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Newsletter Sprachpragmatik bei Autismus-Spektrum-Störungen Dr. med. Dr. phil. Andreas Riedel Mai 2 015 Nr. 8

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NewsletterSprachpragmatik beiAutismus-Spektrum-Störungen Dr. med. Dr. phil. Andreas Riedel

Mai

2015Nr. 8

Neuigkeiten der WGAS➔Nr. 8 Mai 2015

Newsletter

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,unser aktueller Newsletter widmet sich dem Thema der Sprachpragmatik bei Menschen im Autismus-Spektrum. Dr. Andreas Riedel erläutert für uns in seinem Beitrag „Autismus im Dialog: die verzwickte Angelegenheit ein formloses Gespräch zu führen...“ häufig auftretende Besonderheiten in der Kommuni-kation.

Die 8. Wissenschaftliche Tagung Autismus-Spektrum (WTAS) hat Ende März 2015 stattgefunden. Mit über 250 Teilnehmern haben wir zwei lehrreiche und inte-ressante Tage in Augsburg verbracht. Auf Seite 11 tei-len wir einige Impressionen mit Ihnen. Notieren Sie sich auch schon jetzt den Termin für die 9. WTAS, die am 10. und 11.03.2016 in Freiburg stattfinden wird.

Was Musik mit Autismusdiagnostik zu tun hat, erfah-ren Sie auf Seite 8. Wir haben für Sie Thomas Berg-mann, den Gewinner des Posterpreises der 8. WTAS, zu seiner wissenschaftlichen Arbeit befragt.

Auf den letzten Seiten des Newsletters finden Sie wie gewohnt eine Übersicht zu neu erschienenen wissen-schaftlichen Publikationen, Beiträgen zu Autismus in den Medien und interessanten Terminen.

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen,Ihr WGAS-Vorstand

➪Inhalt des Newsletters:

Fokusthema: Autismus im Dialog: die ver-zwickte Angelegenheit ein formloses Ge-spräch zu führen...

Autismusdiagnostik mit Musik, im Gespräch mit Thomas Bergmann

Impressionen der 8. WTAS

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Neuigkeiten der WGAS➔

Newsletter ➔ FokusthemaNr. 8 Mai 2015

Spektrum-Störungen

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➔Sprachpragmatik bei Autismus-

Andreas Riedel hat Medizin und Philosophie in Freiburg, Kathmandu und London studiert. Seine wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten hat er dem vegetativen Nervensystem und der Jaspers-schen Existenzerhellung gewidmet. Seine Fach-arztausbildung (Psychiatrie und Psychotherapie) absolvierte er am Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen. Als Oberarzt leitet er seit 2009 die Autismussprechstunde für Erwachsene an der Universitätsklinik Freiburg. Er ist stellvertre-tender Leiter des Universitären Zentrums Autis-mus Spektrum Freiburg.

Autismus im Dialog: die verzwickte Angelegen-heit ein formloses Gespräch zu führen...

Insbesondere bei hochfunktionalen Autismusformen fällt dem aufmerksamen Gegenüber immer wieder ein sehr „spezieller“ Umgang mit Sprache auf, den viele Menschen mit ASS aufweisen und den wiede-rum sprachlich zu beschreiben einem dann gar nicht so leicht fällt: Auf der einen Seite findet sich eine gera-dezu kristalline Klarheit der Semantik und eine über-durchschnittliche verbale Differenzierungsfähigkeit; auf der anderen Seite bereiten der Gesprächsfluss, die

Dr. med. Dr. phil. Andreas Riedel

Zur Person

paraverbale Kommunikation und das Verstehen von indirekt-verbal ausgedrückten Botschaften (durch die Blume Gesagtes, Metaphern, Ironie u.a.) dann oft ganz erstaunliche Schwierigkeiten. Bereits Hans As-perger widmete sich in seiner Habilitationsschrift mit besonderer Sorgfalt dem Thema Sprache bei den von

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ihm beschriebenen Fällen. Konkret wird z.B. die Spra-chentwicklung des Kindes Ernst K. folgendermaßen beschrieben: „Der Sprechbeginn war etwas verzö-gert (erste Worte mit 1,5 Jahren), der Knabe soll auch längere Zeit Worte nicht richtig gesprochen haben (Stammeln), jetzt rede er aber besonders gut, „wie ein Erwachsener“.“ Auch Harro L. gelingt „die Formu-lierung seiner Gedanken erstaunlich gut. Er hat eine ganz ungewöhnlich reife, fertige, erwachsene Aus-drucksweise, (…) nicht als fertige unerlebte Redensart übernommen, sondern aus eigener unkindlich-reifer Erfahrung kommend. Man hat das Gefühl, er prägt sich im Augenblick das gerade passende Wort.“ Auch Asperger fällt es sichtlich schwer, die sich zeigenden Auffälligkeiten in Sprachgebrauch und Sprachver-ständnis in einem geeigneten Vokabular zu beschrei-ben. Um die Gemeinsamkeiten der „autistischen Psy-chopathen“ im Gebrauch der Sprache zu beschreiben, bezieht sich Asperger deshalb auf den Philosophen Ludwig Klages und führt folgende Unterscheidung ein: Neben der Funktion von Sprache „sachliche In-halte mitzuteilen“, kommt einer anderen, weniger bewussten Funktion „mindestens die gleiche Wich-tigkeit zu“: dass sie „nämlich Träger von Ausdruck-serscheinungen sei“. Und während seine jungen Pa-tienten im Bereich „sachliche Inhalte mitzuteilen“ oft überdurchschnittlich begabt schienen, wirkte ihr Zugang zu (aktiven wie passiven) „Ausdruckser-scheinungen“ deutlich eingeschränkt. Unter dem Be-griff der Ausdruckserscheinung fasst Asperger dann all diejenigen Aspekte und Funktionen von Sprache

zusammen, die beim Sprechen durch Wortstellung, Betonung, Haltung, Gestik, Mimik, Sprechgeschwin-digkeit, Sprachmelodie und Situationsbezogenheit transportiert werden, aber nicht explizit zur Sprache kommen. So führt er aus: „Alle Affekte drücken sich vor allem durch Ausdruckserscheinungen aus; wie die miteinander redenden Menschen zueinander ste-hen, in Über- oder Unterordnung, in Sympathie oder Antipathie – das spricht untrüglich aus dem Ton ih-rer Worte, (…) was Lüge und was Wahrheit, was „tö-nendes Erz und klingende Schelle“ und was wesen-haftes Sein sei, das erfahren wir vor allem aus jenen Ausdruckserscheinungen.“ Asperger macht auch deutlich, dass „vieles von diesen Gegebenheiten gar nicht intellektuell verstanden, sondern nur als Ein-druck gefühlsmäßig empfunden“ wird.

Mit dem von Asperger als „Ausdruckserscheinung“ benannten Bereich befasst sich heute die Disziplin der „linguistischen Pragmatik“. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts infolge wegwei-sender philosophischer Arbeiten zum Wesen sprach-licher Interaktion, u.a. von Wittgenstein, Grice und Austin. Kurz gefasst befasst sich die linguistische Pragmatik – im Kontrast zur Semantik, die sich mit expliziten Inhalten von Sprache beschäftigt, – mit dem situativen Gebrauch von Sprache. „Linguistische Pragmatik“ ist dabei als ein Regenschirmbegriff zu verstehen, unter dem unterschiedlichste Modelle und Perspektiven im Verstehen von Sprachgebrauch zusammengefasst sind.

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Obwohl das Bild noch sehr bruchstückhaft und die Befunde mitunter widersprüchlich sind, konnten ei-nige Auffälligkeiten im (pragmatischen) Sprachver-ständnis und im Sprachgebrauch von Menschen mit ASS zumindest ansatzweise belegt werden. Viele der Auffälligkeiten können dabei auf eine eingeschränkte Fähigkeit zurückgeführt werden, Äußerungen in Ab-hängigkeit vom jeweiligen konkreten Kontext ange-messen zu interpretieren. So fiel schon früh auf, dass Kinder mit ASS deiktische Ausdrücke (ich, Du) oftmals falsch verwenden. Auch Erwachsenen mit ASS berei-tet die Mehrdeutigkeit von Sätzen oftmals Schwierig-keiten, weil der Kontext nicht in ausreichendem Maße zur Disambiguierung herangezogen wird: Z.B. kann die scheinbar rein sachliche Aussage „Ich habe keine Eile“ bei Betonung auf „Ich“ in bestimmten Situati-onen ein Ausdruck dessen sein, dass der Sprecher von der Eile des Gegenübers gestört ist. Besonders auffäl-lig ist bei manchen Menschen mit ASS die reduzierte Fähigkeit zur intuitiven Interpretation nichtwörtlicher Sprache wie z.B. Metaphern, Redewendungen oder Ironie. Auch das Verstehen von Humor scheint einge-schränkt zu sein. Im Bereich der sprachlichen Hand-lungen im Sinne Searles wurde ein vermindertes Ver-ständnis indirekter Sprechakte beobachtet: Dass z.B. der Satz „Haben Sie eine Uhr dabei?“ zwar semantisch eine Frage ist, pragmatisch in vielen Situationen aber eine Aufforderung/Bitte darstellt („Bitte sagen Sie mir die Uhrzeit!“) ist für viele Menschen mit ASS nicht intuitiv zugänglich. Im Bereich der sprachlichen Inter-aktion ist eine reduzierte Fähigkeit zu angemessener

thematischer Fokussierung zu erkennen, das Grice-sche Prinzip der Relation (Relevanz) wird von Men-schen mit ASS oftmals nicht beachtet: Welche Kon-textinformation dem aktuellen Gegenüber gegeben werden muss, damit er die Thematik versteht, wird oft nur unzureichend beachtet. Auch die Organisation konversationeller Abläufe wie z.B. des Sprecherwech-sels (turn-taking) bereitet in vielen Fällen Probleme. Auffälligkeiten zeigen sich schließlich auch in Intona-tion, sprachbegleitenden Gesten und sprachbeglei-tenden Blickbewegungen. Ein gehirnphysiologisches Korrelat der Defizite im Bereich der Metaphernverar-beitung könnte eine reduzierte rechtshemisphärische Verarbeitung sprachlicher Stimuli darstellen. Die sub-jektive Bewusstheit sprachpragmatischer Defizite scheint zumindest bei hochfunktionalen Menschen mit ASS sehr hoch zu sein.

Im DSM-5 wurde die Kategorie der (isolierten) Sozial-pragmatischen Kommunikationsstörung neu einge-führt und aus der Gruppe der ASS ausgegliedert. Dies soll hier nicht weiter diskutiert werden.

Insgesamt muss die Studienlage bzgl. sprachpragma-tischer Auffälligkeiten bei ASS als unvollständig und zum Teil auch als widersprüchlich betrachtet werden. Ein Grund hierfür dürfte darin liegen, dass bisherige Untersuchungen sprachpragmatischer Phänomene nur wenig oder gar nicht mit einbezogen haben, dass insbesondere Erwachsene mit hochfunktionalen ASS oft über ein differenziertes Arsenal an Kompensati-

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onsstrategien verfügen, mit dem sie primäre Defizite zumindest in Teilbereichen auszugleichen vermögen: So können z.B. Metaphernbedeutungen nach Wör-terbuchprinzip auswendig gelernt oder der Ablauf von Konversationen in algorithmischer Form geplant werden.

Im diagnostischen und therapeutischen Setting stellt einem die linguistische Pragmatik ein Vokabular zur Verfügung, kommunikative Phänomene klar zu be-nennen, die sonst nur unbewusst (meist als „irgend-wie störend“) wahrgenommen werden. Beispielswei-se zeigen Untersuchungen der Konversationsstruktur bei Kontrollpersonen sehr klar, dass es bestimmte Stellen im Redefluss gibt, an denen das Gegenüber den Sprecher unterbrechen „darf“; diese Regeln sind allerdings ausgesprochen bewusstseinsfern. Wird an anderen als den „erlaubten“ Stellen unterbrochen, ist das Unterbrechen selbst ein Bedeutungsträger, zeigt z.B. starke Ablehnung des Gesagten oder der Person. Menschen mit ASS beherrschen diese Regeln häufig nur unzureichend, unterbrechen also an den falschen Stellen, was dann wiederum vom unreflektierten neurotypischen Gegenüber als Respektlosigkeit in-terpretiert wird und entsprechende Reaktionen – z.B. Ärger – hervorruft. Weiß das neurotypische Gegen-über aber, dass es sich um fehlende Beherrschung ei-ner pragmatischen Regel und nicht um den Ausdruck von Respektlosigkeit handelt, kann es damit doch deutlich anders umgehen und das Phänomen auch direkter ansprechen.

Bei Kenntnis sprachpragmatischer Auffälligkeiten von Menschen mit ASS lernt z.B. der Therapeut auch deutlich schneller, an welchen Stellen der Kommuni-kation häufig Missverständnisse auftreten (Verwen-dung bildhafte Sprache, vorsichtige indirekte Andeu-tungen, Ironie, Perspektivwechsel etc.) und damit ein erhöhter Rückfrage- und Klärungsbedarf besteht.

Lieber Dr. Riedel: Ihre Meinung ist gefragt…

Jennifer Kirchner: Wie sind Sie zur Autismusfor-schung gekommen? Andreas Riedel: 2004 arbeitete ich im Rahmen meiner Facharztausbildung in einer forensischen Abteilung – mit recht viel Zeit für jeden einzelnen Patienten. Damit war auch Zeit für ausführliche Recherche. Bei einem bis dahin als schizophren behandelten Pati-enten zeigte sich dabei – u.a. infolge eines kinder- und jugendpsychiatrischen Konsils –, dass es sich um ein jahrelang übersehenes Asperger-Syndrom handel-te. Das war für mich der Anfang dessen, nach uner-kannten ASS zu „fahnden“. 2009 bekam ich dann die schöne Gelegenheit, die Freiburger Asperger-Sprech-stunde für Erwachsene mit zu gestalten und neben der klinischen Arbeit mich auch wissenschaftlich mit ASS im Erwachsenenalter zu beschäftigen.

JK: In welche Ihrer Publikationen ist am meisten Herzblut geflossen?AR: „Das Leib-Seele-Verhältnis in der Medizin als

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Ausdruck des Verhältnisses von Wissenschaft und Unwissenschaft“ (2004; Ergon-Verlag, Würzburg). Insbesondere in die Begründung der Notwendigkeit unwissenschaftlicher Perspektive und Methode in der Medizin ist viel Herzblut geflossen.In den Artikel „Automatic metaphor processing in adults with Asperger Syndrome: a metaphor interfe-rence effect task” (Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci (2013) 263: 177–187) haben wir sehr viel Energie inve-stiert, insbesondere um ein Paradigma zu definieren, welches unabhängig von Kompensationsstrategien die Metaphernerkennung messen kann.

JK: Was war für Sie in den letzten Jahren die inter-essanteste Publikation zum Thema Autismus? AR: Ich finde kreative Ansätze im Bereich der Theorie-bildung immer sehr inspirierend. Z.B. von Dorit Sha-lom: The Medial Prefrontal Cortex and Integration in Autism (The Neuroscientist (2009) 15 (6) 589-598) oder von Elizabeth Pellicano und David Burr: When the world becomes ‚too real‘: a Bayesian explanation of autistic perception (Trends in Cognitive Science (2012) 16(10): 504-510).

JK: Was macht das Thema Sprachpragmatik für Sie interessant? AR: Viele Phänomene der Alltagskommunikation be-merkt man erst, wenn sie – wie bei ASS – nicht funk-tionieren. Umso erstaunlicher ist es dann bei zweiter Hinblicknahme, wie gut doch die zwischenmensch-liche Kommunikation im Alltag funktioniert…

JK: Stellen Sie sich vor, Sie hätten 1 Million Euro als Forschungsgelder zur Verfügung, welche Studie würden Sie durchführen?AR: Gesellschaftlich am sinnvollsten fände ich eine versorgungsforschungsorientierte Studie: Wie kann der derzeit sehr niedrige Beschäftigungsgrad hoch-funktionaler, gut ausgebildeter Menschen mit ASS fundamental erhöht werden?Wissenschaftlich am interessantesten fände ich eine über Jahre angelegte Längsschnittstudie zu Lern-trajektorien von Menschen mit ASS im Vergleich zu Kontrollen: Wie werden assoziative Felder gebildet, „Wahrscheinlichkeitslandkarten“ angelegt und wie unterscheiden sich diejenigen von Menschen mit ASS von denjenigen von Kontrollpersonen? Warum funk-tionieren Analogieschlüsse bei Menschen mit ASS oft nur in einem zu „eng“ scheinenden Rahmen?

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Newsletter ➔ Autismusdiagnostik mit MusikNr. 8 Mai 2015

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scher Erkrankung und promovieren zum Thema Autismusdiagnostik. Was hat Sie dazu bewogen, sich wissenschaftlich mit diesen Menschen zu be-schäftigen?TB: Im Wesentlichen ist es die klinische Relevanz. In unserer spezialisierten Abteilung der Erwachsenen-psychiatrie werden Menschen mit schwerwiegenden Verhaltensstörungen diagnostiziert und behandelt. Als häufige Ursache hat sich eine tiefgreifende Ent-wicklungsstörung herausgestellt. Im Gegensatz zur primär medikamentösen Behandlung vieler psychi-scher Erkrankungen sind hier pädagogische Maßnah-men und eine autismusgerechte Umfeldgestaltung indiziert, ggf. verbunden mit der Reduktion einer neu-roleptischen Multi- und Übermedikation. So kommt es durch eine fehlende eingehende Diagnostik sowie Fehleinschätzungen oft auch zu Fehlbehandlungen. Durch die Weichenstellung im Falle eines einer vorlie-genden ASS leisten wir unseren Beitrag zur Verbesse-rung der Versorgung und Lebensqualität dieser Men-schen.

JK: Was ist denn Ihr Beitrag zur Diagnostik bei Menschen mit geistiger Behinderung?TB: Wie auch im hochfunktionalen Erwachsenenbe-reich gibt es hier keinen diagnostischen Goldstan-

Auf der 8. Wissenschaftlichen Tagung Autismus-Spek-trum hat der wissenschaftliche Beitrag von Thomas Bergmann „Validierung der Musikbasierten Skala zur Autismusdiagnostik (MUSAD)“ den 1. Posterpreis ge-wonnen. Wir nehmen das zum Anlass um Thomas Bergmann an dieser Stelle etwas genauer zu seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit zu befra-gen.

JK: Herr Bergmann, Sie sind Musiktherapeut am Berliner Behandlungszentrum für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung und psychi-

Im Gespräch mit Thomas Bergmann

Autismusdiagnostik mit Musik

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mit musikalisch-rhythmischer Dialogaufforderung. Der Ablauf ist nach dem Prinzip steigender sozialer Anforderung entwickelt worden, um die Untersuch-barkeit dieser oft sehr irritablen Patientengruppe zu verbessern.

JK: Wie wird die MUSAD denn angenommen?TB: Von den meisten Patienten scheint der Ablauf eher als vorstrukturiertes Ausprobieren und weniger als bewertende Testsituation erlebt zu werden. So sind die meisten Teilnehmer gut motiviert und die Durch-führbarkeit lag bei 80 konsekutiv in das diagnostische Procedere einbezogenen Patienten bei 95 %. Das schätzen wir als vergleichsweise gut ein.

JK: Was lässt sich mit der MUSAD untersuchen?TB: Das gesamte Spektrum autismustypischer Ver-haltensweisen, bis auf den Umgang mit Peers. Neben sozialen und kommunikativen Einschränkungen und Besonderheiten sind dies der stereotype Umgang mit Objekten bzw. Instrumenten sowie Spezialinte-ressen, die sich in Vorlieben und Spielweisen zeigen. Soziale Imaginationsfähigkeit ist im Rahmen panto-mimischen Spiels mit symbolischen Instrumenten eruierbar. Die im DSM-5 zu der Kernsymptomatik zäh-lenden sensorischen Besonderheiten sind anhand des Explorationsverhaltens der viele Sinne ansprechenden Musikinstrumente beobachtbar. Als mögliches wei-teres differenzialdiagnostisches Merkmal wurde motorische Koordination mit einbezogen, die sich in Spielbewegung und tänzerischer Bewegung zeigt.

dard, es zählt das klinische Expertenurteil. Durch die Etablierung einer multiprofessionellen diagnos-tischen Fallkonferenz legen wir als spezialisiertes Behandlungszentrum Wert auf mehrperspektivische Verhaltensbeobachtung dieser durch Eigenanamnese schwer zu beurteilenden Patientengruppe. Hier hat sich die Analyse von Videos aus der Musiktherapie als sehr aufschlussreich gezeigt.

JK: Aber warum Musik in der Diagnostik, das ist doch eher ungewöhnlich?TB: Ja – aber die meisten diagnostischen Verfahren basieren auf verbaler Kommunikation und wir ha-ben es hier mit Menschen mit fehlender oder einge-schränkter Sprache zu tun. Diese sind aufgrund der nonverbal-interaktiven Qualität des Mediums Musik adäquat untersuchbar. Weiterhin hat schon Leo Kan-ner in seinen historischen Fallstudien musikalische Vorlieben und Interessen beschrieben. So ist Musik ein geeignetes Medium, um Zugang zu diesen Menschen zu finden. Sie bietet aber auch einen für Erwachsene angemessenen, spielerischen Untersuchungsrahmen.

JK: Wie funktioniert das denn, wie gehen Sie kon-kret vor?TB: Vom Grundkonzept ist die MUSAD an dem im Kinder- und Jugendbereich etablierten ADOS orien-tiert, als Auslöser für die Beobachtung diagnostisch relevanter Verhaltensweisen dienen hier jedoch an In-strumente gekoppelte musikalisch interaktive Situa-tionen. Dies ist zum Beispiel gemeinsames Trommeln

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Newsletter ➔ Autismusdiagnostik mit MusikNr. 8 Mai 2015

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JK: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses interessanten und wichtigen Projektes. TB: Ich danke Ihnen und freue mich über das wach-sende Interesse an erwachsenen Menschen mit Intel-ligenzminderung, die ja bislang in der Autismusfor-schung wenig berücksichtigt wurden.

Sie können das Poster von Thomas Bergmann hier runterladen:http://www.wgas-autismus.org/index.php?option=com_content&view=article&id=70&Itemid=86&lang=de

JK: Wie zuverlässig sind Ihre Einschätzungen?TB: Das lässt sich noch nicht abschließend sagen, je-doch liefert das bei der diesjährigen WTAS präsentierte Poster mit Zwischenergebnissen der laufenden Studie Hinweise auf die Testgüte. Anhand von 13 ausgewähl-ten Items ergab sich ohne die geplante Differenzie-rung zwischen verbalen und nonverbalen Probanden eine Sensitivität von 82% und Spezifität von 73%. Das sind Werte, wie man sie von einem Screening-Instru-ment erwartet. Diese lassen sich durch Einbezug zu-rückgestellter Items, Itemselektion und Modularisie-rung voraussichtlich noch deutlich verbessern.

JK: Wann wird die MUSAD denn auch für andere nutzbar sein?TB: Wir werden dieses Jahr eine Pilotstudie mit über 100 untersuchten Patienten abschließen. Hauptziel sind die Überprüfung der faktoriellen Struktur der vor-läufigen Version, die weitere Selektion der Items und die Berechnung von Cut-off-Werten. Eine Verbreitung der MUSAD im Rahmen einer multizentrischen Studie ist angestrebt, interessierte Kollegen und Instituti-onen sind eingeladen, Kontakt zu mir aufzunehmen. E-Mail: [email protected]

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Newsletter ➔ Impressionen von der 8. WTAS

26 & 27. 03., AugsburgNr. 8 Mai 2015

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Newsletter ➔ Aktuelles aus der WTASNr. 8 Mai 2015

1. Preis: Thomas Bergmann (Berlin) mit dem Beitrag „Validierung der Musikbasierten Skala zur Autis-musdiagnostik (MUSAD)“

2. Preis: Jana Kruppa (Aachen) mit dem Beitrag “Social Reinforcement Learning and its Neural Modulation by Oxytocin –A Pilot Investigation”

3. Preis: Sarah Lange (Dortmund) mit dem Beitrag „Belastungserleben von Eltern autistischer Kinder“

Die Preisträger stellen Ihre Poster freundlicherweise auf unserer Internetseite zum Download bereit:http://www.wgas-autismus.org/index.php?option=com_content&view=article&id=70&Itemid=86&lang=de

Prof. Dr. Tebartz van Elst Dr. Reinhold Rauh

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9. WTAS in Freiburg

Die 9. Wissenschaftliche Tagung Autismus-Spek-trum findet am 10 und 11.03. 2016 mit dem Schwer-punktthema Therapieverfahren in Freiburg statt. Details zur Tagung werden ab August 2015 auf un-serer Internetseite und bekanntgegeben.

Neue Mitglieder im WGAS-Vorstand

Auf der Mitgliederversammlung der WGAS am 26.03.2015 in Augsburg wurden zwei neue Mitglieder in den WGAS-Vorstand gewählt. Prof. Dr. Ludger Te-bartz van Elst wurde als 5. Vorsitzender in den Vorstand gewählt. Dr. Reinhold Rauh ist neuer Kassenwart der WGAS. Beide neuen Vorstandsmitglieder waren schon vorher als Assoziierte Mitglieder im Vorstand aktiv.

Wir gratulieren den Gewinnern der Posterpreise der 8. WTAS

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Newsletter ➔ Aktuelles aus der WTASNr. 8 Mai 2015

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Praktikumsförderung

Interessierte Studenten können sich für ein Prakti-kumsstipendium der WGAS bewerben (Antragstellung drei Monate vor Beginn des Praktikums). Gefördert werden Forschungspraktika mit dem Schwerpunkt Autismus (mindestens 6 Wochen Vollzeit) mit einem Zuschuss von 500 Euro. Die Förderung der WGAS kann auch ein Stipendium ergänzen, wenn dies vom Stipen-diengeber nicht ausgeschlossen wird.Informationen zur Praktikumsförderung der WGAS finden Sie auf unserer Internetseite:http://www.wgas-autismus.org/index.php?option=com_content&view=article&id=98&Itemid=119&lang=de

Kunst im WGAS-Newsletter

Stefan Schneider ist ein Künstler mit Autismus. Er lebt und arbeitet in Hannover. Seit 2006 be-schäftigt er sich in Begleitung der Kunstthera-peutin Josephin Lorenz intensiv mit Malerei. Große Köpfe mit großen Augen und strichartigen Mündern sind sein Markenzeichen. Die flächige Aufteilung seiner Bilder verstärkt die graphische Wirkung seines Stils.Das Titelbild des Newsletter heißt „Der Künstler und sein Publikum“.

Mitgliedschaft in der WGAS

Haben Sie schon mal überlegt Mitglied in der Wissenschaftlichen Gesellschaft Autismus-Spek-trum zu werden? Sie profitieren von ermäßigten Teilnahmegebühren bei der Wissenschaftlichen Tagung Autismus-Spektrum und haben die Mög-lichkeit sich in die Arbeit des Vereins mit einzubrin-gen. Es gibt die Möglichkeit wissenschaftliches Mitglied oder förderndes Mitglied zu werden. Auch Studenten können Mitglied werden. http://www.wgas-autismus.org/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=60&lang=de

Weber-Bosch-Preis für Nachwuchswissenschaftler

Mit dem Weber-Bosch Preis will die Wissenschaftliche Gesellschaft Autismus-Spektrum (WGAS) e.V. Nach-wuchswissenschaftler belohnen, deren Forschung sich durch Innovation und außerordentliche Leistung auszeichnet. Der Nachwuchspreis ist mit 500,00 Euro dotiert. Bewerbungsfrist ist der 15. 10. 2015. Zusätz-liche Informationen und die ausführliche Ausschrei-bung finden Sie hier: http://www.wgas-autismus.org/index.php?option=com_content&view=article&id=97&Itemid=77&lang=de

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Newsletter ➔ Aktuelles aus der WTAS / Wußten Sie schon?Nr. 8 Mai 2015

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Wir gratulieren Nathalie Werner! Sie wird 2015 in die Promotionsförderung der Stiftung Irene aufge-nommen. Das Promoti-onsstipendium der Stif-tung Irene wird jährlich in Kooperation mit der WGAS vergeben. Insbe-sondere sollen Promovie-rene gefördert werden, die eine Fragestellung

untersuchen, bei welcher der Frühkindliche Autismus im Erwachsenenalter im Zentrum der Arbeit steht.Nathalie Werner wird an der Universität Köln zum The-ma „Selbstverletzendes Verhalten mit „automatischer Funktion“ bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Stö-rung: Untersuchung zur Epidemiologie, Pathogenese und Therapie“ promovieren.

Wussten Sie schon?

Auf der Internetseite APA Style Blog finden sich viele nützliche Informationen rund ums wissen-schaftliche schreiben und zitieren. APA Style Ex-perten geben Antworten auf Fragen und geben Beispiele für Sonderfälle wie „Wie zitiere ich ein #Hashtag“. Seit kurzem finden sich hier auch Videos die Studenten als Einführung zum wis-senschaftlichen Arbeiten dienen. APA Style ist allen wissenschaftlich arbeitenden Psychologen und Psychologiestundenten ein Be-griff, denn an den Richtlinien des Publikations-manuals der American Psychology Association (APA) orientieren sich auch hierzulande die mei-sten wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Die American Psychology Association (APA) ist der weltgrößte Fachverband für Psychologie und ist zugleich wissenschaftliche Gesellschaft und berufliche Interessensvertretung.

http://blog.apastyle.org/apastyle/

http://blog.apastyle.org/apastyle/2014/10/student-webinars-for-psychology-tests-and-measures-statistics.html

http://www.apa.org/

Neue Promotionsstipendiatin der Stiftung Irene

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Newsletter ➔ Neu erschienene Artikel zum Thema Autismus

Artikel mit Beteiligung von WGAS-Mitgliedern

• Sappok et al. (05/2015) Validity of the social communication questionnaire in adults with intellectual disabilities and suspected au-

tism spectrum disorder. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25928433

• Rosenblau et al. (04/2015) Approximating implicit and explicit mentalizing with two naturalistic video-based tasks in typical develop-

ment and autism spectrum disorder. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25267068

• Riedel et al. (04/2015) Well Educated Unemployed - On Education, Employment and Comorbidities in Adults with High-Functioning

Autism Spectrum Disorders in Germany. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25891885

• de Schipper et al. (03/2015) Ability and Disability in Autism Spectrum Disorder: A Systematic Literature Review Employing the International

Classification of Functioning, Disability and Health-Children and Youth Version. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25820780

Nr. 8 Mai 2015

An dieser Stelle weisen wir auf Artikel hin, an denen Mitglieder der WGAS beteiligt sind. Damit wir auch Ihre Veröffentlichungen berücksichtigen können, schicken Sie uns gerne Ihre aktuellen Veröffentlichungen an [email protected]. Im Folgenden finden Sie Artikel, an denen WGAS-Vorstandsmit-glieder als Autoren beteiligt sind, die in den letzten 3 Monaten veröffentlicht wurden.

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Neuigkeiten der WGAS➔

Newsletter ➔ Neu erschienene Artikel zum Thema Autismus

• Sappok et al. (03/2015) Der Diagnostische Beobachtungsbogen für Autismus Spektrumstörungen (DiBAS) https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1359970

• Bölte et al. (03/2015) Training-induced plasticity of the social brain in autism spectrum disorder. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25792694

• Die Dissertation von Dr. Melanie Eberhardt erschien Dezember 2014 im Tectum Verlag: Autismus und Sprache. Wörter, Sätze und Gespräche verstehen.

http:/a/www.tectum-verlag.de/autismus-und-sprache.html

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Artikel mit Beteiligung von WGAS-Mitgliedern

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Newsletter ➔ Neu erschienene Artikel zum Thema AutismusNr. 8 Mai 2015

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• Die Abstracts der letzten drei Ausgaben des Journals Autism finden Sie hier: Nummer 4 / Mai 2015 http://aut.sagepub.com/content/19/4.toc Nummer 3 / April 2015 http://aut.sagepub.com/content/19/3.toc

Nummer 2 / Februar 2015 http://aut.sagepub.com/content/19/2.toc

• Die Abstracts der letzten zwei Ausgaben des Journals Autism Research finden Sie hier: Nummer 2 / April 2015 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/aur.v8.2/issuetoc Nummer 1 / Februar 2015 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/aur.v8.1/issuetoc

• Die Abstracts der letzten vier Ausgaben des Journals of Autism and Developmental Disorders finden Sie hier: Nummer 5 / Mai 2015 http://link.springer.com/journal/10803/45/5/page/1 Nummer 4 / April 2015 http://link.springer.com/journal/10803/45/4/page/1 Nummer 3 / März 2015 http://link.springer.com/journal/10803/45/3/page/1 Nummer 2 / Februar 2015 http://link.springer.com/journal/10803/45/2/page/1 Special Issue: Electrophysiology of Autism

• Die Abstracts der letzten drei Ausgaben des Journals Research in Autism-Spectrum Disorders finden Sie hier: Nummer 13-14 / Mai 2015 http://www.sciencedirect.com/science/journal/17509467/13 Nummer 12 / April 2015 http://www.sciencedirect.com/science/journal/17509467/12 Nummer 11 / März 2015 http://www.sciencedirect.com/science/journal/17509467/11 Nummer 10 / Februar 2015 http://www.sciencedirect.com/science/journal/17509467/10

Autismus-Journals

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Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry

• Sacrey et al. (03/2015) Can Parents’ Concerns Predict Autism Spectrum Disorder? A Prospective Study of High-Risk Siblings From 6 to

36 Months of Age http://www.jaacap.com/article/S0890-8567%2815%2900187-2/abstracta

• Wallace et al. (03/2015) Longitudinal Cortical Development During Adolescence and Young Adulthood in Autism Spectrum Disorder:

Increased Cortical Thinning but Comparable Surface Area Changes http://www.jaacap.com/article/S0890-8567%2815%2900180-X/abstract

• Gotham et al. (02/2015) Depressive and Anxiety Symptom Trajectories From School Age Through Young Adulthood in Samples With

Autism Spectrum Disorder and Developmental Delay http://www.jaacap.com/article/S0890-8567%2815%2900077-5/abstract

• Colvert et al. (05/2015) Heritability of Autism Spectrum Disorder in a UK Population-Based Twin Sample http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2173394&resultClick=3

• Bresnahan et al. (05/2015) Association of Maternal Report of Infant and Toddler Gastrointestinal Symptoms With AutismEvidence From a

Prospective Birth Cohort http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2205833&resultClick=3

Autismus-Journals

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Newsletter ➔ Neu erschienene Artikel zum Thema AutismusNr. 8 Mai 2015

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• Pramparo et al. (04/2015) Prediction of Autism by Translation and Immune/Inflammation Coexpressed Genes in Toddlers From Pediatric

Community Practices http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2173393&resultClick=3

• Szatmari et al. (03/2015) Developmental Trajectories of Symptom Severity and Adaptive Functioning in an Inception Cohort of Preschool

Children With Autism Spectrum Disorder http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2091920&resultClick=3

• Tychele et al. (04/2015) Loss of -catenin function in severe autism http://www.nature.com/nature/journal/v520/n7545/full/nature14186.html

• Young et al. (02/2015) Can oxytocin treat autism? http://www.sciencemag.org/content/347/6224/825.full?sid=e5b7ba75-84cf-42c7-8b53-03a6e49295d1

Nature

Science

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Newsletter ➔ Autismus in den Medien, AuswahlNr. 8 Mai 2015

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• Science that could improve the lives of people with autism is being ignored (5/2015)https://theconversation.com/science-that-could-improve-the-lives-of-people-with-autism-is-being-igno-red-39951

• What is autism and why is public understanding important? (5/2015)http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/features/what-is-autism-and-why-is-public-understanding-important-9927778.html

• DNA changes could explain why autism runs in families, according to study (05/2015)http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/health-news/dna-changes-could-explain-why-autism-runs-in-families-according-to-study-10176749.html

• Why you should never make assumptions about people with autism (05/2015)http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/features/why-you-should-never-make-as-sumptions-about-people-with-autism-10085930.html

• Autistic people are not tragedies. My life has value and joy (04/2015)http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/apr/30/autism-is-not-a-tragedy-take-it-from-me

• Helping to unlock the secrets of autism (04/2015)http://www.theguardian.com/society/2015/apr/29/unlock-secrets-autism-national-project

• Autism and Employment: Tips from Temple Grandin (04/2015)http://blog.sfgate.com/lshumaker/2015/04/23/autism-and-employment-tips-from-temple-grandin/

• Vaccines Don’t Cause Autism, Even in Kids at Higher Risk (04/2015)http://time.com/3827309/vaccines-autism-siblings/

Verschiedene Medien

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Newsletter ➔ Autismus in den MedienNr. 8 Mai 2015

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• Why Girls With Autism Are Diagnosed Later Than Boys (04/2015)http://time.com/3837896/autism-girls-diagnosis/

• The innovators: matching autistic people with jobs needing special skills (04/2015)http://www.theguardian.com/business/2015/apr/19/the-innovators-matching-autistic-people-with-jobs-needing-special-skills

• Microsoft seeks to recruit autistic workers (04/2015) http://www.bbc.com/news/technology-32204999

• Miracle Mineral Supplement: Gefährliches „Wundermittel“ MMS wird verboten (02/2015)http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/mms-bfarm-stuft-es-nach-zulassung-als-bedenklich-ein-a-1017455.html

• More Differences Than Similarities Are Found in Autistic Siblings (01/2015)http://www.nytimes.com/2015/01/27/health/autism-diagnosis-in-siblings-serves-as-poor-indicator-of-risk.html?_r=0

• „Nummer“ - ein Magazin von und für Autisten. Der Sinn fürs Besondere (12/2014)http://m.tagesspiegel.de/nummer-ein-magazin-von-und-fuer-autisten-die-autoren-alle-autisten-und-adhs-ler-fand-linke-ueber-twitter-und-blogs/11164920-3.html

• Playlist TED „The autism spectrum“ https://www.ted.com/playlists/153/the_autism_spectrum

Verschiedene Medien

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Newsletter ➔ TermineNr. 8 Mai 2015

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Autism Channel

Ärzteblatt

213.05.-16.05.2015, Salt Lake City, USAInternational Meeting for Autism Research (IMFAR)http://www.autism-insar.org/imfar-annual-meeting/imfar-2015

27.-30.05.2015, Wien, ÖsterreichEureopean Pediatric Neurology Society Congress 2015http://epns2015.org/

27.-30.05.2015, Kopenhagen, Dänemark Meeting of the European Academy of Childhood Disability (EACD) http://eacd2015.org/

25.-28.11.2015, Berlin, DeutschlandKongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde „Der Mensch im Mittelpunkt: Versorgung neu denken“http://www.dgppn.de/kongress.html

20.-24.06.2015, Madrid, Spanien 16th International Congress of the European Society for Children and Adolescent Psychiatry „ From research to clinical practice: linking the expertise”http://www.escap2015.com/

10./11.03.2016, Freiburg, Deutschland9. Wissenschaftliche Tagung Autismus-Spektrum „Therapieverfahren“www.wgas-autismus.org

16.-18.09.2016, Edinburgh, SchottlandXI Autism-Europe International Congress http://www.autism.org.uk/autismeurope

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Newsletter ➔ Autistische Teilnehmer für Studien gesuchtNr. 8 Mai 2015

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Die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik Aachen führt in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich eine wissenschaftliche Studie über die Modula-tion von sozialem Verstärkungslernen und der neuronalen Aktivierung durch Oxytocin durch. In dieser Studie untersuchen wir bei jungen Erwachsenen (18-25 Jahre) mittels funktioneller Magnet Resonanz To-mographie (fMRT), ob das Neurohormon Oxytocin Einfluss hat auf die Lernleistung wenn man soziale Rückmeldung erhält. Längerfristig können solche Erkenntnisse dazu beizutragen, neue Therapieangebote für Menschen mit Autismus zu entwickeln.Aktuell werden noch männliche Studienteilnehmer zwischen 18 und 25 Jahren mit einer gesicherten Dia-gnose Autismus/Autismus-Spektrum gesucht. Der Zeitaufwand wird finanziell vergütet (70,- Euro). Die Fahrtkosten sowie eventuelle Unterbringungsko-sten werden ebenfalls übernommen.Jana Kruppa beantwortet gerne unverbindlich alle Frage zur Studie und freut sich über Interessenten.

Jana Kruppa, MSc.-Psych.Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und Neurologie

Autistische Teilnehmer für wissenschaftliche Studien gesucht

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Uniklinik RWTH AachenTel.: 0241-8089892Email: [email protected]

Für eine Studie zur nonverbalen Kommunikation am Forschungszentrum Jülich werden Kinder und Ju-gendliche mit einer Autismus Spektrum Störung zwischen 8 und 18 Jahren gesucht. Einmaliger Termin (Dauer: 2-3 Stunden). Fahrtkosten, so wie eventuelle Übernachtungskosten werden übernommen, zu-sätzlich erhalten alle Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung von 30,- Euro.

Interessenten melden sich bei: Eileen Oberwelland Kognitive Neurowissenschaften (INM-3)Institut für Neurowissenschaften und Medizin

Forschungszentrum JülichTel: 02461 - [email protected]

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Newsletter ➔ JobbörseNr. 8 Mai 2015

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Für den Bereich Forschung und Entwicklung wird an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich wird ab dem 1. Oktober 2015 eine engagierte Persönlichkeit als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (40–50 %) mit Promotionsmöglichkeit gesucht.Der Schwerpunkt liegt in der Forschungstätigkeit in einem Forschungsprojekt zum Thema «Autismus-Spek-trum-Störungen und Schule» unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Eckert (siehe auch www.hfh.ch/forschung, Suchwort Autismus)

Weitere Aufgaben sind:• Mitwirkung an Vorträgen und Publikationen• Ergänzende Tätigkeiten: Beteiligung an der Begleitung und Beratung von Schulen

Ihr Profil:• Abgeschlossenes Master-Studium im Bereich der Heil-/Sonderpädagogik, allenfalls Psychologie oder Erziehungswissenschaft• Praktische Erfahrungen im Themenfeld der Autismus-Spektrum-Störungen• Ausgeprägtes Interesse an wissenschaftlicher Arbeit mit guten Kenntnissen in quantitativen und/oder qualitativen Forschungsmethoden• Erfahrungen in Beratungskontexten von Vorteil

Die Stelle ist auf drei Jahre befristet. Abhängig von einer möglichen Zusatzfinanzierung durch Drittmittel und der Personalplanung der HfH besteht die Möglichkeit zu einer Verlängerung.Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Prof. Andrea Lanfranchi, Leiter Forschung und Entwicklung, Telefon +41 (0)44 317 12 35; [email protected].

Die Bewerbung ist bis zum 14. Juni 2015 zu richten an: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Human Resources, Postfach 5850, 8050 Zürich oder per Email an: [email protected]

Stellenausschreibung WiMi an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (Hfh) in Zürich

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Newsletter ➔ Termine | in eigener SacheNr. 8 Mai 2015

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Wissenschaftliche Gesellschaft Autismus-Spektrum (WGAS) e.V.Deutschordenstraße 50, 60528 Frankfurt am Main

1. Vorsitz: Prof. Dr. Michele NoterdaemeStellvertr. Vorsitzende: Prof. Dr. Isabel Dziobek2. Vorsitz: Prof. Dr. Fritz Poustka3. Vorsitz: Prof. Dr. Sven Bölte4. Vorsitz: Prof. Dr. Christine Freitag5. Vorsitz: Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst

Kassenwart: Dr. Reinhold RauhStellver. Kassenwartin: Prof. Dr. Luise PoustkaSchriftführerin: Dr. Mareike Altgassen

[email protected]

Redaktion: Dipl. Psych. Jennifer Kirchner Gestaltung: Harald Oehlerking

Impressum

Die Inhalte in diesem Newsletter sind sorgfältig recherchiert. Die WGAS übernimmt jedoch keine Verantwor-tung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Die WGAS übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt externer verlinkter Seiten.

Autistische Künstler, die ihre Kunst der WGAS zur Ver-fügung stellen möchten, können Bilder an [email protected] schicken. In Absprache mit dem Künstler werden die Bilder für die Gestaltung des Newsletters oder von Tagungsmaterialien verwendet. Bei Publikation der Bilder durch die WGAS erhalten die Künstler ein kleines Honorar.

In eigener Sache