Special: Peavey 5150/6505-Amps - Music...

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gear-special amp 130 guitar 1/12 Ende der Achtziger hatte Eddie Van Halen seinen legendären 1959-SLP-Marshall in der Wand seines Studios verankert. Auf der Bühne war der Marshall bereits 1987 einem modernen Soldano SLO100 gewi- chen – ein äußerst hochwertiger und bis heute beliebter Zweieinhalb- Kanaler mit immensen Gainreserven. Offenbar konnte man dem Meister bei Peavey aber ein so verlockendes Angebot machen, dass er sich zu einem Wechsel entschloss, um fortan auf Verstärker, Boxen und Gitarren des amerikanischen Vollausstatters zurückzugreifen. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit war 1991 der 5150, dessen Name sich natürlich auf das gleichnamige Van-Halen-Album von 1986 und Eddie van Halens eigenes Tonstudio bezog. Gleichzeitig handelt es sich um einen Code, den die kalifornische Polizei für flüchtige, geistig verwirrte Kriminelle nutzt, die für sich selbst und vor allem für andere eine Gefahr darstellen. Der 5150, dessen Gesamtaufbau dem SLO100 durchaus ähnelt, bietet eine 120-Watt-Röhrenendstufe und eine Vorstufe mit Gainreserven bis zum Abwinken. Bereitgestellt wird ein Rhythmuskanal (der grüne Kanal) mit umschaltbaren Clean-/Crunchmodi sowie ein „roter“ Leadkanal. Die Klangregelung erfolgt über einen globalen, passiven Dreiband-EQ, einen Brightschalter im Clean/Crunchbereich (+6 dB bei 2 kHz) sowie Presence- und Resonance-Steuerung in der Endstufe. Beide Kanäle verfügen über getrennte Gain- und Lautstärkeregler. Ein einfaches Konzept, das um ei- nen seriellen Effektweg hinter dem EQ und einen Lineausgang (für wei- tere Endstufen) komplettiert wird. SPECIAL: PEAVEY 5150/6505-AMPS Und Eddie sah, dass es gut war Über Edward Van Halen sind unzählige Texte geschrieben worden, über seine Riffs, seine Songs und Soli, seine Spieltechniken, sein Equipment. Und wenn wir an dieser Stelle der Peavey-6505-Verstärkerserie einen Artikel widmen, so soll er dort beginnen, wo die Zusammenarbeit zwischen Mr. Van Halen und Peavey ihren Anfang nahm. GEW NNSP EL! In den L s p e oe wr en n65 511 mb ! © PPVMEDIEN 2012

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    130 guitar 1/12

    Ende der Achtziger hatte Eddie Van Halen seinen legendären 1959-SLP-Marshall in der Wand seines Studios verankert. Auf der Bühne war der Marshall bereits 1987 einem modernen Soldano SLO100 gewi-chen – ein äußerst hochwertiger und bis heute beliebter Zweieinhalb-Kanaler mit immensen Gainreserven. Offenbar konnte man dem Meister bei Peavey aber ein so verlockendes Angebot machen, dass er sich zu einem Wechsel entschloss, um fortan auf Verstärker, Boxen und Gitarren des amerikanischen Vollausstatters zurückzugreifen.

    Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit war 1991 der 5150, dessen Name sich natürlich auf das gleichnamige Van-Halen-Album von 1986 und Eddie van Halens eigenes Tonstudio bezog. Gleichzeitig handelt es sich um einen Code, den die kalifornische Polizei für fl üchtige, geistig

    verwirrte Kriminelle nutzt, die für sich selbst und vor allem für andere eine Gefahr darstellen.

    Der 5150, dessen Gesamtaufbau dem SLO100 durchaus ähnelt, bietet eine 120-Watt-Röhrenendstufe und eine Vorstufe mit Gainreserven bis zum Abwinken. Bereitgestellt wird ein Rhythmuskanal (der grüne Kanal) mit umschaltbaren Clean-/Crunchmodi sowie ein „roter“ Leadkanal. Die Klangregelung erfolgt über einen globalen, passiven Dreiband-EQ, einen Brightschalter im Clean/Crunchbereich (+6 dB bei 2 kHz) sowie Presence- und Resonance-Steuerung in der Endstufe. Beide Kanäle verfügen über getrennte Gain- und Lautstärkeregler. Ein einfaches Konzept, das um ei-nen seriellen Effektweg hinter dem EQ und einen Lineausgang (für wei-tere Endstufen) komplettiert wird.

    SPECIAL: PEAVEY 5150/6505-AMPS

    Und Eddie sah, dass es gut warÜber Edward Van Halen sind unzählige Texte geschrieben worden, über seine Riffs, seine Songs und Soli, seine Spieltechniken, sein Equipment. Und wenn wir an dieser Stelle der Peavey-6505-Verstärkerserie einen Artikel widmen, so soll er dort beginnen, wo die Zusammenarbeit zwischen Mr. Van Halen und Peavey ihren Anfang nahm.

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    Für den 5150 oder den 6505, wie er heute heißt, standen sowohl Peavey-eigene Geräte als auch der Soldano SLO100 Pate, ganz sicher aber auch eine klare Klangvorstellung von Eddie van Halen. Nähere Details lest ihr in den beiden Interviews, die wir mit 5150-Chefentwickler James Brown und Peavey-Experte Jerry Pinnelli geführt haben.

    Das Ergebnis ist ein eigenständiger Verstärker, dessen eindeutiger Schwerpunkt auf dem High-Gain-Leadkanal liegt, der mit sechs Gainstu-fen aus drei 12AX7 arbeitet (nebst weiteren 12AX7 für den Effektweg und dem Phaseninverter). Nicht umsonst findet sich dieser Verstärker bis heute bei Peavey im Programm.

    Nach einiger Zeit wünschte sich Eddie eine Comboversion des 5150, der mit halber Leistung 1995 auf dem Markt erschien. Der 5150 212 (heu-te 6505 212) arbeitet mit zwei 12“-Sheffield-Speakern in einem geschlos-sen, schweren Gehäuse und verfügt über einen eingebauten Federhall. Letzter Streich ist schließlich der 5150 II – heute 6505+ – von 1999. Hier legte Eddie van Halen ein weiterentwickeltes Topteil nach, bei dem der Rhythmuskanal eine separate Klangregelung samt eigenen Presence- und Resonance-Reglern verpasst bekam – plus die Möglichkeit, Clean- und Crunchmodi per Fußschalter abzurufen.

    Das Signal im Clean/Crunchweg durchläuft eine separate Vorstufen-röhre, wurde also vom Leadkanal stärker entkoppelt. Eine weitere Detail-verbesserungen ist auch das abnehmbare Netzkabel – dieses war vorher nicht abnehmbar. Schließlich ließ es sich Mr. Van Halen nicht nehmen, die zugehörigen 4x12“-Boxen zu entwerfen. Die Boxen sind identisch, aber als gerade und angewinkelte Version verfügbar.

    Nach dem Wechsel2004/2005 beendete Van Halen die Kooperation mit Peavey und wechsel-te zu Fender. 5150 und 5150 II blieben bis heute unter besagten neuen Namen im Programm. 6505 steht dabei für 40 Jahre Peavey (1965 bis 2005)! Technisch änderte sich entgegen gegenläufiger Gerüchte nichts an den Amps, was übrigens auch für die beiden 5150-Varianten mit EVH-Initalien auf der Front und der neueren Version mit Unterschrift gilt.

    Zuletzt hat Peavey den Dauerbrenner um zwei Modelle erweitert. Zum einen hat man dem 6505+ eine Comboversion mit 60 Watt (2 6L6GC) zur Seite gestellt, das Modell 6505+ 112. Als 1x12“-Version fällt dieser Com-bo wohnzimmertauglich und größenmäßig transportabel aus. Erstaunlich ist der günstige Preis von 729 Euro, den man durch die Fertigung in Fernost erreichen konnte. Dabei bietet der Combo ebenfalls Federhall und sogar einen XLR-Direktausgang, der einen mikrofonierten Verstärker-klang simuliert.

    Letzter Streich ist das Modell 6534+. Dieses US-Topteil greift in der Endstufe auf EL34-Röhren zurück (4 Ruby EL34BHT), die sich im Original 5150/6505 standardmäßig nicht verbauen ließen. Ein interessantes Expe-riment, versprechen die Röhren doch eine andere klangliche Gangart, allerdings mit einem kleinen Aufpreis gegenüber der 6L6-Variante.

    KlangDie Peavey-Modelle klingen allesamt dicht und setzen sich im Bandgefü-ge großartig durch. Sie sind breit und kräftig im Bass, ohne dabei Matsch zu produzieren. Dabei unterstützt der Fokus im Tiefmittenbereich insbe-sondere tiefe Stimmungen sehr gut. Gleichzeitig liefern die Amps ein gutes Attack und vermeiden bissige Höhen.

    Die Modelle im VergleichTyp 6505 6505+ 6534+ 6505 212 6505+ 112Bauart Head Head Head Combo Combo

    Leistung 120 Watt 120 Watt 120 Watt 60 Watt 60 Watt

    Speaker Head Head Head 2 x 12“ 1 x 12”Röhren 4 x 6L6 4 x 6L6 4 x EL34 2 x 6L6 2 x 6L6

    5 x 12AX7 6 x 12AX7 6 x 12AX7 5 x 12AX7 5 x 12AX7EQ 1 2 2 1 2Reverb - - - + +

    Herkunft USA USA USA USA China

    Direct-Out - - - - +Preamp-Out + + + - -Send/Return + + + + +Footswitch inklusive inklusive inklusive inklusive optionalFunktionen FS Ch, FX Ch, Cr, FX Ch, Cr, FX Ch, Rv Ch, FXBiaspunkt - + + - -Gewicht 22 kg 22 kg 22 kg 38 kg 29 kgPreise 1.396,- E 1.759,- E 1.899,- E 1.649,- E 729,- E

    6505 412 Straight 1.150,- E6505 412 Slant 1.150,- Ewww.peavey.com

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    Ultratight ist keines der Modelle. Man bekommt einen definierten, aber auch verzeihenden Ton serviert, der mit nahezu jedem Humbucker einen guten Sound liefert und im Metal nicht unbedingt nach EMGs ver-langt. Im Bandkontext funktioniert er aufgrund seiner Klangfülle prima in Bands mit einer Gitarre. Im Gitarrenduo muss man aufpassen, denn der 5150/6505 drückt so manchen Konkurrenten gern an die Wand. Mit ei-nem JCM800 oder einem Dual Rectifier spielt er jedoch wunderbar zu-sammen.

    Im spannenden Direktvergleich der drei Topteile an einer 4x12“-Box (Celestion G12T-75) macht der Leadkanal im Downtuning mit aktiven Humbuckern den Anfang. Mögen 510/6505 und 5150II/6505+ von Eddie van Halen oder Ted Nugent für Rocksounds und Soli genutzt worden sein: Die Metal- und Hardcorefraktion hat diese Verstärker längst auf-grund ihrer Brutalität liebgewonnen und zu Denkmälern erhoben.

    Zu den bekanntesten Anwendern gehören Machine Head, In Flames, Trivium und der erfolgreiche Produzent Andy Sneap. Mit aktiven oder leistungsstarken Humbuckern braucht man den Gainregler tatsächlich kaum je über die 12-Uhr-Einstellung hinaus zu bewegen. Mehr Gain hat kaum ein anderer Verstärker! Gleichzeitig hapert es weder an der Laut-stärke, noch fängt der 5150/6505 besondern schnell an zu pfeifen. Allen-falls die Nebengeräusche sind bei dieser hohen Vorverstärkung nicht zu überhören.

    Tipps, Tricks und FehlerquellenNur der 5150/6505 verfügt über einen um 6 dB im Pegel abgesenk-ten Normaleingang. Insbesondere mit aktiven Tonabnehmern kann das Klangbild hierdurch etwas aufgeräumt werden. Eine gute Alternative für das Doppeln einer Spur, ebenso wie der Crunch-modus mit vorgeschaltetem Overdrive. Naheliegend ist zudem der Anschluss eines Noise-Gates. Eine Geschmacksfrage ist die Hinzu-nahme eines BBE Sonic Maximizers im Effektweg. Hier gewinnt der Sound nochmals an Bassgewalt und Transparenz, verliert aber ein wenig an Direktheit. Wer den zweiten Master-Volume schmerz-lich vermisst, kann einen neutralen Booster im seriellen Effektweg platzieren.

    Alle Topteile eignen sich hervorragend als kräftige Endstufen. Noch besser die Plus-Version: Speist man einen anderen Preamp in den Return dieses Verstärkers (oder in den 6505+ 112), bleiben dessen zwei Reglersätze für Presence und Resonance erhalten, um-schaltbar per Fußschalter! Das gilt auch für den preiswerten Com-bo 6505+ 112.

    Da der 5150/6550 über einen „fixed bias“ Bias verfügt, kann man prinzipiell einfach ein neues 6L6-Quartett einstecken. Den-noch ist der Röhrentausch durch den Fachmann sinnvoll, da dieser den Bias prüfen sowie defekte Schutzgitter und Widerstände loka-lisieren kann. Eine typische Modifikation ist der Einbau eines Bias-Reglers. Messpunkte sind zwar an den II/Plus-Topteilen vorhan-den, dort aber nicht sehr aussagekräftig. 5150/6505 und die Plus-Modelle sind in der Endstufe ab Werk mit einer eher „kalten“ Bias-Einstellung (22 mA) versehen worden. Hier regelt der Techniker im Servicefall gern nach. Da dieser Eingriff zu Klangveränderungen führt, ist das etwas weniger definierte, dafür jedoch „rundere“ Er-gebnis eines wärmer eingestellten Bias reine Geschmacksfrage.

    Generell sind Peavey-Modelle äußerst zuverlässig. Typische Fehler sind Kurzschlüsse einer Endstufenröhre, ein verdreckter Effektloop (Kabel zur Überbrückung einstecken) und mögliche defekte Sicherungen. Die Verstärker verfügen zwar über eine Außensicherung, intern sind aber weitere platziert.

    Alle drei Amps liefern ein richtig druckvolles Brett. Wir reden also bei der folgenden Differenzierung eher über Klangnuancen als über unterschied-liche Klangwelten. Tatsächlich klingt das Original etwas roher und bietet mehr Gainreserven, die man allerdings kaum je ausschöpfen wird. Der 5150/6505 hat einen weniger definierten Klang; dafür liefert er bei tiefen, halb abgedämpften Akkorden ein aggressives Basswummern.

    Dieser Verstärker ist besonders wütend. Die Plus-Modelle zeigen sich hingegen etwas aufgeräumter, weniger breit und brutal und im Höhenbe-reich schnittiger. Hier gibt es etwas mehr Attack, was je nach Spielart durchaus von Vorteil ist.

    Da der wesentliche Klang aller Modelle aus der Vorstufe kommt, ist auch der neue 6534+ seinem Bruder sehr ähnlich. Dennoch gibt es Unter-schiede: Die 6L6-Bestückung (Ruby 6L6GCMSTR), die von Bullet for my Valentine, As I Lay Dying und Black Stone Cherry genutzt wird, liefert etwas mehr Pfund im Bassbereich und etwas schnittigere Höhen. Sie ist daher die Idealbesetzung für den Metaller. Die EL34-Bestückung hinge-gen weist einen leicht anderen Mittenfokus auf. Die typischen Tiefmitten sind weniger präsent und werden um dezente Marshall-Anleihen ergänzt. Im Bassbereich hat die EL34 weniger Headroom und ist daher nicht ganz so definiert. Eine gute Alternative, wenn man weniger metallische, son-dern eher rockige Sounds bevorzugt. Bei hohen Gaineinstellungen, vor allem mit schwächeren Tonabnehmern, gefällt mir persönlich der 6534+ besser, denn er ist weniger bissig.

    Sauber und dreckigWährend alle Modellen mit aktiven Tonabnehmern im Cleankanal nur mit niedrigen Gaineinstellungen sauber arbeiten, sind Vintage-Humbuc-ker im Vorteil. Hier erfolgte der Test in Normalstimmung. Erwartungsge-mäß unterscheiden sich Clean- und Crunch-Sektion der Original- und der Plus-Serie. Dank der zusätzlichen Umschaltmöglichkeit zwischen Clean und Crunch liefern beide Plusmodelle drei Kanäle und damit das bühnen-übliche Trio Clean, Crunch und High-Gain. Der Cleansound gewinnt ge-genüber dem Original deutlich, da hier drei statt sechs Gainstufen (im 5150/6505) in Betrieb sind. Entsprechend sauberer klingt der Cleankanal.

    In der 6L6-Variante klingt es im unteren Gaindrittel sauber, offen und durch die zweite Klangregelung auch gut formbar. Hierbei sei hervorge-hoben, dass neben dem passiven Dreiband-EQ der Vorstufe eben auch ein zweites effektives Paar Regler – Resonance und Presence – zur Verfügung stehen. Ich empfinde den Cleansound zumindest für den Live-Einsatz in härteren Genres als akzeptabel, selbst wenn ihm die Perkussivität

    Die zweite Generation: 5150 mit EVH-Script-Logo anstelle des früheren Blockletter-Logos

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  • mancher Spezialisten fehlt. Ein echtes Kaufargument ist dieser Kanal jedoch nicht, im Original schon gar nicht. Eine kleine Überraschung birgt der 6534+: Hier wirken sich entweder die EL34-Röhren positiv aus, oder Peavey hat kleinere Änderungen im Rhythmuskanal vorgenommen. Der Cleansound wirkte auf mich generell runder und der untere Gainbereich schien breiter nutzbar. Er punktet somit gegenüber seinem Bruder und wird für mich zum flexibelsten Modell der Baureihe.

    Schaltet man 6505+/6534+ von klarem Clean auf Crunch um, ergibt sich ein guter, fülliger Hardrock-Sound. Hingegen benötigen 5150/6505 und 6505+ 112 für klare Sounds besonders niedrige Gainwerte, so dass der Crunchkanal hier an Härte einbüßt. Frei justiert hingegen bietet der

    Die glücklichen Eltern: Eddie und 5150-Entwickler James Brown

    Auch im Studio ein gern gesehener Gast: Produzent Andy Sneap schwört seit Jahren

    auf den Peavey 6505

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  • gear-special amp

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    Crunchmodus Gainreserven, die einen JCM800 locker übertreffen. Insbe-sondere die Originalversion besitzt mit sechs Gainstufen immense Gain-reserven und eine ähnliche Klangcharakteristik wie der Leadkanal. Dieser Kanal kann, je nach Stilistik, fast noch brutaler als der Leadkanal klingen. In den Plusmodellen sind die Gainreserven etwas beschnitten, dennoch ist man aufgrund der doppelten Klangregelung klar im Vorteil. Eines wird jedoch immer wieder klar: Allen Modellen fehlt eigentlich ein separater Gainregler für den Crunchkanal!

    Interessant ist auch der Eindruck mit Pedalen: Die Plusmodelle re-agieren nach meinem Empfinden nicht unbedingt positiv auf Booster, während der 5150/6505 im Crunchbereich durchaus gute Ergebnisse liefert (getestet mit Amptweaker Tightboost, siehe Seite 157). Im Unter-schied dazu hilft ein dezent eingestellter Overdrive (hier VHT V-Drive) dem Crunchkanal zu einem zweiten High-Gain-Sound, der mit viel Attack auch Thrasher erfreuen dürfte.

    Van-Halen-Sound im ComboformatAuch die Combos sind in der grundsätzlichen Klangcharakteristik ver-gleichbar und bieten sogar noch einen Federhall. Aufgrund des geringe-ren Headrooms und der kleineren Übertrager klingt der 5150/6505 212 etwas „harmloser“, weniger druckvoll, definiert und mächtig sowie etwas dunkler. Sein Leadkanal entspricht weitgehend dem 5150II/6505+. Auch der 6505+ 112 tendiert in diese Klangrichtung. Beide Combos wurden bewusst mit geschlossenen Lautsprechergehäusen ausgestattet, um einen druckvolleren Klang zu erreichen.

    Natürlich ließ es sich Mr. Van Halen nicht nehmen, passende 4x12“-Boxen einzufordern, die bis heute in gerade und angewinkelter Version verfügbar sind. Es handelt sich um robuste Konstruktionen in Standard-größe, bei denen Peavey, wie auch in den Combos, die hauseigenen Shef-field-1200-Lautsprecher einsetzt.

    Die Box liefern reichlich Druck und ein sattes Bassfundament. Dabei klingt die Box im Mitten- und Höhenbereich vergleichsweise rund und wenig bissig. Diese Charakteristik wurde bewusst gewählt und bringt erst

    Der Planer: James BrownJames Brown war etliche Jahre als leitender Entwickler bei Peavey tätig. Dabei entstanden Verstärker wie der Classic sowie die Signature-Modelle für Eddie Van Halen und Joe Satriani. Danach war er als leitender Entwickler bei Kustom tätig, konzentriert sich inzwischen aber voll und ganz auf seine eigene Firma namens Amptweaker.

    (www.amptweaker.com).Welchen Verstärker wollte Eddie Van Halen mit dem 5150 verbessern beziehungsweise ersetzen?Eddie nutzte in dieser Zeit sowohl einen Soldano SLO100, aber auch seinen Marshall SLP. Der 5150 sollte den Soldano für den Studio- und Bühneneinsatz ersetzen. Für bestimmte cleane Rhythmusparts im Studio griff er weiter zu seinem Marshall. Die Referenz, die er uns damals setzte, war sein SLO100, dessen Vorstufe über die Endstufe seines alten Marshalls lief und über

    eine 4x12“-Marshallbox mit zwei unterschiedlichen Celestion-Typen wiedergegeben wurde.

    Wie sah die Konstruktionsbasis für den 5150 aus?Bei Peavey spielte Eddie testweise die Modelle VTM120 und Ultra, dazu die Rockmaster-Vorstufe in Kombination mit einer Classic-120/120-Röhrenendstufe. Von letzterer stammt die Resonance-Schaltung. Ihm gefiel das Modell VTM am besten. Unsere Arbeit begann daher mit

    diesem Modell und der Classic-120/120-Endstufe. Als Übertrager kam der überdimensionierte Typ aus dem Modell Roadmaster zum Einsatz, der eigentlich für sechs Endstufenröhren konzipiert war.

    Gibt es besondere Schaltungskniffe im 5150?Der regelbare Resonanzparameter in der Endstufe war eine echte Besonderheit, die den Bassgehalt des Verstärkers an die jeweilige Box anpassen kann. Außerdem führte ich eine Gainstufe mit Puffer vor der Klangregelung ein. Die Gainreserven im 5150 sind immens. Eddie hat den Gainregler selten weiter als 7 aufgedreht. Ihm gefiel, dass es eine Reserve für den Fall der Fälle gab. Ironischerweise wird der 5150/6505 heute gerade für seine Gainreserven geschätzt.

    Eddie hat doch früher eher auf Endstufenverzerrung gesetzt. Auch ein Cleankanal mit so vielen Gainreserven ist ja eher ungewöhnlich ...Eddies Marshall-Sound bedurfte auf der Bühne umfassender Nach-bearbeitungen am Mischpult, um dem Klang der Platten nahe zu kommen. Mit Vorstufenverzerrung kommt man diesem Ergebnis leichter näher. Er konnte sogar die Mitten weit herunterregeln, ohne dabei Sustain und Chunk einzubüßen.

    Wie sah der Ansatz für das Voicing der Kanäle aus?Wir haben das Voicing über Jahre verfeinert; es war ein stetiger Austausch zwischen Eddie und uns. Den Cleankanal hat er zunächst überhaupt nicht eingesetzt, sondern lieber das Lautstärkepoti der Gitarre runtergedreht. Als er später den Cleankanal zu nutzen begann, haben wir direkt an dessen Verfeinerung für den 5150 II begonnen.

    Um was ging es im Modell 5150 II? Was war die Idee des Combo-Verstärkers?Eddie wünschte sich einen Combo-Verstärker. Allerdings war es aufgrund der geringeren Leistung sehr schwer, den Druck des Topteils zu

    Die nächste Generation: Robb Flynn von Machine

    Head

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    transferieren. Infolgedessen habe ich mich verstärkt mit den Bauteilen der Vorstufe, die sich der Definition im Attack des verzerrten Klangs widmen, auseinandergesetzt. Eddie war von diesen Möglichkeiten begeistert und wünschte sich unmittelbar einen entsprechend modifizierten 5150. Dieser in der Attackansprache modifizierte Verstärker kam auf dem Album Balance zum Einsatz und stellte auch die Basis für den Leadkanal des 5150 II dar. Übrigens war genau dieser Unterschied im Attack eine der Inspirationsquellen für den Tight-Regler meiner Amptweaker-Pedale.

    Hat Eddie denn später beide Verstärkerversionen genutzt?Ich bin mir nicht sicher, ob er das erste Modell nach Erscheinen des 5150 II noch für Aufnahmen eingesetzt hat. Ich hatte immer den Eindruck, dass er auf einer permanenten Suche nach Optimierungen war, um den Klang, den er in seinem Kopf hatte, umzusetzen.

    Was war der Ansatz für die passende Lautsprecherbox?Eddie spielte seinen Verstärker meist nur durch eine 4x12“-Box. Damit fügte er seinem Klang ein gutes Stück „Pappenzerre“ hinzu. Für mich hatten seine Lautsprecher weniger hohe Mittenanteile im Klang. Ich glaube, dass dieser Klang Eddie dazu bewog, den Verstärker zum Ausgleich im Höhenbereich kräftig auszuführen. Die Lautsprecherbox gehörte zu den aufwendigsten Arbeiten unserer Zusammenarbeit. Hier spielen jede Menge Details eine wichtige Rolle, etwa die Verbindung der Seitenwände, die Holzart und -stärke und natürlich die Gesamtabmessungen. All diese Details beeinflussen den Klang letztlich mehr als der verbaute Lautsprecher. Und Eddie hat wirklich ein außergewöhnlich gutes Gehör.

    Wie habt ihr den geeigneten Lautsprecher ausgewählt?Die Lautsprecher wurde von den Peavey-Ingenieuren entwickelt, die auch für die Übertrager zuständig waren. Mein Anteil betraf das Gehäuse und die Vermittlung zwischen Eddies Klangvorstellung und der Ingenieurs-

    sprache. Es gab etliche Lautsprechervarianten, bevor Eddie mit dem Klang zufrieden war.

    Warum fiel die Wahl auf 6L6-Röhren?In seinem Soldano nutzte Eddie 5881-Endstufenröhren. Diese gefielen ihm nicht sonderlich. Da wir für 6L6-Röhren bereits Übertrager zur Ver-fügung hatten, haben wir mit diesen unsere Arbeit begonnen und auch das gewünschte Ergebnis erreicht.

    Gibt es einen Grund, warum die Endstufe „kalt“ eingestellt wurde?Ich kann nicht sagen, dass wir die Endstufe bewusst kälter als üblich ju-stiert hätten. Da wir allerdings so viel Vorstufenverzerrung zur Verfügung hatten, spielte der Bias der Endstufe klanglich eine eher untergeordnete Rolle. Mit der kälteren Biaseinstellung verschleißen die Endstufenröhren zudem weniger schnell. Und da wir wirklich wenige Defekte und Ausfäl-le zu beklagen hatten, war ich mit der getroffenen Wahl auch glücklich.

    Gibt es eine Erklärung, warum zwei 5150/6505-Modelle oft unterschiedlich klingen?Die Antwort ist einfach: Zu dem Zeitpunkt, als wir das EVH-Logo ent-fernten, um einem Konflikt mit Electro Voice aus dem Weg zu gehen, ging uns bei Peavey der Bestand an Philipsröhren aus. Diesen Bestand hatte Hartley Peavey in den Achtzigern angelegt. Stattdessen setzten wir, beginnend mit dem neuen Frontlogo, chinesische Endstufenröhren ein. Ein anderer Grund für deutliche Klangunterschiede können die Vorstu-fenröhren sein. Die Röhren können dabei sowohl bei der Verzerrung als auch im oberen Frequenzspektrum variieren. Ab Mitte der Neunziger gab es Engpässe bei den chinesischen Röhren und so testeten wir verschie-dene Typen und entschieden uns schließlich für Sovteks. Was Peavey heute im 6505 verbaut, weiß ich leider nicht. Ich habe Peavey verlassen, noch bevor die Zusammenarbeit mit Eddie endete.

    durch die zähmende Wirkung den gewünschten Van-Halen-Sound. Hier kommt es also auf die Anwendung an. Wer es gern aggressiver hat, grei-fe besser zu Celestions, mit denen die Verstärker ebenfalls bestens harmo-nieren. Vintage 30, G12T-75 oder G12K-100 sind eine gute Wahl. Dabei belohnen alle drei Topteile hochwertige Boxenkonstruktion durchaus mit mehr Definition und Schub. Ein abschließendes Wort zu den Namensvet-tern aus dem Hause Fender: Der 5150 III weist laut Jerry Pinelli von FJA Mods im Leadkanal Ähnlichkeiten zum Original auf, während die übrige Schaltung deutlich abweicht. Ebenfalls gibt es Unterschiede im Effekt-weg und der Stromversorgung. Außerdem ist der 5150 III nicht mit dem ebenfalls klangprägenden Resonance-Regler ausgestattet. Im Cleankanal ist dieser Verstärker den Peavey-Modellen überlegen.

    Neues Gewand, innerlich zum Glück noch der Alte: der neue 6505

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    Der Bastler: Jerry PinnelliJerry Pinnelli von FJA Mods (www.fjamods.com) gilt als einer der führenden Experten weltweit, was den 5150/6505 betrifft. Er ist dafür bekannt, den Amp durch seine Modifikationen weiter zu optimieren. Hier könnt ihr bequem die Version II/Plus auf den Leadkanal des ersten Modells rückrüsten oder den Original-5150/6505 mit drei fußschaltbaren Kanälen bestücken lassen und vieles mehr. Jerry liefert uns ein wenig Hintergrundwissen.

    Inwieweit ähnelt der 5150 einem SLO100?Der 5150 ist durchaus mit dem Soldano SLO100 vergleichbar. Überhaupt gibt es schaltungstechnisch viele Verwandtschaften zwischen SLO100, 5150, der Recitifer-Serie und dem Framus Cobra. Allerdings klingen die Verstärker allesamt unterschiedlich. So nutzt der Framus einen völlig anderen Equalizer. Der Effekteinschleifweg im 5150 wiederum ist völlig anders als bei Soldano umgesetzt. Der Loop sitzt hinter dem EQ und dem Lautstärkeregler.

    Blockletter, Signature-Logo und 6505Das Gerücht, die „Blockletter“-Version des 5150 würde besser als die Folgemodelle klingen, ist falsch und eine Idee, höhere Preise auf eBay zu erzielen. Hier wurden weder andere Übertrager noch bessere Bauteile verwendet. Auch beim 6505 handelt es sich um den gleichen Verstärker. Tatsächlich gab es über die Jahre einige Bauteilwechsel, etwa bei den Potis, die aber nicht den Modellversionen zuzuordnen sind. Auch wurde das Layout der 5150-Endstufe geändert, um eine identische Platine für den 5150 II nutzen zu können. Schließlich gab es eine Änderung des Platinengrundstoffs und interner Flachbandkabel. Außerdem wechselte Peavey den Hersteller des Ausgangsübertragers im Laufe der 6505-Generation. Allerdings gibt es keinen einzigen Wechsel, der dazu führen könnte, den einen Amp besser als den anderen zu bewerten. Einzig die Röhren machen den Unterschied. So klangen die ersten Röhrentypen (Sylvania/Philips) in der Endstufe besser als die Folgemodelle von Sovtek und Ruby Tubes. Weiterhin unterliegen viele Teile im Verstärker einer gewissen Toleranz, die dazu führt, dass zwei gleiche Modelle auch etwas anders klingen. Das hat aber mit dem Frontlogo nichts zu tun. Auch zwei Blockletter-Modelle können unterschiedlich klingen.

    FazitDer markante, fette und immens durchsetzungsfähige High-Gain-Sound der 5150/6505-Serie erfreut Van-Halen-Freunde ebenso wie Liebhaber harter Extremstile. Die 5150/6505-Reihe zählt nicht umsonst zu den mo-dernen Klassikern. Für Downtunings sind diese Amps längst ein Stan-dard. Da sieht man schon einmal über das Rauschen im Leadkanal hin-weg und verzeiht, dass die Cleankanäle allenfalls in den Plusmodellen akzeptabel, aber dennoch kein Kaufargument sind. Innerhalb der Serie geht der 5150/6505 als Hard- und Metalcore-König durchs Ziel. Er ist das One-Trick-Pony für brutale und natürlich Van-Halen-Sounds.

    Der 6505+ ist das flexiblere Bühnengerät und gleichzeitig der Spezia-list für Metaller. Sein Bruder, der 6534+, ist gleichermaßen flexibel und livetauglich und eine willkommene, leichte Klangalternative. Was den Amps bis heute fehlt, ist ein separater Gain/Level-Regler für den Crunch-kanal und ebenso ein zweiter Master-Regler, wie ihn der Konkurrent Dual Rectifier bietet. Wer den Peavey-Sound sucht, wird auch in deutlich teu-reren Preisgefilden kaum fündig. Da kann man sich über die attraktiven Straßenpreise weiterhin nur freuen.

    Ulf Kaiser

    Lässt sich der 5150/6505 mit anderen Endstufenröhren betreiben?Nein, die Endstufe wurde spezifisch für den Betrieb mit 6L6-Röhren entwickelt. Natürlich lässt sich der Verstärker entsprechend modifizieren, was allerdings aufwendig ist und zudem die Gefahr eines Defekts birgt. Grundsätzlich erzielt der 5150/6505 seinen Klang im Wesentlichen durch die Vorstufe. Er verfügt über ausreichende Gainreserven, und eine zusätzliche Verzerrung im Bereich der Endstufenröhren würde meines Erachtens nur stören. Im Falle des 5150/6505 halte ich das Ergebnis der Modifikation nicht für gerechtfertigt. Der Amp klingt nicht schlecht mit EL34s, man sollte allerdings das Gain weniger hoch einstellen, sonst beginnt es, undefiniert zu klingen. Der neue 6534+ basiert auf dem 5150II/6505+, der mit weniger Gain arbeitet. Dieses Modell (6534+) ist bis auf einige kleine Anpassungen der Endstufe im Prinzip identisch. Hier ist die EL34 als Klangalternative durchaus sinnvoll.

    Inwieweit unterscheidet sich der günstige 6505+ 112 von den amerikanischen Modellen?Schaltungstechnisch ähnelt der Leadkanal im 6505+ 112 den US-Geräten, während der Rhythmuskanal mehr Änderungen aufweist. Der Effektweg arbeitet auf Transistorbasis, daher gibt es eine 12AX7 weniger. Wichtiger jedoch sind die Inverterstufe und die Endstufe. Diese Schaltungen sind gänzlich unterschiedlich und entsprechen eher den Peavey-Modellen Windsor und Valve King. Da dort auch die negative Rückkopplung der Endstufe abweichend arbeitet, haben auch Presence und Resonance eine andere Wirkung. Der Resonanzschaltkreis selbst ist zwar identisch, nicht jedoch die Presenceschaltung. Würde man aus dem Effekt-Send in eine eher Marshall-verwandte Endstufe wie die des 5150/6505 weiterleiten, wäre dieser Combo wohl näher am Original.

    Auch Matt Tuck, Sänger und Gitarrist der Schnuckelmetaller Bullet for my Valentine steht auf den Klassiker

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