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Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. www.magazin66.de · Ausgabe 2/2013 Veranstaltungstipps aus der Region Zeitreise entlang der Gleise Seite 32

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Magazin66 - hier surfen die jungen Alten!

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Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.

www.magazin66.de · Ausgabe 2/2013

Veranstaltungstipps aus der Region

Zeitreise entlang der

GleiseSeite 32

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Sommer-Ausgabe des Maga-zins sechs+sechzig stellen wir Ihnen einen der erfahrensten Wetterbeob-achter vor, die Deutschland zu bieten hat: Mit seinen 91 Jahren ist Otto Mack aus Weisendorf immer noch ehrenamtlich für den Deutschen Wetterdienst tätig (Seite 4).

Wie das Wetter in diesem Sommer wird, weiß auch Otto Mack nicht.Deshalb haben wir Ihnen für Freizeit-aktivitäten sowohl Vorschläge für sonnige als auch regnerische Tage aufbereitet.

Bei gutem Wetter sollten Sie zum Beispiel mal nach Ottensoos ins Pegnitztal aufbrechen – dort erwartet Sie unter anderem ein ganz toller »Kulturbahnhof« (Seite 32), dessen Macher Sie auf unserer Titelseite se-hen. Aber auch für weniger sonnige Tage finden Sie in diesem Heft einige Inspirationen: etwa die Buchempfeh-lungen der Redaktion (Seite 16).

Eine andere Freizeitaktivität legen wir Ihnen auf Seite 9 ans Herz: das Benefizkonzert großartiger Künstler klassischer Musik zu Gunsten von sechs+sechzig und der Lebenshilfe am 27. September 2013. Im Musik-saal der Nürnberger Symphoniker können Sie sich auf eine gute Atmosphäre verlassen. Und selbst, wenn es draußen regnen sollte: Der letzte Teil des Konzerts soll so heiter werden wie eine Wanderung im Spätsommer...

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht:Die Redaktion

I N H A Lt 3Unser Titelbild zeigt

das Ehepaar

Kirchhof-Stahlmann.

Siehe Seite 32.

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinen Hauptsponsoren:

Otto Mack ist kein WetterfroschTäglich misst der 91-Jährige im amtlichen Auftrag

Wenn Frauen unsichtbar werdenEngagierte Ausstellung verdeutlicht Probleme der Generation 50plus

Neue Heimat für die AltersmedizinGerontopsychiatrische Tagesklinik ist umgezogen

Benefiz-Konzert im SeptemberMit Alexander Shelley, Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker und Klaviervirtuose Micheal Roll aus England

Darf man den tod herbeisehnen?Pflegende Angehörige geraten oft in ein moralisches Dilemma

Auf ein Glas tee an den BosporusIstanbul ist das Ziel der Jubiläumsreise des Magazin sechs+sechzig

Hier gibt der Enkel den takt vorKilian Walk teilt mit seinem Opa die Liebe zur Posaune

Bunter BüchersommerLesetipps für den Liegestuhl

Beim Reimen löst sich die ZungeLogopäden können bei Sprachstörungen wirklungsvoll helfen

Auch Adonis kommt in die JahreImmer mehr Ältere wollen in Fitness-Studios eine gute Figur machen

Bildung in einer ansprechenden UmgebungAngebote der politischen Akademien sind zu wenig bekannt

Gerade haben sie noch gepasst!Über die wundersame Verkleinerung unserer Lieblingsschuhe

Das theater schweißte sie zusammenLeo und Charlotte Schuh gehören seit 50 Jahren zum Ensemble der Hans-Sachs-Spiele

So macht Kochen wieder SpaßModerne Technik erleichtert die Küchenarbeit im Alter

Kulturoase an der alten HandelsstraßeAus einem einstigen Bahnhof wurde ein Lern- und Erlebnisort

Depp im Web

Das Einkaufsnetz

Magazin

Leserbriefe

Veranstaltungskalender

Impressum

Ehrenamt

Kultur

Gesundheit

Konzert

Innenansichten

Leserreise

Jung & Alt

Buchtipps

Große Hilfen

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Service

Ansichtssache

Kultur

Ratgeber

Lug-ins-Land

Kolumne

Das war schick

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dort Ehrenvorsitzender. Bis zum heutigen Tag ist Otto Mack Mitglied in sieben Verei-nen. »Er ist eine Institution«, sagt Heinrich Süß, zweiter Bürgermeister des Marktes Weisendorf, in dem rund 6.500 Einwoh-ner idyllisch zwischen Weihern wohnen. Bekannt, beliebt, hochdekoriert ist der vierfache Vater, sechsfache Großvater und Urgroßvater eines achtjährigen Mädchens dauernd unterwegs. Für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit wurde Otto Mack schon 2001 die Bürgermedaille verliehen, erst kürzlich wurde er auch von Landrat Eberhard Irlinger ausgezeichnet.

Naturverbundenheit gab den Ausschlag

Als der Deutsche Wetterdienst in Weisen-dorf einen Nachfolger für den verstorbenen ehrenamtlichen Wetterbeobachter suchte, war Mack gleich bereit. Denn bevor er bei

Otto Mack verrichtet seinen Dienst bei Wind und Wetter. Und das schon seit mehr als 25 Jahren. Der 91-Jährige aus Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höch-

stadt ist Wetterbeobachter beim Deutschen Wetterdienst und damit der älteste Ehren-amtliche in Bayern, der für die Offenbacher Einrichtung tätig ist.

»Wer rastet, der rostet«, sagt Mack, der bis zu seinem Ruhestand 1984 insgesamt 22 Jahre bei Siemens im Vertrieb tätig war. Zwölf Jahre saß der imposante Mann mit den wachen blauen Augen im Weisendorfer Gemeinderat, 18 Jahre war er im Kirchen-vorstand der evangelischen Kirche, 21 Jahre sang er als aktives Mitglied im evangeli-schen Kirchenchor, 40 Jahre ist er aktiver Sänger im »Liederkranz«, 22 Jahre war er dessen 1. Vorsitzender und seit 2011 ist er

Siemens landete, war er 14 Jahre lang als Gutsverwalter tätig. »Damals musste ich die Natur schon von Berufs wegen genau beobachten. Zusammen mit meiner Natur-verbundenheit gab das den Ausschlag, das Ehrenamt zu übernehmen«, erklärt Mack.

Für den Deutschen Wetterdienst sind en-gagierte Mitarbeiter wie er Gold wert. »We-gen des Geldes macht es keiner«, sagt Iris Heinemann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. »Es gibt lediglich

Otto Mack ist kein WetterfroschTäglich misst der 91-Jährige die Niederschlagsmenge im amtlichen Auftrag

Kein Regentropfen entgeht ihm: Otto Mack zeichnet tag für tag für den Deutschen Wetterdienst die meteorologischen Daten auf.

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eine kleine monatliche Aufwandsentschädi-gung, und dafür wird hervorragende Arbeit geleistet«, sagt die Fachfrau anerkennend. Verlangt wird wirklich viel. Bei jedem Wetter müssen die Beobachter vor die Tür. Pünktlich, zuverlässig, jahrein, jahraus, Tag für Tag, auch am Wochenende selbstverständlich. Wer Urlaub machen möchte, hat für Ersatz zu sorgen. Andernfalls könnte der Deutsche Wetterdienst mit 180 hauptamtlichen Wetterwar-ten das weitverzweigte Messsys-tem mit bundesweit knapp 2000 Messstellen nicht aufrechterhalten. Mit weitreichenden Folgen für alle: für die Klimaforschung vor allem. Aber auch für versicherungsrelevante Schadensfeststellungen infolge etwa von Unwettern. Oder für Gutachtertätigkeiten, wie sie beispielsweise für den Straßenneu-

Otto macht, macht er 100-prozentig«, sagt Gretl Mack. »Oder sogar 120-prozentig, und das wissen alle«, ergänzt die 85-jährige Ehe-frau liebevoll-spöttisch. Seine Genauigkeit ist verblüffend. Wie war das Wetter – sagen wir mal – am 6. Juli 1986? Nach nicht mal fünf Minuten hat er die gewünschten Daten parat: »Wir hatten auffrischenden Wind bis in die Nacht und 3,41 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter«, liest Otto Mack vor. Sämtliche selbst geschriebenen Wetter-Tage-bücher hat er aufbewahrt, obwohl sie nach Ablauf von zehn Jahren vernichtet werden dürfen.

Alles handschriftlich

Seit November 2011 werden sämtliche Messdaten von den Beobachtern digital nach Offenbach zum DWD gemeldet. »Ich arbeite aber weiterhin konventionell und schreibe meine Listen«, sagt Otto Mack, »schließlich bin ich schon ein älterer Herr!« Allerdings einer, der noch immer keine Bril-le braucht. »Doch meine Schrift lässt nach«, bemerkt er selbstkritisch. Wie lange er das Wetteramt noch ausüben möchte? »Ich habe schon Interessenten für die Arbeit«, antwor-tet er ausweichend. In einem anderen Punkt äußert er sich entschiedener: »Ich bin nur Wetterbeobachter und kein Wetterfrosch oder Prophet!« Schade eigentlich. Ob der Sommer heiß und trocken wird oder feucht und kalt – das bleibt also weiter abzuwar-ten.

Text: Ute FürböterFotos: Mile Cindric

bau gebraucht werden. Und natürlich für den Wetterbericht. Da sind einfach Fakten nötig, zum Beispiel die tägliche Nieder-schlagsmenge.

Um 7.50 Uhr in der Früh ist jetzt wäh-rend der Sommerzeit die erste Messung

fällig – im Winter endet die Nacht für die deutschlandweit 1800 ehrenamtlichen Beobachter bereits um 6.50 Uhr. »Dazu muss man an der Sache sehr interes-siert sein«, räumt Iris Heinemann ein. »Es sind oft Landwirte«,

berichtet sie. »Die meisten sind schon lange dabei. Meine dienstälteste Beobachterin hat als Kind angefangen – im Auftrag des Vaters. Inzwischen hält uns die Unterfränkin schon 60 Jahre die Treue.«

Otto Mack ist seit 27 Jahren mit von der Partie und hat akribisch Buch geführt. »Was

Der Deutsche Wetterdienst sucht regelmäßig ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich zur Auf-zeichnung von Wetterdaten bereiterklären. Wetterbegeisterung allein reicht allerdings nicht: Es muss ein geeignetes Grund-stück vorhanden sein. Für die Aufstellung der elektrischen Messtechnik und eines Hellmann-Niederschlagsmessers ist eine Fläche von etwa 4 mal 6.50 Meter erforder-lich. Ebenfalls notwendig ist ein Computer mit Internetanschluss. Weitere Informationen sind im Internet unter folgender Adresse zu finden: http://doiop.com/Wetterbeobachter

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Gegen acht Uhr ist die erste Messung fällig.

Gretl Mack schätzt an ihrem Mann die besondere Zuverlässigkeit. Vor ein paar Monaten haben sie diamantene Hochzeit gefeiert.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/20136 K U Lt U R

Frauen altern früher und länger als Männer, sagt die Bamberger Soziolo-gieprofessorin Dr. Gudrun Cyprian. Dass das nicht unbedingt ein Grund zur Betrübnis ist, zeigt die aktuelle

Ausstellung »Gewonnene Jahre« des Frauen-museums in Burgfarrnbach. Es war Museumarbeit unter erschwerten Be-dingungen für Bertrun Jeitner-Hartmann und ihr Team. Denn der endlose Winter bescherte der Museumskuratorin und ihren zahlrei-chen Mitarbeiterinnen frostige Stunden im ehemaligen Pferdestall des Burgfarrnbacher Schlosses. Wer sich länger in dem unbeheiz-ten alten Gemäuer aufhält, tat noch im April gut daran, sich einen der Ponchos überzu-werfen, die Jeitner-Hartmann dringend emp-fiehlt. »Wir arbeiten hier oft viele Stunden, und dann geht es ohne gar nicht«, sagt sie. In Eigenarbeit sorgten die Ausstellungsmache-rinnen dafür, dass in der seit Anfang Mai er-öffneten Ausstellung ein möglichst facetten-reiches Bild davon entsteht, wie Frauen im Alter leben. So sollen negative Altersbilder von Frauen hinterfragt werden.

Das Museum »Frauenkultur Regional-In-ternational« ist das erste Frauenmuseum in Bayern und eines von sechs Frauenmuseen in Deutschland. Trägerin des Museums ist »Frauen in der Einen Welt – Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e.V.« in Koopera-tion mit dem Kulturreferat der Stadt Fürth.

thema »Alter« ist umstritten

Dem Verein, der bereits 1989 gegründet wurde, gehören Frauen unterschiedlicher Berufe an, die in Schule, Hochschule, Erwachsenenbildung, in sozialen und kul-turellen Einrichtungen oder freischaffend ar-beiten. Ihr gemeinsames Ziel ist es, Frauen verschiedener kultureller Milieus miteinan-der ins Gespräch zu bringen. Schwerpunkt des Museums im Burgfarrnbacher Schloss ist daher auch die kulturvergleichende Dar-stellung des Frauenalltags nach dem Motto »Das Fremde im Spiegel des Eigenen sehen«. Seit 2006 finden in den Sommermonaten regelmäßig Ausstellungen zu unterschiedli-chen Themenschwerpunkten statt.

Wenn Frauen unsichtbar werdenEngagierte Ausstellung in Burgfarrnbach verdeutlicht die Probleme der Generation 50plus

Setzen sich für ein modernes Frauenbild ein: Dr. Gudrun Cyprian (Soziologieprofessorin in Bamberg), Mechthild Engel (2. Kuratorin) und Bertrun Jeitner-Hartmann (Museumskuratorin), von links nach rechts.

Im ehemaligen Pferdestall ist das Frauen-museum untergebracht.

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»Diesmal haben wir uns fürs Alter entschie-den – davon waren keineswegs alle von Anfang an begeistert«, erinnert sich die Bamberger Soziologieprofessorin Gudrun Cyprian, ebenfalls Kuratorin des Museums: »Schließlich freut sich nicht jeder darüber, dass er altert«. Dass aber die Jahre jenseits von Erwerbsarbeit und Familienpflichten gerade für Frauen ein Füllhorn an Möglich-keiten bereithalten, will die Ausstellung mit verschiedensten Mitteln zeigen.

»Das Herzstück ist unser Tableau«, sagt Cyprian und deutet auf eine weiß gekalkte Wand an der Rückseite des Gewölbes. Mehr als 50 Porträtfotografien mit Begleittexten werden den Besuchern am Ende der Schau von den unterschiedlichsten Frauen erzäh-len – und den ungewöhnlichsten Konzepten, den letzten Lebensabschnitt zu gestalten.

Da ist etwa die Geschichte der Nepalesin Aama: Mit 84 Jahren verlässt sie zum ersten Mal ihr Dorf am Fuße des Himalaya, um mit dem amerikanischen Lehrer Broughton Coburn dessen Heimat zu besuchen. Neben exotischen und prominenten Bildern und

guter Gesundheit. Er scheint im Vergleich zu anderen Lebensphasen frei und gestaltbar, und schreibt nicht schon von vornherein Aufgaben und Verhaltensregeln vor«, erklärt Cyprian dieses Phänomen, »und Frauen fällt eine ganze Menge ein, um diesen Lebensab-schnitt zu gestalten«.

Dass das Alter – bei aller Freiheit – freilich seine Schattenseiten hat, will die Ausstellung auch zeigen. Die Macherinnen haben dazu eine spezielle Installation in der Mitte des Raumes geschaffen. Sie stellten eine dunkle Röhre auf, durch die die Besu-cher hindurchgehen können. Dabei sollen sie ganz Unterschiedliches hören: einmal gar nichts, dann Getuschel und ein ande-res Mal anerkennende Pfiffe. »Wir wollen fühlbar machen, wie es für ältere Frauen ist, wenn sie auf der Straße im Grunde gar nicht mehr wahrgenommen werden«, schil-dert Jeitner-Hartmann.

Die Technik für die Installation haben im Übrigen Mitstreiterinnen aus dem Rund-funkmuseum geliefert. Die meisten der anderen Exponate – etwa eine Kommode, die Schubladendenken illustrieren soll, oder ein Beziehungsgeflecht aus Bindfäden und Püppchen – haben die Ausstellungsmache-rinnen selbst gebaut und gebastelt.

Alexandra BubaFotos: Mile Cindric

Geschichten sollen aber auch ganz normale Durchschnittsfrauen dargestellt werden. »Es geht ganz allgemein um Frauen, die es geschafft haben, ihr Leben in imponierender Weise in die Hand zu nehmen«, sagt Jeitner-Hartmann.

Neuanfang mit 60 Jahren

Ein Beispiel dafür in der Ausstellung ist eine Frau, die nach ihrem 60. Geburts-tag beschloss, Schauspielerin zu werden – und dies auch schaffte. Ihre erste Rolle in Wedekinds »Frühlingserwachen« habe Mädchengefühle zurück gebracht, das re-gelmäßige Auftreten ihre Schmerzen in den Beinen verbessert. Auch verschaffte ihr das Engagement am Theater die Möglichkeit, an anderen kulturellen Ereignissen teilzuneh-men, was mit der mageren Rente so nicht möglich gewesen wäre.

Noch einmal richtig durchstarten – das scheint für Frauen noch viel mehr ein The-ma zu sein als für Männer. »Nach Erwerbs-arbeit und Familienpflichten erleben Frauen einen neuen Lebensabschnitt mit relativ

Veranstaltungen und Vorträge

Die Ausstellung »Gewonnene Jahre – neues ZeitAlter für Frauen?« ist noch bis Ende September im Museum »Frauenkultur Regional-International« im Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses, Schlosshof 23, 90768 Fürth zu sehen. Das Museum ist donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Im August ist das Museum allerdings geschlossen.

Neben der Ausstellung findet bis Ende September ein umfangreiches Veranstal-tungs- und Vortragsprogramm statt, das sich mit den unterschiedlichen thematischen Facetten des weiblichen Alters auseinander-setzt. Öffentliche Führungen finden jeden Sonntag um 15 Uhr statt. Genauere Informationen finden sich unter www.frauenindereinenwelt.de

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Viele Exponate haben die Ausstellungsmacherinnen selbst hergestellt. Ein tableau mit Frauenportraits (rechts oben) ist das Kernstück.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/20138 G E S U N D H E I t

Patienten, die hier betreut werden, nicht dauerhaft ein. Sie halten sich montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr in der Klinik auf. Die Nächte und die Wochenenden ver-bringen sie zu Hause. Deshalb gehört zu den Aufnahmekriterien auch eine gewisse Selbstständigkeit. Wer suizidgefährdet oder bettlägerig ist, wird nicht hier be-handelt, sondern muss entweder stationär aufgenommen beziehungsweise ambulant versorgt werden. Das gilt auch für altersver-wirrte Menschen mit Weglauftendenz.

Ziel der gerontopsychi-atrischen Therapie sei die Erhaltung von Alltagskompe-tenzen, erläutert Waimer. Die Stärkung der Patienten erfolgt in der Regel über drei oder vier Wochen hinweg. In dieser Zeit wird versucht, chronische Erkrankungen oder seelische Beschwerden zu behandeln und Krisen entgegenzutreten, die im fortgeschrittenen Alter häufiger auftreten. Die Patien-ten, die meist psychisch krank sind, profitierten von dem intensiven Behandlungspro-gramm, führt der Oberarzt

Es ist selten, dass man einen Arzt von seiner Klinik schwärmen hört. Doch Reinhold Waimer ist so angetan von den neuen Räumlich-keiten der Tagesklinik für seelische

Gesundheit, dass sich seine Begeisterung auf Patienten und Besucher überträgt. Spätestens wenn man sich selbst ein Bild von der Gerontopsychiatrischen Einrichtung macht, versteht man den Oberarzt, der die Leitung des noch relativ neuen Zweigs der Altersmedizin inne hat. Die therapeutischen Angebote für Menschen ab 60 Jahren mit Depressionen, Suchterkrankungen oder be-ginnender Demenz befinden sich im vierten Stock des neu errichteten Dr. h.c. Theo-Schöller-Hauses, dem jüngsten Gebäude im Nürnberger Nordklinikum. Die Räume sind lichtdurchflutet, bieten eine tolle Aussicht auf Nürnberg und strahlen noch das Flair eines Erstbezugs aus.

Die Etage für seelisch kranke Senioren ist so strukturiert, dass sie zunächst an ein modernes Altenheim erinnert. Ein einseh-bares Büro für die Pflegekräfte, eine Küche zum gemeinsamen Kochen und verschiede-ne Zimmer für Gymnastik, Gesprächskreise oder zum Ausruhen gehören zu diesem Bereich. Allerdings ziehen die maximal 18

aus. Das Team an Betreuungspersonen ist überschaubar, somit stehen verlässliche Bezugspersonen zur Verfügung. Zudem stabilisiert ein stark strukturierter Tagesab-lauf die Kranken. Das gemeinsame Kochen, die Stunden in einem modern ausgestatte-ten Musiktherapie-Raum oder Ergotherapie stärken das Vertrauen der Kranken in die eigenen Fähigkeiten.

Der Großteil der Patienten wird von nie-dergelassenen Ärzten eingewiesen. Manche kommen auch von anderen Abteilungen des

Neue Heimat für die AltersmedizinGerontopsychiatrische Tagesklinik ist ins Dr. h.c. Theo-Schöller-Haus umgezogen

Mehr als ein Jahrhundert Nürnberger Krankenhausgeschichte: Haus 1 aus dem Jahr 1897 spiegelt sich im neuen Dr. h.c. theo-Schöller-Haus, das die tagesklinik für seelische Gesundheit von Oberarzt Reinhold Waimer beherbergt.

Ein großer tagungsraum steht für Konferenzen bereit.

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Klinikums hierher. Häufig haben sie eine längere Leidensphase hinter sich und sind seit langem in ambulanter Behandlung. Bei einer zentralen Anlaufstelle werden sie aufgenommen und die für sie passenden Behandlungsangebote ermittelt.

Mit dem Umzug ins Dr. h.c. Theo-Schöl-ler-Haus reagiert die Leitung des Klinikums auf den demografischen Wandel. Bei der Einweihung sagte die Witwe des berühmten Speiseeis-Unternehmers, Friedl Schöller: »Älteren oder hilfsbedürftigen Menschen in dunklen Tagen beizustehen, sie spüren zu lassen, dass sie nicht allein oder ausgegrenzt sind – das wollten wir mit unseren finanzi-ellen Möglichkeiten nach Kräften unterstüt-zen. Es war der Wunsch und Lebenstraum meines Mannes, dass dies auch über seinen Tod hinaus so bleibt.«

Angst- und Gedächtnisstörungen nehmen zu

Bundesweit existieren etwa 60 vergleichbare Kliniken – und der Bedarf wächst. Denn die Zahl der Menschen mit Angst- und Ge-dächtnisstörungen sowie mit Depressionen vergrößert sich ständig. Derzeit geht man in ganz Deutschland von etwa einer Million Betroffenen aus. Da gleichzeitig die Lebens-erwartung steigt, ist eine gerontopsychiatri-sche Behandlung auch jenseits des Renten-eintrittsalters wirkungsvoll und notwendig, erklärt Waimer. Im neuen Haus 10 des Nordklinikums wurden mit dem Zentrum für Altersmedizin, der Akutgeriatrie und der Palliativstation weitere medizinische Angebote gebündelt, die sich überwiegend an ältere Menschen wenden. Somit bedeutet der markante Neubau für Patienten und Angehörige eine deutliche Verbesserung der Versorgung.

Obwohl die Klinik für seelische Gesund-heit erst vor wenigen Wochen umgezogen ist und noch manches fehlt, etwa zur Er-leichterung der Orientierung, wirkt der lei-tende Arzt Waimer schon wie ein routinier-ter Hausherr. Stolz zeigt er das großzügige Raumangebot. Schließlich soll die Klinik mit dem rasch steigenden Bedarf Schritt halten. Neue Angebote werden entstehen. Der Oberarzt denkt beispielsweise an die Arbeit mit Angehörigen seiner Patienten. Sie sollen ebenfalls von der hohen Aufenthaltsqualität in »der schönsten Gerontopsychiatrischen Tagesklinik Deutschlands« (O-Ton Waimer) profitieren.

Petra Nossek-BockFotos: Michael Matejka

Benefiz-Konzert mit den Nürnberger Symphonikern

Sie sind Musikliebhaber und Meister auf dem Gebiet der klassischen Musik: Am 27. Sep-tember treffen der Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker

Alexander Shelley und der englische Klaviervirtuose Michael Roll aufeinan-der. Die beiden Künstler sind mit von der Partie beim Benefizkonzert, das die HypoVereinsbank zugunsten des Maga-zins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg ausrichtet. Die HypoVereins-bank ist seit dem Jahr 2000 Sponsor des Magazins sechs+sechzig und veranstaltet bereits zum dritten Mal das Benefiz-konzert im Musiksaal der Nürnberger Symphoniker.

Eingestimmt werden die Konzertbesu-cher mit der Little Suite Nr. 1 op. 80 von Malcolm Arnold. Die etwa 15-minütige Ouvertüre ist, ähnlich einer Fanfare, von Bläsern dominiert und von mitreißendem Schwung.

Dann erwartet das Publikum eine Be-gegnung der Generationen. Chefdirigent Alexander Shelley, Jahrgang 1979, wird gemeinsam mit den Nürnberger Sympho-nikern eines der bekanntesten Werke von Ludwig van Beethoven darbieten: das Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58. Dieses Stück spielt Beethoven-Spezialist Michael Roll, Jahrgang 1946, als Gaststar. Roll gehört zu Großbritanniens hervorragend-sten Pianisten. Bereits in jungen Jahren machte der Sohn aus Wien stammender Eltern auf sich aufmerksam, als er einen internationalen Wettbewerb in Leeds gewann. Seitdem tritt er mit den großen Orchestern in der ganzen Welt auf: Roll debütierte mit dem Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Colin Davis in den USA. Konzertreisen führten ihn nach Asien und häufig in

die Metropolen Europas. Auch mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Howard Shelley, dem Vater von Alexander Shelley, spielte er bereits Beethoven-Konzerte.

Im zweiten Teil des Benefizkonzerts dürfen sich die Besucher auf Johannes Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 freuen. Das Stück zählt zu den großen Entwürfen der symphonischen Roman-tik. Auch wenn es der Komponist selbst immer als eine melancholische Sympho-nie bezeichnet hat, ist das in Österreich entstandene Opus heiter wie eine Wande-rung im Spätsommer.

Petra Nossek-Bock

Ein musikalisches Schmankerl

Hier gibt es EintrittskartenDie Preise für das Konzert am 27. Sep-tember um 19.30 Uhr im Musiksaal der Nürnberger Symphoniker, Bayernstraße 100 in Nürnberg, bleiben unverändert zum Vorjahr bei 19 Euro. Schüler und Studenten sowie Menschen mit Behinde-rung zahlen einen ermäßigten Preis von 12 Euro. Der Vorverkauf beginnt am 10. Juni. Kar-ten gibt es bei der Geschäftsstelle der Le-benshilfe Nürnberg, Frau Oppel, Fürther Straße 212, Tel. 0911/58793-533, sowie in den drei Filialen der Hypo-Vereinsbank Nürnberg: Lorenzer Platz 21, Tel. 0911 / 21 64-12 19, Sulzbacher Straße, Tel. 0911 / 58 68 72-18,Glogauer Straße, Tel. 0911 / 980 88-52. Restkarten gibt es an der Abendkasse etwa eine Stunde vor Konzertbeginn. Es besteht freie Platzwahl.

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Alexander Shelley, Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker

Michael Roll, Klaviervirtuose aus England.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201310 I N N E N A N S I C H t E N

die Folge sein. Darf ich das überhaupt den-ken? Werde ich in diesem Moment nicht völlig unmoralisch? Wünsche ich einem Menschen den Tod, den ich eigentlich lie-be, lieben sollte? Für den ich verantwort-lich bin? Schuldgefühle steigen auf. Wie damit umgehen?

»Man darf das denken«, sagt Stefan Meyer, Einsatzleiter beim Hospiz-Team Nürnberg e.V. an der Deutschherrnstraße. Er ist Krankenpfleger und Diakon. Seit zwei Jahren arbeitet er professionell in der Einrichtung, die sich die Würde des Ster-bens zur Aufgabe macht. »Man sollte nur darüber reden. Das kann schon viel helfen. Wir sind auch dazu da, dass Menschen mit solchen Nöten sich nicht allein fühlen.«

Wieder durchatmen

Meyer weist darauf hin, dass nahezu in jeder Pflegesituation Gefühle von Überfor-derung auftreten. »Das geht den haupt-beruflichen Pflegern nicht anders.« Das Hospiz-Team kann dann erst einmal für Entlastung sorgen. Man kümmert sich viel-leicht um einen Platz in der Kurzzeitpflege,

Plötzlich war ich in einem Gewis-senkonflikt. Am Abend, bevor mein Vater starb, hatten wir ihn besucht. Es war ersichtlich, dass es zu Ende ging. An dem Tag, an

dem mein Vater starb, hatte ich keinen Be-such geplant. Ich hatte einen beruflichen Termin. Der Termin war einzuhalten. Aber der Tod kam in die Familie. Was tun?

Um wie viel bedrückender als dieses Dilemma des Autors muss die Lage von Martina Rosenberg gewesen sein? Sie beschreibt ihre Gefühle in ihrem Buch »Mutter, wann stirbst du endlich?« (siehe die Rezension von Brigitte Lemberger). Jahrelang hatte sie die Eltern gepflegt. Auf einmal stieß sie an ihre Grenzen. Und da kamen diese ungeheuerlichen Gedanken: Warum seid ihr immer noch da? Wie lange wollt ihr meine Kräfte noch verschlingen? Wie lange muss ich meine Freiheit für euch opfern? Wann sterbt ihr endlich?!

Es ist ganz selbstverständlich, dass solche Ideen in Menschen aufblitzen kön-nen, die Angehörige über lange Zeiträume betreuen. Trotzdem dürfte ein Erschrecken

damit einer, der häuslich pflegt, wieder einmal zum Durchatmen kommt und sich auf sich selbst besinnen kann. Denn wer sich anderen zuwenden will, darf sich selbst nicht verlieren.

»Wenn aggressive oder negative Gefühle auftreten, sollte man über die familiäre Situation sprechen: über den Zustand der Beziehungen zwischen Pflegenden und Gepflegten.« Stefan Meyer erzählt die Geschichte einer Frau, die ihrem pflege-bedürftigen Ehemann, der nicht mehr schlucken konnte, hin und wieder seine Lieblingsgerichte vorsetzte. Er hatte sie oft betrogen. So eifrig sie sich um ihn kümmerte, so nahm sie doch mit dieser Handlung späte Rache.

Doch es geht ja um die Herausforde-rungen, vor die wir im Umkreis des Todes gestellt werden und vor denen sich immer mehr Menschen einfach wegducken. Meyer nennt die Zahl von 15 bis 20 Prozent jener, die sich auch um nächste Verwandte im Heim oder im Krankenhaus einfach nicht mehr kümmern. Das Leid ausblenden, den Tod ausblenden, das ist eine verbreitete gesellschaftliche Realität in Deutschland. Ihr stehen die anderen gegenüber, die in ihrem Engagement über sich hinauswach-sen und ungeahnte Kräfte mobilisieren.

Sie geraten unweigerlich in Entschei-dungssituationen und ethische Zwick-mühlen. Da gibt es den Moment, in dem entschieden werden muss, Apparatethe-rapie fortzusetzen oder abzubrechen. Das ist eine Entscheidung über Leben und Tod. Und die Patientenverfügung ist dafür eigentlich unerlässlich, aber sehr oft nicht vorhanden. Dann kommt der Satz: »Mutter hätte das nicht gewollt.« Und da stoßen wir wieder auf das oben beschriebene Dilemma: Sind womöglich wir es, die das nicht wollen?

Der Tod kann Befreiung sein – für den Sterbenden, aber auch für den, der das Sterben begleitet. Denn wer sich auf Pflege einlässt, um einem anderen die Freiheit des Sterbens zu erleichtern, schränkt seine eigene Freiheit ein. Wenn das Sterben dann lange dauert, kann es zu den Über-sprungsgedanken mit dem unmoralischen Todeswunsch kommen.

»Manchmal werden Pflegende aggressiv gegen ihre Schutzbefohlenen«, berichtet Stefan Meyer. »Solange das verbal bleibt, kann es angehen. Man sollte nur den Kranken erklären, dass nicht sie der Grund der Aggression sind, sondern dass es die

Darf man den Tod herbeisehnen?Pflegende Angehörige geraten oft unvorbereitet in ein moralisches Dilemma

Viele Menschen möchten friedlich einschlafen, doch oft ist der Sterbeprozess langwierig und belastet die Angehörigen stark.

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 I N N E N A N S I C H t E N 11

Ein unerträglicher GedankeMutiges Buch von Martina Rosenberg rührt an ein Tabu

Situation ist. Ich erlebe viel Verständnis bei den Kranken. Sie denken mit. Auch sie haben oft Schuldgefühle.«

»Mutter, wann stirbst du endlich« – in so einem Gedanken drückt sich fast immer Verzweiflung aus. Man wünscht nieman-dem den Tod, man wünscht sich selbst wieder Autonomie. Die Verzweiflung ist bei vielen auch deshalb so groß, weil man heute den Tod als Feind betrachtet. Die Medizin verspricht uns fast täglich, er sei zu besiegen. Aber er gewinnt immer.

Wenn die Erschöpfung kommt, hilft es nicht viel, daran zu denken, dass man ei-nen Menschen zu dem Gefährten begleitet, der seit der Geburt den Weg mit ihm teilt. Die unmoralischen Ideen steigen trotzdem auf. Man muss sie zulassen. Man muss darüber sprechen. Und man muss notfalls Entscheidungen treffen, die einen selbst nicht auslöschen. Wir werden hin- und hergerissen sein. Das gehört zum Leben – auch in seinem Ausklang.

Herbert Heinzelmann

Haus zu bauen und dort zu leben, ein paar Straßen entfernt von den Eltern.

Nun sind es Besuche, die absolviert wer-den; es gilt, das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen mit der Formel, dass auch Kinder einen Anspruch auf das eigene Leben haben. In den letzten Tagen und Stunden der Mutter ist Martina bei ihr, sieht ihre Mühsal und hält ihre Hand. Der Vater stirbt einige Monate nach seiner Frau.

Martina Rosenberg beschreibt den Prozess der Erkrankung, des Leidens und Verfalls ihrer Eltern ohne falschen Ton. Sie macht auch deutlich, wie sehr sich aufgrund

der Vielfach-Belastung das Leben in ihrer eigenen kleinen Familie kompliziert. Wie sie selbst an den Rand der Erschöpfung gelangt, mit Schlafstörungen, Tinnitus und Reizbarkeit kämpft und nur

den einen Wunsch hat: dass dieses Elend bald ein Ende fände. So deutlich wie diese Autorin hat selten eine Tochter, ein Sohn den Mut besessen, offen zu diesem Satz zu stehen: »Mutter, wann stirbst du endlich.«

Das Buch ist flüssig geschrieben, schnell zu lesen und lässt einen lange nicht los. Erschreckend in seiner Aufrichtigkeit, kon-frontiert es den Leser mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken – vor allem wohl, wenn man selbst in ähnlicher Situation war oder ist. Vielleicht ist das Wichtigste an die-sem Buch die Debatte, die es auslösen kann.

Brigitte Lemberger

Martina Rosenberg, »Mutter, wann stirbst du endlich. Wenn die Pflege der kranken Eltern zur Zerreißprobe wird«, Blanvalet Verlag 2013, 19,99 Euro.

Mutter, wann stirbst du endlich« – was für ein Buchtitel, was für eine Provokation! Darf man das denken – dem engsten Familienangehörigen den bal-

digen Tod wünschen, ja, dies sogar ausspre-chen? Auch wenn die Belastung durch die Pflege fast unerträglich zu werden droht? Was muss man hinnehmen als Tochter oder Sohn, wie weit reicht die Liebe, wie weit die Pflicht?

Die Journalistin Martina Rosenberg, Jahr-gang 1963, ist mit ihrem schonungslosen Bericht über die letzten Jahre ihrer Eltern ein Wagnis eingegangen. Ohne Beschönigung beschreibt sie den Verfall ihrer Mutter, die in den Jahren 2003, 2004 (ganz genau ist der Beginn nicht auszuma-chen) an Demenz erkrankt und in der Folgezeit alles verliert, was einmal ihre Persönlichkeit ausmachte. Sie, zuvor eine liebevolle, lebensfrohe Ehefrau und Mutter von drei Kindern, kann ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Nach und nach gehen ihr nicht nur die geistigen, sondern auch die körperlichen Fähigkeiten verlo-ren. Nach einem Sturz, dem später weitere folgen, ist sie an den Rollstuhl gefesselt, in dem sie fortan ihre Tage durchleidet. Ihr Ehemann, ehemaliger Schulrektor, reagiert ungeduldig und oft unvernünftig auf den Zustand seiner Frau. Nach einem Schlag-anfall ist er selbst behindert: Sprach-, Hör- und Sehvermögen sind beeinträchtigt. Dass sich die Aufmerksamkeit seiner Umgebung verstärkt seiner Frau zuwendet, verkraf-tet er kaum und wird zunehmend schwer erträglich.

Die Situation spitzt sich zu, vor allem für die berufstätige Tochter Martina, die mit Mann, Kind und Hund im elterlichen Haus wohnt und somit verantwortlich für Erste Hilfe oder Transportdienste wird. Dank der finanziellen Ausstattung des alten Paares ist es immerhin möglich, neben dem Ambu-lanten Pflegedienst zusätzlich eine, später zwei Pflegerinnen einzustellen, die sich um die Kranke und ihren gesundheitlich angeschlagenen Partner kümmern. Den-noch ist die junge Familie im Obergeschoss pausenlos gefragt. Am schwersten wiegt die psychische Last: den Verfall der geliebten Mutter mitanzusehen und den bewunderten Vater als nörglerischen, schwierigen alten Mann zu erleben. Schließlich zieht Tochter Martina die Reißleine und beschließt mit Zustimmung ihres Mannes, ein eigenes

Am schwersten wiegt die psychische Last

Pflegende Angehörige finden hier kompeten-ten Rat für eine Sterbebegleitung:

Hospiz-Team-Nürnberg e. V.Deutschhernstraße 15-1990429 NürnbergTelefon: 0911 287 73 49www.hospiz-team.de

Hospiz Haus Xenia (Stationäres Hospiz)Thumenberger Weg 9690491 NürnbergTelefon: 0911 959 80 50www.caritas-nuernberg.de

Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungs-dienst des Diakoniezentrums Nürnberg-Mögeldorf (Ambulantes Hospiz)Ziegenstraße 3090482 NürnbergTelefon: 0911 70 41 65 60www.diakonie-moegeldorf.de

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201312 M A G A Z I N

CCN 50 plusDer Nürnberger Computerclub für Senioren »CCN 50 plus« hat einen neuen Vorstand: Bei einer Mitgliederversammlung wurde jüngst Günther Ströber (li.) für zwei Jahre zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Zuvor war er Leiter der CCN-Geschäftsstel-le. In ihren Ämtern bestätigt wurden Gisela Hommel als zweite Vorsitzende und Schatz-meister Rudi Biewald (re.). Der bisherige Vorsitzende Lothar Wittmann (2 v. re.) hatte sein Amt nach zwölf Jahren abgegeben. Er wurde jetzt zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der seit dem Jahr 2000 bestehende Verein hat seinen Sitz in der Spitalgasse 22 und zählt rund 1.750 Mitglieder. Damit gehört er zu den größten Computerclubs für Ältere in Deutschland.

Korrektur: Förderprogramm »Altersgerecht umbauen« läuft weiterIn die letzte Ausgabe unseres Magazins (Nummer 1/2013) hatte sich ein Fehler eingeschlichen: Im Interview mit der Ar-chitektin Agathe Kopp-Büeler aus Wil-hermsdorf (Landkreis Fürth) heißt es, die Bundesregierung habe das Förderprogramm »Altersgerecht umbauen« der Kreditanstalt für Wiederaufbau auslaufen lassen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das Programm läuft weiter. Es dient der zinsgünstigen Finanzie-rung von Maßnahmen zum Barriereabbau. So soll es älteren Menschen einen langen Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglichen und kommt behinderten oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Eigentü-mern und Mietern zugute. Gefördert werden können unter anderem ein barrierefreier Zugang, Aufzüge und Treppenlifte oder bodengleiche Duschen, aber auch Hilfen zur besseren Orientierung und vieles mehr. Die Förderung ist gänzlich unabhängig vom Lebensalter. Nähere Informationen finden sich im Internet unter www.kfw.de/159; Auskünfte erteilt auch Agathe Kopp-Büeler, Sachverständige für Barrierefreies Planen und Bauen (HTWG), Ansbacher Straße 21, 91452 Wilhermsdorf, Telefon 09102 / 993 98 85.

Noch Paten gesuchtDie Freiwilligenagentur Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) aus Nürnberg sucht noch Familienpaten. Darunter werden Ehrenamt-liche verstanden, die Familien über begrenzte Zeiträume bei der Bewältigung ihres Alltags helfen. Die Paten werden dafür vom ZAB eigens geschult. Zu den Aufgaben gehören Haushaltsunterstützung, Hilfen bei Haus-aufgaben, Begleitung bei Arztbesuchen und Kinderbetreuung. Wer Familienpate werden will, kann sich bei Andrea Konopka oder Britta Pülschen vom ZAB informieren, Telefon 0911 / 92 97 17-12.

Thementage mit Film und FutterIn der Programmreihe »FilmCafé« der Awo-thek Nürnberg werden seit kurzem wieder jeden letzten Samstag im Monat spezielle Thementage veranstaltet. Die Veranstaltungsreihe, die sich vorwiegend an Seniorinnen und Senioren richtet, ist aber auch für Interessierte aus anderen Alters-gruppen offen. Beim »FilmCafé« orientie-ren sich jeweils Raumgestaltung, Imbiss, Programm und der abschließende Film an einem Tagesthema. Im letzten Jahr war das Projekt ausgelaufen, jetzt wird es mit neuem ehrenamtlichem Team und Unterstützung durch die durch die GlücksSpirale wieder-belebt. Am 27. Juli wird es im FilmCafé um Wahnsinn und Verrückte gehen, am 28. Sep-tember um die Weltreligionen und das Alter, am 26. Oktober um die Künstler-Metropole Paris. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und finden in der Karl-Bröger-Straße 9 in Nürnberg statt. Weitere Informationen über Klaus Winkler von der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg, Telefon 0911/45 06 01 69 oder per E-Mail an [email protected]

Medikamente auf dem PrüfstandEinen kostenfreien Arzneimittel-Check bietet die AOK noch bis Ende Juni all ihren Versicherten an. In über 300 mittelfränki-schen Apotheken wird der Arzneimittelmix der Kunden analysiert. »Wir beraten zu möglichen Wechselwirkungen und erklären, was man sonst noch bei der Einnahme der Arzneien beachten sollte«, verspricht der Nürnberger Apotheker Christoph Steiger von der Medicon-Apotheke. Es werden so-wohl auf Rezept verordnete als auch freiver-käufliche Medikamente geprüft. Die Aktion wird bereits zum vierten Mal durchgeführt. Im Vorjahr stellten die Apotheker bei jedem zweiten der 1.605 Teilnehmer eine proble-matisch Medikamentation fest. Am häufigs-ten wurden Wechselwirkungen (76 Prozent) festgestellt. Fast jeder Zehnte war überver-sorgt. Die an der Aufklärungskampagne beteiligten Apotheken sind durch ein Plakat am Eingang erkennbar. Eine Aufstellung findet sich unter www.aok-mittelfranken.de

Meistgeklickt

Lebhafte Resonanz

Im Internet gibt es auf der Seite www.magazin66.de einiges zu entde-cken. Die täglich aktualisierte Homepage unseres Vereins bietet neben den früheren Magazin-Ausgaben zum Blättern auch die Möglichkeit, direkt seine Meinung zu einem Artikel kundzutun. Mehr als 1000 Kommentare zeigen, dass unsere Leser im Internet aktiv auf die Informationen reagieren.Im Frühjahr wurden folgende Artikel am meisten geklickt, wobei es sich nur um eine kleine Auswahl handelt.

• Müssen Enkel für Pflegekosten aufkom-men?

• Blog Alter ego: E-Books schon wieder out?

• Enkelblog: Vollmachten für Reisen mit den Enkelkindern

• Blog Global Oldie: Wozu ist ein Groß-vater evolutionsbiologisch eigentlich gut?

• Blog Starthilfe 50: Passwörter, was ist die beste Strategie?

• Blog Alter ego: Freiwillig ins Alten-heim?

• Blog Global Oldie: Japanische Hotel-zimmer als Abenteuerspielplatz für Senioren

• Augsburger Puppenkiste für 35 plus• Parinas Blick auf die Welt: Frei sein –

high sein – über 60 sein• Enkelblog: Opa will nicht hören• Parinas Blick auf die Welt: Opa hat eine

Freundin

Regelmäßig äußern sich unsere Autoren in den Blogs zu spannenden Themen und aktuellen Entwicklungen. Besuchen Sie Enkel-Bloggerin Ingrid Mielenz, unseren weltgewandten Global Oldie Matthias Fargel, das kritische Alter ego von Petra Nossek-Bock und die beiden Compu-ter Experten Andreas Dautermann und Kristofer Braun und ihre Starthilfe 50 auf www.magazin66.de

und das europäische. Tief verschleierte Frauen im Stadtteil Fatih, Jugendliche mit Walkman und westlicher Markenkleidung auf der anderen Seite, das sind die offen-kundigen Gegensätze. Was beide Gruppen vereint, ist der immense Reichtum an alter Kunst und Kultur, an historischen Bauten. Prachtvolle Moscheen und Paläste spiegeln die einstige Macht ihrer zahlreichen Herr-scher wider.

4000 Geschäfte warten auf Kunden

So stehen auch die im 17. Jahrhundert erbaute Blaue Moschee und die Hagia So-phia, die Kirche der »Göttlichen Weisheit«, auf dem Ausflugsprogramm. Das Staunen ist programmiert, wenn die Besucher in den Großen Basar eintreten. Auf 200.000 Quadratmetern warten dort 4000 Geschäfte auf Kundschaft, die reichlich strömt. Wie eine »Stadt in der Stadt« verfügt der Große Basar unter steinernen Arkaden und hohen Gewölben über Kaffee- und Teehäuser, Teppichhändler, Schmuckverkäufer und eine eigene Polizeistation.

Weitere Schau-Plätze im wahrsten Wort-sinn sind das Hippodrom, in dem sportliche Spiele und gesellschaftliches Treiben stattge-funden haben, und der Topkapi-Palast, die ehemalige osmanische Sultanresidenz. Wer noch Lust hat, kann an einer Schifffahrt auf dem Bosporus bis zur Mündung des Schwar-zen Meeres teilnehmen. Es bleibt genügend Zeit für Erkundungen auf eigene Faust oder Einkaufstouren durch die Stadt.

Elke Graßer-Reitzner

Istanbul, die Stadt zwischen Orient und Okzident, ist im November 2013 das Ziel der sechs+sechzig-Jubiläumsreise. Schon seit einem Jahrzehnt führt das Magazin erfolgreich Leserreisen durch,

stets mit dem Ziel, Menschen in einer über-schaubaren Gruppe interessante Städte und Urlaubsregionen zu präsentieren und dabei die Gemeinschaft zu stärken. Unverwechsel-bares Kennzeichen der sechs+sechzig-An-gebote ist die persönliche Betreuung durch eine Begleitperson, die – unabhängig von den jeweiligen Reiseleitern vor Ort – sich von Anfang bis zum Ende der Reise um die Teilnehmer kümmert. Auch Einzelreisende finden so rasch Anschluss. Andalusien, die Halbinsel Krim, Masuren oder die Ukraine: Die Teilnehmer haben in der vergangenen Dekade spannende und ungewöhnliche De-stinationen angesteuert, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Schillernde Metropole

Als Dankeschön für das Vertrauen, das die Leser bislang in sechs+sechzig gesetzt haben, bieten wir im Herbst eine fünftägi-ge Flugreise in die einzige Stadt der Welt an, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Istanbul mit inzwischen 13,5 Millionen Einwohnern hat sich sowohl ins europäische Thrakien als auch ins asiatische Anatolien ausgebreitet. Kaum eine Metropole ist so schillernd wie sie, die sich beidseits des Bosporus‘ erstreckt, der Meerenge zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Byzanz, Konstantinopel, Ost-Rom – allein schon verschiedenen Namen der Stadt zeugen von der wechselvollen Geschichte. Auch heute hat Istanbul zwei Gesichter, das islamische

Auf ein Glas Tee an den BosporusIstanbul ist das Ziel der Jubiläumsreise des Magazins sechs+sechzig

Flugreise von Nürnberg nach Istanbul vom 10. bis 14. November 2013.Im Reisepreis von 639.- Euro pro Person (Einzelzimmerzuschlag: 129.- Euro) sind folgende Leistungen enthalten:

• Flug Nürnberg-Istanbul und zurück mit Turkish Airlines

• 4 Übernachtungen im zentral gelegenen 4-Sterne-Hotel

• 4 mal Frühstücksbuffet• Begrüßungs-Cocktail am Tag der Ankunft mit

Informationen zu Land und Leuten• Halbtagesausflug Topkapi-Palast inklusive Harem

und Hippodrom • Halbtagesausflug Blaue Moschee und Hagia

Sophia• Halbtagesausflug Großer Basar• Durchgängige Betreuungsperson ab/bis Nürnberg• Örtliche deutsch sprechende Reiseleitung• Alle notwendigen Bustransfers im Zielgebiet• Reiseführer pro gebuchtem Zimmer• Reisepreis-Sicherungsschein• 2 Kofferanhänger pro Teilnehmer• Alle anfallenden Flug- und Sicherheitsgebühren• Alle anfallenden Eintrittsgelder• Kleine Überraschung

Nicht im Reisepreis enthalten:4 mal Abendessen im Hotel: 89,- €Fahrt auf dem Bosporus: 39,- €

Weitere Informationen und Buchung bei:Waltraud BenaburgerFirma ReiseGlück Buchungshotline: 0911 / 63 92 28 Tilsiter Str. 6 c 90453 Nürnberg Fax: 0911 / 63 92 24E-Mail: [email protected]

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Zwei von vielen interessanten Stationen auf der Leserreise nach Istanbul: die Kirche der »Göttlichen Weisheit«, die Hagia Sofia, und der Große Basar.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 L E S E R R E I S E 13

Noch Plätze frei für Benelux-Reise

Vom 3.–10. September 2013 lädt das Magazin sechs+sechzig zu einer Rundrei-se durch die Beneluxstaaten ein. Brügge, Amsterdam, Luxemburg und die Käse-stadt Edam sind Ziele. Im Reisepreis von 1.099.- € sind Busfahrt, Unterkunft und Halbpension enthalten.Weitere Informationen und Buchung bei:Firma ReiseGlück Buchungshotline: 0911 / 63 92 28 Fax: 0911 / 63 92 24E-Mail: [email protected]

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rumente aus, um herauszufinden, welches ihn auch emotional am meisten anspricht: »Oboe, Schlagzeug, Gitarre, Trompete und Violine«, zählt er auf. Bei Violine lacht Kilian etwas verlegen. Dieses Instrument war nicht einmal in die engere Wahl gekommen. Schließlich war es die golden leuchtende Posaune, die Kilians Sympathie gewann. Und der Großvater hat bestimmt den Enkel in der Musikschule angemeldet?! Beide lachen. Wolfgang Walk stellt sofort richtig: »Es war gerade anders-herum. Kilian hat mich gewissermaßen klammheimlich für das Posaunespielen bei seinem Lehrer ins Gespräch gebracht.« Er habe halt, meint der Enkel, seinem Mu-siklehrer vom Opa erzählt, dass er Klavier spiele, auch Akkordeon und sogar Ukulele, und da könne er doch auch noch Posaune probieren. Der gutmütige Opa ließ sich dar-auf ein und ist vor eineinhalb Jahren in der

Würde Hugo Wolf noch leben – der 1903 verstorbene Komponist müsste unbedingt einmal in der Hausnummer 25 auf der nach ihm benann-

ten Straße im Nürnberger Ortsteil Katzwang vorbeischauen. Er könnte dann vor dem Klingeln noch eine Weile im Vorgarten des Einfamilienhauses den Tönen nachlauschen, die da hinter den Fenstern erklingen. Innen müsste er dann die Treppe emporsteigen in das große helle Dachzimmer. Zu se-hen bekäme er dort einen gut erhaltenen Senior von 76 Jahren und einen ernsthaften Knaben von 11 Jahren im gemeinsamen Posaunen-Duett – nämlich Wolfgang Walk und seinen Enkelsohn Kilian.

Seit fast vier Jahren spielt Kilian in der Bläserklasse der Steiner Musikschule. Zuvor stieg er in einer Testphase ins »Instrumen-ten-Karussell« und probierte mehrere Inst-

Steiner Musikschule bei den »Spätzündern« gelandet, um einmal in der Woche dem messingglänzenden Blechblasinstrument runde und kraftvolle Töne zu entlocken. Positiver Nebeneffekt des Spieles ist die Stärkung der Konzentrationsfähigkeit und der Lunge.

Mutter bremst ihren Sohn manchmal

Einmal in der Woche ist Kilian, der das Musische Gymnasium in Schwabach be-sucht, bei den Großeltern. Dass er in der Steiner Musikschule spielt und dort unter-richtet wird, kommt ihm im Gymnasium zupass. Anstatt einer dritten Fremdsprache kann man an der Schule nämlich auch ein Instrument wählen. Die Frage erübrigt sich, für welches Instrument sich Kilian ent-schied.

Trotz seiner Liebe zur Musik hat Kilian durchaus noch Zeit für seine Hobbies wie

Hier gibt der Enkel den Takt vorKilian Walk teilt mit seinem Opa die Liebe zur Posaune

Kilian und sein Opa Wolfgang Walk (rechts) haben von Klassik bis zu Gassenhauern alles drauf.

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dem Handballspielen in der E-Jugend des TV 03 Eibach. Hier, in diesem Nürnberger Stadtteil, ist er auch zu Hause, in einem doch ziemlich dünnwandigen Reihen-haus. Und Mutter Heike muss ihren Sohn manches Mal ausbremsen, wenn er sich in dämmriger Morgenstunde vor der Schule noch schnell die Posaune schnappt, um ihr ein paar Töne zu entlo-cken oder der Mutter noch ganz schnell etwas vorzuposaunen. »Doch wir haben verständnisvolle, wahrscheinlich auch musikbegeisterte Nachbarn«, versichert die 45-Jährige.

Liebevoller ton

Etwas Besonderes ist es indes immer wieder, wenn Opa und Enkel gemein-sam musizieren. Das Repertoire ist breit gefächert. Da erklingen klassische Weisen wie »L’Arlésienne« von Georges Bizet, aber auch Gassenhauer aus Musicals und Filmmusiken. Blasmusik hingegen, wie sie in Bierzelten rauf und runter gespielt wird, ist ihre Sache nicht. Keine Frage, dass es keineswegs die Seniorenwürde des Großvaters verletzt, wenn ihm der erfahrenere Posaunist Kilian ein paar Tipps gibt oder liebevoll auf einen Ton hinweist, der mehr auf der Moll- als auf

Die Musikschule Stein will im Herbst eine neue »Spätzünder-Gruppe« ins Lebenrufen. Interessenten können sich unter der Rufnummer 0911 / 689 54-0 oder unter [email protected] melden.

I N F O R M AT I O N

Innenansichten

Ausflug mit dem Rollator

Du bist auch da? Wenn ich das gewusst hätte, dann hätten wir ja miteinander fahren können!« Nein, das spielt sich

nicht irgendwo in der Ferne ab, sondern mitten in Erlangen. Zwei Damen sind mit ihrem Rollator aus dem Seniorenheim an der Gebbertstraße gekommen und treffen sich gleich nebenan im Getränkemarkt »Mesche-de«. Denn hier gibt es etwas, was sie im Heim nicht haben: ein bisschen Freiheit.

Solche kleinen gemeinsamen Ausflü-ge werden umso wertvoller, je mehr die Mobilität im Alter eingeschränkt ist: kleine Fluchten aus dem Heim-Alltag, dorthin, wo man andere Menschen trifft – eben nicht nur die Mitbewohner. Und wenn die kleinen Aus-flüge nur in den Getränkemarkt führen oder, ein kleines Stück weiter, zur nächsten Beck-Filiale – sie bedeuten für die alten Menschen Freiheit und Selbstbestimmung.

Die Bäckerei ist für die Heimbewohner an der Gebbertstraße ebenfalls relativ gefahrlos zu erreichen, und dort gibt es immer Kaffee und Kuchen, kleine Annehmlichkeiten, die den Tag versüßen. Im Heim hat man dafür Verständnis: »Kaffee und Kuchen bieten wir nur zwei Mal in der Woche an, und eine Ca-feteria haben wir auch nicht«, sagt eine Pfle-gerin. Es sei aber nicht allein pure Not, die Senioren dazu verführe, ins Café zu gehen: »Sie schätzen einfach die Atmosphäre dort, das Zusammensein mit anderen Gästen, die aus Büros und Betrieben der Nachbarschaft kommen.«

Das Café ist noch nicht das Ende der Rol-lator-Fahrgemeinschaften: Wer im betreuten Wohnen des Heims lebt und sich noch selbst versorgt, unternimmt ebenfalls – allein oder gemeinsam – Einkaufs-Touren zum nahege-legenen Aldi-Markt. Der Weg dorthin führt allerdings über eine stark befahrene Straße. »Da ist es besser, wenn wir gemeinsam hin-rollen«, meint eine Seniorin.

Der Getränke-Markt gleich nebenan erfüllt für alle Bewohner des Seniorenheims eine wichtige Funktion: Sie bleiben mobil, erhalten sich durch ihre Einkäufe soziale Kontakte und eine gewisse Eigenständigkeit. Hier dürfen sie auch Alkohol und Zigaretten kaufen, die im Heim – mit Ausnahme eines kleinen Bier-Angebots – nicht angeboten werden. »Die Raucher bekommen dort schon ihre Ware«, meint eine Bewohnerin, aller-dings mit kritischem Unterton: Sie selbst hat dem blauen Dunst längst abgeschworen.

Was den Alkohol-Konsum angeht, kann der Mitarbeiter des Getränkemarkts beruhi-gen: »Die Senioren kaufen mal ein oder zwei Bier oder einen Piccolo oder den kleinen Hugo.« Immer in geringen Mengen, und dagegen könne man ja wohl nichts haben. »Harte Getränke wie Wodka oder so sind nie darunter.«

Herbert Fuehr

der Dur-Linie gelandet ist. Mit Vergnügen verfolgen Kilians Mutter und Oma Ellen das generationenübergreifende Musizie-ren der beiden.

Kilians Mutter Heike ist, wenn man so will, das zweite Opfer ihres Sohnes. Nachdem Kilian den Großvater an die Po-saune gebracht hatte, motivierte er seine Mama zum Musikunterricht, um mehr aus ihrem Gitarrenspiel zu machen. Nur seine Oma hat er noch nicht herumge-kriegt. Die sportliche 70-jährige hat sich bisher jedem Instrument verweigert. Sie lässt immerhin seit Jahren ihre Stimme im Lehrergesangverein erschallen. Kilian gibt sich damit zufrieden. Bis jetzt.

Günter DehnFoto: Michael Matejka

Fast alle großen Fernsehsender bieten mittlerweile sogenannte Mediatheken an. Als Mediatheken bezeichnet man Archive, in denen die einzelnen Sendun-gen nach der TV-Ausstrahlung zusätzlich auch im Internet bereitgestellt werden. Dort kann man die Sendungen dann meistens noch eine Woche lang kos-tenlos ansehen, manchmal sogar noch länger. Da man durch diese Technik nicht mehr darauf angewiesen ist, pünktlich zur Sendung vor dem Fernseh-gerät zu sitzen, spricht man auch vom zeitversetzten Fernsehen. Als technische Voraussetzung benötigt man lediglich einen Computer mit Internetanschluss und eine einigermaßen schnelle Inter-netverbindung. ARD: www.ardmediathek.deZDF: www.zdf.de/ZDFmediathek

Die Archive anderer Fernsehsender lassen sich leicht über eine Google-Suche ausfindig machen. Die Nutzung der von Mediatheken hat in letzter Zeit stark zugenommen, was auch mit der Verbreitung von sogenannten Tabel-PCs zu tun hat. Mit ihnen kann man auf die Mediatheken nämlich noch einfacher und schneller zugreifen. Aber ein ganz normaler Computer tut es natürlich auch.

Starthilfe50.de veröffentlicht als Koopera-tionspartner des Magazin66 regelmäßig Blogeinträge mit Tipps rund um Compu-ter und Internet auf www.magazin66.de

Außerdem werden verständliche Erklärfil-me zu genau diesen Themen angeboten. Kontakt: [email protected]

Internet-tipp von Starthilfe50.de

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201316 B U C H t I P P S

und Vergessen auf die Spur zu kommen versuchte. Ausführlich beschäftigt sich Draaisma unter anderem mit Fragen wie folgenden: Warum können wir Träume so schlecht rekonstruieren, sofern wir sie nicht schon ganz vergessen haben? Weshalb ist es kaum möglich, sich an die allerfrüheste Kindheit zu erinnern, an die Zeit also, bevor sich das bewusste Ich entwickelt hat? Wel-che Formen des Vergessens werden durch Hirnschädigungen ausgelöst? Wie versuchen Wissenschaft und Medizin, die dafür verant-wortlichen Hirnareale ausfindig zu machen? Wie zuverlässig sind unsere Erinnerungen und wie können sie durch Ereignisse oder Erkenntnisse »umgeschrieben« werden?

Mit dem »Buch des Vergessens« begibt man sich auf eine Reise durch ein rätsel-haftes Land – unser Gehirn. Es sei, schreibt Draaisma in begreiflichem Überschwang, »das Kronjuwel der Evolution, die Zitadelle des menschlichen Geistes«. Erinnern und Vergessen ist Teil seiner Fähigkeiten – davon zu lesen und darüber nachzudenken dürfte auch das Gehirn des Lesers wieder ein Stückchen weiterentwickeln.Brigitte Lemberger

Hilary Mantel, »Wölfe«, DuMont Buchverlag, Köln 2012, DuMont Taschenbuch 6193. 12 Euro.

Historie, spannend wie ein Krimi

Das Buch »Wölfe« der Engländerin Hilary Mantel wurde von Kritikern im In- und Aus-land sehr gelobt und 2009 mit dem engli-schen Booker-Preis prämiert. Im Mittelpunkt steht der Emporkömmling Thomas Cromwell (geboren um 1485), der zunächst juristischer Berater Kardinal Wolseys wird und später Lordkanzler des berühmt-berüchtigten Kö-nigs Heinrich VIII. Er ist einer der einfluss-reichsten Männer des damaligen Englands, Gegenspieler des Schriftstellers und Politikers Thomas Morus und Architekt eines ande-ren, aufgeklärteren Englands unter Königin Elisabeth I. Sein Lebensweg, mit der Tudor-Dynastie verquickt, gestaltet sich verwegen, ist voller Triumphe und Niederlagen bis zur

Douwe Draaisma: »Das Buch des Vergessens. Warum Träume so schnell verloren gehen und Erinnerungen sich ständig verändern.« Galiani-Verlag, Berlin 2012, 19,99 Euro.

Rätsel des Gehirns – warum, wie und was wir vergessen

Stellen Sie sich vor, Sie diskutieren in einer Runde ein Problem und äußern einen Vorschlag zur Lösung. Das Gespräch wird vertagt, ein neuer Termin anberaumt, alle Beteiligten treten wieder zusammen. Plötzlich hat Ihr Kollege eine glänzende Idee – nämlich Ihre. Was ist passiert? Ist Ihr Kollege ein Betrüger, der sich mit fremden Federn schmückt, oder hat er nur vergessen, dass sein Vorschlag von jemand anderem bereits geäußert wurde?

Vielleicht handelt es sich um einen Fall von »Kryptomnesie«. Bei diesem Phänomen können Erinnerungen vorübergehend aus dem Bewusstsein entschwinden und werden dann bei ihrer Rückkehr nicht als solche erkannt: Man weiß nicht mehr, dass man etwas lediglich gehört oder gelesen hat und eignet sich die fremden Gedanken als die eigenen an.

Bei »Quellenamnesie« – einer Art Un-terform der Kryptomnesie, liegt die Sache ein wenig anders. Hier kann man sich nicht mehr auf die Herkunft dessen besinnen, was man in der Erinnerung hat. Eine Sache, bei der dem Leser bestimmt aktuelle Beispiele in den Sinn kommen...

Entnommen sind diese beiden, hier natürlich verkürzt dargestellten Phänomene einer spannenden Neuerscheinung: »Das Buch des Vergessens«. Der Autor Douwe Draaisma, Professor für Psychologie an der Universität Groningen, ist für seine Leistungen auf dem Gebiet der Gedächtnis-forschung schon mehrfach ausgezeichnet worden. In seinem jüngsten Werk befasst er sich mit den Rätseln unseres Gehirns und dessen Fähigkeit, zu bewahren, zu verdrän-gen und zu vergessen. Als Medizinhistoriker greift er häufig auf Forschungsergebnisse früherer Jahrzehnte (sogar Jahrhunderte) zurück und schildert höchst lebendig, mit welchen teilweise barbarisch anmutenden Methoden man schon früh dem Denken

seiner Enthauptung im Jahre 1540. »Wölfe« ist zwar ein historisches Buch, das sich an die Fakten hält, aber auch ein moderner, überaus spannender Roman, den man am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Auch mit geringen geschichtlichen Vorkenntnis-sen kann man dem Lauf des Geschehens folgen und sich faszinieren lassen von der Schilderung einer Zeit, die unruhig war wie die unsere, voller Bosheiten, Intrigen und Brutalität. Hilary Mantel erzählt flüssig und anschaulich, der Titel ihres Buches trifft die Sachlage: Der Mensch ist des Menschen Wolf. Ein mehrseitiges Personenverzeichnis hilft dem Leser durch das voluminöse Werk, ein Stammbaum der Tudors schließt sich an. Ein Buch, das man konzentriert und gefesselt zugleich verschlingt.Brigitte Lemberger

Paul Auster, »Sunset Park«, Rowohlt Verlag, Reinbek 2012. 19,95 Euro.

Ein anderes Amerika

»Wo steht er jetzt? Mit gespreizten Beinen über der Grenze zwischen unabwendbarem Untergang und der Möglichkeit, das Leben fortzusetzen.« Vor diese Wahl gestellt sehen sich fast alle Personen in Paul Austers Buch »Sunset Park«. Ganz besonders Morris Hel-ler, Inhaber eines kleinen New Yorker Verla-ges, der vom Scheitern bedroht ist in einem Land, »dessen Bewohner Bücher hassen« – so Heller. Morris’ Leben ist eine Havarie auf ganzer Linie: als Verleger, Ehemann und Va-ter. Sein Sohn Miles, Ende zwanzig, hat sich aus eigenem Entschluss aus dem normalen, bürgerlichen Leben katapultiert und den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen. Er arbeitet als Entrümpler in Florida, wo er mit seinen Kollegen die armseligen Überreste von Familien entsorgt, die durch Enteignung ihr Haus verloren haben.

Die Handlung spielt zu Beginn der ersten Amtszeit Obamas, die Zeit der großen Finanz- und Wirtschaftskrise. Miles erhofft sich Befreiung durch das Mädchen Pilar, das klug und belesen, aber noch minderjährig

Bunter BüchersommerLesetipps für den Liegestuhl

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013

Lust auf Neues in der Küche

Wer noch nicht weiß, wie man ein Schweinerückensteak mit Rhabarber füllt, ein fabelhaftes Menü unter Verwendung von Wein zubereitet, gekonnt sein tägliches Brot im Holzback-ofen selbst produziert oder seine Lieben mit selbstgemach-tem Trockenfleisch überrascht, dem kann geholfen werden. Der Neumann-Neudamm-Verlag aus Melsungen hat Rezeptbücher mit solch speziellen Themen im Programm. Die ausgefallenen Kreationen sind anschaulich fotografiert und machen Lust aufs Ausprobieren.

»Brotbacken im Holzbackofen«, 14,95 Euro;»Trockenfleisch – Biltong, Jerky & Co – selbst gemacht«, 14,95 Euro;»Wein-Kochbuch«, 14,95 Euro;»Rhabarber«, 5 Euro.Alle Bücher sind kürzlich erschienen im Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen.

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ist. Um der Gefahr einer Anzeige wegen ihrer verbotenen Liebesbeziehung zu entgehen, kehrt er vorerst allein nach New York zurück, um dort auf Pilars 18. Geburtstag zu warten. Dann wird sie nachkommen, ihr Studium aufnehmen und er das seine fortführen.

Er sucht die Versöhnung mit seiner Fa-milie. Inzwischen findet er Unterschlupf bei einem Freund, der sich, zusammen mit zwei jungen Frauen, als Hausbesetzer im Sunset Park im New Yorker Stadtteil Brooklyn niedergelassen hat. Auch diese drei jungen Intellektuellen kämpfen sich mit Hilfsjobs durch den Alltag, bemühen sich um Zuwen-dung, Liebe und eine gesicherte Existenz. Sie hoffen, scheitern – ob, wie und wo sie sich wieder aufrichten werden, bleibt offen.

»Ein Requiem für Amerika« überschrieb die »Berliner Zeitung« ihre Rezension dieses Buches – das trifft es ganz gut. Was dazu kommt: Mit diesem Abgesang auf ein Land des einstmals unbegrenzten Optimismus hat Auster einen flüssig zu lesenden Roman ge-schrieben, der zum Mitfühlen und Mitden-ken anregt bis zur letzten Zeile.Brigitte Lemberger

Bernd Gieseking, »Finne dich selbst«, S. Fischer Verlag, Frankfurt/M., 2012, Fischer Taschenbuch 18814. 9,99 Euro.

tervetuloa Suomi

Tervetuloa Suomi? Das heißt »Herzlich willkommen in Finnland« – und darum geht es in dem heiter bis komischen Buch »Finne dich selbst« von Bernd Gieseking. Der Autor, unter anderem Moderator, Kabarettist und Kolumnist bei der alternativen Tageszeitung »taz«, fährt mit seinen etwas angejahrten, aber durchaus pfiffigen Eltern ins Land der Rentiere. Hier hat sich sein Bruder in eine Finnin verliebt, und so gilt der Besuch vor al-lem dem Kennenlernen der neuen Verwand-ten. Das Familientreffen der Ostwestfalen mit den gar nicht so anders gearteten Nordeu-ropäern verläuft herzlich. Doch beide Seiten staunen hin und wieder über merkwürdige Sitten und Gebräuche des jeweils anderen. Bei aller Lockerheit des Stils spart der Ver-

fasser nicht mit treffenden Beschreibungen von Land und Leuten. Am Ende hat man sich beim Lesen nicht nur bestens amüsiert, sondern auch allerhand erfahren über unsere Nachbarn im hohen Norden.Brigitte Lemberger

Hanna Scotti: »www.schicksal.komm. Gedichte«Verlag Steinmeier, Nörd-lingen 2013, 12,80 Euro.

Kunstvolles Altern

»Altern ist ein See. Ohne Grund wird man hineingeworfen. Wundert sich beim Auftau-chen über Nackensteife, Atemnot…« Das ist ein Vers aus dem Lyrikbändchen »www.schicksal.komm« von Hanna Scotti. Die Autorin besucht als ausgebildete Clow-nin demenzkranke alte Menschen in Pflege- und Altersheimen. In ihrem Erstlingswerk spricht sie viel über Alter und Vergäng-lichkeit. Der Ton wechselt zwischen heiter, traurig und skurril. Thematisiert wird die Lebenswirklichkeit schwacher und dennoch wacher Menschen – eine Daseinsform, die selten im Mittelpunkt lyrischen Schaffens steht. Wer auf den Ton einer Clownin hören mag, die, wie es diesem Berufsstand ziemt, Ernstes in Leichtigkeit hüllt, wird an dem schmalen Bändchen Gefallen finden.Brigitte Lemberger

Aus der Schreibwerkstatt Lauf

Familienfeste sind mitunter ein schwieriges Terrain. Man hat sich jahrelang nicht gese-hen, alte Konflikte werden unterdrückt und Tabus umschifft. Manchmal tritt bei solchen Gelegenheiten aber auch Unerhörtes zutage. Der Roman »Die Goldene Hochzeit« macht ein solches Familientreffen zum Thema. Chefarzt Ottokar Körper und seine Frau Isa-bell haben die Verwandtschaft eingeladen; mitten in das Begrüßungszeremoniell platzt ein nicht geladener Überraschungsgast: Isabells totgeschwiegener Bruder mit seiner thailändischen Frau, die um ein dunkles Geheimnis Ottokars weiß.Das Ungewöhnliche an diesem Roman ist weniger die Geschichte an sich, sondern die Art und Weise, wie er zustande kam. Acht Autoren haben an dem Buch mit-geschrieben. Sie alle sind Teilnehmer der Schreibwerkstatt in Lauf/Pegnitz. Unter der Leitung von Christl Bronnenmeyer haben die Autoren einzelne Facetten der Geschichte formuliert, die anschließend zu einer fort-

laufenden Handlung zusammengeführt wurden. Das Buch ist zum Preis von 14 Euro über den Bürgertreff Lauf, Hellergasse 2, 91207 Lauf, Telefon 09123 / 98 82 35 erhältlich.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201318 G R O S S E H I L F E N

mit der sie in einem Klassenzimmer gut zu hören sind und zu den nicht immer ruhigen Schülern durchdringen. Heute, im Ruhestand, liegt Rothlauf viel daran, dass betroffene Senioren logopädisch optimal betreut werden und nicht ins Abseits gera-ten.

Dabei muss man wissen: Sprachtherapie kann nicht heilen. Aber sie ermöglicht es,

besser zu kommunizieren und dadurch am Leben teilzuhaben. Schließlich ist Kommunikation das A und

O für Würde und Selbstständigkeit. Wer sich nicht ausdrücken kann, bleibt einsam, fühlt sich schlecht. Zudem wird mangelhaftes Sprechvermögen oft mit geringer Intelligenz gleichgesetzt. Man unterstellt Menschen, die nur mühsam oder undeutlich sprechen, vorschnell reduzierte geistige Fähigkeiten. Dabei kann die Aussprache sehr wohl iso-liert geschädigt sein, während die »grauen

Das Wort liegt auf der Zunge, aber man bringt es einfach nicht heraus. Laute werden verdreht. Das Schlucken macht Probleme. Wer jetzt nur an Kinder denkt,

die sich mit den ersten Worten schwer tun, täuscht sich: Sprachstörungen können auch Senioren treffen. Und Logopäden können allen Altersgruppen helfen.

Neu erlernen kann man die Sprache zwar nicht, aber Blockaden lösen und frühere Fertigkeiten reaktivieren. Logopäden nutzen unterschiedliche Methoden, wie zum Bei-spiel das Benennen von Bildern, Beschrei-ben, Reimen oder Singen, wenn sie Patien-ten ambulant oder stationär behandeln. Bei den Therapien gibt es durchaus unterschied-liche Ansätze, wie Klaus Rothlauf erläutert, der bis vor kurzem das Sprachtherapeuti-sche Beratungs- und Behandlungszentrum (SBBZ) in Coburg leitete. Dort bietet man Patienten einen Sprachurlaub an: An aus-gewählten Orten wird ein Urlaub mit einer täglichen intensiven Behandlung verknüpft. Das habe viele Vorteile, sagt Rothlauf: »Während bei einer ambulanten Behandlung der belastende Alltag immer im Hinterkopf bleibt, verspricht der Sprachurlaub ent-spannte Freizeit.«

Hochschulen entwickelten das Konzept

Die Behandlungseinheiten finden täglich statt, nicht nur einmal in der Woche, wie es zu Hause oft der Fall ist. Zudem werden die Angehörigen bewusst einbezogen, was sonst nicht jede Therapie leiste, urteilt Rothlauf.

Ein Problem sei, so Rothlauf, dass bei ambulanten Therapien mit Terminen einmal in der Woche der Fortschritt nicht richtig sichtbar werde, die Motivation fehle und es immer wieder zu Abbrüchen komme. Darum machte sich das SBBZ auf die Suche nach effektiveren Konzep-ten und entwickelte in Kooperation mit Hochschulen 2004 die Ferientherapie. Seit 2005 wird sie an mehreren Standorten durchgeführt – mit positiven Erfahrungen und guten Erfolgen, wie Rothlauf versichert.

Der 67-jährige ehemalige Schulleiter und Geschäftsführer sprachtherapeutischer Zentren aus Rednitzhembach bei Schwa-bach weiß, wovon er spricht. Schon seit 1980 befasst er sich mit dem Thema. Er hat früher zahlreiche Lehrkräfte ausge-bildet und ihnen geholfen, eine stabile, ökonomisch eingesetzte Stimme zu formen,

Zellen« zuverlässig arbeiten. Dies belastet Kranke und Angehörige gleichermaßen und provoziert Missverständnisse – es geht so weit, dass auf den Betroffenen in unangemessener Weise wie auf ein kleines Kind eingeredet wird. Manche entwickeln dadurch Aggressionen oder Depressionen.

Häufig stecken Krankheiten dahinter

Doch was steckt hinter diesen Problemen? Schlecht sprechen können manche Senioren unter anderem bei Grunderkrankungen wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Verletzungen, Morbus Parkinson, Hirntumoren, Hirnblu-tung, Alzheimer oder Demenz. Experten unterscheiden dabei zwischen der Sprach-störung (Aphasie), der Sprechstörung (Dysarthrie) und der Schluckstörung (Dysphagie).

Bei der Aphasie können die Lautbildung, das Sprechen, die Wortfindung, der Satzbau oder das Verstehen betroffen sein.

Beim Reimen löst sich die ZungeLogopäden können auch Senioren bei Sprachstörungen wirkungsvoll helfen

Klaus Rothlauf hat sich auf die Behandlung von Sprachstörungen im Alter spezialisiert.

Wer nicht reden kann, wird schnell diskriminiert.

Bei der Dysarthrie ist das motorische Steu-erungssystem des Gehirns beeinträchtigt. Dies kann zu einer Schwächung, Verlang-samung oder falschen Koordination der Atmungs-, Stimmgebungs- und Artikulati-onsmuskulatur führen. Das Sprechen klingt dann verlangsamt, verwaschen, holprig, undeutlich oder nasal. Die Atmung kommt flach, kurz und ungleichmäßig.

Als Dysphagie bezeichnet man eine Störung des Schluckens. Sie kann beim Trinken, Essen und beim Schlucken des Speichels auftreten. Dysphagien stellen ein hohes Gesundheitsrisiko im Alter dar, weil sie zu lebensbedrohlichen Lungenentzün-dungen führen können. Schließlich erfordert das Schlucken eine fein abgestimmte Koor-dination verschiedener Muskeln. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn Essen und Trinken nicht mehr richtig hinuntergebracht

Informationen im Internet unter www.sbbz-coburg.de und www.ferientherapie.info

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werden können. Dann drohen Austrocknen und Mangelernährung. Gerade die Dyspha-gie wird oft übersehen oder nicht erkannt.

Attraktive Reiseziele

Alle drei Erkrankungen bergen das Risiko, sozial isoliert zu werden. Wenn also eine Stimme brüchig, heiser, angestrengt oder undeutlich klingt, wenn jemand eine Sache nicht mehr richtig bezeichnen kann oder sich jemand häufig beim Essen verschluckt und hustet, ist ein Arztbesuch zur Abklä-rung ratsam. Wer dafür auf das Konzept des SBBZ Coburg setzen und auf Reisen gehen möchte, kann wählen zwischen den Orten Altötting, Bad Staffelstein, Bamberg, Schöneck im Vogtland sowie dem Tegernsee (Bad Wiessee und Rottach-Egern). Angebote an der Nordsee sollen künftig die Standorte ergänzen. Zum Programm der Therapierei-

sen gehören überall vielfältige Freizeitaktivi-täten und Wellness-Möglichkeiten. Die Unterbringung zahlt der Betroffene in der Regel wie bei einem privaten Kururlaub selbst. Die Behandlungskosten tragen bei ärztlicher Verordnung die Krankenkassen.

Claudia SchullerFoto: Mile Cindric

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 G R O S S E H I L F E N 19

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201320    V e r a n s ta lt u n g s k a l e n d e r

Töne, Bilder, Schrift und InternetDi-Fr 9-17 Uhr; Sa, So, Feiertage, 10-18 UhrMuseum für Kommunikation,  Lessingstr. 6, NürnbergInfo: 0911 / 23 08 80

Antrieb. Zukunft – E-Mobilität begreifen 19.06. bis 25.08.2013, Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So 10-18 UhrMuseum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, NürnbergInfo: 0911 / 231- 38 75  Is’ recht?! Menschenrechte hier und dortBis 28.06.2013; Di-Fr 10-22 Uhr; Sa, So 17-22 UhrVilla Leon, Philipp-Körber-Weg 1, NürnbergInfo: 0911 / 2317400

Migrantas – Bilder, die den Blick schärfen30.06. bis 28.07.2013,  Di-Fr 10-22 Uhr; Sa, So 17-22 UhrVilla Leon, Philipp-Körber-Weg 1, NürnbergInfo: 0911 / 231 74 00

Daidalosbis 29.07.2013, Mo 10-15 Uhr;  Do 13-17 Uhr, So 10-17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, NürnbergSkulpturen und Bildwerke von Man-fred G. Dinnes – eine RetrospektiveInfo: 0911 / 231-83 55

Der Nürnberger Vergilbis 04.08.2013, Di-Fr 10-17 Uhr, Do 10-22 Uhr, Sa, So 10-18 UhrAlbrecht-Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Straße 39, Nürnberg Georg Christoph Eimmarts „Aeneis“-Illustrationen von 1688 nach Zeich-nungen von Georg Jacob LangInfo: 0911 / 231-25 68

Nürnberger Tand aus Meisterhandbis 15.09.2013, Mi, Sa, So 14-17 UhrMuseum Kühnertsgasse 22, Nbg.VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 24 13 93

Die Spielzeugstadt Nürnberg und die Spielzeugwelt bis 20.10.2013, Di-Fr 10-17 Uhr;  Sa, So 10-18 UhrSpielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, NürnbergInfo: 0911 / 231-31 64

Freiheitbis 30.6.2013 Werke von 12 Künstler/innen anlässlich des 200. Jahrestag der VölkerschlachtKunstpalais Erlangen, Palais Stutter-heim Marktplatz 1., ErlangenInfo: 09131 / 86 27 35

Patientenverfügung, Vorsorge-vollmacht, Betreuungsverfügung, Betreuungsstelle02.07.2013, 14:30 UhrArche, Ludwigstr. 17, SchwabachReferenten: H. Wehrer und G. IttnerVA: VHS SchwabachInfo: 09122 / 73 29 4

Was können Smartphone und Tablet?03.07.2013, 14-16 UhrKonrad-Groß-Stube, Heilig-Geist-Spital, Spitalgasse 22, NürnbergVA: Computerclub CCN 50plus Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 352 (Mo-Fr, 9:30-12:30 Uhr)

IC-Interstitelle Cystitis und chronische Blasenentzündung 03.07., 04.09. 2013, 17.30 Uhr KISS Kontaktstelle für Selbsthilfe-gruppen Am Plärrer 15, NürnbergSelbsthilfegruppe trifft sich und gibt Tipps und Informationen.Info/Anmeldung 0911 / 64 27 625

Albanien – so nah, so unbekannt08.07.2013, 14:30-16 UhrEvangelisches Haus, Wittelsbacher-str. 4, SchwabachReferentin: Rezarta ReimannVA: Evangelischer Frauenbund Info: 09122 / 75 586 Jesus und die Frauen10.07.2013, 15:15-16:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, NürnbergReferent: Pfarrer i.R. Helmut Weidin-ger; Akademiepass erforderlichVA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Gehirn, Denken und zerebrale Bildtechniken. Gedankenfotogra-fie des frühen 20. Jahrhunderts16.07.2013, 19:30 UhrNicolaus-Copernicus-Planetarium, Am Plärrer 41, NürnbergVA: Turm der Sinne; Im Rahmen der Vortragsreihe „Außer Sinnen“; Referentin: Prof. Dr. Sabine Flach; Info: 0911 / 94 43 281

Kostenlose Handyberatung30.07., 27.08.2013AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Anmeldung nötig: 0911 / 45 06 01 67

Teufel, Vampire und sechzehn Höllen30.07.2013, 19:30 UhrNicolaus-Copernicus-Planetarium, Am Plärrer 41, NürnbergVA: Turm der Sinne; Im Rahmen der Vortragsreihe „Außer Sinnen“; Referent: Dr. Colin Goldner; Info: 0911 / 94 43 281

Lausitz, das Land der SorbenFilmvortrag von Stefan Voigt04.09.2013, 18.30 UhrWohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, NürnbergInfo: 0911/ 27 21 430

Besteuerung von Alterseinkünften05.09.2013, 16:30-18 UhrSeniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergReferentin: Corinna MaierInfo/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Nürnberg zwitschert – mit Gebäu-debrütern unter einem Dach07.06.2013, 18 UhrTreffpunkt: Eingang St. Elisabeth Kirche (U-Bahn Weißer Turm), Nbg.Abendlicher Spaziergang auf der Spur von Gebäudebrütern und ihren Nistquartieren; Mit Steve Döschner; Fernglas mitbringen!VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Info: 0911 / 45 47 37

Gartenkunst und Pilgerweg15.06.2013, 10–16 UhrTreffpunkt: Riesenschritt gegenüber Hallerwiese, NürnbergTradition und Moderne – Johannis im WandelVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Naturbeobachtungen im Tennenloher Forst15.06.2013, 9 UhrTreffpunkt: Parkplatz in der Kurve am südlichen Ende der Kurt-Schu-macher-Str./Ecke Weinstr., ErlangenMit Prof. Dr. Werner NezadalVA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Info: 0911 / 45 47 37

Wald und Flur bei Ritzmannshof22.06.2013, 10-12 UhrTreffpunkt: Ritzmannshofer Str., Parkplatz Nähe Zennbrücke, FürthNatur- und Heimatkundlicher Rund-gang mit Herbert SchlichtVA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Info: 0911 / 45 47 37

Schmetterlingsexkursion in der Fränkischen Schweiz29.06.2013, 14 UhrTreffpunkt: Ortsmitte Großenohe, Bushaltestelle Linie 219Dr. Christoph DanielVA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Info: 0911 / 45 47 37

1909 – Altstadt unter Wasser02.07., 27.08.2013, 14-16 UhrTreffpunkt: Fleischbrücke, NürnbergVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Art meets Science03.07., 07.08., 04.09.2013,  18-19 UhrTurm der Sinne, Spittlertorgraben/Ecke Mohrengasse, NürnbergFührung durch die Sonderausstel-lungInfo: 0911 / 94 43 281

InternetberatungJeden Mittwoch ab 15 UhrAWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Anmeldung nötig: 0911 / 45 06 01 67

FormularausfüllserviceJeden Freitag ab 15 UhrAWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Anmeldung nötig: 0911 / 45 06 01 67

3. Türkischer Anti-Depressionstag (in türkischer Sprache)09.06.2013, ab 12 UhrVorträge und Workshops zum Um-gang mit Depression und anderen psychische Störungen Villa Leon, Philipp-Körber-Weg 1, NürnbergInfo: 0911 / 231 74 00

Leistungen der Pflegeversiche-rung für demenzkranke Menschen11.06.2013, 14:15 UhrTillycenter, 1.OG, Wallensteinstr. 61, NürnbergReferentin: Konstanze PilgrimVA: Angehörigenberatung Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

Medikamente bei Demenz – was ist hilfreich, was ist sinnvoll?13.06.2013, 19-21 UhrNachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, NürnbergReferent: Prof. Dr. Markus WeihVA: Angehörigenberatung Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

Kuren für pflegende Angehörige – Luxus oder Rechtsanspruch?14.06.2013, 18-20 UhrKooperationsveranstaltung der Alz-heimergesellschaft, der Dekanatsbe-auftragten und der Angehörigenbe-ratung e. V. Nürnberg.eckstein, Burgstr. 1-3, Nürnberg, Raum E.01 Info: 0911 / 33 33 36

Windows 8 – was ist anders gegenüber Windows 7?19.06., 24.07.2013, 14-16 UhrKonrad-Groß-Stube, Heilig-Geist-Spital, Spitalgasse 22, NürnbergVA: Computerclub CCN 50plus Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 352 (Mo-Fr, 9:30-12:30 Uhr)

Demenz – Herausforderung für unser Gemeinwesen26.06.2013, 15:15-16:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, NürnbergReferent: Hans-Dieter Mückschel (Angehörigenberatung Nürnberg e.V.); Akademiepass erforderlich!VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Führungen & Wanderungen

ausstellungen Beratung & Vorträge

Ausgewählte VeranstaltungenJuni bis September 2013

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 V e r a n s ta lt u n g s k a l e n d e r     21

Tanznachmittag für ältere Menschen18.06., 30.07.2013, 14-17 UhrNachbarschaftshaus Gostenhof, großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, NürnbergAtze an der Orgel – Helmut Linke führt durch den Nachmittag; Einlass ab 13:30 UhrInfo: 0911 / 231-70 80

Arzneimittelsicherheit – Wechselwirkung zwischen Arzneien und Nahrungsmitteln19.06.2013, 15:1516:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, NürnbergReferentin: Margit Schlenk; Akade-miepass erforderlichVA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Tanztreff30.06., 28.07.2013, 15-18 UhrNachbarschaftshaus Gostenhof, großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, NürnbergStandard und LateinInfo: 0911 / 231-70 80

Tanz mit, bleib fit03.08.2013, 14:30 UhrAWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Leitung: Ingrid UllmannInfo: 0911 / 45 06 01 67

Hemd und Haut – Tier und Mensch im Märchen27.06.2013, 19 UhrMärchen im Turm,  Vestnertormauer 5, NürnbergChristine Lübeling, Bettina von Hanffstengel, Zorica OttoVA: Märchen im TurmInfo: 0911 / 88 44 64

2 x Theodor05.07.2013, 15:15 -16:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, NürnbergZwei große deutsche Dichter stellen sich vor: Storm und Fontane VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Edith Piaf – Der Spatz von Paris17.07.2013, 14:30 UhrSeniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, NürnbergLiteraturcaféVA: Seniorenzentrum der Stadtmis-sion Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 21 759 23

Treffpunkt Theater 50plus24.07.2013, 14:30 Uhr: Restaurant Tinto im DB Museum Lessingstr. 6, NürnbergYogo Pausch Bühnenmusiker und mehr 26.07.2013. 14:30 Uhr: Restaurant Tinto im DB Museum Lessingstr. 6, NürnbergEgon Helmhagen, Conférencier, Humorist, Sänger, Alleinunterhalter und fränkischer Mundartdichter VA: Stadtseniorenrat NürnbergInfo: 0911 / 231-65 02

Der Pellerhof verkleidet sich – Baustellenbesichtigung06.07.2013, 11-15 Uhr, immer zur vollen StundeTreffpunkt: Pellerhof, Egidienplatz 23, NürnbergVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Johannisfriedhof08.07., 05.08.2013, 14-15:30 UhrTreffpunkt: Johannisfriedhof, Ein-gang Ecke Johannisstr./Lindengasse, Nürnberg Spaziergang zu interessanten mittel-alterlichen EpitaphienVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Vogelbeobachtung am Silbersee – Jungvögel10.07.2013, 18 UhrTreffpunkt: Aufgang U-Bahn-Halte-stelle Bauernfeindstr., NürnbergMit Markus Giering; Fernglas mit-bringen, bitte!VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Info: 0911 / 45 47 37

Von der Peterskapelle zum Zeltner Schloss12.07.2013, 16 UhrTreffpunkt: Kapellenstr., Eingang Peterskapelle, NürnbergVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Zur Jakobuskapelle13.07.2013, 9:30 UhrTreffpunkt: Schwabach BahnhofWanderung ca. 12 km; VA: Fränkischer Albverein e.V.Info: 09170 / 93 80 82

Kultur- und Wanderfahrt nach Passau und Krumau15.07.-17.07.2013, Abfahrt 8 UhrTreffpunkt: Seniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, NürnbergVA: Seniorenzentrum der Stadtmis-sion Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 21 75 923

Mögeldorf16.07.2013, 19 UhrTreffpunkt: Mögeldorfer Plärrer, Nbg.VA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Wallenstein und König Gustav von Schweden18.07., 15.08.2013, 14 UhrTreffpunkt: Haltestelle Püttlachweg (Linie 69), NürnbergVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Alles Altstadtfreunde03.08.2013, 10-14 UhrTreffpunkt: Kaiserstr. am Schalen-brunnen, Nürnberg40 Jahre, 40 Stationen; Stadtspa-ziergang 35. RallyeVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Geschichte des Jakober Viertels vom 13. Jahrhundert bis heute06.08., 03.09.2013, 15 UhrTreffpunkt unter Infotelefon-Nr.VA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Hobder des scho g’sehn?08.08.2013, 15:30 UhrTreffpunkt: Kugelapotheke, NürnbergFührung zu den Kuriositäten rund um die SebalduskircheVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Wanderung zur Gerasmühle08.08.2013, 10 UhrTreffpunkt: Bahnhof SchwabachVA: Fränkischer Albverein e.V.Info: 09122 / 93 41 620

Besichtigung des Historischen Rathaussaals10.08., 11.08., 17.08., 18.08., 24.08., 25.08., 31.08., 01.09.2013, je 11-14 UhrTreffpunkt: Historischer Rathaus-saal, NürnbergVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Die Nordstadt14.08.2013, 15 UhrTreffpunkt: Friedrich-Ebert-Platz/Ecke Archivstr., NürnbergVA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

Das Rathaus – Ein Schatzkästlein in Nürnberg20.08.2013, 14 UhrTreffpunkt: Rathausplatz, Eingang Wolff ’scher Bau, NürnbergWas wir vom Rathaus alles nicht kennen!VA: Persönliche StadtansichtenInfo: 0911 / 21 10 730 (Mo, 14-16 Uhr; Mi, 14:30-16:30 Uhr)

KegelgruppeJeden Montag, 10:45-11:45 UhrSeniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergVA: BeWiTa / GeFa MittelfrankenInfo: 0911 / 26 98 39

Sportspiele an der Wii-KonsoleJeden Montag, 9:30-10:30 UhrSeniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergVA: Angehörigenberatung e.V. / GeFa MittelfrankenInfo: 0911 / 26 98 39

BewegungsgruppeJeden Freitag, 10:30-11:30 UhrNachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, NürnbergVA: Angehörigenberatung Nürnberg e.V. / BeWiTaInfo: 0911 / 36 68 540

Tanzen im Rhythmus des Lebens07.06.2013, 14:30-17:30 UhrEvangelisches Haus, Wittelsbacher-str., SchwabachKreistänze und meditative Tänze aus verschiedenen Kulturen; keine Vorkenntnisse erforderlich.VA: Evangelisches BildungswerkInfo/Anmeldung: 09122 / 92 56 420

Schnuppertanz07.06.2013, 14-16 UhrSeniorentreff Bleiweiß, HintereBleiweißstr. 15, NürnbergDer Bundesverband Seniorentanz lädt ein.Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013

Caféhausmusik 15.06.2013, 14-16 UhrSeniorentreff Bleiweiß,  Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergInfo/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Swing & Latin Time16.06.2013, 20 UhrSerenadenhof, NürnbergZweite Serenade der Nürnberger Symphoniker: Gastkonzert des Landes-JugendjazzorchestersInfo/Kartenbestellung: 0911 / 47 40 154 (Mo-Fr, 9-13:30 Uhr)

Jubiläumsgalakonzert16.06.2013, 16 UhrDehnberger Hoftheater, Dehnberg 1430 Jahre Salonorchester Ferenc BabriInfo/Reservierung: 09123 / 95 44 91

Kammerkonzert – Duo Klavier / Oboe21.06.2013, 15:15-16:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Werke von Schumann, Chopin, u.a.; Klavier: P. Hévr, Oboe: Juri SchmahlVA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Darf ich bitten? 21.06., 26.07., 13.09.2013,  jeweils von 14-16:30 UhrCaritas Senioren- und Pflegewohn-heim Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Tanz und Unterhaltung mit Richard Müller; auf Anfrage Hol- und Bring-dienst möglich; VA: Seniorennetzwerk NordstadtInfo/Anmeldung: 0911 / 93 79 975

Quando Quando …22.06.2013, 20 UhrSerenadenhof, NürnbergDritte Serenade der Nürnberger Symphoniker: Das musikalische WirtschaftswunderInfo/Kartenbestellung: 0911 / 47 40 154 (Mo-Fr, 9-13:30 Uhr)

Der Pate27.06.2013, 20 UhrSerenadenhof, NürnbergFünfte Serenade der Nürnberger Symphoniker: Filmmusiken aus HollywoodInfo/Kartenbestellung: 0911 / 47 40 154 (Mo-Fr, 9-13:30 Uhr)

Klaviermusik der Klassik und Romantik28.06.2013, 15:15-16:45 UhrGewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Studierende der Klavierklasse von Prof. Wolfgang Manz der Hochschu-le für Musik NürnbergVA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.Info/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo-Do, 13-15:30 Uhr)

Konzert an einem Sommerabend09.07.2013, 18-19:30 UhrCaritas Senioren- und Pflegewohn-heim Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Auf Anfrage Hol- und Bringdienst möglich; Bei schlechtem Wetter Konzert im Saal, sonst Open AirVA: Seniorennetzwerk NordstadtInfo/Anmeldung: 0911 / 93 79 975

Sängertreffen der Singkreise Heilig-Geist und Bleiweiß12.07.2013, 14-16:30 UhrSeniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergInfo/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

22    V e r a n s ta lt u n g s k a l e n d e r

Musica Franconia 21.07.2013, 11 UhrDehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, LaufBiedermeierliches Wandelkonzert in Haus und HofInfo/Reservierung: 09123 / 95 44 91

Viva Verdi!24.07.2013, 20 UhrSerenadenhof, NürnbergNeunte Serenade der Nürnberger Symphoniker: Giuseppe Verdi zum 200. GeburtstagInfo/Kartenbestellung: 0911 / 47 40 154 (Mo-Fr, 9-13:30 Uhr)

Auf die Hörner genommen11.08.2013, 20 UhrSerenadenhof, NürnbergZwölfte Serenade der Nürnberger Symphoniker: Gastkonzert des Bay-erischen LandesjugendorchestersInfo/Kartenbestellung: 0911 / 47 40 154 (Mo-Fr, 9-13:30 Uhr)

Gitarren-Matinee18.08.2013, 10 UhrFrankenalb-Therme, Badstraße 16 , HersbruckÖffentliche Matinee auf der Außen-terasse der Therme im Rahmen des „Internationalen Gitarrenfestivals Hersbruck“Info: 09151 / 81 44 977

Geheimnisse aus Quellen, Flüssen und Brunnen25.07.2013, 19 UhrMärchen im Turm, Vestnertormauer 5, NürnbergHeike Appold, Christine Lübeling, Reingard Fuchs, Zorica OttoVA: Märchen im TurmInfo: 0911 / 88 44 64

Die Gangster von Valence26.07.2013, 19:30 UhrKammerspiele im Staatstheater,  Richard-Wagner Platz 2-10, NürnbergKomödie von Wolfgang Ebert; Karten beim Staatstheater und den bekannten VorverkaufsstellenVA: Seniorentheater Nürnberg Tempo 100Info: 0911 / 42 12 00

Glühende Worte – der 200. Geburtstag von Georg Büchner07.08.2013, 14:30 UhrSeniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, NürnbergLiteraturcaféVA: Seniorenzentrum der Stadtmis-sion Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 21 759 23

Zauber des Orients10.08.2013, 20 UhrScheune der Altstadtfreunde, Zirkel-schmiedgasse 30, NürnbergOrientalische Tänze und GeschichtenVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Märchen von der grünen Insel29.08.2013, 19 UhrMärchen im Turm, Vestnertormauer 5, NürnbergChristine Lübeling, Bettina von HanffstengelVA: Märchen im TurmInfo: 0911 / 88 44 64

Jazz-Frühschoppen09.06.2013, 11 Uhr:  Franconian Jazzband14.07.2013, 11 Uhr:  Old Riverhouse Jazzband28.07.2013, 11 Uhr:  KB’s Jungle BandDehnberger Hoftheater,  Dehnberg 14, LaufInfo/Reservierung: 09123 / 95 44 91

Das Märchenzimmer – Märchen aus aller Welt11.06., 09.06.2013, 14-15 UhrSeniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, NürnbergInfo/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Ich bin in derer Stadt derhamm12.06.2013, 19:30 UhrScheune der Altstadtfreunde, Zirkel-schmiedgasse 30, NürnbergKonzert mit der FrankenbändVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Heilig-Geist-Sommerkonzert13.06.2013, 17–19 UhrKreuzigungshof im Heilig-Geist-Spital, Spitalgasse 22, NürnbergOpen-Air in der malerischen Kulisse des Kreuzigungshofs: Studierende der Hochschule für Musik; Gesang-klasse Prof. Arno LeichtVA: Seniorenamt der Stadt Nürn-bergInfo/Reservierung: 0911 / 231-66 55 

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Impressum

sechs+sechzigMagazin für selbstbewusste ältere Menschen

Jahrgang 14 / Juni 2013

Herausgeber:Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.Burgschmietstr. 37, 90419 NürnbergTelefon 0911 / 37 77 661Fax 0911 / 37 77 662E-Mail: [email protected]: www.magazin66.de

Spenden sind steuerlich absetzbar:HypoVereinsbank Nürnberg,Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.

Produktion:Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbHBurgschmietstr. 37, 90419 NürnbergTelefon 0911 / 37 77 272Fax 0911 / 37 77 662

Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Rainer Büschel, Georg Klietz, Stefan Brunn

Autoren: Alexandra Buba, Werner vom Busch, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Claudia Schuller, Peter Viebig

Fotos: Michael Matejka, Mile Cindric

Illustration: Sebastian Haug

Titel: Mile Cindric

Gestaltung: www.gillitzer.net

Koordination: Georg Hopfengärtner

Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch

Erlanger Seiten: Fachliche Beratung: Seniorenamt Erlangen

Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KGAuflage: ca. 220.000

Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online):

• Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 [email protected]

• Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 [email protected]

• Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 [email protected]

Anzeigen-Dateien an: [email protected]

Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer

Das nächste sechs+sechzig erscheint am 06.09.2013, Anzeigenschluss 26.07.2013.

Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

V e r a n s ta lt u n g s k a l e n d e r     23

Badefahrt nach Bad Gögging06.09.2013, Uhrzeit und Abfahrts-ort erfahren Sie am InfotelefonVA: AWO Roth-SCInfo/Anmeldung: 09122 / 93 41 620

Oh, wie schön ist Panama (Oper)15.06.2013, 14 und 17 UhrDehnberger Hoftheater,  Dehnberg 14, LaufInfo/Reservierung: 09123 / 95 44 91

Spaß am Sehen!06.08.2013, 9-11:30 UhrTurm der Sinne, Spittlertorgraben/Ecke Mohrengasse, NürnbergFotoworkshop mit Annette Horn für Großeltern mit Enkelkindern zwischen 7-10 JahrenInfo: 0911 / 94 43 281

Forscherrundgang21.08.2013, 10-12 UhrTurm der Sinne, Spittlertorgraben/Ecke Mohrengasse, NürnbergFür Großeltern mit Enkelkindern zwischen 6-10 Jahren Info: 0911 / 94 43 281

Erlebnisführung28.08.2013, 10-12 UhrTurm der Sinne, Spittlertorgraben/Ecke Mohrengasse, NürnbergFür Großeltern mit Enkelkindern ab 10 JahrenInfo: 0911 / 94 43 281

Fahrt nach Augsburg – Fest des hohen Friedens08.08.2013, 8:30 UhrTreffpunkt: Bahnhof SchwabachVA: Evangelisches BildungswerkInfo/Anmeldung: 09122 / 92 56 420 Iphofen – Meisterwerke des alten Ägypten im Knauf Museum08.08.2013, 9:45 UhrTreffpunkt: Seniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, NürnbergTagesausflugVA: Seniorenzentrum der Stadtmis-sion Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 21 75 923

Wagnerissimo – Berühmte Wagner-MelodienMit dem Duo Orpheo (Berlin),  Antoine Saad, Violine;  Susanne Kowal, KlavierMittwoch, 21. 08.2013, 19 UhrWohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, NürnbergInfo: 0911/ 27 21 430

Tagesfahrt nach Thüringen, Saalfeld, Schwarzatal und Coburg22.08.2013; Abfahrtszeit und Treff-punkt erfahren Sie am InfotelefonVA: Kirchengemeinde St. Martin, SchwabachInfo/Anmeldung: 09122 / 76 344 o. 09122 / 81 980

Tagesausflug nach Ansbach: Rokokofestspiele07.07.2013, 10:45-18 UhrTreffpunkt unter Infotelefon-Nr.Für Rollstuhlfahrer geeignet; Abho-lung zu Hause möglich; Begleitper-son wird gestellt.VA: Seniorengruppe Regens WagnerInfo/Anmeldung: 09174 / 25 36

Unschlittplatzfest13.07.2013, 11-16 UhrUnschlittplatz, NürnbergMusik, Glücksrad, Kulinarisches, KulturprogrammVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Sommerfest im St. Josef-Heim13.7.2013, 14-17 UhrEs spielen u.a. die Bamberger Alp-hornbläsern und die Saischta-Bloser aus Obertrubach. Caritas-Senioren- und Pflegeheim St. Josef, Benno-Mayer-Str. 5, FürthInfo: 0911 / 75 66 290

Sommerfest15.07.2013, 14 UhrGemeindehaus Dietersdorf, Ober-baimbacher Weg 7, DietersdorfSeniorennachmittag der Kirchenge-meinde DietersdorfInfo: 0911 / 63 24 852

Kino am Nachmittag15.07., 05.08., 19.08., 02.09.2013, je 14 UhrCasablanca, Brosamer Str. 12, Nbg.VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. in Kooperation mit Casa e.V.Info: 0911 / 45 06 01 67

Harfe in BlauMichael David, Konzertharfe, trägt Kompositionen u.a. von Isaac  Albinez und George Bizet vor.Mittwoch, 17. 07.2013, 19 UhrWohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, NürnbergInfo: 0911/ 27 21 430

Singnachmittag24.07.2013, 15 UhrSeniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, NürnbergGemeinsames Singen mit Musikbe-gleitungVA: Seniorenzentrum der Stadtmis-sion Nürnberg e.V.Info/Anmeldung: 0911 / 21 75 923

Wer ist hier eigentlich verrückt?29.07.2013, 14 UhrAWOthek, FilmcaféKarl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 67

Ausflug zur Ziegelsteiner Kerwa02.08.2013, 14-17 Uhr: Treffpunkt: Caritas Senioren- und Pflegewohnheim Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Ausflug mit öffentlichen Verkehrs-mitteln; Bei schlechtem Wetter AlternativprogrammVA: Seniorennetzwerk NordstadtInfo/Anmeldung: 0911 / 93 79 975

Tagesfahrt zur Landesgartenschau Tirschenreuth06.08.2013, 9-16:30 UhrTreffpunkt erfahren Sie am Infote-lefonFür Rollstuhlfahrer geeignet; Abho-lung zu Hause möglich; Begleitper-son wird gestellt.VA: Seniorengruppe Regens WagnerInfo/Anmeldung: 09174 / 25 36

Das Spukschloss im Spessart09.06.2013, 15 UhrGemeinschaftshaus Langwasser, Großer Saal, Glogauer Str. 50, NürnbergSonntagskino bei Kaffee und KuchenVA: Metropol-Theater Nürnberg e.V.Info: 0151 / 18 45 1631 

Studienfahrt Kloster Ebrach11.06.2013, Abfahrtszeit und Treff-punkt erfahren Sie am InfotelefonVA: Deutscher Evangelischer Frau-enbundInfo: 09122 / 75 586

Tagesfahrt nach Bayreuth12.06.2013, Abfahrtszeit und Treff-punkt erfahren Sie am InfotelefonVA: AWO Roth-SCInfo: 09122 / 93 41 620

Senioren-Stammtisch13.06., 11.07.2013,  jeweils von 14-16 UhrGemeindesaal der Paul-Gerhardt-Kirche, Glogauer Str. 23, NürnbergMit Kaffee, Kuchen und ProgrammVA: Seniorennetzwerk LangwasserInfo/Anmeldung: 0911 / 23 95 68 45

Milch – wie sie beglückt auch wenn sie sauer wird18.06.2013, 10:30 UhrPfarrhaus der Frauenkirche, Wink-lerstr. 31, Eingang Schustergasse, Nürnberg VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung, OV NürnbergInfo: 0176 / 83 15 13 85

Klezmer Chidesch21.06.2013, 19 UhrEs spielt: Berlins bekannteste Klezmergruppe „Klezmer chidesch“ (Klezmer-Wunder), unter der Lei-tung von Jossif Gofenberg.Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, NürnbergInfo: 0911/ 27 21 430

Neue Medien im CCN22.06.2013, 10-16 UhrComputerclub 50plus, Spitalgasse 22, Nürnberg und Foyer des Senio-renrathauses im Heilig-Geist-Haus, Hans-Sachs-Platz 2, NürnbergTag der offenen Tür des Compu-terclub CCN 50plus Nürnberg e.V. mit Vorträgen, Präsentation des Kursprogramms 2013/14 und Ein-führung in die Möglichkeiten von Smartphones, Tablets etc.Info: 0911 / 99 28 352

Schmausen für den Pellerhof23.06.2013, 18:30 UhrScheune der Altstadtfreunde, Zirkel-schmiedgasse 30, NürnbergBenefizessen für den Pellerhof LandpartieVA: Altstadtfreunde NürnbergInfo: 0911 / 24 13 93

Sonderzug „50plus-Express“ nach Mainz02.07.2013, Abfahrt Schwabach 6:30 Uhr, Nürnberg Hbf ca. 7 Uhr, Fürth Hbf ca. 7:10 Uhr; Rückkunft ca. 21 UhrNäheres zum Programm erfahren Sie am InfotelefonVA: Bahn Touristik Express; Ko-operationspartner: Seniorenamt Nürnberg Info: 0911 / 24 03 88 13

unterwegs mit enkeln

sonstiges

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013

Wir informieren Sie gerne über die verschiedenen Möglichkeiten der Testamentsvoll-streckung, der Vermögensvorsorge- und Nachfolgeplanung. Sprechen Sie mit uns. Ihre Generationen beratung der Sparkasse Nürnberg.

Werte erhalten – Zukunft gestalten.Wir begleiten Ihr Vermögen von einer Generation in die Nächste.

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201324 t R E N D

6000 Fitness-Studios mit rund sieben Mil-lionen Besuchern, in Nürnberg und Fürth sind es etwa 90 Gesundheitstempel. Jedes dritte Mitglied ist über 50, rund 15 Prozent zwischen 60 und 80 Jahren. Die Studios entwickeln sich damit auch zunehmend zum Sozial- und Kommunikationstreff für Ältere.

Ob in Beyers Aktivpark in Zirndorf, im Gesundheitsstudio »Lifestyle« in Röthenbach oder bei »Bodyworld« in Nürnberg – täg-lich ab 8 Uhr stehen die ersten Rentner auf der Matte, auch samstags und sonntags. Spätestens um 9 Uhr ist der Saal voll mit

Der einstige englische Premi-erminister Winston Churchill antwortete einmal auf die Frage, welchem Umstand er sein hohes Alter zu verdanken habe: »No

sports!« Für die heutige Generation Älterer gilt das offenbar nicht mehr: Immer mehr Senioren halten sich mit Sport fit. Fitness-Studios, Sportvereine und Volkshochschulen verbuchen großen Zulauf. Viele Sportver-eine tun sich allerdings mit den Älteren schwer – und das hat finanzielle Gründe.

In Deutschland gibt es mittlerweile rund

gesundheitsbewussten, schweißglänzenden Senioren in schicken Trainingsanzügen und flotten Trikots. Das von Trainern eigens für sie ausgearbeitete Pensum wird durchgezo-gen. Die Senioren plagen sich mit Hanteln, stemmen chromblitzende Gewichte, trainie-ren ihre Muskeln an Geräten und lockern die verspannten Gelenke mit verschiedenen Dehnübungen.

Warum tut man sich das an? Gert Kohl (69), ehemaliger Bürgermeister von Zirn-dorf: »Früher ist der Sport bei mir zu kurz gekommen. Durch das Training und die pro-fessionelle Beratung geht es mir jetzt bes-ser.« Susanne (68) gefällt der Mix zwischen Jung und Alt im Studio, Sigrid (62) kann sich beim Zumba-Tanz richtig austoben, und Otto (69) ist überzeugt: »Wenn ich fleißig trainiere, kann ich mir später vielleicht die eine oder andere Operation sparen.«

Zwischendurch ein Mineraldrink

Viele, die ein Leben lang keinen Sport getrieben haben, wachen im Alter auf. »Wir holen sie da ab, wo sie jetzt stehen. Und entwickeln für jeden eine individuell ausgearbeitete Trainingsplanung«, erklärt Juniorchefin Iris Leibrecht von Beyers Ak-tivpark. Es kommen aber auch Ältere nach Operationen, um sich von Trainern anleiten zu lassen. So wie Hans (63), der sich einen Riss der Achillessehne zugezogen hatte und nun täglich fleißig an den Geräten übt, oder Hildegard (75), die nach Operationen an Hüfte und Knie beweglich bleiben möchte. Zwischendurch genehmigt man sich einen Mineraldrink mit wenig Kalorien oder eine Tasse Kaffee mit Brezel. Und erholt sich anschließend im Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Massage.

Das Zeitalter des Jugendwahns führt freilich auch dazu, dass sich 60- bis 70-Jäh-rige mit Bauch- und Potraining abquälen – der Schönheit wegen. So wie jene gebeugte Rentnerin, die zwischen vielen fitten jungen Frauen auffällt, als sie an den Geräten arbei-tet. Eine Junge nickt ihr zu, mehr freundlich denn anerkennend: »Fleißig, fleißig!« »Ich muss ja«, antwortet die Angesprochene und verweist nicht etwa auf Osteoporose oder malade Hüften, sondern sie sagt: »Die Kon-kurrenz ist groß.«

Manche Studios pflegen eine besondere Beziehung zu ihrer älteren Klientel. »Ich habe mir meine Senioren in 25 Jahren auf-gebaut, das ist ein langer Prozess«, berichtet Raymond Grauf, Manager im »Lifestyle« in Röthenbach. Großen Stellenwert haben

Auch Adonis kommt in die JahreImmer mehr Ältere wollen in Fitness-Studios eine gute Figur machen

trainerin Iris Leibrecht legt Wert darauf, dass Klaus Müller exakt nach ihrem Plan arbeitet.

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für ihn die Qualität der Ausstattung und der ständige Wechsel der Geräte. Seinem Trainerteam lege er immer wieder nahe, dass es bei der gesundheitlichen Anleitung älterer Menschen nicht nur um »lebensver-längernde Maßnahmen geht, sondern auch um soziale Kompetenz«.

»Wir haben spezielle Übungen für Ältere im Programm«, versichert Gesundheits-Berater Sebastian Bittner von der Volks-hochschule Fürth. Auch wenn mittlerweile zu manchen Angeboten weniger Senioren kommen, könne die VHS doch auf eine feste Kundschaft zählen: »Unsere Kurse sind gut besucht.« Den Faktor »Sozial- oder Fa-milientreff« könne er auch für die VHS gelten lassen. »In einer Sportgruppe ein- oder zweimal in der Woche mitzumachen, das ist für manch älteren Menschen, gerade wenn er allein ist, eine willkommene Abwechslung im Alltag«, stellt Bittner fest.

So wie für Christine: »Ich treibe fast täglich Gymnastik und schwimme, damit ich unter Leute komme«, sagt die in Niederbay-ern aufgewachsene 72-Jährige, die seit 30 Jahren in Franken lebt. Sie ist Mitglied beim Postsportverein Nürnberg. Wie viele andere Amateurvereine auch kämpft der Post SV seit Jahren mit Mitgliederschwund, Mangel an ehrenamtlichen Trainern und Funktionä-

ein. Anfang der 90-er Jahre gab sie ihren erlernten Job als Grafikerin auf. Heute unterrichtet sie rund 20 Stunden pro Woche verschiedene Kampfkünste für den Verein »Zanchin Kampfkunst«, an Schulen und in Wirtschaftsunternehmen. Dazu gehört auch Tai-Chi mit Regenschirm oder Spazierstock zur Selbstverteidigung.

In der Stadt Nürnberg sind mehr als 26 Prozent der Bevölkerung über 60. Davon sind jedoch nur knapp 17 Prozent Mitglie-der eines Sportvereins. Zeigen die Vereine also zu wenig Interesse an dieser Ziel-gruppe, wie Annette Maul argwöhnt? Ein Vorsitzender erklärt auf unsere Nachfragen die Motive der Vereine näher: Senioren habe man durchaus genug im Verein, jedoch würden händeringend qualifizierte Übungs-leiter für ältere Besuchergruppen gesucht. Denn Sportstunden für Ältere müssten nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch anders gestaltet werden als Turnstunden für Vorschulkinder.

Jugendarbeit bringt Geld

Auch aus finanziellen Gründen halten sich viele Vereine bei Senioren zurück, wie Diskussionen bei der »Inviva« zum Thema Zuschüsse zeigten. »Senioren bringen keine Zuschüsse. Daher haben wir kein Interesse an dieser Zielgruppe. Aber Kinder- und Jugendarbeit, das bringt Geld in die Ver-einskasse«, stellte ein anderer Vorsitzender fest. Den Förderrichtlinien des Bayeri-schen Kultusministeriums zufolge werden Vereinsmitglieder bei der Bemessung des Zuschuss-Betrages unterschiedlich gewich-tet. BLSV-Mitarbeiterin Maul kritisiert: »Die Unterschiede sind diskriminierend. Für Kinder und Jugendliche zahlt der Staat zehn Mal so viel Fördermittel wie für Erwachsene und Senioren. Ist denn eine Rentnerin nur ein Zehntel eines Kindes wert?« fragt Maul provozierend.

Horst MayerFotos: Michael Matejka

ren sowie finanziellen Problemen. Doch wie findet man einen Weg aus der Krise? Der Post SV zeigte Mut und steuerte zur »Inviva 2013« gymnastische Vorführungen auf dem Nürnberger Messegelände bei. Dazu Ursula Heublein, Leiterin des Post-SV-Senioren-clubs: »Das hat sich gelohnt. Nach den Os-terferien haben sich wieder verstärkt ältere Neueinsteiger bei uns gemeldet.« Der Verein verfügt über ein eigenes Fitness-Studio in der Kesslerstraße, in dem die Mitglieder re-gelmäßig trainieren können. »So fühlen sich viele Ältere seit Jahren bei uns zu Hause«,

freut sich Ursula Heublein.Doch der Post SV bildet

eine Ausnahme. Nur sechs der 230 Nürnberger Sportvereine haben die Chance ergriffen und auf der »Inviva« Infomaterial

zur Verfügung gestellt. Von gerade einmal vier Vereinen kamen Übungsleiterinnen oder Verantwortliche zum Infostand, um vor Ort zu beraten und sich mit dem Team des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) auszutauschen. Annette Maul, BLSV-Sportbeauftragte für Ältere im Kreis Nürnberg, kritisiert: »Es ist unverständlich, warum von Nürnberger Vereinen in diesem Jahr so wenig Infomaterial über Senioren-sportangebote, Kurse und dergleichen zur Verfügung gestellt wurde.« Sie selbst setzt sich seit 25 Jahren für den Vereinssport

»Früher ist Sport bei mir zu kurz gekommen. Durch das Training geht es mir besser.«

Das gehört für trainerin Jutta Semmelmann (Mitte) dazu: Ein Plausch mit ihrer Kundin Waltraut H. bei einer tasse Kaffee serviert von Franziska Hagen (rechts).

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201326 S E R V I C E

Bildung in einer ansprechenden Umgebung

Vor der Tagung trinken die Gäste Kaffee im Foyer. Das dient dem Kennenlernen, erste Gespräche werden angeknüpft. Ob es nun die Hälfte oder ein bisschen mehr oder weniger sind: Über 50 Jahre sind viele Gäste und über 60 nicht wenige. Für die nächsten drei Tage werden die Teilnehmer von hoch-qualifizierten Referenten über das Thema »Burnout« informiert. Nach jedem Vortrag können Fragen gestellt und strittige Punkte diskutiert werden. Vor allem die Älteren unter den Teilnehmern beteiligen sich aktiv an den lebhaften Debatten. Nach der Tagung sitzen die Gäste in geselliger Runde um den Essenstisch, später dann im »Salon« bei einem Glas Wein und unterhalten sich weiter über das, was sie tagsüber gehört haben.

Warum kommen die Gäste in die Akade-mie? Eine Teilnehmerin, von Beruf Lehrerin, gibt zu, dass das tolle Ambiente natürlich »das Tüpfelchen auf dem i ist«. Aber sie käme zu so einem Thema auch, wenn es unter weniger schönen und bescheideneren Umständen ähnlich kompetent abgehandelt würde. Eine Diplom-Medizinpädagogin meint: »So eine Tagung hilft mir, besser durchzublicken.« Ein pensionierter, aber reaktivierter Studiendirektor erklärt schmun-zelnd, er käme vor allem, um seine Kennt-nisse anschließend an Bekannte weiterzuge-ben...

Werner vom BuschFoto: APB Tutzing

Die neue Unübersichtlichkeit ist das Kennzeichen der Welt im 21. Jahrhundert – jeden Tag werden wir damit aufs Neue konfrontiert: Wer kennt sich noch aus beim

Euro, den permanenten Innovationen in der digitalen Welt, den diversen Krisen rund um den Globus?

Ein wenig Licht ins Dunkel bringen verschiedene Akademien mit ihren umfang-reichen Bildungsangeboten. In Wochen-endtagungen können Besucher ihre Kennt-nisse auf den unterschiedlichsten Gebieten auffrischen – in angenehmer Umgebung, anregender Gesellschaft von Gleichgesinn-ten und zu moderaten Preisen. Eine schöne Möglichkeit, gerade für Senioren. In den Veranstaltungen der diversen Akademien und auch bei den Bildungshäusern der politischen Stiftungen macht die Generation 50plus einen großen Teil der Besucher aus, manchmal über 50 Prozent.

Eine dieser Bildungseinrichtungen ist die »Akademie für politische Bildung« in Tutzing am Starnberger See. Hier sind die Gäste für die Dauer der Tagungen in netten Einzelzimmern mit Dusche untergebracht. Das Thema eines beispielhaften Wochen-endseminars, das wir uns einmal näher angeschaut haben, lautete: »Kranke Gesell-schaft? Psychische Folgen von Ökonomisie-rung und Beschleunigung.« Es ging also um den viel benutzten und diskutierten Begriff des »Burnout«.

Die preiswerten Angebote der politischen Akademien sind zu wenig bekannt

Akademie für politische Bildung tutzing Buchensee 1, 82327 TutzingTel. 08158/256-0 Fax 08158/256-51 E-Mail: [email protected] www.apb-tutzing.de

Evangelische Akademie tutzing Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing Tel. 08158 / 251-0Fax 08158 / 251-137E-Mail: [email protected]

Katholische Akademie München Mandlstraße 23, 80802 München, Tel. 0 89/38 10 2-0Fax 0 89/38 10 21 03,E-Mail: [email protected] www.kath-akademie-bayern.de

Hanns-Seidel-Stiftung Lazarettstraße 33, 80636 MünchenTel. 089/1258-0Fax 089/1258-356E-Mail: [email protected], www.hss.de

Konrad-Adenauer-StiftungRathausallee 12, 53757 Sankt AugustinTel. 02241/24 6-0Fax 02241/24 6-2591E-Mail: [email protected], www.kas.de

Friedrich-Ebert-StiftungAbteilung Politische Akademie, Godesberger Allee 149, 53175 Bonn Tel. 0228/883-7102, Fax 0228/883-9223E-Mail: [email protected]

thomas-Dehler-StiftungRindermarkt 6, 80331 München,Tel. 089/183184, Fax 089/180255E-Mail: [email protected]

Heinrich-Böll-StiftungSchumannstraße 8, 10117 BerlinTel. 030/285 34-0Fax 030/285 34-109E-Mail: [email protected], www.boell.de

Rosa-Luxemburg-StiftungFranz-Mehring-Platz 1, 10243 BerlinTel. 030/44310-0, Fax 030/44310230E-Mail: [email protected]

I N F O R M AT I O N

In idyllischer Umgebung entspannen sich hitzige Debatten über aktuelle politische Entwicklungen. Gerade Senioren schätzen die Akademie in tutzing.

A N S I C H t S S A C H E 27sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013

»Denk doch mal, wie viele Jahre du schon auf deinen Füßen herumläufst«, hält mir die befreundete Damenrunde vor, die sich an-schließend mein Gemurre anhört. »Sei froh, dass du überhaupt noch gut laufen kannst.« Stimmt schon, aber trotzdem – etwas mehr Chic dürfte schon sein. Verstohlen senke ich meine Blicke unter den Tisch. Bequeme Laufschuhe allerorten.

Heißt es nicht, Töchter wollen es immer besser machen als ihre Mütter? Oder wenigstens ganz anders? Von der Kinderer-ziehung bis zur Haushaltsführung? Na bitte, genau das ist mir gelungen, wenigstens in diesem Fall. Ich kann spazieren gehen,

Spazierengehen mit meiner Mutter ging früher so: Ich: »Kommst du mit? Ich möchte ein bisschen an die Luft.« Sie: »Eigentlich schon...«

Ich: »Was heißt eigentlich? Willst du oder willst du nicht?«

Sie: »Ich käme ja gern mit, aber ich habe keine Schuhe!«

Daraufhin stürzte ich für ge-wöhnlich zum Schuhschrank und wies anklagend auf drei gut gefüllte Regalbretter. »Sind das etwa keine Schuhe? Und die da, die hast du dir doch gerade erst gekauft?« Meine Mutter, kleinlaut: »Die kann ich nicht anziehen, die Füße tun mir darin so weh! Im Laden passten sie noch, aber zu Hause waren sie viel zu eng und klein!« Wiederum ich, schulmeisterlich: »Warum kaufst du dir nicht endlich mal Schuhe, die passen?« Meine Mutter seufzte, zwängte sich in ein Paar älteren Datums, und wir zogen los. Zurück in der Wohnung entledigte sie sich umge-hend ihres Schuhwerks und schlüpfte in ihre bequemen alten Schlappen.

Bitte eine Nummer größer

Heute, zwanzig Jahre später: Ich stehe im Schuhgeschäft. Die Auswahl ist groß: Sportschuhe, Pumps, Ballerinas, Sandalen, flache Absätze, hohe Absätze, Keilabsätze, alles, was ein noch immer modebewusstes Herz erfreut. »Darf ich Ihnen helfen«, nähert sich eine sehr junge Verkäuferin mit Blick auf die diversen Modelle, die ich rund um meinen Stuhl verstreut habe.

»Vielleicht versuchen Sie es eine halbe Nummer größer«, schlägt sie vor, als ich vergebens meinen rechten Fuß in den einen oder anderen Schuh zu zwängen versuche. Nichts zu machen. »Vielleicht schauen Sie sich mal in unserer Bequemschuh-Abteilung um«, rät sie schließlich, und da bin ich nun. Vor mir der bequeme Laufschuh mit gesun-dem Fußbett und vernünftiger Absatzhöhe – »sieht doch sehr elegant aus«, findet die Verkäuferin, eine freundliche Person, gut in den Fünfzigern und offenbar erfahren in der Beratung von Problemfällen meines Alters.

Klar, alles eine Sache des Geschmacks, und über den kann man bekanntlich nicht streiten. Ich laufe probehalber ein paar Schritte hin und her und vermeide die Begegnung mit dem Spiegel. Die Schuhe passen. Elegant sind sie nicht. Ich nehme sie trotzdem.

wann immer ich will, in bequemen Schu-hen. Wenn das nicht ein Trost ist! Hinten in meinem Schuhschrank übrigens fristen die schönen schmalen italienischen Modelle ihr einsames Dasein. Manchmal nehme ich sie in die Hand und betrachte sie voller Weh-mut. Im Laden passten sie noch.

Brigitte LembergerCartoon: Sebastian Haug

Gerade haben sie noch gepasst!Über die wundersame Verkleinerung unserer Lieblingsschuhe

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201328 K U Lt U R

mann« die Mutter gespielt. Zwei Seiten Text auswendig zu lernen, ist für sie immer noch kein Problem. Auch die Texte aus den frühen Jahren sind gespeichert und jederzeit abruf-bar. »Hans Sachs passt auch 500 Jahre später in unsere Zeit«, sagt sie, »damals wurden die Leut’ beschissen, und heute auch.«

An die 30 Frauen und Männer gehören heute zur Hans-Sachs-Spielgruppe im Land-kreis Fürth. Im Langenzenner Klosterhof führen sie jedes Jahr drei Stücke des dich-tenden und singenden Schuhmachers Sachs auf. Gleichwohl wird nicht nur Sachs ge-spielt: Der »Brandner Kaspar« in fränkischer Mundart stand ebenso auf dem Programm wie der erwähnte »Jedermann«.

Leo Schuh hat es sich in der Ecke seines Sofas bequem gemacht. Ehe-frau Charlotte, eine kleine, quirlige Person, kommt mit ihren Fundsa-chen ins Zimmer: vergilbten Fotos

und Dokumenten aus einem langen Leben. Einem Leben, das geprägt war von zwei großen Leidenschaften: dem Theaterspielen und dem Gesang.

Der 87-jährige Leo und seine zwei Jahre jüngere Charlotte aus der Reichenberger Straße in Langenzenn waren von Anfang an dabei, als vor 50 Jahren die Langenzenner Hans-Sachs-Theatergruppe das Licht der Welt erblickte. Über vier Jahrzehnte führte Leo Regie. Am 7. Dezember 1963 fiel der Startschuss mit Hans Sachs’ »Das Kälberbrü-ten«. Prominenteste Besucherin im begeis-terten Publikum: die damalige Quelle-Che-fin Grete Schickedanz. Leo gab den Bauern, Charlotte die Bäuerin. Improvisation wurde damals großgeschrieben.

Früher musste man ohne Requisiten spielen

Charlotte Schuh erinnert sich: »Viele Jahre haben wir auf dem Dillenberg beim Drui-denstein im Freien gespielt. Links und rechts ein paar Holzstangen, dazwischen gespann-tes Sackleinen – das war die Kulisse.« Und Leo ergänzt: »Es hat ja auch keine Requi-siten gegeben.« Also wurde in der Nach-barschaft und in den umliegenden Dörfern geschnorrt: Milchkannen, irgendwelches landwirtschaftliches Gerät, das zum Spiel passte, und alte Stoffe. »Und alle Kostüme wurden selbst genäht«, versichert Charlotte Schuh.

Sie kramt Fotos heraus, die ziemlich verschwommen etwas von der Atmosphäre ahnen lassen, die bei den Freilichtauf-führungen auf dem Dillenberg herrschte. Zwischen den einzelnen Akten sang der Keidenzeller Gesangverein. Da hatten die wenigen Akteure etwas Zeit, sich hinter den aufgespannten Säcken umzuziehen, wenn nötig. Das Publikum kam aus fast allen 23 Langenzenner Nachbargemeinden. Die Er-innerung löst vor allem bei der 85-jährigen Charlotte einen Schwall der Begeisterung aus. Aufs Stichwort zitiert und rezitiert sie aus dem Effeff. Kein Zweifel: Hier erzählt eine Vollblutkomödiantin, eine urfränkische.

Inzwischen hat Leo die Regie abgegeben an Gaby Küffner. Und erster Vorsitzender ist nun Klaus Roscher, von dem beide Schuhs eine sehr hohe Meinung haben (»Der ist klasse.«). Charlotte indes kann’s nicht ganz lassen. So hat sie beim fränkischen »Jeder-

So kam es nicht von ungefähr, dass sich mit den Jahren doch einiges an Requisiten, Kostümen und größeren Geräten angehäuft hat und man nicht mehr wusste, wohin damit. Da traf es sich gut, dass eine Bäuerin aus dem Ortsteil Laubendorf ihre Scheune zum Verkauf anbot. Das war 1996. Preis: 23.000 Mark. Die »Sachser« sind heute noch stolz darauf, dass sie das zweistöckige Gebäude mit eigenen Mitteln erstanden haben. »Jeder, der konnte, gab 5.000 Mark und bekam dafür einen Schuldschein«, er-läutert Leo Schuh. Und seine bessere Hälfte ergänzt: »Nach ein paar Jahren hatten wir den Kaufpreis eingespielt, und jeder bekam sein Darlehen wieder zurück.«

Das Theater schweißte sie zusammenLeo und Charlotte Schuh gehören seit 50 Jahren zum Ensemble der Hans-Sachs-Spiele

Leo Schuh führte Regie, seine Frau Charlotte stand auf der Bühne: Das Ehepaar betrachtet alte Fotos und besitzt eine Reihe alter text- und Regiebücher und Auszeichnungen.

K U Lt U R 29

Das theaterbesessene Ehepaar Schuh schaut ein wenig wehmütig zurück auf diese ausge-füllten und erfüllten Jahre; aber auch auf die Zeit vor dem Start ins Langenzenner Schau-spielerdasein. Die beiden sind bereits vor ihrer Eheschließung – in diesem Jahr sind sie 65 Jahre verheiratet – als Duo aufgetreten, in den Langenzenner Nachbardörfern. Nicht nur mit fränkischen Liedern, sondern auch mit Berliner Gassenhauern. »Einen Quetscher haben wir immer dabei gehabt«, erinnert sich Charlotte. Ohne die Begleitung eines Schifferklaviers ging es einfach nicht. Das war Ende der Vierziger, Anfang der Fünfziger Jahre. »Da war’n die Leu-te hungrig nach Abwechslung«, weiß Ehemann Leo, »nach dem Krieg.« Da zeigten sich auch die ersten Keime bundesdeutscher Reiselust. Anfang der Fünfziger fuhren auch die Schuhs auf ihrer Herkules zum ersten Mal nach Italien. »Abenteuerlich war das mit dem Koffer und der Frau hintendrauf«, schmunzelt Leo.

Heutzutage haben sie es mit dem Reisen nicht mehr. Aber das Singen und das gemein-same Auftreten – das wollen sie noch nicht auf-geben. Einmal im Monat singen sie Fränkisches und Frühlingslieder im Altenheim, begleitet von ihrem »Quetscher«. Und zwischendurch trägt Charlotte Schuh heitere Gedichte vor. Auf Weih-nachten freut sich die 85-Jährige schon jetzt. »Da sind wir in der Rossendorfer Kirche. Der Kinderchor singt, und ich lese eine Weihnachts-geschichte vor.«

Günter DehnFotos: Michael Matejka

Hans-Sachs-Spiele im Kulturhof »Altes Kino« in Langenzenn an folgenden Terminen:Samstag, 18. Mai, 19 Uhr: Sing- und Spielabend des Gesangvereins »Sängerkranz Langenzenn« mit Hans-Sachs-SpielFreitag, 19. Juli, 20.30 Uhr: Hans-Sachs-SpieleSonntag, 21. Juli, 18 Uhr: Hans-Sachs-SpieleSamstag, 27. Juli, 20.30 Uhr: Hans-Sachs-Spiele

Karten gibt es im Vorverkauf bei Herta Schmidt, Augustinerstraße 13, 90579 Langenzenn, Telefon: 09101/8323, E-Mail: [email protected] Weitere Infos unter www.hans-sachs-spiele.de

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201330 R At G E B E R

Quelle. Doch wer braucht überhaupt was? »Eine Bedarfsanalyse ist das A und O einer guten Küchenplanung«, sagt Kreischer. Diese Analyse leiste ein guter Anbieter, indem ein Berater zum Kunden nach Hause kommt, um vor Ort die Einrichtung zu planen. Schließlich geht es um viele Details, die alle zu berücksichtigen den Amateur überfordert. Wer zum Beispiel Eckschränke hat, musste sich bisher – auch mit Drehka-russell – oft verrenken, um den richtigen Topf aus der Ecke herauszuklauben. Neuar-tige Schrankelemente hingegen lassen sich komplett herausziehen und ebenso einfach wieder im Schrank versenken. Denn auch das ist ein wichtiger Punkt: Leicht muss es gehen. So haben inzwischen zahlreiche Küchenanbieter den schönen, aber oft nur mit einigem Kraftaufwand zugänglichen Apothekerschrank in einen Schrank mit mehreren Einzelauszügen verwandelt.

»Komfort kann viele Aspekte haben«, weiß Kreischer. Zu den wichtigsten Verände-rungen der vergangenen Jahre gehört zum Beispiel, dass die Arbeiten immer rücken-freundlicher verrichtet werden können. Dass sich der Backofen auf Brusthöhe befindet, ist inzwischen fast schon Standard. »Auch

Kaum ein häuslicher Raum hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark verändert wie die Küche. Aus dem kleinen Funktionsraum ist ein Raum geworden, den Ar-

chitekten gern großzügig planen und oft in den Mittelpunkt familiären Lebens rücken. Die Wohnküche von einst erlebt also eine Renaissance – sie lässt sich heute sogar spe-ziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen anpassen.

Zwei bis drei Küchen kauft sich der Deut-sche in seinem Leben – die erste mit der ersten eigenen Wohnung, die zweite bei Fa-miliengründung und die dritte kommt dann, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Dabei darf es dann in punkto Ausstattung gerne etwas mehr sein. 5.500 Euro geben jüngere Kunden eines Nürnberger Fachhändler aus, ältere etwa 8.500 Euro. Mitunter kann die Küche aber auch den Wert eines Mittel-klasseautos annehmen. Dafür bekommt die Kundschaft heute allerdings auch deutlich mehr fürs Geld als früher.

»Eine Küche sollte sich mit dem Men-schen entwickeln, und das kann sie inzwi-schen auch«, sagt Steffen Kreischer, Leiter des Nürnberger MegaStores der Küchen-

der hoch eingebaute Geschirrspüler ist sehr angesagt«, weiß der Experte.

Ein heikler Punkt im Alter sind auch Oberschränke. Wenn die Kraft nachlässt oder sich die Arme schwerer heben las-sen, machen sie die Küchenbenutzung zur regelrechten Tortur. Der Arbeitskreis »Die Moderne Küche« (AMK), ein Zusammen-schluss aus über 120 Unternehmen der Branche, zeigt jedoch in einer Studie, dass Hochschränke für vier von fünf Küchenkäu-fern wichtig sind, weil sie eben viel Stau-raum bieten. »Deshalb gibt es sie jetzt auch mit Touchsensor, bei dessen Berührung sich die Türen elektrisch öffnen lassen – ähnlich einer Jalousie«, erklärt Kreischer. Zusätzlich kann man sich auch bewegliche Ober-schränke einbauen lassen: Diese werden per Fernbedienung abgesenkt. Nachdem man das Gewünschte entnommen oder einge-räumt hat, fährt der Schrank wieder in die Ausgangsstellung zurück.

Flexibilität kostet mehr

Mindestens ebenso wichtig ist diese Mög-lichkeit bei der Arbeitsfläche, die sich um bis zu 20 Zentimeter absenken lässt. Sie ist also nicht nur eine gute Lösung, wenn sich Menschen von unterschiedlicher Körper-größe in der Küche betätigen, sondern auch für Menschen mit Handicap. Das hat allerdings seinen Preis: Arbeitsplatte und Oberschränke verstellen zu können, kostet laut Kreischer rund 5.000 Euro.

Idealerweise befindet sich die Arbeits-fläche 10 bis 15 Zentimeter unterhalb der Ellbogenhöhe, wie Wissenschaftler der TU Darmstadt herausgefunden haben. Unter

So macht Kochen wieder SpaßModerne Technik erleichtert die Küchenarbeit im Alter

Wer im Ruhestand eine neue Küche kauft, sollte gleich etwas mehr Komfort einplanen, etwa den erhöhten Geschirrspüler.

Ganz leicht lassen sich die Schubladen aufziehen.

R At G E B E R 31

diesem Gesichtspunkt ist es insgesamt sinnvoll, das Kochfeld abzusenken, um beim Rühren noch eine gesunde Arbeitshaltung einnehmen zu können, empfiehlt das AMK. Denn der Topf-rand bildet die eigentliche Arbeitshöhe. Anders ist es bei der Spüle: Hier liegt die Arbeitsebene auf dem Spülboden, der deshalb nur zehn Zen-timeter unter dem Ellbogen liegen sollte.

Doch nicht nur in punkto Einrichtung hat sich viel getan, sondern auch bei der techni-schen Ausstattung. Frank Hüther, Geschäfts-führer des AMK, glaubt, dass die neue Geräte-Generation wesentlich einfacher zu bedienen ist als noch vor zehn Jahren. »Bei der Entwicklung der Küchengeräte haben die Hersteller zuneh-mend die ältere Bevölkerung im Blick. Die Ge-räte sind selbsterklärend, haben große Displays und sind in deutscher Sprache beschriftet.«

Ein großes Thema ist im Hinblick auf die drit-te und meist letzte Küche im Leben die Indukti-onskochtechnik. »Ihr gehört die Zukunft«, sagt Hüther. Für Senioren ist sie gerade unter dem Sicherheitsaspekt sehr bedeutsam. »Damit kann nichts anbrennen oder gar brennen. Es ist nicht so gefährlich wie eine offene Hitzequelle, die die Wärme direkt abstrahlt.« Auch für Starkoch Al-fons Schuhbeck gibt es nichts Besseres. In einem Interview brachte es der 64-Jährige kürzlich so auf den Punkt: »Fürs Auge ist es wunderschön, es gibt keine Hitzeabstrahlung mehr. Wenn Sie den Topf wegnehmen, haben Sie außerdem keinen Stromverbrauch mehr. Und es ist wahn-sinnig bedienungsfreundlich, auch für ältere Herrschaften. Ich bin ja technisch eine Pfeife, aber das kapiert man in zehn Sekunden.«

Anja KummerowFotos: Mile Cindric

Leserbriefe

Für mich ist Karate Serotonin für Körper, Geist und Seele. Nach einer längeren sportlichen Pause wollte ich unbedingt wieder Karate trainieren. Vor eineinhalb Jahren habe ich im Karate-zentrum Nürnberg-Süd begonnen und fühle mich dort sehr gut aufgehoben.Karate fördert nicht nur den inneren Frieden, die Merkfähigkeit und die Kondition, es werden beide Gehirnhälften angeregt. Es geht auch um die Würdigung und Wertschätzung beim Training und den Respekt dem Trainer und dem Partner gegenüber. Karate ist ein Jungbrunnen; manchmal trainiere ich mit zwei Generatio-nen, was mir sehr viel Spaß macht..Ursula A. Zecheus (65), Nürnberg

Ich lese Ihr Magazin sechs+sechzig und mir gefallen Ihre Wan-dervorschläge bzw. -anregungen. Wäre es nicht möglich, die bei-den Seiten von der Wanderung auf ein Blatt (also die 2. Seite auf die Rückseite) zu drucken? Ich hätte dann bei meinen Ausflügen immer nur 1 Blatt in der Hand.Isolde Drescher, Erlangen

Ihre Wanderwege sind präzise beschrieben, leider fehlt eine Gesamtstreckenangabe. Wenn ich die im Text versteckten Kilo-meterangaben im letzten Heft richtig rechne, dann wären es von Mühlhof nach Schlaifhausen 6,5 Kilometer, von Schlaifhausen nach Pretzfeld drei und von Pretzfeld nach Ebermannstadt noch-mals drei Kilometer. Für die Strecke von Ebermannstadt nach Mühlhof sind die Angaben nicht mehr richtig definiert. Eigentlich schade, denn in unserem Alter sollte man schon vorher wissen, worauf man sich einlässt.Dieter Pflaum, Nürnberg

Ich bin 79 Jahre jung, und Ihr Magazin sechs+sechzig für selbst-bewusste ältere Menschen finde ich sehr gut. Ich habe im Lauf meines Lebens acht verschiedene Berufe ausgeübt und modele seit fünf Jahren nebenbei, was mir viel Spaß macht. Mein Motto ist »Wenn nicht jetzt, wann dann«.Lotte Richter, Nürnberg

Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Re-daktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.Leserbriefe bitte an die Redaktion:sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662,[email protected] oder online unter www.magazin66.de

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REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/201332 L U G - I N S - L A N D

und niedergebrannt wurde der Ort außer-dem im 30-jährigen Krieg (1618-48). Das große Interesse an dem kleinen Ort liegt in seiner Lage direkt an der Handelsstraße in die Oberpfalz und weiter nach Böhmen begründet. Nürnberg war an diesem freien Handelsweg sehr gelegen. Die mächtige Reichsstadt stritt zudem mit den Ritterfami-lien zu Rothenberg um die Einnahmen aus den Geschäften, worunter die Ottensooser leiden mussten.

Von dieser unruhigen Zeit zeugt noch heute das Wahrzeichen von Ottensoos – die Kirche des heiligen Veit, erbaut um 1000

Unser Ausflugs-Tipp führt dieses Mal in das idyllisch im Pegnitztal gelegene Ottensoos zwischen Lauf und Hersbruck. Der kleine Ort kann nicht nur mit einer

wechselvollen 1110 Jahre alten Geschich-te »im Schnittpunkt vieler Herrschaften« aufwarten. Er glänzt auch mit einem – für eine Gemeinde von nur 2000 Einwohnern – einmaligen Projekt: dem »Kulturbahnhof«. Dahinter steckt ein Lern- und Erlebnisort, der sich wunderbar für einen Sonntagsspa-ziergang anbietet.

Ottensoos wird am 14. Februar 903 erstmals urkundlich in einer Schenkungsur-kunde als »Otunassaza« erwähnt. Von da an gehörte der Ort dem Regensburger Bene-diktinerkloster St. Emmeran. Nach einigen Besitzerwechseln machte sich im Hochmit-telalter der wachsende Einfluss der Reichs-stadt Nürnberg bemerkbar. So siedelten sich nach dem Pogrom und der Vertreibung von 1499 auch Juden aus Nürnberg in Ottensoos an. Deutlicher sichtbar wurde der Einfluss des großen Nachbarns dann durch die Übernahme des Protestantismus (1525). Die Ausdehnung des Machtbereichs der (protes-tantischen) Reichsstadt gefiel den katholi-schen Gegnern wenig. So tobten die Kämpfe um die Vorherrschaft zwischen Nürnberg und den Ansbacher Markgrafen (1449-50 und 1552-54) auch in Ottensoos. Verwüstet

n. Christus. Ursprünglich als katholische Kirche des Bistums Eichstätt gegründet, seit 1525 aber evangelisch, steht die Wehrkirche noch heute trutzig zwischen dem unteren und oberen Teil des Dorfes. Sie verfügte seit 1450 im Norden über eine doppelte Mauer, während die südliche einfache Mauer noch um einen Wall ergänzt wurde.

Spätgotische Hallenkirche

In einem gewissen Gegensatz dazu steht der ruhige und spärlich geschmückte Innen-raum der spätgotischen Hallenkirche mit ihren vier Schiffen. Das wichtigste Kunst-werk ist eine runde Scheibe im Südfenster. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und zeigt den heiligen Veit und eine Madon-na. Bemerkenswert ist auch das schlichte Taufbecken aus dem frühen 16. Jahrhundert mit seinem barocken Deckel. Der Altar zeigt eine Figurengruppe aus dem 17. Jahrhun-dert, wahrscheinlich in Nürnberg herge-stellt. In den Seitenaltären sind Schreine zu sehen, die das Leben der 14 Nothelfer thematisieren. Einer von ihn war der heilige Veit.

Eine eher friedliche Invasion aus Rich-tung Nürnberg erlebte Ottensoos, als 1859 die Eisenbahnlinie nach Amberg eröffnet wurde. Jetzt kamen die Nürnberger in friedlicher Absicht und entdeckten das landwirtschaftlich und vom Hopfenanbau

Kulturoase an der alten HandelsstraßeAus dem einstigen Bahnhof Ottensoos wurde ein Lern- und Erlebnisort

Im Ruhestand hat das Ehepaar Kirchhof-Stahlmann sich einen traum erfüllt. Jetzt leiten sie im Kulturbahnhof Ottensoos ihr eigenes Museum.

Einzelne Kunstwerke nehmen Bezug auf die Funktion des alten Bahnhofs.

Die Kunst setzt hier auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit.

sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 L U G - I N S - L A N D 33

geprägte Ottensoos als Ausflugsziel. Sicht-bare Zeichen dieser Entwicklung sind das 1903 entstandene Kurhaus Waldeck, in dem die Sommerfrischler übernachten konnten, sowie viele stattliche Bürgerhäuser entlang der Bahnlinie. Ein Rundgang durch den ge-samten Ort mit seinen dörflichen Strukturen lohnt sich.

Gegen die Wegwerfmentalität

Aus der Zeit der Industrialisierung stammt auch das 1859 wahrscheinlich von Friedrich Bürklein erbaute und heute unter Denk-malschutz stehende Bahnhofsgebäude. Als dieses nach längerem Leerstand zu ver-wahrlosen drohte, kaufte es im Jahr 2009 das Ehepaar Kirchhof-Stahlmann. Für die renommierte Künstlerin und den ehemali-gen Professor für Betriebswirtschaft an der Simon-Georg-Ohm-Hochschule in Nürn-berg war die liebevolle Instandsetzung des Gebäudes nicht nur eine Herzensangelegen-heit, sie krönte sozusagen ihr 30-jähriges Leben in Ottensoos.

Bei den dreijährigen Arbeiten, die aus privaten Mitteln finanziert und mit Hilfe vieler Freunde und Nachbarn geleistet wurden, stand an erster Stelle die sparsame und ökologische Sanierung. Eine Photovol-taik-Anlage, eine Holzpellets-Heizung und die Wiederverwendung der aus dem alten Haus geborgenen Materialien sowie die Verwendung baubiologischer Stoffe waren dem Ehepaar sehr wichtig: »Wir tun dies alles, um gegen die Wegwerf-Mentalität der Gesellschaft ein Statement abzugeben«, unterstreicht die 70-jährige Renate Kirchhof-Stahlmann. Vieles im Haus wurde selbst gemacht, weil man so wieder ein Verhältnis zu Werkstoffen und handwerklicher Arbeit bekomme, meint ihr zwei Jahre jüngerer Mann.

Im Mittelpunkt: Nachhaltige Entwicklung

So entstand in dem entkernten und restau-rierten Haus ein Forum für eine Symbiose von Kunst und Politik, Ökonomie und Dichtung sowie Musik. Das Ziel dieser unge-wöhnlichen Kombination ist, die Besucher an den Gedanken einer »nachhaltigen Ent-wicklung« heranzuführen, welche die Natur achtet und nicht nur auf materiellem Besitz gründet. Im Erdgeschoss sind, neben einem Versammlungsraum für öffentliche Veran-staltungen, die Gemäldezyklen »Genesis« und »Zeit« von Renate Kirchhof-Stahlmann zu sehen. Die Bilder thematisieren die Ent-wicklung der Menschen weg von der Natur

in Raum und Zeit – und die Chance, wieder in Frieden mit ihr zu leben.

Im Obergeschoss hat Volker Stahlmann mit dem Wandbild »Entlässt die Natur den Menschen?« seine künstlerischen Ambitio-nen unter Beweis gestellt. Daneben findet der Besucher Installationen aus Materialien des alten Hauses und Mandalas (Kreisbilder aus dem Buddhismus und Hinduismus). Bemerkenswert sind auch die szenischen Lichtbilder von Renate Kirchhof-Stahlmann zu der zwischen 1997 und 2003 komponier-ten Oper »Sonntag aus Licht« von Karlheinz Stockhausen.

Die beiden »Freunde der Natur« wollen mit dem Kulturbahnhof »nicht nur Akade-miker erreichen«, wie Volker Stahlmann betont, sondern alle, die gemeinsam in der freundlichen und angenehmen Atmosphäre des Hauses darüber nachdenken wollen, ob und was sie zu einem nachhaltigen Leben beitragen können. Und was kann es Schöne-res geben, als danach über das Gesehene bei Kaffee und Kuchen vor der Rückkehr in die Großstadt seinen Gedanken nachzuhängen?

Rainer BüschelFotos: Mile Cindric

Der Kulturbahnhof»Kulturbahnhof Ottensoos, Kunstmuseum Renate Kirchhof-Stahlmann und Forum für Nachhaltige Entwicklung«, Bahnhofstraße 11, Telefon: 0 91 23/65 18, geöffnet Sams-tag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Kommende Veranstaltungen: 19. Juni: »Wege und Irrwege der Energie-wende«, Vortrag von Thomas E. Banning, Vorstand der Naturstrom AG in Düsseldorf.31. August: »Pappkameraden«, kreative Ferienwerkstatt für Kids.

Wege nach OttensoosMit der Bahn: S 1 von Nürnberg aus etwa 26 Minuten (Fahrrad-Mitnahme möglich), der Bahnhof ist rund 500 Meter vom Kultur-bahnhof entfernt. Mit dem Fahrrad auf dem »Fünf-Flüsse-Radweg« von Nürnberg über Lauf, etwa 30 Kilometer ebene Strecke, oft an der Pegnitz entlang. Man kann auch von Hersbruck oder Lauf aus zu Fuß nach Ottensoos gehen.

Literatur Martin Schieber, »Ottensoos. Ein Streifzug durch elf Jahrhunderte Geschichte«, Nürn-berg, 2003

I N F O R M AT I O N

Die Kirche St. Veit in Ottensoos ist von außen eher schlicht, bewahrt aber im Inneren Kleinode aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf.

Es wird alles öde enden Depp im Web@

Computer sind böse. Viereckige Augen soll man von ihnen bekommen. Nicht selten Übergewicht. Freun-de und der Bezug zur Realität verabschieden sich. In krassen Fällen wird man ein widerwärtiger, hässlicher Zeitgenosse, der gegen die Benimmregeln im Internet

verstößt.Über uns Computerbenutzer wird ja viel gelästert. Manches

hat sich als richtig, vieles als falsch erwiesen. Deswegen werden immer neue Geschütze aufgefahren, ich habe mich daran ge-wöhnt. Neulich habe ich dann aber doch in einem zwangsgebüh-renfinanzierten Abendgelaber (manche nennen es auch »Talk-show«) ein neues Argument gehört, das mich ins Grübeln brachte:

»Es droht der Verlust der Langeweile.«Langeweile, und das wusste ich bisher nicht, sei nämlich der

Ursprung aller Kreativität. Weil Kinder sich langweilen, erfinden sie zum Beispiel Spiele oder allerlei Schabernack. Wenn Erwach-sene sich langweilen, schreiben sie sogar Bestseller oder gehen wenigstens in die Sky-Bar und finden den Partner fürs Leben.

Am Anfang war also nicht das Wort, am Anfang war die Lange-weile. Selbst Gott muss sich wohl gelangweilt und dann die Welt erschaffen haben.

Der Computer kommt hingegen vom Teufel. Denn er schafft die Langeweile ab. Dauernd Halligalli vor dem Monitor: lau-ter witzige YouTube-Filmchen, immer ist jemand zum Spielen

da, überall findet sich ein Depp, der sich mit einem über abartig-ste Themen unterhält. Und wenn gar nichts mehr geht, kann die Surferin ja noch bei Zalando nach Schuhen gucken.

Freilich: Wenn das alles stimmt, dann kommt nichts mehr Neues nach. Schließlich fällt aus Mangel an Langeweile ja keinem mehr was ein. Dann jedoch steht die Langeweile wieder auf. Stär-ker als je zuvor. Und so lernen wir:

»Die Langeweile stirbt nie.« Wenn ich also mal wieder in einem öden Vortrag, in einem

endlosen Konzert oder vor einem drögen Stück Papier sitze, dann werde ich daran denken: Die wollen alle nur meine Kreativität fördern.

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sechs+sechzig · 14. Jahrgang · Ausgabe 2/2013 D A S W A R S C H I C K 35

Das EinkaufsnetzSie waren in den 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, heute liegen sie unbeachtet in Schränken, Schüben, Kellern oder auf Dachböden: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Über manches kann man sich heute nur wundern. Und manche dieser wundersamen Dinge sind gerade wieder voll im trend.

30, 40 Jahre lang krähte kein Hahn danach, doch plötzlich gelten Einkaufs-netze wieder als richtig schick. Im Internet sind die praktischen Shopping-Begleiter in allen möglichen Farben und Materialien zu haben. »So ein Aufstieg!«, urteilt Brigitte Lehmann mit einem Augenzwinkern. Denn die Nürnbergerin hat eine dieser federleichten Tragetaschen zu Hause – ori-ginalverpackt aus den 70-er Jahren. Seit ihrer Jugend hat sie die Netze nicht mehr angerührt. Damals aber, berichtet sie, nahm man ein solches Einkaufsnetz mit, wenn man die klobige Einkaufstasche oder den Korb, mit dem man sich in einem unachtsamen Moment immer die Nylonstrümpfe ruinierte, vermeiden wollte. Die Plastiktüte war zwar schon erfunden, doch nicht in jedem Supermarkt lag sie parat. Das Einkaufsnetz machte sich also nützlich – für den Transport von Flaschen, Dosen, frischem Gemüse vor allem, und gelegentlich als Kartoffelnetz. Später wurde es gewaschen und zurück in den Schrank gelegt. Brigitte Lehmann hat ihr umweltfreundliches Netz zu DDR-Zeiten von einer Tante aus Ostberlin geschickt bekommen. Jetzt, aus Nostalgiegründen, kann sie es wieder mitnehmen, wenn sie in den Supermarkt muss. Einkaufsnetze sind modern geworden.

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