Sport&Spiel

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WIR WOLLTEN DOCH NUR SPIELEN… SPORT & SPIEL Ausgabe 04/2012 | Deutschland 7,90 EUR Österreich 7,90 EUR | Schweiz 13,90 CHF

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Dieser Sommer wird vom Sport beherrscht: Die Fußballeuropameisterschaft, die Tour de France und die Sommerolympiade in London dominieren die öffentliche Sphäre. Während die Sportfans die Straßen bevölkern, ist die Politik – ausschließlich auf Ökonomisches fixiert – in eine Sackgasse geraten. Auch der spielerische Charakter des Sports wird überschattet von Kommerzialisierung, Effizienzdenken und Korruption. Aber was ist das überhaupt – ein Spiel? Wie hängen Sport und Spiel zusammen? Und was sind die Parallelen von Sport und Kapitalismus? Was macht Fußball so schön? Sollen Fußballer politisch Stellung beziehen? Und warum sind Brettspielentwickler die besseren Gesetzgeber?

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WIR WOLLTEN DOCH NUR SPIELEN…SPORT & SPIEL

Ausgabe 04/2012   |  Deutschland  7,90  EURÖsterreich  7,90  EUR  |  Schweiz  13,90  CHF

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Gefördert durch:

Wussten Sie schon?agora42 ist "Kultur- und Kreativpilot 2011"

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03 Editorial

06 Prolog

08 Parallaxe Der Homo Sportonomicus

12 Ökonomische !eorien Sport und Kapitalismus

18 Philosophische Perspektive Leben heißt Spielen

24 Michael Schefczyk Das schöne Spiel

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32 Christian Rieck Das Spiel mit dem Euro – ein soziales Dilemma

38 Marcel-André Casasola Merkle Brettspiel und Gesellschaft – wenn Spieleentwickler Gesetze machen würden

44 Sylvia Schenk Sport und Korruption

50 Hans Lenk Ist Sport (noch) Spiel?

56 Wissens-Wertes

60 Auf dem Marktplatz

64 Aus dem Leben

68 Interview mit Marcel Reif Wie im richtigen Leben

84 Speakers’ Corner

88 Portrait Paul Lafargue

94 Gedankenspiele

96 Zahlenspiele

98 Impressum

8 DER HOMO SPORTONOMICUS

Bekanntermaßen belebt der Sport Körper und Geist. Manchmal aber gefährdet er auch das Wohlbefinden – ganz besonders das jener Menschen, die eine leidenschaft-liche Beziehung zum Sportobjekt ihrer Begierde pflegen. Da scheint der Infarkt hartnäckig an die Herzklappe zu klopfen, wenn die Mannschaft nicht so spielt, wie man sich das vorstellt. Solch ausgeprägte Emotionalität steht in krassem Gegensatz zur nüchternen Kosten-Nutzen-Abwä-gungen seitens der Sponsoren, Vereine und Aktiven.

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Auf dem grünen Schlachtfeld

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Das Leiden des Fans

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9DER HOMO SPORTONOMICUS

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24 DAS SCHÖNE SPIEL

2525DAS SCHÖNE SPIEL

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undÄsthetik des Hässlichen

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Ästhetischen !eo-rie

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DAS SCHÖNE SPIELAuf den englischen Fernsehmoderator Stuart Hall geht angeblich die Bezeichnung des Fußballs als „the beautiful game“, das schöne Spiel, zurück. Es heißt, Halls Rede sei durch das aus dem brasilianischen Portugiesisch kommende „joga bonito“ inspiriert worden, was „schön spielen“ heißt. Anlass genug, eine Grundfrage der Ästhetik, die nach dem Schönen, mit Blick auf die beliebteste aller Sportarten zu stellen.

DAS SPIEL MIT DEM EURO ! EIN SOZIALES DILEMMA32

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Im Spiel versucht man, schlauer zu sein als die anderen. Die Spieltheorie untersucht, was herauskommt, wenn alle das versuchen. Und sie behandelt die ganze Welt so, als wäre sie ein großes Spiel.

DAS SPIEL MIT DEM EURO ! EIN SOZIALES DILEMMA

33DAS SPIEL MIT DEM EURO ! EIN SOZIALES DILEMMA

3939BRETTSPIEL UND GESELLSCHAFT

BRETTSPIEL UND GESELLSCHAFTWENN SPIELEENTWICKLER GESETZE MACHEN WÜRDEN

40 BRETTSPIEL UND GESELLSCHAFT

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-Reality is broken

Brettspiele gehören nicht nur in jedes Kinderzimmer. Vor allem im deutschsprachigen Raum spielen auch viele Erwach-sene. So hat sich von Deutschland aus in den letzten zehn Jahren ein international florierender Brettspielmarkt entwi-ckelt. Über 700 Neuerscheinungen im Jahr führen das kreative Potenzial der Spieleentwickler vor Augen. Doch es geht nicht nur um Unterhaltung. Brettspiele haben auch eine gesellschaftliche Dimension, denn sie beschäftigen sich damit, wie Menschen zusammenarbeiten und wie sie miteinander konkurrieren.

SPORT UND KORRUPTION44

SPORT UND KORRUPTION 45

Match-Fixing

Match-Fixer

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Match-Fixing

Was ist Korruption?

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!e Fix (Gekaufte Spiele -

Match-Fixing -

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Mit der zunehmenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung des Sports rücken auch dessen Probleme ver-stärkt ins Blickfeld. Die Manipulation von Sportergebnissen stellt den Leistungsgedanken und mithin den Sinn sportli-cher Wettbewerbe überhaupt infrage. Der Kampf gegen Korruption auf dem Spielfeld verlangt von der Führungsspitze der Sportverbände, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden und klare Signale für Fair Play auszusenden.

50 IST SPORT !NOCH" SPIEL?

Der Profi- und Höchstleistungssport ist durch eine Ver-strickung von existenziellem Ernst des Siegenmüssens und der traditionellen Deutung des Sports als bloßes Spiel gekennzeichnet. Führt diese Situation notwen-digerweise dazu, dass jeder Athlet, um beidem gerecht werden zu können, in einen Zustand innerer Zerrissen-heit gerät?

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Das Spiel – zwischen Ernst und Spaß

ist -

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I ST SPORT !NOCH" SPIEL?

51IST SPORT !NOCH" SPIEL?

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soziale Realität --

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Anlässlich der Ausschreibung zum Kultur- und Krea-tivpiloten 2012 durch die Initiative der Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung haben wir in dieser Ausgabe die Titelträger aus dem Jahr 2011, unter denen sich auch die agora42 befindet, um Ideen für neue Spiele gebeten.

www.axel-huepfer.de – Mit Witz gegen die Werbeflut

www.hanseplatte.de – Stöbern durch Jan Delays Plattenkiste www.ChawaChawa.org – spielerisch Armut bekämpfen

MARKTPLATZ

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www.trommelwirbel.de – Waschen, wohlfühlen, wiedersehen …

www.maec-haerder.de – Spaß nach Maß

www.stornebel.de – Design auf Zeit

www.citinic.de – Die „CITI“ im Blick

www.plotmag.com – Ein Herz für die Szene

www.textouren.com – Literatur in Bewegung

www.hands-on-sound.com – Hier gibt’s was auf die Ohren

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Fotos: Janusch Tschech

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Menschen mit Migrationshintergrund werden dennoch vor allem im Sport sichtbar – in den Führungsetagen von Unternehmen oder in der Politik sind sie unterreprä-sentiert. Muss nicht das, was im Sportverein passiert, in der gesamten Gesellschaft umgesetzt werden?

Das Team von Viva con Agua in Äthiopien 2009

8484 !WIR SIND WASSER!"

Viva con Agua de Sankt PauliJanuar 2005: Trainingslager des FC St.Pauli auf Kuba. Der Mittelfeldspieler Benjamin Adrion erfährt von der Trinkwasserproblematik auf der Karibikinsel und beschließt, sich auf Kuba sozial zu engagieren. Mai 2005: In Kooperation mit der Welthungerhilfe (WHH) wird die Wasserinitiative „Viva con Agua de Sankt Pauli“ ins Leben gerufen.www.vivaconagua.org

Speakers’ Corner

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85!WIR SIND WASSER!"

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Die „Schnapsidee“

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»WIR SIND WASSER!«

8888 PAUL L AFARGUE

Leben

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LEBEN STAT T LEI STUNG

89PAUL L AFARGUE