SPIELZEIT 2017/18 -...

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SPIELZEIT 2017/18

Transcript of SPIELZEIT 2017/18 -...

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Liebes Tanzpublikum,wir freuen uns, auch in dieser Spielzeit wieder zahlreiche internationale Tanzgast-spiele auf höchstem Niveau in unseren Spielstätten im Depot und im StaatenHaus präsentieren zu können. Hanna Koller hat ein eindrucksvolles Programm für Sie zusammengestellt.

Wir heißen Sie hierzu herzlich willkommen!

Ihre Birgit Meyer und Ihr Stefan BachmannIntendantin der Oper Köln, Intendant des Schauspiel Köln

01 GRUSSWORTE

06 ROBYN ORLIN And so you see … (…)Robyn Orlin28., 29. SEPTEMBER 2017 I DEPOT 2

10 ULTIMA VEZ In spite of Wishing and Wanting Wim Vandekeybus19., 20. OKTOBER 2017 I DEPOT 1

14 ATERBALLETTOGolden DaysJohan Inger04., 05. NOVEMBER 2017 I STAATENHAUS 1

18 GAUTHIER DANCE // DANCE COMPANY THEATER-HAUS STUTTGARTMega IsraelSharon Eyal – Gai Behar Hofesh Shechter | Ohad Naharin08., 09. DEZEMBER 2017 I DEPOT 1

22 SASHA WALTZ & GUESTS Allee der Kosmonauten Sasha Waltz 06., 07. JANUAR 2018 I DEPOT 1

26 RICHARD SIEGAL / BALLET OF DIFFERENCE Triple Bill (AT) Richard Siegal22., 23., 24. FEBRUAR 2018 I DEPOT 1

30 DORRANCE DANCE COMPANY SOUNDspace Michelle Dorrance16. MÄRZ 2018 I STAATENHAUS 2

34 MICHAEL KEEGAN-DOLANSwan Lake / Loch na hEala Michael Keegan-Dolan10., 11. APRIL 2018 I DEPOT 1

38 ROSAS A love supremeSalva Sanchis & Anne Teresa De Keersmaeker11. , 12., 13. MAI 2018 I DEPOT 2

42 EASTMAN ApocrifuSidi Larbi Cherkaoui20., 2 1. JUNI 2018 I DEPOT 1

46 ISRAEL GALVÁN FLA.CO.MEN Israel Galván11. , 12. JULI 2018 I STAATENHAUS 1

50 FREIE TANZSZENE KÖLN Relics Emanuele Soavi 09., 10. OKTOBER 2017 I STAATENHAUS 3

Bronze by GoldStephanie Thiersch13., 16. OKTOBER 2017 I STAATENHAUS 3

52 DIE CHOREOGRAFEN

54 KARTENSERVICE

55 ABONNEMENTS

56 SPIELORTE

57 IMPRESSUM

GRUSSWORTE

Liebes Tanzpublikum,vor uns liegt eine Spielzeit, in der es jeden Monat tanz geben wird: 23 Tanz-abende mit dreizehn Choreograf*innen und elf Kompanien aus sieben unter-schiedlichen Ländern und vier Kontinenten.

Das ist das Ergebnis von zahlreichen Vorstellungsbesuchen auf internatio-nalen Festivals und Tanzhäusern – immer getragen von dem Wunsch, offen und durchlässig zu sein für neue Ausdrucksformen und dabei gleichzeitig die Tradi-tion des Tanzes nicht aus dem Auge zu verlieren. Es gilt, bereit zu sein, Wagnisse einzugehen und verkümmerte Geschmacksnerven neu anzusprechen. Der ge-meinsame Nenner aller Vorstellungen ist die Qualität und die Leidenschaft der Choreograf*innen und Tänzer*innen. In diesem Sinne gibt es für mich kein gut oder schlecht, sondern immer nur abstrakt oder konkret, leicht oder schwer, sur-real oder real, Spitzenschuh oder Steppschuh, barfuß oder Strumpf.

Die Tanzreihe eröffnet die Südafrikanerin Robyn Orlin im Depot 2. Sie hat mit und für den jungen Performer Albert Silindokuhle Ibokwe Khoza einen bunt schillernden Solo-Abend erarbeitet, in dem sie die neuen Freiheiten innerhalb der Rainbow Nation ihrer Heimat Südafrika thematisieren. Einen zweiten inti-men Tanzabend geben dort auch vier junge Tänzer der Kompanie »Rosas« aus Belgien, die zu Kompositionen von Joe Coltranes berühmtem Album »A love supreme« das gleichnamige Stück von Anne Teresa De Keersmaeker und Salva Sanchis präsentieren.

Auf der großen Bühne im Depot 1 treten zwei weitere, dem Kölner Publi-kum sehr vertraute, Kompanien aus Belgien auf: »Ultima Vez« mit »In Spite of Wishing and Wanting«, einem Stück aus dem Jahre 1999, das sich mit den Urbedürfnissen der Männerwelt auseinandersetzt und für das David Byrne eigens einen Soundtrack geschrieben hat. Der Dritte im Bunde aus der Tanzhoch-burg Belgien ist Sidi Larbi Cherkaoui und die »Eastman Company«. Cherkaoui tanzt selbst in »Apocrifu«. Er wird unterstützt von zwei Tänzern und den sieben Sängern der bekannten korsischen Vokalgruppe »A Filetta«. Zum ersten Mal zu Gast in Köln und im Depot 1 zu sehen ist die junge deutsche Kompanie »Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart«, die mit »Mega Is- rael«, einem rein israelischen Tanzabend mit Choreografien von Ohad Naharin, Hofesh Shechter und Sharon Eyal, das Programm bereichert und an Dynamik

kaum zu übertreffen ist. Aus Irland kommt Michael Keegan-Dolan mit »Swan Lake / Loch na hEala«, einer sehr verstörenden, dunklen Interpretation von »Schwanensee« – ein in der rauen Landschaft Irlands angesiedeltes getanztes Sozialdrama. »Sasha Waltz & Guests«, dem Kölner Publikum wohl bekannt, kommen mit einem echten Tanzklassiker diesmal ins Depot 1. Ihr Stück »Allee der Kosmonauten« aus dem Jahre 1996 beschreibt das Zusammenleben dreier Generationen in einer Plattenbausiedlung: mitfühlend und ironisch, liebevoll und grausam zugleich.

Ganz besonders freuen wir uns auf Richard Siegal und die Tänzer*innen seiner Kompanie »Ballet of Difference«: denn Tanz Köln und Schauspiel Köln werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit Siegal und seiner internatio- nalen und hochkarätigen Kompanie zusammenarbeiten. Das ist ein wahrer Quantensprung für den Tanz in Köln. Und wir haben zusätzlich starke Partner an unserer Seite: das Muffatwerk München, das Kulturreferat der Landeshaupt-stadt München, die Bundeskulturstiftung und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Die Endproben mit der anschließenden Uraufführung des dreiteiligen Ballettabends »Triple Bill (at)« finden im Depot 1 statt.

Seit letzter Spielzeit wird auch im StaatenHaus, der Spielstätte der Oper Köln, getanzt. Gleich im Oktober wird es eine Kooperation der Oper Köln mit der Freien Tanzszene Köln geben. Ebenfalls im StaatenHaus wird das »Aterballetto«, Aushängeschild der italienischen Tanzszene, einen dreiteiligen Abend von Johan Inger tanzen. Ein besonderes Highlight ist »Bliss« zu Keith Jarretts »Köln Con- cert«. Eine Europapremiere wird im StaatenHaus zu sehen und zu hören sein: Michelle Dorrance mit ihrer Kompanie aus den usa zeigen Stepptanz in einer ganz neuen Weise mit Live-Musik. Die Tanzsaison beendet der Spanier Israel Galván im StaatenHaus mit sechs begnadeten Musikern und seinem vielprä-mierten »fla.co.men«, ein furioses tänzerisches Solo, das Sie in Staunen und Begeisterung versetzen wird.

Nun liegt es an Ihnen, eine Auswahl zu treffen, auf Nummer sicher zu gehen oder sich überraschen zu lassen. Ich freue mich auf die neue Spielzeit. Lassen sie uns zusammen aufregend guten Tanz genießen.

Ihre Hanna KollerKuratorin Tanz an den Bühnen Köln

GRUSSWORTE

Liebes Tanzpublikum,zum fünften Mal bin ich mit meiner Compagnie Sasha Waltz & Guests in

der kommenden Spielzeit 2017/18 nun zu Gast in Köln. Zum ersten Mal kamen wir 2011 mit »Travelogue – Twenty to eight« und »Körper« in die Stadt – und wir alle, Tänzer*innen und Team, waren uns einig: Vor diesem bemerkenswert warmherzigen, offenen und begeisterungsfähigen Publikum wollen wir unbe-dingt wieder spielen, die Zusammenarbeit soll weitergehen!

Dass wir wiederkommen konnten und mittlerweile bereits an sechs verschie-denen Orten Kölns ganz unterschiedliche Choreografien zeigen konnten, freut uns sehr. Dank und großen Respekt möchte ich an dieser Stelle Hanna Koller und allen, die dem Tanz in Köln eine Stimme geben, aussprechen: Auch in die-sem Jahr sind wir mit unserem Stück Teil eines herausragend ausgewählten Programms, das den zeitgenössischen Tanz in seiner ganzen Bandbreite zeigt. Sie haben als Publikum die Möglichkeit, unterschiedlichste Handschriften von herausragenden Choreograf*innen zu sehen und zu erfahren.

Wir sind heute mehr denn je aufgefordert, die Gesellschaft, in der wir leben, genau anzuschauen, auch die Menschen und Lebensbereiche wahrzunehmen, die uns fremd sind, die wir auf den ersten Blick vielleicht nicht verstehen – das war auch 1996 mein Anliegen, als ich »Allee der Kosmonauten« choreografiert habe. Ich denke, das ist heute wichtiger denn je: Hinzuschauen, zuzuhören und Gemeinschaft zu gestalten. Dazu lädt die kommende Spielzeit Tanz in Köln, dazu lade ich Sie herzlich ein.

Es grüßt Sie herzlichSasha Waltz

GRUSSWORTE

Robyn Orlin

Robyn Orlin ist 2013 in Köln mit ihrem Stück »Beauty remained for just a moment then returned gently to her starting position« zu Gast, das mit viel Humor und wilder Dynamik den afrikanischen Um- gang mit westlicher Kultur im alltäglichen Leben thematisiert. Auch in ihrem neuesten Werk beschäftigt sie sich wieder mit der komplexen Gegenwart ihres Landes. Diesmal ist der Ausgangspunkt ein konkretes Datum: 2014 feiert Südafrika zwanzig Jahre »Frei-heit und Demokratie«. Die ersten freien Wahlen für alle Menschen in Südafrika 1994 sind nach der langen Zeit der Apartheid so etwas wie ein Neubeginn. Alles scheint möglich, für jeden Einzelnen und für die gesamte Nation. Doch was anfangen mit der neuen Freiheit, mit Rassen- und Geschlechtergleich-heit? Gegensätze brechen auf zwischen konservativen Ansichten und der neugierigen Entdeckung der eigenen afrikanischen Identität. Was bedeutet es,

ROBYN ORLINAnd so you see … our honorable blue sky and ever enduring sun … can only be consumed slice by slice …

Konzept / Regie: Robyn OrlinTanz: Albert Silindokuhle Ibokwe KhozaKostüme: Marianne FasslerLicht: Lais Foulc

Weltbürger und gleichzeitig Südafrikaner zu sein, was bedeutet es, einen Universitätsabschluss zu besitzen und gleichzeitig an die afrikanische Religion und Medizin zu glauben, und was bedeutet es, traditionsbewusst und gleichzeitig homosexuell zu sein, in einer Gesellschaft, in der es eine tradierte gewalttätige Homophobie gibt? Zusammen mit dem Tänzer Albert Silindokuhle Ibokwe Khoza zeigt Orlin ihrem Publikum die vielen Gegensätze in einer Figur vereint. Sein verspieltes Solo steht für alles, was der jungen, schwarzen Regenbogennation offen steht und für alles, was sie zugleich einengt und bedroht. Hier ist das junge Südafrika mit seinen Hoffnungen und auf dem alle Hoffnungen ruhen. Wird es die Spannung zwischen Altem und Neuem aushalten?

28., 29. SEPTEMBER 2017 I 20:00 UHR I DEPOT 2

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ROBYN ORLIN

Albert Silindokuhle Ibokwe Khoza aus Johannisburg steht be-reits im Alter von 10 Jahren auf der Bühne. 2005 wird er Mitglied im »Hillbrow Theatre«. Sein Studium an der Universität von Witwaters-rand schließt er mit einem Master in Musik, Schauspiel und Tanz ab. Khoza wirkt in zahlreichen Produktionen mit und choreografiert 2012 sein Solo »Influences of a Closet Chant«.

Robyn Orlin, geboren in Johannesburg, studiert Tanz an der »Contemporary Dance School« in London und schließt ein Studium der bildenden Künste in Chicago an. Seit 1993 arbeitet sie konsequent als Künstlerin in Südafrika. »A permanent irri-tation« ist ihr Spitzname in ihrer Heimat, wo sie dafür bekannt ist, sowohl mit den gewählten Themen wie Apartheid und Post-Kolonialismus, als auch durch die expres-sionistische und drastische Darstellung der hochpolitischen Inhalte zu provozieren. Orlin zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Choreografinnen Afrikas und setzt in ihren Stücken neue Maßstäbe in Sachen politischer Kunst.

PRODUKTION: CITY THEATER & DANCE GROUP, DAMIEN VALETTE PRODUCTION

KOPRODUKTION: CITY THEATER & DANCE GROUP, FESTIVAL MONTPELLIER DANSE 2016, FESTIVAL D´AUTONOMNE À PARIS; KINNEKSBOND, CENTRE CULTUREL MAMER,

LUXEMBOURG, CENTRE DRAMATIQUE NATIONAL DE HAUTE-NORMANDIE, LA FERME DU BUISSON, SCÉNE NATIONALE DE MARNE-LA-VALLÉE

WITH THE SUPPORT OF ARCADI ILE-DE-FRANCE

»Zwischen Europa und Afrika den Spieß einfach mal umdrehen. »Mozart kolonisieren«, nennt Robyn Orlin das. Und macht daraus eins der besten Soli seit Langem.«THOMAS HAHN IN »TANZ« 11/2016

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ROBYN ORLIN I AND SO YOU SEE … OUR HONORABLE BLUE SKY AND EVER ENDURING SUN … CAN ONLY BE CONSUMED SLICE BY SLICE …

Wim Vandekeybus

Zum Zeitpunkt der Uraufführung von »In Spite of Wishing and Wanting« im Jahr 1999 wird Wim Vandekeybus schon lange für die intensive körperliche und poetische Qualität seiner Arbeit gefeiert. Er hat sich weiterentwickelt, von der Suche nach instinktiven Reaktionen hin zum inneren (Unter-) Bewusstsein, die Beziehungen zwischen Mann und Frau erscheinen als eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Und doch trifft Vandekeybus für die Produktion von »In Spite of Wishing and Wanting« die radikale Ent-scheidung, mit einer rein männlichen Besetzung zu arbeiten. Die Idee geht auf: Das Werk ist ein welt-weiter Erfolg.Im Stück werden ikonische Darstellungen von Träu-men und Sehnsüchten von ihren psychoanalytischen

ULTIMA VEZ In Spite of Wishing and Wanting

Choreografie und Szenografie: Wim Vandekeybus Originalmusik und Klangwelt: David Byrne »Fuzzy Freaky«, Remix DJ FoodMit: Guilhem Chatir › Luke Jessop › Grégoire Malandain › Yassin Mrabtifi › Luke Murphy › Eddie Oroyan › Baldo Ruiz › Giovanni Scarzella › Nuhacet Guerra Segura › Knut Vikström Precht

Klischees befreit und verwandeln sich dank Vande-keybus’ Ensemble »Ultima Vez« in ein poetisches Tanzspektakel. Die Performance zieht ihre Energie aus der Symbiose zwischen Tanz, Theater und Film. Fesselnde Tanzsequenzen, unterstützt von David Byrnes sinnlichem Soundtrack, lösen sich auf in Mono- loge über Angst, das Verlangen nach Sicherheit und die beängstigende Magie des Schlafes.Teil des Stückes ist Vandekeybus’ Kurzfilm »The Last Words«, basierend auf zwei Geschichten des argentinisch-französischen Schriftstellers Julio Cortázar. Darin verkauft ein ›Schrei-Händler‹ einem Tyrannen dessen letzte Worte, woraufhin dieser seinem eigenen Untergang entgegen schreitet. Die langen Einstellungen und intensiven Nahaufnahmen der Tänzer aus der Originalbesetzung fügen dem Stück dort eine weitere Dimension hinzu, wo die Grenzen der Bühne erreicht zu sein scheinen.2016 hat Wim Vandekeybus diese Produktion mit einer völlig neuen Besetzung wiederaufgenommen und kehrt damit nach Köln zurück.

19., 20. OKTOBER 2017 I 19:30 UHR I DEPOT 1

STOP MAKING SENSE / TALKING HEADSvon Jonathan Demme

TANZFILMEvon Wim Vandekeybus

»Der beste Konzertfilm aller Zeiten«, so bezeichnet der Rol-ling Stone »Stop Making Sense« (1984) in der Regie des kürzlich verstorbenen Jonathan Demme. Die Band um den Sänger David Byrne, der auch die Musik für »Spite of Wishing and Wanting« (1999) geschrieben hat, wird hier beim Spielen ihrer überwälti-genden Live-Show gezeigt. Ebenfalls werden drei Tanzfilme zu sehen sein, die das sich zwischen den unterschiedlichen künst-lerischen Disziplinen bewegende Schaffen des Choreografen Wim Vandekeybus eindrücklich in Szene setzen.

14. OKTOBER 2017 I 20:00 UHR I IM BRITNEY, AUSSENSPIELSTÄTTE AM OFFENBACHPLATZ

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WIM VANDEKEYBUS

Wim Vandekeybus, Choreograf, Regisseur, Schauspieler und Fotograf, geboren 1963 in Herenthout, Belgien, wächst als Sohn eines Tierarztes auf und erlebt so sehr früh Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Ihre Reaktionen, ihre Bewegungen und ihr Vertrauen in die Körperkraft prägen sein künstlerisches Schaffen bis heute. 1986 arbei-tet er in Madrid mit einer Gruppe junger Tänzer*innen an seiner ersten Produktion. Unter dem Namen »Ultima Vez« (spanisch für »Letztes Mal«) gründet er seine eigene Kompanie und bringt mit ihr »What the Body Does Not Remember« (1987) heraus. Das ist der Beginn einer Weltkarriere. Von Anfang an wechseln seine Arbeiten spiele-risch zwischen Tanz, Film und Theater. Mit dem Schauspiel Köln verbinden ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit und eine regelmäßige Präsentation seiner Arbeiten.

»Zum ersten Mal ging es in einem meiner Stücke nicht um die Chemie zwischen Mann und Frau, sondern um eine Art Ur-Verlangen in einer nur von Männern bevölkerten Welt. Roh, wild, naiv, verspielt, kindlich und – aufgrund zu vieler Träume – auch leicht beängstigend«WIM VANDEKEYBUS

PRODUKTION: ULTIMA VEZ | KOPRODUKTION: KVS (BRUSSELS, BE)

ULTIMA VEZ WIRD UNTERSTÜTZT VON FLEMISH AUTHORITIES & THE FLEMISH COMMUNITY COMMISSION OF THE BRUSSELS CAPITAL REGION (BE)

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ULTIMA VEZ I IN SPITE OF WISHING AND WANTING ULTIMA VEZ I IN SPITE OF WISHING AND WANTING

Johan Inger

Als Ergebnis einer mehrjährigen und besonderen Beziehung zwischen Aterballetto und Johan Inger entsteht der Tanzabend »Golden Days«. Ein Teil dieses Abends ist »Rain Dogs« aus dem Jahre 2013 zur Musik von Tom Waits. Ein anderer Teil ist »bliss«, das Johan Inger zur Musik von Keith Jarretts »Köln Concert« im Jahr 2016 für die Kompanie kreiert und wofür er in Italien den »Danza & Danza Award« in der Kategorie »Beste Produktion 2016« erhält. »Rain Dogs« und »bliss« unterscheiden sich deut-lich in Konzeption und Choreografie. Die Zuschauer werden eingeladen, in zwei unterschiedliche Welten einzutauchen, welche die immer wiederkehrenden Themen in Johan Ingers Arbeit behandeln: Verlust, Veränderung und deren Konsequenzen.

ATERBALLETTO & JOHAN INGER Golden Days

Choreografie: Johan IngerMusik: Tom Waits › Patti Smith › Keith JarrettBühnendesign: Johan IngerKostümdesign: Johan Inger › Francesca Messori und Carolina ArmentaLichtdesign: Peter LundinChoreografie-Assistenz: Patricia Vazquez Iruretagoyena und Yvan Dubreuil

Das Solostück »Birdland« verbindet diese beiden Ausschnitte aus unterschiedlichen Zeitabschnitten durch einen entschlossenen und rebellischen Auf-tritt gegen Veränderungen im Leben. Was den Abend konzeptionell zusammenhält, ist die Musik von Tom Waits, Patti Smith und Keith Jarrett. Ihre Kunst und ihre Musik haben einen großen Anteil an der Veränderung einer ganzen Generation. »Golden Days« verströmt ein Gefühl der Nostalgie für einen Ort in der Vergangenheit, der – zumindest aus heutiger Sicht – einfach und frei erscheint.

04. NOVEMBER 2017 I 19:30 UHR UND 05. NOVEMBER 2017 I 18:00 UHR I STAATENHAUS 1

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JOHAN INGER

Johan Inger, gebürtiger Schwede, tanzt fünf Jahre lang beim Königlichen Ballett in Stockholm und wechselt dann zum »Nederlands Dans Theater« (»ndt«). Hier bleibt er bis 2002 und beginnt auch zu choreografieren. Jir í Kylián, der damalige Leiter des »ndt«, betraut ihn mit einer Choreografie für das »Nederlands Dans Theater 2«. Mit »Mellantid« gewinnt er so-fort mehrere Preise. Seitdem choreografiert er regelmäßig für das »ndt« und viele andere Kompanien in ganz Europa. Charak-teristisch ist seine theatralische und groteske Tanzsprache. Zu den bekanntesten Werken gehört »Walking Mad«, zu Maurice Ravels »Bolero«, das bei zahlreichen Kompanien im Repertoire und 2010 mit der »Hubbard Street Dance Company« aus Chica-go in der Kölner Oper zu Gast ist. Von 2003 bis 2008 leitet Inger das »Cullberg Ballet«. Danach ist er Associate Choreographer des »ndt« und kreiert regelmäßig neue Ballette. 2013 erhält er die schwedische »Carina-Ari-Medaille«, 2016 gewinnt er in Moskau den »Prix Benois de la Danse«.

»Während wir älter werden, blicken wir oft auf unseren Lebensweg zurück. Ich selbst tue das mit einem Lächeln und sehe eine Zeit, die strahlend und sorglos war. Das waren goldene Zeiten!«JOHAN INGER

Aterballetto ist zurzeit das profilierteste Tanzensemble Ita-liens und die einzige Kompanie, der es gelungen ist, sich außer-halb der Opernhäuser zu behaupten. Es wird 1979 in Reggio Emilia gegründet und ist in einem extra für seine Bedürfnisse restaurierten Industriedenkmal, einer alten Gießerei, beheimatet. Das Besondere an »Aterballetto« ist freilich die Zusammenset-zung des Ensembles: Anders als in vielen anderen Kompanien be-steht das Ensemble ausschließlich aus Solotänzern. Das heutige Repertoire umfasst sowohl Choreografien von William Forsythe, Jir í Kylián, Johan Inger, Andonis Foniadakis und jungen euro-päischen Choreografen; ab Herbst 2017 auch Ballette von Hofesh Schechter und Cristiana Morganti. Das Ensemble vereint höchs-tes tänzerisches Niveau mit großer Intensität und Vielseitigkeit.

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ATERBALLETTO & JOHAN INGER I GOLDEN DAYSATERBALLETTO & JOHAN INGER I GOLDEN DAYS

Hofesh Shechter | Sharon Eyal – Gai Behar | Ohad Naharin

Die Stuttgarter Kompanie »Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart« kommt zum ersten Mal nach Köln und stellt sich mit einem sehr dyna-mischen dreiteiligen Abend vor. Die drei Tanzstücke sind auf zweierlei Weise miteinander verbunden: zum einen sind alle Choreografen in Israel geboren und arbeiten weltweit mit und für die bekanntesten Kompanien. Zum anderen sind alle drei Produktionen wichtige Stationen in der künstlerischen Karriere der einzelnen Choreografen.

GAUTHIER DANCE // DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART Mega Israel

uprisingChoreografie & Klangkomposition: Hofesh ShechterZusätzliche Musik: vex’dBühne & Kostüm: Hofesh Shechter Licht: Lee Curan

killer pig Choreografie: Sharon Eyal – Gai BeharMusik/Sound Artist: Ori LichtikLichtdesign: Omer ShizafKostüme: Sharon Eyal – Gai Behar

minus 16 Choreografie: Ohad NaharinAusschnitte aus: Zachacha (1998) › Anaphaza (1993) & Mabul (1992) Musik: Soundtrack from »Cha-Cha De Amor« › Popular song arranged by Dick Dale › Traditional song arranged and performed by the Tractor’s Revenge and Ohad Naharin › Stabat Mater by Vivaldi › Song by Arlen Harold arranged by Marusha › Frédéric ChopinKostüme: Ohad NaharinLicht: Avi Yona Bueno

Den Anfang macht Hofesh Shechter mit seinem Stück »Uprising«, das ihn in die Topliste der zeitge-nössischen Choreografen katapultiert hat. In Köln hat er damit 2009 den Grundstein für eine große Fangemeinde gelegt.Das Gegenstück zu Shechter liefern Gai Behar und Sharon Eyal. Eyal, die lange Jahre als Tänzerin und später als Hauschoreografin für Ohad Naharins »Batsheva Dance Company« brillierte, und Behar ernten erste internationale Lorbeeren mit ihrem Werk »Killer Pig«. Für »Gauthier Dance« kreieren sie eine neue Fassung – besetzt mit sechs Tänzerinnen, wie bei der Uraufführung, und radikal auf 30 Minuten verdichtet. Die herbe Ästhetik und präzisen Bewegun-gen der rätselhaften Amazonen in perfekt synchronen Formationen und verzweifelten Ausbrüchen, lassen jedes Klischee vom weiblichen Tanz sarkastisch zerplatzen. Der krönenende Abschluss des Abends gehört Ohad Naharin’s Choreografie »Minus 16«, die er 1999 für das »Nederlands Dans Theater« kreiert hat. Wie in einem Kaleidoskop werden hier unterschiedlichste Episoden, Musikrichtungen und Stimmungen, die Naharin jeweils neu arrangiert und variiert – vom entfesselten Stuhlkreis mit kraftvollen, orientalisch angehauchten Gesängen bis zum entrückten Pas de deux zu Antonio Vivaldis »Stabat Mater«.

08., 09. DEZEMBER 2017 I 19:30 UHR I DEPOT 1

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HOFESH SHECHTER | SHARON EYAL – GAI BEHAR | OHAD NAHARIN

Sharon Eyal, 1971 in Jerusalem geboren, ist von 1990 bis 2011 Tänzerin der israe-lischen »Batsheva Dance Company« – eines der einflussreichsten zeitgenössischen Ensembles weltweit. Bei »Batsheva« sammelt sie erste Erfahrungen als Choreografin und ist von 2003 bis 2004 Associate Artistic Director der Kompanie und 2005 Haus- choreografin des Ensembles. Darüber hinaus arbeitet Eyal auch im Ausland als Gast-choreografin unter anderem für die norwegische »Compagnie Carte Blanche« und das »Nederlands Dans Theater«.

Gai Behar, langjähriger künstlerischer Partner von Sharon Eyal, produziert in Israel von 1999 bis 2005 Live-Musik und Underground-Events in Kombination mit großen Techno Raves. Behar initiiert und produziert die Elektro-Reihe »Salad«, bei der er besonders VJs und Videokünstler bekannt macht, aber auch internationale DJs präsentiert. Seit 2005 arbeiten Sharon Eyal und Gai Behar zusammen und in dieser Zeit sind ihre bekanntesten Choreografien entstanden.

Gauthier Dance ist eine 2007 von dem aus Kanada stammenden Choreografen, Tänzer und Musiker Eric Gauthier gegründete Kompanie, die am Theaterhaus Stuttgart beheimatet ist. Sie wird rasch international bekannt und tourt weltweit. Mit der Uraufführung von Christian Spucks »Poppea/Poppea« bringt sie 2010 eine der besten Produktionen der Saison 2009/2010 auf die Bühne. Die Kompanie arbeitet mit den bekanntesten Choreografen zusammen, u. a. mit Mauro Bigonzetti (»Alice«, 2014) und Marco Goecke (»Nijinski«, 2016). Zusätzlich engagieren sich die Künstler im sozialen Bereich: »Gauthier Dance Mobil« geht mit einem speziellen Repertoire, das sich auch für kleine Räume eignet, zu den Menschen vor Ort, um Kindern, Jugend-lichen, Senioren und Menschen mit Behinderung den Tanz nahe zu bringen.

Hofesh Shechter gilt als einer der aufregendsten zeitgenössischen Künstler Groß-britanniens. Nach einem Studium an der Akademie für Tanz und Musik in Jerusalem tanzt er einige Jahre mit der »Batsheva Dance Company«. Gleichzeitig setzt er sich mit Perkussion- und Schlaginstrumenten auseinander. Er studiert schließlich Musik am »Agostiny College of Rhythm« in Paris. Er wirkt in unterschiedlichen Tanz- und Theater-projekten in ganz Europa mit, bevor er sich 2002 in Großbritannien niederlässt. 2008 gründet er die »Hofesh Shechter Company« und erfährt mit »Uprising / In your rooms« den internationalen Durchbruch.

Ohad Naharin, in Israel geboren, beginnt seine Tanzausbildung mit 22 Jahren bei der »Batsheva Dance Company«, wo er auch sein erstes Engagement als Tänzer antritt. Auf Einladung von Martha Graham reist er in die Vereinigten Staaten. Dort studiert er im Anschluss an sein Engagement an der »Julliard School« und wird Mitglied von Béjarts »Ballett du XXe Siècle«. Naharins choreografisches Debüt findet 1980 große Beachtung. Er choreografiert in den u.s.a und bald weltweit. Zum Künstlerischen Leiter der »Batsheva Dance Company« wird er 1990 berufen, und hält seit dieser Zeit – mit der Ausnahme der Saison 2003 - 2004 – den Titel des Chefchoreografen des Ensembles. Neben seiner Arbeit für die Bühne entwickelt Ohad Naharin »Gaga«, eine innovative Bewegungssprache, die einen bewussten Umgang mit der Empfindung und ihrem Zugang zur Bewegung in den Mittelpunkt stellt. Diese Methode ist nicht nur die vor-herrschende Trainingsmethode der Batsheva-Tänzer, sondern hat weltweit ihre An-hängerschaft unter Tänzern gefunden.

GAUTHIER DANCE // DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART | MEGA ISRAEL

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GAUTHIER DANCE // DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART | MEGA ISRAEL

Sasha Waltz & Guests

Mit der Uraufführung von Sasha Waltz’ »Allee der Kosmonauten« werden im Herbst 1996 die Sophien- saele in Berlin-Mitte eröffnet. Anlässlich des 20-jäh-rigen Jubiläums der Produktions- und Spielstätte für freies Theater nimmt ihre Kompanie »Sasha Waltz & Guests« das Stück in originaler Besetzung 2016 wieder ins aktuelle Repertoire auf.

Kosmonauten, so werden sowjetische bzw. russische Weltraumfahrer genannt, die amerikanischen heißen Astronauten. Die Berliner »Allee der Kosmonauten« erhält ihren Namen 1978 nach dem Weltraumflug des ersten Deutschen: Sigmund Jähn. Jähn nimmt an einer sowjetischen Mission teil, ist überall bekannt und für viele bis heute ein Held. Die Allee ist eine Hauptverkehrsstraße durch große Wohngebiete mit elfstöckigen Plattenbauten. Hier leben die Menschen in Wohnungen, jede ein eigenes Raumschiff im Kos- mos der Großstadt.

Sasha Waltz ist sich bewusst, dass sie in ihrem eigenen Künstler-Kosmos möglicherweise um sich selbst und ihresgleichen kreist und mit anderen Lebenswirk-lichkeiten nicht viel Kontakt hat. Doch sie verspürt das Bedürfnis, andere Welten zu entdecken, zu erkun-den und zu dokumentieren.

SASHA WALTZ & GUESTS Allee der Kosmonauten

In ihrem Stück zeigt sie mit überraschenden Bewe-gungsabläufen und Videosequenzen das Zusammen-leben dreier Generationen einer Familie in solch einer Lebenswelt. Ihr Blick ist neugierig, sie versteht ihre Figuren, ihre Sorgen und Probleme, und setzt sich doch als aufmerksame Beobachterin von ihnen ab, humorvoll und letztlich auch entlarvend. So wie gefeiert wird, ist auch Gewalt innerhalb der klein-bürgerlichen Familie stets latent vorhanden.

06. JANUAR 2018 I 19:30 UHR UND 07. JANUAR 2018 I 18:00 UHR I DEPOT 1

Regie / Choreografie: Sasha WaltzBühne: Sasha Waltz, Thomas SchenkKostüm: Annette Bätz, Sasha Waltz & GuestsLicht: André PronkVideo: Elliot CaplanKomposition / Musik: Lars Rudolph › Hanno LeichtmannKomposition / Akkordeon: Juan Kruz Diaz de Garaio EsnaolaDramaturgie: Jochen SandigChoreografie / Tanz: Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola › Joel Suárez Goméz › Nicola Mascia › Yael Schnell › Takako Suzuki › Zaratiana RandrianantenainaDas Stück wurde mit den Tänzern Nadia Cusimano › Luc Dunberry › Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola › Nicola Mascia › Takako Suzuki und Laurie Young entwickelt.

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SASHA WALTZ & GUESTS

Sasha Waltz, in Karlsruhe geboren, studiert Tanz und Choreografie in Amster-dam und New York. Gemeinsam mit Jochen Sandig gründet sie 1993 die Kompanie »Sasha Waltz & Guests«. Von 2000 - 2005 ist sie Mitglied der Künstlerischen Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. In den darauffolgenden Jahren befasst sich Sasha Waltz intensiv mit der Entwicklung eines neuen Genres: der choreografi-schen Oper, u. a. »Dido & Aeneas« (2005), »Medea« (2007) und »Matsukaze« (2011), sowie mit verschiedenen »Dialoge«-Projekten, wie 2009 im Neuen Museum Berlin und im maxxi, Rom. Es folgen 2012 die »Carmen-Suite« von Rodion Schtschedrin und 2013 »Sacre« zur Musik Igor Strawinskys, das im Mai 2013 im neu eröffneten Mariinsky Theater St. Petersburg uraufgeführt und anschließend auch in Köln zu sehen ist. 2014 inszeniert sie Wagners »Tannhäuser« und Monteverdis »Orfeo«. Für ihre Ar-beit wird Sasha Waltz mehrfach ausgezeichnet, u. a. erhält sie 2011 das »Bundesver-dienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland«. Seit Juni 2013 ist sie Mit-glied der Akademie der Künste, Berlin. Ab 2019 / 20 wird Sasha Waltz gemeinsam mit Johannes Öhman, z. Zt. Leiter des »Royal Swedish Ballet Stockholm«, die Leitung des »Staatsballett Berlin« übernehmen. Zuletzt wird im Juni 2017 ihre Choreografie »Kreatur« in Berlin uraufgeführt.

SASHA WALTZ & GUESTS IN KOPRODUKTION MIT SCHAUBURG, MÜNCHEN; GRAND THEATRE GRONINGEN / NL; TOLLHAUS, KARLSRUHE;

THEATER IM PUMPENHAUS, MÜNSTER; FESTIVAL INTERNACIONAL DE DANÇA, BRASILIEN; SIEMENS KULTURPROGRAMM, BERLIN / MÜNCHEN.

SASHA WALTZ & GUESTS WIRD GEFÖRDERT VON DER BERLINER SENATSVERWALTUNG FÜR KULTUR UND EUROPA UND DEM HAUPTSTADTKULTURFONDS.

»»Allee der Kosmonauten« ist ein Meilenstein im Werk von Sasha Waltz. Das Stück formulierte damals eine neue Tanztheater-Ästethik und be-geisterte mit seiner irrwitzigen Komik und seiner choreografischen Fantasie. Und es zündet auch heute noch.«TAGESSPIEGEL, 19.12.2016

SASHA WALTZ & GUESTS I ALLEE DER KOSMONAUTENSASHA WALTZ & GUESTS I ALLEE DER KOSMONAUTEN

Richard Siegal

In Koproduktion mit Schauspiel Köln und Tanz Köln entsteht 2018 ein neuer Abend von Richard Siegal und seiner Kompanie »Ballet of Difference«. Die Endproben und die Uraufführung des Dreiteilers werden bei uns im Depot 1 stattfinden. Darüber freuen wir uns ganz besonders, endlich eine Tanzproduktion zu produzieren mit allem was dazu gehört: Tänzer*- innen auf dem Areal, unsere Werkstätten, die die Kostüme und das Bühnenbild herstellen und natürlich die mit großer Spannung erwartete Erstaufführung.

Der neue Abend trägt den Arbeitstitel »triple bill«. Neben einer Neukreation und einer Wiederaufnah-me einer der Choreografien aus dem Abend »my generation« (2017) wird auch die Choreografie »unitxt« (2013) gezeigt, die Richard Siegal ur- sprünglich für das Bayerische Staatsballett kreierte. Nun erscheint diese Choreografie, die seine Ent-wicklung zum »innovativsten und aufregendsten Tanzmacher seiner Generation« (Eva-Elisabeth Fischer, Süddeutsche Zeitung und Fachmagazin Tanz) dokumentiert, in einem völlig neuen Kontext: Das ältere steht den jüngeren Werken gegenüber.

RICHARD SIEGAL / BALLET OF DIFFERENCE Triple Bill (AT)

Richard Siegal arbeitet verstärkt mit Ballett-Techniken wie etwa dem Spitzentanz, Konzepten der Symmetrie und klassischen tradierten Figuren des Tanzes, die er dekonstruiert und einer Neuperspektivierung unterzieht. Durch die Gegenüberstellung der so unter-schiedlichen Stücke an einem Abend wird Siegals Weiterentwicklung dieser choreografischen Techniken deutlich.

Darüber hinaus entwickelt Siegal ein neues Stück, das als Bindeglied zwischen den beiden Arbeiten dient.

22., 23., 24. FEBRUAR 2018 I 19:30 UHR I DEPOT 1

unitxtChoreografie, Bühne, Licht und Video: Richard SiegalMusik: Carsten NicolaiObjekte und Kostüme: Konstantin Grcic

BoDChoreografie: Richard SiegalMusik: DJ HaramDramaturgie: Tobias StaabLichtdesign: Gilles GentnerStylistin: Edda GudmundsdottirKostüme: Chromat/Becca McCharen

Creation 2018Choreografie: Richard Siegal Komposition: Lorenzo Bianchi HoeschDramaturgie: Tobias Staab

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RICHARD SIEGAL

Im Zentrum der Arbeit des Tänzers und Choreografen Richard Siegal (usa / d)steht die interdisziplinäre Auslotung neuer Formen des zeitgenössischen Tanzes. Bis 1997 tanzt er in New York u. a. bei den Kompanien von Doug Elkins, Zvi Gotheiner, Janis Brenner, Robin Staff, Muna Tseng, Sin Cha Hong und Mark Dendy. Von 1997 bis 2004 ist er Solist im Ensemble von William Forsythe am »Ballett Frankfurt« und darüber hinaus mit diesem als Associated Artist der »Forsythe Company« verbunden. 2002 gründet Siegal die Plattform »The Bakery«, ein Zusammenschluss von Künstle-rinnen und Künstlern aus unterschiedlichen Disziplinen von Musik bis Medienkunst, mit denen er seitdem zahlreiche interdisziplinäre Projekte realisiert. Er wird mit dem »New York Dance and Performance Bessie Award«, dem Deutschen Theaterpreis »der faust«, dem »s.a.c.d.«-Preis (Beaumarchais) und dem »Mouson Award« ausgezeich-net. 2012 erhält er den »Tanzpreis der Landeshauptstadt München«.

EINE PRODUKTION VON RICHARD SIEGAL / THE BAKERY UND ECOTOPIA DANCE PRODUCTIONS | IN KOPRODUKTION MIT TANZ KÖLN, SCHAUSPIEL KÖLN,

DANCE FESTIVAL UND DEM MUFFATWERK MÜNCHEN

GEFÖRDERT DURCH DAS KULTURREFERAT DER LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN UND DAS MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND

SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN | GEFÖRDERT DURCH DIE KULTURSTIFTUNG DES BUNDES

RICHARD SIEGAL IST CHOREOGRAPHER-IN-RESIDENCE AM MUFFATWERK

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RICHARD SIEGAL / BALLET OF DIFFERENCE I TRIPLE BILL (AT) RICHARD SIEGAL / BALLET OF DIFFERENCE I TRIPLE BILL (AT)

Michelle Dorrance

Mit Stepptanz verbinden die Einen meist lässige, leichtfüßige Solotänzer wie Fred Astaire, Ginger Rogers oder Samy Davis Jr., während andere ihn oft von den exakt getakteten Gruppen irischer Shows wie Michael Flatleys »Lord of the Dance« kennen. Die amerikanische Tänzerin und Choreografin Michelle Dorrance ist sich natürlich der langen Tradition des Stepptanzes bewusst, sie respektiert sie und variiert sie in ihren Stücken in moderner ansprechender Form. Sie hatte die Gelegenheit, von vielen Meistern des Stepptanzes persönlich zu lernen, sie bewundert sie und ist von ihnen beeinflusst. Und nun ist die Schülerin selbst zur Meisterin geworden. Dorrance bricht in ihrer Interpretation die bisher bekannten Bilder auf und verbindet den Tanz direkt mit der

DORRANCE DANCE COMPANYSOUNDspace

Choreografie: Michelle Dorrance mit Solo – Improvisationen der Tänzer*innenLichtdesign: Kathy Kaufmann

Musik oder treffender ausgedrückt: Bewegung ist bei ihr Musik. Sich bewegende Körper lösen Töne aus. Ungewöhnlich ist dabei der Untergrund in »SOUND-space«: ein warmer, weicher Holzboden, für den sich die normalen Steppschuhe mit Metallbeschlag verbieten. Dorrance wandelt das vermeintliche Handi-cap in einen Vorteil: Tanzen und Töne erzeugen, also Steppen, lässt sich nicht nur in den herkömmlichen Steppschuhen, sondern auch auf Socken, barfuß und in Schuhen mit Ledersohlen. Die Tänzer können auf diese Weise viel besser den Raum erkunden und ihre Soli improvisieren. Michelle Dorrance gilt nicht zu Unrecht als aufstrebender Star der Stepptanzszene! »SOUNDspace« wird im März 2018 seine Europa-premiere an der Oper Köln feiern.

16. MÄRZ 2018 I 19:30 UHR I STAATENHAUS 2

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MICHELLE DORRANCE

Michelle Dorrance, geboren 1979 als Tochter einer Ballet-tänzerin, beginnt mit dem Tanz in der Ballettklasse ihrer Schule und tritt erstmals professionell als Teenager im »North Carolina Youth Tap Ensemble« auf. Zu ihren weiteren Stationen zählen u. a. »stomp«, »Savion Glover’s ti dii«, »Manhattan Tap«, »Barbara Duffy & Co«, »JazzTap Ensemble«, »Rumba Tap«, »Ayodele Casel’s Diary of a Tap Dancer«, »Mable Lee’s Dancing Ladies«, »Harold Cromer’s original Opus One«, »Derick Grant’s Imagine Tap« und »Jason Samuels Smith’s Charlie’s Angels / Chasing the Bird«. Das Multitalent hat einen Bachelor of Arts der New York University, spielt Bass bei der Indie-Folk-Band »Darwin Deez« und lehrt seit 2002 am »Broadway Dance Center«. Seit 2004 choreografiert sie. 2011 gründet sie ihre eigene Kompanie »Dor-rance Dance«, mit der sie ihre Werke präsentiert. Ihre große Wertschätzung in der Steppszene dokumentieren bereits mehrere renommierte Preise.

»The main emotion that »SOUNDspace« produced was excitement: excitement about sounds, and about the development of this talented choreographer, the most promising one in tap right now.«THE NEW YORK TIMES

DORRANCE DANCE COMPANY I SOUNDSPACEDORRANCE DANCE COMPANY I SOUNDSPACE

Michael Keegan-Dolan

»Schwanensee«, eines der berühmtesten Hand-lungsballette der Tanzgeschichte, erlebt durch einen der führenden irischen Choreografen eine magische Adaption. Wer die romantischen Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski und elegant über die Bühne schwebende Balletttänzerinnen im Tutu erwartet, wird von der modernen Version »Swan Lake / Loch na hEala« auf die Probe gestellt, denn es geht auch anders: Michael Keegan-Dolan verzichtet konsequent auf Tschaikowski und lässt live keltische Musik spielen, auf der Fiedel, der Nyckelharpa und mit moderner Elektronik. Er hat den See aus dem Schlosspark in seine irische Heimat versetzt, dort wo die Landschaft einsam und rau ist. Und aus dem anmutigen Märchen ist ein düsteres Sozialdrama auf dem Dorf geworden.

MICHAEL KEEGAN-DOLAN / TEAC DAMSA Swan Lake / Loch na hEala

Der »Prinz« ist depressiv und lebensmüde, er wird auf seiner Geburtstagsfeier von seiner Mutter zum Heiraten gedrängt. Dann trifft er auf das von einem Geistlichen missbrauchte Mädchen. Die Beziehung der beiden angeschlagenen Protagonisten pendelt zwischen alter, geheimnisvoller Sagenwelt und moderner, ebenso unverständlicher Realität. Nur der gemeinsame, eindringliche Tanz verheißt Be-freiung. Dabei verwirft Keegan-Dolan keineswegs alle vorherigen Interpretationen, sondern setzt gezielt eigene Akzente, so dass sowohl die Anhänger des klassischen Balletts wie des modernen Tanzes auf ihre Kosten kommen.

10., 11. APRIL 2018 I 19:30 UHR I DEPOT 1

Regie und Choreografie: Michael Keegan-DolanBühne: Sabine DargentKostüme: Hyemi ShinLicht: Adam SilvermanMusik: Slow Moving Clouds

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MICHAEL KEEGAN-DOLAN

Michael Keegan-Dolan ist der Gründer und von 1997 bis 2015 der Leiter des »Fabulous Beast Dance Theatre«, einer im irischen Count Longford beheimateten internationalen Kompanie für Tanz und Schauspiel. Die Produktionen sind originell, bahnbrechend und kontrovers. Drei Inszenierungen – »Giselle« (2003), »The Bull« (2005) und »The Rite of Spring« (2009) – erhalten Nominierungen für den »Olivier Award«. Mit »Rian« (2011) gewinnt er einen »Bessie Award«. 2016 gründet er eine neue Kompanie: »Teac Damsa«, was übersetzt aus dem irischen »Tanzhaus« bedeutet. Auf diese Weise möchte Keegan-Dolan den Tanz und seine irischen Ursprünge miteinander verbinden.

»Ein überwältigender Theaterabend, gleichzeitig verlockend, verstörend und atemberaubend schön«THE IRISH TIMES

KOPRODUKTION MICHAEL KEEGAN-DOLAN, SADLER’S WELLS;

COLOURS INTERNATIONAL DANCE FESTIVAL, THEATERHAUS STUTTGART; DUBLIN THEATRE FESTIVAL; LES THÉÂTRES DE LA VILLE DE LUXEMBOURG

MIT UNTERSTÜTZUNG VON THE CIVIC THEATRE, TALLAGHT, SOUTH DUBLIN COUNTY COUNCIL ARTS OFFICE.

MICHAEL KEEGAN-DOLAN WIRD UNTERSTÜTZT VON ARTS COUNCIL IRELAND’S REGULARLY FUNDED ORGANISATIONS FUNDING PROGRAMME.

»Absolut brillant« THE IRISH INDEPENDENT

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MICHAEL KEEGAN-DOLAN / TEAC DAMSA | SWAN LAKE / LOCH NA HEALAMICHAEL KEEGAN-DOLAN / TEAC DAMSA | SWAN LAKE / LOCH NA HEALA

Salva Sanchis & Anne Teresa De Keersmaeker

ROSAS A love supreme

Jahr zuvor »Rain« aus 2001 – für eine neue Genera-tion von Tänzern um. Coltranes Album ist eine Suite mit vier Sätzen, die einen durchdachten Aufbau mit Prolog und Finale hat.

Doch wie kann ein Tänzer improvisieren, wenn der Musiker schon improvisiert? De Keersmaeker und Sanchis haben es so beantwortet: Zunächst einmal ist jedem Instrument ein Tänzer zugeordnet. Und wie Grundbewegungen des Tanzes den Grundthemen der Musik entsprechen, variieren die Tänzer Schlei-fen und kurze Bewegungsmuster zur musikalischen Abfolge. Wenn Coltrane im ersten Satz mit drei Noten-gruppen spielt, ergeben sich daraus die tänzerischen Entsprechungen. Bei jeder Aufführung entdecken die Tänzer Neues: die Möglichkeiten sind endlos.

11., 12., 13. MAI 2018 I 20:00 UHR I DEPOT 2

Für ihr 2005 entstandenes Stück »A Love Supreme« haben sich Anne Teresa De Keersmaeker und Salva Sanchis von einem Klassiker der Jazzmusik inspirieren lassen. Das gleichnamige Album des Saxofonisten John Coltrane (1926 - 1967) erschien auf dem Höhe-punkt seiner Karriere 1965 und zählt zu den besten Jazz-Alben überhaupt. So wie Coltrane sich darin dem Free Jazz öffnete, wagt sich die bisher in strengen Strukturen bewegende De Keersmaeker auf das Feld der Improvisation. Zusammen mit ihrem ehemaligen Tänzer Salva Sanchis als Mitchoreograf gelingt ihr die Verbindung von geschriebener, also festgelegter Choreografie und freiem, also spontanem Tanz.

Sanchis nutzt das Material des Stücks weiterhin für seine Seminare der Tanzakademie »p.a.r.t.s« und 2017, zwölf Jahre später, nehmen De Keersmaeker und Sanchis den Faden ebenfalls wieder auf, schreiben das Stück aus dem Repertoire von »Rosas« – wie im

Choreografie: Salva Sanchis › Anne Teresa De KeersmaekerMusik: John ColtraneGetanzt von: José Paulo dos Santos › Bilal El Had › Jason Respilieux › Thomas VantuycomKreiert 2005 mit Cynthia Loemij › Moya Michael Salva Sanchis › Igor ShyshkoMusik: »A Love Supreme« › John ColtraneAufnahme Tenorsaxophone › Stimme: John Coltrane › Klavier: McCoy Tyner › Bass: Jimmy Garrison › Schlagzeug: Elvin Jones Acknowledgement, Resolution, Pursuance & Psalm © Coltrane, J., © Jowcol Music, Inc. (Universal Music Publ. N. V.)Licht: Jan VersweyveldLicht der Wiederaufnahme: Anne Teresa De Keersmaeker › Luc SchaltinKostüme: Anne-Catherine Kunz

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SALVA SANCHIS & ANNE TERESA DE KEERSMAEKER

PRODUKTION ROSAS | KOPRODUKTION / LA MONNAIE (BRÜSSEL)

WELTPREMIERE 23.02.2017, KAAITHEATER (BRÜSSEL)

Anne Teresa De Keersmaeker (be) erhält ihre Ausbildung an Maurice Béjarts Schule »Mudra« in Brüssel und am »Dance Department« der »School of Arts« an der »New York University«. Sie gehört zu den prägenden und stilbildenden Choreo-grafinnen des zeitgenössischen Tanzes. Durch den Einsatz von Kompositionen ver-schiedener historischer Epochen in ihren Arbeiten beschäftigt sie sich sowohl mit der Beziehung zwischen Musik und Tanz als auch mit dem Verhältnis von Tanz und Text. Ihre erste Choreografie »Asch« entsteht 1980. Es folgt »Fase, four movements to the music of Steve Reich« (1982). Mit dem Gründungsstück »Rosas danst Rosas« gelingt ihrer Kompanie »Rosas« 1983 der internationale Durchbruch. Heute zählt sie zu den wichtigsten Kompanien des zeitgenössischen Tanzes und tritt weltweit bei allen renommierten Festivals und Institutionen auf. Für ihre Arbeiten wird Anne Teresa De Keersmaeker vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »London Dance and Performance Award«, dem »New York Dance and Performance Bessie Award« und 2008 mit dem Titel »Commandeur dans l’ordre des Arts et des Lettres« der franzö-sischen Regierung.

1995 ist sie Mitbegründerin von »p.a.r.t.s.« – den »Performing Arts Research and Training Studios« – in Brüssel, einem der wichtigsten europäischen Ausbildungs-zentren im Bereich Tanz und Performance, das sie seither leitet.

Salva Sanchis, in Spanien geboren, ist einer der ersten Stu-denten, der an »p.a.r.t.s.« graduiert. Dort kreiert er seine ersten Soli und Ensemble-Stücke. Seit seinem Abschlussprojekt »Less than a moment« (1998) hat er mehr als zwanzig abendfüllende Arbeiten kreiert; charakteristisch ist der Dialog zwischen Impro-visation und festgelegter Choreografie, oft in direkter Verbindung mit Musik. Seine aktuellste Choreografie »Radical Light« tourt 2017 durch Europa. 2003 tanzt Sanchis in Rosas Produktion »Bitches Brew / Tacoma Narrows«. Dies führt zu der choreogra-fischen Zusammenarbeit in »Desh« und »A love Supreme« mit Anne Teresa De Keersmaker.

ROSAS I A LOVE SUPREME

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ROSAS I A LOVE SUPREME

Sidi Larbi Cherkaoui

Sidi Larbi Cherkaoui ist einer der bekanntesten und profiliertesten Choreografen des aktuellen internatio-nalen Tanzgeschehens. Das liegt zum einen an seinem bemerkenswerten, meisterhaften Bewegungsstil und zum anderen an der erstaunlichen Produktivität dieses außerordentlichen Künstlers. In Köln ist er nun mit dem Stück »Apocrifu«, einer im September 2007 uraufgeführten Auftragsarbeit für die Brüsseler Oper.

Das Wort »apokryphos« stammt aus dem Griechi-schen und bedeutet so viel wie »verborgen« und »dunkel«. Der Titel des Stücks spielt auf die »Apo-kryphen«, die »apokryphen Schriften« des christlich- jüdischen Glaubens an, und meint die unbekannten, unterdrückten und der Vernichtung entgangenen, alternativen Erzählungen, Psalmen und Briefe des Alten und Neuen Testamentes, die keinen Eingang in den Kanon der Bibel gefunden haben. Sie sind dennoch mündlich und schriftlich überliefert oder später wieder entdeckt worden. Sie sind geheimnis-voll und erleuchtend zugleich, weil sie ein anderes Licht auf vermeintlich allzu Bekanntes werfen.

Cherkaouis Blick auf die Realität und die verborgenen, dunklen Seiten der Religionen vermittelt er durch den Tanz. Seine Bühne ist voller realer Bücher, so wie die Bücher gleichzeitig die Bühne für deren Inhalte sind.

EASTMAN Apocrifu

Sie vermitteln uns Wissen und Gewissheiten, aber auch Zweifel und Perspektiven. Neue Bücher bewegen unsere Gedanken in andere Richtungen. Der Reich-tum der Bücher und ihrer Geheimnisse spiegelt sich in den vielzähligen tänzerischen Variationen. Die drei Tänzer, darunter Sidi Larbi Cherkaoui selbst, haben unterschiedliche Temperamente, die sich in einzigar-tigen Soli, faszinierenden Duetten und feinen Panto- mimen zeigen.

Unterstützt und begleitet wird Cherkaoui von den sie- ben Sängern der bekannten korsischen Vokalgruppe »A Filetta« (»der Farn«), die eine korsische musika-lische Tradition wiederbelebten und deren dunkle, mystische mehrstimmige A-Capella-Gesänge mittel-alterlichen Zeremonien und Dichtungen entspringen.

20., 21. JUNI 2018 I 19:30 UHR I DEPOT 1

Choreografie: Sidi Larbi CherkaouiTanz: Sidi Larbi Cherkaoui › Dimitri Jourde › Yasuyuki Shuto / Satoshi KudoGesang: A FilettaSound Design: Rémi GrassoBühne: Herman SorgeloosLicht: Luc SchaltinKostüme: Dries Van NotenPuppenbau: Filip PeetersChoreografische Assistenz: Nienke Reehorst › Satoshi Kudo Künstlerische Beratung: Guy Cools

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S IDI LARBI CHERKAOUI

Sidi Larbi Cherkaoui, geboren 1976 in Antwerpen, flämisch-marokkanischer Abstammung und französischsprachig aufgewach-sen, gehört seit mehr als 15 Jahren zu den interessantesten zeitge-nössischen Choreografen. Als junger Tänzer wird er von Alain Platel für seine Kompanie »Les Ballets C. de la B.« entdeckt und erhält be-reits 2002 den »Nijinski Award« als weltbester Nachwuchschoreo-graf. Er hat mehr als zwanzig abendfüllende Choreografien kreiert und jede Menge angesehener Auszeichnungen erhalten. Seit 2008 ist er »Associate Artist« von »Sadler’s Wells«, London. 2010 gründet Sidi Larbi Cherkaoui die Kompanie »Eastman« mit Unterstützung der Flämischen Regierung und bnp Paribas Foundation. »Eastman« ist Residenzkompanie von de Singel International Arts Campus (Ant- werpen). Im September 2015 übernimmt er die künstlerische Lei-tung des »Königlichen Balletts Flandern«. Mit Vorstellungen wie »Su- tra«, »Babel(words)«, »TeZukA«, »Puz / zle« und zuletzt »Fractus V« hat er in Köln eine große Fangemeinde gewonnen.PRODUKTION: DE MUNT / LA MONNAIE BRUSSELS | KOPRODUKTION: FESTIVAL DE DANSE DE CANNES

EASTMAN I APOCRIFU

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Israel Galván

Dem Kölner Publikum ist Israel Galván durch sein politisches Stück über das Verhältnis zwischen »Zigeuner«-Romantik und Nationalsozialismus »Lo Real / Le Réel / The Real« bekannt, mit dem er 2013 in Madrid einen Skandal auslöst. Mit seinem Stück »fla.co.men«, das bereits in Paris, Wien, Japan und London stürmisch gefeiert wurde, gastiert er zwei Abende im StaatenHaus. Diesmal geht es jedoch weniger um Politik als vielmehr um den Fla- menco selbst. Galván hat den traditionellen, zum Folkloretanz für Touristen und fast zum Klischee geronnenen Flamenco auf die ihm eigene Art erneuert und verjüngt ins 21. Jahrhundert geführt. Sein neues Werk zeigt die intensive Auseinandersetzung und Verflechtung des Flamenco-Tänzers mit einer eigen-willigen, virtuos gesungenen und instrumentierten Musik. Dafür braucht er keine Geschichte, sondern lediglich erstklassige Musik, Gesang und extremen Tanz in neuer Mischung. In »fla.co.men«, einem Abend, den Galván selbst als Konzert bezeichnet,

ISRAEL GALVÁN FLA.CO.MEN

wird er von exzellenten Musikern begleitet. Humor-voll nimmt er – worauf schon der Titel verweist – den Flamenco auseinander, prüft seine Einzelteile und setzt ihn neu zusammen. In vollem Bewusstsein, das der Tanz die Sprache ist, in der er sich am besten ausdrücken kann, präsentiert Galván den Flamenco als eine Art der Bewegung, als einen Lebensstil, als eine Identität, in der er aufgeht wie ein Besessener. Dabei verzichtet er auf überflüssige Details wie Kas-tagnetten und konzentriert sich auf das gefährliche und berauschende Wesen des Flamencos. Ob im Stehen, Sitzen, Liegen oder auf allen Vieren, Galván steht über den Dingen und spielt mit Zitaten, er bezieht die Musiker und das Publikum ein, überschrei- tet Grenzen. Er ist witzig, er ist überraschend, er hat Schwung, er hat Leidenschaft. Sein furioses tän- zerisches Solo setzt die Zuschauer in Staunen und Begeisterung.

11., 12. JULI 2018 I 19:30 UHR I STAATENHAUS 1

Regie, Choreografie und Tanz: Israel Galván Musiker: David Lagos › Tomás de Perrate › Eloisa Cantón › Caracafé und Proyecto Lorca (Juan Jiménez Alba und Antonio Moreno)

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ISRAEL GALVÁN

»His speed creates many moments of »What just happened?««NEW YORK TIMES

»It’s an evening that screams avant garde.«THE GUARDIAN

Israel Galván de los Reyes, 1973 als Sohn zweier Tänzer in Sevilla geboren und so von klein auf in der Atmosphäre von Fla-menco und Tanzsälen groß geworden, entscheidet sich erst 1990 für eine Tanzausbildung. 1994 wird er Mitglied der »Compañia Andaluza de Danza« und gewinnt als Tänzer alle erdenklichen Preise in Spanien. Mit »Mira! / Los Zapatos Rojos« bringt Galván 1998 sein erstes eigenständiges Werk auf die Bühne. Seitdem hat er weitere Produktionen vorgelegt, wie etwa »La Metamorfosis«, »Galvánicas«, »Arena«, »La Edad de Oro«, »Tabula Rasa«, »Solo«, »El final de Este Estado de Cosas – Redux«, »Israel vs Los 3000«, »La Curva« und »Lo Real / Le Réel / The Real«. Darüber hinaus kreiert er die Choreografien »La Francesa« und »Pastora« für sei-ne Schwester Pastora Galván. Er ist Associate Artist des »Théâtre de la Ville de Paris« und des »Mercat de les Flors« in Barcelona. Galván gilt als Erneuerer des Flamencos. Er stellt traditionelle Techniken Einflüssen aus anderen Tanzstilen gegenüber und führt den Flamenco so auf eine andere Ebene. Galván versucht die essenzielle Kraft des Flamencos herauszuschälen und ihn von dem Klischee der eigenen Tradition zu befreien. 2012 wird er in der Kategorie »Außergewöhnliche Produktion« mit dem New Yorker »Bessie-Award« ausgezeichnet. 2016 erhält Galván den »Critic’s circle National Dance Award« (Great Britain).

KOPRODUKTION: THÉÂTRE DE LA VILLE DE PARIS, THÉÂTRE DE NÎMES – SCÈNE CONVENTIONÉE POUR LA DANSE CONTEMPORAINE

ISRAEL GALVÁN IST EIN ASSOCIATE ARTIST DES THÉATRE DE LA VILLE DE PARIS

DANK AN: INSTITUTO ANDALUZ DEL FLAMENCO, CONSEJERÍA DE EDUCACIÓN, CULTURA Y DEPORTE DE LA JUNTA DE ANDALUCÍA,

– FONDO EUROPEO DE DESARROLLO REGIONAL (FEDER)

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ISRAEL GALVÁN | FLA.CO.MEN ISRAEL GALVÁN | FLA.CO.MEN

Kooperation mit Ensembles der Kölner Freien Szene

Köln verfügt über die größte freie Tanzszene in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 40 selbständige Choreografinnen und Choreografen haben in Köln ihren künstlerischen Mittelpunkt gefunden und bereichern das kulturelle Angebot der Stadt mit ihren Werken. Nicht wenige Kölner Ensembles bewegen sich inzwi-schen nicht mehr nur auf der lokalen Ebene, sondern sie agieren überregional und international und sind Bestandteile größerer Netzwerke und Kooperationen.

Mit der rasanten Entwicklung der künstlerischen Qualität und der großen Dichte der freien Tanzszene in Köln hat die Etablierung geeigneter Produktions- und Aufführungsstrukturen in Köln leider nicht mithalten können. Schon lange beklagen die Tanzschaffenden sowie auch das tanzinteressierte Publikum vor allem das Fehlen eines den professionellen Anforderungen des zeitgenössischen Tanzes entsprechenden Aufführungsortes für den freien Tanz.

Um hier kurzfristige Abhilfe zu schaffen, kooperieren Oper und Kulturverwal-tung zum ersten Mal in einem gemeinsamen Pilotprojekt. Aus insgesamt vier-zehn Bewerbungen aus der freien Szene wählte eine Fachjury zwei Ensembles aus, die ihre Arbeiten im StaatenHaus, der Interimsspielstätte der Kölner Oper, zeigen werden. Für die Kompanien ist damit die Möglichkeit verbunden, sich adäquat zu präsentieren und ein größeres Publikum zu empfangen, als in den Spielstätten der freien Szene.

Im Rahmen der Kooperation präsentieren sich:

In »Bronze by Gold« fallen Intensitäten und Stile ineinander, verflechten und blockieren sich, um ein verführerisches Nebeneinander von zeitgenössischem Tanz, Tableaux Vivants, Neuer Musik und Clubmusik entstehen zu lassen. Sieben Performer, ein Streichquar- tett und ein DJ werden als utopische Gemeinschaft dazu gebracht, sich zu verbinden, aneinander zu zerren, spielerisch und unbequem. Zu den sich verzwei- genden Klängen des Asasello-Quartetts gesellt sich die virtuose Scratchtechnik des Dj Elephant Power. Soghaft wirbelt diese Montage ikonische Bilder einer Gesellschaft durcheinander, die sich selber feiert, die aufgibt, überleben muss.

MOUVOIR / STEPHANIE THIERSCH Bronze by Gold mit dem Asasello-Quartett und Dj Elephant Power

Konzept / Choreografie: Stephanie Thiersch Asasello-Quartett: Rostislav Kozhevnikov (1. Violine) › Barbara Kuster (2. Violine) › Teemu Myöhänen (Cello) › Justyna Liwa (Viola) Tanz / Kreation: Matteo Ceccarelli › Marika Gangemi › Annamari Keskinen › Moo Kim, Colas Lucot › Chang Ik Oh › Camille Revol Tanz / 2nd Cast: Viviana Éscale › Claudia Greco › Michele Meloni › Joel Suárez Gómez Elektronische Musik: Dj Elephant Power

Emanuele Soavi | Stephanie Thiersch

13., 16. OKTOBER 2017 I 19:30 UHR I STAATENHAUS 3

In »Relics« begeben sich Choreograf Emanuele Soavi und sein Ensemble auf die Suche nach neuen Klangwelten und interaktivem Leben zwischen Live- Musik und Tanz. Zehn Musiker treffen auf acht Tän- zerinnen und Tänzer, einen Schauspieler und einen DJ. In unterschiedlichen Formaten stellen sie sich Entfremdungs-, Ausgrenzungs- und Isolationsprozes-sen im Spannungsfeld realer und virtueller Welten. Was bleibt vom physischen Individuum in einer zunehmend virtuellen Kommunikation?

EMANUELE SOAVI INCOMPANY Relics Ein Tanzprojekt mit DJ und Barockensemble

von und mit dem Tanzlabel Emanuele Soavi incompany › dem Barockensemble und Solisten der Duisburger Philharmoniker › dem Kom- ponisten Wolfgang Voigt › dem Sounddesigner und Live-DJ Stefan Bohne

09., 10. OKTOBER 2017 I 19:30 UHR I STAATENHAUS 3

FREIE TANZSZENE KÖLN EMANUELE SOAVI | STEPHANIE THIERSCH

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ROBYN ORLINAnd so you see … › Seite 08 – 11Foto: Peggy Jarrell Kaplan

WIM VANDEKEYBUS In spite of Wishing and Wanting › Seite 12 – 15Foto: Danny Willems

HOFESH SHECHTER Uprising (Mega Israel) › Seite 20 – 23Foto: Jake Walters

SASHA WALTZ Allee der Kosmonauten › Seite 24 – 27Foto: André Rival

MICHAEL KEEGAN-DOLAN Swan Lake / Loch na eHala › Seite 36 – 39Foto: B & W

JOHAN INGERGolden Days › Seite 16 – 19Foto: Urban Jörén

RICHARD SIEGAL Triple Bill (AT) › Seite 28 – 31Foto: Kalle Sanner

MICHELLE DORRANCE SOUNDspace › Seite 32 – 35Foto: John D. & Catherine T.

SHARON EYAL Killer Pig (Mega Israel) › Seite 20 – 23Foto: Gil Shani

GAI BEHARKiller Pig (Mega Israel) › Seite 20 – 23Foto: Gil Shani

OHAD NAHARINMinus 16 (Mega Israel) › Seite 20 – 23Foto: Gadi Dagon

SALVA SANCHISA love supreme › Seite 40 – 43Foto: Bart Grietens

SIDI LARBI CHERKAOUIApocrifu › Seite 44 – 47Foto: Koen Broos

ISRAEL GALVÁNfla.co.men › Seite 48 – 51Foto: Luis Castilla

STEPHANIE THIERSCH Bronze by Gold › Seite 52 – 53Foto: Martin Rottenkolber

EMANUELE SOAVIRelics › Seite 52 – 53Foto: Joris-Jan Bos

ANNE TERESA DE KEERSMAEKERA love supreme › Seite 40 – 43Foto: Anne van Aerschot

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CHOREOGRAFEN

Kartenservice und Informationen

Den Karten- und Aboservice finden Sie in den Opern Passagen zwischen Breite Straße und Glockengasse. Öffnungszeiten: Montag – Freitag 10 –18 Uhr | Samstag 11 –18 Uhr.

Sommerferien 2017:In der Zeit vom 17.07. bis 28.08. ist der Karten- und Aboservice nur telefonisch von Mo – Fr zwischen 10 und 14 Uhr sowie per E-Mail zu erreichen.

Tickets gibt es außerdem unter: www.oper.koeln, www.schauspiel.koeln, über die Tickethotline 0221 221 28400 oder per Mail an [email protected]

Für die Veranstaltungen des Tanzes können Sie im ge- samten Stadtgebiet sowie im Umland an den Vorver- kaufsstellen von KölnTicket Eintrittskarten erwerben.

PER POST Kartenservice der Bühnen Köln | Postfach 10 10 61 | 50450 Köln

PER INTERNET / PRINT@HOME Auf unseren Webseiten www.schauspiel.koeln und www.oper.koeln können Sie über unseren Monats-spielplan platzgenau Ihre Karten bestellen und wenn Sie es wünschen, zuhause ausdrucken. Das vrs-Ticket ist im Preis enthalten. Bitte beachten Sie, dass Sie Print@Home-Tickets zusätzlich über www.fahrenunderleben.de personalisieren müssen, um sie als Fahrausweis nutzen zu können.

HANDYTICKETS (NUR IM DEPOT)Papierlos ins Theater gehen: Buchen Sie Ihr Ticket ganz gewöhnlich über unseren Online-Shop und wählen Sie bei der Versandart »Handyticket« aus. Sie erhalten per E-Mail einen qr-Code, den Sie auf Ihrem Smartphone beim Einlass vorzeigen. Übrigens: Unser Online-Shop ist auch für Smartphones und Tablets optimiert.

PREISE STAATENHAUS 1 UND 2

PLATZGRUPPEN 1 2 3 4 5 6 7

61,– 51,– 41,– 36,– 32,– 23,– 12,–

PREISE DEPOT 1

PLATZGRUPPEN 1 2 3 4 5

32,– 25,– 21,– 15,– 12,–

39,– 34,– 27,– 21,– 15,–

Richard Siegal / Ballet of Difference (Premiere), Sasha Waltz & Guests, Eastman

PREISE DEPOT 2 auf allen Plätzen 22,–

Alle Preise in Euro zzgl. 10% Vorverkaufsgebühr.

ERMÄSSIGUNGENSchüler, Studierende, Auszubildende und Personen, die einen freiwilligen Dienst leisten (bis maximal 35 Jahre) zahlen in Oper und Schauspiel im Vorver-kauf 50 % auf allen Plätzen. An den Abendkassen gibt es für die genannten Gruppen Restkarten zum Einheitspreis von 7 € im Schauspiel und 8 € in der Oper. Empfänger von Leistungen nach dem Sozial-gesetzbuch ii (sgb ii), Schwerbehinderte mit einem Behindertengrad von 100% oder mit einem b im Behindertenausweis und Köln-Pass-Inhaber erhalten auf Nachweis 50% Ermäßigung des Kartenpreises. Berechtigte Begleitpersonen erhalten eine kostenlose Eintrittskarte. Gruppen ab 10 Personen erhalten 10% Ermäßigung. Gruppen ab 20 Personen erhal-ten 20% Ermäßigung. Zusätzlich entfällt die übli-che Vorverkaufsgebühr von 10%.

EINTRITTSKARTE / VRS-FAHRAUSWEIS Eintrittskarten gelten im erweiterten Verkehrsverbund Rhein-Sieg (vrs) als Fahrausweis zum Veranstal-tungsort und von diesem zurück. Die Hinfahrt darf frühestens vier Stunden vor dem aufgedruckten Ver- anstaltungsbeginn angetreten werden. Die Rückfahrt muss am Veranstaltungstag bis Betriebsschluss abgeschlossen sein.

Das Tanzabonnement der Bühnen Köln

Mit dem individuellen Wahlabonnement sparen Sie bis zu 25% gegenüber dem Kauf von Einzelkarten.

Stellen Sie sich Ihr persönliches Abo zusammen und wählen Sie Ihre vier bzw. sechs Lieblingsvorstellungen aus dem Tanzangebot der Bühnen Köln.Sie möchten die Tanzabende nicht alleine besuchen? Mit Ihrem Wahlabonnement können Sie auch das frei entscheiden und mit dem Kleinen Tanzabo bei- spielsweise zu zweit jeweils einen Abend in der Oper und im Schauspielhaus erleben, mit dem Großen Tanzabo können Sie mit Begleitung drei Tanzabende an den Bühnen Köln besuchen.

WEITERE VORTEILE * Kein lästiges Schlangestehen im Vorverkauf oder an der Abendkasse.

* Ihr Abo ist übertragbar. Wenn Sie persönlich verhindert sind, können Sie Ihre Eintrittskarten einfach an eine andere Person weitergeben.

* Sie bekommen das Jahresheft der Oper und die Magazine des Schauspiels kostenlos zugesandt und erhalten regelmäßig die Monatsspielpläne.

ABOSPLATZGRUPPEN 1 2 3 4

Kleines Tanzabo mit vier Vorstellungen

116,– 104,– 88,– 78,–

Großes Tanzabo mit sechs Vorstellungen

171,– 153,– 129,– 114,–

Ermäßigungsberechtigte (s. vorherige Seite) erhalten 50% Ermäßigung auf die Abopreise.

Abohotline: 0221 221 [email protected]

Unsere Kolleginnen und Kollegen der Theaterkasse beraten Sie gern. Rufen Sie uns unter der oben genannten Telefonnummer an oder kommen Sie direkt bei uns vorbei.

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ABONNEMENTSKARTENSERVICE

Spielorte für den Tanz an den Bühnen

TANZ IM STAATENHAUS Rheinparkweg 150679 Köln

Anreise:› U-Bahn 1 / 3 / 4 / 9 Bhf Deutz / Messe oder Bhf Deutz / Lanxess Arena› Deutsche Bahn S6 / S11 / S12 / S13 / S19 /RE / RB Köln Messe / Deutz› Opernbus Bhf Deutz / Messe (Ottoplatz, Bus- steig B & C) › Bhf Deutz / Messeplatz (Messeplatz, Bussteig D & E) › Im Rheinpark (Nebeneingang Oper Köln) ab 60 Minuten vor, bis 30 Minuten nach der Vorstellung › Kostenfrei für Opernbesucher› Bus 150 Im Rheinpark› Bus 250 / 260 Bhf Deutz / Messeplatz

› Parkmöglichkeiten im benachbarten rtl-Parkhaus (öffnet 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn für Besucher, der Theatertarif beträgt 6,- €) › Behindertengerechte Parkplätze am Nebeneingang › Taxistand im Rheinparkweg

› Anfahrt mit dem Auto: Das Messegelände ist direkt mit dem Autobahnring um Köln verbunden. Bitte folgen Sie daher den grünen KölnMesse-Hinweis-schildern. › Anfahrt über die A1: Am Autobahnkreuz Leverkusen auf die A3 Richtung Frankfurt / Main, dann am Autobahnkreuz Köln-Ost auf die A4 Rich-tung Köln-Zentrum bis Abfahrt KölnMesse. › Anfahrt über die A57: Links einbiegen in die Innere Kanalstraße über die Zoobrücke zu KölnMesse. › Anfahrt über die A3: Am Autobahnkreuz Köln-Ost auf die A4 Richtung Köln-Zentrum bis Autobahn-abfahrt KölnMesse. › Tipp: Wenn Sie ein Navigati-onsgerät verwenden, geben Sie bitte die folgende Adresse ein: Rheinparkweg 1, 50679 Köln.

TANZ IM DEPOT 1 UND 2 Schanzenstr. 6 – 2051063 Köln

Anreise:› U-Bahn 4 Keupstraße › U-Bahn 13 / 18 bis Wiener Platz, dann weiter mit der Linie 4 bis Keupstraße › Bus 190 Schanzenstraße / Schauspielhaus

› Mit dem Auto aus der Kölner Innenstadt über die Mülheimer Brücke oder über die Zoobrücke kommend, fahren Sie Richtung Wiener Platz. Am Wiener Platz auf den Clevischen Ring, nach ca. 500 m rechts in die Keupstraße, dann noch einmal links um die Kurve und schon sind Sie da. Sie biegen rechts auf das Gelände des Carlswerks ab und nach einem kurzen Stück geradeaus liegt zu ihrer Linken nun das depot. Unsere Besucherparkplätze finden Sie problemlos direkt hinter der Halle.

› Mit dem Fahrrad zum depot in Köln-Mülheim ab dem Kölner Zentrum kommen Sie, indem Sie entlang dem Konrad-Adenauer / Niederländer Ufer den Rhein hoch bis zur Mülheimer Brücke fahren, diese überqueren, am Wiener Platz links abbiegen, entlang dem Clevischen Ring bis zur Haltestelle Keupstraße fahren, dort rechts abbiegen in die Keupstraße und von dieser nach wenigen Metern links in die Schanzenstraße.

Bildnachweise› Titel: Danny Willems von »In Spite of Wishing and Wanting« von Wim Vandekeybus / Ultima Vez › Robyn Orlin: Jérôme Séron› Ultima Vez: Danny Willems› Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart: Uprising: Ben Rudick, Killer Pig: Gil Shani, Minus 16: Gadi Dagon › Sasha Waltz: Eva Raduenzel› Richard Siegal: Ray Demski› Michael Keegan-Dolan: Colm Hogan› Rosas: Anne van Aerschot› Eastman: Herman Sorgeloos› Aterballetto: Nadir Bonazzi› Dorrance Dance Company: Matthey Murphy› Israel Galván: Oscar Romero, Hugo Gumiel

Impressum

Spielzeit 2017 /18Herausgeber: Bühnen Köln Intendantin Oper: Dr. Birgit MeyerIntendant Schauspiel: Stefan Bachmann Geschäftsführender Direktor: Patrick WasserbauerRedaktion: Hanna Koller › Sabine Döring › Ansgar S. KleinÜbersetzung: Till RudolphKonzeption & Gestaltung: Kristin SchlodderDruck: Köllen Druck und Verlag GmbH, Bonn

Bühnen Köln Offenbachplatz 50667 Köln

www.oper.koelnwww.schauspiel.koeln www.tanz.koeln

Änderungen vorbehalten Stand: Juni 2017

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SPIELORTE IMPRESSUM

WIM VANDEKEYBUS / ULTIMA VEZ »IN SPITE OF WISHING AND WANTING«: © DANNY WILLEMS

WWW.TANZ.KOELN