Sofortbelastung eines Champions- Implantates – ein Fallbeispiel · 2016-08-29 · Ubistesin 1/200...

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ZMK | Jg. 25 | Ausgabe 11 _________ November 2009 Dentalforum 782 Der folgende Patientenfall schildert die Versorgung einer Einzelzahnlücke mit einem so genannten Champions- Implantat. In die Versorgung wurde der Nachbarzahn im Sinne eines Kronenblockes mit einbezogen und nach nur einwöchiger provisorischer Versorgung definitiv zementiert. Sofortbelastung eines Champions- Implantates – ein Fallbeispiel In der nachfolgend dargestellten Ver- sorgung wurde acht Wochen nach Extraktion des Zahnes 14 ein Cham- pions-Implantat mit einem Durch- messer von 4,5 mm und einer Länge von 16 mm inseriert. Anschließend wurde der Zahn 15 präpariert. In der gleichen Sitzung erfolgte die Abfor- mung und die Anfertigung eines pro- visorischen Kronenblockes. Die Ein- gliederung des definitiven Zirkondio- xid-Kronenblockes erfolgte eine Wo- che nach Implantation. Anamnese | Im April 2009 stellte sich ein Patient bei uns vor mit dem Wunsch einer implantologischen Ver- sorgung des Zahnes 14, dessen Kro- ne frakturiert war. Das OPG zeigte den verbliebenen Wurzelrest in regio 14 und generalisierten Knochenab- bau im Bereich des Zahnes 15 (Abb. 1). Das Schnittbild unseres nichtlinearen Spiraltomographen ließ den zwei- wurzligen Zahnrest gut erkennen (Abb. 2). Zusätzlich wurde eine ca. 10 mm breite Lücke bei 14 dokumentiert (Abb. 3). Zahn 15 wies einen ausge- dehnten keilförmigen Defekt auf und trug eine große Amalgamfüllung (Abb. 4), dennoch erwies er sich aus meiner Sicht als erhaltungswürdig und in die geplante Versorgung mit einplanbar (s. u.). Das Knochenange- bot für die geplante Implantation im Bereich 14 war ausreichend (Abb. 4). Planung und Vorbereitung | Auf- grund dieser Befunde entschieden wir uns bei 14 für eine Sofortbelas- tung des inserierten Implantates und für die Überkronung des Zahnes 15. Frank Schrader 1981–1986 Studium der Zahnheil- kunde an der Martin-Luther-Uni- versität, Halle/Wittenberg 1986 Staatsexamen, Abschluss als Diplom-Stomatologe 1991 Eigene Niederlassung in Zerbst 1998 Mitglied der DGZMK, DGKZ 1999 Mitglied bei der IGfZ eG, DGI und MVZI Referent sowie Autor zahlreicher Publikationen 2007 Einrichtung eines implanto- logischen Fortildungszentrums mit Live-OPs, Hand-on-Kurse, Live-Op- Übertragungen etc. Abb. 1: Ausgangs-OPG. Abb. 2: Schnittbild bei 14. Abb. 3: Große Lücke bei 14. Abb. 4: Zahn 15 mit großer Amalgam- füllung, ausreichendes Knochenangebot für die geplante Implantation im Bereich 14 liegt vor.

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Dentalforum

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Der folgende Patientenfall schildert die Versorgung einer Einzelzahnlücke mit einem so genannten Champions-Implantat. In die Versorgung wurde der Nachbarzahn im Sinne eines Kronenblockes mit einbezogen und nach nur einwöchiger provisorischer Versorgung definitiv zementiert.

Sofortbelastung eines Champions- Implantates – ein Fallbeispiel

In der nachfolgend dargestellten Ver-sorgung wurde acht Wochen nach Extraktion des Zahnes 14 ein Cham-pions-Implantat mit einem Durch-messer von 4,5 mm und einer Länge von 16 mm inseriert. Anschließend wurde der Zahn 15 präpariert. In der gleichen Sitzung erfolgte die Abfor-mung und die Anfertigung eines pro-visorischen Kronenblockes. Die Ein-gliederung des definitiven Zirkondio-xid-Kronenblockes erfolgte eine Wo-che nach Implantation.

Anamnese | Im April 2009 stellte sich ein Patient bei uns vor mit dem Wunsch einer implantologischen Ver-sorgung des Zahnes 14, dessen Kro-ne frakturiert war. Das OPG zeigte den verbliebenen Wurzelrest in regio 14 und generalisierten Knochenab-bau im Bereich des Zahnes 15 (Abb. 1). Das Schnittbild unseres nichtlinearen Spiraltomographen ließ den zwei-wurzligen Zahnrest gut erkennen (Abb. 2). Zusätzlich wurde eine ca. 10 mm breite Lücke bei 14 dokumentiert

(Abb. 3). Zahn 15 wies einen ausge-dehnten keilförmigen Defekt auf und trug eine große Amalgamfüllung (Abb. 4), dennoch erwies er sich aus meiner Sicht als erhaltungswürdig und in die geplante Versorgung mit einplanbar (s. u.). Das Knochenange-bot für die geplante Implantation im Bereich 14 war ausreichend (Abb. 4).

Planung und Vorbereitung | Auf-grund dieser Befunde entschieden wir uns bei 14 für eine Sofortbelas-tung des inserierten Implantates und für die Überkronung des Zahnes 15.

Frank Schrader1981–1986 Studium der Zahnheil-kunde an der Martin-Luther-Uni-versität, Halle/Wittenberg1986 Staatsexamen, Abschluss als Diplom-Stomatologe1991 Eigene Niederlassung in Zerbst1998 Mitglied der DGZMK, DGKZ1999 Mitglied bei der IGfZ eG, DGI und MVZIReferent sowie Autor zahlreicher Publikationen2007 Einrichtung eines implanto-logischen Fortildungszentrums mit Live-OPs, Hand-on-Kurse, Live-Op-Übertragungen etc.

Abb. 1: Ausgangs-OPG.

Abb. 2: Schnittbild bei 14.

Abb. 3: Große Lücke bei 14.

Abb. 4: Zahn 15 mit großer Amalgam-füllung, ausreichendes Knochenangebot für die geplante Implantation im Bereich 14 liegt vor.

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Diese Vorgehensweise bot uns zwei Vorteile:1. die Möglichkeit der Verblockung

bei 14/152. die Möglichkeit der Verkleinerung

der verbleibenden Restlücke von 3 mm auf 1,5 mm durch die Vergrö-ßerung der definitiven Kronen.

Das Verbleiben einer Restlücke von 1,5 mm war in diesem Fall kein Pro-blem, da im Bereich der Zähne 23/24 die gleiche Lückensituation vorlag (Abb. 5). Der Patient sah aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen der Extraktion und der geplanten Implantation mit Sofortbelastung von der Anfertigung einer Einzelzahnprothese ab.Am 05. Mai wurde der Zahn scho-nend extrahiert. Es wurde eine pro-fessionelle Zahnreinigung durchge-führt und dem Patienten der verbind-liche Heil- und Kostenplan für die Implantation mitgegeben. Am 30. Juni erfolgte die geplante Implantation.

Die eigentliche Implantation | Im ersten Schritt der Implantation er-folgte die Schleimhautdickenmes-sung; die Schleimhautdicke betrug 3 mm (Abb. 6). Das geplante Cham-pions-Implantat hatte eine Länge von 16 mm. Idealerweise sollte die Im-plantatschulter dieses einteiligen Im-plantates 1 mm subkrestal zu liegen kommen. Aus diesem Grund erfolgte die Erstbohrung auf einer Länge von 20 mm (Implantatlänge 16 mm, sub-krestale Lage + 1 mm, Schleimhaut-dicke + 3 mm: Summe 20 mm).Die Erstbohrung (Abb. 7) war auf die exakte Endtiefe möglich, da der co-dierte Spiralbohrer eine Länge von 24 mm hat, die Markierungen bei 10 mm beginnen und in 2-mm-Schritten bis auf 24 mm hochreichen.Dann erfolgte die Knochen-Kavität-Kontrolle (Abb. 8). Bei diesem wich-tigen Schritt wird die Intaktheit des Knochens an allen 5 Knochenwän-den kontrolliert (mesial, distal, vesti-bulär, palatinal, apikal). Sollten bei dieser Kontrolle Knocheneinbrüche zu tasten sein, muss gegebenenfalls zu augmentativen Maßnahmen ge-griffen werden. Erstaunlich bei den transgingivalen Kavitätenaufberei-

tungen und Implantationen sind im-mer wieder sowohl die geringe Blu-tungsneigung als auch die verschwin-dend ger ingen postoperat iven Schwellungen und Schmerzen!Ein Champions Implantat des Durch-messers 3,5 mm und der Länge 16 mm wurde als Bonespreader be-nutzt (Abb. 9). Nach vollständigem Eindrehen des „Osteotoms“ auf die korrekte Einbringtiefe erreichten wir eine Stabilität von ca. 20 Ncm.Es erfolgte die Explantation des un-terdimensionierten Implantates und die Insertion des geplanten Implan-

tates (Durchmesser 4,5 mm). Das Bonespreading sollte übrigens lang-sam und vorsichtig erfolgen, um dem Knochen die notwendige Zeit zur Kompression zu lassen.In der Endposition des Implantates erreichten wir eine Primärstabilität von über 40 Ncm. (Das als „Osteo-tom“ benutzte, unterdimensionierte Implantat wird übrigens vom Herstel-ler kostenlos getauscht.)Der korrekte Sitz des Implantates wurde mit einer Röntgenübersichts-aufnahme und einem Schnittbild do-kumentiert (Abb. 10 u. 11).

Abb. 5: Eine 1,5 mm große Lücke bei 23/24.

Abb. 6: Der geplante transgingivale Zu-gang.

Abb. 7: Erstbohrung.

Abb. 8: Knochen-Kavität-Kontrolle.

Abb. 9: Bonespreading während der Implantatinsertion.

Abb. 10: OPG-Kontrolle.

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Ubistesin 1/100 000 ist besondersindiziert bei aufwendigen Eingriffen, die eine verlängerte Anästhesie erfordern. Ubistesin 1/200 000: Lokalanästhesie (Infiltrations- und Leitungsanästhesie) für Routineeingriffe in der Zahnheilkunde. Ubistesin 1/400 000:Ubistesin 1/400 000 ist eine Injektionslösung für die Zahnheilkunde zur Infiltrations- und Leitungsanästhesie für Routineeingriffe mit einer Dauer bis zu 30 Minuten, wie komplikationslose Extraktionen, Kavitäten- und Kro-nenstumpfpräparationen. GEGENANZEIGEN Ubistesin darf nicht angewendet werden bei - Kindern unter 4 Jahren (< 20 kg) - Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Natriumsulfit (E 221) oder einen der sonstigen Bestandteile.Ubistesin darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirkstoffes Articain nicht angewendet werden bei - bekannter Allergie oder Hypersensitivität gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ - schweren Störungen des Reizbil-dungs- oder Reizleitungssystems am Herzen (z. B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägter Bradykardie) - akut dekompensierter Herzinsuffizienz - schwerer Hypotonie Patienten mit bekannter, eingeschränkter Plasma-cholinesteraseaktivität hämorrhagischen Diathesen, speziell bei Leitungsanästhesie Entzündung des Injektionsgebietes. Ubistesin darf aufgrund von Epinephrin als Vasokonstriktorzusatz nicht angewendet werden bei -Herzkrankheiten, wie z. B. - instabile Angina pectoris - frischer Myokardinfarkt - kürzlich durchgeführte Bypass-Operation an Koronararterien - refraktäre Arrhythmie und paroxysmale Tachykardie oder hochfrequente absoluteArrhythmie - unbehandelte oder unkontrollierte schwere Hypertonie - unbehandelte oder unkontrollierte dekompensierte Herzinsuffizienz - Gleichzeitige Einnahme von Monoaminoxidasehemmern (MAO) oder trizyklischen An-tidepressiva - Ubistesin darf nicht an den Enden der Gliedmaßen verwendet werden. Ubistesin darf aufgrund des Hilfsstoffes Sulfit nicht angewendet werden bei - Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Sulfit - schwerem Asthmabronchial. Ubistesin kann akute allergische Reaktionen mit anaphylaktischen Symptomen, z. B. Bronchialspasmus auslösen. WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG Ubistesin darf nur mitbesonderer Vorsicht angewendet werden bei -schweren Nierenfunktionsstörungen - Angina pectoris - Arteriosklerose. Ubistesin darf nur mit besonderer Vorsicht bei folgenden kontrollierten/kompen-sierten Krankheitsbildern angewendet werden bei - erheblichen Störungen der Blutgerinnung - Thyreotoxikose - Engwinkelglaukom -Diabetes mellitus - Lungenerkrankungen, speziell allergischesAsthma - Phäochromozytom. Eine versehentliche intravasale Injektion kann Krämpfe auslösen sowie eine Dämpfung des zentralen Nervensystems oder kardiorespiratorisches Versagen verursachen.Geräte zur Wiederbelebung, Sauerstoff und Arzneimittel für die Notfalltherapie sollten zum sofortigen Einsatz bereit sein. Da Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ auch von der Leber metabolisiertwerden, sollte Ubistesin bei Patienten mit Lebererkrankungen vorsichtig eingesetzt werden. Bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen besteht ein erhöhtes Risiko toxische Plasmakonzentrationen zu erreichen. DasArzneimittel sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Herz-Kreislaufstörungen angewendet werden. Bei diesem Personenkreis könnte möglicherweise die Fähigkeit eingeschränkt sein, funktionelle Veränderungen, in Verbindungmit der von diesem Medikament verursachten Verlängerung der A-V-Leitung, auszugleichen. Das Arzneimittel sollte bei Patienten mit einer epileptischen Anamnese vorsichtig verabreicht werden. Positive Ergebnisse beian Sportlern durchgeführten Dopingtests sind möglich. Es ist zu beachten, dass während der Behandlung mit Antikoagulantien (z. B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) eine versehentliche Gefäßpunktion bei der Injektion desLokalanästhetikums zu ernsten Blutungen führen kann und auch die Blutungsneigung allgemein erhöht ist. Intravasale Fehlapplikation ist zu vermeiden. Im Rahmen der Kavitäten- bzw. Kronenstumpfpräparation ist aufgrunddes Epinephrin-zusatzes die geringere Durchblutung des Pulpagewebes und damit das Risiko, eine eröffnete Pulpa zu übersehen, zu beach-ten. Ubistesin enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro1ml. Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung: Bei jedem Einsatz eines Lokalanästhetikums sollten folgende Arzneimittel/Behandlungsmethoden sowie ein Dauerkatheter-Set i.V. zur Verfügung stehen: - Krampflösende Arzneimittel (Benzodiazepineoder Barbiturate), Muskelrelaxantien, Atropin und blutdrucksteigernde Mittel oder Epinephrin sowie eine Elektrolylösung im Fall von ernsten allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen. - Geräte zur Wiederbelebung (besonders Sauerstoffzufuhr), die- falls erforderlich - künstliche Beatmung ermöglichen. - Nach jeder Injektion eines Lokalanästhetikums müssen die Vitalfunktionen Herz/Kreislauf und Atmung sowie der Bewusstseinszustand des Patienten sorgfältig und konstant überwacht werden.Unruhe, Angst, Tinnitus, Schwindel, Sehstörungen, Tremor, Depression oder Benommenheit können möglicherweise frühe Warnzeichen für toxische Einflüsse auf das Zentralnervensystem sein. Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtetwerden? Für Ubistesin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien mit Articain lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburtoder postnatale Entwicklung schließen. Tierexperimentelle Studien mit Epinephrin haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Der Übergang von Articain und Epinephrin in die Muttermilch istnicht bekannt. Die Ausscheidung von Articain und Epinephrin in die Muttermilch wurde nicht in tierexperimentellen Studien überprüft. Ob das Stillen oder ob die Therapie mit Ubistesin weitergeführt oder unterbrochen werden soll, muss unter Berücksichtigungdes Nutzens in Bezug auf das Stillen für das Kind und in Bezug auf die Behandlung der Frau mit Ubistesin entschieden werden. Stillende Mütter sollten deshalb die erste Muttermilch nach der Anästhesie mit Articain abpumpen und verwerfen. Was mussim Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden? Obwohl bei Probanden keine Abweichungen von ihrer normalen Verkehrstüchtigkeit festgestellt werden konnten, sollte der Zahnarztden Patienten auf eine mögliche Beeinträchtigung der Sicherheit im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen hinweisen. Der Patient sollte nicht vor Ablauf von mindestens 30 Minuten nach Injektion die Praxis verlassen. Patienten, diePhenothiazine einnehmen Phenothiazine können die blutdrucksteigernde Wirkung von Epinephrin verringern oder umkehren. Die gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe sollte generell vermieden werden. In Situationen, in denen eine gleichzeitigeTherapie angezeigt ist, ist der Patient unbedingt gründlich zu beobachten. Patienten, die nicht-selektive Beta-Blocker einnehmen Die gleichzeitige Gabe von nicht-kardioselektiven Beta-Blockern kann aufgrund des in Ubistesin enthaltenen Epinephrinszu einem Blutdruckanstieg führen. NEBENWIRKUNGEN Aufgrund des lokalanästhetischen Wirkstoffes Articain können die folgenden Nebenwirkungen auftreten Herz-Kreislauf-System selten (> 1/10.000 - < 1/1.000) Abnahme der Herzfrequenz,Hypotonie. Blutdruckabfall, kardiale Überleitungsstörungen, Bradykardie, Asystolie, Herz-Kreislauf-Stillstand. Nervensystem selten ( 1/10.000, 1/1.000) Metallgeschmack, Tinnitus, Schwindel, Nausea, Vomitus, Unruhe, Angst, Gähnen, Zittern,Nervosität, Nystagmus, Logorrhö, Kopfschmerzen, Anstieg der Atemfrequenz. Parästhesie der Lippe, der Zunge oder beider Organe. Wenn diese Nebenwirkungen auftreten, sind sofort korrektive Maßnahmen erforderlich, um eine mögliche Ver-schlechterung zu verhindern: Benommenheit, Verwirrtheit, Tremor, Muskelzuckungen, tonisch-klonische Krämpfe, Koma und Atemlähmung. Atemwege selten ( 1/10.000, <1/1.000) Tachypnoe, dann Bradypnoe, die zu einer Apnoe führen können.Allergische Reaktionen sehr selten (< 1/10.000) Überempfindlichkeit gegenüber Articain kann beobachtet werden, wie Hautausschlag, juckendes Ödem, Pruritus und Erythem sowie Übelkeit, Durchfall, keuchende Atmung oder Anaphylaxie. EineKreuzreaktion gegen Articain wurde von einem Patienten mit einer Spät-Typ-Überempfindlichkeit gegenüber Prilocain berichtet. Im Allgemeinen sollten Patienten mit einer nachgewiesenen Überempfindlichkeit gegenüber Articain oder anderenLokalanästhetika vom Säureamid-Typ für nachfolgende Behandlungen Lokalanästhetika der Ester-Gruppe erhalten. Die Gabe von hohenDosen Articain könnte zu einer Methämoglobinämie bei Patienten mit subklinischer Methämoglobinämie führen.Aufgrund des Zusatzes von Epinephrin als Vasokonstriktor können die folgenden Nebenwirkungen auftreten Herz, Kreislauf selten ( 1/10.000, <1/1.000) Hitzegefühl, Schweißausbruch, Herzrasen, migräneartige Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg,pektanginöse Beschwerden, Tachykardien, Tachyarrhythmien und Herz-Kreislauf-Stillstand sowie akut ödematöse Schilddrüsenschwellung. Aufgrund des Zusatzes des Hilfsstoffes Sulfit können die folgenden Nebenwirkungen in sehr seltenen Fällenauftreten: Allergische Reaktionen oder Hypersensitivitätsreaktionen, speziell bei Bronchialasthmatikern, die sich als Vomitus, Diarrhoe, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörung oder Schock äußern können. Aufgrund des Gehaltesder beiden Wirkstoffe Articain und Epinephrin können die folgenden Nebenwirkungen auftreten Nervensystem Eine zwei Wochen nach Behandlung aufgetretene Fazialparese wurde im Zusammenhang mit Articain/Epinephrin beschrieben; die Symptomedauerten auch 6 Monate später noch an. Bei gleichzeitigem Auftreten verschiedener Komplikationen und Nebenwirkungen können Überlagerungen im klinischen Bild erkennbar werden. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungennach abnehmendem Schweregrad angegeben. STAND DER INFORMATION Oktober 2007 Ubistesin 1/100 000 Ubistesin 1/200 000 Oktober 2008 Ubistesin 1/400 000 Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren VerschreibungspflichtigAngaben gekürzt. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Gebrauchs- bzw. Fachinformation. 3M ESPE AG · ESPE Platz · D-82229 Seefeld

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Präparation und Provisorium | Nach erfolgter Implantation wurde der Zahn 15 zur Aufnahme der ge-planten Krone präpariert. Beide Stümpfe wurden mit einer Sand-wichabformung abgeformt (Abb. 12). Danach erfolgte die Herstellung eines Kunststoffprovisoriums, das mit Dure-lon einzementiert wurde (s. Abb. 14). Das Risiko bei der Sofortbelastung besteht in der Möglichkeit der Locke-rung des Implantates während der Einheilphase. Aus diesem Grund ist

eine maximale Stabilisierung bzw. Verblockung des Implantates not-wendig. Zur Erläuterung: In den er-sten 1 bis 2 Wochen nach Implantati-on bleibt die Primärstabilität in der Regel erhalten. Aus diesem Grund ist in dieser Zeit das Eingliedern des defi-nitiven Zahnersatzes immer dann möglich, wenn die Primärstabilität mindestens 40 Ncm beträgt und die Möglichkeit einer ausreichenden Ver-blockung besteht.In den folgenden 6 Wochen spricht man von der Sekundärstabilität. In

dieser Phase kommt es zur Proliferati-on und zum Remodelling des Kno-chens. Die Stabilität des Implantates wird geringer. Das bedeutet, dass die Kraft, die man theoretisch bräuchte, um ein inseriertes Implantat mit einer Primärstabilität von 40 Ncm heraus-zudrehen, weit unter 40 Ncm sinkt.In dieser Phase ist von jeglicher Art der Belastungsänderung oder der Versorgung mit dem definitiven Zahn-ersatz abzusehen. Erst ab dem 3. Mo-nat, während der Tertiärstabilität, ist die Osseointegration in der Regel ab-geschlossen.Da der Zahn 15 eine gewisse Beweg-lichkeit aufwies, wir aber eine maxi-male Verblockung des Implantates wünschten, haben wir in diesem Fall das Provisorium zusätzlich am Zahn 13 fixiert. Dazu wurden der proviso-rische Kunststoffblock und der Zahn 13 mit Ätzgel versehen (Abb. 13). Mit dem fließfähigen Kunststofffüllungs-material Tetric Evo Flow wurde der Approximalraum bei 13/14 aufgefüllt (Abb. 14).

Fertigstellung | Am 07. Juli, eine Woche nach Implantation, wurde der fertige Zirkondioxidkronenblock vom Labor geliefert und definitiv mit Har-vard-Zement einzementiert (Abb. 15). Mit der verbleibenden Restlücke zwi-schen 13 und 14 war der Patient mehr als zufrieden, da sie ihm sein „individuelles Lächeln“ zurückgab. Das Abschlussbild (Abb. 16), aufge-nommen fünf Wochen nach Einglie-derung, zeigt reizfreie Gingivaverhält-nisse und einen sich farblich harmo-nisch in den Restzahnbefund ein-fügenden Zirkondioxidkronenblock.

Fazit | Eine Sofortbelastung ist aus meiner Sicht immer dann erfolgreich, wenn die Kombination der individu-ellen Parameter wie Knochenfestig-keit, Primärstabilität, Entzündungs-freiheit und Verblockungsmöglichkeit gegeben ist.

Korrespondenzadresse:Frank Schrader, Alberstraße 3339621 Zerbst/AnhaltE-Mail: [email protected]

Abb. 11: Schnittbildkontrolle

Abb. 12: Sandwichabformung.

Abb. 13: Anätzen der Krone und des Zahnes 13.

Abb. 14: Provisorium, der Approximal-raum zu 13 wurde mit einem fließfä-higen Komposit aufgefüllt.

Abb. 15: Zirkondioxidkronenblock in situ unmittelbar nach Zementierung.

Abb. 16: Versorgung 5 Wochen nach der Eingliederung.

FROM SCIENCE TO INNOVATIONS AND CLINICAL ADVANCES

THEMEN

• Wissenschaftliche und klinische Fortschritte, Standard-

oder Platform Switching-Versorgungen

• Restaurative Aspekte und technische Lösungen

• Berichte über aktuelle Forschungsprojekte

• Innovationen in der chirurgischen Aufbereitung des Implantatlagers

• Komplikationsmanagement

• Expertenrunde

WISSENSCHAFTLICHES KOMITEE

Prof. Dr. Jürgen Becker, Dr. Sven Marcus Beschnidt, Prof. Dr. Dr. Rolf Ewers

Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader, PD Dr. Frank Schwarz, Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner

Weitere Informationen und Anmeldung: www.camlogcongress.com

Anforderung Programmheft: Tel. 07044 9445-603

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