Software zur Prozessvisualisierung Eine klebrige Angelegenheit · 250 Mio. m2 entstehen dort pro...

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werden die Produk- te dann zu- geschnitten, verpackt und pa- lettiert. Einfach zu bedienen Bei der Visualisie- rung legte Balz be- sonderen Wert darauf, dass alle Bedien- und Kontrollvorgänge über- sichtlich gestaltet sind und alle Anwender die Lösung ohne großen AUTOR genannte Kesselhaus sowie die Maschi- nen und Anlagen für Beschichtung und Konfektionierung. Das Kesselhaus ist für die Energieversorgung und die Energie- rückgewinnung verantwortlich. Hier fin- den sich die Anlagen für die Dampferzeu- gung, die Gasbrenner und die Heizzentra- le. In der Beschichtung wird die Klebe- masse aus Kautschuk oder Harzen mit be- stimmten Zusätzen auf das imprägnierte, vorgestrichene oder lackierte Rohpapier aufgebracht. In der Konfektionierung Frank Hägele ist Sales Manager bei der COPA-DATA GmbH in Ottobrunn. In ihrem Werk in Offenburg nutzt die Firma Tesa eine Visualisierung, die skalierbar ist und gute Vernet- zungsmöglichkeiten bietet. Denn das Visualisierungssystem kommt in unterschiedlichen Werksbereichen und an unterschiedlichen Maschinen zum Einsatz. Außerdem ist die Visualisierung einfach zu bedienen, damit Schulungen nicht nötig sind und Fehlbedienungen seltener vorkommen. Schulungsaufwand nutzen können. So stellt die Software über die Bildfunktion 'Weltbild' eine komplette Anlage am un- teren Bildschirmrand dar. Der gewünsch- te Anlagen-Ausschnitt aus diesem Kom- plettbild findet sich als Zoom-Ansicht im Hauptfenster des Bildschirms wieder. Der Anwender behält somit immer den voll- ständigen Überblick und kann gleichzei- tig bestimmte Anlagenteile im Detail be- dienen und beobachten. Änderungen an den Anlagen können schnell nachvoll- zogen werden. Änderungen am Projekt selber lassen sich zur Laufzeit nachladen. Auch die Mehrmonitorverwaltung ist ei- ne Möglichkeit, dem Anwender mehr Komfort zu bieten. Aufgrund der Bildauf- teilung steht Mitarbeitern, die viele Stun- den am Bildschirm verbringen, eine grö- ßere Bildschirmfläche zur Verfügung. Sie müssen deswegen weniger häufig in ver- schiedene Untermenüs wechseln. „Wir möchten unseren Kollegen eine tech- nologische Unterstützung bieten, die es ihnen erlaubt, ihre Arbeit komfortabler und effizienter zu erledigen. Einfachheit, Übersichtlichkeit, Stabilität und Ge- schwindigkeit sind deshalb für Anwender die wichtigsten Faktoren für die Akzep- tanz einer Lösung“, bekräftigt der Verant- wortliche Sebastian Balz. Ein weiterer Vorteil in der Benutzung der Software ist, dass aufwändige Program- mierarbeiten nicht nötig sind. Mitarbei- ter müssen lediglich parametrieren. Damit können beispielsweise auch die Mitarbeiter in der Instandhaltung ganz einfach damit arbeiten. Software zur Prozessvisualisierung Eine klebrige Angelegenheit SOFTWARE & ENGINEERING Tesa ist einer der weltweit führenden Hersteller selbstklebender Produkt- und Systemlösungen für Industrie, Gewerbe und Konsum. Dabei erzielt das Unterneh- men mehr als Dreiviertel der 800 Mio. € Gesamtumsatz mit Systemlösungen für Industriekunden. Der Rest entfällt auf Produkte, die für den täglichen Einsatz in Büro, Haus und Garten bestimmt sind. Produziert wird ein großer Teil der Tesa- Produkte in Offenburg. Mit 480 Mitarbei- tern ist das Werk der größte Produktions- standort des Unternehmens weltweit und auf die Herstellung einseitig klebender Klebebänder spezialisiert. 250 Mio. m 2 entstehen dort pro Jahr. Flexibel mit Projekten umgehen Für die Anlagen mit jeweils eige- nem Leitstand waren in Offenburg bislang verschiedene Software- Systeme im Einsatz. Heute nutzt das Unternehmen für die Bedie- nung und Beobachtung die Soft- ware Zenon. „Die wichtigsten Ent- scheidungskriterien waren die ein- fache Vernetzungsmöglichkeit und die Durchgängigkeit des Visualisie- rungssystems. Dies ermöglicht es uns, Projekte zu erstellen und wieder- zuverwenden. Die Skalierbarkeit ein und des gleichen Projekts von der ma- schinennahen Anwendung bis hin zum Leitsystem steigert die Effizienz in der täglichen Arbeit und minimiert die Fehleranfälligkeit“, erklärt Sebas- tian Balz, Projektingenieur bei Tesa in Offenburg. Er verantwortet die Projek- tierung von Neuanlagen sowie die Mo- difizierung von bestehenden Anlagen. Zu den mit der Visualisierungssoftware ausgestatteten Anlagen zählen das so 146 IEE 11-2008 Halle 7 , Stand 590 Bildquelle: © milosluz Fotolia.com

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werden die Produk-

te dann zu-geschnitten,

verpackt und pa-lettiert.

Einfach zu bedienen

Bei der Visualisie-rung legte Balz be-sonderen Wert darauf, dass alle Bedien- und

Kontrollvorgänge über-sichtlich gestaltet sind

und alle Anwender die Lösung ohne großen

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genannte Kesselhaus sowie die Maschi-nen und Anlagen für Beschichtung und Konfektionierung. Das Kesselhaus ist für die Energieversorgung und die Energie-rückgewinnung verantwortlich. Hier fin-den sich die Anlagen für die Dampferzeu-gung, die Gasbrenner und die Heizzentra-le. In der Beschichtung wird die Klebe-masse aus Kautschuk oder Harzen mit be-stimmten Zusätzen auf das imprägnierte, vorgestrichene oder lackierte Rohpapier aufgebracht. In der Konfektionierung

Frank Hägele ist Sales Manager bei der COPA-DATA GmbH in Ottobrunn.

In ihrem Werk in Offenburg nutzt die Firma Tesa eine Visualisierung, die skalierbar ist und gute Vernet-zungsmöglichkeiten bietet. Denn das Visualisierungssystem kommt in unterschiedlichen Werksbereichen und an unterschiedlichen Maschinen zum Einsatz. Außerdem ist die Visualisierung einfach zu bedienen, damit Schulungen nicht nötig sind und Fehlbedienungen seltener vorkommen.

Schulungsaufwand nutzen können. So stellt die Software über die Bildfunktion 'Weltbild' eine komplette Anlage am un-teren Bildschirmrand dar. Der gewünsch-te Anlagen-Ausschnitt aus diesem Kom-plettbild findet sich als Zoom-Ansicht im Hauptfenster des Bildschirms wieder. Der Anwender behält somit immer den voll-ständigen Überblick und kann gleichzei-tig bestimmte Anlagenteile im Detail be-dienen und beobachten. Änderungen an den Anlagen können schnell nachvoll-zogen werden. Änderungen am Projekt selber lassen sich zur Laufzeit nachladen. Auch die Mehrmonitorverwaltung ist ei-ne Möglichkeit, dem Anwender mehr Komfort zu bieten. Aufgrund der Bildauf-teilung steht Mitarbeitern, die viele Stun-den am Bildschirm verbringen, eine grö-ßere Bildschirmfläche zur Verfügung. Sie müssen deswegen weniger häufig in ver-schiedene Untermenüs wechseln. „Wir möchten unseren Kollegen eine tech-nologische Unterstützung bieten, die es ihnen erlaubt, ihre Arbeit komfortabler und effizienter zu erledigen. Einfachheit, Übersichtlichkeit, Stabilität und Ge-schwindigkeit sind deshalb für Anwender die wichtigsten Faktoren für die Akzep-tanz einer Lösung“, bekräftigt der Verant-wortliche Sebastian Balz. Ein weiterer Vorteil in der Benutzung der Software ist, dass aufwändige Program-mierarbeiten nicht nötig sind. Mitarbei-ter müssen lediglich parametrieren. Damit können beispielsweise auch die Mitarbeiter in der Instandhaltung ganz einfach damit arbeiten.

Software zur Prozessvisualisierung

Eine klebrige Angelegenheit

SOFTWARE & ENGINEERING

� Tesa ist einer der weltweit führenden Hersteller selbstklebender Produkt- und Systemlösungen für Industrie, Gewerbe und Konsum. Dabei erzielt das Unterneh-men mehr als Dreiviertel der 800 Mio. € Gesamtumsatz mit Systemlösungen für Industriekunden. Der Rest entfällt auf Produkte, die für den täglichen Einsatz in Büro, Haus und Garten bestimmt sind. Produziert wird ein großer Teil der Tesa-Produkte in Offenburg. Mit 480 Mitarbei-tern ist das Werk der größte Produktions-standort des Unternehmens weltweit und auf die Herstellung einseitig klebender Klebebänder spezialisiert. 250 Mio. m2 entstehen dort pro Jahr.

Flexibel mit Projekten umgehen Für die Anlagen mit jeweils eige-nem Leitstand waren in Offenburg bislang verschiedene Software-Systeme im Einsatz. Heute nutzt das Unternehmen für die Bedie-nung und Beobachtung die Soft-ware Zenon. „Die wichtigsten Ent-scheidungskriterien waren die ein-fache Vernetzungsmöglichkeit und die Durchgängigkeit des Visualisie-rungssystems. Dies ermöglicht es uns, Projekte zu erstellen und wieder-zuverwenden. Die Skalierbarkeit ein und des gleichen Projekts von der ma-schinennahen Anwendung bis hin zum Leitsystem steigert die Effizienz in der täglichen Arbeit und minimiert die Fehleranfälligkeit“, erklärt Sebas-tian Balz, Projektingenieur bei Tesa in Offenburg. Er verantwortet die Projek-tierung von Neuanlagen sowie die Mo-difizierung von bestehenden Anlagen. Zu den mit der Visualisierungssoftware ausgestatteten Anlagen zählen das so

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SOFTWARE & ENGINEERING

Der gewünschte Anlagenausschnitt findet sich als Zoom-Ansicht im Hauptfenster des Bild-schirms wieder.

Die archivierten Daten lassen sich für eine Trendanalyse zusammenstellen.

Alle Messdaten, die während des laufen-den Betriebs anfallen, zeichnet die Soft-ware detailliert auf. Die Daten legt sie in einer Datenbank ab. Die mitgeschriebe-nen Messdaten werden in Form von Dia-grammen dargestellt. Balz: „Das ist sehr bedeutend für uns, da wir im Sieben-Ta-ge-Vollbetrieb arbeiten und bei jeder Stö-

rung sofort wissen müssen, wo die Ursa-chen liegen und welches Ausmaß das Problem hat.“ Die archivierten Daten lassen sich auch für eine Trendanalyse nach den Wün-schen der Anwender zusammenstellen. In der Beschichtung werden beispielswei-se in Zukunft alle relevanten Informatio-

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� infoDIRECT 790iee1108

www.iee-online.de � Link zum Hersteller von Klebebändern � Link zur Visualisierungssoftware

Neben der klassischen Bedienung und Beobachtung übernimmt die Visualisie-rungssoftware auch die zentrale Admi-nistration aller Benutzer.

Kompatibel für die Zukunft Für Tesa ist neben der Benutzerfreund-lichkeit der Lösung vor allem auch die Zukunftsfähigkeit der Lösung wichtig. Aufgrund der Aufwärts-, Abwärtskom-patibilität und der Möglichkeit ab der Ver-sion 6.21 Runtime-Dateien für andere Ver-

� KOMPAKT

Die Software Zenon ermöglicht eine durchgängige, vernetzte Visualisierung. Einzelne Projekte sind skalierbar und de-cken so die einfache Maschinenbedie-nung oder auch komplexere Leitsysteme ab. Die übersichtliche Darstellung und die Möglichkeit, mehrere Monitore gleichzeitig zu nutzen erhöhen die Über-sicht für den Anwender und verringern so Fehlbedienungen. Alle Messdaten, die während des laufenden Betriebs anfal-len, zeichnet die Software detailliert auf. Die archivierten Daten lassen sich für ei-ne Trendanalyse nach den Wünschen des Anwenders zusammenstellen.

„Die wichtigsten Entscheidungskriterien waren die einfache Vernetzungsmöglichkeit und die Durchgän-gigkeit des Visualisierungssystems.“ Sebastian Balz, Projektingenieur bei Tesa

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sionen erstellen zu können sind Investi-tionen langfristig geschützt. Außerdem ist die Software flexibel und lässt sich auf verschiedenen Hardware-Plattformen nutzen – von einem Windows-CE-Gerät bis zum PC.

nen auch zum Ende einer Schicht in ei-nem Reporting für den Schichtleiter auf-bereiten, um den Verlauf der Klebekräfte exakt nachvollziehen zu können.