So lecker kann Fisch sein: FISCH-GASTRONOMIE IN ...€¦ · von Hollywood-Legende Errol Flynn...

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Bremerhaven Fangfrisch /// 2017 62 2017 /// Bremerhaven Fangfrisch 63 Dat Fischhus /// An der Packhalle IV, 9 Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag & Sonntag 11 – 19 Uhr, Freitag & Samstag 11 – 21:30 Uhr www.fischhus-bremerhaven.de 0471 /9 31 30 84 Restaurant Fiedler /// An der Packhalle IV, 7 Öffnungszeiten: täglich ab 11:30 Uhr www.restaurant-fiedler.de 0471 /9 32 23 50 Kutterfischer /// An der Packhalle IV, 6 Öffnungszeiten: täglich, im Sommer von 11 – 21:30 Uhr, im Winter von 11 – 21 Uhr www.kutterfischer.de 0471 /9 32 23 52 Hier isst man in Bremerhaven: Exklusive Genießer- Tipps Im Schaufenster Fischereihafen ist die Dichte an Fischrestaurants so hoch wie nirgends sonst in Bremerhaven. Das Restaurant Fiedler „Fisch und Steak in der Aalkate“ besticht durch seine einzigartige Atmosphäre. Die „Aalkate“, wie der Laden von den Bremerhave- nern genannt wird, bietet nicht nur exzellente Meeresspeisen an, sondern beherbergt auch waschechte Antiqui- täten. So kann man hier Schellfisch an Dijon-Senf-Sauce genießen, während man einem „Symphonion“, einem mecha- nischen Musikautomaten, lauscht oder das wunderschöne Mobiliar bewundert. Mehr auf Seite 46 Restaurant Natusch /// Am Fischbahnhof 1 Öffnungszeiten: täglich (außer an Feiertagen) 11:45 – 15 Uhr, 17:30 Uhr – 22 Uhr, Montag Ruhetag www.natusch.de 0471 /7 10 21 22 Vorbestellen lohnt sich! Das Fischrestaurant Natusch ist eine echte Institution in Sachen Fisch und für seine Qualität weit über die Landesgren- zen hinaus bekannt. Schon seit 1965 lie- fert der Bremerhavener Traditionsbetrieb frische und regionale Gerichte, von der Nordsee-Auster bis zum Angelschellfisch. Neben den ausgezeichneten Speisen und Weinen, hat „das Natusch“ allerdings auch noch eine außergewöhnliche Atmosphäre zu bieten. Das ganze Restaurant ist voller Ankerketten, Galionsfiguren, Seekarten und Schiffsinneneinrich- tungen. Sogar ein ganzer „Kutter“ und die Kapitänskajüte der Jacht Natusch Rtaurant Fiedler Dat Fchhus Familien- tradition seit 65 Jahren von Hollywood-Legende Errol Flynn wurden hier verbaut. Mehr auf Seite 68 Lockeres Strand- Feeling Antikes und Meer Schicke Sommer- terrasse Das maritime Restaurant „Kutterfischer“ liegt ebenfalls auf der Bremerhavener Fischmeile Schaufenster Fischereihafen. Hier findet man Klassiker wie Tinten- fischringe an Baguette oder Matjesfilet nach Hausfrauenart auf der Karte. Die leckeren Gerichte werden in lockerer Strandatmosphäre serviert. Zudem kann man den Köchen im „Kutterfischer“ durch ein Schaufenster direkt auf den Herd schauen, was die Vorfreude auf das Essen noch vergrößert. Kutterfischer Ebenfalls im Schaufenster Fischereihafen liegt das Restaurant „Dat Fischhus“. Hier gibt es eine Vielfalt an Fischspezialitä- ten, die auch saisonal variieren. Im chic eingerichteten Restaurant oder auf der direkt davor gelegenen Sommerterrasse genießt man Riesengarnelen mit Aioli oder Nordseescholle mit Krabben. Ein schönes Glas Wein oder ein kaltes Bier liefern den passenden Rahmen dazu. /// Foto: Marco Butzkus /// Foto: Helmut Gross /// Foto: Helmut Gross /// Foto: Marco Butzkus So lecker kann Fisch sein: FISCH-GASTRONOMIE IN BREMERHAVEN So lecker kann Fisch sein: FISCH-GASTRONOMIE IN BREMERHAVEN

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Dat Fischhus ///An der Packhalle IV, 9

Öffnungszeiten:

Montag bis Donnerstag

& Sonntag 11 – 19 Uhr,

Freitag & Samstag 11 – 21:30 Uhr

www.fi schhus-bremerhaven.de

0471 /9 31 30 84

Restaurant Fiedler ///An der Packhalle IV, 7

Öffnungszeiten:

täglich ab 11:30 Uhr

www.restaurant-fi edler.de

0471 /9 32 23 50

Kutterfischer ///An der Packhalle IV, 6

Öffnungszeiten: täglich,

im Sommer von 11 – 21:30 Uhr,

im Winter von 11 – 21 Uhr

www.kutterfi scher.de

0471 /9 32 23 52

Hier isst man in Bremerhaven:

Exklusive

Genießer-Tipps

Im Schaufenster Fischereihafen ist die

Dichte an Fischrestaurants so hoch wie

nirgends sonst in Bremerhaven. Das

Restaurant Fiedler „Fisch und Steak

in der Aalkate“ besticht durch seine

einzigartige Atmosphäre. Die „Aalkate“,

wie der Laden von den Bremerhave-

nern genannt wird, bietet nicht nur

exzellente Meeresspeisen an, sondern

beherbergt auch waschechte Antiqui-

täten. So kann man hier Schellfi sch an

Dijon-Senf-Sauce genießen, während

man einem „Symphonion“, einem mecha-

nischen Musikautomaten, lauscht oder

das wunderschöne Mobiliar

bewundert.

Mehr auf Seite 46

Restaurant Natusch /// Am Fischbahnhof 1

Öffnungszeiten: täglich (außer

an Feiertagen) 11:45 – 15 Uhr,

17:30 Uhr – 22 Uhr, Montag Ruhetag

www.natusch.de

0471 /7 10 21 22

Vorbestellen lohnt sich!

Das Fischrestaurant Natusch ist eine

echte Institution in Sachen Fisch und für

seine Qualität weit über die Landesgren-

zen hinaus bekannt. Schon seit 1965 lie-

fert der Bremerhavener Traditionsbetrieb

frische und regionale Gerichte, von der

Nordsee-Auster bis zum Angelschellfi sch.

Neben den ausgezeichneten Speisen und

Weinen, hat „das Natusch“ allerdings auch

noch eine außergewöhnliche Atmosphäre

zu bieten. Das ganze Restaurant ist voller

Ankerketten, Galionsfi guren, Seekarten

und Schiffsinneneinrich-

tungen. Sogar ein ganzer

„Kutter“ und die Kapitänskajüte der Jacht

Natusch

R� taurantFiedler

Dat F� chhus

Familien-tradition seit 65 Jahrenvon Hollywood-Legende Errol Flynn

wurden hier verbaut.

Mehr auf Seite 68

LockeresStrand-Feeling

Antikesund

Meer

Schicke Sommer-terrasse

Das maritime Restaurant „Kutterfi scher“

liegt ebenfalls auf der Bremerhavener

Fischmeile Schaufenster Fischereihafen.

Hier fi ndet man Klassiker wie Tinten-

fi schringe an Baguette oder Matjesfi let

nach Hausfrauenart auf der Karte. Die

leckeren Gerichte werden in lockerer

Strandatmosphäre serviert. Zudem kann

man den Köchen im „Kutterfi scher“ durch

ein Schaufenster direkt auf den Herd

schauen, was die Vorfreude auf das Essen

noch vergrößert.

Kutter� scher

Ebenfalls im Schaufenster Fischereihafen

liegt das Restaurant „Dat Fischhus“. Hier

gibt es eine Vielfalt an Fischspezialitä-

ten, die auch saisonal variieren. Im chic

eingerichteten Restaurant oder auf der

direkt davor gelegenen Sommerterrasse

genießt man Riesengarnelen mit Aioli oder

Nordseescholle mit Krabben. Ein schönes

Glas Wein oder ein kaltes Bier liefern den

passenden Rahmen dazu.

/// Foto: Marco Butzkus

/// Foto: Helmut Gross

/// Foto: Helmut Gross

/// Foto: Marco Butzkus

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ORIGINAL-REZEPTE AUS DEMSEEFISCHKOCHSTUDIO

ORIGINAL-REZEPTE AUS DEMSEEFISCHKOCHSTUDIO

Fisch

• 500 g Kabeljaufi let

Zutaten

• 1 – 2 kleine Knoblauchzehen

(je nach Geschmack)

• 300 g Crème fraîche

• 1 TL getrocknete Kräuter der

Provence

• Salz

• Pfeffer

• 400 g Tomaten

• 1 EL Olivenöl

Schritt 1Knoblauchzehen putzen und durchpres-

sen. Mit Crème fraîche und Kräutern der

Provence verrühren, salzen und pfeffern.

Schritt 2Tomaten vom Stielansatz befreien und

in Scheiben schneiden. Fischfi lets mit

Küchenpapier trocken tupfen. Jedes Filet

quer in 3 gleich große Stücke schneiden.

Fischstücke salzen und pfeffern.

Kräuter-Kabeljau-Auflauf

Fisch

• 4 kleine Schollenfi lets

(alternativ: Limandes)

Zutaten

• 400 g mehlige Kartoffeln

• Salz, Pfeffer

• 60 ml Sonnenblumenöl

• 30 g Butter

• 4 Wachteleier (oder kl. Hühnerei)

• 4 Salatblätter (Rucola etwas mehr)

Für die Füllcreme

• 200 g Schmand

• 50 ml Sahne

• Salz, Pfeffer, grober Pfeffer

• Schnittlauchspitzen

Schollenfilet mit Rösti

Fisch

• 4 ganze Fische, je nach Angebot

z. B. Forellen, Wolfsbarsche

Gegrillter ganzer Fisch mit Zitronen-Knoblauch-Marinade

Schritt 34 kleine Aufl aufformen (ca. 18 x 12 cm)

mit dem Öl fetten. Die Kräutercreme ein-

füllen. Tomatenscheiben und Fischstücke

abwechselnd in die Form schichten.

Schritt 4Fisch im heißen Ofen bei 200 Grad auf

der mittleren Schiene 20 Minuten garen

(Umluft nicht empfehlenswert).

Dazu passt Reis.

Schritt 1Kartoffeln grob raspeln, mit Salz und

Pfeffer würzen. In Öl zu 10 dünnen Röstis

ausbacken.

Schritt 2Zutaten der Füllcreme miteinander

verrühren und würzen.

Schritt 3Schollenfi lets in Butter braten.

Schritt 4Dann, wie folgt, aufschichten: Rösti, Salat-

blatt, Füllcreme, Fischfi let, Rösti.

Schritt 5Garniert wird das Ganze mit einem gebra-

tenen Wachtelei und etwas Schnittlauch.

Separat Zitronenecken reichen.

Dazu empfehlen wir Kräuterbutter-

oder Knoblauchbaguette.

TIP

P

Schritt 1Den Fisch in der Bauchhöhle mit Salz,

Pfeffer, frischen Kräutern würzen.

Schritt 2Das Öl mit der geputzten und zerdrückten

Knoblauchzehe und Zitronenabrieb

vermengen. Dann den Fisch mit dem Öl

von außen bepinseln, in einen aufklapp-

baren Grillrost geben und je nach Hitze

und Größe 4 bis 6 Minuten je Seite grillen.

Schritt 3Vor dem Servieren die frischen Kräuter

aus der Bauchhöhle entfernen und durch

ein Stück Knoblauchbutter ersetzen.

Zutaten

• 1 EL Öl

• Meersalz und Pfeffer aus der Mühle

• 1 Zitrone, unbehandelt

• 1 Knoblauchzehe

• 1 Bund frische Kräuter, z. B. Rosmarin,

• Thymian, Salbei

• 1 Paket Knoblauchbutter

/// Fotos (3): Seefischkochstudio

So lecker kann Fisch sein: REZEPTE AUS DEM SEEFISCHKOCHSTUDIO So lecker kann Fisch sein: REZEPTE AUS DEM SEEFISCHKOCHSTUDIO

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Buchautor Heino Brockhage führt mit dem Fahrrad durch

den Bremerhavener Fischereihafen.

Auf den Spuren von Rotbarsch & Co.

Text: Heino Brockhage„Hallo Heino, na, wieder auf ‚Tour de

France‘ im Fischereihafen?“ Die nette

Begrüßung kommt von Wolf Behnke, der

in seinem kleinen rot-weißen Leuchtturm

unweit des Schaufensters Fischereihafen

leckere Fischbrötchen anbietet. Das Wet-

ter spielt mit an diesem Oktobertag. Son-

ne, schwacher Wind und Temperaturen

um die 17 Grad. Beste Voraussetzungen

für eine Radtour auf den Spuren von Rot-

barsch und Co. Heute leite ich eine Tour

mit der Radfahrgruppe des Turnvereins

und der Heimatfreunde „Ketelhoken“ aus

Rechtenfl eth. Um 9:30 Uhr ist Treffpunkt

auf dem Marktplatz. Hier fällt sofort die

sechs Meter hohe Skulptur des dänischen

Heino Brockhage.

/// Foto: Jürgen Tiedemann

Fröhliche Gesichter vor dem Start. Auf die

Frage, wo Rotbarsch & Co. denn bleiben,

verweist Brockhage auf den Abschluss der

Tour: „Davon erzähl ich bei Korn und Bier.“

/// Foto: Jürgen Tiedemann

Start der geführten Radtour am Denkmal „Das Silber des Hafens“. /// Foto: Jürgen Tiedemann

Der Fischereihafen I im Jahr 1927. /// Foto: Archiv DSM

Künstlers Anders Nyborg ins Auge. „Das

Silber des Hafens“, so heißt das Denkmal

– wie der Fisch früher genannt wurde,

als er noch die wichtigste Ernährungs-

grundlage der Küstenbewohner war.

Das künstlerische Konzept hat Nyborg

gemeinsam mit der Geschäftsführung

der Fischereihafen Betriebsgesellschaft

(FBG) entwickelt.

Start am ehemaligen Tecklenborg Slip

Der heutige Marktplatz am Schaufenster

Fischereihafen unterlag in den letzten

120 Jahren einem enormen Wandel,

wie ich den Teilnehmern erkläre. 1897

errichtete die Tecklenborg-Werft die

Slipanlage mit Werkstätten zur Reparatur

von Fischereifahrzeugen. Der ehemalige

Tecklenborg-Slip wurde später von der

Seebeck-Werft übernommen und erwei-

tert. Bis 1963 nutzte die Werft den Slip

noch für Schiffsreparaturen. Von 1966

bis 1968 wurde die Anlage vollständig

abgerissen.

tete die Erfolgsgeschichte des hiesigen

Fischfangs. Um konkurrenztüchtig zu

bleiben, begann das ehemalige Geeste-

münde den Bau des Fischereihafens I im

Jahr 1891. Zur feierlichen Einweihung am

1.11.1896 hatten sich schon

elf Reedereien mit insge-

samt 39 Fischdampfern und

26 Fisch großhandlungen

niedergelassen. Der Erfolg

nahm seinen Lauf.

Die Dampfer fuhren

übrigens hauptsächlich

zu den Küsten vor Island,

Norwegen und den Faröer

Inseln. Die Fischgründe dort

waren damals sagenhaft

reich. Es galt die Freiheit

der Meere: Jeder Fischer

durfte fi schen, wo er die

dicksten Fänge vermutete.

Die Staaten beanspruchten

lediglich drei Seemeilen als Hoheitsge-

wässer. Das änderte sich Ende der 1950er

Jahre: Die nordischen Staaten dehnten

ihre Fischereizonen auf 12 Seemeilen aus.

1961 gab es in Westdeutschland noch

67 Frischfi schfänger und 43 Vollfroster,

während 1981 nur noch 12 Frischfi sch-

fänger und 20 Vollfroster im Einsatz wa-

ren. Und das heilige Prinzip der Freiheit

der Meere fand in den 1970er Jahren

unwiderrufl ich sein Ende. Die Fanggründe

der Bremerhavener Fischer verschwan-

den in den neuen 200-Meilen-Zonen der

Insel- und Küstenstaaten.

Die historischen Gebäude der Hochseefi scherei

Beispielhaft für die historischen Gebäude

der Hochseefi scherei ist zum Beispiel

das der A. G. Nordstern und Grundmann

& Gröschel aus dem Jahre 1905 an der

Herwigstraße 12 – 14. In das Gebäude

führten zwei Eingänge. Einer davon hatte

eine gut gesicherte Klappe in der stets

verschlossenen Tür. Wer die Kohlenpier

entlangkam oder die Personenfähre nutz-

te, konnte hin und wieder eine größere

Ansammlung von Fischdampferleuten

und Taxis beobachten: Hier mussten die

Ehemalige Schiffbaugesellschaft

„Unterweser“ mit Slip- und Dockanlagen.

/// Foto: Engler /Archiv DSM

Fischdampfermatrosen warten, wenn sie

sich mal wieder einen Vorschuss auf die

nächste Heuer abholen wollten. Dabei

ging es schon mal recht laut zu. „Nun mok

too, hiev op! We hebbt keen tied!“ Diese

Schimpftiraden mussten die Buchhalter

immer wieder über sich ergehen lassen.

Schiffbaugesellschaft „Unterweser“

1911 /12 und 1913 wurde der nördliche

Teil der Ostkaje mit massiven Kaimauern

und einem Hafeneinschnitt versehen.

Außer Hochseefi schdampfer-Reedereien,

siedelte sich hier auch die Schiffbauge-

sellschaft „Unterweser“ an. Um 1936/37

erneuerte die Werft die Slipeinrich-

tungen, die bis 1995 von der Schichau

Seebeckwerft betrieben wurden.

Anhand von großformatigen Fotos kön-

nen die Teilnehmer die Veränderungen

nachverfolgen.

Auf diesem Bild aus dem Jahr 1927 ist

der Hafenkopf des Fischereihafens I mit

Tecklenborg–Slip zu sehen. Vom Bug der

beiden Fischdampfer unten im Bild bis

zur Halle IV am linken Bildrand kann man

die damaligen Ausmaße der Slipanlage

gut erkennen. Auf der höheren linken

Bildseite ist der Verlauf der Hoebelstraße

mit Teilen des dahinter liegenden großen

Versandbahnhofs zu sehen. An die Kaian-

lagen grenzt die ehemalige Auktions- und

Packhalle III (wegen ihres Glasdachs

auch Zeppelin-Halle genannt). Die rechte

Bildseite zeigt die Einrichtungen des

ehemaligen Kohlenplatzes mit den davor

festgemachten Fischdampfern. Auf dem

Areal des ehemaligen Kohlenplatzes steht

heute das Comfort Hotel Bremerhaven.

Die Entstehung des Fischereihafens

Wir fahren zur Herwigstraße und nutzen

den Aufenthalt hier zu einem historischen

Rückblick auf die Entstehungsgeschichte

des Fischereihafens im damaligen Geeste-

münde. Mit dem ersten Fischdampfer, der

1885 von Bremerhaven ablegte, star-

Alter Weserdeich am Handelshafen

Wir bewegen uns entlang des alten

Weserdeichs. Dieser verlief wenige

Meter westlich des Handelshafens

(1857 – 1862) mit einer zur Weser ange-

legten Steinböschung. Später zog sich die

Eindeichung bis zur Geeste und weiter bis

zur Nordmole an der Weser hoch. Gleich

hinter der Packhalle I und Packhalle II

verlief der neue Deich zur Weser, der am

großen Eisteich (hinter den Stock- und

Klippfi schwerken) im Süden endete.

Der Fischereihafen hatte damals keine

Schleuse. Bei Hochwasser kam es immer

wieder zu Überfl utungen in den neuen

Verarbeitungsbetrieben. ››

Das muss man kennen: FAHRRADTOUR IM FISCHEREIHAFEN Das muss man kennen: FAHRRADTOUR IM FISCHEREIHAFENFISCH,

STADT UNDLEBEN