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pflege Sonja Fröse Was Sie über Pflegeberatung wissen sollten Grundlagen, Kompetenzen und professionelle Dokumentation 2., aktualisierte Auflage

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pflege

Sonja Fröse

Was Sie über Pflege beratung wissen solltenGrundlagen, Kompetenzen und professionelle Dokumentation

2., aktualisierte Auflage

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Sonja Fröse

Was Sie über Pflegeberatung wissen sollten

Grundlagen, Kompetenzen und professionelle Dokumentation

2., aktualisierte Auflage

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Sonja Fröse ist Krankenschwester, Pflegedienstleitung und Qualitätsbeauftragte. Sie arbeitet als pflegefachliche Gutachterin beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Berlin-Brandenburg e.V. in Berlin.

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»Gute Pflege gibt es nicht von der Stange, sie muss wie ein Maßanzug auf die persönliche Situation zugeschnitten sein.«

(BunDeSGeSunDheitSMiniSter

herMAnn Gröhe)

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Inhalt

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

1 Welche Theorien und Konzepte zur Pflegeberatung Sie kennen sollten 111.1 Pflegeberatung: die Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

1.1.1 Wittener Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131.2 Erarbeiten Sie ein Beratungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.2.1 Kurz vorgestellt: Beratungsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151.2.2 Lernen Sie verschiedene Beratungsmethoden kennen . . . . . . . 19

1.3 Der Stellenwert der Beratung in der Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241.3.1 Beratung im pflegerischen Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261.3.2 Gesetzliche Vorgaben und Grundlagen zur Beratung

in der Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271.3.3 Wie Sie Beratung als vergütete Leistung wirtschaftlich

effektiver umsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311.3.4 Was Sie über Falschberatung wissen müssen . . . . . . . . . . . . . . . 341.3.5 Mögliche Rollenkonflikte bei der Pflegeberatung . . . . . . . . . . . 34

1.4 Präventiver Hausbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351.5 Weshalb Sie geeignetes Informationsmaterial bereithalten sollten . . . 36

1.5.1 Wie Sie geeignetes Informationsmaterial erkennen . . . . . . . . . 381.5.2 Wie Sie selbst geeignetes Informationsmaterial erstellen

können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381.6 Die Pflegestützpunkte – Vom Modellprojekt zum festen Bestandteil

des Gesundheitswesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

2 Warum die Beratungsperson eine wichtige Fachkraft im Unternehmen ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432.1 Selbstverständnis der Beratungsperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442.2 Wie Sie die Klientenzufriedenheit durch Service und Qualität

herstellen und erhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452.3 Aufgaben und Qualifikation der Beratungsperson . . . . . . . . . . . . . . . . 462.4 Die Stellenbeschreibung einer Beratungsperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.5 Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Beratungspersonen . . . . 492.6 Bringen Sie Ihre Kompetenzen als Beratungsperson ein . . . . . . . . . . . 492.7 Besondere Situationen in der Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

2.7.1 Gefährliche Pflege – was tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502.7.2 Wenn Klienten und/oder Angehörige keine Beratung möchten 532.7.3 Wenn eine Terminvereinbarung erschwert oder unmöglich wird 532.7.4 Wenn sich Beratungsperson und Beratende nicht mögen . . . . 55

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3 Wie Sie Ihre Beratung professionell dokumentieren . . . . . . . . . . . . . . . . 563.1 Welche Dokumentationsformulare Sie verwenden sollten . . . . . . . . . 56

3.1.1 Hinweise und Tipps zur alltäglichen Durchführung und Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

3.1.2 Führen Sie eine Beratungsmappe und/oder digitale Geräte mit sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

3.2 Die Änderungen zum Beratungsgespräch nach § 37 SGB XI . . . . . . . 643.2.1 Checkliste für das Beratungsgespräch

nach § 37 Abs. 3 SGB XI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 673.3 Das Beratungsgespräch nach § 45 SGB XI / individueller Pflegekurs . 72

3.3.1 Checkliste für das Beratungsgespräch nach § 45 SGB XI / individueller Pflegekurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

4 Weshalb Sie sich umfassend mit Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln auskennen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764.1 Definition »Pflegehilfsmittel« und »Hilfsmittel« . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

4.1.1 Gekürzte Hilfsmittelübersichtsliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 784.2 Was Sie zum Hilfsmittelrezept wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

4.2.1 Was Sie über »Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel« wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

4.2.2 Was Sie über »Technische Pflegehilfsmittel« wissen sollten . . 824.3 Häufig genutzte Pflegehilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874.4 Lernen Sie den Unterschied zwischen Alltagshilfen und Pflegehilfs-

mittel kennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 924.5 Lernen Sie ungewöhnliche Hilfsmittel kennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5 Weshalb Sie die Leistungen der Pflegeversicherung sehr gut kennen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.1 Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.2 Die Pflegegrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 985.3 Von der Beantragung bis zum Erhalt des Pflegegrades . . . . . . . . . . . . 995.4 Was Sie zur Inanspruchnahme von Tagespflege, Nachtpflege,

Kurzzeitpflege, Urlaubs- und Verhinderungspflege und stundenweiser Verhinderungspflege wissen müssen . . . . . . . . . . . . . . 110

5.5 Leistungen für pflegende Angehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

6 Was Sie zu sozialrechtlichen Fragen und finanziellen Hilfen wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.1 Wissenswertes zum Schwerbehindertenausweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.2 Was Sie zur Zuzahlungsbefreiung und Chronikerregelung wissen

sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.3 Was Sie zum Betreuungsrecht wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

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7 Pflegende Angehörige und Klient sind Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257.1 Erstgespräch und Beziehungsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

7.1.1 Kommunikation mit pflegenden Angehörigen . . . . . . . . . . . . . 1267.2 Bieten Sie einen Grundkurs für pflegende Angehörige an . . . . . . . . . 127

7.2.1 Bieten Sie individuelle Pflegekurse (gemäß § 45 SGB XI) an . . 1277.3 Lernen Sie mögliche entlastende Hilfs- und Betreuungsdienste

kennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.4 Zusatzangebote für pflegende Angehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

7.4.1 Tagespflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317.4.2 Nachtpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

8 Weshalb Sie Ihre Kenntnisse zur Wohnraumanpassung vertiefen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348.1 Weshalb Sie die Voraussetzungen und Ziele der Wohnraum-

anpassung kennen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1358.1.1 Checkliste Wohnraumanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

8.2 Möglichkeiten der Wohnraumanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1408.3 Wohnraumanpassungsmaßnahmen im Sanitärbereich . . . . . . . . . . . . 1418.4 Wie Sie bei einer Wohnraumanpassungsmaßnahme vorgehen

sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1448.5 Mögliche Kostenträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1468.6 Was Sie über »alternative Wohnformen« wissen sollten . . . . . . . . . . . 147

8.6.1 Betreutes Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

9 Was Sie zu ergänzenden Angeboten und Therapien wissen sollten . . . 1529.1 Ambulante Psychiatrische Pflege (APP) /Psychiatrische

Krankenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1539.2 Soziotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1539.3 Physikalische Therapie/Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1549.4 Logopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1549.5 Ergotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1559.6 Podologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1569.7 Ambulante/stationäre Rehabilitationsmaßnahmen

und  Rehabilitationssport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1569.8 Krankenbeförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1579.9 Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, Hospizdienste

und Hospiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1589.10 Sonstige Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

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Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Literatur- und Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

Ämter, Anlaufstellen und ihre Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163Gesetzliche Kranken- und Pflegekassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164Adressenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165MDK – Medizinischer Dienst der Krankenkassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166Internetadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

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Danksagung

In der ersten Auflage galt mein erster Dank meinem damaligen Arbeitgeber, der eigens für mich die Stelle einer Pflegeberaterin in einem ambulanten Pflegedienst mit einigen Zusatzaufgaben schuf und damit eine Herzensangelegenheit für mich auf dem »Dienst-weg« erfüllte. Dafür bin ich noch immer dankbar!

Inzwischen bin ich in einem anderen Bereich des Gesundheitswesens tätig: Als pflege-fachliche Gutachterin beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen Berlin-Branden-burg e.V. kann ich auch weiterhin der Beratungstätigkeit nachgehen.

Der Bedarf an Beratung verschiedenster Art ist ungebrochen und ich bin dankbar für knifflige Fragen, wissbegierige Pflege- und Hilfebedürftige und deren Angehörige, umgesetzte Beratungsvorschläge, neues Wissen zu speziellen Gegebenheiten und für ehrliches Feedback. Ein herzliches Dankeschön gilt insofern all meinen Klienten!

Herzlichst möchte ich mich bei meinem Ehemann und meiner Familie für die vielen intensiven Gespräche und Reflexionen rund um die Thematik der Pflege, speziell im Sinne der Selbstbestimmung des Klienten, bedanken.

Vielen Dank auch an meine Lektorin Claudia Flöer, die mich durch E-Mail-Beratung mit aktuellstem Wissen, Rat und Kompetenz unterstützt.

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Vorwort

Seit der Veröffentlichung der Erstauflage dieses Fachbuches 2010 scheint Beratung in aller Munde zu sein. Dennoch wirkt es, als sei es ein Kampf gegen Windmühlen: Die Unwissenheit und die damit einhergehende Unsicherheit bei pflege- oder hilfebedürf-tigen Menschen und deren Angehörigen, wenn es um die pflegerische Versorgung geht, ist hoch. So hoch, dass die Politik zunächst im Rahmen des Pflegeneuausrich-tungsgesetz (2013) sogenannte »Beratungsgutscheine« ausgab, um den bereits seit 2009 bestehenden gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose Pflegeberatung praxisnaher zu gestalten. Im Pflegestärkungsgesetz II, das zum 1. Januar 2016 bzw. in Teilen zum 1. Januar 2017 in Kraft trat/tritt, soll dieser Anspruch durch eine zeitnahe und neutrale Beratung nachhaltig gestärkt werden.

Ab 2017 sind die Pflegekassen zu Schulungen und Kursen für pflegende Angehörige verpflichtet. Alle Pflegebedürftigen erhalten regelmäßige Beratungsbesuche. Zukünftig werden die Kommunen nach dem Pflegestärkungsgesetz III, das am 1. Januar 2017 in Kraft treten soll, verpflichtet, die Beratung von Pflegebedürftigen, Behinderten und Angehörigen zu steuern. So sollen vorhandene Strukturen von Beratungs-, Pflege- und Betreuungsangeboten genutzt, reaktiviert und ausgebaut werden.

Strukturen zu schaffen kann nur ein erster Schritt sein, denn die Beratung muss in den meisten Fällen noch immer von den Betroffenen oder den Angehörigen aktiv einge-fordert werden. Dazu müssen sie aber zunächst wissen, wie notwendig eine solche Beratung ist. Im nächsten Schritt kommt es auf die Inhalte der Beratung an: dem Fragesteller müssen praxisnahe und umsetzbare Hilfen an die Hand gegeben werden können. In Einzelfällen wird auch eine Begleitung bis zur Umsetzung von bestimmten Hilfestellen notwendig sein. An dieser Stelle setzt dieses Fachbuch ein: Entgegen vieler theoretischer Fachbücher zum Thema Pflegeberatung geht es hier um Inhalte. Wer ist zuständig? Wer kommt ins Haus? Wer verschreibt? Wo findet man als Angehöriger/Pflegebedürftiger Gleichge-sinnte? Was kann man selbst tun?Leider muss ich gleich die Euphorie bremsen: Ein allumfassendes Beratungslexikon wird es vermutlich nicht geben können, aber neue Sichtweisen, breitgefächerte Infor-mationen und viele weiterführende Ansätze, die Sie gerne in Ihre tägliche Beratungs-praxis übernehmen können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gute Resonanzen bei der gemeinschaftlichen Umsetzung der Inhalte mit den Pflege- und Hilfebedürftigen und deren Angehörigen!

Berlin, im Januar 2017 Sonja Fröse

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1 welche theorIen unD konzepte zur  pflegeberatung sIe kennen sollten

Bevor Sie mit der Beratung beim Betroffenen und dessen Angehörigen starten, machen Sie sich Gedanken zum Gesprächsverlauf und -inhalt. Sie fragen sich, ob Sie alle Fragen beantworten können und wie Sie heikle oder sehr intime Themen ansprechen können.

Sie werden sich Gedanken machen, wie Sie die umfassenden Leistungen der Pflegever-sicherung verständlich »an den Mann bringen« können und möglichst im Zeitrahmen bleiben, den Ihnen Ihr Unternehmen gesteckt hat. Sie möchten natürlich nichts an Inhalten vergessen und möglichst alle pflegerelevanten Informationen sammeln und die Ergebnisse Ihrer Beratung dokumentieren. Nach § 7a SGB XI hat die Pflegebera-tung folgende Aufgaben zu erfüllen: • Den Hilfebedarf unter Berücksichtigung der Feststellungen der Begutachtung durch

den medizinischen Dienst der Krankenversicherung systematisch zu erfassen und zu analysieren.

• Einen individuellen Versorgungsplan mit den im Einzelfall erforderlichen Sozial-leistungen und gesundheitsfördernden, präventiven, kurativen, rehabilitativen oder sonstigen medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfen zu erstellen.

• Auf die für die Durchführung des Versorgungsplans erforderlichen Maßnahmen ein-schließlich deren Genehmigung durch den jeweiligen Leistungsträger hinzuwirken.

• Die Durchführung des Versorgungsplans zu überwachen und erforderlichenfalls einer veränderten Bedarfslage anzupassen.

• Bei besonders komplexen Fallgestaltungen den Hilfeprozess auszuwerten und zu dokumentieren.

Sie müssen sich also im Klaren darüber sein, welches Ziel Sie mit einer Beratung ver-folgen und wie Sie es bestmöglich erreichen. Sie wollen (und sollen) durch Ihre Bera-tung nicht nur helfen, sondern auch prophylaktisch einwirken, indem Sie zum Beispiel pflegende Angehörige auf die Gefahren eines Druckgeschwürs hinweisen. Ihre Kunden werden sicherlich noch weitere Fragen haben: • Informationen über barrierefreies Wohnen und die Zuschüsse zu wohnumfeldver-

bessernden Maßnahmen• Zuschüsse und Kostenübernahmen der Pflegeversicherung• Entscheidung: Pflegen zu Hause oder im Heim?• Informationen rund um die Stellung der pflegenden Angehörigen (z. B. Versiche-

rung etc.)• Fragen zur Begutachtung• Fragen rund um die ambulante Krankenpflege

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Welche theorien und Konzepte zur Pflegeberatung Sie kennen sollten12

Beginnen wir also mit einer Definition, damit Sie zunächst ein sicheres Fundament für Ihre Beratung haben.

1.1 Pflegeberatung: die Definition

Das Bundesministerium für Gesundheit definiert eine Pflegeberatung wie folgt: »Die Pflegeberatung soll die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen besser dabei unter-stützen, die ihnen zustehenden Leistungen für die Pflegebedürftigen und die Entlas-tung der pflegenden Angehörigen besser zu nutzen. Die Pflegeberatung unterstützt dabei, aus den verschiedenen Angeboten die für sie am besten passenden Leistungen nach ihren Bedarfen und Wünschen zusammen zu stellen. Die Pflegeberatung erstellt bei Bedarf und auf Wunsch der Anspruchsberechtigten auch einen individuellen Versorgungsplan.«1

Pflegeberatung

Der Begriff Pflegeberatung, wie er in diesem Buch angewendet wird, meint die möglichst ganzheitliche und individuelle Beratung in jeder Form, vom Betroffenen oder dessen Angehörigen gefordert oder aufgrund pflegefachlicher oder sozialer notwendigkeit (siehe Kapitel 9).

Eine Pflegeberatung ist ein Prozess: »Dabei lassen sich elf Prozessschritte unterscheiden: 1. Der Klient äußert seinen Hilfebedarf. 2. Die Beratungssituation ist definiert.3. Der Klient wird zum freien Ausdruck seiner eigentlichen Probleme ermutigt. 4. Der Berater akzeptiert und klärt die Aussagen des Klienten, damit dieser sie struk-

turieren und verarbeiten kann.5. Der Berater versucht, hinter den Aussagen des Klienten liegende Gefühle zu

klären.6. Der Berater bestärkt positive Impulse des Klienten in Richtung Problemlösung.7. Der Klient entwickelt eine neue Sichtweise gegenüber seinen Problemen.8. Die zur Wahl stehenden Lösungsmöglichkeiten werden geklärt.9. Der Klient versucht die Realisierung von Lösungsansätzen.

10. In der Realisierung gewinnt der Klient neue Sichtweisen für seinen Umgang mit Problemen.

11. Der Klient ist in der Lage, seine Probleme selbst zu bewältigen.«2

1 http://www.bmg.bund.de/themen/pflege/pflegestaerkungsgesetze/fragen-und-antworten-zum-psg-ii.html [Zu-griff am 17.10.2016]

2 Vgl. emmrich, D., hotze, e. & Moers, M. (2006). Beratung in der ambulanten Pflege – Problemfelder und Lösungs-ansätze. Kallmeyer

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Pflegeberatung: die Definition 13

Dabei sind natürlich Informationen die zentralen und wichtigsten Bestandteile (Punkt 1). Da sich jedoch im Laufe der Zeit häufig der Zustand und damit auch der Hilfebedarf der Betroffenen verändern, muss sich auch die Beratung dementsprechend anpassen. Nicht immer wird von Seiten der Angehörigen und Betroffenen ein Bera-tungsbedarf gesehen. Wenn Sie aus pflegefachlicher oder sozialer Sicht einen Bera-tungsbedarf erkennen, ist dies ebenfalls der Einstieg in die Beratung.

1.1.1 Wittener Werkzeuge

Eine Gruppe um die Pflegewissenschaftlerin Dr. Angelika Zegelin von der Universität Witten/Herdecke arbeitet seit mehreren Jahren an einem spezifischen Beratungsansatz für die Pflegeberufe. Dabei kristallisierten sich die sog. »Wittener Werkzeuge« als Basis einer Beratung heraus. »Der Ansatz versteht sich noch »in Entwicklung« und wird stets verfeinert. Er firmiert zwar unter der Überschrift »Beratung«, beinhaltet aber ein umfassendes Kommunikationsprogramm mit deutlichen Anteilen zur Förderung der Selbstpflege von Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeitern.«3

Zunächst umfasst das Konzept der Wittener Werkzeuge eine Reihe von klientenbezo-genen Elementen »(Patient Care):• Achtsamkeit• Einlassung• Mitgefühl• Ermutigung• Berührung

Allerdings bleiben diese Werkzeuge wirkungslos, wenn nicht der Berater selbst »ganz bei sich« ist und die Werkzeuge lebt. Aus diesem Grund widmen sich fünf Elemente dem Befinden des Pflegenden (Self Care):• Selbstachtung• Intuition• Selbst-Spürung• Selbst-Ermutigung und• Selbst-Stärkung«4

Dieser Beratungsansatz, der sowohl den Klienten als auch den Beratenden in den Blick nimmt (Double-Care) wurde zunächst in der Krankenpflege eingesetzt und ist nun auch bereits in der Altenpflege anzutreffen. Erste Erfahrungen damit sind ermutigend.

3 Zegelin, A. (2016). hungrig nach Zuwendung. in: Altenpflege 02/16. S. 57, hannover: Vincentz4 ebd., S. 58

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Welche theorien und Konzepte zur Pflegeberatung Sie kennen sollten14

Was Pflegeberatung leisten soll

1. Pflegeberatung soll individuell angepasst an den Möglichkeiten und Vorausset-zungen des Betroffenen und ggf. dessen Angehörigen sein.

2. Pflegeberatung soll Möglichkeiten zur Verbesserung aufzeigen. Ob diese dann auch umgesetzt und genutzt werden, müssen Betroffene und Angehörige ent-scheiden.

3. Pflegeberatung soll von allen Beteiligten verstanden werden.4. Pflegeberatung muss in Abständen wiederholt werden. Ggf. sind die gesetzlich

vorgegebenen Zeiträume zu groß.

1.2 Erarbeiten Sie ein Beratungskonzept

Mit einem konkreten Beratungskonzept können Sie sich im Vorfeld selbst eine Über-sicht verschaffen, die Ihnen, aber auch Ihrem Klientel (Betroffene und Angehörige) aufzeigt, wie Sie sich mit dem Thema Beratung auseinandergesetzt haben und was Ihre Ziele dabei sind. • Was wollen Sie mit Ihrer Beratung erreichen? • Zu welchen Themen werden Sie beraten?• Welche Qualifikationen haben Sie?• Wo setzen Sie einen Schwerpunkt bei der Beratung?• Wie definieren Sie eine kompetente und gute Beratung?• Welche Anforderungen stellen Sie an eine Beratung?• Welche Anforderungen stellen Klienten und Angehörige an eine Beratung?• Welche Möglichkeiten der Beratung haben Sie?• Wie lange sollte eine gute Beratung dauern?• Ist Beratung wirtschaftlich? Wie können Sie eine (bessere) Wirtschaftlichkeit errei-

chen?• Welchen Stellenwert nimmt Pflegeberatung in Ihrem Unternehmen ein?• Woher bekommen Sie das notwendige Wissen für die Beratung?• Welche Voraussetzungen müssen für eine gute Beratung erfüllt sein?• Wie können Sie die Qualität einer Beratung überprüfen?• Wie können Sie feststellen, ob alles verstanden wurde?

Diese und ähnliche Fragen beantworten Sie im Rahmen Ihres Beratungskonzepts, das Sie individuell an Ihr Unternehmen, Ihre Situation und Ihre Gegebenheiten anpassen. Das Beratungskonzept kann durch eine Richtlinie oder Standard, die Stellenbeschrei-bung für die Beratungs(fach)kraft sowie spezielle Checklisten usw. ergänzt werden.

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Das Beratungskonzept

Die Beantwortung der Fragen oder ein komprimiertes Beratungskonzept könnte sich auch im Pflegeleitbild bzw. unternehmensleitbild wiederfinden.

Beratungskonzepte setzen dann an, »wenn ein Ratsuchender sich in einer für ihn pro-blematischen Situation sieht, die ihn veranlasst, sich … an einen Berater zu wenden. Der Startpunkt von Beratung ist die Sicht des Klienten auf eine problematische Situation.«5 Insofern beginnt ein Beratungskonzept zumeist mit der Phase der Pro-blemerfassung. In einem anschließenden Gespräch werden dann Ziele definiert. Ggf. muss sich der Berater hier Experten suchen, die ihm innerhalb der Beratung weiterhel-fen. Sind die Ziele oder Teilziele geklärt, erfolgt der Schritt »vom Problem zur Lösung«6, also die Intervention und schließlich die Evaluation: Was bringt die Inter-vention?

1.2.1 Kurz vorgestellt: Beratungsmodelle

Der theoretische Hintergrund verschiedener Beratungsmodelle dient dem Vergleich, der Übersicht und der Erkenntnis, nach welchem Modell Sie arbeiten wollen. Wie so häufig, ist eine Reinform bestimmter Beratungsmodelle selten und eine Mischform aus den verschiedenen theoretischen Modellen die Regel.

Bei der salutogenetischen Beratung geht es darum, den Betroffenen anhand seines individuellen Lebensstils und -hintergrundes für gesundheitsfördernde und gesund-heitserhaltende Möglichkeiten zu sensibilisieren und Hinweise für deren Umsetzung zu geben. Ein Mensch, der verstanden hat, dass er selbst etwas für seine Gesundheit tun kann und muss, wird dies eher umsetzen, als jemand, dem man vorschreibt, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen.

ein beispiel: Berater: »Sie haben mir erzählt, dass Sie früher gern zum Friedhof gegangen sind.«Klient: »Ja, früher bin ich immer mit dem Rad gefahren, aber jetzt mit dem Rollator – es ist einfach zu weit.«Berater: »Aber wenn Sie jemand zum Friedhof fahren würde?«Klient: »Das wäre klasse! Ich könnte dann eine Zeit absprechen, zu der ich wieder abgeholt werden möchte, oder sogar den Nachhauseweg selber schaffen. Eine Weg-

5 dip (hrsg.) (2009). Beraterhandbuch – Präventive hausbesuche bei Senioren. Schlütersche, hannover, S. 956 ebd., S. 96

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strecke  – das schaffe ich noch. Das wäre sogar ein gutes Training. Aber wer macht denn so etwas?« Berater: »Es gibt einen Beförderungsdienst zum Friedhof. Ich habe Ihnen die Telefon-nummer schon herausgesucht.«

Von einer lösungsorientierten Beratung kann man sprechen, wenn der Schwerpunkt auf die Entfernung und Verminderung von vorhandenen Problemen gerichtet ist. Durch einen »neuen Blick von außen« können auch erste Anstöße gemacht werden, die Durchführung liegt natürlich in der Hand des Betroffenen und dessen Angehöri-gen. Von einer gemeinsamen Zusammenarbeit ist jedoch bei allen Seiten auszugehen.7

ein beispiel:Klient: »Ich pflege meine Frau wirklich gern. Aber allmählich wird mir das alles ein bisschen viel. Und meine Kinder will ich auch nicht immer fragen.«Berater: »Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Frau in eine Tagespflege-Einrichtung zu geben? Sie könnten sich dann mal etwas Ruhe gönnen. Und Ihre Frau wäre bestens versorgt.«Klient: »So etwas gibt es? Was kostet denn das? Und wie sieht das konkret aus?«Berater: »Ich habe Ihnen hier bereits ein paar Prospekte mitgebracht und außerdem kann ich Ihnen anbieten, dass Sie einmal in die Einrichtung XY fahren.«

Bei der personen- oder klientenzentrierten Beratung steht der Betroffene im Mittel-punkt. Die drei Hauptaspekte sind hier (1) Empathie für den Betroffenen, (2) Kongru-enz (Echtheit der Beratungsperson) und (3) Akzeptanz des Betroffenen mit all seinen Stärken und Schwächen. Gemeinsam mit dem Betroffenen sollen die aktuellen Geschehnisse in die Beratung einfließen. Hier geht es also mehr um die innere Hal-tung der Beratungsperson als um die eigentlichen Inhalte des Gesprächs.8

ein beispiel: Senior: »Nee, nee, Verbesserung gibt es da nicht mehr – da muss man die Kirche im Dorf lassen. Das Alter schreitet fort, die Funktion der Organe lässt kontinuierlich nach. Das kann sich nicht mehr verbessern.«Das Gespräch setzt sich über Möglichkeiten, Veränderungen hinauszuzögern, und dass man oft tun will, was man kann, fort. Es kommen andere Alltagsbelange ins Spiel. Senior: »Also, das mit meinen Knochen – da hab ich das Gefühl, meine Knochen oder Muskeln müssen fester geworden sein. Vor einigen Jahren habe ich mir immer etwas gebrochen, wenn ich gestürzt oder auch nur fast gestürzt bin.«Er zählt mehrere Frakturen auf.

7 Literaturtipp: Bamberger, G. G. (2010). Lösungsorientierte Beratung. Beltz, Weinheim 8 Literaturtipp: Weinberger, S. (2008). Klientenzentrierte Gesprächsführung. Juventa, Frankfurt

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Berater: »Na, das wäre ja mal ein Beispiel für etwas, das auch bei fortschreitendem Alter verbessert werden kann.»Senior (lacht, wirkt amüsiert und überrascht): »Alle Achtung  – so könnte man das auch sehen.«9

Mit der konfrontativen Beratung ist ein drastisches Verdeutlichen von Geschehnissen gemeint, die eintreten können, wenn sich der Betroffene nicht an die Vorgaben der Beratung (oder des Arztes) hält. Durch knappe Sätze, die den Klienten und seine Angehörigen wachrütteln sollen, wird versucht, den Klienten dazu zu bringen, das zu tun, was die Beratungsperson empfiehlt. Erklärende Worte werden nicht oder nur selten benutzt. Diese Form der Beratung ist eher ein Hilfeschrei der Beratungsperson als ein wirkliches Modell zur Beratung.

ein beispiel:Klient: »Ich komme von meinem Gewicht einfach nicht runter. Dabei esse ich gar nicht viel.«Berater: »Allein das, was ich hier auf dem Tisch sehe, würde reichen, um eine Großfa-milie satt zu machen.«Klient: »Aber das ist nur mein Frühstück!«Berater: »Umso schlimmer! Wenn Sie so weiter essen, brauchen Sie sich um eine Diät bald keine Gedanken mehr zu machen. Da ist der Herzinfarkt sowieso schneller!«

Im Folgenden finden Sie 10 Tipps, die die besten Lehrweisen und Informationen aus den verschiedenen Beratungsmodellen und -ansätzen einschließen:

10 Tipps für beratende Pflegefachkräfte

1. Sie müssen nicht immer einen helfenden hinweis geben! es kann durchaus sein, dass Sie zum Beratungsbesuch kommen und alles in Ord-nung ist. Alle Anträge sind gestellt und bewilligt, die Versorgung läuft problem-los und Klient und Angehörige sind mit der Situation zufrieden. Dann gibt es nichts anders für Sie zu tun, als ebenfalls zufrieden über die vorgefundene Situa-tion zu sein. Sollte es nicht eigentlich immer so sein?

2. Sie müssen bestimmte Situationen akzeptieren! Wenn der Klient partout kein hilfsmittel haben möchte, seine teppiche nicht ein-rollen möchte oder die Angehörigen keine hilfe annehmen möchten, dann müs-sen Sie das auch akzeptieren können. Sie haben Vorschläge gebracht, Adressen verteilt, ihre Meinung geäußert, alles dokumentiert – mehr können Sie nicht tun.

9 Dip (hrsg.) (2009). Beraterhandbuch – Präventive hausbesuche bei Senioren. Schlütersche, hannover, S. 89

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