SPORT AN DER HÄMODIALYSE · 2020. 11. 23. · 75 hemodialysis patients were enrolled in an...
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SPORT AN DER HÄMODIALYSE
HÄMODIALYSE ANWENDERSEMINAR, 29.10.2020
FRANZISKA ALMER – ERNÄHRUNGSBERATERIN BSC SVDE
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Ausgangslage
Studienlage
Effekte
Programme
Steigerung der Adhärenz
Sport an der
Hämodialyse
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AUSGANGSLAGE
schwere chronische Erkrankungen körperliche Inaktivität
Dialysebehandlung = Immobilität
Jährlich 600-1000 Stunden, also ca. 4-6 Wochen Zeit an der Dialyse
Bei reduzierter körperliche Leistungsfähigkeit werden auch
Alltagsbeschäftigungen eingeschränkt, soziale Kontakte reduzieren sich
dadurch, was häufig vorhandene Depressionen weiter negativ beeinflusst.
Körperliche Leistungsfähigkeit ist eine Komponente des subjektiven
Wohlbefindens
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STUDIENLAGE
28.10.2020
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Intervention
Die Bewegungstherapie wurde in einem Umfang von ca. 20 Minuten,
je nach individuellem Leistungsstand, während der Dialysezeit,
durchgeführt. Sie beinhaltete ein Training der Ausdauer sowie
gymnastische Übungen zur Verbesserung der Koordination,
Beweglichkeit und der Kraft. Hilfsmaterialien waren Bettergometer,
Pezzibälle, Therabänder, Igelbälle und Hanteln. Zu Beginn des
Trainings wurde die aerobe Ausdauer am Bettergometer trainiert.
Anschließende Hantel und Therabandübungen dienten der Kräftigung
des Oberarmbeugers und des Kniegelenkstreckers. Gewicht und Stärke
der Hantel bzw. des Therabandes richteten sich nach dem
individuellen Leistungsstand.
2003
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Erfassung retrospektive aus einer Vorgängerstudie:
Inactive n 728
Intermediate n 520
Active Group n 363
unwillingness to exercise (302 participants, 41.5%)
Fatigue (287, 39.4%) lack of time to exercise (186, 25.6%), pain 72
(9.9%), unsure how to exercise (62, 8.5%), depressive mood (49 (6.7%),
fear of injury (41 (5.6%), lack of equipment or place to exercise, and
unsure about the importance of exercise were (24, 3.3%)
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Intervention
Klinisch stabile ambulante Patienten in einer Hämodialysestation von Oktober 2002 bis März 2014 wurden auf
ihre Eignung für die Aufnahme in diese 7-jährige prospektive Kohortenstudie untersucht. Die Anzahl der Schritte
pro Nicht-Dialysetag wurde bei Studienbeginn mittels Beschleunigungsmesser aufgezeichnet.
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Intervention
This study randomly assigned ambulatory maintenance hemodialysis
patients aged ≥ 20 years on dialysis ≥ 6 months, without a hospitalization
history for the previous 3 months to 4 groups: aerobic exercise (AE),
resistance exercise (RE), combination exercise (CE), and control. A stationary
bike was used for AE and a TheraBand®/theraball for RE.
A 12-week intradialytic exercise program (3 times/week) was completed in
the AE (n = 11), RE (n = 10), and CE (n = 12) groups. The control group (n = 13) received only warm-up stretching. At baseline and 12-week follow-up,
daily physical activity and sleep quality were measured with a triaxial
accelerometer (wActiSleep-BT; ActiGraph, Pensacola, FL) during a
continuous 7-day wear period.
Results
The average sleep fragmentation index, indicating poor sleep quality,
decreased significantly at 12 weeks:
AerobicExercise (51.4 ± 8.0 vs 44.5 ± 9.6, P = 0.03)
ResistanceExercise (52.3 ± 7.3 vs 40.0 ± 15.4, P = 0.01)
Conclusions
Intradialytic exercise appears to be clinically beneficial in improving daily
physical activity and sleep quality in maintenance hemodialysis patients.
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Intervention
75 hemodialysis patients were enrolled in an intradialytic resistance
exercise training consisting of 20 min of adapted leg press, with a
gymnastic ball, 3 days/week, during 9 months on the same day of
hemodialysis therapy
Physical performance by short physical performance battery (SPPB),
physical activity by life space assessment (LSA), and PEW score based
on
the nomenclature proposed by the International Society of Renal
Nutrition and Metabolism in 2008 were assessed at baseline and after
9 months.
Nutrition: Protein and energy intake were maintained usual
diet during intervention periods
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Intervention
6-monatige, randomisierte, multizentrische Studie zur Prüfung, ob ein
einfaches, personalisiertes Gehübungsprogramm zu Hause, das vom
Dialysepersonal geleitet wird, den funktionellen Status bei
erwachsenen Dialysepatienten verbessert. Zu den wichtigsten
Studienergebnissen gehörten die Veränderung der körperlichen
Leistungsfähigkeit nach 6 Monaten, die durch den 6-Minuten-Gehtest
und den fünfmaligen Sit-to-Stand-Test beurteilt wurde, sowie die
Veränderung der Lebensqualität, die durch den KDQOL-SF-
Fragebogen (Kidney Disease Quality of Life Short Form) ermittelt
wurde.
Anleitung: 5x 2min Gehen in vorgeschriebener Geschwindigkeit
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28.10.2020
Bewegung während HD (Bett Velo) verbesserte Phosphat und Kalium Clearance /
verbesserte Serumkonzentrationen
(besserer Effekt als längere Dialysebehandlung)
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ZUSAMMENFASSUNG EFFEKTE
Verbesserung der Kraft oder der physischen Funktionalität (Sicherheit)
Lebensqualität / Positive Effekte auf Psyche, Depression
Reduzierte Mortalität
Verbesserte Schlafqualität
Verbesserung des Ernährungszustandes
Verringerung intradialytischer Hypotonie
Verbesserte Kalium- und Phosphat-Clearance
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PROGRAMME
Wie sieht es bei Ihnen an der
Dialyse aus?
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PROGRAMME / SPORTARTEN
Hämodialyse:
Ergometer
Thera-Bänder
Gymnastikbälle
Geeignete Sportarten sind z.B. Schwimmen, Aqua-Gym, Spaziergänge oder Radfahren,
Gymnastik. Zum Schutz des Shuntes können spezielle Manschetten verwendet werden
Peritoneal Dialyse
Gängige Ausdauersportarten wie Wandern, Walken, Joggen, Radfahren oder leichtere
Gartenarbeit
Auf Sportarten, bei denen Druck auf den Bauchraum ausgeübt wird (z.B. Kampfsport,
Gewichtheben, Rudern), sollte entweder verzichtet werden oder sie sollten nur bei leerer
Bauchhöhle ausgeübt werden.
Wassersport ist aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr nicht empfehlenswert.
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ADHÄRENZ
Datenlage
Faktoren der Adhärenz
HAPA (Health Action Process Approach)
Transtheoretisches Modell
28.10.2020
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Die Einhaltung der Empfehlungen zur körperlichen
Aktivität wurde positiv beeinflusst durch:
• Motivation
• Geringere Angstzustände
• bessere Lebensqualität, insbesondere in den Bereichen
Schlaf und körperliche Leistungsfähigkeit
Am stärksten wurde die Einhaltung der Empfehlungen
negativ beeinflusst durch
• Gebrechlichkeit
• die Einführung eines Dialysekatheters
• geringe funktionelle Fitness
• Diabetes als Hauptursache von ESRD
• verlängerte Dauer der Nierenersatztherapie
• das weibliche Geschlecht
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Results A total of 103 ESRD patients (61 men, 59.2%), 20 nephrologists (12
men, 60.0%), and 72 nurses (61 women, 84.7%) participated in the study. Most
commonly reported patient’s barriers were fatigue on dialysis (97.4%) and
nondialysis days (55.1%). Healthcare staff showed positive attitude towards
renal rehabilitation exercise programs. However, most of physicians (85.0%)
and nurses (83.3%) did not have previous experience with interventional
exercise rehabilitation programs. Binary logistic regression revealed significant
association between patients’ inactivity, demographic data, and barriers
towards physical activity, such as fatigue and pain in dialysis and non-dialysis
days (p < 0.05), family’s and physician’s concern (p < 0.05), too many medical problems (p < 0.05), the fear of getting hurt (p = 0.01), and unwillingness for
exercise (p < 0.05). Interestingly, healthcare staff’s negative attitudes
toward patient’s physical activity seem to be strongly associated with
patient’s inactivity status.Conclusion Healthcare staff negative attitudes and multiple related barriers
especially fatigue on dialysis and non-dialysis days, towards ESRD patient’s
physical activity, suppress desire for exercise and active patients’ status,
leading them to abstain from it.
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Therapiebezogen
Komplexität
Dauer
Nebenwirkungen
Häufige
Änderungen der
Behandlung
Medizinische
Betreuung,
Gesundheitssystem
bedingt
Vertrauen zum Arzt
und medizinischen
Personal
Systemkapazität
Aufklärung des
Patienten
Sozialökonomisch
Bildungsniveau
Finanzielle Situation
Alter
Soziales Umfeld
(Unterstützung)
Patientenbezogen
Angst vor
Nebenwirkungen
Vergesslichkeit
Stress
Motivation
Wissen
Vertrauen in
Therapie
Krankheitsbedingt
Schwere der
Symptome
Progressionsrate
Komorbiditäten
(Depression,
Sucht)
Verfügbarkeit
wirksamer
Therapien
ADHÄRENZ
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HAPA (HEALTH ACTION PROCESS APPROACH)
https://jaxenter.de/devops-stories-hapa-modell-
79844
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TRANSTHEORETISCHES MODELL
https://www.repetico.de/card-60590521
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ZUSAMMENFASSUNG / FAZIT
Positive Aspekte Bewegung und Sport bei Patienten an Hämodialyse
konnten in mehreren Studien eindrücklich gezeigt warden
Bedenken, Vorbehalte von Seiten Patienten, Pflegepersonal und
Ärzteschaft beeinflussen die Adhärenz => je höher das Wissen über
Möglichkeiten und Chancen / Nutzen der Therapie, desto besser die
Adhärenz
Begleitung im Zentrum durch Fachpersonal / Anleitung für häusliche
Programme
Langsamer Aufbau nach langer Inaktivität, begleitet durch Fachperson
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FRAGEN