SPIEL & FEATURE - deutschlandfunk.de · Cover Motiv: Steffen Lenk Druck Eversfrank Preetz...
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Impressum
HerausgeberDeutschlandradioKörperschaft des öffentlichen Rechts Raderberggürtel 40, 50968 KölnTel. 0221.345-0deutschlandradio.de
VerantwortlichDr. Eva Sabine Kuntz (v.i.S.d.P.)Carsten Zorger, Dr. Helmut Buchholz
RedaktionBrigitte Vankann (Deutschlandradio Service GmbH)
Konzept, Design und UmsetzungI like Berlin
CoverMotiv: Steffen Lenk
DruckEversfrank Preetz
Bestellung der Broschüre und Fragen zum ProgrammHörerserviceTel. 0221.345-1831Fax [email protected]
Infos und Frequenzendeutschlandradio.de
RedaktionFeature/Hörspiel/Hintergrund Kultur
Abteilungsleitung: Barbara Schäfer
Hörspiel: Sabine Küchler
Tel. 0221.345-1562
Feature am Dienstag: Karin Beindorff, Hermann Theißen
Tel. 0221.345-1382
Feature am Freitag: Ulrike Bajohr, Tina Klopp
Tel. 0221.345-1542
Freistil: Klaus Pilger
Tel. 0221.345-1641
Steffen Lenk, Ohne Titel, 2010
Ölfarbe auf Leinwand, 40 x 50 cm
Steffen Lenk
geboren 1976 in Offenburg, lebt in Berlin
Ausbildung
2007 Kunstpreis des Kunstvereins Freiburg2006 Graduiertenstipendium Baden-Württemberg für Frankreich2003 Meisterschüler bei Prof. Günter Umberg, Preisträger der Akademie1998 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Silvia Bächli, Ernst Caramelle, Günter Umberg
Einzelausstellungen (Auswahl)
2015 Train Hard – Fight Easy, Galerie Anke Schmidt, Köln Leif Trenkler Indian Sky / Steffen Lenk Kuckucksei, Katz Contemporary, Zürich (Schweiz)2013 nichts für ungut – nothing for ungood, Galerie Diane Kruse, Hamburg2012 Lenk statt Penk, Galerie Schmidt Maczollek, Köln2010 Vom Fachmann für Kenner, Katz Contemporary, Zürich (Schweiz) Horizontales Gewerbe, Warehouse Galerie Schmidt Maczollek, Köln, mit Nils Arndt Im Banne von El Lenk, Tinderbox Contemporary Art, Hamburg2006 Schluss mit lustig, Galerie Schmidt Maczollek, Köln
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2014 Works on Paper 1963 – 2013, Galerie Anke Schmidt, Köln2013 My Kind of Disneyland, an exhibition of Steffen Lenk, Märkisches Museum, Witten, mit Tatjana Doll, Pia Fries, Gajin Fujita, Steffen Lenk, Fabian Marcaccio, Richard Allen Morris, Wilhelm Mundt, David Reed, Tinka Stock, Gert und Uwe Tobias, Günter Umberg und Stefan Wieland2012 It’s only Malerei but I like it, an exhibition of Steffen Lenk, Kunstverein Offenburg, Offenburg, mit Jo Dickreiter, Tatjana Doll, Fabian Marcaccio, Pia Fries, Richard Allen Morris, David Reed, Gert und Uwe Tobias, Stéphane Zaech2011 itsy bitsy spider, Galerie Schmidt Maczollek, Köln If we cannot free ourselves, we can free our vision, oqbo, Berlin2010 Die Sammlung Freunde der Bildenden Kunst, Kulturwerk T66, Freiburg c/o. Werke aus der Sammlung Columbus, Columbus Art Foundation, Ravensburg2008 Sammlung Rolf Ricke, Villa Merkel, Esslingen2005 Rundlederwelten, Martin Gropius-Bau, Berlin
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Einladung zum SpiEl
Das schreibt die amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt in einem ihrer Essays in ›Leben, Denken, Schauen‹ (2012).
Im Radio eröffnen Features und Hörspiele diese nicht nur intellektuell zu erfassenden ›Potenzialräume‹ mit Stimmen, Sounds und Musik. Solche Räume, die Autoren, Regisseure und Technikteams gemeinsam gestalten, üben eine Anzie-hungskraft aus, die den Dialog mit dem künstlerischen Werk im Backstage-Bereich der eigenen Wahrnehmung zwischen Intellekt und Emotion zulassen.
Eine weiter gedachte »Theorie des Bildakts« des Kunsthisto-rikers Horst Bredekamp, die von Eigenleben und Wirkung des Kunstwerks handelt, beflügelt die Idee, Hörerinnen und Hörern solche individuellen dialogischen Begegnungen mit radiofonen Kunstwerken zu verschaffen.
Mit der neuen Hörspiel- und Featurebroschüre überschauen Sie das Gesamtprogramm des ersten Halbjahres 2016, eine Einladung zum »spielen, sinnieren, träumen, hinterfragen und theoretisieren«. Features und Hörspiele liefern das Mate-rial und den Ausgangspunkt. Und Sie können Siri Hustvedt in die Welt ihrer Essays begleiten, die angetrieben seien von etwas, zu dem auch wir uns bekennen können:
»… eine lebenslange Neugier auf das, was es heißt, ein Mensch zu sein.«
Barbara Schäfer Abteilungsleitung Redaktion Feature/Hörspiel/Hintergrund KulturDeutschlandfunk
» Wenn wir uns einem Kunstwerk nähern, haben wir nicht nur Anteil am Ergebnis des intentionalen Spiels einer anderen Person in ihrem fiktiven Raum,
wir dürfen auch selbst spielen, sinnieren, träumen, hinterfragen und theoretisieren. Als Betrachter finden auch wir uns in einem Potenzialraum zwischen uns und dem, was wir sehen, weil Wahrnehmung aktiv und kreativ ist und weil Kunstwerke uns nicht nur
intellektuell, sondern auch emotional, körperlich, bewusst und unbewusst anziehen.
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Radio-Oper ›Gadji Beri # 2016‹ im Deutschlandfunk
hallo, wittmann/zeitblom. 100 Jahre nach dada eine dada-radio-Oper? Warum? w/z: Hallo! – »Unser Versuch, das Publikum mit künstlerischen Dingen zu unterhalten, drängt uns in ebenso anregender wie instruktiver Weise zum ununterbrochen Lebendigen, Neuen, Naiven. Es ist mit den Erwartungen des Publikums ein Wettlauf, der alle Kräfte der Erfindung und der Debatte in Anspruch nimmt«, sagte Hugo Ball vor 100 Jahren anlässlich des legendä-ren Eröffnungsabends des Cabarets Voltaire in Zürich. Mit der Radio-Oper ›Gadji Beri # 2016‹ konfrontieren wir die heutige Lebenswirklichkeit mit DADA, weil der aktuelle Irrsinn mit Methode dringend dazu Anlass gibt, diesem mit künstlerischen Mitteln auf die Schliche zu kommen. Und weil DADA Geburtstag hat.
Von welchem irrsinn sprechen Sie? w/z: Jonathan Meese sagt, das Arbeitslager der Weltdiktatur der Demokratie sei so riesig geworden, dass wir es nicht mehr als Arbeitslager wahrnehmen. Von dieser Art Irrsinn, dem alltäglichen, dem wir, abgestumpft, anheimge-fallen sind.
das klingt extrem ...w/z: Vielleicht ist das etwas zugespitzt formuliert, aber die Akzeptanz der Bürger dem System gegenüber ist nachweisbar hoch, auch wenn die Wahl-beteiligung sinkt. Der Homo oeconomicus ist im Zuge seiner Effizienzsucht sukzessive in einen ›Anything-goes-noch-besser-und-flacher-Modus‹ einge-stiegen und ist dabei, die Mitte wie auch jede kleinste Nische der Gesellschaft mit dieser schalen Mehrheitensuppe anzufüllen.
Was meinen Sie konkret?w/z: ›Alternativlose‹ Produktionsprozesse, konsumistische Freizeitzwänge, leere Signifikanten in Politik, Werbung und Kriegsrethorik. In der alltägli-chen Geräuschkulisse der heutigen Welt findet sich das Material für diese Radio-Oper.
und das ist dada?w/z: Dada ist für uns vor allem Rebellion gegen den Sinn. Zwei Beispie-le: Was für einen Sinn hat eine Demokratie, in der das Hauptziel zu sein scheint, dass 5 % der Bevölkerung über 50 % Prozent des gesamten Vermö-gens eines der reichsten Länder der Welt verfügen? Tendenz steigend! Um Gewinne zu erzielen, werden Waffen an Krisenländer geliefert, dafür kom-
men Flüchtlingsströme in der Gegenbewegung von dort zu uns zurück. Das läuft immer mehr auf eine Diktatur des Kapitals hinaus, die den ganzen La-den in eine lobbygesteuerte Effizienzmaschine verwandeln will. Demokratie als Diktatur. Ein paradoxer Zustand. Wo ist da noch der Sinn? So gesehen ist alles, was uns umgibt, gegen den Sinn. Also DADA.
aber sind Sie als Kulturschaffende mit öffentlich-rechtlichem auftrag nicht Teil des Systems? w/z: Natürlich. Wir sind Oberdada. Hochdada, Salondada, wenn Sie so wol-len, wir können uns eingraben lassen, oder wir versuchen mal, noch etwas in Erinnerung zu rufen, etwas, das den Menschen auch ausmachen könn-te. Nicht alles muss Sinn produzieren. In der ›Unterhaltung mit künstleri-schen Dingen‹ ist der Mensch ein spielender Mensch. Er sammelt DADA auf der Straße, er pflückt es in Häusern und Wohnungen, steckt DADA in den Mixer und was kommt heraus? DADA-Salat. Und damit haben wir uns beschäftigt. In engmaschigen Audio-Collagen spannen wir einen Bogen von Hugo Balls Lautgedichten zu digitaler Kombinatorik, von Rimbaud und Jarry zur Hauntologyströmung, von Schriften Jonathan Meeses und John Bocks zu DADA-Salat, von Emmy Hennings Chansons zu a 21st century amalgam of minimalist Krautrock, dubwise, beat-drenched electronica and basement-deep, low-frequency future funk and chicago footstep vocal-loops.
lieber wittmann/zeitblom, wir danken ihnen für das gespräch, wir freuen uns schon auf das Ergebnis.w/z: Danke. Gerne. Einen schönen Tag noch.
Christian Wittmann, geboren 1967 in München, lebt in Berlin. Nach einem Schau-spielstudium in München arbeitet er für Stadt- und Staatstheater und im TV- und Hörfunkbereich. Seit 2000 Zusammenarbeit mit experimentellen freien Gruppen und Regiearbeiten an renommierten Häusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
zeitblom lebt in Berlin. Bassist, Komponist und Produzent, realisiert mediale Instal-lationen, Hörspiel-, Theater-, Ballett- und Filmmusiken und tritt in verschiedenen Gruppierungen als Livemusiker auf. Zahlreiche Veröffentlichungen und Konzerte im In- und Ausland.
Wittmann/zeitblom realisieren seit 2011 Audio- und Performanceprojekte zwischen experimenteller Musikcollage und Radio-Oper. wittmannzeitblom.de
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Ein interview von und mit den autoren wittmann/zeitblom (w/z) im dada-Eck-cafe in Berlin ©
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zeitblom (li.) und Christian Wittmann
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Januar 2016
Freitag20.10 UhrFeature
1. Januar Sondertermin neujahr
atlas der KatakombenVon Charlotte MisselwitzOdessa oben: Scheppernde Busse und laute DebattenOdessa unten: Flucht in die gute alte Zeit
NDR/DLF 2015
8. Januar
Frühstück in pelzVon Daniela Schmidt-Langels/Otto LangelsSie ist viel mehr als die Erschafferin haariger Pelztassen: Das viel-schichtige Werk der Meret Oppenheim
DLF 2013
15. Januar
Von damaskus bis WikipediaVon Thomas BöhmWie aus dem syrischen Schmied Aboud Saeed ein kritischer Schriftsteller wurde – ein Spaziergang durch Berlin und durchs Netz.DLF 2016
22. Januar
das haushaltsgerätVon Jenny HochErnährung ist das neue Mittel zur Distinktion: Ein milieuübergreifender Kochtest zwischen Bio-Wahn und Fritteuse.
DLF 2016
29. Januar
heteropteraVon Claudia NagelCornelia Hesse-Honegger malt deformierte Kleintiere und Insekten. Die Wissen-schaft dankt es ihr – wenn auch spät.
DLF 2016
Samstag 0.05 UhrMitternachts-krimi
2. Januar
das herz des mr BarclayVon Edgar Allan PoePoes Schauergeschichte ›The Tell-Tale Heart‹ in einer frühen Hörspielfassung
Im Anschluss: Krimi-Vorschau
NWDR 1951
9. Januar
Wer auch immer Von Markus OrthsHat der von einigen Schü-lern drangsalierte Einsiedler Jakob der verschwundenen Nicole etwas angetan?
WDR 2015
16. Januar
gefährliches ErbeVon Axel PlötzeMarius Müller-Westernha-gen als jugendlicher Aus-reißer klärt im Alleingang einen Mord auf.
SR 1972
23. Januar
die affäre leopold-loebVon Rolf Schneider Der viel zitierte Kriminalfall aus dem Jahr 1924 beleuch-tet das fatale gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis zweier Studenten.
RBB/MDR 2004
30. Januar
EifelgeistVon Martin HeindelFünf Jugendliche auf einer Fahrradtour in die Vergan-genheit ...
WDR 2013
Samstag20.05 UhrHörspiel
2. Januar
hörspiel des monats
Im Anschluss:das hörspielmagazinBerichte, Gespräche und Informationen zum Hörspiel in Deutschland und in aller Welt.
9. Januar
die glutVon Sándor MáraiEin ungarisches Schloss am Fuße der Karpaten – einst Ort festlicher Soirées des K.-u.k.-Reiches. Der Roman leitete die literarische Wieder-entdeckung des Autors ein.
SR/HR/RB 2000
16. Januar
geldVon Ulrike HaageHörspiel nach Texten der amerikanischen Schrift-stellerin Gertrude Stein (1874-1946).
DLF 2016
23. Januar
die lächerliche FinsternisVon Wolfram LotzNach Motiven aus Joseph Conrads ›Herz der Fins-ternis‹ erzählt Wolfram Lotz eine skurrile Reise eines Oberstleutnants der Bundeswehr.
SWR 2015
Sonntag20.05 UhrFreistil
3. Januar
digitale revolutionVon Oliver Buschek und Christian SchifferWie die Computer in unser Leben kamen
BR 2014
10. Januar
Sound-EffekteVon Olaf Karnik und Volker ZanderHall, Verzerrer, Autotune, Echo und Delay: Die Pop-Musik und ihre Klangkulturen
DLF 2016
17. Januar
ich liebe dich – und dich – und dichVon Tania FörsterVon der Polyamorie und dem Erleben von Mehrfach-beziehungen
DLF 2012
24. Januar
gut gemacht?!Von Gabi Wuttke und Günter Rohleder Wertschätzung oder versteckte Kritik: Von der Zwiespältigkeit des Lobes
DLF 2016
31. Januar
Bodies under attackVon Elodie PascalTattoos, Piercings, Implan-tate: Eine Reise durch die Welt der Körpermodifi zie-rung
NDR/RBB 2014
dienstag19.15 UhrFeature
5. Januar
Fünf Tage im Oktober oder die Kunst zu überlebenDie zwei Leben der Lands-hut-Stewardess Gabi von LutzauVon Rosvita Krausz
DLF 2012
12. Januar
unbequeme helferDie PKK, die Kurdische Ar-beiterpartei, und ihr Kampf gegen den Islamischen Staat, den ISVon Marc Thörner
DLF 2016
19. Januar
»danke, dass Sie dienen«Ein Besuch an der US-amerikanischen HeimatfrontVon Daniel Cil Brecher
DLF 2016
26. Januar
der andere VertragEPAs – Freihandels ab-kommen zwischen Europa und AfrikaVon Nora Bauer
DLF/WDR 2016
dienstag20.10 UhrHörspiel
5. Januar
de rerum natura//dance of the ElementsVon MerzougaEine Klangkomposition ins-piriert von dem Lehrgedicht des römischen Philosophen Lukrez
Yleisradio, Finnland 2015
12. Januar
ladies’ VoicesVon Klaus Buhlert nach Gertrude SteinHörspiel nach Texten der amerikanischen Schrift-stellerin Gertrude Stein (1874 – 1946)
DLF/NDR 2000
19. Januar
Orphée mécaniqueVon Felix KubinOrpheus, Sohn eines Erfi n-ders und einer Sängerin, wird von der versprengten Jugend für seine exzentri-schen Konzerte gefeiert – Hörspiel des Jahres 2012.
BR 2012
26. Januar
paris. Eine liebeVon Urs FaesJean Claude Kuners Hörspielbearbeitung einer Liebesgeschichte zwischen 1971 und 2001
SRF/RBB 2015
›Bodies Under Attack‹,
31. Januar
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URSENDUNGHörspiel ›Geld‹
INFOSunter
deutschlandfunk.de
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16 Fr 1. Januar 20.10 Uhr
Das Feature
atlas der KatakombenOdessa oben und unten
Von Charlotte MisselwitzProduktion: NDR/DLF 2015
Oben: Landrover auf altem Kopf-steinpfl aster. Scheppernde Busse aus Sowjetzeiten. Im Straßen-café klagt eine prorussische Eng-lisch-Übersetzerin, der Krieg solle aufhören! Die ukrainische Kultur-leiterin einer deutschen Stiftung er-klärt, der Krieg richte sich gegen die Geister der Sowjetzeit. In der Mak-kabi-Bar schwört der jüdische Besit-zer auf die jüdischen Einheiten, die »unsere Heimat beschützen«. Un-ten, in den Katakomben, ist es still. Sowjetnostalgiker führen Gruppen hinab, zeigen, wo einst Partisanen gegen die deutschen und rumäni-schen Besatzer kämpften. Ein paar junge Odessiten suchen hier Ruhe vor dem aktuellen Konfl ikt. Sie er-kunden die Gänge, die Bunker aus den 70ern oder die Höhlen vom Kalksteinabbau, der unter Kathari-na der Großen begann.
Sa 2. Januar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 32'20
das herz des mr Barclay
Von Edgar Allan PoeBearbeitung: Peter Paul Althaus/Curt Goetz-Pfl ugRegie: Curt Goetz-Pfl ugMit: Fritz Tillmann, Peter Sandberg und Heinz Detlev JürgensenProduktion: NWDR 1951
Nachts, beim elften Glockenschlag von St. Martins, hat man aus dem Haus Cockstreet 25a einen gräss-lichen Schrei gehört. Irgendetwas Unheimliches ist geschehen. Doch die Polizei, die Mr Ope, dem einzi-gen Bewohner des Hauses, zu spä-ter Stunde einen Besuch abstattet, kann nichts Verdächtiges feststel-len. Mr Ope sagt aus, er selbst habe – aus einem entsetzlichen Traum auffahrend – den Schrei ausgesto-ßen. Wer sonst hätte es sein kön-nen? Der alte Mr Barclay aus dem Erdgeschoss ist ja verreist. Wer aber verursacht dann dieses Pochen, das Mr Ope plötzlich dauernd zu hören vermeint?
Anschließend: Krimi-Vorschau
Sa 2. Januar 20.05 Uhr
Hörspiel
hörspiel des monats
Den konkreten Hörspieltitel und dieThemen des Hörspielmagazins fi ndenSie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Jahres.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst
So 3. Januar 20.05 Uhr
Freistil
digitale revolution Wie die Computer in unser Leben kamen
Von Oliver Buschek und Christian SchifferRegie: Helen MalichProduktion: BR 2014
1984 stellte Apple Computer den Macintosh vor. Der Computer wird zum Massenprodukt und verdrängt die Schreibmaschine von den Büro-tischen. Das Image der Maschinen beginnt sich zu wandeln. Damals nahm jene Entwicklung ihren Anfang, die bis heute fast jeden Lebensbereich verändert hat – ob Freizeit, Arbeitswelt, Kultur, Medi-en oder Wissenschaft. Die digitale Revolution hat alle erfasst und ihre Auswirkungen sind bis heute nicht vollständig abzusehen.
Di 5. Januar 19.15 Uhr
Das Feature
Fünf Tage im Oktober oder die Kunst zu überlebenDie zwei Leben der Landshut-Stewardess Gabi von Lutzau
Von Rosvita KrauszRegie: Axel ScheibchenProduktion: DLF 2012
Die Flugzeugentführung der Luft-hansamaschine Landshut, die im Herbst 1977 in Mogadischu mit der Befreiung durch die GSG 9 zu Ende ging, ist eng mit dem Namen der damals 23-jährigen Stewardess Gabi Dillmann (heute von Lutzau) verbunden. Sie war durch beson-deren Mut und Zivilcourage im Deutschen Herbst zur Person der Zeitgeschichte geworden. Heute ist Gabi von Lutzau eine international bekannte Bildhauerin. Ihr Rohstoff sind Baumstämme, die sie mit Ket-tensäge und Flammenwerfer in Kunst verwandelt. Ihre großen und doch fi ligranen Figuren, die immer etwas mit Luft, Leichtigkeit und Vo-gelfl ug zu tun haben, stellt sie in der ganzen Welt aus. Mit ihrer Kunst tritt sie gegen die Schockwellen der Vergangenheit an.
Di 5. Januar 20.10 Uhr
Hörspiel _ 38'24
de rerum natura// dance of the Elements
Klangkomposition von Merzouga inspiriert von dem Lehrgedicht De Rerum Natura von Lukrez Regie: MerzougaMit: Stef ko HanushevskyProduktion: Yleisradio, Finnland 2015
In dem Lehrgedicht ›De Rerum Natura‹ verbindet der römische Phi-losoph Lukrez (ca. 99 – 55 v. Chr.) epikureische Philosophie und Phy-sik zu einer Art Kosmologie. Alles besteht aus kleinsten unteilbaren Urelementen, die beständig durch den Raum schwirren, kollidieren und sich immer wieder zu neuen Formen verbinden. Das Leben ist für Lukrez ein zufallsgetriebener Tanz der Elemente. Das Duo Mer-zouga betrachtet die naturphiloso-phischen Thesen als spielerische Kompositionsanweisung und ver-webt Fragmente des antiken Texts mit Klängen und Geräuschen zu einer Art Lukrez’scher Klangkos-mologie.
» Ich habe mitgekriegt, dass Unterwerfung bei diesen Menschen nicht funktioniert hat.
Und dann war ich wütend, und je wütender ich wurde und je stärker ich mich zeigte, umso mehr
haben sie mich anerkannt. Die konnten Stärke respektieren, Schwäche nicht.
Gabi von Lutzau in ›Fünf Tage im Oktober oder
Die Kunst zu überleben‹
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deutschlandfunk.de
Daft Punk Thomas Bangalter 2014
in Los Angeles: ›Sound-Effekte‹ ©pi
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Fr 8. Januar 20.10 Uhr
Das Feature
Frühstück in pelzDie Welt der Meret Oppenheim
Von Daniela Schmidt-Langels und Otto LangelsProduktion: DLF 2013
Sie war eine der ungewöhnlichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhun-derts: Meret Oppenheim. Sie malte, entwarf Schmuck und Kleider, schuf Skulpturen und Objekte, schrieb ihre Träume auf und verfasste Ge-dichte. 1913 in Berlin geboren, ging Meret Oppenheim mit 18 Jahren nach Paris, lernte die Surrealisten um André Breton, Marcel Duchamp und Max Ernst kennen, ließ sich von Man Ray nackt, beschmiert mit Maschinenöl, ablichten und wurde mit 22 Jahren berühmt, als das New Yorker MoMA ihr Kunstwerk ›Früh-stück in Pelz‹ kaufte, eine Ikone des Surrealismus. Aber ihr Werk entzog sich einer eindeutigen Zuordnung. Sie durchlebte in der Schweiz eine 17 Jahre währende tiefe Krise und weigerte sich, in einem von Män-nern dominierten Kunstbetrieb im »Zustand der Unterwerfung« zu verharren.
Sa 9. Januar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 53'20
Wer auch immer
Von Markus Orths Regie: Angeli Backhausen Mit: Isolda Dychauk, Enno Hesse, Anke Retzlaff, Janusz Kocaj, Michael Altmann u.a.Musik: Rainer Quade Produktion: WDR 2015
Auf die Gymnasiasten Harry, Peter, Silke und Nicole wirkt alles an dem Einsiedler Jakob König unheimlich: sein Aussehen, seine Sprachbehin-derung, sein Interesse an ausge-stopften Tieren und vor allem seine große Duldsamkeit. Wie viel kann man diesem Duckmäuser wohl an-tun, bis er sich endlich zur Wehr setzt? Die Jugendlichen quälen den Mann mit einem »Spiel« – und merken fast zu spät, dass sie zu weit gegangen sind. Sie sollten die Sa-che wiedergutmachen, irgendwie. Kurze Zeit später macht sich Nicole allein auf den Weg zu Jakobs Hüt-te am Waldrand – und kehrt nicht mehr zurück. Bestimmt hat der Sonderling Nicole etwas angetan ...
Sa 9. Januar 20.05 Uhr
Hörspiel _ 84'
die glut
Von Sándor MáraiAus dem Ungarischen von: Christina ViraghBearbeitung: Sebastian GoyRegie: Walter AdlerMit: Peter Fitz, Thomas Holtzmann, Rolf Boysen, Michael König u.a.Produktion: SR/HR/RB 2000
Ein ungarisches Schloss am Fuße der Karpaten – einst ein Ort für fest-liche Soirées, der die Grandezza des K.-u.-k.-Reiches atmete. Nun gibt es nur noch ein paar Diener, eine alte Amme und Henrik, den General. Jetzt ist der Augenblick gekommen, auf den Henrik 41 Jahre gewartet hat: Konrad hat sich angekündigt, sein engster Freund aus Jugendta-gen, der damals nach einem Jagd-ausflug ans andere Ende der Welt ge-flohen war. Der General erhofft sich endlich Antworten auf die Frage, welche Rolle seine junge und schö-ne, nun verstorbene Frau Krisztina für sie beide damals gespielt hat.
Sándor Márai (1900 – 1989), emigrierte 1948 nach Italien und später nach New York, nahm sich 1989 in San Diego das Leben.
So 10. Januar 20.05 Uhr
Freistil
Sound-EffekteDie Pop-Musik und ihre Klangkulturen
Von Olaf Karnik und Volker Zander Regie: Hannah GeorgiProduktion: DLF 2016
Ohne Effekte keine Pop-Musik. Ob Hall, Verzerrer, Autotune, Tremolo, Wah-Wah, Echo und Delay: Effek-te sind weit mehr als akustischer Zierrat. Sie markieren die Stile und Genres, dienen als Zeichen und Be-deutungsträger, sorgen dafür, dass die Fans zwischen Rock ’n’ Roll und Rock, Funk, Dub, Techno und R & B unterscheiden können. Die Welt der Effekte scheint dabei mit der Welt der Affekte zu korrespondie-ren. Das Feature fragt nach Kunst und Technik im Klang des Pop und nimmt psychoakustische und emo-tionale Aspekte ins Visier. Musiker, Produzenten, Sound Designer, Pop- Wissenschaftler und Fans speku-lieren über Rolle und Wirkung der Sound-Effekte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
›Frühstück in Pelz‹, ein Feature
über Meret Oppenheim
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Aboud Saeed, syrischer Schriftsteller in
Berlin: ›Von Damaskus bis Wikipedia‹ © p
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Sa 16. Januar 20.05 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 60'
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Von Ulrike Haage nach Texten von Gertrude SteinKomposition und Regie: Ulrike HaageMit: Dörte Lyssewski, Bernhard Schütz, Gerd Wameling u.a.Produktion: DLF 2016
»Es ist schon sehr komisch mit dem Geld«, schreibt Gertrude Stein in einem von fünf kurzen Texten, die 1936 in der ›Saturday Evening Post‹ erstmals veröffentlicht wurden. »Was die Menschen von den Tieren unterscheidet, ist Geld. Alle Tiere haben die gleichen Gefühle und die gleichen Gewohnheiten wie Men-schen ... Aber was kein Tier kann, ist zählen, und was kein Tier kennt, ist Geld.« In ihrem ureigenen Stil aus rhythmisierter Prosa, Wieder-holungen und Satzschleifen reflek-tiert Stein Aspekte eines aktuellen Themas: »Ist Geld nun Geld oder ist Geld nun nicht Geld?« Gertrude Steins Texte bilden die Grundlage für eine Sprach- und Sound-Perfor-mance der Berliner Musikerin und Klangkünstlerin Ulrike Haage.
Di 12. Januar 19.15 Uhr
Das Feature
unbequeme helfer Die PKK und ihr Kampf gegen den IS
Von Marc ThörnerProduktion: DLF 2016
Nicht nur die Türkei, auch viele westliche Staaten stufen die PKK bis heute als Terrororganisation ein. Doch seit PKK-Truppen sich als die erfolgreichsten im Krieg gegen den sogenannten Islamischen Staat, IS, erweisen, wandelt sich das Bild – ge-winnt sie Anhänger über nationale, ethnische und politische Grenzen hinweg. Ist der Aufschwung der PKK nur ihrem militärischen Erfolg geschuldet; wirft sie ideologischen Ballast ab; hat sie das Zeug, sich zu einem Katalysator des Säkularis-mus in der Region zu entwickeln, einer starken Gegenkraft zum reli-giös begründeten Fanatismus?
Di 12. Januar 20.10 Uhr
Hörspiel _ 30'53
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Von Klaus Buhlert nach Gertrude SteinKomposition und Regie: Klaus BuhlertDarsteller: Ilene Winckler und Sona MacDonald Produktion: DLF/NDR 2000
Miss Furr & Miss Skeene kultivieren ihre Stimmen: Miss Skeene kultiviert ihre Stimme in der Küche. Miss Furr, bedrängt von Miss Skeene, versucht ihre Stimme im Bett zu kultivieren. Miss Furr revanchiert sich für die vergangene Nacht. Aber Miss Furr & Miss Skeene könnten auch im Salon der Rue des Fleurs inmitten einer Sammlung kubistischer Bilder sitzen, sich an den Händen halten, in die Augen sehen und schweigend ihre Stimmen kultivieren.
Klaus Buhlert, geboren 1950, Komponist, Regisseur, Autor. Zusammenarbeit mit George Tabori im Theater und im Hörspiel. Viele seiner Kompositionen für Film, Theater und Hörspiel wurden ausgezeichnet.
Fr 15. Januar 20.10 Uhr
Das Feature
Von damaskus bis WikipediaUnterwegs mit dem syrischen Exilschriftsteller Aboud Saeed
Von Thomas BöhmProduktion: DLF 2016
Die syrische Revolution machte aus dem 1983 geborenen Schmied und Schweißer Aboud Saeed einen Schriftsteller. Weil die Demonstra-
tionen das Klima der Angst durch-brachen, das Syrien lähmte, begann Saeed auf Facebook seine Sicht der Dinge zu veröffentlichen. Seine res-pektlosen Statusmeldungen, in de-nen er Privates, Revolutionäres, All-tägliches und Absurdes vermischt, erschienen in Deutschland unter dem Titel »Der klügste Mensch im Facebook« und brachten Saeed den Ruf eines »arabischen Bukows ki« ein. Nach einer Lesereise im Jahre 2013 bat er um Asyl, lebt und schreibt seither in Berlin. Thomas Böhm be-gleitet ihn durch die Stadt und nimmt abends neben Saeed Platz, wenn die-ser die Kommentare zu seinen Posts aus der arabischen Welt beantwortet.
Sa 16. Januar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 39'30
gefährliches Erbe
Von Axel PlötzeRegie: Heiner SchmidtMit: Marius Müller-Westernhagen, Gertraud Heise, Friedrich von Bülow, Brigitte Dryander, Robert Seibert, Hans Joachim Sager u.a.Produktion: SR 1972
Thomas Neumann ist wegen sei-nes schlechten Zeugnisses von zu Hause ausgerissen. Er überredet seine Freundin Hannelore, die mit ihrer Oma zusammenlebt, ihn vor-übergehend bei sich aufzunehmen. Als die beiden jungen Leute nachts heimkehren, finden sie Oma Münch tot auf. Wie der Polizeiarzt feststellt, starb sie an einer Injektion von Gift. Während der Dorfpolizist Ravenau sofort Thomas als Verdächtigen ins Visier nimmt, beginnt der junge Ausreißer sogleich mit eigenen ›Er-mittlungen‹. Er quetscht Hannelore aus, ob es vielleicht etwas zu erben gebe. Ja, 100 Morgen Land mit Bau-ernhof könnten ein Mordmotiv sein.
So 17. Januar 20.05 Uhr
Freistil
ich liebe dich – und dich – und dich Von der Polyamorie
Von Tania FörsterRegie: Uta Reitz Produktion: DLF 2012
Ihre Bibel heißt »The Ethical Slut«, die ethische Schlampe, und damit sind jene Menschen gemeint, die Liebesbeziehungen zu mehr als einem Partner pflegen – im gegen-seitigen Einverständnis. Ende der 1990er-Jahre schwappte die polya-more Welle von den USA nach Eu-ropa. Aber anders als 30 Jahre zuvor steht bei der freien Liebe weniger ein gesellschaftskritisches Interes-se im Vordergrund als einfach das private Glück. Die Anzahl der po-lyamor lebenden Menschen steigt. Doch wie werden die Mehrfach-beziehungen erlebt und gestaltet? Frauen und Männer erzählen, war-um sie die Liebe zu mehreren Perso-nen nicht als Treuebruch, sondern als Ideal empfinden, und wie sie mit Eifersucht, gesellschaftlicher Aner-kennung und Familie umgehen.
Dörte Lyssewski spricht Gertrude Stein
in dem Hörspiel ›Geld‹
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Di 19. Januar 19.15 Uhr
Das Feature
»danke, dass Sie dienen«Ein Besuch an der US-amerikani-schen Heimatfront
Von Daniel Cil BrecherProduktion: DLF 2016
2 Millionen US-Soldaten haben seit 2001 am Krieg in Afghanistan und im Irak teilgenommen. Solida-ritätskampagnen wie »Thank you for your service« und viele lokale Initiativen zur Unterstützung von aktiven Militärs, Veteranen und ihren Familien weisen auf eine kul-turelle Wende in der Haltung der Gesellschaft zu ihren Streitkräften. Seit dem Vietnamkrieg, der vor 50 Jahren die US-Gesellschaft spaltete und Veteranen als Mittäter in einem sinnlosen und unpopulären Krieg erschienen ließ, ist ein konsensfä-higer Patriotismus entstanden, der Verbundenheit mit den Soldaten von politischen Kontroversen zu isolieren versucht.
Di 19. Januar 20.10 Uhr
Hörspiel _ 49'58
Orphée mécanique
Von Felix KubinRealisation: der AutorProduktion: BR 2012
Orpheus, Sohn eines Erfinders und einer Sängerin, wird von der versprengten Jugend für seine ex-zentrischen Konzerte gefeiert. Sein Instrument, das Psykotron, kann Gedankenströme unmittelbar in elektronische Signale aus Musik, Geräuschen und Sprache verwan-deln. Zusammen mit seiner gro-ßen Liebe Eura führt Orpheus ein unbekümmertes Dandy-Dasein, bis eines Tages die Stadt von einer unheimlichen Krankheit heimge-sucht wird, der auch Eura zum Op-fer fällt. Betäubt vom Schmerz be-schließt Orpheus, sie aus der Welt der Toten zurückzuholen. ›Orphée Mécanique‹ wurde von der Deut-schen Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Jahres 2012 ausgezeichnet.
Felix Kubin, geboren 1969 in Hamburg, ist ein deutscher Musiker, Komponist und Hörspielmacher.
Fr 22. Januar 20.10 Uhr
Das Feature
das haushaltsgerätDenn du bist, was du isst
Von Jenny HochRegie: Friederike WiggerProduktion: DLF 2016
Heute funktioniert vor allem die Ernährung als soziales Distinkti-onsmittel. Sie definiert nicht nur Identität, sondern markiert die fei-nen Unterschiede: ›Bio‹ allein ist längst zu normal geworden, erst wer den Vornamen seines Kartoffelbau-ern kennt, sich entsprechend seines Genotyps ernährt oder Rezepte aus der Frühsteinzeit nachkocht, ist kri-tisch, sensibel und auf der Höhe der Zeit. Den anderen bleibt umgekehrt nur, sich heldenhaft ungesund zu ernähren. Wir wagen ein Experi-ment und besuchen eine Öko-Fami-lie, einen Deluxe-Esser, eine Roh-köstlerin und einen professionellen Kalorien-Verbrenner – im Gepäck ein kurioses Küchengerät, das an-geblich alles kann, mixen, mahlen, kochen, dünsten. Aber brutzelt es auch die Unterschiede weg?
Sa 23. Januar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi_ ca. 54'
die affäre leopold-loeb
Von Rolf Schneider Regie: Christoph DietrichMit: Wolfgang Condrus, Ulrich Anschütz, Andrea Sawatzki, Markus Meyer, Jens Wawrczeck, Christian Berkel u.a.Produktion: RBB/MDR 2004
Der Fall schockierte Mitte der 20er- Jahre die ganze USA und wird heute noch als Justizbeispiel herangezo-gen: Der 14-jährige Bobby Franks aus einem der besseren Viertel Chi-cagos kommt am 21. Mai 1924 nicht nach Hause. Später meldet sich ein Lösegeld-Erpresser, doch gerade, als die Eltern des Jungen den Forde-rungen nachkommen wollen, wird Bobbys Leiche entdeckt. Steckt viel-leicht ein Sexualverbrechen dahin-ter – oder gar eine antisemitische Aktion? Eine am Tatort gefundene Brille ist die erste heiße Spur, die die beiden Studenten Nathan Leopold und Richard Loeb ins Visier der Er-mittler rückt.
Sa 23. Januar 20.05 Uhr
Hörspiel _ 94'40
die lächerliche Finsternis
Von Wolfram LotzKomposition: zeitblomRegie: Leonhard KoppelmannMit: Christoph Luser, Tim Seyfi, Andreas Grothgar u.a. sowie dem Chor der Lemgo-Grundschule in BerlinProduktion: SWR 2015
Nach Motiven aus Joseph Conrads Erzählung ›Herz der Finsternis‹ er-zählte Francis Ford Coppola 1979 in ›Apocalypse Now‹ von einer Militär-mission während des Vietnamkrie-ges. Wolfram Lotz hat nun den Stoff auf die globalisierte Welt von heute übertragen. Seine Reise erzählt unter anderem von einem Oberst-leutnant der Bundeswehr, der zwei Kameraden seiner Einheit umge-bracht hat, von einem somalischen Fischer, der Piraterie studierte, weil die heimischen Fischgründe von Fangflotten leergefischt wurden, von italienischen Blauhelmsolda-ten, die Eingeborene überwachen, die für die Mobilfunkindustrie Col-tan abbauen müssen.
So 24. Januar 20.05 Uhr
Freistil
gut gemacht?!Von der Zwiespältigkeit des Lobes
Von Gabi Wuttke und Günter RohlederRegie: Uta ReitzProduktion: DLF 2016
»Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel«, schreibt Friedrich Nietzsche. Hat er recht? Auf jeden Fall ist das Lob eine zwiespältige Angelegenheit. Das Lob der Eltern, das Lob des Chefs, der Freundin und der Kollegen: Hofft der im-perfekte Mensch mit einem Lob auf Vollkommenheit? Oder warum sonst ist das Lob über alle Zeiten hinweg so heiß begehrt? Wer lobt wie – und mit welchen Folgen? Sind Lob und Kompliment miteinander verwandt? Was nach Wertschät-zung aus reinem Herzen klingt, hat als Anerkennung für Leistung immer einen doppelten Boden – sei es als versteckte Kritik oder ver-suchte Manipulation. Diese Tiefen des Lobes gilt es auszuloten und die dunklen Winkel des Lobens zu durchleuchten.
›Danke, dass Sie dienen‹
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Di 26. Januar 19.15 Uhr
der andere VertragEpas – Freihandelsabkommen zwischen Europa und afrika
Von Nora BauerDLF/WDR 2016 Welche Folgen hat der globale Han-del für ein Land oder eine Region und für die Menschen, die dort leben? Afrika ist am Außenhan-delsvolumen Europas mit etwa 2 Prozent beteiligt. Das soll sich jetzt ändern. Die EU möchte mit den Staaten Afrikas Freihandelsab-kommen abschließen, die ›Econo-mic partnership agreements‹, kurz EPAs. Während die Unterhändler der EU schon auf die enormen Roh-stoffe und die endlosen Hektar afri-kanischen Ackerbodens spekulie-ren, verweigern die Afrikaner ihre Unterschrift: Sie befürchten eine Überschwemmung ihrer Märkte mit europäischen Waren. Sie for-dern Unterstützung für den Ausbau der heimischen Produktion, um die wirtschaftliche Entwicklung nicht zu blockieren und die Identität des Kontinents zu wahren.
Di 26. Januar 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
paris. Eine liebe
Von Urs FaesBearbeitung und Regie: Jean-Claude KunerKomposition: Dmitri Kourliandski Mit: Joel Basman, Robert Hunger-Bühler, Josephine DusolProduktion: SRF/RBB 2015
Im Winter 1971 folgt der Zürcher Student Eric seiner großen Liebe Claudine nach Paris. Bei seiner Ankunft am Gare de l’Est ahnt er noch nicht, dass sie sich bereits ei-nem anderen zugewandt hat. Umso größer ist die Enttäuschung, als sie ihn, fast beiläufi g, aus ihrem Leben
streicht. Das Gefühl von Schmerz und Verlust wirkt lange nach, bis in die Jetztzeit im Herbst 2001, als Eric wieder durch die Straßen von Paris streift. Und auch wenn sich, wie in seinem Leben, im Stadtbild vieles verändert hat: Eric fi ndet sich wieder und verliert sich wie damals, bis ihm schließlich Claudine wie-derbegegnet.
Urs Faes, geboren 1947 in Aarau, lebt als freier Schriftsteller in Zürich.
Fr 29. Januar 20.10 Uhr
Das Feature
heteroptera oder: Vom Sehenlernen beim malenDie Wissenskünstlerin Cornelia Hesse-Honegger
Von Christine NagelProduktion: DLF 2015
Cornelia Hesse-Honegger zeichnet und malt Insekten und Kleintiere. Weltweit bekannt wurde sie mit ih-ren Bildern von deformierten Wan-zen, lateinisch: Heteroptera. Nach der Reaktorkatastrophe von Tscher-nobyl machte sie über das Zeich-nen Entdeckungen, die sie nicht mehr losließen. Sie dokumentierte verformte Beine, Fühler und Flü-gel, außergewöhnliche Farbmus-ter oder bizarre Auswüchse. Ihre vorsichtigen Schlüsse fanden eine wissenschaftliche Bestätigung: Be-sonders die Niedrigstrahlung verur-sacht genetische Schäden, die erst in späteren Generationen sichtbar werden. Am 28. Oktober 2015 er-hielt Cornelia Hesse-Honegger für ihr aufklärerisches Werk den Nuc-lear-Free-Future-Award.
Sa 30. Januar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Eifelgeist
Von Martin HeindelRegie: der Autor Musik: HaarmannMit: Nico Holonics, Jonas Baeck, Janina Stopper, Natalie Spinell, Jonathan Dümcke, Peter Zumstein, Oliver Stritzel u.a.Produktion: WDR 2013
Zwei Jungs. Zwei Mädels. Eine Mountainbike-Tour durch die Eifel. Erst taucht ein merkwürdiger Typ auf einem uralten Fahrrad auf, der ›das Tor‹ sucht. Dann zieht Nebel auf. Karte und Übersicht gehen ver-loren, Handys spielen verrückt. Fal-sche Richtungsangaben von dege-nerierten Dörfl ern führen zu noch mehr Irrwegen und einem Sturz. Ein Streit spaltet die Gruppe, und am Abend kommt nur ein Teil von ihnen im Hotel an. Der andere Teil verbringt die Nacht in einem verlas-senen Bunker. Im Traum erscheint einem der Mädchen ein Amerika-ner, der behauptet, sein Name sei Ernest Hemingway, »And the year is 1944 ...«
So 31. Januar 20.05 Uhr
Freistil
Bodies under attack Eine Reise durch die Welt der Körpermodifi zierung
Von Elodie PascalRegie: Elisabeth PutzProduktion: NDR/RBB 2014
Seit Urzeiten verändern Menschen ihr Äußeres durch Haare schnei-den, Nägel lackieren oder Ohren durchstechen. Die einen lassen sich die Brüste oder Lippen vergrößern, die anderen mögen Tätowierungen, Piercings, Implantate. Die Techni-ken sind vielseitig – und alt. Alle wurden abgeleitet von ritualisierten Formen des Körperschmückens, wie es bei Ureinwohnern vieler Länder lange Zeit Brauch war und noch ist. Der Neuropsychologe Erich Kasten spricht jedoch von einer Umkehrbewegung: »In den Ursprungsländern gibt es immer weniger Leute, die Tattoos haben. Während es bei uns umgekehrt ei-nen Trend gibt, der da heißt: Zurück zur Natur.«
›Heteroptera‹: Erst durch die Zeichnungen deformierter
Wanzen (siehe Rückenschild) von Cornelia Hesse-Honegger
wurde die Wissenschaft aufmerksam
Raf (Nico Holonics, links im Bild) und
Mobbl (Jonathan Dümcke) in dem Krimi ›Eifelgeist‹
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DEUTSCHLANDFUNK
FEBRUAR 2016DADA6. und 12. Februar
Dienstag19.15 UhrFeature
2. Februar
Im GegenwindVon Caspar DohmenDer weltweite Kampf um Lohn und bessere Arbeitsbedingungen
DLF 2016
9. Februar
LibyenVon Bettina RühlEine Reise in den Abgrund
DLF/SWR 2016
16. Februar
Was kostet die Demokratie?Von Tom SchimmeckDie Koch-Brüder und der Wahlkampf in den USA
DLF 2016
23. Februar
Bürgermeister mit zwei PässenVon Claudia Heissenberg Wie der Marokkaner Ahmed Aboutaleb Rotterdam regiert
DLF 2016
Dienstag20.10 UhrHörspiel
2. Februar
MurmelVon Dieter Roth1974 schrieb der Aktions-künstler Dieter Roth ein Theaterstück, das mit einem einzigen Wort auskommt: Murmel. Grace Yoon hat da-raus ein Hörspiel gemacht.
DKultur/SWR 2014
9. Februar
Orbis auditus – Das LautlexikonEine akustische Encyclopä-die der GeräuschkunstVon Andreas AmmerDie erste Hörspielarbeit von Andreas Ammer wurde 1990 ›Hörspiel des Jahres‹“.
BR 1990
16. Februar
Die Bewirtschaftung von RandgruppenVon Stefan WeiglWie wird aus einem Obdach-losen ein Symbol sozialer Avantgarde?
WDR 2011
23. Februar
WanderwörterVon Christian GeisslerChristian Geisslers Hörspiel-schaffen umfasst ein halbes Jahrhundert. ›Wanderwör-ter‹ entstand aus dem Nach-lass des 2008 verstorbenen Schriftstellers.
SWR 2001
Freitag20.10 UhrFeature
5. Februar
Bella FrommVon Nea Matzen/Jan Ehlert Sie war eine der ersten bürgerlichen Society-Reporterinnen in Berlin, das amerikanische Exil machte sie zu einer wichtigen politi-schen Autorin.
DLF 2016
12. Februar
Wir fordern die Erweiterung und Eroberung aller unserer SinneVon Joachim BütheZum 100. Geburtstag von Dada: Ein Porträt des Universalgelehrten und genialen Dilettanten Raoul HausmannDLF 2014
19. Februar
Jozi-StoriesVon Gaby Mayr/Günther Beyer»Jozi ist meine Muse«, sagt die Künstlerin Billie Zangewa über Johannes-burg. ›Jozi‹ ist freilich eine herbe Göttin der Kunst.
DLF/SWR 2016
26. Februar
Dandy und DichterVon Rosvita KrauszFritz J. Raddatz war einer der widersprüchlichsten Intellektuellen seiner Gene-ration. Vor einem Jahr ging er freiwillig aus dem Leben.
DLF 2016
Samstag0.05 UhrMitternachts-krimi
6. Februar
Memoiren eines ButlersVon Bernd GrashoffEine Paraderolle für Theo Lingen: der traditionsbe-wusste Butler Limerick, der amerikanischen Rüpel-Gangstern Benimm beibringt.
BR 1963
13. Februar
Horn durch BrustVon Christian HusselKripo-Azubi Zweier klärt den Mordfall Brückner auf, SOKO ›Rhinozeros‹ wird aktiv
DKultur 2015
20. Februar
Falsch verbundenVon Lucille FletcherDer 1943 urgesendete Radioklassiker wurde 1948 von Anatole Litvack mit Barbara Stanwyck verfi lmt und erfuhr mehrere deut-sche Hörspiel-Adaptionen.
SRF 1954
27. Februar
BierleichenVon Roland WeisDas Motiv für eine aktuelle Mordserie rund um ein Brauhaus könnte in der Badischen Revolution wurzeln.
SWR 2015
Samstag20.05 UhrHörspiel
6. Februar
Gadji Beri # 2016DADA-Radio-Oper Von wittmann/zeitblom100 Jahre nach dem Cabaret Voltaire in Zürich konfron-tiert Gadji Beri # 2016 die heutige Lebenswirklichkeit mit DADA.
DLF/NDR/SWR/WDR 2016
13. Februar
Hörspiel des Monats
Im Anschluss:Das HörspielmagazinBerichte, Informationen und Gespräche zum Hörspiel
20. Februar
Die Aspern-BriefeVon M. E. JenkinsHörspiel nach der Novelle von Henry James um bislang unveröffentlichte Briefe und Gedichte des berühmten verstorbenen Autors Jeffrey Aspern.
HR 1960
Sonntag20.05 UhrFreistil
7. Februar
»O Captain! My Captain!«Von Florian Felix Weyh Empathisch, tolerant oder einfach nur die besten Kumpel: Wir casten uns die tollsten Lehrer.
DLF 2016
14. Februar
Marsianer in Grover’s Mill! Von Roland SökerManipulation, Experiment oder Gewinngaranten:Die wunderbare Welt der Medienfakes
DLF 2013
21. Februar
Totally wiredVon Dörte Wustrack und Jennyffer PuhleI’m a cyborg – is that ok? Über die Verschmelzung von Mensch und Maschine
DLF 2016
28. Februar
Die sieben Leben der Marina Abramovic Von Nina HellenkemperOder: der Körper als Kunstwerk
WDR/NDR/RBB 2014
Hugo Ball im kubistischen
Kostüm: ›Gadij Beri‹, 6. Februar
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016 Di 2. Februar 19.15 Uhr
Das Feature
Im GegenwindDer weltweite Kampf um Lohn und bessere Arbeitsbedingungen
Von Caspar DohmenProduktion: DLF 2016
Gewerkschaften, die historisch eine wichtige Rolle bei der Einführung fundamentaler Sozial- und Ar-beitsrechte spielten, sind heute fast überall schwach. Der Internationale Währungsfonds sieht eine zentrale Ursache der zunehmenden sozia-len Ungleichheit in der Schwäche der Gewerkschaften. Was sind die Ursachen des Niedergangs? Auf der Suche nach Antworten hat der Autor drei überzeugte Gewerk-schafter getroffen: in Pakistan, El Salvador und in Deutschland. Ihre Geschichten zeigen, wie und wa-rum der Kampf um Arbeitnehmer-rechte weltweit immer schwieriger wird. Wer sich organisiert, verliert mancherorts seine Arbeit, landet auf schwarzen Listen oder riskiert sogar sein Leben. Selbst in Europa gibt es Rückschritte.
Di 2. Februar 20.10 Uhr
Hörspiel _ 44'11
Murmel
Von Dieter RothBearbeitung, Komposition und Regie: Grace YoonChor-Dirigat: Rupert Huber und Grace YoonMit: Martin Engler, Meike Schmitz, Hans Peter Hallwachs u.a.Chor: Capella Vocale MünchenProduktion: DKultur/SWR 2014
›Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel (...).‹ 1974 schrieb der Aktionskünstler Die-ter Roth ein Theaterstück, das auf 176 Seiten mit einem einzigen Wort auskommt: Murmel. Minimalis-mus pur. Die Performance-Künst-lerin Grace Yoon hat das ›langwei-ligste Theaterstück der Welt‹ fürs Radio adaptiert. Dabei lotet sie die Überbleibsel einer sinnentleerten Sprache aus und entfaltet aus sechs Buchstaben ein neues Universum.
Grace Yoon, 1952 in Korea geboren, lebt und arbeitet seit 1975 in Deutschland. Autorin, Regisseurin, Komponistin, Performance-Künstlerin.
Fr 5. Februar 20.10 Uhr
Das Feature
Bella Fromm Von der ersten bürgerlichen Society-Reporterin zur politischen Exilantin
Von Nea Matzen und Jan EhlertRegie: Thomas WolfertzProduktion: DLF 2016
Zwar lebte die jüdische Journalis-tin Bella Fromm bis 1938 in Berlin, wo sie als bestens vernetzte Gesell-schaftsreporterin reüssierte. Viel bekannter wurde sie allerdings in den USA. Als Exilantin verfasste sie ein Tagebuch, in dem sie den Aufstieg der Nationalsozialisten schilderte. »Blood and Banquets. A Berlin Social Diary« avancierte 1943 zum New-York-Times-Bestsel-ler und war ein wichtiger Bestand-teil der Anti-Nazi-Propaganda der Roosevelt-Regierung, die für den Kriegseintritt gegen Deutschland warb. Die Entstehungsgeschichte die-ses Buchs wirft zugleich ein völlig neues Licht auf die politische Arbeit der Exilanten in den 1940er-Jahren. Das Feature erzählt eine Lebens-geschichte voller überraschender Wenden und liefert ungewöhnliche Einblicke in die jüngere Pressege-schichte.
Sa 6. Februar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Memoiren eines Butlers
Von Bernd GrashoffRegie: Heinz-Günter StammMit: Theo Lingen, Peter Pasetti, Gustav Knuth, Martin Benrath, Hanne Wieder, Norbert Kappen, Hans Clarin u.a.Produktion: BR 1963
Die Prohibition in den USA bie-tet dem Gangsterboss Jackie Ma-lastasia die Chance zu einem Rie-sencoup. Der hat Lord Benmore zwölf Millionen Dollar für dessen königlich-schottische Brennerei- Pri vilegien und sämtliche Whisky- Vorräte seines Landes gezahlt. Doch seine Lordschaft hat das Geld im Nu verspielt und sieht nur noch einen Ausweg: dem Amerikaner das Fa-milienschloss samt Butler zu über-eignen – und sich selbst dem Was-ser. Mit dem neuen Besitzer und seinem Gefolge ziehen derbe Töne und rohe Sitten in die altehrwürdi-gen Gemäuer ein. Doch Butler Li-merick bringt den Herren Ganoven zunächst einmal Manieren bei.
Sa 6. Februar 20.05 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 60'
Gadji Beri # 2016DADA-Radio-Oper
Von wittmann/zeitblomMit: Dirk von Lotzow, Jule Böwe, Trystan Pütter u.a.Musiker: Jochen Arbeit, Achim FärberProduktion: DLF/NDR/SWR/WDR 2016
100 Jahre nach dem legendären Er-öffnungsabend des Cabaret Voltaire in Zürich konfrontiert ›Gadji Beri # 2016‹ die heutige Lebenswirk-lichkeit mit DADA. Gegenwärtige Kunstrevolten, Rebellionen gegen den Sinn, Utopien zur Rettung der missbrauchten Sprache, das Be-leuchten ›alternativloser‹ Produkti-onsprozesse und konsumistischer Freizeitzwänge sowie das Aufde-cken und Umdeuten leerer Signi-fikanten in Politik, Werbung und Kriegsrethorik: Homo oeconomi-cus meets ›gadji beri bimba glandri-di lonni cadori.‹ In der alltäglichen Geräuschkulisse der heutigen Welt findet sich das Material für diese Radio-Oper.
So 7. Februar 20.05 Uhr
Freistil
»O Captain! My Captain!« Wir casten uns die tollsten Lehrer
Von Florian Felix WeyhRegie: Philippe BruehlProduktion: DLF 2016
Wegen der Schulpflicht sind Lehrer wie Gefängniswärter: Ihr Ruf ist mi-serabel, man hat sie sich nicht ausge-sucht. Von schlechten Lehrern kann jeder berichten, von ungerechten Machtmenschen, Langweilern und desinteressierten Bildungsvollzugs-beamten. Wir aber drehen den Spieß um und casten uns die tollsten Leh-rer. Was macht sie aus? Ihre Empathie und Toleranz bis hin zur Kumpelhaf-tigkeit, wie es sich Schüler ersehnen? Die Fähigkeit, Kinder reibungslos zu einem Superschulabschluss zu lot-sen, wie es Eltern vorschwebt? Doch vielleicht finden wir den allertollsten Lehrer gar nicht in der Schulzeit, son-dern daneben oder danach. Vielleicht ist er Fahr-, Reit-, Yogalehrer oder er lehrt an der Universität des Lebens.
» Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Dada sagt. Wie wird man
berühmt? Indem man Dada sagt.
Aus ›Gadji Beri # 2016. DADA-Radio-Oper‹
Bella Fromm: Von der ersten bürgerlichen
Society-Reporterin zur politischen Exilantin ©B
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Di 9. Februar 19.15 Uhr
Das Feature
LibyenEine Reise in den Abgrund
Von Bettina RühlProduktion: DLF/SWR 2016 In Libyen verhalfen die NATO und einige arabische Staaten vor vier Jah-ren bewaffneten Milizen zu einem Sieg über den langjährigen Diktator Muammar al-Gaddafi. Doch was ein Systemwechsel werden sollte, führte zu permanentem Bürger-krieg und zum Kollaps von Gesell-schaft, Staat und Wirtschaft. Das Land ist zerfallen, zwei Regierun-gen ringen um die Vorherrschaft. Konkurrierende Milizen, darunter der Islamische Staat, kämpfen um Einflussgebiete. Ökonomische, eth-nische und ideologische Interessen sind dabei kaum unterscheidbar. Für die Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger. Wie bewältigen sie überhaupt noch ihren Alltag in einem kollabierten Staat, einer kol-labierten Wirtschaft? Wen machen sie für das Chaos verantwortlich, von wem erhoffen sie sich Hilfe?
Di 9. Februar 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
Orbis auditus – Das LautlexikonEine akustische Encyclopädie der Geräuschkunst
Von Andreas AmmerRealisation: Andreas Ammer und Carl-Ludwig Reichert Mit: Sabina Trooger, Eberhard Adamzig, Detlef Kügow u.aProduktion: BR 1990
Früher wurde den Schulkindern das ›A" und das "We(h)‹ eingetrichtert und eingeprügelt. Mit spielerischen Methoden hingegen legt uns Andreas Ammer das Erlernen seines ›Lautle-xikons‹ ans Herz. Das wusste auch die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste Frankfurt/Main zu würdigen, als sie ›Orbis au-ditus‹ zum Hörspiel des Jahres 1990 kürte. Ammer, der als Ablaufform das ABC wählt, überrascht seine Hö-rer zwischen Informativem aus der Geschichte der Lautdichtung immer wieder mit cabaretartigen Einlagen und Kuriosem.
Fr 12. Februar 20.10 Uhr
Das Feature
Wir fordern die Erweiterung und Eroberung aller unserer SinneDer Universalgelehrte und geniale Dilettant Raoul Hausmann
Von Joachim BütheRegie: Axel PleuserProduktion: DLF 2014
Am Anfang war Dada. Doch August Sander ordnet Raoul Hausmann in seinem Bildatlas ›Menschen des 20. Jahrhunderts‹ nicht den Künst-lern zu, sondern den Technikern und Erfindern. Nach Dada wendet sich Hausmann der Optophonetik zu, seiner Theorie der Umwandlung von optischen in akustische Signale und wieder zurück. Um dies errei-chen zu können, wird Hausmann zum Künstleringenieur. Zwei Pa-tente sind auf seinen Namen ange-meldet. Diese Wandlung, bei der die dadaistischen Prinzipien der Montage und Collage nicht verloren gehen, macht ihn zu einem der Vor-läufer heutiger Medienkunst. Im Exil lassen sich die technischen Ex-perimente nicht weiterführen und Hausmann wendet sich jetzt der Fotografie zu.
Sa 13. Februar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Horn durch Brust
Von Christian HusselRegie: Wolfgang RindfleischMit: Steffen Scheumann, Martin Seifert, Inka Löwenberg, Katharina Stojan, Jörg Schüttauf u.a. Produktion: DKultur 2015
Kripo-Azubi Zweier lernt fliegen. Im Leichtflugzeug erreicht ihn die Nachricht, dass der Wirt vom ›Gol-denen Hecht‹ ermordet wurde. Mit seinem Fluglehrer landet Zweier vor dem Lokal. Michael Brückner, 46, kam durch einen Genickbruch zu Tode. Post mortem wurde ihm der Stoßzahn einer Breitmaulkuh durch die Brust geschlagen. Als im 25 Kilometer entfernten Dietberg ei-ner echten Nashorntrophäe die Hörner geklaut werden, wird klar: Dies sind weder Zu- noch Einzelfälle. Seit Län-gerem werden in Europa präparier-te Nashörner gestohlen und für viel Geld verkauft. Europol hat bereits die SOKO ›Rhinozeros‹ gebildet.
Sa 13. Februar 20.05 Uhr
Hörspiel
Hörspiel des Monats
Den konkreten Hörspieltitel und die Themen des Hörspielmagazins finden Sie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Jahres.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst
Catherine Stoyan während der Produktion zu
›Horn durch Brust‹
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So 14. Februar 20.05 Uhr
Freistil
Marsianer in Grover’s Mill!Die wundersame Welt der Medienfakes
Von Roland SökerRegie: Uta ReitzProduktion: DLF 2013
Halloween 1938 trauten die ameri-kanischen Radiohörer ihren Ohren kaum: Live berichtete ein Reporter von der Landung eines Flugobjektes vom Mars. Mit der Radioadaption von H.G. Wells ›Krieg der Welten‹ war Orson Welles im noch neuen Medium Radio ein ›Fake‹ gelungen. Nicht nur das Radio brachte solche Fälschungen hervor. Ob vermeint-liche Hitler-Tagebücher, gefälschte Celebrity-Interviews oder Beweise für irakische Atomwaffen, die es nie gab – die Mediengeschichte kennt viele Fakes. Sie sind gewinnbrin-gend, dienen der politischen Mani-pulation oder sind künstlerisches Experiment. Doch können wir im digitalen Zeitalter noch zwischen Fakes und Fakten unterscheiden? Oder verhindern soziale Netzwerke die Verbreitung von Medienfakes?
» Der gelungene Fake, die gelungene Fälschung ist die Fälschung, die ich nicht als solche bemerke und die ich als Realität
genieße und als Realität erfahre. Die wahre Fälschung ist die Fälschung,
an die alle glauben.
Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler in ›Marsianer in Grover’s Mill!‹
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Das Feature
Was kostet die Demokratie?Die Koch-Brüder und der Wahlkampf in den USA
Von Tom SchimmeckProduktion: DLF 2016
Niemand mischt massiver in der US-Politik mit als Charles und David Koch – je gut 40 Milliarden Dollar schwer. Sie investieren in ihnen genehme Politiker und Kam-pagnen, finanzieren Think Tanks und Institute und gründen neuar-tige Organisationen. Der Koch-ge-steuerte Verein ›Freedom Works‹ soll im Wahljahr 2016 über einen Propa ganda-Etat von 889 Millionen Dollar verfügen. ›Americans for Prosperity‹, von den Kochs finan-ziert, unterhält Gliederungen in fast allen Bundesstaaten.
Die Koch-Brüder herrschen über den Großkonzern Koch Indust-ries, der Papierfabriken, Pipelines und Raffinerien betreibt. Politisch stehen sie am rechten Rand der Repu blikaner. Sie agitieren gegen ›Obamacare‹, für weitere Steuer-senkungen und bestreiten den Kli-mawandel.
Di 16. Februar 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 46'15
Die Bewirtschaftung von Randgruppen
Von Stefan WeiglRegie: Thomas WolfertzMit: Steffen Scheumann, Christoph Bach, Hedi Kriegeskotte u.aProduktion: WDR 2011
Wie wird aus einem Obdachlosen ein Symbol sozialer Avantgarde? Und wie funktioniert Management, das sich selbst zum Gegenstand hat? Andi, ein empathischer ›Ver-änderungsagent‹ mit ›unterwegs erworbenen Marketingkompeten-zen‹, sucht nach einer sinnvollen Möglichkeit, sich über Onlinenetz-werke sozial zu engagieren. Er trifft auf Peter, einen ›altehrwürdigen Traditionsbettler‹, dessen Traum es ist, einer kriminellen Bande anzugehören. Peter lässt sich von Andi zu einer gemeinsamen Inter-net-Spendenaktion mit Videobot-schaften hinreißen, durch die Peter sich ›finanziell weiterentwickeln‹ soll, um sich ›bis zum Bandenmit-glied zu managen‹.
Stefan Weigl, 1962 geboren, schreibt Hörspiele, Prosa, Drehbücher.
Fr 19. Februar 20.10 Uhr
Das Feature
Jozi-StoriesDas Johannesburg der Künstler
Von Gaby Mayr und Günther BeyerRegie: Fabian von FreierProduktion: DLF/SWR 2016
»Die Stadt ist meine Muse«, sagt die Künstlerin Billie Zangewa, die aus Malawi nach Johannesburg kam. Doch immer noch bildet die Apartheid den Hintergrund künst-lerischer Reflexion in Jo’burg, Kosename Jozi. Ivan Vladislavic – Schriftsteller mit irisch-kroati-schen Wurzeln – siedelt seine Ge-schichten unter den kleinen weißen Leuten im Stadtteil Troyeville an. Niq Mhlongo schreibt über Soweto, da ist er aufgewachsen. Lebohang Kganyes Fotocollagen erzählen vom Rassismus beschädigte Familienge-schichten. Ihr Kollege Muntu Vila-kazi zeigt die Welt der schwarzen Aufsteiger. Und William Kentridge? Der vielleicht bekannteste Künstler aus Jo’burg ist selten zu Hause. Die Autoren trafen ihn – in Amsterdam.
Sa 20. Februar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 33'50
Falsch verbunden
Von Lucille Fletcher Aus dem Englischen von: Heinz Liepmann Regie: Kurt Bürgin Mit: Brigitte Horney, Adolf Spalinger, Hans Berg, Diana Elisabeth Teutenberg, Tilli Breidenbach u.a. Produktion: SRF 1954
Die bettlägerige Leona Stevenson aus New York will eigentlich nur ihren Mann anrufen. Doch sie wird falsch verbunden – und Zeugin, wie zwei Männer einen Mord planen: Eine Frau soll noch in dieser Nacht sterben. Das muss Leona unbedingt verhindern! Doch ganz gleich, ob sie beim Störungsdienst oder bei der Vermittlung anruft – niemand kann ihr helfen, immer wird sie weitergeleitet, und bei der Polizei glaubt man ihr nicht. Schlimmer noch: Allmählich ahnt Leona Ste-venson, dass sie selbst das Opfer dieses Mordkomplotts werden soll.
Sa 20. Februar 20.05 Uhr
Hörspiel _ 74'48
Die Aspern-Briefe
Von M.E. JenkinsHörspiel nach der Novelle von Henry JamesAus dem Englischen von: Marianne de Barde und R. v. MarcardRegie: Fränze RoloffMit: Brigitte König, Erika Dannhoff, Alf Marholm u.a.Produktion: HR 1960
Ein Journalist, der sich der Litera-turwissenschaft verschrieben hat, macht es sich zur Aufgabe, das Werk des verstorbenen viktorianischen Autors Aspern zu erforschen. Dabei stößt er auf einen Hinweis, dass es unveröffentlichte Gedichte von As-pern geben könnte, welche dessen ehemalige Geliebte unter Verwah-rung hält. Der Ich-Erzähler begibt sich als Untermieter unter einem Vorwand in den Palast und macht sich auf die Suche. Er bemüht sich, das Vertrauen der hochbetagten Vermieterin und deren Tochter zu erlangen, auf dass sie ihm freiwil-lig den Nachlass aushändigen mö-gen. Die Tochter scheint in der Tat dazu bereit, unter einer Bedingung, die selbst dem journalistisch abge-brühten Ich-Erzähler die Sprache verschlägt.
›Jozi-Stories‹: William Kentridges
Atelier in Johannesburg
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So 21. Februar 20.05 Uhr
Freistil
Totally wiredI’m a cyborg – is that ok?
Von Dörte Wustrack und Jennyffer PuhleRegie: Philippe BruehlProduktion: DLF 2016
Darth Vader, Data und Sa-mantha-Cyborgs: Androide oder in-telligente Betriebssysteme kennen wir aus der Popkultur. Doch auch in der Realität verschmelzen Mensch und Maschine immer mehr: Es gibt digitalisierte Google Glasses, Holo Lenses, Apple Watches oder computergestützte Sprachassis-tenten. Menschen tragen Herz-schrittmacher, digitale Hör- oder Neuroprothesen. Biohacker, Body-modder und Performancekünst-ler implantieren sich RFID-Chips oder Elektromagneten, um sich als Mensch-Maschine-Hybride zu testen. Durch Kampfsoldaten mit Exoskeletten oder selbstautomati-sierte Waffensysteme verschwindet der Mensch als Akteur des Krieges. Ist das Zeitalter des Menschen zu Ende? Wohin geht die Reise? Was sind unsere Aufgaben dabei?
Di 23. Februar 19.15 Uhr
Das Feature
Bürgermeister mit zwei Pässen Wie der Marokkaner Ahmed Aboutaleb Rotterdam regiert
Von Claudia HeissenbergProduktion: DLF 2016
Die Wahl war eine Sensation: Im Januar 2009 übernahm der gebür-tige Marokkaner Ahmed Aboutaleb das höchste Amt in Rotterdam. Die zweitgrößte Stadt der Nieder-lande, in der fast die Hälfte der 600.000 Einwohner Ausländer sind, gilt als eine Hochburg der Rechten. Die rechtspopulistische Partei ›Lebenswertes Rotterdam‹ bezeichnete damals den neuen Bürgermeister auch prompt als den falschen Mann an der Spitze einer Stadt. Für viele Migranten hingegen ist der Sozialdemokrat und strenge Muslim der lebende Beweis, dass auch Einwanderer in den Nieder-landen Karriere machen können. Für andere ist er ein Überläufer und Verräter, einer, der vergessen hat, wo er herkommt.
Di 23. Februar 20.10 Uhr
Hörspiel _ 42'10
Wanderwörter
Von Christian GeisslerRegie: Ulrich LampenMit: Christian Geissler, Christian Redl, Marc Oliver Bögel u.a.Produktion: SWR 2001
Als Christian Geissler im Novem-ber 1998 zu danken hatte für den Kunstpreis des Landes Nieder-sachsen, sagte er zum Schluss: »Ich heiße meine Wörter gehen/Wörter wandern wohin/wer wan-dert wer weiß.« Jetzt sind diese drei Zeilen in ihrer Ausarbeitung zu ei-nem Hörweg geworden, zu einem Schneeweg im südöstlichen Polen. Im Winter unterwegs ist ein alter Mensch. Er sucht im Wüstenweiß nach einem Halt, er sucht nach Worten, er rätselt. Von Schritt zu Schritt wird er feindlich beobach-tet, auch zärtlich. Er stolpert und staunt. Ihn begleiten, klar und treu, Arbeitserinnerungen aus 50 Jahren Arbeit.
Christian Geissler (1928 – 2008), sein Werk umfasst Romane, Gedichte, politische Publizistik, Fernsehspiele und Hörspiele.
Fr 26. Februar 20.10 Uhr
Das Feature
Dandy und DichterErinnerungen an Fritz J. Raddatz
Von Rosvita KrauszRegie: Burkhard ReinartzProduktion: DLF 2016
Fritz J. Raddatz war der wider-sprüchlichste deutsche Intellektu-elle seiner Generation: so gebildet wie geistreich, so streitbar wie um-stritten. Geboren 1931 in Berlin, war er von 1960 bis 1969 stellvertreten-der Leiter des Rowohlt Verlages, von 1977 bis 1985 Feuilletonchef der ZEIT, von 1969 bis 2011 Vorsitzen-der der Kurt-Tucholsky-Stiftung. Die bekanntesten Bücher von ihm sind seine beiden Tagebuchbände. Ohne Rücksicht auf Verluste teilt er darin aus. Oft mit einem Einschlag ins Komische, Übertreibende und rigoros Selbstironische. Sein letz-tes Buch hat er noch drei Wochen vor seinem Tod in Hamburg vorge-stellt, elegant und wortgewaltig wie immer. Für viele war sein selbst ge-wählter Tod ein großer Schock.
Sa 27. Februar 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Bierleichen
Von Roland WeisBearbeitung und Regie: Tobias KrebsMit: Hede Beck, Oliver Wnuk, Tilo Prückner u.a. Produktion: SWR 2015
Der Journalist Alfred übernimmt den Auftrag, eine Firmenchronik der Rothaus-Brauerei zu schreiben. Dazu wühlt er sich durch einen zentnerschweren Karton mit alten Unterlagen aus dem 19. Jahrhun-dert, die der Betriebsrentner Böck-ler gesammelt hat. Merkwürdig, dass Böckler gerade dann in einem Braukessel ertrinkt. Was suchte er am Wochenende im Brauhaus? Als in seinem Umfeld weitere Men-schen auf mysteriöse Weise ster-ben oder verschwinden, klingelt die Polizei den verkaterten Alfred jeden Morgen aus dem Bett, weil er jedes Mal ihr Hauptverdächtiger ist. Alfred hingegen fragt sich, ob das Motiv für die Mordserie nicht vielleicht in den Dokumenten zur Badischen Revolution zu finden ist.
So 28. Februar 20.05 Uhr
Freistil
Die sieben Leben der Marina AbramovicOder: der Körper als Kunstwerk
Von Nina HellenkemperRegie: Nikolai von KoslowskiProduktion: WDR/NDR/RBB 2014
Ikone, Grenzgängerin, Radikale: Die serbische Performancekünst-lerin Marina Abramovic fürchtet in ihren spektakulären Aktionen weder Schmerz noch Tod. Auch Lady Gaga zählt zu ihren Schüle-rinnen. Abramovic geißelte sich mit Peitschen, Feuer, Eis oder gab Besuchern eine geladene Pistole zur freien Verfügung. Bis heute prägt die maximale Spannung, die sie zwischen sich und dem Publikum erzeugt, ihre Arbeit. Als erste leben-de Künstlerin holte sie 850 000 Be-sucher ins Museum of Modern Art. 2014 gründete sie in Hudson/New York das Marina Abramovic Institu-te: Dort müssen Besucher mindes-tens sechs Stunden bleiben, um im weißen Laborkittel – ohne Uhr und Handy – die »Abramovic Methode« zu erlernen.
›Dandy und Dichter‹ Fritz J. Raddatz
(Aufnahme von 2010)
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Dienstag19.15 UhrFeature
1. März
www.anticapitalist.ruVon Antje LeetzJunge Linke in Russland
DLF 2016
8. März
Die Geschichte ist nicht zu EndeVon Tita GaehmeSzenen einer russisch-deutschen Ehe
DLF 2016
15. März
»Wir sind Profi s für Versöh-nung und Verständigung«Von Volker DittrichSchriftsteller auf dem Balkan
DLF 2016
22. März
Diese Wunde SizilienVon Roman Herzog und Heike BrunkhorstDrei Frauen und ihre Insel
DLF/ORF 2016
29. März
Zwei Seiten der ErinnerungVon Volker DittrichDie Brüder Edgar und Manfred Hilsenrath
DLF 2011
Dienstag20.10 UhrHörspiel
1. März
Hugo Wolf und drei Grazien, letzter AktVon Gerhard RühmSprechstück für fünf Stimmen über das tragische Finale eines Komponisten-lebens – ausgezeichnet mit dem Karl-Sczuka-Preis 2015.
WDR 2015
8. März
Die ScheuneVon Albrecht PankninDas Hörspiel führt durch skurrile Klangwelten und surreale Soundkulissen – ein Geist auf der Suche nach Erlösung.
Autorenproduktion/DLF 2016
15. März
Dream JockeyVon Wolfgang BauerEin Talkmaster sitzt im Studio, um sich die Träume seiner Anrufer erzählen zu lassen – Unterhaltung als Nightmare.
ORF/BR 1998
22. März
MetamorphosenVon Florian Goldberg/Heike Tauch Die Geschichte von fünf Musikern aus verschiede-nen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren.
DLF 2015
29. März
Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernenVon Peter BichselHörcollage – Peter Bichsel führt durch ein Geschich-tenhaus, in dem auf jedem Stockwerk jemand wohnt.
SRF 2015
Freitag20.10 UhrFeature
4. März
Reading, Thinking, LookingVon Janko Hanushevsky»Ich bin angetrieben von einer tiefen Neugier, was es heißt, ein Mensch zu sein.« Begegnung mit Siri Hustved
DLF/BR 2016
11. März
Oskar und Günter auf der ParkbankVon Małgorzata ŻerweGünter Grass aus polnischer Sicht: höfl ich, reichlich unentspannt. Und jetzt auch in Bronze.
DLF 2016
18. März
»Während ein Federball durch den blassblauen Himmel fl iegt«Von Roland KochWie beginnt eigentlich eine Schriftstellerbiografi e, und wie endet sie? Roland Koch im Gespräch mit Dieter Wellershoff u.a. DLF 2016
25. März
Das Lagerfeuer der Nation ist aus oder: Was kommt nach der Glotze?Von Oliver BuschekDie Zeiten des gemeinsa-men TV-Erlebnisses sind vorbei. Heute schaut jede Generation für sich.
DLF 2016
Samstag0.05 UhrMitternachts-krimi
5. März
Der Joker (1/2)Von Edgar WallaceIn dem einzigen ARD-Hörspiel nach Motiven von Edgar Wallace spricht Horst Frank die Hauptrolle des Chiefi nspector Higgins.
SWF 1988
12. März
Der Joker (2/2)Von Edgar WallaceDer „große Unbekannte“ erpresst und mordet sich durch die Londoner Unter-welt. An den Tatorten hinter-lässt er stets eine Spielkarte: den Joker.
SWF 1988
19. März
Keine Sekunde SchanzeVon Benjamin QuabeckIn ihrem dritten Radioaben-teuer beißen sich die zwei Ruhrpott-Brüder am Musik-produzenten ProCent die Zähne aus. In seiner Rolle: ›Ärzte‹-Bassist Rodrigo Gonzalez. WDR 2015
26. März
Das schlimmste aller VerbrechenVon Gilbert Keith ChestertonWarum bezichtigt Baron Musgrave seinen eigenen Sohn einer üblen Schandtat? Pater Browns detektivischer Argwohn ist geweckt.
SFB 1997
Samstag20.05 UhrHörspiel
5. März
Hörspiel des Monats
Im Anschluss:Das HörspielmagazinBerichte, Gespräche und Informationen zum Hörspiel in Deutschland und in aller Welt.
12. März
Jetzund kömpt die Nacht herbey – Ansichten aus dem Leben und Sterben des Immanuel Kant Von W. G. Sebald Das einzige Drehbuch, das Sebald geschrieben hat – aber dieser Film wurde nie gedreht. WDR 2015
19. März
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids BriggeVon Rainer Maria RilkeRilkes ›Brigge‹ gilt heute ne-ben Prousts ›Recherche‹ und dem ›Ulysses‹ von Joyce als Wegbereiter des modernen Romans.
SWR 2015
Sonntag20.05 UhrFreistil
6. März
Showroom GesichtVon Burkhard Reinartz Nackt und doch maskiert: Bühne des Lebens und Tarnkappe zugleich
DLF 2016
13. März
It’s Monk Time Von Tom NogaDie irre Geschichte einer amerikanischen Beatband in der deutschen Provinz
DLF 2013
20. März
Die GewinnerOder: Vom Verlieren Von Martin Becker und Tabea SoergelEin Gewinnspiel im Selbstversuch
DLF 2016
27. März
Rasender StillstandVon Gabriele Knetsch und Tanja Zieger Was kommt nach dem globalen Geschwindig-keitsrausch?
BR 2015
DEUTSCHLANDFUNK
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›Das Lagerfeuer der Nation ist aus‹:
Fernsehen früher und heute, 25. März
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URSENDUNGHörspiel
›Die Scheune‹
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deutschlandfunk.de
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Di 1. März 19.15 Uhr
Das Feature
WWW.ANTICAPITALIST.RUJunge Linke in Russland
Von Antje LeetzProduktion: DLF 2016
Seit dem Zerfall der UdSSR sind die Revolution von 1917, Marx und Sozialismus in Russland passé – dachte die Autorin. Aber ein leiser Zweifel blieb: Sie traf Menschen, die den Untergang der Sowjetunion bedauerten. Der Kapitalismus sei ungerecht und unsozial. Bei man-chen Jugendlichen entdeckte sie als Modezeichen den roten Stern. Von Linken aber vernahm sie nichts. Als sie aber vor Kurzem auf YouTube sah, wie eine junge Frau auf dem Pe-tersburger Newski-Prospekt die ›In-ternationale‹ sang, horchte sie auf: Da muss es noch etwas geben. Also ist die Idee von sozialer Gerechtig-keit in Russland doch nicht gestor-ben. In Moskau, Petersburg und Nischni Nowgorod traf sie auf eine junge linke Generation, die sich zu Marx, Trotzki und modernen sozia-listischen Alternativen bekennt.
Di 1. März 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
Hugo Wolf und drei Grazien, letzter Akt
Von Gerhard RühmRegie: der AutorMit: Gerhard Rühm und Monika LichtenfeldProduktion: WDR 2015
Hugo Wolf verbrachte seine letzten Jahre in der Niederösterreichischen Landesirrenanstalt. Das tragische Finale eines Komponistenlebens, in dessen Verlauf es drei intensive Liebesbeziehungen gab: mit Vally Franck, mit Melanie Köchert-Lang und mit der Sängerin Frida Zerny. Diese biografische Konstellation wäre andernorts die Basis für ein Melodram oder realistisch-psycho-logisierendes Hörspiel. Nicht so beim Pionier des intermedialen Spiels mit Texten. Gerhard Rühm überträgt sein lang gehegtes Vor-haben eines Sprechstücks für fünf Stimmen, von denen jede nur Wör-ter mit einem der Vokale U, O, A, E oder I spricht, auf die Situation des späten Hugo Wolf.
Gerhard Rühm wurde für das Stück mit dem Karl-Sczuka-Preis 2015 ausgezeichnet.
Fr 4. März 20.10 Uhr
Das Feature
Reading, Thinking, LookingEine Begegnung mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt
Von Janko HanushevskyRegie: MerzougaProduktion: DLF/BR 2016
Wie sehen, wie erinnern, wie fühlen wir? Es sind existenzielle Fragen, denen sich die Schriftstel-lerin Siri Hustvedt in ihrem essay-istischen Werk widmet. Sie hat sich mit Neurowissenschaften, Philoso-phie, Psychoanalyse und Bildender Kunst auseinandergesetzt. Sie kul-tiviert den Status der Außenseite-rin, die zwischen den Disziplinen steht. Hustvedt wurde 1955 in einer Kleinstadt in Minnesota geboren, als Tochter einer Immigrantin aus Norwegen und eines norwegischen Amerikaners. »Wir haben dazuge-hört und irgendwie auch nicht.« Als junge Frau entflieht sie nach New York. Dort lernt sie den unbekann-ten Dichter Paul Auster kennen, mit dem sie seit über 30 Jahren verheira-tet ist. Warum sie schreibt? »Ich bin angetrieben von einer lebenslangen Neugier, auf das, was es heißt, ein Mensch zu sein.«
Sa 5. März 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 45'10
Der Joker (1/2)
Von Edgar WallaceBearbeitung: Florian PauerRegie: Rolf DienewaldMusik: Max SteinerMit: Horst Frank, Brigitte Frank, Wolfgang Reinsch, Ingeborg Steiert, Walter Laugwitz u.a.Produktion: SWF 1988
Unter dem Decknamen ›Joker‹ ter-rorisiert ein Erpresser die Londoner Unterwelt. Sobald ein Ding gedreht wird, fordert er unter Mordandro-hung 90 % der Beute. Ein halbes Dutzend Gauner fielen ihm schon zum Opfer. Sir John, Chiefinspec-tor Higgins und Superintendent Barbara Lane von Scotland Yard wissen nur: Der geheimnisvolle Unbekannte fährt einen schwarzen Jaguar, hinterlässt bei seinen Mor-dopfern eine Jolly-Joker-Karte und muss einen Mittelsmann haben, über den er immer als erster von den Raubzügen der Gauner erfährt. Während Higgins und Barbara nach dem Joker suchen, hat er sie längst gefunden ...
Sa 5. März 20.05 Uhr
Hörspiel
Hörspiel des Monats
Den konkreten Hörspieltitel und die Themen des Hörspielmagazins finden Sie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Jahres.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst
So 6. März 20.05 Uhr
Freistil
Showroom GesichtBühne des Lebens und Tarnkappe
Von Burkhard ReinartzRegie: der AutorProduktion: DLF 2016
Das Allererste, worauf Menschen achten, ist das Gesicht des Gegen-übers. Es erzählt die Geschichte seines Inhabers, spiegelt oft sein Temperament und seine Gefühle. Der menschliche Körper ist durch Kleidung verborgen, das Gesicht dagegen direkt sichtbar. Wie eine Gallionsfigur trägt der Mensch es vor sich her. Die anderen haben im Alltag jederzeit optischen Zugriff und beurteilen Menschen nach dem Ausdruck ihres Gesichtes. Die Kon-sumgesellschaft produziert im mer neue Gesichter als Identifikations-fiktionen: schön, perfekt, sympa-thisch. Das Gesicht ist der nack-teste Ort des Körpers und zugleich der maskierteste: Bühne des Lebens und Tarnkappe zugleich.
» Erst durch den Blick eines anderen, werde ich ich selbst.
Siri Hustvedt
Siri Hustvedt:
›Reading, Thinking, Looking‹
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2016 Di 8. März 19.15 Uhr
Das Feature
Die Geschichte ist nicht zu EndeSzenen einer russisch-deutschen Ehe
Von Tita GaehmeProduktion: DLF 2016
Im hohen Alter reist der deutsche Ar-chitekt Reimar K. mit Freunden nach Russland, sie bauen in Pskow ein Kin-derheim. Ein Geschenk an die Stadt. Er betrachtet es als Wiedergutma-chung, als Aktion der Versöhnung. Er wollte als Freund in das Land zurück-kommen, in das er als 18-Jähriger mit der Wehrmacht einmarschiert war, in dem er russische Kriegsgefangen-schaft erlebte. Aus der Arbeitsbezie-hung mit der Dolmetscherin Swetla-na F. entwickelte sich eine Liebe, eine Ehe. Swetlana lebt nun seit 2008 in Deutschland. Seitdem wächst ihre Abneigung gegen »das Deutsche«. Sie besteht auf ihrer Wahrnehmung des Missverhältnisses zwischen der russisch erlittenen Gewalt und der deutschen Akzeptanz von eigener Schuld.
Di 8. März 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Die Scheune
Von Albrecht PankninRegie: Der AutorProduktion: Autorenproduktion im Auftrag von DLF 2016
In seinem neuen Hörspiel schickt der Berliner Hörspielmacher Al-brecht Panknin einen Geist, eine verlorene Seele auf die Suche nach Erlösung. Gemeinsam mit dem Protagonisten verlässt der Hörer die vertraute Erde und taucht ein in eine fremde, fantastische Welt. Das Hör-spiel führt durch skurrile Klang-welten und surreale Soundkulissen stetig rückwärts bis zum Anfang der Geschichte zurück. Es ist eine Expedition in das Unbewusste und der Versuch, im Chaos die eigene Geschichte wiederzufinden und zu behaupten. Albrecht Panknin arbeitet als Komponist und Hörspielmacher in Berlin.
Fr 11. März 20.10 Uhr
Das Feature
Oskar und Günter auf der ParkbankGrass’ letzte Besuche in Gdańsk
Von Małgorzata ŻerweRegie: David Zane MairowitzProduktion: DLF 2016
Ein stiller Platz in einem Wohn-viertel von Gdańsk. Am Rand eine Bronzebank sitzt Oskar Matzerath, der Blechtrommler. Lange hat er vergeblich auf seinen Meister ge-wartet. Zuerst wollte Grass nicht in Bronze gegossen werden. Dann, als seine SS-Zugehörigkeit bekannt geworden war, wollten die Gdańsker Grass nicht mehr. Obwohl: Die deutschen Touristen kommen auch wegen Grass nach Danzig. Im Ok-tober 2015 nimmt er tatsächlich ne-ben Oskar Platz. Małgorzata Żerwe ist gespannt, was dann passiert. Sie beobachtet die Bank seit Jahren aus ihrem Küchenfenster und begleite-te Günter Grass als Reporterin von Radio Gdańsk, wann immer er in den letzten 15 Jahren vor seinem Tod in seiner Geburtsstadt auftauchte.
Sa 12. März 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 49'05
Der Joker (2/2)
Von Edgar WallaceBearbeitung: Florian PauerRegie: Rolf DienewaldMusik: Max SteinerMit: Horst Frank, Brigitte Frank, Wolfgang Reinsch, Ingeborg Steiert, Josef Meinertzhagen u.a.Produktion: SWF 1988
Auf der Jagd nach dem ›Joker‹ ver-folgen Chiefinspector Higgins und Superintendent Barbara Lane meh-rere Spuren. Eine führt zum Nacht-club ›Montmartre‹, in dem sich die Unterwelt trifft. Zum Beispiel Tom Silkwood, der einen ganz großen Coup plant. Eine andere Spur führt zum Sanatorium ›Home of Peace‹, dessen Angestellter Josua Harras ermordet wurde und dessen Insas-se Theodor Goldman mehr zu wis-sen scheint, als er vorgibt. Auf der Suche nach dem schwarzen Jaguar kommt Chiefinspector Higgins zu einer baufälligen Hochgarage. Viel-leicht kann ihm der alte Garagenbe-sitzer Tanner weiterhelfen.
Sa 12. März 20.05 Uhr
Hörspiel _ 53'
Jetzund kömpt die Nacht herbey Ansichten aus dem Leben und Sterben des Immanuel Kant
Von W.G. SebaldRegie: Claudia Johanna LeistMit: Michael Schenk, Martin Reinke, Matthias Bundschuh u.a.Produktion: WDR 2015
W.G. Sebald, Meister der dokumen-tarischen Fiktion, wirft in ›Jetzund kömpt die Nacht herbey‹ Schlaglich-ter auf das Leben und Sterben des Philosophen Immanuel Kant. Es ist ein Blick hinter die Kulissen – die Kulissen des großen Werks, der großen Gedanken und ihrer Zeit-losigkeit. Denn Kant, Inbegriff des kritischen Denkens und der reinen Vernunft, kämpft in Sebalds Stück Zeit seines Lebens gegen die eigene Vergänglichkeit. Dabei wird unter Sebalds Blick die Schwäche und die Angst vor dem körperlichen Verfall gerade zur treibenden Kraft des Denkens.
So 13. März 20.05 Uhr
Freistil
It’s Monk Time Die irre Geschichte einer amerikanischen Beatband in der deutschen Provinz
Von Tom NogaRegie: Uta ReitzProduktion: DLF 2013
In den 1960er-Jahren gründe-ten in der Bundesrepublik fünf musikbegeisterte ehemalige GIs eine Beatband. Die Monks trugen, dem Bandnamen entsprechend, Mönchskutten und auf den Köpfen Tonsuren. Sie spielten eine Art Mi-nimal-Beat: ein bisschen Dada und ganz viel Punk, obwohl der noch gar nicht erfunden war. Ihre Musik klang komplex wie Free Jazz und repetitiv wie die späteren deutschen Elektroniker. Doch damit passten sie kaum in die Provinz zwischen Flensburg und Garmisch. Nach ei-nem Jahr löste die Band sich auf. Ihr Einfluss auf die deutsche Popmusik ist jedoch nicht zu unterschätzen. Der Autor sprach mit drei noch le-benden ›Mönchen‹ und zahlreichen Musikern, die sich bis heute auf die Monks berufen.
» Ich bin jetzt 75. Die sollen Geduld haben. Eines Tages bin ich nicht mehr da, und dann
können sie mich auf die Bank stellen … Die fiktiven Gestalten sind immer stärker
als die realen.
Günter Grass 2002 über das Ansinnen des Bildhauers, ihn in Bronze zu gießen und neben Oskar Mazerath auf die
Danziger Bronze-Parkbank zu setzen.
Warten auf Günter: Oskar Matzerath
wartet in Danzig auf seinen Schöpfer
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» Ich kann dich sehen, zwischen den Welten bei den Sternen. Deinen Welten, deinen Sternen!
Zitat aus ›Die Scheune‹
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Di 15. März 19.15 Uhr
Das Feature
»Wir sind Profis für Versöhnung und Verständigung«Schriftsteller auf dem Balkan
Von Volker DittrichProduktion: DLF 2016
Auf dem Balkan entstehen seit ei-nigen Jahren viele Initiativen von Autorinnen und Autoren, um den Austausch zwischen den ehemals verfeindeten Nationen zu fördern. Die erste »verbotene Balkan-Liebe« begannen der albanische Intendant und Stückeschreiber Jeton Neziraj aus Priština im Kosovo und der ser-bische Autor Saša Ilić, beide gebo-ren 1972. Seit 2011 organisieren die beiden Autoren das Internationale Literaturfestival ›Polip‹ in Prishtina im Kosovo, zu dem sie Autorinnen und Autoren aus allen Balkanlän-dern einladen. 2010 wurde in Split ein ›Writer in Residence Programm‹ aufgelegt, zu dem als erster Stipen-diat ein serbischer Autor nach Kroa-tien eingeladen wurde. Inzwischen gibt es solche Austauschprogram-me auch in Sarajewo, Belgrad, Priš-tina und Tirana.
Di 15. März 20.10 Uhr
Hörspiel _ 44'24
Dream Jockey
Von Wolfgang BauerRegie: Götz FritschMit: Wolfram Berger, Mercedes Echerer, Wolfgang Böck u.a.Produktion: ORF/BR 1998
»1981 war ich einmal Gast in ei-ner nächtlichen Radio-Talkshow in San Francisco. Es war ein kleiner Privatsender mit minimaler Ein-schaltquote (…). Der Talkmaster saß zwischen Bergen von Schallplatten und Bierdosen und beantwortete die gelegentlichen Anrufe, die alle Gebiete des Lebens betrafen, eher unwirsch ... Mag sein, dass dies eine Stimmungserinnerung war, die mich zum ›Dream Jockey‹ inspi-rierte …« (W. Bauer) Ein Talkmaster sitzt im Studio, um sich die Träume seiner Anrufer erzählen zu lassen. Diesmal jedoch ist den Erzählange-boten weder mit Routine noch mit der üblichen Kaltschnäuzigkeit bei-zukommen. Der Redakteur gerät in einen Albtraum. Eine Mediensatire, Groteske, eine Komödie?
Wolfgang Bauer (1941 – 2005) schrieb Theaterstücke, Hörspiele, Prosa.
Fr 18. März 20.10 Uhr
Das Feature
»Während ein Federball durch den blassblauen Himmel fliegt«Anfangen zu schreiben und zum Ende kommen
Von Roland KochRegie: Claudia KattanekProduktion: DLF 2016
Wolfgang Utschick wurde nach sei-nem Suhrkamp-Debüt 1979 Logen-schließer am Theater. Dort hat er eine Überlebensecke gefunden und fühlt sich endlich frei. Wie beginnt eigentlich eine Schriftstellerbiogra-fie, und wie endet sie? So wie man einen Text anfängt und beendet? Fünf Autoren berichten über ihre persönlichen Lebens- und Schreib-entwürfe. Welche Sehnsüchte und Fantasien sind mit dem Autorenda-sein verbunden? Was verändert sich durch äußere Einflüsse und Misser-folge? Mit Wolfgang Utschick, Lia-ne Dirks, Dieter Wellershoff, Jochen Schimmang und Christof Hamann.
Sa 19. März 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 44'10
Keine Sekunde Schanze
Von Benjamin QuabeckRegie: der AutorMit: Marlon Kittel, Sören Grajek, Lena Fassbender, Aydo Abay, Rodrigo Gonzalez u.a.Musik: Lee BuddahProduktion: WDR 2015
Scheiße bauen, Freunde treffen, Drogen nehmen: Sieht alles nicht so toll aus für die Brüder Thorsten und Dennis aus Gelsenkirchen. Aber jetzt haben die beiden Kleinkrimi-nellen einen Plan, wie sie doch noch groß rauskommen. Sie machen sich auf nach Hamburg, wo sie Dennis' lang ersehnte Karriere als Gangs-ter-Rapper in Gang bringen wollen. Kann ja nicht so schwer sein mit Thorsten als Manager. Aber schon in Dortmund beginnen die Proble-me: Fahrer Avil ist komplett out of order. Als sie endlich doch noch in Hamburg ankommen und bei dem zwielichtigen Produzenten ProCent vorstellig werden, wird aus den Pro-blemen das reinste Chaos.
Sa 19. März 20.05 Uhr
Hörspiel _ 97'57
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Von Rainer Maria RilkeRegie: Iris DrögekampKomposition: Thomas WeberMit: Jens Harzer, Victoria von Trauttmansdorff, Wolf Dietrich Sprenger u.a.Produktion: SWR 2015
In Rilkes ›Brigge‹ gibt es weder eine Handlung noch einen klassi-schen Erzähler: In der Form eines Tagebuchs reiht sich assoziativ ver-knüpft eine Folge von Prosadich-tungen, die zwischen Erinnerung, Beschreibung, Erzählung und Re-flexion stehen. Aus ihnen schält sich schattenhaft die Figur eines 28-jährigen Dänen. Als letzter Spross eines alten Adelsgeschlechts versucht er, heimat- wie besitzlos, in Paris seine Existenz als Dichter zu begründen. Die Hörspielfassung arbeitet bewusst mit einem hohen Kürzungsfaktor. Im Zentrum ste-hen die Stadterfahrung und das sich in Sprache und Form auflösende Ich als Signatur moderner Erfahrung.
So 20. März 20.05 Uhr
Freistil
Die GewinnerOder: Vom Verlieren
Von Martin Becker und Tabea SoergelRegie: Susanne KringsProduktion: DLF 2016
Wir wollen ständig gewinnen. Wenn wir zum Schnäppchenpreis einkaufen, den günstigsten Versi-cherungstarif finden, den Urlaub billiger buchen als der Nachbar – dann stehen wir auf der Gewinner-seite. Obwohl man doch weiß, dass auf jeden Gewinner mindestens ein Verlierer kommt. Ein Gewinnspiel im Selbstversuch: Mit etwas Geld wollen die Autoren selbst zocken. Parallel kommen ein Spielwissen-schaftler und ein Suchtberater zu Wort. Dazu: Geschichten aus den höllischen Spielparadiesen und dem Lottogewinner-Zimmer. Aber geht es uns wirklich ums Gewinnen – oder um den Weg dorthin?
Uwe Seeler 1966 beim Siegestor gegen Spanien
im WM-Gruppenspiel: ›Die Gewinner‹
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2016 Di 22. März 19.15 Uhr
Das Feature
Diese Wunde SizilienDrei Frauen und ihre Insel
Von Heike Brunkhorst und Roman HerzogProduktion: DLF/ORF 2016
Sizilien: Himmel und Hölle zu-gleich. Für viele Bewohnerinnen ist das Lebensgefühl durch eine Hassliebe geprägt: Letizia Battaglia (* 1935) fotografiert seit Jahrzehnten die Opfer der Mafia. Emma Dante (* 1967) macht weltweit gefeiertes, groteskes Theater im sizilianischen Dialekt. Und Veronica D’Agostino (* 1987) spielt sizilianische Rebel-linnen. Drei Frauen, drei Generati-onen, ein Gefühl: eine Ambivalenz zu ihrer Heimat Sizilien. Sie alle wollen versuchen, eine andere Re-alität der Insel zum Vorschein zu bringen, eine Realität, die die tie-fen Wunden Siziliens zeigt und die Schönheit neben der Brutalität ent-deckt. Sie sprechen von ihrer Arbeit und ihrem Leben, dem, was Sizilien so anziehend wie abstoßend macht.
Di 22. März 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
Metamorphosen
Von Florian Goldberg und Heike TauchRegie: Heike TauchKomposition: Cathy MillikenMit: Daniel Montoya, Clarisse Cossais, Yuho Yamashita u.a. Produktion: DLF 2015
Max Oppenheimers Gemälde ›Das Klingler-Quartett‹ von 1917 zeigt das weltberühmte Quartett als ein Ineinander verschränkter Hände und Instrumente. Es zeigt den be-sonderen Moment, in dem Schön-heit entsteht – über alle nationalen, religiösen oder kulturellen Grenzen hinweg. Ein fragiler Moment: Da-mals endete er mit dem Ersten Welt-krieg. Das Quartett, das aus Staats-bürgern einander nun bekriegender Nationen bestand, musste sich auf-lösen. Ähnlich verschränkt wie die Hände auf dem Gemälde sind in ›Metamorphosen‹ die Geschichten von fünf Musikern aus verschiede-nen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren.
» Mein Vater war Pianist.
Er spielte den ganzen Tag. Er stand auf,
ging ans Klavier, spielte zwölf Stunden und ging
dann ins Bett. Bis zu seinem Tod.
So war das.
Zitat aus ›Metamorphosen‹
Fotografin Letizia Battaglia und ihr Kampf
gegen die Mafia: ›Diese Wunde Sizilien‹
Heike Tauch führt Regie in:
›Metamorphosen‹
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So 27. März 20.05 Uhr
Freistil
Rasender StillstandWas kommt nach dem globalen Geschwindigkeitsrausch?
Von Gabriele Knetsch und Tanja ZiegerRegie: die AutorinnenProduktion: BR 2015
Unsere Welt dreht sich immer schneller. Am Arbeitsplatz kom-munizieren wir weltweit, rufen Informationen ab und reagieren meist sofort. Das Arbeitspensum steigt, der Termindruck, der Stress. Die durchschnittliche Aufmerk-samkeitsspanne ist auf wenige Mi-nuten gesunken, echtes Nichtstun ist auch in der Freizeit schwer zu verwirklichen. Wie lange können wir mit dem selbst gemachten Tem-po noch Schritt halten? Kommt uns so das selbstbestimmte Leben abhanden? Welche Folgen haben zu schnelle Entscheidungen in Wis-senschaft, Medizin, Finanzwesen, Politik? Führt der rasende Fortschritt zwangsweise auch zu lähmendem Stillstand? Kontrolliert irgendjemand diesen Geschwindigkeitsrausch und: Was kommt danach?
Di 29. März 19.05 Uhr
Das Feature
Zwei Seiten der ErinnerungDie Brüder Edgar und Manfred Hilsenrath
Von Volker DittrichProduktion: DLF 2011
Edgar und Manfred Hilsenrath, ge-boren 1926 und 1929, aufgewach-sen in Halle a. d. Saale, emigrierten 1938 mit der Mutter zum Großvater in die Bukowina. 1941 wurden sie ins Getto Moghilev-Podolsk depor-tiert, 1944 von der Sowjetarmee befreit. Edgar schlägt sich nach Palästina durch, Manfred gelangt 1946 mit der Mutter nach Lyon zum Vater. Edgar trifft dort 1947 ein. Manfred will studieren und In-genieur werden, Edgar Schriftstel-ler. Doch der Vater zwingt beide in den Kürschnerberuf. 1950 und 1951 wandern die Brüder in die USA aus. Manfred arbeitet für die amerika-nische Raumforschung. Edgar lebt vor allem in der Vergangenheit, die er in seinen Romanen bearbeitet. Edgar wohnt seit 1975 in Berlin, Manfred seit 15 Jahren in Arkansas.
Di 29. März 20.10 Uhr
Hörspiel _ 43'
Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen
Von Peter BichselRegie: Päivi StalderKomposition: Elia RedigerMit: Peter Bichsel, Lotti Happle, Anja Schärer u.a.Produktion: SRF 2015
Als seine ersten 21 Geschichten, die teilweise nicht länger als eine Druckseite sind, 1964 erschienen, wurde der 29-jährige Peter Bichsel auf einen Schlag zur literarischen Sensation. Als subtiler Beobach-ter ohne erkennbare Neugier be-schreibt er den Alltag der kleinen Leute und breitet eine Reihe schein-bar idyllischer Alltagssituationen aus. Doch hinter dieser Idylle, im Verborgenen, lauern die Einsam-keit und die immerwährende Unfä-higkeit zur zwischenmenschlichen Kommunikation. In der Hörcollage ›Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen‹ führt uns Peter Bichsel durch ein Ge-schichtenhaus, in dem auf jedem Stockwerk ›jemand wohnt‹.
Fr 25. März 20.10 Uhr
Das Feature
Das Lagerfeuer der Nation ist ausoder: Was kommt nach der Glotze?
Von Oliver BuschekRegie: Hannah GeorgiProduktion: DLF 2016
In den 80er-Jahren erreichten große Unterhaltungsshows wie ›Wetten, dass …?‹ 20 Millionen Zuschauer. Und heute? Nicht nur das Dickicht an Digitalkanälen ist kaum noch zu durchdringen. Auch erreichen Self-made-Stars wie der Psychologiestu-dent Florian Mundt alias ›LeFloid‹ auf YouTube ein Millionenpubli-kum, das für das klassische Fern-sehen bereits als verloren gilt. Ihre unterschiedlichen Medienerfah-rungen spalten die Generationen, Jung und Alt sitzt schon lange nicht mehr am gleichen Lagerfeuer. Er-zählt wird das Feature anhand von Porträts dreier sehr unterschied-licher Fernsehmacher, die wir bei ihrer täglichen Arbeit begleiten.
Sa 26. März 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 49'
Das schlimmste Verbrechen
Von Gilbert Keith ChestertonRegie: Jutta SchnirchGelesen von: Martin SeifertProduktion: SFB 1997
Pater Brown hat gleich zwei gute Gründe, sich über die Charakter-festigkeit eines gewissen James Musgrave Gedanken zu machen. Zum einen bittet ihn sein Freund, der Rechtsanwalt Granby, um die Einschätzung, ob man dem jun-gen Hauptmann bedenkenlos ein beträchtliches Darlehen bewilli-gen könne; zum anderen will sich Browns Nichte Betty mit James verloben, scheint nun aber unsicher geworden zu sein. Der Priester und der Anwalt beschließen, den alten Baron Musgrave auf seinem Schloss an der Küste von Northumberland aufzusuchen und sich bei ihm über seinen Sohn zu erkundigen. Über das Verhalten des alten Exzentri-kers werden sich Brown und Granby sehr wundern ...
Florian Mundt alias LeFloid in:
›Das Lagerfeuer der Nation ist aus‹
Pater Brown klärt auch
›das schlimmste Verbrechen‹ auf
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Freitag20.10 UhrFeature
1. April
Voices of AmericaVon Lou BrowersEin Versichungsagent ruft an, eine junge Frau läuft los – Ergebnis 50 Jahre später: Das Archiv Oral History of American Music.
DLF 2016
8. April
Rückspiegel, Speicher und LoopsVon Martin ZeynEine akustische Reise auf den Tonspuren der Künstlerin, Musikerin und Hörspielmacherin Michaela Melián
DLF 2016
15. April
Madgermanes. Die Dauerdemo von MaputoVon Kai-Uwe KohlschmidtSeit 25 Jahren demonstrieren sie in Maputo, Woche für Woche, für etwas, was ihnen von Rechts wegen zusteht. Sie sind einfach zu deutsch.
DLF 2016
22. April
Die Zehnte Muse Das Gras in Shakespeares GartenVon David Zaine MairowitzShakespeares Sonette sind zu schön, um bei klarem Ver stand erdichtet zu sein. Ein Paläontologe ist sich da her sicher: Der Dichter hat gekifft.DLF 2009
29. April
Mehr als Schmerz und Kommerz Neue Töne im Musical Von Rainer LinkFrüher war Musiktheater mal politisch – eine Tradition, an die das moderne Musical wieder anknüpfen möchte.
DLF 2016
Samstag0.05 UhrMitternachts-krimi
2. April
DelayVon Bodo TraberPlötzlich ist Flug IWA 303 vom Radar verschwunden. Wo sind Crew und Passagie-re abgeblieben?
WDR 2015
9. April
Der VerbrecherVon Jim ThompsonEine reißerische Story in der Lokalpresse über den Mord an einer 16-Jährigen fördert es zutage: In dieser kleinen Stadt ist gar nichts in Ordnung!
WDR 1995
16. April
Rolltreppen ins NichtsVon Hans DelbruckMysteriöse Vorgänge auf einer Großbaustelle: Ein verschwundener Bauleiter, fehlende Pläne und Hin-weise auf einen Mord
DKultur 2016
23. April
Als der hohe Rabbi Löw den Golem erschufVon Waltraud LewinDie jüdische Mystik erzählt von der Erschaffung des ers-ten künstlichen Lebewesens, das den Menschen Angst und Schrecken einjagt.
DS Kultur 1991
30. April
Science-FictionR.U.R. – Rossums Universal RobotsVon Karel ČapekIn Čapeks Stück von 1921 begreifen die Maschinen ihre Überlegenheit gegen-über den Menschen und zetteln eine Revolte an. BR/RIAS 1978
Samstag20.05 UhrHörspiel
2. April
Hörspiel des Monats
Im Anschluss:Das HörspielmagazinBerichte, Informationen und Gespräche zum Hörspiel
9. April
Dunkle Erbschaft, tiefer BayouVon Hans Magnus EnzensbergerFritz Schröder-Jahn führte Regie bei diesem Hörspiel-klassiker mit Hans Lietzau, Inge Meysel u.a.
NDR 1961
16. April
AlleestraßeVon Roland E. KochEine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet der 60er- und 70er-Jahre.
DLF 2016
23. April
Lear, KönigVon William ShakespeareMit Bernhard Minetti, Tina Engel, Sabine Sinjen, Maria Hartmann, Ulrich Wildgruber u.a.
SFB/SWF 1982
Sonntag20.05 UhrFreistil
3. April
Zwei Seiten Leben. Drei Trauerredner.Von Michael LissekEin Totentheater – Wenn aus Leben Text wird
DKultur/SWR 2013
10. April
Zauber-App und UnkenzeheVon Philipp JusimVon modernen Hexen und einem boomenden Geschäft
DLF 2013
17. April
LebensluftVon Susanne Kuttler und Christina PannhausenÜber den Atem
DLF 2016
24. April
Talking Games Von Raphael SmarzochStreifzüge durch virtuelles Terrain
NDR/WDR 2015 In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Dienstag19.15 UhrFeature
5. April
Risse im BetonVon Ruth JungGeschichten vom wach-senden Widerstand gegen Großprojekte in Frankreich
DLF 2016
12. April
»Der Wandel geht vom Süden aus«Von Joachim Palutzki›Podemos‹ und der Geist der politischen Veränderung in Valencia
DLF 2016
19. April
High in UruguayVon Karl-Ludolf Hübener Wie Montevideo den Drogenkrieg beenden will
WDR/DLF 2016
26. April
Die ›angebliche‹ Indianer-verfolgung in Paraguay Aus dem Archiv des Aus-wärtigen AmtesVon Gaby Weber
DLF 2016
Dienstag20.10 UhrHörspiel
5. April
Rückspiegel, Speicher und VogelzugVon Sibylle LewitscharoffIn einer psychiatrischen Ein-richtung werden – nicht nur akustisch – die Gegensätze der Patientenwelt und der der Ärzte und Pfl egekräfte offenbar.SWR 2015
12. April
Zeit ist ein spitzer KreisVon Herta Müller39 Text-Bild-Collagen der Literaturnobel-Preisträgerin.Mit Herta Müller und Michael LentzIm Anschluss ein Gespräch mit Michael Lentz
BR 2014
19. April
Die Nächsten BestenEin familiäres PhantasmaVon Dunja ArnaszusDunja Arnaszus erzählt, wie Zufälligkeit und Fliehkraft der Lebensgestaltung auf das System Familie wirken.
NDR 2010
26. April
KomaVon Alex GarlandAus der Reihe der Hörspiele von Regiestudenten, die in Kooperation mit dem Deutschlandfunk entstehen
DLF/Schauspielschule Ernst-Busch 2014
DEUTSCHLANDFUNK
APRIL 2016
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Regisseurin
Judith Lorentz:
›Rolltreppen ins
Nichts‹, 16. April
URSENDUNGHörspiel ›Alleestraße‹
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deutschlandfunk.de
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Fr 1. April 20.10 Uhr
Das Feature
Voices of AmericaVivian Perlis und das Archiv Oral History of American Music
Von Lou BrowersProduktion: DLF 2016
1956 arbeitet die 20-jährige Vivian Perlis in der Musikbibliothek der Yale University, als sie einen Anruf bekommt: Jemand bietet der Biblio-thek Dokumente aus dem Nachlass von Charles Yves an. Es ist der Ver-sicherungsagent des Komponisten. Vivian Perlis marschiert sofort mit einem Aufnahmegerät los – und legt damit den Grundstein für das Oral History Archiv über Amerika-nische Musik. Seit 60 Jahren sam-meln Perlis und ihre Mitarbeiter nun Interviews – darunter Duke Ellington und George Gershwin, Count Basie, Aaron Copland, Leo-nard Bernstein, John Cage, Steve Reich ... Das OHAM ist ein Mosaik aus Stimmen, die alle von Musik beseelt sind – wie Vivian Perlis, die Gründerin.
Sa 2. April 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Delay
Von Bodo TraberRegie: Petra FeldhoffMit: Cathlen Gawlich, Arnd Klawitter, Oliver Stritzel, Matthias Ponnier u.a. Produktion: WDR 2015
Plötzlich ist Flug IWA 303 aus Chicago via Boston vom Radar des Zielflughafens Stockholm-Arlanda verschwunden! Ist die Maschine entführt worden? Ist sie in den At-lantik gestürzt? Der Anthropologe Richard Mathiesen stellt eine weite-re, unglaubliche Theorie auf: Könn-te es nicht sein, dass das Flugzeug in eine andere Dimension katapul-tiert wurde? – Tatsächlich finden sich Flugkapitän Paul Andersson und seine 87 Passagiere in einer albtraumhaften Welt wieder, in der Europa von riesigen Vulkanen und Lavameeren beherrscht wird und in dessen Zentrum sich ein gigan-tischer Krater befindet. Sie ähnelt verblüffend einem Ort, der in der abendländischen Mythologie be-schrieben wird: der Hölle.
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›Voices of America‹: George Gershwin
Sa 2. April 20.05 Uhr
Hörspiel
Hörspiel des Monats
Den konkreten Hörspieltitel und die Themen des Hörspielmagazins finden Sie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Jahres.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst.
So 3. April 20.05 Uhr
Freistil
Zwei Seiten Leben. Drei Trauer-redner. Ein Totentheater
Von Michael LissekRegie: der AutorProduktion: DKultur/SWR 2013
Das Leben ist kurz, und lang ist der Tod. Ob während des Lebens Mittei-lenswertes geschehen ist, darüber entscheiden am Ende die Hinter-bliebenen und ihre Sprachfähigkeit sowie der Trauerredner und seine Befragungs-, Schreib- und Perfor-mancetechnik. Aus Leben wird Text: seltsame Metamorphose. Mi-chael Lissek porträtiert drei Trauer-redner und -rednerinnen, begleitet sie zu Bestattungen und zu Hinter-bliebenen und lässt sie Trauerreden auf sich selbst halten. Es wird viel gesungen, eine Menge Luft geat-met, Yoga gemacht und an keiner Stelle geweint. Aus Totentheater wird Radio.
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2016 Di 5. April 19.15 Uhr
Das Feature
Risse im Beton Geschichten vom wachsenden Widerstand gegen Großprojekte in Frankreich
Von Ruth JungProduktion: DLF 2016
ZAD, eigentlich das Kürzel für ›Zone d’amenagement différé‹: ausgewiese-nes Baugebiet, steht auch für ›Zone à défendre‹: zu verteidigender Raum. Eine wachsende Gruppe von Akti-visten, Zadistes genannt, wehrt sich gegen Großprojekte, die als unnütz, überteuert und umweltschädlich er-achtet werden.
Zum Beispiel der geplante Flug-hafen in Notre-Dame-des-Landes. Dort halten Aktivisten das Gelände besetzt und unterstützen die von Zwangsenteignung betroffenen Bau ern. Erste Teilerfolge gaben ihnen Recht. Trotzdem soll das Protestlager 2016 geräumt und die Bauarbeiten fortgesetzt wer-den. Im ganzen Land wurden die polizeilichen Repressionen ver-stärkt. Am 26. Oktober 2014 starb bei Demonstrationen gegen ein Staudammprojekt in Sivens/Tarn ein Botanikstudent.
Di 5. April 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
Vogelzug
Von Sibylle LewitscharoffRegie: Bernadette SonnenbichlerKomposition: Martina EisenreichMit: Udo Wachtveitl, Martin Rentzsch, Caroline Junghanns u.a.Produktion SWR 2015
Eine psychiatrische Einrichtung: Sie hängt in der kalten Schwebe zwischen einer Anstalt mit von ge-kachelten Bädern widerhallenden Geräuschen und einem moder-nen Gehäuse, das eine infantile Scheinwohligkeit vortäuscht und in dem alle Betreuer fröhlich wie zu Kindern reden. Zwitschernde, kreischende und wie Menschen sprechende Vögel sind gelegentli-che Begleiter der Patienten. Zeigen sie sich, gelingt es den Patienten, von ihrem Irr-Sinn abzulassen. In diesen Momenten sind sie von ei-nem starken freiheitlichen Sehnen erfüllt, das keineswegs verrückt ist. Ihm steht die Welt der Pflegekräfte und Ärzte gegenüber. Sibylle Lewit-scharoff erzählt von der Sehnsucht der Patienten nach einer anderen, befreiten Welt.
Fr 8. April 20.10 Uhr
Das Feature
Rückspiegel, Speicher und Loops Tonspuren der Künstlerin Michaela Melián
Von Martin ZeynProduktion: DLF 2016
Bildende Künstlerin, Hörspielau-torin, Musikerin und Covergirl der legendären Zeitschrift ›Mode und Verzweiflung‹: All das ist oder war Michaela Melián. Ihre Zeichnun-gen, Installationen und Nähmaschi-nenbilder hat sie in Kunstvereinen, Messen und Galerien ausgestellt, für ihr erstes Dokumentarhörspiel ›Föhrenwald‹ erhielt sie gleich den Hörspielpreis der Kriegsblinden, vier Platten hat sie bisher als So-lokünstlerin herausgebracht und mit der Band ›F.S.K.‹ tourt sie seit 35 Jahren. Melián gehört zu einer Generation von Frauen, die noch auf einen männlich dominierten Kunstmarkt traf. Daher auch das Arbeitsinstrument, das viele ihre Bilder unverkennbar macht: die Nähmaschine. Ein Sinnbild für weibliche, untergeordnete Tätigkeit wird bei Melián zur Signatur ihrer künstlerischen Handschrift: Sie zeichnet mit Nadel und Faden.
Sa 9. April 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 53'19
Der Verbrecher
Von Jim ThompsonAus dem Amerikanischen von: Olaf KrämerBearbeitung und Regie: Annette JainskiMit: Ulrich Faulhaber, Lisa Kreutzer, Konstantin Graudus, Peter Fricke, Angelika Bartsch, Rolf Schult, Wolfgang Condrus, Mechthild Großmann u.a.Produktion: WDR 1995
Robert Talbert ist ein schwieriger Junge in einem schwierigen Alter. Aber hat er wirklich die Nachbars-tochter vergewaltigt und erwürgt? Der Staatsanwalt bezweifelt das, die Journalisten des Lokalblattes eben-falls. Der Zeitungsboss allerdings will eine heiße Story. Ein skrupel-loser Zeitungsmann wird auf den Fall angesetzt, und wer sucht, der findet: Duckmäusertum, Hysterie, paranoide Beziehungsgeflechte. Alle sind Täter, jeder ist des Nächsten Opfer. Der Mord an der 16-Jährigen wird zum Spielball psychopathi-scher Kleinbürger.
Sa 9. April 20.05 Uhr
Hörspiel _ 68'
Dunkle Erbschaft, tiefer Bayou
Von Hans Magnus EnzensbergerRegie: Fritz Schröder-JahnMit: Hans Lietzau, Gerda Schöneich, Inge Meysel u.a.Produktion: NDR 1961
Ein französischer Rechtsanwalt aus einer Bostoner Kanzlei kommt eines Abends nach New Orleans. Er soll die eventuellen Erben eines großen Vermögens ausfindig ma-chen, die der romantischen Liebe eines reichen Pflanzers zu einer nicht ganz weißen Kurtisane ent-stammen. Und er findet sie alle, die hässliche und doch so stolze Neu-Engländerin Stephanie, das Amüsiermädchen Anita, den Self-mademan Ralph William, den fa-talistischen Museumswächter, den Fischer, den Jäger, den Lotsen und die pfeifenrauchende alte Frau mit ihrer bewegten Vergangenheit. Sie alle sind Nachkommen jener schö-nen Kurtisane. Aber werden sie auch ihre Erbschaft bekommen?
So 10. April 20.05 Uhr
Freistil
Zauber-App und UnkenzeheModerne Hexen
Von Philipp JusimRegie: Robert Steudtner Produktion: DLF 2013
Seit es Mythen und Märchen gibt, beflügeln Hexen die Vorstellung der Menschen. Nicht nur in deutschen Volksmärchen tauchen sie auf. Die Wirkung der unheimlichen Figur war so stark, dass man vermeint-liche Hexen auch im realen Leben verfolgte. Dieses Image hat sich gewandelt: Das Geschäft mit der Hexerei boomt. Jeder könne He-xenzauber erlernen, behauptet die bekennende Wicca-Hexe Lexa Ro-sean. Den Geldzauber mit grünem Gemüse oder den Liebeszauber mit Erdbeerbowle. Künstler, die Inspiration suchen, und spirituell Bedürftige, die es nach Alternati-ven zur Religion verlangt, nehmen an Hexenseminaren teil. Doch wie steht eigentlich die christliche Kir-che, die die vermeintliche Hexerei jahrhundertelang bekämpft hatte, zu solchen Entwicklungen?
» … es sollte nicht gemütlich werden bei den Konzerten.
Michaela Melián im Interview mit Matthias Reichelt über ihre Band F.S.K.
Künstlerin Michaela Melián
›Rückspiegel, Speicher und Loops‹
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Di 12. April 19.15 Uhr
Das Feature
»Der Wandel geht vom Süden aus« ›Podemos‹ und der Geist der poli-tischen Veränderung in Valencia
Von Joachim PalutzkiProduktion: DLF 2016
Spanien hat ein historisches Wahl-jahr hinter sich. Es scheint, als haben die in der Nachfolge der Protestbewegung ›15 M‹ gegrün-dete Wählerbewegung ›Podemos‹ und die regionalen alternativen Parteigruppierungen zumindest einen Teil ihrer Ziele erreicht: die Einleitung eines grundlegenden Wandels des Zweiparteiensystems und die Abkehr von der ausschließ-lichen Ausrichtung der Politik auf die Sparvorgaben der EU. Wie in Madrid und Barcelona regiert auch in Valencia seit Mai 2015 ein links alternatives Bündnis. Die sich auf basisdemokratische Prinzipien beruf ene Wählerbewegung ›Pode-mos‹ versteht sich dabei als Motor der Bewegung, vor allem aber als Werkzeug zur Durchsetzung ei-ner Politik, die aus den Bürgerver-sammlungen kommen soll.
Di 12. April 20.10 Uhr
Hörspiel _ 24'33
Zeit ist ein spitzer Kreis
Von Herta MüllerRealisation: Michael LentzMit: Herta Müller, Michael LentzProduktion: BR 2014
39 neue, unveröffentlichte Text-Bild- Collagen von Herta Müller bilden das Ausgangsmaterial des Hörstücks. »Ich muss auch da in Kürzestform immer etwas erzäh-len«, so die Autorin über ihre Col-lagen: »Der Rhythmus der Sätze muss da sein. Man muss es laut lesen können, ohne mit der Zun-ge zu stolpern.« Die bedrückende Atmosphäre, die Müllers Romane bestimmt, verdichtet sich in den Collagen auf surreale Weise. Das Hörstück zeichnet den Weg einer Bedrohung nach, der sich ein Ich ausgesetzt sieht. Jemand muss es verleumdet haben, das weiß schon der Wind, über den wiederholt ge-sagt wird, er sei so frisch wie Milch, so alt wie Lehm. Die Kräfte arbeiten im Verborgenen.
Herta Müller erhielt 2009 den Nobelpreis für Literatur.
Anschließend: Sabine Küchler im Ge-spräch mit Michael Lentz zum Hörspiel ›Zeit ist ein spitzer Kreis‹
Fr 15. April 20.10 Uhr
Das Feature
Madgermanes. Die Dauerdemo von Maputo
Von Kai-Uwe KohlschmidtProduktion: DLF 2016
Pedro ist der freundliche Schwarze von Müllrose, Brandenburg. Er hatte Glück: Das erste Mal, als er als Ver-tragsarbeiter aus Mocambique in die DDR kommt, das zweite Mal, als er bleiben durfte. Kosca hatte Pech, und deshalb führt er jetzt die ›Madgerma-nes‹ an. So heißen ›diese Deutschen‹ in Maputo. Woche für Woche de-monstrieren sie in der mocambiqua-nischen Hauptstadt, seit 25 Jahren. 1991, als in Hoyerswerda die Rechten Jagd auf Schwarze machten, kehrten die meisten der fast 20 000 in der DDR angeheuerten Mocambiquaner nach Hause zurück. Und kippten ins Leere. Die Volksrepublik Mocam-bique war im Bürgerkrieg zerfallen. Das Geld, das sie in der DDR verdient hatten, war nicht, wie vereinbart, auf einem Konto gelandet, sondern versi-ckert ... Seitdem stören die ›Madger-manes‹ ihre Landsleute. Sie pochen auf Ansprüche, die keiner versteht. Irgendwie Deutsch.
Sa 16. April 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca 54'
Rolltreppen ins Nichts
Von Hans Delbruck Regie: Judith LorentzProduktion: DKultur 2016
Kultursenator Quickstedt führt stolz Journalisten über seine Bau-stelle, die größte in Europa. Hier bauen die öffentliche Hand und ein Investor aus Hongkong Seite an Seite. »Und wa rum wird hier nicht gearbeitet?«, fragt Lokalreporter Grimm. Quickstedt weiß es nicht und verweist auf Diplom-Ingenieur Schmidtke, doch der ist nicht vor Ort und bleibt auch Tage später unauf-findbar. Maja Scherchen, Volontärin bei der MuseumsBAU, beobachtet, wie sich ein Chinese aus Schmidtkes Büro schleicht, kurze Zeit darauf ist es ausgeräumt. Maja und Grimm be-ginnen mit Nachforschungen, bre-chen nachts in die Museumsbaustel-le ein und finden ein Millionengrab, einen gigantomanischen Pfusch.
Sa 16. April 20.05 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Alleestraße
Von Roland E. KochRegie: Fabian von FreierKomposition: Marion Wörle, Maciej SledzieckiMit: Ulrich NoethenProduktion: DLF 2016
Erinnerungen, Beobachtungssplitter, paradoxe Momentaufnahmen. Eine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet der 60er- und 70er-Jahre. Die Enge, die Sprachlosigkeit einer bürgerlichen Kleinfamilie, die Gewalt in der inner-lich beschädigten Nachkriegsgesell-schaft. Jemand streckt den rechten Arm nach oben. Nichts ist geordnet, nichts chronologisch, von tief unten kommen immer neue Schrecknisse, neue Einzelheiten. Gibt es einen Aus-weg aus dem Raum der Kindheit? Die meisten Aufbrüche führen zurück zur baumlosen ›Alleestraße‹, zum Großvater, der den Faschismus von ganzem Herzen lebt und weitergibt.
Roland E. Koch, geboren 1959, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Sein Werk wurde u.a. mit dem Bettina-von-Arnim- Preis ausgezeichnet.
So 17. April 20.05 Uhr
Freistil
Lebensluft Über den Atem
Von Christina Pannhausen und Susanne KuttlerRegie: Thomas WolfertzProduktion: DLF 2016
»Atemlos durch die Nacht« – so lautet der Titel eines erfolgreichen Schlagers. »Atemlos durch das Le-ben« könnte glatt als Überschrift für unsere Gesellschaft durchge-hen. Alles soll ständig schöner, größer werden, am besten ›atem-beraubend‹ sein – besonders in der Freizeit, bei Events und in der Wer-bung. Atemlosigkeit im alltäglichen Hamsterrad ist indes weniger sexy. Wir kommen zur Welt mit dem ersten Schrei, wenn sich die Lunge zum ersten Mal mit Luft füllt. Am Ende des Lebens hat ein Mensch un-gefähr 500 Millionen Mal ein- und ausgeatmet. Stets begleitet er uns – der Atem. Er offenbart unsere Per-sönlichkeit, sagen Experten. Und kann uns zeigen, wo die Probleme liegen.
» Das Bittere wieder finden und beschreiben, was für eine Arbeit
ist das? Meine Arbeit.
Zitat des Autors Roland E. Koch: ›Alleestraße‹
›Lebensluft‹
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2016 Di 19. April 19.15 Uhr
Das Feature
High in Uruguay Wie Montevideo den Drogenkrieg beenden will
Von Karl Ludolf HübenerProduktion: WDR/DLF 2016
Weltweites Aufsehen erregte Uru-guay mit seinem radikalen Bruch in der Drogenpolitik: Das kleine Land war der weltweit erste Staat, der Cannabis vollständig legalisier-te und damit Korruption, Drogenge-walt, Mafi osi und Geldwäsche den Kampf ansagte. Inzwischen grünt ›Gras‹ auf Balkonen und in Gärten, liefern Grow-Shops speziellen Dün-ger und Gewächshäuser. Eine Can-nabis-Messe lockte Tausende an. Von Kifferparadies war vorschnell die Rede, denn ›High in Uruguay‹ gilt nur für Einheimische. Detail-lierte Richtlinien regulieren den Markt für Cannabis. Kiffer haben die Wahl zwischen Eigenanbau von sechs Marihuana-Pfl anzen, Canna-bis-Clubs oder Apotheken, in der sie den Stoff für ihre Joints, monatlich 40 Gramm pro Person, erstehen können.
Di 19. April 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca. 49'
Die Nächsten BestenEin familiäres Phantasma
Von Dunja ArnaszusKomposition: Gerd BesslerRegie: Christine NagelMit: Nina Petri, Werner Wölbern, Lotte Arnaszus u.a.Produktion: NDR 2010
Anne Westphal entschließt sich, sich selbst überfl üssig zu machen. Die Elektrotechnikerin verlegt ein Netz von Bewegungsmeldern, Licht-schranken und daran gekoppelten Bandansagen in der Wohnung und verlässt ihre Tochter. Der Vater der Familie ist Forschungsreisender in seinem eigenen Orbit. Von seinem Handy erzählt der Bakteriologe all abendlich seiner Tochter zum Ein-schlafen Science-Fiction-Geschich-ten, deren Protagonisten Erreger von Infektionskrankheiten sind. Martha Westphal, 10 Jahre, scheint wenig berührt, zumal sie mit wich-tigeren Dingen befasst ist: Gemein-sam mit ihrer Freundin Leonie fan-tasiert sie über die Rettung der Welt. Sie fl uten die verlassene Wohnung mit aus Zoohandlungen befreiten Kaninchen, Hasen und Hamstern.
Fr 22. April 20.10 Uhr
Das Feature
Die Zehnte MuseDas Gras in Shakespeares Garten
Von David Zaine MairowitzRegie: der AutorProduktion: DLF 2009
Francis Thackerey aus Pretoria, Südafrika, ist nicht nur ein begna-deter Paläontologe, sondern außer-dem Shakespeare-Enthusiast. Be-sonders angetan haben es ihm die Sonette des ›Schwans von Avon‹, ob-wohl: Ein bisschen verdächtig kom-men sie Francis vor. Wer oder was zum Beispiel ist die ›Zehnte Muse‹, die Shakespeare so inbrünstig be-singt? Francis' Verdacht: Hasch! Shakespeare war ›high‹, als er dich-tete! Für diese fi xe Idee tut Francis einiges: Er lässt die in Shakespeares Garten gefundenen Pfeifenköpfe untersuchen, streitet sich mit der Fachwelt, tritt auf Cannabis-Kon-gressen auf. Nur einem verweigert er sich: dem Kiffen.
Sa 23. April 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 53'16
Als der hohe Rabbi Löw den Golem erschuf
Von Waltraud LewinRegie: Manfred TäubertMit: Ulrich Voß, Eva Schäfer, Jens-Uwe Bogadtke, Hartmut Schreier, Heike Jonka, Jörg Schüttauf, Ulrich Lipka u.a. Produktion: DS Kultur 1991
Im alten Prag fürchten die Juden um ihr Leben. Wieder einmal wird den bewährten Lügen Glauben ge-schenkt, sie würden zum Backen ihrer Osterbrote Christenblut ver-wenden. Einen Ausweg weiß nur der hohe Rabbi Löw. Als Meister der Kaballa kennt er das Geheimnis, einen Golem zu erschaffen, einen künstlichen Menschen mit unge-wöhnlichen Kräften, der das Juden-volk vor Schlimmem bewahren soll. Das stumme Wesen aus Lehm er-füllt dann zwar auch gehorsam sei-ne Aufgaben, doch viele Menschen versetzt der unheimliche Golem in Angst und Schrecken ...
Sa 23. April 20.05 Uhr
Hörspiel _ 93'
Lear, König
Von William ShakespeareAus dem Englischen von: Rolf SchneiderBearbeitung und Regie: Rolf SchneiderKompostion: Helge JörnsMit: Bernhard Minetti, Tina Engel, Sabine Sinjen u.a.Produktion: SFB/SWF 1982
Die Rolle des greisen Königs, der sein Lieblingskind Cordelia enterbt und verfl ucht, der das Reich vorzei-tig an die herzlosen Töchter Gone-ril und Regan verschenkt und der selbst verstoßen, hilfl os und einsam durch die Welt irrt, ein Narr und Blinder unter Narren und Blinden, dem Wahnsinn verfallen, aus dem Cordelia ihn zu kurzem Glück he-rausholt, die immer noch liebevolle und geliebte Tochter, an deren Er-mordung er endlich zerbricht: Die Rolle des Lear gehört zu den größ-ten des Shakespeare’schen Theaters und alle großen Mimen haben sie gesucht. Rolf Schneider legt mit seinem ›Lear, König‹ eine moder-ne und doch streng dem Original verpfl ichtete Übersetzung und Be-arbeitung vor.
So 24. April 20.05 Uhr
Freistil
Talking GamesStreifzüge durch virtuelles Terrain
Von Raphael SmarzochRegie: Stefan Wiefel und Leonhard KoppelmannProduktion: NDR/WDR 2015 (in Zusammenarbeit mit derHochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) Jeden Tag geht Angel online und streamt Computerspiele. Ihre Com-munity schaut ihr zu und chattet mit ihr. Angel antwortet per Webcam. Die junge Gamerin versteht ihren Kanal nicht nur als Unterhaltungs-plattform, die ihren Lebensunter-halt sichert. Elektronische Spiele sind für sie nicht nur bloßer Zeit-vertreib. Sie kommentieren zudem gesellschaftliche Entwicklungen, for mulieren moralische Probleme, machen Spieler zu Komponisten und Geschichtenerzählern und helfen ihnen, die Kunst des Schei-terns zu erlernen. Ein Feature über Streifzüge durch virtuelles Terrain via Online-Streaming, die mehr sind als bloße Unterhaltung: eben auch Job, Community und soziales Forum.
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›High in Uruguay‹ : Drogendemo 2013 kurz vor der
Legalisierung von Cannabis durch den Kongress
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Di 26. April 19.15 Uhr
Das Feature
Die angebliche Indianerver-folgung in Paraguay Aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes
Von Gaby WeberProduktion: DLF 2016
In Paraguay putschte sich 1954 der deutschstämmige Diktator Alfredo Stroessner an die Macht. 35 Jahre lang ließ er Widersacher unterdrü-cken: landlose Bauern, Kommunis-ten und demokratische Parteien. 1972 rüttelte ein deutscher Ethnolo-ge die Weltöffentlichkeit auf und be-richtete von Menschenjagden auf die Aché-Indianer. Weltweite Proteste von Menschenrechtsorganisatio-nen halfen wenig, deutsche Diplo-maten stellten sich auf die Seite des Stroessner-Regimes und sprachen von einem »Störfall« und »angeb-licher« Indianerverfolgung. Heute steht fest, dass die Aché-Indianer systematisch verfolgt und versklavt worden sind. Nur noch wenige sind am Leben. Inzwischen hat das Aus-wärtige Amt seine Akten aus dem Archiv freigegeben.
Di 26. April 20.10 Uhr
Hörspiel _ 46'10
Koma
Von Alex GarlandBearbeitung und Regie: Nick MockridgeKomposition: Raphael LeviMit: Torsten Hierse, Constanze Wächter und Friedrich LichtensteinProduktion: DLF/Schauspielschule Ernst-Busch 2014
Der Deutschlandfunk stellt Hör-spiele von Regiestudenten der Ernst-Busch-Hochschule vor, die den Auftrag hatten, einen selbst-gewählten Stoff für das Radio zu bearbeiten und zu inszenieren. Die Geschichte von Carl, der von Un-bekannten niedergeschlagen wird und ins Koma fällt. Er bewegt sich in einer beklemmenden Traum-landschaft, verzweifelt versucht er, aus dem Labyrinth herauszufi nden, Traum und Wirklichkeit sind so untrennbar miteinander verwoben, dass Carl sich heillos darin zu verlie-ren droht.
Nick Mokridge, geboren 1984 in Bonn, Studium der Schauspielregie an der Hoch-schule für Schauspielkunst Ernst Busch, 2013 Diplominszenierung ›Baal‹ von Bertolt Brecht an der Schaubühne Berlin.
Fr 29. April 20.10 Uhr
Das Feature
Mehr als Schmerz und KommerzNeue Töne im Musical
Von Rainer LinkRegie: Hannah GeorgiProduktion: DLF 2016
Seit einem Vierteljahrhundert ge-hört das Musical zu den beliebtes-ten Kulturangeboten. Der Sieges-zug der Musicalindustrie begann mit den eingängigen Melodien des britischen Komponisten Andrew Lloyd-Webber. Für Werke wie ›Das Phantom der Oper‹ oder ›Star Light Express‹ wurden eigene Abspielstät-ten errichtet. Im Grunde handelt es sich dabei um das serielle Abspielen von musischen Convenience-Pro-dukten mit Langlebigkeitsgarantie und austauschbaren Darstellern. Aber das Musical war früher – und ist es in Randbereichen auch heu-te noch – etwas ganz anderes: ein unangepasstes musisches Spekta-kel, das sich unbotmäßig und an-griffslustig den Themen der Zeit zuwendet. Der Autor blickt hinter die Kulissen der großen Musical-bühnen und trifft die Macher von Off-Musicals, die die Kunstgattung Musical aus der kommerziellen Um-klammerung zu befreien versuchen.
Sa 30. April 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'Science-Fiction
R.U.R. — Rossums Universal Robots
Von Karel ČapekAus dem Tschechischen von: Otto PickBearbeitung: Dieter Hasselblatt Regie: Heiner SchmidtMit: Günther Sauer, Heidelinde Weis, Raoul Wolfgang Schnell, Hans-Peter Hallwachs, Elert Bode, Achim Strietzel u.a.Produktion: BR/RIAS 1978
Die Firma ›Rossums Universal Ro-bots‹ will mit ihren biochemisch er-zeugten, humanoiden Maschinen die ganze Welt mit Arbeitskräften versorgen. Nach außen hin verkün-det ›R.U.R.‹, die Menschheit vom Zwang zur Arbeit zu befreien. Als ein Wissenschaftler heimlich eini-gen Robotern menschliche Gefühle einpfl anzt, protestieren sie gegen ihre Ausbeutung. Die Roboter grün-den eine Massenorganisation und weigern sich, so dumme Geschöpfe wie die Menschen als Herren zu ak-zeptieren. Es kommt zum Aufstand der Maschinen.
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Das Musical: Mehr als ›Schmerz und Kommerz‹
Roboter mit menschlichen Gefühlen erobern
die Welt: ›R.U.R. – Rossums Universal Robots‹
INFOS
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deutschlandfunk.de
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Sonntag20.05 UhrFreistil
1. Mai
Kunst inklusivVon Ulrike KlausmannDas Projekt KAT 18 in Köln
DLF 2016
8. Mai
Netz-GespinsteVon Rolf CantzenEine kleine Kulturgeschichte der Spinne
DLF 2013
15. Mai
Blüh im Glanze dieses Glückes?Von Jörg-Christian Schillmöller, Dirk Gebhardt und Tamara Soliz Vom Leben in einem ver-einigten Land: Ein Feature über das Zuhausesein. DLF 2016
22. Mai
Am Anfang war das BildVon Martin ZeynDer Boom der Graphic Novels: Buchcomics für Erwachsene
BR 2013
29. Mai
Der Wahn der AlchemistenVon Ulrike Klobes und Matthias KätherAuf der Suche nach dem Stein der Weisen
DLF 2013
Dienstag19.15 UhrFeature
3. Mai
Als Haren Maczkow hießVon Margareta Bloom-SchinnerlEine polnische Besatzungs-zone in Ostfriesland
DLF/NDR 2016
10. Mai
Operation BoleroVon Rilo ChmielorzDas spanische Kollektiv in Ostberlin
DLF 2016
17. Mai
Offener TerminTitel und Thema werden im Internet unterdeutschlandfunk.de/das-featureangekündigt.
24. Mai
Das Schwarze Meer ist oben auf dem BergVon Heike TauchMit Karl Eisbein durch Park Babelsberg
DLF 2016
31. Mai
»Tante Trude«Von Johanna HerzingErinnerungen an einen Euthanasiemord
DLF 2016
Dienstag20.10 UhrHörspiel
3. Mai
NovelleVon Johann Wolfgang von GoetheMax Ophüls bearbeitete Goethes Alterswerk fürs Radio – mit der Komposition von Karl Sczuka und den Stimmen von Oskar Werner, Käthe Gold u.a.SWF/BR/RB 1953
10. Mai
farbenVon Sabine SchoWie könnte ein Hörspiel klingen, das sich mit Farben beschäftigt und visuelle Erlebnisse zu akustischen Erfahrungen macht?
DLF 2016
17. Mai
Das verlorene ParadiesVon Tim StaffelHalim hat alles verloren – nur mit John Miltons Buch ›Paradise Lost‹ im Gepäck geht er auf Wanderschaft, die eine existenzielle Aus-einandersetzung wird.
WDR 2011
24. Mai
BunyahVon Catherine Milliken und Dietmar WiesnerMit vielen Auszeichnungen versehenes Hörstück nach Texten von Les Murray und Gedichten über seine Hei-mat im australischen North South WalesSWR 2014
31. Mai
TabledanceVon Stephan KaluzaFünf Gespräche fügen sich zu einem Reigen der trügerischen Hoffnungen
WDR 2015
Freitag20.10 UhrFeature
6. Mai
Im Bannkreis der FlüsseVon Burkhard ReinartzNorbert Scheurer, Schriftstel-ler, und Mario Reis, Land-art-Künstler: Ein Provinzler und ein Weltbürger treffen sich in der Eifel und reden über Kunst und Heimat.
DLF 2016
13. Mai
Bis dass der Klang euch scheidetVon Sabine FringesWie moderne Komponisten-paare zusammen leben und arbeiten
DLF 2016
20. Mai
Panzer, Pferde, PatriotenVon Tom SchimmeckEs gibt Sammler, bei denen stehen tonnenschwere Breker-Statuen im Keller – warum nur?
DLF 2016
27. Mai
Die UhrEine RadiocollageVon Lutz DammbeckVerrückte Spielshows gibt es nicht nur in der Psychiatrie und im deutschen Fernse-hen – sondern jetzt auch im Radio.
RBB/DLF 2016
Samstag0.05 UhrMitternachts-krimi
7. Mai
Frontfoto Von Anja HerrenbrückIst Alfons Ritter jetzt völlig durchgeknallt? Der bisher so biedere Beamte hat sich offenbar im Internet verfan-gen und glaubt fest an eine Öko-Verschwörung.
WDR 2012
14. Mai
Ins Gras beißen die andern Von Jamie MasonJason hat seinen Widersa-cher umgebracht und im Garten vergraben. Nun wird dort eine Leiche gefunden. Es ist nicht Jasons Opfer.
DKultur 2016
21. Mai
Besuch aus Paris Von Alain FranckWarum nur scheint es niemanden sonderlich zu bekümmern, dass Mademoiselle Courlon nach der Rückkehr in ihr Dorf ermordet wurde?
DRS 1972
28. Mai
Meeresrauschen 3.2.Von Johannes Gelich›Urlaub im eigenen Keller‹ – das Sozio-Experiment der Familie Hanold entwickelt sich zur Tragödie.
SWR 2015
Samstag20.05 UhrHörspiel
7. Mai
Hörspiel des Monats
im Anschluss: Das HörspielmagazinNeues aus der Welt der akustischen Kunst
14. Mai
Das Tagebuch eines VerführersVon Sören KierkegaardJohannes, der Verführer, Prototyp eines Ästheten, und sein Gegenspieler Niels, der Moralist – mit Heinz Drache u.v.a.
RB 1961
21. Mai
MurphyVon Samuel BeckettMit Graham Valentine, Kathrin Angerer, Irm Hermann u.v.a. produzier-te Oliver Sturm diesen Beckett-Roman des damals 28-jährigen Schriftstellers aus dem Jahr 1934. DLF 2014
DEUTSCHLANDFUNK
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›Die Uhr – Eine Radiocollage‹ Showmaster
Joachim Fuchsberger, 27. Mai
URSENDUNGHörspiel ›farben‹
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deutschlandfunk.de
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So 1. Mai 20.05 Uhr
Freistil
Kunst inklusivDas Projekt KAT 18 in Köln
Von Ulrike KlausmannRegie: Anna PankninProduktion: DLF 2016
Daniel Scislowski zeichnet schwe-bende Raumstationen mit zartem Strich. Sie scheinen aus dem Blatt herauszuwachsen, während sie den Blick des Betrachters hineinziehen. Oder Tanja Geiß mit ihren Monstern und Skeletten, die auf der leuchtend rosa Wand im Bonner Kunstmuse-um Geisterbahn spielen. Dass die Künstler der Gruppe KAT 18 geistig behindert sind, wie es in der Sprache der vermeintlich Normalen heißt, wird auf ihrer Homepage nicht er-wähnt. Die künstlerische Leistung soll im Vordergrund stehen. Samm-ler und Kunstexperten schätzen das Unverstellte in ihren Werken – aber vielleicht ist auch das nur eine der vielen Zuschreibungen, die in dieser Sendung hinterfragt werden sollten.
Di 3. Mai 19.15 Uhr
Das Feature
Als Haren Maczkow hießEine polnische Besatzungszone in Ostfriesland
Von Margareta Bloom-SchinnerlProduktion: DLF/NDR 2016
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten die Briten den nordwest-deutschen Raum. Den regulären pol-nischen Streitkräften überließen sie eine eigene kleine Besatzungszone. Im Mai 1945 wurden die deutschen Einwohner des Schifferstädtchens Haren aufgefordert, kurzfristig ihre Häuser zu verlassen. Tausende von polnischen Soldaten, Zwangsarbei-tern und Kriegsgefangenen, die in den KZs der Region interniert wa-ren, zogen ein in die Stadt, die nun Maczkow hieß. Während sich die Harener notdürftig und grollend in Häusern und Höfen der Umgebung einquartiert hatten, entwickelte sich in ihrer Stadt unter polnischer Verwaltung ein blühendes Leben. Sogar Benjamin Britten und Yehudi Menuhin gaben Konzerte in der pol-nischen Provinz mitten im Norden Deutschlands.
Di 3. Mai 20.10 Uhr
Hörspiel _ 46'27
Novelle
Von Johann Wolfgang von GoetheBearbeitung und Regie: Max OphülsKomposition: Karl SczukaMit: Erik Schumann, Oskar Werner, Käthe Gold u.a.Produktion: SWF/BR/RB 1953
Eine Feuersbrunst ist auf dem Jahrmarkt nahe einer fürstlichen Residenz ausgebrochen. Die Gesell-schaft bei Hof fällt in Panik, weil Raubtiere freigekommen sind. Die Schausteller sind fremdartige Leu-te, die an ihren Tieren mit naturhaf-ter Zärtlichkeit hängen, sie bangen um ihren kostbaren Besitz. Ein Tiger wird niedergeschossen, als er die Fürstin scheinbar in Gefahr bringt. Dass das Tier harmlos gewe-sen sein muss, erfährt die staunen-de Hofgesellschaft angesichts eines Löwen, den das Kind der Schau-steller in natürlicher Zuwendung besänftigt. »Zu zeigen, wie das Un-bändige, Unüberwindliche oft bes-ser durch Liebe und Frömmigkeit als durch Gewalt bezwungen wird, war die Aufgabe«, schrieb Goethe über seine Novelle.
Fr 6. Mai 20.10 Uhr
Das Feature
Im Bannkreis der FlüsseNorbert Scheurer, Schriftsteller, Mario Reis, Landart-Künstler
Von Burkhard ReinartzRegie: der AutorProduktion: DLF 2016
Der im Eifeldorf Kall lebende Nor-bert Scheuer gilt als wichtige Stimme der deutschen Gegenwarts literatur.
Das literarische Umkreisen seiner Heimat ist Scheuers Lebenspro-jekt. Vor zwei Jahre zog der Land-art-Künstler Mario Reis in die Eifel, um dort das zu tun, was er in schon auf vielen Kontinenten getan hat: Er platziert gerahmte Leinwände über Wochen oder Monate in Flüssen und Bächen, auf denen sich farbige Sediment-Pigmente absetzen. Das Feature führt die beiden Künstler zusammen: den antiidyllischen Hei-matschriftsteller Norbert Scheuer, der sich nicht vorstellen kann, je-mals die Eifel zu verlassen, und den kosmopolitischen Landart-Künstler Mario Reis.
Sa 7. Mai 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 48'35
Frontfoto
Von Anja HerrenbrückRegie: die AutorinKomposition: Christian OgrinzMit: Rainer Bock, Carsten Wilhelm, Judith Hoffmann, Katharina Marie Schubert, Ulrike Bliefert u.a. Produktion: WDR 2012
Sven Knapp, Beamter bei einer Bußgeldstelle, plagt sich mit Akten-bergen im Büro, einer unerfreuli-chen Ehe und einer Affäre mit der Biobäuerin Nicki, der Nichte seines Chefs Alfons Ritter. Als Sven unter den Radarfallen-Fotos auch eines von Ritter findet, will er der Sache privat nachgehen. Er ahnt nicht, dass sein Chef im Netz eine gehei-me Mission gefunden hat: Beflügelt von wilden Verschwörungstheorien und ›Dulcinea58‹, einer virtuellen Verehrerin seines Blogs, wird er zum Kämpfer für Wahrheit und Gerechtigkeit. Und Sven gerät im-mer mehr in eine verhängnisvolle Komplizenschaft mit dem durchge-knallten Alfons.
Sa 7. Mai 20.05 Uhr
Hörspiel
Hörspiel des Monats
Den konkreten Hörspieltitel und die Themen des Hörspielmagazins finden Sie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Monats.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst
So 8. Mai 20.05 Uhr
Freistil
Netz-GespinsteEine kleine Kulturgeschichte der Spinne
Von Rolf CantzenRegie: Philippe BruehlProduktion: DLF 2013
»Die eine flocht den Faden, die zwei-te maß ihn, die dritte schnitt ihn ab …« Spinnen symbolisieren die Moi-ren, die griechischen Schicksals-göttinnen, die in der Mythologie den Faden allen Lebens spinnen. Sie sind älter und mächtiger als die Götter. Im Anfang war also nicht das Wort und nicht Gott, sondern die Spinne. Auch in der indischen Mythologie sind die Menschen gefangen im Gespinst der Welt, in deren Mitte die Spinne sitzt. In den mosaischen Religionen ist das Spinnennetz ein Symbol für den bloßen Schein. Die Spinne rückt in die Nähe dämonischer Mächte und kann die Menschen mit ihrem Gift töten. Auch in der Horrorliteratur spielt die Spinne oft eine Rolle. Kein Zufall also, dass viele Menschen an Spinnenphobie leiden.
Yehudi Menuhin in der polnischen Provinz:
›Als Haren Maczkow hieß‹ (Foto von 1944)
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016 Di 10. Mai 19.15 Uhr
Das Feature
Operation Bolero. Das spanische Kollektiv in Ostberlin.
Von Rilo ChmielorzRegie: Die AutorinProduktion: DLF 2016
Fernando sah als 14-Jähriger die Lastwagen vorfahren. Marguerite und Olga waren zu jung, um zu begreifen, was im Herbst 1950 pas-sierte. Ihre Väter und Brüder hatten gegen Franco gekämpft und mit ihren Familien in Frankreich über-lebt. Mit Beginn des Kalten Krieges wurden die ausländischen Kommu-nisten der französischen Regierung unbequem. Ab dem 7. September 1950 wurden die Spanier nachts auf LKWs weggefahren. Eine 30-köp-fige Gruppe wurde im Südwesten der Bundesrepublik, in der bis dato französisch besetzten Zone, einfach abgeladen. Die Spanier schlugen sich in die DDR durch. Dort wur-den sie als politische Flüchtlinge aufgenommen, erhielten Papiere, Wohnraum, Arbeit – und sorgfälti-ge Überwachung.
Di 10. Mai 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
farben
Von Sabine SchoRegie: Heike TauchProduktion: DLF 2016
Was malt das Bild? Max Imdahl stellte in seinem Werk ›Farbe‹ fest: »Man kann mit roter Kreide keine grüne Linie ziehen«, und Kandin-sky bemerkte 1895 angesichts des Gemäldes ›Heuhaufen‹ von Claude Monet: »Dass das ein Heuhaufen war, belehrte mich der Katalog. Er-kennen konnte ich ihn nicht.« Was passiert, wenn die ›Gegenstandsge-wissheit‹ des Gemäldes aufbricht und die Farbe übernimmt? Wenn Farben selbst zu schillernden Be-griffen gelangen wie ›mindful gray‹ oder ›atomic tangerine‹, noch bevor mit ihnen ein Bild gemalt wird? Wie verhalten sich Sehsinn und Hörsinn zueinander? Wie könnte ein Hörspiel klingen, das sich mit Farben beschäftigt und visuelle Er-lebnisse zu akustischen Erfahrun-gen macht?
Fr 13. Mai 20.10 Uhr
Das Feature
Bis dass der Klang euch scheidet
Von Sabine FringesRegie: Helga MatheaProduktion: DLF 2016
Viel wurde schon geschrieben über Komponistenpaare früherer Epochen, wie Robert und Clara Schumann oder Gustav und Alma Mahler, darüber, dass die eine zu-rückstecken musste, damit der andere sich voll entfalten konnte. Doch wie sieht heute das Leben von Paaren aus, wenn beide Part-ner komponieren? Und wie klingt dieses Miteinander, wie hört sich der Alltag an? Das Feature besucht drei solcher Paare, reist nach Bre-men zu Klaus Huber und Younghi Pagh-Pan, nach Freiburg, wo Caro-la Bauckholt und Caspar Johannes Walter mit ihrer Familie leben, und nach Düsseldorf zu Kunsu Shim und Gerhard Stäbler.
Sa 14. Mai 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Ins Gras beißen die andern
Nach dem Roman von Jamie MasonAus dem amerikanischen Englisch von Angela Koonen Bearbeitung und Regie: Irene SchuckProduktion: DKultur 2016
Jason Getty hat einen Mann umge-bracht. Der Tote ruht unter einer Erdschicht im Garten. Als Dear-born’s Landscaping den Auftrag er-hält, das verwilderte Grundstück zu kultivieren, sperrt Jason das heikle Areal ab. Die Arbeiter melden ei-nen Leichenfund. Getty sieht sich schon im Gefängnis. Doch der Tote ist nicht sein Opfer. Die Überreste eines dritten Menschen werden ent-deckt. Bevor die Polizei auf Jasons Leiche stößt, will er sie ausbuddeln. Keine gute Idee, denn in dieser Nacht besuchen ihn Angehörige seines Opfers, um abzurechnen.
Sa 14. Mai 20.05 Uhr
Hörspiel _ 86'01
Das Tagebuch eines Verführers
Von Sören KierkegaardBearbeitung: Max GundermannRegie: Ulrich LauterbachMit: Heinz Drache, Gertrud Kückelmann, Oswald Döpke u.a.Produktion: RB 1961
Johannes, der Verführer, ist der Pro-totyp eines Ästheten; er lebt nur im Augenblick und für den Genuss. Sein Gegenspieler Niels lebt nach ethischen Wertvorstellungen; er misst alles an einer starren morali-schen Forderung. Zwischen beiden steht Cordelia, ein unschuldiges Mädchen, das dem Verführer in seine raffiniert gesponnenen Net-ze geht, ihn rückhaltlos zu lieben beginnt und von ihm verlassen wird. Johannes aber, der vor jeder Bindung flieht, der immer nur sich selbst meint und deshalb stets in die eigene Isolierung zurückgeworfen wird, muss nach jedem Genuss am Genug zweifeln. Ausdruck dieses ewigen Kreislaufs von Genuss und Zweifel ist seine Schwermut.
So 15. Mai 20.05 Uhr
Freistil
Blüh im Glanze dieses Glückes?Vom Leben in einem vereinigten Land
Von Jörg-Christian Schillmöller, Dirk Gebhardt und Tamara SolizRegie: Susanne KringsProduktion: DLF 2016
Was bedeutet das: deutsch sein? Die Autoren sind gereist. In zwölf Etap-pen innerhalb eines Jahres. Einmal von West nach Ost. Und haben Menschen gefragt, wie sie leben. Das Feature erzählt von Silvia aus Witzenhausen, die für ein gerechte-res Leben kämpft. Von Bio-Ziegen-hirten, Busfahrerinnen, Ortsvorste-hern. Von Menschen auf dem Dorf und in der Kleinstadt. Von Winzern am Tagebau, von sieben syrischen Flüchtlingen, vom letzten Landarzt in Oberkirchen. Die Autoren treffen Alteingesessene und Neulinge. Es geht um die Themen in Deutsch-land: Integration, Nachhaltigkeit, Demografie. Ein Feature über das Zuhausesein. Auf kurz oder lang. Hier, in Deutschland.
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Di 17. Mai 19.15 Uhr
Das Feature
Offener Termin
Das Feature am Dienstagabend er-zählt und analysiert Zeitgeschichte und leistet Zeitkritik. Dabei geht es um Tiefenstrukturen der Wirklich-keit.
Der ›offene Termin‹ verschafft der Redaktion die Möglichkeit, diese auch in Analysen aktueller Entwick-lungen aufzuspüren oder Themen zu bearbeiten, deren Realisierung bei Drucklegung noch nicht garantiert werden kann.
Titel und Thema werden im Internet unter deutschlandfunk.de/das-feature angekündigt.
Di 17. Mai 20.10 Uhr
Hörspiel _ 49'28
Das verlorene Paradies
Von Tim StaffelKomposition: Alexandra HoltschSounddesign: Jochen JezussekMit: Christoph Bach, Trystan Pütter, Alica Dwyer u.a.Produktion: WDR 2011
Halim hat alles verloren – seine Familie, sein Zuhause, seinen Job. Um zu überleben, geht er anschaf-fen, bis er entscheidet, dass Über-leben kein Leben ist. Nur mit John Miltons Buch ›Paradise Lost‹ im Gepäck geht er auf Wanderschaft; er will herausfi nden, ob irgendwo noch etwas anderes als Schuld und Verlust existiert, ob auf ihn noch et-was anderes wartet als der Tod. Mit-ten in einer Wald- und Seenland-schaft trifft er auf Zoe. Ohne viele Worte spüren die beiden eine tiefe Verbundenheit. Als Zoes Mann Simon auftaucht, erkennen er und Halim sich sofort wieder. Ein ge-meinsamer Ausfl ug der drei in die Wildnis wird zu einer existenziellen Auseinandersetzung.
Fr 20. Mai 20.10 Uhr
Das Feature
Panzer, Pferde, PatriotenDer unheimliche Reiz von Nazi-Kitsch und Kriegsgerät
Von Tom SchimmeckProduktion: DLF 2016
Briefe, Orden, Uniformen, Kriegs-gerät und Nazikunst sind gefragt. Auf Auktionen, Flohmärkten und in den Weiten des Internets erzielen Devotionalien des Dritten Reiches Höchstpreise. Manchmal stoßen Fahnder in deutschen Kellern und Scheunen auf rostige Panzer, tonnen-schwere Statuen und Kunsttrümmer, die einst für die Welthauptstadt Ger-mania gefertigt wurden. Im Juni 2014 ging ein Hitler-Aquarell von Schloss Neuschwanstein für 100.000 Euro an einen chinesischen Fan. Worin besteht der Reiz eines echten Hit-lers? Warum steht eine Widmung von Joseph Goebbels mit 700 Euro im Katalog? Was ist die Botschaft von Arno Brekers Bronzemuskeln? Eine Rundreise durch die Welt der braunen Sammler.
Sa 21. Mai 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Besuch aus Paris
Von Alain Franck Aus dem Französischen von Maria Frey Regie: Willy Buser Mit: Edgar Wiesemann, Eva Maria Duhan, Wolfram Berger, Maja Stolle, Horst Christian Beckmann u.a. Produktion: DRS 1972
In einem französischen Provinzdorf ist ein Mord geschehen. Die 24-jäh-rige Tochter von Madame Courlon hatte vor vier Jahren das Dorf ver-lassen, um in Paris ihr Glück zu su-chen. Kurz nach ihrer plötzlichen Rückkehr wird ihre Leiche im Wald gefunden. Niemandem scheint das besonders leidzutun – nicht einmal der eigenen Mutter. Die Landespo-lizei behauptet, der Mörder könne nur ein Landstreicher sein. Doch Inspektor Taillancourt aus Dün-kirchen ist anderer Meinung. Ihm ist im medizinischen Bericht eine Bemerkung aufgefallen, die darauf hindeutet, dass der Mörder sein Op-fer gekannt haben muss.
Sa 21. Mai 20.05 Uhr
Hörspiel _ ca. 112'
Murphy
Von Samuel BeckettAus dem Englischen von Elmar TophovenBearbeitung und Regie: Oliver SturmKomposition: Sabine WorthmannMit: Graham Valentine, Marek Harloff, Kathrin Angerer u.aProduktion: DLF 2014
Die Figur Murphy in Becketts Ro-man ist gewissermaßen eine Über-treibung seines damals im Jahr 1934 erst 28-jährigen Schöpfers selbst, der – wie Murphy – vor der Enge und Tristesse der irischen Wirk-lichkeit ins Londoner Exil gefl ohen war. Während Beckett es mit Psy-choanalyse und Schreiben probier-te, schlägt Murphy den Weg einer konsequenten Entkörperlichung ein. Murphy lebt, abgetaucht und für sei-ne irischen Freunde unerreichbar, in einer schwierigen Liebesbeziehung mit der Londoner Prostituierten Ce-lia und frönt den Exerzitien einer ra-dikalen Vergeistigung. Er ahnt nicht, dass das Böse, dem er für immer zu entrinnen trachtete, auf dem Weg nach London ist.
So 22. Mai 20.05 Uhr
Freistil
Am Anfang war das BildDer Boom der Graphic Novels
Von Martin ZeynRegie: der AutorProduktion: BR 2013
Graphic Novel – illustrierter Roman. So nennen Autoren und Verlage Buch-comics, die nicht mit Geschichten von Superhelden oder Entenhausenern verwechselt werden sollen. In den USA gibt es diese anspruchsvollen, oft mehrere Hundert Seiten langen Bilderromane für Erwachsene seit mehr als 30 Jahren. In Deutschland kommen sie erst jetzt verstärkt auf. Martin Zeyn hat Künstler, Verleger und Festivals besucht, mit interna-tional gefeierten Stars des Genres gesprochen und der Zeichnerin Ulli Lust über die Schulter geschaut. Sie schuf für den Suhrkamp-Verlag ei-nen Comic nach Marcel Beyers Ro-man ›Flughunde‹.
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deutschlandfunk.de
Samuel Beckett schrieb mit 28 Jahren seinen Roman ›Murphy‹
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Di 24. Mai 19.15 Uhr
Das Feature
Das Schwarze Meer ist oben auf dem Berg Mit Karl Eisbein durch Park Babelsberg
Von Heike TauchProduktion: DLF 2016
Dass heute Schloss und Park Ba-belsberg in solcher Pracht zu be-wundern sind, grenzt fast an ein Wunder: Erst hinterließen die Weltkriege ihre Spuren am Werk von Lenné und Pückler, dann kam die DDR. Auf einem Teil errichtete man als Plattenbau die Walter-Ul-bricht-Akademie. Der andere – eine angelegte Hügellandschaft – wurde planiert, um mit Maschendraht, Kolonnenweg und Hundelaufan-lage Menschen davon abzuhalten, das Land zu verlassen. Zeuge dieser Veränderungen war auf Ost-Seite der Gartendenkmalpfleger Karl Eis-bein. Überzeugt davon, dass solch eine Barbarei nicht von Dauer sein kann, dokumentierte er Urzustand wie Zerstörungen mit professionel-lem Blick – für eine Zeit danach. Eisbein sollte sie selbst erleben. Nach der Wende zeichnete er bis 2008 für den Park verantwortlich.
Di 24. Mai 20.10 Uhr
Hörspiel _ 47'51
Bunyah
Hörstück von Catherine Milliken und Dietmar WiesnerNach Texten von Les MurrayAus dem Englischen von Margitt LehbertKomposition und Realisation: Catherine Milliken, Dietmar WiesnerMit: Dagmar Manzel, Ulrich Noethen, Les Murray u.a.Produktion: SWR 2014
»Der Bunyah-Bunyah-Baum oder die Araucaria bidwillii ist eine sehr große immergrüne Konifere, die in Australien in Queensland und in North South Wales (NSW) behei-matet ist. Bunyah ist auch ein ent-legenes Dorf in NSW, ungefähr 3,5 Autostunden von Sidney entfernt. Viele Gedichte von Les Murray sind eine Hommage auf diesen Ort, wo er seine Kindheit und Jugend ver-brachte und wohin er mit 47 Jahren mit seiner Familie zurückkehrte. Es sind vor allem Beschwörungen ei-ner Zeit, in der Australien (und vor allem die Outbacks) von Menschen geprägt wurde, die mit den Widrig-keiten der Natur rangen (…).« (Mil-liken/Wiesner)
Fr 27. Mai 20.10 Uhr
Das Feature
Die Uhr Eine Radiocollage
Von Lutz DammbeckProduktion: RBB/ DLF 2016
In einer Sendung des deutschen Fernsehens erzählt der Schauspie-ler und ehemalige Showmaster Joachim Fuchsberger, dass die Spiele für seine erste Spielshow in der amerikanischen Psychiatrie entwickelt wurden. Auf die Frage: »Und wie viel Patienten haben bei dir zugeschaut?«, antwortet Fuchs-berger: »Eine ganze Nation! Eine verrückte Nation! Eine psychisch gestörte Nation!« Ein Irre-Sein im medizinischen Sinn hatte Fuchs-berger sicher nicht gemeint, eher die Abweichung von einer Norm. Aber von welcher Norm und was galt als normal? Was zunächst als lineare Recherche in tagebuchähn-licher Form beginnt, verdichtet sich bald zu einem polyphonen Porträt eines systemischen Entwurfs der Welt – und den akustischen Spuren seiner Realisierung.
Sa 28. Mai 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi_ca. 54'
Meeresrauschen 3.2
Von Johannes GelichRegie: Günter MaurerMit: Ragna Guderian, Reinhold Weiser, Susanne Theil, Daniel Friedl u.a.Musik: Matthias Schneider-HollekProduktion: SWR 2015
Alle fahren in die Karibik, nur bei den Hanolds reicht das Geld nicht. Dieser Schande will sich die Fami-lie nicht aussetzen. Um der Häme der prahlerischen Nachbarn zu entgehen, entsteht die Idee zu ei-nem außergewöhnlichen Projekt: Im Keller Urlaub machen, mal was anderes, denken sich die Hanolds und starten ihr Experiment. Der Plan ist perfekt: Man spart Geld, und das Urlaubsfeeling schafft man sich mithilfe von Sauna-Wärme und virtuellem Meeresrauschen. Mit Internetverbindung und Provi-ant müssten sich die zwei Wochen doch aushalten lassen. Aber was als stimmungsvoller Ausflug ins eige-ne Untergeschoss beginnt, mündet in eine schrille Urlaubstragödie.
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Park Babelsberg: ›Das Schwarze Meer ist oben auf dem Berg‹
» Die Linien führung – die vergleiche
ich immer mit einer Kaffeetasse: Wann
sieht man je, dass eine Kaffeetasse rund ist?!
Nur wenn man senkrecht von oben
mit einem Auge drauf guckt. Sonst ist sie immer oval. Das ist
die Projektion. Man sieht Dinge
anders als sie sind.
Karl Eisbein, Gartendenkmalpf leger
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So 29. Mai 20.05 Uhr
Freistil
Der Wahn der AlchemistenAuf der Suche nach dem Stein der Weisen
Von Ulrike Klobes und Matthias KätherRegie: Philippe BruehlProduktion: DLF 2013
Kaum ein anderes Thema des Mit-telalters ist so populär wie die Suche nach dem ominösen Stein der Wei-sen. Der Traum vom Wunderstein, der Krankheiten heilt und unedle Metalle in Gold verwandelt, faszi-niert seit Menschengedenken nicht nur Dichter, sondern auch Wissen-schaftler und Philosophen. Europä-isches Porzellan und das Element Phosphor sind Nebenprodukte der fi eberhaften Stein-Suche. Das Wort ›Elixier‹ bedeutet nichts anderes als ›Stein der Weisen‹ – ›El Iksir‹. Doch warum ließen sich die Suchenden nicht davon abbringen, etwas zu fi nden, das es offensichtlich nicht gibt? Ist der Stein nur eine Meta-pher? Wird er heute noch gesucht? Und warum spielt er in der Literatur wieder eine große Rolle?
Di 31. Mai 19.15 Uhr
Das Feature
»Tante Trude« Erinnerungen an einen Euthanasiemord
Von Johanna HerzingProduktion: DLF 2016
Gertrud Ferchland, »Tante Trude«, die Schwester meiner Urgroßmut-ter, alleinstehende Architektin und Lehrerin, von den meisten ihrer An-gehörigen hoch verehrt ob ihrer In-telligenz und ihres Fleißes, starb im Februar 1943 in der Heil- und Pfl e-geanstalt Meseritz-Obrawalde in der damaligen Provinz Pommern.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde sie dort Opfer des sogenann-ten Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten. In der offi ziel-len deutschen Erinnerungskultur hatten die Euthanasie-Opfer lange Zeit keinen festen Platz, im Fami-liengedächtnis sah es oft ähnlich aus. Johanna Herzing begibt sich auf Spurensuche am Ort des Ver-brechens und in der Erinnerung der Angehörigen und nachfolgen-der Generationen.
Di 31. Mai 20.10 Uhr
Hörspiel _ ca 49'
Tabledance
Von Stephan KaluzaBearbeitung und Regie: Martin HeindelMit: Irm Hermann, Peter Fricke, Robert Dölle u.a.Produktion: WDR 2015
Fünf Gespräche fügen sich zu ei-nem Reigen der trügerischen Hoff-nungen am Rande der ganz norma-len Absurdität. Ein reiches Ehepaar lässt sich eine Luxuswohnung auf einem ausgedienten Flugzeugträ-ger bauen. Zwei Künstler bespre-chen ihr eigenes Schaffen und die vagen Kriterien eines Erfolgs. Tom hat »Schwester« im Internet kennengelernt, jetzt treffen sie sich zum ersten Mal. Rösler trifft Nietsch, der sich sehr für Röslers Kampfhund Jacco interessiert und immer höhere Summen für den Hund bietet, ohne seine genauen Absichten zu erklären. Karen trifft nach einem anstrengenden Tag ih-ren Mann, aber der kommt ihr so fremd vor, dass sie sein Verhalten zunächst für ein Rollenspiel hält.
Stephan Kaluza, geboren 1964, Fotokünstler, Maler und Autor.
Lutz Dammbeck: ›Die Uhr‹, eine Radiocollage
» Ich will nicht die Wahrheit; die Wahrheit
geht immer schlecht aus«, sagt eine Frau, die sich im Internet ›Schwester‹ nennt.
Zitat aus dem Hörspiel ›Tabledance‹
Der Stein der Weisen oder ›Der Wahn der Alchimisten‹
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DEUTSCHLANDFUNK
JUNI 2016
Freitag20.10 UhrFeature
3. Juni
Bei Sendung MordVon Grit EggerichsIn Brasilien wurde ein Ra-diomoderator bei laufender Sendung erschossen – eine Reise in ein Land, in dem Journalisten besonders gefährlich leben.
DLF 2016
10. Juni
Das nächste große DingVon Annegret ArnoldWie könnten Kunstereignis-se klingen, wie sie die Welt noch nicht gesehen und gehört hat? Und was muss passieren, damit ästhetische Revolutionen stattfi nden? Eine utopische Recherche.DLF 2016
17. Juni
Von Superpapageien, Geheimagenten und SchreckgespensternVon Thomas von SteinaeckerDie BRD im Spiegel der Kinderhörspiele aus den 70er- und 80er-Jahren
DLF 2016
24. Juni
Eine ziemlich weite Reise nach Europa oder: Wie es sich in einer Kopie lebtVon Tim StaffelChina kopiert London, Hall-stadt, Paris – und ein Autor sucht ausgerechnet dort nach seiner europäischen IdentitätDLF/RBB 2016
Samstag0.05 UhrMitternachts-krimi
4. Juni
Paradise Hospital Inc.Von Friedrich BestenreinerDie Produktion wurde mit dem Kurd-Laßwitz-Preis als bestes deutschsprachiges SF-Hörspiel des Jahres 1996 ausgezeichnet.
WDR/BR 1996
11. Juni
Der TeufelsfußVon Arthur Conan DoyleSherlock Holmes macht Urlaub? Undenkbar! Denn auch im idyllischen Cornwall macht das Verbrechen keine Ferien.
SWR/MDR/RBB 2004
18. Juni
Alle meine TantchenVon Christina CalvoVon einem, der immer schon zu clever für alle war. Doch in Tante Ilsepaula scheint der gerissene Eberhard seinen Meister zu fi nden.
NDR 1991
25. Juni
Mord in Studio 12Von Markus Metz und Georg Seeßlen Während der munteren Krimi-Fachsim-pelei vor dem Mikrofon braut sich im Regieraum das Unheil zusammen ... Im Anschluss: Krimi-Vorschau SWR 2007
Samstag20.05 UhrHörspiel
4. Juni
Hörspiel des Monats
im Anschluss: Das HörspielmagazinNeues aus der Welt der akustischen Kunst
11. Juni
Buchclub – Annäherungen an die Schriftstellerin Alice MunroVon Jean-Claude KunerManche FrauenVon Alice MunroZwei Produktionen zum Werk der kanadischen Lite-raturnobelpreisträgerin.NDR 2015
18. Juni
Ein Geschäft mit TräumenVon Ingeborg BachmannHeinz von Cramer produ-zierte dieses erste Original-hörspiel, das Bachmann für den Sender Rot-Weiß-Rot schrieb.
DLF 1975
Sonntag20.05 UhrFreistil
5. Juni
Hol’ Dich der Teufel! Von Bettina MittelstraßVerfl uchgeschichten: Vom bösen Blick, Beschwörungen und Voodo-Zauber
DLF 2013
12. Juni
Auf der Mauer, auf der LauerVon Teresa SchomburgWanzen, Ratten, Läuse: Vom Leben mit Ungeziefer
DLF 2016
19. Juni
Der Spezialist ist AutistVon Anja KempeZu Besuch bei ganz beson-deren Informatikern
WDR/SWR 2014
26. Juni
Chikuni Radio in Sambia Von Babette MichelHörfunk unterm Moringa-Baum
DLF 2016
Dienstag19.15 UhrFeature
7. Juni
Dann kam die ContraVon Erika HarzerDie Entführung deutscher Aufbauhelfer im nicaragua-nischen Hinterland
DLF 2016
14. Juni
»Wir sind es leid.«Die mexikanische Bürger-gesellschaft wehrt sich Von Peter B. Schumann
DLF 2016
21. Juni
Die Schule von TrostenezVon Olga KapustinaÜber Erinnern und Vergessen in Belarus
DLF 2016
28. Juni
Offener TerminTitel und Thema werden im Internet unter deutschlandfunk.de/das-feature angekündigt.
Dienstag20.10 UhrHörspiel
7. Juni
Manhattan Transfer (1/4)Von John Dos PassosHörspiel auf der Grundlage des gleichnamigen Romans, den Dirk van Gunsteren neu übersetzt hat und der im Juni 2016 erscheinen wird
SWR/DLF 2016
14. Juni
Manhattan Transfer (2/4)Von John Dos PassosFilmisches Erzählen und die Polyphonie einer Großstadt – das Original des Romans erschien 1925 in den USA, in Deutschland 1927.
SWR/DLF 2016
21. Juni
Manhattan Transfer (3/4)Von John Dos PassosDer Schriftsteller John Dos Passos (1896 – 1970) zählt zu den Hauptvertretern der US-amerikanischen Moderne.
SWR/DLF 2016
28. Juni
Manhattan Transfer (4/4)Von John Dos PassosRegisseur Leonard Kop-pelmann und Komponist Hermann Kretzschmar nehmen in der Hörspielfas-sung Don Passos fi lmische Erzählweise auf.
SWR/DLF 2016
Kinderhörspielkassetten sind noch lange nicht
tot: ›Von Superpapageien, Geheimagenten und
Schreckgespenstern‹, 17. Juni
MEHR-TEILER
›Manhattan Transfer‹
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deutschlandfunk.de
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Fr 3. Juni 20.10 Uhr
Das Feature
Bei Sendung Mord Brasilianische Journalisten leben gefährlich
Von Grit EggerichsRegie: Hannah GeorgiProduktion: DLF 2016
6. August 2015: Gleydson Carvalho, Amigão genannt, Moderator einer Sendung bei Rádio Liberdade FM, hat gerade einen Musiktitel abge-fahren, als zwei Männer ins Studio kommen und drei Schüsse auf ihn abfeuern. Sie hatten sich als Wer-bekunden ausgegeben. Amigão stirbt noch auf dem Weg ins Kran-kenhaus. 38 Journalisten sind in den vergangenen 15 Jahren in Bra-silien ermordet worden. »Hinter den Drohungen und Verbrechen stecken meist jene, die verhindern wollen, dass ihre Vergehen an die Öffentlichkeit gelangen: Mitglieder der Drogenmafia, des organisierten Verbrechens oder auch mächtige Lokalpolitiker«, sagt ›Reporter ohne Grenzen‹. Die Recherche führt in die brasilianische Provinz, in der die Feudalgesellschaft munter wei-ter existiert und ihre blutigen Exem-pel statuiert.
Sa 4. Juni 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 52'41
Science-FictionParadise Hospital Inc.
Von Friedrich BestenreinerRegie: Thomas WernerMit: Benjamin Reding, Caroline Loebinger, Veronika Bayer, Christoph Bantzer u.a.Produktion: WDR/BR 1996
Der deutsche Sportstudent Torsten Heide will an einer medizinischen Testreihe in San Francisco teilneh-men. Die Untersuchungen werden von dem Gehirnspezialisten Dr. Körmendy geleitet. Sein Experi-ment besteht in der Manipulation von Torstens Identität: Erst schlüpft er in die Haut eines gewissen Flet-cher, dann nimmt er das Ego eines freigesprochenen Mörders an. Zu-fällig trifft Torsten auf die ange-hende Ärztin Caroline, die er auf dem Flug hierher kennengelernt hat, jedoch nicht wiedererkennt. Langsam ruft sie in ihm alte Erin-nerungen wieder wach. Damit wird er für die skrupellosen Ärzte zum Sicherheitsrisiko.
Sa 4. Juni 20.05 Uhr
Hörspiel
Hörspiel des Monats
Den konkreten Hörspietitel und die Themen des Hörspielmagazins finden Sie auf unserer Internetseite unter deutschlandfunk.de/hoerspiel
Die Deutsche Akademie der Dar-stellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entschei-dung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft ei-ner ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das Hörspiel des Monats.
Anschließend: Das Hörspielmagazin Neues aus der Welt der akustischen Kunst
So 5. Juni 20.05 Uhr
Freistil
Hol’ Dich der Teufel!Verfluchgeschichten
Von Bettina MittelstraßRegie: Uta ReitzProduktion: DLF 2013
»Allerheiligste Göttin Sulis, ich verfluche den, der meinen Mantel geklaut hat.« So wünschte es sich ein Fluchender vor rund 2.000 Jah-ren in Griechenland, und die Göt-ter mögen ihm geholfen haben. Auf kleinen Bleitafeln belegten die Menschen der klassischen Antike ihre alltäglichen Gegner mit Flü-chen – den Konkurrenten beim Pferderennen oder den Nebenbuh-ler. Beschwörende Magie, unheil-volles Sprechen oder der böse Blick – bis heute erzählt sich kaum eine Kulturgeschichte ohne Protagonis-ten im Bann unheimlicher Mäch-te. Wehe der ganzen Welt vor dem Fluch des Pharaos! Im Märchen ist es die böse Fee, die Dornröschen verflucht. Letzte Hoffnung für den Einzelnen: der richtige Talisman gegen Vodoo-Zauber oder die ver-flixten Kettenbriefe.
›Hol’ Dich der Teufel!‹,
Geschichten rund ums Fluchen©ak
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016 Di 7. Juni 19.15 Uhr
Das Feature
Dann kam die ›Contra‹ Die Ent-führung deutscher Aufbauhelfer im nicaraguanischen Hinterland
Von Erika HarzerProduktion: DLF 2016
Eine Gruppe junger Deutscher wur-de vor 30 Jahren im Mai 1986 in Ni-caragua entführt und drei Wochen durch den Dschungel verschleppt. Sie wollten Häuser bauend den re-volutionären Prozess in Nicaragua unterstützen, gehörten zu einer weltweiten Solidaritätsbewegung. Doch dann wurden sie selbst zum Objekt der Kriegshandlungen.
Drei zermürbende Wochen folg-ten. In Managua forderten deutsche StaatsbürgerInnen während einer Botschaftsbesetzung die Bundesre-gierung unter Kanzler Helmut Kohl auf, vor Allem den direkten Kontakt zu US-Präsident Ronald Reagan – für sie der Hauptverantwortliche des ›Contra‹-Krieges – herzustel-len, um die Freilassung der acht Deutschen zu fordern. In Bonn nahm der Krisenstab des Auswärti-gen Amtes seine Arbeit auf.
Di 7. Juni 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Manhattan Transfer (1/4)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von John Dos PassosAus dem amerikanischen Englisch von: Dirk van GunsterenHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard KoppelmannHörspielbearbeitung und Komposition: Hermann KretzschmarProduktion: SWR/DLF 2016
Nach der erfolgreichen Zusammen-arbeit bei der Hörspielfassung des Ro-mans ›Ulysses‹ von James Joyce stel-len Deutschlandfunk und SWR mit ›Manhattan Transfer« von John Dos Passos ein weiteres Meisterwerk der klassischen Moderne als mehrteiliges Hörspiel vor. Die Produktion nutzt die Neuübersetzung des Romans von Dirk van Gunsteren, die im Juni 2016 im Rowohlt Verlag erscheint und den Roman für den deutschsprachigen Kulturraum von der Patina und stel-lenweise um ständlichen bis fehlerbe-hafteten Übertragung aus dem Jahr 1927 befreit.
Fr 10. Juni 20.10 Uhr
Das Feature
Das nächste große Ding Kunst-betrachtungen aus der Zukunft
Von Annegret ArnoldProduktion: DLF 2016
Kunstkritiker beschreiben norma-lerweise Bilder, Bücher, Songs oder Theaterinterventionen, die ihnen das Programm vorgegeben hat. Wie aber müsste Kunst beschaffen sein, die es so vorher noch nicht gegeben hat? Kunst, die auch dem kritischs-ten Kritiker den Boden unter den Füßen wegzieht, weil keines seiner sonstigen Analyseinstrumente mehr greift? Die Sendung ergründet die Mechanismen ästhetischer Entwick-lungen, befragt Historiker und Zu-kunftsforscher und lässt den Hörer teilhaben an Kunstereignissen, die es so vorher noch nicht gegeben hat.
Sa 11. Juni 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Der TeufelsfußVon Arthur Conan Doyle
Aus dem Englischen von: Alice und Karl Heinz Berger Bearbeitung: Alexander Schnitzler Komposition: Henrik Albrecht Regie: Stefan Hilsbecher Mit: Walter Renneisen, Peter Fitz, Hans-Peter Korff, Walter Sittler und Charles Wirths Produktion: SWR/MDR/RBB 2004
Frühjahr 1897. Sherlock Holmes nimmt sich in Cornwall eine Aus-zeit von seinem anstrengenden Detektivalltag – natürlich in Beglei-tung seines treuen Chronisten Dr. Watson. Doch die Ruhe währt nicht lange: Im Nachbardorf kommt eine Frau unter mysteriösen Umständen ums Leben, ihre zwei Brüder verfal-len zur selben Zeit dem Wahnsinn. Der Vikar bittet Holmes um die Aufklärung der Tat. Ein schweig-samer Bruder, ein cholerischer Lö-wenfänger, ein weiterer Todesfall – und schon stürzt sich Holmes in die Ermittlungen.
Sa 11. Juni 20.05 Uhr
Hörspiel _ 54'15/52'49
Buchclub – Annäherungen an die Schriftstellerin Alice Munro
Von Jean-Claude Kuner
Manche Frauen
Hörspiel nach einer Erzählung von Alice MunroAus dem Englischen von: Heidi ZerningBearbeitung und Regie: Jean-Claude KunerProduktion: NDR 2015
Ein Buchclub in einer Kleinstadt Kanadas. Fünf Frauen treffen sich, um über das Werk der kanadischen Schriftstellerin und Literaturnobel-preisträgerin Alice Munro zu disku-tieren. Gibt es in den Geschichten Parallelen zum Leben der Buch-club-Frauen?
Als Hausmädchen hatte die Er-zählerin in ›Manche Frauen‹ in einer kanadischen Kleinstadt gearbeitet, als sie jung war und zur Highschool ging. Ein Sommerjob, Mitte der 50er-Jahre. Im Mittelpunkt der be-güterten Familie: der an Leukämie erkrankte Kriegsheimkehrer Bruce. In wenigen markanten Szenen ent-wirft Alice Munro ein komplexes Beziehungsgeflecht und schildert ganz nebenbei auch das Sozial- und Rollengefüge dieser Zeit.
So 12. Juni 20.05 Uhr
Freistil
Auf der Mauer, auf der LauerVom Leben mit Ungeziefer
Von Teresa SchomburgRegie: Philippe BruehlProduktion: DLF 2016
Wanzen kriechen nachts ins Bett und saugen sich mit Blut voll. Ratten finden Schlupflöcher in die Woh-nungen. Käfer knabbern an Kör-nern und Kleidung. »Schädlinge« nennt man sie und will die ungebe-tenen Gäste schnell wieder loswer-den. Doch auch der Schädlings-bekämpfer, einst Kammerjäger genannt, erntet Argwohn: Mit wel-chen Mitteln beseitigt er die Tiere? Und selbst, wenn er erfolgreich war: Wie bekommen wir sie he raus aus unseren Köpfen? Der Ekel vor dem Ungeziefer steigert sich schon mal zu horrorfilmreifen Albtraum-Sze-narien. Umso beunruhigender, wenn uns klar wird: Wir haben die Eindringlinge womöglich selbst in Land und Haus geholt. Denn in der Reisetasche vom letzten Urlaub saß vielleicht die Wanze.
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›Dann kam die Contra‹: Nicaraguanischer
Kämpfer im Ausbildungslager in Florida, 1988
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Di 14. Juni 19.15 Uhr
Das Feature
»Wir sind es leid.« Die mexikanische Bürger-gesellschaft wehrt sich
Von Peter B. SchumannProduktion: DLF/SWR 2016
Mexiko ist in den vergangenen Jah-ren in einen Sumpf von Gewalt, Strafl osigkeit und Korruption ge-sunken. Regierung und Parteien er-weisen sich als unfähig, die Lage zu bessern. Viele Mexikaner halten sie für einen Teil des Problems. Sie sind es leid, immer wieder vertröstet und belogen zu werden, und haben be-gonnen, ihre Kritik und ihre Wut in großen Massendemonstrationen zu artikulieren. Eine Bürgergesell-schaft hat sich – auch mithilfe der sozialen Netzwerke – zu wehren be-gonnen. Sie hat eigene Strukturen entwickelt und neue basisdemokra-tische Organisationen geschaffen. In ihrem Umfeld entstand eine Vielzahl von Medien, die ihre Ak-tionen und Programme verbreiten. Sie ist zurzeit die einzige politische Alternative im Krisenland Mexiko.
Di 14. Juni 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Manhattan Transfer (2/4)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von: John Dos PassosAus dem amerikanischen Englisch von Dirk van GunsterenHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard KoppelmannHörspielbearbeitung und Komposition: Hermann KretzschmarProduktion: SWR/DLF 2016
Ein moderner Klassiker ist wieder zu entdecken, dessen Einfl uss von Döblins ›Berlin Alexanderplatz‹ bis hin zu Wolfgang Koeppens ›Tauben im Gras‹ reicht oder seinen Referenz-punkt in Paul Austers New-York-Tri-logie fi ndet. Sinclair Lewis bemerkte zum 1925 erschienenen Roman: »In ›Manhattan Transfer‹ bringt Mr. Dos Passos eine Sache fertig, die, wie wir alle häufi g genug bewiesen haben, unmöglich sein sollte: Er gibt das Pa-norama, das Wesen, den Geruch, die Klangfarbe, die Seele von New York.«
Fr 17. Juni 20.10 Uhr
Das Feature
Von Superpapageien, Geheimagenten und Schreckgespenstern
Von Thomas von SteinaeckerRegie: Marion CzogallaProduktion: DLF 2016
Anhand von Kinderhörspielkasset-ten lässt sich ein Stück bundesrepu-blikanischer Mentalitätsgeschichte nacherzählen: Ursprünglich, wie die Label ›EUROPA‹ oder ›Karus-sell‹, Mitte der 60er gegründet, erlebten die Kinderhörspiele Ende der 70er ihren Höhepunkt. Eine Jugend im Westdeutschland der frühen 80er war ohne die Reihen ›Fünf Freunde‹, ›Die Drei ???‹“ oder ›TKKG‹ kaum denkbar. Mit dem Verschwinden des Mediums Kas-sette geriet auch ›EUROPA‹ in die Krise. Doch um die Jahrtausend-wende, im vereinten Wohlstands-deutschland, kehrten die Kassetten-kinder zurück. Die neuen Folgen der alten Serien erreichen plötzlich regelmäßig Goldstatus und ziehen mehr Publikum an als Popkonzerte von Justin Timberlake.
Sa 18. Juni 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ ca. 54'
Alle meine Tantchen
Von Christina Calvo Regie: Hans Rosenhauer Mit: Klaus Schreiber, Katharina Matz, Annemarie Marks-Rocke, Katharina Brauren, Annemarie Schradiek, Gisela Trowe, Siegfried Kernen u.a.Produktion: NDR 1991
Bereits in früher Kindheit gelangte Eberhard von Hardenberg zu Er-kenntnissen über das Prinzip von Ursache und Wirkung. Bald schon bemühte er sich eifrig um die prak-tische Anwendung chemischer oder physikalischer Gesetzmäßigkeiten – Mord eingeschlossen. Nun steht Eberhard kurz davor, das üppige Erbe seiner Eltern in Empfang zu nehmen, die durch einen Unfall jäh aus dem Leben gerissen wurden. Doch da verstellen ihm drei ›Tant-chen‹ den Weg zum Geld. Eberhard, der Meister der Intrige, geht mutig ans Werk — bis plötzlich eine vierte Tante auftaucht und alle seine Pläne durcheinanderbringt.
Sa 18. Juni 20.05 Uhr
Hörspiel _ 66'25
Ein Geschäft mit Träumen
Von Ingeborg BachmannBearbeitung und Regie: Heinz von CramerMit: Charles Wirths, Gertrud Kückelmann, Wolfgang Kieling u.a.Produktion: DLF 1975
Der Büroangestellte Laurenz, eine gründliche, penible Natur, dienst-befl issen und angepasst an die Wünsche seiner Kollegen und Vor-gesetzten, gerät eines Tages nach Büroschluss in einen Laden, in dem eine seltsame Ware angeboten wird: Träume. Laurenz erlebt in den Träu-men sein eigenes Dasein so, wie ein Kinogänger Filme erlebt. Erst im dritten Traum erkennt er sich wieder. Doch was er hier wagt, das verwehrt er sich im Alltagsleben: Er gesteht seiner Bürokollegin Anna seine Liebe ...
Ingeborg Bachmann (1926 – 1973), öster-reichische Dichterin. 1958 Hörspielpreis der Kriegsblinden für ›Der gute Gott von Manhattan‹.
So 19. Juni 20.05 Uhr
Freistil
Der Spezialist ist AutistZu Besuch bei ganz besonderen Informatikern
Von Anja KempeRegie: die AutorinProduktion: WDR/SWR 2014
Die besonderen Begabungen von Autisten im IT-Bereich sind be-gehrt wie die seltenen Erden in der Hightech-Industrie. Die IT-rele-vanten Märkte werden sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln und Tausende Spezialisten in den Bereichen Softwareentwicklung, Netzwerktechnologie und Daten-bank-Management fehlen. Google und Microsoft suchen daher fi eber-haft nach Autisten und ihren her-ausragenden Fähigkeiten auf die-sen Gebieten. In der Anerkennung und Förderung sogenannter Asper-ger-Autisten ist die Schweiz heute weltweit führend. Eine Stiftung bildet sie zu Diplom-Informatikern aus. Auch der größte deutsche Soft-warehersteller SAP beschäftigt seit 2014 Autisten.
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John Dos Passos:
›Manhattan Transfer‹
INFOSunter
deutschlandfunk.de
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Di 21. Juni 19.15 Uhr
Das Feature
Die Schule von Trostenez Über Erinnern und Vergessen in Belarus
Von Olga KapustinaProduktion: DLF 2016
Trostenez war einer der größten Schauplätze von Massenmorden während des Zweiten Weltkriegs in Osteuropa. Lange Zeit blieb es ein weißer Fleck auf der Erinnerungs-karte der Sowjetunion, später der Republik Belarus. In den 50er-Jah-ren war über den Leichen von Juden, die die Nazis in einem Wald neben dem Todeslager erschossen hatten, eine große Müllhalde errichtet worden. Erst in den 70er-Jahren er-forschten die Schüler von Trostenez die Geschichte des Ortes. Im Sin-ne der Staatsideologie pflegten sie die Erinnerung an die ermordeten »friedlichen sowjetischen Bürger« im kleinen Schulmuseum. Jüdische Opfer wurden nicht erwähnt. 2014 hat Präsident Alexander Lukaschen-ko die Errichtung einer Gedenk-stätte in Trostenez zur Chefsache erklärt.
Di 21. Juni 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Manhattan Transfer (3/4)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von John Dos PassosAus dem amerikanischen Englisch von Dirk van GunsterenHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard KoppelmannHörspielbearbeitung und Komposition: Hermann KretzschmarProduktion: SWR/DLF 2016
Den Roman ›Manhattan Transfer‹ zeichnet neben dem filmischen Erzählen auch eine polyperspek-tivische Struktur aus, die keinen allwissenden Erzähler und keinen klassischen Protagonisten mehr kennt. Von den über 100 Charakte-ren und Schicksalen folgt Dos Pas-sos nur wenigen durch die gut 20 Jahre erzählter Zeit. Die Hörspiel-fassung nimmt sie als Ariadnefa-den, um in Dos Passos Erzählweise einzutauchen. Zugleich arbeitet sie mit klangmusikalischen Miniatu-ren, die den Moloch Großstadt der 1920er-Jahre in eine künstlerisch-akustische Wirklichkeit überführt.
Fr 24. Juni 20.10 Uhr
Das Feature
Eine ziemlich weite Reise nach Europa oder: Wie es sich in einer Kopie lebt
Von Tim StaffelRegie: der AutorProduktion: DLF/RBB 2016
Florenz gibt es zwei Mal. Paris auch, sogar mit Eiffelturm. Und Hallstadt, das österreichische Städtchen aus dem Salzkammergut, das sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe ausgeru-fen wurde, gibt es auch noch einmal: als detailgetreuen Klon in der südchi-nesischen Provinz Guangdong. Der Autor Tim Staffel reist nach China und besucht dort eine maßstabsge-treue Kopie europäischer Städte. Die Grundidee des Features ist, einmal maximal weit wegzureisen, um aus der Ferne einen neuen Blick auf die Frage zu werfen: Was eigentlich ist Europa, oder was könnte es sein? Es wird auch um die Frage gehen, wie es sich anfühlt, in einer Kopie zu leben, welche Rolle Individualität und Ori-ginalität für die chinesische Gesell-schaft spielen und nicht zuletzt: was eigentlich das latent Unheimliche an künstlich erschaffenen Welten ist.
Sa 25. Juni 0.05 Uhr
Mitternachtskrimi _ 29'
Mord im Studio 12
Von Markus Metz und Georg SeeßlenRegie: Tobias KrebsMit: Dietmar Mues, Klaus Brömmelmeier, Ulrike Bliefert, Sascha Icks, Kirstin Petri u.a. Produktion: SWR 2007
Zu Gast bei den ›Krimi-Plauderei-en‹ des Radio-Moderators Ludger Lenz ist Benjamin Walther, der hochgelobte Autor so berühmter Krimis wie ›Der Überfall auf die Nachttanke‹ oder ›Rote Armee Fik-tion‹. Auch Walthers Frau Veronika hat mittlerweile eine eigene Karri-ere als Schriftstellerin begonnen, allerdings nicht im eher trivialen Genre des Kriminalromans, son-dern als Chronistin ihrer Kultur. Steht damit ein ›Schlüsselroman‹ über ein Vorzeigepaar der Litera-turszene kurz vor der Vollendung? Während Walther dem Moderator munter Rede und Antwort steht, erreicht den Regie-Raum ein beun-ruhigender Anruf ...
Anschließend: Krimi-Vorschau
New York in den 20er-Jahren: ›Manhattan Transfer‹
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So 26. Juni 20.05 Uhr
Freistil
Chikuni Radio in SambiaHörfunk unterm Moringa-Baum
Von Babette MichelRegie: die AutorinProduktion: DLF 2016
Radio ist das wichtigste Medium in Afrika. Radio heißt: Kontakt, Infor-mation, Bildung und Entwicklung, auch in Regionen, wo die Menschen ohne TV, Telefon und Internet le-ben. Im Süden Sambias durchbricht seit 15 Jahren eine Radiostation die Isolation von 250.000 Menschen vom Volk der Tonga. Sie leben im Umkreis von 60 Kilometern um die Jesuiten-Mission in Chikuni, mit deren Hilfe das Radio gegründet wurde. Radio von und mit der Be-völkerung: Nachrichten in der Lo-kalsprache Chitonga, Beiträge über Gesundheit, Ernährung und Ge-meinschaftsleben, die das Schwei-gen über Krankheiten, Korruption und Kriminalität brechen. Und durch ›Radio Schools‹ wird Bildung zu Kindern gebracht, die sonst nie eine Schule besuchen würden. Ein Radio für alle.
Di 28. Juni 19.15 Uhr
Das Feature
Offener Termin
Das Feature am Dienstagabend er-zählt und analysiert Zeitgeschichte und leistet Zeitkritik. Dabei geht es um Tiefenstrukturen der Wirklich-keit.
Der ›offene Termin‹ verschafft der Redaktion die Möglichkeit, diese auch in Analysen aktueller Entwick-lungen aufzuspüren oder Themen zu bearbeiten, deren Realisierung bei Drucklegung noch nicht garan-tiert werden kann.
Titel und Thema werden im Internet unter deutschlandfunk.de/das-feature angekündigt.
Di 28. Juni 20.10 Uhr
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 49'
Manhattan Transfer (4/4)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von John Dos PassosAus dem amerikanischen Englisch von: Dirk van GunsterenHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard KoppelmannHörspielbearbeitung und Komposition: Hermann KretzschmarProduktion: SWR/DLF 2016
John Dos Passos, geboren 1896 in Chicago, gestorben 1970 in Balti-more, zählt zu den literarischen Hauptvertretern der US-amerika-nischen Moderne. Neben ›Man-hattan Transfer‹ begründet seinen Ruf als innovativer Romancier und Kritiker kapitalistischer Strukturen seine auf Deutsch mittlerweile ver-griffene USA-Trilogie mit ›Der 42. Breitengrad‹ (1930), ›1919‹ (1932) und ›Die Hochfinanz‹ (1936). Seine Frühwerk ›Orientexpress‹ erschien 2013 und wurde von der Kritik hoch gelobt, ebenso seine erst 1997 auf Deutsch erschienene Reportage ›Das Land des Fragebogens‹ über das Europa von 1945.
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Durchbricht die Isolation des
Tonga-Volkes: ›Chikuni Radio in Sambia‹
» Man erkennt sofort: Das ist Hallstatt,
sagte der Bürgermeister des Originals, Alexander Scheutz, bei der Besichtigung des nachgebauten Dorfes in China, 2012. (Quelle: dpa)
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Bilderrätsel: Hallstadt in Österreich oder die
Kopie in der chinesischen Provinz Guangdong?:
›Eine ziemlich weite Reise nach Europa‹
Das bundesweite Digitalradio-Netz wird zügig weiter ausgebaut. Bereits bis zu 82 Prozent der Einwohner
können in ihren Gebieten bundesweit Deutschlandradio-Programme auf Digitalradio empfangen.
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Deutschlandradio im bundesweiten Digital radio-Netz
mobil versorgt inhouse versorgt
Stilisierte Darstellung der Digitalradio-Verbreitung Stand: Erreichter Ausbaustand bis Ende Oktober 2015