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Grundlagen und Planung Neubau Sockelputze Eine Marke der

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Grundlagen und Planung Neubau

Sockelputze

Eine Marke der

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAUSCHWENK PUTZTECHNIK2

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAU SCHWENK PUTZTECHNIK 3

Diese Broschüre gibt einen Überblick über die Grundlagen und die Planung von Sockel-putzaufbauten auf hochwärmedämmendem und gedämmtem Mauerwerk im Neubau. Anwendungstechnische Hinweise für Putzsysteme im Sockelbereich entnehmen Sie bitte unserer Broschüre „Sockelputze > Verarbeitung und Ausführung > Neubau“.

Die Themen Fassadenputze sowie Sockelausbildung für Wärmedämm-Verbundsysteme werden in eigenen Broschüren behandelt. Gegenstand dieser Broschüre ist die Planung von Sockelausführungen auf Mauerwerk mit genormten oder zugelassenen Baustoffen. Nicht genormte und nicht zugelassene Untergründe werden nicht behandelt.

EINLEITUNG

BESONDERHEITEN DES SOCKELS

SICHERHEIT IM SYSTEM

ENTSCHEIDUNGSMATRIX

ANHANG

Inhalt 1.1 Definition .................................................................................................... 41.2 Sockelformen ............................................................................................. 61.3 Energetische Anforderungen im Sockelbereich .................................... 7

2.1 Ursache und Wirkung ................................................................................ 82.2 Besonderheiten der Untergründe im Neubau ...................................... 10 2.3 Feuchtigkeitsbeanspruchung ................................................................ 112.4 Weitere Belastungen des Sockels ......................................................... 152.5 Wärmeschutz ........................................................................................... 162.6 Thermische Aspekte der Oberflächengestaltung ............................... 172.7 Sockellinien und Gewerkeübergänge ................................................... 18

3.1 Definition und Einleitung ........................................................................ 203.2 Regelwerke ............................................................................................... 213.3 Abdichtung ................................................................................................ 223.4 Perimeterdämmung ................................................................................ 233.5 Sockelunterputz ...................................................................................... 243.6 Schlussbeschichtung ............................................................................. 253.7 Kreative Farbgestaltung im System .................................................... 27

4.1 Das geeignete System finden ................................................................ 28

5.1 Regelwerke .............................................................................................. 31

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D ie Bezeichnung „Sockel“ ist vom lateinischen „socculus“ (= kleiner Schuh) sowie vom französischen Wort „socle“ abgeleitet. Früher

wurde dieser Bereich im Deutschen auch als „Postament“ bezeichnet.

1.1 Definition

EINLEITUNG

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Aufgrund der besonders hohen Belastung ist es durchaus sinnvoll und notwendig, den Sockelbereich getrennt von der Fassade zu betrachten und auszuführen. Hinsichtlich der Feuchtigkeitsbelastung kann die vertikale Gebäude-hülle in drei Teilbereiche gegliedert werden: den erdberührten Bereich, den Sockel und die Fassade. Die Fassade wird maßgeblich durch Niederschläge, z. B. in Form von Schlag-regen, beansprucht. Im unteren Bereich geht die Fassade meist relativ nahtlos in den Sockel über. Dieser Übergang sollte konstruktiv den Sockelverhältnissen angepasst werden. Auf die verschiedenen Arten der Sockelausbildung wird in Kapitel 1.2 eingegangen. Der Sockel unterliegt hauptsächlich einer Belastung durch Spritz- oder Ober-flächenwasser. Unterhalb des Sockels beginnt der erd-berührte Bereich, der als Perimeter- oder Kellerbereich bezeichnet wird. Dort herrscht meist eine Beanspruchung durch Grund-, Schichten- oder aufstauendes Sickerwasser.

Zusätzlich zur üblichen Feuchtigkeitsbelastung kann der Sockel durch Schnee sowie durch Frost und Tausalze belastet werden. Spritzwasser trägt neben der Durch-feuchtung des Sockels auch zur Verschmutzung, zum mikrobiellen Befall bzw. zur Salzbelastung bei. Darüber hinaus kann der Sockelbereich hohen mechanischen

Beanspruchungen (Stoßen, Treten, Scheuern etc.) ausge-setzt sein. Infolgedessen unterliegt der Sockel wie kaum ein anderes Bauteil physikalischen, chemischen, mikro-biologischen und mechanischen Belastungen. Aus der Einwirkung dieser Beanspruchungen heraus leiten sich die Anforderungen an die Planung und Ausführung für die Materialien ab, die im Sockelbereich verwendet werden. Hinzu kommt, dass der Sockel auch ästhetische und gestalterische Aufgaben übernehmen soll.

Eine zusätzliche Anforderung besteht darin, dass der Sockel nicht nur Schnittstelle zwischen verschiedenen Materialien mit den an sie gestellten Anforderungen ist, sondern auch zwischen verschiedenen Gewerken. Beim Sockel geben sich nicht nur Maurer und Stuckateure oder Maler die „Klinke in die Hand“, sondern auch angrenzende Gewerke, wie z. B. Fliesen-, Platten- oder Mosaikleger sowie Garten- und Landschaftsbauer. Der Sockel ist quasi die gemeinsame Fläche, an der sich alle diese Gewerke treffen. Bei fehlender Abstimmung oder unzureichendem Gewerkeübergang sind Fehler und somit Schäden oder Mängel möglich. Ziel dieser Broschüre ist es, eine fachge-rechte Planung zu ermöglichen.

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Die verschiedenen Sockelformen ergeben sich aus der Konstruktion des Kellers und der Art und Ausführung des verwendeten Oberputzes. Der Keller kann entweder gemauert oder aus Beton gegossen sein. Der Oberputz ist entweder lotrecht bis zum Erdreich geführt oder wird im

Sockelbereich durch einen gefilzten Putz mit Farbanstrich abgelöst. Bei letzterer Variante bildet der Sockel einen kleinen Vorsprung aus. Durch die Kombination der beiden genannten Kriterien sind vier Sockelformen möglich.

1.2 SockelformenEINL EI T UNG

■■ Gemauerter Keller■■ Kellerdecke mit Dämmstreifen zur Verhinderung

von Wärmebrücken■■ Oberputz lotrecht bis zur Geländeoberkante geführt

■■ Gemauerter Keller■■ Kellerdecke mit Dämmstreifen zur Verhinderung

von Wärmebrücken■■ Filzputz mit Farbanstrich im Sockelbereich

■■ Gegossener Betonkeller mit Perimeterdämmung■■ Oberputz lotrecht bis zur Geländeoberkante geführt

■■ Gegossener Betonkeller mit Perimeterdämmung■■ Filzputz mit Farbanstrich im Sockelbereich

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Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt die ener-getischen Mindestanforderungen an Bauteile vor, um den Wärmeverlust zu verringern und somit Energie einzusparen. Auch der Sockel sollte hiervon nicht ausgenommen werden. Deshalb sind schon bei der Planung Dämmstoffdicke und

-art und damit ein eventuell notwendiger Versatz im Mauerwerk sowie der Verlauf der Geländekante zu berück-sichtigen. Eine Wärmedämmung dient nicht nur dazu, der EnEV gerecht zu werden, sondern trägt auch zum Schutz und zu einer längeren Haltbarkeit der Konstruktion bei.

1.3 Energetische Anforderungen im SockelbereichEINL EI T UNG

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2.1 Ursache und Wirkung

BESONDERHEITEN DES SOCKELS

UNTERGRUND Frisch erstelltes Mauerwerk kann z. B. durch Austrocknen noch vorhandener Restfeuchte oder eine nicht sachgerechte Ausführung Spannungen im Putzsystem erzeugen. Auch nicht aufeinander abgestimmte Materialkomponenten können durch ein unterschiedliches Schwindverhalten Span-nungen verursachen. Hinzu können statische Beanspruchun-gen oder gar Verformungen aus der Konstruktion oder dem Baugrund kommen.

FEUCHTIGKEIT OBERHALB DER ERDOBERFLÄCHE Feuchtig-keit ist der Katalysator und Auslöser der meisten Schadens-mechanismen. Im nicht erdberührten Bereich kommt sie in verschiedenen Formen vor: Spritzwasser, Schlagregen, Schnee, Oberflächenwasser, Tauwasser. Alle nachfolgend in Kapitel 2.3 genannten Feuchtigkeitsmechanismen können auch parallel auftreten und sich teilweise überlagern.

D ie Sockelkonstruktion besteht aus einem Verbund von Mauerwerk bzw. Wandbildner und einem System aus

mehreren Komponenten (Dämmung, Abdichtung, Putze etc.). Der genaue Systemaufbau richtet sich u. a. nach den Ein-flüssen und Anforderungen sowie der Beanspruchung eines Sockels. Die Grafik gibt einen Überblick über die vielfältigen Einflussfaktoren und Besonderheiten.

FEUCHTIGKEIT IM ERDBERÜHRTEN BEREICH Abgesehen von der permanent vorhandenen Bodenfeuchte kann im erdberühr-ten Bereich des Sockels Grund-, Schichten- oder Sickerwasser auftreten und je nach Bodenart und Objektbedingung zu einer dauerhaften Feuchtigkeitsbelastung führen. Die Stärke dieser Belastung wird in DIN 18195 in verschiedene Lastfälle klassifiziert.

FROST Frost führt zu einer starken Auskühlung der Bauteile, sodass im Extremfall Risse entstehen können. Wasser, auch salzbelastetes, kann in die Putzgefüge eindringen, sich bei Frost ausdehnen und eine Gefügezerstörung und Abplatzungen verursachen.

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SONNENEINSTRAHLUNG Durch die Einwirkung der Sonne erwärmt sich die meist in dunklerer Farbe gehaltene Sockeloberfläche je nach Hellbezugs-wert auf bis zu 80 °C. Es kann zu hohen Oberflä-chenspannungen und damit Rissen im Putzsys-tem kommen. Vor allem, wenn sich die aufgeheizte Oberfläche, z. B. durch einsetzenden Regen oder gar Frost, stark abkühlt.

SCHÄDLINGE Diese können Sockelsysteme hin-terwandern und insbesondere eine eingebaute Dämmung zerstören. Zu den Schädlingen gehören z. B. Kellerasseln oder Ameisen.

MECHANISCHE BELASTUNGEN Durch Abrieb bzw. Schlag- oder Stoßeinwirkung können Sockelflächen einer starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sein, beispielsweise durch Fußtritte, abgestellte Fahr-räder und Stoßbelastungen durch Ball spielende Kinder.

VERSCHMUTZUNG Zu anorgani-schen und organischen Feinstäu-ben aus Fahrzeug- und Indust-rieabgasen kommen mikrobielle Verschmutzungen hinzu (Algen, Pilze, Flechten oder Moose), aber auch Graffiti.

WÄ RME V ERLUS TDurch den natürlichen physikalischen Temperaturausgleich verlieren Gebäude immer Wärme, sobald es außen kälter ist. Insbesondere nahe der Erdoberfläche sind die Temperaturen meist deutlich niedriger bis hin zum Bodenfrost. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt die energetischen Mindestanforderungen an Bauteile vor, um den Wärmeverlust zu verringern und somit Energie einzusparen. Im Sockelbereich sollten die Anforderungen der EnEV eingehalten werden.

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Untergründe im Neubau können gedämmte Flächen aus XPS-R- oder EPS-Dämmung, aber auch hochwärmedäm-mende Baustoffe, Mauersteine, wie z. B. Hochlochziegel, oder Porenbeton sein. Durch diese Baustoffwechsel und damit unterschiedliche Festigkeiten dieser Untergründe sowie ihr Saugverhalten treten unterschiedliches hygrother-misches Verhalten und Spannungen aus dem Untergrund auf. Dies erfordert eine auf den Untergrund abgestimmte Planung des folgenden Schichtaufbaus. Das ist notwendig, um einer Rissbildung und damit verbundenen Folgeschäden im Sockel vorzubeugen. Darüber hinaus sind auch Unter-gründe anzutreffen, die bereits mit einer Abdichtung (z. B. Bitumen oder einer mineralischen Dichtschlämme) ver-sehen sind.

Wenn diese Abdichtungen, insbesondere die bituminösen, in den nicht erdberührten Sockelbereich geführt werden und mit einem mineralischen Putz überarbeitet werden müssen, kann dies nur entweder mit einem Putzträger, einem dickschichtigen Sockelhaftputz oder einer zusätz-lichen Haftbrücke gelöst werde n. Deshalb ist bereits bei der Planung auf weitgehende Materialverträglichkeit der aufeinander zu verarbeitenden Schichten zu achten.

Nicht mit einer Dämmung versehene, ausreichend däm-mende Baustoffe werden im Bereich des Sockels meist direkt mit einem Sockelunterputz versehen, auf den eine weitere Beschichtung aus einer Spachtellage aus Armie-rungsputz mit Gewebeeinlage und gefilzter Oberfläche und einem Anstrich aufgebracht wird.

2.2 Besonderheiten der Untergründe im NeubauBE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

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2.3 FeuchtigkeitsbeanspruchungBE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

Wesentlichen Einfluss auf die Feuchtigkeitsbelastung des Sockels haben:■■ Standort (Exposition) des Gebäudes■■ durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge■■ Dauer und Menge von Schlagregenbeanspruchung■■ Spritzwasseranfall durch sockelnahe Beläge oder

Straßenverkehr

■■ Feuchtigkeitsaufnahme- und -abgabeverhalten der Sockelbeschichtung und der Konstruktion

■■ Geländeverlauf■■ Abführung von Oberflächenwasser■■ Entwässerung der oberen Erdschicht

SCHL AGREGENK ARTE Je nach geograf ischer Lage und E xposition des Gebäudes können die Einf lüsse stark variieren. Die Regenkar te hilf t bei der Einschätzung der Belastung , die in hohen Lagen stärker ist (z. B. auf der Schwäbischen Alb).

Beanspruchungsgruppe l

Beanspruchungsgruppe ll

Beanspruchungsgruppe lll

Schlagregenbeanspruchung lt. DIN 4108 Durchschnittliche Jahres niederschlagsmenge

unter 600 mm

600–800 mm

800–1.000 mm

1.000–1.500 mm

1.500–2.000 mm

über 2.000 mm

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4

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SpritzwasserSpritzwasser wird hervorgerufen

durch Fahrzeuge, Radfahrer oder Fußgänger, aber auch durch auf den Boden auftreffende und spritzende Niederschläge. Im Spritzwasser gelöste Streusalze schädigen das Mauerwerk, indem sie kristallisieren, was zu Ausblühungen führt. Hier-durch entsteht eine Volumenver-größerung des Salzwassers, was zu Abplatzungen führen kann.

1

OberflächenwasserWasser, das nach Niederschlä-

gen nicht abfließt oder verdunstet, sondern sich sammelt und direkt am Sockel ansteht und auf diesen einwirkt, wird als Oberflächenwasser bezeichnet. Durch die teilweise lange Einwirkzeit kann es zu einer dauer-haften Durchfeuchtung des Sockels kommen.

2

Schlagregen Unter Schlagregen wird Regen

verstanden, der, durch Wind stark beschleunigt, mit großer Härte auf die Fassadenoberfläche trifft. Seine Stärke wird in drei Klassen gegliedert, s. S. 13. Gefriert das Wasser zu Eis, kann dieses in Form von Hagel mit sehr hohen mechanischen Kräften auf die Sockeloberfläche einwirken und diese beschädigen.

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Schnee und TauwasserSchnee und Tauwasser können

unter Umständen länger auf die Sockelfläche einwirken und diese durchfeuchten, was zur Schädigung der Sockelfläche führen kann.

Alle genannten Feuchtigkeitsmecha-nismen können auch parallel auftreten und sich teilweise überlagern.

4

Saurer RegenDieser Begriff war in der

Vergangenheit ein Synonym für die Umweltbelastung, ist heute aber nicht mehr relevant. Konkret ging es um die verschiedenen Säuren, die sich in der Umwelt befinden. In erster Linie ist hier Schwefelsäure aus Abgasen und Emissionen zu nennen. Im Regenwasser gelöst, wirkt sie be-sonders aggressiv und ist am Abbau der Bindemittel der verwendeten Materialien beteiligt.

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Feuchtigkeit oberhalb des GeländesFeuchtigkeit ist ein Katalysator und Auslöser der meisten Schadensme-chanismen. Im nicht erdberührten Bereich kommt sie in verschiedenen Formen vor.

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SCHL AGREGENBE ANSPRUCHUNGIn der DIN 4108-3 werden hierzu in Abhängigkeit von den Witterungseinflüssen, den örtlichen Gegebenheiten sowie der Gebäudeart drei Beanspruchungsgruppen festgelegt:

■■ I: geringe Schlagregenbeanspruchung■■ II: mittlere Schlagregenbeanspruchung■■ III: starke Schlagregenbeanspruchung

Beanspruchungs- gruppe IGeringe Schlagregen- beanspruchung

Beanspruchungs-gruppe IIMittlere Schlagregen- beanspruchung

Beanspruchungs-gruppe IIIStarke Schlagregen-beanspruchung

Jahresniederschlag < 600 mm

Jahresniederschlag 600 bis 800 mm

Jahresniederschlag > 800 mm

Wenn windgeschützt: > 600 mm

Wenn windgeschützt: > 800 mm

Windreiche Gebiete< 800 mm

Ohne besondere Anforderungen an Schlagregenschutz

Wasserhemmende Putze

Wasserabweisende Putze

L ASTFÄLLE NACH DIN 18195Die Feuchtigkeitsbelastung im erdberührten Bereich wird je nach Stärke in verschiedene Lastfälle eingestuft. Je höher der Belastungsgrad ist, desto umfangreichere Maßnahmen sind zum Schutz der Kellerwand und des Sockels nötig und bei der Planung und Ausführung zu berücksichtigen.

Lastfälle für erdberührte Wände nach DIN 18195-1■■ Bodenfeuchtigkeit und nicht stauendes Wasser■■ aufstauendes Wasser■■ drückendes Wasser von außen

WASSER ABWEISUNG VON PUTZENFür die Zuordnung von Putzen und Beschichtungen zu den Beanspruchungsgruppen ist ihre Witterungs- bzw. Feuch-tebeständigkeit maßgebend. Der Begriff der Witterungs-beständigkeit wird über die Anforderungen der DIN 4108 geregelt:

wasserhemmend(Beanspruchungs-gruppe II)

wasserabweisend(Beanspruchungs-gruppe III)

Wasseraufnahme- koeffizient w[kg/(m2 · h0,5)]

0,5 < w < 2,0 ≤ 0,5

wasserdampf- diffusionsäqui val.Luftschichtdickesd [m]

* ≤ 2,0

Produktw ∙ sd

[kg/(m · h0,5)]

* ≤ 0,2

* Keine Festlegungen für wasserhemmende Putze und Beschichtungen.

1

2

SPRITZWASSERZONEAlle Bereiche, die der freien Bewitterung ausgesetzt sind und von der Geländekante bis zu einer Höhe von ca. 30 cm darüber verlaufen, werden als Spritzwasserzone bezeichnet. In diesem Bereich ist die Belastung durch Spritzwasser besonders hoch.

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RÜCK TROCKNUNG UND µ-WERTEin wichtiger Faktor für die Rücktrocknung von Putzen und Beschichtungen ist ihr Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ-Wert). Dieser dimensionslose Wert gibt an, um welchen Faktor das betreffende Material gegenüber Wasserdampf dichter ist als eine gleich dicke ruhende Luftschicht.

Beispiele:Stoff Rohdichte (kg/m³) µ-Wert (ca.)

Luft 1,23 1

Holz 500 20–50

Styropor 10–30 50–60

Putzmörtel 1.000–1.800 (trocken) 5–25

Silikonharzfarbe 1.400– 1.600 (flüssig) 150–250

Dispersionsfarbe 1.400–1.600 (flüssig)

2.000–5.000

Neben dem Schichtaufbau bestimmen der μ-Wert und die Dicke des Baustoffes die Rücktrocknungsmöglichkeit ei- ner z. B. durch Beregnung aufgenommenen Wassermenge.Aus beiden Werten ergibt sich die wasserdampfdiffusions-äquivalente Luftschichtdicke, der sd-Wert (sd = μ · s). Je kleiner der Wert, desto diffusionsoffener ist der Schicht- aufbau. Ein Anstrich sollte deshalb so diffusionsoffen wie möglich sein, damit eine schnelle Rücktrocknung möglich

ist. In der Umgangssprache bezeichnet man diffusions-hemmende Schichten als „Dampfbremse“ und diffusions-dichte als „Dampfsperre“.

In Bezug auf die Diffusionsfähigkeit können Putze und Beschichtungen wie folgt klassifiziert werden :

■■ diffusionsoffene Schicht: sd ≤ 0,5 m

■■ diffusionshemmende Schicht: 0,5 m < sd < = 1.500 m

■■ diffusionsdichte Schicht: sd ≥ 1.500 m

Eine Grundforderung für eine ausreichende Rücktrock-nung kann aus oben dargestellten Werten nach der Fassadentheorie nach Künzel wie folgt zusammengefasst werden:

w ≤ 0,5 kg/m2 · h0,5 sd ≤ 2,0 m w · sd ≤ 0,1 kg/m0,5

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FrostFrosteinwirkung auf den Sockel verursacht zwei Proble-me. Zum einen kommt es zu einer starken Auskühlung der Bauteile, sodass sich die Fläche zusammenzieht und ggf. Risse entstehen können. Durch diese kann Wasser in die Sockelkonstruktion eintreten und Schäden verursa-chen. Zum anderen gefriert eingedrungenes Wasser in der Porenstruktur des Putzes, in Lunkern und in ungenügend abgedichteten Bauteil- und Baustofföffnungen. Folglich kommt es aufgrund dieser hygrothermischen Vorgänge zu einer Ausdehnung im Putzgefüge und schließlich zu Ablösungen.

VerschmutzungEmissionen von Verbrennungsprozessen gehören zu den Hauptursachen der Fassadenverschmutzung. Rußpartikel lagern sich ab und bleiben haften. Die Stärke der Ver-schmutzung richtet sich nach der Lage des Gebäudes. Neben Schornsteinen, Heizungs- und Müllverbrennungs-anlagen, an Straßenkreuzungen und in Tälern ist mit stär-kerer Verschmutzung zu rechnen. Sehr feinteiliger, öliger Ruß haftet besonders fest. Mangelhafte Konstruktionen, z. B. wasserstauende Gesimse, feuchte Sockel oder wenig überstehende Dachkonstruktionen und Attiken, können Verschmutzungen ebenfalls verstärken.

Mikrobielle Verschmutzungen wie Algen, Pilze, Flechten oder Moose sind oft unvermeidlich, insbesondere bei intensivem Baumbewuchs oder Gewässern in der direk-ten Umgebung. Luft und Wasser sind nahezu immer und überall mit Sporen bzw. Algen versetzt. Hier lässt sich entgegenwirken mit biozid eingestellten und wasserab-weisenden Beschichtungen in Kombination mit einem ausreichenden Gefälle der angrenzenden Bodenfläche vom Gebäude weg.

Eine weitere Ursache ist die Verschmutzung durch illegale Graffiti. Obwohl als Sachbeschädigung verfolgt, sind diese nicht hundertprozentig zu vermeiden. Hier hilft nur eine intensive Reinigung oder eine komplette Überarbeitung.

2.4 Weitere Belastungen des SockelsBE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

Mechanische BelastungenDa Abrieb, Schläge oder Stöße vor allem von Menschen ver-ursacht werden, treten diese zumeist in Höhe des Sockels auf. Im Allgemeinen gehören Bälle, Stöcke, Steine, Schuhe, abgestellte Fahrräder, aber auch Hagel zu den Ursachen. Dieser kann, je nach Größe der Hagelkörner und Windsitu-ation, erhebliche Schäden auf Putzfassaden und auch an Sockelflächen verursachen.

SchädlingeSchäden im und am Sockel können auch biologische Ursachen haben. Je nach Bauart reicht das Spektrum von Insekten bis zu Nagetieren. Erstere durchdringen das Gefüge bei gedämmten Sockeln und bauen nach und nach Material ab, während Nagetiere sich einnisten und die Dämmung und damit den Sockel zerstören.

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WÄRME VERLUSTZur Bestimmung des Wärmeverlustes wird im Bauwesen der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) herangezogen. Dieser gibt den Wärmestrom in Watt je Fläche der Wand in m² und je Kelvin Temperaturunterschied an.

ANFORDERUNGEN DER ENERGIEEINSPARVERORDNUNG (EnE V)Die EnEV 2016 fordert für den Wärmeschutz im Neubau nochmals eine Reduzierung von 25 % des Gesamtwärme-bedarfs eines Gebäudes. Es muss darum bereits bei der Planung darauf geachtet werden, dass auch die Bereiche Sockel und Kellerwand diesen Anforderungen gerecht werden. Deshalb sollte auch für diese Bauteile eine aus-reichende, der Gebäudekonstruktion angepasste Wärme-dämmung vorgesehen werden.

DÄMMSTOFFE IM SOCKEL- UND KELLERWANDBEREICHBeton und viele andere Baustoffe, die im Sockel- und Kellerwandbereich eingesetzt werden, verfügen über keine wärmedämmenden Eigenschaften. Daher wird auf diese Untergründe eine Dämmschicht, entweder aus EPS-Perimeterdämmung oder XPS-R-Platten oder einem anderen für diesen Einsatzzweck geeigneten Dämmstoff,

2.5 Wärmeschutz

Temperatur ver teilung im Wand-auf bau ohne Wärmedämmung

BE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

aufgebracht. Diese Materialien sind beständig gegen-über Feuchtigkeit und halten dem Druck des anliegenden Erdreichs stand. Sie können allerdings in den meisten Fällen nicht direkt mit Sockelgrundputz überputzt werden. Hier ist eine zusätzliche Haftbrücke aus speziell für den Sockelbereich geeigneten Spachtel putzen notwendig.

Temperatur ver teilung im Wand-auf bau mit Wärmedämmung

Außen Innen

–10 °C

±0 °C

+10 °C

+19 °C

Außen Innen

–10 °C

±0 °C

+14 °C

+20 °C+20 °C

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2.6 Thermische Aspekte der OberflächengestaltungBE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

Ein Sockel unterliegt, wie auch die gesamte Fassade, zum Teil starken thermischen Belastungen. Diese können durch unterschiedliche Temperaturen im Tag-Nacht-Rhythmus, jahreszeitlich bedingte Temperaturveränderungen sowie stark abkühlende Niederschläge im Sommer (z. B. plötzli- cher Temperatursturz durch Gewitter) verursacht werden. Über den Tag verteilt können diese Temperaturschwan kungen bis zu 40 °C und über das Jahr bis zu 100 °C auf der Oberfläche ausmachen.

Diese witterungsbedingten Temperaturschwankungen können zusätzlich durch Aspekte der farblichen Ober-flächengestaltung noch verstärkt werden. Eine wichtige Bezugsgröße hierbei ist der sogenannte Hellbezugswert (HBW). Der HBW drückt aus, welche Helligkeit eine Farbe für das menschliche Auge im Vergleich zu reinem Weiß (HBW 100) bzw. zu reinem Schwarz (HBW 0) hat. Da sich dunkle Farbtöne stärker erwärmen, werden Hellbezugs-werte von unter 20 bei der Farbgestaltung bisher als kritisch eingestuft. Der Grund hierfür ist, dass das thermi-sche Ausdehnen und Schwinden, verursacht durch Tempe-raturen, hohe Oberflächenspannungen verursacht.

Es gibt neuartige Farbanstrichsysteme, die durch den Einsatz spezieller Pigmente das Sonnenlicht auch im für den Menschen nicht sichtbaren Lichtspektrum stärker reflektieren und sich deshalb bei gleichen, insbesondere dunklen Farbtönen deutlich weniger aufheizen.

EINFLUSS DES HELLBEZUGSWERTES AUF DIE VERÄNDERUNG DER OBERFLÄCHENTEMPERATUR

06:00 07:00 08:00 09:00 10:00 11 : 00 12: 00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 Uhr

100 °C

90 °C

80 °C

70 °C

60 °C

50 °C

40 °C

30 °C

20 °C

10 °C

0 °C

H B W 4

H B W 6 5

H B W 1 8

Außen- temperatur

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2.7 Sockellinien und GewerkeübergängeBE SONDERHEI T EN DE S SOCK EL S

Die Art der Ausführung sowie die zu verwendenden Baustoffe im Sockelbereich müssen bereits in der Planungsphase festgelegt werden. Die Baustoffe unterliegen höheren An-forderungen und Belastungen und müssen gegen die zu erwartende Einwirkung von Feuchtigkeit beständig sein.

Besonders wichtig ist für nachfolgende Gewerke die Fest-legung der oberen und speziell der unteren Sockellinie. Diese müssen bereits bei der Planung des Gebäudes und der angrenzenden Geländefläche berücksichtigt werden. Während die obere Sockellinie vor allem optische Kriterien erfüllt, stellt die untere den Verlauf der Geländeoberfläche dar, was entscheidend für die Höhe des Planums und den Gewerkeübergang zum Garten- und Landschaftsbau ist.

Es sollte auch bekannt sein, in welcher Art der spätere Geländeanschluss erfolgt. Dies hat entscheidenden Ein-fluss auf die Auswahl der für den Sockel zu verwendenden Materialien. Auch werden hierdurch eventuell zusätzlich notwendige Abdicht- oder Schutzmaße bestimmt und definiert. Besonders wichtig ist dabei der Übergang der unteren Sockellinie zum Erdreich, der auf unterschied-lichste Art und Weise gestaltet werden kann.

Wird beispielsweise ein gepflasterter Gehweg direkt an diesen Bereich geführt, so sind deutlich höhere Anforde-rungen an den Feuchteschutz des Sockels zu erfüllen. Hier sind sowohl im Übergangsbereich der Geländeoberkante als auch in der darunter liegenden Schicht zusätzliche Maßnahmen notwendig. Wichtig bei diesen Ausführungen ist ein ausreichendes Gefälle vom Gebäude weg. Ist das nicht möglich, sind zusätzliche Maßnahmen, z. B. Ablauf-rinnen, vorzusehen.

Als eine gute und seit Jahrzehnten bewährte Maßnahme hat sich eine Kiestraufe zwischen Gelände, Gehweg und Gebäude bewährt. Dieser Spritzschutzstreifen am Gebäude ermöglicht das einfache Abführen von anfallen-dem Oberflächenwasser. Diese Konstruktion reduziert außerdem mechanische Einwirkungen auf die Sockel-fläche, da zwischen Gehwegen und Gebäude ein größerer Abstand besteht.

Meist ist die obere Sockellinie vom Planer vorgegeben und zum Zeitpunkt der Verputzarbeiten bereits bekannt, sodass diese Abgrenzung des Sockels zur Putzfläche der Fassade klar erstellt werden kann. In diesen Fällen wird die untere Sockellinie aufgrund des bereits vorhandenen Geländever laufes so weit wie möglich oder nötig an diesen angepasst.

Sind beide Sockellinien nicht bekannt, müssen diese vom Planer eingefordert werden.

Vor Ausführung des Geländeanschlusses an den Sockel muss festgelegt werden, wer für den notwen-

digen Feuchteschutz des Putzsystems verantwortlich ist.

Umfangreiche Informationen sind in der gemein- samen Ausgabe der „Richtlinie Fassadensockel-

putz/Außenanlage“ des Fachverbandes der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg und des Ver-bandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden- Württemberg e. V. zu entnehmen.

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Grundsätzlich müssen alle Putzflächen unterhalb der Gelän-deoberfläche ausreichend gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden. Eine solche Maßnahme kann in Form einer minera-lischen flexiblen Putzabdichtung erfolgen. Diese muss mindestens 5 cm über die Geländeoberfläche hinausführen.

Ist keine Putzabdichtung vorhanden, sind Bedenken anzumelden.

Hinweise zu GaLa-ArbeitenAuftragnehmer sollten vor Beginn der GaLa-Arbeiten folgende Checkliste überprüfen:

■■ Ist eine Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 bzw. eine wasserundurchlässige Betonkonstruktion vorhanden?

■■ Verfügt die Bauwerksabdichtung über eine Schutz-schicht?

■■ Wurde ein wasserabweisender Sockelputz verwendet?■■ Ist eine Putzabdichtung vorhanden?■■ Wurde vor der Putzabdichtung eine Schutzschicht

eingebaut?

Weitere Hinweise zum Gewerkeübergang sind dem Formblatt auf S. 107 der erwähnten Sockelricht-

linie zu entnehmen.

Voraussetzungen für GaLa-ArbeitenDie Schutzschicht für die Putzabdichtung muss ca. 20 cm überstehen. Um spätere Setzungen oder ein Herabziehen von Schutzschichten oder Dämmplatten zu vermeiden, muss die Befüllung und Verdichtung der Arbeitsräume in Lagen von maximal 30 cm erfolgen. Ist zwischen der Oberkante des Planums und der Geländeoberfläche keine Schutzschicht vorhanden, ist diese vom Landschaftsgärt-ner während der Ausfüllungen zu ergänzen. Aufgabe der Schutzschicht ist der dauerhafte Schutz der Abdichtung vor thermischen und mechanischen Einflüssen. Sie ist nach DIN 18195 auszuführen. Als Schutzschichten können auch Nutzschichten des Bauwerks in Frage kommen. Bei barrierefreien Zugängen kann die Mindestanschlusshöhe am unteren Türrahmen von 15 cm nicht eingehalten werden.

Um das Eindringen von Wasser oder eine Hinterfeuchtung der Abdichtung zu verhindern, ist hier mit besonderen Maßnahmen wie ausreichend überstehenden Dächern, Rinnen mit Abdeckungen oder Gitterrosten entgegenzu-wirken.

Planungsdetails für den GaLa-BauSpritzschutzstreifen müssen folgende Kriterien erfüllen:■■ Mindestbreite 30 cm (besser Breite des Lichtschachts

bzw. 10 cm über Dachüberstand)■■ 10 cm Oberschicht mit grobkörnigem Gestein■■ darunter liegende Schicht filterstabil und konform mit

DIN 4095■■ vorhandene Bauwerksabdichtung gemäß DIN 18195

Sockelanschlüsse mit befestigten Flächen müssen folgende Kriterien erfüllen:■■ regelkonformes Gefälle des Belages vom Gebäude weg

(gemäß ATV DIN 18318)■■ Belagsflächen sind gemäß RStO 2012 zu planen und

auszuführen■■ darunter liegende Schicht filterstabil und konform mit

DIN 4095■■ vorhandene Bauwerksabdichtung gemäß DIN 18195

Witterungsbedingten Ausdehnungen angrenzender Belags-flächen ist durch Bewegungsfugen entgegenzuwirken.

Schutz des Sockelputzes:■■ ca. 5 cm über die Geländeoberkante hinaus■■ < 5 cm über Belagsflächen■■ ≥ 8 cm über Treppenstufen■■ ≥ 5 cm überlappend über den unteren Putzanschluss

hinaus auf die Bauwerksabdichtung bzw. angrenzende Baustoffe im erdberührten Bereich

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAUSCHWENK PUTZTECHNIK20

W ie eingangs erwähnt, ist der Sockel besonderen Belastungen ausgesetzt und muss daher sorgfältig geplant und fachlich

korrekt ausgeführt werden. Die einschlägigen Normen regeln die Sockelausführung allerdings nicht erschöpfend, sodass vom Fachver-band der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg und vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden- Württemberg e. V. allgemeingültige Grundlagen erarbeitet wurden, die eine entsprechende Kompetenz für die Ausführung von Sockelkons-truktionen vermitteln. Ergänzt werden die Informationen noch durch die „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“ des Industrieverbandes WerkMörtel e. V. Diese Regelwerke stützen sich auf jahrzehntelange Erfahrung mit sockelspezifischen Anforderungen.

3.1 Definition und Einleitung

SICHERHEIT IM SYSTEM

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3.2 RegelwerkeSICHERHEI T IM S Y S T EM

Grundsätzlich gilt, dass die Planung und Ausführung von Verputzarbeiten nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu erfolgen hat. Hierzu gehören u. a. Normen, die Empfehlungscharakter haben und als Beweisregeln für technisch einwandfreies Vorgehen gelten. Für die Planung und Ausführung von Außenputzen auf Sockelkonstruktio-nen auf monolithischem Mauerwerk oder auf gedämmten Untergründen im Neubau sind in der Hauptsache nachfol-gende Regelwerke zu beachten und hilfreich:

■■ „Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage. Richtlinie für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassadensockelputzes sowie des Anschlusses der Außenanlage“; Ausgabe 2013

■■ DIN EN 13914-1: „Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen - Teil 1: Außenputz“; Ausgabe 2005

■■ DIN 18550-1: „Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen - Teil 1: Ergänzende Festlegun-gen zur DIN EN 13914-1 für Außenputze“

■■ Die Schrift „Einbau und Verputzen von Platten aus extru- diertem Polystyrolschaum (XPS-R) mit rauer oder ge-waffelter Oberfläche ist ein PDF herausgegeben vom Industrieverband WerkMörtel e. V.

■■ IVD-Merkblatt Nr. 27, Ausgabe November 2014: „Abdichten von Anschluss- und Bewegungsfugen an der Fassade mit spritzbaren Dichtstoffen“

■■ IWM-Merkblatt: „Sockelausführung im Übergang zu Wärmedämm-Verbundsystemen und Putzsystemen“; Ausgabe 2014

■■ IWM-Leitlinien: „Leitlinien für das Verputzen von Mauer-werk und Beton“ des Industrieverbandes WerkMörtel e. V.

Die DIN EN 998-1 definiert Putzmörtel in ihren Eigenschaften bzw. ihrem Verwendungszweck. Die wesentlichen Details dazu finden sich auch in unserer Broschüre „Außenputze > Grundlagen und Planung > Neubau“.

In der „Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage“ sind in detaillierter und zusammengefasster Form

alle wichtigen Hinweise zur Planung von Sockelkonstruk- tionen dargestellt.

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAUSCHWENK PUTZTECHNIK22

3.3 AbdichtungSICHERHEI T IM S Y S T EM

KONSTRUK TIVER FEUCHTESCHUTZDer Sockel stellt mit seinem Übergang zum erdberührten Bereich höchste Anforderungen an die Planung von Gebäu-den. Deshalb ist es sinnvoll, die in den einzelnen Kapiteln dargestellten Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Der Gebäudesockel muss oberhalb der Geländeoberkante abgedichtet werden. Insbesondere ist darauf zu achten, dass zwischen Sockelabdichtung und erdberührter Bau-werksabdichtung keine Lücke entsteht.

Es ist sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit in das Putzsystem oder Mauerwerk bzw. die Gebäudekonstruk-tion eindringen kann. Hier ist auch das Gebäudeumfeld mit einzubeziehen, also Geländeanschlüsse rund um die Gebäudekonstruktion. Diese sollen in erster Linie Wasser und Feuchtigkeit vom Bauwerk fernhalten. Zum richtigen Geländeanschluss gehören Maßnahmen wie ein ausrei-chendes Gefälle vom Gebäude weg, Kiesbettschüttungen zwischen Gelände, Gehwegen, Gebäude und Drainagen-systeme, die Wasser abführen. All diese Aufgaben können nicht von einem Putzsystem oder einem Gewerk allein übernommen werden. Eine besonders große Herausforde-rung bilden Gebäude, die in Hanglage gebaut sind. Hier ist durch vom Hang ablaufendes Wasser meist mit deutlich höherer Belastung durch Feuchtigkeit zu rechnen.

ABDICHTUNGENDie Abdichtung gedämmter Kellerwände und des Sockel-bereichs hat die Aufgabe, das Mauerwerk und die Putz-konstruktion vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie besteht im erdberührten Bereich zumeist aus einer kunststoff-modifizierten Bitumendickbeschichtung (KMB), aber auch Abdichtungsbahnen aus Bitumen oder Kunststoff können zum Einsatz kommen. Für einen optimalen Übergang von der Sockelabdichtung zur erdberührten Abdichtung sollten sich diese um 10 cm überlappen. Die Abdichtung oberhalb des Erdreichs wird im Allgemeinen zuerst erstellt und mit der erdberührten Bauwerksabdichtung überarbeitet. Um die Abdichtung vor Beschädigungen durch das angefüllte Erdreich zu schützen, kann diese mit einer Perimeterdäm-mung versehen werden. Zusätzlich wird vor dem Anfüllen eine Kunststoffnoppenfolie als Drainage- und Schutzbahn aufgebracht.

Damit weder Feuchtigkeit noch Verschmutzungen von oben hinter die vorgestellte Kunststoffnoppenfolie gelan-gen, kann diese an der Oberkante durch Abdeckleisten verschlossen werden.

Der Feuchteschutz der Sockeldämmung erfolgt mit einem Putz- und Anstrichsystem, auf das in Kapitel 3.6 eingegan-gen wird.

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAU SCHWENK PUTZTECHNIK 23

3.4 PerimeterdämmungSICHERHEI T IM S Y S T EM

Als Perimeterdämmung werden Dämmstoffe bezeichnet, die im erdberührten, aber auch im sichtbaren Bereich des Sockels an der Außenseite von Bauteilen eingesetzt wer-den; sowohl an den Kelleraußenwänden als auch unter der Bodenplatte eines Gebäudes. Im Gegensatz zu normalen Dämmstoffen muss die Perimeterdämmung besonders wasser- und druckfest sein. Sie besteht in den meisten Fällen aus organischen geschlossenporigen EPS-Plat-ten (expandierter Polystyrolschaum), die kapillar nicht wasserleitend sind. Aber auch XPS-R-Platten (extrudierter Polystyrolschaum) werden verwendet, wobei das R für eine raue, meist gewaffelte Oberfläche steht, was diese Platten zu einem besseren Putzträger macht. Normale XPS-Platten mit glatter Schäumhautoberfläche sind als Putzgrund nicht zulässig. Wurden diese trotzdem ver-baut, sind zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Haftung erforderlich. Die genannten Dämmplatten werden im erdberührten Bereich meist mit Bitumenkleber auf dem Untergrund befestigt und ab mindestens 15 cm über dem Erdreich noch zusätzlich verdübelt, um einen sicheren Halt auf dem Untergrund zu gewährleisten. In Bereichen mit ständig drückendem Wasser sind Dämmplatten mit bauaufsichtlicher Zulassung zu verwenden. Diese sind vollflächig mit einem geeigneten Kleber zu befestigen, um nicht vom Wasser hinterspült zu werden. Bestehen im Bereich des Sockels Anforderungen an den Brandschutz, kommen mineralische Baustoffe, wie z. B. Schaumglas-platten, zum Einsatz, da diese nicht brennbar sind.

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3.5 SockelunterputzSICHERHEI T IM S Y S T EM

Wie bei der Fassade auch hat der Unterputz im Sockel-bereich u. a. die Aufgabe, eventuelle Unebenheiten auf der Mauerwerksoberfläche auszugleichen und diese zu schüt-zen. Die Hauptaufgabe des Unterputzes ist allerdings der Feuchtigkeits- und Stoßschutz der Sockelfläche.

UNTERPUTZDer Sockelunterputz als dickschichtige Putzlage (ca. 15 mm) ist speziell für den Sockelbereich konzipiert. Er besitzt eine erhöhte Druckfestigkeit und Wasserabwei-sung und muss mindestens folgende Kriterien nach DIN EN 998-1 erfüllen:■■ Druckfestigkeitskategorie CS III (3,5–7,5 N/mm²) ■■ wasserabweisend W2 (c ≤ 0,20 kg/(m² x min 0,5))

Im Neubau mit Leichtmauerwerk der Steindruckfestig-keitsklasse ≤ 8 N/mm² werden Sockelleichtputze ver-wendet, da ihre Druckfestigkeit im unteren Bereich der Kategorie CS III angesiedelt ist (bei ca. 4 N/mm²). Dadurch sind sie im Spannungsverhalten besser auf das „leichte“ Mauerwerk bzw. vorhandene Dämmmaterialien abge-stimmt.

Auf „schwerem“ Mauerwerk der Steindruckfestigkeits-klasse > 8 N/mm2 sind klassische Zement-Sockelputze der Druckfestigkeitskategorie CS IV mit einer Druckfestigkeit ≥ 6 N/mm² zu verwenden.

Auf monolithischen Untergründen werden Sockelgrund-putze wie normale Unterputze an der Fassade verarbeitet. Meist sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich.Werden dickschichtige Sockelunterputze auf eine vor-handene Sockeldämmung aufgebracht, ist grundsätzlich eine Armierungslage aus Haftputz mit einer vollflächigen Armierungsgewebeeinlage aufzubringen um, eine ausrei-chende Haftung des Sockelgrundputzes zu gewährleisten und Dämmplattenstöße auf dem Dämmstoff zu überbrü-cken. Hierdurch wird auch einer Rissbildung entgegenge-wirkt.

Wird ein Sockelunterputz auf eine Abdichtung, wie z. B. eine Bitumendickbeschichtung (KMB), aufgebracht, ist zu prüfen, ob diese als Putzgrund geeignet ist. Meist ist dies

nicht der Fall und es müssen zusätzliche Maßnahmen, z. B. durch Einsatz eines Putzträgers oder einer geeigne-ten Haftbrücke, getroffen werden. Hier ist zu beachten, dass eine Befestigung des Putzträgers mit Dübeln erst ab einer Höhe von mindestens 15 cm über der Geländeober-kante erfolgen darf und dieser aus Edelstahl sein muss.

Auf einen dickschichtigen Sockelgrundputz wird i. d. R. eine Schlussbeschichtung aufgebracht.

ARMIERUNGSMÖRTEL ALS SOCKELPUTZ AUFBAUEine weitere Variante, Sockelflächen zu verputzen, ist die Verwendung eines geeigneten Armierungsmörtels als Putzaufbau. Diese Methode wird auf gedämmten Flächen angewendet. Es kommen vergütete Armierungsmörtel zum Einsatz, die ohne Haftbrücke aufgebracht werden können. Eine höhere Sicherheit gegen Risse gewährt eine dreilagige Variante aus zwei Armierungsmörtellagen mit Armierungsgewebe in einer jeweiligen Dicke von ca. 4–5 mm und einer dritten, dünnen Lage, z. B. als gefilzte Ober-fläche. Eine Schlussbeschichtung in Form eines geeigne-ten Farbanstriches ist grundsätzlich bei allen dargestell-ten Varianten notwendig.

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3.6 SchlussbeschichtungSICHERHEI T IM S Y S T EM

Die Schlussbeschichtung ist ein notwendiger Bestandteil des Sockelsystems. Sie vervollständigt die Schutzfunktion vor Witterungseinflüssen. Zusätzlich bieten die verschiedenen Materialien viele Möglichkeiten der optischen Gestaltung. Für den Sockel gibt es diverse Varianten der Schlussbeschichtung.

OBERPUTZEIm Sockelbereich können mineralische oder organische Oberputze verwendet werden. Zu beachten ist hierbei, dass mineralische Oberputze eine hohe Wasserabweisung (W2) und eine Mindestdruckfestigkeit von 2,5 N/mm2 auf-weisen müssen und grundsätzlich mit einem geeigneten wasserabweisenden und diffusionsoffenen Anstrich zu versehen sind. Mineralische Oberputze sollten im Ausnah-mefall zum Einsatz kommen.

SPACHTELPUTZEMeist werden dünnlagige, wasserabweisende Spachtel-putze, wie unter 3.5 beschrieben, in Filzputzstruktur zur Erstellung der finalen Sockeloberfläche verwendet. Auch diese sind mit einem geeigneten Anstrichsystem zum Schutz gegen Feuchtigkeit zu versehen.

Werden organisch gebundene Oberputze wie Silikat-, Silikon-harz- oder Dispersionsputze eingesetzt, müssen diese nach DIN EN 15824 für den Sockelbereich durch eine Freigabe des Herstellers geeignet sein. Diese Freigabe liegt für alle organischen SCHWENK-Oberputze vor. Auch hier ist ein fina-ler Anstrich eine sinnvolle zusätzliche Maßnahme. Zu den organischen Oberputzen im Sockelbereich gehört auch der Buntsteinputz, der auf der nächsten Seite näher beschrie-ben wird. Dieser benötigt keinen zusätzlichen Anstrich.

Spachtelputze Oberputze

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BUNTSTEINPUTZBuntsteinputz ist eine alternative Beschichtung im Sockelbereich. Dieser wasserabweisende Oberputz wird nicht mit einem Farbanstrich versehen, da er selbst in verschiedenen Farbvarianten erhältlich ist und schon die finalen Schutzeigenschaften mitbringt. Buntsteinputz wird auf Dispersionsbasis hergestellt und verarbeitungs-fertig im Eimer geliefert.

Er besteht u. a. aus einer Mischung eingefärbter Quarz-sande und bietet aufgrund seiner Struktur und Farbvielfalt Möglichkeiten der optischen Gestaltung, die über die eines Farbanstrichs hinausgehen. Buntsteinputz ist wetterbe- ständig, diffusionsoffen, stoßfest, spannungsarm, strapa-zierfähig und gut zu reinigen. Er ist verarbeitbar auf mine-ralischem Putzuntergrund ab der Kategorie CS II (gemäß DIN EN 998-1) ab einer Druckfestigkeit von mindestens 2,5 N/mm2.

KER AMISCHE BEL ÄGEKeramische Beläge bieten großen Gestaltungsspielraum durch die Vielzahl der verfügbaren Farben und Strukturen. Weniger strukturierte Oberflächen erleichtern das Verfugen und zeichnen sich durch eine geringere Verschmutzung aus. Klinkerriemchen sind z. B. sehr stoßfest und leicht zu reinigen. Alternativen sind Fliesen oder Natursteinplatten. Die verwendeten Beläge müssen frostsicher sein. Es dürfen nur Flexkleber und Fugenmörtel verwendet werden, die für die speziellen Anforderungen geprüft und zugelassen sind. Keramische Beläge werden auf den vorbereiteten Untergrund aufgeklebt und verfugt. Vor dem Aufkleben des Belags ist eine elastische Abdichtung aufzubringen.

BLECHVERKLEIDUNGENAuch das Aufbringen einer Blechverkleidung ist eine Mög-lichkeit, den Sockel zu schützen. Diese wird mechanisch am Unterputz befestigt. Es ist darauf zu achten, dass die Be-festigung entweder verdeckt unter der Verkleidung oder mit geeigneten wasserdichten Befestigungselementen erfolgt.

FARBANSTRICH Ein Farbanstrichsystem bildet bei Putzsystemen den Ab-schluss. Dabei kommt eine hochwertige, diffusionsoffene und wasserabweisende Farbe zum Einsatz, die die Putzfläche und damit das Bauwerk vor Wasser von außen schützt, Wasser-dampf aber von innen nach außen durchlässt. Ideal sind Sili-konharzanstriche, da diese die genannten Eigenschaften in hohem Maß aufweisen, aber auch Dispersionsfarben können aufgrund ihrer hohen Wasserabweisung eingesetzt werden.

Wasserdurchlässigkeitsrate nach DIN EN 1062, Teil 3

Klasse [w] = kg/(m2· h0,5)

1 (hoch) > 0,5

2 (mittel) 0,1 bis 0,5

3 (niedrig) < 0,1

Wasserdampfdurchlässigkeit nach DIN EN ISO 7783, Teil 2

Klasse [sd] = m

1 (hoch) < 0,14

2 (mittel) 0,14 bis 1,4

3 (niedrig) > 1,4

Aufgrund ihrer hohen Wasseraufnahme sind Silikatfarben für Sockel nicht geeignet.

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAU SCHWENK PUTZTECHNIK 27

3.7 Kreative Farbgestaltung im SystemS IC HE R HE I T IM S Y S T E M

In den vergangenen Jahren hat die Intensität der Farbtöne von Sockel und Fassade deutlich zugenommen. Der Ein-satz von intensiven Farben setzt ein sicheres Stil- und Farbgefühl voraus. Schließlich beeinflussen Farben wesentlich das Erscheinungsbild und sollen möglichst lan-ge gefallen. Eine Entscheidung für allzu kurzfristige Trends ist daher nicht empfehlenswert.

Das SCHWENK-Farbsystem ColorPoint 20.10 vereinfacht die Auswahl geeigneter Farben und Farbtöne für Fassade und Sockel und hilft so, Fehler zu vermeiden. Grundlage des Farbsystems ColorPoint 20.10 ist der klassische Farb-kreis, bestehend aus fünf Basisfarbtönen mit jeweils zwei

Farbgruppen. Näheres hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Außenputze > Grundlagen und Planung > Neubau, Kapitel 2.6“.

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAUSCHWENK PUTZTECHNIK28

4.1 Das geeignete System finden

NEUBAU: ENTSCHEIDUNGSMATRIX FÜR SOCKELPUTZE

Perimeter-/Sockeldämmung

SOCKELPUTZSYSTEME IM NEUBAU

A ufgrund der besonderen Anforderungen an den Sockel müssen bei der Planung von Sockelputzen

viele Faktoren berücksichtigt werden. Kein System ist für alle Untergründe geeignet. Stattdessen gibt es für jede Situation ein passendes Sockelputzsystem mit aufeinander abgestimmten Baustoffen. Die folgende Entscheidungsmatrix hilft dabei, die geeigneten Produkte für jede Anwendung zu finden.

Untergrund Geeigneter Putztyp

Einsetzbare Unterputze

Einsetzbare Unterputze Zusätzliche Maßnahmen Verwendbare Oberputze Anstrich

Leicht-putz

Normal-putz Spachtelputz

Vollflächige Armierungs- lage mit Gewebe

Mineralische Edelputze

Organische Oberputze gemäß DIN EN 15824

PutzgrundDarstellung (Haptik) Baustoff

Druckfestig- keitsklasse

Untergrund- vorbereitung

(Normal-) Sockelputz

Leichtputz für Sockel SL

P-it.

SLP

ZMP

TZP

MH

gra

u

UNI-H

SK p

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SK le

icht

MH

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UNI-F

S

SK le

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VARI

OSta

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Kla

ssis

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Serie

Silik

atpu

tz

Silik

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putz

Disp

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ons-

pu

tz

Bunt

stei

n-

putz

MonolithischAlle geeigneten

Mauerwerksbaustoffe

< 8 Haftbrücke* – +++ ja ja – – ja1 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

> 8 Haftbrücke* +++ + ja ja ja ja ja1 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Dämmstoff

Perimeterdämmplatten Haftbrücke** – ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

XPS-R-Dämmplatten Haftbrücke** – ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

XPS-Dämmplatten mit glatter Schäumhautoberfläche sind kein geeigneter Putzgrund mit glatter Schäumhautoberfläche sind kein geeigneter Putzgrund

Mineralische Abdichtung

Dichtschlämme, flexibel Haftbrücke** ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Dichtschlämme, starr Haftbrücke** ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Bituminöse Abdichtung

Bitumendickbeschichtung (KMB)

Haftbrücke** – + ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Bitumenbahnen Oberfläche kein geeigneter Putzgrund Oberfläche kein geeigneter Putzgrund

SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAU SCHWENK PUTZTECHNIK 29

Grundputz und Anstrich

Eignung:– = nicht geeignet+ = geeignet++ = gut geeignet+++ = sehr gut geeignet

Haftbrücke: * Ggf. UNI-H, MH grau oder

Vorspritzputz. ** UNI-H oder MH grau.

Weitere Maßnahmen, gültig für alle Aufbauten:1 Zur Vorbeugung gegen Rissbildung.2 Mit vollflächiger Gewebeeinlage.3 Nur mit wasserabweisendem

Anstrich- oder Hydrophobierungs-system.

4 Freigabe für den Sockelbereich vom Hersteller muss vorliegen. Diese liegt für die genannten Oberputze vor.

5 Mit wasserabweisender, diffusions-offener Farbe, z. B. Silikonharzfarbe.

Untergrund Geeigneter Putztyp

Einsetzbare Unterputze

Einsetzbare Unterputze Zusätzliche Maßnahmen Verwendbare Oberputze Anstrich

Leicht-putz

Normal-putz Spachtelputz

Vollflächige Armierungs- lage mit Gewebe

Mineralische Edelputze

Organische Oberputze gemäß DIN EN 15824

PutzgrundDarstellung (Haptik) Baustoff

Druckfestig- keitsklasse

Untergrund- vorbereitung

(Normal-) Sockelputz

Leichtputz für Sockel SL

P-it.

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putz

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Bunt

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putz

MonolithischAlle geeigneten

Mauerwerksbaustoffe

< 8 Haftbrücke* – +++ ja ja – – ja1 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

> 8 Haftbrücke* +++ + ja ja ja ja ja1 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Dämmstoff

Perimeterdämmplatten Haftbrücke** – ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

XPS-R-Dämmplatten Haftbrücke** – ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

XPS-Dämmplatten mit glatter Schäumhautoberfläche sind kein geeigneter Putzgrund mit glatter Schäumhautoberfläche sind kein geeigneter Putzgrund

Mineralische Abdichtung

Dichtschlämme, flexibel Haftbrücke** ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Dichtschlämme, starr Haftbrücke** ++ ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Bituminöse Abdichtung

Bitumendickbeschichtung (KMB)

Haftbrücke** – + ja ja – – ja2 ja2 ja2 ja2 ja3 ja3 ja4 ja4 ja4 ja4 ja5

Bitumenbahnen Oberfläche kein geeigneter Putzgrund Oberfläche kein geeigneter Putzgrund

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SOCKELPUTZE > GRUNDLAGEN UND PLANUNG > NEUBAU SCHWENK PUTZTECHNIK 31

Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage:Richtlinie für die fachgerechte Pla-nung und Ausführung des Fassaden-sockelputzes sowie des Anschlusses der Außenanlagen; Ausgabe 2013

DIN EN 13914-1:Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen

DIN 18550-1: ergänzende Festlegungen zu DIN EN 13914-1

DIN EN 998-1:Festlegungen für Mörtel im Mauer-werksbau

DIN EN 15824:Festlegungen für Außen- und Innen-putze mit organischen Bindemitteln

DIN 18195:Schutz von Bauwerken gegen Feuchtigkeit und Wasser

ATV DIN 18318:Verkehrswegebauarbeiten – Pflaster-decken und Plattenbeläge in unge-bundener Ausführung, Einfassungen

DIN 4095:Dränung zum Schutz baulicher An-lagen – Planung, Bemessung und Ausführung

DIN 4108:Wärmeschutz und Energie-Einspa-rung in Gebäuden – Wärmebrücken – Planungs- und Ausführungsbeispiele

DIN 4108-3: Klimabedingter Feuchteschutz, Anforderungen, Berechnungsver-fahren und Hinweise für die Planung und Ausführung zum klimabedingten Feuchteschutz in Gebäuden

DIN EN 1062-3:Beschichtungsstoffe – Beschich-tungsstoffe und Beschichtungssys-teme für mineralische Substrate und Beton im Außenbereich; Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit

DIN EN ISO 7783: Beschichtungsstoffe – Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit – Schalenverfahren

DIN 18195-1: Bauwerksabdichtungen – Grund-sätze, Definitionen, Zuordnung der Abdichtungsarten

RStO 2012: Einführung technischer Regelwerke für das Straßenwesen im Land Branden-burg – Richtlinien für die Standardi-sierung des Oberbaus von Verkehrs-flächen

5.1 Regelwerke und weiterführende InformationenA NH A NG

SCHWENK-Broschüre:Außenputze > Grundlagen und Planung > Neubau

SCHWENK-Broschüre:Außenputze > Verarbeitung und Ausführung > Neubau

SCHWENK-Broschüre:Sockelputze > Verarbeitung und Ausführung > Neubau

SCHWENK-Technische Information:Thema Spezial > Sockel

DIN EN ISO 7783-2: Bestimmung und Einteilung der Wasserdampf-Diffusionsstromdichte

IVD-Merkblatt Nr. 27, Ausgabe November 2014:Abdichten von Anschluss- und Bewegungsfugen an der Fassade mit spritzbaren Dichtstoffen

IWM-Merkblatt „Sockelausführung im Übergang zu Wärmedämm-Verbund-systemen und Putzsystemen“;Ausgabe 2014

IWM-Leitlinien: „Leitlinien für das Ver-putzen von Mauerwerk und Beton“ des Industrieverbandes WerkMörtel e. V.

©quick-mix A lle Angaben dieser Broschüre beruhen auf unseren derzeitigen Kenntnissen, Prüfungen und Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen. Eine Gewähr für die All-gemeingültigkeit aller Angaben wird im Hinblick auf unterschiedliche Verarbeitungs- und Baustellenbedingungen ausgeschlossen. Die allge meinen Regeln der Bautechnik sowie die gültigen Normen und Richtlinien sind zu beachten. Die Broschüre dient der Wissensvermittlung und -ver tiefung und ersetzt keine Objektberatung und/oder Fachplanung. Technische Zeichnungen, Skizzen oder Illustrationen dienen nur der Veranschaulichung und stellen die grundsätzliche Funktionsweise dar. Die jeweiligen technischen Vorgaben und Angaben zu den Produkten sind den technischen Merkblättern, Systembeschreibungen oder Zulassungen und dgl. zu entnehmen und zwingend zu beachten. Mit Erscheinen dieser Broschüre sind frühere Ausgaben ungültig. Änderungen im Rahmen produkt- und anwendungstechnischer Weiterentwicklungen bleiben vorbehalten. Aktuellste Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website.

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Werk WittislingenRömerstraße 30 · 89426 WittislingenTel. +49 9076 2809-0Fax +49 9076 [email protected]

Werk AllmendingenFabrikstraße 62 · 89604 AllmendingenTel. +49 7391 581-294Fax +49 7391 [email protected]

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