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54 Das kennt man ja: Papa will nur mal schnell Milch fürs Frühstück besorgen – aber es dauert eine halbe Ewigkeit, bis er wieder auftaucht! Und dann erzählt er auch noch diese völlig verrückte Geschichte, wie er von außerirdischen Monstern entführt wurde, mit einem Dinosaurier auf Zeit- reise ging, bei Piraten, Vampiren und Zauberponys landete und am Schluss beinahe das ganze Universum auslöschte. Das glaubt doch einfach kein Mensch, oder?

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Das kennt man ja: Papa will nur mal schnell Milch fürs Frühstück besorgen – aber es dauert eine halbe Ewigkeit, bis er wieder auftaucht! Und dann erzählt er auch noch diese völlig verrückte Geschichte, wie er von außerirdischen Monstern entführt wurde, mit einem Dinosaurier auf Zeit-reise ging, bei Piraten, Vampiren und Zauberponys landete und am Schluss beinahe das ganze Universum auslöschte. Das glaubt doch einfach kein Mensch, oder?

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Ab 9 Jahren160 SeitenFormat 13,5 × 20,5 cmGebundenAus dem Englischen von Ursula HöfkerISBN 978-3-401-60013-0

Ein hochgradig verrücktes Abenteuer von Starautor Neil Gaiman. Wie immer mit viel lakonischem Witz und hintergründiger Ironie erzählt, brillant und kongenial illustriert von Chris Riddell. Ein Riesenlesespaß rund um die Lieblingshelden aller Kinder – der Eltern mindestens genausoviel Freude macht. Hier ist ein Glücksfall von einem Kinderbuch – absolut kultverdächtig!

Neil Gaiman

Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine

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»ICH HABE MILCH GEKAUFT«, sagte

mein Vater. »Und ich hab tatsäch-

lich kurz mit Mister Ronson von ge-

genüber gesprochen, der eine Zeitung

gekauft hat. Als ich aus dem Laden

kam, hörte ich über mir ein seltsa-

mes Geräusch. Es klang ungefähr so:

ssumm-ssumm. Ich schaute auf

und sah über der Marschallstraße

eine riesige silberne Scheibe in der

Luft stehen. Aber hallo, sagte ich zu

mir. Sowas sieht man nicht alle Tage.

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Und dann geschah etwas Seltsa-

mes.«

»Das vorher war nicht seltsam?«, fragte ich.

»Etwas noch Seltsameres«, antwortete mein Vater.

DAS NOCH SELTSAMERE war der

Lichtstrahl, der aus der Scheibe

kam – ein glitzernder, schimmernder

Lichtstrahl, der selbst bei Tageslicht

zu sehen war. Und dann weiß ich nur

noch, dass ich in die Scheibe hinaufge-

saugt wurde. Zum Glück hatte ich die

Milch in meine Jackentasche gesteckt.

Das Oberdeck der Scheibe war aus

Metall und so groß wie ein Fußballfeld

oder noch größer.

»Wir kommen von einer weit entfernten Welt zu deinem Plane-

ten«, sagten die Leute in der Scheibe.

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Ich nenne sie »Leute«, aber sie wa-

ren ein bisschen grün und ziemlich

schleimig und sahen ausgesprochen

grantig aus.

»Als Vertreter deiner Art verlangen

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wir von dir, dass du uns den gesamten

Planeten übereignest. Wir wollen ihn

umgestalten.«

»Das werde ich ganz bestimmt nicht

tun, sagte ich.

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»Dann holen wir alle deine Feinde«,

sagte einer, »und sie dürfen dich so

lange piesacken, bis du uns den Pla-

neten überschreibst.«

Ich wollte sie gerade darauf hinwei-

sen, dass ich keine Feinde habe, als

ich eine große Metalltür entdeckte,

auf der

stand. Ich öffnete die Tür.

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I c h f i i i i i e l.

»Tu das nicht«, warnte einer der

grünschleimigen Außerirdischen. »Du

lässt sonst das Raum-Zeit-Kontinuum

herein.«

Aber es war zu spät – ich hatte die

Tür bereits aufgestoßen. Ich sprang.

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Zum Glück hielt ich die Milch im-

mer gut fest, sodass ich sie nicht ver-

lor, als ich ins Meer platschte.

»Was war das?«, hörte ich eine Frau-

enstimme fragen. »Ein großer Fisch?

Eine Meerjungfrau? Oder war es ein

Spion?«

Ich wollte erklären, dass ich nichts

von alldem war, doch mein Mund

war voller Salzwasser. Ich wurde an

Deck eines kleinen Schiffes gehievt.

An Deck waren ein par Männer und

eine Frau und sie sahen alle sehr

wütend aus.

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»Wer seid Ihr, Landratte?«, fragte

die Frau. Sie hatte einen großen Hut

auf und einen Papagei auf der Schul-

ter.

»Er ist ein Spion! Ein Walross in ei-

nem Jackett! Eine neue Art Meerjung-

frau mit Beinen!«,

riefen die Männer.

»Was machst

du hier?«,

wollte die

Frau wissen.

»Ja, also, ich

war rasch im

Laden an der

Ecke, um Milch

zu kaufen für das

Frühstück meiner Kinder

und für meinen Tee, und dann weiß

ich nur noch –

»Er lügt, Eure Majestät!«

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Die Frau zog ihr Entermesser. »Du

wagst es, die Piratenkönigin anzulü-

gen?«

Zum Glück hatte ich die Milch gut

festgehalten und jetzt zeigte ich sie

her.

»Wenn ich nicht im Laden an der

Ecke war und Milch gekauft habe, wo-

her kommt dann diese Milch?«, fragte

ich.

Da waren die Piraten aber sprach-

los.

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»Also«, sagte ich, »wenn ihr mich in

der Nähe meines Hauses irgendwo

rauslassen könntet, wäre ich euch

sehr verbunden.«

»Und wo wäre das rein zufällig?«

fragte die Piratenkönigin.

»An der Ecke Marschallstraße und

Flettelgasse. Meine Kinder warten

dort auf ihr Frühstück.«

»Du bist jetzt auf einem Piraten-

schiff, mein Freundchen«, sagte die Pi-

ratenkönigin. »Und du wirst nirgendwo

rausgelassen. Du hast nur zwei Mög-

lichkeiten: Entweder du schließt dich

meiner Piratenmannschaft an oder du

weigerst dich. Dann schlitzen wir dir

deine feige Kehle auf und du landest

als Fischfutter auf dem Meeres grund.«

»Und wie sieht es mit Plankenge-

hen aus?«, fragte ich.

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»Nie gehört!«, riefen die Piraten.

»Echte Piraten gehen über die

Planke!«, sagte ich. »Passt auf, ich

zeige es euch. Habt ihr irgendwo eine

Planke?«

Wir mussten eine Weile suchen,

aber dann fanden wir eine Planke

und ich zeigte den Piraten, wo sie sie

hinlegen sollten. Wir überlegten, ob

wir sie festnageln sollten, doch die

Piratenkönigin hielt es für sicherer,

wenn die beiden dicksten Piraten sich

einfach aufs Ende setzten.

»Warum willst du eigentlich über

die Planke gehen?«, fragte die Pira-

tenkönigin.

Ich balancierte vorsichtig ein Stück

hinaus. Unter mir plätscherte leise

das blaue Wasser der Karibik.

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