist gratis (keine Prämie) und Risiken können transferiert werden

• erhebliche Verbesserung der Gewinn-Risiko-Relation – wenn man einen Partner findet

Voraussetzung:

• man hat detaillierte U-Informationen

• man findet geeignete Partner

• objektive Beurteilung ist möglich

Tausch gleichwertiger Risikopositionen

Gewinn über Diversifizierung, nicht über etwaige Prämien

Problem: geeigneter Partner muss gefunden werden

1. Optionen

2. Futures

3. SWAPs

Page 98: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 98

Steuerung – Strategien

7. Risiko-Übernahme - Captives

Captive Insurance – Definition

• Versicherungsunternehmen im Eigentum eines großen U – externe Selbstversicherung

• Risiken aus Bereichen der Sach- und/oder Haftpflichtversicherung eines Konzerns/Unternehmens

werden versichert

• Captive Insurance Companies haben häufig Sitz in steuerlich und aufsichtsrechtlich günstigen Ländern

(Bermuda, Bahamas, Lichtenstein…

Arten:

• Erstversicherungs-Captives

• direkte Übernahme der Risiken d. U (Pensionskassen sind Sonderform der ECs)

• Rückversicherungs-Captives

• Risiken übernimmt normaler Erstversicherer (Fronting), der sie an eine RV-Captive weitergibt, die sich

wiederum auf dem RV-Markt retrozediert

Unternehmen

Erstversicherer

Captive

Captive

Rückversicherer

Rückversicherer

Kapitalmarkt

ZESSION RETROZESSION

ZESSION

SECURIZATION

Page 99: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 99

Steuerung – Strategien

7. Risiko-Übernahme - Captives

• Pure Captive

Risiken nur eines U

• Mutual Captive

eine Captive deckt die Risiken mehrerer U

• Broad Captive

auch Risiken fremder U werden über die Captive versichert

Vorteile:

• U kann Teile der versicherbaren Risiken selbst

übernehmen – auch wenn es auf dem traditionellen

Versicherungsmarkt keine Lösung gibt

• Zugang zum RV-Markt möglich

• Gewinne der Captive dürfen investiert werden, evtl.

steuerliche Vorteile (Reservenbildung aus steuerlich

abzugsfähigen Prämien

• Kapazitätsengpässe können durch Captive Lösungen

umgangen werden

• Vereinheitlichung der Risikopolitik im U positiver

Einfluss auf RM

Nachteile:

Diversifizierung oft nicht ausreichend vorhanden:

• Gefahr von Kumulrisiken (zeitl. + örtl.)

• Ohne R-Kontrolle keine versicherungstechn. Gewinne

Page 100: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 100

Steuerung – Strategien

Prozess der Risiko-Bewältigung

Kosten der R-Finanzierung

Selbstgetragene Schäden Retention

Kosten für EK

Kosten der Schadenskontrolle

Service und Verwaltung - Administration

Risikokosten - Positionen

Page 101: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 101

Regulatorische Vorgaben

Vorgaben in Dtl.:

HGB / KonTraG

DRS Deutscher Rechnungslegungsstandard

Risikoberichterstattung, Int. Financial Reporting Standards (IFRS)

Basel II (III) (Banken)

Solvency II (Versicherungswirtschaft)

HGB:

Konzernlagebericht muss beinhalten:

• RM-Ziele und –Methoden

• Methoden zur Absicherung von Transaktionen im Rahmen der Bilanzierung von

Sicherungsgeschäften

• Preisänderungs-, Ausfalls- und Liquiditätsrisiken

• Risiken durch Cash-Flow-Schwankung

Page 102: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 102

Regulatorische Vorgaben

Solvency I • 1973 (Sahcgeschäft) 1979 (Lebensgeschäft)

• Regelwerk

• Solvenzkapital gemäß Prämien, Schäden, Haftungen

• Haftungsbewertung nicht einheitlich in allen

Mitgliedsländern

• einige Länder haben zusätzl. Tests eingeführt

Solvency II • 2009 vom EU-Parlament und Finanzministern

verabschiedet. Durchführungsbestimmungen in Arbeit,

ab 2010 gültig, vorauss. bis 2013 generell in nationales

Gesetz

• Prinzipien Werk

• Solvenzkapital gemäß probabilitischem Modell

• Haftungsbewertung einheitlich f. alle EU-

Mitgliedsländer, Kapitalkosten berücksichtigt

• keine landesspezifischen Anpassungen nötig

Quantitativ

• Kapitalanforderungen zur

Solvabilität

• Risikomodelle

• eigenes oder Standard-

Solvency-Modell

Qualitativ

• Prüfung durch Aufsicht

• Internes Risiko-Management

und Risko-Kontrollsysteme

und -Prozesse

Transparenz: Offenlegungs-

Vorschriften

• Berichterstattung

(Markttransparenz und –

disziplin)

• Anlehnung an International

Association of Insurance

Supervisors (IAIS)

ZIEL: Konsumenten-Schutz

3 Säulen:

Page 103: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 103

Regulatorische Vorgaben

Säule 1, Riskomodellierung:

Solvenzquote =Eigenmittel /SCR

SCR = Solvency Capital Requirements = Zielkapital

Solvenz-Kapitalberechnung (=Ziel-Kapital)

Page 104: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 104

Regulatorische Vorgaben

Säule 1, Risikomodellierung:

Erwartungswert

Standardabweichung

Risikokapital VaR 99,5% Konfidenz in 1 Jahr i.e. 200 Jahresereignis

Short Fall (Tail VaR)

0.00

0.10

0.20

0.30

0.40

0.50

0.60

0.70

Gewinn Risikokapital Insolvenz

Open Source Risikomodellierungs – Plattform: www.pillarone.de

Berechnung Basis SCR (Solvency Capital Requirements = Zielkapital)

Page 105: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 105

Regulatorische Vorgaben

Säule 1I, Prüfung durch Aufsicht

Anforderungen Aufsicht

ASM = Available Solvency Margin = Eigenmittel, vorhandenes R-Kapital = „Own funds“

MCR = Minimum Capital Requirement = Minimumsolvenzkapital

SCR = Solvency Capital Requirements = Zielkapital

SR = Solvency Ration = Solvenzquote = ASM/SCR

Level 1

SR>100%

Jährliche Prüfung des SR

Level 2

SR= 80-100%

Anmahnung durch Aufsicht

und „Soft Measures“ (z.B.

Plan das SCR innerhalb

der nächsten 6 Monate zu

erreichen

Level 3

SR= 50-80%

Beschränkung z.B. bzgl.

Neugeschäft

Anmahnung durch Aufsicht

und „Hard Measures“

(Kapital, Limitierung von

Dividendenzahlungen,

Absetzen des Vorstandes

Level 4

ASM<MCR

Abwicklung oder

Schließung des U

„Extreme Measures“: (z.B.

Notfallplan innerhalb eines

Monats zur Herstellung

des MCR)

ASM

SR =100%

SR = 80%

SR = 50%

SCR

MCR

Page 106: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 106

Regulatorische Vorgaben

Säule 1I, Prüfung durch Aufsicht

Solvency II - Bilanz

Market Value Assets

Own Funds

Risk Margin

Haftung (Liabilities)

Free Assets

SCR

MCR

Market Value Liabilities

Own Funds = MV Assets – MV Liabilities

Page 107: Skriptessenz Riskmanagement

Johannes Hein

Dec/Jan 2010

Skriptessenz

Riskmanagement

Slide 107

Regulatorische Vorgaben

Säule 3, Offenlegungs-Vorschriften: