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    EINBAUEN +

    VERDICHTEN

    www.mischgut-industrie.ch

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    EINBAUEN +VERDICHTENVerfasser: Mathias Blumer, dipl. Ing. ETH

    berarbeitung: Hansjrg Byland, dipl. Ing. ETH5106 Veltheim

    Herausgeber: SMI, Schweizerische Mischgut-Industrie, Fachverband frbituminses Mischgutc /o Belag und Beton AG6023 Rothenburg

    Druck: Offset Regg AG, 8904 Aesch

    2005 by SMI

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    Inhalt

    I. Vorbereitung der Einbauarbeiten1. Anforderungen 4

    2. Einfluss der Witterung 103. Belagsaufbau und Wahl von

    Mischgutsorte und -typ 124. Vorbereiten der Unterlage 205. Planung des Arbeitsablaufes 246. Organisation der Mischgutlieferung 29

    II. Einbauen7. Maschineller Einbau 348. Naht- und Randausbildung 389. Einbau mit Nivellierautomatik 42

    III. Verdichten10. Vorverdichtung durch den Fertiger 4411. Belagswalzen 4712. Welche Walzen? 5113. Einsatz der Walzen 5914. Beispiel: Einbau Fahrbahnbelag 6415. Einbaumngel vermeiden 67

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    Vorwort

    Die Schweizerische Mischgutindustrie SMI, ein Zusammen-schluss von Mischgutlieferwerken aus der ganzen Schweiz

    und Lichtenstein, ist an einer fachgerechten Anwendung vonbitumenhaltigem Mischgut interessiert. Mit dieser 4. berarbei-teten Auflage 2005 (1981/1989/1998) des Handbuches Ein-bauen und Verdichten, kommen wir der grossen Nachfrageder letzten Jahre nach. Dem Praktiker, der die Mischgutverar-beitung auf der Baustelle durchfhrt oder auch berwacht,wird mit diesem Handbuch ein geeignetes Manual zur

    Verfgung gestellt. Das Handbuch ist entsprechend demneuen Normenwerk und den neuen Einbautechniken ange-passt worden und soll auch als Hilfsmittel fr Fachlehrer undLehrmeister in der Ausbildung von Strassenbauern dienen.

    Der Inhalt zeigt im Wesentlichen auf, wie bitumenhaltigesMischgut richtig bestellt, transportiert, eingebaut und ver-dichtet wird. Die richtige Vorbereitung und Handhabungeines Belagseinbaues kann so prventiv zur Minderung vonBelagsschden beitragen. Das Mobilittsbedrfnis jedes ein-zelnen von uns ist ungebrochen hoch und wird in Zukunftweiter steigen. Seit 1981 hat die Mobilitt in unserem Landeum 30 Prozent zugenommen und stellt an unseren wichtig-sten Verkehrstrger grosse Anforderungen. Wir haben ge-zeigt, dass wir mit unseren Produkten diesen Anforderungendurch zahlreiche Innovationen in der Produktion von bitu-menhaltigem Mischgut, wie auch in den Bauverfahren, gen-ge leisten knnen. Der bitumenhaltige Strassenbau ist alsogut gerstet und bereit, durch wirtschaftlich machbare undkologisch sinnvolle Lsungen in der Zukunft zu bestehen.

    Rico Bargetzi, PrsidentSMI Schweizerische Mischgutindustrie

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    I. Vorbereitung der Einbauarbeiten

    1. AnforderungenIn den Normen sind die Anforderungen an die Ebenheit von

    Deckschichten festgelegt, die beim Belagseinbau erfllt wer-den mssen. Dabei gelten fr unterschiedliche Strassen-kategorien unterschiedliche Anforderungen.

    Anforderungen an die Ebenheit von Fahrbahndeck-schichten nach Norm SN 640 521

    Nach heutigem Kenntnisstand sind Dichte und Hohlraum-gehalt der eingebauten Schichten von ausschlaggebenderBedeutung fr ihr Gebrauchsverhalten. Hohlraumreiche undunzureichend verdichtete Belge unterliegen vermehrt dennegativen Einwirkungen des Wassers, sind anflliger frFrostschden und Rissbildungen und werden rascher abge-ntzt. Bei zu geringem Hohlraumgehalt andererseits bestehtdie Gefahr, dass die eingebauten Schichten bei hohen Tem-peraturen und grosser Beanspruchung bleibende Verfor-mungen erleiden. Deshalb ist ein hoher Verdichtungsgradanzustreben, und die in der Norm angegebenen Grenzendes Hohlraumgehaltes drfen weder berschritten noch

    unterschritten werden.

    Strassentypen Hochleistungs- Hauptverkehrs- Verbindungs-strassen (HLS) strassen (HVS) strassen (VS)

    GoniographWinkelwert W max. 10% max. 14% max. 14%Standard-

    abweichung sw max. 1.4% max. 1.8% max. 2.2%

    Muldentiefe unterder 4-m-Latte max. 4 mm max. 5 mm max. 6 mm

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    Anforderungen an den Verdichtungsrad eingebauterBelge nach Norm SN 640 430

    1) Bei HM-Sollwerten an der oberen Grenze gemss NormSN 640 431-1NA sind hhere Verdichtungsgrade anzustreben.

    5

    Anforderungen an die Verdichtungsgrade der eingebauten Schichten

    Schichten Einzelwerte MittelwerteundSorten Typ L Typ N Typ S,H Typ L Typ N Typ S,H

    [%] [%] [%] [%] [%] [%]

    Deckschichten

    AC 4 96.0 97.0AC 8 96.0 97.0 97.0 97.0 98.0 98.0AC 11 96.0 97.0 97.0 97.0 98.0 98.0

    AC 16

    96.0

    97.0

    96.0

    97.0Binder- und Tragschichten

    AC B 11, AC T 11 96.0 97.0 97.0 97.0 98.0 98.0AC B 16, AC T 16 96.0 97.0 97.0 97.0 98.0 98.0ACB22,ACT22 96.0 97.0 98.0 98.0 99.0 99.0 1)ACT32 98.0 99.0 1)

    Fundationsschichten

    AC F 22 96.0 98.0AC F 32 97.0 98.0

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    Anforderungen an den Hohlraumgehalt eingebauterBelge nach Norm SN 640 430

    Belge aus RecyclingmischgutRecyclingmischgut ist bituminses Mischgut, dem einbestimmter Anteil Asphaltgranulat beigemischt worden ist.Recyclingmischgut ist dem ausschliesslich aus neuenMineralstoffen bestehenden Mischgut gleichwertig. Fr diedamit hergestellten Belge und Fundationsschichten geltendie Anforderungen der Norm SN 640 430.

    FundationsschichtenDie Schicht unter der Tragschicht, welche die Last auf den

    Unterbau verteilt und die Unterlage fr den Belag bildet, wirdals Fundationsschicht bezeichnet. Neben der am hufigstenverwendeten Fundationsschicht aus Kiessand gelangen

    6

    Grenzwerte der Hohlraumgehalte eingebauter Belge

    Schichten Einzelwerte MittelwerteundSorten Typ L Typ N Typ S,H Typ L Typ N Typ S,H

    [Vol.-%] [Vol.-%] [Vol.-%] [Vol.-%] [Vol.-%] [Vol.-%]

    Deckschichten

    AC 4 1.09.0 2.08.0AC 8 1.58.0 2.08.0 2.07.5 2.07.0 2.56.5 2.56.0AC 11 1.58.0 2.08.0 2.07.5 2.07.0 2.56.5 2.56.0

    AC 16 1.58.0 2.08.0 2.07.0 2.56.5Binder- und Tragschichten

    AC B 11, AC T 11 1.59.0 2.08.5 2.07.5 2.07.0 2.56.5 2.56.0AC B 16, AC T 16 1.59.0 2.08.5 2.07.5 2.07.0 2.56.5 2.56.0ACB22,ACT22 1.59.0 2.08.5 2.08.0 2.07.0 2.56.5 2.56.5ACT32 2.08.0 2.56.5

    Fundationsschichten

    AC F 22 1.514.0 2.012.0AC F 32 1.514.0 2.012.0

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    auch Asphaltfundationsschichten und hydraulisch gebundeneFundationsschichten (Zementstabilisierungen) zur Anwendung.Die Fundationsschichten sind immer mit einem Belag zuberdecken, dessen Minimaldicke von der Verkehrslastklasse

    abhngt (siehe Seite 12).

    Mit den Anforderungen an die Projektgenauigkeit derFundationsschichten soll gewhrleistet werden, dass die frdie darberliegenden Schichten verlangten Dicken eingehal-ten werden knnen.

    bliche Anforderungen an Hhenlage und Ebenheit vonFundationsschichten

    SchichtdickenAus technischen und wirtschaftlichen Grnden mssen dieverlangten Schichtdicken przis eingehalten werden. BeiEinhaltung der vereinbarten Ebenheit der Unterlage undsofern ein Einbau des Belages in gleichmssiger Schicht-dicke vereinbart worden ist, gelten nach Norm SN 640 430die folgenden Anforderungen:

    Die aus dem Mischgutverbrauch berechnete mittlere

    Schichtdicke darf hchstens 5 % von der vereinbartenSolldicke abweichen. Bei mehrschichtigem Einbau dergleichen Sorte gilt diese Anforderung nur fr die Gesamt-

    7

    Asphaltfundationsschicht Kiessand-und Zementstabilisierung Fundationsschicht

    einschichtig zweischichtig

    Abweichungen

    bezgl. Projekthhe max. 20mm max. 10mm max. 10mmMuldentiefe unterder 4-m-Latte max. 15 mm max. 10 mm max. 10 mm

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    dicke aller aus der gleichen Mischgutsorte bestehendenSchichten.

    Die an Bohrkernen bestimmten Einzelwerte drfen bei

    Schichtdicken < 30 mm hchstens 25% und bei dickerenSchichten hchstens 20% von der vereinbarten Solldickeabweichen.

    Bei diesen harten Bedingungen kommt der laufenden Kont-rolle des Mischgutverbrauchs grosse Bedeutung zu.

    Bei Annahme eines Raumgewichtes von 2.4 t/m3 (= 24 kg jem2 und je cm Fertigschichtdicke) und konstanter Einbaubrei-te betrgt die Soll-Mischgutmenge M

    Umgekehrt kann die Lnge L berechnet werden, fr die einebestimmte Mischgutmenge (z.B. eine Lastwagenladung)reicht

    Fr Lademengen von 16 t (3-Achser) bzw. 20 t (4-Achser)knnen die Tabellen auf Seite 9 bentzt werden.

    8

    M = Lnge [m1] x Breite [m1] x Schichtdicke [cm1] x 0.024 [t]

    L = [m1]Mischgutmenge [t]

    Breite [m1] x Schichtdicke [cm1] x 0.024

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    1 Lastwagen 16 t reicht fr eine Einbaulnge von m1

    1 Lastwagen 20 t reicht fr eine Einbaulnge von m1

    Beispiel: 7 cm AC T 22 N, Einbaubreite 3.75 m

    1 Lastwagen (3-Achser) 16 t reicht fr eine Einbaulnge von 25.4 m1

    1 Lastwagen (4-Achser) 20 t reicht fr eine Einbaulnge von 31.7 m1

    9

    Schicht- Einbaubreite in m1

    dicke 2.00 2.25 2.50 2.75 3.00 3.25 3.50 3.75 4.00 4.25 4.50 4.75 5.00

    2 cm 166.7148.1133.3121.2 111.1 102.6 95.2 88.9 83.3 78.4 74.1 70.2 66.73 cm 111.1 98.8 88.9 80.8 74.1 68.4 63.5 59.3 55.6 52.3 49.4 46.8 44.4

    4 cm 83.3 74.1 66.7 60.6 55.6 51.3 47.6 44.4 41.7 39.2 37.0 35.1 33.3

    5 cm 66.7 59.3 53.3 48.5 44.4 41.0 38.1 35.6 33.3 31.4 29.6 28.1 26.7

    6 cm 55.6 49.4 44.4 40.4 37.0 34.2 31.7 29.6 27.8 26.1 24.7 23.4 22.2

    7 cm 47.6 42.3 38.1 34.6 31.7 29.3 27.2 25.4 23.8 22.4 21.2 20.1 19.0

    8 cm 41.7 37.0 33.3 30.3 27.8 25.6 23.8 22.2 20.8 19.6 18.5 17.5 16.7

    9 cm 37.0 32.9 29.6 26.9 24.7 22.8 21.2 19.8 18.5 17.4 16.5 15.6 14.8

    10 cm 33.3 29.6 26.7 24.2 22.2 20.5 19.0 17.8 16.7 15.7 14.8 14.0 13.3

    Schicht- Einbaubreite in m1

    dicke 2.00 2.25 2.50 2.75 3.00 3.25 3.50 3.75 4.00 4.25 4.50 4.75 5.00

    2 cm 208.3 185.2 166.7 151.5 138.9 128.2 119.0 111.1 104.2 98.0 92.6 87.7 83.3

    3 cm 138.9123.5 111.1 101.0 92.6 85.5 79.4 74.1 69.4 65.4 61.7 58.5 55.6

    4 cm 104.2 92.6 83.3 75.8 69.4 64.1 59.5 55.6 52.1 49.0 46.3 43.9 41.7

    5 cm 83.3 74.1 66.7 60.6 55.6 51.3 47.6 44.4 41.7 39.2 37.0 35.1 33.3

    6 cm 69.4 61.7 55.6 50.5 46.3 42.7 39.7 37.0 34.7 32.7 30.9 29.2 27.87 cm 59.5 52.9 47.6 43.3 39.7 36.6 34.0 31.7 29.8 28.0 26.5 25.1 23.8

    8 cm 52.1 46.3 41.7 37.9 34.7 32.1 29.8 27.8 26.0 24.5 23.1 21.9 20.8

    9 cm 46.3 41.2 37.0 33.7 30.9 28.5 26.5 24.7 23.1 21.8 20.6 19.5 18.5

    10 cm 41.7 37.0 33.3 30.3 27.8 25.6 23.8 22.2 20.8 19.6 18.5 17.5 16.7

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    2. Einfluss der Witterung

    NiederschlgeDas heisse Mischgut bringt Wasser zum Verdampfen. Dabei

    wird dem Belag Wrme entzogen, so dass er rasch abkhlt.Die Verdichtung wird erschwert und der Schichtverbund istgefhrdet; Wellenbildungen und Walzrisse knnen die Folgesein.Empfehlungen: Kein Belagseinbau auf ausgesprochen nasser Unterlage.

    Ntigenfalls vorerst abtrocknen lassen. Bei Regen Belags-

    einbau einstellen. Bei dicken Tragschichten ist das Risiko weniger gross und

    bei leichten Regenfllen drfen Tragschichten eingebautwerden.

    Abkhlgeschwindigkeit in 3.5cm dickem Belag

    10

    150

    125

    100

    75

    50

    250 5 10 15 20 25 30Zeit nach Verlegung in Minuten

    Temperatur

    C

    Sommertag, leichter WindLufttemperatur 22 CBodentemperatur 35 C

    Herbsttag, WindLufttemperatur 2 CBodentemperatur 2 C

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    Tiefe TemperaturenWie die Ergebnisse schwedischer Untersuchungen eindrck-lich zeigen, khlen an kalten Tagen verlegte dnne Belags-schichten sehr rasch ab und die ausreichende Verdichtung

    ist nicht gewhrleistet. Tiefe Bodentemperaturen und Windwirken sich strker aus als tiefe Lufttemperaturen.Empfehlungen: Im Sptherbst, bei Temperaturen von weniger als 5 C,

    grundstzlich keine dnnen Belge einbauen. (Bei Trag- undBinderschichten von min. 6 cm Dicke ist das Risiko wenigergross und ein Einbau bei Temperaturen von 0 C ist zulssig.)

    Sofern aus zwingenden Grnden trotzdem eingebaut werdenmuss (z.B. weil aus Budgetgrnden die Bauabrechnungnoch vor dem Jahreswechsel vorliegen muss) und derBauherr die Verantwortung bernimmt, sind besondereMassnahmen (Vorwrmen der Unterlage, Transport mitThermomulden, hoch wirksame Verdichtungsgerte usw.)anzuordnen.

    Hohe TemperaturenWird bei grosser Hitze eingebaut, kann zu intensives Walzenzu einer oberflchlichen Glttung und damit zu verminderterGriffigkeit fhren. Eine zu frhe Verkehrsfreigabe kann Spur-rinnen und Wellenbildungen durch Instabilitt der eingebau-ten Schichten verursachen.Empfehlungen: Mit Walzen etwas zuwarten. Mglichst auf den Einsatz von

    Gummiradwalzen verzichten oder hchstens 2 bergngedamit walzen.

    Jede fertig eingebaute und verdichtete Schicht darf erstnach vollstndigem Erkalten, in der Regel am nchsten

    Tag, fr den Verkehr freigegeben werden. Ntigenfalls Abkhlung des Belages durch Aufbringen vonWasser beschleunigen.

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    3. Belagsaufbau und Wahl von Mischgutsorte und -typ

    Mindestdicke und Aufteilungder bituminsen Belagsschichten

    Die erforderliche Dicke des bituminsen Belages ist einer-seits abhngig von der Verkehrsbeanspruchung, anderseitsvon der Tragfhigkeit der Unterlage und somit vom Materialder Fundationsschicht. Die nachstehende Tabelle gibt dieerforderlichen Mindestdicken fr die drei blichen Funda-tionsschichten an:

    Mindestdicke der bituminsen Belagsschichtenin Abhngigkeit der Verkehrslastklasse

    12

    Verkehrslast- minimale Belagsdicke bei Aufbau auf

    klassen Ti Kiessandfund. Asphaltfund. Zementstabi.

    T6extrem schwer 270 mm 180 mm 180 mm

    TF > 300010 000T5sehr schwer 220 mm 150 mm 150 mmTF > 10003000

    T4schwer 170 mm 120 mm 120 mmTF > 3001000

    T3mittel 130 mm 100 mm 100 mm

    TF > 300010 000

    T2leicht 100 mm 40 mm 40 mmTF > 100300

    T1sehr leicht 70 mm 40 mm 40 mm

    TF

    30

    TF = tgliche quivalente Verkehrslast

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    Die so ermittelte Belagsdicke wird durch eine Aufteilung inTrag- und Deckschicht, bei grsseren Strken (fr die Ver-kehrslastklassen T4T6) in Trag-, Binder- und Deckschichterreicht. In der Norm SN 640 430 sind typische Beispiele fr

    eine praxisgerechte Aufteilung der Gesamtdicke in einzelneSchichten aufgefhrt.

    Schichtenaufteilung und Wahl des Mischguttypsgemss SN 640 430

    Ti Verkehrslastklasse

    Bei Anwendung anderer Deckschichten (AC, SMA, AC MR, Gussasphalt MA)

    verndert sich die Gesamtdicke des Belages nicht. Bei Verwendung von offen-

    porigem Asphalt (PA und PA B) sind die Gesamtdicken gemss der Norm SN

    640 324 Dimensionierung; Strassenoberbau festzulegen.

    13

    Beispiele der Aufteilung des Belages in SchichtenTi (Unter Bercksichtigung der Mindestschichtdicken knnen auch

    andere Aufteilungen gewhlt werden.)

    T6

    T5

    T4

    T3

    T2

    T1

    40 mm SMA 1190 mm AC B 22

    140 mm AC T 32

    30 mm AC MR 870 mm AC B 22

    80 mm AC T 22

    110 mm AC F 32

    30 mm AC 880 mm AC B 22

    110 mm AC T 32

    40 mm AC 11

    100 mm AC B 22

    100 mm AC F 22

    30 mm SMA 860 mm AC B 1680 mm AC T 22

    40 mm AC 1180 mm AC B 22

    60 mm AC F 22

    40 mm AC 11

    90 mm AC T 22

    30 mm AC 8

    70 mm AC T 22

    70 mm AC T 22

    Bei Rad- und Gehwegen darf der Belag auf 50 mm Dicke(AC 16 oder AC T 16) reduziert werden.

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    Wahl von Mischgutsorte und MischguttypSollen die eingebauten Belge ein gutes Gebrauchsver-halten aufweisen, mssen Mischgutzusammensetzung und-eigenschaften auf Verkehrsbeanspruchung und klimatische

    Bedingungen abgestimmt werden. In der Norm SN 640 430unterscheidet man die folgenden vier Mischguttypen:

    Mischguttyp L fr leichte Beanspruchung

    Mischguttyp N fr normale Beanspruchung

    Mischguttyp S fr starke Beanspruchung

    Mischguttyp H fr sehr starke Beanspruchung

    Die nach der Belagsnorm empfohlenen Anwendungsberei-che der verschiedenen Mischguttypen sind in Abhngigkeitder Beanspruchung durch Verkehr und Klima aus der nach-stehenden Tabelle ersichtlich.

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    Empfehlung fr die Wahl des Mischguttyps inAbhngigkeit der Verkehrsbeanspruchung und derklimatischen Bedingungen nach Norm SN 640 430

    Klimatische BedingungenA Hhenlage Besonders tiefe TemperaturenB Durchschnittliche klimatische Bedingungen (Mittelland)C Sehr starke Sonneneinstrahlung, besonders hohe Temperaturen

    Nach dieser Tabelle wird zwischen normaler und besondererBeanspruchung unterschieden. Die Beanspruchung nimmtmit zunehmender Lasteinwirkungszeit zu und ist besondersgross bei langsam rollendem und stehendem Schwerver-kehr.

    Eine von der Verkehrslastklasse abhngige besondere Be-anspruchung liegt beispielsweise vor:

    in Verkehrsknoten mit oder ohne Kreisel auf Ein- und Ausfahrten von Hochleistungsstrassen auf lngeren Steigungen und Strecken mit grossem Geflle

    15

    Verkehrslastklasse Ti

    T6 extrem schwerTF > 300010000

    T5 sehr schwerTF > 10003000

    T4 schwer TF > 3001000

    T3 mittelTF > 100300

    T2 leichtTF > 30100

    T1 sehr leichtTF 30

    bei normaler bei besondererBeanspruchung Beanspruchung

    A B C A B C

    S H H H H H

    S S H S H H

    N/ S S S S S H

    N N S N S S

    L N N N N S

    L L N L N N

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    Eigenschaften des Mischgutes und der damithergestellten Belge

    Die Mischguttypen unterscheiden sich sowohl beim Einbau

    wie auch in ihrem Gebrauchsverhalten.

    Mischgut Typ LWeiche Bindemittel, hoher Bindemittelgehalt und nur teilweisegebrochene Gesteinskrnungen machen das Mischgut ge-schmeidig und leicht einbaubar. Auch fr Handeinbau geeignet.Eingebaute Schichten sind auch bei tiefen Temperaturen aus-

    reichend flexibel, um sich Bewegungen der Unterlage risse-frei anpassen zu knnen, haben jedoch geringe Standfestigkeit.

    Mischgut Typ NBindemittel mittlerer Hrte und mittlerer Bindemittelgehalt.Mischgut vom Typ N wird im Strassenbau am meisten verwen-det. Es lsst sich ohne besondere Probleme einbauen undverdichten. Hinsichtlich Zusammensetzung des Mischgutesund Festigkeitseigenschaften der damit hergestellten Belgeliegt der Typ N zwischen den Typen L und S.

    Mischgut Typ S und HHarte Bindemittel, niedriger Bindemittelgehalt und gebroche-ne Zuschlagstoffe machen das Mischgut sperrig und schwerverdichtbar. Deckschichten vom Typ S zeichnen sich durcheinen hohen Verformungswiderstand aus, neigen aber eherzu Rissbildungen bei tiefen Temperaturen und Absanden.Sie sollen nur dort eingebaut werden, wo tatschlich grosseBeanspruchungen zu erwarten sind.

    In der Tabelle auf Seite 18 sind die in den Normen SN 640430 definierten Mischgutsorten und die entsprechendenSchichtdickenbereiche aufgefhrt.

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    Spezielle DeckschichtenDie nachstehend aufgefhrten Spezialbelge eignen sich frVerkehrsflchen mit sehr starker Beanspruchung und wer-den hufig in Kombination mit hochstandfesten Trag- und

    Binderschichten vom Typ H eingebaut.

    Splittmastixasphalt SMA (SN 640 431-5NA)Das Mischgut besteht aus einem bindemittel- und mastixrei-chen Mineralstoffgemisch mit Ausfallkrnung und verfgt bereine hohe Verformungsfestigkeit und ein gutes Ermdungs-und Klteverhalten. Als Bindemittel wird in der Regel Polymer-

    bitumen oder Bitumen mit stabilisierenden Zustzen (organi-sche oder mineralische Faserstoffe, Naturasphalte, Gummi-produkte) verwendet.

    Rauasphalt AC MR (SN 640 431-1NA)Das Mischgut besteht aus einem Mineralstoffgemisch miteiner splittreichen Ausfallkrnung und Polymerbitumen. Dergrosse Splittanteil ergibt ein in sich abgesttztes verfor-mungsfestes Korngerst, dessen Hohlrume teilweise mitAsphaltmastix ausgefllt sind.

    Offenporiger Asphalt PA (SN 640 431-7NA)Das Mischgut besteht aus einem sand- und fllerarmenMineralstoffgemisch mit hohem Anteil an Grobsplitt und Poly-merbitumen. Der hohe Splittgehalt ergibt ein tragfhiges undverformungsfestes Korngerst. Um die angestrebte hoheDurchlssigkeit der PA-Deckschicht zu gewhrleisten, mussder Marshallhohlraum min. 2022 Volumen-% betragen.Unter offenporigen Deckschichten werden vor allem zur Ver-besserung der Lrmreduktion auch offenporige Binderschich-

    ten PA B angewendet. Fr spezielle Anwendungen, z.B. zur Ver-hinderung von Druckspannungen unter Pflsterungen oder Sport-platzbelgen, werden auch Sickerschichten PA S eingesetzt.

    17

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    Sollwertbereiche der Schichtdicken gemss NormSN 640 430 Walzasphalt

    18

    Mischgutsorten

    Deckschichten

    AC 4

    AC 8

    AC 11

    AC 16

    AC MR 8

    AC MR 11

    ACVTL 8A

    ACVTL 11 C

    SMA 8

    SMA 11PA 8

    PA 11

    Binderschichten

    AC B 11

    AC B 16

    AC B 22PA B 16

    PA B 22

    Mischguttypen

    L N S H[mm] [mm] [mm] [mm]

    1520

    2035 2035 2535 2535

    3550 3550 3550 3550

    4560 4560

    2030

    2540

    1525

    2030

    2535

    30452535

    3550

    3550

    4570 4570

    65100 651004080

    60150

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    Sollwertbereiche der Schichtdicken gemss NormSN 640 430 Walzasphalt

    19

    Mischgutsorten

    Tragschichten

    AC T 11

    AC T 16

    AC T 22

    AC T 32

    Fundationsschichten

    AC F 22

    AC F 32

    Sickerschichten

    PA S 16

    PA S 22Pa S 32

    Mischguttypen

    L N S H[mm] [mm] [mm] [mm]

    3050 3050 3550

    4570 4570 4570 4570

    60100 60100 65100 65100

    90140 90140

    60150

    80200

    4080

    6015080200

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    4. Vorbereiten der Unterlage

    hnlich wie ungnstige Witterung knnen auch Mngel derUnterlage den Erfolg der Einbauarbeiten in Frage stellen und

    Ursache von spteren Schden sein.

    Fundationsschichten aus KiessandVor dem Einbau auf einer Kiessandfundationsschicht sind insbesondere, wenn die Fundationsschicht nicht vomBelagsunternehmer erstellt wurde Hhengenauigkeit undStandfestigkeit der Planie zu prfen. Damit knnen unerfreu-

    liche Diskussionen um Mischgutmehrverbrauch und Scha-denursachen vermieden werden.

    1. PlanietragfhigkeitZur genauen Bestimmung der Planietragfhigkeit dient der Plat-tendruckversuch (ME -Wert). Fr den Belagseinbau mssen ge-mss Norm SN 640 585 die folgenden Anforderungen erfllt sein:

    Planie fr Strassen mit Schwerverkehr ME 100 MN/m2

    Planie fr Strassen mit Leichtverkehr ME 80 MN/m2

    (Rad- und Gehwege)

    Mit dem Abrollversuch (Abfahren mit einem Lastwagen oder miteiner schweren Gummiradwalze und Beurteilung der dabei auf-tretenden Radspuren) kann rasch und zuverlssig festgestelltwerden, ob Bereiche mit ungengender Planietragfhigkeit vor-handen sind. Diese Stellen sind durch Nachverdichten undntigenfalls durch Auskoffern und Materialersatz zu sanieren.

    Wie die Tabelle auf Seite 12 zeigt, ist jeder Verkehrslastklasse eine

    bestimmte Mindestdicke des bituminsen Belages zugeordnet,wobei vorausgesetzt wird, dass der ME -Wert auf der Planie min-destens 80 MN/m2 betrgt. Wenn dies nicht zutrifft, muss entweder

    20

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    nachverdichtet werden, oder aber die bituminsen Schichten sindzu verstrken. Zur Verstrkung eignet sich eine Asphaltfunda-tionsschicht, die mit dem Fertiger hhengenau eingebaut wird.

    Die zur Verstrkung erforderliche Dicke der Asphaltfunda-tionsschicht kann nach der Dimensionierungsnorm SN 640324 in Funktion des auf der Planie vorhandenen ME-Wertesbestimmt werden.

    2. PlaniegenauigkeitGrssere rtliche Unebenheiten der Planie (z.B. Schlag-

    lcher) mssen unbedingt ausgebessert werden. Lang aus-gezogene Mulden hingegen knnen mit dem maschinellenEinbau der ersten Tragschicht ausgeglichen werden, wennhiefr ein Fertiger mit Nivellierautomatik eingesetzt wird undwenn die bernahme des Mischgutmehrverbrauches mitdem Bauherrn vereinbart wurde.

    Bituminse Unterlage1. VoranstrichAlle bituminsen Schichten mssen schubfest miteinanderverbunden sein. Um den einwandfreien Verbund der bitumen-haltigen Schichten zu gewhrleisten ist die Unterlage miteinem Haftvermittler anzusprhen. Als Haftvermittler sind bitu-menhaltige Bindemittel wie normierte Bitumenemulsionen,Haftkleber oder andere geeignete Produkte zu verwenden.

    Die Dosierung richtet sich nach der Beschaffenheit derUnterlage und muss vor Einbaubeginn festgelegt werden. Eskann mit folgenden Richtwerten (effektive Bindemittelmenge)gerechnet werden:

    ca. 100150 g/m

    2

    bei geschlossener Oberflche ca. 150200 g/m2 bei porser, ausgemagerter,rauer oder gefrster Oberflche

    21

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    Das Ansprhen hat mglichst mit Balkenbrause so zu erfolgen,dass eine gleichmssige Verteilung des Bindemittels erreichtwird. Der Haftvermittler muss abgebunden haben, bevor dienchste Schicht eingebaut wird. Auf den mit einem Haftver-

    mittler versehenen Flchen ist jeder Verkehr, ausgenommenMischguttransporte, untersagt. Aus Grnden der Verkehrs-sicherheit sind die Flchen abzusperren und zu signalisieren.

    2. ProfilkorrekturenEin Vorflicken von Hand ist immer problematisch, weil eineausreichende Verdichtung kaum mglich ist und weil insbe-

    sondere bei Verwendung von feinkrnigem Mischgut eineZwischenschicht von geringerer Standfestigkeit resultiert. EinProfilausgleich, wie er beim Einbau auf bestehender Strassehufig erforderlich ist, sollte deshalb maschinell vorgenom-men werden. Gegebenenfalls ist der Einbau in mehr als einerSchicht vorzusehen. So ist es mglich, Mulden bis zu 50 mmTiefe ohne manuelles Vorflicken auszugleichen.

    Die besten Resultate lassen sich jedoch erzielen, wenn derProfilausgleich durch Abfrsen erfolgt. Voraussetzung ist,dass dabei eine minimale Strke und damit auch Tragfhig-keit der verbleibenden Schicht(en) nicht unterschritten wird.

    Hydraulisch gebundene Fundationsschichten(Zementstabilisierung)Um die Zemenstabilisierung vor berbeanspruchung zuschtzen und um Rissbildungen zu vermeiden, mssen diebituminsen Schichten eine Mindestdicke aufweisen (vgl.Angaben in Tabelle Seite 12). Zementstabilisierte Schichtenweisen in der Regel Querrisse in mehr oder weniger regel-

    mssigen Abstnden auf. Um das Durchschlagen dieserRisse bis zur Deckschicht zu verhindern, kann eine span-nungsabbauende Zwischenlage eine so genannte SAMI

    22

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    (Stress Absorbing Membrane Interlayer) angeordnet wer-den. Dabei handelt es sich um eine Dickschicht-Oberfl-chenbehandlung mit einem polymermodifizierten Bitumenoder um ein mit einer polymermodifizierten Emulsion vollfl-

    chig verklebtes Geotextil (Geovlies oder kombiniertesSystem Glasgitter/Vlies).

    Vor dem Belagseinbau sind lockere und nicht standfestePartien der hydraulisch stabilisierten Unterlage zu entfernenund schadhafte Stellen mit bitumenhaltigem Mischgut vorzu-flicken. Ein eventuell notwendiger Profilausgleich ist mit bitu-

    menhaltigem Mischgut auszufhren. Offene Risse sind mitgeeigneten Materialien zu fllen. Die Unterlage ist grndlichzu reinigen und zur Sicherstellung des Schichtenverbundeswird in der Regel ein Voranstrich mit einer Bitumenemulsionaufgebracht.

    BetonbelagZur Instandsetzung von leicht geschdigten Betonbelgeneignen sich einschichtige Spezialbelge (SplittmastixasphaltSMA, Rauasphalt AC MR, Asphaltbeton fr extra dnneLagen ACVTL) in Kombination mit einer spannungsabbauen-den Zwischenlage (SAMI). Damit soll verhindert werden,dass die Betonfugen in den Belag durchschlagen. Fr dieSAMI haben sich Stahldraht-, Karbonfaser- oder Geogitter inder Praxis bewhrt.

    23

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    5. Planung des Arbeitsablaufes

    Beim Belagsbau sind sehr strenge Qualittsanforderungenzu erfllen. An einem Arbeitstag werden hufig sehr grosse

    Umstze realisiert. Wenn wir Misserfolge vermeiden wollen,mssen wir uns deshalb berlegen und dies, bevor dererste Camion mit Mischgut auf der Baustelle steht wie undmit welcher Leistung wir einbauen wollen.

    Einbaurichtung Beim Einbau auf volle Fahrbahnbreite erfolgt die Misch-

    gutzufuhr von vorn. Die Lastwagen wenden und fahrenrckwrts zum Fertiger.

    Beim Einbau unter Verkehr erfolgt die Mischgutzufuhr vonhinten. Die Lastwagen scheren aus dem Durchgangsver-kehr aus und fahren rckwrts zum Fertiger.

    In Steigungen wird wenn von der Mischgutzufuhr her mg-lich bergaufwrts eingebaut. Damit erreicht man eine bes-sere Ebenheit, da der Belag beim Walzen weniger schiebt.

    Einbaubreite

    Wichtige Grundstze: Einbaubahnen so legen, dass Lngsfugen und Handeinbau

    auf das unumgngliche Minimum reduziert werden. Lngsfugen der Deckschicht und von Hand eingebaute

    Flchen sollen nicht im Bereich der Radspuren liegen.Deshalb werden Kurvenverbreiterungen auf der Aussen-seite angesetzt.

    Bei variierender Einbaubreite werden wenn mglichFertiger mit hydraulisch verstellbarer Bohle eingesetzt.

    Unumgngliche Handeinbauten sind gemeinsam mit demmaschinellen Einbau auszufhren und gleichzeitig zu ver-dichten.

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    1. Einbau unter VerkehrUm dem Grundsatz nachzuleben, dass die Lngsfugen derDeckschicht nie in den Bereich von Radspuren zu liegenkommen, ist eine Aufteilung der gesamten Fahrbahnbreite in

    zwei gleich breite Einbaubahnen nicht immer mglich. In der-artigen Fllen (z.B. dreispurige Fahrbahn) sind zwei Ein-baubahnen von unterschiedlicher Breite besser als eine Auf-teilung in drei nacheinander einzubauende Bahnen. Die Ar-beitsfugen bereinander liegender Schichten sind um minde-stens 15 cm gegeneinander zu versetzen.

    2. Einbau auf volle FahrbahnbreiteDer Einsatz eines Grossfertigers fr grosse Einbaubreiten istrationell und bietet auch bezglich der Absteckung Vorteile.Ein derartiger Einsatz macht aber nur dann Sinn, wennsowohl die einzubauende Flche entsprechend gross ist undzudem eine gengende Mischgutversorgung ab einem einzi-gen Mischgutwerk zur Verfgung steht.

    Deshalb wird auch beim Einbau auf volle Fahrbahnbreite inden meisten Fllen mit zwei oder sogar drei Fertigern einge-baut. Beim gestaffelten Einsatz der Einbaumaschinen kanndie Einbaugeschwindigkeit gleichmssig gehalten werdenund es resultiert eine bessere Ebenheit der Belagsoberfl-che. Zudem kann das Mischgut bei Bedarf fr jeden Fertigervon einer separaten Anlage geliefert werden.

    Einbauetappen und -leistungBei grssern Belagsarbeiten muss man sich zuerst berle-gen, wie eine sinnvolle Aufteilung auf einzelne Einbauetap-pen mglich ist. Bei Einbau unter Verkehr (vor allem inner-

    orts, bei Kreuzungen) spielen dabei die Mglichkeiten derVerkehrsfhrung und der Absperrung der einzelnen Teil-flchen eine wesentliche Rolle.

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    Grundstzliche Hinweise: Um mit wenigen Umstellungen auszukommen, sind Trag-

    und Binderschichten innerhalb einer Teilflche unmittelbarnacheinander einzubauen.

    Die Deckschicht hingegen soll mglichst durchgehend,d.h. ber die einzelnen Teilflchen hinweg, eingebaut wer-den. Lngsfugen sind wenn mglich am gleichen Tag zuschliessen.

    Wenn die einzelnen Tagesetappen festgelegt sind, lassensich der Mischgutbedarf je Tag (vgl. Seite 27) und die tgli-

    che bzw. stndliche Einbauleistung berechnen. Ob die ange-strebten Leistungen machbar sind, hngt von der verfgba-ren Kapazitt der Mischanlage und von der Transportkapa-zitt sowie von den zur Verfgung stehenden Einbau- undVerdichtungsgerten ab.

    EinbaugeschwindigkeitDie verlangte hohe Qualitt der Deckschicht (ebene undgleichmssig geschlossene Belagsoberflche, ausreichendeDichte) lsst sich nur erzielen, wenn der Fertiger mit gleich-mssiger Geschwindigkeit gefahren wird und mglichst niestillsteht. Deshalb muss die Einbaugeschwindigkeit auf dievorgesehene Einbauleistung abgestimmt werden.

    Die theoretische Einbaugeschwindigkeit betrgt

    Fr die Bestimmung des Mischgutbedarfs sowie der theore-

    tischen Einbaugeschwindigkeit knnen die folgenden Diagram-me (vgl. Seiten 28 und 29) bentzt werden:

    26

    V theor= [m1/min]vorgesehene Einbauleistung [t/h]

    Einbaubreite [m1] x Schichtdicke [cm1] x 1.44

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    27

    6. Organisation der Mischgutlieferung

    Die Mischgutbestellung umfasst: Firma / Baustelle und Baustellennummer und Lieferdatum

    Mischgutsorte und -typ (z.B. AC T 22 N) Menge je Tag und je Stunde Ladezeiten der ersten Lieferungen

    (fortlaufend oder mit Unterbrechungen?) Frankolieferung oder abgeholt

    Organisation Mischguttransport

    Die Transportkapazitt muss in jedem Fall auf die vorgesehe-ne stndliche Einbauleistung abgestimmt werden. Dabei giltder Grundsatz: Lieber ein Fahrzeug zu viel als eines zu wenig.

    Wenn mglich werden fr die Mischguttransporte Fahrzeugemit vergleichbarer Lademenge und Fahrzeit, vor allem also 3-und 4-Achser mit einer Nutzlast von etwa 16 t resp. 20 t einge-setzt. Schlepperzge mit einer Zuladung von rund 25 t sind we-gen ihrer Grsse fr Mischguttransporte oft weniger geeignet.

    Die Fahrzeit t F fr die Hin- und Rckfahrt berechnet sich nachfolgender Formel:

    Die stndliche Leistung L eines Lastwagens ergibt sich zu

    Damit kann berechnet werden, wie viele Fahrzeuge einge-setzt werden mssen, um die gewnschte stndliche Ein-

    t F = [min]

    2 x einfache Distanz [km] x 60

    mittlere Geschwindigkeit [km/h]

    L = [t/h]Lademenge [t] x 60

    Fahrzeit tF + Ladezeit tL + Abladezeit t A

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    Bestimmung von Mischgutbedarfund theoretischer Einbaugeschwindigkeit

    Die tatschlich einzustellende Fertigergeschwindigkeit soll etwa20% ber der theoretisch errechneten liegen. Es hat sich gezeigt,dass Einbaugeschwindigkeiten von 1.5-3.5 m1/min optimal sind.

    Beispiel: 7 cm AC B 22, Einbaubreite 3.75 m1

    Soll-Einbauleistung: 80 t/h

    Mischgutbedarf 0.63 t/m1

    Theoretische Einbaugeschw. 2.1 m1/minEinzustellende Fertigergeschw. 2.5 m1/min

    1.0

    0.9

    0.8

    0.7

    0.6

    0.5

    0.4

    0.3

    0.2

    0.1

    Mischgutbedarft/

    m1

    2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 5.5 6.0Einbaubreite m1

    10

    9

    8

    7

    6

    5

    4

    3

    2

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    29

    1.0

    0.9

    0.8

    0.7

    0.6

    0.5

    0.4

    0.3

    0.2

    0.1

    Mischgutbedarft/

    m2

    1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0 7.0 8.0Theoretische Einbaugeschwindigkeit m1/min

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

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    bauleistung zu ermglichen. Fr 4-Achs-Lastwagen mit einerNutzlast von 20 t und einer gewhlten Einbauleistung bis zu100 t/h kann die erforderliche Anzahl Transportfahrzeugeaus dem nachstehenden Diagramm herausgelesen werden

    (Annahmen: mittlere Geschwindigkeit 40 km/h; Ladezeit undAbladezeit und auf Baustelle im Mittel je 15 min).

    Erforderliche Anzahl 4-Achs-Lastwagen 20 t

    Beispiel: Distanz Baustelle Mischgutwerk 23 km;

    vorgesehene Einbauleistung 80 t/hEs mssen 7 4-Achs-Lastwagen eingesetzt werden.

    30

    100

    90

    80

    70

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    0

    VorgeseheneEinbauleistung[t/h]

    0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50Einfache Transportdistanz [km]

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    1011

    12

    13

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    31

    Eingangskontrolle des MischgutesDer Mischgutlieferant haftet dafr, dass das gelieferte Mischgutder Bestellung und den Normanforderungen entspricht. Wirdmangelhaftes Mischgut geliefert und dieses Mischgut einge-

    baut, obwohl man die Mngel vor dem Einbau htte erkennenknnen, entfllt die Haftung des Lieferanten. Es ist deshalbunbedingt notwendig, dass das angelieferte Mischgut auf derBaustelle einer Eingangskontrolle unterzogen wird, bevor dasMaterial eingebaut wird. Die Eingangskontrolle umfasst dieKontrolle des Lieferscheins, eine visuelle Prfung des Misch-gutes durch Augenschein sowie die Messung der Misch-

    guttemperatur. Weist das Mischgut offensichtliche, erkennbareMngel auf, darf es nicht eingebaut werden.

    LieferscheinkontrolleBei der Ankunft des Mischgutes auf der Baustelle wird anHand des Lieferscheins berprft, ob das richtige Mischgut(Mischgutsorte und -typ) fr die richtige Baustelle und somitfr die richtige Unternehmung geliefert wurde.

    Visuelle BeurteilungDurch Augenschein knnen auf der Baustelle verschiedeneMischgutmngel leicht erkannt werden: offensichtliche Entmischungen bei magerem und grobkr-

    nigem Mischgut (z. B. AC T 32 S) falsche Mischgutsorte (zu grob oder zu fein) Mischgut ist zu mager

    Aussehen brunlich, stumpf, krmeliggrobe Krner sind unvollstndig umhlltMischgut kriecht nicht im Fertigerkbel

    Mischgut ist zu fett

    Aussehen stark schwarz glnzendflacher Mischgutkuchen auf dem LastwagenBindemittel luft vom Gestein ab

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    Bitumen 50/70 70/100 100/150

    Mischgut ab Anlage C 145185 140180 130170

    Mischgut vor dem WalzenDicke 50 mm min. C 140 130 125

    Dicke > 50 mm min. C 130 120 115

    Bitumen 50/70 70/100 100/150

    Optimaler Temperaturbereich C 130150 120140 115135

    Verdichtung beendet bei C 100 90 85

    MischguttemperaturenZur Annahme des Mischgutes gehrt auch die Temperatur-messung auf dem Lastwagen oder im Fertigerkbel und dieKontrolle, ob die nachstehend angegebenen Temperaturen

    eingehalten sind.

    Bestimmte, von Bindemittelart und -sorte abhngige Hchst-temperaturen drfen nicht berschritten werden, weil sonstdas Bindemittel geschdigt wrde und seine Klebkraft verlie-ren knnte. Andererseits kann bei einem Absinken derTemperatur unter bestimmte Grenzwerte das Mischgut nicht

    mehr einwandfrei eingebaut und verdichtet werden.

    Einzuhaltende Temperaturen nach Norm SN 640 430und SN 640 431-1NA

    Unter Umstnden (z.B. bei Unterbrechungen des Einbauvor-ganges) ist eine laufende Temperaturmessung whrend desVerdichtens notwendig um festzustellen, ob die verlegteSchicht nicht schon so weit abgekhlt ist, dass sie nicht mehrweiter verdichtet werden kann.

    Richtwerte Verdichtungstemperaturen

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    II. Einbauen

    7. Maschineller Einbau

    Im Belagsbau werden Fertiger, auch als Einbaumaschinenbezeichnet, mit schwimmender Bohle eingesetzt. Sie beste-hen zur Hauptsache aus dem Zugfahrzeug mit Pneu- oderRaupenfahrwerk und gelenkig angehngtem Einbauelement.Pneubereifte Fertiger sind strassengngig, knnen raschumgesetzt werden und rutschen nicht auf befestigter Unter-lage (Asphalt, gebundene Fundationsschichten). Raupenfer-

    tiger eignen sich fr den Einbau auf Kiessand und auch we-niger tragfhigen Unterlagen beim Einbau von Asphaltfun-dationsschichten und Zementstabilisierungen (kein Einsinken).Beim Einsatz von sehr breiten Einbaubohlen verleiht nur derRaupenfertiger die erforderliche Stabilitt.

    Der Aufnahmekbel, in den das Mischgut vom Lastwagenabgekippt wird, soll ein mglichst grosses Fassungsver-mgen haben (10 bis 12 t), damit die Beschickungspausenwhrend dem Wechsel von einem LKW zum nchsten ber-brckt werden knnen. Die Materialfrderung nach hintenerfolgt durch Frderbnder und in Querrichtung mittelsFrderschnecken. Es ist darauf zu achten, dass sich dasMischgut vor allem bei grosser Einbaubreite und grobkrni-gem Mischgut nicht entmischt. Eine automatische Steuerungder Materialfrderung ber einen Hhenfhler dient dazu,den Mischgutwulst vor der Einbaubohle immer etwa gleichhoch zu halten und so Unebenheiten vorzubeugen.

    34

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    Fertiger mit schwimmender Bohle

    Wie funktioniert die schwimmende Bohle?An der Einbaubohle, die auf dem vorgelegten Mischgutschwimmt, sind die folgenden Krfte miteinander im Gleich-gewicht:

    in horizontaler Richtung die Zugkraft Z am Gelenk mit demWiderstand W an der Bohle

    in vertikaler Richtung das Gewicht G des Einbauelementesmit dem Auftrieb A an der Bohle.

    35

    Z

    Anlenkpunkt

    Zugfahrzeug

    Bohle

    G

    W

    A

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    Solange sich der Auftrieb nicht ndert, bewegt sich dieEinbaubohle parallel zur Zugrichtung. ndert sich derAuftrieb, so hebt oder senkt sich die Einbaubohle so lange,bis sich ein neues Gleichgewicht zwischen Auftrieb und

    Gewicht der Einbaubohle eingestellt hat.

    Die Grsse der Auftriebskraft hngt ab

    vom Anstellwinkel der Bohle: grsserer Anstellwinkel fhrtzu grsserem Auftrieb; der Anstellwinkel wird ber die

    Hhe des Anlenkungspunktes festgelegt

    von der Tampereinstellung: hhere Tamperleistung fhrtv.a. bei dnnen Belgen zu einem grsseren Auftrieb

    von der Schichtdicke: dnne Schichten bewirken gros-sen Auftrieb, dicke Schichten bewirken kleinen Auftrieb

    von der Einbaugeschwindigkeit: mit zunehmender Ge-schwindigkeit vergrssert sich der Auftrieb

    von der Mischgutsteifigkeit: Zusammensetzung, Tempe-ratur und Dichte des vorgelegten Mischgutes sind wesent-liche Einflussfaktoren fr den Auftrieb. Sperriges, abge-khltes oder stark vorverdichtetes Mischgut bewirkt grs-seren Auftrieb.

    Bei unvernderten Voraussetzungen (konstante Einbauge-schwindigkeit, gleich bleibende Mischgutzusammensetzung,

    -temperatur und -dichte) hngt demnach der Auftrieb nurvom Anstellwinkel der Bohle und der Schichtdicke ab. Jeder

    36

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    Schichtdicke entspricht also ein bestimmter Anstellwinkel derBohle, sofern die brigen Einflussfaktoren unverndert sind.Dank dieser Funktionsweise ist die Einbaubohle in der Lage,Unebenheiten der Unterlage zu verkleinern und auf grsse-

    re Lnge auszuziehen, sie hat also ein natrliches Nivel-lierungsvermgen. Andererseits reagiert der Fertiger mitschwimmender Bohle empfindlich auf variable Einbau-geschwindigkeit und auf ungleichmssige Mischgutsteifigkeit(z.B. infolge Abkhlung). Jedes Anhalten des Fertigers bewirktUnebenheiten bei der eingebauten Schicht. Bei Tragschichtensind diese Unebenheiten nicht von Bedeutung, beim Einbau

    von Deckschichten auf Fahrbahnen mssen unzulssigeUnebenheiten vermieden werden und deshalb sind die fol-genden Grundstze unbedingt zu beachten.

    Grundstze Belagseinbau Sofort nach Einbaubeginn kontrollieren, ob der tatschliche

    Mischgutverbrauch mit dem Sollverbrauch bereinstimmt(vgl. Mischgutverbrauchskontrolle Seite 28) Eventuell not-wendige Korrekturen der Einstellung sanft vornehmen.Sobald die gewnschte Schichtdicke erreicht ist, Hhen-verstellung nicht mehr bettigen.

    Mit gleichmssiger Geschwindigkeit fahren (vgl. Berech-nung der Einbaugeschwindigkeit Seite 29) und Arbeits-unterbrechungen mglichst vermeiden.

    Auch beim Beschicken nicht anhalten; der Lastwagen fhrtrckwrts bis knapp vor den Fertiger, kuppelt aus und lsstsich whrend des Abkippens vom Fertiger schieben. Die

    Lastwagen mssen eingewiesen werden.

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    Bei Arbeitsunterbrechungen von mehr als 10 15 MinutenDauer muss der Fertiger ausgefahren werden, weil das vorder Bohle liegende, noch nicht eingebaute Mischgut zustark abkhlt. Quernaht ausbilden und den Einbau neu

    beginnen.

    BelagsoberflcheBei fachgemssem Einbau ist die Belagsoberflche hinterdem Fertiger gleichmssig und weitgehend geschlossen. Esdrfen weder fette noch raue Stellen oder Splittnester sicht-bar sein.

    Falls einzelne Stellen rau und aufgerissen sind, werden siedurch Einstreuen von heissem Mischgut (vor dem erstenWalzgang) geschlossen. Dies darf allerdings nur in Ausnah-mefllen erfolgen; wenn die Fehlstellen ein grsseres Aus-mass annehmen, ist nach der Ursache (z.B. nicht oder un-gleichmssig beheizte Glttebohle) zu suchen und dieserurschliche Fehler zu beheben.

    8. Naht- und Randausbildung

    Naht- und Randzonen sind die schadenanflligsten Berei-che. Das Problem liegt darin, dass in den Randstreifen derFertigerbahn das Mischgut beim Walzen zwangslufig etwasseitlich weggeschoben wird und deswegen hohlraumreiche-re Zonen entstehen. Es muss deshalb darauf geachtet wer-den, dass derartige Schwachstellen nicht in den Bereich derRadspuren zu liegen kommen.

    FahrbahnrnderBei Strassen ausserorts verzichtet man vielfach auf eine

    starre Randeinfassung (Bundsteine, Randsteine o. .) undsieht stattdessen eine Verbreiterung der bituminsenSchichten vor.

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    Einbau ohne Randeinfassung Schichten nach unten treppenfrmig verbreitern Seitliche Begrenzungsbleche am Fertiger (senkrecht oder

    schrg) verwenden

    Abdichtung der Abtreppung und des Randstreifens mitEmulsion oder Schlmme

    Arbeitsnhte und Anschlsse quer zur FahrbahnachseDeckschichten drfen nicht auf Null ausgezogen werden undmssen fugenlos und hhengleich an bestehende oder vor-gngig verlegte Belge angeschlossen werden.

    Ausfhrung: Entfernen des alten Belages, soweit als dieser nicht hhen-

    richtig liegt und/oder pors ist; Ausbilden einer sauberen,geraden Kante senkrecht oder schrg zur Fahrbahnachse.

    Anbringen eines bituminsen Fugenbandes oder Anstreichender senkrechten Anschlussflche mit Haftkleber, Heiss-bitumen oder Emulsion. Ein Anstrich ist nicht ntig bei kurzenArbeitsunterbrechungen und wenn der Belag noch warm ist.

    Steht gengend Platz zur Verfgung, ist die Arbeitsnahtbzw. der Anschluss vom kalten Belag her in Nahtrichtungzu walzen (wie Methode 1, Seite 41).

    LngsnhteKann die Deckschicht nicht mit einem Fertiger auf volleFahrbahnbreite eingebaut werden, ist der gestaffelte Einsatzzweier Fertiger, die in kurzem Abstand (10 bis max. 50 m) hin-tereinander fahren, das sicherste Verfahren, um Nahtschden

    zu vermeiden (Einbau heiss in heiss). In der Regel mussaber halbseitig eingebaut werden und zur Ausbildung derLngsnaht ist eine der folgenden Lsungen zu whlen.

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    Trag- und Binderschichten Beim Einbau der ersten Bahn ist darauf zu achten, dass

    bis zum Rand einwandfrei verdichtet wird und dass einestetig verlaufende Kante entsteht.

    Zweite Bahn gengend berhhen und 3-5cm berlappen.Grobkrner sind vor dem Walzen mit Krucke zu entfernen.Wenn die erste Bahn bereits ganz abgekaltet ist, kann dieNahtzone mit geeigneten Heizgerten vorgewrmt werden.

    Deckschichten

    Bei halbseitigem Einbau von Deckschichten ist zu verhin-dern, dass der Belagsrand berfahren wird.

    Der Rand des ersten Einbaustreifens ist mit einem geeig-neten Gert (Schneidrad an Walze, Schneidfrse) zuschneiden und die Schnittflche mit Emulsion oderHaftkleber anzustreichen. Zudem kann die Nahtzone mitgeeigneten Heizgerten vorgewrmt werden.

    Bei Deckschichten mit SMA, S- oder H-Mischgut, bei Be-lagseinbauten im Gebirge oder bei kalter Witterung ist aufder Anschlussflche ein Fugenband, Heissbitumen odereine geeignete Masse aufzubringen.

    Bei Schichten aus offenporigem Asphalt sind Lngsnhtewenn mglich zu vermeiden. Die Anschlussflchen derArbeitsnhte und die unvermeidbaren Lngsnhte drfennicht mit einem Anstrich behandelt werden, da sonst derDurchfluss des Wassers nicht mehr mglich ist. Aus demgleichen Grund darf die Nahtzone nicht mit Heizgerten

    vorgewrmt werden.

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    Walzen der Lngsnhte

    Methode 1Bei der Nahtverdichtung fhrt die Walze auf der kalten Bahn

    mit 100200 mm berlappung auf die heisse Bahn.

    Methode 2Bei der Nahtverdichtung fhrt die Walze auf der heissenBahn mit 100200 mm berlappung auf die kalte Bahn.Diese Methode ist besonders zweckmssig bei starkemVerkehr und Platzmangel.

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    100200 mm

    100200 mm

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    9. Einbau mit Nivellierautomatik

    Prinzip der NivellierautomatikMit der Nivellierautomatik kann selbst dann eine hhenge-

    naue Oberflche der eingebauten Schicht erreicht werden,wenn die Unterlage Unebenheiten aufweist. Voraussetzungist eine zur Oberflche parallele Bezugslinie (Randabschls-se, Draht, Planie oder Belagsoberflche). Am Leitstand kn-nen die Soll-Niveaudifferenz zu dieser Bezugslinie vorgege-benen sowie die Soll-Querneigung eingestellt werden. Wennder Fertiger relativ zur Bezugslinie ansteigt oder absinkt, wird

    die Hhenabweichung von einem Fhler festgestellt und demRegler gemeldet; vom Pendel werden Abweichungen derQuerneigung festgestellt und signalisiert. Die Fehlersignalewerden in Regelimpulse umgesetzt und diese steuern die SteIl-einrichtungen, welche den Anstellwinkel des Einbauelementesso ndern, dass die Abweichungen auskorrigiert werden.

    Weitere SteuerungsmglichkeitenDie technischen Entwicklungen der letzten Jahre habenneue Mglichkeiten fr die Steuerung von Einbaumaschinenhervorgebracht. So kann der Fertiger bezglich Lage undQuerneigung durch satellitengesttzte Navigation (GPS)gesteuert werden. Werden zudem Flchenlaser als Bezugs-hhen eingesetzt, kann der ganze Einbau ohne weitere Ab-steckungen in Lage, Hhe und Neigung genau nach Projekterfolgen. Immerhin sind die steuerungstechnischen undelektronischen Einrichtungen so aufwndig, dass sich dieseEinbaumethode nur bei Grossbaustellen rechtfertigt.

    Einbau nach Projekt

    Bei Belagsaufbauten in zwei oder mehr Schichten wird dieTrag- und Binderschicht unter Zuhilfenahme der Nivellier-automatik eingebaut. Damit soll erreicht werden, dass die

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    Unterlage der Deckschicht absolut hhengenau liegt. DieDeckschicht selbst wird dann ohne Nivellierautomatik ingleichmssiger Dicke verlegt.

    Als Hhenbezugslinie dienen entweder vorgngig versetzteRandabschlsse oder man spannt einen oder zwei Drhteparallel zum Soll-Lngenprofil mit hchstens 12 mm Durch-hang. Liegt die Unterlage gengend genau, so kann dieseals Bezugshhe dienen. Bei einem Einbau in nicht mehr als4 m breiten Bahnen kommt man mit einer Hhenbezugslinieauf der einen Seite aus; die Gegenseite wird durch Ein-

    stellung der Querneigung gesteuert. Wird auf volle Fahr-bahnbreite mit einem einzigen Fertiger eingebaut, gengt diebertragungsgenauigkeit durch das Pendel nicht und esmuss beidseitig eine Hhenbezugslinie vorhanden sein.

    Ausbau bestehender FahrbahnenProfilkorrekturen im Zusammenhang mit dem Ausbau beste-hender Strassen bentigen in der Regel keine spezielleAbsteckung. Als Bezugshhe in Lngsrichtung dient die vor-handene Unterlage. Zur Hhenabnahme kann ein 5-6 m lan-ger Schleppski bentzt werden, der lngs der Strassenachse weil die Verformungen hier gewhnlich kleiner sind als amRand ber die Unterlage gleitet und in der Lage ist, krze-re Mulden zu berbrcken. Zum Ausgleich des Querprofilswird die gewnschte Querneigung am Pendel eingestellt.

    Wenn die bestehende Fahrbahn Unebenheiten von grsse-rer Lnge aufweist, kann im Bereich dieser Unebenheiteneinen Draht gespannt und im brigen mit Schleppski gear-beitet werden. Auch bei Profilkorrekturen bestehender

    Fahrbahnen wird die automatische Nivelliereinrichtung nurfr den Ausgleich der unteren Schichten bentzt, nicht aberfr die Deckschicht.

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    III. Verdichten

    10. Vorverdichtung durch den Fertiger

    Eine mglichst hohe Vorverdichtung durch den Fertigerbringt nur Vorteile:

    Es lassen sich mehrere Walzenbergnge einsparen. Die Fertigervorverdichtung erfolgt gleichmssig ber die

    ganze Einbaubreite. Die Standfestigkeit der verlegten Schicht wird derart er-

    hht, dass auch schwere Walzen unmittelbar hinter demFertiger eingesetzt werden knnen, ohne dass das Misch-gut weggedrckt wird. Man kann also auf ein Vorwalzenmit leichten Walzen verzichten.

    Verdichtungselemente einer modernen Fertigerbohle

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    Tamper

    Glttblech vibrierend

    Pressleiste

    Grundteil Auszugsteil

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    Moderne Einbaubohlen knnen ber verschiedene Ver-dichtungselemente verfgen:

    Tamper (Stampferleiste)

    Glttblech ohne / mit Vibration Pressleiste

    Die Verdichtungselemente sind in der Grundbohle, in denausfahrbaren Verbreiterungselementen und auch in denAnbauteilen vorhanden. Je nach Fabrikat und Typ sind dieBohlen mit Stampfer, Vibrator und / oder Pressleiste ausge-

    stattet (Bild S. 44: Stampfer, Vibrator und eine Pressleiste).

    Die mechanisch angetriebene Stampferleiste an derVorderkante der Glttebohle wird auch als Tamper bezeich-net. Der Hub des Tampers betrgt in der Regel 4 mm, dieSchlagzahl kann stufenlos bis zu 1800 U/Min verstellt unddadurch die Verdichtungswirkung verndert werden. Zugrosse Schlagzahl bei dnnen Schichten kann zu Un-ebenheiten (Auftrieb) fhren. Eine falsche Einstellung desTampers oder bermssig starke Abntzung der Stampfer-leiste kann aber auch Ursache rauer und ungengend ge-schlossener Belagsoberflchen sein.

    Die Vibrationsbohle arbeitet mit kleiner Amplitude und mitFrequenzen bis etwa 3500 U/Min. Um die Verdichtungswir-kung variieren zu knnen ist die Frequenz bei einzelnenBohlentypen auch die Amplitude stufenlos verstellbar.

    Die Pressleiste bleibt im Gegensatz zur schlagendenTamperleiste in stndigem Kontakt mit dem Belag. Die

    Kraft wird in Form von sehr kurzen Druckimpulsen von nachunten drckenden Zylinderkolben auf die Pressleiste gege-ben.

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    Empfehlungen Fr grssere und wichtige Belagsarbeiten sind grundstz-

    lich Fertiger mit hoher Verdichtungsleistung einzusetzen.

    Weil die Verdichtungsleistung mit zunehmender Arbeitsge-schwindigkeit abnimmt, soll die Einbaugeschwindigkeit nurso hoch festgelegt werden, als dies ntig ist (vgl. Berech-nung der Einbaugeschwindigkeit Seiten 28).

    Die Verdichtungseinrichtungen der Einbaubohle sind grund-stzlich so einzustellen, dass eine maximale Verdichtungs-

    wirkung erreicht wird. Die optimale Einstellung hngt vonden Mischguteigenschaften (Temperatur, Zusammenset-zung usw.), der Schichtdicke und der Einbaugeschwin-digkeit ab. Die nachstehende Tabelle gibt Anhaltspunktefr die Einstellung, die Optimierung soll aber auf der Bau-stelle durch Ausprobieren erfolgen. Dabei kann einDichtemessgert eingesetzt oder die Oberflchenbe-schaffenheit und die Tiefe der ersten Walzeneindrckebeurteilt werden.

    Empfehlungen fr Einbaugeschwindigkeit undEinstellung der Verdichtungselemente

    46

    Einbau Tamperleiste Vibration Pressleiste

    Einbauschicht

    Geschwindigkeit Drehzahl Drehzahl Druck Freq.

    [m/min] [U/min] [U/min] [bar] [Hz]

    Deckschicht hoch niedrig niedrig niedrig

    Binderschicht mittel mittel mittel mittel

    Tragschicht niedrig hoch hoch hoch

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    11. Belagswalzen

    Nach wie vor wird die Hauptarbeit beim Verdichten durch dieWalzen geleistet. Dabei ist von ausschlaggebender Bedeu-

    tung, dass die richtigen Walzen oder Walzenkombinationengewhlt und diese richtig eingesetzt werden. Besonderswichtig ist dies bei S- und H-Belgen sowie bei Splittmastix-asphalt, offenporigem Asphalt sowie bei Rauasphalt, dieerfahrungsgemss zur ausreichenden Verdichtung eine aus-serordentlich hohe Verdichtungsleistung bentigen.

    Belagswalzen mssen folgende Bedingungen erfllen:

    Eine einwandfrei funktionierende Berieselungsanlage sollermglichen, dass Bandagen bzw. Reifen mit einemgleichmssig dnnen Wasserfilm berzogen werden. DerWassertank soll ber einen mglichst grossen Inhalt verf-gen.

    Das Getriebe muss ein sanftes und ruckfreies Anfahrenund Umschalten von Vorwrts- auf Rckwrtsfahrt ermg-lichen.

    Die Walze muss ber eine przise Lenkung verfgen.

    Auf den Seiten 48-51 sind die fr den Einsatz wichtigenMerkmale der im Asphaltbau blichen Walzen zusammenge-stellt. Die Angaben beschrnken sich auf Gerte, die beimEinbau von Fahrbahnbelgen eingesetzt werden; Klein-gerte wie Einrollenwalzen, Plattenverdichter usw. werdennicht beschrieben.

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    Glattmantelwalzen 814 tMerkmaleMassgebend fr die Verdichtungs-wirkung ist die Linienlast; sie betrgt

    bei Dreiradwalzen 3060 kg /cm1 undkann durch Belastung bis auf 6080

    kg/cm1 gesteigert werden. Gnstig sind grosse Bandagen-durchmesser (geringere Schubwirkung) und eine gleichms-sige Gewichtsverteilung.

    Anwendungsbereich

    Wegen der relativ kleinen Aufstandsflche ist die Tiefenwir-kung auf wenige cm beschrnkt. Deshalb werden Glattman-telwalzen vorwiegend fr Deckschichten eingesetzt und zwarzur Flchen- und zur Nahtverdichtung sowie zum Abgltten.

    Gummiradwalzen 1025 tMerkmaleFr die Verdichtungswirkung ist derKontaktdruck massgebend, der fr dieAsphaltverdichtung im Normalfall auf6 kg/cm2 eingestellt wird. Fr die

    Tiefenwirkung ist die Einzelradlast massgebend, welche beigrosser Schichtdicke ca. 3 t betragen sollte.

    AnwendungsbereichVor allem fr die zweistufige Verdichtung von Binder-, Trag-und Fundationsschichten eingesetzt. Auf Deckschichten be-steht die Gefahr einer Oberflchenglttung, deshalb vor allemzum Zubgeln von Walzrissen und fr einen guten Ober-flchenschluss eingesetzt. Dank der geringern Schub-

    wirkung auch in Steigungen geeignet.

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    Vibrationswalzen 713 tMerkmaleHeute werden fr die Verdichtung imBelagsbau vorwiegend Tandem-Vib-

    rationswalzen mit Antrieb und Vibra-tion auf beiden Rollen eingesetzt. Frdie Verdichtungswirkung sind neben der statischen Linienlast(2030 kg/m1) Amplitude und Frequenz massgebend; fr dieTiefenwirkung insbesondere die Amplitude. Deshalb wird beisperrigem Mischgut der Typen S und H und bei zunehmen-der Schichtdicke mit grsserer Amplitude verdichtet. Wird die

    Walzgeschwindigkeit erhht, so muss um Unebenheiten zuverhindern auch die Frequenz erhht werden.

    AnwendungsbereichDank grosser Verdichtungs- und Tiefenwirkung ist der Einsatzbei allen AC-Schichten mglich, wobei Walzengewicht undVibration entsprechend anzupassen sind. Die ersten ber-gnge werden in der Regel statisch gefahren. Vibrationswal-zen knnen statisch auch zum Abgltten eingesetzt werden.

    Kombiwalzen 411 tMerkmaleKombination zwischen Gummiradwal-ze und Vibrationswalze, d.h. eine Ban-dage ist vibrierend, die zweite pneu-bereift. Wesentliche Verdichtungs-merkmale (statische Linienlast, Frequenz und Amplitude derVibrationsrolle, Kontaktdruck der Pneurder) entsprechenetwa denjenigen konventioneller Gerte.

    AnwendungsbereichSchwere Kombiwalzen haben grosse Verdichtungs- undTiefenwirkung und knnen fr alle AC-Belge eingesetzt wer-

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    den. Dank des Zusammenwirkens der beiden Bandagen kn-nen ausreichende Verdichtung und ein guter Oberflchen-schluss erzielt werden. Zu beachten ist, dass wegen der feh-lenden berlappung der Pneurder mehr bergnge not-

    wendig sind, um die ganze Flche abzudecken.

    OszillationswalzenBei der Oszillationswalze wird ein Moment um die Banda-genachse und damit eine oszillierende Bandagenbewegungerzeugt. Dabei werden Schubkrfte in den Boden eingeleitet.Damit kann die Reibung im zu verdichtenden Material redu-

    ziert werden, ohne die bei Vibrationswalzen negativen Neben-effekte (Erschtterungen benachbarter Bauten, Schdigungbeim Einsatz auf Bauwerken) in Kauf nehmen zu mssen.Oszillationswalzen haben eine Linienlast von ca. 2530kg/cm1. Aufgrund ihrer Wirkungsweise eignet sich die Oszil-lationswalzen vor allem fr die Verdichtung von Deckschichtensowie fr den dynamischen Einsatz im Bereich erschtte-rungsempfindlicher Objekte und auf Bauwerken (Brcken,Parkhuser).

    Geregelte VerdichtungssystemeZunehmend werden im Belagsbau Walzen eingesetzt, dieeinerseits ber eine Regelung der dynamischen Verdich-tungskomponente verfgen, anderseits auch in der Lagesind, die erreichte Verdichtung direkt zu bestimmen unddadurch den Walzeneinsatz zu optimieren. Die in derSchweiz am meisten verbreiteten Systeme sind:

    ACE-SystemBeim ACE-System werden Amplitude und Frequenz der

    Vibration durch ein elektronisches Mess- und Regelsystemautomatisch der Beschaffenheit und damit dem Verdich-tungsgrad der Unterlage angepasst. Mit zunehmender Stei-

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    figkeit der Unterlage wird die Verdichtungsenergie durchVernderung der Frequenz und der Wirkamplitude automa-tisch angepasst. Zudem wird dem Walzenfhrer die optimaleWalzgeschwindigkeit angezeigt. Mit einem in den Regelkreis

    eingebundenen Infrarot-Temperaturmessgert kann verhin-dert werden, dass bei zu heissem bzw. bei zu kaltem Asphaltmit Vibration verdichtet wird.

    RichtschwingersystemBeim Asphalt Manager handelt es sich um eine Vibrations-

    verdichtung, bei der die Schwingrichtung einstellbar und/oderselbstregelnd ist (Richtschwingersystem). Dabei kann dieRichtung der Vibration stufenlos von der Vertikalen in die Hori-zontale gedreht werden. Dank einer integrierten Verdichtungs-kontrolle mit Temperaturmessung kann die Verdichtungs-leistung optimal auf die Steifigkeit der Unterlage abgestimmtwerden. Auf Bauwerken oder bei empfindlichen Schichtenkann durch horizontale Vibration dynamisch verdichtet wer-den, ohne dass unzulssige Vertikalkrfte auftreten.

    12. Walzenwahl

    AllgemeinesDie nachstehenden Empfehlungen ber die Wahl der geeig-neten Walzen und deren Einsatz gelten fr Deck-, Binder-,Trag- und Fundationsschichten mit der Mischgutgruppe AC.Die Verdichtung von Splittmastixasphalt SMA, Rauasphalt-schichten AC MR und offenporigen Deck-, Binder- undSickerschichten PA erfolgt vor allem mit schweren statischeingesetzten Dreirad- oder Tandemwalzen. Bei SMA und AC

    MR kann das Verdichtungsresultat mit 24 mit Vibrationgefahrenen bergngen in der Regel noch verbessert wer-den.

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    Einflussfaktoren

    1. MischguteigenschaftenOb ein Mischgut leicht oder schwer verdichtbar ist, kann mit

    einer modifizierten Marshallprfung untersucht werden.Dabei wird mit unterschiedlicher Schlagzahl (25/50/75/100Schlge beidseitig) verdichtet und fr jede Schlagzahl Raum-gewicht und Hohlraumgehalt bestimmt.

    Modifizierte Marshall-Prfung zurBeurteilung der Verdichtbarkeit

    Mischgut ist schwer verdichtbar: um einen Hohlraum von 4Vol.-% zu erreichen, braucht man etwa 75 Schlge.

    Mischgut ist sehr leicht verdichtbar: ein Hohlraum von 4

    Vol.-% lsst sich schon mit weniger als 25 Schlgen erreichen.

    52

    8

    7

    6

    5

    4

    3

    2

    1

    0

    Hohlraumgehalt[Vol.-%]

    0 25 50 75 100Geleistete Verdichtungsarbeit [Schlge]

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    Grundstzlich gilt:

    Bindemittelreiche Mischguttypen mit weichen Bindemittelnlassen sich leichter verdichten. Mit zunehmendem Rund-

    kornanteil im Sand wird das Mischgut verdichtungswilliger.

    Bindemittelarme Mischguttypen mit harten Bindemittelnund ausschliesslich gebrochenen Zuschlagstoffen sindsperrig und schwer verdichtbar.

    2. Temperaturen

    Weil der viskose Widerstand, der beim Verdichten berwun-den werden muss, mit zunehmender Abkhlung grsserwird, kann man nicht beliebig lang walzen. Aus dem Bild aufSeite 10 wird ersichtlich, dass die Abkhlung vor allem beidnnen Deckschichten im Herbst mit tiefen Luft- und Boden-temperaturen viel rascher vor sich geht als an warmen Som-mertagen. Auch Wind und Niederschlge wirken sich in einerbeschleunigten Abkhlung aus.

    Bei ungnstigen usseren Voraussetzungen sind deshalbWalzen mit grosser Verdichtungswirkung zu whlen, so dassdie Verdichtung rasch und mit wenig bergngen erfolgenkann. In diesen Fllen ist der Einsatz leistungsfhiger Vib-rationswalzen zweckmssig.

    Bei hohen Luft- und Bodentemperaturen andererseits emp-fiehlt es sich, leichtere Verdichtungsgerte zu whlen oderdann mit dem Walzen zuzuwarten, bis die verlegte Schichtetwas abgekhlt und standfester ist.

    3. SchichtdickeWird das Raumgewicht eines Bohrkerns bestimmt und dar-aus der Hohlraumgehalt berechnet, so handelt es sich immer

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    um das mittlere Raumgewicht bzw. den mittleren Hohlraum-gehalt der untersuchten Schicht. In Wirklichkeit ist der Hohl-raumgehalt aber nicht ber die ganze Schicht gleichmssig;er ist in der Mitte kleiner und in den oberen und unteren

    Randzonen grsser, wie die nachstehende Abbildung deut-lich zeigt.

    Dichteverlauf ber die Schicht bei einschichtigem bzw.zweischichtigem Einbau einer 12cm dicken Tragschicht

    Aus dem Dichteverlauf ist ersichtlich, dass beim einschichti-gen Einbau der 12 cm dicken Tragschicht eine hhere Dichte

    erzielt wurde als beim zweischichtigen Einbau. Dafr sindzwei Grnde massgebend:

    54

    6x2c

    m=12cm

    2 3 4 5 6 7 8 9Hohlraumgehalt [Volumen-%]

    zweischichtiger Ein-bau, obere Schicht

    zweischichtiger Ein-bau, untere Schicht

    einschichtigerEinbau

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    Zum einen geht die Abkhlung des Mischgutes und damitdie Erhhung des viskosen Widerstandes bei dnnenSchichten rascher vor sich. Sie ist in den untern und obernRandzonen ausgeprgter als in der Schichtmitte.

    Von grossem Einfluss ist der Reibungswiderstand an derKontaktflche zwischen der zu verdichtenden Masse einer-seits und der darunter liegenden Schicht bzw. dem Ver-dichtungsgert andererseits. An diesen Kontaktflchen istdie mit der Verdichtung verbundene Kornverschiebung be-hindert, was sich in den Randzonen durch ein grsseres

    Hohlraumvolumen auswirkt.

    Daraus lsst sich ableiten, dass dnne Deckschichtenschwer verdichtbar sind. Fr die Verdichtung dieser Schich-ten sind entweder Glattmantelwalzen mit hoher Linienlast,Vibrationswalzen mit hoher Frequenz und kleiner Amplitudeoder Gummiradwalzen mit grossem Kontaktdruck geeignet.

    Fr sehr dicke Schichten sind dagegen Walzen mit grosserTiefenwirkung zu whlen, also Vibrationswalzen mit grosserAmplitude oder Gummiradwalzen mit grosser Radlast.

    Faustregeln: Die fertig verdichtete Schichtdicke soll mindestens 2.5-mal

    so gross sein, wie das Grsstkorn des Mischgutes.

    Die optimale Schichtdicke betrgt etwa das 3 bis 4 fachedes Grsstkornes.

    Bei zu dicken Schichten besteht die Gefahr; dass sie

    Verformungen erleiden. Bei wenig stabilen Mischungen(Mischgut Typ L und N) soll die Schichtdicke das 4 fachedes Grsstkorns nicht berschreiten.

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    Zweckmssige Walzen und WalzenkombinationenMit der Entwicklung hin zu schwerer verdichtbaren Belgender Typen S und H sind die Verdichtungsprobleme grssergeworden. Mit der frher vielfach blichen Kombination von

    Glattmantel- und Gummiradwalze ist eine Verdichtung derar-tiger Schichten nur mit unwirtschaftlich grosser Passenzahlmglich (vgl. Diagramm Seite 57). Deshalb werden heute vorallem vibrierende Gerte eingesetzt. Bei der Verdichtung vonDeckschichten und insbesondere bei Splittmastixasphalt undoffenporigen Belgen kommen aber weiterhin auch schwerestatische Walzen mit einer hohen Linienlast von 6080

    kg/cm1 zur Anwendung.

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    Verdichtungsgrad in Funktion der Walzenbergnge

    F Vorverdichtung durch den Fertiger V Doppelvibrationswalze 10 tG1 Gummiradwalze 12 t

    G2

    Glattmantelwalze 10 t

    57

    102

    100

    98

    95

    90

    85

    80

    Verdichtungsgrad

    [%]

    2 4 6 8 10 12 14 16 18 20Anzahl bergnge

    V G2

    G1

    F

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    13. Einsatz der Walzen

    Die besten und modernsten Walzen ntzen nichts, wenn sienicht richtig eingesetzt werden. Zur Einsatzplanung gehren:

    Anzahl der erforderlichen Walzenbergnge Bestimmung der Walzgeschwindigkeit Walzvorgang (Walzschema)

    Anzahl WalzenbergngeWie viele Walzenbergnge ntig sind, um den verlangten

    Verdichtungsgrad zu erreichen, ist abhngig

    vom Wirkungsgrad der eingesetzten Walzen von den Mischguteigenschaften (Verdichtbarkeit, Temperatur) von der Schichtdicke von usseren Einflussfaktoren wie Luft- und Bodentempe-

    raturen, Wind usw.

    Die Anzahl bergnge der verschiedenen Walzen inFunktion von Mischguttyp und Schichtdicke wird aufgrundvon Erfahrungswerten festgelegt und muss am Objekt ber-prft werden. Bei wichtigen Belagsarbeiten ist die Wirksam-keit der vorgesehenen Walzen bei einem vorausgehendenProbeeinbau festzustellen und die Anzahl der erforderlichenPassen zu bestimmen. Damit die fr den Haupteinbau richti-gen Festlegungen getroffen werden knnen, hat der Probe-einbau mit dem vorgesehenen Mischgut in der verlangtenSchichtdicke zu erfolgen und der Zusammenhang zwischenWalzgeschwindigkeit und notwendiger Passenzahl ist zu er-mitteln.

    Bei Probeeinbauten und/oder fr die erste Einbauphase (d.h.bis sich der Einbauvorgang und das Walzenspiel eingespielt

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    haben) sind Dichtemessgerte einzusetzen, mit denen nachjedem Walzenbergang Hohlraumgehalt und Verdichtungs-grad mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden kn-nen.

    Berechnung der WalzgeschwindigkeitZuerst muss die Anzahl der parallelen Walzbahnen bestimmtwerden:

    (aufgerundet auf die nchste ganze Zahl)

    Die theoretische Walzgeschwindigkeit ergibt sich dann zu

    Anzahl bergngeVeff Einbaugeschwindigkeit

    Wegen der Verlustzeiten (Verlngerung der Walzbahnen,Umsetzen auf die nchste Walzbahn, Wasser nachtanken)muss die effektive Walzgeschwindigkeit um etwa 50% grs-ser sein, wenn die Walze zustzlich zum Verdichten derLngsnaht eingesetzt wird, um etwa 75%.

    Walzvorgang (Walzschema)Fr den Verdichtungserfolg massgebend ist, dass smtlicheStellen der eingebauten Schicht mit der verlangten Anzahl

    Walzbergnge abgedeckt werden und dies zu einem Zeit-punkt, da das Mischgut noch ausreichend heiss und verdicht-bar ist. Um das zu erreichen muss beim Verdichten ein vor-

    60

    n = [km/h]Einbaubreite [m1] x 60

    Walzenbreite b 0.30 [m1]

    VW theor = x n x Veff x 0.06 [km/h]

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    gegebenes Walzschema eingehalten werden.Das Walzen der Quer- und Lngsnhte geht der Flchenver-dichtung immer voraus (vergl. Seite 38-41: Vorgehen bei derVerdichtung von Arbeitsnhte und Anschlsse quer zur Fahr-

    bahnachse).

    Wicht ige Grundstze: Bis dicht zum Fertiger fahren und dann in der gleichen

    Walzbahn zurck (Doppelpassen). Wechsel zur nchsten Walzbahn immer hinten auf der ver-

    dichteten Flche vornehmen.

    Zur nchsten Walzbahn um eine volle Walzenbreite miteiner berlappung von 1015 cm bersetzen. (Ausnahme:Bei Kombiwalzen muss um die Breite des Zwischenraumeszwischen den Reifen bersetzt werden, damit die ganzeFlche abgedeckt wird.)

    Zweite (gegebenenfalls dritte und vierte) Walzbahn parallelzur ersten bis zum Fertiger hin und zurck verdichten. Sowird in parallelen Walzbahnen die gesamte Einbaubreiteverdichtet.

    Den Fahrtrichtungswechsel nicht an den gleichen Stellenwie bei den angrenzenden Bahnen vornehmen. UmEindrcke im Belag zu vermeiden, Fahrtrichtungswechselmit ausgeschalteter Vibration sanft vornehmen.

    Geschwindigkeitsnderungen sanft vornehmen. Walze nie auf der noch heissen Schicht stehen lassen. Um Wellen und Walzrisse zu vermeiden, muss die ange-

    triebene Bandage zum Fertiger hin gerichtet sein.

    61

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    Normales Walzschema

    Mit der ersten Doppelpasse an der tieferen Kante mit

    einem berstand von 5...10 cm beginnen. Dann in parallelenBahnen ( und ) mit einer berlappung von je 10...15cmabwalzen.

    Spezielles Walzschema

    Bei dicken Schichten besteht die Gefahr seitlicher Verdrck-ungen. In diesem Fall kann man die ersten Walzbahnen (und ) so legen, dass ein Streifen von 3040 cm lngs derAussenkante freigelassen wird. Die letzten bergnge zumVerdichten der Rnder ( und ) werden erst spter ausge-

    fhrt, wenn das Mischgut etwas abgekaltet und standfestergeworden ist.

    62

    1015 cm

    510 cm

    3040 cm

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    Gestaffeltes Abwalzen

    Wenn mit zwei Fertigern gestaffelt (oder mit einem Grossfer-tiger) auf volle Fahrbahnbreite eingebaut wird, setzt man zweiWalzen parallel ein. Begonnen wird beidseitig an den Aussen-kanten ( und ). Beidseitig der Naht wird etwa 15cm offengelassen und zum Schluss wird die Naht mit einer der beidenWalzen verdichtet (). Eine der beiden Walzen bernimmt dieBahnen ( und ), die andere die Bahnen (, und ).

    AbglttenDie vorstehenden Walzschemas gelten sowohl bei zweistufi-ger wie bei einstufiger Verdichtung fr die eigentlichenVerdichtungswalzen.

    Zur Beseitigung der letzten Walzspuren werden oft ein oderzwei bergnge mit der Glattmantelwalze oder mit einer sta-tisch eingesetzten Vibrationswalze gefahren, sobald dieSchichten etwas abgekhlt sind. Bei grsseren Belagsarbei-ten kann dafr eine zustzliche Tandem- oder Dreiradwalzeeingesetzt werden, die zugleich als Reservewalze bei even-

    tuellen Ausfllen dient und auch zur Fugenverdichtungbentzt werden kann.

    63

    ca. 15 cm

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    14. Beispiel: Einbau Fahrbahnbelag

    Auf einer Kantonsstrasse soll eine 4 cm starke Deckschicht AC11 (96 kg/m2) in 4 Einbautagen unter Verkehr eingebaut werden.

    Fahrbahnbreite: 7.50 m1

    Einbaubreite. 3.75 m1

    Loslnge: 2'200 m1

    Mischgutbedarf: 1'584 t

    Einbau- und Walzgeschwindigkeit

    Einzubauende Mischgutmenge pro Tag: 1584t : 4 = 396 t Soll-Einbauleistung: 396t : 8h = 50 t/h

    theoretische Einbaugeschwindigkeit 2.30 m1/min effekt.Fertigergeschwindigkeit 2.75 m1/min

    (etwa 20% hher)

    Zum Verdichten ist eine Doppelvibrationswalze von 10 t Ge-wicht vorgesehen, von der man aufgrund der Erfahrung beianalogen Baustellen weiss, dass der verlangte Verdichtungs-grad von 98% mit 8 bergngen mit Sicherheit erreicht wird.

    Bei einer Einbaubreite B von 3.75 m und einer Walzenbreiteb von 1.60 m sind 3 Walzbahnen zu fahren.

    Die theoretische Walzgeschwindigkeit betrgt:

    VWtheor= 8 x 3 x 2.75 x 0.06 = 3.96 km/h

    Abgewalzt wird effektiv mit einer um etwa 50% hherenGeschwindigkeit, also mit etwa 6 km/h, was im optimalen Ge-

    schwindigkeitsbereich liegt.Zur Nahtverdichtung und zum Abgltten wird zustzlich eine12t Glattmantelwalze eingesetzt.

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    Ablauf der WalzarbeitenEs sind 3 Walzbahnen mit je 8 bergngen abzudecken. Aufjeder Walzbahn werden immer Doppelpassen (2 bergnge)gefahren und dann auf die nchste parallele Walzbahn ge-

    wechselt. So wird sichergestellt, dass das verlegte Mischgutan keiner Stelle zu stark abkhlt, bevor die ersten erfah-rungsgemss wirksamsten Walzbergnge erfolgen.

    Die Lnge der Walzbahnen darf nicht zu klein sein, da einegute Ebenheit sich nur durch ein zgiges Walzen erzielenlsst. Die Bahnen drfen aber auch nicht zu lang sein, damit

    das Mischgut an keiner Stelle so weit abkhlt, dass es nichtmehr gengend verdichtet werden kann. Erfahrungsgemssist eine Lnge der Walzbahnen zwischen 30 und 50 mzweckmssig, bei warmem Wetter eher lnger und bei kh-lerem Wetter etwas krzer.

    65

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    Damit ergibt sich der nachstehend skizzierte Walzvorgang:

    66

    Walzenbergnge 1/2

    Walzenbergnge 3/4

    Walzenbergnge 5/6

    Walzenbergnge 7/8

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    Mit dem Abwalzen beginnen, wenn 2030m eingebaut sind.In der ersten Walzbahn bis zum Fertiger und zurck fahren,dann 2 bergnge in der zweiten Bahn und schliesslich inder dritten Bahn. Auf dieselbe Art und Weise werden alle 3

    Bahnen mit den bergngen Nr. 3 und 4, dann 5 und 6 sowie7 und 8 abgedeckt. Alle bergnge werden bis zum inzwi-schen weiter gefahrenen Fertiger vorgezogen.

    Somit ist die Flche bis zum Punkt mit den verlangten 8bergngen abgedeckt. Der nchste bergang auf der ers-ten Walzbahn kann nun bei Punkt gestartet werden und

    bei den folgenden Passen kann der hintere Fahrtrichtungs-wechsel laufend vorverlegt werden, da ja die vor Punkt lie-gende Flche zum Teil schon mit 6 bzw. mit 4 oder 2 ber-gngen verdichtet ist.

    15. Einbaumngel vermeiden

    Voraussetzungen berprfenDamit die eingebauten Trag-, Binder- und Deckschichten eingutes Gebrauchsverhalten aufweisen und Schden vorge-beugt werden kann, muss man

    vor dem Einbau die Hhengenauigkeit und die Standfestig-keit der Unterlage berprfen (vergl. Seite 7),

    das richtige Mischgut whlen (vergl. Seite 14), sowie

    das angelieferte Mischgut durch Augenschein auf grobeMngel prfen und die Mischguttemperaturen messen

    (vergl. Seite 31).

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    Einbau berwachenVon ausschlaggebender Bedeutung fr den erfolgreichenBelagseinbau ist aber auch eine sorgfltige berwachungwhrend des Einbauens und Verdichtens und eine laufende

    Beurteilung der fertig verlegten Schicht. Dazu gehren:

    Messen der Mischguttemperaturen whrend des Verdich-tens (vergl. Seite 32).

    berprfung der Ebenheit mit der 4-m-Latte und, wo nachProjekt einzubauen ist, der Hhengenauigkeit durch Mes-

    sen der Abstiche ab einer ber die Absteckungspunktegespannten Schnur (Anforderungen vergl. Tabelle aufSeite 4).

    Kontrolle der Schichtdicke ber eine laufende Mischgutver-brauchskontrolle (vergl. Seite 28).

    Visuelle Beurteilung der Belagsoberflche hinter dem Fer-tiger und nach dem Abwalzen.

    Hufig vorkommende Einbaumngel und mgliche Ursachensind in der Tabelle auf den Seiten 70 und 71 zusammenge-stellt. Auf das Problem der Walzrisse soll nher eingetretenwerden.

    Wie knnen Walzrisse vermieden werden?Verschiedene Ursachen knnen das Auftreten von Quer- undLngsrissen begnstigen:

    Die Oberflche wird aufgerissen, weil die Walze eine Bug-

    welle vor sich herschiebt. Besonders ausgeprgt ist dieseErscheinung bei weichen, wenig stabilen Mischungen unddicken Schichten.

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    Die Oberflche ist durch Wind, kalte Bandagen oder zuvielBerieselungswasser abgekhlt, die Kernzone aber nochheiss. Die Walze drckt die Schale durch und es tretenRisse auf.

    Das Mischgut schiebt auf der Unterlage (mgliche Ursa-chen: unzureichender Voranstrich, grosses Quer- oderLngsgeflle) und wird von der Walze abgeschert.

    Massnahmen:Um die horizontalen Verschiebungen zu verringern,

    immer mit angetriebener Bandage gegen den Fertiger wal-zen,

    eventuell mit leichteren Gerten vorwalzen, erste bergnge ohne Vibration fahren, Walzgeschwindigkeit reduzieren, bei grossem Lngsgeflle Vibration nur bergwrts ein-

    schalten, in Kurven von der Innenkante her walzen, um so ein

    Widerlager zu schaffen.

    In manchen Fllen wird es zweckmssig sein, mit dem Ab-walzen zuzuwarten, bis sich das Mischgut etwas abgekhlthat und standfester geworden ist. Bei warmem Sommerwet-ter darf man das ohne weiteres riskieren.

    Walzrisse sind meist nicht tief und knnen in der Regeldurch langsames Befahren mit der Gummiradwalze ge-schlossen werden.

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    Einbaumngel und mgliche Ursachen

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    Mischgut als Ursache

    Feststellungen whrend des Einbaus

    Oberflche rau, unregelmssig X X X X

    Rupfen hinter der Bohle X X X X

    Oberflche berfettet X XMischgut schiebt vor der Walze X X

    Bildung von Querrissen X X X X X

    Bildung von Lngsrissen X X

    Wellen in Querrichtung X X

    Unebenheiten in Lngsrichtung X X

    Mngel der fertig verlegten Schicht

    Unebenheiten in Lngsrichtung X X X

    Unebenheiten in Querrichtung

    Porse Stellen, Splittnester X X X X

    Fette Stellen, Spiegel X X

    Rissbildung X X X X X

    ungengende Dichte X X X

    Mischgutentmischt

    Mischgutzukalt

    Mischgutzufett

    Mischgutzumager

    Mischgutzufeinkrnig

    Mischgutzugrobkrnige

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    Einbau- und Verdichtungsfehler als Ursache

    X X X X X X X X

    X X X X X

    X XX X X X X X

    X X X X X X

    X X X

    X X X X

    X X X X

    X X X X X X

    X X X

    X X X X X X X X

    X X X

    X X X X X

    X X X X X X

    Voranstrichungengend

    Einbauu

    nregelmssig

    (Unterbrechungen,Elektronik)

    Einbaugeschwindigkeit

    zuhoch

    Bohlenheizungungengend

    Glttebo

    hlenichtplan

    Vorverdichtungfalsch

    eingestellt

    ungeeigneteWalzen

    zufrherWalzbeginn

    zuwenig

    Walzbergnge

    zuspte

    rWalzbeginn

    zufrhe

    Verkehrsfreigabe

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    Schweizerische Mischgut-IndustrieFachverband fr bituminses Mischgut

    c/o Belag + Beton AG, 6023 RothenburgTelefon 041 289 30 40

    Die

    Schweizerische Mischgutindustrie

    Ihr Bedeutung

    In der Schweiz werden jhrlich gegen fnf Millionen TonnenMischgut produziert und verarbeitet. Bituminses Mischgutist der am meisten verwendete Baustoff zur Herstellung vonTragschichten und Belgen. Im modernen Strassen- undAutobahnbau nimmt bituminses Mischgut eine dominieren-de Stellung ein.

    Der Bedarf an bituminsem Mischgut wird heute fast aus-schliesslich durch stationre Produktionsanlagen abgedeckt.Die Mischgutindustrie hat ansehnliche Mittel investiert, umleistungsfhige und umweltfreundliche Mischgutlieferwerkezu schaffen. Lieferwerke, die in der Lage sind, qualitativ ein-wandfreies Mischgut kostengnstig zu produzieren. DieMischgutindustrie hat grosse volkswirtschaftliche Bedeu-tung. Als Produzent, wie als Arbeitgeber und als Kunde zahl-

    reicher Zulieferfirmen.

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    Der Fachverband fr bituminses Mischgut

    Der Verband hat zum Ziel, die Stellung der Mischgutindustriezu frdern und die gemeinsamen Interessen der Mitgliederwahrzunehmen.

    Im Einzelnen bezweckt die SMI:

    Die Vertretung der gemeinsamen Anliegern durch kon-struktive Zusammenarbeit mit Behrden und Fachverbn-den.

    Die Verbreitung neuer Erkenntnisse in Fachkreisen und dieAufklrung der ffentlichkeit ber den bituminsen Stras-senbau.

    Die Frderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

    Die Beratung der Mitglieder in wirtschaftlichen und techni-schen Fragen der Mischgutproduktion und die Information

    ber neue Entwicklungen.

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    Die Mischgutwerke der SMI-Firmen

    Firma Werke in

    ABZ, ARGE fr Belagsmischgut Edlibach ZGEdlibach, 6002 Luzern

    Aeschlimann AG, 4800 Zofingen Boningen SO

    APEC SA, 1725 Posieux Posieux FR

    ARGE Mischgutanlage AG Niederbipp BE4704 Niederbipp

    Argobit AG, 5503 Schafisheim Schafisheim AG

    Asfatop AG, 8910 Affoltern am Albis Dietikon ZHBATIGROUP AG, 4025 Basel Beringen SH, Ecublens VD, Gebenstorf

    AG, Heimberg BE, Uznach SG, Bioggio TI

    BAWAG, Belagsaufbereitung Wimmis BE3000 Bern 5

    Belag und Beton AG Rothenburg LU, BAM Menziken AG, BAS6023 Rothenburg Sursee LU, Centraphalt Asphaltmisch-

    werke AG Kssnacht SZ + Ibach SZ

    Belagslieferwerk AG Boningen Boningen SO4618 Boningen

    Belagswerk Rinau AG Kaiseraugst AG4303 Kaiseraugst

    BELREBA AG, 4147 Aesch Allschwil BL, Aesch BL, Hard AG

    BERAG, Belagslieferwerk Rubigen AG Rubigen BE3113 Rubigen

    BEWO Belagslieferwerk Oberwallis Niedergesteln VS3930 Visp

    BHT Baustoff Holding Thur AG TURBAG Brglen TG, TURBAG Weinfel-8554 Mllheim-Wigoltingen den TG, Weiningen TG

    BHZ Baustoff Verwaltung AG BAB Birmensdorf ZH, BAV Volketswil,8050 Zrich ABW Wdenswil ZH, BAW Weiach ZH,

    BAS Schaffhausen SH

    BITURIT AG, 5243 Mlligen Mlligen, Siggenthal AG

    BLH Belagswerk Hasle-Reggsau AG Hasle-Reggsau BE3415 Hasle-Reggsau

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    sind berall in Ihrer Nhe

    BRZ Belags- und Recycling-Zentrum Horw LU, Rozloch NW6000 Luzern 12

    CAMANDONA, 1023 Crissier Daillens, Tr. Triphon VD

    Catram AG Reichenau, Samedan, Tiefenkastel,7004 Chur Untervaz, Zernez GR

    Comibit SA, 6807 Taverne Sigirino, Casione TI

    FAMOBIT SA, 1030 Bussigny Bussigny, Villars-sous-Champvent,Grandson VD

    FBB Hinwil, 8494 Bauma Hinwil, Kloten ZH

    Kieswerk Gunzgen AG, 4617 Gunzgen Gunzgen SO

    La S.E.P. p.a. Bourgeoisie de Sion Sion VS1950 Sion

    MOAG Baustoffe Holding AG Sargans SG, Mrschwil SG, Schwarzen-9008 St. Gallen bach SG, Belag AG Triesen FL

    MOBIVAL MASSONGEX, 1950 Sion Massongex VS

    PREBIT, 2013 Colombier Marin NE

    Reussbelag AG, 5620 Bremgarten Bremgarten AG

    SAPA SA, 1242 Satigny Satigny GE

    SEBAL Seelndische Belags-Auf- Lyss, Bttenberg BEbereitungsanlagen, 3294 Bren a.A.

    SEVAL, 1950 Sion Bramois VS

    Tobega AG, 8413 Neftenbach Neftenbach ZHE. Weber AG, 9630 Wattwil Btschwil SG

    Hans Weibel AG, 3018 Bern Granges-de-Vesin FR, Oberwangen BE,

    Firma Werke in