SNOWTIMES Davos 2012

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SNOWTIMES Das Wintermagazin 2012 2 Keiner hat diese Farben wie ich Ernst Ludwig Kirchner Malweise, Maltechnik, Schaffensprozess 3 Arno Del Curto Der Schweizer Trainer des Jahres 4 AO Foundation Stärkt das Kongresswesen, nachhaltig und langfristig 1 Der Zauberbergtunnel Die Lösung für das Verkehrsproblem 12 CHF / 9

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Snowtimes Wintermagazin Davos, Ausgabe 2012

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SnowtimeSDas wintermagazin 2012

2 Keiner hat diese Farben wie ichernst Ludwig Kirchner malweise, maltechnik, Schaffensprozess

3 Arno Del CurtoDer Schweizer trainer des Jahres

4 Ao FoundationStärkt das Kongresswesen, nachhaltig und langfristig

1 Der ZauberbergtunnelDie Lösung für das Verkehrsproblem

12C

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/ 9€

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SNOWTIMES: Frau Meyer, nutzen Sie Facebook?Annemarie Meyer: Natürlich, wer tut dies heutzutage nicht? Facebook ist für mich eines von vielen Kommunikationsinstru-menten und hat ja nicht nur privat, sondern vor allem auch geschäftlich viel Potential. Zum Beispiel als interaktive Plattform für eine Destination wie Davos Klosters. Auf

unserer Facebook-Seite machen wir Wettbe-werbe und informieren über unsere Events. Ausserdem tauschen sich unsere Gäste da-rauf aus. Wir haben knapp 17‘000 Fans und sind eine der beliebtesten Wintersportorte der Alpen.Zum neuen Saisoneröffnungs- angebot gab es viele positive Reaktionen auf der Pinnwand.

Text: Claudia ThönyFoto: Michael Berger

Der Schweizer Tourismus ist zurzeit einem harten Wett- bewerb ausgesetzt. Annemarie Meyer, Vizedirektorin der Destination Davos Klosters, steckt deswegen nicht den Kopf in den Schnee. Ein Gespräch über Berge, Gratisskipässe und Winterspektakel.

Die Herausforderungen gemeinsam angehen

Bild: «So facettenreich wie unsere Berge, ist auch das Angebot abseits der Skipiste», Annemarie Meyer.

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Titelbild: Emile Cardinaux, Davos color lithograph, 127 x 90 cm, 1918

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Bild: Marco Felix

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Machen Sie sich auf einen unvergesslichen Auftritt gefasst. Der kompakteste, leichteste und effi zienteste Range Rover aller Zeiten fährt vor und gibt gleich von Anfang an den Ton an, als 3-Türer Coupé oder als 5-Türer. Unverkennbar im Design und nur gerade 435 cm lang, ist der neue Range Rover Evoque äusserst agil und gleichzeitig im luxuriösen Innenraum überraschend geräumig. Mehr Informationen auf www.rangerover.ch oder bei Ihrem Range Rover-Fachmann.

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professionellen Einrichtungen wie das Kon-gresszentrum und gute Hotels, zudem Ange-bote rund um den «Kongresstourismus» und ganz wichtig natürlich auch eine gewährlei-stete Sicherheit. Das Kongresszentrum wurde vor einem Jahr erweitert. Zahlt sich diese Investition aus? Der Umbau des Kongresszentrums bewährt sich auf jeden Fall. Die Resonanz ist äus-serst positiv und die Anfragen hoch. Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise, die sich ge-nerell auch auf den Markt des Businesstou-rismus niederschlägt, konnte Davos Con-gress im ersten Betriebsjahr 50 neue Veranstaltungen mit rund 20‘000 zusätz-lichen Gästen und 35‘000 Logiernächten gewinnen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass eine Destination diversifiziert und sich ständig weiterentwickelt. Auch dann, wenn das Wort «Wirtschaftskrise» schon zum Dauerbrenner gehört. Das sagten sich auch einige Hoteliers in Davos.Ja, mit dem Hotel Grischa und dem Design-hotel fiftyone gewinnt Davos gleich zwei hervorragende neue Vierstern-Hotels. Aus-serdem hat das Turmhotel Victoria aufge-stockt und auf der «Belle Etage» neue Zim-mer und grosszügige Suiten geschaffen. Apropos grosszügig: Umfassend ist auch das alljährliche Programm der Winterhappenings.Allerdings. Auf der Showbühne Davos Klosters fehlt auch dieses Jahr keine unserer bekannten Topveranstaltungen. Davos Nor-dic, der Spengler Cup, die O’Neill Evoluti-on, die Eisgala und das Klosters Snow-Polo bescheren unseren Gästen Jahr für Jahr spektakuläre Momente. Letzteres bringt mit der legendären Britischen Musikgruppe Duran Duran neben Pferden und Spielern auch Rockgrössen in die Region. Wer eige-ne Aktionen dem Zuschauerdasein vorzieht, kann sein Können an zahlreichen Mitmach-Events messen. Einige davon sind beispiels-weise das neue Zipfelbob-Rennen oder das Fear Nada, die Schneerallye mit den ausge-fallenen Rennobjekten.. Und natürlich kommt mit unseren Museen wie dem re-nommierten Kirchner Museum Davos, dem Wintersport- und Spielzeug- oder dem neu-en Grammophon- und Rundfunk Museum Serneus auch Kunst und Kultur nicht zu kurz. So facettenreich wie unsere Berge, ist also auch das Angebot abseits der Skipiste.

Solche Angebote scheinen Anklang zu finden.Ja, dank der guten Zusammenarbeit von Ho-tellerie, Bergbahnen und Tourismusorgani-sation können wir in der Vorsaison bis kurz vor Weihnachten künftig leistungsstarke und kontrastreiche Angebotspakete lancie-ren, die den Skipass bereits ab einer Über-nachtung gratis mit drin haben. Der aktu-ellen Euro- und Dollarschwäche gegenüber dem Franken begegnen wir mit Mehrwert-Angeboten, wie dem geschenkten Skipass. Solche Angebote wollen wir auch während der Saison vermehrt anbieten. Dank dieser neuen Kampagne mit der Hotellerie kom-men sowohl die jüngeren Generationen, Fa-milien sowie Wintersport-Geniesser zu ver-hältnismässig günstigen Preisen auf ihre Kosten. Decken denn Davos und Klosters die unterschiedlichen Ansprüche dieser verschiedenen Alters- und Lifestyle- Gruppen ab?Im Vergleich zu anderen Tourismusregi-onen positioniert Davos Klosters im Winter neben dem Ort auch die Berge, im Sinne von «Jedem sein Berg». Da wäre zum Bei-spiel das Jakobshorn mit Halfpipe, Funpark, HipHop-Musik und Parties für Leute die das lieben. Oder das Pistenparadies Parsenn für jene, die die Vielfalt, das Traditionellere und klassische Skierlebnis schätzen. Oder dann die familiären Gebiete wie Rinerhorn, Madrisa oder den Slow Mountain, die Schatzalp. Neben den zahlreichen Skigebie-ten hat unsere Destination zudem das Glück, mit den zwei unterschiedlichen Orten Davos und Klosters und deren Angeboten eine grosse Bandbreite von Gästen anzu-sprechen. Klosters findet bei jenen Gästen Anklang, die das Traditionelle, Rustikale, das Klassische und das Ländliche suchen. Diese Gruppe zieht die «Selektion» dem riesigen Angebot vor. Davos hingegen ist ein Ort der vielen Möglichkeiten und spricht aufgrund der Grösse und der Vielfalt ebenso heterogene Zielgruppen an. Jene Gäste schätzen die Berge und die urbane Infra-struktur zugleich. Letztere Qualitäten scheinen auch den Businesstourismus zu überzeugen. Ganz klar, doch das allein reicht noch nicht, um Symposien, Kongresse und andere ge-schäftliche Veranstaltungen nach Davos zu holen. Dafür braucht es die entsprechenden

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,SNOWTIMES geht bereits in seinen

fünften Winter. Und noch immer haben wir kein jüngeres Team gesehen, das ein ähn-liches Produkt heraus gibt. Unsere Redaktion besteht aus Studenten, Jung-Unternehmern, Wintersportlern, stillen Schaffern, Kunstinte-ressierten und Ästheten. Weil es uns Spass macht. Und weil wir die Schweiz, die Berge und unsere Heimat lieben.

SNOWTIMES ist ein Produkt aus Davos Klosters. So vielfältig wie Davos Klosters. Mit schönen Uhren, schnellen Au-tos, schicken Immobilien, der Rhätischen Bahn, dem HC Davos, dem Kirchner Muse-um, Kunstexperten, Kongressexponenten, Visionären, Skifahrern, Snowboardern, Lan-gläufern, Gastronomen, atemberaubenden Winter- und Sommerlandschaften und vielen, vielen mehr.

SNOWTIMES ist in den letzten Jahren gewachsen. In weiteren bekannten Winter-sportorten konnte dasselbe Konzept umge-setzt werden, das in Davos Klosters erprobt und bewährt ist. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken, die uns unterstützt und uns weiter angetrieben haben. Ohne sie gäbe es kein SNOWTIMES.

Risiko?! Nicht nur ein Schlagwort im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Zum all-täglichen Begriff geworden. Auch wir haben es uns in diesem Winter zum Thema gemacht. Mit grosser Willenskraft zum Erfolg! Sie be-gegnen Menschen verschiedenen Alters. Interessanten Menschen, die auf Beachtung und Anerkennung stossen. Personen mit Lei-denschaft und Enthusiasmus. Von ihrem Pro-dukt oder ihrer Dienstleistung überzeugt. Der damit einhergehenden Verantwortung bewusst. Sie sind in der Lage, mit Risiken umzugehen und richtig einzuschätzen. Diese Begeisterung, diese Leidenschaft, diese Kre-ativität, diese Kraft. Sie schöpfen sie nicht zuletzt aus der Magie des Landwassertals. Sie leben hier oder kehren immer wieder hierher zurück. Auch SNOWTIMES will bei Ihnen Emotionen wecken und auslösen, das «Risiko» tragen wir. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann haben wir schon mal ein erstes Ziel erreicht. Viel Spass beim Lesen.

Marco Meyer, Ernesto Kellenberger, Mitglieder der Redaktion

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Auf jeden Fall. Die Reisenden nach Davos und Klosters erreichen die beiden Orte nun auf direkterem, rascherem und sichererem Wege.So mancher erinnert sich an stockende Fahrten zwischen Klosters und Küblis.Ja, vor allem an den Winterwochenenden. Dank der Umfahrung kommen die Verkehrs-teilnehmer nun entspannter und mit weniger Ärger – zumindest was den Verkehr angeht – zu Hause oder in den Ferien an.Birgt die Umfahrung, zum Beispiel für das Gewerbe vor Ort, auch Gefahren?Das Saaser Gewerbe und die wenigen Gast-stätten haben in der Vergangenheit kaum vom Durchgangsverkehr profitiert. Die Ent-lastung von den Blechlawinen stellt vielmehr eine Chance, denn eine Gefahr dar. Saas kann sich als ruhiger, sonniger und sehr nahe an der Destination Davos Klosters gelegener Wohn- und Ferienort neu positionieren.Wie steht es um die Sicherheit des neuen Tunnels?Die sehr aufwändigen baulichen und elektro-mechanischen Einrichtungen entsprechen den aktuellen Anforderungen der schweize-rischen Normen und den Vorgaben des Bun-desamtes für Strassen. Im Ereignisfall wer-den alle nötigen Massnahmen wie Absaugung der Brandgase, Alarmierung der Feuerwehr und Polizei, Inbetriebnahme der Notbeleuch-tung, Information der Automobilisten auto-matisch aktiviert. Die schweizerischen Si-cherheitsvorschriften im Tunnelbau sind weltweit auf höchstem Niveau.

Text: Claudia ThönyFoto: Michael Berger

Nach 27 Jahren durfte die Gemeinde Saas vor wenigen Wochen die Eröffnung der langersehnten, neuen Umfah-rung feiern. Mit dem Ende des Projekts fällt nicht nur Heinz Dicht, Oberingenieur des Tiefbauamts Graubünden, ein Stein vom Herzen.

«Die Saaser dürfen endlich tief einatmen»

SNOWTIMES: Herr Dicht, vor kurzem wurde die Umfahrung Saas mit Paukenschlag und Trompeten eingeweiht. Wurde Ihnen, als Ober- ingenieur, zum Dank die Bürger- schaft angeboten?Heinz Dicht: (lacht) Nein, nicht ganz. Aber nachdem ich nun mehr als 30 Jahre in diesesregionale Projekt involviert war, fühle ich mich in Saas tatsächlich auch ein wenig zu Hause.Die Freude über die neue Umfahrung unter der Bevölkerung ist gross.Und wie. Die Saaser können endlich aufat-men bzw. wieder tief einatmen, denn die Belastung durch Abgase und Verkehrslärm hat seither wesentlich abgenommen. Die bisherige Strasse als Hauptverkehrsader hat das Dorf komplett entzweit. Jetzt gehört sie primär den Einwohnerinnen und Einwoh-nern. In Saas ist Ruhe eingekehrt und der Schulweg für die Kinder sicherer geworden. Die Bewohner von Saas haben wesentlich an Lebensqualität gewonnen.Und die Gäste der Region Davos Klosters? Profitieren auch sie davon?

Bild: Die neue Umfahrung Saas beschleunigt die Anreise nach Davos Klosters um 15 Minuten.

Und wer trägt die Kosten dieses Projekts?Wenn wir von Kosten sprechen: Die Gesamt-kosten von ca. 253 Mio. werden den Kosten-voranschlag von 267 Mio. Franken um min-destens 5 % unterbieten. Das ist eine Er- wähnung wert, da andernorts viele grosse Bauprojekte am Ende den Budgetrahmen sprengen. Weil die Prättigauerstrasse Be-standteil des Nationalstrassennetzes ist, wer-den die Umfahrung Saas sowie die weiteren noch vorgesehenen Neubauten zu 92% durch die Schweizerische Eidgenossenschaft finanziert. Der Kanton übernimmt die rest-lichen 8%.Sind jetzt alle Arbeiten abgeschlossen?Was die eigentliche Umfahrung betrifft, ja. Im nächsten Jahr sind lediglich noch Fertig-stellungsarbeiten ausserhalb der Fahrbahn erforderlich. Dies tangiert den Verkehr nicht. Allerdings ist Saas nur ein Teil des Gesamtprojektes «Küblis – Klosters». 2005 wurde mit der Klosterser Sunnibergbrücke die erste der drei Dorfumfahrungen eröffnet. Saas ist nun die zweite und 2016 wird Küb-lis vom Durchgangsverkehr erlöst sein.Dann darf sich auch Küblis bald wieder als vereintes Dorf fühlen.So ist es. Und mit der Eröffnung der Umfah-rung Küblis in fünf Jahren wird die Destination Davos Klosters und das Un-terengadin endlich über eine den heutigen Bedürfnissen entsprechende Strassener-schliessung verfügen.

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rechnen. Hinzu riskiere man laut Stefan Grass vom Komitee olympiakritisches Grau-bünden grosse landschaftliche Zerstörungen und eine drückende Schuldenlast für den ge-samten Kanton.

Dass die Durchführung ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Spiele in den vergangenen Jahren beinahe ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien, wissen auch die Befürworter. Tarzisius Caviezel wird deshalb als Vorsitzender der Arbeitsgruppe «XXIV. Olympische Winterspiele Graubün-den 2022» nicht müde zu betonen, dass man mit der Bündner Kandidatur ganz bewusst in eine andere Richtung gehen wolle: weg vom Gigantismus, zurück zum Ursprung. Zu die-sem Konzept zählt neben den kurzen Trans-portwegen sicherlich auch die sinnvolle (Um-)Nutzung der bestehenden Infrastruk-tur wie beispielsweise des erweiterten Davoser Kongresszentrums.

Wenn nicht wir, wer dann?Angesichts der enormen Dimensionen,

welche die Spiele in den vergangenen Jahren angenommen haben, wird das vermutlich nicht ausreichen. So fällt es vielen schwer zu glauben, dass ausgerechnet St. Moritz und Davos eine Kehrtwende beim IOC herbeifüh-ren können. Doch vielleicht liegt gerade in der mangelnden Vorstellungskraft auch unser zentrales Problem. Allen Unkenrufen zum Trotz hat St.Moritz es nämlich schon zwei-

mal geschafft, Olympische Winterspie-le durchzuführen, die weder in den finanziellen Ruin noch zu einem ökologischen Kollaps führten. Suvretta House, St. Morit-zersee und Cresta Run wurden auf einen Schlag weltberühmt und der kleine Ort im Oberengadin damit zum Symbol für den alpi-nen Wintersport – was man von möglichen Konkurrenzkandidaturen wie München oder Barcelona wohl kaum behaupten kann.

Bündner Röteli für die FunktionäreVielleicht wäre es nach einem mehr als

60-jährigen Winterschlaf wieder einmal an der Zeit aufzuwachen. Zeit, dem Rest der Welt zu beweisen, dass der Geist der olym-pischen Tradition nicht auf Grossstadt-Hek-tik und Marketingexzessen fusst, sondern auf der Liebe zum Wintersport im ursprüng-lichen Sinn. Vielleicht sitzt die Enttäuschung von 1999 aber bei vielen auch noch zu tief, als mit Sion die augenscheinlich beste Kan-didatur für die Spiele 2006 an derjenigen ei-ner norditalienischen Industriestadt schei-terte. So gut das Projekt nämlich auch sein mag, das Davos und St. Moritz präsentieren werden, am Schluss steht und fällt alles mit dem Wohlwollen der IOC-Funktionäre. «Es könnte passieren, dass die Frau eines IOC-Mitglieds gerne in Paris shoppen geht und deshalb Paris die Spiele bekommt, oder er liebt die französische Küche», erklärte der St. Moritzer FIS-Präsident Gian-Franco Kasper im Zusammenhang mit der Kandida-tur München 2018 unlängst der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Bleibt den Befürwor-tern die Hoffnung, dass sich diese Mitglieder auch von Bündner Spezialitäten überzeugen lassen – viva!

Man schrieb den 11. August und es war definitiv kein winterlicher Tag, als der Davoser Tagesschausprecher Urs Gredig über den Entscheid des Exekutivrats von Swiss Olympic berichtete. Temperaturen von weit über 20 Grad liessen die meisten Schweizerinnen und Schweizer eher von einem flammenden Grill als vom olym-pischen Feuer träumen. Doch nicht nur des-halb stiess Swiss Olympic Präsident Jörg Schild mit seiner Losung «zurück in den Schnee» an jenem Abend bei vielen Zuhö-rern auf taube Ohren. Denn alle wussten: Olympische Spiele bringen auch gewaltige Herausforderungen mit sich.

Höhenfeuer kontra Jet-Set-FeierDementsprechend nüchtern fiel das

Presseecho am darauf folgenden Tag aus: Es war von Protest-Höhenfeuern, horrenden Kandidatur-Kosten und von einem olym-pischen Feuer die Rede, das nur schwach in den Schweizer Herzen brenne. Darüber hi-naus wurden Zweifel an der Solidarität der übrigen Bündner Dörfer mit den «Jet-Set-Destinationen» St. Moritz und Davos laut. Und in der Tat wären dort wohl die – zumin-dest kurzfristig – grössten Profiteure olym-pischer Winterspiele zu suchen, namentlich im Tourismus, im Detailhandel sowie im Bau- und Gastgewerbe. Andere hingegen müssten trotz oder gerade wegen des im-mensen Besucheransturms mit erheblichen Einschränkungen und Einnahmeausfällen

Text: Renato SteckFoto: Michael Berger

Nachdem mit Tarzisius Caviezel einer der Mitinitianten bereits in der letzten Ausgabe von SNOWTIMES Stellung bezogen hatte, ging das Projekt Davos/St. Moritz als Siegerin aus der nationalen Ausmarchung für die Olympischen Winter-spiele 2022 hervor. Der definitive Entscheid über eine Schweizer Kandidatur wird am 27. April 2012 fallen. Was dürfen wir uns davon versprechen?

Bündner Bergluft fürs olympische Feuer

Bild: Olympische Winterspiele bringen weltweite Aufmerksamkeit. Weil vieles von der Infrastruktur bereits vorhanden ist, rechnen Experten mit einer ausgeglichenen Gesamtrechnung.

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bietet das Hotel neben Suiten, Restaurants, Lounges und Konferenzsälen auch eine grosszügige Spa- und Wellness-Landschaft, die höchste Ansprüche an Entspannung und Badekultur erfüllt.

Das eigene ParadiesDoch das InterContinental Davos Re-

sort & Spa ist mehr als Spitzenhotellerie mit Wellness-Oase. Dem Hotel vorgelagert und unterirdisch damit verbunden sind 38 Resi-denzen, die das Beste zweier Welten verei-nen: die Individualität der eigenen Wohnung

Müsste höchstklassige Hotellerie mit einem einzigen Bild dargestellt werden – jenes des InterContinental Davos Resort & Spa würde reichen. Eingebettet zwischen dem idyl-lischen Davosersee, Nadelwäldern und um-geben von hohen Bergen wächst das Resort wie eine goldene Perle aus dem Bündner Granit. Nach herkömmlichen Massstäben ist das InterContinental Davos Resort & Spa über der Fünf-Sterne-Kategorie angesiedelt – mit höchstklassiger Gastro-Art sowie kom-promisslosem Anspruch an Service und In-frastruktur. Wie der Name bereits verrät,

Text: Lüchinger Est.Foto: Raumgleiter

Davos schreibt einmal mehr Geschichte. Mit 216 Zimmern und Suiten, 38 exklusiven Resi-denzen sowie höchstem Qualitätsanspruch an Bau und Betrieb entsteht im Landwassertal das aufsehenerregende Hotel-Resort der Alpen.

Die Geburt einer Legende InterContinental Davos Resort & Spa, die Perle der Alpen

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mit dem erstklassigen Service eines internati-onalen Hotels. Entsprechend können die Be-wohnerinnen und Bewohner der Residenzen die gesamte Infrastruktur und Dienstlei-stungen des Hotels nutzen – von den Restau-rants bis zum Zimmerservice. Die Grösse der Residenzen reicht von 2 bis 4 Zimmern, wahlweise sogar mit eigenem Spa. Wie beim Hotel gelten höchste Standards für Materi-alien und Verarbeitung aber auch bezüglich Nachhaltigkeit: So wird das gesamte Davos Resort & Spa nach dem Minergiestandard gebaut und zu 90 Prozent mit erneuerbarer

Bild: Mit dem InterContinental Davos Resort & Spa schreibt man in Davos Geschichte.

Bild: Ihre private Wellness-Oase in den Alpen.

Bild: Der exklusive Innenausbau der InterContinental Residences Davos lässt Wohnträume wahr werden.

Energie beheizt. Baumaterialien wie Holz und Stein, stammen vorzugsweise aus regio-nalen oder lokalen Vorkommen.

Einen Eindruck des Davos Resort & Spa und der Residenzen gewinnt man online unter «residences-davos.ch».

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Dr. Volker Graf, was genau ist der Zauberberg-Tunnel?Im Grunde genommen nichts anderes, als die Tieferle-gung der Promenade um rund 15 Meter ins Erdinnere, also nach unten.Der gesamte Verkehr ginge durch diesen Tunnel?Ja.Wieso der Name Zauberberg-Tunnel?Weil es eine spezielle Davoser Lösung ist. Das Projekt sieht vor, dass im Tunnel drei Spuren vorhanden sind. Eine Spur für den Verkehr. Eine zweite für ein durchge-hendes Parkplatzsystem. Und die dritte für Service.In diesem Tunnel gibt es auch Parkplätze?Ja. Eine der drei Spuren ist eine reine Parkingzone.In Davos sind aber gerade mehrere Parkhäuser geplant.Das zeigt doch nur, wie akut das Problem ist. Gegenüber solchen Einzelprojekten bin ich aber skeptisch. Denn das grundlegende Problem, die Überbelastung der Pro-menade, wird dadurch nicht gelöst.

Sie würden also auf die Parkhäuser verzichten?Nicht ganz. Der Zauberberg-Tunnel enthält mehrere Seiten-Verbindungen. Ein Schwerpunkt ist sicherlich die Parsenn-Talstation. Ein zweiter zwischen Kongress-zentrum und Eishockeystadion. Und ein dritter bei der Jakobshornbahn. Hier sind spezielle Ausgänge nötig.Und für die Schatzalp?Da natürlich auch. Wobei die Talstation der Schatzalp-Bahn ja direkt an der Promenade liegt.Und die verschiedenen Hotels entlang der Promenade?Für die sind Seitenzugänge vorgesehen. Die Hotels sind also direkt an den Zauberberg-Tunnel angeschlossen, mit entsprechenden Parkplätzen.

english: A magic mountain tunnelDavos has a traffic problem. A solution could be

the magic mountain tunnel, which lies directly below the promenade and takes the strain from high volume of traf-fic and includes also a parking lane. At the moment it is still an idea of Dr. Volker Graf. SNOWTIMES believes that this is the best idea so far.

Text: artikuliert.ch Fotograf: Michael Berger

Der Zauber- berg-TunnelIst die Promenade eine Kantons- oder sogar Nationalstrasse? «Ja», sagt Dr. Volker Graf, Physiker und Wahldavoser. Damit wäre das Davoser Verkehrsproblem elegant gelöst. Vorausgesetzt, der Zauberberg-Tunnel kommt. Das Gespräch führt Erich Chiavi.

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Erich Chiavi (links) und Dr. Volker Graf

«Die Idee ist in einer gemeinsamen Diskussion entstanden und bereits mit diversen Fachleuten bespro-chen, um mögliche technische Showstoppers vorzeitig lösen zu können.»

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Saanen im Berner Oberland oder auch Klosters sind Beispiele, wo der umgeleitete Verkehr eine Abnahme der Geschäftstätig- keit im Dorfkern zur Folge hatte.Das sind vielleicht kurzfristige Auswirkungen. Langfri-stig wird sich die zurückgewonnen Idylle im Dorfkern für den Tourismus allemal bezahlt machen. Der Gast schätzt es enorm, wenn er beim Spazieren und Shoppen im Dorfkern nicht ständig eine Blechlawine vor sich hat. Und vergleichen Sie keine Äpfel mit Birnen. Im Berner Oberland ist Gstaad Zielort des Verkehrs, nicht Saanen. Hier ist es Davos.Sie meinen, Klosters hat jahrelang vom Durchgangsverkehr profitiert. Oder eben darunter gelitten, je nach Sichtweise?Richtig. In Davos ist es eine andere Situation als in Klo-sters. Hier gibt es keinen Durchgangsverkehr von poten-tiellen Kunden. Davos ist ja Zielort dieses ganzen Ver-kehrs. Wie Gstaad oder Zermatt. Und diese beiden Destinationen haben grossen Erfolg mit der autofreien Gewerbezone.Was sind die nächsten Schritte zur Umsetzung des Zauberberg-Tunnels?Dringend nötig ist die Qualifizierung der Promenade als Nationalstrasse. Dies kann nur die Gemeinde forcieren, in Zusammenarbeit mit dem Kanton. Dann ist sicherlich eine öffentliche Diskussionsrunde notwendig, wo jede Interessensgruppen ihre Anliegen einbringen kann.Ist das realistisch, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen?Es ist eine Bedingung. Der Zauberberg-Tunnel ist eine klassische win /win Situation für alle Interessensgruppen. Es ist wichtig, dass Davos in solchen Entscheidungen ge-meinsam agiert. Lösungen, die nur zugunsten von Ein-zelinteressen gehen, helfen nicht. Der Slogan kann nur lauten: Gemeinsam jetzt planen für morgen, die De-stination und den Ort stärken. Sozusagen gemeinsam in die Zukunft tunneln. Denn die Konkurrenz auf dem Tou-rismusmarkt hat das Verkehrsproblem schon gelöst. Wo wäre der Eingang zum Tunnel?Das müssten die Geologen entscheiden. Die haben übri-gens bereits das Gestein untersucht und kommen zum Schluss, es ist machbar. Auch eine international bekann-te Tunnelbaufirma schätzt den Zauberberg-Tunnel so ein, dass er mit der heutigen Technik relativ einfach zu realisieren ist. Ein Portal könnte bei der bereits beste-henden Galerie hinkommen.Wie wirkt sich ein solches Projekt auf die Ortsplanung aus?Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Tieferlegung des Verkehrs ist eine bessere und schönere Ortsplanung möglich. Durch Landgewinn und bessere Erschliessung entstehen wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten. Und weil man die Abgase im Tunnel mit modernen Filtern aufsaugen und entsorgen kann, erhält der Begriff Luft-kurort Davos eine völlig neue Bedeutung.

Profitieren auch Häuser an den Hanglagen von der Idee?Ja. Es entstehen neue Erschliessungsmöglichkeiten, ge-rade an steilen Hanglagen. Allenfalls auch für den Schatzalp-Turm. Durch einen Lift können diese Bauten ebenfalls an den Tunnel angeschlossen sein. Allerdings ist hier die Kostenverteilung etwas anders, als beim Gesamt-Tunnel.Wieso?Sehen Sie, das ist der Punkt, wo ich am meisten erstaunt bin. Die Promenade ist eigentlich eine Kantonsstrasse. Das heisst, sämtliche Kosten bei einer Gesamterneue-rung übernimmt der Kanton. Nun haben Abklärungen in Chur ergeben, dass sogar die Bezeichnung National-strasse in Frage kommt. Dies würde bedeuten, dass auch der Bund die Kosten teilweise oder ganz übernimmt. Dafür muss die Gemeinde Davos aber entsprechende Schritte vornehmen, was bis heute noch nicht gesche-hen ist.Die Landschaftsgemeinde Davos ist nach dem Bau des neuen Kongresshauses verschuldet. In einer solchen Situation sind die Einwohner verständlicherweise skeptisch gegenüber weiteren Investitionen.Ja. Aber es muss etwas geschehen, um das Verkehrspro-blem zu lösen. Wenn der Kanton oder sogar der Bund die Kosten für den Bau einer Gesamtlösung übernimmt, dann muss doch auch die Davoser Bevölkerung dem Vorhaben zustimmen, oder?Ist ein Tunnel die Lösung für alles?Mit entsprechender Ankopplung von Hotels und Par-king kann Davos sich grundlegend zum Besseren än-dern und neue Möglichkeiten bieten.Klosters hat seine Umfahrung. Saas hat seine Umfahrung. Und Küblis hat bald seine Umfahrung. Nur in Davos geht der gesamte Verkehr noch mitten durch das Dorf. Der Zauberberg-Tunnel befreit die Innenstadt vom Ver-kehr. In der Hochsaison sind das schätzungsweise 3000 bis 4000 Fahrzeuge pro Stunde. Eine autofreie Prome-nade ist attraktiver für Davoser Touristen und beschert den Geschäften mehr Umsatz. Andere bekannte Schwei-zer Tourismusdestination wie Gstaad oder Zermatt ha-ben diesen Effekt bereits.Kritiker befürchten, dass mit dem Wegfall des Verkehrs auf der Promenade auch die Kunden ausfallen. Haben diese Stimmen wirklich unrecht?Pessimisten gibt es immer. Sie werden beide Meinungen finden: Jene, die sagen, die Kunden nehmen ab. Und jene, die an eine Zunahme glauben. Ich bin klar der Mei-nung, dass die Geschäfte und Boutiquen an der Prome-nade vom Zauberberg-Tunnel profitieren. Er bringt ge-nügend Parkplätze, die Kunden können direkt unterhalb anhalten. Das ist ja jetzt auf den Trottoirs meistens un-möglich.

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Bemerkenswert: Achtzig Jahre später widmet sich Kirchners vielschichtiger Malerei ein mehrjähriges in-terdisziplinäres Forschungsprojekt. Federführend sind die Direktorin des Kirchner Museum Davos, Dr. Karin Schick, und die Diplomrestauratorin Heide Skowranek, die beide auch Kuratorinnen der aktuellen Ausstellung sind. «Erstmalig wird damit die Kunst eines Vertreters dieser Epoche systematisch kunsttechnologisch er-forscht», freut Karin Schick sich.

Davos in Kunstwissenschaft ausführlich erforschtDamit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass

Davos und sein berühmtester Künstler auf höchster kunstwissenschaftlicher Ebene übernational Thema sind. «Für die Gemälde Kirchners ist diese Tiefenerfor-

schung besonders sinnvoll und viel versprechend, da sie häufig mehr als eine Aussage in sich tragen», erklärt die Mitinitiantin. Zahlreiche seiner Werke restaurierte Kirchner nach 1920 selbst. In diesem Zuge überarbeitet er die Bilder entsprechend seiner neuen Vorstellungen.

Malweise, Maltechnik, SchaffensprozessDies nahmen nun verschiedene Fachbereiche und

international renommierte Kunstinstitute – vereint im Bunde der Kunstwissenschaft – zum Anlass, zahlreiche

english: No one has colors as IErnst Ludwig Kirchner is one of the greatest artists

of the 20th Century. The Kirchner Museum Davos presents this winter a remarkable exhibition on painting style, technique and creative process. This theme is sub-ject to an international research project which brings up completely new ways. Fine arts in Davos sets trends. Surprising, enchanting, sensational!

Text: artikuliert.ch Fotograf: zVg., Marco Felix

Ernst Ludwig Kirchner: ‹Keiner hat diese Farben wie ich.›Jetzt ist sie da: Davoser Kunstwissenschaft in zukunfts- weisender Form. Überraschend. Zauberhaft. Sensationell! Am 19. Juni 1931 besuchte der in Davos lebende Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) mit seinem Mäzen Carl Hagemann die Ausstellung «Vom Abbild zum Sinnbild» im Städel Museum, Frankfurt. Neben Werken anderer Künstler der Moderne waren dort sechs Gemälde von ihm zu sehen, darunter zwei Porträts seiner Lebenspartnerin Erna Schilling. Am Abend dieses erfüllten Tages schrieb Kirchner an seine Erna: «Meine Bilder sehen allerdings wunderbar heraus.» Und: «Keiner hat diese Farben wie ich.»

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Die Ausstellung dauert vom 4.12.11 – 15.04.12

Davoser Kunstwissenschaft in zukunftsweisender Form. Lassen Sie sich diese bemerkenswerte Gelegenheit nicht entgehen!

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ter Samt. Unten im Tal stehen die Hütten in kräftigstem Pariser blau auf den gelben Wiesen. Man lernt überhaupt erst hier den Wert der einzelnen Farben kennen.»

Sanatorium und heilende BergluftNach einem Zusammenbruch während der Ausbil-

dung zum Soldaten im September 1915 und anschlies-sendem Aufenthalt in Sanatorien, zog sich Ernst Ludwig Kirchner ins Landwassertal zurück. Die Bergwelt, das Leben der Alpbauern und die Rhythmen der Natur faszi-nierten ihn, und er malte Menschen bei der Arbeit, Tiere beim Grasen, Berge, Pflanzen und Wolkenformationen. Um 1915 begann er damit, Farben in grossen und klei-nen Flächen kontrastierend neben- und übereinander zu setzen und so seine Kompositionen zu bauen.

Kirchner als Schriftsteller«In den vergangenen Jahren haben wir zum einen

die Schriften Kirchners ausgewertet, in denen er sich zu maltechnischen Fragen äusserte», fasst Karin Schick zusammen. Das Tagebuch und die zahlreichen Skizzen-bücher, Korrespondenzen und Texte, die er als aktiver Kritiker und Historiker der eigenen Kunst unter seinem Namen sowie unter dem Pseudonym Louis de Marsalle veröffentlichte, seien durchaus kritisch zu lesen. «Sie geben aber auch wichtigen Einblick in Kirchners künst-lerische Ziele und die beabsichtigten Wirkungen seiner Gemälde.» Dabei war die fächerübergreifende Arbeit erhellend – die beteiligten Fachbereiche werteten diese Texte oft unterschiedlich aus.

Ausgewählte Werke in Details zerlegtZum anderen untersuchte das Forschungsteam

ausgewählte Werke des Künstlers aus dem Bestand des Kirchner Museum Davos und der Pinakothek der Moder- ne in München. Zum Einsatz gelangten hierfür moder-nste Hilfsmittel, ein Besuch im Kirchner Museum Davos hilft garantiert, sich mit schwierigen technologischen Begriffen auf verständliche Art und Weise auseinander zu setzen. Analysiert wurden an den Gemälden vor allem: Pigmente und Bindemittel, Farbauftrag und Mal-schichtenfolge, Unterzeichnungen und Übermalungen.

Umfassendes Verständnis erzeugenDenn nicht nur der Inhalt und die Komposition

eines Bildes bestimmen die persönliche Handschrift eines Malers und die Aussagen und Wirkungen seiner Gemälde, sondern auch die Technik und der Prozess des Arbeitens. «Da ein Künstler sein Material bewusst ein-setzt und ein bestimmtes Ergebnis anstrebt, lässt die Malweise Rückschlüsse auf seine künstlerischen Ab-sichten zu. Und die materielle Beschaffenheit der Werke ist auch ein Fenster zu deren Verständnis», ist Karin Schick überzeugt.

Gemälde Kirchners unter den Aspekten von Malweise, Maltechnik und Schaffensprozess zu untersuchen.

Ausstellung vom 4.12.2011 bis 15.4.2012Mit der diesjährigen Ausstellung «‹Keiner hat die-

se Farben wie ich.› Kirchner malt» eröffnet das Kirchner Museum Davos faszinierende Einblicke in die ersten Re-sultate der mit viel Aufwand, Herzblut und modernster Technik betriebenen Forschungsarbeit. Wie Ernst Lud-wig Kirchner zu seinen Bildern fand, wie er beim Malen die Materialien einsetzte, welche Wirkung er für seine Gemälde beabsichtigte, wie sich Malweise und Arbeits-prozess über drei Jahrzehnte hinweg veränderten – die-sen und weiteren Fragen geht die Ausstellung erstmals nach. Der Besucher begegnet in ihr nicht nur 150 spre-chenden Objekten, sondern kann an Touchscreens auch hautnah die Untersuchungen zur Kunst erleben.

Majestätisches BündnerlandKirchner selbst zeigte sich sehr angetan von der

Landschaft in Davos. Bereits im Oktober 1918 schwärmte er: «Die Farben hier sind wunderbar, wie alter dunkelro-

Bild: Dr. Karin Schick, Kuratorin der Aus- stellung und Mitiniti-antin des Forschungs-projektes

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Hohe Leuchtkraft der FarbenErnst Ludwig Kirchner strebte für seine Malerei

moderne Flächigkeit, klare, prägnante Kompositionen und matte, nicht glänzende Oberflächen an. Vor allem aber suchte er: ein reiches Spektrum und eine hohe Leuchtkraft von Farben. «Dies ist nicht nur seinen Äus-serungen zu entnehmen, sondern unmittelbar auch den Werken abzulesen», erläutert die Direktorin des Kirch-ner Museum Davos.

Kunstschatz für kommende GenerationenDie im Forschungsprojekt gewonnenen Erkennt-

nisse zu den besonderen Eigenschaften von Kirchners Malerei dienen als Grundlage für den Erhalt eines bedeu-tenden malerischen Erbes in der Zukunft. «Was man gut kennt, kann man besser bewahren», findet Karin Schick.

Fortsetzung des Projektes Der Forschungsprozess bringe Ergebnisse, werfe

aber auch wieder neue Fragen auf. So ist die Untersu-chung der Malerei Ernst Ludwig Kirchners aktuell nicht beendet. Neue Aspekte des Themas versprechen ein Symposium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, eine weitere Ausstellung in der Pi-nakothek der Moderne in München und die bald fol-gende Dissertationsschrift von Heide Skowranek.

BuchMit einer Fülle an Texten und Bildern will auch

das parallel zur Ausstellung erschienene Buch einladen, genau hinzusehen, Malerei wirklich zu betrachten und den Spuren der künstlerischen Arbeit nachzugehen. «Es wendet sich dabei bewusst nicht an Wissenschaftler, sondern an alle interessierte Gäste», sagt Karin Schick.

Ein Besuch lohnt sichDamit eröffnen sich dem Besucher völlig neue

Perspektiven und Betrachtungsweisen. Das Kirchner Museum Davos präsentiert in diesem Winter eine noch nie dagewesene Fülle und Tiefe an Hintergründen. Ver-gleichen Sie diese bemerkenswerte Ausstellung mit her-kömmlichen Medien. Denn Grundlage jeder Kunstbe-trachtung ist das Schauen und das wichtigste Instrument das Auge. Ihre Chance: Die Ausstellung ist bis zum 15. April 2012 geöffnet. Die Landschaft Davos und die Destination Davos Klosters können wahrlich stolz sein auf ihren bedeutenden Kunstbestand.

Bild: Ernst Ludwig KirchnerDer Maler1920/1921Öl auf Leinwand86.5 x 56 cmKirchner Museum Davos

Karin Schick: Wir möchten allen Besuchern die Möglichkeit bieten, Malerei wirklich zu betrachten, zu geniessen und zu verstehen.

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Die Rekordzeit liegt unter fünf Minuten, die mei-sten aber geniessen eine Abfahrt über 20 Minuten lang. Die rund sechs Kilometer lange Schlittelbahn von Preda nach Bergün ist eine besondere Attraktion in den Schweizer Alpen.

Schnelle Anfahrt mit dem ZugWer mit dem eigenen oder vor Ort gemieteten

Schlitten ins Tal braust, erlebt ein unikales Vergnügen. Mit der Rhätischen Bahn ist die Schlittelpiste bequem in wenigen Minuten ab Davos erreichbar. Nach erfolgter Abfahrt geht es wiederum mit der Rhätischen Bahn hi-nauf zum Start.

Zwei Schlittelbahnen«Ein Tagesausflug zu uns lohnt sich immer,» ist

Stefan Steiner überzeugt. Er muss es wissen. Als Ge-schäftsführer Bergün Filisur Tourismus, sowie als Chef

des örtlichen RhB-Dienstleistungszentrums, behält er trotz Doppelbelastung den Überblick. Mehr als 100‘000 Schlittler kommen jedes Jahr. Seit auf Darlux eine zwei-te, rund vier Kilometer lange Schlittelbahn hinunter ins Dorf führt, ist die Schlittelwelt perfekt. Den Tourismus-direktor freuts. Er kam vom Unterland, weil er «im Al-bulatal etwas bewegen kann.»

«Bahndorf» Bergün Filisur Als Tourismusfachmann und gelernter Betriebs-

disponent bei den Schweizerischen Bundesbahnen, bringt er viel Zug in die hiesige Angebotsoffensive. «Im

Text: artikuliert.chFotos: Marco Felix

Die Schlittelwelt der Rhätischen Bahn, Zentrum imWeltkulturerbeAuf weltberühmten Schienen zum einzigartigen Vergnügen auf Kufen. Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux – Bergün. Nachts ist die Piste beleuchtet. Ab Davos verkehrt stündlich ein Schlittelzug, mit Umsteigen in Filisur. Hin und zurück.

english: The world of sledding with the Rhätischen Bahn On world-famous tracks to the unique pleasure on silver blades. This is what the sledding adventure Preda / Darlux – Bergün has to offer. At night the runway is lit. Every hour a «sledding train» goes back and forth from St. Moritz. Stefan Steiner, the director of tourism Bergün Filisur shows the two sledges which can be hired locally.

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Stefan Steiner

Heisse Schlitten: Freizeit- und Carving-Rodel. «Sie lösen je länger je mehr den tradi-tionellen Davoser ab», erklärt Stefan Steiner, Touris-musdirektor Bergün Filisur.

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Zur Auswahl stehen drei verschiedene SchlittentypenAuf der Schlittelpiste ist das Tempo für jeden Win-

tersportler frei wählbar. Die Art des Schlittens beein-flusst wesentlich die Fahrgeschwindigkeit. Im Angebot stehen drei verschiedene Schlittel-, beziehungsweise Rodelgeräte. Der Bergüner Holzschlitten, auch als «Da-voser» bekannt, ist der langsamste. «Er wird je länger je mehr durch den Freizeit- und Carving-Rodel abgelöst», stellt Stefan Steiner fest. «Beide sind einfacher zu steu-ern und mit einem komfortableren Sitzpolster ausgerü-stet.» Der Carving-Rodel gleitet gar auf Kuven. «Da geht die Post ab.» Und auf Darlux ist der Carving-Rodel verboten. So schnell ist er. Sowieso gilt die Schlittel-bahn Darlux-Bergün als das Lauberhorn der Schlittel-bahnen: Etwas steiler und enger als von Preda hinunter, der Nervenkitzel umso grösser. Gemütlicher die Berg-fahrt. Nach Darlux mit der Sesselbahn, nach Preda alle 30 Minuten im Schlittelzug. Zumindest während der Hochsaison.

Mitten durch das Herzstück des Unesco Weltkulturerbes Der Schlittelzug verkehrt direkt über das Herz-

stück, der von der Unesco ausgezeichneten Eisenbahn-strecke. Die Lokomotive muss ganze Arbeit leisten, wendet sich auf den kurvenreichen Geleisen von einer Talseite auf die andere, bis die Höhenmeter von Bergün, 1372 m.ü.M., nach Preda, 1789 m.ü.M., endlich ge-schafft sind. Kurz vor dem Eingang in den fünfeinhalb Kilometer langen Albulatunnel stoppt sie, unzählige Schlittler steigen aus und stürmen los. Wer als erster auf der Piste ist, hat freie Fahrt. Danach verschwindet der Zug im Tunnel, um im Engadin wieder ans Tageslicht zu gelangen oder rollt die ganzen Kurve zurück, hinunter nach Bergün, wo die nächste Ladung unermüdlicher Wintersportler wartet.

Geheimtipp: Nachtschlitteln Auf dem Schlitten ist man plötzlich mitten drin,

im spektakulärsten Teil der Albulabahn. Mal ist der Zug links, dann rechts, dann weit hinten und schliesslich über einem. Ein spannendes Wettrennen, das bis zum Endziel, dem Bahnsteig, immer die RhB für sich ent-scheidet. Ein besonderer Reiz ist das Nachtsschlitteln, mit spezieller Beleuchtung. Aber Vorsicht: Der letzte Zug nach nach Davos über die Unesco Welkulturerbe Albula-Strecke fährt gemäss Fahrplan. Und wartet nicht. Wer ihn verpasst, nächtigt im Bergüner Massenlager. Stefan Steiner empfiehlt gute Vorbereitung auch anders-wo: «Wenn Sie den Carving-Rodel, den schnellsten un-serer drei Schlitten, ausprobieren, sollten Sie zuerst ein technisches Training absolvieren. Sonst kriegen Sie die Kurven kaum.»

Bild: Ab auf den Zug und rein ins Vergnü-gen. Schlittler zwischen Preda und Bergün, dahinter die Rhätische Bahn.

Sommer 2012 eröffnen wir das Bahnmuseum.» Bald eine Attraktion: Sonderfahrten mit historischen Fahr-zeugen der Rhätischen Bahn. Im Museum sind Details zum Bau der Albulaline zu besichtigen. «Und entlang der Eisenbahnstrecke entsteht der neue Erlebniswander-weg.» Seit die ungewöhnliche Linienführung der Rhä-tischen Bahn durchs Albulatal – mit imposanten Via-dukten, schwindelerregenden Kehrtunnels und erstaun- licher Höhengewinnung – die Bezeichnung Unesco Weltkulturerbe erhalten hat, wird in der Region von Al-vaneu, Filisur, Bergün bis Preda weiter eifrig an einer eindrucksvollen Erlebniswelt für Kultur-, Sport-, und Geschichtsinteressierte gearbeitet. Andreas Dürst, Prä-sident von Filisur Bergün Tourismus, bezeichnet die Entwicklung als «Projektstau», der sich nun löse. Plötz-lich gehe alles schnell, für manche vielleicht sogar zu schnell.

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der feine unterschied ist exklusiv. exklusiv heisst: nicht f‹r alle, exklusiv ist individuell.

exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen,

die das besondere zu schƒtzen wissen.

exklusiv heisst: nur f‹r sie.

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heit auf einem Dachboden. Seit 1975 bringe ich ihn und sein künstlerisches Werk zurück in die Kunstwelt.Zusammen mit Prof. Dr. Dr. Gerd Presler arbeiten Sie am Werkverzeichnis der Gemälde von Philipp Bauknecht. Wie muss man sich eine solche Zusam-menarbeit vorstellen? Ein grosser Teil der Öl-Bilder von Philipp Bauknecht ging durch meine Hände. So erg-ab sich der Grundstock für ein Werkver-zeichnis. Prof. Dr. Dr. Gerd Presler erarbei-tet den wissenschaftlichen Teil.Die Schweizer Expressionisten Hermann Scherer, Albert Müller und der hollän-dische Expressionist Jan Wiegers sind und waren Schwerpunkte in Ihrem Angebot. Inwiefern weisen Sie noch immer den Weg? Alle Genannten haben in Davos wichtige Werke geschaffen. Es ist immer wieder ein Highlight, ein solches Werk zurück zu holen und am Ort der Entstehung anzubieten.Verkaufen Sie lieber Kunstwerke oder betrachten Sie sie lieber? Beides.Wenn Sie verkaufen, was geben Sie weiter? Ein Kunstwerk. Aber Kunst ist nie rational. Jeder Mensch empfindet anders. Und wenn Sie wissen wollen, ob es dem Betrachter möglich ist, exakt nachzuvollziehen, was der Künstler aussagen wollte, dann frage ich Sie, warum «muss» er das?Ist sich der Künstler überhaupt bewusst, dass er mit seiner Kunst so viele Betrachtungen und Emotionen auslöst? Ich glaube nicht. Vor mittlerweile 40 Jahren gründeten Sie die eigene Galerie, ein Jahr später übernahmen Sie die alleinige Verant-wortung. Was brauchte es dazu? Sicherlich kaufmännische Fähigkeiten, aber auch ein gutes Kunstverständnis und die Be-reitschaft, für viel Arbeit nicht immer ent-

Text: artikuliert.ch Foto: Marco Felix

Iris Wazzau, sportlich und kunstbesessen, ist zu einer renommierten, nie kleinlauten Davoser Geschäftsinhaberin geworden. An der Promenade 72 feiert ihre Galerie demnächst einen veritablen runden Geburtstag. Eine kunstreiche Bestandsaufnahme.

Mir liegt eine Ladengalerie am Herzen

schädigt zu werden. Der Anfang war schwierig. Würden Sie wieder in Davos eine Galerie gründen? Wenn Sie ihre Frage auf meine Gründungs-zeit beziehen, also vor 40 Jahren, dann lautet die Antwort klar ja. Wenn Sie die Frage auf heute beziehen, dann nein. Der Kunstmarkt und die Situation vor Ort haben sich stark verändert. Wieso?Beispielsweise die Zeit zwischen Weihnach-ten und Neujahr. Sie war viele Jahre die wichtigste und umsatzstärkste des Jahres. Heute ist sie nur noch von marginaler Be-deutung. Das Zentrum von Davos-Platz ver-wandelt sich in dieser Zeit in ein Baller-mannzentrum, das von andern Gästen ge- mieden wird. Und die Wochen vor, während und nach dem WEF sind für die lokalen Ge-schäfte leider zunehmend bedeutungslos, weil die Kongressteilnehmer keine Zeit zum Einkaufen haben und auch nicht mehr zu Fuss unterwegs sind. Zusammengerechnet sind das viele Wochen von verlorenem Potential.Wieso sind viele Menschen bereit, ein Vermögen für Kunst auszugeben? Kunst muss kein Vermögen kosten. Gegen-frage: Was ist Vermögen?Das wirtschaftliche Bedürfnis, einen Wert erhalten oder vermehren zu können? Nein. Ich habe noch nie ein Kunstwerkt ver-kauft und eine mögliche Rendite mit auf den Weg gegeben. Entsprechende Fragen beantworte ich dahingehend, dass ich den Weg zur nächsten Bank erkläre. Ein berühmter Investor hat einmal in einem Interview gesagt, er bringe sein Vermögen zu einem Drittel auf die Bank. Einen Drittel investiere er in Unternehmen. Und einen Drittel inves- tiere er in Kunst. Das sei bisher die beste Erkenntnis, die er zum Thema Vermögens-anlegung gehabt habe. Hat er recht? Ja.Was waren für Sie die schönsten Erfahrungen in diesen 40 Jahren Selbständigkeit? Die Tatsache, dass es meine Galerie auch nach 40 Jahren immer noch gibt. Das ist eine gute Leistung.Würden Sie heute jemand anderem empfehlen, sich selbständig zu machen?

Frau Wazzau, herzliche Gratulation zu Ihrem 40 Jahre Jubiläum.Danke. Ernst Ludwig Kirchner prägte von Anfang an Ihr Galerieprogramm. Zeigen Sie ihn auch in diesem Winter?Ja.Was bedeutet er für Sie? Ernst Ludwig Kirchner gehört zu den welt-weit bekanntesten Künstlern des 20. Jahr-hunderts und hat 20 Jahre in Davos gelebt und gearbeitet. Das ist noch heute eine nicht bezahlbare Werbung für uns alle.Welche weiteren Kunstwerke haben Sie in diesem Winter in der Galerie? Im Erdgeschoss eine Sam Francis-Ausstel-lung aus Anlass des Erscheinen des Werk-Verzeichnisses der Gemälde. Im Oberge-schoss sehen Sie wie erwähnt, unter anderem Kirchner, Heinrich Campendonk, Giovanni Giacometti, Gottfried Honegger, C. W. Liner, Heinz Mack, Niki de Saint-Phalle, Varlin und Philipp Bauknecht.Sie verwenden die Begriffe Galeristin und Kunsthändlerin. Was ist eigentlich der Unterschied? Galerien machen Ausstellungen und verkau-fen aus den Ausstellungen im Namen und Auftrag der Künstler. Kunsthändler kaufen Kunst und hoffen, diese irgendwann verkau-fen zu können. Was sind Sie? Beides.Für Ihre Galerie schicksalhaft ist Philipp Bauknecht, seit 1975 betreuen Sie dessen Nachlass. Verraten Sie uns einige Gedanken zu ihm und seinen Kunstwerken? Das ganze künstlerische Schaffen von Phi-lipp Bauknecht entstand in Davos. Hier lebte er von 1910 bis 1933. Bei seinem Tod kam der künstlerische Nachlass nach Hol-land. Da überstand er die Wirren vor und während dem zweiten Weltkrieg in Sicher-

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Auch das ist eine relative Frage. Für mich persönlich ja. Was sind Ihrer Meinung nach die Voraus- setzungen, die jemand mitbringen muss, um sich selbständig zu machen? Das ist wohl in erster Linie die Bereitschaft, mehr zu leisten, als ein Angestellter und es durchzustehen. Was ist der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg? Diesen Unterschied gibt es für mich nicht. Negatives hat immer auch Positives.Haben die neuen Medien Ihre Geschäftstätigkeit verändert?Eine informative Homepage ist wichtig, Sie ist die Visitenkarte eines Unternehmens. Die Kommunikation mit der ganzen Welt ist innerhalb von Sekunden möglich. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren si-cherlich vieles verändert. Aber übers Inter-net, wie oft vermutet wird, tätige ich keine Geschäfte. Ich akzeptiere noch heute keine Kreditkarten. Auch was ich direkt über die Ladentüre verkaufe, hält sich in Grenzen. Ich lebe von meiner Bekanntheit und mei-nen weltweiten Beziehungen. Dennoch liegt mir eine Ladengalerie am Herzen, denn der offene Kontakt mit Kunstinteressierten ist mir ein Anliegen – auch wenn meine Öff-nungszeiten weniger geworden sind. Und last but not least: Die Werke, die ich verkau-fe, möchte ich real zeigen können.Thematische Ausstellungen haben Sie immer fasziniert. Welche sind in besonderer Erinnerung? Eigentlich alle. Spontan vielleicht: Die Farbe Blau, Davos zur Zeit von E.L. Kirchner, Win-terbilder und Dialoge.Sie sagen, die Möglichkeiten dabei seien unbegrenzt. Nach welcher Methodik gehen Sie vor? Ich gebe mir ein Thema und versuche dann eine Ausstellung zusammen zu stellen. Na-türlich mit Künstlern, die in mein Galerie-Programm passen.Ebenfalls stammt der Satz von Ihnen «In der Gegenüberstellung ergibt sich das Qualitätsmass für Werk und Künstler.» Machen Sie uns zu dieser Erkenntnis ein Beispiel? Wenn – sagen wir 15 Kunstwerke miteinan-der harmonieren – fällt ein Werk, das nicht dieselbe Qualität hat, ab. Und noch schlim-mer, es macht die ganze Gruppe kaputt. Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwäch-stes Glied.

Bis vor wenigen Jahren gehörten Messeteilnahmen auf der Art Basel, Art Cologne, oder Art Chicago zu Ihrem festen Jahresprogramm. Wir waren leider noch nie dort. Verraten Sie uns, wie es an diesen Messen ausschaut? Ich rate Ihnen: Besuchen Sie Kunstmessen, es gibt sie überall. Die Schönste aller Messen ist die European Fine Art Fair in Maastricht, Holland. Sie findet jeweils im März statt. Da sehen Sie Kunst aus allen Jahrhunderten.

Könnte Davos mit seinem Kongresshaus auch einmal eine Kunst-Messe durchführen? Obwohl ich ein optimistischer Mensch bin, muss ich Ihnen mit nein antworten.Was schätzen Sie an Davos? Die Natur und die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben.Was muss Davos für die Zukunft tun? Die Herausforderungen annehmen und die Gäste so behandeln, wie wir selber behan-delt werden möchten.

Bild: «Dass es die Galerie auch nach 40 Jahren noch gibt, ist eine gute Leistung», Iris Wazzau.

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Text: artikuliert.chFoto: Michael Berger

Heierling ist der älteste Skischuh-Hersteller der Welt und bietet dem Skifahrer das passende Top-Produkt. Das Bündner Traditions-unternehmen legt grossen Wert auf Qualität und individuelle Komfortsteigerung. Schale, Einlage und Innenschuh – das passt nur bei den wenigsten Skifahrern optimal. Wer aber die einfachen Grundprinzipien von Heierling befolgt, erzielt mit wenig Auf- wand ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. In den nächsten Jahren will Heierling den Skischuhmarkt revolutionieren.

Ein individuell angepasster Mass-Skischuh von Heierling bringt Körper und Ski in Einklang

Bild: Das neue Logo von Heierling ist bereits bekannt.

Bild: Christoph Rücker (links) und Hans-Martin Heierling mit ihren exklusiven Produkten.

Schuh muss sämtliche Stabiliäts- und Kom-fortansprüche erfüllen. Dann ist der Schnee-spass grenzenlos.»

Kenner der Sport-TechnikChristoph Rücker, Geschäftsführer

bei Heierling, kennt die Druckstellen, die beim Sport entstehen. Er hat einst beim EHC Kloten Eishockey gespielt, eigene Snowboards gebaut, fährt Ski wie ein Profi, betreibt im Sommer Ausdauersport – zum Beispiel Triathlon und Ironman – setzt sich

Gerade in der Hochsaison lohnt es sich, eine Beratung frühzeitig abzumachen. Die Telefonnummer 081 416 31 30 ist der direkte Draht zu Sportorthopädie und Ski Boot Fitting. Skifahren wird zur Leichtig-keit des Seins, wenn das Material optimal auf den Körper abgestimmt ist. «Nur ist dies beim Kauf ab Regal selten der Fall», sagt Geschäftsinhaber Hans-Martin Heierling. Die Anforderungen an einen Skischuh sind für ihn klar: problemloses Einsteigen und zweckmässiger Bedienungskomfort. «Der

auf das Rennvelo oder surft irgendwo auf dem Meer, wenn er gerade in den Ferien ist. «In der Sport-Technik kenne ich mich aus», sagt er. Und setzt ein selbstbewusstes, herz-liches Lächeln auf.

Zwei Jahre GarantieEr hat keine Zweifel, wenn er den

Kunden, die den Service bei Heierling in Anspruch nehmen, verspricht: Zwei Jahre Garantie. Und kostenloser Nachservice. «Wir wissen, dass es funktioniert. Dank ho-her Qualität vertrauen Kunden uns.» In den zehn Jahren, seit er für jeden (Winter-) Sportler den perfekten, individuell ange-passten Mass-Skischuh produziert, hat er nur eine einzige Situation erlebt, wo eine Kundin unzufrieden war. «Das war ein kom-plizierter Fall. Sie wollte eigentlich gar nicht Skifahren und wurde von ihrem Be-gleiter überredet.»

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Beseitigung von DruckstellenSkischuhe als Kerngeschäft. Ob

Rennfahrer oder «Normalverbraucher» – Heierling liefert die passende Qualität. «Druckstellen?», fragt Christoph Rücker «das gibt es bei uns nicht.» Das richtige Know-how beseitige diese relativ einfach und schnell. Der Service bei Heierling geht aber weit über Druckstellen hinaus.

Fast automatische KurvenMöglichst direkte Kraftübertragung

lässt einen Ski beim kleinsten Steuerimpuls reagieren, so entstehen – bei entsprechender Individualanpassung – das perfekte Gefühl und die totale Sicherheit für den Schnee. «Statt Kraft sollten nur noch Impulse die Kurven auf der Piste auslösen. Wenn Sie an die Kurve denken, dann haben Sie diese be-reits gemacht. Das ist unser Qualitätsan-spruch», erklärt Rücker.

Exakte Körperaus- messunngWeil die Fussstellung bei jedem Men-

schen persönlich und individuell ist, lohnt sich auch eine individuelle Materialabstim-mung. «So, wie ein eigener Fingerabdruck, hat jeder den eigenen Fussabdruck», sagt Rücker. Mit modernster Technik misst er die Fussstellung. Zum Einsatz gelangt dabei der von Heierling weiterentwickelte Gravi-tationslaser. «Aber es kommt eben auch auf die Hüftachse, die Gesamtkörperachse und natürlich den Knieansatz an.»

Schale, Einlage, InnenschuhEs gebe so viele Produkte auf dem

Markt, da wisse der Käufer oft nicht genau, was die Unterschiede sind. «Wir beraten, wählen die passende Schale oder stellen eine solche her.» Danach geht’s ans Herz-stück, die orthopädische Einlage. «Diese wird anhand der Fussstellung passgenau ge-fertigt. Schliesslich folgt der Innenschuh, der ebenfalls genau der Fussform entspricht. «Fest und warm eingebettet sein, bei freier Blutzirkulation, das ist das Ziel.»

Jahrelange ErfahrungChristoph Rücker nimmt einen Schuh

aus dem Regal und zeigt, wie das gemeint ist. «Wir machen das jeden Tag, haben jah-

relange Erfahrung und modernste tech-nische Geräte. Wenn Sie eine Feinabstim-mung machen wollen, dann kommen Sie zu uns. Und nicht zu jemand anderem, der das nebenamtlich macht», rät Christoph Rücker. Heierling liefert dem Skifahrer sein ange-passtes Top-Produkt. Abgestimmt auf die bereits gekaufte Ausrüstung. Für alle ande-ren stellt Heierling selbst den passenden Skischuh her.

EigenproduktionWeltweite Vernetzung. Zusammenar-

beit mit Universitäten. Und Verwendung von neuesten Materialien. Das sind die Schlagwörter, die Heierling je länger je mehr wieder zu einem der innovativsten Hersteller von Skischuhen machen sollen. Treibende Kraft ist Hans-Martin Heierling selbst, der Geschäftsinhaber. Er hat bereits in den vergangenen Jahren für andere Mar-ken Top-Skischuhmodelle entworfen und diese im Lizenz-Verfahren auf den Markt gebracht. Die von Heierling entwickelten Produkte gewannen den ISPO Award und wurden als Nummer eins in Stiftung Waren-test 2010 prämiert «Diese Erfahrung kommt uns jetzt natürlich zu Gute», gesteht Hans-Martin Heierling. «Wir wollen wieder einen festen Platz haben im Wintersport-Markt. Unsere Tradition aufleben lassen, mit neues-ter Technologie.»

Marke neu positionierenAber der Weg zurück in den Markt ist

eine Herausforderung. «Wenn ich von An-fang an gewusst hätte, wie viel Arbeit tat-sächlich dahinter steckt, auch administra-tiver Art, Patente, TÜV-Tests und so weiter, dann hätte ich es mir vielleicht zwei Mal überlegt.» Hans-Martin Heierling überlegt kurz, wenn er dies sagt. Dann fährt er fort: «Bis ein neues Modell auf dem Markt ist,

braucht es eine lange Entwicklungs-zeit.» Zehn Schuhgrössen wollen aus-geklügelt sein und die richtige Form ausge-wählt. «Dann haben Sie aber noch keine Produktion und kein Marketing.» Hans-Martin Heierling will sich nicht genau fest-legen, wann er mit seinem nächsten Coup herausrückt. Aber er spricht von einer Revo-lution, die auf dem Skischuh-Markt anstehe.

Innovationspotential«Durch die Polarisierung der Marktin-

dustrie haben sich Skischuhe in den ver-gangenen Jahren nur wenig weiterentwi-ckelt. Der Schuh, den Sie heute im grossflächigen Handel sehen, ist von der Grundtechnologie immer noch derselbe, wie vor 30 Jahren. Das wollen wir ändern.» Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind wei-tere Ziele, die sich Hans-Martin Heierling für seine Produkte gesetzt hat. «Wir wollen das Bewusstsein für einen neuen Zeitab-schnitt bei den Skischuhen schaffen. Was wir hier anfertigen, das gab es noch nie.» In Amerika, Italien, Slovenien, Österreich und Deutschland sind bereits Zusammenarbeits-verträge mit Heierling am Laufen. Der Hauptsitz bleibt in Graubünden (Davos), ebenso die Entwicklung.

Logo, Corporate Design«Kommen Sie vorbei und schauen Sie,

was unser aktuellster Stand ist», empfiehlt der Chef. «Sie werden staunen, was bei den Skischuhen noch alles möglich ist.» Auf die-se Saison hin hat Heierling bereits das neue Logo eingeführt. Schlicht, klassisch, elegant. «Und natürlich mit Schweizerkreuz», er-gänzt er. Das passe. Und es sei ein Zeichen für Innovation und beste Qualität. Heierling ist auf dem Weg, an die alte Tradition anzu-knüpfen. Und zum international exquisiten Skischuhproduzenten. Schritt für Schritt.

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Text: artikuliert.chFotos: Marco Felix

Auch oben auf dem Berg ist die Luft wegen düsteren Wirt-schaftsprogosen etwas dünner geworden. Was ist in einer allgemein als schwierig eingestuften Tourismus-Saison der kleine Unterschied zum Erfolg? Urs und Maria Schmidt, in der Parsennhütte, leben es vor.

Froh, ein bisschen Reserve geschafft zu haben

Bild: Die Touristiker in Davos Klosters sind mit düsteren Prognosen konfrontiert.

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Ebenso viele Saisons wie Arno Del Curto als Trainer des HC Davos, hat das Wirtehepaar in der Parsennhütte hingelegt. Die Freude an der Herausforderung im Ski-gebiet bleibt ungemindert, die Erwartungs-haltung nach einem rekordverdächtigen, vergangenen Winter steigt. «Mit Qualität überzeugen», lautet auch im Winter 2012 das Motto. Urs Schmidt bleibt aber realis-tisch: «Eine schwierige Saison, die Turbu-lenzen im Euro-Raum bereiten uns Sorgen.»

Eine besondere Herausforderung ist die Budgetierung. «Wir müssen ja stets genügend Essen und Trinken für die Gäste haben.» Aber die Einkellerung von Grund-nahrungsmitteln erfolgt bereits lange vor dem ersten grossen Schnee. Da braucht es Erfahrung, eine unangenehme Überra-schung will verhindert sein.

«Berghäuser sind abhängig vom Tagestourismus,» sagt Schmidt. «Wer aber garantiert uns schönes Wetter? Und wie wirkt sich nun die Krise genau aus?» Keine einfachen Fragen. Vor allem, wenn es vor der Saison darum geht, Löhne, Infrastruktur, Bestellungen und Nebenkosten zu kalkulie-ren. Die Lösung: «Drei Budgets machen. Ein Optimum. Ein Minimum. Und ein Mittelweg.»

Die Parsennhütte ist der grösste Gas-tro-Bergbetrieb in Davos Klosters. Für Urs Schmidt ist klar: «Es geht nur über Quali-tät.» Damit meint er die Bewältigung einer Krise. Dieses Wort mag zwar niemand hö-ren. Aber hinter vorgehaltener Hand hört man es eben doch. «Die Gäste können sehr wohl unterscheiden, zwischen ehrlicher, leidenschaftlicher Arbeit. Und unseriöser Abfertigung.», betont Urs Schmidt. Deshalb hat er bereits vor Jahren gewisse Grundre-geln eingeführt: «Herzblut, Lockerheit und Chef und Chefin sind jeden Tag da.» Das überträgt sich auf die Angestellten. «Denn die müssen schon motiviert sein.» Ein Schlüsselfaktor. Das gehe eben nicht nur über den Lohn, «aber auch über den Lohn.» Für ein Butterbrot arbeite heute in der Gas-tronomie keiner mehr.

Die Schweiz ist für alle Eurokunden teuer geworden. Aber auch für Engländer. Zur Parsennhütte hoch kommen die einen hauptsächlich aus Klosters. Die anderen von Davos. In diesem Jahr bleiben sie vie-leicht öfters aus. Überall. «Da ist man froh, in den guten Jahren ein bisschen Reserve geschaffen zu haben.» Die Betreiber der

2200 Meter über Meer gelegenen Skihütte geniessen es, in der Mitte zu sein, zwischen Davos und Klosters. Hoch oben. Da be-kommt man allerhand mit. Dorfpolitisches. Meinungen. Prognosen. Sie selber bleiben auf Distanz. Ein Top-Tourismusprodukt liegt ihnen gleichwohl am Herzen.

«Wir machen jeden Tag unsere Fehler. Aber man sollte schauen, dass man die glei-chen nicht regelmässig macht,» dies ein weiterer Grundsatz von Urs Schmidt. Bezo-gen auf die Parsennhütte bedeute dies, «eine reine Organisationsfrage. Alles Logistik. Frühzeitig planen. Und gute Mitarbeiter ha-ben, die das mit Liebe machen.»

«Schlafen Sie auch da?», fragen Gäste oft. «Anders ginge es nicht», jeweils die Antwort vom Chef. Um 8.30 Uhr kommt die erste Bahn in der Parsennhütte vom Tal an. «Um 9.30 verkaufen wir die erste Suppe. Und die letzte Bahn zurück fährt um 16.30 Uhr.» Dazwischen muss der Betrieb laufen wie am Schnürchen. Auch bei Grossandrang.

Erfolg bedeutet für Urs und Maria Schmidt Gäste, die immer wieder kommen. «Das macht Freude. Aber jedem machen wir es nicht recht.» Auch das gehört zum Busi-ness. Der Kunde bleibt trotzdem König.

Eigentümer der Parsennhütte ist der Skiclub Davos, «auf diesen Partner ist Ver-lass», weiss Urs Schmidt. «Über die Jahre

haben wir viel gegenseitiges Vertrauen entwickelt.» So verlief auch der Er-satzbau der Aussenterrasse problemlos. Die Gastgeber haben nun 90 Restaurantplätze mehr. «Der Wintergarten ist schön geworden, passt zum Haus», sind sich beide einig. Aber wie baut man mitten im Skigebiet ein solches Werk? «Wir haben im Tal alles vorproduzie-ren lassen. Das Material kam danach per Lastwagen über den Wolfgang hoch», be-richtet Urs Schmidt. «Natürlich im Sommer, als noch kein Schnee da war.»

Die Infrastruktur auf dem Berg ist so-mit erneut aufgerüstet. Die Murmeltiere, Wanderer, Biker und Steinböcke fanden wiederum keine Sommerruhe. Waren es im Jahr zuvor die neuen Kabinen für die zweite Sektion der beschleunigten und moderni-sierten Standseilbahn, ist in diesem Jahr lastwagenweise Stoff für den Ausbau der Terrasse über die steilen und engen Kurven des Zufahrtsweges angeliefert worden.

«Die Bergbahnen machen einen her-vorragenden Job», wird Urs Schmidt nie müde, zu betonen. «Wir verfügen über sehr schöne Pisten. Regelmässige Investitionen werden vorgenommen. Man schaut, dass der Gast eine erstklassige Infrastruktur vor-findet.» Parsenn ist ein international be-kanntes Gebiet. «Und das wollen wir auch bleiben.»

Bild: «Qualität hochhalten», Urs und Maria Schmidt im neu erstellten Wintergarten der Parsennhütte.

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Wagnis einzugehen». Risiko hin oder her. Der Pionier in ihm war stärker, der richtige Riecher. Er stellte an sich selbst die höch-sten Ansprüche. Bester Kern – bester Belag. Das Innenleben des Menschen soll übertrag-bar sein auf das Innenleben des Skis. Spür-bar sein. Und seinem Credo blieb er bis heu-te treu. Mit Akribie für Details machte er sich dahinter und entwickelte Skis, welche die Fachwelt ins Staunen versetzte. Pionier in vielerlei Hinsicht. Seine Analysen brach-ten ihn auf die Idee, Belag und Oberfläche mit dem gleichen Material auszustatten. Die Farbe schwarz hat sich geradezu aufge-drängt. Inzwischen hat er verschiedenste Nachahmer gefunden. Bekanntlich werden ja nur herausragende, erfolgreiche Produkte kopiert. Das spezielle, schwarze Design (z.T. auch in Weiss) gibt den Skiern inmitten des vielfarbigen Ski-Dschungels nach wie vor einen zurückhaltenden, edlen touch.

Ein unvergleichlich berauschendes Gefühl am frühen Morgen. Über die frisch präparierte Piste getoppt mit einem jung-fräulichen Schäumchen carven. Wie reagiert der Ski auf dem leichten Neuschnee oder auf der kompakten Unterlage? Bei jeder Be-wegung spürt, fühlt man: Die Laufruhe, die Stabilität, die gedämpften Schläge und Vi-brationen. Das Greifen der Kanten. Die Be-schleunigung. «Eifach soo e geil’s G’fühl» beschreibt es Tochter Francesca treffend mit einem gewinnenden Lächeln. Aldo Kuonen nickt bestätigend. Schnell fällt man ein Urteil. Liegt es am Ski, an der körperlichen Verfassung oder der persönlichen Einstel-lung. Zahlreiche Erkenntnisse, die in einen Ski einfliessen. Hohe Anforderungen an einen Skibauer. Ein starkes Mass an Know-how und «Gspüri» ist gefragt. Attribute die auf Aldo Kuonen zutreffen.

Know how, know how…Wenn einer die Bedürfnisse der Ski-

fahrer à fond kennt, ist es Aldo Kuonen. Ein Rucksack voller Erfahrungen und ein rie-siges know how aus dem Skirennsport. Spannung, Torsion, Laufruhe, Schonung der Gelenke haben bei ihm hohe Priorität. Eigenschaften, die der Skifahrer unmittel-bar wahrnimmt. Bei Rossignol war er ver-antwortlich für den Rennservice. Persön-liche Kontakte zu Fahrern wie Michael von Grünigen, Michela Figini, Daniel Mahrer u.v.m. Ein enormes Fachwissen sammelte sich an. Bei Atomic war er zudem Verkaufs- und Marketingleiter.

Schwarz, immer wieder kopiertSo fühlte er sich vor 15 Jahren im Al-

ter von 44 Jahren als «Jungunternehmer» berufen, seinen eigenen Ski zu bauen. Reak-tion von Kollegen: «Du spinnst ja, solch ein

Text: Ernesto KellenbergerFotos: Ernesto Kellenberger

Er spielt in der Königsklasse. Symbiose von Kreativität und dynamischer Eleganz. Handarbeit. Der AK Ski. Das Kürzel steht für Aldo Kuonen.

AK: Mit Pioniergeist zum State-of-the-Art Ski

Bild: Der Nachwuchs legt Hand an. Sohn Marco Kuonen im Element.

Die Jungen ziehen mitWurde Aldo Kuonen beim Design

vielleicht sogar von seiner gertenschlanken, bildhübschen Tochter Francesca inspiriert? Dritte der Miss Schweiz Wahlen 2004 und im Jahre 2000 Vize-Junioreneuropameiste-rin im Rudern. Zusammen mit ihrem Bruder Marco ist der Nachwuchs bereits voll im Familienunternehmen integriert. Sie legen bereits kräftig Hand an. So auch im Zusam-menhang mit dem Geschäftsneubau in Stansstad. Von Nachfolgeproblemen befreit, kann sich der Vater bald wieder vermehrt seinen alten Porsches widmen. Dazu gesellt sich auch Aldos Ehefrau Hillary, gebürtige Engländerin. Zuständig für die Admini-stration.«Kleines Geschäft, grosse Familie», stellt Sohn Marco treffend fest. Die sympa-thische Kuonen-Familie entwickelte sich mit ihren Kunden zu einer veritablen Gross-Familie.

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Bild: Teamwork gross geschrieben. Die Kuonenfamilie mit Marco, Hillary, Aldo und Francesca (v.l.)

Exklusivität bewahrenMit nach wie vor grossem Enthusias-

mus schildert Aldo in unverfälschtem Walli-ser Dialekt seine neue Technologie. Ein Material auf Gummibasis (Elastak). Dieses bringt dem Ski vermehrt Stabilität und Lauf-ruhe und wirkt gelenkschonend. Der Kern besteht aus verschiedenen vertikal lami-nierten Schweizer Holzlamellen von hoher Qualität. Ein Rennski für jedermann. Jeder Arbeitsschritt von Hand. Ein Ski, der nicht mit verwirrenden Abkürzungen und unver-

ständlichen Attributen angepriesen wird. Obwohl Aldo Kuonen in jungen Jahren

nach der Werbefachschule im PR-Bereich tä-tig war, macht er jetzt was anderes. Er setzt voll auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die Nähe zum Kunden ist oft ein Schlagwort. Bei AK wird dies in eindrücklicher Art und Weise gelebt. Viele Ex-Skirennfahrer sind von sei-nen Produkten überzeugt und zählen zu sei-nen Kunden. Zurzeit produziert er jährlich zwischen 2000 und 2500 Skis (für Piste und Touren). Der Verkauf erfolgt durch Sportge-

schäfte im In- und Ausland. Er legt jedoch Wert darauf, dass je Ort nur ein Geschäft ex-klusiv seine AK anbietet. In St. Moritz ist dies «Boom Sport».

Mit dem Engadin verbundenMassenproduktion ist Aldo Kuonen

ein Dorn im Auge. Er wird seiner Philoso-phie der Exklusivität treu bleiben und strebt keine Erhöhung der Produktion an. Vor Spe-zialwünschen schreckt man jedoch nicht zu-rück. Für einen Geschäftsmann aus Kasach-stan hat er mal auf Wunsch ein Unikat angefertigt. Ein Modell mit einer 18-Karat Gold-Plakette in kyrillischer Schrift! Ein ei-genes, individuelles Exemplar, das es welt-weit nur einmal gibt. Entsprechend ging der Preis in die Tausende von Franken.

Aldo Kuonen bezeichnet das Engadin als seine zweite Heimat, hat er doch seiner-zeit in St. Moritz das Skilehrerpatent erlangt. Aga Khan zählte u.a. zu seinen Schülern. Wie der Vater so der Sohn. Marco erwarb sein Diplom ebenfalls in St. Moritz. Mit sei-nen prominenten Gästen wird er auch diesen Winter auf den Corviglia-Hängen bestimmt als erfolgreicher Markenbotschafter wirken. Sein Lieblingsgelände, die anspruchsvolle, coupierte Weltcup-Strecke ruft.

Kleines Unternehmen – eine grosse Familie. Ein Glücksgefühl, ein Teil davon zu sein. Mit einem exklusiven Ski!

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1. cp carbolitoDer neue Hi-End Winterhelm von cp hat eine Oberschale aus edelstem Carbon, der untere Teil ist im Inmoldver-fahren gefertigt mit einer hochwertigen Polycarbonat-schale. Im COOLMAX-Innenfutter ist eine plus4 – Folie eingearbeitet. Wissenschaftlich belegt ist die vierfach positive Wirkung auf den Helmträger: Verbesserung der Balancefähigkeit, erhöhte Speicherfähigkeit der Körper-energie, optimierte Leistungsfähigkeit und ein generell besseres Körpergefühl. Eingelassene Lüftungskanäle und 20 variable Öffnungen sorgen für eine optimale, individuell anpassbare Lüftung und Kühlung. Den cp carbolito gibt‘s in 4 Grössen und 3 Farbvarianten für CHF 499.– im Fachhandel.

2. cp ipanemaSpitzen-Goggles für Spitzensportler und solche, die es werden könnten: Die sphärisch vorgebaute, optimal gerundete Spiegelscheibe zeigt bei Sonne oder Schnee-sturm alles, was ins Gesichtsfeld gelangt. Dank Kontrast verstärkender Doublelens und Anti-Fog-Beschichtung.Dass diese Hightech-Goggles auch noch in coolem Design und vier modischen Farbvarianten zu haben sind, gehört zum Stil von cp: easy-peacy. Die cp ipanema gibt’s ab sofort für CHF 180.–.

3. Der Chief Ten L.E. von ALPINA Der neue Pistenchef in der Helmkollektion ist aussen edel, innen besonders komfortabel. Das Innenfutter des Chief Ten L.E. ist extra-flauschig und besonders pflegeleicht: Schnell herausnehmen, waschen, trocknen lassen und ein-fach wieder einsetzen. Dank des CUSTOM-SWING-FIT-Haltebügels, auf dem das ALPINA-typische Komfort-Drehrad sitzt, lässt er sich noch besser dem Hinterkopf anpassen. Die IN-MOLD-Konstruktion überzeugt mit EDGE PROTECT, die Belüftung ist mit Handschuhen be-dienbar. Der Neue hat viele Chef-Qualitäten und wenig Chef-Allüren. Sein Einstiegsgehalt? CHF 269.– die pas-sende Skibrille Cybric HM gibt’s für CHF 179.–.

4. cp ebrolito pop und classicFür Abwechslung auf dem Kopf ist gesorgt: Je nach Lust und Wetter können obere Helmschale und Frontspoiler durch ein andersfarbiges Stück ersetzt werden. So kann der Individualist schon beim Kauf für eine Kombination sor-gen, die nicht jeder hat. Sollte irgendwann der Wunsch weg vom knalligen Pop in Richtung dezenter Klassik ge-hen, gibt‘s die Wechselteile auch in weiss und schwarz. Der cp ebrolito pop ist ab sofort für CHF 199.–, der cp ebrolito classic mit der Super-Softtouch-Lackierung für CHF 220.– im Fachhandel erhältlich.

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Text: Janine BirrerFotos: Corinne Fröhli

Die Besten1.

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Bild: Michael Berger

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Als die AO bereits zum zweiten Mal ihre Gross-veranstaltung im erweiterten Davoser Kongresszentrum durchführt, ist Prof. Dr. Norbert Haas bereits 16 Monate im Amt als AO-Präsident. «In dieser Zeit hat sich schon wieder viel entwickelt», sagt er. Synthes, das schweize-risch-US-amerikanische Medizintechnikunternehmen, das oft Hand in Hand mit der AO zusammen arbeitet, wird beispielsweise durch Johnson & Johnson übernom-men. «In dieser Zeit gab es aber auch viele technische Neuerungen, Änderungen in der Medizin, die die Welt wesentlich beeinflussen und wo die AO beteiligt oder gar führend ist», sagt Norbert Haas. Davos sei das Herz und das Zentrum der AO. «Mit den neuesten Entwick-lungen innerhalb der AO wird diese Zusammenarbeit

verstärkt. Neue Möglichkeiten weltweit eröffnen sich», ist Haas überzeugt. Er selber schätzt in Davos die Schönheit der Berge, die Schönheit des Tales, «aber auch die Geborgenheit des Tales, in Kombination mit dem internationalen Flair.»

Zur Kongresshauserweiterung, eine beachtliche Verschuldung für die Gemeinde, gleichwohl aber ein klares Bekenntnis zu ihren wichtigsten Kongressen, AO Kurse und WEF, meint Norbert Haas: «Das war eine wichtige Entscheidung. Der Dank geht an die Bürger von Davos, die für die Erweiterung gestimmt haben. Es

Text: artikuliert.chFoto: Jürgen Staiger

Aktives, visio-näres Vorgehen ist gefragt. Für die AO und für Davos.Die AO Foundation ist der älteste Kongressveranstalter in Davos und zusammen mit dem World Economic Forum der grösste Nutznies- ser des erweiterten Kongresszentrums. AO steht als Abkürzung für «Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen», sie widmet sich der Forschung, Entwicklung und Lehre im Bereich der chirurgischen Behandlung von Unfällen und Krankheiten des menschlichen Bewe- gungsapparates. Prof. Dr. Norbert Haas sprach mit uns über die neuen Möglichkeiten im Kongresshaus, seine bald ablaufende Präsidialzeit und den weiteren AO-Verbleib in Davos.

english: What we need is an active, visionary approach for the AO and for Davos

Professor Norbert Haas, President of the AO Foundati-on talks about the future. «Davos is the heart of the AO and we will continue to build on what we offer both within the AO and at the Congress Center.» Both institu-tions will have many new opportunities in the future and we must seize these chances.

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Prof. Dr. Norbert Haas

«Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt», Prof. Dr. Norbert Haas, Präsident AO.

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so eine Grossveranstaltung von weltweiter Bedeutung entstanden», erklärt Norbert Haas. Er denkt aber auch an Kunst. «Wieso nicht einen European Award auf die Beine stellen? In der Klassik, im Jazz oder für andere Künstler. Das bringt viele Leute. In Deutschland gibt es zum Beispiel den Preis des goldenen Lenkrades, für die Autoindustrie.»

Und falls es irgendwo eine leer stehende Räum-lichkeit gibt, die gerade ungenutzt ist, wünscht sich Pro-fessor Haas, dass darin eine «Szene für Künstler – wri-ting-artists, painting-artists oder jazz-artists» entsteht. «Die könnten doch über den Sommer hier her in die schönen Berge fahren, die Stadt mit Ihren Künsten be-reichern und das eine oder andere Werk hinterlassen. In anderen Städten gibt es das auch. Und das funktioniert.»

Wenn immer möglich, nutzt Dr. Norbert Haas selbst die Alpeninfrastruktur, rund um Davos. «Im Win-ter gehe ich gerne skifahren, im Sommer golfen oder wandern. Während der Kongresszeit habe ich persön-lich aber kaum Zeit für Tourismus. Ich bin nicht der Typ, der zwischen zwei Vorträgen schnell auf die Ski springt. Andere Kursteilnehmer nutzen dies und das ist natürlich schon etwas Grossartiges. Privat habe ich in Davos auch schon den Urlaub verbracht.»

Für seine verbleibende Zeit als AO-Präsident – das Amt läuft im Sommer 2012 nach zwei Jahren bereits wieder ab – will Norbert Haas den AO-Spirit unbedingt bewahren – als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der Organisation. Dazu gehört auch, dass sich die Ärzte, Forscher und sonstigen Experten, die aus aller Welt kommen und teilweise zueinander in Konkurrenz ste-hen, trotz all dem in der AO gemeinsam zum Wohle der Patienten einbringen. «Für die Behandlung der Pati-enten in der Klinik werden immer stärker interdiszipli-näre Teams notwendig. Wir sehen das zurzeit besonders im Behandlungspfad von geriatrischen Patienten, also dem älteren Menschen. Dies muss sich noch stärker in den Aktivitäten der AO wiederfinden.» Erste Schritte dazu sind schon sehr erfolgreich gemacht. Ausserdem möchte er die AO stärker öffnen für Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen akademischen Organisati-onen, weltweit. Präsident der AO zu sein, bringt neben den bereits existierenden Verpflichtungen als einer der renommiertesten Ärzte weltweit viel Arbeit mit sich. Wieso er sich entschied, das Amt des AO-Präsidenten anzunehmen, wollten wir noch wissen. Die Antwort von Dr. Norbert Haas: «Man wächst im Laufe seiner Zeit mit seinen Aufgaben, mit der Verantwortung. Bei mir sind das über 30 Jahre. Man gestaltet mit, man wird ge-fragt, man steht an Weichenstellungen und denkt sich: In die Richtung sollte es gehen und setzt sich dafür ein. Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt. Ich werde also in die Pflicht genommen. Es ist eine grosse Verantwortung aber auch eine grosse Ehre, eine der grössten in meinem Gebiet.»

ist der Beweis für deren hohes Verantwortungsbewusst-sein. Die Funktionalität und Vielfältigkeit des Kon-gresshauses hat sich dramatisch verbessert.»

Im vergangenen Jahr erlaubte sich SNOWTIMES die Frage, ob denn die AO nun mithelfe, das moderni-sierte Kongresshaus weiter auszulasten, zum Beispiel mit zusätzlichen Kursen im Frühling und im Sommer. Darauf sagte Professor Haas: «Die entscheidende Frage ist: Was bietet Davos im Sommer? Hier muss die Stadt innovativ sein. Aber die AO wird auch im Sommer die Angebote nutzen.» Jetzt steht fest: Die AO baut ihre Kurse und Events aus und stützt damit den Standort Da-vos. «Aber auch als Forschungsplatz entstehen neue Möglichkeiten», so Haas. Die AO ist in der Medizinal-forschung weltweit führend und hat in Davos den Sitz des wichtigen AO Forschungsinstitutes

Für den AO-Präsidenten ist aber auch klar, dass sich niemand auf den Lorbeeren ausruhen kann. «Wir bei der AO müssen uns ständig vorwärts entwickeln, besser werden. Diesen Grundsatz sollte auch Davos be-herzigen. Aktives, visionäres Vorgehen ist gefragt.» Er denkt an zusätzliche Standbeine, die Davos weiterhel-fen könnten. «Berlin hat jetzt den World Health Summit aufgebaut. Eine Abkoppelung des World Economic Forums für die Medizin. Sowas sollte Davos auch ma-chen.» Es brauche dafür zwar viel Aufbauarbeit und «die richtigen Teilnehmer, die eingeladen werden», aber der Aufwand lohne sich. «Innerhalb von drei Jahren ist

Wieso nicht einen European

Award auf die Beine stellen?

Und verschie- dene Künstler im

Sommer nach Davos holen?

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Inserat 25.11.2011 15:11 Uhr Seite 1

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Durch Stadt und Land Golfen

Eine Golfrunde an der Davoserluft wirkt wie eine Verjüngungskur

Bild: Marcel Giger, snow-world.ch

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Bild: «Davos Klosters ist für Sommerferien noch attraktiver gewor-den», Patrick Wagner.

Patrik Wagner, Sie sind Präsident des Golf Clubs Davos. Wieso ist der Golf Club Davos eine Perle in den Alpen?Die Golfanlage Davos gilt heute als eine der besten in den Alpen. Einmalig ist die beson-dere Davoser Kulisse. Mit einem Parkland-Golfplatz, mitten in der höchstgelegenen

Text: artikuliert.chFotos: Marco Felix

Ein Rat für Sie: Kommen Sie auch im Sommer nach Davos Klosters. Die Destination hat jetzt noch mehr zu bieten. Zum Beispiel eine weltweit einzigar-tige Golfanlage für Anfänger und Fortgeschrittene.

Sommer und Herbst sind bei uns fast noch schöner – probieren Sie es aus.

Stadt Europas – und doch zentral in der Na-tur, auf 1560 m.ü.M. Umrahmt vom unver-kennbaren Bergpanorama.Eine Golfrunde in Davos kommt einer Frischluftkur gleich?Sowieso. Und das Beste: Unsere Anlage ist für jeden Golfer jeder Klasse im flachen Ge-lände eine unvergessliche sportliche He-rausforderung. Sie ist fair, gibt jedem Golfer seine Chance. Und wenn es einmal nicht klappt, dann stellt ihn die gehobene Davoser Golfgastronomie wieder auf.Worauf sind Sie am meisten stolz?

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Es ist uns mit unserer Vorwärtsstrategie ge-lungen, ein neues, umfassendes und konkur-renzfähiges Golfangebot zu schaffen, das landesweit Anerkennung findet. Mit stark modifiziertem und erweitertem Platz. Mit In-vestitionen in die Gebäudeinfrastruktur. Und starker touristischer Öffnung. Zudem sind wir nun mit kommerziellem Handeln in der Lage, mit der Golfanlage Gewinne zu reali-sieren. Dass ist nur möglich in einer Touris-musregion, die marktgerecht und kommerzi-ell denkend ausgerichtet ist. Schliesslich ändert sich der Golfmarkt rasant. Da gilt es, weiterhin am Ball zu bleiben.Was hat sich in den letzten zehn Jahren verändert?Der Golfmarkt hat sich seit rund 20 Jahren verändert, zuerst langsam und dann immer schneller. Wir mussten uns fliessend an die veränderten Verhältnisse anpassen und eine neue Strategie entwickeln. Nun ist Davos ein echter und attrak- tiver Golfplatz in den Alpen geworden, der sich sehen lassen kann. Und den es sich auf jeden Fall zu spielen lohnt. Aber da steckt viel Fleiss und harte Arbeit dahinter.

Wie verlief die vergangene Sommersaison?Wir blicken auf eine sehr erfolgreiche Golf-saison in sportlicher, gesellschaftlicher und finanzieller Hinsicht zurück. Erstmals konn-ten alle neuen Spielbahnen über die ganze Saison gespielt werden. Der Platz präsen-tierte sich in einem hervorragenden Zustand. Es gab nur positive Rückmeldungen von Mitgliedern und Gästen. Umsatzmässig ha-ben wir in einem wirtschaftlich ungünstigen Umfeld sogar die Rekordjahre 2009 und 2010 leicht übertreffen können.Was kann ein Wintergast im Sommer in Davos entdecken? Sommer und Herbst sind bei uns fast noch schöner als der Winter. Die Berge, die Natur, Fauna und Flora – das ist fantastisch. Und die angenehme Wärme, selten Hitze, ist auf jeden Fall ein Wohlfühlfaktor. Welches Sommerprogramm empfehlen Sie?Im Sommer lässt sich viele mehr machen, als im Winter. Wandern, Biken, Segeln – al-les ist viel abwechslungsreicher. Und mit dem Golfen kann man fast alles verbinden. Zum Beispiel vormittags eine Wanderung

und gegen Abend noch 18 Loch spie-len. In Davos sind die Wege so nah, in drei Minuten sind Sie von überall her auf dem Golfplatz. Wo gibt es denn das? Ich würde heute sagen, das ist doch viel schöner, als irgendwo ans Mittelmeer an den über-füllten Strand zu fahren. In Davos haben Sie viele Möglichkeiten, sich zu erholen. Wäh-rend aktiven Sommerferien. Oder am Wo-chenende.Zusammenfassend: Haben sich die vielen Investitionen in den Golfplatz gelohnt?Ja, auf alle Fälle. 5.5 Millionen sind inve-stiert, ohne den Club zu verschulden. Und ohne von unseren Mitgliedern hohe Bauko-stenbeiträge abzuverlangen. Davos hat im Sommer einen erheblichen Mehrwert erfah-ren. Das Interesse von Neumitgliedern ist ungebrochen gut. Davos als Golfhub, mit-ten in Graubünden, mit neun weiteren Golf-plätzen in unmittelbarer Nähe, ist für Som-merferien noch attraktiver geworden. Was schätzen Sie persönlich an Davos?Das unübertreffbare Zusammenwirken von Stadt und Land. Die Angebotsvielfalt. Die frische und gesunde Luft. Und das internati-onale Flair.

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Page 48: SNOWTIMES Davos 2012

Text: artikuliert.chFoto: z.V.g.

Nicht nur der Tourismus, auch der Schweizer Finanzplatz kämpft gegen die weltweite Krise. Die überzeugenden Gegenrezepte hat Patrick Odier (mit-) entwickelt, seit 2009 Präsident der Schwei-zerischen Bankiervereinigung. Ein Musterbeispiel, wie man in schwierigen Situationen führt und kommuniziert.

Schweizer Banken sind am besten kapitalisiert und charakterisieren sich durch starke Diversifikation

Zur Person: Patrick Odier (1955) ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und Senior Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie.

Nach dem Wirtschaftsstudium an der Universität Genf absolvierte Patrick Odier einen MBA in Finanzwissenschaften der Universität von Chicago. Er kam 1982 zu Lombard Odier & Cie und vervollständigte seine Ausbildung in Zürich, New York und Montreal, bevor er 1986 zum geschäftsführenden Teilhaber ernannt wurde. Seit dem 1. Juli 2008 ist er Senior Partner bei Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Patrick Odier ist seit dem 17. September 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Bei verschiedenen in- und ausländischen akademischen Institutionen und Non- Profit-Organisationen ist Patrick Odier Mitglied des Verwaltungsrates. Zusätzlich ist er stellvertretender Vorsitzender der economiesuisse (Verband der Schweizer Unternehmen).

Sie sind Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung und haben ein neues Konzept zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz entworfen. Wie sieht dieses Konzept genau aus? Ziel ist es, den Erhalt und das Wachstum der Wertschöpfung in der Schweiz sicherzustel-len. Die Finanzplatzstrategie 2015 definiert,

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wie sich der Finanzplatz Schweiz in Zu-kunft positioniert. Sie beruht auf vier Pfei-lern: Zum ersten konzentrieren sich die Schweizer Banken künftig auf die Akquisi-tion und Verwaltung versteuerter Vermögen. Ein zweiter Pfeiler der Strategie besteht in der Regularisierung bislang unversteuerter Vermögen. Den dritten strategischen Pfeiler bildet der auch weiterhin geltende Schutz von privaten Informationen über Vermö-gensverhältnisse von Kunden. Einen auto-matischen Informationsaustausch über Ver-mögen aus dem Ausland wird es auch in Zukunft nicht geben. Viertens setzen sich Schweizer Banken für eine Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit durch optimale Rahmenbedingungen im Inland und er-leichterten Marktzugang in anderen Län-dern ein, um Wachstumschancen in etablier-ten und aufstrebenden Regionen der Welt optimal nutzen zu können. Inwiefern ist der Schweizer Finanzplatz dadurch noch konkurrenzfähiger? Der Schweizer Finanzplatz ist und bleibt weiterhin extrem konkurrenzfähig. Er ba-siert auf vier Kernwerten: Stabilität, Univer-salität, Verantwortlichkeit und Exzellenz. Sie ermöglichen Swiss Banking erst die not-wendige Differenzierung und erlauben uns dadurch eine einzigartige Positionierung im internationalen Wettbewerb. Stabilität zeigt dabei auf, dass der Finanzplatz stark von Schweizer Werten geprägt ist. Gerade im Ausland sind die politische Stabilität, die Rechtssicherheit oder die Währungsstabili-tät wichtige Faktoren. Universalität zeich-net die globale Dienstleistungspalette der Banken in der Schweiz aus. Universalban-ken sichern den Erfolg des Finanzplatzes. Hohe Diversifikation, Offenheit und Vernet-zung sind weitere Ausprägungen. Wir agie-ren global und lokal. Die Verantwortlichkeit umschreibt die Haltung der Akteure auf un-serem Finanzplatz. Wir verhalten uns regel-konform im In- und im Ausland. Die Inte-ressen unserer Kunden sind für uns zentral und das Recht auf Schutz der Privatsphäre bleibt – wie vorher erläutert – ein wichtiger Pfeiler. Auch nehmen wir unsere Verantwor-tung gegenüber der Gesellschaft, anderen Wirtschaftsakteuren und der Umwelt wahr. Exzellenz steht für unsere professionellen, hochstehenden und innovativen Dienstlei-stungen, die sich an der Performance für un-sere Kunden ausrichten. Um dies zu errei-chen, stützen wir uns auf gut ausgebildete,

kompetente und talentierte Mitarbeitende auf allen Stufen. Der Schweizer Finanzplatz gilt weltweit als Vorzeigemodell. Wieso?Aufgrund der vorher genannten Kernwerte. Überdies spielt der Finanzplatz in der Schweiz eine Schlüsselrolle, da sich das Land durch sehr starke Grundlagen aus-zeichnet. Hier möchte ich unter anderen die politische Stabilität, die Rechtssicherheit oder die Währungsstabilität anführen.Gilt dies auch für die vorherrschende Krise?Wie viele andere Staaten, wurde auch unser Land von der Krise beeinträchtigt. Aller-dings, haben sich die Schweiz und ihr Fi-nanzplatz als ausserordentlich widerstands-fähig erwiesen. Aufgrund der verschiedenen Bankenmodelle wurden die Risiken diversi-fiziert und unsere Banken gehören zu den am besten kapitalisierten Instituten weltweit. Worin bestehen die Wachstums- chancen des Finanzplatzes Schweiz in der Zukunft?Um unsere führende Wettbewerbsposition weiter zu verstärken, müssen die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen lau-fend verbessert und auch neue Wachstums-felder identifiziert und entwickelt werden. Die Schweiz war mit ihrer pragmatischen Gesetzgebung und Regulierung stets füh-rend. Um Wachstum zu erzielen, braucht es vor allem in potentiell attraktiven Ge-schäftsfeldern, wie beispielsweise dem As-set Management, günstige Rahmenbedin-gungen. Andererseits soll aber auch die Möglichkeit geschaffen werden, neue mar-genträchtige Produkte beispielsweise im Bereich der Hedgefonds oder Private Equity aus der Schweiz anzubieten. Im Übrigen bietet das Asset Management bedeutende Synergien mit dem traditionellen Private Banking, wo unsere Expertise einzigartig ist. Die Schweiz – als Weltmarktführerin in der grenzüberschreitenden Vermögensver-waltung mit einer Jahrhunderte alten Tradi-tion und Expertise – befindet sich in der einzigartigen Position, um in der Verwal-tung neu geschaffener Vermögen eine füh-rende Rolle zu spielen.Was sind die Herausforderungen, denen zukünftige Generationen von Bankiers gegenüberstehen werden? In einem Umfeld, das von Konkurrenzdruck und immer komplexeren Produkten, sowie einer zunehmenden Reglementierung ge-

prägt ist, muss der Bankier der Zu-kunft sowohl über ein breites als auch ein spezialisiertes Fachwissen verfügen. Der Finanzplatz und die einzelnen Banken, die vor Jahren mit dem Swiss Finance Insti-tute (SFI) und anderen Hochschulen eine wichtige Grundlage für die Förderung von Talenten gelegt haben, müssen noch mehr Mittel in die Ausbildung stecken. In diesem Zusammenhang sollten auch die verschie-denen Qualifizierungs- und Zertifizierungs-verfahren für Bankmitarbeitende wie sie bei den Banken bereits existieren, zentral akkreditiert werden.Inwieweit kann sich der Finanzplatz Schweiz noch verbessern? Der Finanzplatz muss sich besser präsentie-ren, und zwar im In- und Ausland. Das 100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Bankiervereinigung im nächsten Jahr wird eine Bühne dafür bieten. Wir müssen unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen. Diskretion im Interesse der Kundschaft ist gut, Offenheit und Selbstbewusstsein ge-genüber den Herausforderungen ist noch besser. Wir müssen selbstsicher und nicht arrogant, partnerschaftlich und nicht egois-tisch, offensiv und nicht defensiv auftreten.Wir haben viele Leser- und Leserinnen aus Deutschland. Wieso ist die Schweiz weiterhin ein attraktiver Ansprechpart-ner für Finanzdienstleistungen für Kunden aus Deutschland?Der Finanzplatz Schweiz hat sich stets durch seine Internationaliät ausgezeichnet. Diese Offenheit widerspiegelt sich auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen in der Schweiz. Dadurch ist es uns möglich, eine erstklassige Dienstleistungspalette für die anspruchsvollsten Kunden der Welt anzu-bieten. Die deutschen Kunden schätzen – ebenso wie Kunden aus anderen Staaten – unsere Dienstleistungen, die wir bereits seit mehreren Generationen von Bankiers anbie-ten und weitentwickeln. Die Schweizer Banken sind nicht nur am besten kapitali-siert, sondern charakterisieren sich auch aufgrund ihrer starken Diversifikation: Ne-ben den klassischen Sektoren wie Vermö-gensverwaltung, Privat- und Firmenkun-dengeschäft, Asset Management und Invest-mentbanking umfassen unsere Dienst- leistungen auch sich dynamisch entwick- elnde Services wie Rohstoffhandel, Han- delsfinanzierung und alternative Vermö- gensverwaltungsdienstleistungen.

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Page 50: SNOWTIMES Davos 2012

Text: artikuliert.chFoto: z.V.g.

Fünf Schweizermeistertitel hat Arno Del Curto mit dem HC Davos inzwischen geholt. Drei weitere Male stiess der gebürtige St. Moritzer bis ins Playoff-Finale vor. Dies ist umso erstaunlicher, als die Gegner teilweise über grössere Budgets und mehr wirtschaftliche Ressourcen verfügen. So etwas hat es im Schweizer Eishockey noch nie gegeben.

Der Schweizer Trainer des Jahres

Bild: «Das alles machen wir nur für gelb-blau», Arno Del Curto.

feinert man. Arbeitet an Finessen. Und da gibt es schon immer wieder Ideen. Und die probiert man aus. Sind es die Pässe aus der Verteidigung, die anders kommen sollen?Nein, wir arbeiten an den Laufwegen. Heute im Training haben Sie mehrmals die Übungen unterbrochen und vorgezeigt, was Sie genau von den Spielern verlangen. Genau.Einmal sind Sie in der Mittelzone von der rechten Seite ins Zentrum gefahren, haben einen Kreis gezogen, dann nach links weiter, um vor der blauen Linie wieder einen Bogen zu machen. Das alles in vollem Tempo. Und mit lautstarken Rufen.Da wollte ich nur zeigen, wie es in dieser Situation optimal gewesen wäre.Dann war das nicht die Neuerung?Nein, das war sie nicht. Und das kann ich so

Arno Del Curto; Womit fangen wir an?Anknüpfen am letzten Interview?Was habe ich da gesagt?Zum Beispiel haben Sie uns die Entwicklung des Eishockeys erklärt.Ach so, ja. Also die ist natürlich schon wie-der weit fortgeschritten. Wir sind ständig daran, uns weiter zu entwickeln. Jeden Tag. Überhaupt ist das Leben eine immer andau-ernde Suche. Eine Entwicklung. Man ver-bessert sich. Und sucht weiter. Ich will im-mer besser werden, zusammen mit der Mannschaft. Sie weiter bringen. Von einem Punkt zum nächsten. Und wenn man inten-siv sucht, dann findet man auch.Vor ein paar Tagen haben Sie in einem Interview gesagt, die Mannschaft sei gerade daran, das Spielsystem zu verändern.Wir arbeiten an Details. Die ganze Sportart können wir ja nicht neu erfinden, da hat sich in den letzten Jahren so viel getan. Also ver-

schnell sowieso nicht erklären. Es ist ein Prozess, in dem wir drin stecken und an dem wir jeden Tag arbeiten. Man muss im-mer rennen. Hundertprozent Einsatz geben, die Spieler müssen auf dem Eis rastlos sein. Und dann müssen die Pässe haargenau kom-men. Im richtigen Moment. Die Spieler müssen hellwach sein. Mit der Scheibe. Ohne Scheibe. Laufen. Schauen. Spielen. Ich will ständige Bewegung im Spiel. Dann entstehen freie Räume in der Mittelzone. Und das gibt Platz für Angriffe. Aber das ist wirklich schwierig zu erklären.Wie kapiert es die Mannschaft?Es geht da nicht um kapieren. Das ist das falsche Wort. Wir machen Fortschritte, weil wir hart arbeiten. Jeden Tag.Als wir Sie das letzte Mal zum Inter- view trafen, hatten Sie gerade der Natio- nalmannschaft abgesagt. Wir vertreten nach wie vor die Meinung, dass Sie der beste und einzige Trainer für die Schweizer Nationalmannschaft sind – natürlich nur als Zweitaufgabe, nebst dem HC Davos.Das waren damals einige Gespräche, die viel Zeit gekostet haben. Das Resultat ken-nen wir. Kurz davor sind Sie Schweizer Meister

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geworden, hatten über den Sommer gewichtige Abgänge im Kader und standen dennoch gleich wieder an der Tabellenspitze zu Beginn der Folgesaison. Dann kam dieses Ereignis mit der Nationalmannschaft und dann fiel Ihr Team plötzlich in ein Loch. Hat Sie das ganze doch mehr mitgenommen, als gemeinhin angenommen?Nein, das war, weil wir viele Verletzte hat-ten. Hören Sie jetzt auf mit der National-mannschaft. Das Thema ist vom Tisch. Um unnötige Polemiken zu vermeiden, will ich jede Diskussion zu diesem Thema gleich im Keim ersticken. In der vergangenen Saison sind Sie wieder Schweizer Meister geworden. Was braucht es für Erfolg?Harte Arbeit. Immer wieder harte Arbeit. Und man muss innovativ sein. Aber auch mutig. Und beharrlich. Und dann braucht es auch noch Glück, damit man Erfolg hat. Aber das wichtigste ist sicherlich die ehr-liche, konsequente Arbeit und vor allem viel Spass.Führen Sie eigensinnige Charaktere, indem Sie ihnen grössere Verantwortung geben oder indem Sie ihnen möglichst präzise Vorgaben machen?Ist das jetzt eine Fangfrage? Also dann beenden wir gleich das Interview.Nein, das ist einer der Punkte, in denen wir Sie am meisten bewundern.Ich habe kein Problem mit schwierigen Cha-rakteren. Im Gegenteil. Oftmals sind genau diese Spieler Winnertypen, die man einfach ab und zu bremsen muss.Das sollte auf keinen Fall eine Provokation sein.Wenn Jemand zu mir kommt und eine gute Idee bringt, dann nehme ich diese Idee natürlich auf. Aber ich frage Sie, was sollte es denn für andere Ziele geben, als das Spiel schneller und kreativer zu machen? Okay, Sie sind ja kein Sportjournalist, Sie geben da Ihre Hefte heraus. Vielleicht fragen Sie mich deshalb so etwas. Aber im Sport gibt es eben keine Zwischenlösungen. Das ist nicht wie in der Politik, wo man diskutiert und dann Kompromisse macht. Was zählt, ist Sieg oder Niederlage. Ja, aber Sie sind erfolgreicher als andere. Und das über Jahre. Obwohl Ihnen immer wieder Leis- tungsträger weggekauft werden.Wir müssen mit Jungen arbeiten. Weil wir

nicht über dieselben finanziellen Mittel verfügen, wie die Konkurrenz. Umso wich-tiger, dass sich das Team stets weiterentwi-ckelt. Selbst, wenn Leistungsträger uns ver-lassen, weil sie an anderen Orten mehr Geld verdienen. Sehen Sie gerade heute habe ich das wieder mit der Mannschaft besprochen: Wie machen das andere? Beispielsweise Fussballteams. Der FC Barcelona spielt konstant auf hohem Niveau. Die sind nicht nur erfolgreich, die bieten auch noch dem Publikum etwas. Oder ein Spiel von Chel-sea habe ich ebenfalls kürzlich gesehen, wie die gekämpft haben, obwohl sie eigentlich alle mehr als genug verdienen, das hat mich beeindruckt. Oder haben Sie die Rugby-Weltmeisterschaften in Australien verfolgt? Die gehen immer voll zur Sache. Sowas diskutiere ich auch mit meinen Spielern. Wie kann man nach so viel Arbeit und so vielen Titeln trotzdem noch härter arbeiten? Das sind für mich gute Beispiele. Und da lasse ich mich gerne inspirieren. Von den Besten. Wir wollen ja auch die besten sein. Finden Sie diese Ideen vor allem, wenn Sie alleine sind?Ich suche und finde die Ideen einfach. Manchmal erzähle ich den Spielern von meinen Ideen, spreche mit ihnen darüber und bekomme so gute Details zurück, von welchen ich mich inspirieren lasse und sie einbringen kann. Der HC Davos ist gerade 90 jährig geworden. Inwiefern bewegt Sie das?Hier wurde über all die Jahre etwas aufge-baut, worauf man stolz sein kann. Früher haben wir immer gesagt, wenn man im Eis-hockey etwas lernen will, dann muss man nach Amerika fahren, in die NHL. Aber ich glaube mittlerweile könnten sie eigentlich zu uns kommen, nach Davos. Was hier in Sachen Eishockey geboten wird, ist einma-lig. Und dafür setzen wir uns täglich ein. Die ganze Arbeit, das ganze Drumherum, die vielen aussergewöhnlichen Menschen, die sich schon für diesen Club zerrissen haben – das alles machen wir nur für gelb-blau.Mit Gaudenz Domenig hat der HC Davos seit dieser Saison einen neuen Präsidenten. Kann er das?Machen Sie mich jetzt nicht rasend. Das ist eine ganz schlechte Frage. Aber es ist wohl so, in der Medienlandschaft – es gibt keine Kathedrale, an die nicht drangepinkelt wird. Ich kenne das Spiel der Medien. Da wird

irgendwo drein geschossen, man sucht förmlich nach Polemik, um die Auf-merksamkeit der Leser zu haben. Und dann besänftigt man wieder. Aber da spiele ich nicht mit. Die Frage stammt ja eigentlich auch nicht von uns, sondern von einem Churer Journalisten, der danach gefragt hat. Das gehört sich nicht. Das ist nicht das Ver-halten eines Ehrenmannes. Stellen Sie sich vor, Tarcisius Caviezel, der scheidende Prä-sident, der so viel für den Verein geleistet hat und bei der Sanierung des HC Davos vor einigen Jahren eine tragende Rolle einnahm, würde so seinen Nachfolger desavouieren. Das geht doch nicht. Das müssen auch die Medien respektieren.Wie ist Gaudenz Domenig damit umgegangen?Er ist ein Gentleman. Ein echter Gentleman. Ein fantastischer neuer HCD-Präsident. Wobei er vorher als Vize-Präsident ja schon immer bei den wichtigsten Entscheidungen dabei war. Er vertrat Tarcisius Caviezel je-weils, wenn dieser mit anderen Aufgaben innerhalb seiner vielen Mandate beschäftigt war. Gaudenz Domenig hat etwas, das ich vielleicht noch lernen muss. Wenn ich ange-griffen werde, dann schlage ich meistens auch zurück. Er aber bleibt auch in einer solchen Situation ganz ruhig und sachlich. Er ist für mich eine grossartige Respekts-person.Was halten Sie als gebürtiger St. Moritzer und langjähriger Davos-Trainer von der gemeinsamen Olympia-Kandidatur?Es ist noch zu früh, dass ich mich dazu äus-sere. Da gibt es zahlreiche andere, die sich diesem Thema widmen und die das sicher gut machen. Meine Aufgabe als Trainer des HC Davos lässt es nicht zu, dass ich mich da momentan gross involviere. Wenn es nötig ist, werde ich die Kandidatur sicherlich un-terstützen, mit einem Statement oder einem ähnlichen Beitrag – ich kenne ja alle per-sönlich, die sich für Olympia in Davos und St. Moritz einsetzen. Aktuell gibt es keinen auffälligeren Kommentar, den wir dazu schreiben können?Nein. Doch – schreiben Sie, ich wünsche allen, die sich für eine Olympiakandidatur von St. Moritz und Davos einsetzen, viel Glück. Und viel Kraft.

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Text: Markus UnterfingerFotos: Klosters Snow Polo

Spektakuläres Pferdepolo, charismatische Bands und viel chicer Lifestyle verwandeln Klosters in ein exklusives Winterwunderland. Im Rahmen des Klosters Snow Polo geht erstmals das Altitute Festival mit der britischen Pop- Ikonen Duran Duran über die Bühne. Der Ticketerlös kommt einem südafrikanischen Hilfswerk zu Gute, ge- gründet vom britischen Königshaus.

Duran Duran am Klosters Snow Polo

english: The annual Klosters Snow Polo is a winter event that is rather different – combi-ning the beautiful sport of snow polo with a chic winter festival atmosphere in including live music concerts. It has a global reputation for being one of the world‘s most beautiful Snow Polo tournaments, and recognized on an interna-tional sports level. This arena set polo tour-nament though has a unique twist with

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Acht Teams aus aller Welt spielen um die «Alpine Polo Trophy». Neuauflagen von legendären Matches wie Argentinien gegen Mexiko oder England gegen Deutschland inklusive. Die Polo-Arena ist am Dorfrand von Klosters aufgebaut. Auf dem Gelände können Besucher auf einem Simulator sel-ber Polo spielen, es gibt verschiedene Gour-metzelte und VIP-Bars, Unterhaltung für die Kleinen und live Auftritte von Bands und DJs.

Für Hilfswerk von Prinz HarryDas Snow Polo Klosters hat sich zu

einem Top-Event im Winterkalender des in-ternationalen Jet-Set entwickelt – und lockt bei der achten Ausgabe zusätzlich ein pop-piges und königliches Publikum nach Klo-sters. Denn der Gewinn aus dem Ticketver-kauf und die Einnahmen des Gala-Abends erhält das südafrikanische Hilfswerk Sente-bale. Dieses hat Prinz Harry vom englischen Königshaus 2006 gegründet. Die Hilfsorga-nisation setzt sich in Südafrika für Waisen und AIDS gefährdete Kinder ein.

Bild: Duran Duran ist mit ihren über 80 Millionen weltweit verkauften Alben der Top-Act des Festivals.

Program & Tickets Snow Polo Klosterswww.klosterspolo.com

Program & Tickets Altitude Festivalwww.altitudeklosters.com

Festival Altitude mit britischen SuperstarsIn der Arena des Snow Polo findet

zum ersten Mal das Altitude Festival statt und bringt Weltstars nach Klosters. Die Fe-stival-Organisatoren holen ganz bewusst die britische Kultband der 80er-Jahre in die Bündner Berge: Duran Duran ist mit ihren über 80 Millionen weltweit verkauften Al-ben der Top-Act des Festivals. Klosters ist als der Winterferienort der britischen High Society und königlichen Familie berühmt.

Eröffnet wird das Altitude Festival von der Schweizer Popgruppe Pegasus aus Biel, die ihren grossen Durchbruch kürzlich als Vorgruppe von Coldplay hatten. 2010 gewann Pegasus den Swiss Music Award als beste nationale Newcomer. Der Abend klingt im einzigartigen Pop-up Club «Al-pine Soul Kitchen» aus, der kurzfristig auf-gebaut wird.

a number of games played after dark, which gives it an excitement and entertaining edge attracting a wide range of international society, media, royalty and leading business figures. The tournament was established some seven years ago by the Alpine Polo Club who are passionate about this event and it‘s aspect of making polo more accessible and entertaining for the larger public.

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Text: Claudia ThönyFoto: Jakob Jägli

Hüttenplausch in Selfranga

Bild: Unter urchigem Gebälk Geist und Gaumen erfreuen und die Glieder wärmen.

Bär’s Hütte, Selfranga, Klosterswww.selfrangalift.ch

Und während die Erwachsenen auf der grosszügigen Sonnenterasse noch ein wenig ausruhen und dabei ihren Teint auffri-schen, flitzen die Jüngeren derweil die Piste hinab oder lassen ihrer Energie nebenan am Ponylift oder auf dem grossen Trampolin und dem Spielplatz freien Lauf. Sobald sich der Selfrangalift morgens um 10.00 Uhr in Bewegung setzt, öffnet auch «Bär’s Hütte». «Doch wenn der Lift am Abend um 16.00 Uhr schliesst, schicken wir die Gäste deswe-gen nicht schon nach Hause», versichert Gerhard Haas. In «Bär’s Hütte» lässt sich der Tag im Schnee bestens beim Après-Ski ausklingen und der endet erst, wenn’s auch den letzten Gast nach Hause zieht. Zum «Znacht» in die warme Stube lädt «Bär» je-weils an den Dienstag- und Freitagabenden,

Der Name lässt im Skigebiet Selfran-ga einen braunen Fellriesen mit Tatzen ver-muten. Dies ist nicht der Fall. Ebenso wenig wird den Gästen in «Bär’s Hütte» einen Bären aufgebunden, dafür aber mit Sicher-heit eines jeden Bärenhunger und -durst gestillt. Gerhard Haas, «Bär» genannt, und seine Frau Sandy, gehören seit vielen Jahren zu den Klosterser Gastronomen und sind nun seit Sommer 2011 die Gastgeber der Selfranga Hütte. Im rustikalen Holzhaus bewirten sie ihre grossen und kleinen Gäste täglich mit frisch zubereiteten Hüttenge-richten, kleinen Speisen sowie Kaffee- und Teespezialitäten. Auf den Tisch kommen hauptsächlich regionale Produkte. Aus Schweizer Fleisch ist auch die beliebte Cur-rywurst mit hausgemachtem Ketchup.

wenn das Nachtskifahren auf der Selfranga stattfindet. Und an den anderen Abenden öffnet er gegen Voranmeldung für Gruppen und kocht Fondue, Fleischspezialitäten oder spezielle Menüs auf Wunsch. Das Restau-rant ist auch das Ziel der Schneeschuhwan-derungen, welche die Klosterser Skischule in dessen Zusammenarbeit anbietet. Eine Stunde Schneestapfen wird mit einer lecke-ren Jause in der Wärme belohnt. Auf den Skiern oder dem Snowboard ist die Hütte über den Skilift Selfranga, von Gotschna und Schwarzseealp aus über die Abfahrtspi-ste Nummer 49 erreichbar.

Impressum

Snowtimes«Das Wintermagazin»in Davos Klosters, St.Moritz / Engadin und Saanenland

Auflage: 12’000 pro Region

Redaktion: Marco Meyer, Ernesto KellenbergerClaudia Thöny,Alexandra Widmer,Martina Schnelli

Fotos: Michael Berger, Marco Felix, Ernesto Kellenberger

Grafik: Dominic Rechsteiner

Herausgeber: Marco Meyer, Snowtimes GmbH,7270 Davos Platz

Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch

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S a m F r a n c i s17. Dezember 2011 – 21. Januar 2012

und 30. Januar – 7. Apr i l 2012Montag bis Freitag 14.30–18.30

Samstag 10.00–12.00 und 14.30–17.00

Promenade 72 CH-7270 Davos-Platz Telefon 41 (0)81 413 31 [email protected] www.wazzau.com

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die explorer ii

JEDE ROLEX ZEUGT VON GROSSER TECHNISCHER LEISTUNG. SEIT 1971

GEHÖRT DIE EXPLORER II BEI VIELEN EXPEDITIONEN AUF DER GANZEN

WELT ZUR UNVERZICHTBAREN AUSRÜSTUNG. SIE BESITZT EINEN

24-STUNDEN-ZEIGER, DER FÜR HÖHLEN- UND POLARFORSCHER VON

UNSCHÄTZBAREM WERT IST, DA ER EINE SICHERE ORIENTIERUNG BEI TAG

UND NACHT ERLAUBT. MIT EINEM GEHÄUSEDURCHMESSER VON 42 MM

IST DIE NEUE EXPLORER II DAS IDEALE INSTRUMENT, UM AUCH HEUTE

BEI EXPEDITIONEN BIS ANS LIMIT UND DARÜBER HINAUS ZU GEHEN.

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