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Spever: MiHelpunkt des 8. Meetings des VOT,ir q-r, ~l f. i /rr L ~(7 1-; l.\(" ? 9~ \ll it dJi~~1!:"'~;1N q. "~ ; JI' Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Organisation des 8. VDT-Meetings am 25. und 26. Juli durch die Ver- einigung Südwestdeutscher Rassetaubenzüchter ver- lief perfekt, von der Anmeldung der einzelnen Teilneh- mer beim Betreten der Festhalle in Speyer bis zu den vielen fleißigen Helfern der VSR unter der Leitung von Werner Knoblauch, der seine Mannschaft durch das Wochenende führte, denn schließlich mussten auch ein Festabend mit einem reichhaltigen Büfett und ein Programm mit unter anderem den Wagbachtalern und Rudi Baumann mit Band organisiert werden. Das Team der VSR erkannte man an den roten Shirts mit weißem Aufdruck. Als positiv empfand ich, dass während der Vorträge von den fleißigen Damen des Teams bedient wurde, so dass die Teilnehmer auf ihren Plätzen sitzen bleiben und die Vorträge verfolgen konnten. Die Ver- anstaltung umrahmten ein Stand mit indonesischen Taubenpfeifen, ein Stand von Prof. Winfried Hofmann mit dem Jubiläumsbuch des Frankfurter Taubenclubs, ein Stand der Firma Betz und am Eingang des Foyers ein Stand des Sondervereins der Gimpeltaubenzüch- ter (denn die Gimpeltauben sind die BDRG-Rasse des Jahres 2009), der mit zwei Schauvolieren und dem neu erschienenen Buch "Alles über die Gimpeltauben" von Heinrich Schröder und Klaus Gebhard auf sich auf- merksam machte. Die Festhalle in Speyer zeigte sich als optimale Un- terbringung für das nun 8. Meeting des Rassetauben- verbandes, und der Ablauf war auch hier reibungslos. Alle Teilnehmer erhielten eine Tagungsmappe, ein Na- mensschild und ein Teilnahmezertifikat und konnten sich am Stand des VDT mit Artikeln des Verbands- shops eindecken; hier waren der Meetingkrug 2009 und auch die lang ersehnte Fortsetzung der Verbands- chronik unter dem Titel" 105 Jahre organisierte Rasse- taubenzucht in Deutschland" erhältlich. Dieses Buch enthält viele neue Bilder und wurde bis zum Jahr 2008 mit vielen Daten aus dem Verbandsleben ergänzt. An dieser Stelle soll eine neue Initiative durch den VDT nicht verschwiegen werden: Ab diesem Jahr wird ein Leistungspreis in Verbindung mit einer historischen Persönlichkeit aus der Rassetaubenzucht vergeben. Dieser Preis ist einmalig und zeigt die Rasse und das Abbild der vom VDT bestimmten Person. In diesem Jahr wird es Dr. Paul Trübenbach sein, und der Preis geht auf Perücken- und Pfautauben. Prima Sache, kann man nur sagen, und ein Lob für diese Initiative! Am Samstagvormittag wurde der erste Meetingteil vor der Festhalle mit einer Begrüßung durch das Schwarzwurzler Klarinetten-Ensemble unter der Mee- tingfahne des VDT (von Organisationsleiter Werner Knoblauch persönlich getragen) eröffnet, nachdem der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rassetau- benzüchter, Harald Köhnemann, und Werner Knob- lauch alle Teilnehmer begrüßt hatten. Der Auflass wei- ßer Brieftauben war dann ein gutes Omen für das be- vorstehende Meetingprogramm. Auf dem Festabend fühlten sich alle wohl mit der Band unter der Leitung von Modeneserzüchter Rudi Baumann. Hier wurden auch die Meister der deutschen Rassetaubenzucht er- nannt: Dr. Hartmut Blaufuß (Thüringer Farbentauben) Hartmut Eckert (Altholländische Tümmler), Hans-Joa- chim Gerber (Chinesentauben), Manfred Heins (Ham- burger Schimmel), Harry Heiß (Show Racer/King), Hans Heublein (StartaubenlThüringer Farbentauben), Bernd Kirchner (Perückentauben, Altholländische Ka- puziner, Italienische Mövchen) und Karl-Heinz Winter- meyer (Deutsche Langschnäblige Tümmler). Zur Be- grüßung am Samstag vor- mittag freute sich der VDT-Vorsitzende über viele bekannte Gesichter und erin- nerte an den Fall der Mauer vor zwanzig Jahren und an die ost- deutschen Züchter. Er begrüßte besonders Urs Freiburghaus, die Eh- renmitglieder im Verband, Dr. Werner Lüthgen, Karl- heinz Sollfrank und Heinz Schmieta, des Weiteren Reiner Wolf, Hans Schipper aus den Niederlan- den, vom Präsidium des BDRG Wilhelm Riebni- ger und Manfred Kuli, den Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Adolf Nußbauer, Josef Gunkelmann als Vertreter des Ziergeflügelverbandes, vom BZA Willi Kolb, vom VDRP Manfred Grein, aus der Schweiz Martin Glauser und Toni Kohler, Vertreter der Firma Betz und der Firma Biologika sowie die Fachpresse. Der Präsident des Europaverban- des, Urs Freiburghaus, erinnerte an das erste Meeting in Unterwössen und stellte den Verband als tüchtig und innovativ heraus. "Das ist heute gefragt", verdeutlichte er und wies auf die bevorstehende Europaschau vom 20. bis 22. November in Nitra hin. BDRG-Präsident Werner Knoblauch, Vorsitzender der ausrich- tenden Vereinigung südwestdeutscher Ras- setaubenzüchter, mit der Meetingfahne des Verbandes. Harald Köhnemann überreichte ihm den Meetingkrug Speyer 2009 Wilhelm Riebniger wünschte, beim Meeting gemein- sam Fragen zu diskutieren, die sonst in den üblichen Versammlungen zu kurz kommen; es gibt oft die not- wendigen Regularien, aber meistens zu wenig fachli- che Informationen. Vorsitzende Köhnemann bedankte sich beim Ausrichter des 8. Meetings, der Vereinigung Südwestdeutscher Rassetaubenzüchter unter der Lei- tung von Werner Knoblauch. Dieser bedankte sich wiederum bei der Stadt Speyer für die gute Zusam- menarbeit und bei seinen vielen Helfern, die zum Ge- lingen der beiden Meeting-Tage beitrugen. Der erste Krug zum Meeting ging traditionell an das Deutsche Taubenmuseum in Nürnberg, den zweiten erhielt Wer- ner Knoblauch für die Durchführung. Auf dem Programm, sozusagen der Kern der Veran- staltung, standen elf Referate, die am Samstag und Sonntag von Experten aus der Szene und aus Bereichen, die die Rassetaubenzucht mehr oder weniger berühren, mit zeitgemäßer Technik in Form Gimpeltaube aus ei- ner der zwei Schau- volieren auf dem VOT-Meeting in Speyer Heinrich Schröder, . einer von zwei Autoren, ] stellte das neue Buch "Alles über die Gimpel- tauben" vor, eine schöne und detaillierte Mono- graphie über die BORG-Rasse des Jahres 2009. Fotos: de Koster von sogenann- ten Powerpoint- Präsentationen vorge- '. tragen wurden. Das täuschte aber nicht über die Tatsache hinweg, dass der Inhalt des einen '. oder anderen Referats nichts Neues brachte ~.oder in einschlägiger Literatur nachgelesen '-;werden kann. Somit ergaben sich auch wenig ~.Wortmeldungen zum runden Tisch als Ab- \ schluss der Veranstaltung; gerade hier sollte doch einiges los sein, könnte man meinen. Das 'VDT-Meeting ist zwei Jahrzehnte alt. Was 1988 in U nterwössen als innovative Veranstaltung ~.•für die organisierten Rassetaubenzüchter be- gann - eine Plattform zu schaffen, die vor allem Diskussionen auslösen sollte -, ist heute vielleicht re- formbedürftig und wirkt vor allem inhaltlich etwas müde, wenn die gleichen Referenten zum Einsatz kommen und Themen mehr oder weniger wiederholt werden. Vor allem sollte die Veranstaltung fachlich Themen ansprechen, die für den Teilnehmer als praxis- nah für die Zucht nachvollziehbar sind. Sie dürfen auch ruhig etwas mehr der Unterhaltung dienen. So gesehen war es erfreulich, dass am Samstag eine Vor- führung mit Flugtauben auf dem Parkplatz der Fest- halle quasi als Referat stattfand und am Sonntag der Vortrag über das richtige Putzen praxisnah und mit vielseitiger multimedialer Nutzung folgte - beide beka- men viel Aufmerksamkeit. Achten sollte man übrigens auf die Einhaltung der Vortragszeiten, denn den letz- ten Vortragenden trifft es immer, wenn dann noch zu- gehört werden soll. Trotz dieser kritischen Worte: Das VDT-Meeting hat als einzig fachlich geprägte Veran- staltung (alles andere sind Schauen, Preis- und Geld- geschichten) innerhalb des Verbandes eine hohe Be- deutung; sie soll praxisnah, verständlich sein und darf durchaus auf unterhaltsamer Art dem Züchter zu vor allem neuen Erkenntnissen verhelfen. Das nächste VDT-Meeting lässt auf neue Themen hoffen; es findet wahrscheinlich entweder im Norden an der Ostsee oder im Erzgebirge statt. Der erste Vortrag am Samstag, Züchter und Mu- seen - ein geschichtlicher Streifzug durch Hofrat Dr. Ernst Bauernfeind aus Wien, musste aus persönlichen Gründen leider ausfallen, soll aber beim nächsten Meeting nachgeholt werden. "Der Sonderverein ist für uns der wichtige Partner" Somit konnte gleich zum nächsten Vortrag aus der Sicht der Europastandard- Kommission Tauben, das Thema Der EE-Standard, was lässt er zu, was schließt er aus?, durch Reiner Wolf übergegangen werden. Dass die Länder in Europa Interesse an ein- heitliche Beschreibungen haben, zeigte die Teil- nahme von 21 Ländern bei der Tagung in Belgien. Demzufolge gilt es, die Interessen zu berücksichtigen und glechzeitig, die Spielregeln bezüglich einer Zulas- sung einer neuen Rasse einzuhalten. Neben Regula- rien wie Gruppenzugehörigkeit (Formentaube usw.), Ringgröße, Länderkodierung und standardbestim- mendes (oder standardführendes?) Land geht es darum, ob zumindest (in der Regel) zwei Unterschiede zu bestehenden Rassen vorhanden sind. Reiner Wolf führte aus, dass es auch mal ein oder quasi anderthalb Rassemerkmal Unterschied betreffen kann. Zeich- nungs- und Scheckungsmuster des Herkunftslandes werden übernommen und müssen nicht vorgestellt werden. Nach der Erstellung des Europastandards er- teilt das Herkunftsland die Freigabe. Wichtige Partner in der ganzen Vorbereitung sind oft die Sondervereine. Ein als Europastandard deklarierte Beschreibung soll 130. Jahrgang ,

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    Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Organisationdes 8. VDT-Meetings am 25. und 26. Juli durch die Ver-einigung Südwestdeutscher Rassetaubenzüchter ver-lief perfekt, von der Anmeldung der einzelnen Teilneh-mer beim Betreten der Festhalle in Speyer bis zu denvielen fleißigen Helfern der VSR unter der Leitung vonWerner Knoblauch, der seine Mannschaft durch dasWochenende führte, denn schließlich mussten auchein Festabend mit einem reichhaltigen Büfett und einProgramm mit unter anderem den Wagbachtalern undRudi Baumann mit Band organisiert werden. Das Teamder VSR erkannte man an den roten Shirts mit weißemAufdruck. Als positiv empfand ich, dass während derVorträge von den fleißigen Damen des Teams bedientwurde, so dass die Teilnehmer auf ihren Plätzen sitzenbleiben und die Vorträge verfolgen konnten. Die Ver-anstaltung umrahmten ein Stand mit indonesischenTaubenpfeifen, ein Stand von Prof. Winfried Hofmannmit dem Jubiläumsbuch des Frankfurter Taubenclubs,ein Stand der Firma Betz und am Eingang des Foyersein Stand des Sondervereins der Gimpeltaubenzüch-ter (denn die Gimpeltauben sind die BDRG-Rasse desJahres 2009), der mit zwei Schauvolieren und dem neuerschienenen Buch "Alles über die Gimpeltauben" vonHeinrich Schröder und Klaus Gebhard auf sich auf-merksam machte.

    Die Festhalle in Speyer zeigte sich als optimale Un-terbringung für das nun 8. Meeting des Rassetauben-verbandes, und der Ablauf war auch hier reibungslos.Alle Teilnehmer erhielten eine Tagungsmappe, ein Na-mensschild und ein Teilnahmezertifikat und konntensich am Stand des VDT mit Artikeln des Verbands-shops eindecken; hier waren der Meetingkrug 2009und auch die lang ersehnte Fortsetzung der Verbands-chronik unter dem Titel" 105 Jahre organisierte Rasse-taubenzucht in Deutschland" erhältlich. Dieses Buchenthält viele neue Bilder und wurde bis zum Jahr 2008mit vielen Daten aus dem Verbandsleben ergänzt. Andieser Stelle soll eine neue Initiative durch den VDTnicht verschwiegen werden: Ab diesem Jahr wird einLeistungspreis in Verbindung mit einer historischenPersönlichkeit aus der Rassetaubenzucht vergeben.Dieser Preis ist einmalig und zeigt die Rasse und dasAbbild der vom VDT bestimmten Person. In diesemJahr wird es Dr. Paul Trübenbach sein, und der Preisgeht auf Perücken- und Pfautauben. Prima Sache,kann man nur sagen, und ein Lob für diese Initiative!

    Am Samstagvormittag wurde der erste Meetingteilvor der Festhalle mit einer Begrüßung durch dasSchwarzwurzler Klarinetten-Ensemble unter der Mee-tingfahne des VDT (von Organisationsleiter WernerKnoblauch persönlich getragen) eröffnet, nachdemder Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rassetau-benzüchter, Harald Köhnemann, und Werner Knob-lauch alle Teilnehmer begrüßt hatten. Der Auflass wei-ßer Brieftauben war dann ein gutes Omen für das be-vorstehende Meetingprogramm. Auf dem Festabendfühlten sich alle wohl mit der Band unter der Leitungvon Modeneserzüchter Rudi Baumann. Hier wurdenauch die Meister der deutschen Rassetaubenzucht er-nannt: Dr. Hartmut Blaufuß (Thüringer Farbentauben)Hartmut Eckert (Altholländische Tümmler), Hans-Joa-chim Gerber (Chinesentauben), Manfred Heins (Ham-burger Schimmel), Harry Heiß (Show Racer/King),Hans Heublein (StartaubenlThüringer Farbentauben),Bernd Kirchner (Perückentauben, Altholländische Ka-puziner, Italienische Mövchen) und Karl-Heinz Winter-meyer (Deutsche Langschnäblige Tümmler). Zur Be-

    grüßung am Samstag vor-mittag freute sich der

    VDT-Vorsitzendeüber viele bekannteGesichter und erin-

    nerte an den Fallder Mauer vor

    zwanzig Jahrenund an die ost-

    deutschen Züchter.

    Er begrüßte besonders Urs Freiburghaus, die Eh-renmitglieder im Verband, Dr. Werner Lüthgen, Karl-heinz Sollfrank und Heinz Schmieta, des WeiterenReiner Wolf, Hans Schipper aus den Niederlan-den, vom Präsidium des BDRG Wilhelm Riebni-ger und Manfred Kuli, den Ehrenvorsitzendendes Landesverbandes Rheinland-Pfalz, AdolfNußbauer, Josef Gunkelmann als Vertreterdes Ziergeflügelverbandes, vom BZA WilliKolb, vom VDRP Manfred Grein, aus derSchweiz Martin Glauser und Toni Kohler,Vertreter der Firma Betz und der FirmaBiologika sowie die Fachpresse.

    Der Präsident des Europaverban-des, Urs Freiburghaus, erinnerte andas erste Meeting in Unterwössenund stellte den Verband als tüchtigund innovativ heraus. "Das istheute gefragt", verdeutlichte er undwies auf die bevorstehende Europaschau vom 20.bis 22. November in Nitra hin. BDRG-Präsident

    Werner Knoblauch, Vorsitzender der ausrich-tenden Vereinigung südwestdeutscher Ras-setaubenzüchter, mit der Meetingfahne desVerbandes. Harald Köhnemann überreichteihm den Meetingkrug Speyer 2009

    Wilhelm Riebniger wünschte, beim Meeting gemein-sam Fragen zu diskutieren, die sonst in den üblichenVersammlungen zu kurz kommen; es gibt oft die not-wendigen Regularien, aber meistens zu wenig fachli-che Informationen. Vorsitzende Köhnemann bedanktesich beim Ausrichter des 8. Meetings, der VereinigungSüdwestdeutscher Rassetaubenzüchter unter der Lei-tung von Werner Knoblauch. Dieser bedankte sichwiederum bei der Stadt Speyer für die gute Zusam-menarbeit und bei seinen vielen Helfern, die zum Ge-lingen der beiden Meeting-Tage beitrugen. Der ersteKrug zum Meeting ging traditionell an das DeutscheTaubenmuseum in Nürnberg, den zweiten erhielt Wer-ner Knoblauch für die Durchführung.

    Auf dem Programm, sozusagen der Kern der Veran-staltung, standen elf Referate,

    die am Samstag und Sonntagvon Experten aus der Szene

    und aus Bereichen, die dieRassetaubenzucht mehr

    oder weniger berühren, mitzeitgemäßer Technik in Form

    Gimpeltaube aus ei-ner der zwei Schau-

    volieren auf demVOT-Meeting

    in Speyer

    Heinrich Schröder, . einer von zwei Autoren,] stellte das neue Buch "Alles über die Gimpel-

    tauben" vor, eine schöne und detaillierte Mono-graphie über die BORG-Rasse des Jahres 2009.

    Fotos: de Koster

    von sogenann-ten Powerpoint-

    Präsentationen vorge-'. tragen wurden. Das täuschte aber nicht überdie Tatsache hinweg, dass der Inhalt des einen

    '.oder anderen Referats nichts Neues brachte~.oder in einschlägiger Literatur nachgelesen'-;werden kann. Somit ergaben sich auch wenig~.Wortmeldungen zum runden Tisch als Ab-\ schluss der Veranstaltung; gerade hier sollte

    doch einiges los sein, könnte man meinen. Das'VDT-Meeting ist zwei Jahrzehnte alt. Was 1988

    in Unterwössen als innovative Veranstaltung~.•für die organisierten Rassetaubenzüchter be-

    ,» gann - eine Plattform zu schaffen, die vor allemDiskussionen auslösen sollte -, ist heute vielleicht re-formbedürftig und wirkt vor allem inhaltlich etwasmüde, wenn die gleichen Referenten zum Einsatzkommen und Themen mehr oder weniger wiederholtwerden. Vor allem sollte die Veranstaltung fachlichThemen ansprechen, die für den Teilnehmer als praxis-nah für die Zucht nachvollziehbar sind. Sie dürfenauch ruhig etwas mehr der Unterhaltung dienen. Sogesehen war es erfreulich, dass am Samstag eine Vor-führung mit Flugtauben auf dem Parkplatz der Fest-halle quasi als Referat stattfand und am Sonntag derVortrag über das richtige Putzen praxisnah und mitvielseitiger multimedialer Nutzung folgte - beide beka-men viel Aufmerksamkeit. Achten sollte man übrigensauf die Einhaltung der Vortragszeiten, denn den letz-ten Vortragenden trifft es immer, wenn dann noch zu-gehört werden soll. Trotz dieser kritischen Worte: DasVDT-Meeting hat als einzig fachlich geprägte Veran-staltung (alles andere sind Schauen, Preis- und Geld-geschichten) innerhalb des Verbandes eine hohe Be-deutung; sie soll praxisnah, verständlich sein und darfdurchaus auf unterhaltsamer Art dem Züchter zu vorallem neuen Erkenntnissen verhelfen. Das nächsteVDT-Meeting lässt auf neue Themen hoffen; es findetwahrscheinlich entweder im Norden an der Ostseeoder im Erzgebirge statt.

    Der erste Vortrag am Samstag, Züchter und Mu-seen - ein geschichtlicher Streifzug durch Hofrat Dr.Ernst Bauernfeind aus Wien, musste aus persönlichenGründen leider ausfallen, soll aber beim nächstenMeeting nachgeholt werden.

    "Der Sonderverein ist für uns derwichtige Partner"

    Somit konnte gleich zumnächsten Vortrag aus derSicht der Europastandard-Kommission Tauben, dasThema Der EE-Standard,was lässt er zu, wasschließt er aus?, durchReiner Wolf übergegangenwerden. Dass die Länder inEuropa Interesse an ein-heitliche Beschreibungenhaben, zeigte die Teil-nahme von 21 Ländern beider Tagung in Belgien.

    Demzufolge gilt es, die Interessen zu berücksichtigenund glechzeitig, die Spielregeln bezüglich einer Zulas-sung einer neuen Rasse einzuhalten. Neben Regula-rien wie Gruppenzugehörigkeit (Formentaube usw.),Ringgröße, Länderkodierung und standardbestim-mendes (oder standardführendes?) Land geht esdarum, ob zumindest (in der Regel) zwei Unterschiedezu bestehenden Rassen vorhanden sind. Reiner Wolfführte aus, dass es auch mal ein oder quasi anderthalbRassemerkmal Unterschied betreffen kann. Zeich-nungs- und Scheckungsmuster des Herkunftslandeswerden übernommen und müssen nicht vorgestelltwerden. Nach der Erstellung des Europastandards er-teilt das Herkunftsland die Freigabe. Wichtige Partnerin der ganzen Vorbereitung sind oft die Sondervereine.Ein als Europastandard deklarierte Beschreibung soll

    130. Jahrgang ,

  • Walter Zeeb und Fredi Liebgott führten verschie-dene Flugtauben vor. Fotos: de Koster

    dann in der jeweiligen Landessprache übersetzbarsein. Auch die Handhabung der Punktebewertung solleinheitlich geschehen: 96 und 97 Punkte für die ideal-nahen Tiere und ebenso 90 Punkte für Tauben, die mitden sogenannten groben Fehlern behaftet sind. Dasses noch viel zu tun gibt, zeigt, dass wir in Deutschlandzwar 319 Rassen haben, in der EE-Rassenliste aber963 Rassen stehen. Mit der Differenz von 644 Tauben-rassen kommt also noch einige arbeit auf die oft vonDeutschland ausgehende Koordinierung bezüglich derEE-Standards zu. Ausgeschlossen werden hingegenvom Ursprungsland nicht gewollte Farben (BeispielSoultzer Hauben in Weiß mit dunklen Augen), geneti-sche Widersprüche (Beispiel: helles Taubenblau undheller Schnabel), falsche Bezeichnungen (Beispiel:Wenn Rotfahl- und Gelbfahlschimmel Rot- und Gelb-schimmel genannt werden), Farben, die im Wider-spruch zum Rassenamen stehen (Beispiel: Elster), Le-

    Harald Köhnemann zeigte an Hand der Mitglie-derbewegungen im BDRG und im VDT das Ver-hältnis von Bund und Rassetaubenverband auf

    talfaktoren, fehlende Sichtfreiheit, mangelnde Unter-schnabelbildung bei sogenannten Kurzschnäblern undfehlende Latschenabrundung. In dieser Hinsicht wirdauch eine Übertypisierung mit allen Folgen abgelehnt.Die genetisch korrekte Bezeichnung ist ein Anliegender Kommission, dazu wurde das Beispiel isabellfarbi-ger Berliner Kurze genannt, die khakifahl mit khakifar-bigem Schwanz sind, und isabellfarbige SächsicheKröpfer. Oberstes Idealziel ist die Qualitätsangleichungder Rassen innerhalb der Mitgliedsländer auf der

    42 Geflügel-Börse 16/2009

    Grundlage der EE-Standards. In der Gesprächsrundewurde darauf hingewiesen (Sollfrank), dass auch dieStandardbilder einheitlich sein müssten. Fazit: ReinerWolf erläuterte deutlich die Arbeit der Europa-Stan-dardkommission für Tauben, einige Beispiele hättendem Referat etwas mehr Praxisnähe verliehen.

    Fredi Liebgott und Walter Zeeb sind Flugtauben-züchter und zeigten ihre Leidenschaft durch das Vor-führen eines Dreierstichs Broder Purzler vom Flugka-sten und von verschiedenen Klatschtauben. Die Vor-führung auf einem recht beengten Parkplatz verlangtschon etwas Mut, da die Bedingungen für den Fluq-:kastenwettbewerb großzügiger angelegt sind. DieBroder stiegen rasch auf, mit Hilfe der TürkischenKlatschtümmler von Walter Zeeb konnten die Brodervon Fredi Liebgott in Sichtweite gehalten werden.Fredi Liebgott kommentierte das Fliegen vom Kastenaus und konnte mit den zutraulichen Locktauben dieZuschauer gut unterhalten. Wie schon angesprochen,war diese Präsentation eine schöne Abwechslung,die den einen oder anderen Ausstellungszüchter viel-leicht anspornt, eine Veranstaltung mit Flugtauben inseiner Region zu besuchen. Die Darstellung einigerverschiedener Flugtypen und eine Erläuterng vonPunktevergaben als Pendant zum Schauwesen hät-ten dem "wichtigen Standbein im VOT", wie es hieß,gut getan, um es auch als Referat durchgehen zu las-sen. Trotzdem: Die Vorführung war eine schöne Ab-wechslung.

    Geflügelpest und ParamyxovirusDer Leiter des Referenz-

    labos für NewcastleDisease, Dr. ChristianGrund, referierte überVirusinfektionen als Be-drohung für den Tauben-bestand mit den Schwer-punkten H5N1 und Para-myxovirose. Dr. Grund ar-beitet am Friedrich-Loeff-ler-Institut auf der InselRiems. Sie ist eine Bundes-institution, bestehend ausden Instituten für Epide-

    miologie, Virusdiagnostik und den Nationalen Refe-renzlaboren. Bestätigungsuntersuchungen, Experti-sen und eine Qualitätssicherung der Diagnostik sinddie Ergebnisse des FLI. Klar und deutlich erläuterteOr. Grund die Symptome der Atypischen Geflügelpest(ND) und die Wege, die beschritten werden, wenn einVerdachtsfall vorliegt, also vom Tierbesitzer über denTierarzt bzw. das UntersMhungslabor zum landesla-bor und das Nationale Referenzlabor. Dieses machtMeldung an den Amtstierarzt und die Veterinärpolizei.Politische Maßnahmen werden von der Landes- undder Bundesregierung getroffen bis zur EU-Kommis-sion. Nun speziell zu den Tauben: Das Paramyxovirustrat erstmals 1978 im Mittleren Osten auf und wurdeerstmals in Europa im Jahr 1981 in Italien festgestellt.1981 - 83 bestätigte es sich in Nordwesteuropa undwurde darauf im Jahr 1984 in den USA nachgewie-sen. Anfangs waren deutliche Symptome, wie Läh-mung und das Kopfzittern der Tauben, festzustellen,heute zeigen sich die Symptome meist nicht mehr sodeutlich und besteht die Gefahr der Virusausschei-dungen mit der Folge, dass Alttauben scheinbar ge-sund aussehen, die Jungtiere - insbesondere abge-setzte Jungtauben - jedoch erkranken. Das Impfenund Nachimpfen des gesamten Taubenbestandes re-duziert Krankheitsanzeichen und die Virusausschei-dung. Ende der 1990er Jahre traten mit den Circovi-ren neue Probleme in den Vogelbeständen auf. Inzwi-schen sind sie weit verbreitet. Die Vermehrung findetin den Organen des Immunsystems statt. Eine anti-biotische Behandlung bringt oft Besserung. DieTaube lebt meist im Gleichgewicht mit dem Virus, dasdurch Störungen in diesem Gleichgewicht, z. B. aus-gelöst durch Stress, zum Ausbruch kommt. Impfun-gen, Vorsicht mit Neuzugängen im Taubenbestand,Hygiene und die Vermeidung von Überbesatz sind inder heutigen Haltung von Tauben daher umso be-deutsamer geworden. Trotz der klaren Ausführungendes Referentes wäre es schön gewesen, zu erfahren,in wie fern das FLI Einfluss h'l1 auf politische Ent-scheidungen im Falle eines Vitosausbruchs,ein Statement zu Tauben und Vogel-grippe zu erfahren (Or. Lüthgen)und zu wissen, warum sichKrankheitsfälle jungerTauben ab Juni häufen.

    Jetzt ist sie da, die Doku-mentation ,,105 Jahre orga-nisierte Rassetaubenzuchtin Deutschland", vorgestelltvom VDT-Vorsitzenden Ha-raid Köhnemann.

    Der älteste Teilnehmer mit 87 Jahren, Hans Don-dera aus Hamburg, interessierte sich für russi-sche Positurtümmler als Locktauben

    Ein zweites Gesund-heitsthema folgte zugleich:Dr. Julia Barbeito refe-rierte über Ein Stich, derLeben rettet (oderschützt). Als Taubenzüch-terin weiß sie, auf was es inder Taubenzucht ankommtund gab deutliche Hin-weise, wie das Impfmana-gement im Taubenschlagaussieht. Geimpft werdenkann in der 3. bis 4. Le-benswoche der Taube, wo-

    bei es gilt, den gesamten Bestand zu behandeln. Beider Paramyxovirose gibt es in Deutschland fünf Tot-impfstoffe und bei der Salmonellose zwei Lebendimpf-stoffe und einen Totimpfstoff. Or. Barbeito sprach sichfür die Jahresimpfung mit einem Lebendimpfstoff aus,weil die Totimpfstoffe durch die bedingte Wiederho-lung vor allem während der Zuchtperiode zu kompli-ziert in der Handhabung sind. Flott und mit klaren Aus-sagen vorgetragen waren die Ausführungen im Großenund Ganzen eine Wiederholung und Fortsetzung desReferats vom vorletzten Meeting.

    Gesamtorganisation alsLachnummer

    In seinem Referat Der VDT - eine starke Gemein-schaft ging der Vorsitzende des Verbandes, HaraldKöhnemann, mittels Tabellen auf die Mitgliederbewe-gung und Altersstruktur innerhalb des VOT ein. Zuge-nommen hat die Zahl der Vereine im Verband, undebenso gingen die Zahlen ausgestellter Tauben auf-wärts mit Spitzenergebnissen der Schauen in Nürn-berg. Dagegen wies er mit Zahlen nach, dass die Ent-wicklung im Bund (BORG) rückläufig ist. Den Zustand,dass der BORG vertreten wird von Landesverbändenund den Fachverbänden, der Taubenverband jedochnur eine Stimme im BORG hat und ein Cent pro Tau-benring erhält, kann er nicht akzeptieren. Er sieht denTaubenverband mittlerweile als Subventionierer für an-dere Sparten im Bund. Ziel, so führte Köhnemann aus,sind gleiche Rechte und Pflichten. Lösung dazu ist derKopfbeitrag, womit sich derzeit eine Arbeitsgruppebefasst. Köhnemann, der mittlerweile als "Hecht imKarpfenteich des BDRG"gesehen wird, wie er esselber erfuhr, siehtsich durch die Sat-zung des BDRGchancenlos, eineÄnderung herbei-zuführen, weil dieLandesverbändedurch die Stim-menverteilung einefeste Position mit al-ler Konsequenz ha-

    ben. Somit

  • TürkischerKlatschtümmler

    bei derLandung

    empfin-det er die "Ge-samtorganisationals Lachnummer".

    Eine Wortmeldung desBDRG-Präsidenten Wil-helm Riebniger konnte nichtausbleiben. Es hat sich in denletzten drei Jahren einiges ge- "tan, erwiderte der Präsident undfügte hinzu, dass nur abgestimmtwerden kann auf der aktuellen Satzungs-grundlage - nach dem Motto "Pech gehabt, Köh-nemann", so musste der Zuhörer es interpretieren.Bezüglich der Meldezahlen, so Riebniger, solleman nicht alle Landesverbände über einen Kammscheren, und es sollte bedacht werden, dass dasSystem über Jahrzehnte funktioniert hat. Den-noch, so Riebniger, komme man nicht um die Ein-führung eines Kopfbeitrags hin. "Wir sind trotz derKritik auf dem richtigen Weg", schlussfolgerte derBDRG-Präsident. BDRG-Vize Günter Wesch fügtehinzu, dass der Verband jährlich an Ringgeld und Prei-sen rund 15000,- € erhält. Manfred Grein argumen-tierte, dass durch Mehrmitgliedschaften sich die Ab-gaben für den einzelnen Züchter summieren, ein Kopf-beitrag so gesehen durchaus Sinn ergibt, jedoch die-'ser nur einmal abgeführt werden darf. Köhnemann trafklare Aussagen und tischte deutliche Fakten auf, aller-dings bietet der Widerstand nach den Ausführungenvon Arnstadt 2006 und nach Speyer keine Aussichtauf Änderung, dafür bleibt der Frust der VDT-Ier.

    Parallelen zur RassetaubenzuchtDer Präsident der Ver-

    bandes Deutscher Brief-taubenzüchter, Horst Men-zel, referierte über Schnitt-mengen, die wir nutzenmüssen. Oder anders ge-sagt: Er stellte seine Orga-nisation und die Inhalte desVDB vor. Sie besteht ausVereinen, Reisevereinen,Regionalverbänden unddem Dachverband VDB. Eswerden ebenso Schön-heitsbrieftauben gezüchtet,

    also ohne Flugleistung, aber "Schauen sind nur einNebenprodukt", so der Referent. Berührungspunktezur organisierten Rassetaubenzucht sind in etwa dieOrganisationsstruktur, die Identifikation der Taube(Ringkennzeichnung) und Rückführung zugeflogenerTaube. Des Weiteren erläuterte Horst Menzel, dasssein Verband sich gewissermaßen mit Gefahren aus-einandersetzen muss, wie drohende Tierseuchen oderdas Entwickeln einer Strategie gegenüber den Ansin-nen der Tierschützer. Aktuelle Probleme des Verban-des sind neben Beeinträchtigungen durch die Vogel-grippepolitik und den Aktivitäten der Tierschützer dieVerluste von Tauben durch Greifvogel und eine öffent-liche Akzeptanz der Taubenzucht und des Weiteren einWandel der Freizeitangebote - quasi in Konkurrenz mitder Taubenzucht stehend. Ein Problem ganz andererArt ist die Besteuerung der Beiträge im Brieftauben-verband; so sollte der VDB über einen Zeitraum vonsechs Jahren 1,1 Millionen Besteuerung nachzahlen.(Dieser Gedanke soll auch die Organisation der Ras-segeflügelzucht beschäftigen, um kein blaues Wunderzu erleben.) BDRG-Präsident Wilhelm Riebniger zeigtesich steuerlich zuverlässig und ging auf das Bewusst-sein in Bezug auf den Tierschutz ein, da dieser durchAufnahme in das Grundgesetz eine neue Dimensionbekommen hat. Demzufolge zählte im Prozess um dieHauben tragenden Enten die Tradition als Argumentnicht mehr. Fragen zu diesem Referat gab es keine,weil es auch nichts wirklich Neues gab, wenn man einwenig das Geschehen im Brieftaubensport verfolgt.Interessant wäre gewesen, aufzuzeigen, wie nun einekonkrete Zusammenarbeit zwischen DBV und VDT, dieeinanders Nähe nun schon öfters suchten, in welchenBereichen aussehen könnte.

    1130. Jahrgang

    Am Schluss eines lan-gen Vortragsiages überflogDr. Stephan Dreyer dasThema Mineralstoffewichtige Bausteine in derFütterung. Wichtig sind dieMineralstoffe - die Summe

    aller Mengen- und Spu-renelemente - in der

    von der Volieren-haltung gepräg-

    ten Rassetau-benzucht al-lemal, aller-dings sollten die Zuhörer auch neueFakten oder praktische Hinweise er-halten und nicht das, was ohnehin inder einschlägigen Literatur in allerRuhe nachgelesen werden kann,auch wenn der Referent das Thema

    klar vortrug. Wenn dazunoch zum Schluss

    ein Werbesloganfolgen muss

    für den Pro-dukther-

    steiler,dannlässtdasZweifelamfachlichgestyl-

    ten Vor-trag offen

    und verur-sacht einenfaden Bei-

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    geschmack über Sinn und Zweck des Referats, zumalder Referent bereits beim Meeting in Cottbus die Wer-betrommel nicht ruhen lassen konnte. Referenten, diefür Firmen arbeiten, sind bei allem Interesse des Ver-bandes mit Gefühl zu wählen. Interessant wäre es ge-wesen, über rassespezifische Anforderungen (wie an-gekündigt) zu reden, die es nicht gibt (es gibt denGrundbedarf nach Jahresabschnitt) und zu erfahren,nach welchen Kriterien man ein Produkt wählt.

    Am Sonntag morgenging es weiter: Ausgezeich-net war der Vortrag vonWilhelm Bauer, auch wennder Titel "Nicht schneiden.Richtiges Putzen alsGrundlage für den Aus-steilungserfolg" auf demersten Blick doch verwirrte.Machte nichts, der Refe-rent erzählte klar, deutlichund unterhaltsam, welcheSchritte in Bezug auf dasPutzen einer Haube folgen,

    was man als Züchter richtig und auch f~sch machenkann und wie die auszustellende Taube vorher undnachher auf den Betrachter und letztendlich auf denPreisrichter wirkt. Die Allgemeinen Ausstellungs-Be-stimmungen (AAB) zeigen auf, was als Vorbereitungauf die Ausstellung gestattet ist. Das so genannte Put-zen der Taube geschieht mit der Schere, weil es dau-erhaft ist, so der versierte Züchter süddeutscher Far-bentauben, die in diesem Vortrag Modell standen. DasPutzen gelingt nicht mit einem Mal, die Taube soll nachdem ersten Schnitt das Gefieder neu ordnen könnenund sich schütteln, dann geht es weiter, um so schritt-weise ein optimales Resultat herbeizuführen. Details

    wurden ebenso angesprochen, wie das Entstehen vonso genannten Augenschirmen bei Tauben mit einerbreiten und hohen Stirn. Dass ein Bedarf besteht fürdieses Thema, konnte der Referent belegen mit demguten Absatz seines .Putzleitfadens". Das Themawurde praxisnah präsentiert, ohne sich in Nebenberei-che zu verzetteln, und zeigte mit guten Bildvorlagenund multimedialer Nutzung, wie informativ ein kurzund bündig gehaltenes Referat sein kann. Ein Kurzfilmmit .Putzvorqanq" war somit ein schöner Abschluss.Dem Auditorium hat es gefallen!

    Haben Großschauen Zukunft?Das Thema ist nicht neu,

    aber dennoch aktuell und inder Zukunft mit Sicherheitbestimmend: Haben Groß-schauen noch Zukunft?Der Referent KarlheinzSolifrank führte als Aus-stellungsleiter vergangenerGroßschauen in Nürnbergaus, welche Kosten mit denEinnahmen gedeckt wer-den müssen. Hallenmietenund Nebenkosten habensich in den letzten zehn

    Jahren verdoppelt oder sind - noch schlimmer - ge-stiegen, führte Sollfrank aus, hinzu kommen Sicher-heitsbestimmungen der Behörden (Feuerwehr, Veteri-näre usw.). Einen "Hobbybonus" in der Kostenveran-schlagung gibt es nicht, höchstens Anpassungen imQuadratmeterpreis usw. Ein Teil der Hallenmiete mussim Voraus bezahlt werden. Nicht zuletzt machen weni-ger Aufbautage und immer mehr ältere Mitarbeiter dieDurchführung einer Großschau nicht einfacher. Somitgilt es, nach Alternativen zu suchen, um eine Groß-schau finanzierbar zu machen. Eine Abschaffung derPreisgelder, wie schon öfters diskutiert, sah der Refe-rent nicht mehr als machbar, weil damit nicht garantiertwerden kann, dass auch das Standgeld reduziert wird,denn darauf kann nicht verzichtet werden. Eine An-passung im Sinne von weniger Preisen wäre einenächste Möglichkeit, wie auch eine Erneuerung desPreisrichterwesens, denn Karlheinz Sollfrank erläu-terte, "wir haben das beste, aber auch das teuersteBewertungssystem". Auch das Organisieren von Exra-präsentationen könnte unter Umständen wegfallen,denn sie kosten Platz und somit auch wieder Geld. ImEndeffekt wird es nicht anders gehen, so das Fazit die-ses Referats, als dass Standgelder in Zukunft erhöhtwerden müssen, wenn wir Großschauen in Messenveranstalten wollen, verdeutlichte Karlheinz Sollfrank.So wird es auch wohl bleiben, wenn nicht die zün-dende Idee - vielleicht liegt sie in der Zusammenarbeitmit ganz anderen Tiersparten - kommt. Die Zahlen undFakten sprachen für sich und wurden klar aufgetischt,allerdings war das Thema nicht ganz neu (nach Arn-stadt 2006).

    Wer sonst als Jean-Louis- Frindel aus Frank-reich könnte über diekleine, aber feine Ge-meinschaft der französi-schen Rassetaubenzüch-ter referieren. Der Zentral-verband SCAF besteht ausden Sparten Kaninchen,Geflügel und Tauben. ImRassetaubenverband (So-ciete Nationale de Colom-biculture/SNC) sind 35Sondervereine und des

    Weiteren Ortsvereine organisiert. Es gibt die Champio-nate der Sondervereine und die Nationale Tauben-schau; die Nationale 2003 in Charnbery feierte das100-jährige Bestehen des Verbandes, die Nationale2009 findet am 7./8. November in Metz statt, also einegute Gelegenheit für deutsche Taubenzüchter, sichmittels eines Besuchs über die Taubenzucht in Frank-reich ein Bild zu machen. Das geht auch mit dem neuerschienenen Buch über die französischen Taubenras-sen (sofern man der Landessprache mächtig ist).Jean-Louis Frindel ging auf die Geschichte der Tau-benhaltung in Frankreich ein, die lange Zeit durch denFeudalismus nur in den oberen Schichten der Bevöl-kerung gefördert wurde. In Südfrankreich galt das so-genannte römische Recht für alle, im Norden be-stimmte der Adel das Halten von Tauben. Das ändertesich 21 Tage nach der berühmten französischen Revo-lution im Jahr 1789, als alle Bürger das Recht auf Tau-benhaltung erhielten. 1870 wurden die ersten Tauben-und Kleintierzuchtvereine in Straßburg gegründet,1890 folgte die erste Ausstellung in lilie. Seit 1975wird vom Verband eine Zeitschrift herausgegeben. Da-nach stellte der Referent die Taubenrassen Frank-reichs vor, die ihres Nutzcharakters wegen meist derGruppe der Formentauben angehören. R. de Koster

    Geflügel-Börse 16/2009 43