Spiel als Strategie - der Umgang mit Unsicherheit bei der Steuerung technischer Systeme

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Prof. Dr. Fritz Böhle Universität Augsburg Spiel als Strategie - der Umgang mit Unsicherheit bei der Steuerung technischer Systeme Dresden 9. Juli 2005

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Spiel als Strategie - der Umgang mit Unsicherheit bei der Steuerung technischer Systeme. Dresden 9. Juli 2005. Fiktiv, „als ob“. Zwecklos; Selbstzweck. Offenheit, Kontingenz, Unbestimmtheit. Spannung und Entspannung, Risiko und Erlebnis. Spiel/Merkmale. - PowerPoint PPT Presentation

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Spiel als Strategie - der Umgang mit Unsicherheit

bei der Steuerung technischer Systeme

Dresden 9. Juli 2005

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Spiel/Merkmale

aber: keine bloße Fiktion Bezug zur Realität „Quasi-Realität“

aber: auf der Grundlage und im Rahmen von Regeln „geregelte Offenheit“

aber: in einem geschützten Rahmen, symbolische Folgen des Scheiterns

Fiktiv, „als ob“

Zwecklos; Selbstzweckaber: Wirkungen, Funktionen „Zweck als nicht intendierte (Neben-) Folge“

Offenheit, Kontingenz, Unbestimmtheit

Spannung und Entspannung, Risiko und Erlebnis

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Arbeit/Merkmale

Realität, Wirklichkeit

Zweckorientierung

Planung und Berechenbarkeit

Souveränität und Professionalität

Bearbeitung materieller und immaterieller Objekte und Personen

Nicht Selbstzweck, sondern auf außerhalb des Handelns liegende Zwecke gerichtet

affektneutral

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Merkmale spielerischen Handelns

Vorgehensweise

Denken/Kognition

Sinnliche Wahrnehmung

Beziehung zu Arbeitsmitteln

Ziele und Vorgehensweisen werden erst im Prozess des Handelns definiert oder/und

verändert -situatives Handeln

Assoziatives Denken und intuitives Entscheiden sind erlaubt („man muss nicht

alles begründen“)

Sinnlich-emotionales Erleben ist nicht ausgeschlossen, sondern wichtiges Element

Subjektives Involvement/flow Erlebnis

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Qualifizierte Arbeit

Vorgehensweise

Leitbild: planmäßiges, rationales Handeln

Trennung von Planen und Ausführen„Erst denken, dann handeln“

Logisch-formales, analytisches Denkenformalisierbares, kategoriales Wissen

Exaktes, objektivierendes Registrieren von Informationen; zuverlässiges Ausführen

von Handlungsplänen und Entscheidungen

Sachlich, affekt-neutral, distanziert

Denken/Kognition

Sinnliche Wahrnehmung

Beziehung zuArbeitsmitteln

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Objektivierendes Handeln

störend

Fehler

„Subjektive Faktoren“

Gefühl

Empfindungen

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Objektivierendes Handeln

Sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung

Verstandesmäßige Lenkung

Reflexion

Eingrenzung

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Wandel von Arbeit: Grenzen der Planung

Kritische Situationen

...nicht „Chaos“, sondern

Abweichung von Regelmäßigkeiten und GeplantemUnvorhergesehenes tritt auf

Komplexität von Einflussgrößen...nicht vollständig beschreibbar und berechenbar

Neuartige Einflüsse und Ereignisse... nicht antizipierbar

durch

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Industrielle Produktion

Viele große und kleine Reaktoren

KilometerweiseRohre

Hunderte von Pumpen

Tausende von Messstellen

Sieben Stockwerke unter freiem Himmel

24 Anlagenteile

ca. 1500 Regelungen

24/7-Betrieb

Optimiert für ein Produkt Optimiert für

eine bestimmte Produktmenge

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Komplexität

Normalität des Anomalen

Rechnen mit dem Unberechenbaren

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Wahrnehmung von außen

Der Anlagenführer als Pilot - Fernsteuerung von der Leitwarte

Quelle: FORBA, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt

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„andere“ Arbeitsweise

Sinnliche Wahrnehmung Komplexe sinnliche Wahrnehmung

Empfinden, Gefühl, Vorstellungen

„Man muss mit allen Sinnen bei der Sache sein“„Man braucht ein Gespür für die Technik“

Beziehung zu Arbeitsmitteln persönlich

„Ich streichle nicht gerade die Rohre, aber...“„Ich lasse mich mit Haut und Haaren auf das Problem ein“

DenkenAssoziativ-bildhaft

„Ich stelle mir die Abläufe bildlich vor“„Ich erinnere mich an ähnliche Situationen - ich erlebe sie“

Vorgehen

„Man muss sich bei einer Störung an den Fehler herantasten“;

„Man muss die Reaktion der technischen Anlage abwarten“Explorativ-entdeckend/dialogisch-interaktiv

Bewältigung von Unwägbarkeiten in komplexen technischen Systemen

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SINNL. WAHRNEHMUNG

DENKEN

VORGEHEN

BEZIEHUNG

exaktes, objektives Registrieren

formalisierbares,kategoriales Wissenund logisch-formalesanalytisches Denken

planmäßiges Vorgehen,Trennung von Planungund Ausführung

distanzierte, sachliche,affektiv-neutraleBeziehung

Objektivierendes Handeln

SINNL. WAHRNEHMUNG

DENKEN

VORGEHEN

BEZIEHUNG

komplexe Wahrnehmung,Sinnes-Empfindungen, Gefühl,

Vorstellung (Imagination)

assoziativ, wahrnehmungs-geleitet, verhaltens-,

erlebnisbezogennachvollziehbar

dialogisch-explorativ

persönlich,Nähe, Einheit

Subjektivierendes Handeln

ARBEITS-HANDELN

Objektivierendes und subjektivierendes Handeln

Berechenbarkeit und Planbarkeit betrieblicher

Abläufe

Kritische SituationenUnwägbarkeiten

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Entgrenzung von Arbeit und Spiel

ArbeiArbeitt

Spiel Spiel

Prinzipien spielerischen Handelns als Elemente von Arbeit

Explorativ-situativ

Emotionales Involvement

Assoziativ-intuitiv

Sinnlich-körperliches Wahrnehmen und Erleben

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Entgrenzung von Spiel und Arbeit

SpielSpiel ArbeiArbeitt

Prinzipien des Arbeitshandelns als Elemente von Spiel

Affekt-neutral, professionell

Strategisches Vorgehen

Berechnen, analytisches Kalkül

Funktionalisierung der Sinne und des Körpers

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