Sozialpolitik Ausgabe 2017/2018 • Grundwissen ... · Die Bundesrepublik Deutschland ist ein ....
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Grundwissen Sozialversicherung Arbeitsheft Sekundarstufe I Ausgabe 2017/2018
Wann ist ein Staat sozial ?
2
Ein soziales Netz fr alle!
4
Einzahlen und auszahlen
6
In den Beruf starten
8
Im Betrieb mitbestimmen
10 www.sozialpolitik.com
Wann ist ein Staat sozial ?
2
Ein soziales Netz fr alle!
4
Einzahlen und auszahlen
6
In den Beruf starten
8
Im Betrieb mitbestimmen
10
http://www.sozialpolitik.com
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Wann ist ein Staat sozial? M1: Leben im Sozialstaat.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Sozialstaat. Aber was heit das eigentlich?
Das Wort sozial kommt vom lateinischen Wort socialis und heit so viel wie
die Gesellschaft betreffend, gemeinntzig. Ob ein Mensch sozial denkt oder
handelt, merkt man meistens schnell im persnlichen Umgang. Doch wann ist ein
Staat sozial? Was bedeutet das fr jeden Einzelnen?
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Lukas, 15 Jahre Okay, wir leben von Hartz IV ich, mein
Bruder und meine Mutter. Wir haben eine
kleine Wohnung. Ich hab aber trotzdem ein
eigenes Zimmer. Wir haben Heizung, genug
zu essen, Fernseher und so. Aber klamot
tenmig und handytechnisch da be
neide ich die anderen fter mal. Und in
den Urlaub fahren wir auch nie.
Emma, 16 Jahre Ich finde, wenn jemand staatliche
Leistungen bekommt, dann muss er
auch etwas dafr tun, wenn er irgend
wie kann, Gemeindearbeit oder so. Ist
doch bld, wenn die einen schuften
und die anderen keine Gegenleistung
bringen mssen.
Nele, 14 Jahre Oft sehe ich Flaschensammler am Glas
container. Oder Menschen, die die Mllei
mer durchsuchen. Da frage ich mich schon,
ob der Sozialstaat funktioniert oder ob er
nur eine Worthlse ist.
Ivan, 15 Jahre Sozial bedeutet fr mich zunchst
einmal gleiche Chancen am Start, in der
Schule und so. Aber dann muss jeder
selbst was draus machen. Wo bleibt
sonst der Anreiz, sich durchzuboxen?
Milad, 14 Jahre Ich komme aus einem Land, in dem es
kein Sozialsystem gibt. Unsere Familien
sind unser soziales Netz. Wir helfen uns ge
genseitig, wenn wir in einer Notlage sind.
Hier in Deutschland hilft die Gemeinschaft
von allen. Das entlastet die Familien, die
kaum was haben. Aber ich hab den Ein
druck, der Zusammenhalt in der Familie
ist hier nicht so gro.
Tabea, 16 Jahre Oft heit es, wir mssten unser Geld
an den Staat abdrcken. Ich kann ge
nauso gut sagen: Wir zahlen Beitrge
in unsere Gemeinschaftskasse ein.
Das ndert meine Einstellung total.
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M2: Solidaritt im Sozialstaat.
Ein Leben lang gesund und reich das sind die wenigs
ten Menschen. Frher oder spter fragt sich jeder ein
mal: Wer sorgt eigentlich fr mich, wenn ich krank
werde, den Arbeitsplatz verliere oder alt bin? In einer
Gesellschaft, in der jeder nur an sich denkt, wre man
in solchen Situationen auf sich allein gestellt. Nicht
alle Menschen haben eine Familie oder Freunde, die
fr sie da sind. In einem Sozialstaat sollen sich die
Menschen auf die Solidaritt der Gesellschaft verlas
sen knnen. Nach dem Motto Alle fr einen, einer fr
alle untersttzen die Gesunden die Kranken, die Jun
gen die Alten und die Arbeitenden die Arbeitslosen.
Wer mehr verdient, zahlt hhere Sozialversicherungs
beitrge und mehr Steuern und untersttzt damit
auch diejenigen, die weniger haben oder in Not sind.
M3: Das Sozialstaatsprinzip.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokra tischer und sozialer Bundesstaat.
Artikel 20 Absatz 1 GG, www .gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html
Die verfassungsmige Ordnung in den Lndern muss den Grundstzen des republikani
schen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates
im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen.
Artikel 28 Absatz 1 GG, www .gesetze-im-internet.de/gg/art_28.html
Diese beiden Artikel aus dem Grundgesetz der Bundes
republik Deutschland begrnden das sogenannte So
zialstaatsprinzip. Damit hat der Gesetzgeber, also der
Deutsche Bundestag, den Auftrag bekommen, einen
sozialen Staat zu gestalten. Wie genau dieser Sozial
staat aussehen soll, wird jedoch weitgehend offenge
lassen. Das wird je nach wirtschaftlicher und sozialer
Lage immer wieder neu diskutiert und festgelegt: von
den Abgeordneten im Bundestag und letztlich von den
Brgern durch die von ihnen gewhlten Parteien.
M4: Ziele des Sozialstaats.
In den Gesetzen und Manahmen des Staates zielt das
Sozialstaatsprinzip auf zwei Aspekte: soziale Gerech
tigkeit und soziale Sicherung.
Soziale Gerechtigkeit heit nicht, dass alle Menschen gleich viel verdienen oder besitzen sollen.
Soziale Gerechtigkeit meint, dass der Staat versucht,
einen gewissen Ausgleich zwischen Arm und Reich
herzustellen. Das geschieht vor allem dadurch, dass
diejenigen mit hohen Einkommen und Vermgen auch
hhere Beitrge und Steuern zahlen mssen als dieje
nigen, die nur wenig oder gar nichts verdienen. Staat
liche Leistungen wie Eltern- und Kindergeld oder
Mietzuschsse sollen dazu beitragen, dass die sozialen
Unterschiede in der Bevlkerung nicht zu gro werden.
Soziale Gerechtigkeit bedeutet aber auch, allen Men
schen mglichst die gleichen Chancen zu geben, am
gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und eine gute
Bildung zu bekommen. Der Besuch ffentlicher Schu
len ist deshalb fr alle kostenlos, die Lehrer werden
vom Staat bezahlt. Eine gute Ausbildung ist die wich
tigste Voraussetzung, um spter ein ausreichendes
eigenes Einkommen zu erhalten. Bildung kann Armut
und sozialer Ausgrenzung vorbeugen.
Soziale Sicherung hat zum Ziel, im Leben eines Menschen die grten Risiken abzumildern. Dazu
zhlen vor allem Krankheit, Unfall, Alter, Arbeitslosig
keit und Pflegebedrftigkeit. All dies kann zur Folge
haben, dass man nur noch wenig oder gar nicht mehr
arbeiten kann und daher auch weniger oder nichts
mehr verdient. In solchen Situationen hilft die gesetz
liche Sozialversicherung. Die eingezahlten Sozialver
sicherungsbeitrge der Menschen, die Arbeit und ein
bestimmtes Einkommen haben, werden an die Men
schen verteilt, die Untersttzung brauchen. So erhal
ten die Betroffenen trotz Krankheit, Arbeitslosigkeit,
Unfall, Alter oder Pflegebedrftigkeit ein ausreichen
des Einkommen.
M5: Sozialleistungen in Deutschland.
Sozialleistungen in Milliarden Euro Entwicklung seit 1996
nach Bereichen in Milliarden Euro im Jahr 2016
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbericht 2017, Tabellen I-1 und II, geschtzte Zahlen fr 2016, Datenstand Mai 2017
Im Internet
www.sozialpolitik.com/lexikon
Online-Lexikon zu den Themen Sozialpolitik und Berufswelt.
www.sozialpolitik.com/ sozialgeschichte
Meilensteine der Sozialgeschichte umfassend dargestellt mit Fragebgen
www.in-die-zukunft- gedacht.de
Bilder und Dokumente zur Deutschen Sozialgeschichte mit interaktivem ZeitenKlicker
www.sozialpolitik-aktuell.de
Internetportal der Universitt Duisburg-Essen mit kommentierten Infografiken, Dokumenten und Gesetzestexten
Arbeitsauftrge
1. a) Erlutere, welche Jugend-lichen eine zustimmende und welche eine kritische Haltung zum Sozialstaat erkennen lassen. Fasse die Argumente in einer Pro-und-Kontra-Tabelle zusam-men. b) Partnerarbeit: Formu-liert eigene Aussagen zum Leben im Sozialstaat. Druckt sie in kleiner Schrift aus, sodass sie in die Sprechblasen passen. Diskutiert, welche Gewichtung und Themen sich durch die neuen Aussagen ergeben. (M1)
2. Es gibt verschiedene Dimen-sionen sozialer Gerechtigkeit, zum Beispiel: Chancengerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit. a) Klrt die Begriffe. Ergnzt die Liste um weitere Dimensio-nen. Diskutiert darber, welche ihr fr die wichtigste haltet, und stimmt darber ab. b) Gruppenarbeit: Zeigt anhand der Texte auf, inwiefern die verschiedenen Dimensionen der sozialen Gerechtigkeit im Sozialstaat bercksichtigt werden. (M1 bis M4)
3. Partnerarbeit: Ermittelt die beiden grten Ausgabenberei-che der Sozialversicherung. berlegt, warum die Ausgaben fr Sozialleistungen in den ver-gangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind, und formuliert eine plausible Begrndung. Be-sprecht eure berlegungen in der Klasse. (M5)
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http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.htmlhttp://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_28.htmlhttp://www.sozialpolitik.com/lexikonhttp://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.in-die-zukunft-gedacht.dehttp://www.in-die-zukunft-gedacht.dehttp://www.sozialpolitik-aktuell.de
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Ein soziales Netz fr alle!M1: System der Sozialversicherung
Soziale Sicherheit
Krankenversicherung
Leistungen: zum Beispiel Gesundheits-vorsorge, notwendige medizinische Hilfe, Krankengeld
Unfallversicherung
Leistungen: zum Beispiel Unfall-verhtung, Hilfe undEntschdigung bei Arbeitsunfllen undBerufskrankheiten
Rentenversicherung
Leistungen: zum Beispiel Altersrente, Rente bei Erwerbs-minderung, Hinter-bliebenenrente,Rehabilitation
Arbeitslosenversicherung
Leistungen: zum Beispiel Unterstt-zung bei Integration in den Arbeitsmarkt,Arbeitslosengeld
Pflegeversicherung
Leistungen: zum Beispiel Pflegegeld,Sachleistungen frGrundpflege und hauswirtschaftlicheVersorgung
Quelle: eigene Darstellung
M2: Leistungen der Sozialversicherungen.
Marc, 28 Jahre, Arbeiter im Hochbau Als das Gerst in sich zusammenfiel, dachte ich:
Das wars. Ich hatte einige Knochenbrche und in-
nere Verletzungen. Ich war lange im Krankenhaus
und musste mehrfach operiert werden. Danach
hatte ich Reha und Krankengymnastik. Das hat
alles die Versicherung bernommen. Ich hoffe, dass
nichts zurckbleibt und ich wieder im Hochbau
arbeiten kann. Wenn nicht, bekomme ich eine Um-
schulung fr einen Brojob bezahlt.
Hannah, 16 Jahre, SchlerinMit 13 bekam ich die Diagnose: Ich habe Diabetes.
Seitdem brauche ich mehrmals tglich Insulin
mein Leben lang. Ich muss regelmig meine Blut-
werte checken und mir selbst Insulin spritzen.
Deshalb habe ich eine Diabetikerschulung bekom-
men und das alles gelernt. Zum Glck werden die
Kosten fr das Blutzuckermessgert und die Medi-
kamente zum grten Teil bernommen. Ich kann
mit meiner Krankheit jetzt gut leben.
Mesut, 16 Jahre, SchlerMein Opa hat immer hart in stickigen Werkhallen
gearbeitet. Dabei liebt er es so sehr, drauen in der
Natur zu sein! Nun ist er Rentner. Er werkelt den
ganzen Tag im Garten und zeigt mir, wie das alles
geht: Kartoffeln setzen, Hhner halten, Obstbume
schneiden. Endlich kann er viel drauen sein und
hat trotzdem keine Geldsorgen.
Jazmine, 26 Jahre, SachbearbeiterinNach sechs Jahren im Beruf habe ich zum ersten Mal
Gerchte gehrt, dass unsere Firma den Bach runter-
geht. Und dann: Peng! Insolvenz. Fast alle haben
ihren Job verloren. Ich bin alleinerziehend wovon
sollten wir leben? Zum Glck habe ich Arbeitslosen-
geld bekommen. Nach sieben Monaten habe ich
einen neuen Job als Sekretrin gefunden. Der ist
jetzt sogar besser als der alte!
Thomas, 17 Jahre, AuszubildenderMeine Oma kann nicht mehr laufen und wird
immer vergesslicher. Sie wohnt jetzt bei uns im Haus.
Aber wir bekommen Hilfe: zum Beispiel beim Umbau
der Wohnung, damit sie mit dem Rollstuhl berall
hinkommt. Wenn meine Eltern krank sind oder auf
Geschftsreise, kommt jemand vom Pflegedienst.
Wenn wir Urlaub machen, kann Oma sogar in ein
Pflegeheim.
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M3: Einer fr alle, alle fr einen.
Die meisten Menschen mssen mit ihrer Arbeitskraft
Geld fr ihren Lebensunterhalt verdienen. Wer diese
Arbeitskraft im Alter nicht mehr hat, wer arbeitslos
oder schwer krank wird, ist ohne ein soziales Netz in
seiner Existenz gefhrdet. Nur wenige knnten sich
zum Beispiel mehrere teure Operationen leisten.
Deshalb ist das System der gesetzlichen Sozialversi
cherung in Deutschland in fnf verschiedene Versiche
rungszweige aufgeteilt: Kranken-, Unfall-, Renten-,
Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Das System
funktioniert, weil viele Erwerbsttige und Arbeitgeber
regelmig Beitrge dafr einzahlen, auch wenn sie
selbst gerade nicht auf Leistungen angewiesen sind.
Die Sozialversicherung stellt eine Vereinbarung in der
Gesellschaft dar: Versicherte, die sich nicht mehr selbst
versorgen knnen, haben ein Recht auf Untersttzung
und Sicherung des Einkommens. Umgekehrt haben
Versicherte, denen es gut geht und die arbeiten knnen,
aber auch Verpflichtungen gegenber der Gemeinschaft:
Sie mssen Beitrge in die Sozialversicherung zahlen.
M4: Grundprinzipien der Sozialversicherung
Versicherungspflicht: Sie ist das tragende Prinzip. Per Gesetz wird bestimmt, wer versicherungspflichtig
ist und unter dem Schutz der Sozialversicherung steht
(siehe Seite 6). Wer arbeitet oder eine betriebliche Aus
bildung macht, ist in der Regel automatisch Mitglied
der gesetzlichen Sozialversicherung. Daher sind in
Deutschland etwa 90 Prozent der Bevlkerung sozial
versichert.
Beitragsfinanzierung: Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beitrge zur Sozialversicherung.
Die Hhe der Beitrge richtet sich nach dem Brutto
lohn (siehe Seite 6). Fr die Kranken-, Renten-, Arbeits
losen- und Pflegeversicherung ist der Prozentsatz
gesetzlich festgelegt. Die Unfallversicherung wird von
den Arbeitgebern allein bernommen.
Solidaritt: Damit sind gesellschaftlicher Zusammenhalt und gegenseitige Untersttzung gemeint. Wer
viel verdient, ist in der Lage, mehr zur Gemeinschaft
beizutragen, und zahlt hhere Beitrge als jemand mit
einem geringeren Gehalt. Wer in eine Notlage gert, ist
durch die Sozialversicherung abgesichert. Dabei ist es
egal, wie viel er vorher eingezahlt hat.
quivalenz: Das bedeutet Gleichwertigkeit, das heit, die Hhe der Leistungen richtet sich nach der
Hhe und Dauer der Einzahlungen. Dieses Prinzip greift
bei der Rente, dem Arbeitslosengeld, der Unfallversiche
rung und bei Lohnersatzleistungen wie Krankengeld.
M5: Staatliche Frder- und Frsorgeleistungen.
Neben den Leistungen der Sozialversicherungen gibt
es weitere soziale Leistungen. Sie werden nicht aus
Beitrgen, sondern durch Steuern finanziert. Steuern
mssen alle in einer Gesellschaft zahlen, nicht nur die
Erwerbsttigen. Anspruch auf diese steuerfinanzierten
Leistungen haben deshalb alle, die entsprechende
Untersttzung brauchen. So werden soziale Notlagen
abgemildert, Benachteiligte gefrdert und das Exis
tenzminimum (also der Notbedarf) gesichert. Hier
einige Beispiele:
Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt: Damit werden erwerbsfhige Menschen untersttzt, die
lngere Zeit arbeitslos sind und kein regulres Arbeits
losengeld aus der Arbeitslosenversicherung mehr be
kommen knnen.
Elterngeld: Eltern, die ihr neugeborenes Kind betreuen und eine Zeit lang nicht oder weniger arbeiten,
erhalten als Ausgleich Elterngeld: zwlf Monate lang,
wenn einer der beiden eine berufliche Auszeit nimmt,
oder 14 Monate lang, wenn beide Elternteile eine Aus
zeit nehmen. Beim ElterngeldPlus kann die Bezugs
dauer auf bis zu 28 Monate verlngert werden bei
halber Hhe des Elterngeldes.
Kindergeld: Eltern erhalten Kindergeld fr alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr, fr arbeitsuchende Kinder
bis zum 21. Lebensjahr und fr Kinder in einer Berufs
ausbildung, im Studium oder in einem Freiwilligen
dienst bis zum 25. Lebensjahr.
Ausbildungsfrderung: Abhngig vom Bedarf und vom Einkommen (der Eltern) erhalten Schler oder
Studierende eine Ausbildungsfrderung, das soge
nannte BAfG.
M6: Solidaritt im Sozialstaat.
Zeichnung: Leopold Maurer/toonpool.com, 2016
Im Internet
www.bmas.de
www.deutsche- rentenversicherung.de
Hintergrundinformationen und Broschren zur sozialen Sicherheit
Arbeitsauftrge
1. Ordne zu: Welche Versiche-rung hat Marc, Hannah, Mesuts Opa, Jazmine und der Oma von Thomas mit welchen Leistungen geholfen? (M1, M2)
2. Formuliere sachliche und begrndete Antworten auf die folgenden provokanten uerun-gen. Deine Antworten knnen zustimmend, abwgend oder auch ablehnend sein. a) Es ist niemandem geholfen, wenn immer nur Geld umverteilt wird. Dadurch werden die Men-schen weder motiviert noch qualifiziert. b) Der Sozialstaat funktioniert nur, wenn jeder die Haltung hat, ihn mglichst nicht in Anspruch zu nehmen. c) Im Alter mssen die Renten so hoch sein, dass man genauso gut weiterleben kann wie vor-her. (M3, M4)
3. Begrnde, warum das quivalenzprinzip nur fr die Renten- und Arbeitslosenver-sicherung angewendet wird, nicht aber fr die Kranken-, Unfall- und Pflegeversiche-rung, bei der das Solidaritts-prinzip gilt. (M4)
4. Erlutere die Unterschiede zwischen dem System der ge-setzlichen Sozialversicherung und den staatlichen Frder- und Frsorgeleistungen. Erstelle hierzu eine zweispaltige Tabelle, in der die Prinzipien beider Sys-teme in Stichpunkten einander gegenbergestellt werden. (M3, M5)
5. Erlutere, welchen Zusam-menhang der Junge zwischen Taschengeld und Rente her-stellt. Beziehe auch M6 von Seite 7 mit ein. Bewerte seine Forderung. (M6)
M6: Solidaritt im Sozialstaat
5
http://www.bmas.dehttp://www.deutsche-rentenversicherung.dehttp://www.deutsche-rentenversicherung.dehttp://toonpool.com
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Einzahlen und auszahlen M1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden.
Steuerbrutto: Grundlage zur Berechnung der steuer-lichen Abzge
Lohnsteuer, Kirchensteuer, Solidarittszuschlag fallen in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt. Steuerrechtliche Abzge:
Summe der zu zahlenden Steuern
Kranken-/Pflegeversicherung und Renten-/Arbeitslosenversicherung (KV/PV- und RV/AV-Brutto): jeweils Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Stand 2017
Bruttoverdienst: Grundgehalt ohne Abzge wie Steuern oder Krankenversicherung
Sozialversicherungsrechtliche Abzge: Summe der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge
Zu zahlende Beitrge 2017:
Krankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2017, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)
Pflegeversicherung 2,55 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,275 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,775 Prozent, Arbeitnehmer 1,775 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,525 Prozent (in Sachsen: 2,025 Prozent)
Rentenversicherung 18,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent
Arbeitslosenversicherung 3,0 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent
Quelle: eigene Darstellung
M2: Von Anfang an versichert.
Auszubildende sind vom ersten Tag an gesetzlich sozialversichert
und zahlen Beitrge in die gesetzlichen Sozialversicherungen ein.
Wenn sie krank werden, bezahlt die Krankenkasse die Behandlung
und Medikamente. Die Unfallversicherung springt ein, wenn bei der
Arbeit oder auf dem Arbeitsweg ein Unfall passiert.
Mit ihren Beitragszahlungen erwerben Auszubildende und Arbeit
nehmer Ansprche fr den Fall, dass sie spter einmal arbeitslos
werden, in Rente gehen oder pflegebedrftig werden. Die Beitrge zu
den Sozialversicherungen werden automatisch vom Verdienst abge
zogen (siehe Gehaltsabrechnung oben). Die Arbeitnehmer teilen sich
diese Sozialabgaben mit den Arbeitgebern, welche die Beitrge direkt
an die Versicherungstrger berweisen.
M3: Sozialversicherungspflicht in Deutschland.
Die Versicherungspflicht ist gesetzlich festgelegt. Anders als bei
privaten Versicherungen wird in der Sozialversicherung kein indivi
dueller Vertrag geschlossen, bei dem man Leistungen und Beitrags-
hhe aushandeln kann. Sie beruht auf einem ffentlich-rechtlichen
Sozialversicherungsverhltnis. Wer in einem Arbeitsverhltnis steht
oder eine Ausbildung macht, ist in der Regel automatisch sozialver
sichert. Nicht erwerbsttige Ehepartner und Kinder sind einge
schlossen. Auch einige Gruppen von Selbststndigen, zum Beispiel
Handwerker, sind pflichtversichert. Knstler und Publizisten sind
ber die Knstlersozialkasse versichert. Andere Selbststndige sind
nicht pflichtversichert sie mssen sich selbst um ihre Absicherung
kmmern. Soldaten, Richter und Beamte sind per Gesetz ber ihren
ffentlich-rechtlichen Dienstherrn (Bund, Lnder, Gemeinden) ver
sichert. Sie erhalten Leistungen ohne eigene Beitragszahlungen, die
aus Steuern finanziert werden.
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M4: Einnahmen und Ausgaben.
Um ihre Leistungen finanzieren zu knnen, sind die
Sozialversicherungen auf Einnahmen angewiesen.
Diese setzen sich vor allem aus den Beitrgen von
Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammen. Wenn
die Ausgaben hher sind als die Einnahmen, spricht
man von einem Defizit oder einer Finanzierungslcke.
Der Gesetzgeber (Bundestag, Bundesrat) kann darauf
folgendermaen reagieren:
die Beitragsstze zu den Sozialversicherungen erhhen (betrifft die Erwerbsttigen)
(
die Leistungen der Sozialversicherung krzen
betrifft die Bedrftigen)
die Finanzierungslcke mit Steuergeldern ausgleichen (betrifft alle Steuerzahler)
Wenn die Einnahmen hher sind als die Ausgaben,
knnen die Beitrge gesenkt, Steuermittel gekrzt
oder die Leistungen erhht werden.
Die Entwicklung der Sozialversicherungsbeitrge hngt
eng mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ent
wicklungen zusammen, zum Beispiel:
medizinischer Fortschritt > hhere Lebenserwartung und Kosten > steigende Ausgaben der Kranken
kassen > hhere Beitrge zur Krankenversicherung
alternde Gesellschaft > mehr Rentner > hhere Beitrge zur Rentenversicherung
Wirtschaftswachstum > mehr Beschftigte, weniger Arbeitslose > sinkende Beitrge zur Arbeitslosenver
sicherung
schwache Gewerkschaften > geringere Lhne > sinkende Beitrge zu den Sozialversicherungen
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M5: Diskussionen um den Sozialstaat.
Rentendebatte: Wehrt euch! Wie wir Jungen den Generationenvertrag kndigen knnen www.focus.de, 23. Mrz 2017
Die Deutschen w
ollen
zialstaat aber
mehr Sokaum da
fr zahlen
www.spiegel.de
, 4. Juli 2016
Sozialstaat: Aufwachen,uns Deutschen geht es sogut wie nie! www.welt.de, 25. Okt
ober 2016
Frauen in Deutschland immerfter von Altersarmut betroffen www.nw.de, 22. Mrz 2017
M6: Der Sozialstaat im 21. Jahrhundert.
Die Grundlagen fr den modernen Sozialstaat wurden
bereits im 19. Jahrhundert gelegt. Aber die Gesellschaft
wandelt sich. Heute steht der Sozialstaat unter ande
rem vor diesen Herausforderungen:
Demografie: Die Menschen werden immer lter, und somit steigen die Kosten fr Gesundheit und Pflege
im Alter. Weil gleichzeitig immer weniger Kinder in
Deutschland geboren werden, zahlen zuknftig weni
ger Menschen Beitrge in die Sozialversicherung ein.
Familie und Beruf: Viele gut ausgebildete Frauen mit Kindern knnen lngere Zeit nicht arbeiten gehen,
vor allem, wenn sie alleinerziehend sind.
Bildung: Menschen ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung finden nur schwer Arbeit und bleiben
von Sozialleistungen abhngig.
Integration: Je besser Migranten und Flchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden, desto eher
knnen sie mit Steuern und Abgaben zum Erhalt der
Sozialsysteme beitragen. Voraussetzungen dafr sind
Sprach- und Qualifizierungskurse.
Globalisierung des Arbeitsmarkts: Fachkrfte werden berall auf der Welt gebraucht. Manche hoch
qualifizierte Menschen nehmen besser bezahlte Jobs
im Ausland an. Fr Geringqualifizierte ist es hingegen
schwerer geworden, einen passenden Arbeitsplatz in
Deutschland zu finden.
Digitalisierung: Geringer qualifizierte Ttigkeiten fallen durch den Einsatz von Computern weg, sodass
Qualifizierung und Weiterbildung in Zukunft noch
wichtiger werden.
Die staatliche Sozialpolitik hat die schwierige Aufgabe,
fr sozialen Ausgleich und soziale Sicherheit zu sorgen
und allen Menschen die Chance zu geben, am gesell
schaftlichen Leben teilzunehmen. Dies kann besser
gelingen, wenn viele Menschen Verantwortung fr sich
und die Gesellschaft bernehmen.
Im Internet
www.bpb.de > Nachschlagen > Datenreport
Datenreport 2016 Sozialbe-richt der Bundeszentrale fr politische Bildung
www.boeckler.de > Verffentlichungen > Bckler Schule
Informationsangebote der Bundeszentrale fr politische Bildung und der Hans-Bckler-Stiftung zum Sozialstaat und zur sozialen Situation in Deutschland
Arbeitsauftrge
1. Berechne die Hhe der Sozialversicherungsbeitrge und den Nettolohn bei einem Bruttogehalt von 937 Euro. Erklre den Unterschied zwischen brutto und netto. (M1, M2)
2. Die Versicherungspflicht greift in das Selbstbestimmungsrecht der Brger ein. Knnte man sie auch zuguns-ten einer freiwilligen Versiche-rung abschaffen? Sammelt Pro- und Kontra-Argumente, und diskutiert sie in der Klasse. (M3)
3. Partnerarbeit: Recherchiert mit der Suchfunktion einer berregionalen Online-Zeitung nach weiteren Schlagzeilen zu den Themen Sozialstaat, Sozialleistungen oder Solidaritt. Notiert sie, und vergleicht, welche Meinungen ber den Zustand des Sozialstaats zum Ausdruck kommen. (M5)
4. Gruppenarbeit: berlegt, was passieren kann, wenn der Sozialstaat nicht an neue Herausforderungen angepasst wird. Was bedeutet das fr die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme? Notiert eure Gedanken in einer UrsachenWirkungs-Kette wie in M4. Entwickelt Lsungsanstze, und spielt gedanklich durch, welche Folgen eure Manahmen haben knnten. (M4, M6)
http://www.bpb.dehttp://www.boeckler.dehttp://www.spiegel.dehttp://www.focus.dehttp://www.welt.dehttp://www.nw.de
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In den Beruf starten M1: Doppelt hlt besser
Rund 80 Prozent aller Berufsausbildungen in Deutschland finden in
Form der dualen Ausbildung statt. Dabei eignet sich der Auszubildende
(Azubi) in der Berufsschule theoretisches Wissen an und erlernt im
Betrieb fachpraktische Fertigkeiten. Die duale Ausbildung gilt als Erfolgs
modell, vor allem in Industrie, Handwerk und Handel. Sie ist weltweit
nahezu einzigartig lediglich in sterreich, der Schweiz, Luxemburg
und teilweise in Frankreich gibt es hnliche Ausbildungssysteme.
In anderen Lndern werden Jugendliche meist nur im Betrieb ange
lernt oder nur an Schulen ausgebildet, oft ohne vorgeschriebene
Lehrinhalte und geregelte Ausbildungsstandards. Es gibt inzwischen
Anstze, das duale System auch in anderen Lndern einzufhren
teilweise wird es schon umgesetzt, vor allem in gewerblich-techni
schen Berufen. Dies geschieht oftmals vor dem Hintergrund hoher
Jugendarbeitslosigkeit in den betreffenden Lndern.
Das duale System der Berufsausbildung in Deutschland
Voraussetzungen Je nach Ausbildungsberuf erwarten die Arbeitgeber bestimmte Schulabschlsse von den Bewerbern. Gesetzlich vorgeschrieben sind sie jedoch nicht. Lediglich fr Gesundheits- und Sozialberufe und fr Berufe im ffentlichen Dienst und in der Verwaltung gibt es besondere Zugangsbestimmungen.
Bewerbung direkt bei den Betrieben. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur hilft durch Ausbildungsstellenvermittlung.
Duale Ausbildung zwei bis dreieinhalb Jahre, je nach Beruf
Ausbildungsvergtung je nach Beruf und Bundesland, im Durchschnitt 854 Euro monatlich (Stand 2016)
1. Ausbildung im Betrieb durch Ausbilder und Meister nach bundeseinheitlichen Ausbildungsver-ordnungen (in der Regel drei bis vier Tage wchentlich)
2. Ausbildung in der Berufsschule fachtheoretischer, fachpraktischer und allgemeinbildender Unterricht durch Fachlehrer oder Berufspdagogen nach Lehr- oder Bildungsplnen, die mit den betrieblichen Ausbildungsordnungen ab-gestimmt sind (ein bis zwei Tage wchent-lich, zum Teil auch als Blockunterricht)
Abschluss nach erfolgreicher Abschlussprfung beim Prfungsausschuss der zustndigen Stelle fr Berufsbildung, zum Beispiel Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer
Quelle: eigene Darstellung nach JAV Uni Halle, www.jav.uni-halle.de, Bundesinstitut fr Berufsbildung: www.bibb.de
M2: Wissenswertes zum Ausbildungsstart
Zu Beginn der Ausbildung werden einige organisatorische Schritte eingeleitet:
Der Arbeitgeber meldet den Auszubildenden zur Sozialversicherung an. Die Sozialversicherungsbeitrge werden direkt an die Sozi
alkassen abgefhrt und sind auf der Lohnabrechnung ausgewiesen.
Die Lohnsteuer und Abgaben wie der Solidarittszuschlag und eventuell die Kirchensteuer werden ebenfalls automatisch vom Be
trieb an das Finanzamt abgefhrt.
Die Rentenversicherung stellt einen Sozialversicherungsausweis aus, der dem Auszubildenden per Post zugeschickt wird. Jeder Arbeit
nehmer erhlt bei der Anmeldung eine persnliche Sozialversiche
rungsnummer, abgekrzt SV-Nummer, die er das ganze Leben lang
behlt. Der Sozialversicherungsausweis ist ein wichtiges Dokument,
das bei jeder neuen Beschftigung oder beim Antrag von Sozialleis
tungen, zum Beispiel Arbeitslosengeld, als Nachweis bentigt wird.
Der Arbeitgeber stellt einen Ausbilder und informiert den Auszubildenden ber seine Ansprechpartner, zum Beispiel Jugend- und
Auszubildendenvertretung, Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragte,
Behindertenbeauftragte.
Der Auszubildende wird in die Sicherheitsvorschriften des Betriebes eingewiesen und erhlt gegebenenfalls passende Arbeits- oder
Schutzkleidung.
Der Arbeitgeber meldet die Auszubildenden bei der Berufsschule an.
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http://www.jav.uni-halle.dehttp://www.bibb.dehttp://www.jav.uni-halle.de
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M3: Checkliste fr Azubis
Diese Angaben und Unterlagen braucht der Arbeitgeber vom Azubi:
persnliche Identifikationsnummer, abgekrzt Steuer-ID, sowie Geburtsdatum und Religionszu
gehrigkeit
Bescheinigung vom Arzt, sofern man nicht volljhrig ist. Den Berechtigungsschein fr eine
kostenlose rztliche Untersuchung kann man bei
der Gemeinde oder Stadtverwaltung beantragen.
Name und Adresse der Krankenkasse. Azubis sollten vorher Angebote vergleichen. Die
Krankenkasse ist dann auch gleichzeitig die
Pflegekasse.
Bankverbindung. Azubis sollten vorher ein Gehaltsgirokonto bei einer Bank oder Sparkasse
einrichten.
ausgeflltes Anmeldeformular der Berufsschule, Abschlusszeugnis oder beglaubigte Kopie
Unterrichtszeiten in der Berufsschule
Darber sollten sich Azubis auerdem informieren:
Rechte und Pflichten von Auszubildenden (siehe Seite 10)
staatliche Frdermglichkeiten, gegebenenfalls Antrag stellen, zum Beispiel fr Wohngeld oder
Umzugskosten (siehe unten)
Arbeitgeber nach vermgenswirksamen Leistungen und betrieblicher Altersvorsorge
fragen
sich nach Arbeitskleidung erkundigen. Gesetzlich vorgeschriebene Arbeitskleidung
muss vom Arbeitgeber gestellt werden.
nach Arbeitszeitregelungen fragen: Lnge der Pausenzeiten? Wo abmelden? Gibt es Gleitzeit,
berstunden, Schichtdienst?
Berufsschule: Lerninhalte und Prfungsziele, Lernmaterialien, Rume und Schulordnung in
Erfahrung bringen
M4: Staatliche Hilfen und Frdermglichkeiten
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Frderung der Berufsausbildung
Arbeitsagentur: Beratung bei Ausbildungsplatzsuche, Bewerbung, Schwierigkeiten mit
dem Ausbildungsbetrieb, Berufswechsel oder
Arbeitsvermittlung
Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH):
Unterricht fr frderbedrftige Auszubildende
Assistierte Ausbildung (AsA): Begleitung und Lernangebote fr lernbeeintrchtigte
und sozial benachteiligte Auszubildende bei
Problemen im Betrieb oder bei Lern- und
Sprachschwierigkeiten
Auerbetriebliche Berufsausbildung (BaE): Berufsausbildung fr lernbeeintrchtigte und sozial benachteiligte junge
Menschen, die nicht in eine betriebliche Be
rufsausbildung vermittelt werden knnen
Finanzielle Hilfen
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): fr bedrftige Auszubildende, die nicht bei den
Eltern wohnen, erweiterte Regelungen fr
Auszubildende mit Behinderung
Bundesausbildungsfrderungsgesetz (BAfG): Darlehen fr bedrftige Azubis, die eine schulische Ausbildung absolvieren
Kindergeld: Azubis unter 25, die ausgezogen sind und fr sich selbst sorgen, knnen sich
auf Antrag das Kindergeld, das normalerweise
die Eltern erhalten, selbst auszahlen lassen.
Wohngeld: fr Auszubildende, die keine BAB bekommen knnen (zum Beispiel weil sie eine
zweite Berufsausbildung absolvieren)
Vermittlungsbudget: fr Bewerber oder Berufsstarter, zum Beispiel Untersttzung
bei Bewerbungskosten, Fahrtkosten,
Arbeitskleidung, Umzugskosten
Die Arbeitsagentur ist Ansprechpartner fr weitere Informationen, zum Beispiel darber, wer
anspruchsberechtigt ist oder bei welcher Institution ein Antrag gestellt werden kann.
Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, Bundesministerium fr Bildung und Forschung
Im Internet
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www.sozialpolitik.com/lexikon
Job-Lexikon mit Begriffserluterungen zum Thema Berufswelt
www.bibb.de
Ausbildungsportal des Bundesinstituts fr Berufsbildung
www.planet-beruf.de www.arbeitsagentur.de
Informationsportale der Bundesagentur fr Arbeit
App AzubiWelt im Google Play Store und Apple App Store
Arbeitsauftrge
1. Stelle Vermutungen darber an, welche Vorteile das duale System gegenber einer reinen Ausbildung im Betrieb hat. Tausche dich mit deinem Sitznachbarn darber aus. (M1)
2. Schreibe die einzelnen Punkte der Listen Wissenswertes und Checkliste ohne Angabe des Zustndigen auf Karten, und lege diese verdeckt hin. Decke die Karten auf, und entscheide, ob der Auszubildende oder der Arbeitgeber diesen Schritt erledigen muss. Korrigiere im Anschluss das Ergebnis. (M2, M3)
3. Khalil hat einen Ausbildungsplatz gefunden. Allerdings hat er Probleme in der Berufsschule, weil er noch nicht gut Deutsch sprechen kann. Anna-Lea lebt von Arbeitslosengeld II und kann sich die Kosten fr Bewerbungsmappen oder die Fahrt zum Vorstellungsgesprch nicht leisten. Jan zieht aus dem Elternhaus aus, da sein Ausbildungsplatz zu weit entfernt ist. Beschreibe, welche staatlichen Hilfen und Frdermglichkeiten Khalil, Anna-Lea und Jan helfen knnen. (M4)
4. Gruppenarbeit: Entwerft aus den Informationen zu diesem Kapitel einen Multiple-Choice- Test oder Lckentext. Tauscht die Tests mit anderen Gruppen aus, und lst sie.
http://www.sozialpolitik.com/lexikonhttp://www.bibb.dehttp://www.planet-beruf.dehttp://www.arbeitsagentur.de
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Im Betrieb mitbestimmen M1: Ausbildung Top oder Flop
Azubi Augenoptikerin, Schwbisch Gmnd Die Ausbildung [] war super. Man
wird ber die normale Berufsschule hin
aus in Lehrwerksttten gefrdert, lernt
in Schulungen den Umgang mit Kun
den, und wer Schwierigkeiten in der
Berufsschule hat, bekommt nochmals extra Hilfe
stellung in Theorieseminaren. [] Was mir allerdings am besten
[] gefallen hat, ist, dass man in einem groen Team arbeitet. Man
hat viele nette Kollegen und lernt durch die verschiedenen Schu
lungen auch immer wieder neue Leute kennen. [] Eine wichtige
Voraussetzung fr den Beruf ist [], dass man gerne mit Men
schen arbeitet und keine Berhrungsangst hat. [] Ein weiterer
groer Bereich, in dem man viel Zeit verbringt, ist die Werkstatt.
Hier lernt man von Grund auf, wie man eine Brille herstellt. []
Es wird auerdem gefeilt, geltet, gebohrt, poliert, daher ist es
von Vorteil, wenn man handwerkliches Geschick mitbringt. Der
letzte Bereich ist das Bro. Hier werden die Brillenauftrge einge
geben und Brillenglser bestellt. [] Fr die Berufsschule sind vor
allem Physik und Mathematik relevant.
Quelle: Territory Embrace GmbH: www.ausbildung.de > Erfahrungsberichte, Stand: Juli 2017, gekrzt und sprachlich leicht bearbeitet
Tobias, Azubi Kaufmann fr Bromanagement Mein eingetragener Ausbilder ist
mein Chef, der aber oft nicht an
wesend ist und, falls er mal da ist,
keine Zeit hat, sich um mich zu
kmmern oder mich auszubilden. Ansonsten gibt es niemanden
im Betrieb, der einen Ausbilderschein besitzt, und das merkt man
leider auch. Dazu kommt noch, dass ich der erste kaufmnnische
Azubi bin. Stndig soll ich Aufgaben erledigen, die mir wenig bis
berhaupt nicht erklrt wurden. [] Ich sitze dann alleine in der
Zentrale und bin quasi auf mich gestellt. [] Fast jeden Tag ver
lasse ich gestresst und mit Kopfschmerzen das Bro. [] Ich soll
auch oft ausbildungsfremde Dinge tun, zum Beispiel mit dem Auto
hin- und herfahren oder den Firmenwagen zur Werkstatt bringen,
die Kaffeemaschine entkalken, im Supermarkt einkaufen gehen.
Ich mchte meine Ausbildung dort nicht fortsetzen, da ich das
Gefhl habe, dass mir das Wissen fr den Beruf nur schlecht ver
mittelt wird.
Quelle: DGB-Jugend: Probleme in der Ausbildung, www.jugend.dgb.de > Ausbildung > Beratung > Dr. Azubi, Stand: Juli 2017, sprachlich leicht bearbeitet
M2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden
Rechte Auszubildende
erhalten eine angemessene Ausbildungsvergtung, auch whrend des Berufsschulunterrichts.
erlernen alle fr das Ausbildungsziel erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse.
bekommen Aufgaben bertragen, die dem Ausbildungszweck dienen.
erhalten kostenlose Ausbildungsmittel, zum Beispiel Werkzeuge und Werkstoffe.
haben ein Recht auf mindestens 24 Tage Urlaub, wenn sie lter als 18 sind, und 25 bis 30 Tage, wenn sie jnger sind.
haben ein Recht auf feststehende Pausen und Ausgleich von berstunden.
unter 18 haben eine Arbeitszeit von hchstens 8 Stunden tglich und 40 Stunden in der Woche.
werden ber Arbeitsschutzmanahmen informiert.
werden freigestellt, wenn Berufsschulunterricht, Prfungen oder andere Ausbildungsmanahmen anstehen.
erhalten ein Zeugnis vom Ausbildungsbetrieb mit Angabe der Art, Dauer und des Ziels der Ausbildung sowie ber die
erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse, auf Verlangen des
Auszubildenden auch ber Verhalten und Leistung.
Pflichten Auszubildende
sind verpflichtet, am Berufsschulunterricht teilzunehmen.
sollen alles erlernen, was wichtig fr den Beruf ist.
mssen den Anweisungen des Ausbilders folgen und die Betriebsordnung einhalten.
sollen alle Aufgaben sorgfltig ausfhren.
sind verpflichtet, ber Betriebs- und Geschftsgeheimnisse zu schweigen.
mssen Werkzeuge, Maschinen und sonstige Einrichtungen pfleglich behandeln.
sind verpflichtet, den Arbeitsschutz einzuhalten.
sind verpflichtet, bei Krankheit ein rztliches Attest vorzulegen.
mssen ihre Ausbildungsinhalte in einem Berichtsheft dokumentieren.
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Wenn Auszubildende whrend ihrer Ausbildung am Arbeitsort in
Konflikte geraten, vertreten Betriebsrte oder die Jugend- und Auszu-
bildendenvertretung ihre Interessen. Wenn es im Betrieb keine Inter-
essenvertretung gibt, knnen sie sich an die fr ihren Beruf zustndige
Gewerkschaft oder Kammer wenden, zum Beispiel die Handwerks-
-kammer, Industrie- und Handelskammer. Dort gibt es Ausbildungs
berater, Berufsbildungsausschsse und Schlichtungsausschsse.
Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, DGB-Jugend
http://www.jugend.dgb.dehttp://www.ausbildung.de
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M3: Mitbestimmung im Betrieb
Rechte des Betriebsrats laut Betriebsverfassungsgesetz:
Mitbestimmungsrecht:
Der Arbeitgeber darf nur mit Zustim-mung des Betriebsrats entscheiden, wenn es um soziale Angelegenheiten geht, zum Beispiel:
Arbeitszeiten, Urlaubsregelungen, Arbeitsschutz.
Mitwirkungsrecht:
Der Betriebsrat kann dem Arbeitgeber widersprechen, wenn es um personelle Angelegenheiten geht, zum Beispiel:
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Einstellungen, Kndigungen, Versetzungen.
Informationsrecht:
Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat informieren, wenn es um wirtschaftliche Angelegenheiten geht, zum Beispiel:
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Betriebsnderungen, Investitionsentscheidungen.
Der Betriebsrat Wenn in einem Unternehmen mindestens fnf Ar
beitnehmer stndig beschftigt sind, knnen die Be
schftigten einen Betriebsrat grnden. Gesetzlich
vorgeschrieben ist er nicht. Betriebsrte vertreten die
Interessen der Beschftigten gegenber den Arbeitge
bern. Sie knnen auch mitbestimmen, zum Beispiel
bei der Arbeitsplatzgestaltung (siehe Schaubild).
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung Wenn in einem Unternehmen mit Betriebsrat mindes
tens fnf Arbeitnehmer unter 18 Jahren oder Auszubil-
dende unter 25 Jahren beschftigt sind, wird zustzlich
eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewhlt,
abgekrzt JAV. Sie ist sozusagen ein Betriebsrat fr
junge Arbeitnehmer. Die JAV achtet darauf, dass die fr
Jugendliche und Azubis relevanten Gesetze, Verord
nungen, Tarifvertrge und Betriebsvereinbarungen
im Unternehmen eingehalten werden. Viele Azubis
wenden sich bei Schwierigkeiten in der Ausbildung
gern an die JAV, weil sie mit den ungefhr gleich alten
JAV-Vertretern auf Augenhhe sprechen knnen. In
die JAV knnen sich Auszubildende und Arbeitnehmer
bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres whlen lassen.
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M4: Ausbildungszufriedenheit
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2016. Berlin, September 2016
M5: Sozialpartnerschaft
Arbeitnehmer knnen ihre Interessen gemeinsam ver
treten, wenn sie in einer Gewerkschaft organisiert sind.
Gleiches gilt fr Arbeitgeber: Sie knnen einem Arbeit
geberverband beitreten. Diese sogenannte Koalitions
freiheit wird vom Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz
geschtzt: Das Recht, zur Wahrung und Frderung der
Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen
zu bilden, ist fr jedermann und fr alle Berufe gewhr
leistet. In Deutschland gibt es eine lange Tradition,
dass Gewerkschaften und Arbeitgeberverbnde ihre
Forderungen als Sozialpartner miteinander aushan
deln. Dabei geht es vor allem um Tarifvertrge, in
denen die Lhne, Gehlter und Ausbildungsvergtun
gen geregelt werden.
Die Sozialpartner verhandeln autonom, also eigenstn
dig (Tarifautonomie). Der Staat darf ihnen dabei nicht
hineinreden. Die gewerkschaftlich organisierten Arbeit
nehmer haben das Recht, die Arbeit niederzulegen und
zu streiken, wenn sie ihre Forderungen durchsetzen
wollen. Sie erhalten fr den wegfallenden Lohn in die
ser Zeit Streikgeld von ihrer Gewerkschaft. Umgekehrt
knnen Arbeitgeber die Arbeitnehmer aussperren. Ziel
des Arbeitskampfes ist es, zu einer Vereinbarung zu ge
langen, die fr beide Seiten akzeptabel ist. Solange der
neue Tarifvertrag gilt, darf nicht mehr gestreikt werden.
Im Internet
www.boeckler.de
Informationen der HansBckler-Stiftung rund um das Thema Arbeitsrecht
www.jugend.dgb.de
Jugendportal des Deutschen Gewerkschaftsbundes
www.bibb.de
Informationen des Bundesinstituts fr Berufsbildung mit Daten zur Berufsausbildung, Qualitt der Ausbildung und Zukunftsprojekten
Arbeitsauftrge
1. a) Schreibe auf, gegen welche Ausbildungspflichten der Betrieb von Tobias verstt. b) Formuliere einen Text mit Ratschlgen fr Tobias, wie er seine Ausbildungssituation verbessern kann. Nutze hierfr die Informationen zu den Rechten und Beratungsmglichkeiten fr Azubis. (M1, M2, M3)
2. Erstelle eine Checkliste fr Ausbilder mit Ratschlgen, wie man sich verhalten sollte, damit Azubis zufrieden und motiviert sind. Formuliere dann im Gegenzug eine Checkliste fr Azubis, durch welches Verhalten man im Betrieb punkten kann. (M1, M2, M3, M4)
3. Stellt mithilfe von Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz Vermutungen darber an, warum das Recht auf betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Interessenvertretung Teil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist. Tauscht euch darber aus. (M3, M5)
4. Suche in der Nachrichtenberichterstattung nach einem Beispiel fr einen Arbeitskampf/Streik, und erschliee den Interessenskonflikt. Beschreibe anhand des Konfliktverlaufs die einzelnen Stationen des Arbeitskampfes und die Druckmittel, welche die Sozialpartner dabei eingesetzt haben. (M5)
5. Die Schule ist auch eine Art Arbeitsplatz fr euch. Tragt zusammen, auf welche Weise ihr in der Schule mitbestimmen knnt. Diskutiert, ob die Mglichkeiten in euren Augen ausreichend sind und inwiefern sie von den Schlern wahrgenommen werden.
M3: MitbestimmM3: Mitbestimmung im Betrung im Betriebieb
M4: Ausbildungszufriedenheit M4: Ausbildungszufriedenheit
http://www.boeckler.dehttp://www.jugend.dgb.dehttp://www.bibb.de
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Dieses Heft gibt es auch in Leichter Sprache fr den inklusiven unterricht! (Bestelladresse siehe unten) Das weit du!
Kreuze die richtigen Antworten an:
1. In der Sozialversicherung untersttzen die Jungen, Gesunden oder Arbeitenden durch Beitrge die Alten, Kranken oder Arbeitslosen. Dieses Prinzip heit:
Solidaritt Einkommensausgleich quivalenz
2. Diese Versicherungen gehren nicht zur gesetzlichen Sozialversicherung.
Krankenversicherung Haftpflichtversicherung Arbeitslosenversicherung unfallversicherung Kfz-Versicherung Pflegeversicherung Berufsunfhigkeitsversicherung Rentenversicherung
3. Entscheide, welche Aussage zur gesetzlichen Sozialversicherung richtig ist.
In Deutschland kann sich jeder frei entscheiden, ob er in die gesetzliche Sozialversicherung eintritt oder nicht. Es besteht eine gesetzliche Sozialversicherungspflicht in Deutschland.
4. Die duale Ausbildung ist
ein gesetzlich festgeschriebenes Recht auf Vereinbarkeit von Arbeit und Familie bei der Ausbildung. eine Kombination aus fachpraktischer Ausbildung im Betrieb und theoretischem Wissenserwerb in der Berufsschule.
5. Entscheide, welche Aussage zur Mitbestimmung richtig ist.
unternehmen mit mindestens fnf Beschftigten sind verpflichtet, einen Betriebsrat zu grnden. Der Betriebsrat vertritt die Rechte der Arbeitnehmer.
6. Die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbnden heit
Arbeitskampf Sozialpartnerschaft tarifstreit Arbeitsfrieden
Projekt: Fotoausstellung Sozialstaat Deutschland
Halte nach Motiven in deinem Umfeld Ausschau, die du mit dem Be-
griff Sozialstaat in Verbindung bringst, und mach davon Fotos. Du
kannst kritisch Missstnde festhalten, die du siehst, oder auch posi-
tive Szenen im sozialen Miteinander fotografieren. Vergrere das
Foto auf etwa DIN-A4-Format, und schreibe einen Kommentar dazu.
Erklre dabei, warum du das Motiv gewhlt hast und was es fr dich
aussagt. Sammelt eure Fotos, und organisiert eine Ausstellung, oder
erstellt eine Internetseite fr eure Schulhomepage.
BEStELLunG Bestellservice Jugend und Bildung
65341 Eltville
Fax: (0 61 23) 9 23 82 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sozialpolitik.com oder www.jubi-shop.de
Bestell-nr. A999
Fr Smartphone-Nutzer: Bestellung im Internet
IMPRESSuM Herausgeber: Stiftung Jugend und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium fr Arbeit und Soziales
Vertretungsberechtigte: Dr. Alexander Jehn (Prsident), Michael Jger (Geschftsfhrer)
Vereinsregister: Amtsgericht Charlottenburg, VR 24612 B
Fachliche und pdagogische Beratung: Berit Heintz (Deutscher Industrie- und Handels-kammertag), Roland Henke (Ministerialrat, Niederschsisches Kultusministerium), Edmund Kammerer (Leitender Ministerialrat a. D., Unter-nehmenssprecher), Prof. Dr. Helmut Keim (Euro-pische Fachhochschule Brhl), Siegmut Keller (Ministerialrat, Ministerium fr Kultus, Jugend und Sport Baden-Wrttemberg), Jeanette Klauza (Deutscher Gewerkschaftsbund), Wolfgang Oppel (Berufsbildungsexperte)
Verlag: Eduversum GmbH, Wiesbaden
Redaktion: Frauke Hagemann, Katja Rieger
Redaktionsschluss: Juli 2017
texte: Susanne Patzelt
Fotos: titel: Shutterstock/Syda Productions, Seite 2: Shutterstock/YanLev, Seite 4: Shutterstock/ Africa Studio, Fotolia/Kzenon, Shutterstock/JHDT Productions, Shutterstock/Billion Photos, Fotolia/ Monkey Business, Seite 5: Leopold Maurer/ toonpool.com, Seite 10: Shutterstock/Kzenon, Shutterstock/Phovoir
Gestaltung: Doris Franke, Seeheim-Jugenheim
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
Barrierefreie PDF-Datei: Naumilkat GbR, Dsseldorf/Berlin
Zur leichteren Lesbarkeit wurde meist auf zustzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die mnnliche Form verwendet. Angesprochen sind natrlich immer Leserinnen und Leser!
Das weit du!
mailto:jubi%40vuservice.de?subject=http://www.sozialpolitik.comhttp://www.jubi-shop.dehttp:toonpool.com
Sozialpolitik Ausgabe 2017/2018 Grundwissen Sozialversicherung Arbeitsheft Sekundarstufe IInhaltWann ist ein Staat sozial?M1: Leben im SozialstaatM2: Solidaritt im SozialstaatM3: Das SozialstaatsprinzipM4: Ziele des SozialstaatsM5: Sozialleistungen in DeutschlandIm InternetArbeitsauftrge
Ein soziales Netz fr alle!M1: System der SozialversicherungM2: Leistungen der SozialversicherungenM3: Einer fr alle, alle fr einenM4: Grundprinzipien der SozialversicherungM5: Staatliche Frder- und FrsorgeleistungenM6: Solidaritt im SozialstaatIm Internet Arbeitsauftrge
Einzahlen und auszahlenM1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines AuszubildendenM2: Von Anfang an versichertM3: Sozialversicherungspflicht in DeutschlandM4: Einnahmen und AusgabenM5: Diskussionen um den SozialstaatM6: Der Sozialstaat im 21. JahrhundertIm InternetArbeitsauftrge
In den Beruf startenM1: Doppelt hlt besserM2: Wissenswertes zum AusbildungsstartM3: Checkliste fr AzubisM4: Staatliche Hilfen und FrdermglichkeitenIm InternetArbeitsauftrge
Im Betrieb mitbestimmenM1: Ausbildung Top oder FlopM2: Rechte und Pflichten von AuszubildendenM3: Mitbestimmung im BetriebM4: AusbildungszufriedenheitM5: SozialpartnerschaftIm InternetArbeitsauftrge
Das weit du!Kreuze die richtigen Antworten anProjekt: Fotoausstellung Sozialstaat Deutschland
BestellungImpressumHerausgeberVertretungsberechtigteVereinsregisterFachliche und pdagogische BeratungVerlagRedaktionRedaktionsschlussTexteFotosGestaltungDruckBarrierefreie PDF-Datei
Ausbildungszufriedenheit
Ausbildungszufriedenheit und betriebliche Interessenvertretung, Angaben in Prozent
Grad der Zufriedenheitmit Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)mit Betriebsrat/Personalratohne Interessenvertretung
sehr zufrieden26.723.515.2
zufrieden55.449.547.9
teilweise zufrieden14.421.427.6
unzufrieden bis sehr unzufrieden3.55.69.3
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2016. Berlin, September 2016
Azubi-Gehaltsabrechnung
Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden, Stand 2017
Bruttoverdienst854,00 EuroGrundgehalt ohne Abzge wie Steuern oder Krankenversicherung
AbzgeBetragErluterung
Steuerbrutto854,00 EuroGrundlage zur Berechnung der steuerlichen Abzge
Lohnsteuer0,00 EuroFllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Kirchensteuer0,00 EuroFllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Solidarittszuschlag0,00 EuroFllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Steuerrechtliche Abzge insgesamt0,00 EuroSumme der zu zahlenden Steuern
Krankenversicherung- und Pflegeversicherung-Brutto854,00 EuroGrundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Rentenversicherung- und Arbeitslosenversicherung-Brutto854,00 EuroGrundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Krankenversicherungsbeitrag71,74 EuroKrankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2017, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)
Pflegeversicherungsbeitrag10,89 EuroPflegeversicherung 2,55 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,275 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,675 Prozent, Arbeitnehmer 1,675 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,525 Prozent (in Sachsen: 2,025 Prozent)
Rentenversicherungsbeitrag79,85 EuroRentenversicherung 18,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent
Arbeitslosenversicherungsbeitrag12,81 EuroArbeitslosenversicherung 3,0 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent
Sozialversicherungsrechtliche Abzge insgesamt175,29 EuroSumme der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge
Daraus ergibt sich ein Nettoverdienst von678,71 Euro
Quelle: eigene Darstellung
Sozialleistungen Entwicklung
Sozialleistungen insgesamt, Entwicklung seit 1996
JahrAusgaben in Milliarden Euro
1996553
2006666
2016918
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbericht 2017, Tabelle I-1, geschtzte Zahlen fr 2016, Datenstand Mai 2017
Leistungen nach Bereichen
Sozialleistungen nach Bereichen im Jahr 2016
BereichAusgaben in Milliarden Euro
Krankheit und Invaliditt378
Alter und Hinterbliebene343
Kinder, Ehegatten und Mutterschaft99
Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebenshilfen59
Verwaltung, sonstige39
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbericht 2017, Tabelle II, geschtzte Zahlen, Datenstand Mai 2017
Auswahl1-1: Auswahl1-2: Auswahl1-3: Auswahl2-1: Auswahl2-2: Auswahl2-3: Auswahl2-4: Auswahl2-5: Auswahl2-6: Auswahl2-7: Auswahl2-8: Auswahl3-1: Auswahl3-2: Auswahl4-1: Auswahl4-2: Auswahl5-1: Auswahl5-2: Auswahl6-1: Auswahl6-2: Auswahl6-3: Auswahl6-4: