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SPS-FACHKRAFT Aufbaukurs I

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SPS-FACHKRAFT

Aufbaukurs I

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Inhalt

Seite 2

Inhaltsverzeichnis:

Erweiterte Ablaufsteuerung 4

Grundformen der Ablaufkette 5

Linearer Ablauf 5

Ablauf mit ODER-Verzweigung 6

Ablauf mit UND-Verzweigung 7

Überwachung der Ablaufkette 8

Verhalten der Ablaufkette nach Stoppzustand oder Netzausfall 8

Fragen zur Wiederholung 9

Struktur des Anwenderprogramms 11

Zyklische Bearbeitung des Anwenderprogramms 12

Schachtelungstiefe der Bausteine 13

Verknüpfungsergebnis bei den Operationen UC, CALL, CC, BE, BEB, BEA 13

Programmieren nach dem Flussdiagramm 15

Sprungbefehl 16

Datenbausteine 21

Erstellung von DB's 21

Datentypen bei Step 7 22

Elementare Datentypen bei Step 7 22

Datentypen in Datenbausteinen 23

Felder und Strukturen in Datenbausteinen 23

Feld 23

Struktur 24

Aufruf von Datenbausteinen 25

Zugriff auf DB‘s 25

Symbolischer Zugriff 25

Parametrierbare Bausteine 26

Aufbau der Variablendeklarationstabelle 26

Lokaldatenstack 27

Instanz- Datenbausteine 29

Multiinstanz Modell 31

Symbolische Programmierung 32

Erstellen der Symbolik 32

Fragen zur Wiederholung 33

AKKU-Operationen 36

Laden und Transferieren 36

Ladefunktion 37

Laden von Bytes 37

Laden von Wörtern und Doppelwörtern 37

Beeinflussung des Akkumulators 2 37

Zahlen- u. Wertedarstellung 38

Datenbreite 38

Zahlenformate 38

Transferfunktionen 39

Transferieren von Bytes 39

Transferieren von Wörtern und Doppelwörtern 39

Vergleicher in S7 40

Rechenoperationen 41

Fragen zur Wiederholung 42

Erweiterte Zeit- und Zählfunktionen 43

S5-Zeitfunktionen 43

Aufbau des S5-Zeitwortes 43

Format für die Zeitwertvorgabe 44

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Aufbaustufe 1

Inhalt

Seite 3

IEC Timer 45

SFB 3 (Verlängerter Impuls [ohne nachtasten]) 45

SFB 4 (Einschaltverzögerung) 46

SFB 5 (Ausschaltverzögerung) 47

Zählfunktionen 48

Aufbau des Zählwortes 48

IEC Counter 49

SFB 0 (Vorwärtszähler) 49

SFB 1 (Rückwärtszähler) 50

SFB 2 (Vor- Rückwärtszähler) 51

Fragen zur Wiederholung 52

Fehlersuche in S7 53

Übersicht 53

Anzeigen von CPU-Meldungen 54

Programmierschnittstelle einstellen 55

Programm und Einstellungen aus dem AG sichern 55

Referenzdaten 56

Querverweisliste 56

Belegung der E/A/M/T/Z 59

Programmstruktur 60

Diagnosepuffer 61

Arten von Fehlern 62

Baustein-Stack 63

Unterbrechungs-Stack 63

Lokaldaten-Stack 64

Variable beobachten / steuern 65

Triggerpunkte festlegen 66

Triggerbedingungen für Baustein beobachten 67

Organisationsbausteine 68

Übersicht der Organisationsbausteine 68

Unterbrechung des zyklischen Programms 69

Prioritäten der OB‘s 69

Funktionsbeschreibung der OB‘s in Step7 70

Uhrzeitalarme 70

Weckalarme 71

Verzögerungsalarme 72

Prozessalarme 73

Diagnosealarm, Asynchrone Fehler 74

Synchrone Fehler 75

Umverdrahten 76

Umverdrahten mit dem SIMATIC-Manager 76

Umverdrahten über führende Symbolik 77

Quellen 78

Umverdrahten über Quellen 79

Baustein über Quellen schützen 79

Stichwortverzeichnis 80

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 4

1. Erweiterte Ablaufsteuerung

Darstellung von Schritten in Ablaufsteuerungen (nach DIN EN 6113-3):

Aktionsblock:

Im Feld „a“ wird das Bestimmungszeichen eingetragen.

Es gibt folgende Möglichkeiten:

Im Feld „b“ steht der Aktionsname.

Wenn der zugehörige Schritt gesetzt ist und die Aktionssteuerung die Freigabe erteilt, wird die

genannte Aktion ausgeführt.

Im Feld „c“ kann eine boolesche Anzeigevariable eingetragen werden (dieses Feld ist

optional).

Im Feld „d“ kann eine Beschreibung der Aktion stehen (dieses Feld ist optional).

Jeder mögliche Zustand einer Steuerung wird durch einen Schritt im Funktionsablaufplan

dargestellt. Ein Schritt wird grafisch durch einen Block dargestellt und enthält den Schrittnamen

in Form eines Bezeichners. Ein Schritt kann entweder aktiv (mit Aktion) oder inaktiv

(Beharrungszustand) sein.

N nichtgespeichert

S gespeichert (Setzen)

R gespeichert (Rücksetzen)

L T#10s zeitbegrenzt

D T#15s zeitverzögert (im Einschalten verzögert)

DS T#3s zeitverzögert und gespeichert (Rücksetzen erforderlich)

SD T#20s gespeichert und zeitverzögert

SL T#10s gespeichert und zeitbegrenzt

P Flanke

S_2

&

„a“

„d“

„b“ „c“

Anfangsschritt

(Initialschritt)

Schritt

(Zustand)

%IX1.0

%IX1.1

Transition

(Übergang)

Aktionsblock

%IX1.0 & %IX1.1 (ST)

(FBS bzw. FUP)

S_1

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 5

Zwischen den Schritten befindet sich immer ein Übergang (Transition). Dieser ist dafür

verantwortlich, wann der aktive Zustand von einem Schritt auf den darauffolgenden wechselt.

Die Darstellung der Übergangsbedingung kann entweder mit Mitteln des Kontaktplanes (KOP),

des Funktionsplanes (FBS bzw. FUP) oder des Strukturierten Textes (ST) erfolgen.

1. 2. Grundformen der Ablaufkette

Bei der Ablaufsteuerung unterscheidet man:

a) einen linearen Ablauf:

Eine Ablaufkette besteht aus einer Folge von Schritten und Transitionen. Dieser Wechsel

wird als Folge wiederholt. Es wird eine Kettenschleife gebildet, um wieder zum Anfang

zurückzukehren. Durch eine Pfeildarstellung (siehe Beispiel) kann die zurückführende

Wirkungslinie vermieden werden.

S_1

S_2

&

Aktion

%IX1.0

%IX1.1

Aktion

S_3

&

Aktion

%IX1.5

%IX1.6

Aktion

S_4 Aktion

&

%IX2.0

S_1

&

%IX3.0

S_4

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 6

Zum erstmaligen Aktivieren des Initialschrittes kann z.B. ein Richtimpuls verwendet werden

(siehe Beispiel):

Diese Anweisungsfolge erzeugt einen

einmaligen Richtimpuls beim

Einschalten der Steuerung und kann

zum Setzen des Initialschrittes sowie

zum Rücksetzen der anderen

Schrittspeicher verwendet werden.

b) einen Ablauf mit Alternativ-Verzweigung (1 aus n, ODER-Verzweigung):

Bei einer Ablaufkette mit Alternativ-Verzweigung wird nur einer von mehreren

Kettensträngen der Ablaufkette durchlaufen, daher 1 aus n.

Zu Beginn der Verzweigung darf nur eine der Transitionsbedingungen wahr sein

(Verriegelung), oder es muss eine Priorität vorgegeben werden. Dabei hat der Strang mit

der niedrigsten Nummer die höchste Priorität. Zusätzlich wird mit einem Stern ()

angegeben, dass die Transitionen von links nach rechts bearbeitet werden.

Zum Ende der Verzweigung muss jeder Strang eine eigene Transition besitzen die zum

Verlassen des jeweiligen Kettenstranges führt.

Die Darstellung von Anfang und Ende der Alternativ-Verzweigung erfolgt durch

waagerrechte Einfachlinien.

S_1

TRAN14

S_2

S_5

S_7

1

2 3

TRAN11 TRAN21

TRAN31

S_3

S_4

S_6 S_8

TRAN12

TRAN13

TRAN22

TRAN23

TRAN32

TRAN33

TRAN14

UN „FO“ // nicht remanenter Hilfsmerker

= „IO“ // Richtimpuls

S „FO“ // Hilfsmerker wird gesetzt

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 7

c) einen Ablauf mit Simultan-Verzweigung (UND-Verzweigung):

In einer Schrittkette mit Simultan-Verzweigung müssen alle Zweige durchlaufen werden.

Die Aktivierung der einzelnen Kettenstränge erfolgt gleichzeitig mit einer gemeinsamen vor

gelagerten Transitionsbedingung.

Die weitere Bearbeitung der Stränge erfolgt dann aber unabhängig voneinander.

Bei der Zusammenführung der Kettenstränge darf nur eine gemeinsame

Transitionsbedingung vorhanden sein.

Die Darstellung von Anfang und Ende der Simultan-Verzweigung erfolgt durch

waagerrechte Doppellinien.

S_1

TRAN14

S_2

S_5 S_7

TRAN11

S_3

S_4

S_6

S_8

TRAN12

TRAN13

TRAN22

TRAN32

TRAN14

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 8

1. 3. Überwachung der Ablaufkette

Die zeitliche Überwachung einer Ablaufkette, egal ob ODER, UND oder linear verknüpft, sollte

immer stattfinden.

Die zeitliche Überwachung erfolgt, indem der Zeitaufwand eines Steuerungsablaufs berechnet

oder messtechnisch erfasst wird. Diese ermittelte maximale Zeit wird mit dem 1. Schritt der

Ablaufkette speichernd gestartet und mit dem letzten Schritt zurückgesetzt. Ist die Zeit vor dem

letzten Schritt abgelaufen, so erfolgt ein Unterprogramm (z.B. Alarmierung).

In der Praxis ist es auch üblich, einzelne Schritte bzw. mehrere aufeinanderfolgend Schritte

zeitlich zu überwachen.

1. 4. Verhalten der Ablaufkette nach Stoppzustand oder Netzausfall

Das Verhalten der Ablaufkette nach Stopp oder Netzausfall ist von der Steuerungsaufgabe und

den Sicherheitsvorschriften abhängig zu programmieren.

Auf keinen Fall darf nach Netzwiederkehr ein Anlauf selbsttätig starten.

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 9

1.5. Fragen zur Wiederholung

1. Zeitgeführte Ablaufsteuerungen sind gekennzeichnet durch:

a) eine zeitlich begrenzte Funktionsfähigkeit;

b) uhrzeitabhängiges Ein- und Ausschalten;

c) zeitunabhängiges Weiterschalten der Ablaufschritte;

d) zeitabhängiges Weiterschalten der Ablaufschritte;

e) sehr kurze Schaltzeiten der Stellglieder.

2. Bei einer Ablaufsteuerung werden die Ablaufschritte:

a) zeitlich nacheinander in strenger Reihenfolge durchlaufen;

b) willkürlich durchlaufen;

c) unabhängig von den Weiterschaltbedingungen durchlaufen;

d) in einer vom Programmierer festgelegten Reihenfolge durchlaufen;

e) in einer nach DIN 61131 festgelegten Reihenfolge durchlaufen.

3. Für die Darstellung der Ablaufschritte einer Ablaufsteuerung werden genormte Symbole

verwendet. Wie sind die nicht gekennzeichneten Eingänge eines Schrittes miteinander

verknüpft?

a) ODER-verknüft;

b) NAND-verknüft;

c) EXOR-verknüft;

d) UND-verknüft;

e) NOR-verknüft.

S_2

„a“

„d“

„b“ „c“

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Ablauf-

Steuerung

Kapitel 1

Seite 10

4. Zeichnen Sie die Feinstruktur (FUP) für den Schritt 2 der Schrittkette!

Grobstruktur Funktionsplan / Logikplan

5. Das Bestimmungszeichen „N“ (IEC 1131-3) bedeutet:

a) gespeichert und zeitlich begrenzt;

b) gespeichert und verzögert;

c) gespeichert;

d) nicht gespeichert;

e) nicht gespeichert und verzögert.

6. Ablaufsteuerungen werden zeitlich überwacht:

a) um die Zeit eines Programmdurchlaufes zu bestimmen;

b) um nach einer bestimmten Zeit den nachfolgenden Schritt zu aktivieren;

c) um Fehler im Ablauf zu erkennen und zu melden;

d) damit nach Netzausfall die Schrittkette neu gestartet werden kann;

e) damit die Schritte in der richtigen Reihenfolge durchlaufen werden.

7. Welcher Unterschied besteht bei Ablaufsteuerungen zwischen einer

zeitgeführten Ablaufsteuerung und einer prozessgeführten Ablaufsteuerung?

S_1

S_2

T1

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Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 11

2. Struktur des Anwenderprogramms

Damit umfangreichere Steuerungsaufgaben mit möglichst geringem Zeitaufwand bearbeitet

werden können, muss die Gesamtaufgabe bereits bei der Aufgabenklärung in überschaubare

Teilaufgaben zerlegt werden. Für die Art der im Einzelfall gewählten Aufteilung sind

technologische und funktionelle Gesichtspunkte maßgebend.

Die auf diese Weise entstehende Gliederung der Steuerungsaufgabe soll auch in der Struktur

des Anwenderprogramms erkennbar sein. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer

strukturierten Programmierung. Sie erleichtert die Programmerstellung, die Inbetriebsetzung

und eine eventuelle Fehlersuche.

FC`s und FB`s enthalten die verschiedenen nach technologischen Gesichtspunkten

gegliederten Teilprogramme; sie bilden den Kern des Anwenderprogramms.

OB`s dienen der Organisation der Programmbearbeitung. Alle Organisationsbausteine haben

spezielle Aufgaben, mit denen der Anwender das Betriebsverhalten des Automatisierungsgeräts

vielseitig beeinflussen kann.

Datenbausteine DB sind vom Anwender bei der Programmerstellung im Anwenderspeicher

reservierte Bereiche, in denen feste oder veränderbare Daten, wie z.B. Zahlenwerte, abgelegt

werden. Sie enthalten im Gegensatz zu allen anderen Bausteinarten keine

Steuerungsanweisungen.

Bausteinübersicht

Funktion (FC): FC`s enthalten Programmroutinen für häufig verwendete

Funktionen. Der Aufruf erfolgt durch OB`s oder übergeordnete

FC`s oder FB`s.

Funktionsbausteine (FB): FBs sind Bausteine mit „Gedächtnis“, die Sie selbst

programmieren. Der Aufruf erfolgt durch OB`s oder übergeordnete

FC`s oder FB`s.

Systemfunktionsbausteine SFB`s und SFC`s sind in die S7-CPU integriert und machen

(SFB) Ihnen einige wichtige Systemfunktionen zugänglich.

Organisationsbausteine (OB): Für übergeordnete Organisation der Programmbearbeitung. Der

Aufruf erfolgt durch das Systemprogramm.

Instanz-Datenbausteine Instanz-DB`s werden bei Aufruf eines FB/SFB dem Baustein (als

Instanz-DB) zugeordnet. Beim Übersetzen werden sie

automatisch generiert.

Datenbausteine (DB): DB`s sind Datenbereiche zur Speicherung von Anwenderdaten.

Zusätzlich zu den Daten, die jeweils einem Funktionsbaustein

zugeordnet sind, können globale Datenbausteine definiert und

von beliebigen Bausteinen genutzt werden.

Systemdatenbausteine SDB Systemdatenbausteine enthalten die in der „HW Konfig“ erstellten

Einstellungen der CPU.

Achtung: SDB’s sollten nicht einfach per „DRAG and DROP“ in eine CPU kopiert

werden, weil hierbei nicht überprüft wird, ob der richtige Ausgabestand der CPU vorliegt!

Beim Übertragen mit dem Werkzeug „HW Konfig“ findet diese Überprüfung statt.

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Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 12

2. 1. Zyklische Bearbeitung des Anwenderprogramms

Das Anwenderprogramm besteht aus dem eigentlichen Steuerungsprogramm, in dem der

Programmablauf festgelegt ist, den Prozessdaten und Texten. Die zyklische Bearbeitung des

Steuerungsprogramms wird vom Organisationsbaustein OB 1 gesteuert. In ihm stehen der

Reihe nach die Aufrufe der einzelnen Teilprogramme. Die Aufrufe können unbedingt (UC,

CALL) oder bedingt (CC) sein. Die unbedingten Aufrufe werden immer ausgeführt, die

bedingten Aufrufe nur dann, wenn die Anweisung CC mit Verknüpfungsergebnis VKE = „1"

bearbeitet wird. Der Organisationsbaustein OB 1 kann im Anwenderprogramm nicht aufgerufen

werden, wohl aber am Anfang jedes Bearbeitungszyklus vom Betriebssystem.

In jedem Baustein können weitere Bausteine gleicher oder anderer Art aufgerufen werden. Mit

jedem Aufruf entfernt sich die Programmbearbeitung immer weiter vom OB 1. Die

Programmbearbeitung kehrt wieder in Richtung zum OB 1 zurück, wenn ein Baustein mit seiner

letzten Anweisung vollständig bearbeitet worden ist.

Mit der Operation BEB = bedingtes Bausteinende kann die Bearbeitung eines Bausteins unter

bestimmten Bedingungen auch vorzeitig verlassen werden. Mit der Anweisung BE oder BEA

kann der Baustein vorzeitig verlassen werden.

Die Datenbausteine enthalten nur Daten und Texte und keine Steuerungsanweisungen. Auf den

Inhalt der Datenbausteine greift das Steuerungsprogramm meist mit Hilfe von Lade- und

Transferoperationen zu.

Anwenderprogramm zyklisch bearbeitetes

Steuerungsprogramm

OB1

Organisation

der

Programm-

bearbeitung

UC FC 100

UC FC 120

UC FC 125

FC 100

Bearbeitungs-

Einheit 1

Call FC70

Call FB126,

DB126

FC 120

Transport

Call FB 126,

DB126

FC 125

Überwachung

Call FC 52

FC 70

Ablaufkette

FB 126

Einzelsteue-

rung

FC 52

Gebertest

DB 126

Instanz

DB

DB 10

Prozess-

daten

Daten, Texte

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Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 13

2. 2. Schachtelungstiefe der Bausteine

Beim Eingeben und Übertragen der Bausteine des Anwenderprogramms in das

Automatisierungsgerät werden die einzelnen Bausteine der Reihe nach lückenlos im

Anwenderspeicher angeordnet. Die Lage eines Bausteins im Speicher ist durch seine

Baustein-Anfangsadresse festgelegt.

Damit der Prozessor bei einem Bausteinaufruf UC... /CC... /CALL... den Anfang des

betreffenden Bausteins im Speicher findet, trägt das Betriebssystem die Anhangsadressen aller

Bausteine in eine Bausteinadressenliste ein.

Damit der Prozessor den Rückweg zum OB 1 findet, speichert er bei jedem Aufruf eines neuen

Bausteins die Rücksprungadresse und die Anfangsadresse des an dieser Stelle gültigen

Datenbausteins in einem Kellerspeicher ab. Die Rücksprungadresse ist die Adresse der

Speicherzelle des Anwenderspeichers, in der sich die hinter einem Bausteinaufruf folgende

Anweisung befindet.

Der Kellerspeicher, auch Bausteinstack (B-STACK) genannt, hat nur eine begrenzte Anzahl von

Speicherzellen, so dass hintereinander nicht beliebig viele Bausteine aufgerufen werden dürfen.

Die Anzahl der einschließlich des Organisationsbausteins nacheinander aufgerufenen

Bausteine wird „Schachtelungstiefe" genannt. Die Schachtelungstiefe ist CPU-abhängig und

darf nicht überschritten werden.

Bitte beachten!

Beim Überschreiten der zulässigen Gesamt-Schachtelungstiefe schaltet das

Automatisierungsgerät in den Stoppzustand.

2. 3. Verknüpfungsergebnis bei den Operationen UC, CALL, CC, BE, BEB, BEA

In Einzelfällen muss bei der Programmerstellung das Verhalten des Verknüpfungsergebnisses

(VKE) beim Übergang der Programmbearbeitung von einem zum anderen Baustein

berücksichtigt werden:

CALL bzw. UC

FC1

= Unbedingter Bausteinaufruf

U E 0.3

CC FC 1 = Bedingter Bausteinaufruf

VKE = „1”

Sprung zum aufgerufenen

Baustein FC 1 wird ausgeführt

Kein Sprung:

VKE wird „1”

Das Verknüpfungsergebnis bleibt bis zur nächstfolgenden Abfrageoperation

erhalten.

VKE bleibt „1”

Ja

Nein

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Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 14

Die unbedingten Operationen CALL bzw. UC (Bausteinaufruf), BE (Bausteinende), bzw. BEA

(Bausteinende absolut) werden bei der Programmbearbeitung immer ausgeführt. Das

Verknüpfungsergebnis wird beim Übergang von einem zum anderen Baustein unverändert

mitgenommen. Es bleibt nach einem Bausteinwechsel so lange erhalten, bis die nächste

Abfrageoperation (U..., 0..., UN..., ON...) bearbeitet wird.

Die bedingten Operationen CC (bedingter Sprung) und BEB (bedingtes Bausteinende) werden

vom Prozessor nur dann ausgeführt, wenn bei ihrer Bearbeitung das Verknüpfungsergebnis

(VKE) „1" ist. Sie sind also abhängig vom Ergebnis der direkt vor ihnen bearbeiteten

Abfrageoperationen. Das Verknüpfungsergebnis bleibt beim entsprechenden Bausteinwechsel

unverändert (VKE = „1").

Werden dagegen die beiden Operationen mit VKE = „0" bearbeitet, so findet ein

Bausteinwechsel nicht statt. Die Programmbearbeitung wird in demselben Baustein fortgesetzt.

In diesem Fall muss beachtet werden, dass das Verknüpfungsergebnis von „0" nach „1"

wechselt; die auf die Operation CC, bzw. BEB folgende Operation wird demnach auch mit

VKE = „1" bearbeitet. In beiden Fällen bleibt aber auch hier das Verknüpfungsergebnis „1" nur

bis zur nächstfolgenden Bearbeitung einer Abfrageoperation erhalten.

= bedingtes Bausteinende

BE bzw. BEA

= unbedingtes

Bausteinende

U E 0.3

BEB

VKE = ”1”

Rücksprung zum aufrufenden

Baustein

Kein Sprung:

VKE wird “1”

Das Verknüpfungsergebnis bleibt bis zur nächstfolgenden Abfrageoperation

erhalten.

VKE bleibt “1”

Ja Nein

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Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

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2. 4. Programmieren nach dem Flussdiagramm

Flussdiagramm ist eine Möglichkeit zur Darstellung der Programmstruktur eines Steuerungs-

programms. Besonders bei Ablaufsteuerungen sind Flussdiagramme oft zweckmäßiger als

Funktionsplandarstellungen. An dieser Stelle sollen einige der wichtigsten genormten Symbole

vorgestellt werden.

Eingabe- / Ausgabe-Symbol

Operationen für arithmetische

Berechnungen und Datentransfer

Verzweigung für

Entscheidungen

Unterprogramme

Verbindungs- /

Übergangsstelle

Grenzstelle z. B. für Start

und Stopp

Flusslinie zur Verbindung

der Symbole

Zusammenführung

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Struktur des

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programms

Kapitel 2

Seite 16

2. 4. 1. Sprungbefehl

Sollen Programmteile übersprungen werden, um dadurch eine Verkürzung des Zyklus zu

erreichen (z.B. bei Zählvorgängen), oder bei der Programmierung nach dem Flussdiagramm,

bietet der Sprungbefehl erhebliche Vorteile.

Beim „bedingten Sprung" (SPB) wird der Sprung nur dann ausgeführt, wenn die Bedingung zur

Durchführung des Sprungs erfüllt ist, d.h. wenn das Verknüpfungsergebnis logisch „1" ist

(VKE = 1). Damit wird eine Programmverzweigung realisiert.

Es wird deutlich, dass, wenn die Sprungbedingung erfüllt ist, E 0.4 = „1", ein Sprung

durchgeführt wird, d.h. Programm P1 wird übersprungen. Dieser Sprung heißt deshalb

„Bedingter Sprung" (SPB).

Ist dagegen die Sprungbedingung nicht erfüllt, so wird das Programm P1 abgearbeitet und

anschließend, ohne dass eine Bedingung erfüllt sein muss, Programm P2 übersprungen.

Diesen Sprungbefehl nennt man daher auch „unbedingten Sprung" (SPA).

In Step 7 gibt es 17 verschiedene Sprünge in Bausteinen. Hier sollen nur die gebräuchlichsten

genannt werden.

Beispiel:

Ist E 0.4 = „1”, so wird Programm 2

abgearbeitet.

Ist dagegen E 0.4 = „0”, so wird Programm 1

abgearbeitet

E 0.4

1

Programm 1 Programm 2

nein

ja

E 0.4

1

Programm 1

Programm 2

nein

ja

SPA

Hier wird das Beispiel einmal anders dargestellt:

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Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 17

Regeln für Marken:

Das erste der 4 Zeichen einer Marke darf keine Zahl sein!

Es kann nur zu Marken in einem Baustein gesprungen werden.

Es kann über mehrere Netzwerke gesprungen werden

(ca. +32.000 / -32.000 Programmwörter).

Eine Marke endet bei ihrer Platzierung immer mit einem Doppelpunkt.

Beispiel: M001: NOP 0

Eine Marke kann nicht auf einer leeren Zeile stehen.

Lösungsvorschlag 1:

U E 0.4 // Sprungbedingung

SPB M001 // Sprungadresse, zu der ein bedingter Sprung

// erfolgen soll

// Programm 1

O E 0.0 // Ein

O A 4.0 // Ausgang 4.0

U E 0.1 // Aus

= A 4.0 // Ausgang 4.0

O E 0.2 // Ein

O A 4.1 // Ausgang 4.1

U E 0.3 // Aus

= A 4.1 // Ausgang 4.1

SPA M002

// Programm 2

M001: O E 0.2 // Ein

O A 4.2 // Ausgang 4.2

U E 0.1 // Aus

= A 4.2 // Ausgang 4.2

M002: NOP 0

// Erklärung: U E 0.4 Programm 2 gewählt

// UN E 0.4 Programm 1 gewählt

// Nach Abarbeitung des Programm 1 wird das

// Programm 2 übersprungen.

SPA Springe absolut zu

Marke

SPB Springe bedingt zu

Marke X000

SPBN Springe bedingt zu

Marke X000, wenn die

Bedingung nicht erfüllt

ist.

AWL

KOP / FUP

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Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 18

Allerdings ist nun noch zu bedenken, dass beispielsweise die Sprungbedingung nicht erfüllt ist

und somit Programm P1 abgearbeitet wurde, also die Ausgänge A 4.0 und A 4.1 eingeschaltet

sind. Während nun das weitere Programm durchlaufen wird, kann sich jedoch die

Sprungbedingung ändern, so dass im nächsten Zyklus der Sprung durchgeführt, d.h. Programm

P2 abgearbeitet und Programm P1 übersprungen wird. Das hat zur Folge, dass die

Bedingungen für die Ein- und Ausschaltung von A 4.0 und A 4.1 überhaupt nicht mehr

abgefragt werden, folglich im beschriebenen Fall beide Ausgänge eingeschaltet bleiben, obwohl

die Bedingung dafür nicht mehr gegeben ist.

Dies muss verhindert werden!

Aus diesem Grund werden vor Beginn des Programms P2 zuerst A 4.0 und A 4.1

ausgeschaltet. Da dieser Vorgang aber auch in umgekehrter Reihenfolge ablaufen kann, muss

ebenso vor dem Programm P1 eine Abschaltung der im Programm P2 eventuell

eingeschalteten Ausgänge erfolgen (im vorliegenden Beispiel A 4.2).

Während vor dem Programm P2 die Ausgänge bei Verknüpfungsergebnis „1" (VKE „1")

ausgeschaltet wurden, erfolgt dies vor dem Programm P1 bei VKE = „0", weshalb eine

Negierung erforderlich ist.

Das bedeutet grundsätzlich:

Die Anweisung = N .... kann von vielen Geräten nicht erfüllt werden.

Daraus ergibt sich:

Soweit muss im Beispiel die Ausschaltung von Ausgang A 4.2 mit der Zuweisung = A 4.2

erfolgen.

Natürlich kann die Bedingung für die Ausführung des Sprungs so lauten, dass ein Operand

nicht eingeschaltet oder die Einschaltbedingung nicht erfüllt ist.

Bei VKE = „1": Einschalten mit = ...

Ausschalten mit = N...

Bei VKE = „0": Einsschalten mit = N...

Ausschalten mit = ...

U E 0.1 // Bedingung

NOT // Negierung des

// VKE

= A 4.0 // Zuweisung

AWL

KOP / FUP

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Kapitel 2

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Lösungsvorschlag 2:

U E 0.4 // Sprungbedingung

SPB M010 // Sprungadresse, zu der bedingt gesprungen

// werden soll

NOT // Ausschalten der in Programm 2 eventuell

// eingeschalteten Operanden

// VKE = 1

= A 4.2 // Ausgang 4.2

// Programm 1

O E 0.0 // Ein

O A 4.0 // Ausgang 4.0

U E 0.1 // Aus

= A 4.0 // Ausgang 4.0

O E 0.2 // Ein

O A 4.1 // Ausgang 4.1

U E 0.3 // Aus

= A 4.1 // Ausgang 4.1

SPA M020 // Absoluter Sprung

M010: NOT // Ausschalten der in Programm 1 eventuell

// eingeschalteten Operanden VKE = 1

= A 4.0 // Ausgang 4.0

= A 4.1 // Ausgang 4.1

// Programm 2

O E 0.2 // Ein

O A 4.2 // Ausgang 4.2

U E 0.1 // Aus

= A 4.2 // Ausgang 4.2

M020: BE

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Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 20

Flussdiagramm für ein Beispiel:

A 4.0 = Aus -0-

A 4.1 = Ein -1-

E 0.0

1

ja

nein

SPA

E 0.0

1

ja

nein

A 4.0 = Ein -1-

A 4.1 = Aus -0-

A 4.0 = Aus -0-

A 4.1 = Ein -1-

A 4.0 = Ein -1-

A 4.1 = Aus -0-

Lösungsvorschlag 3:

UN E 0.0 // Sprungbedingung

SPB M001 // Sprungadresse zu der bedingt gesprungen

// werden soll

= A 4.1 // Ausgang 4.1

NOT // Negiert das VKE

= A 4.0 // Ausgang 4.0

SPA M002 // Absoluter Sprung

M001: = A 4.0 // Ausgang 4.0

UN A 4.0 // Ausgang 4.0

= A 4.1 // Ausgang 4.1

M002: BE

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Anwender-

programms

Kapitel 2

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2. 5. Datenbausteine

Datenbausteine sind Bausteine, die von den Codebausteinen des Anwenderprogramms zum

Speichern von Werten verwendet werden. Im Gegensatz zu temp. Daten werden die Daten im

Datenbaustein nicht überschrieben, wenn die Bearbeitung des Codebausteins beendet bzw.

der DB geschlossen wird.

Datenbausteine dienen zur Aufnahme von Anwenderdaten. Datenbausteine belegen, wie auch

die Codebausteine, Platz im Anwenderspeicher. In den Datenbausteinen stehen variable Daten

(z.B. Zahlenwerte), mit denen das Anwenderprogramm arbeitet.

Das Anwenderprogramm kann auf die Daten eines Datenbausteins über Bit-, Byte-, Wort- oder

Doppelwortoperationen zugreifen. Der Zugriff kann symbolisch oder absolut erfolgen.

Datenbausteine können, abhängig von ihrem Inhalt, vom Anwender unterschiedlich eingesetzt

werden.

Die Anzahl der Datenbausteine ist abhängig von der verwendeten CPU. Die max.

Bausteinlänge beträgt 8 Kbyte bei der S7-300 und 64 Kbyte bei der S7-400.

Man unterscheidet:

.

Globale Datenbausteine: Sie enthalten Informationen, auf die von allen Codebausteinen des

Anwenderprogramms zugegriffen werden kann.

Instanz-Datenbausteine: Sie sind immer einem FB zugeordnet. Die Daten dieses DB's sollten

nur vom zugehörigen FB bearbeitet werden.

Multiinstanz-Datenbausteine: Sie sind immer einem FB zugeordnet und werden in der Regel

von einer Aufrufhierarchie weiterer FB's benutzt.

2. 5. 1. Erstellung von DB's

Globale DB's werden entweder über den DB-Editor oder gemäß eines vorher angelegten

„anwender-definierten Datentyp" (UDT) erstellt.

Instanz- bzw. Multiinstanz- DB's werden immer mit Bezug zu einem FB erstellt. Der DB-Editor

wird durch einen „Doppelklick" auf einen DB im SIMATIC-Manager gestartet.

Für Datenbausteine lassen sich über den Eigenschaftsdialog zusätzlich vereinbaren:

Unlinked DB:

Datenbausteine, die mit dem Attribut „Unlinked" versehen wurden, werden beim Übertragen

lediglich im Lade- und nicht im Arbeitsspeicher abgelegt. Werden die Vorgabedaten dieser

„Unlinked Datenbausteine" im Arbeitsspeicher benötigt, so kann der Inhalt des DB's mit dem

SFC 20 (Blocktransfer) in einen freien Hauptspeicherbereich (z.B. DB) übertragen werden.

Schreibgeschützt:

Datenbausteine können gegen Überschreiben aus dem Anwenderprogramm geschützt werden.

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programms

Kapitel 2

Seite 22

2. 5. 1. 1. Datentypen bei Step 7

2. 5. 1. 1. 1. Elementare Datentypen bei Step 7

Elementare

Datentypen

(bis zu 32 Bit)

Bit-Datentypen (BOOL, BYTE, WORD, DWORD, CHAR)

Arithmetische Datentypen (INT, DINT, REAL)

Zeittypen (S5TIME, TIME, DATE, TIME_OF_DAY)

Zusammengesetzte

Datentypen

(größer als 32 Bit)

Zeittyp (DATE_AND_TIME)

Feld (ARRAY)

Struktur (STRUCT)

Zeichenkette (STRING)

Anwenderdefinierte

Datentypen

(größer als 32 Bit)

Datentyp UDT (User Defined Type)

Schlüsselwort Breite (in Bits) Beispiel einer Konstanten dieses Typs

BOOL

1 1 oder 0

BYTE 8 B#16#A9

WORD 16 W#16#12AF

DWORD 32 DW#16#ADAC1EF5

CHAR 8 ´w´

S5TIME

16 S5T#5s_200ms

INT 16 123

DINT 32 65539

REAL 32 1.2 oder 34.5E-12

TIME

32 T#2D_3H_2M_37S_15MS

DATE 16 D#1994-03-21

TIME_OF_DAY 32 TOD#12:22:38.13

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Kapitel 2

Seite 23

2. 5. 1. 2. Datentypen in Datenbausteinen

Datentypenlegen die Eigenschaften von Daten fest, d.h. die Darstellung des Inhalts eines oder

mehrerer zusammengehörender Operanden und die zulässigen Wertebereiche.

Außerdem werden über den Datentyp auch die möglichen Operationen festgelegt.

Bild: Datentypen in Datenbausteinen

2. 5. 1. 3. Felder und Strukturen in Datenbausteinen

2. 5. 1. 3. 1. Feld

Im folgenden Bild ist das Feld „Messpunkte" mit 6 Elementen vom Datentyp Integer dargestellt.

In diesem Feld sollen später verschiedene Messwerte abgespeichert werden.

Bei der Deklaration eines Feldes wird das Schlüsselwort ARRAY [n..m] verwendet. In der

eckigen Klammer werden das erste und das letzte Element angegeben. Anstelle von 1..6 kann

z.B. genauso 0..5 definiert werden, das beeinflusst nur den Zugriff auf die Elemente.

Bild: Feld

Datentypen bei STEP 7

Elementare Datentypen (bis zu 32Bit)

Bit-Datentypen (BOOL, BYTE, WORD, DWORD, CHAR)

Arithmetische Datentypen (INT, DINT, REAL)

Zeittypen (S5TIME, TIME, DATE, TIME_OF_DAY)

Zusammengesetzte Datentypen

Zeittyp (DATE_AND_TIME)

Feld (ARRAY[....]

OF....)

Struktur (STRUCT... END_STRUCT)

STRING (Zeichenketten)

Definition eigener Datentypen

Anwenderdefinierter Datentyp UDT (User Defined Datatype)

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Kapitel 2

Seite 24

2. 5. 1. 3. 2. Struktur

Im folgenden Bild ist ein Beispiel für eine Struktur mit dem Namen Motordaten dargestellt. Die

Struktur besteht aus mehreren Elementen mit unterschiedlichen Datentypen.

Als Schlüsselwort für eine Struktur wird „STRUCT" verwendet. Das Ende der Struktur wird mit

„END_STRUCT" gekennzeichnet.

Bild: Struktur

Es ist bei der Strukturierung von Datenbausteinen darauf zu achten, dass Datentypen

mit der Länge 16 Bit bzw. 32 Bit immer auf einer geraden Adresse beginnen (siehe das

obige Bild). Um nicht zuviel Speicherplatz zu verschwenden, sollten möglichst gleiche

Datentypen zu einem Block zusammengefasst werden.

Daten eingeben:

In der Tabelle werden die einzelnen Datenelemente eingetragen. Die Spalten haben folgende

Bedeutung:

Name - symbolischer Name für das Element

Typ - Datentyp (Auswahl über rechte Maustaste)

Anfangswert - dient zum Vorbesetzen eines Elementes. Kein Eintrag bedeutet

eine Vorbesetzung mit dem Wert Null.

Kommentar - zur Dokumentation des Datenelementes (muss nicht ausgefüllt

werden).

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Kapitel 2

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2. 5. 2. Aufruf von Datenbausteinen

Bild: Aufruf von Datenbausteinen

DB aufschlagen

Mit der Anweisung „AUF DB..." wird ein globaler Datenbaustein geöffnet (aufgeschlagen). Wenn

schon ein globaler DB geöffnet war, wird dieser geschlossen.

2. 5. 2. 1. Zugriff auf DB’s

Im oberen Bild sind die Anweisungen dargestellt, mit denen lesend (Laden) und schreibend

(Transferieren) auf den DB zugegriffen werden kann.

2. 5. 2. 2. Symbolischer Zugriff

Bei symbolischem Zugriff wird der Symbolname des Datenbausteins in die Symboltabelle

eingetragen.

Den einzelnen Datenelementen des Datenbausteins werden mit dem KOP/AWL/FUP-Editor

symbolische Namen zugeordnet.

Damit ist ein voller symbolischer Zugriff auf ein Datenelement möglich, z.B. mit der Anweisung

L Werte.Zahl_1. Hierbei wird der DB19 geöffnet („Werte" ist der Symbolname des DB 19) und

das Datenwort 2 geladen („Zahl_1" ist der Symbolname des DW 2).

Zugriff auf die Datenelemente

AUF DB 19

AUF Werte

Kombinierte Anweisung

(beinhaltet "AUF DB..")

L DBW 2 Datenwort 2 laden

T DBW 4 Transferieren ins Wort 4

L 'A'

ASCII Zeichen A laden

L DBB28 Datenbyte 28 laden

U DBX 0.0 Bit 0 vom Byte 0 abfragen

L DB19.DBW4 Datenwort 4 vom DB 19 laden

L Werte.Zahl_1 Symbolischer Zugriff auf die

Variable "Zahl_1".

Der DB19 hat den Symbolnamen

"Werte".

U DB10.DBX4.7 Bit 7 vom Byte 4 aus DB 10 abfragen

Datenbausteine

aufschlagen

Zugriff auf Datenelemente

in Datenbausteinen

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Kapitel 2

Seite 26

2. 6. Parametrierbare Bausteine

Parametrierbare Bausteine haben den Vorteil, dass man den selben Baustein mehrmals

verwenden kann. Dies spart bei großen Programmen Speicherplatz in der CPU.

Um Bausteine parametrieren zu können, muss zuerst eine Schnittstelle geschaffen werden.

Diese Schnittstelle nennt man Deklarationstabelle.

Die Deklarationstabelle von parametrierbaren Bausteinen beinhaltet die Parametereinträge (IN,

OUT, IN_OUT) mit Name, Typ und evtl. Kommentar. Diese Formalparameter

(Formaloperanden) werden beim Programmieren des Bausteins verwendet.

Beim Aufruf eines parametrierbaren Bausteins werden ihm vom aufrufenden Baustein Daten

übergeben: seinen Formalparametern werden Aktualparameter (Aktualoperanden)

zugeordnet.

Es kann z.B. der Baustein FC4 beliebig oft aufgerufen werden. Bei jedem Aufruf wird ihm

mitgeteilt von welcher Adresse der zu wandelnde Wert gelesen und wohin der gewandelte Wert

geschrieben werden soll.

Der FC4 führt bei jedem Aufruf die gleiche Formatwandlung mit immer neuen

Formalparametern durch.

2. 6. 1. Aufbau der Variablendeklarationstabelle

Diese Tabelle dient zur Deklaration lokaler Bausteindaten (Variablen).

Die möglichen Typen werden in der Folge erklärt.

Formal-Parameter

Eingangsparameter (IN): übergeben Daten an den aufgerufenen Baustein.

Ausgangsparameter (OUT): übergeben Ergebnisse an den aufrufenden

Baustein.

Durchgangsparameter (IN_OUT): übergeben Daten an den aufgerufenen Baustein

und nach deren Bearbeitung an den aufrufenden

Baustein zurück.

Daten:

Statische Daten (STAT): sind Lokaldaten eines Funktionsbausteins, die

im Instanz- DB gespeichert werden und deshalb

bis zur nächsten Bearbeitung des

Funktionsbausteins erhalten bleiben.

Temporäre Daten (TEMP): sind Lokaldaten eines Bausteins, die während

der Bearbeitung des Bausteins im Lokaldaten-

Stack (L-Stack) abgelegt werden und nach der

Bearbeitung nicht mehr verfügbar sind.

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Kapitel 2

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2. 6. 2. Lokaldatenstack

Bevor eine Funktion aufgerufen wird, reserviert das System dynamisch Speicher auf dem

L-Stack für die im Deklarationsteil vereinbarten Variablen. Nach dem Verlassen der Funktion

wird der Speicher automatisch freigegeben. Je nach CPUsteht ein fester oder veränderbarer

Speicherbereich für den L-Stack (Lokaldatenspeicher) zur Verfügung, wird die maximale Größe

dieses Speichers überschritten, geht die CPU in Stop.

Vorteil: Die Verwaltung der Variablen wird vom Betriebssystem durchgeführt und muss

nicht vom Anwender organisiert werden.

Bild: Ein typisches Beispiel für die Belegung des L-Stack

Achtung:

Da die temporären Daten im L-Stack dynamisch verwaltet werden, können sie nicht als

Flanken- oder Impulsmerker bei „Wischern" verwendet werden!

Ablage der temporären Variablen im L-Stack

1 2

LD für OB1

10

20

LD für OB1

10

20

33

44

LD für OB1

3 4

FC 1

EN

ein1

ENO

10

ein2 20

OB 1: Titel

Netzwerk 1: Titel

Netzwerk 2 : Titel

FC 2

EN

IN1

ENO

33

IN2 44

FC 1 : Titel

Netzwerk 1: Titel

FC 2 : Titel

Netzwerk 1: Titel

1 2

3

4

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Kapitel 2

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Im folgenden Bild sieht man ein Beispiel einer Deklarationstabelle eines Funktionsbausteins.

Bild: Deklarationsteil eines FB

Adresse: wird automatisch vergeben und bedeutet eigentlich ein Adressenversatz

mit dem Format Byte.

Auch hier müssen 16-bit- bzw. 32-bit-Operationen, wie bei DB's auf einer

geraden Adresse beginnen. Ebenso sollten möglichst gleiche Datentypen

zu einem Block zusammengefasst werden.

Name: symbolischer Name, der nur innerhalb der Bausteingrenzen gültig ist.

Typ: alle Datentypen sind zulässig (BOOL, INT, WORD, ARRAY, ...)

Anfangswert: Anlaufwert der Variablen. Lässt der Anwender das Feld bei der

Deklaration frei, wird automatisch der Default-Wert eingetragen.

Kommentar: optionales Feld für den Variablen beschreibenden Kommentar (max. 80

Zeichen).

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Kapitel 2

Seite 29

2. 6. 3. Instanz-Datenbausteine

Instanz- Datenbausteine können zwar ebenso erzeugt werden wie „normale" Datenbausteine,

dies ist aber nicht sinnvoll.

Beim Aufruf von parametrierbaren Funktionsbausteinen werden vom SIMATIC-Manager die

Instanz-Datenbausteine automatisch erzeugt (nach Rückfrage).

Bild: Deklarationstabelle und zugehöriger Instanz-Datenbaustein

Struktur

Wenn ein DB erzeugt und einem FB zugeordnet wird, erstellt STEP 7 die Datenstruktur des

Datenbausteins entsprechend der Datenstruktur der lokalen Deklarationstabelle des

Funktionsbausteins. Nach dem Sichern des DB wird der Datenbaustein erstellt und kann

anschließend als „Instanz-DB“ verwendet werden.

Instanz-Datenbausteine

Deklarationsteil

des Funktions-

bausteins

Instanzdaten-

baustein

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Aufbaustufe 1

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Kapitel 2

Seite 30

Register

Die CPU besitzt zwei Datenbausteinregister, die Register DB und DI. Somit können zwei

Datenbausteine gleichzeitig geöffnet sein.

Beim Aufruf eines Datenbausteins in einem bereits belegten Register, wird der vorherige

Datenbaustein automatisch geschlossen.

Jeder Datenbaustein kann in jedem Register verwendet werden (Instanz- DB's werden

automatisch im DI-Register geöffnet).

Zugriff auf einen Datenbaustein im DB-Register:

DB-Register DI-Register

AUF DB 1 (DB-Register1) (DB-Register2)

L DBW 0

oder

L DB1.DBW 0

Zugriff auf einen Datenbaustein im DI-Register:

DB-Register DI-Register

AUF DI 4 (DB-Register1) (DB-Register2)

L DIW 10

DB4

DB1

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Kapitel 2

Seite 31

2. 6. 3. 1. Multiinstanz Modell

In dem bisher üblichen Instanzenmodell musste für einen Funktionsbaustein, der mehrmals im

Programm aufgerufen wurde, für jeden Aufruf ein anderer DB erzeugt werden.

Im Multi-Instanz-Modell ist es nun möglich, für mehrere Aufrufe einen einzigen DB zu

verwenden. Dazu ist noch ein zusätzlicher FB notwendig, der diese Instanzen verwaltet. Dieser

FB wird einmal aufgerufen, der DB wird nur ein einziges Mal erzeugt.

Vorteile des Multiinstanz-Modells:

Für mehrere Instanzen wird nur ein DB benötigt.

Beim Anlegen der „privaten" Datenbereiche für die jeweiligen Instanzen ist keine

zusätzliche Verwaltungsarbeit notwendig

Das Multiinstanz-Modell ermöglicht einen „objektorientierten Programmierstil".

Maximale Schachtelungstiefe von 8.

Voraussetzungen an die FB’s:

Auf Prozesssignale darf innerhalb des FB's nicht direkt (E, A) zugegriffen

werden.

Zugriff auf Prozesssignale bzw. Kommunikation mit anderen Prozesseinheiten

darf nur über FB- Parameter erfolgen

Prozesszustände darf sich der FB nur in seinen statischen Variablen merken,

nicht in globalen DB's oder „Merkern"

Hinweis:

Auf Instanzdaten kann auch von „Außen" zugegriffen werden z.B. im OB1:

L „Pressenstrasse".Presse_2.Stempel.<VarName>

Bild: Multi-Instanzmodell

Das Multi-Instanzmodell

Call FB10, DB10

Call FB10, DB11

Call FB10, DB12

Call Regler_1

Call Regler_2

Call Regler_3

DB10

DB11

DB12

DB10

Das Instanz-Modell Das Multi-Instanz-Modell

FB10

FB10

FB10

stat Regler_1 FB10

stat Regler_2 FB10

stat Regler_3 FB10

OB 1

FB 100, DB10

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Kapitel 2

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2. 7. Symbolische Programmierung

Bei der absoluten Adressierung wird direkt die Adresse (z.B. des Eingangs E 0.0) angegeben.

In diesem Fall ist keine Symbolliste erforderlich, das Programm ist aber schlechter lesbar.

Um bei größeren Anlagen die Übersichtlichkeit zu erhöhen, ist es ratsam symbolisch zu

adressieren.

Bei der symbolischen Adressierung werden Symbole (z.B. MOTOR_EIN) anstelle der absoluten

Adressen verwendet. Die Symbole für Eingänge, Ausgänge, Zeiten, Zähler, Merker und

Bausteine sind in der Symbolliste hinterlegt.

Es gibt in Step 7 zwei Arten von Symbolik:

1. Die globale Symbolik (z.B.: “Hand”)

2. Die lokale Symbolik (z.B.: #Hand)

Wobei von der Software immer zuerst in der lokalen Symbolik und danach in der globalen

Symbolik ein Symbol gesucht wird.

2. 7. 1. Erstellen der Symbolik

Die globale Symbolik wird mit dem Symbolikeditor (Symbolikdatei) erstellt.

Die lokale Symbolik wird mit dem jeweiligen Programmeditor erstellt.

Ein Symbol darf in der S7 maximal 24 Zeichen haben.

Ein Symbolkommentar darf maximal 80 Zeichen haben.

Bild : Symbolische Programmierung

Symbolische Adressierung - Übersicht

Wofür gibt es Symbole? Wo werden sie abgelegt? Womit werden sie erstellt?

Globale Daten: Symbolliste Symbol-Editor

- Eingänge

- Ausgänge

- Merker, Zeiten, Zähler

- Periphere-E/A

Bausteinlokale Daten: Deklarations -Teil des Programm-Editor

- Bausteinparameter Bausteins

- lokale / temporäre Daten

Sprungmarken Anweisungs -Teil des Programm-Editor

Bausteins

Bausteinnamen: Symbolliste Symbol-Editor

- OB

- FB

- FC

- DB

- VAT

- UDT

Datenbausteinkomponenten Symbolik-Teil des DB Programm-Editor

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Struktur des

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Kapitel 2

Seite 33

2. 8. Fragen zur Wiederholung

1. In welchem Baustein wird im Normalfall die Struktur der

Programmbearbeitung festgelegt?

a) Funktion;

b) Organisationsbaustein;

c) Datenbaustein;

d) Funktionsbaustein;

e) Systemdatenbaustein

2. Für häufig wiederkehrende Programmteile braucht man das Programm nur

einmal in einem bestimmten Baustein abzulegen. Dieser Baustein kann

beliebig oft aufgerufen werden. Um welchen Baustein handelt es sich?

a) Organisationsbaustein;

b) Funktion;

c) Funktionsbaustein;

d) Datenbaustein;

e) Bibliotheksbaustein;

3. Welcher Baustein wird in der SPS ohne Bausteinaufruf immer zyklisch abgearbeitet?

a) DB1;

b) SDB1;

c) OB35;

d) FB10;

e) OB1;

4. Im FC1 steht folgende Anweisung: „Call FC1“. Was ist die Folge?

a) Alle Ausgänge der SPS werden aktiviert;

b) Diese Anweisung nimmt das Programmiergerät nicht an;

c) Es läuft immer das Programm im FC1;

d) Diese Anweisung wird bei zyklischer Bearbeitung übersprungen. Keine Folgen;

e) Die SPS geht in Stopp-Zustand;

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Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

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5. Welche Bedeutung hat folgende Anweisung? „UC FC10“

a) absoluter Bausteinaufruf des FC10;

b) beenden der Bearbeitung des FC 10;

c) keine Bedeutung;

d) bedingter Bausteinaufruf des FC 10;

e) der FC 10 wird nur ein einziges Mal bearbeitet;

6. Die Kurzbezeichnung für einen unbedingten Bausteinaufruf heißt:

a) SPA;

b) Call;

c) CC;

d) UC;

e) AUF;

7. Für welche Programmteile eines SPS-Programms eignet sich nachstehendes Symbol in

einem Flussdiagramm?

8. Skizzieren Sie eine Programmverzweigung in einem Flussdiagramm!

9. Welcher Zusammenhang besteht bei Funktionsbausteinen zwischen Formal- und

Aktualoperanden?

10. Wozu dient die Symbolikdatei?

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Struktur des

Anwender-

programms

Kapitel 2

Seite 35

11. Beschreiben Sie den Aufbau und Zweck von Datenbausteinen!

12. Wie werden Informationen in einem Datenbaustein abgelegt, bzw in einem

Datenbaustein abgelegte Informationen einem Steuerungsprogramm zur

Verfügung gestellt?

13. Was verstehen Sie unter strukturierter Programmierung?

14. Was bezeichnet man auch als „Schnittstelle“ eines Bausteins?

15. Welcher Unterschied besteht zwischen den Anweisungen BE, BEB und BEA?

16. Wie verhält sich das VKE bei der Anweisung „SPB M001“?

a) ist die Bedingung erfüllt, erfolgt ein Sprung und das VKE wird „0“;

b) ist die Bedingung nicht erfüllt, erfolgt kein Sprung und das VKE wird „1“;

c) ist die Bedingung erfüllt, erfolgt kein Sprung und das VKE wird „1“;

d) ist die Bedingung erfüllt, erfolgt ein Sprung, die folgende Bedingung ist eine

Erstabfrage

e) es erfolgt immer ein Sprung, die folgende Bedingung ist eine Erstabfrage;

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 36

3. AKKU-Operationen

3. 1. Laden und Transferieren von Byte, Wort, Doppelwort

Die Lade- und Transferoperationen ermöglichen den Informationsaustausch zwischen den

verschiedenen Operandenbereichen. Es sind unbedingte Operationen, die unabhängig vom

Verknüpfungsergebnis ausgeführt werden.

,

Mit der Operation Laden wird ein Byte, Wort oder ein Doppelwort in einem Register, dem

Akkumulator 1 (abgekürzt AKKU 1), zwischengespeichert. Der AKKU hat eine Länge von 32 Bit.

Werden ein Byte oder ein Wort in einen AKKU mit größerer Länge geladen, so wird die

Information immer rechtsbündig im AKKU abgelegt; die links stehenden, nicht benutzten

Bitstellen werden in den Zustand „0" gesetzt.

Bsp.: Wird ein bytebreiter Operand geladen, steht die Information rechtsbündig in Akkumulator

1. Es werden also die Bits 0 bis 7 belegt; die restlichen Bits im Akkumulator (8 bis 31) werden

zurückgesetzt.

Die im AKKU stehende Information wird mit der Operation „Transferieren" in ein Byte, Wort oder

Doppelwort eines als Ziel angegebenen Operandenbereichs übertragen. Beim Transferieren

wird der Inhalt des Akkumulators nicht verändert, so dass mehrere Transferoperationen mit

demselben AKKU- Inhalt nacheinander ausgeführt werden können.

Byte Wort Doppelwort

Beispiele MB 100 MW 100 MD 100

Laden in AKKU 1:

L MB 100 L MW 100 L MD 100

Transferieren aus AKKU 1:

T AB 4 T AW 4 T AD 4

0 0

15 0

31 0

7 0

0 0 0

MB 100 MB 101

MB 100 MB 101 MB102 MB103

Quelle

AKKU 1

Ziel

AB 4 AB 5

AB 4 AB 5 AB 6 AB 7

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 37

3. 1. 1. Ladefunktion

Mit der Operation „Laden" werden Informationen aus dem Operandenbereich

EINGÄNGE

AUSGÄNGE

MERKER

ZEITEN

ZÄHLER

DATEN aus einem aufgerufenen Datenbaustein

LOKALDATEN

PERIPHERIE (nur Eingänge)

KONSTANTEN

in verschiedenen Darstellungen in den Akkumulator 1 geladen.

3. 1. 1. 1. Laden von Bytes

Beispiele:

Ladebefehle: L EB 0 Laden der Eingänge 0.0 bis 0.7 (Prozessabbild)

L AB 4 Laden der Ausgänge 4.0 bis 4.7 (Prozessabbild)

L MB 10 Laden der Merker 10.0 bis 10.7

3. 1. 1. 2. Laden von Wörtern und Doppelwörtern

Bei den byteweise adressierten Operanden

EINGÄNGE

AUSGÄNGE

MERKER

DATEN

wird beim Laden von Wörtern die Nummer des jeweils niedrigeren Bytes angegeben. Der

Informationsgehalt dieses Bytes und der Informationsgehalt der nächst höheren Bytes werden

in den Akkumulator 1 geladen.

3. 1. 1. 3. Beeinflussung des Akkumulators 2

Mit dem 1. Ladebefehl wird der Informationsgehalt in den Akkumulator 1 geladen.

Mit dem 2. Ladebefehl wird der Informationsgehalt von Akkumulator 1 in Akkumulator 2

geladen, und der neue Informationsgehalt in AKKU 1.

Wichtig: Der vorherige Inhalt von Akkumulator 2 geht dabei verloren.

< A > < B >

< A >

EW 0 MW 4

EW 0

L MW 4

L EW 0

Akkumulator 1

31. . . . . . . . .0

Akkumulator 2

31. . . . . . . . .0

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Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 38

3. 1. 1. 4. Zahlen- u. Wertedarstellung:

Die Datenbreite beträgt in S7 max.1 Doppelwort.

Integerzahlen (Ganzzahlen) und Realzahlen (Gleitpunkt- oder Kommazahlen) werden ohne

Formatkennung geschrieben.

Bei allen anderen Konstanten müssen Datenbreite und Zahlenformat festgelegt werden.

Datenbreite:

B# Byte L B#16#FF

W# Wort L W#16#AFFE

DW# Doppelwort L DW#16#AFF4CAFE

Zahlenformate:

L# 32-bit-Integerzahl (Long Integer) L L#70000

2# Binärzahlen L 2#1001 0111 1111 1011 1111 1011 1111 1001

16# Hexadezimalzahlen (Sedezimal) L W#16#A9FA

C# Zähler (Counter) im BCD-Code (wie bei S5) L C#5

S5T# Zeit (S5Timer) im BCD-Code (wie bei S5) L S5T#5s

B# 2 x 8 Bit Integerzahl L B# (100,12)

Integer:

Der Datentyp INT ist eine Ganzzahl (16 Bit).

Das Vorzeichen (Bit Nr. 15) zeigt an, ob es sich um eine positive oder um eine negative Zahl

(„0" = positiv, „1" = negativ) handelt.

Der Bereich einer Ganzzahl (16 Bit) liegt zwischen -32.768 und +32.767.

Eine negative Ganzzahl wird als Zweierkomplement (siehe auch Zweierkomplement) der

positiven Ganzzahl dargestellt.

Beim Auswerten des Bitmusters einer negativen Zahl werden die Nullstellen bewertet,

zu dem Ergebnis 1 hinzuaddiert und ein Minuszeichen davor gesetzt.

Double Integer:

Die 32-bit-Ganzzahlen mit Vorzeichen werden auch „Double Integer” oder „Long Integer”

genannt. Sie umfassen den Bereich L# -2.147.483.648 bis L#+2.147.483.647.

REAL:

Eine Realzahl (auch Gleitpunktzahl genannt) ist eine positive oder negative Zahl im Bereich

-1.175495•10

-38

bis 3.402823•10

38

.

Beispiele: +10,339 oder +1,0339E1

-234.567 oder -2,34567E5.

In der Exponentialdarstellung wird der Exponent der Basis 10 angegeben.

Im Speicher belegt die Realzahl zwei Wörter, wobei das höchstwertige Bit das Vorzeichen der

Zahl angibt. Die übrigen Bits stellen die Mantisse und den Exponenten der Basis 2 dar.

Char:

Es können auch alphanumerische Zeichen eingegeben werden. z.B.:

L 'AA' (16 Bit)

L 'OTTO' (32 Bit)

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Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 39

3. 1. 2. Transferfunktionen

Mit der Operation „Transferieren" werden Informationen aus dem Akkumulator 1 zu den

Operandenbereichen

EINGÄNGE

AUSGÄNGE

MERKER

DATEN aus einem aufgerufenen Datenbaustein

LOKALDATEN

PERIPHERIE (nur Ausgänge)

übertragen.

Die Transferfunktion wird immer, also unabhängig von einem Verknüpfungsergebnis,

durchgeführt.

Die Signalzustände werden beim Transferieren unverändert aus dem Akkumulator 1 geholt und

zu einem mindestens bytebreiten Operanden transferiert. Dabei wird die Information

rechtsbündig aus dem Akkumulator 1 (von Bit 0 bis 7) geholt. Der Inhalt des Akkumulators

ändert sich beim Transferieren nicht, er bleibt also gleich, so dass er mehrfach nacheinander

transferiert werden kann.

3. 1. 2. 1. Transferieren von Bytes

Beispiele:

T EB 0 transferiere zu den Eingängen 0.0 bis 0.7 (Prozessabbild)

T AB 4 transferiere zu den Ausgängen 4.0 bis 4.8 (Prozessabbild)

T MB 10 transferiere zu den Merkern 10.0 bis 10.7

3. 1. 2. 2. Transferieren von Wörtern und Doppelwörtern

Bei den byteweise adressierten Operanden

EINGÄNGE; AUSGÄNGE, MERKER; DATEN

wird beim Transferieren von Wörtern und Doppelwörtern die Nummer des jeweils niedrigeren

Bytes angegeben. Der Informationsgehalt des Akkumulators 1 wird zu diesem Byte und zu den

nächsten Bytes transferiert.

Beispiel:

Mit der Anweisung „T AW 2" werden der Inhalt von Bit 0 bis 7 des Akkumulators 1 zum 3. Byte

und der Inhalt von Bit 8 bis 15 des Akkumulators 1 zum 2. Byte der Ausgänge transferiert.

Transferbefehle:

T EW 0 transferiere zu den Eingängen 0.0 bis 0.7 und 1.0 bis 1.7

T AW 4 transferiere zu den Ausgängen 4.0 bis 4.7 und 5.0 bis 5.7

T MW 10 transferiere zu den Merkern 10.0 bis 10.7 und 11.0 bis 11.7

Doppelwort

Akkumulator 1

Byte 1 Byte 2 Byte 3 Byte 4

7 0 7 0 7 0 7 0

AB 0 AB 1 AB 2 AB 3

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Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 40

3. 2. Vergleicher in S7

Mit den Vergleichsanweisungen können folgende Paare von numerischen Werten verglichen

werden:

Ergibt der Vergleich die Aussage „wahr", so ist das VKE der Operation „1", ansonsten „0".

Verglichen werden AKKU 2 und AKKU 1 (1. geladener Wert mit 2. geladenem Wert)

entsprechend der gewählten Vergleichsart:

Programmierbeispiel:

I Ganze Zahlen vergleichen (auf Basis 16-bit-

Festpunktzahl)

D Ganze Zahlen vergleichen (auf Basis 32-bit-

Festpunktzahl)

R Gleitpunktzahlen vergleichen (auf 32-Bbit-

Realzahlenbasis = IEEE Gleitkommazahlen).

== AKKU 2 ist gleich AKKU 1

<> AKKU 2 ist ungleich AKKU 1

> AKKU 2 ist größer als AKKU 1

< AKKU 2 ist kleiner als AKKU 1

>= AKKU 2 ist größer gleich AKKU 1

<= AKKU 2 ist kleiner gleich AKKU 1

L L#65789

L MD 20

>=D

= A 8.0

AWL

KOP / FUP

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Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 41

3. 3. Rechenoperationen

Bei Rechenoperationen wird immer der Inhalt von AKKU 2 mit dem Inhalt von AKKU 1

verknüpft. Das Ergebnis wird in AKKU 1 abgelegt (AKKU 2 bleibt bei CPU’s mit 2 AKKU’s

unbeeinflusst).

Programmierbeispiel:

+ addiert eine Ganzzahl zum Inhalt von AKKU 1 und schreibt das

Ergebnis in AKKU 1

+ - * / I addiert, subtrahiert, multipliziert oder dividiert den Inhalt von AKKU 2

mit bzw. durch den Inhalt von AKKU 1 und schreibt das Ergebnis in

AKKU 1 (als Ganzzahl 1 Wort breit)

+ - * / D wie oben, nur werden diese Operationen mit Ganzzahlen in

Doppelwortbreite ausgeführt

+ - * / R Wie oben, nur werden diese Operationen mit Realzahl (Kommazahl) in

Doppelwortbreite ausgeführt

L 3.200000e+001

L MD 20

*R

T MD 24

AWL

KOP / FUP

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

AKKU-

Operationen

Kapitel 3

Seite 42

3. 4. Fragen zur Wiederholung

1. Wie viele Zahlenwerte lassen sich maximal mit einem Byte darstellen?

a) 255;

b) 512;

c) 256;

d) 1024;

e) 126

2. Welche Folge hat nachstehende Anweisung?

U E 0.0

L MW 20

a) das Merkerwort 20 wird linksbündig in den AKKU 1 gelegt;

b) das Merkerwort 20 wird linksbündig in den AKKU 2 gelegt;

c) das Merkerwort 20 wird rechtsbündig in den AKKU 1 gelegt, wenn das VKE „1“ ist;

d) das Merkerwort 20 wird rechtsbündig in den AKKU 1 gelegt, unabhängig vom

VKE;

e) das Merkerwort 20 wird rechtsbündig in den AKKU 2 gelegt, unabhängig vom

VKE;

3. Welche Folge hat nachstehende Anweisung?

L EW 0

T AB 8

a) der Wert des EB0 wird ins AB8 und vom EB1 ins AB9 transferiert;

b) der Wert des EB1 wird ins AB8 transferiert;

c) der Wert des EB0 wird ins AB8 transferiert;

d) der Wert des EB0 wird ins AB9 und vom EB1 ins AB8 transferiert;

e) der Wert des EW0 wird ins AW8 und vom EW1 ins AW9 transferiert;

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

4. Erweiterte Zeit- und Zählfunktionen

4. 1. S5-Zeitfunktionen

Es gibt mehrere Möglichkeiten einem S5 Timer in S7 einen Zeitwert vorzugeben:

1. feste Zeitwerte über Zeitkonstanten (Bsp.: S5T#110ms, S5T#36s, S5T#5m4s200ms,

S5T#2h4m2s).

2. vom Anlagenbediener zu verändernde Zeitwerte über Zifferneinsteller.

3. Prozess- oder Rezeptabhängige Zeitwerte über Merker- oder Datenwörter.

4. 1. 1. Aufbau des S5-Zeitwortes

Zeitglieder haben einen eigenen reservierten Speicherbereich in der CPU. Dieser

Speicherbereich reserviert ein 16-bit-Wort für jeden Zeitoperanden.

Die Bits 0 bis 11 des Timerworts enthalten den Zeitwert BCD-codiert. Das Aktualisieren der Zeit

vermindert den Zeitwert um jeweils eine Einheit in einem Intervall, das von der Zeitbasis

festgelegt wurde.

Die Bits 12 und 13 des Timerworts enthalten die Zeitbasis binär codiert:

Die Zeitbasis definiert das Intervall, in dem der Zeitwert um eine Einheit vermindert wird.

Bei der Zeitvorgabe über eine Konstante (S5T#...) wird die Zeitbasis vom System automatisch

vergeben, bei der Zeitvorgabe über Zifferneinsteller oder eine Datenschnittstelle, muss der

Anwender auch die Zeitbasis vorgeben.

Zeitbasis:

Zeitwert: 0 . . . 999

0,01s

0,1 s

1 s

10 s

0 0

0 1

1 0

1 1

0 = 10 ms

1 = 100 ms

2 = 1 s

3 = 10 s.

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 44

4. 1. 2. Format für die Zeitwertvorgabe

:

So steht der Zeitwert im Systemdatenspeicher

So sieht der Akkuinhalt nach dem Befehl „Lade Timer“ (z.B. L T1) aus:

:

So sieht der Akkuinhalt nach dem Befehl „Lade codiert“ Timer (z.B. LC T1) aus:

Zeitbasis

Zeitwert (Dualzahl)

X X X X

Zeitbasis

10

2

10

1

10

0

Zeitwert (BCD-codiert)

X X

Zeitwert (Dualzahl)

X X X X X X

Zeitbasis

10

2

10

1

10

0

Zeitwert (BCD-codiert)

X X

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 45

4. 2. IEC Timer (Zeiten)

In der S7 werden IEC Timer mit Systemfunktionsbausteinen (SFB's) verwirklicht. In der Folge

sollen die möglichen Bausteine vorgestellt werden.

Es sind Zeiten im IEC-Format „Time“ von 1ms bis 24d 29h 31m 23s 647ms möglich.

4. 2. 1. SFB 3 (Verlängerter Impuls [ohne nachtasten])

Der SFB 3 „TP" erzeugt einen Impuls der Länge „PT“. Die Zeit läuft nur in den

Betriebszuständen ANLAUF und RUN.

Eine steigende Flanke am Eingang „IN“ bewirkt den Start des Impulses.

Der Ausgang „Q“ bleibt für die Zeitdauer „PT“ gesetzt, unabhängig vom weiteren Verlauf des

Eingangssignals (d. h. auch dann, wenn der Eingang „IN“ erneut von „0“ auf „1“ wechselt, bevor

die Zeit „PT“ abgelaufen ist).

Der Ausgang „ET“ liefert die Zeit, während der Ausgang „Q“ bereits gesetzt ist. Er kann maximal

den Wert des Eingangs „PT“ annehmen. Er wird zurückgesetzt, wenn der Eingang „IN“ nach „0“

wechselt, jedoch frühestens nach Ablauf der Zeit „PT“.

Der SFB 3 „TP" entspricht der Norm IEC 1131-3.

Das Betriebssystem setzt die Instanzen des SFB 3 „TP" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit PT = 0 ms aufrufen. Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines

anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie das Rücksetzen dieser Instanzen z. B. durch

Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

IN INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Starteingang

PT INPUT TIME E, A, M, D, L, Konst.

Die Zeitdauer des Impulses. PT muss positiv sein

Q OUTPUT BOOL E, A, M, D, L Status der Zeit

ET OUTPUT TIME E, A, M, D, L abgelaufene Zeit

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 46

4. 2. 2. SFB 4 (Einschaltverzögerung)

Der SFB 4 „TON" verzögert eine steigende Flanke um die Zeit „PT“. Die Zeit läuft nur in den

Betriebszuständen ANLAUF und RUN.

Eine steigende Flanke am Eingang „IN“ hat nach Ablauf der Zeitdauer „PT“ eine steigende

Flanke am Ausgang „Q“ zur Folge. „Q“ bleibt dann so lange gesetzt, bis der Eingang „IN“ nach

„0“ wechselt. Falls der Eingang „IN“ nach „0“ wechselt, bevor die Zeit „PT“ abgelaufen ist, bleibt

der Ausgang „Q“ auf „0“.

Der Ausgang „ET“ liefert die Zeit, die seit der letzten steigenden Flanke am Eingang „IN“

vergangen ist, jedoch höchstens bis zum Wert des Eingangs „PT“. „ET“ wird zurückgesetzt,

wenn der Eingang „IN“ nach „0“ wechselt.

Der SFB 4 „TON" entspricht der Norm IEC 1131-3.

Das Betriebssystem setzt die Instanzen des SFB 4 „TON" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit PT = 0 ms aufrufen. Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines

anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie das Rücksetzen dieser Instanzen z.B. durch

Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

IN INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Starteingang

PT INPUT TIME E, A, M, D, L, Konst.

Zeitdauer, um die, die steigende Flanke am Eingang „IN“ verzögert wird.

„PT“ muss positiv sein.

Q OUTPUT BOOL E, A, M, D, L Status der Zeit

ET OUTPUT TIME E, A, M, D, L abgelaufene Zeit

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 47

4. 2. 3. SFB 5 (Ausschaltverzögerung)

Der SFB 5 „TOF" verzögert eine fallende Flanke um die Zeit „PT“. Die Zeit läuft nur in den

Betriebszuständen ANLAUF und RUN.

Eine steigende Flanke am Eingang „IN“ bewirkt eine steigende Flanke am Ausgang „Q“. Eine

fallende Flanke am Eingang „IN“ hat nach Ablauf der Zeitdauer „PT“ eine fallende Flanke am

Ausgang „Q“ zur Folge. Falls der Eingang „IN“ wieder nach „1“ wechselt, bevor die Zeit „PT“

abgelaufen ist, bleibt der Ausgang „Q“ auf „1“ (nachtriggerbar).

Der Ausgang „ET“ liefert die Zeit, die seit der letzten fallenden Flanke am Eingang „IN“

vergangen ist, jedoch höchstens bis zum Wert des Eingangs „PT“. „ET“ wird zurückgesetzt,

wenn der Eingang „IN“ nach „1“ wechselt.

Der SFB 5 „TOF" entspricht der Norm IEC 1131-3.

Das Betriebssystem setzt die Instanzen des SFB 5 „TOF" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart) initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit PT = 0 ms aufrufen. Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines

anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie das Rücksetzen dieser Instanzen z. B. durch

Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

IN INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Starteingang

PT INPUT TIME E, A, M, D, L, Konst.

Zeitdauer, um die, die fallende Flanke am Eingang „IN“ verzögert wird.

„PT“ muss positiv sein.

Q OUTPUT BOOL E, A, M, D, L Status der Zeit

ET OUTPUT TIME E, A, M, D, L abgelaufene Zeit

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 48

4. 3. Zählfunktionen

Es gibt mehrere Möglichkeiten einem S5 Zähler in S7 einen Zählwert vorzugeben:

1. feste Zählwerte über Zählkonstanten (z.B..: L C#5 )

2. vom Anlagenbediener zu verändernde Zählwerte über Zifferneinsteller.

3. prozess- oder rezeptabhängige Zählwerte über Merker- oder Datenwörter.

4. 3. 1. Aufbau des Zählwortes

Zähler haben einen eigenen reservierten Speicherbereich in der CPU. Dieser Speicherbereich

reserviert ein 16-bit-Wort für jeden Zähloperanden.

Die Bits 0 bis 11 des Timerwortsenthalten den Zeitwert BCD-codiert.

So steht der Zählwert im Systemdatenspeicher:

So sieht der Akkuinhalt nach dem Befehl Lade Zähler (z.B. L Z1) aus:

So sieht der Akkuinhalt nach dem Befehl Lade codiert Zähler (z.B. LC Z1) aus:

Zählwert: 0 . . . 999

Zählwert (Dualzahl)

X X X X X X

10

2

10

1

10

0

Zählwert (BCD-codiert)

X X X X

Zählwert (Dualzahl)

X X X X X X

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 49

4. 4. IEC Counter (Zähler)

In der S7 werden IEC-Counter mittels Systemfunktionsbausteinen (SFB's) verwirklicht. In der

Folge sollen die möglichen Bausteine vorgestellt werden.

4. 4. 1. SFB 0 (Vorwärtszähler)

Mit dem SFB 0 „CTU" können Sie vorwärts zählen. Der Zähler wird bei einer steigenden Flanke

am Eingang „CU“ (gegenüber dem letzten SFB-Aufruf) um „1“ erhöht. Erreicht der Zählwert die

obere Grenze 32.767, wird er nicht mehr erhöht. Jede weitere steigende Flanke am Eingang

„CU“ bleibt dann ohne Wirkung.

Der Pegel „1“ am Eingang „R“ bewirkt das Rücksetzen des Zählers auf den Wert „0“

unabhängig davon, welcher Wert am Eingang „CU“ anliegt.

Am Ausgang „Q“ wird angezeigt, ob der aktuelle Zählwert größer oder gleich dem

Vorbesetzwert „PV“ ist.

Der SFB 0 „CTU" entspricht der Norm IEC 1131-3.

Das Betriebssystemsetzt die Instanzen des SFB 0 „CTU" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart) initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit R = 1 ms aufrufen. Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines

anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie das Rücksetzen dieser Instanzen z.B. durch

Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

CU INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Zähleingang

R INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst.

Rücksetzeingang. R dominiert gegenüber „CU“

PV INPUT INT E, A, M, D, L, Konst.

Vorbesetzwert. Zur Wirkung von „PV“ siehe Parameter „Q“

Q OUTPUT BOOL E, A, M, D, L

Status des Zählers: „Q“ hat den Wert· „1“, falls „CV“ >= „PV“; sonst

„0“

CV OUTPUT INT E, A, M, D, L

aktueller Zählwert (mögliche Werte: 0 bis 32.767)

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 50

4. 4. 2. SFB 1 (Rückwärtszähler)

Mit dem SFB 1 „CTD" können Sie rückwärts zählen. Der Zähler wird bei einer steigenden

Flanke am Eingang „CD“ (gegenüber dem letzten SFB-Aufruf) um „1“ erniedrigt. Erreicht der

Zählwert die untere Grenze -32.768, so wird er nicht mehr erniedrigt. Jede weitere steigende

Flanke am Eingang „CD“ bleibt dann ohne Wirkung.

Der Pegel „1“ am Eingang „LOAD“ bewirkt, dass der Zähler auf den Vorbesetzwert „PV“

voreingestellt wird. Dies geschieht unabhängig davon, welcher Wert am Eingang „CD“ anliegt.

Am Ausgang „Q“ wird angezeigt, ob der aktuelle Zählwert kleiner oder gleich „Null“ ist.

Der SFB 1 „CTD" entspricht der Norm IEC 1131-3.

Das Betriebssystem setzt die Instanzen des SFB 1 „CTD" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart) initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit LOAD = 1 und PV = gewünschter Anfangswert für „CV“ aufrufen.

Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie

das Rücksetzen dieser Instanzen z.B. durch Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

CD INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Zähleingang

LOAD INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst.

Ladeeingang. „LOAD“ dominiert gegenüber „CD“

PV INPUT INT E, A, M, D, L, Konst.

Vorbesetzwert. Der Zähler wird auf „PV“ voreingestellt, wenn am Eingang

„LOAD“ „1“-Pegel anliegt.

Q OUTPUT BOOL E, A, M, D, L

Status des Zählers: „Q“ hat den Wert „1“, falls „CV“ <=“0“; sonst „0“

CV OUTPUT INT E, A, M, D, L

aktueller Zählwert (mögliche Werte: -32.768 bis 32.767)

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Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 51

4. 4. 3. SFB 2 (Vor- /Rückwärtszähler)

Mit dem SFB 2 „CTUD" können Sie vorwärts und rückwärts zählen. Der Zähler wird bei einer

steigenden Flanke (gegenüber dem letzten SFB-Aufruf) am Eingang

„CU“ um 1 erhöht

„CD“ um 1 erniedrigt.

Erreicht der Zählwert

die untere Grenze -32.768, so wird er nicht mehr erniedrigt

die obere Grenze 32.767, so wird er nicht mehr erhöht.

Falls in einem Zyklus sowohl am Eingang „CU“ als auch am Eingang „CD“ eine steigende

Flanke vorliegt, behält der Zähler seinen aktuellen Wert. Dieses Verhalten weicht von der Norm

IEC 1131-3 ab. Dort dominiert beim gleichzeitigen Anliegen der Signale „CU“ und „CD“ der

„CU“- Eingang. Dieser Änderungsvorschlag wurde bei der IEC eingereicht.

Der Pegel „1“ am Eingang „LOAD“ bewirkt, dass der Zähler auf den Vorbesetzwert „PV“

voreingestellt wird. Dies geschieht unabhängig davon, welche Werte an den Eingängen „CU“

und „CD“ anliegen.

Der Pegel „1“ am Eingang „R“ bewirkt das Rücksetzen des Zählers auf den Wert „0“

unabhängig davon, welche Werte an den Eingängen „CU“, „CD“ und „LOAD“ anliegen. Am

Ausgang „QU“ wird angezeigt, ob der aktuelle Zählwert größer oder gleich dem Vorbesetzwert

„PV“ ist; am Ausgang „QD“ wird angezeigt, ob er kleiner oder gleich Null ist.

Das Betriebssystem setzt die Instanzen des SFB 2 „CTUD" bei Kaltstart zurück. Falls Instanzen

dieses SFB nach Neustart (Warmstart) initialisiert sein sollen, müssen Sie im OB 100 die zu

initialisierenden Instanzen mit PT = 0 ms aufrufen.

bei Verwendung als Vorwärtszähler mit R = 1

bei Verwendung als Rückwärtszähler mit R = 0 und LOAD = 1 und PV = gewünschter

Anfangswert für CV

Falls Instanzen dieses SFB innerhalb eines anderen Bausteins enthalten sind, erreichen Sie

das Rücksetzen dieser Instanzen z. B. durch Initialisierung des übergeordneten Bausteins.

Parameter Deklaration Datentyp Speicherbereich Beschreibung

CU INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Vorwärtszähleingang.

CD INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst. Rückwärtszähleingang

R INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst.

Rücksetzeingang. „R“ dominiert gegenüber „LOAD“

LOAD INPUT BOOL E, A, M, D, L, Konst.

Ladeeingang. „LOAD“ dominiert gegenüber „CU“ und „CD“

PV INPUT INT E, A, M, D, L, Konst.

Vorbesetzwert. Der Zähler wird auf „PV“ voreingestellt, wenn am Eingang „LOAD“

1-Pegel anliegt.

QU OUTPUT BOOL E, A, M, D, L

Status des Vorwärtszählers: „QU“ hat den Wert „1“, falls „CV“ >= „PV“; sonst 0

QD OUTPUT BOOL E, A, M, D, L

Status des Rückwärtszählers: „QD“ hat den Wert „1“, falls „CV“ <= 0; sonst 0

CV OUTPUT INT E, A, M, D, L

aktueller Zählwert (mögliche Werte: -32.768 bis 32.767)

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Aufbaustufe 1

Erweiterte

Zeit- und

Zählfunktionen

Kapitel 4

Seite 52

4. 5. Fragen zur Wiederholung

1. Welche Funktionsarten werden bei Zeitgliedern unterschieden?

2. Welche Flankenauswertung wird bei welchen Zeitgliedern angewendet?

3. Welche Möglichkeiten der Zeitwertvorgabe kennen Sie?

4. Welche Möglichkeit der Zählerstandsabfrage kennen Sie?

5. Wie wird die Zeitkonstante in Step 7 dargestellt?

6. Ein S5-Timer hat eine Zeitwertvorgabe von 3 ½ Minuten, die im MW 50 abgelegt ist. Wie

sieht der Aufbau des Merkerwortes im Datenformat HEX aus? Erklären Sie die Bedeutung

der Bits Nr. 13 und 14!

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 53

5. Fehlersuche in S7

5. 1. Übersicht

Die Fehlersuche ist wichtig bei der Inbetriebnahme von Anlagen oder Maschinen bzw. bei

Störungen und Stillstand dieser.

Je nachdem, ob auftretende Fehler von der SPS erkannt werden oder nicht, kann man diese in

zwei Gruppen unterteilen:

- Fehler, die vom Betriebssystem (bei SIEMENS oft als „BESY“ bezeichnet) der

CPU erkannt werden und die normalerweise zum Stopp-Zustand führen

- Funktionelle Fehler im Programm wobei eine gewünschte Funktion überhaupt

nicht oder nicht korrekt ausgeführt wird.

Die Suche nach diesen Fehlern ist meist viel schwieriger, da sie oft erst nach

einer gewissen Zeit und bei äußerst seltenen Anlagenzuständen auftreten oder

auch durch Fehlfunktionen von Sensoren, die an der Prozesssteuerung beteiligt

sind, zur Auswirkung kommen.

Übersicht über Step 7-Testwerkzeuge

Fehler

Es ist weiterhin möglich unabhängig von der Fehlerursache einzusetzen:

• Forcen

• Haltepunkte setzen

CPU in Stop:

(z.B. Zugriff auf einen nicht vorhandenen

Baustein; Diagnosealarm einer

Signalbaugruppe)

Testwerkzeuge:

• Baugruppenzustand

Diagnosepuffer

U-Sack

B-Stack

L-Stack

• Hardwarediagnose

CPU in Run:

(z.B. Prozessfehler wie Drahtbruch;

Programmierfehler wie Doppelzuweisung)

Testwerkzeuge:

• PA frei schalten (Ausgänge steuern)

• Variablen beobachten / steuern

• Bausteine beobachten (Bausteinstatus)

• Referenzdaten

Querverweisliste

Belegung E/A/M/T/Z

Programmstruktur

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 54

5. 2. Anzeigen von CPU-Meldungen

.

Eine Möglichkeit bei auftretenden Fehlern, sofort eine Meldung an einem Programmier-,

Bedien-, oder Beobachtungsgerät anzuzeigen, ist die Funktion CPU-Meldungen. Wenn eine

angeschlossene CPU durch einen Fehler in Stopp geht, wird umgehend ein Meldefenster am

PG oder OP eingeblendet (Bild links unten). Es lassen sich auch Anwendermeldungen mit

Systemfunktionen ausgeben.

In der Liste sind alle CPUs aufgeführt, für welche im SIMATIC-Manager „CPU-Meldungen“

aufgerufen wurde.

1. In der ersten Spalte wird angezeigt, wenn eine Verbindung durch den externen Partner

abgebrochen wurde.

2. In der Spalte „W“ werden Systemdiagnose- bzw. Anwendermeldungen

aktiviert / deaktiviert.

3. In der Spalte „A“ wird das Melden von Alarmen aktiviert / deaktiviert. Die Applikation

überprüft, ob die jeweilige Baugruppe überhaupt Alarm-Meldungen unterstützt und

meldet dies gegebenenfalls.

4. In der Spalte „Baugruppe“ ist der Name der Baugruppe bzw. der Pfad des Programms

eingetragen.

Unter „Ansicht“ kann eingestellt werden, eine eingehende Meldung im Bildschirmvordergrund

angezeigt werden soll, im Hintergrund belassen und nur bei Bedarf angezeigt werden soll

(Meldung wird archiviert) oder ignoriert wird (nicht angezeigt und nicht archiviert).

In den Einstellungen kann die Archivgröße (40 ... 2000 Meldungen) angepasst und geleert

werden.

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 55

5. 3. Programmierschnittstelle einstellen

Bei Problemen mit der Kommunikation bzw. wenn eine neue Schnittstelle in Betrieb genommen

werden soll, wechseln Sie als erstes im SIMATIC-Manager in das Untermenü „PG/PC-

Schnittstelle einstellen“. In diesem Menü können Sie dann auswählen, ob eine neue

Schnittstelle installiert werden soll z.B. eine PC-Card, oder Sie können die vorhandenen

Einstellungen überprüfen bzw. auch ändern.

5. 4. Programm und Einstellungen aus dem AG sichern

Nachdem das PG mit dem AG

verbunden wurde, kann in der

SIMATIC-Software unter

„SIMATIC-Manager Zielsystem

Station laden in PG“ das im AG

vorhandene Programm sowie die

Systemdaten ausgelesen werden.

Im SIMATIC-Projekt erscheint eine

neue Hardware-Station mit den

aktuellen Hardware-Einstellungen

und dem unter der CPU

gespeichertem Programm.

Bei unbekannten Stationen sollte vor jeder Arbeit am AG auf diesem Weg eine Sicherheitskopie

der Steuerung angelegt werden.

1

2

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 56

5. 5. Referenzdaten

Die Anzeige der Referenzdaten wird im

SIMATIC-Manager (bei offline geöffnetem

Behälter „Bausteine") über die

Menüpunkte Extras Referenzdaten

Anzeigen oder Filtern und Anzeigen

angestoßen.

Die Referenzdaten werden gefiltert

angezeigt (unabhängig davon, ob im

Menü Extras der Punkt Anzeigen oder

Filtern und Anzeigen gewählt wurde.

Je enger der Filter definiert ist, desto

größer ist die Geschwindigkeit bei der

Anzeige der Referenzdaten.

Nach Programmänderungen sollten alle

Bausteine geschlossen werden und über

den SIMATIC-Manager die

Referenzdaten neu generiert werden.

5. 5. 1. Die Querverweisliste

Die Querverweisliste wird im Fenster „Referenzdaten anzeigen" über die Menüpunkte

Ansicht Querverweise oder durch einen Mausklick auf das entsprechende Symbol geöffnet.

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 57

Die Querverweisliste ist eine einem Anwenderprogramm zugeordnete Liste der verwendeten

Operanden: Eingänge; Ausgänge; Merker, Zähler; Zeiten

Die Querverweisliste ist tabellarisch aufgebaut. Ein Querverweislisteneintrag belegt eine Zeile

über folgende Spalten:

Wenn ein Operand in der Querverweisliste markiert ist, kann über die Menüpunkte Ansicht

Querverweise für Operand ein neues Fenster geöffnet werden, das nur die Querverweise für

den markierten Operanden enthält.

Spalte Inhalt / Bedeutung

Operand absolute Adresse des Operanden

Symbol Name des Operanden

Baustein Bausteins, in dem der Operand verwendet wird

Art lesender (Read) oder schreibender (Write) Zugriff

Verwendungsstelle Ort an dem der Operand verwendet wird

rechte Maustaste

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 58

Der Filterbereich legt den anzuzeigenden Adressbereich fest. Es können auch mehrere

Teilbereiche angegeben werden. Die Filterbereich-Einträge „0;2 und 0-8" bedeuten, dass die

Eingangsbytes 0 und 2 sowie die Ausgangsbytes von 0 bis 8 angezeigt werden sollen.

Die einzuhaltende Schreibweise ist oben angegeben.

Sollen die vorgenommenen Einstellungen für den nächsten Start der Applikation

„Referenzdaten anzeigen" übernommen werden, muss das Kontrollkästchen „Als

Standardvorgabe speichern" aktiviert sein.

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 59

5. 5. 2. Belegung der E/A/M/T/Z

Der Belegungsplan der Eingänge / Ausgänge / Merker wird über die Menüpunkte

Ansicht Belegung oder durch einen Mausklick auf das entsprechende Symbol aufgerufen.

Dieser Belegungsplan liefert eine Übersicht, welches Bit in welchem Byte der Speicherbereiche

Eingang (E), Ausgang (A), und Merker (M) verwendet wird.

Jede Zeile beinhaltet ein Byte des Speicherbereichs, in dem die acht Bits je nach Zugriff

gekennzeichnet werden. Zusätzlich wird noch angegeben, ob der Zugriff durch einen Byte-,

Wort- oder Doppelwort-Zugriff erfolgt.

.

Im rechten Teil des Fensters werden die Timer und Zähler je nach Verwendung gelistet.

Auch in diesem Fenster kann durch Filterbedingungen die Anzeige begrenzt werden.

Wortzugriff

MW 0

Merker 0.7

separat verwendet

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 60

5. 5. 3. Programmstruktur

Die Programmstruktur beschreibt die Aufrufhierarchie der Bausteine innerhalb eines S7-

Anwenderprogramms.

Entsprechend den Einstellungen des Filters erfolgt die Darstellung in Programmpfaden in einer

Baumstruktur oder als "paarweise Aufrufbeziehung" (es wird jeweils der aufrufende und

aufgerufene Baustein dargestellt).

Folgende Symbole sind nur bei Darstellung in Baumstruktur möglich:

Über die Menüpunkte Ansicht Nicht verwendete Operanden oder durch einen Mausklick

auf das entsprechende Symbol wird eine Liste der Operanden aufgeblendet, die in der

Symboltabelle definiert sind aber innerhalb des S7-Anwenderprogramms nicht verwendet

werden.

Über die Menüpunkte Ansicht Operanden ohne Symbol oder durch einen Mausklick auf

das entsprechende Symbol wird eine Liste der Operanden aufgeblendet, die im S7-

Anwenderprogramm verwendet wurden, in der Symboltabelle aber nicht definiert sind.

Eine Zeile besteht aus dem Operanden und der Angabe, wie oft er verwendet wurde.

Über „Filtern" werden Detailinformationen für die Anzeige der nichtverwendeten Symbole

vorgenommen.

Rekursionen innerhalb der Aufrufhierarchie

[ nnn ] In der Spalte (im Pfad) wird der maximale Speicherbedarf der

Lokaldaten (in Byte) angegeben

In der letzten Spalte wird Speicherbedarf der Lokaldaten (in Byte) je

Baustein angegeben

Unbedingt aufgerufener Baustein (z.B.: CALL FB10)

Bedingt aufgerufener Baustein (z.B.: CC FB10)

Nicht aufgerufene Bausteine werden am unteren Ende der Baumstruktur

angezeigt und mit einem schwarzen Kreuz markiert.

Datenbaustein

?

<

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 61

5. 6. Diagnosepuffer

Möglichkeiten der Fehlerdiagnose:

Mit Diagnose werden die integrierten Erkennungs- und Aufzeichnungsfunktionen der CPU

bezeichnet. Der Bereich, in dem die Fehlerinformationen aufgezeichnet werden, heißt

Diagnosepuffer. Die Größe des Puffers ist von der CPU abhängig (z.B. CPU 314 = 100

Meldungen).

Der Diagnosepuffer ist ein als Ringpuffer organisierter, Speicherbereich in der CPU, der

auch durch Urlöschen nicht gelöscht werden kann. Er beinhaltet alle Diagnoseereignisse in der

Reihenfolge, in der sie aufgetreten sind.

Am Programmiergerät können alle Ereignisse im Klartext und in der Reihenfolge ihres

Auftretens angezeigt werden.

Wenn ein Fehler oder ein Ereignis, beispielsweise ein Betriebsartenwechsel eintritt, geschieht

folgendes:

Im Diagnosepuffer wird eine mit Datum und Uhrzeit versehene Meldung eingetragen.

Die zuletzt eingegangene Meldung wird am Anfang des Puffers gespeichert. Wenn der

Speicher voll ist, werden frühere Einträge gelöscht.

Der Puffer zeichnet die Beschreibung des Diagnoseereignisses auf. Gegebenenfalls

aktiviert das Ereignis einen zugehörigen Fehler-OB (Organisationsbaustein).

OB121

OB122

Asynchron Synchron

OB87

OB80

Störungsbehandlung

Meldungen Fehler OBs Fehlerdiagnose

Leistungsdaten

Kommunikation

Stacks

Speicher

Zykluszeit

Zeitsystem

Diagnosepuffer

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 62

Mit Hilfe der CPU-Diagnose können folgende Arten von Fehlern diagnostiziert werden:

Systemfehler in der CPU

Fehler einer Baugruppe

Programmfehler in der CPU.

Zu dem selektierten Ereignis werden in dem Feld „Details zum Ereignis" noch einige

Zusatzinformationen geliefert:

Bezeichnung des Ereignisses und Ereignisnummer,

Zusatzinformationen, abhängig vom Ereignis, wie z.B. die Adresse des Befehls, der das

Ereignis verursacht hat,

usw.

Über die Schaltfläche „Hilfe zum Ereignis" wird die Hilfe zu dem in der Liste selektierten

Ereignis geöffnet.

Über die Schaltfläche „Baustein öffnen" kann der referenzierte Baustein in der CPU geöffnet

werden. (Online!)

Für die Anzeige der Stack-Informationen muss die CPU in den STOP- Zustand gewechselt

haben:

wegen eines Programmfehlers

wegen eines STOP- Befehls

bei Erreichen eines Haltepunktes (S7-400).

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 63

Der Baustein-Stack (B-Stack) ist eine graphische Darstellung der Aufrufhierarchie, d.h. der

Reihenfolge und Schachtelung der aufgerufenen Bausteine bis zur Unterbrechungsstelle.

Der B-Stack enthält ebenso alle Interrupts durch Alarm-OBs und Fehler-OBs sowie die offenen

DB‘s.

Im zuletzt angezeigten Baustein ist die unmittelbare Ursache des Betriebszustands STOP zu

finden.

Mit der Schaltfläche „Baustein öffnen" kann der in der B-Stack-Liste angewählte Baustein online

geöffnet und bearbeitet werden. Der Cursor steht nach der fehlerhaften Anweisung (am Anfang

der nächsten Anweisung) – bei AWL bzw. bei KOP / FUP wird das Netzwerk mit der

fehlerhaften Anweisung geöffnet.

Der Unterbrechungs-Stack (U-Stack) bezieht sich immer auf eine Bearbeitungsebene. Vor

dem Aufruf des U-Stack muss im B-Stack der betreffende Organisationsbaustein angewählt

sein.

In der U-Stack-Maske werden die Inhalte aller relevanten Register zum Zeitpunkt der

Unterbrechung dargestellt:

Akkumulatoren Das Zahlenformat für die Darstellung der AKKU-

Inhalte kann in dem Listenfeld „Anzeigeformat"

ausgewählt werden.

Adressregister Das Zahlenformat für die Darstellung der

Adressregister-Inhalte kann in dem Listenfeld

„Anzeigeformat" ausgewählt werden.

Statuswort Die Bits 0 bis 8 des Statuswortes werden dargestellt.

Sie sind mit Abkürzungen gemäß ihrer Bedeutung

gekennzeichnet.

Unterbrechungsstelle

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Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 64

Das Feld „Unterbrechungsstelle" liefert Hinweise zu:

Unterbrochener Baustein, mit der Option diesen direkt zu öffnen (der Cursor steht dann direkt vor

der fehlerhaften Anweisung),

Prioritätsklasse des OB, dessen Bearbeitungsebene unterbrochen wurde, aufgeschlagene

Datenbausteine mit der Angabe von Nummer und Größe.

Der Lokaldaten-Stack (L-Stack) enthält die aktuellen Werte aller Lokaldaten der zum Zeitpunkt

der Unterbrechung noch nicht beendeten Bausteine.

Die Bausteine, die im Moment des Wechsels in den Betriebszustand STOP noch nicht beendet

waren, sind im Baustein-Stack (B-Stack) aufgelistet.

2.

1.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 65

5. 7. Variable beobachten / steuern:

Die Testfunktion „Variable beobachten und steuern“ kann vom SIMATIC-Manager oder vom

KOP/FUP/AWL-Editor aus gestartet werden und dient zum Beobachten und / oder Steuern von

Variablen in frei wählbarem Format.

Variablentabelle:

Die Variablentabelle (VAT) kann gleichzeitig mit dem Status-Baustein aufgeblendet werden. Sie

kann auch permanent (parallel zu Status beobachten) auf dem Bildschirm postiert werden.

Die anzuzeigenden Variablen werden unter „Operand“ eingetragen.

Unter „Anzeigeformat“ kann das jeweils zur Verfügung stehende Format der Variablen

eingetragen werden. Manchmal ist es sinnvoll den gleiche Operanden / Operandenbereich in

mehreren Darstellungen gleichzeitig anzuzeigen. Dazu wird dieser mehrfach eingetragen und

bei jedem Eintrag ein anderes Anzeigeformat gewählt.

Hinweis: Zur Überprüfung der Ein- und Ausgangsverdrahtung unabhängig vom

Anwenderprogramm kann das Werkzeug „Variable beobachten steuern“ auch direkt

aus dem Werkzeug „HW-Konfig“ aufgerufen werden.

rechte Maustaste

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 66

Triggerpunkte festlegen:

Mit dem Festlegen der Triggerpunkte wird das Verhalten bestimmt, wann die Werte der

Variablen auf dem Bildschirm aktualisiert werden. Praktischer Weise sollten deshalb z.B.

Eingänge zum Zyklusbeginn und Ausgänge zum Zyklusende getriggert werden.

Durch das Festlegen der „Triggerpunkte für Steuern“ kann zu Testzwecken z.B. das Signal

eines angeschlossenen Ein-/Ausgangs überschrieben werden. Soll ein Ein- oder Ausgang

permanent gesteuert werden, muss dies hier eingestellt werden, da sonst das Steuern nur

einmalig (für einen Zyklus) ausgeführt wird.

Hinweis: Die Funktion „permanent Steuern“ lässt sich aus Sicherheitsgründen jederzeit mit

der ESC-Taste der PG-Tastatur wieder beenden.

Zyklische

Programm-

bearbeitung

PAE

PAA

Trigger

einstellen

Beobachten / Steuern

entsprechend der

Triggerbedingung

Status- / Steuerwerte

aktualisieren einmaliges

beobachten / steuern

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 67

5. 8. Triggerbedingungen für Baustein beobachten

Um parametrierbare Bausteine (FCs, FBs), die im Anwenderprogramm mehrfach aufgerufen

werden, beobachten zu können, muss der zu beobachtende Aufruf ausgewählt werden.

Eine Möglichkeit ist, im aufrufenden Baustein den entsprechenden Aufruf mit der rechten

Maustaste auszuwählen.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 68

5. 9. Organisationsbausteine

Organisationsbausteine (OB‘s) bilden die Schnittstelle zwischen dem Betriebssystem der CPU

und dem Anwenderprogramm.

Der OB1 enthält oder organisiert (durch den Aufruf anderer Bausteine) das zyklische

Programm.

Organisationsbausteine können nicht von anderen Bausteinen aufgerufen werden. Sie werden

vom Betriebssystem aufgerufen, um auf bestimmte Ereignisse zu reagieren, wie z.B.:

Organisationsbausteine werden entsprechend der ihnen zugeordneten Priorität bearbeitet (1 =

niedrigste und 29 = höchste Priorität).

Wenn ein anderer OB vom Betriebssystem aufgerufen wird, unterbricht er die zyklische

Programmbearbeitung, da der OB 1 die niedrigste Priorität hat. Jeder andere OB kann also das

Hauptprogramm unterbrechen und sein eigenes Programm bearbeiten; anschließend wird die

Bearbeitung es OB 1 an der Unterbrechungsstelle fortgesetzt.

Wenn ein OB mit höherer Priorität als der momentan ausgeführte aufgerufen wird, erfolgt die

Unterbrechung nach der gerade bearbeiteten Anweisung. Das Betriebssystem speichert dann

den kompletten Register-Stack für den unterbrochenen Baustein. Diese Register-Information

wird wiederhergestellt, wenn das Betriebssystem die Bearbeitung des zuvor unterbrochenen

Bausteins fortsetzt.

Anlauf der CPU

bestimmte Uhrzeit

konstante Zeitintervalle

Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer

Auftreten von Fehlern

Auftreten von Prozessalarmen

Übersicht der Organisationsbausteine

Anlauf

OB 100

OB 101

OB 102

OB 1

Zyklische

Programm-

bearbeitung

"Alarm-OBs" "Fehler-OBs"

Periodische

Programm-

unterbrechung

OB 10 ... 17

(Uhrzeitalarme)

OB 30 ... 38

(Weckalarme)

OB 20 ... 23

(Verzögerungsalarme)

OB 40 ... 47

(Prozessalarme)

OB 80 ... 87

(Asynchronfehler)

OB 121, 122

(Synchronfehler)

Ereignisgesteuerte

Programm-

unterbrechung

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 69

Unterbrechung des zyklischen Programms:

Prioritäten der OB‘s:

OB-Nr.

OB 1

OB 10

OB 20

OB 35

OB 40

OB 82

OB-Typ

Zyklisches Programm

Uhrzeitalarm

Verzögerungsalarm

Weckalarm

Prozessalarm

Priorität

1

2

3

12

16

26 / 28 Fehler-Bearbeitung

OB1 wird endlos ausgeführt

bis zu einer Unterbrechung

durch einen anderen OB

Bsp.: OB 10 (Priorität 2)

Uhrzeitalarm.

Bearbeitung

jede Minute ab 9:

00

Bsp.: OB 82 (Priorität 26)

Fehlerbehandlung.

Bearbeitung bei Draht-

bruch am Analog-

eingang PEW 304

Bsp.: OB 20 (Priorität 3)

Verzögerungsalarm.

Bearbeitung wird 5 sec nach

der Teile-Erkennung gestartet.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 70

5. 9. 1. Funktionsbeschreibung der OB‘s in Step7

5. 9. 1. 1. Uhrzeitalarme

Uhrzeitalarme werden verwendet, um ein bestimmtes Programm, das im OB 10 aufgerufen

wird, zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig oder ab diesem Zeitpunkt periodisch (minütlich,

stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich) zu bearbeiten.

Uhrzeitalarme werden mit dem Werkzeug „HW-Konfig" projektiert. Über die Menüpunkte

CPU Objekteigenschaften Register „Uhrzeitalarme" wird eingestellt, wann und wie die

OB‘s (OB 10 bis 17) aktiviert werden sollen.

Ist das Kontrollkästchen „Aktiv“ aktiviert, wird der zugehörige OB bei jedem Neustart der CPU

automatisch gestartet.

Außerdem können die Uhrzeitalarme auch mit Systemfunktionen gesteuert werden.

SFC 28 SET_TINT Startdatum, Uhrzeit und Periode einstellen

SFC 29 CAN_TINT Uhrzeit löschen

SFC 30 ACT_TINT Uhrzeit aktivieren

SFC 31 QRY_TINT Uhrzeitalarm abfragen

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 71

5. 9. 1. 2. Weckalarme

Mit einem Weckalarm lässt sich ein Baustein in festen Zeitabständen bearbeiten. Die S7-300

bietet als Weckalarm-OB den OB 35 an. Die Default-Vorgabe für sein Aufrufintervall beträgt

100ms, der einstellbare Bereich von 1ms bis 1 Minute.

Bei der Aktivierung einer zeitgesteuerten Unterbrechung wird das Intervall in Bezug auf eine

„Startzeit" festgelegt. Diese Startzeit beginnt bei jedem CPU-Betriebsartenwechsel von STOP

nach RUN.

Es muss darauf geachtet werden, dass das festgelegte Intervall größer ist, als die zur

Ausführung benötigte Zeit. Das Betriebssystem ruft den OB 35 zu der angegebenen Zeit auf;

wenn der OB 35 zu diesem Zeitpunkt noch aktiv ist, ruft das Betriebssystem den OB 80

(Weckalarm-Fehler) auf.

Weckalarme können zur Laufzeit nicht mit Systemfunktionen gesteuert werden.

Einstellung von Weckalarmen:

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 72

5. 9. 1. 3. Verzögerungsalarme

Die Bearbeitung des Programms eines Verzögerungsalarm-OBs (OB 20) wird nach Eintreten

eines bestimmten Ereignisses zeitverzögert gestartet.

Der OB 20 kann nur durch einen Aufruf der Systemfunktion SFC 32 (SRT_DINT) aktiviert

werden. Sie übernimmt auch die Einstellung der Verzögerungszeit.

SFC 32 – SRT_DINT

OB_NR = Nummer des mit Zeitverzögerung zu bearbeitenden OB‘s.

DTIME = Verzögerungszeit (1 ... 60.000ms)

SIGN = anwenderspezifisches Kennzeichen für den Start des Verzögerungs-

alarm- OB‘s

RET_VAL = Fehlercode, falls bei der Bearbeitung des Verzögerungsalarm-OB‘s ein

Fehler aufgetreten ist (Bedeutung der Fehler-Nummern, siehe Online-

Hilfe).

Außer der SFC 32 stehen zur Behandlung von Verzögerungsalarmen auch noch die folgenden

SFC’s zur Verfügung:

SFC 33 (CAN_DINT) = Verzögerungsalarm löschen und

SFC 34 (QRY_DINT) = Verzögerungsalarm abfragen.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 73

5. 9. 1. 4. Prozessalarme

Die Bearbeitung des Programms eines Prozessalarm-OBs (OB 40) wird sofort nach Eintreten

eines bestimmten Ereignisses gestartet.

Prozessalarme können von verschiedenen baugruppenspezifischen Signalen ausgelöst

werden:

Bei parametrierbaren Signalbaugruppen (DI, DO, AI, AO) wird mit dem Werkzeug „HW-

Konfig" festgelegt, welches Signal den Prozessalarm auslösen soll.

Bei CP- und FM-Baugruppen wird das Alarmverhalten mit Hilfe der Konfigurations-

software der entsprechenden Baugruppe festgelegt.

+27.648 (10V)

0

(+1.5V)

(+8.2V)

Analogeingabebaugruppe

Einstellung von Prozessalarmen

HW-Konfig

Eigenschaften

der CPU

Eigenschaften der Analogbaugruppe

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 74

5. 9. 1. 5. Diagnosealarm, Asynchrone Fehler

Asynchronfehler sind Fehler in der Funktionalität der SPS. Sie treten asynchron zur

Programmbearbeitung auf und können nicht einer bestimmten Programmstelle zugeordnet

werden (z.B. ein Diagnosealarm von einer Baugruppe).

Wenn im RUN-Zustand ein Fehler erkannt wird und ein entsprechender Fehler-OB

programmiert war, so wird dieser aufgerufen und sein Programm abgearbeitet. Dieses

Programm enthält z.B.:

- Einschalten einer Warnleuchte / Sirene

- Datensicherungsanweisungen und einen abschließenden STOPP-Befehl

- Programm zur Registrierung der Häufigkeit mit welcher der Fehler auftritt, ohne die

CPU in den STOP- Zustand zu versetzen.

Wenn der dem Fehler zugeordnete Fehler-OB nicht vorhanden ist, geht die CPU automatisch in

den STOPP-Zustand über.

+27.648 (10V)

0

Analogeingabebaugruppe

Diagnosealarm, Asynchronfehleralarm

HW-Konfig

Eigenschaften

der CPU

Eigenschaften der Analogbaugruppe

Drahtbruch

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 75

Übersicht der Asynchronen Fehler OB’s:

5. 9. 1. 6. Synchrone Fehler

Diese Fehler lassen sich einer bestimmten Stelle im Programm zuordnen, wenn der Fehler

während der Ausführung einer bestimmten Anweisung auftrat. Die von synchronen Fehlern

aufgerufenen Fehler-OBs werden als Teil des Programms bearbeitet, und zwar mit der gleichen

Priorität wie der Baustein, der bei Erkennung des Fehlers gerade ausgeführt wurde.

Übersicht der Synchronen Fehler OB’s:

Stromversorgungsfehler

Diagnosealarm

Ziehen- / Stecken-

Alarm

Fehlerart

Zeitfehler

CPU-Hardware-Fehler

Programmablauf-Fehler

Baugruppenträger-

ausfall

Ausfall der Pufferbatterie

Drahtbruch am Eingang einer diagnosefähigen

Baugruppe

Ziehen einer Signalbaugruppe bei S7-400 im

laufenden Betrieb

Beispiel

Überschreiten der max. Zykluszeit

Fehlerhafter Signalpegel an der

MPI-Schnittstelle

Fehler bei der Prozessabbild-Aktualisierung

(Baugruppe defekt)

Ausfall der Stromversorgung im dezentralen

Baugruppenträger

Falsche Telegrammerkennung Kommunikations-Fehler

OB81

OB82

OB83

Priorität

OB

OB80

26 / 28

OB84

OB85

OB86

OB87

26

Fehlerart

Programmierfehler

Beispiele

im Programm wird ein Baustein aufge-

rufen, der in der CPU nicht vorhanden

ist

Fehler- OB

OB121

Zugriffsfehlerfehler

im Programm wird eine defekte oder

nicht vorhandene Baugruppe ange-

sprochen (z.B. Direktzugriff auf nicht

vorhandene Peripherie-Baugruppe)

OB122

Priorität

entsprechend

dem OB, der

durch den

Fehler

unterbrochen

wurde

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 76

5. 10. Umverdrahten

Anwendungsfälle: An einer Baugruppe wird ein defekter Kanal festgestellt. Wenn an derselben

Baugruppe noch nicht alle Kanäle belegt sind, kann der entsprechende Geber bzw. das

Stellglied auf den freien Kanal umgeklemmt werden.

Ein weiterer Fall – das Programm soll an einen anderen Prozess angepasst werden, bei dem

die Geber bzw. Stellgeräte auf andere Adressen verdrahtet sind.

In jedem Fall muss das Programm durch Umverdrahten (Einsetzen der neuen Adressen im

Programm) an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

5. 10. 1. Umverdrahten mit dem SIMATIC-Manager

Beim Umverdrahten mit dem SIMATIC-Manager muss bei den Objekteigenschaften des

Bausteinbehälters „Operandenvorrang: Absolutwert“ eingestellt sein.

Es können nur bestimmte Bausteine (durch Markieren dieser) oder alle Bausteine (durch

Markieren des Baustein-Behälters) umverdrahtet werden.

Gestartet wird die Funktion im SIMATIC-Manager Extras Umverdrahten. Tragen Sie in der

Maske die alten und die neuen Operanden ein und aktivieren Sie bei Bedarf „Alle Zugriffe

innerhalb der angegebenen Operanden“ (z.B. bei ganzen Bytes).

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 77

5. 10. 2. Umverdrahten über „führende Symbolik“

Vorraussetzung für diese Funktion ist eine vorhandene Symboltabelle .

Beim Umverdrahten über „führende Symbolik“ muss bei den Objekteigenschaften des

Bausteinbehälters „Operandenvorrang: Symbol“ eingestellt sein.

Achtung: Das Anpassen der Absolut-Adressen in der Symboltabelle darf erst vorgenommen

werden, nachdem in den Objekteigenschaften des Baustein-Behälters als Operandenvorrang

„Symbol“ eingestellt worden ist! Vorher vorgenommene Änderungen werden als solche nicht

anerkannt!

Nachdem die Absolut-Adressen in der Symboltabelle angepasst worden sind, kann das

Umverdrahten mit dem KOP/FUP/AWL-Editor durch Öffnen der Bausteine vorgenommen

werden. Nach dem Quittieren der Meldung „Mindestens eine Symbolzuordnung geändert“

werden die veränderten Adressen vom Editor automatisch eingefügt.

Das Umverdrahten wird nur in Bausteinen durchgeführt, die explizit mit dem Editor geöffnet

werden! Außerdem ist das Umverdrahten eines Bausteins nur dann wirksam, wenn dieser

anschließend gespeichert wird.

Vorgehensweise für das Umverdrahten:

2.

1.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 78

5. 10. 3. Quellen

Über Quellen können auch einzelne Bausteine kopiert bzw. gesichert werden. Als Quellen

generierte Bausteine können außerdem mit jedem Texteditor wie z.B. Notepad bearbeitet

werden.

Die Funktion Quelle generieren finden Sie im KOP/FUP/AWL-Editor unter Datei Quelle

generieren. Es sollte dabei kein Baustein mehr geöffnet sein, da der letzte gespeicherte

Zustand des Bausteins generiert wird.

Umgekehrt können Sie im SIMATIC-Manager unter Bearbeiten Übersetzen, bzw. im

KOP/FUP/AWL-Editor unter Datei Übersetzen die Quellen wieder in das Programm

einbinden.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Fehlersuche

in Step 7

Kapitel 5

Seite 79

5. 10. 3. 1. Umverdrahten über Quellen

Eine weitere Funktion, die Sie über Quellen verwenden können, ist die Möglichkeit des

Umverdrahtens.

Generieren Sie dazu von den umzuverdrahtenden Bausteinen eine Quelle. Achten Sie dabei

darauf, dass Sie beim Generieren „symbolisch“ anwählen (eine Symbolik muss

selbstverständlich vorhanden sein). Ändern Sie anschließend in der Symbolik die

entsprechenden Einträge (Eingänge, Ausgänge usw.) und übersetzen Sie die Quelle zurück.

5. 10. 3. 2. Baustein über Quellen schützen

Eine weitere Funktion, die Sie über Quellen verwenden können, ist der „Know-How-Schutz“ von

Bausteinen. Sie können damit Programme in Bausteinen vor unauthorisierten Zugriffen und

Einblicken schützen.

Generieren Sie dazu von dem zu schützenden Baustein eine Quelle. Fügen Sie danach im

Bausteinkopf die Zeile Know_How_Protect ein. Nachdem Sie die Quelle wieder übersetzen,

lässt sich der Baustein nur noch über die Originalquelle durch Löschen bzw. Auskommentieren

der Zeile Know_How_Protect und anschließendem zurück Übersetzen wieder öffnen.

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Stich-

wort-

verzeichnis

Seite 80

Stichwortverzeichnis:

A

Abfrageoperation................................................... 14

Ablaufkette.............................................................. 5

linear ................................................................. 5

ODER-verzweigt ................................................ 6

Überwachung .................................................... 8

UND-verzweigt................................................... 7

Verhalten nach Stopp......................................... 8

Ablaufsteuerung...................................................... 4

Adressbereich....................................................... 58

AKKU .................................................. 36, 37, 39, 44

Akkumulator.......................................................... 36

Aktion ..................................................................... 4

Aktionsblock............................................................ 4

Aktualoperand....................................................... 26

Alternativ-Verzweigung............................................ 6

Anfangswert.......................................................... 28

Anwenderprogramm

Struktur............................................................ 11

zyklische Bearbeitung ...................................... 12

Anzeigeformat....................................................... 65

Arbeitsspeicher ..................................................... 21

Array..........................................................22, 23, 28

Aufrufhierarchie..................................................... 60

Automatisierungsgerät........................................... 13

B

Baustein ....................................................12, 13, 60

Bausteinaufruf....................................................... 13

absolut ............................................................ 13

bedingt ............................................................ 13

Bausteinende

bedingt ............................................................ 12

Bausteinstack.................................................. 13, 63

Belegungsplan ...................................................... 59

Betriebsartenwechsel ............................................ 61

Betriebssystem ...................12, 27, 45, 47, 49, 68, 71

Bool...................................................................... 22

B-Stack........................................................... 53, 63

Byte...........................................................22, 39, 59

C

Call....................................................................... 13

Char ............................................................... 22, 38

Codebaustein........................................................ 21

CPU.............................. 21, 27, 30, 43, 48, 53, 61, 68

CPU-Meldungen.................................................... 54

D

Date...................................................................... 22

Daten

statische.......................................................... 26

temporäre.................................................. 26, 27

Datenbausteine..................................................... 21

Aufruf...............................................................25

Daten eingeben ................................................24

Erstellung.........................................................21

globale.............................................................21

Instanz-......................................................21, 29

Multiinstanz-...............................................21, 31

schreibgeschützt ..............................................21

Unlinked...........................................................21

Zugriff auf Daten...............................................25

Datenbausteinregister ............................................30

Datenbreite............................................................38

Datentyp..........................................................28, 58

Datentypen............................................................23

Datum ...................................................................61

DAY_AND_TIME ...................................................22

DB-Editor ..............................................................21

Default-Wert ..........................................................28

Deklarationstabelle .................................... 26, 28, 29

Diagnosepuffer ......................................................61

DInt .......................................................................22

Doppelwort ............................................................39

Doubbleinteger ................................................38, 40

DWord.............................................................22, 59

F

Fehler....................................................................62

Fehlerdiagnose......................................................61

Fehlersuche in S7..................................................53

Feld.......................................................................23

Filter......................................................................60

Filterbereich...........................................................58

Flussdiagramm................................................15, 20

Forcen...................................................................53

Formaloperand ......................................................26

Funktionsbaustein..................................................28

G

Ganzzahl...............................................................38

Gleitpunktzahl........................................................38

globale Symbolik....................................................32

Grundrechenoperationen .......................................41

H

Hardware-Station...................................................55

I

IEC 1131-3.....................................45, 46, 47, 49, 50

IEC-Counter ..........................................................49

CTD (SFB 1) ....................................................50

CTU (SFB 0) ....................................................49

CTUD (SFB 2)..................................................51

IEC-Timer..............................................................45

TOF (SFB 5) ....................................................47

TON (SFB 4) ....................................................46

TP (SFB 3) .......................................................45

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Stich-

wort-

verzeichnis

Seite 81

Informationsaustausch .......................................... 36

Initialschritt.............................................................. 4

Instanzen .............................................................. 45

Int (Ganzzahl) ....................................................... 22

Integer ............................................................ 38, 40

Interrupt .......................................................... 63, 69

K

Kaltstart .....................................................46, 47, 49

Kommazahl........................................................... 38

Kommunikation ..................................................... 55

Komplement

2er- ................................................................. 38

L

Laden ............................................................. 36, 37

Lokaldaten .................................................37, 39, 64

Lokaldatenstack .........................................26, 27, 64

lokale Bausteindaten ............................................. 26

lokale Symbolik ..................................................... 32

Longinteger........................................................... 38

L-Stack ......................................................26, 27, 53

M

Marke ................................................................... 17

Multi-Instanzmodell ............................................... 31

N

Neustart............................................... 45, 46, 47, 49

O

OB 1..................................................................... 68

OB 10 ............................................................. 69, 70

OB 100 .......................................... 45, 46, 47, 49, 68

OB 101 ................................................................. 68

OB 102 ................................................................. 68

OB 121 ................................................................. 68

OB 122 ................................................................. 68

OB 20 ............................................................. 69, 72

OB 35 ............................................................. 69, 71

OB 40 ............................................................. 69, 73

OB 80 ................................................................... 71

OB 82 ................................................................... 69

Operand ......................................................... 36, 57

Operanden............................................................ 60

Operandenbereich ................................................ 37

Operation.............................................................. 14

bedingt ............................................................ 14

unbedingt ........................................................ 14

Operationen.......................................................... 23

Organisationsbaustein..................................... 12, 63

Organisationsbausteine......................................... 68

Anlauf-............................................................. 68

Asynchronfehler-........................................ 68, 74

Diagnosealarm................................................. 74

Prozessalarme........................................... 68, 73

Synchronfehler-..........................................68, 75

Uhrzeitalarme.............................................68, 70

Verzögerungsalarme ..................................68, 72

Weckalarme...............................................68, 71

P

Parameter .............................................................26

Parametrierbare Bausteine.....................................26

parametrierbare Funktionsbausteine.......................29

Peripherie........................................................37, 39

PG/PC-Schnittstelle ...............................................55

Priorität........................................................ 6, 68, 69

Programm .............................................................76

Programmablauf ....................................................12

Programmierschnittstelle........................................55

einstellen..........................................................55

Programmstruktur ............................................15, 60

Prozesssignale ......................................................31

Q

Quellen............................................................78, 79

Querverweise ........................................................56

Querverweisliste ........................................ 53, 56, 57

R

Real .......................................................... 22, 38, 40

Realzahl ................................................................38

Rechenoperationen................................................41

rechtsbündig..........................................................36

Referenzdaten .................................................53, 56

Register..................................................... 30, 36, 63

Register-Stack.......................................................68

Richtimpuls............................................................. 6

S

S5Time..................................................................22

S5-Zeitfunktionen...................................................43

S5-Zeitwort............................................................43

Aufbau .............................................................43

Schachtelungstiefe ..........................................13, 31

Schnittstelle.....................................................26, 55

Schritt..................................................................... 4

Schrittkette ............................................................. 7

Sensoren...............................................................53

SFC 32 - SRT_DINT..............................................72

SIMATIC-Manager............................... 55, 56, 65, 76

Simultanverzweigung.............................................. 7

Speicherbereich...............................................48, 59

Sprung ..................................................................16

Marke...............................................................17

statische Variable ..................................................31

Steuerungsprogramm ............................................12

String ..............................................................22, 23

Struct ........................................................ 22, 23, 24

Struktur ...........................................................24, 29

strukturierten Programmierung ...............................11

Symbolik ...............................................................77

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SPS-Fachkraft

Aufbaustufe 1

Stich-

wort-

verzeichnis

Seite 82

führende.......................................................... 77

global .............................................................. 32

lokal ................................................................ 32

Symbolikdatei........................................................ 32

Symbolikeditor ...................................................... 32

Symbolliste ........................................................... 32

Symboltabelle ................................................. 60, 77

Systemdatenspeicher ............................................ 44

Systemfunktionsbausteine..........................45, 49, 70

T

temporäre Variablen.............................................. 27

Time............................................................... 22, 45

Time_Of_Day........................................................ 22

Timerwort.............................................................. 48

Transferieren .................................................. 36, 39

Transition............................................................ 4, 6

Trigger .................................................................. 66

Triggerpunkte........................................................ 66

U

UDT...................................................................... 22

Uhrzeit .................................................................. 61

umverdrahten........................................................ 76

führende Symbolik ........................................... 77

Unterbrechungsstack............................................. 63

Unterbrechungsstelle .............................................68

U-Stack ...........................................................53, 63

V

Variablendeklarationstabelle ..................................26

Variablentabelle.....................................................65

Vergleicher ............................................................40

Verknüpfungsergebnis .............. 12, 13, 14, 18, 36, 40

Verriegelung........................................................... 6

W

Warmstart............................................ 45, 46, 47, 49

Word ...............................................................22, 59

Z

Zahlenformate .......................................................38

Zähler....................................................................48

Zählfunktionen.......................................................48

Zählkonstante........................................................48

Zählwert ..........................................................48, 51

Zählwort ................................................................48

Zeitbasis................................................................43

Zeitwert .................................................................43

Quellen:

Siemenshandbücher

„Automatisieren mit SPS“ Wellenreuther/Zastrow

Lehrgangsunterlagen ZWH