Sportphysio - Thieme Gruppe – Startseite · entzündlicher Rheumatismus sowie das...

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Sport physio Herausgeber H. Bant M. Bizzini H.-J. Haas M. Leusch G. Rainer-Mitterbauer M. Ophey G. Supp VKB-Ruptur: OP und Reha Wiedereinstieg nach Kreuzbandplastik Präventivtrainer– Ausbildung und Praxiseinsatz SCHWERPUNKT OP – Vorderes Kreuzband 2 · 2015 www.thieme.de/sportphysio Mai 2015 · Seite 49–96 · 3. Jahrgang Laufschuhe

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Sportphysio

HerausgeberH. BantM. BizziniH.-J. HaasM. LeuschG. Rainer-MitterbauerM. OpheyG. Supp

VKB-ruptur: op und reha

Wiedereinstieg nach Kreuzbandplastik

präventivtrainer– ausbildung und praxiseinsatz

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op – Vorderes Kreuzband

2 · 2015www.thieme.de/sportphysioMai 2015 · Seite 49–96 · 3. Jahrgang

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79 Entlastungstape für die Wade Verletzte Muskeln brauchen Hilfe

Entlastungstape für die WadeVerletzte Muskeln brauchen hilfe Es ist die 85. Minute im Fußballspiel, und plötzlich verspürt der Spieler einen stechenden Schmerz in der Wade. Der Schmerz tritt auf bei Anspannung und wenn er sich auf die Zehen stellen will. Schnell stellen die Betreuer fest, dass das Spiel für den Fußballer vorbei ist. Er ver-lässt das Spielfeld, doch für den Sportphysiotherapeuten fängt die Arbeit erst an. – Der Muskelentlastungs-verband für die Wadenmuskulatur ist ein sehr praxisrelevanter Tape und gehört zum Rüstzeug eines jeden Sportphysiotherapeuten. Dabei sind Rehabilitation und Prävention die Haupteinsatzgebiete des Muskelent-lastungsverbands. Axel Kautz

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MuskelentlastungsverbandZum Abschluss der vierteiligen Taping-Serie stellen wir ihnen den Muskelentlastungsverband am Beispiel einer Wadenverletzung vor. Wie in der Sportphysio-Ausgabe 3/2014 im Artikel „Taping – funktionelle Verbände“ beschrieben, treffen die vier Anwen-dungsbereiche (Prävention, Erstversorgung, Therapie und Rehabi-litation) des funktionellen Verbandes gerade im Bereich der Mus-kulatur in vollem Umfang zu (s. Tab. 1).

Der Muskelentlastungsverband ist nach erfolgreicher Durch-führung der Sofortmaßnahmen und anschließender Diagnose der Verletzung bei verschiedenen Muskelverletzungen angezeigt. Im Anschluss an die Akut- bzw. Entzündungsphase und nach abge-schlossenem Wundverschluss in der frühen Proliferationsphase bewirkt er eine Zugentlastung der verletzten Muskelfaser. Zusätz-lich kann man eine gezielte Verschiebung der Spannung in Rich-tung der verletzten Muskelpartie erreichen.

Zu den Kontraindikationen für Muskelentlastungsverbände zählen: komplette Muskelruptur, Muskelteilruptur, massive Mus-kelquetschungen oder Entzündungen, große Muskelhämatome, entzündlicher Rheumatismus sowie das Kompartment-Syndrom.

Wirkungsweise und EpidemiologieMuskelverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Breiten- und Hochleistungssport. Mithilfe einer großen Anzahl von funktionellen Verbänden kann man auf den Heilungsverlauf einen positiven Einfluss nehmen. Deshalb ist es für den Sport-physiotherapeuten wichtig, sich über Aufbau und Funktion sowie Nachbehandlung und Heilungsverlauf von Muskelverletzungen zu informieren. Der Mensch besitzt über 600 Muskeln, die über ein komplexes Zusammenspiel von Gehirn, Rückenmark und Nerven-netzwerken unterschiedliche Funktionen ausüben. Um den hohen koordinativen Anforderungen in vielen Spielsportarten zu genü-gen, müssen die Gleitmechanismen zwischen Muskel und seinen umhüllenden Bindegeweben optimal funktionieren.

Da verschafft der Verband durch seine feste äußere Hülle einen mechanischen Effekt und bietet passive Stabilität sowie passiven Schutz (abhängig vom Material). Die Haut als größtes Sinnesorgan fungiert als Vermittler des Tapematerials.

Wichtige Informationen und Tipps für SportlerDurch zu wenig Flüssigkeit (zum Beispiel durch ungenügen-de Flüssigkeitsaufnahme vor dem Spiel/Training), ungenügendes Aufwärmen, Ermüdung vor allem gegen Ende des Spiels/Trainings können die Gleitmechanismen erheblich gestört werden. Die Fol-ge ist häufig eine Muskelverletzung, vor der auch ein funktionel-ler Verband nicht schützen kann.

Gerade die Wadenmuskulatur – M. gastrocnemius – zeigt eine hohe Prävalenz bei Muskelverletzungen. Sicherlich auch, da der M. gastrocnemius hohen koordinativen Ansprüchen genügen muss. Man denke nur an die intra- und intermuskuläre Koordination bei einem gezielten Bewegungsablauf.

Erhebungen von Daten über Fußballverletzungen zeigen zum Beispiel, dass bei 30–35 % aller Verletzungen die Muskeln betrof-fen sind, bei 13 % davon die Wadenmuskulatur. Das Risiko für Mus-kelverletzungen der Wade steigt mit zunehmendem Alter. Etwa 96 % der indirekten Muskelverletzungen entstehen ohne Kontakt mit einem Gegenspieler. 16 % aller Muskelverletzungen sind Re-zidive, welche zu einer um 30 % längeren Abwesenheit als die ur-sprüngliche Verletzung führen.

:: hinweis

Bei tieferliegenden Hämatomen und/oder

bei zu starker Kompression –

Gefahr eines Kompartment-Syndroms!

▀ tabelle 1

Einsatzgebiete des tapings

anwendungsbereich Funktion

Prävention Der präventive Verband soll die Verlet-zungsgefahr reduzieren – insbesondere die Retraumatisierung.

Erstversorgung Das Tape als Erstversorgung soll einen bereits entstandenen Schaden begrenzen und die Therapie vorbereiten.

Therapie Das während der Therapie eingesetzte Tape soll die Heilung beschleunigen, um möglichst schnell die volle Funktion wie-derherzustellen.

Rehabilitation Rehabilitativ angewendete Tapes unter-stützen die frühfunktionelle Wiederher-stellung bei zeitlich begrenzten Übungs- und Trainingsbelastungen.

weitere infos

Verletzungen, bei denen ein Muskel-entlastungsverband zweckmäßig ist:

▬ Muskelüberdehnung ▬ Muskelzerrung ▬ Muskelfaserriss ▬ Muskelbündelriss ▬ nach physiotherapeutischen Maßnahmen bei Muskelverletzungen

zur Verstärkung des Therapieeffekts

Benötigtes Material: Gazofix-Unterzugbinde 8 cm, Leukotape 3,75 cm, ggf. Optiplast-Binde 8 cm, ggf. Leukospray

weitere infos

Muskelentlastungsverband für die Wade kann kombiniert werden mit einem Salbenverband und eignet sich auch zur Prophylaxe bei Extremsportarten.

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abb. 1 ASTE: Bauchlage; das Kniegelenk in etwa 45 ° Flexion und das Sprunggelenk in Plantarflexion einstellenabb. 2 Anlegen eines zirkulären Unterzugs mit Vorspannung der Un-terzugbindeabb. 3 cave: Keine Kompression auf dem Fibulaköpfchen

abb. 4 Zirkuläre proximale und distale Anker. Durchblutung!abb. 5 Längsanker verbinden die Zügel 1 und 2 – sowohl medial als auch lateral.abb. 6 Kornährenförmige Zügel ggf. mit Kipptechnik von medial nach lateral 45 ° aufsteigend...

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DOI 10.1055/s-0035-1550635Sportphysio 2015; 3: 79–82© Georg Thieme Verlag KGStuttgart ∙ New York ∙ ISSN 2196-5951

bibliografie

axel Kautz arbeitet als Physiotherapeut in der Ruhr Sport Reha Bochum und ist Mitglied im Lehrteam DOSB­Sportphy­siotherapie. Seit 1999 gehört er zum Team der spt­education und betreut als Sportphysiotherapeut die Leichtathletik­A­Nationalmannschaft am Olympiastützpunkt [email protected]

autor

abb. 7 ... und von lateral nach medial 45 ° aufsteigendabb. 8 Ende der Kreuzpunkte genau unterhalb der Läsionabb. 9 Absteigende Zügel analog – nun aber von proximal nach distal

abb. 10 Verletzte Stelle semizirkulär mit Tape schließenabb. 11 Verschalung: semizirkuläres Schließen des Tapes unter Belas-tung im Standabb. 12 Sichern der Verschalungsenden

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