Sonographische, klinische und laborchemische Parameter bei ... · in diesem Zusammenhang auch der...
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Ruhr – Universität Bochum
PD Dr. med. A. Gillessen
Dienstort: Herz-Jesu-Krankenhaus Münster
Abteilung für Innere Medizin
_________________________________ Sonographische, klinische und laborchemische Parameter bei nicht durch Alkohol bedingten Fettlebererkrankungen – Untersuchung an 65 Patienten
der Medizinischen Klinik Marienhospital Herne
Inaugural – Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr – Universität Bochum
Vorgelegt von
And Alper Alpaslan
aus Herne
2005
Dekan : Professor Dr. med. G. Muhr Referent: PD Dr. med. A. Gillessen Korreferent: Prof. Dr. med. Wolfgang E.W. Schmidt Prof. Dr. med. Wolff-H. Schmiegel Tag der mündlichen Prüfung: 29.11.2005
Meinen lieben und unendlich geduldigen Eltern
Gülay und Fuat Alpaslan,
sowie meiner Großmutter Nebahat Erdoğan
Inhaltsverzeichnis
I
Inhaltsverzeichnis Seite I Abkürzungsverzeichnis Seite III
1. Einleitung 1.1 Eigener Untersuchungsansatz Seite 1
1.2 NASH (Nonalcoholic Steatohepatitis) Seite 2
1.3 Pathophysiologie der Steatose/Steatosis hepatitis
1.3.1 Alkohol Seite 7
1.3.2 Hepatitisviren Seite 14
1.3.3 Weitere Ursachen einer Steatosis hepatitis Seite 15
1.3.4 Leberzirrhose und ihre Komplikationen Seite 16
2. Patienten und Methode
2.1 Patienten
2.1.1 Auswahl der untersuchten Patienten Seite 17
2.1.2 Alters- und Geschlechtsverteilung Seite 17
2.1.3 Gewichtsverteilung und Body-Mass-Index Seite 17
2.1.4 Beschwerdesymptomatik Seite 18
2.1.5 Klinische Untersuchung Seite 19
2.1.6 Leberbiopsie Seite 20
2.2 Methode
2.2.1 Studiendesign Seite 21
2.2.2 Sonographiegerät und Ultraschallgel Seite 24
2.2.3 Sonographische Untersuchungstechnik der Leber Seite 24
2.2.4 Sonographische Einteilung der Fettleber / Steatosis Seite 25
2.2.5 Laborbestimmungen Seite 25
2.2.6 Leberparameter Seite 26
Inhaltsverzeichnis
II
2.2.7 Serologische Diagnostik der Hepatitisviren Seite 29
2.2.8 CDT, Insulin, Freie Fettsäuren Seite 30
2.2.9 Statistik Seite 32
3. Ergebnisse
3.1 Alle Patienten und alle Daten Seite 34
3.2 Ergebnisse im Vergleich zu den Sonographiebefunden Seite 50
3.3 Abhängigkeitsüberprüfung durch den χ2-Test Seite 55
3.4 Potentielle Patienten mit NASH Seite 58
3.5 Mögliche Ursachen bei den Patienten mit NASH Seite 59
3.6 Vergleiche zwischen der NASH- und Alkohol-Gruppe Seite 62
4. Diskussion
4.1 Ergebnisse aller Patienten und Daten Seite 69
4.2 Ergebnisse der Sonographiebefunde Seite 71
4.3 Ergebnisse des χ2-Tests Seite 72
4.4 Verteilung der verdichteten Leberbinnenechos Seite 74
4.5 Verteilung der möglichen Patienten mit NASH mit dem Seite 76
Vergleich in der Literatur
4.6 Vergleich zwischen den Gruppen Seite 98
5. Zusammenfassung Seite 104
6. Literaturverzeichnis Seite 105
7. Danksagung Seite 116
8. Lebenslauf Seite 117
Abkürzungsverzeichnis
III
Abkürzungsverzeichnis
β-Oxidation Beta-Oxidation
γ - GT γ – Glutamyltransferase
ACE-Hemmer Angiotensin converting enzyme-Hemmer
Acetyl-CoA Acetyl-Coenzym A
ADH Alkoholdehydrogenase
AIH Autoimmunhepatitis
Ak Antikörper
ALDH Aldehyddehydrogenase
ALT Alanine aminotransaminase
AMA Antimitochondrialer Antikörper
ANA Antinukleärer Antikörper
ANCA Antineutrophiler cytoplasmatischer Antikörper
AP Alkalische Phosphotase
ASH Alcoholic steatohepatitis
AST Aspartate aminotransaminase
ATP Adenosin Triphophat
BMI Body-Mass-Index
CAH Chronisch aggressive Hepatitis
CDT Carbohydrat-deficient Transferrin
ChE Cholinesterase
CT Computertomographie
DM Diabetes mellitus
ER Endoplasmatisches Retikulum
FFS Freie Fettsäuren
GLDH Glutamatdehydrogenase
GOT Glutamat-Oxalat-Transferase
GPT Glutamat-Pyruvat-Transferase
H2-Blocker Histamin2-Rezeptoren-Blocker
HAV Hepatitis A Virus
HBs-Ag Hepatitis B Surface-Antigen
Abkürzungsverzeichnis
IV
HBV Hepatitis B Virus
HCV Hepatitis C Virus
HDL High density lipoproteine
HDV Hepatitis D Virus
Hep. Hepatitis
HEV Hepatitis E Virus
Ig Immunglobulin
IR Insulinresistenz
JIB Jejunoilealer Bypass
kDa kilo Dalton
LDL Low density lipoproteine
MCL Medio-Clavicular-Linie
MCV Mittleres zelluläres Volumen
MD-Op Magen-Darm-Operation
MEOS Mikrosomales ethanoloxidierendes System
MS Metabolisches Syndrom
MTA Medizinisch Technische Assistentin
MW Mittelwert
NAD Nicotinamid-adenin-dinucleotid
NAFLD Nonalcoholic fatty liver disease
NASH Nonalcoholic steatohepatitis
NHNES National Health and Nutrition Examination Survey
OLT Orthograde Lebertransplantation
PBC Primäre Biliäre Zirrhose
PCR Polymerase Chain Reaction
pGT Pathologische Glucosetoleranz
PSC Primäre Sklerosierende Cholangitis
RF Risikofaktor
RNA Ribonucleic acid
RR Relative Risk
TNF-α Tumornekrosisfaktor α
TSH Thyroid stimulating hormone
VLDL Very low density lipoproteine
Einleitung Kapitel 1
1
1 Einleitung 1.1 Zielsetzung und eigener Untersuchungsansatz
In der heutigen Zeit wird nahezu bei allen stationären internistischen Patienten
eine Abdomensonographie durchgeführt. Dabei fallen oftmals verdichtete Leber-
binnenechos auf. Im Jahre 1980 wurde von Ludwig als eine weitere Differentialdi-
agnose der verdichteten Leberbinnenechos der Begriff NASH (Nonalcoholic stea-
tohepatitis) geprägt (100). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Anteil der Pati-
enten mit Verdacht auf NASH in diesem Patientengut zu bestimmen, die Vertei-
lung der möglichen Ursachen herauszufinden und vorhandene signifikante Unter-
schiede zwischen Patienten der NASH- und der Alkohol-Gruppe aufzudecken.
In dieser retrospektiv angelegten Untersuchung im Universitätskrankenhaus Ma-
rienhospital Herne wurden diejenigen Patienten herausgesucht, bei denen folgen-
de zwei Merkmale zutrafen:
(1) erhöhte Serum-GOT- und / oder erhöhte -GPT-Werte und (2) sonographisch verdichtete Leberbinnenechos.
Diese Patienten wurden nach einer Klassifikation, die erstmals in einer Arbeit von
Wu et al. (1998) publiziert worden ist, in 4 sonographische Klassen eingeteilt (sie-
he Tabelle 6, S.25). Dabei wurden untersucht:
(1) Zusammenhänge zwischen Schweregrad der Ultraschallbefunde und kli-
nischen, laborchemischen, anamnestischen und erblichen Parametern mit
verschiedenen statistischen Tests,
(2) zugrunde liegende Erkrankungen der Patienten mit verdichteten Leberbin-
nenechos,
(3) die Verteilung der Ätiologien bei Patienten mit Verdacht auf NASH,
(4) mögliche signifikante Unterschiede zwischen Patienten der NASH- und
der Alkohol-Gruppe mit verschiedenen statistischen Tests.
Einleitung Kapitel 1
2
1.2 Nicht alkoholische Steatohepatitis (NASH) Geschichte Die Vorstellung, dass bei Nichtalkoholikern histopathologische Läsionen der Leber
auftreten können, die denen der Alkoholiker ähneln, nahm in den siebziger Jahren
Gestalt an. Sie beruhte auf Beobachtungen, die bei extrem Übergewichtigen nach
operativer Anlage eines jejunoilealen Bypasses (JIB) und bei einzelnen Patienten
nach einer langdauernden Glukokortikoid-Therapie gemacht wurden. Adler und
Schaffner beschrieben 1979 die Fettleberhepatitis und Leberzirrhose bei adipösen
Patienten. Der Begriff NASH wurde 1980 von Ludwig et al. geprägt, um auf Schä-
den in Lebern von Nichtalkoholikern hinzuweisen, die der alkoholischen Hepatitis
zum Verwechseln ähnlich sein können (44).
Definition Unter einer NASH versteht man das gemeinsame Auftreten eines Leberzellscha-
dens (Verfettung, Nekrose) mit entzündlichen Zellinfiltraten aus neutrophilen Gra-
nulozyten und mononukleären Zellen und einer wechselnd stark ausgeprägten
Fibrose. Die Läsionen gleichen weitgehend denen bei alkoholischer Hepatitis, oh-
ne dass ein größerer Alkoholkonsum (< 20g Alkohol pro Tag) vorliegt. Häufig fällt
in diesem Zusammenhang auch der Begriff NAFLD (nonalcoholic fatty liver disea-
se), der das gesamte histologische Spektrum von der reinen Fettleber über Stea-
tohepatitis (Entzündung, Nekrose) und Fibrose bis hin zur Zirrhose abdeckt (58,
114).
Epidemiologie In Autopsiestudien wurde die Prävalenz von NASH mit 4-6% angegeben. Zudem
sollen bis zu 20% der Patienten mit einer unklaren Transaminasenerhöhung eine
NASH aufweisen (95, 165). Als Risikofaktoren gelten Adipositas, Hyperlipidämie
und Diabetes mellitus (DM), als Risikogruppe Frauen mittleren Lebensalters (51,
100). Aber auch normalgewichtige Männer (7, 15) und übergewichtige Kinder (17,
139) können von NASH-Läsionen betroffen sein.
Einleitung Kapitel 1
3
Klassifikation Tabelle 1: Klinische Klassifikation von NASH (100)
klinische Bezeichnung und Prävalenz
Verlauf und Prognose Histologischer Befund
Nichtalkoholische Fettleber (sehr häufig)
im allgemeinen nicht progressiv, mit guter Prognose
Fetteinlagerungen mit keiner oder minimaler Entzündung und keiner Fibrose
Subakute (subfulminante) NASH (sehr selten)
kann in <6 Monaten zum Leberver-sagen führen
Fettleber mit submassiven Leberzellnekrosen
Chronische NASH (häufig) langsame Progression, im allgemei-nen >10 Jahre, in einigen Fällen zur Leberzirrhose fortschreitend
Fettleber mit leichter bis mäßiggradiger Entzündung und Fibrose (Zone 3)
Ätiologie Die Ursachen der NASH sind nur partiell verstanden. Adipositas und Diabetes
mellitus, die häufig im Rahmen eines metabolischen Syndroms auftreten, sind in
80-90% der Fälle von NASH anzutreffen (129). Auch andere Komponenten des
metabolischen Syndroms wie Hyperlipidämie (38, 152, 171) und arterielle Hyper-
tonie zeigen erhöhte Prävalenzen im Patientengut von Patienten mit NASH (99).
Die Hyperinsulinämie bzw. die Insulinresistenz (IR) können auch bei normgewich-
tigen Menschen zu einer NASH führen (92). Im Zusammenhang mit der IR steht
der gestörte Freie Fettsäure–Metabolismus (153) durch die gesteigerte Lipolyse
(30, 165).
Chirurgische Eingriffe zur Behandlung sehr adipöser Menschen wie die Anlage
eines jejunoilealen Bypasses (69), ausgedehnte Dünndarmresektionen mit Kurz-
darmsyndrom, bakterielle Überwucherung in blind loops (113, 118) und
Gastroplastiken (30) haben in bis zu 25% der Fälle zu massiven Fettleberhepatiti-
den zum Teil mit akutem Leberversagen geführt. Medikamente wie Amiodaron
(118), Glukokortikoide, synthetische Östrogene (151, 173), Tamoxifen, Tetrazykli-
ne und Kalzium-Kanalblocker (Nifedipin) können ebenfalls eine NASH verursa-
chen (51). Auch bei totaler parenteraler Ernährung (TPN) wurde die Ausbildung
einer NASH beobachtet (51, 61, 137).
Einleitung Kapitel 1
4
In einigen Studien konnte ein erhöhter Eisengehalt in Leber und Serum bei Patien-
ten mit NASH nachgewiesen werden (15, 65, 105). Seltene angeborene und er-
worbene metabolische Störungen wie z.B. Galaktosämie, Glykogenosen, M. Wil-
son oder Abetalipoproteinämie (51) sowie flüchtige petrochemische Substanzen
können eine NASH hervorrufen (40). Als weitere mögliche Ursachen gelten Hypo-
und Hyperthyreose (103, 122).
Pathogenese Die Pathogenese der NASH ist weitgehend ungeklärt. Eine Vielzahl von Ursachen
führt wahrscheinlich über eine gemeinsame pathogenetische Endstrecke zu den
typischen NASH-Läsionen. Amiodaron z.B. akkumuliert in den Lebermito-
chondrien, inhibiert dort sowohl die β-Oxidation (Ursache der Steatose) als auch
die oxidative Phosphorylierung. Die reduzierte Zellatmung senkt die ATP-
Konzentration (23) und es kommt zur intrazellulären Ansammlung hochreaktiver
Moleküle in Form freier, aus überschüssigen Triglyzeriden freigesetzten Fettsäu-
ren und nachfolgender Lipidperoxidation (15, 23). Dies erklärt auch das Auftreten
von NASH bei raschem Gewichtsverlust durch Hungern oder Diäten (135).
Pathologie Das histopathologische Bild wird durch Leberzellschäden (Ballonierung, Verfet-
tung, Nekrose), entzündliche Zellinfiltrate (neutrophilen Granulozyten, mononukle-
ären Zellen, Lymphozyten) und durch eine unterschiedlich starke Bindegewebs-
vermehrung geprägt. Mallory-Körper können auftreten (51). Die Tabellen 2 und 3
von Brunt (26) zeigen die Einteilung nach Grading und Staging.
Das histologische Spektrum der NASH ahmt das Bild der alkoholischen Hepatitis
nach und kann im Einzelfall von dieser kaum unterschieden werden (51, 100).
Einleitung Kapitel 1
5
Tabelle 2: Grading der NASH (26)
Grad Steatose* Ballonierung Entzündung**
Leicht, Grad 1 1-2 Minimal L: 1-2 P: keine - leichte Mäßig, Grad 2 2-3 Vorhanden –Zone 3 L: 2 P: leichte – mäßige Schwer, Grad 3 3 Ausgeprägt -Zone 3 L:3 P: leichte - mäßige
* 1 ≤ 33%, 33% < 2 <66%, 3 ≥ 66% ** L = Lobulär, (Foki/20x), P = Portal Tabelle 3: Stadieneinteilung - Fibrosescore für NASH (26)
Stadium Zone 3 Fibrose Portale Fibrose Brückenfibrose Zirrhose
1 Perizellulär, peri-sinusoidal, fokal oder ausgeprägt
0 0 0
2 Wie Stadium 1
Portale, periportale Fibro-se, fokal oder ausgeprägt
0 0
3 Septale Fibrose
Septale Fibrose + 0
4 +/- Zone 3 kann mit septalen Fibro-sen infiltriert sein
Portalfelder können mit septalen Fibrosen infilt-riert oder umgebaut sein
Ausgeprägt +
Klinik und Diagnose Der typische Patient mit NASH ist eine deutlich übergewichtige, etwa 50 Jahre alte
Frau, die an einem DM leidet und bei der seit längerem erhöhte Konzentrationen
der Transaminasen im Serum bekannt sind (1, 23, 100). Die meisten Patienten
sind klinisch unauffällig oder weisen – auch bei histologisch fortgeschrittenen Ver-
änderungen – nur uncharakteristische Symptome, wie Völlegefühl, Müdigkeit oder
geringe rechtsseitige Oberbauchbeschwerden, auf (119). Bei der körperlichen Un-
tersuchung fällt eine mäßige Hepatomegalie von weicher Konsistenz auf. Zeichen
der chronischen Lebererkrankung oder der fortgeschrittenen Zirrhose sind selten
(93). Über 90% der betroffenen Patienten weisen eine mäßige, meist unter 100 U/l
liegende Serumtransaminasenkonzentration auf. Die Höhe des Enzymanstiegs ist
Einleitung Kapitel 1
6
kein geeigneter Parameter zur Beurteilung des Schweregrades der Erkrankung.
Hinter geringen Transaminaseerhöhungen können sich ausgeprägte histopatholo-
gische Läsionen verbergen und umgekehrt (44). Der deRitis-Quotient (GOT/GPT)
liegt bei Patienten mit NASH meist <1 (51).
Bildgebende Verfahren wie Sonographie, Computer - und Magnetresonanztomo-
graphie sind in der Lage, Leberverfettungen oder einen zirrhotischen Leberumbau
darzustellen. Entzündliche Veränderungen können mit diesen Methoden jedoch
nicht erfaßt werden. Goldstandard bleibt die Leberbiopsie (99, 168).
Verlauf und Prognose Das Spektrum reicht von asymptomatischen (67, 93), nicht behandlungsbedürfti-
gen Veränderungen bis zur Leberzirrhose (93). Die Mehrzahl der Patienten mit
NASH hat eine gute Prognose. Häufig verläuft sie weniger progressiv als die alko-
holinduzierte Hepatitis (135). Die 5- und 10-Jahres-Überlebensraten sind bei Pati-
enten mit NASH signifikant länger als bei Alkoholikern (136). Aber auch bei kli-
nisch unauffälligen Patienten mit geringgradig erhöhten Serumtransaminasen
kann histopathologisch ein schweres Bild mit progredienter Entzündung und
Fibrose vorliegen. Die Leberbiopsie gibt Auskunft über den Schweregrad der
Schädigung. Wiederholte Leberbiopsate zeigen eine geringe Progredienz der Le-
berveränderungen. Diese korrelieren weder mit dem Grad der Adipositas noch mit
dem Ausmaß der Hyperlipidämie oder Hyperglykämie (48, 135). In 8–17% kann
die NASH zur Leberzirrhose fortschreiten (124). Sie wird auch als Ursache der
kryptogenen Zirrhose gehandelt (31, 132).
Therapie Bei beschwerdefreien Patienten mit geringen Leberveränderungen und ohne Pro-
gredienz bedarf es keiner spezifischen Therapie. Klinische, laborchemische oder
histologische Marker, die Betroffene mit erhöhtem Risiko einer progredienten Le-
bererkrankung definieren, existieren derzeit nicht. Das fehlende Verständnis der
Pathogenese der NASH limitiert gezielte Behandlungsoptionen. Unter einer behut-
samen Gewichtsreduktion (57), körperlicher Betätigung (161) und einer optimalen
Einstellung des DM (163) ist die NASH potentiell reversibel (44). Eine fettarme
Einleitung Kapitel 1
7
Diät wird Normalgewichtigen empfohlen (8). Drastisches Abnehmen kann zur Ver-
schlimmerung der Lebererkrankung führen (34, 95, 100). In einer Studie führte die
Aderlaßbehandlung über einen Zeitraum von 2-24 Monaten bei allen 16 Patienten
mit NASH zu einer signifikanten (p<0,01) Senkung der Serumtransaminasen (49).
In einer kürzlich durchgeführten Pilotstudie an 24 Patienten führte die einjährige
orale Therapie mit Ursodeoxycholsäure (UDCA), 13–15 mg/kg, zur signifikanten
Senkung der Leberwerte sowie zur Abnahme der Leberzellverfettung (91). In einer
weiteren Pilotstudie an 10 Patienten führte die einjährige orale Therapie mit 20g
Betaine pro Tag, einem Metaboliten des Cholins, ebenfalls zur signifikanten Sen-
kung der Transaminasen sowie bei 50% der Patienten zur Rückstufung der histo-
logischen Entzündungs- und Fibrosierungszeichen um mindestens zwei Punkte
(2). Im Zirrhosestadium steht als ultima ratio die orthograde Lebertransplantation
(OLT) zur Verfügung (35, 39, 54, 83, 85, 112).
1.3 Pathophysiologie der Steatose/Steatosis hepatitis
1.3.1 Alkohol
Der Alkoholismus ist als Zivilisationskrankheit anzusehen (66). Im Vergleich zu
Nicht-Alkoholikern sind Alkoholiker häufiger männlich, jünger als 65, allein ste-
hend, arbeitslos und psychisch auffällig (156). In Deutschland verursacht der Alkoholkonsum 30-50% aller Lebererkrankungen
(73). Der Zusammenhang zwischen Alkoholabusus und Leberzirrhose ist durch
mehrere epidemiologische Untersuchungen bewiesen: u.a. sind bei Alkoholikern
im Vergleich zu Nicht-Alkoholikern Zirrhosemorbidität (ca. 30fach) und Zirrhose-
mortalität (9-23fach) signifikant erhöht (66). Obwohl bei chronischem Alko-
holabusus regelmäßig eine Leberzellverfettung auftritt und Alkoholiker praktisch
immer eine Steatose aufweisen, entwickeln nur 20-25% aller Alkoholiker eine
Steatosis hepatitis und/oder Zirrhose. Die toxische Alkoholgrenze für die Leber ist
individuell verschieden und hängt sowohl von der konsumierten Menge als auch
Einleitung Kapitel 1
8
von der Dauer ab (70). Somit sind weitere Faktoren für die Entstehung schwerer
Leberschäden notwendig (66): Geschlecht: Beim Mann liegt die tägliche Toxizitätsgrenze bei etwa 30g, bei der
Frau bei etwa 20g Alkohol pro Tag. Genetik: Es besteht ein genetischer Polymorphismus für die Alkohol- und Alde-
hyddehydrogenase (ADH, ALDH), der zu unterschiedlichen Abbauraten von Alko-
hol und seines toxischen Stoffwechselprodukts Acetaldehyd führen kann. Ernährung: Neben der direkten hepatotoxischen Wirkung des Alkohols kann ein
hoher Nahrungsfettgehalt die Ausbildung einer Leberzirrhose begünstigen. Virushepatitis: Bei Alkoholikern mit Lebererkrankung werden signifikant häufiger
Serummarker für eine Hepatitis B oder C gefunden.
Trinkgewohnheit: Kontinuierliches Trinken über einen größeren Zeitraum ist risi-
koreicher als periodischer Konsum bei gleicher Alkoholmenge. Immunologie: Acetaldehyd, das obligate Produkt des Alkoholabbaus, führt durch
Proteinmodifikation (bei 85% der Alkoholiker (75)) zur Ausbildung antigener De-
terminanten, die Autoimmunprozesse auslösen können. Bei 70% der Patienten mit
alkoholischer Hepatitis werden vermehrt IgA-Ak nachgewiesen, die mit dem Pro-
teinacetaldehydaddukt kreuzreagieren (66). Dieser Addukt stimuliert die Kollagen-
und damit die Fibrosebildung in der Leber (75). Medikamente: Cimetidin (H2-Blocker) beispielsweise hemmt die ADH der Ma-
genmukosa und steigert so bei oraler Zufuhr die Alkoholbelastung der Leber (66).
Alkoholstoffwechsel Etwa 90% der aufgenommenen Alkoholmenge wird durch drei verschiedene En-
zymsysteme in der Leber abgebaut (<5% unverändert über Niere und Lunge;
<10% werden in der Magenmukosa verstoffwechselt):
Einleitung Kapitel 1
9
Die ADH baut unter Bildung von reduziertem NAD 90-95% des Alkohols ab
Das MEOS kann sich bei chronischem Alkoholkonsum adaptieren. Es handelt
sich dabei um ein Zytochrom P450 Oxidationssystem am endoplastischem Re-
tikulum (ER).
Die Katalase ist in den Peroxisomen lokalisiert und ermöglicht den oxidativen
Abbau von Ethanol unter Einwirkung von Wasserstoffperoxid (H2O2).
Alle drei Enzymsysteme bauen Ethanol zu Acetaldehyd ab. Dieses giftige Zwi-
schenprodukt muß anschließend durch die in den Mitochondrien lokalisierte ALDH
zu Acetyl-CoEnzym A (Acetyl-Co A) metabolisiert werden (70).
Die drei Formen der alkoholbedingten Leberschädigung – Steatose, Steatosis he-
patitis und Zirrhose -– können in dieser Reihenfolge zeitlich nacheinander auftre-
ten. Die Übergänge sind jedoch fließend. Eine Alkoholhepatitis wird auch bei ent-
wickelter Zirrhose beobachtet, aber eine Zirrhose kann auch direkt aus einer Stea-
tose entstehen (66):
1) Steatose (reine Fettleber) ohne entzündliche Reaktion Definition: Diffuse Ablagerung von Fetttropfen in mehr als 50% der Hepatozyten,
vor allem Triglyzeride (29) und Fettsäuren, aber in geringen Mengen auch Choles-
terin, Cholesterinester und Phospholipide (30, 172). Sind weniger Zellen betroffen,
spricht man von Leberzellverfettung (73). Pathogenese: Zwischen Dauer und Menge des Alkoholkonsums und der nachfol-
genden Leberparenchymschädigung besteht eine signifikante, lineare Beziehung
(143). Akute und chronische Alkoholzufuhr führen zur Fetteinlagerung in die Le-
ber, insbesondere von Triglyzeriden (70). Dies ist auf eine verminderte mito-
chondriale Fettsäureoxidation (110) und gesteigerte Fett-, Fettsäure- und VLDL-
Synthese, sowie auf eine gestörte Lipidabgabe der Leber zurückzuführen. Die e-
thanolinduzierte Redoxpotentialverschiebung hemmt die Oxidation von endogen
synthetisierten oder mit der Nahrung aufgenommenen Fettsäuren in der Leber.
Daneben spielen bei chronischem Alkoholkonsum auch strukturelle Veränderun-
gen an den Mitochondrien eine Rolle (66).
Einleitung Kapitel 1
10
Morphologie: Histologisch finden sich läppchenzentral betonte, ausgedehnte zy-
toplasmatische, mittelgroßtropfige Fettvakuolen, die den Zellkern an den Rand
verdrängen. Von Histiozyten umgebene Nekrosen und Mallory-Körperchen sind
bei der reinen Fettleber selten. Bei etwa 40% kommt es auch in diesem Stadium
zur leichten Fibrosierung und Sklerosierung, vor allem der perivenösen Areale des
Leberazinus und um die Zentralvene. Klinisches Bild: Häufig besteht eine Diskrepanz zwischen tastbarer Hepatome-
galie (glatte und feste Oberfläche) und meist beschwerdefreien Patienten. Bei
Abstinenz ist vollständige Reversibilität möglich. Selten klagen die Patienten über
einen rechtsseitigen Oberbauchschmerz.
Klinisch-chemische Befunde: Häufig liegt eine deutliche Erhöhung der γ-GT-
Aktivität im Serum vor. Eine Hyperbilirubinämie ist bei 25% der Patienten nach-
weisbar, die Transaminasen sind in der Regel auf unter 100 U/l erhöht, der deRi-
tis-Quotient (GOT/GPT) ist häufig größer 1. Die AP und das MCV (als sehr sensi-
tiver Marker chronischen Alkoholkonsums) können ebenfalls leicht erhöht sein. Bei
Alkoholabstinenz normalisieren sich die Laborunregelmäßigkeiten innerhalb weni-
ger Tage. Erhöhtes CDT gilt als spezifischer (ca. 80%) und sensitiver (ca. 70%)
Marker für chronischen Alkoholkonsum (siehe Kapitel 2.2.8, S.30). Diagnostik und Differentialdiagnosen: Lebervergrößerung, Alkoholkonsum,
Fehlen von Entzündungszeichen und die typischen geringgradigen klinisch-
chemischen Befunde lassen eine alkoholbedingte Fettleber vermuten. Die rasche
Normalisierung der Laborwerte spricht für das Vorliegen einer alkoholischen Fett-
leber (66). Die Diagnose kann durch Sonographie (verdichtetes helles Binnen-
echo) und CT (erniedrigte Dichtewerte) vermutet werden (8). Die Sicherung der
Verdachtsdiagnose erfolgt durch die Leberbiopsie. Die Tabelle 4 gibt mögliche
Differentialdiagnosen an (66).
Einleitung Kapitel 1
11
Tabelle 4: Ursachen der Fettleber (66)
Alkohol
Diabetes mellitus
Adipositas
Hyperlipidämie
Medikamente (z.B. Amiodaron, Tetrazykline, Kortikosteroide, Methotrexat)
parenterale Ernährung
Schwangerschaft
längeres Fasten
jejunoilealer Bypass
Eiweißmangelernährung (Kwashiokor)
Intoxikationen (gelber Phosphor, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Salicylat, Valproat)
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Reye-Syndrom
angeborene Stoffwechselkrankheiten (z.B. Galaktosämie, Abetalipoproteinämie, M.Wilson, Spingolipidosen, Homozystinurie, Glykogenspeicherkrankheit)
2) Steatosis hepatitis mit entzündlicher Reaktion Pathogenese: Die kausale Pathogenese ist noch nicht genau geklärt. Toxisches
Acetaldehyd und eine gesteigerte Lipidperoxidation führen zur Zellmembranschä-
digung und damit zum Untergang von Leberzellen. Diese Nekrosen locken
neutrophile Granulozyten an und führen zu einer nekrose-induzierten Entzündung
(143). Zusätzlich ist bei leberkranken Alkoholikern die Kollagensynthese in der
Leber gesteigert (115).
Morphologie: Neben der Fetteinlagerung kommt es zu Einzelzell- und Gruppen-
nekrosen und zur Fibrosierung von Leberzellen (22). In schweren Fällen breitet
sich die Nekrose auf ein gesamtes Leberläppchen aus (66). Die hydropischen He-
patozyten werden von polymorphkernigen Leukozyten im Bereich des Leberpa-
renchyms und der Portalfelder rosettenartig umlagert. Verschiedene Stadien des
Leberzelluntergangs sind sichtbar mit Ballonierung, Kernpyknose und zytoplasma-
tischen Einlagerungen bis zur Nekrose. Mallory-Körperchen (hyalin, degeneriertes
Zytoskelett aus Aktin und Keratin) sind typisch (etwa 50%), aber nicht pathogno-
Einleitung Kapitel 1
12
misch (66). Die im Läppchenzentrum zum Teil durch die Nekrose induzierte, zum
Teil durch die direkte Stimulation der faserbildenden Zellen selbst beginnende Kol-
lagenbildung ruft eine perivenöse (um die Zentralvene lokalisierte) Sklerosierung
sowie eine Umrahmung einzelner Leberepithelien in Form einer Maschendraht-
fibrose hervor. Schon vor der Entwicklung der Leberzirrhose kann über einen
postsinusoidalen Block eine portale Hypertonie entstehen. Die kleinen Gallengän-
ge können ebenso betroffen sein. Chronisches Entzündungsinfiltrat ruft Duktu-
lusproliferation und periduktuläre Faserneubildung hervor (143). In einigen Fällen
klingen bei Abstinenz die Infiltrationen polymorphkerniger Leukozyten in den peri-
venösen Leberarealen ab, werden dann aber durch mononukleäre und lymphozy-
täre Entzündungszellen in den periportalen Bereichen ersetzt. Histologisch gleicht
das dem Bild einer chronisch aktiven Hepatitis (CAH). Immunologische Prozesse
werden vermutet (66). Klinisches Bild: Das klinische Bild der Steatosis hepatitis erstreckt sich von der
asymptomatischen Form bis hin zur fulminanten Hepatitis. Die häufigsten Sym-
ptome der entzündlichen Form der Steatosis hepatitis sind Appetitverlust (70%),
Gewichtsverlust (55%), Oberbauchschmerz (50%), Ikterus (50%), Übelkeit und
Erbrechen (40%), Fieber (45%) und eine Leukozytose (25-95%). Die Leber ist in
der Regel vergrößert, bei beginnender Zirrhose kann sie auch verkleinert sein.
Daneben kann es zum Auftreten von Aszites, Splenomegalie, Spider Nävi (etwa
50%) und hepatischer Enzephalopathie kommen. Folgende extrahepatische Or-
ganschäden können auftreten: Hodenatrophie, Polyneuropathien, Anämien, Du-
puytren-Kontrakturen, Pankreatitis und Kardiomyopathien. Die ersten Symptome
treten meist nach mehrjährigem Alkoholabusus auf. Der Verlauf ist sehr variabel.
Drei Formen der Alkoholhepatitis werden unterschieden (66):
a) Die asymptomatische, anikterische Alkoholhepatitis wird eher zufällig bei einer
Routineuntersuchung durch eine Hepatomegalie und leicht erhöhte Transami-
nasen und AP festgestellt. Die Leberhistologie bestätigt die Verdachtsdiagnose
und gibt Auskunft über das Ausmaß der Fibrose. Die Prognose ist gut. Bei Al-
koholabstinenz kommt es bis auf die perivenösen Fibrosierungen zur Rückbil-
dung der Leberveränderungen (66).
Einleitung Kapitel 1
13
b) Bei der chronischen Alkoholhepatitis tritt ein Großteil der oben genannten
Symptome und Laborveränderungen auf. Häufig sind die Patienten ikterisch. In
der Leberbiopsie finden sich Kriterien der Steatosis hepatitis, besonders der
perivenösen Fibrosierung. Bei strikter Alkoholkarenz können sich die entzünd-
lichen Leberveränderungen innerhalb von 6-10 Monaten zurückbilden. Bei fort-
gesetztem Alkoholkonsum persistiert die Fibrose häufig über Jahre, bevor sie
dann - nicht obligat – innerhalb von drei Jahren in eine Zirrhose übergeht (etwa
38%) (66). c) Die fulminante Alkoholhepatitis ist durch rasch progrediente Verschlechterung
der Leberfunktion und durch 90%ige Letalität innerhalb weniger Wochen ge-
kennzeichnet. Es kommt zum raschen Auftreten von Aszites, Nierenversagen
und Leberkoma. Das klinische Bild entspricht dem eines akuten Leber-
versagens. Trotz Alkoholkarenz verschlechtert sich häufig initial das Befinden
des Patienten und die Laborbefunde. Es kann bis zum hepato-renalen Syn-
drom fortschreiten (66). Klinisch-chemische Befunde: Vorwiegend direktes Bilirubin (meist bis 5
mg/100ml), Transaminasen (meist bis 500 U/l), γ-GT, GLDH und Leukozyten sind
im Serum erhöht. Ein deRitis-Quotient (GOT/GPT) >2 spricht für eine Alkoholhe-
patitis (135). Zum einen wird die GOT-Freisetzung aus den extrahepatischen Ge-
weben durch Alkohol gefördert, zum anderen wird die GPT-Synthese in der Leber
durch Alkohol gehemmt (22). Dabei korrelieren die Hyperbilirubinämie, die GLDH-
Erhöhung und die Leukozytose mit dem Ausmaß der Entzündung und der Nekro-
se (70). Daneben können eine makrozytäre Anämie (MCV > 95µm³) und eine
Thrombozytopenie auftreten. Bei verminderter Syntheseleistung der Leber fallen
eine deutlich verlängerte Prothrombinzeit (<50%) als Folge eines Vitamin K-
Mangels, ein erniedrigter Albuminspiegel (<3,2g/dl) und eine erniedrigte Choli-
nesteraseaktivität im Serum auf. Diagnostik und Differentialdiagnose: Die Diagnose kann aufgrund der Anam-
nese, der klinischen und klinisch-chemischen Befunde vermutet werden, bedarf
aber meist der Sicherung durch eine Leberbiopsie. Die Differentialdiagnosen um-
Einleitung Kapitel 1
14
fassen alle Formen der nicht-alkoholischen Hepatitiden und Zirrhosen sowie Er-
krankungen der Gallenwege. Doch auch die Differentialdiagnosen Diabetes melli-
tus, Adipositas permagna, Kurzdarmsyndrom, bakterielle Überwucherung des
Dünndarms, akuter M.Wilson, medikamentöse Leberschäden, z.B. durch Amioda-
ron, oder vor allem NASH können das histologische Bild der Alkoholhepatitis imi-
tieren (22). Ein deRitis-Quotient <1 spricht eher für NASH (135). Durch serologi-
sche Untersuchungen muss vor allem eine virale und autoimmune chronisch-
aggressive Hepatitis ausgeschlossen werden, da hierfür spezifische therapeuti-
sche Maßnahmen verfügbar sind. Bei Ikterus ist die Abgrenzung einer extrahepa-
tischen Cholestase erforderlich (70).
3) Mikronoduläre Zirrhose Alkohol ist in Deutschland die Ursache in etwa der Hälfte aller Fälle von Leberzir-
rhose (66). Die Nekrosen werden durch portoportale und portovenöse aktive Bin-
degewebssepten umgebaut (143). Die Zirrhose stellt das Endstadium der alkoholi-
schen Leberkrankheit dar. Auch hier ist die Abstinenz für die weitere Prognose
entscheidend (66). Das hepatozelluläre Karzinom tritt bei alkoholbedingter Leber-
zirrhose 2 bis 6-fach häufiger auf als bei Zirrhosen anderer Ursachen (70).
1.3.2 Hepatitisviren Hepatitisviren
Eine der Differentialdiagnosen bei NASH, Steatose und Steatosis hepatitis ist die
Virushepatitis. Neben der Anamneseerhebung nach Alkoholkonsum, Medikamen-
teneinnahme, Kontakt mit Patienten mit bekannter Lebererkrankung, Bluttransfu-
sionen, Verabreichung von Blutprodukten, Krankenhausaufenthalt, beruflichem
Kontakt mit Blut oder Blutprodukten und anderen Erkrankungen (dialysepflichtige
Nierenerkrankungen, endokrinologische Störungen, kardiale Erkrankungen) kann
die laborchemische Untersuchung einen Hinweis auf eine Virushepatitis geben.
Dabei fällt ein Anstieg der Transaminasen (500–3000 U/l) auf, wobei GPT stärker
erhöht ist als GOT (deRitis-Quotient <1). Bei ikterischem Verlauf ist Bilirubin im
Einleitung Kapitel 1
15
Serum, Urobilinogen und Bilirubin im Urin erhöht. Zudem wird in manchen Fällen
eine leichte Erhöhung der γ-GT und der AP (stärkere Erhöhung bei cholestati-
schem Verlauf) beobachtet. Bei schwerem oder fulminantem Verlauf mit Entwick-
lung einer Leberinsuffizienz kommt es zu den Zeichen einer verminderten Synthe-
seleistung der Leber: Cholinesterase, Albumin im Serum und Quick-Wert sind er-
niedrigt (73). Eine Zunahme der γ-Globuline deutet auf eine chronische Leberer-
krankung hin. Die Hypergammaglobulinämie ist polyklonal, erkennbar am breiten
Gipfel der γ-Globuline bei der Elektrophorese (70). Die serologische Diagnostik.
wird auf Tabelle 7, S. 29 behandelt.
1.3.3 Weitere Ursachen für Steatose/Steasosis und Leberzellnekrosen
Folgende Hepatotoxine können zu Steatose, Steatosis hepatitis und Leberzell-
nekrosen führen:
α1-Antitrypsin-Mangel
Morbus Wilson
Hämochromatose
Autoimmunhepatitis (AIH)
Primäre biliäre Zirrhose (PBC)
Primäre sklerosierende Zirrhose (PSC)
Medikamente (Cortison, Tetrazykline, Methotrexat)
Nahrungs- und Umweltgifte (z.B. Aflatoxine ,α-Amanitin und Phalloidin, Di-
oxine)
Einleitung Kapitel 1
16
1.3.4 Leberzirrhose und ihre Komplikationen
Die Leberzirrhose ist kein eigenständiges Leiden, sondern eine gemeinsame End-
strecke ätiologisch unterschiedlicher Lebererkrankungen. Sie ist ein durch Nekro-
se, Entzündung, Regeneration und Bildung von Bindegewebssepten verursachter
knotiger Leberumbau, welcher die Durchblutung und Funktion des Organs beein-
trächtigt (143).
Während in den westlichen Ländern 60% der Zirrhosen äthyltoxisch bedingt sind,
hat weltweit der posthepatische Zirrhosetyp die höchste Prävalenz. Sowohl ange-
borene Stoffwechselstörungen wie Hämochromatose, M.Wilson und α1-
Antitrypsin-Mangel (143) als auch biliäre und medikamentös-toxische Steatohepa-
titiden können im Endstadium zur Leberzirrhose führen (97). Einige Studien wei-
sen darauf hin, dass NASH die kryptogene Zirrhose zur Folge haben kann (31,
128). NASH zeigt nicht nur gutartige Verläufe, sondern endet in 8-17% der Fälle in
einer Leberzirrhose (124).
Als klinische Zeichen einer Leberzirrhose können Allgemeinsymptome (Ikterus,
Leistungsschwäche, Gewichtsverlust), Kollateralkreisläufe, Varizenblutungen, As-
zites, Hepatomegalie und Splenomegalie auftreten (10).
Laborchemisch sollten u.a. die Syntheseleistung der Leber (Quick, Cholinestera-
se, Gesamteiweiß, Albumin), die Transaminasen (GOT, GPT), Cholestaseparame-
ter (AP, γ-GT) und bei Verdacht die Hepatitisserologie untersucht werden. Manche
Leberzirrhosen enden mit einem hepatozellulären Karzinom. Die allgemein aner-
kannte Einteilung des Schweregrades richtet sich nach Child-Pugh-Kriterien (102).
Therapeutisch stehen die Behandlung der ursächlichen Erkrankung (9) und das
Weglassen lebertoxischer Stoffe wie Alkohol und Medikamente (73) im Vorder-
grund. Als letzter Schritt bleibt häufig nur die Lebertransplantation (5).
Patienten und Methoden Kapitel 2
17
2 Patienten und Methode
2.1 Patienten
2.1.1 Auswahl der untersuchten Patienten
Alle Patienten der Universitätsklinik Marienhospital Herne der Ruhr-Universität
Bochum, bei denen im Zeitraum vom 01.01. – 31.12.1999 eine internistische Ult-
raschalluntersuchung durchgeführt wurde, wurden in die Untersuchung aufge-
nommen, wenn ein sonographisch verdichtetes Leberbinnenecho auffiel und
gleichzeitig eine Erhöhung der Transaminasen GOT und/oder GPT bestand. Von
der Studie wurden Patienten mit primären Leberkarzinom oder gesicherten Le-
bermetastasen ausgeschlossen.
2.1.2 Geschlechts – und Altersverteilung Insgesamt haben 65 Patienten an der Studie teilgenommen. Der Männeranteil
betrug 56,9% (37/65), der Frauenanteil 43,1% (28/65). Es gab keine Altersbegren-
zung oder -einschränkung. Das Durchschnittsalter im Patientengut betrug 60 Jah-
re ± 15 Jahre, wobei das der Frauen dem der Männer bei einer größeren Streuung
glich. Es betrug beim männlichen Geschlecht 60 ± 12 Jahre. Bei den Frauen lag
der Mittelwert bei 60 ± 19 Jahren. In dieser Patientenauswahl war die (der) Älteste
92 (80), die (der) Jüngste 17 (35) Jahre alt.
2.1.3 Gewichtsverteilung, Längenverteilung und Body-Mass-Index
Gewichtsverteilung
Der Mittelwert der Körpergewichte betrug in diesem Patientengut 75 kg ± 16 kg
(Range 47 kg – 115 kg). Der Median lag bei 74 kg. Bei den Frauen (Männern) be-
Patienten und Methoden Kapitel 2
18
fand sich der Mittelwert bei 67 kg ±14 kg (80 kg ± 16 kg). Die Range reichte von
47 kg bis 100 kg (48 kg – 115 kg).
Längenverteilung Der Mittelwert der Körpergrößen betrug in diesem Patientengut 169 cm ± 9 cm
(Range 145 cm – 186 cm). Der Median lag bei 170 cm. Bei den Frauen (Männern)
befand sich der Mittelwert bei 163 cm ± 7 cm (174cm ± 7 cm). Die Range reichte
von 145 cm – 178 cm (160 cm – 186 cm).
Body-Mass-Index (BMI) Eine Adipositas besteht, wenn der Anteil der Fettmasse am Körpergewicht 25%
übersteigt. Durch den BMI kann indirekt die Fettmasse abgeschätzt werden. Er
wird berechnet nach folgender Formel:
BMI = Körpergewicht / (Körpergröße)² [kg/m²]
Tabelle 5: Einteilung der Adipositas (62)
Untergewicht BMI <20 kg/m²
Normbereich BMI 20-25 kg/m²
Adipositas Grad 1 BMI >25-30 kg/m²
Adipositas Grad 2 BMI >30-40 kg/m²
Adipositas Grad 3 BMI >40 kg/m²
2.1.4 Beschwerdesymptomatik
Die Beschwerden bei Steatose, Steatosis hepatitis und Leberzirrhose sind vielfäl-
tig und auch bei definierter Krankheit außerordentlich variabel. Neben Beschwer-
defreiheit können auch Symptome der Leberzirrhose, z.B. massiver Aszites und
gastrointestinale Blutungen, die eine sofortige Intervention erfordern, auftreten.
Zwischen diesen Extremen befindet sich die Mehrzahl der Patienten mit Fettleber-
Patienten und Methoden Kapitel 2
19
erkrankungen. Sie klagen über mehr oder weniger ausgeprägte, meist sehr uncha-
rakteristische Beschwerden (56).
Die Daten zur Beschwerdesymptomatik wurden zu einem Teil aus der gründlichen
Patientenbefragung, zu anderem Teil retrospektiv aus den Krankenakten gewon-
nen. Anamnestisch wurden reduzierte Leistungsfähigkeit und eingeschränkte Be-
lastbarkeit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, gastrointestinale Blutungen, O-
berbauchschmerzen und Pruritus erfragt. Nach einem deutlichen Gewichtsverlust,
der im Zusammenhang mit der Entstehung einer Fettleber und möglicherweise mit
der NASH steht, wurde eingehend gefragt. Dabei wurde zwischen gewollter (Diät)
und ungewollter Gewichtsabnahme (Appetitlosigkeit, Tumorkachexie) unterschie-
den.
2.1.5 Klinische Untersuchung
Bei der klinischen Untersuchung der Patienten wurde auf einen Ikterus geachtet.
Als Ikterus bezeichnet man die Gelbfärbung von Geweben durch eine Zunahme
des Bilirubins. Dabei wurden sowohl Skleren als auch das Hautkolorit untersucht.
Bei einer Serumkonzentration über 2,0 – 2,5 mg/dl ist eine gelbliche Verfärbung
der Skleren, bei Konzentrationen über 3,0 –4,0 mg/dl auch der Haut erkennbar
(56).
Sowohl die Leber als auch die Milz wurden palpiert. Dabei wurde die Leber in ihrer
Konsistenz und Oberflächenstruktur beurteilt. Es wurde zwischen unauffällig,
weich, derb, höckerig und hart unterschieden. Mehrfachnennungen waren mög-
lich. Um mögliche Hepato- und Splenomegalien zu erkennen, wurden die Organ-
größen mittels der Sonographie ausgemessen. Dabei gilt als Hepatomegalie >12
cm in der Medioclavicular Linie (MCL), als Splenomegalie >11 cm zwischen den
Polen. Als empfindlicher Nachweis von Aszites (Mengen ab 200 ml) wurde die
Sonographie ebenfalls herangezogen. Weitere Zeichen einer portalen Hypertensi-
on wie portokavale Kollateralkreisläufe wurden untersucht sowie nach abgelaufe-
nen gastrointestinalen Blutungen gefragt.
Patienten und Methoden Kapitel 2
20
2.1.6 Leberbiopsien nach der Menghini-Technik
Die Leberbiopsie wurde bei allen 13 Patienten mit dem Einmalbesteck Hepafix®
der Firma B. Braun Melsungen AG durchgeführt. Die Biopsienadel hat einen
Durchmesser von 1,4 mm, die Stichlänge beträgt 88 mm, die Distanzhülse ist 18
mm lang und der Schliff der Biopsienadel liegt bei 45°.
Der Eingriff wurde am nüchternen Patienten in der Ambulanz des Universitäts-
krankenhauses Marienhospital Herne unter Sonographiekontrolle durchgeführt.
Der Patient wurde nahe der rechten Bettkante in Rückenlage gebracht und seine
rechte Hand unter den Kopf gelegt. Zwischen vorderer und mittlerer Axillarlinie
wurde die Leberdämpfung bei maximaler Inspiration und Expiration perkutiert und
die Punktionsstelle am Oberrand einer Rippe im Bereich oder kaudal der inspirato-
rischen Leberdämpfung (unterhalb des Sinus phrenikokostalis) markiert und nach
Hautdesinfektion und steriler Abdeckung der Umgebung der Punktionsstelle mit
10 ml 1%igem Lidocain anästhesiert (56). Bei der Menghini-Technik wird der
transthorakale Zugang gewählt. Die Haut wurde mit einem Stilett perforiert. Da-
nach wurde die Menghini-Nadel mit dem Spritzenkonus verbunden, mit 3 ml
0,9%iger Kochsalzlösung aufgezogen und durch die eröffnete Stelle an der Tho-
raxwand eingeführt. Der Patient befand sich in maximaler Expirationsstellung. Bei
Erreichen des Peritoneum parietale mit der Kanülenspitze wurde diese mit etwa 2
ml der in der Spritze befindlichen Kochsalzlösung durchgespült. Zur Erzeugung
eines Unterdrucks (extrahepatisch) wurde der Spritzenzylinder mit einer Hand fi-
xiert und mit der anderen der Kolben bis zum deutlich hörbaren Ausrasten der
Sperrklinke zurückgezogen. Danach wurde die Nadel ruckartig (für etwa 1/10 Se-
kunde) etwa 3 cm in den rechten Leberlappen gestoßen und sofort wieder extra-
hiert. Nach der Probeentnahme wurde die Sperrklinke niedergedrückt und durch
Vorschieben des Kolbens der restliche Spritzeninhalt in einem formalingefüllten
Behälter ausgespült. Ein Stift im Lumen der Nadel verhindert die Aspiration des
Punktionszylinders in die Spritze und sorgt für dessen Intaktheit (Gebrauchsan-
Patienten und Methoden Kapitel 2
21
weisung von Hepafix®). Anschließend wurde die Probe in die pathologische Abtei-
lung der Ruhr-Universität Bochum zu Prof. Dr. Morgenroth gesendet.
Die Leberbiopsie wurde nur bei stationären Patienten durchgeführt. Alle Patienten
wurden nach der Biopsie auf die rechte Seite gelegt und für mindestens 24 Stun-
den überwacht. Die Entnahmestelle wurde mittels Sandsack komprimiert.
2.2 Methode
2.2.1 Studiendesign
Alle Patienten der Universitätsklinik Marienhospital Herne der Ruhr-Universität
Bochum, bei denen im Zeitraum vom 01.01. – 31.12.1999 eine internistische Ult-
raschalluntersuchung durchgeführt wurde, wurden in die Untersuchung aufge-
nommen, wenn ein sonographisch verdichtetes Leberbinnenecho auffiel und
gleichzeitig eine Erhöhung der Transaminasen GOT und/oder GPT bestand. Von
der Studie wurden Patienten mit primären Leberkarzinom oder gesicherten Le-
bermetastasen ausgeschlossen. Folgende Parameter wurden erhoben:
Größe und Gewicht des Patienten zur Ermittlung des BMI
Anamnese: 1. Vorhandene Leistungschwäche,
2. Ikterus, ja oder nein,
3. Gewichtsverlust .
Klinische Untersuchung: 1. Palpation der Leber,
2. Beurteilung der Leberkonsistenz:
unauffällig / weich /derb / höckerig / hart
Abdomensonographie: 1. Größenbestimmung der Leber
(Norm 12cm MCL),
2. Größenbestimmung der Milz
(Norm 11cm zwischen den Polen),
3. Untersuchung auf Aszites,
4. Einteilung des Steatosisgrades nach Wu.
Patienten und Methoden Kapitel 2
22
Wurden beide Einschlußkriterien (verdichtetes Leberbinnenecho und erhöhte Se-
rumtransaminasen) erfüllt, erfolgte ohne lange Stauzeiten die Blutentnahme der
Patienten morgens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr. Die Studienteilnehmer durften
mindestens eine Woche vor Blutentnahme kein Heparin intravenös bekommen, da
Heparin die Lipolyse fördert und damit den Meßwert der Freien Fettsäuren (FFS)
verfälscht hätte. Aus dem gleichen Grund mußten die Patienten 12 Stunden vor
der Blutentnahme das Rauchen einstellen und 12 Stunden nüchtern bleiben, um
Triglyzeride, Glukose, Insulin und FFS korrekt bestimmen zu können. Hierbei soll-
ten mögliche Diabetiker und Patienten mit Fettstoffwechselstörungen aufgedeckt
werden.
Direkt nach der Abnahme wurde das Blut ins Labor gebracht und von den MTA
GOT, GPT, γ-GT, AP, TSH basal, Quick, Albumin, Gesamteiweiß, Cholinesterase,
Triglyzeride, Gesamtcholesterin, LDL-, HDL-Cholesterin, Kreatinin, Bilirubin ge-
samt und Glukose nüchtern nach den Standardmethoden bestimmt.
Ein weiters Serumröhrchen, das der Bestimmung von CDT, Insulin und FFS dien-
te, wurde zunächst zentrifugiert und dann bei –17°C im Kühlschrank gelagert. Un-
ter Einhaltung der Kühlkette wurden dann später die Werte für FFS, Insulin und
CDT im Labor von Dr. Löer und Mitarbeitern in Münster bestimmt.
Bei einigen Studienteilnehmern lag zum Zeitpunkt der Blutentnahme eine Hepati-
tisserologie vor. In Zweifelsfällen erfolgte zur Abklärung und Differentialdiagnose
der Hepatitis die Abnahme der Serologie.
Bei ungeklärter Krankheitslage wurde unter strenger Indikationsstellung eine so-
nographiegesteuerte Leberpunktion mit Biopsieentnahme (Hepafix®) durchge-
führt.
Zur weiteren differentialdiagnostischen Abklärung der sonographisch verdichteten
Leberbinnenechos und der erhöhten Serumtransaminasen wurde versucht, durch
sorgfältige Anamnese, ehemalige Arztbriefe, Krankenakten und Laborbestimmun-
gen
Patienten und Methoden Kapitel 2
23
den Alkoholstatus ( CDT),
die Hepatitisserologie (v.a. HBV + HCV),
die Steroideinnahme (v.a. Kortikosteroide),
eine Gravidität,
eine Hypo- oder Hyperthyreose,
parenterale Ernährung,
ehemalige Magen-Darm-Operationen (v.a. jejunoilealer Bypass),
eine Hyperlipoproteinämie,
einen Diabetes mellitus und
die Medikamenteneinnahme
des Patienten abzuklären.
Dabei wurde die Einnahme von folgenden leberschädigenden Arzneimitteln über-
prüft:
Analgetika und Antipyretika, z.B. Paracetamol,
Anästhetika, z.B. Halothan,
Antibiotika, z.B. Tetrazykline,
Antimykotika, z.B. Griseofulvin, Ketoconazol,
Tuberkulostatika, z.B. Isoniazid, Rifampicin
Antihypertensiva und Antiarrythmika, z.B.: Methyldopa, ACE-Hemmer,
Lipidsenker und H2-Rezeptorantagonisten, z.B. Clofibrat, Cimetidin,
Zytostatika und Immunsuppressiva, z.B. Azathioprin, Methotrexat,
Neuroleptika, Antidepressiva und Antikonvulsiva, z.B. Chlorpromazin,
Sexualhormone, z.B. anabole Steroide, Kontrazeptiva.
Zusätzlich wurde nach erblichen und metabolischen Krankheiten wie
Hämochromatose,
M. Wilson,
α1-Antitrypsinmangel und
Autoimmunerkrankungen wie AIH, PSC und PBC
gefragt und im Zweifelsfalle serologisch abgeklärt.
Patienten und Methoden Kapitel 2
24
Typische Leberzirrhosezeichen wurden untersucht:
Kollateralkreisläufe,
Varizenblutungen,
Aszites,
Hepatomegalie und
Splenomegalie,
um fortgeschrittene chronische Leberschäden zu erfassen.
2.2.2 Sonographiegerät und Ultraschallgel Alle Patienten wurden mit dem Sonographiegerät Toshiba™ Sonolayer SSH-140A
unter Verwendung des 3,5 MHz-Schallkopfes (PLF-703NT) untersucht. Die Do-
kumentation der Leberbilder erfolgte mit dem Toshiba Medical™ Sonowriter TP
8700. Als Kontaktmittel diente das Ultraschallgel der Firma Arne Maass™.
2.2.3 Sonographische Untersuchungstechnik der Leber
Die Untersuchung erfolgte in Rückenlage des Patienten. Dabei wurden drei ver-
schiedene Ebenen dargestellt. Die Längsschnitte vom linken Oberbauch bis zur
rechten hinteren Axillarlinie dienten zur Beurteilung von Größe, Kontur, Echo-
muster und Kompressibilität der Leber. Gleichzeitig wurden die Gallenblase, die
Pfortader, Lebervenen, Vena cava und der Ductus hepatocholeduchus dargestellt.
Die Querschnitte dienten als zweite Ebene und ließen vor allem eine Beurteilung
des linken Leberlappens und des Leberhilus zu. Die fächerförmig durchgeführten
Subkostalschnitte stellten den Pfortaderstamm mit Aufzweigungen in den rechten
und linken Ast und die Einmündung der Lebervenen in die Vena cava dar (56).
Neben der Größenbestimmung der Leber in der MCL und der sonographischen
Einteilung der Steatose/Steatosis in vier Schweregrade wurden Gallenblase, Gal-
lenwege, Leber- und Portalvenen auf Veränderungen geprüft und nach Raumfor-
derungen gesucht.
Patienten und Methoden Kapitel 2
25
2.2.4 Sonographische Einteilung der Fettleber / Steatosis
Die häufigste diffuse Leberparenchymveränderung ist die Fettleber, die je nach
Ausmaß der Verfettung mit einer Spezifität bis zu über 90% sonomorphologisch
diagnostiziert werden kann. Neben der Vergrößerung und einer konvexen Leber-
kontur fällt sonographisch eine homogen verdichtete Echostruktur („weiße Leber“)
mit ausgeprägter Schallabschwächung auf. Bei der Fettleber findet man nicht sel-
ten fokale Fettverteilungsstörungen, entweder als umschriebene echoarme Areale
(fokale Minderverfettung) oder als echogene Bezirke (fettige Degeneration), typi-
scherweise lokalisiert ventral der Pfortaderaufzweigung oder im Bereich des Gal-
lenblasenbetts. Häufig sind die Lebervenen bei der Fettleber schlecht darstellbar,
während sie bei der Zirrhose durch die Kompression von Regeneratknoten schma-
ler erscheinen und Kaliberunregelmäßigkeiten aufweisen. Im Gegensatz zur Fett-
leber ist die Organgröße bei der Zirrhose enorm variabel (5, 12, 56, 172).
Die Patienten wurden in vier sonographische Klassen eingeteilt (172).
Tabelle 6: Einteilung nach Wu
Grad 1 Aufgehellte Leber (homogen leicht verdichtete Echostruktur)
Grad 2 Homogen verdichtete Echostruktur im Vergleich zur Niere
Grad 3 Unscharfe u/o rarefizierte Gefäßstruktur (vor allem Lebervenen)
Grad 4 Ausgeprägte Schallabschwächung / Verdacht auf Leberzirrhose
2.2.5 Laborbestimmungen Die Laborbestimmungen wurden nach den üblichen Standardmethoden im Labor
des Universitätskrankenhauses Marienhospital Herne durchgeführt. Die Nüchtern-
blutentnahme erfolgte morgens zwischen 700 und 800 Uhr. Das Material wurde un-
verzüglich ins Labor gebracht. Folgende Leberparameter und mit der Studie im
Zusammenhang stehende Serumwerte wurden bestimmt: GOT, GPT, γ-GT, AP,
Patienten und Methoden Kapitel 2
26
TSH-basal, Quick, Cholinesterase, Gesamteiweiß, Albumin, Triglyzeride, LDL-,
HDL-, Gesamt-Cholesterin, Kreatinin, Bilirubin gesamt und Blutzucker (BZ).
2.2.6 Leberparameter GOT und GPT
Zur Überprüfung der Zellintegrität der Hepatozyten wurden die Serumenzymaktivi-
täten der Glutamat-Oxalazetat-Transaminase (GOT) (Norm <19 U/l) und der Glu-
tamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) (Norm <23 U/l) untersucht. Ein Anstieg der
GPT weist daher mit ausreichender Spezifität auf eine Leberschädigung hin. Wäh-
rend die GPT in den Hepatozyten ausschließlich gelöst im Zytoplasma vorliegt,
findet sich etwa 70% der zellulären Aktivität der GOT in Form eines mitochondria-
len, etwa 30% in Form eines zytoplasmatischen Isoenzyms. Bei leichter Zellschä-
digung gelangen vorwiegend im Zytoplasma gelöste Zellbestandteile (GPT) ins
Blutplasma, bei Zellnekrosen (GOT) auch Bestandteile, die an Strukturelemente
von Mitochondrien und anderen Zellorganellen gebunden sind. Aus diesem Grund
ist bei leichter Zellschädigung, z.B.: leichte akute Hepatitis, NASH, der deRitis-
Quotient (GOT/GPT) häufig <1. Mit zunehmender Zahl der Nekrosen steigt der
Anteil von GOT (Mitochondrien) und damit der deRitis-Quotient auf >1 (z.B. Alko-
hol häufig >2 oder schwere Fälle von NASH >1). Weder der Schweregrad der Ein-
zelzellschädigung noch der Umfang der Gewebeschädigung läßt sich sicher aus
der Höhe der Serumaktivität der freigesetzten Enzyme abschätzen (56, 147). GOT
und GPT wurden nach ISCC-Methode bestimmt.
Cholestaseparameter Prähepatische, hepatozelluläre und posthepatische Störungen im Bilirubinstoff-
wechsel können zu einer Hyperbilirubinämie im Blut führen (Norm <1,1 mg/dl). Die
Laborbestimmungen erfolgten mittels der DPD-Methode.
Eine pathologisch erhöhte Serumaktivität der AP (Norm <175 U/l) tritt bei allen
Erkrankungen der Leber und der Gallenwege auf, die mit einer Cholestase einher-
gehen, wobei die diagnostische Sensivität der AP für cholestatische hepatobiliäre
Erkrankungen 80-100% beträgt. Ein Anstieg der AP-Aktivität ist bereits bei einer
Patienten und Methoden Kapitel 2
27
leicht ausgeprägten Cholestase nachweisbar und geht dem Anstieg des Bilirubins
voraus (56, 147).
Ein Anstieg der Serumaktivität der γ-GT (Norm 4-28 U/l) ist bei allen Formen hepa-
tobiliärer Erkrankungen zu beobachten. Da bereits eine leichte Zellschädigung
oder eine diskret ausgeprägte Cholestase zum Enzymanstieg führt, gilt die γ-GT
als besonders sensitiver Indikator hepatobiliärer Erkrankungen. Die γ-GT ist ferner
ein sensitiver Marker für chronischen Alkoholabusus. Die Enzymaktivität steigt
aufgrund einer ethanolinduzierten Synthesesteigerung bereits in Stadien ohne kli-
nisch manifeste Leberschädigung an (56). Die AP- und γ-GT-Werte wurden nach
der ISCC-Methode bestimmt.
Synthese- und Sekretionsleistung der Leber
Die Gesamteiweißkonzentration (Norm 6,6-8,3 g/dl), die etwa 60% des Serumge-
samtproteins ausmacht, hat nur eine eingeschränkte diagnostische Wertigkeit, da
bei chronisch entzündlichen Lebererkrankungen die Zunahme der Konzentration
der Immunglobuline das Absinken der Plasmakonzentration von Proteinen hepati-
schen Ursprungs kompensieren kann (56). Die Bestimmung der Gesamteiweiß-
werte erfolgte mittels der Biuret-Methode.
Serumalbumin (Norm 3,7-5,3 g/dl) ist ein wenig sensitiver und nur eingeschränkt
spezifischer Parameter der hepatischen Syntheseleistung. Wegen der hohen Re-
servekapazität der Leber zur Albuminsynthese und der langen Halbwertzeit (18-20
d), die bei Leberzirrhose noch zunehmen kann, kommt es erst bei chronisch ein-
geschränkter Leberfunktion, nicht dagegen bei akuten Lebererkrankungen zu ei-
ner signifikanten Verminderung der Serumalbuminkonzentration (56). Die Labor-
werte wurden nach der Briallant-Kresol-Grün-Methode bestimmt.
Die Serumpseudocholinesterasen (Norm 3000-8000 U/l) sind aufgrund ihrer Syn-
these in der Leber geeignete Parameter zur Abschätzung der hepatischen Syn-
thesekapazität. Wegen ihrer langen Serumhalbwertzeit tritt eine Abnahme der Se-
rumaktivität erst im Verlauf eines längeren Krankheitsverlaufs ein, wobei eine er-
Patienten und Methoden Kapitel 2
28
niedrigte ChE-Aktivität am häufigsten bei Leberzirrhose gefunden wird (56). Die
Laborbestimmungen wurden nach der DGKC-Standardmethode durchgeführt.
Wegen ihrer leberspezifischen Synthese und ihrer kurzen Serumhalbwertzeit von
wenigen Stunden sind die Gerinnungsfaktoren geeignete Parameter zur Prüfung
der hepatischen Syntheseleistung. Hierbei ist in der Regel die Bestimmung der
Prothrombinzeit (Quick-Wert – Norm 70-100%) ausreichend (56). Sie wurde mit
der Kugel-Methode ermittelt.
Nüchternblutzucker Der Nüchternblutzucker (Norm <110 mg/dl) dient dazu, Diabetiker oder Patienten
mit einer pathologischen Glukosetoleranz zu erkennen. Diabetes mellitus und das
metabolische Syndrom scheinen in der Ätiologie der NASH eine wichtige Rolle zu
spielen (13). Die Laborbestimmungen wurden nach der Hexakinase-Methode
durchgeführt.
TSH basal: Sowohl die Hypothyreose (88, 103) als auch die Hyperthyreose werden mit der
Ätiologie der NASH in Verbindung gebracht. TSH basal (Norm 0,3-3 mU/l), ein
sehr sensitiver Parameter zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion genügt im Re-
gelfall als Screeningmethode zum Ausschluß einer Schildrüsenfunktionsstörung.
Eine Hypothyreose führt zu einer Hypercholesterinämie, eine Hyperthyreose zu
einer Fettleber (62). Die Laborbestimmungen des TSH basal erfolgten mittels
CLIA-Methode.
Triglyzeride, LDL-, HDL- und Gesamtcholesterin Die Bestimmung der Triglyzeride (Norm <180 mg/dl), des LDL-(Norm <150 mg/dl),
der HDL- (Norm >35 mg/dl) und des Gesamtcholesterins (Norm <200 mg/dl) dien-
te dazu, Korrelationen zwischen den Konzentrationen der Lipide im Serum und
dem sonographischen Befund zu untersuchen. Die Hypertriglyzeridämie gilt als ein
Risikofaktor bei der Entstehung der NASH (12). Triglyzeride und Gesamtcholeste-
rin wurden in einer enzymatischen Reaktion, LDL- und HDL-Cholesterin durch ei-
nen direkt immunologisch-enzymatischen Farb-Test bestimmt.
Patienten und Methoden Kapitel 2
29
Kreatinin:
Kreatinin (Norm 0,5-1,1 mg/dl) zeigt die glomeruläre Filtrationsrate der Niere an.
Die Serumkreatininwerte steigen erst an, wenn das Glomerulumfiltrat um mehr als
die Hälfte vermindert ist. Bei dekompensierter Leberzirrhose kann es bei Oligurie
zum hepato-renalen Syndrom kommen (62). Die Laborbestimmungen erfolgten
mittels enzymatischen PAP-Tests.
2.2.7 Serologische Diagnostik der Hepatitisviren
Tabelle 7: Serologische Diagnostik der Virushepatitiden (56)
Virus Serologischer Marker*
HAV Anti-HAV-IgM
HBV HBs-Ag oder Anti-HBc
HCV Anti-HCV
HDV Anti-HDV
HEV Anti-HEV
*falls negativ, ist eine Infektion in der Regel ausgeschlossen
Die Tabelle 7 zeigt die serologischen Marker, die bei fehlendem Nachweis eine
Infektion in der Regel ausschließen. Zur Diagnostik der Hepatitis A wird Anti-HAV-
IgM bestimmt. Bei negativem Befund ist eine akute HAV-Infektion nahezu ausge-
schlossen. Ein positives Ergebnis mit Anti-HAV-IgG spricht für eine durchgemach-
te Infektion und lebenslangen Reinfektionsschutz.
Der wichtigste serologische Marker der akuten und chronischen HBV-Infektion in
der klinischen Praxis ist das HBs-Ag. Der HBs-Ag-Nachweis alleine sichert die
Diagnose einer HBV-Infektion und ist der Screeningtest der Wahl bei Patienten mit
klinischen und laborchemischen Hinweisen auf eine Hepatitis. Bei HBV-Infektion
trotz HBs-AG-Negativität eignet sich auch Anti-HBc als HBV-Screeningtest, da
praktisch alle Personen mit einer aktiven oder abgelaufenen HBV-Infektion Anti-
HBc-positiv sind oder bleiben. Die serologische Konstellation mit Anti-HBc-, Anti-
HBe- und Anti-HBs-Antikörpern ist charakteristisch für eine abgelaufene Hepatitis
B und zeigt Immunität gegen eine HBV-Reinfektion an (56). Auch der direkte
Patienten und Methoden Kapitel 2
30
Nachweis viraler Nukleinsäuren mittels molekularer Hybridisierungsanalysen
(PCR) ist möglich (20).
Zur Diagnose der Hepatitis C wurde ein serologischer Test mit einem rekombinan-
ten HCV-Protein entwickelt, mit dem sich Anti-HCV-Ak als Hinweis auf eine aktive
(akute oder chronische) oder abgelaufene Infektion nachweisen lassen. Der einzi-
ge direkte HCV-Test ist der Nachweis von HCV-RNS im Serum. Durch PCR-
Amplifikation läßt sich HCV-RNS kurz nach der Infektion und 4-6 Wochen vor der
Anti-HCV-Serokonversion nachweisen.
2.2.8 CDT, Freie Fettsäuren und Insulin Carbohydrat-deficient Transferrin (CDT)
Transferrin ist ein eisentransportierendes Glykoprotein mit einem Molekularge-
wicht von 80 kDa. Humanes Transferrin tritt im Serum hauptsächlich in 6 Isofor-
men auf, Asialo-, Mono- bis Pentasialotransferrin, wobei bei Gesunden das Tetra-
sialotransferrin dominiert. Bei chronischem Alkoholabusus tritt eine Sialinsäurede-
fizienz auf, die durch eine Ethanol- oder Acetaldehyd-induzierte Störung in der
Synthese der Kohlehydratketten des Transferrinmoleküls bedingt ist. Unter dem
Begriff „Carbohydrat-deficient-transferrin“ werden die Isoformen A-, Mono- und
Disialotransferrin zusammengefaßt. Ein Teil der kommerziell verfügbaren Tests
erfaßt zusätzlich Trisialotransferrin, um die Sensitivität des Testes zu erhöhen. In
mehreren Studien wird übereinstimmend eine tägliche Alkoholmenge von 50-80 g,
entsprechend einer Flasche Wein oder 4 Flaschen Bier, über mindestens 1 Woche
als Schwellenwert für den Anstieg des CDT-Wertes angegeben. Die gleiche Alko-
holmenge gilt als Schwellenwert für die Entwicklung einer Leberzirrhose. Dieser
Parameter eignet sich mit einer Sensitivität von 82-93% und einer Spezifität von
97% zum Nachweis des chronischen Alkoholabusus. CDT hat im Serum eine
Halbwertzeit von ca. 10 Tagen und normalisiert sich je nach Ausgangshöhe bei
Abstinenz innerhalb von 2-4 Wochen. Falsch erhöhte CDT-Werte können bei
schwerer Leberzellschädigung, wie z.B. bei Leberzirrhose oder bei PBC und bei
dem sehr seltenen Carbohydrat-deficient-Glykoproteinsyndrom (CDG-Syndrom),
Patienten und Methoden Kapitel 2
31
auftreten. In dieser Studie wurden 2 Tests unterschiedlicher Hersteller für die
CDT-Messung eingesetzt. Beide Tests sind turbidimetrische/nephelometrische
Immunoassays mit gleicher Probenvorbereitung: in-vitro-Transferrin-Fe3+-Sättigung,
Separation von CDT- und Nicht-CDT-Transferrin durch Ionenaustauscher-
Säule.
CDT und Gesamttransferrin werden danach entweder nephelometrisch mittels
Behring Nephelometer (Test 1) oder turbidimetrisch in der Mikrotiterplatte (Test 2)
getrennt gemessen. Das CDT wird in Prozent des Gesamttransferrins angegeben.
Da beide Tests verschiedene Isoformen erfassen, werden auch divergierende
Normwerte angegeben. Mit Test 1 der Fa. Biorad zeigen totale Abstinenzler Werte
zwischen 0-5%CDT, Patienten mit hohem Alkoholkonsum Werte über 6% CDT.
Die Richtwerte des Test 2 der Fa. bio diagnostics liegen mit einem %CDT-Wert
<2.5% bei Abstinenzlern, >2.7 %CDT bei chronischem Alkoholkonsum und einem
Grenzbereich zwischen 2.5-2.7%CDT deutlich niedriger.
Freie Fettsäuren (FFS)
Für die Bestimmung der Freien Fettsäuren wurden Serumproben eingesetzt, die
morgens nüchtern entnommen, abzentrifugiert und kurzfristig bei –17°C tiefgefro-
ren wurden. Eine intravenöse Heparinisierung der Patienten wurde ausgeschlos-
sen, da Heparin zu einer Erhöhung der FFS im Serum führt. Die Freien Fettsäuren
wurden mit einem optimierten, enzymatischen Farbtest der Fa. Roche unter Mit-
führung eines Palmitinsäurestandards an einem Hitachi 717 gemessen. Zusätzlich
erfolgte eine Präzisionskontrolle mit einem Kontrollserum Precinorm der Fa. Ro-
che. Nach Auftauen und Vortexten der Proben wurde die Messung der Freien
Fettsäuren in Doppelbestimmung durchgeführt. Als Testprinzip wurde folgende
enzymatische Methode angewandt:
Freie Fettsäuren werden in Gegenwart des Enzyms Acetyl-Co A-synthetase durch
Adenosin-5-triphosphat (AMP) und Co A zu Acyl-Co A umgesetzt, wobei AMP und
Pyrophosphat entstehen. Acyl-CoA reagiert mit Sauerstoff bei Anwesenheit von
Patienten und Methoden Kapitel 2
32
Acyl-Co A-Oxidase zu 2,3-Enoyl-Co A. Das hierbei entstehende Wasserstoffpero-
xid setzt 2,4,6-Tribrom-3-hydroxybenzoensäure und 4-Aminoantipyrin in Gegen-
wart von Peroxidase zu einem roten Farbstoff um, welcher im sichtbaren Bereich
bei 546 nm gemessen wird. Dieses Testverfahren zeigt eine sehr gute Korrelation
zu der Gaschromatographie, die als Referenzmethode gilt. Verglichen mit der Re-
ferenzmethode sollen die Meßwerte der enzymatischen Methode im unteren Be-
reich etwas niedriger, bei Werten über 1µmol/l ca. 5% höher liegen. Die Hersteller-
firma Roche gibt für ihren Test einen Richtwert von 0,1-0,6 µmol/l für Erwachsene
an. Aus dem Lehrbuch für Clinical Medicine (Kumar+Clark, Third Edition) lassen
sich Normwerte von 0,1-0,6 µmol/l bei Männern und von 0,1-0,45 µmol/l bei Frau-
en entnehmen. Diese Werte wurden an normgewichtigen, stoffwechselgesunden
Erwachsenen unter 49 Jahren ermittelt. Beide Richtwerte wurden bei der Auswer-
tung berücksichtigt.
Insulin
Die Bestimmung erfolgte mit einem enzymimmunologischen Test der Fa. Roche
auf dem Gerät ES 700. Es handelt sich bei diesem Test um einen 1-Schritt-
Sandwich- Immunoassay zur Erfassung von Humaninsulin. Präzision und Richtig-
keit der Messung wurden mit den Kontrollseren Precinorm und Precipath über-
prüft. Die Messung der aufgetauten und gevortexten Proben erfolgte einmalig. Der
Referenzbereich der Methode wurde an nüchternen, gesunden Probanden ermit-
telt und liegt zwischen 3 und 17 µU/ml.
2.2.9 Statistik
Für die statische Auswertung wurde das Statistikprogramm SPSS© verwendet.
Die Graphik (Abb. 10 auf S.67) wurde mit Graph Pad Prism© dargestellt.
Ob ein Zusammenhang zwischen den Sonographiebefunden und den 55 klini-
schen, laborchemischen und anamnestischen Merkmalen besteht, wurde mit der
linearen Korrelation und dem χ²-Test überprüft. Beim χ²-Test wurden die vier So-
Patienten und Methoden Kapitel 2
33
nographiegrade in zwei neue Gruppen (leichte/starke Verdichtung) zusammenge-
faßt. Mit dem χ²-Test, dem exacten Fisher Test (p<0,05), der logistischen Regres-
sion und dem nichtparametrischen Zwei-Stichproben-Test für unverbundene
Stichproben Mann-Whitney (p<0,01) wurde auf signifikante Unterschiede zwischen
der NASH- und der Alkoholgruppe untersucht.
Ergebnisse Kapitel 3
34
3 Ergebnisse
3.1 Alle Patienten und alle Daten
Ergebnisse BMI Bei den hier untersuchten 65 Patienten fand sich ein mittlerer BMI von 26,1
kg/m² ± 4,8 kg/m² (Range 16 – 37,6 kg/m²). Der Median in dieser Gruppe befin-
det sich bei 26 kg/m². Die Mittelwerte bei den Frauen (Männern) liegen bei 25,5
kg/m² ± 4,7 kg/m² (26,6 kg/m² ± 4,8 kg/m²). Die Spannweite reicht von 18,8
kg/m² bis 37,6 kg/m² (16 kg/m² - 37 kg/m²).
Tabelle 8: Verteilung des BMI in diesem Patientengut
BMI Grad der Adipositas Anzahl der Patienten davon Frauen
≤ 20 Untergewicht 5 ( 7,8%) 2 (40,0%)
20 < x ≤ 25 Normbereich 23 (35,9%) 13 (56,5%)
25 < x ≤ 30 Grad 1 24 (37,5%) 9 (37,5%)
30 < x ≤ 40 Grad 2 12 (18,8%) 4 (33,3%) > 40 Grad 3 0 0
n=64 n=28
Ergebnisse Routinelabor:
GOT (≤ 19 U/l)
Die GOT wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 60 Patienten (92,3%) lag
sie über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 43,9 ± 51,4 U/l. Die Range
reicht von 11 – 309 U/l. Der Median befindet sich bei 30 U/l.
GPT (≤ 23 U/l)
Die GPT wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 63 Patienten (96,2%) lag
sie über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 54,8 ± 69,8 U/l. Die Range
reicht von 22 – 489 U/l. Der Median befindet sich bei 37 U/l.
Ergebnisse Kapitel 3
35
deRitis-Quotient: Der deRitis-Quotient wurde bei allen 65 Patienten bestimmt.
Tabelle 9: Verteilung des deRitis-Quotienten
deRitis-Quotient Gesamtanzahl davon Frauen Davon Männer
≤ 0,5 n=12 (15,3%) w= 8 (66,7%) m= 4
0,5 < x ≤ 1 n=34 (52,3%) w=11 (32,4%) m=23
1,0 < x ≤ 2 n=15 (23,1%) w= 6 (40,0%) m= 9 > 2 n= 4 ( 6,2%) w= 3 (75,0%) m= 1
n=65 w=28 m=37
γ-GT (4-28 U/l)
Die γ-GT wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 45 Patienten (69,2%) lag
sie über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 105,6 ± 140,2 U/l. Die Range
reicht von 11 – 871 U/l. Der Median befindet sich bei 60 U/l.
AP (≤ 175 U/l)
Die AP wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 29 Patienten (45,3%) lag sie
über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 198,0 ± 158,8 U/l. Die Range
reicht von 59 – 962 U/l. Der Median befindet sich bei 149 U/l.
TSH-basal (0,3-3,0 mU/l) Das TSH-basal wurde bei n=62 Patienten bestimmt. Bei 6 Patienten (9,7%)
(davon 4 Frauen) lag der Wert unter, bei 9 Patienten (14,5%) (davon 5 Frauen)
über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 1,75 ± 1,74 mU/l. Die Range
reicht von 0,00 – 11,01 mU/l. Der Median befindet sich bei 1,18 mU/l.
Quick-Wert (Prothrombinzeit) (70-100%) Der Quick-Wert wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 15 Patienten
(23,1%) lag er unter dem Normbereich von 70%, bei 2 Patienten (3,1%) unter
30%. Der Mittelwert beträgt 83,6 ± 21,8%. Die Range reicht von 19 – 105%. Der
Median befindet sich bei 94%.
Ergebnisse Kapitel 3
36
Cholinesterase (3000-8000 U/l) Die Cholinesterase wurde bei n=60 Patienten bestimmt. Bei 16 Patienten
(26,7%) lag sie unter dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 4295 ± 1860 U/l.
Die Range reicht von 836 – 8177 U/l. Der Median befindet sich bei 4176 U/l.
Gesamteiweiß (6,6-8,3 g/dl) Das Gesamteiweiß wurde bei n=64 Patienten bestimmt. Bei 21 Patienten
(32,8%) lag sie unter, bei einem über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt
7,0 ± 0,8 g/dl. Die Range reicht von 5,4 – 10,3 g/dl. Der Median befindet sich
bei 6,9 g/dl.
Albumin (3,7-5,3 g/dl) Das Albumin wurde bei n=61 Patienten bestimmt. Bei 12 Patienten (19,7%) lag
sie unter dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 4,1 ± 0,6 g/dl. Die Range
reicht von 2,5 – 5,2 g/dl. Der Median befindet sich bei 4,2 g/dl.
Albumin/Eiweiß-Quotient (55-65%) Der Albumin/Eiweiß-Quotient wurde bei n=61 Patienten bestimmt. Bei 13 Pati-
enten (21,3%) lag sie unter dem Normbereich von 55%, bei 6 Patienten unter
50%. Der Mittelwert beträgt 60 ± 9%. Die Range reicht von 30 – 78%. Der Me-
dian befindet sich bei 60%.
Triglyzeride (< 180 mg/dl)
Die Triglyzeride wurden bei 62 Patienten bestimmt. Bei 18 Patienten (29,0%)
lag sie über dem Normbereich von 180 mg/dl, bei 4 Patienten über 300 mg/dl.
Der Mittelwert beträgt 151 ± 78 mg/dl. Die Range reicht von 34 – 404 mg/dl. Der
Median befindet sich bei 139 mg/dl.
Gesamtcholesterin (< 200 mg/dl) Das Gesamtcholesterin wurde bei 62 Patienten bestimmt. Bei 31 Patienten
(50%) lag es über dem Normbereich von 200 mg/dl, bei keinem Patienten über
300 mg/dl. Der Mittelwert beträgt 199 ± 49 mg/dl. Die Range reicht von 109 –
298 mg/dl. Der Median befindet sich bei 202 mg/dl.
Ergebnisse Kapitel 3
37
Tabelle 10: Verteilung des Gesamtcholesterins
Gesamtcholesterin Anzahl der Patienten davon Frauen
< 100 mg/dl 0 0 < 150 mg/dl 11 (17,7%) 3 (27,3%) < 200 mg/dl 31 (50,0%) 8 (25,8%)
≥ 200 mg/dl 31 (50,0%) 18 (58,1%)
≥ 250 mg/dl 12 (19,4%) 9 (75,0%)
≥ 300 mg/dl 0 0
HDL-(LDL-)Cholesterin (> 35 (<150) mg/dl)
Das HDL-Cholesterin wurde bei 60 Patienten bestimmt. Bei 25 Patienten
(41,7%) lag es unter dem Normbereich von 35 mg/dl, bei 7 Patienten unter 20
mg/dl. Der Mittelwert beträgt 43 ± 22 mg/dl. Die Range reicht von 7 – 131 mg/dl.
Der Median befindet sich bei 38 mg/dl.
Das LDL-Cholesterin wurde bei 60 Patienten bestimmt. Bei 15 Patienten (25%)
lag es über dem Normbereich von 150 mg/dl, bei 3 Patienten über 200 mg/dl.
Der Mittelwert beträgt 124 ± 41 mg/dl. Die Range reicht von 32 – 203 mg/dl. Der
Median befindet sich bei 124 mg/dl.
Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin:
Dieser Quotient dient zur Abschätzung des Atheroskleroserisikos und wurde bei
60 Patienten bestimmt. Der Mittelwert beträgt 5,9 ± 4,3. Die Range reicht von
1,5 – 30,9. Der Median befindet sich bei 5,0.
Ergebnisse Kapitel 3
38
Tabelle 11: Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin
Quotient Anzahl davon Frauen Atheroskleroserisiko
< 4,0 18 (30,0%) 6 (33,3%) Gering
4,0 ≤ x ≤ 4,5 7 (11,7%) 3 (42,9%) Neutral
> 4,5 35 (58,3%) 16 (45,7%) Erhöht
n=60 n=25
Kreatinin (0,5 – 1,1 mg/dl)
Das Kreatinin wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 14 Patienten (21,5%)
lag es über, bei 5 Patienten (7,7%) unter dem Normbereich. Der Mittelwert be-
trägt 1,26 ± 1,52 mg/dl. (Range 0,19–7,97 mg/dl). (Median: 0,81 mg/dl).
Gesamtbilirubin (≤ 1,1 mg/dl)
Das Gesamtbilirubin wurde bei n=64 Patienten bestimmt. Bei 16 Patienten
(25%) lag es über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 2,31 ± 6,74 mg/dl.
(Range: 0,16 – 39,18 mg/dl). Der Median befindet sich bei 0,73 mg/dl.
Nüchternblutzucker (≤ 110 mg/dl)
Der Nüchternblutzucker wurde bei allen 65 Patienten bestimmt. Bei 29 Patien-
ten (44,6%) lag er über dem Normbereich. Der Mittelwert beträgt 125 ± 54
mg/dl. (Range: 47 – 368 mg/dl). Der Median befindet sich bei 108 mg/dl.
Ergebnisse Leberbiopsie
Die Leberbiopsie wurde bei n=13 Patienten durchgeführt (20%). Der Frauenan-
teil beträgt 53,3% (w=8).
Ergebnisse Kapitel 3
39
Tabelle 12: Patienten mit durchgeführter Leberbiopsie
Pat. Nr. Ges Diagnose Biopsie BMI Hep GOT GPT deRitis 8 w Sonst. Ja 23,20 Nein 164 489 0,34 9 m Alkohol Ja 26,30 Nein 43 38 1,13 18 m Alkohol Ja 28,70 Nein 28 25 1,12 19 m Alkohol Ja 26,50 Ja 47 47 1,00 21 w NASH Ja 25,20 Ja 21 38 0,55 29 w pNASH Ja 25,40 Ja 23 30 0,77 32 m Alkohol Ja 22,90 Nein 28 29 0,97 33 m Sonst. Ja 21,80 Ja 37 105 0,35 43 w Alkohol Ja 33,50 Ja 97 37 2,62 44 w Alkohol Ja 18,80 Ja 28 39 0,72 45 w pNASH Ja 23,00 Ja 11 99 0,11 47 w Sonst. Ja 21,00 Ja 41 73 0,56 58 w Sonst. Ja 23,70 Ja 18 38 0,47
Hep=Hepatitisserologie, Sonst.=sonstige Lebererkrankung, Biopsie=Leberbiopsie Ges=Geschlecht, w=weiblich, m=männlich, pNASH=potentielle NASH-Patienten Ergebnisse Hepatitisserologie
Bei 23 von 65 Patienten (35,4%) wurde die Hepatitisserologie bestimmt.
Tabelle 13: Patienten mit bestimmter Hepatitisserologie
Hepatitisserologie Anzahl Hepatitisserologie Anzahl
HBs-Ag positiv 0 HCV-Ak negativ 17
HBs-Ag negativ 23 HCV-Ak positiv 6
Anti HBs 0 19 HCV-RNA negativ 1
Anti HBs >0 4 HCV-RNA positiv 1
Anti HBc IgG negativ 21 Anti HAA negativ 21
Anti HBc IgG positiv 2 Anti HAA positiv 2
Anti HBc IgM negativ 2
Anti HBc IgM positiv 0
Chronische Hepatitis B / C Alle 23 untersuchten Patienten sind HBs-Ag negativ. Bei vier Patienten fiel ein
Anti HBs Titer >0 auf. Der Titer war einmal <10, einmal >100 und zweimal
Ergebnisse Kapitel 3
40
> 1000. Die beiden positiven Anti HBc IgG-Titer bei gleichzeitig negativem Anti
HBc IgM sprechen für abgelaufene Hepatitis B Infektionen. 6 der 23 untersuch-
ten Patienten sind HCV-Ak positiv. Bei zwei Patienten wurde mittels der PCR
die RNA bestimmt. Einmal fiel die PCR positiv, einmal negativ aus. Von den
übrigen vier Patienten konnte die Chronizität der Hepatitis C bei zweien histolo-
gisch gesichert, bei den anderen beiden nur aufgrund der Klinik vermutet wer-
den.
Ergebnisse: Anamnese Tabelle 14: Anamnestische Angaben der Patienten
Anamnese „ja“ „nein“ durch Diät unfreiwillig
Gewichtsverlust n=13 n=52 n=6 n=7
Leistungsschwäche n=14 n=51
Ergebnisse: Alkohol Tabelle 15: Gruppe „Alkoholanamnese“
Pat.Nr. Ges Diag CDT1 CDT2 3 m Alk 3,00 n.kontr. 9 m Alk 6,20 Sm19 m Alk 5,60 n.kontr.24 m Alk 4,70 n.kontr.26 m Alk 11,70 4,9032 m Alk 3,70 n.kontr.34 m Alk 6,60 Sm42 w Alk 9,40 3,8044 w Alk 4,40 n.kontr.53 m Alk 2,80 n.kontr.54 m Alk n.best. n.kontr.56 m Alk 3,50 n.kontr.60 m Alk n.best. n.kontr.61 m Alk n.best. n.kontr.62 m Alk häm häm66 w Alk 3,40 n.kontr.
n.kontr. = nicht kontrolliert, Sm= Serummangel, häm= hämolytisch, CDT in % Alk=Alkoholgruppe, Ges=Geschlecht
Ergebnisse Kapitel 3
41
Nach eingehender Eigenanamnese und Durchsicht der Patientenakten wurden
16 regelmäßige Alkoholtrinker ermittelt. Zudem befanden sich 6 ehemalige Al-
koholabuser in diesem Patientengut.
Zur Bestätigung bzw. zur Neuentdeckung unerkannter Alkoholtrinker wurde das
CDT von 58 Patienten bestimmt. Im ersten Test (> 6%) fiel ein erhöhter Wert
bei 10 Patienten auf. Bei 4 Patienten bestand eine Übereinkunft mit der Anam-
nese. Ein zweiter spezifischerer, aber weniger sensitiver CDT-Test (>2,7%)
wurde bei positivem Testergebnis als Kontrolle eingesetzt. Von den 4 im ersten
CDT-Test positiven Patienten wurde das Ergebnis bei zweien bestätigt, die an-
deren beiden Werte konnten wegen Serummangel nicht kontrolliert werden.
Tabelle 16: Gruppe „CDT-Test 1-positiv und leere Alkoholanamnese / Extrinker“
Pat.Nr. Ges Diag CDT1 CDT2 Alkohol18 m Alk 6,20 2,40 ex36 m Alk 7,60 2,70 n38 m Alk 8,30 2,50 n41 m pNASH 7,40 2,50 n43 w Alk 6,50 2,80 ex55 w Alk 7,10 4,30 ex > 6 > 2,70
Die 6 CDT-positiven (1. Test), aber anamnestisch negativen Patienten wurden
ebenfalls kontrolliert. Bei der einen Hälfte (n=3) bestätigte sich das Ergebnis,
bei der anderen (n=3) Hälfte wurde die Obergrenze nicht überschritten.
Gruppe „ Bleibende Leberschäden durch ehemaligen Alkoholabusus“
Zwei Patienten (Nr. 18 und 50) bildeten eine weitere Gruppe. Trotz jetztiger
Abstinenz und negativem CDT-Test führte der ehemalige Alkoholabusus zu
bleibenden Leber- und Organschäden, wie z.B. einer Leberzirrhose.
Ergebnisse Kapitel 3
42
Ergebnisse Metabolisches Syndrom Tabelle 17: Patienten mit Metabolischem Syndrom
Nr. Ge Diag Met BMI Lipo DM HTN TG deRit Insul FFS So 4 m pNASH J 31,1 J J N N 0,63 8,72 0,93 2 5 m pNASH J 37,0 J J J N 0,73 13,12 0,22 317 w pNASH J 34,0 J N J J 0,91 9,66 0,83 121 w NASH J 25,2 J N J J 0,55 21,39 0,75 227 m pNASH J 30,1 N J J N 0,70 19,25 1,10 335 w pNASH J 26,6 J J J N 0,61 18,86 0,44 239 m pNASH J 29,4 J N J N 0,69 10,56 0,60 141 m pNASH J 30,1 J J J N 0,65 10,56 0,34 243 w Alk J 33,5 J J N J 2,62 4,01 0,56 349 w pNASH J 25,1 J N J N 1,31 20,68 0,87 150 m Alk J 27,5 N J J N 0,84 17,8 0,49 363 m pNASH J 35,5 N N J J 0,43 16,7 0,68 364 m pNASH J 34,3 J N J J 0,65 109,7 0,37 3
Diag=Diagnose, Met=Metabolisches Syndrom, Lipo=Hyperlipoproteinämie, DM=Diabetes mellitus, HTN=arterielle Hypertonie, TG=Hypertriglyzeridämie, Insul=Insulin, FFS=Freie Fettsäuren
11 (85%) der 13 Patienten mit Metabolischem Syndrom hatten Verdacht auf
NASH. Bei 10 von 11 potentiellen Patienten mit NASH lag der deRitis-Quotient
unter 1.
Hyperlipoproteinämie Bei 25 der 65 Patienten (38,5%) sind anamnestisch Hyperlipoproteinämien be-
kannt. 14 davon sind Frauen (56%). Hypertriglyzeridämie Tabelle 18: Patienten mit Hypertriglyzeridämie
Nr. Ges Diag TG Metab BMI Trigl DM deRit Insulin FFS So9 m Alk J N 26,3 279 N 1,13 7,66 2,04 2
17 w pNASH J J 34,0 214 N 0,91 9,66 0,83 121 w NASH J J 25,2 259 N 0,55 21,39 0,75 231 m Sonst. J N 26,0 216 N 0,58 7,66 2,06 132 m Alk J N 22,9 404 J 0,97 33,99 0,41 442 w Alk J N 20,0 302 N 4,48 3,25 2,36 343 w Alk J J 33,5 344 J 2,62 4,01 0,56 363 m pNASH J J 35,5 281 N 0,43 16,7 0,68 364 m pNASH J J 34,3 330 N 0,65 109,7 0,37 3
TG=Hypertriglyzeridämie, Alk=Alkohol, Metab=Metabolisches Syndrom,
Ergebnisse Kapitel 3
43
9 (14%) der 65 Patienten hatten eine diagnostizierte Hypertriglyzeridämie. 77%
(7/9) fielen zusätzlich mit einem BMI >25 kg/m² auf. Bei 6 (67%) Patienten wa-
ren die FFS ebenfalls erhöht.
Diabetes mellitus
14 der 65 Patienten (21,5%) haben eine pathologische Glukosetoleranz (pGT)
oder einen bekannten Diabetes mellitus (DM). Vier davon sind Frauen (28,6%).
Bei zwei Patienten wurde eine pGT (14,3%), bei vieren (28,6%) ein DM Typ 2a,
bei achten (57,1%) ein DM Typ 2b festgestellt. Sechs Patienten wurden mit ent-
sprechender Diät, fünf mit oralen Antidiabetika und drei mit kontinuierlicher In-
sulintherapie eingestellt.
Tabelle 19: Patienten mit Diabetes mellitus
Nr. Ges Diag DM Diab.ein. Gluc Insul Met BMI TG deRit So4 m pNASH Typ 2b Oral 174 8,72 J 31,10 N 0,63 25 m pNASH pGT Diät 124 13,12 J 37,00 N 0,73 36 w pNASH Typ 2a Oral 103 14,08 N 20,20 N 0,94 222 m Sonst. Typ 2a Insu 235 6,12 N 19,60 N 0,34 226 m Alk pGT Diät 146 9,55 N 24,50 N 1,35 327 m pNASH Typ 2b Diät 177 19,25 J 30,10 N 0,70 332 m Alk Typ 2a Diät 138 33,99 N 22,90 J 0,97 435 w pNASH Typ 2b Insu 368 18,86 J 26,60 N 0,61 236 m Alk Typ 2b Oral 87 7,23 N 27,70 N 0,72 341 m pNASH Typ 2b Oral 272 10,56 J 30,10 N 0,65 243 w Alk Typ 2b Diät 94 4,01 J 33,50 J 2,62 345 w pNASH Typ 2a Oral 203 8,3 N 23,00 N 0,11 250 m Alk Typ 2b Insu 201 17,8 J 27,50 N 0,84 360 m Alk Typ 2b Diät 140 N 27,30 N 1,44 3
Diab.einst.=Diabeteseinstellungsart, pNASH=potentielle NASH-Patienten, Alk=Alkohol-Patienten Sonst.=sonstige Lebererkrankungen
Ergebnisse Kapitel 3
44
Hyperinsulinämie 13 der 65 Patienten (20%) haben erhöhte Nüchternseruminsulinwerte über
17µU/ml. Der Frauenanteil beträgt 38%.
Tabelle 20: Patienten mit Hyperinsulinämie
Nr. Ges Diag Insul DM Gluc BMI deRit So Me- TG 15 w Sonst. 17,99 N 106 29,80 0,85 2 N N 19 m Alk 34,65 N 217 26,50 1,00 3 N N 20 m pNASH 20,51 N 101 32,40 0,66 3 N N 21 w NASH 21,39 N 141 25,20 0,55 2 J J 27 m pNASH 19,25 J 177 30,10 0,70 3 J N 32 m Alk 33,99 J 138 22,90 0,97 4 N J 34 m Alk 18,53 N 100 29,40 1,09 3 N N 35 w pNASH 18,86 J 368 26,60 0,61 2 J N 37 w Sonst. 26,09 N 106 37,60 1,19 4 N N 38 m Sonst. 21,22 N 83 23,40 0,75 3 N N 49 w pNASH 20,68 N 110 25,00 1,31 1 J N 50 m Alk 17,80 J 201 27,50 0,84 3 J N 64 m pNASH 109,70 N 92 34,30 0,65 3 J J
Freie Fettsäuren
In diesem Patientengut fielen bei 28 von 58 (48,3%) erhöhte Serumwerte für
Freie Fettsäuren auf. Der Frauenanteil betrug 67,9% (19 von 28).
Ergebnisse Klinische Untersuchung
Tabelle 21: Klinische Untersuchung
Klinische Untersuchung vorhanden nicht vorhanden
Ikterus n= 4 ( 6,2%) n=61 (93,8%)
Hepatomegalie n=13 (20,0%) n=52 (80,0%)
Splenomegalie n=14 (21,5%) n=51 (78,5%)
Die Hepatomegalie wurde mit > 12 cm in der MCL, die Splenomegalie > 11cm
zwischen den Polen definiert.
Ergebnisse Kapitel 3
45
Tabelle 22: Größe der Leber
Lebergröße Anzahl davon Frauen davon Männer
10-12 cm MCL 42 19 23
12 ≤ x ≤ 15 cm MCL 13 6 7
15 < x 17 cm MCL 5 1 4
≥ 17 cm MCL 2 1 1
Raumforderung 3 1 2
n=65 n=28 N=37
Die Größe der Leber wurde mit dem Ultraschallgerät Toshiba Sonolayer SSH-
140 A bestimmt.
Tabelle 23: Konsistenz und Oberflächenstruktur der Leber
Beschreibung der Konsistenz Anzahl davon Frauen davon Männer
Unauffällig 52 20 32
Derb 3 2 1
Höckerig 1 1 0
Derb und höckerig 5 3 2
Hart 2 1 1
Weich 2 1 1
n=65 n=28 n=37
Ergebnisse Kapitel 3
46
Ergebnisse Klinik Tabelle 24: Klinische Zeichen einer Lebererkrankung / Leberzirrhose
Klinik „ja“ davon Frauen „nein“ davon Frauen
Allgemeinsymptome 5 3 60 27
Kollateralkreislauf 11 4 54 24
Varizenblutung 3 1 62 27
Aszites 6 2 59 26
Ergebnisse Erkrankungen
Tabelle 25: Bekannte Erkrankungen der Patienten
Diagnose „ja“ davon Frauen „nein“ davon Frauen
Arterielle Hypertonie 22 11 43 17
Leberzirrhose 15 5 50 23
GB-, GW-Erkrankung 11 6 54 22
Pankreatitis 9 2 56 26
Bekannte Neoplasie 8 3 57 25
Dialysepflichtige NI 3 2 62 26
Parenterale Ernährung
Fünf der 65 Patienten (7,7%) haben parenterale Ernährung bekommen.
Tabelle 26: Parenterale Ernährung
Nr. Ges Diagnose Par BMI GOT GPT deRit FFS So14 w Sonst. J 21,6 54 39 1,38 1,80 222 m Sonst. J 19,6 23 67 0,34 0,79 252 w pNASH J 27,2 15 35 0,43 1,93 154 m Alkohol J 34 27 1,26 n.best. 462 m Alkohol J 24,2 87 28 3,11 0,43 4
Par=Parenterale Ernährung
Gravidität
Keine der 28 weiblichen Patienten (0%) befand sich in einer Schwangerschaft.
Ergebnisse Kapitel 3
47
Magen-Darm-Operationen
Vier der 65 Patienten (6%) hatten in der Vergangenheit Operationen am Ma-
gen-Darm-Trakt.
Tabelle 27: Ergebnisse bei Patienten mit Magen-Darm-Operationen
Nr. Ges Diagnose Art der Magen-Darm-Operation FFS deRi So22 m Sonst. Gastrektomie nach Magen-CA 0,79 0,34 223 m pNASH 2/3 Magenresektion nach Magenulcus 0,39 0,87 128 m pNASH 2/3 Magenresektion nach Magenulcus 0,17 0,71 156 m Alkohol Z.n. Billroth-ll-Magen 0,49 1,24 3
Ergebnisse Medikamente
Keiner aus diesem Patientengut nahm Anabolika oder Tetrazykline ein.
Tabelle 28: Amiodaron
Nr. Ges Diagnose Amiodaron BMI GOT GPT deRitis So 19 m Alkohol J 26,5 47 47 1,00 3
Tabelle 29: Östrogene
Nr. Ges Diagnose Östrogen BMI GOT GPT deRitis So 47 w Sonst. J 21,0 41 73 0,56 1
Tabelle 30: Patienten mit oraler oder systemischer Glukokortikoideinnahme
Nr. Ges Diagnose Kortison BMI GOT GPT deRitis So 3 m Alkohol J 26,6 32 36 0,89 4 8 w Sonst. J 23,2 164 489 0,34 2 10 w pNASH J 21,7 31 31 1,00 2 20 m pNASH J 32,4 27 41 0,66 3 29 w pNASH J 25,4 23 30 0,77 1 65 m pNASH J 19,5 29 29 1,00 1
Sechs der 65 Patienten (9,2%) nehmen regelmäßig oral oder systemisch Glu-
kokortikoide ein.
Ergebnisse Kapitel 3
48
Ergebnisse Hyperthyreose
Zwei der 65 (3,1%) Patienten haben eine Hyperthyreose, zwei eine latente. Tabelle 31: Patienten mit Hyperthyreose
Nr. Ges Diagnose Hypert TSH BMI GOT GPT deRit So35 w pNASH J 0,00 26,6 33 54 0,61 225 w pNASH lat 0,16 21,3 28 31 0,90 237 w Sonst. lat 0,11 37,6 32 27 1,19 463 m pNASH J 0,28 35,5 26 60 0,43 3
TSH=TSH basal, Hypert=Hyperthyreose, lat=latent
Ergebnisse Hypothyreose
3 der 65 Patienten (4,6%) haben eine Hypothyreose. Tabelle 32: Patienten mit Hypothyreose
Nr. Ges Diagnose Hypo TSH BMI GOT GPT deRit So 11 w Sonst. J 2,80 23,0 31 25 1,24 3 53 m Alkohol J 11,01 21,3 29 33 0,88 2 66 w Alkohol J 4,73 24,3 21 57 0,37 2
Ergebnisse Metabolische- und Autoimmunerkrankungen Tabelle 33: Patienten mit metabolischen- und Autoimmunerkrankungen
Erkrankung „ja“ „nein“ nicht bekannt
Autoimmunhepatitis 1 12 52
PBC 0 13 52
PSC 0 13 52
Hämochromatose 0 13 52
M. Wilson 0 13 52
α1-Antitrypsinmangel 0 13 52
ANA und AMA wurden in 13 Fällen bestimmt. Sie waren jeweils negativ.
Ergebnisse Kapitel 3
49
Ergebnisse Verteilung der Sonographiebefunde in vier Schweregraden
Abbildung 1: Verteilung der Sonographiebefunde
15
21
5 6 7
1
24
14
0
5
10
15
20
25
30
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
Anzahl davon Frauen
Ergebnisse Kapitel 3
50
3.2 Ergebnisse im Vergleich zu den Sonographiebefunden
Lineare Korrelation:
Abbildung 2: deRitis-Quotient und Sonographiebefunde
Es besteht nur eine schwache Korrelation (r= 0,32) zwischen dem deRitis-
Quotienten der Patienten und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnen-
echos.
2
6
4
11 11
10
2 2
4
7
2 3
1 00 0
0
2
4
6
8
10
12
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
< 0,5
0,5 < x <= 1,01,0 < x <= 2,0> 2,0
Ergebnisse Kapitel 3
51
Abbildung 3: γ-GT in U/l und Sonographiebefunde
Es besteht keine Korrelation (r= 0,18) zwischen der γ-GT der Patienten und
dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnenechos.
Abbildung 4: Cholinesterase in U/l und Sonographiebefunde
Es besteht nur eine schwache, gegensinnige Korrelation (r= -0,44) zwischen
der Cholinesterase der Patienten und dem Schweregrad der verdichteten
Leberbinnenechos.
4
10
2
0
15 15
11
3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten < 3000 > 3000
6
8
6
18
2
10
0
5
13
9
7
1 0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
<= 2828< x <= 100> 100
Ergebnisse Kapitel 3
52
Abbildung 5: Serumalbuminkonzentration in g/dl und Sonographiebefunde
Es besteht keine Korrelation (r= -0,13) zwischen der Serumalbuminkonzentrati-
on der Patienten und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnenechos.
Abbildung 6: LDL-Cholesterin in mg/dl und Sonographiebefunde
Es besteht nur eine schwache, gegensinnige Korrelation (r= -0,26) zwischen
dem LDL-Cholesterin und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnen-
echos.
6
10
14
16
7
3 3
5 555
0 11 1 0 0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
<= 100 <= 150 > 150 > 200
2
12
7
3
0
3
15
19
0 2 4 6
8 10 12 14 16 18 20
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
< 3,7
3,7 <= x <= 5,3
Anz
ahl d
er P
atie
nten
Ergebnisse Kapitel 3
53
Abbildung 7: Seruminsulin in µU/ml und Sonographiebefunde
Es besteht nur eine schwache Korrelation (r= 0,25) zwischen dem Seruminsulin
der Patienten und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnenechos.
Abbildung 8: Freie Fettsäuren (FFS) in µmol/l und Sonographiebefunde
Es besteht keine Korrelation (r= -0,01) zwischen der FFS-Konzentration der
Patienten und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnenechos.
8 8
11
3
7
10 10
1
0
2
4
6
8
10
12
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
<= 600 > 600
2
12
2 2
0 01
13
15
1
3
7
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiegrad
Anz
ahl d
er P
atie
nten
< 3 3 <= x <=17> 17
Ergebnisse Kapitel 3
54
Abbildung 9: Lebergrößen und Sonographiebefunde
Es besteht nur eine schwache Korrelation (r= 0,31) zwischen der Lebergröße
der Patienten und dem Schweregrad der verdichteten Leberbinnenechos.
14
18
10
2
8
2 4
23
1 10 0 0 00
0 2 4 6
8 10 12 14 16 18 20
Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Sonographiebefund
Anz
ahl d
er P
atie
nten
< 12 cm12-15 cm 15,1-17 cm > 17 cm
Ergebnisse Kapitel 3
55
Mann-Whitney-U-Test
Die Sonographiegruppen Grad 1 und 2 sowie Grad 3 und 4 wurden zusam-
mengelegt. Als Untersuchungsmerkmale wurden das Alter und der BMI mit dem
Mann-Whitney-U-Test untersucht. Das Signifikanzniveau wurde auf p<0,05 fest-
gelegt.
Tabelle 34: Untersuchung der Merkmale (Alter und BMI) auf Signifikanz beim Mann-Whitney-U-Test zwischen den Gruppen Sonograd 1+2 und Sonograd 3+4
Gruppe N Mittlerer Rang Rangsumme Mann-Whitney p
Alter Sonograd 1+2 36 33,21 1195,50
Sonograd 3+4 24 26,44 634,50
334,500 0,14
Gesamt 60
BMI Sonograd 1+2 36 29,06 1046,00
Sonograd 3+4 24 32,67 784,00
380,000 0,433
Gesamt 60
Es sind keine sonographiegruppen-spezifischen Unterschiede bezüglich Alter
oder BMI zu erkennen.
3.3 Abhängigkeitsüberprüfung durch den χ²-Test Der χ²-Test für Vierfeldertafeln wurde zur Überprüfung auf Unabhängigkeit (sog.
Nullhypothese) des Merkmals Sonographiegruppe (Sonograd 1+2 und So-
nograd 3+4) von den in Tabelle 35 gelisteten Merkmalen angewandt. Über-
schreitet die Prüfgröße (χ2-Wert) die Grenzgröße zum Signifikanzniveau α=0.05
(χ21;0.95 = 3.84), dann kann anhand der Stichprobe die Alternativhypothese an-
genommen werden, dass ein Zusammenhang zwischen Sonographiegruppe
und Merkmal existiert.
Ergebnisse Kapitel 3
56
Tabelle 35: Überprüfung auf Abhängigkeit zwischen Schwere des Steatosisgra- des (Sonographiegruppe) und den anderen Merkmalen
Merkmal Merkmals-Kriterium χ²-Wert χ²1;0,95 Signifikant
Alkoholkonsum Ja ; Nein 16,58 3,84 Ja
Leberzirrhose Ja ; Nein 13,45 3,84 Ja
Hepatomegalie Ja ; Nein 10,52 3,84 Ja
Hyperlipoproteinämie Ja ; Nein 9,54 3,84 Ja
Cholinesterase ≤3000 ; >3000 U/l 8,91 3,84 Ja
Kollateralkreisläufe Ja ; Nein 7,42 3,84 Ja
Leberkonsistenz Unauffällig ; n. unauffällig 6,86 3,84 Ja
deRitis-Quotient ≤1 ; >1 6,16 3,84 Ja
Albumin <3,7 ; 3,7-5,3 g/dl 5,72 3,84 Ja
Lebergröße ≤15 ; >15 cm 5,36 3,84 Ja
Splenomegalie Ja ; Nein 5,19 3,84 Ja
Männliches Geschlecht Ja ; Nein 5,12 3,84 Ja
Insulin ≤17 ; >17 µU/ml 4,66 3,84 Ja
Aszites Ja ; Nein 4,01 3,84 Ja
Varizenblutung Ja ; Nein 3,90 3,84 Ja
Quick <70 ; ≥70% 3,85 3,84 Ja
Albumin/Eiweiß-Quotient <0,55 ; ≥0,55 3,85 3,84 Ja
1. CDT-Test ≤6 ; >6% 3,56 3,84 Nein
BMI ≤30 ; >30 kg/m² 3,15 3,84 Nein
Alter ≤50 ; >50 Jahre 2,74 3,84 Nein
γ-GT ≤28 ; >28 U/l 2,50 3,84 Nein
Alkalische Phosphotase ≤175 ; >175 U/l 2,36 3,84 Nein
Akute/chron. Pankreatitis Ja : Nein 1,96 3,84 Nein
Chron. Hep C Ja ; Nein 1,94 3,84 Nein
Ergebnisse Kapitel 3
57
Merkmal Merkmals-Kriterium χ²-Wert χ²1;0,95 Signifikant
Gesamtchol. <200 ; ≥200 mg/dl 1,64 3,84 Nein
2. CDT-Test <2,7 ; ≥2,7% 1,60 3,84 Nein
Ikterus Ja ; Nein 1,59 3,84 Nein
GOT ≤50 ; >50 U/l 1,13 3,84 Nein
Diabetes mellitus Ja ; Nein 1,13 3,84 Nein
Bilirubin gesamt ≤1,1 ; >1,1 mg/dl 1,03 3,84 Nein
Bekannte CA Ja ; Nein 0,87 3,84 Nein
LDL-Cholesterin ≤150 ; >150 mg/dl 0,81 3,84 Nein
TSH >3,0 >3,0 ; 0,3-3,0 mU/l 0,52 3,84 Nein
Gesamteiweiß <6,6 ; 6,6-8,3 g/dl 0,51 3,84 Nein
Metabol. Syndrom Ja ; Nein 0,51 3,84 Nein
Hypertriglyzeridämie Ja ; Nein 0,51 3,84 Nein
Serum-Triglyzeride ≤180 ; >180 mg/dl 0,43 3,84 Nein
Kortisoneinnahme Ja ; Nein 0,37 3,84 Nein
FFS ≤600 ; >600 µmol/l 0,32 3,84 Nein
Nüchtern-BZ ≤110 ; >110 mg/dl 0,22 3,84 Nein
GPT ≤50 ; >50 U/l 0,17 3,84 Nein
TSH <0,3 <0,3 ; 0,3-3,0 mU/l 0,12 3,84 Nein
Arterielle Hypertonie Ja ; Nein 0,04 3,84 Nein
HDL-Cholesterin ≤35 ; >35 mg/dl 0,02 3,84 Nein
Gesamtchol./HDL <4,0 ; 4,0-4,5 0,02 3,84 Nein
Gesamtchol./HDL >4,5 ; 4,0-4,5 0,02 3,84 Nein
Kreatinin ≤1,1 ; >1,1 mg/dl 0,02 3,84 Nein
Gewichtsverlust Ja ; Nein 0,02 3,84 Nein
Leistungsschwäche Ja ; Nein 0,02 3,84 Nein
GW, GB-Erkrankung Ja ; Nein 0,00 3,84 Nein
Ergebnisse Kapitel 3
58
Zwischen der Sonographiegruppe (Steatosisgrad 1+2 und Steatosisgrad 3+4)
und den 50 untersuchten Merkmalen bestand bei 17 Merkmalen (34%) ein Zu-
sammenhang (p<0,05). Bei sieben Merkmalen überschritt die Prüfgröße die
Grenzgöße zum Signifikanzniveau α=0.01 (χ²>6,64): Alkoholkonsum; Leberzir-
rhose; Hepatomegalie; Hyperlipoproteinämie; Cholinesterase; Kollateralkreis-
läufe; Konsistenz der Leber.
3.4 Potentielle Patienten mit NASH (pNASH) Aus dem Patientengut n=65 wurden definitionsgemäß nach der Ausschlußprin-
zip die möglichen Patienten mit NASH ermittelt.
21 Patienten wurden aufgrund ihres Alkoholverhaltens aus dieser Gruppe aus-
geschlossen (n=16 positive Anamnese, n=3 positiver 1. und 2. CDT-Test, n=2
ehemaliger Trinker mit fortgeschrittenen Leberschäden).
Bei 6 Patienten fielen positive HCV-Ak-Titer auf. Bei zwei Patienten wurde mit-
tels der PCR die RNA bestimmt. Sie fiel bei einem Patienten positiv auf. Bei den
übrigen vier Patienten konnte aufgrund der klinischen Symptome und der Biop-
siebefunde auf eine Chronizität der Hepatitis C geschlossen werden (n=5).
Vier Patienten hatten Gallenblasen- und/oder Gallenwegserkrankungen. Bei
drei Patienten wurden Leberfiliae diagnostiziert. Jeweils ein Dialyse- und ein
Pankreatitispatient wurden ausgeschlossen. Auch der Patient mit der autoim-
munen Hepatitis fiel aus der Gruppe der potentiellen NASH-Kandidaten. Man-
che Patienten hatten gleichzeitig mehrere Ausschlußgründe. Die Zuordnung in
eine Gruppe richtete sich nach der Rangfolge in der Tabelle 36.
Ergebnisse Kapitel 3
59
Tabelle 36: Patienten mit potentiellem NASH (pNASH)
Gesamtpatientengut n=65
Alkoholabuser - n=21
Chronische HCV-Infektion - n= 5
Gallenblasen- oder Gallenwegserkrankung - n= 4
Leberfiliae - n= 3
Dialyse - n= 1
Akute oder chronische Pankreatitis - n= 1
Autoimmunhepatitis - n= 1
Andere seltene Lebererkrankungen n= 0
Potentielle Patienten mit NASH n=29
3.5 Mögliche Risikofaktoren bei Patienten mit pNASH
Folgende Risikofaktoren fielen besonders häufig auf: Alter >50 Jahre (n=25);
Adipositas (n=23); Hyperlipoproteinämie (n=16); arterielle Hypertonie (n=15);
erhöhte FFS (n=12), metabolisches Syndrom (n=11). Amiodaron, Tetrazykline,
Anabolika und Östrogene wurden weder jetzt noch in der Vergangenheit von
den potentiellen Patienten mit NASH eingenommen. Seltene erbliche und/oder
metabolische Erkrankungen waren bei Durchsicht der Patientenakten nicht be-
kannt.
Ergebnisse Kapitel 3
60
Tabelle 37: Verteilung möglicher Risikofaktoren bei Patienten mit pNASH Pa
t. N
r.
Ges
chle
cht
w
Alte
r >5
0 Ja
hre
BM
I >2
5 kg
/m²
BM
I >3
0 kg
/m²
Dia
bete
s M
ellit
us
Insu
lin >
17µU
/ml
FFS
>60
0 µm
ol/l
Gew
icht
sver
lust
TPN
Kor
tison
Hyp
erth
yreo
se
Hyp
othy
reos
e
MD
-OP
Hyp
erlip
opro
tein
.
Hyp
erto
nie
Met
abol
. Syn
drom
Hyp
ertr
igly
zerid
.
Anz
ahl R
isik
ofak
t.
1 x x x 3
4 x x x x x x x 7
5 x x x x x x 6
6 x x x x x 5
7 x x x 3
10 x x 2
12 x 1
17 x x x x x x x x 8
20 x x x x 4
21 x x x x x x x x x x 10
23 x x x x 4
25 x x x 3
27 x x x x x x x 7
28 x x x x 4
29 x x x x x 5
30 x x x 3
35 x x x x x x x x x 9
39 x x x x x 5
40 x x x x 4
41 x x x x x x 6
45 x x x x x x 6
46 x x x x x x 6
49 x x x x x x x x 8
51 x x x x x 5
52 x x x x x 5
59 x x x 3
63 x x x x x x x 7
64 x x x x x x 6
65 x x 2
n 15 25 13 10 7 6 12 4 1 4 2 0 2 16 15 11 4
Ergebnisse Kapitel 3
61
Tabelle 38: Häufigkeit der Risikofaktoren (RF)
Anzahl RF Anzahl Patienten Anzahl RF Anzahl Patienten
1 1 6 5
2 2 7 3
3 5 8 2
4 4 9 1
5 5 10 1
24 der 29 (83%) Patienten mit möglichem NASH hatten zwischen drei und acht
Risikofaktoren.
Die Anzahl der RF entspricht der Summe der „X“ in Tabelle 37.
Ergebnisse Kapitel 3
62
3.6 Vergleiche zwischen NASH- und Alkohol-Gruppe Tabelle 39: Mittelwert und Konfidenzintervalle (CI) von 4 Merkmalen in der NASH-Gruppe und in der Alkoholgruppe Merkmal NASH-Gruppe
(1xges.,2xNAFLD, 26xpot.)(n=29)
CI 5% Alk.-Gruppe
(n=21)
CI 5%
MW des Merkmals MW des Merkmals
BMI in kg/m² 28,0 26,0 – 29,4 24,5 22,8 – 26,0
GOT in U/l 27 24,0 - 30,0 54 24,9 – 82,5
GPT in U/l 41 35,3 – 46,7 35 30,4 – 39,4
TG mg/dl 150 125,1 – 177,5 167 129,8 – 205,2
ges.=gesichert, pot.=potentiell, TG=Triglyzeride, MW=Mittelwert
Erhöhte BMI-, GOT-, GPT- und Triglyzeridwerte werden in der Literatur als
mögliche Ursachen der NASH diskutiert. Auf mögliche Nichtüberschneidungen
der 95% Konfidenzintervalle zwischen der NASH- und Alkohol-Gruppe wurde
untersucht. Dabei zeigt sich beim Runden auf eine Nachkommastelle (BMI) die
knappe Überschneidung der CI (NASH 26,0 – 29,4 vs Alkohol 22,8 – 26,0).
Ergebnisse Kapitel 3
63
Tabelle 40: Vergleiche zwischen NASH- und Alkohol-Gruppe
Merkmal NASH-Gruppe (1xges., 2xNAFLD, 26xpot.)
Alkohol-Gruppe (insgesamt 21 Pat.)
Anzahl Patienten mit Merkmal Anzahl Patienten mit Merkmal
Metabolisches Syndrom 11 2
BMI >25 - ≤30 kg/m² 23 9
BMI >30 kg/m² 10 1
Arterielle Hypertonie 15 3
Hyperlipoproteinämie 16 6
Diabetes mellitus 7 6
Hypertriglyzeridämie 4 4
Seruminsulin in µU/ml 6 4
Serum-FFS in µmol/l 12 7
AP >175 U/l 7 15
γ-GT >28 U/l 16 18
Cholinesterase <3000 U/l 2 11
S-Albumin <3,7 g/dl 2 10
Ges.cholesterin >200 mg/dl 17 8
LDL >150 mg/dl 8 4
HDL <35 mg/dl 12 10
Sonographiegrad >2 8 16
DeRitis-Quotient >1 3 12
Leberzirrhose 1 11
Kollateralkreislauf 0 10
Aszites 0 5
Varizenblutung 0 3
Splenomegalie 2 9
Folgende vier statistische Tests wurden verwendet, um mögliche signifikante
Unterschiede bei den untersuchten Merkmalen zwischen der pNASH- und der
Alkohol-Gruppe aufzudecken. Die Berechnungen wurden vom Statistikpro-
gramm SPSS durchgeführt.
Ergebnisse Kapitel 3
64
Chi2-Vierfelder-Test
Der χ²-Test wurde zur Überprüfung auf Unabhängigkeit (sog. Nullhypothese)
des Merkmals Ätiologie (NASH / Alkohol) von den in Tabelle 41 gelisteten Merk-
malen angewandt. Überschreitet die Prüfgröße (χ2-Wert) die Grenzgröße zum
Signifikanzniveau α=0.05 (χ21;0.95 = 3.84), dann kann anhand der Stichprobe die
Alternativhypothese angenommen werden, dass ein Zusammenhang zwischen
Ätiologie und Merkmal existiert.
Tabelle 41: χ²-Test auf Unabhängigkeit der Ätiologie der Lebererkrankung (NASH oder Alkohol) von anderen Merkmalen (Signifikanzniveau 5%)
Ätiologie Merkmal p
pNASH / Alkohol Sono 1+2 / Sono 3+4 <0,001
pNASH / Alkohol Lipoproteinämie ja / nein <0,001
pNASH / Alkohol γGT >28 / ≤28 U/l <0,001
pNASH / Alkohol Cholesterin >200 / ≤200 mg/dl 0,001
pNASH / Alkohol FFS >600 / ≤600 mmol/l 0,04
pNASH / Alkohol Diabetes Mellitus ja / nein 0,06
Ergebnisse Kapitel 3
65
Mann-Whitney-U-Test: Das Signifikanzniveau wurde auf p<0,01 festgelegt.
Tabelle 42: Signifikante Merkmale beim Mann-Whitney-U-Test beim Vergleich der beiden Gruppen pNASH und Alkohol Merkmal Mann-Whitney-U p
Cholinesterase 100,000 0,001
deRitis 101,000 0,001
CDT 1.Test 114,500 0,002
γ-GT 153,500 0,003
Die restlichen 66 Merkmale waren entweder nicht signifikant (p<0,01) oder die
Merkmalshäufigkeit in zu geringer Anzahl vertreten.
Logistische Regression Mit Hilfe der logistischen Regression wird die Stärke des Einflusses der Ein-
flussvariablen X (Merkmale in Tabelle 43) auf die binäre Zielgröße Y (Wahr-
scheinlichkeit für das Vorliegen der pNASH- oder Alkohol-Gruppe) bestimmt.
Signifikante Einflüsse auf die Zielgröße entsprechen einem p-Wert <0.05. Un-
tersucht wurden folgende acht Merkmale (Einflussvariablen): deRitis-Quotient,
Metabolisches Syndrom, Sonographiegrad, Alter, BMI, Geschlecht, arterielle
Hypertonie und Hyperlipoproteinämie. Im Modell der logistischen Regression
wird die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die pNASH- oder Alkoholgruppe vorliegt
in Beziehung gesetzt zum deRitis-Qutienten und den anderen in Tabelle 43
aufgelisteten Einflußfaktoren.
Ergebnisse Kapitel 3
66
Tabelle 43: Ergebnis der logistischen Regression
Merkmal Signifikanz Signifikant Rel. Risiko 95% CI für Rel. Ris.
Ja/Nein Lower Upper
deRitis p=0,01 ja 0,0217 0,0012 0,3961
Sonographiegrad p=0,02 ja 0,3435 0,1401 0,8424
Met. Syndrom p=0,08 nein 7, 1737 0,3199 160,8567
Alter p=0,85 nein 0,9902 0,9402 1,0428
Geschlecht p=0,99 nein 0,6318 0,0984 4,0551
BMI p=0,16 nein 1,0889 0,8803 1,3469
Arter. Hypertonie p=0,73 nein 0,5968 0,0526 6,7714
Hyperlipoprotein. p=040 nein 1,0070 0,1575 6,4401
Es zeigt sich, dass außer dem deRitis-Quotienten nur noch der Sonographie-
grad einen signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit ausübt, dass die
pNASH- oder Alkoholgruppe vorliegt.
Alter, BMI, Geschlecht, Hypertonie, Metabolisches Syndrom und Hyperlipopro-
teinämie wurden nicht in die Gleichung aufgenommen. Ein kleiner deRitis-
Quotient und ein niedriger Sonographiegrad determinieren für die NASH-
Gruppe.
Exakter Test nach Fisher und Relatives Risiko Der exakte Test nach Fisher wurde an Stelle des χ2-Vierfelder-Tests verwendet,
wenn die Zellenhäufigkeit eines Merkmals < 5 Patienten war. Dies war bei 17
Merkmalen der Fall. Nullhypothese war wieder die Unabhängigkeit des Merk-
mals NASH- oder Alkohol-Gruppe von den 17 in Tabelle 44 gelisteten Merkma-
len. Bei einem p<0.05 wurde die Nullhypothese verworfen und die Alternativ-
hypothese, die Abhängigkeit des Merkmals NASH/Alkohol von dem jeweils ge-
testeten Merkmal angenommen.
Ergebnisse Kapitel 3
67
Zwischen den Merkmalen BMI >25 kg/m², deRitis-Quotient <1, Sonographie-
grad ≤2 und arterielle Hypertonie und dem Merkmal NASH/Alkohol besteht we-
gen p<0.05 ein Zusammenhang.
Zusätzlich zu den Ergebnissen des exakten Tests nach Fisher sind die relativen
Risken (RR) angegeben. Das RR ist der Quotient aus der Wahrscheinlichkeit
für das Vorliegen einer NASH-Gruppe bei Vorliegen des jeweiligen Merkmals
dividiert durch die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer NASH-Gruppe
wenn das jeweilige Merkmal nicht vorliegt. Ein RR-Wert um 1,0 bedeutet, dass
die Wahrscheinlichkeit dafür, dass NASH vorliegt unabhängig davon ist, ob das
Merkmal vorliegt oder nicht vorliegt.
In der nachfolgenden Abbildung 10 gibt der mittlere Punkt den RR-Wert an, die
lower- und upper-Werte geben das 95% Konfidenzintervall um RR an.
RR Abbildung 10: Relatives Risiko der Gruppe NASH oder Alkohol anzugehören
* signifikante (p<0,05) Merkmale
10 5 10 151
F/M
Cholesterol
Syndrom X
Diabetes
BMI>25*
CHE<3000*
Zirrhose*Albumin<3.7*
Hypertonie*
DeRitis<1*
US<2*
Alkohol NASH
Ergebnisse Kapitel 3
68
Tabelle 44: Exakter Test nach Fisher (Signifikanz für p<0.05) und die zusätz- lich berechneten RR-Werte
Merkmal p RR 95% CI Signifikanz
deRitis 0,0005 2,00 [1,26; 3,48] s.
Sonographiegrad ≤2 0,0011 3,04 [1,37; 6,75]. s.
Arterielle Hypertonie 0,0082 3,62 [1.20; 10,94] s.
BMI >25 - ≤30 kg/m² 0,0158 1,85 [1,09; 3,14] s.
BMI >30 kg/m² 0,0157 7,24 [1,00; 52,34] s.
Cholinesterase <3000 U/l 0,0006 0,13 [0,03; 0,53] s.
Albumin <3,7 g/dl 0,0017 0,14 [0,04; 0,59] s.
Splenomegalie 0,0044 0,16 [0,04; 0,67] s.
Leberzirrhose 0,0001 0,07 [0,01; 0,47] s.
TSH >3,0 mU/l 0,0557 0,24 [0,06; 1,08] n.s.
GOT >50 U/l 0,070 1,14 [0,24; 3,87] n.s.
Metabolisches Syndrom 0,273 2,53 [0,58; 11,00] n.s.
LDL >150 mg/dl 0,526 1,45 [0,50; 4,18] n.s.
TSH <0,3 mU/l 0,628 0,94 [0,81; 1,10] n.s.
Ges./HDL >4,5 0,773 0,89 [0,56; 1,42] n.s.
TG >180 mg/dl 0,78 0,83 [0,35; 1,93] n.s.
GPT >50 U/l 1,000 0,97 [0,24; 3,87] n.s. s. = signifikant, n.s.= nicht signifikant
Diskussion Kapitel 4
69
4 Diskussion
4.1 Diskussion der Ergebnisse aller Patienten und Daten
Ziel der Untersuchung ist es, die Ätiologien sonographisch verdichteter Leber-
binnenechos bei gleichzeitig erhöhten Serumtransaminasen in diesem Patien-
tenkollektiv herauszufinden und dabei insbesondere auf Unterschiede zwischen
der potentiellen NASH- und Alkohol-Gruppe zu fokussieren.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Definition des Begriffs „Nicht alkoholi-
sche Fettlebererkrankung“ (NAFLD). Dieser umfasst das gesamte Spektrum der
Fettlebererkrankungen: von der Steatose über NASH und Fibrose bis zur Zir-
rhose (53, 72). Auch die Gruppe der potentiellen Patienten mit NASH ist unter
diesem Oberbegriff enthalten.
Übergewicht spielt in der Ätiologie der NASH eine dominierende Rolle. In die-
sem Patientengut lag der Anteil der Patienten mit Adipositas Grad 2 bei 18,8%
(12/64). Von diesen 12 Patienten waren vier Frauen betroffen (33,3%). Dass
Männer anfälliger gegenüber einer stärker ausgeprägten Fettleibigkeit als Frau-
en sind, ist bekannt (53). Keiner der 65 Patienten hatte einen BMI >40 kg/m².
Bei massiver Adipositas haben 30% der Patienten mit erhöhten Serumtransa-
minasen ohne bekannte Lebererkrankung histologisch septale Fibrosen (140).
Der Mittelwert der GOT (GPT) lag bei 44 (55) U/l und war bei 60 (65) Patienten
erhöht. Erhöhtes GPT ist das zuverlässigste Merkmal für Steatose (21). Bei 58
(89%) der 65 Patienten waren beide Serumtransaminasewerte erhöht. Patholo-
gische Transaminasewerte, die einen unspezifischen Leberschaden anzeigen,
stellten auch eins der beiden Auswahlkriterien für diese Untersuchung dar. Die
Höhe der Transaminasen steht in keinem Zusammenhang mit der Schwere der
NAFLD (79).
Diskussion Kapitel 4
70
Beim Vergleich der NAFLD- und Alkohol-Gruppe fiel auf, dass die sechs Patien-
ten mit einem deRitis-Quotienten <0,5 der NAFLD-Gruppe angehörten und alle
vier Patienten mit einem Quotienten >2 der Alkohol-Gruppe. Patienten mit Ver-
dacht auf NASH haben in der Regel einen deRitis <0,5 und starke Alkoholiker
>2. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit den Daten aus der Literatur, dass ein
deRitis-Quotient <0,5 eher für einen leichten Leberschaden, ein Quotient >2 für
einen stärkeren spricht (12). Dies könnte bei der Suche nach der Ätiologie und
Prognose helfen, auch wenn schwere Fälle von NASH mit einem Quotienten >2
einhergehen und damit zu einer diagnostischen Lücke führen können (12).
Auffällig war beim deRitis-Quotienten, dass der Frauenanteil sowohl beim Quo-
tienten <0,5 (5/6) als auch beim Quotienten >2 (3/4) überwog. Die geringere
Regenerationsfähigkeit der weiblichen Leber bei chronischem Alkoholkonsum
ist bekannt (66).
Im angloamerikanischen Bereich wird der umgekehrte deRitis-Quotient verwen-
det: ALT(GPT) / AST(GOT). Dementsprechend kehren sich die Quotienten um.
Bei 7 der 13 durchgeführten Leberbiopsien wurde die Diagnose Steatosis hepa-
titis gestellt. Drei Patienten hatten eine reine Steatose und bei dreien wurde
eine Zirrhose diagnostiziert. Der geringe Anteil der entnommenen Leberbiop-
sien läßt keine gesicherten Angaben über den Schweregrad der Lebererkran-
kungen in diesem Patientenkollektiv zu. Nur drei Patienten aus der potentiellen
NASH-Gruppe waren zum Zeitpunkt der Untersuchung biopsiert worden. Dabei
stellte sich bei zweien eine reine Fettleber heraus. In diesem Zusammenhang
wäre die Bezeichnung NAFLD angebrachter, da hier das gesamte Spektrum
abgedeckt wird. Die Zahl der möglichen Patienten mit NASH würde sich bei
einer größeren Anzahl von durchgeführten Biopsien wahrscheinlich weiter re-
duzieren.
Diskussion Kapitel 4
71
Auffällig ist der geringe Anteil an den chronischen Hepatitiden B und C (7,7%)
im Vergleich zu anderen Studien (28, 162). Bei keinem der 65 Patienten wurde
eine chronische Hepatitis B Infektion diagnostiziert. Es wird noch einmal auf die
kleine Fallzahl verwiesen, die keine repräsentative Auskunft über die Region
Ruhrgebiet zuläßt.
In der Anamnese gaben 16 Patienten zu, regelmäßig mehr als 20g Ethanol pro
Tag zu trinken. Bei 12 Patienten wurde der CDT-Test 1 (>6%) durchgeführt. Er
fiel 4x positiv aus (Sensitivität 33% - 4/12). Das Ergebnis wurde zwei Mal mit
dem Kontrolltest (>2,7%) bestätigt, die anderen beiden Proben konnten wegen
Serummangels nicht kontrolliert werden. 10x war der erste Test positiv bei ne-
gativer Alkoholanamnese. 8 Proben wurden kontrolliert. In 5 Fällen wurde das
erste Ergebnis bestätigt. Das bedeutet eine Spezifität von 68% (5/8), wenn Test
2 als 100%ige Kontrolle gilt. In der Literatur sind Sensitivität (82-93%) und Spe-
zifität (97%) deutlich höher angegeben (62).
Eine 100%ige Sicherheit über den wirklichen Alkoholkonsum gibt es trotz
gründlicher Anamnese, verschiedenen CDT-Tests und anderen laborchemi-
schen Untersuchungen nicht. Ziel war es, eine fehlerhafte Gruppenzuordnung
(NASH, Alkohol und sonstige Lebererkrankungen) durch den zweiten CDT-Test
zu vermeiden.
4.2 Diskussion der Ergebnisse bei der linearen Korrelation
Die Sonographiebefunde (Grad 1-4) wurden auf lineare Korrelation mit 55 klini-
schen, anamnestischen und laborchemischen Parametern überprüft. Es be-
stand zu keinem Merkmal eine deutliche Korrelation (r>0,7). Auch beim Mann-
Whitney-U-Test zeigte sich keine Signifikanz (p<0,05) gegenüber den Merkmal
Alter (BMI) und den Gruppen Sonographiegrad 1+2 / Sonographiegrad 3+4.
Diskussion Kapitel 4
72
Beim sonographischen Befund stellt die mögliche ungenaue Zuordnung der
Patienten in die vier sonographischen Kategorien ein Problem dar. Die Stärke
der verdichteten Leberbinnenechos ist quantitativ nicht meßbar und bleibt somit
beobachterabhängig (fehlende Zweitbestimmung). Ob Wus Einteilung klinisch
anwendbar ist, gilt es durch Inter- und Intraobserver-Kappatests zu überprüfen.
4.3. Diskussion der Ergebnisse durch den χ²-Test
Wie in 4.2. beschrieben, war keine deutliche lineare Korrelation zwischen dem
Schweregrad der Sonographiebefunde und den einzelnen klinischen, anam-
nestischen und laborchemischen Parametern nachzuweisen. Da die Anzahl der
Patienten in den vier verschiedenen Sonographieklassen zum Teil sehr klein
war, wurden zwei neue Sonographiegruppen gebildet:
Grad 1 und 2 mit weniger stark verdichteten Leberbinnenechos,
Grad 3 und 4 mit stark verdichteten Leberbinnenechos.
Danach wurde für jedes Merkmal mit Hilfe des χ²-Tests (Vierfeldertafeln) über-
prüft, ob es zwischen dem Auftreten des Merkmals und dem Sonographiebe-
fund (Leberbinnenechos weniger stark verdichtet oder aber stark verdichtet)
einen Zusammenhang gibt. Bei 17 Merkmalen bestand ein signifikanter Zu-
sammenhang (p<0,05).
Höhergradig verdichtete Leberbinnenechos gehen bei folgenden 7 Merkmalen
mit einem p<0,01 einher:
starker Alkoholkonsum,
Leberzirrhose,
Hepatomegalie,
Hyperlipoproteinämie >200 mg/dl,
Serumcholinesterase <3000 U/l,
portokavale Kollateralkreisläufe und
Leberkonsistenz und -oberflächenstruktur (hart, derb, höckerig, weich).
Diskussion Kapitel 4
73
und bei folgenden 10 Merkmalen mit einem p<0.05:
deRitis-Quotient >1,
Serumalbumin <3,7 g/dl,
Hepatomegalie >15cm
Splenomegalie >11cm,
männliches Geschlecht,
Seruminsulin >17 µU/ml,
Aszites,
Varizenblutungen,
Quick-Wert <70% und
Albumin/Eiweiß-Quotienten <0,55.
Laut James et al. besteht keine Korrelation zwischen dem Schweregrad des
Sonographiebefundes und dem histopathologischem Befund (79). Die vorlie-
genden Ergebnisse beim χ²-Test (allerdings kein funktionaler Zusammenhang)
zeigen, dass schwere, vor allem durch Alkohol verursachte Leberschäden, wie
Leberzirrhose mit seinen klinischen Zeichen (Aszites, portokavale Kollate-
ralkreisläufe, Varizenblutungen), ein hoher deRitis-Quotient (>1) oder Synthese-
leistungsstörungen der Leber (↓ Albumin, ↓ Cholinesterase, ↓ Quick) zumindest
mit stark verdichteten Leberbinnenechos einhergehen können.
Keiner der bekannten NASH-Risikofaktoren wie Adipositas (BMI >25 kg/m²),
höheres Alter (>50 Jahre), Diabetes mellitus, weibliches Geschlecht, Metaboli-
sches Syndrom, Hypertriglyzeridämie (>180 mg/dl), erhöhtes LDL-Cholesterin
(>150 mg/dl), erniedrigtes HDL-Cholesterin (<35 mg/dl) oder arterielle Hyperto-
nie zeigte eine signifikante Abhängigkeit zu höhergradig verdichteten Leberbin-
nenechos. Dieses Ergebnis spiegelt die weitgehende Meinung in der Literatur
wider (79). Die NAFLD ist eine eher gutartige Erkrankung, die in den meisten
Fällen nicht zu schweren Leberschäden führt (79). Dennoch ist Vorsicht gebo-
Diskussion Kapitel 4
74
ten, denn hinter manch unauffälligen Sonographiebefunden können sich histo-
logisch schwere Leberschäden verbergen (4).
4.4 Zugrunde liegende Erkrankung der verdichteten
Leberbinnenechos
Tabelle 45: Zugrunde liegende Erkrankung der verdichteten Leberbinnenechos in drei Untersuchungen
Byron et al. Valente et al. diese Untersuchung
Alkohol 5% 15,8% 32,3%
Vir. Chron. Hep. 47% 54,7% 7,7%
NAFLD/NASH 14% ??? 44,6% ???
Autoimmunhep. 10% 3% 1,5%
Sonstige 24% 26,5% 13,9%
Fallzahlen n=1226 n=790 n=65
Die in der vorliegenden Arbeit untersuchte Anzahl von 65 Patienten ist zu ge-
ring, um, im Vergleich zu den Studien von Byron et al. (28) und Valente et al.
(162), Aussagen mit hohem Signifikanzniveau berechnen zu können.
Zwischen 1989 und 1993 führten Valente und Mitarbeiter 790 Leberbiopsien in
Lissabon, Portugal, durch. Sie suchten nach den Ätiologien für die chronisch
pathologischen Leberfunktiontests. Häufigste Ursachen waren die chronischen
Hepatitiden B und C mit 54,7%. Die hohe Prävalenz an viralen Hepatitiden bei
erhöhten Serumtransaminasen ist in Mittelmeerländern bekannt.
Diskussion Kapitel 4
75
In dieser Untersuchung lag der Anteil nur bei 7,7%. Doch die geringe Fallzahl
muß nicht repräsentativ sein. Zudem wurden nur bei 23 Patienten (35,4%) die
Hepatitisserologien bestimmt. Keiner der 23 hatte eine chronische HBV-
Infektion. Alle Patienten waren HBs-Ag negativ. Zwei Patienten hatten eine ab-
gelaufene Hepatitis B-Infektion (HBs-Ag negativ; Anti-HBc-IgG positiv; Anti-
HBc-IgM negativ; Anti-HBs-Titer positiv). 17 Patienten wurden negativ, 6 positiv
auf Anti-HCV-Ak getestet. Bei zweien wurde mittels PCR versucht, HCV-RNA
zu replizieren. Sie fiel bei einem positiv aus. Die übrigen vier Patienten zeigten
histologische und/oder klinische Zeichen einer chronischen Hepatitis C-
Infektion. Zwei der 23 Patienten hatten eine Hepatitis A Infektion durchgemacht.
Valente et al. untersuchten nicht auf die Entität NASH. Sie ist wahrscheinlich in
der Gruppe der sonstigen Ursachen zu finden (26,5%). In der vorliegenden Ar-
beit fällt der hohe Anteil von Patienten mit NAFLD/NASH (44,6%) auf. Das liegt
mit großer Wahrscheinlichkeit an der geringen Anzahl von durchgeführten Le-
berbiopsien (3/29 – 10%), denn bei zwei Patienten stellte sich die potentielle
NASH nur als Steatose dar. Weitere Patienten werden nur eine reine Fettleber
(NAFLD) haben und keine Steatosis hepatitis.
Alkohol war bei 32,3% die Ursache der verdichteten Leberbinnenechos in die-
ser Untersuchung (prozentual gesehen doppelt so hoch wie bei Valente et al.).
Der hohe Anteil an Alkoholkranken ist wahrscheinlich mit der regionalen Lage
des Universitätskrankenhauses Marienhospital Herne zu erklären.
Byron und Mitarbeiter untersuchten in ihrer Studie 1226 hospitalisierte Patien-
ten zwischen 1987-1994 auf die Ursache ihrer chronischen Lebererkrankung in
Winnepeg, Kanada. Auffallend war der geringe Anteil an alkolholinduzierten
Leberschäden (5%). Die chronischen viralen Hepatitiden waren mit 47% ver-
gleichbar hoch vertreten wie bei Valente et al. NASH als Ursache wurde mit
14% angegeben (28). Dieser Wert entspricht damit etwa dem vermuteten Anteil
von NASH als Ursache einer chronischen Lebererkrankung in der Literatur (95,
165).
Diskussion Kapitel 4
76
Das Ergebnis dieses Patientenkollektivs ist vergleichbar mit einer Studie aus
Dänemark. Sie verwendet keine Prozentzahlen, sondern gibt die Inzidenzzah-
len pro Millionen Personenjahre an. Doch auch in Dänemark liegt der Alkohol-
konsum an erster Stelle als Ursache für eine chronische Lebererkrankung. Da-
nach folgen infektiöse Hepatitiden und NASH. Dieses Ergebnis ist vielleicht re-
präsentativ für nordeuropäische Staaten (6).
Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass unsere Ergebnisse aufgrund der
relativ kleinen Fallzahl von 65 Patienten nur einen Trend wiedergeben können.
4.5 Diskussion der Ergebnisse der möglichen Patienten
mit NASH mit Literaturvergleich
NASH-Definition
Klinisch ist die NASH eine Ausschlußdiagnose. Sie kann die Ursache einer
chronischen Hepatitis sein. Die Kombination aus Anamnese, körperlicher Un-
tersuchung und serologischer Bestimmung hilft bei der Aufdeckung starken und
regelmäßigen Alkoholkonsums (>20g Ethanol/Tag), chronisch viraler Hepatiti-
den, angeborener und metabolischer Erkrankungen (13).
Die Erkennung einer Fettleber in bildgebenden Verfahren wie z.B. in der Ultra-
schalluntersuchung verstärkt den Verdacht der Diagnose NAFLD/NASH. So-
nographisch können beide Gruppen allerdings nicht unterschieden werden (72).
Nur die Leberbiopsie erlaubt als einziger zuverlässiger diagnostischer Test, ein
Staging und Grading von Patienten mit NASH durchzuführen (51). Histopatho-
logisch gleichen die Läsionen denen einer alkoholischen Steatohepatitis. Der
Leberzellschaden mit Verfettung und Nekrosen ist begleitet von entzündlichen
Zellinfiltraten aus neutrophilen Granulozyten und mononukleären Zellen und
einer unterschiedlich stark ausgeprägten Fibrose (44).
Diskussion Kapitel 4
77
In dieser Studie wurden zum Ausschluß des Alkoholkonsums eine sorgfältige
Anamnese durchgeführt, Patientenakten gründlich studiert, auf klinische Alko-
holzeichen geachtet und mit zwei verschiedenen Methoden CDT bestimmt und
kontrolliert. Die Hepatitisserolgie wurde bei 23 (35%) von 65 Patienten ermittelt.
Dabei wurde auf HBs-Ag, Anti-HBs, Anti-HBc IgG, Anti-HBc-IgM, HCV-Ak,
HCV-RNA, Anti-HAA untersucht. Erblichen und metabolische Erkrankungen wie
Autoimmunhepatitis, PBC, PSC, Hämochromatose, M.Wilson und α-
Antitrypsinmangel wurden evaluiert. Bei 13 (20%) Patienten wurden AMA, ANA
und ANCA bestimmt. Bei 13 (20%) Patienten wurde auch eine Leberbiopsie
durchgeführt.
Alle 65 Patienten hatten bei der Ultraschalluntersuchung ein verdichtetes
Leberbinnenecho und im Labor erhöhte Serumtransaminasen (Auswahlkrite-
rien). Als Patienten mit NASH kamen in der vorliegenden Arbeit nur diejenigen
in Frage, bei denen Gallenwegs- und Gallenblasenerkrankungen, akute und
chronische Pankreatitiden, dialysepflichtige Niereninsuffizienzen und Leberme-
tastasen ausgeschlossen wurden. Sie können ebenfalls zu Transaminaseerhö-
hungen und Steatohepatitiden führen. Nach Berücksichtigung dieser Kriterien
blieben 29 NAFLD/NASH-Patienten übrig.
Eine genauere Auswertung der Studie wäre möglich gewesen, wenn von allen
65 Patienten eine Hepatitisserologie und eine Leberhistologie vorgelegen hät-
ten. Von den Patienten mit Verdacht auf NASH lagen nur bei dreien (10%) Bi-
opsiebefunde vor. Eine diagnostische Lücke besteht ebenfalls bei den 52 Pati-
enten, die genetisch und serologisch nicht nach erblichen und metabolischen
Erkrankungen abgeklärt wurden. Trotz dieser Lücken stellt sich neben der ethi-
schen und finanziellen Frage, ob bei jedem potentiellen Patienten mit NASH
eine Leberbiopsie durchgeführt werden sollte, da zurzeit keine prognosever-
bessernde Therapie zur Verfügung steht.
Definitionsgemäß schließt sich eine chronisch virale Hepatitis als Ursache der
NASH aus, da die Ursache der NASH sonst ja bekannt wäre (26, 95, 101).
Diskussion Kapitel 4
78
Die Steatosis bei Patienten mit chronischer Hepatitis C beruht laut Czaja und
Mitarbeiter hauptsächlich auf dem viralen Effekt. Patientenspezifische metaboli-
sche Faktoren können die Ausprägung der Steatose verstärken (43). Die Arbeit
von Sanyal und Mitarbeiter zeigt ein schlechteres Ansprechen auf die Interfe-
ron-Ribavirin-Therapie bei adipösen Patienten mit Hepatitis C (178). In zwei
Studien wurde beschrieben, dass die chronische HCV-Infektion histologisch das
Bild einer NASH imitieren kann (98, 144). Während bei Lin et al. das Vorkom-
men von Anti-HCV-Ak bei Patienten mit einer NAFLD mit 5,4% etwas höher als
in der Normalbevölkerung lag (98), hatte bei Rogers et al. keiner der fünf Pati-
enten mit NASH Anti-HCV-Ak (Abbott anti-c100-3 und HCV-RNA-PCR negativ)
(144).
In diesem Zusammenhang wurde in einer anderen Untersuchung beobachtet,
dass bei 82% der Patienten mit kryptogenen Lebererkrankungen Anti-HCV-
Antikörper vorhanden sind (149). Die Anwesenheit von Anti-HCV-Ak scheint
ebenfalls das Fortschreiten einer alkoholbedingten Steatosis hepatitis zur Zir-
rhose in ihrer Häufig- und Schnelligkeit zu beeinflussen (148).
Saito und Mitarbeiter vermuten einen Zusammenhang mit dem Hepatitis GB
Virus Typ C / Hepatitis G Virus bei der Entstehung der NASH (147). In seiner
Studie mit 203 chronischen Leberkranken wurde bei 4,7 % (10/203) die RNA
dieses Virus im Serum nachgewiesen. Doch alle diese Patienten waren mit
HBV oder HCV koinfiziert (147). Stattdessen konnten Hollingsworth et al. kei-
nen Zusammenhang des HGV sowohl bei der Entstehung des hepatozellulärem
Karzinoms (HCC) als auch als Ursache einer kryptogenen Lebererkrankung
finden. Doch 16,1% der Hepatitis C-infizierten waren es auch mit HGV (74).
In diesem Zusammenhang fordert Lee striktere NASH-Kriterien, damit reine
Steatosen nicht als Steatohepatitiden fehl diagnostiziert werden (94). Für unkla-
re Diagnosen kann der Begriff NAFLD verwendet werden.
Diskussion Kapitel 4
79
NASH-Epidemiologie
In früheren Untersuchungen wiesen 4-6% der Autopsiebefunde eine NASH auf
(95, 165). Möglicherweise liegen die Zahlen höher, da bei etwa 20% der unkla-
ren Transaminaseerhöhungen eine NAFLD/NASH vermutet wird (72). Adiposi-
tas, weibliches Geschlecht, mittleres Alter (50-60 Jahre), Hyperlipidämie und
Diabetes mellitus Typ II gelten als typische Risikofaktoren für die NASH (53).
In dieser Studie betrug der Frauenanteil 52% (15/29). 79% der Patienten waren
übergewichtig (BMI >25 kg/m²). 24% hatten Diabetes, 55% eine Hyperlipopro-
teinämie. Das Durchschnittsalter der möglichen Patienten mit NASH lag bei 63
Jahren (range=17-92 Jahre). Nur 3 (10%) Patienten waren jünger als 40, aber
18 (60%) älter als 60 Jahre. 6 (21%) Patienten waren zwischen 50 und 60 Jah-
re alt. Diese Ergebnisse bestätigen in etwa die bisher gewonnenen Erkenntnis-
se über die NASH-Epidemiologie (93, 101). Nur das etwas höhere Alter fällt aus
dem Rahmen.
NASH-Klassifikation
Die Klassifikation (Kapitel 1.2, S.3) von Ludwig ist allgemein anerkannt (101).
Die NAFLD beschreibt neben der NASH die gesamte Bandbreite der nichtalko-
holischen Leberveränderungen (13). Warum die Steatose bei einigen Patienten
zur NASH fortschreitet, bei anderen nicht, ist bisher ungeklärt. Wahrscheinlich
übersteigen genetische Faktoren und die Summe verschiedener Hepatotoxine
die Abwehr- und Schutzmechanismen der Leber. Durch die Schädigung der
Zellmembrane kommt es zum Zelluntergang und zum Entzündungsprozeß, der
vor allem die Rappaport Zone 3 betrifft (119).
Diskussion Kapitel 4
80
NASH-Ätiologie
Die 29 potentiellen Patienten mit NASH wurden auf 21 mögliche Risikofaktoren
(RF), die laut Literatur für die Ätiologie dieser Entität verantwortlich sein sollen,
untersucht. Bei jedem Patienten wurde die Anzahl der RF zusammengezählt.
Dabei reichte die Spanne von 1-10 RF. Der Mittelwert (MW) lag bei 5,0 RF. 24
(83%) von 29 Patienten hatten 3-8 RF.
Adipositas, Diabetes mellitus Typ II (oder pGT), Metabolisches Syndrom (MS),
Insulinresistenz (IR), mittleres Alter, weibliches Geschlecht und ein gestörter
Triglyzeridstoffwechsel gelten in der Literatur als die sieben meist genannten
Ätiologien der NASH (23, 48, 51, 123, 128, 132, 135, 152).
21 RF – Vergleich der eigenen Daten mit denen aus anderen Studien
<1> 23 von 29 (79%) Patienten überschritten die Adipositasgrenze, die mit ei-
nem BMI größer 25 kg/m² festgelegt wurde. Bei 10 (34,4%) Patienten lag er
über 30 kg/m². Das Ausmaß der Leberverfettung korreliert hierbei mit der Aus-
prägung der Adipositas (57, 161). Mit steigendem Übergewicht (Adipositas
Grad 2 oder 3) nimmt das Risiko der Entstehung entzündlicher Veränderungen
(71, 82) und Fibrose zu (53, 140). Über 20% der Betroffenen haben NASH und
bei der Hälfte lassen sich histologisch Lipogranulome nachweisen (155). Zu
beachten ist aber auch, dass schwere Leberschäden, wie z.B. eine fortgeschrit-
tene NASH, zur Abnahme des Körperfettes führen (41).
In der vorliegenden Arbeit zwar nicht berücksichtigt, scheint die Verteilung des
Körperfettes (Stammadipositas, waist-hip-ratio) von Bedeutung zu sein. Andro-
gene Fettverteilung gilt als weiterer Risikofaktor für NASH (13, 47), auch bei
normgewichtigen Menschen (12).
Diskussion Kapitel 4
81
<2> Der Anteil der Patienten (7/29 – 24%) mit einer diabetischen Stoffwechsel-
lage (DM oder pGT) liegt im unteren Bereich der in der Literatur gefundenen
Daten. Demnach leiden 25-75% der Patienten mit NASH an einem DM Typ ll
oder an einer pGT (44). In einer anderen Studie wird angenommen, dass Pati-
enten mit NASH sich in einer prädiabetischen Phase befinden und der DM sich
später manifestiert (19). Die Kombination aus DM und Adipositas vergrößert
das NASH-Risiko als jede Erkrankung für sich alleine (135, 165). Leidet der Pa-
tient zusätzlich an arterieller Hypertonie, liegt die Prävalenz bei 75% (53).
<3> Dem Metabolischem Syndrom (MS) wird angelastet, in der Ätiologie der
NASH einer der Hauptrisikofaktoren zu sein (99, 129). MS setzt sich aus den
folgenden vier Krankheitsbildern zusammen: Adipositas, arterielle Hypertonie,
Hyperlipidämie und DM/pGT (53). Wenn die Patienten an mindestens drei der
vier Erkrankungen litten, Adipositas war Grundvoraussetzung, wurden sie der
Gruppe „Metabolisches Syndrom“ zugeordnet. Obwohl es keine eigenständige
Entität darstellt, sondern sich aus mehreren Erkrankungen zusammensetzt,
wurde das MS als zusätzlicher RF gezählt, da sich die RF zu addieren scheinen
und so gemeinsam die Abwehrkapazität der Leber übersteigen.
Beim 3. NHNES wurde die Prävalenz des MS unter der US-amerikanischen
Bevölkerung ermittelt. Dabei kam es zu folgenden Prävalenzen: NAFLD 15-
29%, NASH 1,2-4,8% und Zirrhose 0,15-0,37%. Auffällig an diesen Ergebnis-
sen ist die vermehrte Anzahl von NASH gegenüber den Autopsiebefunden (2,1-
2,4%) (63). In dieser Untersuchung fällt die extrem hohe Prävalenz von
NAFLD/NASH bei Patienten mit Metabolischen Syndrom 85% (11 von 13 Pati-
enten) auf. Es fehlt zwar die Validierung durch eine Leberbiopsie, aber der
Verdacht erhärtet sich durch einen deRitis-Quotienten <1 bei 10 von 11 Patien-
ten. Das führt zu dem Schluß, dass NAFLD/NASH häufiger präsent zu sein
scheint, als bisher vermutet, auch wenn die Fallzahl in diesem Patientenkollek-
tiv verschwindend klein ist.
Diskussion Kapitel 4
82
<4> In dieser Untersuchung wurde das freie Seruminsulin bestimmt, weil die
Hyperinsulinämie und die damit verbundene periphere Insulinresistenz bei der
Ätiologie der NASH eine wichtige Rolle spielen soll (23, 129). Ebenfalls wird die
IR als „1. hit“ in der Pathogenese des NASH diskutiert (13, 47). Bei 6 (21%) Pa-
tienten war es erhöht. Zwei dieser Patienten waren Diabetiker, einer von ihnen
insulinpflichtig. Auch bei Nichtdiabetikern liegt häufig eine IR vor (150). Die IR
führt zum einen durch eine gesteigerte Lipolyse in den Fettzellen und zum an-
deren durch eine vermehrte Aufnahme von FFS in die Hepatozyten zu einer
Fettakkumulation in der Leber (12, 72). In der Studie von Dixon und Mitarbeitern
fiel eine vermehrte Fibrose bei erhöhtem IR-ratio und Hypertonikern auf (53).
Chitturi et al. stellten bei 98% ihrer Patienten mit NASH eine IR unabhängig
vom Körpergewicht fest (37).
<5> Das Durchschnittsalter in der NASH-Gruppe beträgt in dieser Untersu-
chung 63 Jahre. Häufig wird die NASH zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr
diagnostiziert (101). Ein Alter > 50 Jahre wird als Risikofaktor angesehen (12).
25 (86%) Patienten überschritten diese festgesetzte Altersgrenze. 18 Patienten
waren sogar älter als 60 Jahre. Die Patienten, die jünger waren, fielen durch
eine geringere Anzahl von RF (MW=3,0) auf. Hier könnte eine genetische Prä-
disposition bestehen, wie sie für DM-Typ 2 bekannt ist.
<6> 15 der 29 (52%) Patienten mit NAFLD/NASH in dieser Untersuchung wa-
ren Frauen. Dieser Wert ist vergleichsweise niedrig, da in vielen anderen Stu-
dien der Anteil der Frauen bei 60-70% liegt (88, 101). Andererseits fällt bei einer
Arbeit von Bacon und Mitarbeitern ein hoher Männeranteil (58%) auf (15). Zum
einen ist das Patientenkollektiv zu klein und zum anderen fehlt zur Diagnosesi-
cherung der NASH eine Leberbiopsie, um eine Aussage treffen zu können, ob
das weibliche Geschlecht als Risikogruppe für NASH gilt.
<7> Bei 4 (14%) Patienten fallen wiederholt erhöhte Triglyzeridwerte auf. In der
Literatur wurde dieser RF oft häufiger beobachtet (51). Auch wenn bei den 29
Patienten „nur“ eine fatty liver vorliegen sollte, überrascht dieser geringe Anteil
Diskussion Kapitel 4
83
von Hypertriglyzeridämie, da auch bei einer reinen Fettleber erhöhte Werte ge-
häuft vorkommen (37, 140). Erhöhte Serum-Triglyzeridwerte allein scheinen
nicht auszureichen, eine NAFLD/NASH zu verursachen. Das Vorliegen von
mehreren RF wie beim Metabolischen Syndrom steigert die Wahrscheinlichkeit.
<8> Auch erhöhte Freie Fettsäuren (FFS) sind für die Entstehung einer NASH
verantwortlich (72). Dabei soll der oxidative Stress für die Entstehung der Stea-
tose/Steatosis hepatitis verantwortlich sein (12). 12 der 29 (41%) Patienten wie-
sen erhöhte Werte auf. Eine Aussage, ob bei diesen Patienten ein erhöhter Ent-
zündungsgrad in der Histologie vorliegt, wie es in der Untersuchung von Harri-
son et al. festgestellt wurde (72), kann aufgrund der geringen Leberbiopsien
nicht gemacht werden. In dieser Studie besteht jedoch keine Korrelation zu dem
Schweregrad der Sonographiebefunde. Von den 12 Patienten wurden vier Grad
1, fünf Grad 2, drei Grad 3 und keiner Grad 4 zugeordnet. Die Feststellung der
Diagnose Steatose durch Ultraschall wird ein positiv prädiktiver Wert unter 80%
nachgesagt (72).
<9> 16 (55%) Patienten hatten eine vorher diagnostizierte Hyperlipoproteinä-
mie. Es wurden wiederholt erhöhte Cholesterinwerte festgestellt. Nach dem Al-
ter (>50 Jahre) und der Adipositas (BMI >25 kg/m²) war sie das dritthäufigste
Merkmal in der NASH-Gruppe. Die Häufigkeit spiegelt in etwa das Ergebnis
anderer Untersuchungen wider (130).
<10> Die arterielle Hypertonie wird in der Literatur als ein RF der NASH aufge-
führt (129). Dixon und Mitarbeiter fanden heraus, dass bei Übergewichtigen ne-
ben IR die arterielle Hypertonie ein signifikant unabhängiger Parameter für
schwere fibrotische Veränderungen in der Leber ist. Doch bei keiner anderen
Studie traten verhältnismäßig so viele Fälle mit Hypertonie auf. Bei 15 (52%)
Patienten wurde Bluthochdruck diagnostiziert.
<11> Bei Patienten mit jejunoilealem Bypass (JIB) und Gastroplastiken wurde in
der Vergangenheit von aufgetretenen NASH-Fällen berichtet (95, 155). Auf-
grund von Magenulzera wurden bei zwei (7%) Patienten 2/3 Magenresektionen
Diskussion Kapitel 4
84
durchgeführt. Ob der verkleinerte Magen dafür verantwortlich ist, dass vermehrt
Triglyzeride in die Leber anfluten, ist noch nicht sicher geklärt.
<12> Stärkere Gewichtsabnahme (34) gilt ebenfalls als ein RF für die Genese
der NASH. Bei drei von vier Patienten lag kein erheblicher Gewichtsverlust vor
(4-5 kg in 4-6 Wochen). Nur ein Patient verlor bei einer freiwilligen Diät im be-
sonderen Maße an Gewicht (40 kg in 20 Wochen).
<13> Totale parenterale Ernährung (TPN) (51, 153) und eine langzeitige intra-
venöse Glukosetherapie (165) sind in der Ätiologie der NASH bekannt. In dieser
Untersuchung wurde ein Patient über 3 Tage mit TPN behandelt, was vermut-
lich keine Bedeutung für den Befund hat.
<14> Oral und/oder systemisch verabreichte Kortikosteroide können ebenfalls
eine NASH verursachen. Auffällig bei den 4 (13,8%) Kortisonpatienten war die
geringe Gesamtanzahl an RF (MW=3,3). Kortisonpräprarate gehören bekann-
termaßen in die Liste der Medikamente, die NAFLD induzieren können.
<15> In dieser Untersuchung fielen zwei (7%) Patienten mit einer Hyperthyreo-
se auf. Diese soll in der Ätiologie der NASH eine Rolle spielen (103).
<16> Ebenfalls gilt die Hypothyreose als mögliche Ursache einer NASH (122).
In diesem Patientenkollektiv befand sich keiner in einer hypothyreoten Stoff-
wechsellage.
Keiner der potentiellen Patienten mit NASH nahm <17> Amiodaron (23, 95),
<18> Tetrazykline (51),
<19> Östrogene (151) oder
<20> Anabolika (12) ein.
Diskussion Kapitel 4
85
<21> Nach erblichen und metabolischen Erkrankungen wie PBC, PSC, Hä-
mochromatose, M.Wilson, AIH und α1-Antitrypsinmangel (42) wurde gefragt. 13
(20%) zweifelhafte Fälle wurden laborchemisch untersucht. Doch kein Patient
litt an einer dieser Krankheiten.
Zweifelhaft bleibt die Rolle des Eisens bei der Ätiologie/Pathogenese der
NASH. In der vorliegenden Arbeit wurde der Eisenstoffwechsel (freies Eisen,
Ferritin, Transferrinsättigung) nicht berücksichtigt. Laut Laroussi et al. besteht
keine Korrelation zwischen der Lebereisenkonzentration und dem Fibrosegrad
(90). Während Younossi et al. keinen Zusammenhang zwischen der Aggressivi-
tät der Entzündung und der Eisenkonzentration im Serum finden konnten (177),
fielen bei Bacon et al. bei 58% ihrer Patienten mit NASH erhöhte Ferritinwerte
auf (15).
Auch seltene angeborene metabolische Erkrankungen wie Abetalipoproteinä-
mie wurden im Fragebogen nicht erfaßt. In der Literatur werden noch einige
andere Medikamente (Nifedipin, Tamoxifen, Methotrexat, Valproinsäure) er-
wähnt, die eine NASH verursachen sollen (12). In dieser Untersuchung wurden
nur die vier oben genannten Medikamente dokumentiert.
Sowohl bei der Entstehung als auch beim Fortschreiten der NASH scheinen
sich die einzelnen Risikofaktoren zu addieren oder gar zu potenzieren. Dabei
lag der Mittelwert in dieser Studie bei 5,0 Faktoren. Bei einigen Patienten rei-
chen wenige Faktoren aus, um eine NASH zu bekommen. Hier spielt wahr-
scheinlich die genetische Disposition eine entscheidende Rolle. Die Ätiologie
der NASH ist eine Kombination aus erblichen, metabolischen, diätischen und
umweltlichen Faktoren. Auch in der vorliegenden Arbeit waren die „klassischen“
NASH-Ursachen am häufigsten vertreten: höheres Alter, Adipositas, Hyperli-
poproteinämien, weibliches Geschlecht, arterielle Hypertonie, MS und DM.
Diskussion Kapitel 4
86
Es bleibt anzumerken, dass die Diagnose NASH in dieser Studie eine Ver-
dachtsdiagnose bleibt, da zu wenige Leberbiopsien durchgeführt wurden. Der
Verdacht wurde aufgrund der Laborwerte und des Sonographiebefundes erho-
ben.
NASH-Pathologie
In dieser Untersuchung wurde nur bei 3 (10%) von 29 Patienten eine Leberbi-
opsie durchgeführt. Die geringe Anzahl läßt keine statistische Auswertung der
Leberbiopsien zu. Bei zwei Patienten wurde nur eine reine Fettleber (somit wä-
re es besser, in diesen Fällen von NAFLD zu sprechen), bei dem einen eine
NASH diagnostiziert.
Dieser eine Fall zeigte die typischen histologischen NASH-Zeichen. Eine grob-
und gelegentlich feintropfige Verfettung ist bei NASH immer vorhanden (105).
Ballonierung, Einzel-, Gruppennekrosen und ein vorwiegend aus neutrophilen
Granulozyten bestehendes entzündliches Zellinfiltrat sind obligat (105, 135). Als
weitere Entzündungszellen kommen mononukleäre Zellen und Lymphozyten
vor (100, 120).
In einigen Fällen werden perivenuläre, perizelluäre und portale Fibrosen beo-
bachtet (105, 120). Die Entzündung und der Fibrosegrad sind aber häufig weni-
ger stark ausgeprägt als bei der alkoholischen Hepatitis (119). In dieser Unter-
suchung wurden 29% (6/21) der Patienten aus der Alkoholgruppe biopsiert.
Dabei traten in 5 Fällen deutliche fibrotische/zirrhotische Veränderungen auf. In
einer Studie von Pinto et al. mit 105 Patienten wurde eine Zunahme der Schwe-
re des histologischen Leberzellschadens von Patienten mit NASH über ambu-
lanten zu stationären Alkoholikern beobachtet. Dasselbe Bild spiegelt sich in
der Zirrhosehäufigkeit wider: 8% - 38% - 89% (128). O’Connor et al. prägten
den Begriff „creeping fibrosis“. In den meisten Biopsien ist die Fibrose nicht vor-
herrschend, aber sie ist vorhanden und schreitet oft „schleichend“ voran (122).
Diskussion Kapitel 4
87
Auch die Studie von Manero und Mitarbeitern sieht die Steatose als die be-
stimmende Kompenente des histopathologischen Bildes der NASH (103).
Mallory-Körper sind bei alkoholischer Hepatitis oft größer und häufiger als bei
der NASH (81-71). Ihre Häufigkeit variiert in den verschiedenen Krankheitsbil-
dern: Alkoholische Hepatitis (65%), Alkoholische Zirrhose (51%), M.Wilson
(25%), PBC (24%), NASH (24%), Hepatozelluläres Karzinom (23%), extreme
Adipositas (8%) (70). Mallory-Körper sagen weder etwas über die Schwere der
Erkrankung noch etwas über die Prognose aus (81). Sie kommen verstärkt bei
den medikamentös induzierten Phospholipidosen, z.B. durch Amiodaron (133),
nach JIB-Operationen und gelegentlich bei der diabetischen Steatohepatitis vor.
Während sich ihre Verteilung bei der alkoholtoxischen Leberschädigung in der
Anfangsphase auf das Läppchenzentrum konzentriert, sind die Mallory-Körper
bei der medikamentösen und postoperativen NASH diffus im ganzen Leber-
läppchen verteilt.
Bei der alkoholischen Leberschädigung beginnt die Bindegewebsvermehrung
ebenfalls zunächst läppchenzentral in Form einer perivenulären Fibrose (zent-
rale hyaline Sklerose) und schreitet typischerweise als perizelluläre „Ma-
schendrahtfibrose“ voran. Bei NASH kann die Fibrose sehr unterschiedlich aus-
geprägt sein. Feine perizelluläre Faserstränge sowie deutliche Bindegewebs-
septen treten sowohl läppchzentral (Rappaport Zone 3) als auch periportal auf
(119). Bei der medikamentösen NASH wird die periportale Fibrose oft von einer
duktulären Proliferation begleitet. Zum Zeitpunkt der Diagnose kann bereits bei
8-17% der Patienten eine Zirrhose vorliegen (15, 51, 135).
Die Spezifität des histopathologischen Leberbefundes im Hinblick auf die diffe-
rentialdiagnostische Abgrenzung unterschiedlicher Ursachen der NASH ist ge-
ring. In Einzelfällen können ausgeprägte medikamentöse Phospholipidosen,
elektronenmikroskopisch erkennbar an der Komplexbildung zwischen Amioda-
ron und zytoplasmatischen polaren Lipiden als dichtgepackte lamelläre Memb-
ranen in Form von Myelinfiguren („Fingerabdrücke“), bereits histologisch den
Diskussion Kapitel 4
88
Verdacht auf eine arzneimittelinduzierte Läsion lenken. Das Vorkommen glyko-
genhaltiger Kerne („Lochkerne“) scheint in Beziehung zum Diabetes mellitus zu
stehen (93) und ist möglicherweise Indikator für einen inadäquat erhöhten Insu-
linspiegel (44). Exakte Angaben zur diagnostischen Spezifität so genannter
„Lochkerne“ liegen aber nicht vor. Allgemein läßt sich sagen, dass das Ausmaß
der Verfettung stärker und die Zahl der Lochkerne größer bei der NASH als bei
der alkoholischen Hepatitis ist (128).
Younossi et al. kritisierten das bisher fehlende einheitliche und zuverlässige
Scoringsystem für NASH. Sie versuchten diejenigen histologischen Parameter
zu ermitteln, bei denen eine signifikante oder substantielle Inter- und Intraob-
server-Konkordanz bestand. Dabei wurden 19 histopathologische Parameter,
unterteilt in die vier Kategorien Steatose, Entzündung, Leberzellschaden und
Fibrose, von vier Hepatopathologen untersucht. Zwei der vier Hepatopatholo-
gen bewerteten alle Biopsien ein zweites Mal (blind).
Folgende sechs Merkmale wiesen bei kombinierter Auswertung der Inter- und
Intraobservervariabilität die beste Konkordanz auf: Ausmaß der Steatose, Sinu-
soidale Lokalisation der Fibrose, Perivenuläre Lokalisation der Fibrose, Fibro-
segrad, Vorhandensein von glykogenhaltigen Kernen und Ballonierung. Es be-
stand eine 63%ige Interobserver- (kappa, 0,59; p<0,01) und eine 70-76%ige
Intraobserver- Übereinstimmung (kappa, 0,57-0,66; p<0,01). Laut Younossi und
Mitarbeitern sollten diese sechs Merkmale bei der Erstellung einer standardi-
sierten histologischen Einteilung der NASH berücksichtigt werden (175).
Brunt et al. führten den Gedanken von Younossi et al. sozusagen weiter und
entwickelten ein Grading- und Staging-System (siehe Tabellen 2/3, S.4/5). Für
das Grading wurden 10 histologische Merkmale untersucht. Folgende vier
Merkmale erwiesen sich als signifikant: Steatose, Ballonierung, lobuläre und
portale Entzündung. Dabei wurden jeweils drei Schweregrade unterschieden
(22). Die signifikanten Merkmale stimmen mit den Beobachtungen von Younos-
si et al. (175) überein. Beim Staging wurden Zone 3 Fibrose, portale Fibrose,
Brückenfibrose und Zirrhose unterschieden. Hier gab es vier Abstufungen (22).
Diskussion Kapitel 4
89
Die Verwendung dieser einheitlichen histologischen Einteilung könnte zur bes-
seren Beurteilung des Verlaufes und der Prognose von NASH dienen. Doch
neben der Histopathologie umfaßt die korrekte Diagnose NASH die Berücksich-
tigung des klinischen Kontextes (44).
NASH-Klinik und Diagnose
Die NASH verläuft in den meisten Fällen symptomarm oder sehr mild (9, 99,
142). Es können leichte Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit, Übelkeit und eine
Hepatomegalie auftreten (95). Erst im fortgeschrittenen Stadium können klini-
sche Zeichen einer Leberzirrhose auftreten.
Da die Patienten häufig keine klinischen Beschwerden haben, wird nach
Ausschluß viraler, autoimmunogischer und metabolischer Lebererkrankungen
(9, 157) die Verdachtsdiagnose NASH eher zufällig nach einer Routinelaborun-
tersuchung gestellt. Dabei fallen 2- bis 4-fach erhöhte Serumtransaminasewerte
unklarer Ursache auf (9, 95).
Der deRitis-Quotient kann hilfreich bei der Unterscheidung zwischen NASH und
Alkoholhepatitis sein. Im Gegensatz zur alkoholischen Leberschädigung (>2) ist
der deRitis-Quotient (GOT/GPT) meist <1 (51, 154, 157). Liegt der Quotient bei
Patienten mit NASH über 1, spricht dies eher für das Vorliegen einer schweren
Fibrose/Zirrhose (11, 176). Sowohl verdichtete Leberbinnenechos bei der so-
nographischen (11, 49, 172) als auch geringere Dichtewerte bei der computer-
tomographischen Untersuchung (11, 142) können Hinweise auf eine NASH
sein.
Häufig besteht bei den Patienten eine Hyperlipidämie. Die Konzentration der
γ-GT und der AP sind oft nur geringgradig erhöht (125). Ein Anstieg der Biliru-
binkonzentration, eine Verlängerung der Prothrombinzeit oder eine Hypalbumi-
Diskussion Kapitel 4
90
nämie stellen Ausnahmen dar. Die Antipyrin-Clearance, ein Marker der hepati-
schen mikrosomalen Oxidationskapazität, ist erniedrigt (60).
Die Verdachtsdiagnose NASH (anamnestische, laborchemische und klinische
Befunde) kann allerdings nur durch eine Leberbiopsie (Goldstandard) gesichert
werden (48, 99, 172). Die Histologie läßt aber nicht immer eine eindeutige Aus-
sage über die Ätiologie der Steatose/Steatohepatitis zu. Daher kommt der Alko-
holanamnese eine entscheidende Bedeutung zu. Ein nennenswerter Alkohol-
konsum (>20 g Alkohol pro Tag) muß ausgeschlossen werden. Doch ist die Al-
koholmenge, die keinerlei Leberveränderungen verursacht, individuell sehr ver-
schieden. Es ist bekannt, dass bei manchen Nichttrinkern kleinste Mengen von
Alkohol ausreichen, histologisch eindeutige Zeichen der alkoholischen Hepatitis
aufzuweisen, obwohl sie dabei klinisch vollkommen beschwerdefrei sind. Als
Marker für chronischen Alkoholkonsum gilt der Anstieg des Quotienten aus koh-
lenhydratfreiem Transferrin (CDT) und Gesamttransferrin im Serum. Der Test
weist in der Literatur eine Sensitivität von etwa 70% und eine Spezifität von et-
wa 80% auf und ist den anderen Kontrollparametern MCV, γ-GT und mito-
chondrialer GOT überlegen (14). Bei der vorliegenden Arbeit konnten diese
Zahlen nicht erreicht werden (Sensitivität 33%, Spezifität 68%). Die Ergebnisse
zeigen die Schwierigkeit, einen laborchemischen Parameter zu finden, der
chronischen Alkoholkonsum sicher aufdeckt. Neben der Alkohol- kommt der
Medikamentenanamnese eine gewichtige Rolle zu (44).
NASH-Verlauf und Prognose
Da die Patienten nicht über einen längeren Zeitraum betreut und biopsiert wur-
den, kann Krankheitsverlauf und die Prognose nicht beurteilt werden. In der
Literatur wird kontrovers darüber diskutiert. Der Großteil sieht die NASH als
vorwiegend benigne Erkrankung an, die jedoch bis zur Leberzirrhose fortschrei-
ten kann (1, 100).
Diskussion Kapitel 4
91
Alvarez und Mitarbeiter untersuchten acht Patienten über 1-3 Jahre. Die mehr-
fach biopsiekontrollierten Probanden zeigten keine Progression zur Leberzir-
rhose (7). In einer anderen Studie von Teli et al. entwickelte nur einer (2,5%)
von 40 Patienten nach 10 Jahren eine milde Fibrose. Doch in diesem Patien-
tengut handelte es sich um reine Steatosen, und nicht wie bei NASH definiti-
onsgemäß gefordert um Steatohepatitiden (160). James et al. berichten über
eine signifikante Progression der NASH bei der Kombination übermäßige Adi-
positas (BMI>35kg/m2) und DM (79).
In der weiteren Literatur schwanken die Angaben über den Anteil der Zirrhose-
patienten zwischen 5-40% (45, 51, 93, 103, 113, 135, 148). Bei Lee entwickel-
ten nach durchschnittlich 42 Monaten Follow-up einer (8%) von 13 Patienten
eine Fibrose und zwei (15%) eine Zirrhose (93). Bei Powell et al. hatten zu Be-
ginn der Untersuchung 18 (43%) von 42 Patienten eine Fibrose, zwei eine
schwere Fibrose (5%) und einer eine Zirrhose (2%). Nach 60 monatigem Fol-
low-up wurden bei zwei (5%) weiteren Patienten eine Zirrhose (135) festgestellt.
Im Gegensatz zu dieser Studie bei ähnlichem Follow-up-Zeitraum (58±7 Mona-
te) entstanden bei 6 (60%) von 10 Patienten mit NASH eine Fibrose und bei
vieren (40%) eine Zirrhose. Dabei gab es eine positive Korrelation (r=0,69;
p<0,05) mit der Länge des Intervalls zwischen Erst- und Follow-up-Biopsie (95).
Propst und Mitarbeiter untersuchten die Lebenserwartung und die Überlebens-
rate bei Patienten mit NASH im Vergleich zur Normalbevölkerung und Alkoholi-
kern mit Steatohepatitiden. Die Lebenserwartung bei Patienten mit NASH ist
niedriger als bei einer alters- und geschlechtsgematchten Bevölkerung, der Un-
terschied ist jedoch statistisch nicht signifikant. Die 5-Jahres-Überlensrate (67%
vs. 38%) und die 10-Jahres-Überlebensrate (59% vs. 15%) sind bei Patienten
mit NASH signifikant höher als bei den Alkoholikern (p=0,0001) (136).
Die HCV-Infektion verursacht keine NASH. Es ist aber nicht bekannt, ob und
auf welche Weise sie den Verlauf einer NASH beeinflussen kann (144). Cald-
well et al. brachten die NASH als Ursache der kryptogenen Zirrhose in Verbin-
Diskussion Kapitel 4
92
dung. Die meisten Patienten mit der kryptogenen Zirrhose glichen ätiologisch
(Frauen, adipös, Typ II Diabetiker) Patienten mit NASH, waren aber im Durch-
schnitt 10 Jahre älter (31). Dies könnte der Zeitraum sein, den die Zirrhose
braucht, sich aus der Steatohepatitis zu entwickeln. Aus demselben Grund wer-
den auch längere Follow-ups benötigt, um sowohl die Benignität der Erkran-
kung als auch die Zirrhoseentwicklungsdauer und –frequenz besser abschätzen
zu können.
Zum Zeitpunkt der retrospektiven Untersuchung lagen in dieser Untersuchung
nur drei Leberbiopsien (10%) bei 29 potentiellen Patienten mit NASH vor. Somit
kann die Diagnose NASH auch nicht gestellt, sondern nur vermutet werden
(NAFLD?). Doch hier stellt sich eine andere Frage: „Soll bei einer vorwiegend
benignen Erkrankung, nur zur Sicherung der Diagnose, mit zum Teil schwer-
wiegenden Komplikationen, eine Leberbiopsie durchgeführt werden, ohne dass
dabei zur Zeit ein gesicherter, prognoseverbessernder Therapieansatz exis-
tiert?“ (106).
Zwar haben mehrmalige Leberbiopsien den Vorteil der besseren Verlaufskon-
trolle, insbesondere um den Erfolg eines Therapieansatzes beurteilen zu kön-
nen, doch dem stehen die möglichen Komplikationen wie starke Blutungen, bili-
äre Peritonitis und Pneumothorax gegenüber. Die Indikation muß streng gestellt
werden. Das Ergebnis der Studie von Evans und Mitarbeitern bestätigt die Zu-
rückhaltung bei der Durchführung einer Leberbiopsie. Alle sieben Patienten
zeigten mit einem durchschnittlichen Follow-up von 8,2 Jahren keine signifikan-
te histologische Veränderung in bezug auf Entzündungs- und Fibrosegrad, so-
wie Eisengehalt der Leber (58). James et al. raten, lediglich bei den Patienten
mit NASH eine Kontrollbiopsie durchzuführen und bei den reinen Steatosen
wegen der guten Prognose darauf zu verzichten (79).
Ratziu et al. haben in ihrer Studie vier Merkmale bei Adipösen gefunden, die
signifikant und unabhängig mit septaler Fibrose korrelieren: BMI >28kg/m2, Alter
>50 Jahre, GPT >2xNorm und Triglyzeride >180mg/dl. Hinsichtlich dieser Kom-
Diskussion Kapitel 4
93
ponenten haben sie einen BAAT-Score (0-4) entwickelt. Ein BAAT-Score von 0
oder 1 hat einen 100% negativen prädiktiven Wert für das Fortschreiten der
Fibrose und das Entstehen einer Zirrhose. Sie raten, nur bei denjenigen eine
Leberbiopsie durchzuführen, bei denen der BAAT-Score ≥2 ist. Somit könnten
etwa ein Drittel der Biopsien bei Adipösen eingespart werden (140). Dieser
Score müsste in klinisch prospektiven Studien validiert werden.
Eine Überlegung wäre, bei symptomarmen Patienten ein halbes Jahr mit der
Durchführung der Leberbiopsie zu warten. In der Zwischenzeit kann versucht
werden, durch körperliche Betätigung, eine fettarme Diät, Alkoholabstinenz und
Verzicht auf hepatotoxische Medikamente, die Steatohepatitis zu lindern oder
sogar zu stoppen. Als Verlaufskontrolle könnten wiederholte Transaminase-
bestimmungen und mehrfache Ultraschalluntersuchungen dienen, auch wenn
nur die Histologie zwischen NAFLD und NASH unterscheiden kann und norma-
lisierte Serumtransaminasen keine guten histopathologischen Ergebnisse be-
deuten müssen (72, 88).
NASH-Therapie
Die Therapie der NAFLD/NASH war keine der Zielsetzungen in der vorliegen-
den Arbeit. Zurzeit existiert kein einheitlicher Therapieplan in der NASH-
Behandlung. Es gibt etwa 14 erfolgsversprechende Therapieansätze.
Bei vielen Patienten mit NASH besteht eine ausgeprägte Adipositas. Bewe-gung, Sport (64, 161) und langsame Gewichtsabnahme verbessern signifi-
kant den BMI, den Entzündungsgrad der Leber und die laborchemischen Para-
meter (161), insbesondere der Serumtransaminasen (57). Diese Verbesserun-
gen sollen das Fortschreiten der NASH zur Leberzirrhose verhindern (161).
Ludwig und Mitarbeiter warnen vor zu raschem Gewichtsverlust, da dieser zu
Lebernekrosen und akutem Leberversagen führen kann (101). Empfohlen wird
bei Erwachsenen (Kindern) die wöchentliche Gewichtsabnahme von 1600g
Diskussion Kapitel 4
94
(500g) (12). Gerade dieser einfache Therapieansatz ohne Medikamente erfor-
dert viel Selbstdisziplin der Patienten. Häufig sind diese diätetischen Gewichts-
abnahmen nur vorübergehend, wenn nicht eine dauerhafte Änderung in der
Lebensweise stattfindet.
Eine gute Einstellung des Diabetes mellitus bedeutet eine verbesserte
Stoffwechsellage und somit einen geringeren Fettgehalt der Leber (7, 163).
Als eine der Ursachen für NASH wird die IR diskutiert. Dort setzt eine Pilotstu-
die mit Troglitazone, einem antidiabetischen Medikament, der die Insulinsensi-
tivität steigert, an. Nach einer Gabe von 300mg/d normalisieren sich zwar die
Serumtransaminasen, aber histologisch tritt nach einem Jahr keine Verbesse-
rung auf. Es wird über eine längere Behandlungsdauer nachgedacht (32). Auf-
grund seiner hepatotoxischen Wirkung wurde Troglitazone vom Markt genom-
men.
Ein hoffnungsvoller Ansatz zeigte sich bei der Gabe des oralen Antidiabetikums Metformin (500mg/d über vier Monate), auch bei Nicht-Diabetikern. Es fiel ein
Rückgang der Serumtransaminasen und der Hepatomegalie auf. Über die His-
tologie kann wegen fehlender Biopsien keine Aussage gemacht werden (47).
Ein weiterer erfolgsversprechender Ansatz zeigt die Verabreichung von Urso-deoxycholic acid (UDCA) in der Pilotstudie von Laurin et al. (91). UDCA wurde
schon bei anderen Lebererkrankungen wie PBS, PSC und CAH erfolgreich ein-
gesetzt (1). UDCA wirkt wahrscheinlich über mehrere Mechanismen: immun-
modulatorische Effekte (1, 33), lipidsenkende Eigenschaften (1) und im Zu-
sammenhang mit NASH vor allem membranstabilisierend (101) und direkt zy-
toprotektiv (1). 24 Patienten mit NASH nahmen über 12 Monate
15mg/kgKG/Tag UDCA ein. Nach Therapieende konnten signifikante Verbesse-
rungen bei der AP, GPT und γ-GT festgestellt werden. Bei 12 von 19 Patienten
wurde histologisch ein Rückgang der Steatose beobachtet. Im Hinblick auf den
Entzündungs- und Fibrosegrad gab es keine histologischen Veränderungen.
Diskussion Kapitel 4
95
Zwei Patienten wurden aus Non-Compliance-Gründen aus der Studie ausge-
schlossen, drei Patienten brachen sie wegen leichten Nebenwirkungen (Tinni-
tus, unklare Bauchschmerzen und Diarrhoe) ab. Im Großen und Ganzen wurde
bei der Behandlung mit UDCA nur von sehr minimalen Begleiterscheinungen
berichtet. Die guten Ergebnisse geben Hoffnung auf eine Verlangsamung der
Progression zur Leberzirrhose. Doch scheint eine komplette Rückbildung der
Entzündungszeichen nicht möglich zu sein. Eine randomisierte, kontrollierte
Studie sollte erfolgen.
Bei der von Basaranoglu und Mitarbeitern durchgeführten Studie mit dem Lipid-
senker Gemfibrozil (Fibrinsäurederivat) konnten signifikante (p<0,05) Senkun-
gen der GOT, GPT, γ-GT und Triglyzeride im Vergleich zur Kontrollgruppe er-
zielt werden (18). Diese Studie widersprach den Ergebnissen von Laurin und
Mitarbeitern, die in ihrer Pilotstudie mit dem Fibrinsäurederivat Clofibrat keine
signifikanten Veränderungen von GOT, GPT und γ-GT feststellen konnten (91).
In einer Pilotstudie mit Atorvastatin (30mg/Tag über 12 Monate), einem Cho-
lesterinsenker, wurde bei der Kontrollbiopsie nach einem Jahr eine histologi-
sche Verbesserung der Steatose, der Entzündungsaktivität und des Fibrosie-
rungsgrades festgestellt. Interessanterweise traten nur minimale Veränderun-
gen bei den GPT-Werten auf (72).
In einer Pilotstudie mit Betain (20mg/Tag über 12 Monate) konnten Abdelmalek
et al. Erfolg versprechende Ergebnisse bei der Behandlung von NASH erzielen
(2). In Tierversuchen mit Ratten hat Betain den Serumspiegel von S-
Adenosylmethionin gesteigert. Dieses wiederum schützt vor Triglyzerideinlage-
rung in die Leber. Bei drei von sieben Patienten normalisierten sich die GOT-
Werte, bei dreien konnten sie um über 59% gesenkt werden und bei einem tra-
ten keine Veränderungen auf. Zum Behandlungsende verbesserten sich die
Kontrollbiopsiebefunde in drei von sechs Fällen um mindestens zwei Punkte.
Da außer leichten gastrointestinalen Beschwerden keine therapieabbrechenden
Diskussion Kapitel 4
96
Nebenwirkungen auftraten, sollte eine randomisierte, plazebokontrollierte Stu-
die folgen (2).
Ein weiterer viel versprechender Therapieansatz wurde mit dem Lipoprotein Lipase Hemmer Orlistat in einer Pilotstudie begonnen. 6 von 8 Probanden
zeigten bei der sechs Monate später durchgeführten Leberbiopsie eine signifi-
kante Verbesserung der Steatose, des Entzündungs- und Fibrosegrades (72).
Die guten Ergebnisse bei der Behandlung von zirrhotischen Diabetikern mit
dem Antioxidans Silymarin geben Hoffnung auf weitere Behandlungsmöglich-
keiten der NASH. In der Pathogenese der NASH wird unter anderem die
Membranschädigung durch freie Radikale und die Insulinresistenz der periphe-
ren Zellen diskutiert. Silymarin reduzierte sowohl die Lipidperoxidation der Zell-
menbrane als auch die IR (164). Zudem wurde eine signifikante Abnahme des
Malondialdehydspiegels beobachtet.
Dem oxidativen Stress wird eine wichtige Rolle bei der Entstehung der NASH
aus der Steatose zugesprochen. Bei einer prospektiven, randomisierten Dop-
pelblind-Studie wurden täglich 1000 Units des Antioxidans α-Tocopherol (Vi-tamin E) verabreicht. Der Fibrosierungsgrad nahm im kleinen Umfang, aber
signifikant ab (72).
Bei einer Tuberkulose-positiven Patientin wurden vor Behandlungsbeginn zufäl-
lig erhöhte Transaminasen festgestellt. Während der Therapie mit Isoniazid
wurde ein signifikanter Rückgang der GPT-Werte (von 61 auf 16 U/l) beobach-
tet. Isoniazid verhindert die Ausschüttung von Mediatoren, die für die Freiset-
zung von TNF-α verantwortlich sind. Dieser wirkt als Hepatotoxin und fördert
die Steatosisbildung (121). Diese Beobachtung ist mit Vorsicht zu genießen, da
in 1% der Fälle als Nebenwirkung von Isoniazid eine Hepatitis auftreten kann
und schwere Lebererkrankungen eine Kontraindikation für dieses Medikament
darstellen.
Diskussion Kapitel 4
97
Desai konnte in seiner Studie mit Aderlässen eine signifikante Senkung
(p<0,01) der Transaminasen bei all seinen 16 Patienten nachweisen. Alle Pati-
enten waren genetisch negativ im Hinblick auf eine hereditäre Hämochromato-
se. Bei der Erniedrigung des Ferritinspiegels wurde darauf geachtet, keine
Anämie zu verursachen. Es stellt sich die Frage, ob durch die Senkung der
Transaminasen nur Laborkosmetik betrieben wird, oder ob die Progression zur
Leberzirrhose gestoppt werden kann. Zudem können mit dieser Therapie nur
Patienten behandelt werden, die nicht von einem Eisenmangel oder einer Anä-
mie betroffen sind.
Als ultima ratio bleibt bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen nur die or-thograde Lebertransplantation (OLT). Es werden unterschiedliche Ergebnis-
se und Erfolge berichtet. Doch insgesamt sind die Langzeitresultate bei Patien-
ten mit NASH, im Gegensatz zu Zirrhosepatienten kryptogenaler Genese (36),
als gut einzustufen. So ist die Regenerationsfähigkeit der Leber nach Teilresek-
tion oder Transplantation gegenüber der Kontrollgruppe (chronische Hepatitis
C) nicht reduziert (76).
In der Studie von Contos et al. trat bei 12 von 30 Patienten nach OLT erneut
eine Steatose und bei einem eine NASH auf. Ein Patient verstarb (39). Auch in
anderen Untersuchungen kam es in seltenen Fällen zum Wiederauftreten von
NASH (83, 85, 112), insbesondere nach JIB (35, 54). In einer Studie von Kim
und Mitarbeitern entwickelten drei von acht Patienten nach Transplantation er-
neut eine NASH. Die übrigen fünf Patienten, bei denen keine NASH auftrat, hat-
ten nach der Transplantation in signifikanter Weise Gewicht abgenommen (83).
Bei Matos et al. fiel bei Adipositas permagna (BMI >40kg/m2) eine signifikant
höhere Transplantationsfehlrate auf (104).
Bluttransfusionen vor der Transplantation scheinen die Langzeitergebnisse po-
sitiv zu beeinflussen (71). Die Antwort auf die Frage, warum es zum Wiederauf-
treten von NASH bei Transplantation von gesunden Lebern kommt, scheint in
extrahepatischen Faktoren zu liegen. Diskutiert werden genetische Verände-
Diskussion Kapitel 4
98
rungen bei der Verbrennung von FFS und Störungen des VLDL-Metabolismus
(38).
4.6 Vergleiche zwischen NASH- und Alkohol-Gruppe
Zunächst wurden die Mittelwerte in beiden Gruppen verglichen. Dabei fiel ein
höherer BMI in der NASH-Gruppe auf (28,0 vs. 24,5). Aussagekräftiger ist der
Vergleich der 95% Konfidenzintervalle [26,0-29,4 vs 22,8-26,0]. Auch wenn sich
die 26,0 zwischen beiden Gruppen beim Runden auf eine Nachkommastelle
überschneidet, zeigt dies, dass 95% der potentiellen NASH-Patienten einen
höheren BMI haben als die Patienten der Alkoholgruppe.
Auch das höhere LDL-Cholesterin (135 vs. 114) lag auf der Seite der Patienten
mit NASH.
Während das GPT (41 vs. 35) bei den potentiellen Patienten mit NASH erhöht
ist, wiesen die Alkoholtrinker das höhere GOT (54 vs. 27) auf. Diese Konstella-
tion führt zu einem kleineren deRitis-Quotienten in der NASH-Gruppe (0,71 vs.
1,46). Bei der Untersuchung der 5% Konfidenzintervalle [0,6-0,8 vs 1,1-1,9] ha-
ben 95% der potentiellen NASH-Patienten einen niedrigeren deRitis-Quotienten
als die Alkoholgruppe. Ein großer Quotient (>1) determiniert für einen schwer-
wiegenderen Schaden, weil das in der Mitochondrienmembran gebundene GOT
freigesetzt wird und somit in die Blutbahn gelangt (13).
Beim Vergleich der Sonographiebefunde sprechen ebenfalls deutlich verdichte-
tere Leberbinnenechos für die Alkoholgruppe (3,0 vs. 1,9).
Die Steatosis äthyltoxischer Genese scheint gegenüber der NASH den schwe-
reren Leberschaden zu verursachen. Doch zum einen wurden hier nur die Mit-
telwerte ohne Überprüfung auf Signifikanz betrachtet, zum anderen fehlt die
biopsiegesicherte Diagnose der NASH.
Beim χ2-Test mit den Merkmalen NASH/Alkohol zeigen sich bei den Alternativ-
wahrscheinlichkeiten Sonographiegrad 1+2/Sonographiegrad 3+4 (p<0,001),
Hypercholesterinämie (>200 mg/dl) ja/nein (p=0,001) und erhöhte freie Fettsäu-
Diskussion Kapitel 4
99
ren (>600 mmmol/l) ja/nein (p=0,04) Signifikanzen. Diese Risikofaktoren sind
für NASH beschrieben (49,100).
Beim nichtparametrischen Zwei-Stichproben-Test für unverbundene Stichpro-
ben (Mann-Whitney) waren 4 von 65 Merkmalen beim Vergleich der Gruppen
NASH und Alkohol signifikant (p<0,01).
Signifikante Merkmale für die Zugehörigkeit in die Alkohol-Gruppe sind:
CDT >6% (p=0,002),
↑ γ-GT (p=0,003),
↑ GOT (p=0,003),
deRitis-Quotient >1 (p<0,001),
↓ Cholinesterase (p<0,001),
Das letzte Merkmal ist Zeichen eines sehr schweren Leberschadens. Was
schon beim Vergleich der Mittelwerte der Ultraschallbefunde und des deRitis-
Quotienten auffiel, wird durch den Mann-Whitney-Test signifikant bestätigt. Als
Orientierung für die Zuordnung NAFDL/NASH oder Alkohol können die Sono-
graphie und der deRitis-Quotient dienen. Allerdings entsteht eine diagnostische
Lücke, wenn durch NASH eine starke Fibrose/Zirrhose entstanden ist und der
Quotient damit >1 wird (12).
Bei der logistischen Regression wurden 8 Merkmale auf signifikante Unter-
schiede zwischen NASH- und Alkoholpatienten untersucht. Bei der Auswahl
wurden 6 bekannte NASH-Risikofaktoren (Metabolisches Syndrom, höheres
Alter, Adipositas, weibliches Geschlecht, Hyperlipoproteinämie, arterielle Hyper-
tonie) und aus den bisher gewonnenen Ergebnissen der deRitis-Quotient und
die Sonographiebefunde berücksichtigt.
Während alle 6 NASH-RF nicht in die Gleichung aufgenommen wurden, deter-
minieren ein deRitis-Quotient >1 (p=0,01) und stärker verdichtete Sonographie-
befunde (Grad 3+4) (p=0,02) für die Alkohol-Gruppe. Aus der anderen Sicht-
weise gesehen, bedeutet das, ein niedriger deRitis-Quotient (<1) und gering
Diskussion Kapitel 4
100
verdichtete Leberbinnenechos (Grad 1+2) sprechen für eine NASH. Damit wer-
den die bisherigen Ergebnisse bestätigt, dass die Alkoholhepatitis die Erkran-
kung zu sein scheint, die den größeren Leberschaden zur folge hat (11).
Beim Fisher exact Test wurden 27 Merkmale auf Signifikanz überprüft. Bei 11
Merkmalen gab es signifikante Unterschiede zwischen den Patienten der
NASH- und der Alkohol-Gruppe. Ein höheres relatives Risiko (RR) für NASH
weisen auf:
↓ verdichtete Leberbinnenechos (Grad 1+2) (RR 3,043),
deRitis-Quotient <1 (RR 2,002),
arterielle Hypertonie (RR 3,621),
BMI >25 (RR 1,851) und
BMI >30 (RR 7,241).
Für die Zugehörigkeit in die Alkoholgruppe sprechen:
↓ Cholinesterase (RR 0,132),
Splenomegalie (RR 0,161),
↓ Albumin (RR 0,144),
Leberzirrhose (RR 0,066),
↑ AP (RR 0,337) und
↑ γ-GT (RR 0,643).
Das erniedrigte Albumin und die erniedrigte Cholinesterase belegen die gestör-
te Syntheseleistung der Leber. Splenomegalie tritt gehäuft bei portaler Hyper-
tension durch Leberzirrhose auf. Diese vier signifikanten Merkmale sind Zei-
chen eines schwerwiegenderen Leberschadens und signifikant für die Alkohol-
Gruppe.
Die Überlegung war es, nach Auswertung dieser Ergebnisse und den Angaben
aus der Literatur NASH- von Alkoholhepatitis-Patienten ohne durchgeführte Le-
berbiopsie unterscheiden zu können. Daraus entstand ein NASH-Score.
Diskussion Kapitel 4
101
Tabelle 46: NASH-Score
Merkmal Punkte
BMI >25 kg/m²
Arterielle Hypertonie
deRitis <1
Sonographie ≤2
Albumin >3,7 g/dl
Cholinesterase >3000 U/l
Gesamtpunkte
Der NASH-Score wurde für die vorliegende Arbeit ausgewertet.
Tabelle 47: Auswertung des NASH-Scores
NASH ALKOHOL
Punkte Anzahl Punkte Anzahl
0 0 0 6
1 0 1 2
2 0 2 3
3 1 3 5
4 7 4 5
5 18 5 0
6 3 6 0
n=29 n=21
Diskussion Kapitel 4
102
Für jedes Merkmal gibt es einen Punkt. Maximal sind 6 Punkte möglich. Zur
Überprüfung der Signifikanz zwischen der NASH- und Alkohol-Gruppe wurde
zwei Mal der Fisher exact Test angewendet, der jeweils signifikante Ergebnisse
zeigte. Bei der ersten Überprüfung wurden zwei neue Gruppen (Merkmalshäu-
figkeit 0-4 und 5-6) gebildet. Dabei lag p<0,01. Bei einer zweiten Überprüfung
wurden zwei neue Gruppen (0-3 und 5-6) gebildet. Die Merkmalshäufigkeit 4
wurde weggelassen, weil sie in beiden Gruppen in ungefähr gleicher Häufigkeit
vorkam (7 vs. 5). Es lag ein deutlich höheres Signifikanzniveau vor (p<0,001).
Werden bei der NASH-Score 0-3 Punkte erreicht, kann eine NASH ausge-
schlossen werden. Werden bei der NASH-Score 5-6 Punkte erreicht, ist eine
NASH mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Allerdings muß die An-
wendung dieses Scoring-Systems auf die Steatohepatitiden beschränkt bleiben,
da eine bis zur Leberzirrhose fortgeschrittene NASH keine 5 Punkte erreichen
wird. Aber häufig kann aufgrund klinischer Zeichen, dem Habitus und der
Anamnese zwischen alkoholischer und nichtalkoholischer Leberzirrhose unter-
schieden werden.
Dieses Scoring-System, das zur Orientierung und Zuordnung NASH oder Alko-
hol helfen soll, wäre in der Klinik und Praxis einfach und günstig anwendbar.
Dabei bedarf es keinen besonderen laborchemischen Untersuchungen und kei-
ner Leberbiopsie. Es werden benötigt: Gewicht und Größe des Patienten, mehr-
fache Blutdruckmessung, Routinelabor mit Albumin, Cholinesterase, GOT und
GPT und eine Abdomensonographie.
Hierzu muß allerdings noch ein einheitliches Einteilungssytem der verdichteten
Leberbinnenechos geschaffen werden, da der Sonographiebefund stark beob-
achter- und geräteabhängig ist. Eine mögliche Einteilung wäre das Grading
nach Wu in vier Graden (172). Die Diagnose muß zumindest zwischen schwa-
cher und starker Verdichtung unterscheiden können.
Diskussion Kapitel 4
103
Ziel der Untersuchung war es, die Ätiologie erhöhter Serumtransaminasen und
sonographisch verdichteter Leberbinnenechos bei stationären Patienten zu eru-
ieren. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf mögliche Patienten mit
NASH und ASH gerichtet. Der Bergriff NAFLD erscheint jedoch ohne durchge-
führte Leberbiopsie sinnvoller. Um die Ergenisse der potentiellen NASH-
Patienten dieser Untersuchung verwerten/verifizieren zu können, sollten nach-
folgende Studien an Leberbiopsien gekoppelt sein, da nur eine Biopsie die Ver-
dachtsdiagnose NASH bestätigen kann. Weil aber nicht bei jedem Patienten mit
verdichteten Leberbinnenechos und auffälligen Transaminasen sowohl aus
Kostengründen als auch wegen fehlender therapeutischer Möglichkeiten eine
Biopsie durchgeführt werden kann, bietet der NASH-Score eine einfache Alter-
native zur Unterscheidung zwischen NASH und ASH.
Zusammenfassung Kapitel 5
104
5 Zusammenfassung Die nicht durch Alkohol verursachte Fettleberhepatitis (NASH) ist seit 1980
durch Ludwig als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben. In der vorliegen-
den Arbeit werden bei 65 Patienten mit sonographisch verdichteten Leberbin-
nenechos, die Ultraschallbefunde mit den klinischen und laborchemischen Pa-
rametern verglichen, die als Risikofaktoren für NAFLD/NASH gelten.
Eingeschlossen wurden Patienten mit sonographisch homogen verdichteten
Leberbinnenechos und erhöhten Transaminasen GOT und/oder GPT.
Bei der Untersuchung der Patienten mit Verdacht auf NASH fanden sich fol-
gende Risikofaktoren: Alter >50 Jahre, Adipositas, Hypertriglyzeridämie, arte-
rielle Hypertonie, Nachweis erhöhter Konzentrationen freier Fettsäuren im Se-
rum und Metabolisches Syndrom. Beim χ2-Test zeigte sich bei 7 Merkmalen,
die für einen schweren Leberschaden sprechen, ein signifikanter (p<0,01) Zu-
sammenhang mit dem sonographischen Befund. Ein deRitis-Quotient >1 ist e-
benfalls signifikant (p<0,05). Drei statistische Tests wurden zur Differenzierung
NASH- oder Alkohol-Gruppe herangezogen. Bei der logistischen Regression
von 8 Merkmalen weisen signifikant ein deRitis <1 und gering verdichtete
Leberbinnenechos auf NASH hin. 27 Merkmale wurden auf ihr relatives Risiko
(RR) untersucht. Arterielle Hypertonie (RR 3,6), Sonographiegrad ≤2 (RR 3,0),
deRitis <1 (RR 2,0)und BMI >25kg/m2 (RR 1,8) finden sich häufiger bei NASH
als bei alkoholbedingten Leberschäden.
Auch wenn zur Diagnosesicherung der NASH die Leberbiopsie Goldstandard
bleibt, bietet der NASH-Score, der bei der Orientierung und Zuordnung von
NASH oder Alkohol helfen soll, in der Klinik und Praxis eine einfache und güns-
tige Alternative. In weiterführenden Untersuchungen muss der Stellenwert der
einzelnen Parameter weiter evaluiert werden.
Literaturverzeichnis Kapitel 6
105
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Literaturverzeichnis Kapitel 6
115
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Danksagung Kapitel 7
116
7 Danksagung
Mein herzlicher Dank gilt Herrn PD Dr. med. Anton Gilles-
sen für die Idee zu dieser Arbeit und die geduldige Betreu-
ung sowie Dr. med. Heinz Endres und PD Dr. med. Tepel,
die sich als große Hilfen bei der statistischen Auswertung
erwiesen.
Ein besonderer Dank gebührt Frau Sabine Hingst-Göppl für
die laborchemischen Bestimmungen von CDT, Freien Fett-
säuren und Insulin im Serum.
Und ganz besonders danke ich meinen Eltern Gülay und
Fuat Alpaslan für Ihre Liebe und unbegrenzte Geduld.
Curriculum Vitae Kapitel 8
117
8 Curriculum Vitae Persönliche Daten: Name: Alpaslan
Vorname: And Alper
Geburtsdatum: 30.01.1974
Geburtsort: Wanne-Eickel
Anschrift: Eschstr. 10, 44629 Herne Telefon: 02323/53643 Familienstand: Ledig
Nationalität: Türkisch
Konfession: Mohammedaner
Vater: Dipl.-Ing. Fuat Alpaslan
Mutter: Dipl.-Ing. Gülay Alpaslan Bildungsweg: 1980 - 1984 Grundschule an der Schulstraße in Herne
1984 - 1993 Pestalozzi-Gymnasium in Herne
1993 - 2000 Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum
Aug 1995 Physikum
Aug 1996 1. Staatsexamen
Aug 1998 2. Staatsexamen
Mai 2000 3. Staatsexamen
Famulaturen: 03/96 – 04/96 Unfallchirurgie des Knappschaftskrankenhauses, Gelsen-
kirchen 02/97 – 04/97 Plastische– und Handchirurgie im Harper Hospital, Detroit,
USA 08/97 – 09/97 Chirurgische Ambulanz des Marienhospitals, Herne
Curriculum Vitae Kapitel 8
118
Praktisches Jahr: 04/99 – 08/99 Innere Klinik Augusta-Krankenanstalt, Bochum
08/99 – 11/99 Chirurgie im Princess Margaret Hospital, Nassau, Bahamas 11/99 – 03/00 Plastische Chirurgie Bergmannsheil, Bochum Beruf: 04/01 – 10/02 Arzt im Praktikum in der Chirurgie und Gefäßchirurgie im
Augusta-Krankenhaus, Düsseldorf 10/02 – 10/03 Assistenzarzt in der Chirurgie und Gefäßchirurgie im Au-
gusta-Krankenhaus, Düsseldorf 10/03 - .10/04 Assistenzarzt in der Viszeral- und Thoraxchirurgie im Flo-
rence Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf seit 10/04 Assistenzarzt in der Chirurgie und Gefäßchirurgie im Au-
gusta-Krankenhaus, Düsseldorf Fremdsprachen: Englisch und Türkisch fließend in Wort und Schrift Grundkenntnisse in Französisch
Düsseldorf, den 30.09.2005