sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den...

38
Internationaler Tag der adventistischen Frauen 8. Juni 2019 Materialsammlung Predigt „Steh auf und leuchte!“ Kindergeschichte „Die Hüterin des Lichts“ Nachmittagsseminare „Nach innen leuchten“ „Nach außen leuchten“ „Gemeinsam leuchten“ von Raquel Arrais Stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauendienste der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten übersetzt von Erika Egervari

Transcript of sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den...

Page 1: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Internationaler Tag der adventistischen Frauen

8. Juni 2019

Materialsammlung

Predigt

„Steh auf und leuchte!“Kindergeschichte

„Die Hüterin des Lichts“Nachmittagsseminare

„Nach innen leuchten“„Nach außen leuchten“„Gemeinsam leuchten“

von Raquel ArraisStellvertretende Leiterin der Abteilung Frauendiensteder Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten

übersetzt von Erika Egervari

Zusammengestellt von der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-AdventistenAbteilung Frauendienste

12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

Page 2: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

GENERAL CONFERENCEWORLD HEADQUARTERS

WOMEN’S MINISTRIES

24. Januar 2019

Liebe Schwestern, liebe Leiterinnen,

seid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen, werden wir durch eure Treffen, eure Projekte und eure Teilnehmerinnen gesegnet. Wir beten dafür, dass ihr von Gott, der euren Einsatz, eure Hingabe, eure Sehnsucht, eure Anstrengung für seinen Dienst kennt, reichlich gesegnet werdet, während ihr andere ermutigt, eine Beziehung mit ihm zu beginnen.

Unser Dank gilt Raquel Arrais, der stellvertretenden Leiterin der Abteilung Frauendienste der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten, die uns mit ihrer Begeisterung ermutigt, für Jesus aufzustehen und zu leuchten. Das Thema für diesen Sabbat lautet „Steh auf und leuchte!“ Den Leitgedanken finden wir in Jesaja 60,1: „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir.“ (NLB) Die Teilnehmerinnen werden erkennen, dass Jesaja uns eine klare Nachricht zuruft, eine ganzheitliche Botschaft, einen Aufruf zum Dienst und eine Herausforderung. Im Nachmittagsprogramm werden die Hörerinnen dazu herausgefordert, hell zu erstrahlen, während wir gemeinsam die Themen „Nach innen leuchten“, „Nach außen leuchten“ und „Gemeinsam leuchten“ studieren werden. Diese Gedanken unterstreichen sehr gut die Schwerpunkte der Abteilung Frauendienste – aufbauen, befähigen, nach außen wirken. Jeder der drei Teilbereiche beinhaltet ein Manuskript und eine Präsentation.

Bitte fühlt euch frei, diese Materialsammlung nach euren Bedürfnissen zu übersetzen, anzupassen und zu überarbeiten. Dazu gehört auch, dass ihr die für euch am besten geeignete Bibelübersetzung auswählt. Es steht euch frei, das Material nach euren kulturellen Gegebenheiten anzupassen.

„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10 LUT)

Wir beten, dass Gottes Wort eine Leuchte für eure Füße und ein Licht auf eurem Pfad sein wird, wenn ihr seine Herrlichkeit in eurem Dienst für ihn widerspiegelt.

Die Abteilung Frauendienste der Generalkonferenz

12501 Old Columbia Pike, Silver Spring MD 20904-6600 USA • Office (301) 680 6608 • women.adventist.org

2

Page 3: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

InhaltsverzeichnisDie Autorin........................................................................................................................4

Der Gottesdienstablauf „Steh auf und leuchte!“.................................................................5

Die Predigt.........................................................................................................................6

Die Kindergeschichte........................................................................................................14

Das Nachmittagsseminar:................................................................................................17NACH INNEN LEUCHTEN: 21 Möglichkeiten, das geistliche Leben zu stärken.........................................17NACH AUSSEN LEUCHTEN: Pflanze einen Samen!....................................................................................21GEMEINSAM LEUCHTEN: Das Licht Gottes widerspiegeln.......................................................................25

Die Materialsammlung für den „Internationalen Tag der adventistischen Frauen 2019“ beinhaltet:

Das Manuskript „1_ITAF_2019_Manuskript“ (ein Word-Dokument, das die Predigt,die Kindergeschichte und das dreiteilige Nachmittagsseminar beinhaltet)

Die Präsentation „2_ITAF_2019_Predigt“ (eine Power-Point-Datei)

Die Präsentation „3a_ITAF_2019_Seminar1“ (eine Power-Point-Datei)

Die Präsentation „3b_ ITAF_2019_Seminar2“ (eine Power-Point-Datei)

Die Präsentation „3c_ITAF_2019_Seminar3“ (eine Power-Point-Datei)

Die Bibelverse werden aus der Bibelübertragung „Neues Leben. Die Bibel“ (NLB) und der Lutherbibel 2017 (LUT) zitiert.

3

Page 4: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Die Autorin

Raquel Quiroz da Costa Arrais hat das Predigtthema „Steh auf und leuchte!“ und die Materialsammlung für den „Internationalen Tag der Adventistischen Frauen 2019“ verfasst.

Sie dient seit ihrer Wahl im Jahr 2005 als stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauendienste der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring, Maryland, USA.

Zuvor diente sie als stellvertretende Leiterin der Frauendienste und der Abteilung „Shepherdess“ (welche die Predigerfrauen betreut) für die südamerikanische Division; danach wurde sie zur Abteilungsleiterin der Kinderdienste gewählt. Sie hat in Brasilien unterrichtet und war in der Verwaltung tätig.

Raquel Arrais hat an der Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan, USA ein Master-Studium in „Pastoraldienst“ abgeschlossen und ist zurzeit dabei, ihren Master in „Arabische Studien“ an der Middle East University in Beirut, Libanon zu erarbeiten.

In ihrer Freizeit liebt Raquel es, zu lesen, spazieren zu gehen und Klavier zu spielen. Ihre Hoffnung ist, dass mehr Frauen Gottes Ruf annehmen und am Dienst der Gemeinde teilhaben werden. Ihr Lieblingsbibeltext findet sich in Josua 1,9: „Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ (NLB)

Schwester Arrais ist mit dem Prediger Jonas Arrais verheiratet und freut sich mit ihm über zwei bereits verheiratete Söhne und drei Enkelkinder.

4

Page 5: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Der Gottesdienstablauf „Steh auf und leuchte!“

Begrüßung:

Anbetung: Jesaja 12,4-6 (NLB)

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! Sagt der ganzen Welt, was er getan hat. Erzählt allen, wie groß sein Name ist!

Singt für den Herrn, denn er hat Großes getan. Verkündet es auf der ganzen Welt.

Jubelt und freut euch, Einwohner Jerusalems! Denn der Heilige Israels, der unter euch lebt, ist groß.

Anfangslied:

Hirtengebet:

Kindergeschichte: „Die Hüterin des Lichts“

Gabensammlung:

Musikstück:

Text zur Predigt: Jesaja 60,1-2 (NLB)

Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir.

Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der Herr auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen.

Predigt: „Steh auf und leuchte!“

Schlusslied:

Schlussgebet:

5

Page 6: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Die Predigt„Steh auf und leuchte!“

von Raquel Arrais

EinleitungUnser Predigttext beginnt mit Jesaja 60,1: „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir.“ (NLB) Der Prophet ermutigt uns, aufzustehen und zu leuchten, weil „das Licht gekommen ist“.

Ellen G. White führt diesen Aufruf aus, indem sie das Bild vom „Aufstehen und Leuchten“ in einer machtvollen Botschaft definiert:

„Wenn es je eine Zeit in der Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten gab, in der sie aufstehen und leuchten sollten, dann ist das jetzt. Keine Stimme soll zurückgehalten werden, um die dreifache Engelsbotschaft zu verkündigen. Keiner sollte aus Furcht, weltliches Ansehen zu verlieren, einen einzigen Lichtstrahl verbergen, der von der Quelle allen Lichtes kommt. Es erfordert moralisches Rückgrat das Werk Gottes in der Endzeit zu tun, aber wir sollen uns dabei nicht von menschlicher Klugheit leiten lassen. Die Wahrheit sollte uns alles bedeuten. Wer sich in der Welt einen Namen machen möchte, der soll mit der Welt gehen.“1

„Steh auf und leuchte, denn dein Licht ist gekommen!“ ruft uns der Prophet Jesaja zu.

„Aufstehen“ umfasst Begriffe wie „sich erheben oder von einer liegenden bzw. sitzenden Position aufrichten“, „sich bemerkbar machen“, „anerkannt werden“ und „aufsteigen“. Das bedeutet, dass du dich heute darauf vorbereiten solltest, aufzustehen, dich zu erheben, bemerkt zu werden. Es beinhaltet auch den Fortschritt zu einer neuen, höheren Ebene.

Sind wir zur nächsten Stufe aufgestiegen? Wir leben in einer Welt, die um unsere Fingerspitzen herum geschrumpft ist: Laptops, Tabletts, Smartphones, WiFi und Bluetooth, Facebook und Twitter sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Bedeutet die schnelle, hochtechnisierte Leistungsfülle, dass die Menschheit einen höheren Zivilisations-stand erreicht hat? Manche behaupten es.

Dennoch liegt inmitten des gewaltigen Fortschritts an Wissen und Kommunikation eine Dunkelheit verborgen, die abstoßend und furchteinflößend ist; die sich durch alle Nationalitäten, Altersstufen, Bildungsebenen, Kulturbereiche und Berufssparten zieht; welche die Menschlichkeit jeder einzelnen von uns in Frage stellt und die Geistlichkeit in uns allen verringert, besonders bei denen, welche sich „Christen“ oder „Siebenten-Tags-Adventisten“ nennen.

1 Ellen G. White, Christus ist Sieger, S. 3526

Page 7: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Worum geht es bei dieser Dunkelheit, von der ich spreche? Schau dich um! Denke an deine Gemeinde. Überprüfe deinen Arbeitsplatz. Kontrolliere dein Heim, deine Schule und deine Umgebung. Findest du in irgendeinem dieser Gebiete Finsternis – das Gegenteil von Licht?

Als Frau, und als eine derjenigen, die in den Frauendiensten aktiv mitarbeitet, mache ich dich darauf aufmerksam:

Solange eine von drei Frauen noch immer im Lauf ihres Lebens auf irgendeine Art Missbrauch erfährt, ist die Welt ein dunkler Ort.

Solange Frauen Genitalverstümmelungen, Kinderhochzeiten, Mitgiftwucher, Ehrenmorde, Vergewaltigungen, körperliche und seelische Gewalt, Benachteiligungen am Arbeitsplatz (traurigerweise auch in den Heimen der Prediger und unseren Institutionen) erdulden müssen, regiert die Finsternis in der Welt.

Solange 1,2 Millionen Kinder jährlich auf der Welt gekauft und verkauft werden, liegt die Welt im Dunkeln.

Ja, es gibt die Dunkelheit – abstoßende, verunreinigende und niederschmetternde Finsternis. Uns, die wir in dieser dunklen Welt leben – mit der Finsternis von außen und von innen – uns, die wir unseren Töchtern und Schwestern, den Ehefrauen und Müttern, dienen wollen, gilt der Aufruf Jesajas: „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir. Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der Herr auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen.“ (Jesaja 60,1-2 NLB)

Jesaja predigt einer Nation, die etwa 120 Jahre nach seinem Dienst in die Dunkelheit der babylonischen Gefangenschaft ziehen würde. Er weiß, dass Gottes Volk in der Vergangenheit viele finstere Zeiten durchgemacht hatte, wie zum Beispiel den Sklavendienst in Ägypten oder die Angriffe der Assyrer. Dem Volk, das sich daran gewöhnt hatte, in Angst vor der Finsternis zu leben – Menschen, die alle Hoffnung verloren hatten –, weissagt der Prophet die Erlösung von der Furcht und Hoffnung inmitten von Verzweiflung. Er scheint ihnen zuzurufen: „Die Dunkelheit wird kommen, aber sie muss euch nicht für alle Zeit umgeben, denn die Nacht der Hoffnungslosigkeit muss dem hellen und strahlenden Licht des Sonnenaufgangs weichen.“ Die Verheißung und der Aufruf Gottes ist einfach: „Steh auf und leuchte!“ Erhebe dich. Lass die Angst hinter dir. Lass die Finsternis des Missbrauchs die Flucht ergreifen. Leuchte im Licht, das von Gott, und von ihm allein, kommt.

Es fällt uns so leicht, die Botschaft Jesajas nicht wahrzunehmen. Dennoch: Wenn wir den bedrohlichen Sturm überstehen wollen, wenn wir den überwältigenden moralischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gefahren die Stirn bieten möchten, müssen wir es lernen, dem Wort Gottes gehorsam zu lauschen. Was sagt uns Jesaja?

Eine klare BotschaftZuerst kommt eine klare Botschaft: Gott selbst ist das Licht. Der Psalmist hat uns diese Zusicherung schon zuvor gegeben: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil - vor wem sollte ich mich fürchten?“ (Psalm 27,1 NLB) Doch Gottes Volk irrte sich – wie es uns allen auch oft passiert – in Bezug auf seine eigene Stärke und sah in sich selbst ein Licht, das für die Reise 7

Page 8: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

in die Zukunft ausreichend schien. Dieser auf sich selbst gerichtete Blick führt nur in die Gefangenschaft. Es sind diese eingesperrten Menschen, die in selbstgemachten Fesseln schmachten, an die das Versprechen des göttlichen Wortes gerichtet wird: „Erhebe dich über deinen Selbstbetrug und schau auf: Hier ist der Herr, dein Licht! Mit diesem Licht in deiner Hand und in deinem Herzen stehe auf und leuchte!“ (Jesaja 60,1-2 in den Worten der Autorin)

Wenn Gottes Volk dieses Licht – Gottes Licht – erstrahlen lässt, werden die Nationen in seiner Nähe erleben, wie „der Glanz über ihm aufgeht“ (Jesaja 60,3 NLB). Die Helligkeit der Dämmerung, das Leuchten des neuen Tages überstrahlt es. Gott befreit sein Volk nicht nur aus der Dunkelheit der Gefangenschaft, er verwandelt es in ein Werkzeug des Lichts. Dieses dient dazu, den Nationen mitzuteilen, dass Gott, der selbst Licht ist, jede Form von Finsternis vertreiben wird, um sein Licht scheinen zu lassen. Sein Licht wird jede menschliche Dunkelheit herausfordern.

Die prophetische Verheißung an das Volk Gottes damals ist inzwischen zur Realität geworden. Jesus sprach: „Ihr seid das Licht der Welt … Genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.“ (Matthäus 5,14-16 NLB).

Ellen G. White schreibt:

„Jesus befiehlt den Menschen nicht, sich anzustrengen und zu leuchten, sondern ermutigt sie, sein Licht ungehindert in hellen Strahlen in die Welt fallen zu lassen.“2

Das ist der Kern der Sache. Wenn wir wissen, dass wir dazu berufen sind, das Licht zu sein, werden wir uns dafür entscheiden, dieses Licht leuchten zu lassen. Durch unser Leben, unsere Handlungen und unseren Dienst wird das Leuchten der Herrlichkeit unseres Vaters im Himmel die gesellschaftliche, zwischenmenschliche und missbrauchende Dunkelheit vertreiben, die uns in unserer heutigen Welt umgibt.

Was bedeutet es jetzt für uns, „Gottes Licht in der Welt“ zu sein? Wie scheint das Licht Christi durch uns?

Das Licht Christi leuchtet durch uns, indem wir anerkennen, dass alle Menschen zu Gottes Ebenbild geschaffen wurden, und dass wir alle Kinder Gottes sind. Als Mitglieder seiner Familie müssen wir die Gleichartigkeit aller menschlichen Geschöpfe anerkennen: ob aus dem Norden oder dem Süden, dem Osten oder dem Westen, ob schwarz oder weiß, männlich oder weiblich, jung oder alt. Wenn diese Einheit anerkannt wird, wird das Licht, das in uns und durch uns scheint, alle dunklen Ecken ausleuchten und die Dunkelheit vertreiben, auch die des Hasses und der Gewalt.

Das Licht Christi leuchtet durch unsere Taten der Liebe und der Gnade. Als die vom Herrn Berufenen sind wir die Erfüllung von Jesajas Vision. In diesem Zusammenhang hat uns Jesus Christus zu seinem Licht ernannt, damit wir die Helligkeit widerspiegeln, die von ihm ausgeht. Er beruft uns zu einem Leben der Demut. Er fordert uns dazu auf, nach Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit zu hungern und zu dürsten. Er erwartet von uns, dass

2 Ellen G. White, This Day with God, S. 316.8

Page 9: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

wir ihn durch unser Erbarmen, unsere Herzensreinheit, unsere Vergebungsbereitschaft, unsere eheliche Treue, unsere Wahrheitsliebe, unseren Verzicht auf Rache, unsere Gebete und unser Fasten sichtbar werden lassen. Diese Werke des Gehorsams spiegeln das Licht Jesu wider, das durch uns in die Dunkelheit leuchtet, die uns umgibt.

Das Licht Christi leuchtet durch uns, wenn wir die Frucht des Geistes hervorbringen. Sie zeigt sich, wenn wir in einer hasserfüllten Welt lieben; wenn wir Freude in leidvollen Zeiten und Frieden im Streit weitergeben; wenn wir Geduld üben, auch wenn diese auf die Probe gestellt wird; wenn wir Freundlichkeit erweisen, wenn das Leben hart ist; wenn wir das Böse mit Gutem überwinden; wenn unsere Treue die Unehrlichkeit vertreibt; wenn wir auf rauem Gebiet Sanftmut zeigen, und in einer von Selbstsucht geprägten Welt Selbstbeherrschung üben.3

Eine ganzheitliche BotschaftAls zweites zeigt uns Jesaja das ganzheitliche Wesen des Lichts, das auf uns scheint. Wenn Gottes Licht die Dunkelheit unseres Herzens vertreibt, verursacht es eine vollständige Umwandlung unseres Lebens.

Unser Geist wird vom Heiligen Geist umgewandelt. Deshalb gehören wir nicht mehr uns selbst, sondern ihm: um seinen Willen zu tun, seinen Weg zu gehen, seine Herrlichkeit zu bezeugen, unsere Brüder und Schwestern anzunehmen und sein Licht leuchten zu lassen, um alle Finsternis aus unserer Umgebung zu vertreiben.

Unser Verstand wird von den Fesseln der Sünde und der Dunkelheit befreit. Das Zentrum unserer Gedanken ist nun frei, Gottes Vision für unser Leben anzunehmen, der Finsternis dieser Welt entgegenzutreten und an der Erneuerung unseres Denkens zu arbeiten, damit wir das erkennen lassen, „was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.“ (Römer 12,2 NLB).

Unser Körper öffnet sich der wiederherstellenden Kraft des Heiligen Geistes. Wir erkennen die Heiligkeit des Körpers als des Tempels Gottes an. Die Verantwortung, diese Heiligkeit zu bewahren, beschränkt sich nicht nur auf unseren eigenen Körper, sondern auf den jedes Menschen, dem wir begegnen.

Unsere Leidenschaften steigen aus der Tiefe der Dunkelheit und gehen in dem reinen und geheiligten Leben auf, das Gott für uns vorbereitet hat. Das Licht wandelt unsere Gefühle um, damit wir die verbotenen Gebiete zwischenmenschlicher Beziehungen meiden und innerhalb der Grenzen bleiben, die Gottes Liebe und Fürsorge um uns errichtet haben.

Unsere Beziehungen werden nicht mehr durch die Vorteile definiert, die sie uns bieten, sondern von der umwandelnden Barmherzigkeit des Lichtes von Gott. Unsere Beziehungen werden nicht von dem Blut, das durch unsere Adern fließt, regiert, sondern von Jesu Blut, das uns alle zu seinen Kindern macht.

Es ist wahr, dass wir als Lichtträger die Dunkelheit aufzeigen müssen. Wir sind das Licht, wenn wir für Gerechtigkeit und Wahrheit einstehen – in der Öffentlichkeit, an unserer

3 siehe Galater 5,22-26 und Jakobus 3,17-18.9

Page 10: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Arbeitsstelle, in unseren Heimen, in den Gemeinden. Wir verdunkeln dieses Licht, wenn wir dem Stolz, der Eifersucht, dem Zank, dem Missbrauch und der Unmoral frönen. Wenn wir unsere Brüder und Schwestern hassen, wenn wir Gewalt ausüben, dann sind wir kein Licht mehr und können auch nicht mehr im Licht wandeln.

Eine Botschaft, die zum Dienst aufruftDrittens drängt uns Jesaja zu einem Leben des Dienstes. Manchmal wird Licht als etwas gesehen, das ausgesprochen herrlich erscheint, in einer großen, machtvollen Zurschau-stellung. Der Prophet lehrt uns im Gegensatz dazu, dass das wahre Licht im Dienst sichtbar wird.

„Dienst“ ist ein zentrales und oft behandeltes Thema in der Heiligen Schrift. Jesaja deutet in den Kapiteln 42 und 53 bereits an, dass der Messias als Dienender erscheinen würde, ohne äußerliche Herrlichkeit. Sein Auftreten würde dem der Geringsten seiner Umgebung ent-sprechen. In all dieser Normalität lag die wahre Macht Christi verborgen: die Kraft der Liebe, die Macht der Demut und der Einfluss des opferbereiten Dienstes.

Jesus lebte mitten unter den Armen, arbeitete mit den Unterdrückten und Abgelehnten, stärkte die Angefochtenen und Missbrauchten, und starb schließlich an einem Kreuz. Der herrlichste Ausdruck der göttlichen Macht wurde ohne äußerliche Anzeichen von Prunk und Prachtentfaltung offenbart. Die größte Bekundung von Majestät und Herrlichkeit wurde in Dunkelheit und Hässlichkeit sichtbar. Deshalb war das Evangelium den Griechen eine Albernheit, den Juden ein Ärgernis und den Römern lächerlich. Sie konnten die Bedeutung des Dienstes Jesu nicht verstehen, und die versöhnende Gnade, die vom Kreuz ausgeht, nicht begreifen.

Das wahre Licht Jesu wird im Dienst sichtbar. Der Ruf, aufzustehen und zu leuchten, ist mit dem Licht verbunden, das mit dem Heiligen Geist zusammen empfangen wird. Es ist ein Licht, das die Finsternis vertreibt. Dieses Licht lädt ein zu dienen, sich zu erheben und zu dem zu werden, zu dem Gott uns geschaffen hat. Seit der ersten Verheißung Gottes an Abraham, dass die Glaubensgemeinschaft ein Strom des Segens für die heidnischen Nationen sein sollte, ist es die Aufgabe des Volkes Gottes, als Beispiel zu dienen. Wenn wir diesem Aufruf zum Dienst folgen, werden wir gesegnet werden. Durch unseren Gehorsam würde die gesamte Welt gesegnet und die Dunkelheit deutlich zurückgedrängt werden.

Eine herausfordernde BotschaftViertens fordert uns die Botschaft Jesajas dazu heraus, das Licht zu sein, das in die Dunkelheit hineinleuchtet, das Finsternis vertreibt. Jesus ruft uns auf: „Ihr seid das Licht der Welt … Lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.“ (Matthäus 5,14-16 NLB).

Paulus erinnert uns: „Auch wenn es früher in euch finster war, seid ihr jetzt vom Licht des Herrn erfüllt; deshalb lebt nun auch als Kinder des Lichts! Denn dieses Licht in euch bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Findet heraus, was dem Herrn Freude macht.“ (Epheser 5,8-10 NLB) Das ist unsere Berufung, und wir – als die Gemeinschaft seiner Jünger – müssen Wege finden, diese auszuleben.10

Page 11: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Der AuftragWir sind von Jesus Christus berufen, die Dunkelheit zu erleuchten – „Ihr seid das Licht der Welt … Lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen“ (Matthäus 5,14-16 NLB) – und das Böse zu entlarven – „Beteiligt euch nicht an den nutzlosen Taten der Finsternis, sondern deckt sie vielmehr auf.“ (Epheser 5,11 NLB)

Offensichtlich ist es unsere Aufgabe, unsere Lampen in die düsteren Ecken der Welt zu tragen und dort die Dunkelheit aufzuzeigen und zu vertreiben. Ellen White ermutigt uns, in unserer Umgebung einen Unterschied zu machen, auch wenn wir bei der Erleuchtung der Finsternis großen persönlichen Schwierigkeiten begegnen:

„Gott hat seine Kinder an unterschiedliche Orte geführt, damit das Licht der Wahrheit inmitten der moralischen Finsternis, die unsere Welt verhüllt, am Leuchten gehalten werden kann. Je tiefer die Dunkelheit um uns ist, desto notwendiger ist es, dass unser Licht für Gott leuchtet. Wir mögen in Situationen gestellt werden, die große Schwierigkeiten und Widrigkeiten beinhalten, aber das ist kein Beweis dafür, dass wir nicht genau dort sind, wo die göttliche Vorsehung uns hingeführt hat.“4

Die Herausforderung für uns Frauen ist, uns Zeit zu nehmen, um „einen Unterschied zu machen“. Welche kleinen Unterschiede können wir bewirken? Welchen Funken können wir entfachen, um Gottes Licht zu entzünden, das durch die Dunkelheit dringen kann, in der unsere Töchter, Schwestern und Ehefrauen gezwungen sind zu leben? Welche Aufgaben stellen sich heute all jenen, die in den Frauendiensten mitarbeiten?

Die sechs Herausforderungen der adventistischen Frauendienste„Ein Herz berühren … die Welt erreichen“ ist das Motto der adventistischen Frauendienste. Unser Ziel ist es, den Notleidenden zu helfen. Das wollen wir erreichen, indem wir sechs Probleme ansprechen, die Frauen weltweit beeinträchtigen: Gewalt und Missbrauch, Analphabetismus, Arbeitsbelastung, Armut, Gesundheitsgefährdung und Bildungsnotstand.

Gewalt und Missbrauch. Weltweite Statistiken zeigen, dass eine von drei Frauen im Lauf ihres Lebens Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt wird. Von den 1,2 Millionen Kindern, die jedes Jahr verschleppt werden, sind 80 Prozent Mädchen. Als Folge der weltweiten Empörung darüber haben ADRA (Adventist Development and Relief Agency) und die Abteilung für Frauendienste im Jahr 2009 das enditnow® -Programm ins Leben gerufen, um die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufzuhalten.

In der Zwischenzeit haben sich sieben Abteilungen der Weltgemeinde zusammengeschlossen, um sicherzustellen, dass enditnow® eine aktive und lebendige Initiative der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten bleibt. Beteiligt sind die Abteilungen für Kinder, Jugend, Erziehung, Familie, die Gesundheitsdienste, die Frauendienste und die Predigtamtsabteilung. Unser gemeinsames Ziel heißt enditnow® – Beende es jetzt!

4 Ellen G. White, Testimonies to the Church, vol. 5, S. 182.11

Page 12: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Armut. Von den 1,2 Milliarden Menschen, die auf der ganzen Welt in Armut leben, sind 70 Prozent Frauen. Die Armut trägt zurzeit offenbar ein weibliches Gesicht. Dies zu ändern ist heute unsere Herausforderung.

Gesundheitsgefährdung. Die Gesundheit der Frauen wird durch seelische, soziale und körperliche Bedrohungen gefährdet, die durch soziale, politische und wirtschaftliche Faktoren entstehen. Der Gesundheitszustand einer Frau beeinflusst ihr eigenes Leben, aber auch das Wohlergehen ihrer Familie. Eine beeinträchtigte Gesundheit hindert eine Frau daran, sich bestmöglich an Gottes Werk zu beteiligen. Eine von fünf Frauen durchlebt im Lauf ihres Lebens Depressionen. Die WHO (World Health Organisation) hat berechnet, dass bis zum Jahr 2020 Depressionen die weltweit zweithäufigste Krankheit sein werden. Unser aktueller Auftrag besteht darin, diese unerträgliche Last zu erleichtern.

Arbeitsbelastung. Auf der ganzen Welt, in allen Gesellschaften, müssen sich Frauen dem Problem der Überlastung stellen. Sie leisten zwei Drittel aller auf der Welt verrichteten Arbeit, nehmen lange Arbeitszeiten, geringe Entlohnung, Hausarbeit und Kinderbetreuung in Kauf, was dazu führt, dass kaum Zeit für persönliche Andacht, Ruhe und Erholung, gesellschaftliches und geistliches Wachstum übrig bleibt. Wir sind heute dazu aufgerufen, unsere Zeit so einzuteilen, dass neben der Arbeit (im Beruf und daheim) Erholung und geistliches Wachstum möglich ist.

Bildung. „Bildung für alle“ ist eines der Menschenrechte. Damit Frauen für sich und ihre Familien eine stabile Gesundheit, gesunde Ernährung und Lebensqualität sichern können, brauchen sie einen fairen Bildungszugang. Unsere Herausforderung besteht heute darin, sicherzustellen, dass Mädchen auf allen Ebenen Bildung erlangen können.

Analphabetismus. Von den 163 Millionen junger Menschen, die nicht lesen können, sind 63 Prozent Frauen. Sogar in reichen Gesellschaften erhalten Mädchen weniger Bildung und Förderung als Jungen. Der Analphabetismus ist untrennbar mit geringem Sozialstatus, Armut und Gesundheitsschäden verbunden. Die Unfähigkeit zu Lesen und Schreiben hält Frauen im Kreislauf der Not gefangen, weil sie kaum Möglichkeiten haben, ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. So werden sie und ihre Kinder zur ständigen Armut verurteilt. Was noch wichtiger ist: die Lesefähigkeit schenkt Frauen die Möglichkeit, das Wort Gottes studieren zu können. Jeder Frau den Schlüssel zur Welt der Literatur und der Selbstentwicklung zu überreichen, das ist unsere heutige Aufgabe.

Diesen Herausforderungen zu begegnen; sich zu erheben und inmitten der Dunkelheit, die Frauen bedroht, zu leuchten; den weiten Ausblick auf die neue Welt unter der Herrschaft Christi zu öffnen; unsere Heime, Gemeinden, Arbeitsplätze und Gemeinschaften von Missbrauch und Gewalt zu befreien – das ist die Aufgabe und die Verantwortung, die heute jeder Adventist erfüllen muss.

Wir sind das Licht der Welt. Wir werden dieses Licht dämpfen oder gar verdunkeln, wenn wir Stolz, Eifersucht, Zank, Gewalt und Unmoral in unserem Leben dulden. Wir sind dazu berufen, in der Weite und der Ferne dunkle Stätten zu erleuchten, doch wir müssen unsere eigenen Lampen tragen – wir sollen nicht das Licht fremder Leuchten teilen.

Jede Frau spiegelt auf ihre einzigartige Weise die Herrlichkeit Gottes wider. Wir sind dazu aufgerufen, unsere bequeme Ecke zu verlassen und die Welt zu erleuchten, indem wir für 12

Page 13: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Gerechtigkeit, Gnade und Wahrheit eintreten – in der Öffentlichkeit, an unserem Arbeitsplatz, in unseren Heimen und Gemeinden. Deine Zeit ist gekommen – Steh auf und leuchte!

Mögen wir gemeinsam sagen: „Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10 LUT)

Lasst uns nun hinausgehen und uns an den Auftrag erinnern: „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir. Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der Herr auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen.“ (Jesaja 60,1-2 NLB)

Hiermit endet die Sabbatpredigt.

Ein Vorschlag zur Durchführung:

Man könnte eine bildliche Vertiefung schaffen, indem man für jede der sechs Heraus-forderungen der adventistischen Frauendienste jeweils eine Kerze anzündet.

13

Page 14: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Die Kindergeschichte„Die Hüterin des Lichts“ 5

von Ellen G. White ausgewählt

Marias Vater war ein Leuchtturmwächter an der englischen Küste. Die gewaltigen Lampen senden ihr Licht des Nachts aus, um die Schiffe auf den rechten Kurs zu lenken und sie vor den gefährlichen Felsen und Untiefen zu warnen. Der Leuchtturm scheint zu rufen: „Passt auf, ihr Seeleute, denn hier gibt es Felsen und Sandbänke! Haltet die Augen offen und achtet auf euren Kurs, denn sonst seid ihr verloren!“

Eines Nachmittags war Maria ganz alleine im Leuchtturm. Ihr Vater hatte die Lampen geputzt und für das Anzünden am Abend vorbereitet, bevor er den schmalen Dammweg zum Festland betreten hatte, um dringend benötigte Nahrungsmittel zu kaufen. Dieser Dammweg erhob sich über die Felsen und den Sand, aber man konnte ihn nur wenige Stunden täglich benutzen, denn wenn die Flut kam, wurde er von den wilden Wassern bedeckt. Der Vater wollte lange bevor dies passierte wieder zuhause sein. Doch die Nacht brach herein, ein Sturm regte sich auf dem Meer. Die Wellen prallten auf die Felsen, und der Wind heulte um den Leuchtturm.

Marias Mutter war gestorben, doch obwohl das Mädchen ganz alleine war, erinnerte es sich an die ermutigenden Worte des Vaters, der versprochen hatte, rechtzeitig zurückzukommen. Allerdings lauerten hinter den Felsen einige wild aussehende Männer, welche den Leuchtturmwächter genau beobachteten. Sie sahen, wie er zum Festland eilte.

Wer waren sie? Diese Männer waren Strandräuber, die sich am Ufer herumtrieben. Wenn ein Schiff vom Sturm an Land geworfen wurde, eilten sie herzu – nicht, um den Seeleuten zu helfen, sondern um sie auszurauben und die Ladung zu plündern.

Diese bösen Leute wussten, dass im Leuchtturm nur ein kleines Mädchen ganz allein zurückgeblieben war. Sie planten, den Leuchtturmwächter die ganze Nacht über am Ufer festzuhalten. Ihnen war bekannt, dass Schiffe mit wertvoller Ladung in dieser Nacht vorbeifahren würden, und sie rechneten damit, dass diese Schiffbruch erleiden und an den Strand geworfen würden, wenn das Licht des Leuchtturms die Seeleute nicht warnen würde. Wie grausam und böse mussten die Strandräuber sein, um den Tod der Schiffsmannschaft zu verursachen!

Marias Vater hatte sich sehr beeilt, den Korb mit den Einkäufen vollgepackt und war auf dem Heimweg. Als er sich dem Dammweg näherte, überfielen ihn die Strandräuber von hinten und warfen ihn zu Boden. Sie fesselten ihn rasch an Händen und Füßen und schleppten ihn in einen Schuppen, wo er bis zum Morgen bleiben musste. Seine Bitten und sein Flehen waren vergeblich, sie verspotteten ihn, bis sie zum Strand zurückeilten. Zwei der Schurken blieben bei ihm, um ihn zu bewachen. Eine Flucht war unmöglich!

5 Ernest Lloyd, Scrapbook Stories from Ellen G. White’s Scrapbooks (Nampa, Idaho: Pacific Press Publishing Association, 1949, 2012). Mit Genehmigung des Herausgebers zitiert.14

Page 15: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

„Ach, Maria, was wirst du tun?“, rief der Vater, während er sich in den Fesseln wand, „Da ist niemand, der die Lampen entzünden kann. Schiffe könnten stranden, und Seeleute sterben!“

Maria sah aus einem der kleinen Fenster zum Ufer hin, denn sie war sich sicher, dass ihr Vater bald zurückkommen würde. Als die Uhr sechs schlug, wusste sie, dass das Wasser bald den Dammweg überfluten würde.

Eine Stunde verging. Die Uhr schlug sieben, und Maria schaute noch immer zum Ufer, aber sie konnte ihren Vater nicht sehen. Als es acht war, hatten die Wellen den Dammweg zugedeckt, nur noch einige Felsen ragten hier und dort aus dem schäumenden Wasser hervor. „Ach, Vati, beeile dich doch!“, rief Maria, als ob dieser sie hören könnte, „Hast du dein kleines Mädchen vergessen?“. Doch die einzige Antwort war das Donnern der Wellen, die höher und höher an den Leuchtturm schlugen, und das Brüllen der Windböen, die den nahenden Sturm ankündigten. Diese Nacht würden wohl keine Lichter in die Nacht hinausleuchten!

Maria erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter: „Wenn wir in Not sind, können wir immer beten.“ Rasch kniete sie sich hin und betete um Hilfe: „Lieber Gott, bitte zeige mir, was ich tun soll, beschütze meinen Vater und bringe ihn sicher nach Hause!“

Vom Dammweg war nichts mehr zu sehen. Die Sonne war bereits vor über einer Stunde untergegangen, und als der Mond aufstieg, verdeckten ihn die schwarzen Sturmwolken völlig.

Die Strandräuber strichen am Ufer entlang und lauerten auf die Schiffe, die an den Strand geschleudert werden sollten. Sie hofften darauf, dass die Seeleute – die kein Licht vom Leuchtturm sehen könnten – glauben würden, dass sie noch auf hoher See wären.

Genau jetzt beschloss Maria, einen Versuch zu wagen, die Lampen selbst zu entzünden. Das hatte sie noch nie getan, und was konnte ein kleines Mädchen schon ausrichten? Die Leuchten waren weit oben, außerhalb ihrer Reichweite. Zuerst holte sie die Zündhölzer und eine kleine Trittleiter herbei. Enttäuscht sah sie, dass sie noch immer weit davon entfernt war, die Lichter zu erreichen. Mühsam schob sie den kleinen Tisch heran, stellte die Trittleiter hinauf und kletterte vorsichtig nach oben. Noch immer fehlten einige Zentimeter! „Wenn ich nur einen Stab hätte, an dem ich ein Streichholz festbinden könnte, würde es mir gelingen, die Dochte anzuzünden!“, murmelte sie. Aber es fand sich kein geeignetes Holz.

Der Sturm hatte sich zu einem Orkan gesteigert. Die Seeleute sahen sich verzweifelt nach dem Lichtsignal um. Wo konnte es sein? Waren sie so weit abgetrieben worden? Sie hatten die Orientierung verloren und wussten nicht mehr, wie sie steuern sollten.

Zu dieser Zeit betete Marias Vater, dass Gott sich um sein Kind im dunklen und einsamen Leuchtturm kümmern möge.

Maria, einsam und ängstlich, wollte sich gerade niedersetzen, als sie an die alte Familienbibel im unteren Raum dachte. Die war groß und dick … doch wie konnte sie auf dieses Buch steigen? Es war Gottes heiliges Wort, das ihre Mutter so gerne gelesen hatte.

15

Page 16: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

„Aber wenn es dazu dient, Leben zu retten? Würde Mama erlauben, dass ich sie mir ausborge?“, überlegte sie fieberhaft.

Eine Minute später war das große Buch herbeigetragen und unter die Trittleiter geschoben. Ganz vorsichtig kletterte Maria hinauf – und ja! Es war gerade hoch genug! Mit dem brennenden Streichholz berührte Maria einen Docht nach dem anderen, die Lichter erstrahlten und schienen weit über die dunklen Gewässer hinaus.

Der Leuchtturmwächter sah dieses Licht durch die Ritzen im Schuppen und dankte Gott, dass er Hilfe zur Zeit der Gefahr gesandt hatte. Die Seeleute sahen das Licht und steuerten das Schiff weg von den drohenden Felsen. Die Strandräuber sahen das Licht ebenfalls, gaben zornig ihren bösen Plan auf und ergriffen die Flucht.

Die ganze stürmische Nacht hindurch sandten die Leuchten ihre Strahlen über die schäumende See, und als der Morgen graute, konnte sich der Leuchtturmwächter von den Fesseln befreien. Bald war er wieder daheim und konnte sich erzählen lassen, wie sein kleines Mädchen während der finsteren Stunden des Sturms treu ihre Pflicht erfüllt hatte.

Quelle: family.adventist.org/childrens-stories-keeper-of-the-light/ Scrapbook Stories of Ellen G. White.

16

Page 17: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Das Nachmittagsseminar:

„Nach innen leuchten, nach außen leuchten,gemeinsam leuchten.“

NACH INNEN LEUCHTEN: 21 Möglichkeiten, das geistliche Leben zu stärken

von Victor M. Parachin

„Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir. Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der Herr auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen.“ (Jesaja 60,1-2 NLB)

Bevor wir lernen können, in dieser dunklen Welt zu leuchten, müssen wir zuerst verstehen, was es bedeutet, Jesus Christus zu unserem Felsen, zu unserer Zuflucht und zu allem zu machen, was uns wichtig ist. Die folgenden 21 Möglichkeiten, das geistliche Leben zu stärken, können dir den Weg zeigen, während du aufstehst und leuchtest, wo immer Gott dich hinführt.

In unserer Gesellschaft, die immer mehr auf Kommerzialismus, Materialismus und Säkularismus beruht, ist es nicht immer leicht, die Seele richtig zu ernähren. Heutzutage, wo die Umgebung feindlich gegenüber Geistlichem eingestellt ist, stellt es eine Herausforderung dar, die eigene Seele zu nähren, aufzubauen, zu heilen, wiederherzustellen und zu erneuern. Die nun ausgeführten 21 praktischen Ratschläge sollen dir dabei helfen.

1. Sei ein Fluss, kein Sumpf.Die Bibel sagt: „Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7,38 NLB) Erinnere dich daran: Es ist der Bergbach, der frisches, lebensspendendes Wasser führt, weil es in Bewegung bleibt. Im Gegensatz dazu ist Sumpfwasser abgestanden und lebensfeindlich. Ein Sumpf sammelt Wasser, das zu ihm fließt, und behält es für sich. Handle nicht ähnlich, indem du danach trachtest, viel anzusammeln, bevor du einen kleinen Teil davon weitergibst.

Als Nachfolger Christi sind wir dazu aufgerufen, seine Segnungen durch uns zu anderen fließen zu lassen. Wenn wir diese Segnungen für uns behalten wollen, sie horten und ein-dämmen, stehen wir in Gefahr, geistlich abgestanden, seelisch vereinsamt und geistig verbittert zu werden. Nimm dir vor, diesen Damm abzureißen und die Segnungen wie einen Fluss strömen zu lassen. Die Frische des Wassers hängt von der Fließgeschwindigkeit ab!

2. Erkenne die Segnungen.Manchmal gehen wir durchs Leben, ohne auf all das Gute zu achten, das in unser Leben fließt. Versuche eine Woche lang folgende geistliche Übung durchzuführen: Am Abend des ersten Tages schreibe eine Segnung auf, die du durch ein Familienmitglied empfangen hast. Am zweiten Abend eine Wohltat, die dir ein Nachbar erwiesen hat. Am dritten Abend einen Segen, der durch einen Freund vermittelt wurde. Am vierten Abend eine Aufmunterung von 17

Page 18: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

einem Arbeitskollegen. Am fünften Abend eine Freundlichkeit von einem Unbekannten. Am sechsten Abend etwas Schönes von einem Kind. Am siebenten Abend eine Segnung, die durch einen „Feind“ übermittelt worden ist.

3. Sprich – wie Mose – Segensworte.Eine der schönsten und leidenschaftlichsten Bibelstellen enthält die folgenden Segensworte, die Moses formuliert hat:

„Der Herr segne dich und beschütze dich. Der Herr wende sich dir freundlich zu und sei dir gnädig.

Der Herr sei dir besonders nahe und gebe dir seinen Frieden.“(4. Mose 6,24-26 NLB)

Lass dich von der Sprache schöpferisch beeinflussen und sprich Worte, die andere Menschen erbauen, ermutigen, stärken und segnen. Während du dein Gegenüber aufbaust, wird dein eigener Geist ebenfalls gestärkt werden.

4. Pflege das gemeinsame Gebet.Verbringe mehr Zeit im Gebet, indem du Gebetsgemeinschaften mit anderen Gläubigen pflegst. Lass deine Freunde wissen, dass du immer bereit dafür bist, mit ihnen zu beten. Besuche die Gebetsstunden, nimm an Gebetsketten teil …

5. Wage einen Glaubensschritt.Geistliches Wachstum bedeutet, ab und zu im Glauben voranzugehen. Folge Gottes Führung und lass dich von ihm leiten, ohne zuerst alles genauestens durchgeplant und vorbereitet zu haben. Das bedeutet, einen Glaubensschritt zu unternehmen und auf Gott zu vertrauen, dass er alles Nötige für den Erfolg bereitstellen wird.

6. Hilf jemandem, seinen Glauben wiederzufinden.Nimm dir heute Zeit, um ein verwundetes Herz zu heilen; jemandem Freundlichkeit zu erweisen, der einsam ist oder jemandem dabei zu helfen, die Scherben eines zerbrochenen Traums aufzuheben. Tue heute, was immer du kannst, um Gottes bedingungslose Liebe auszustrahlen.

7. Sei dankbar.Beginne jeden Tag mit einem Morgengebet der Dankbarkeit Gott gegenüber, weil er dir das Geschenk eines neuen Tages gemacht hat. Besonders, wenn der Tag, der vor dir liegt, unheildrohend erscheinen mag. Beende jeden Tag mit einem Abendgebet, in dem du Gott deine Dankbarkeit für das Geschenk der vorangegangenen Stunden ausdrückst. Tu das, auch wenn du einen wirklich schweren Tag hinter dir hast!

8. Suche dir Reisebegleiter.Schließe dich an jemanden an, der ebenfalls geistlich wachsen möchte. Verabredet euch einmal pro Woche, um gemeinsam die Bibel zu studieren und über Geistliches nachzudenken. Einer meiner Freunde, ein vielbeschäftigter Geschäftsmann aus Toronto hat sich sechs Monate lang mit einem anderen Mann zum Bibelstudium getroffen. Er erinnert sich: „Unabhängig davon, wie ausgefüllt unsere Terminkalender waren, haben wir uns jede Woche einmal in unserer Mittagspause in einer Kirche getroffen, die uns freundlicherweise einen Raum für unser Zusammensein zur Verfügung gestellt hat. Das waren gute sechs

18

Page 19: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Monate, in denen viel geistliches Wachstum geschehen ist.“ Achte darauf, wie das geistliche Wachstum in deinem Leben voranschreitet!

9. Diene.Suche nach Möglichkeiten, deiner Umgebung zu dienen – besonders mit Aufgaben, die keine Ehre versprechen, wie z. B. die Straßen vom Müll befreien. Lies den Bibelabschnitt in Johannes 13,1-5 durch und denke über Jesu Handlungsweise nach.

10. Pflege ein wenig Einsamkeit.In der Stille können wir unsere Gedanken von den Problemen des Lebens abwenden und sie auf Gott ausrichten. Verbringe Zeit getrennt von den Menschenmassen und dem Getöse des Lebens. Reserviere dir einige Minuten fürs Alleinsein – nur Du und Gott. „Einsamkeit macht uns härter uns gegenüber und sanfter anderen gegenüber; beides verbessert unseren Charakter.“, bemerkte der Philosoph Friedrich Wilhelm Nietzsche.

11. Faste und bete.Das Gebet wurde von Gottes Volk zu biblischen Zeiten oft mit Fasten verbunden. Esra 8,23 berichtet: „Deshalb fasteten wir und beteten zu unserem Gott und er erhörte uns .“ Wenn du das nächste Mal ersucht wirst, für jemanden in einer Notlage zu beten, erwäge die Möglichkeit, das Gebet mit Fasten zu begleiten.

12. Übergib deine Sorgen an Gott.Das ist eine klare Botschaft der Bibel: „Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen.“ (Psalm 55,23). Handle jedes Mal auf diese Weise, sobald eine Sorge auftaucht.

13. Erweise Liebe, wo immer du bist.Mutter Theresa aus Kalkutta gab folgenden Rat: „Erweise Liebe, wo immer du bist. Zuallererst in deinem Heim … Lass niemanden zu dir kommen, ohne dass er besser und glücklicher weitergeht. Sei der lebendige Ausdruck von Gottes Freundlichkeit: Freundlichkeit in deinem Gesicht, Freundlichkeit in deinen Augen, Freundlichkeit in deinem Lächeln und Freundlichkeit in deinem herzlichen Gruß.“

14. Setze die richtigen Prioritäten.Sei dir klar darüber, was im Endeffekt wichtig ist und was nicht. Denke über die Worte des früheren Präsidenten George Bush nach: „Ich wurde mit wundervollen, mir nahestehenden Familienmitgliedern gesegnet, und ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, sie wissen zu lassen, wie sehr ich sie liebe und wie hoch ich sie schätze“, sagte er. „Eine meiner wichtigsten Errungenschaften – an der ich immer noch arbeite – ist es, ein außergewöhnlich guter Großvater zu sein. Ich möchte gerne für meine Integrität, meinen Dienst und meine Familie in Erinnerung bleiben.“

15. Strebe nach Vortrefflichkeit.Gottes Wort ruft uns auf: „Tu alles, was du mit deiner Kraft bewirken kannst“. (Prediger 9,10 NLB). Sei so gut, wie du nur kannst, unabhängig davon, in welche Lebenslage Gott dich führt.

16. Verwende es, sonst verlierst du es.Gott hat jeden von uns reich mit einzigartigen Gaben und Fähigkeiten beschenkt. Setze sie ein, oder du riskierst, sie zu verlieren. „Verwende deine Gaben treu, und sie werden

19

Page 20: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

vergrößert; vertiefe, was du weißt, und du wirst mehr Wissen erlangen.“, schrieb der Dichter Sir Edwin Arnold im neunzehnten Jahrhundert.

17. Denke über Gottes Wort nach.Die Heilige Schrift steckt voller Verheißungen, Ermutigungen und Weisheit. Mach es dir zur Gewohnheit, deine Bibel regelmäßig und gründlich zu studieren. Markiere die Verse, die zu dir sprechen. Denke über sie nach. Lerne einige davon auswendig, damit du sie dir später ins Gedächtnis rufen kannst.

18. Sei zuverlässig.Tu das, was du versprochen hast – ob es für dich günstig ist oder nicht. Erfülle alle deine Zusagen, ob groß oder klein. Zeige den Menschen durch deine Taten, dass du jemand bist, auf den man sich verlassen kann und dem man vertrauen darf.

19. Bitte Gott darum, dass er dich heute zu einem Segen werden lässt.Wenn du Gott darum bittest, dass er dein Leben in einen Segen verwandeln möge, wirst du erstaunt immer größere Wunder erleben. Erledige das jeden Morgen, noch bevor du mit deinen täglichen Aktivitäten beginnst. Sprich ein kurzes, einfaches Gebet, wie dieses: „Mein Gott, lass mich an diesem Tag für jemanden irgendwo zum Segen werden.“ Achte daraufhin genau auf jeden Menschen, der dir begegnet, denn Gott wird dein Gebet erfüllen – manchmal auf erstaunliche Weise.

20. Verbringe Zeit in der Natur.Die Psalmisten haben das getan, und sie nahmen aus ihrer Zeit in der Natur wichtige geistliche Erkenntnisse mit: „Der Himmel verkündet die Herrlichkeit Gottes und das Firmament bezeugt seine wunderbaren Werke.“ (Psalm 19,2 NLB) „Wenn ich den Himmel betrachte und das Werk deiner Hände sehe - den Mond und die Sterne, die du an ihren Platz gestellt hast -, wie klein und unbedeutend ist da der Mensch und doch denkst du an ihn und sorgst für ihn!“ (Psalm 8,4-5 NLB) „Dann hast du dem Meer eine Grenze gesetzt, damit es die Erde nicht mehr bedecke. Aus Quellen lässt du Bäche in die Täler hinabströmen, zwischen den Bergen fließen sie dahin.“ (Psalm 104,9-10 NLB)

21. Nutze deine Entscheidungsfreiheit.Unabhängig davon, was dir passiert: Du hast immer die Freiheit, zu wählen. Du kannst dich für die Freude statt für die Verzweiflung entscheiden. Du kannst Liebe über den Hass stellen. Du kannst Vergebung statt Rache gewähren. Du kannst wachsen statt zu erstarren. Denke daran: Eine Notlage kann entweder das Beste oder das Schlechteste in uns hervorrufen. Du triffst die Entscheidung!

Quelle: http://www.vibrantlife.com/?p=199. “21 Ways to Build a Stronger Spiritual Life,” Spiritual Health, January 12.

Hiermit endet Teil 1 des Nachmittagsseminars.

20

Page 21: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

NACH AUSSEN LEUCHTEN:Pflanze einen Samen!

von Heather-Dawn Small

„Ihr kennt den Spruch: ,Der eine pflanzt und ein anderer erntet.´ Das ist wahr.“ (Johannes 4,37 NLB)

Jesus sprach diese Worte zu seinen Nachfolgern, als er beobachtete, wie die Frau aus Samaria mit den Menschen, denen sie von ihm erzählt hatte, ihnen entgegenliefen. Die Jünger waren zurückgekommen und hatten für Jesus etwas zu essen mitgebracht. Doch ihn hungerte nicht nach irdischer Speise. Er antwortete seinen Freunden: „Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ (Johannes 4,34 NLB) Jesus wusste, dass sein Daseinszweck auf dieser Erde war, den Willen seines Vaters zu tun. Kennst du Gottes Plan für dein Leben?

Während Jesus der großen Menschengruppe zusah, die sich auf ihn zubewegte, sagte er seinen Jüngern, dass die Ernte – die sie in weiter Zukunft erwarteten – bereits reif wäre (Vers 35).

Ich möchte mich jedoch auf seine folgenden Worte konzentrieren: „Der Erntearbeiter erhält guten Lohn, und die Früchte, die er einsammelt, sind Menschen, die zum ewigen Leben geführt werden. Welche Freude erwartet beide zugleich: den, der pflanzt, und den, der erntet! Ihr kennt den Spruch: ,Der eine pflanzt und ein anderer erntet.´ Das ist wahr .“ (Johannes 4,36-37 NLB)

Was wollte Jesus damit sagen? Wenn wir uns den Kreislauf von Saat und Ernte vergegen-wärtigen, sind Gleichnis und Anwendung nicht schwer zu verstehen. Einige Menschen werden den Samen des Evangeliums in die Herzen der Menschen säen, und weitere werden die Resultate ernten, die auf der Arbeit beruhen, die jemand anderer getan hat.

Verstehst du wirklich, was sich daraus ergibt? Vielleicht haben wir oft das Gefühl gehabt, dass nur einige besondere Menschen dazu berufen sind, den „guten Samen des Evangeliums“ zu säen und auch die Ernte durchzuführen. Das ist – so nehmen wir an – das Werk von Predigern, Ältesten, Evangelisten, begabten Bibellehrern oder ausgebildeten Bibelarbeitern. Vielen von uns ist nicht bewusst, dass auch wir zu den Menschen gehören, die von Gott dazu berufen sind, zu säen – und vielleicht zu ernten. Wir glauben, dass diese Aufgaben, diese Verantwortung, anderen Menschen übertragen wurden. Ein sorgfältiger Blick auf die genannten Bibelverse könnte unsere Einstellung dazu ändern.

Jesus weist darauf hin, dass es Menschen gibt, welche die Ernte einbringen, ohne jemals Samen gesät zu haben.

Die Frage, die uns in den Sinn kommt, lautet: „Wer hat gesät?“ Wer auch immer diese Menschen waren, sie haben sich auf das Säen konzentriert. Es hat ihnen nichts ausgemacht, dass andere die Ernte einbringen und die Anerkennung dafür ernten würden. Sie waren die Säer und teilten die gute Nachricht, das Evangelium aus.

21

Page 22: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Sehen wir uns einen anderen bekannten Text an, der Gottes Plan für unser Leben erleuchtet: „Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Matthäus 28,19 NLB)

Hier beruft Gott alle Gläubigen, jede einzelne von uns, dazu, hinauszugehen und der Welt die Botschaft zu bringen. Selbstverständlich wird die Art und Weise, wie wir das tun, sehr unterschiedlich ausfallen. Da gibt es Hausfrauen, Lehrerinnen, medizinische Angestellte, Architektinnen … Welche Arbeit du auch verrichtest, um deine Bedürfnisse finanzieren zu können, mach dir bewusst: Sie ist nicht dein Lebenssinn. Sie ist eine Möglichkeit, die Gott dir gewährt hat, damit du dein Lebensziel erreichen kannst. Der wahre Sinn deines Lebens ist, hinauszugehen und der Welt von Jesus zu erzählen.

Die Lehrerin tut dies, indem sie ihren Schülern mit Freundlichkeit, Geduld und Fairness begegnet. Die Hausfrau wirkt in ihrer Familie und bei den Nachbarn durch ihre Kochkunst, ihre Gastfreundschaft, ihr Mitgefühl für andere, das Beispiel ihres Glaubenslebens. Die Ehrlichkeit, der Fleiß, die Gelassenheit und Gründlichkeit einer Arbeiterin halten eine stille Predigt. Es gibt so viele Möglichkeiten!

Wir können auf viele Weisen Samen pflanzen, doch die beste Art ist, Samen der Liebe in die Leben der Menschen, denen wir begegnen, zu setzen.

Vielleicht sind wir nicht in der Lage, Bibelstunden zu geben. Wir können möglicherweise niemanden davon überzeugen, dass der siebente Tag, der Samstag, der wahre Ruhetag ist. Aber jede von uns kann Samen der Liebe in das Leben anderer pflanzen.

Eine Fremde, eine Mitarbeiterin, eine Freundin, ein Familienmitglied, eine Nachbarin. Das war die Methode, die Jesus selbst anwandte:

„Nur die Methode Christi wird wahren Erfolg erzielen, das Volk zu erreichen. Der Heiland verkehrte mit den Menschen als einer, der ihr Bestes wünschte. Er bewies ihnen Teilnahme, half ihren Bedürfnissen ab und gewann ihr Vertrauen. Dann gebot er ihnen: „Folget mir nach.“

Es ist notwendig, den Menschen durch persönliche Bemühungen nahe zu kommen. Wenn weniger Zeit auf das Predigen verwendet und mehr Zeit in persönlichem Dienst zugebracht würde, würde man größere Erfolge sehen. Den Armen sollte geholfen, für die Kranken gesorgt werden, die Traurigen und Betrübten getröstet, die Unwissenden unterwiesen, die Unerfahrenen beraten werden. Wir sollen mit den Weinenden weinen und uns mit den Fröhlichen freuen. Begleitet von der Macht ernster Ermahnung, der Macht des Gebets, der Macht der Liebe Gottes kann und wird dies Werk nicht ohne Frucht bleiben.” (In den Fußspuren des großen Arztes, S. 147)

Jesus konzentrierte sich darauf, Menschen zu seinem Vater hinzulieben. Er schloss wahre, fürsorgliche Freundschaften, und daraufhin vertrauten ihm die Leute. Ihm waren die Menschen so wichtig, dass er alles tat, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Jesus pflanzte Samen der Liebe in die Leben der Menschen, worauf sich deren Herzen öffneten und er ihnen von seinem Vater erzählen konnte. Jesus pflanzte Samen der Liebe. Kannst du das auch? Ja, jede von uns ist dazu in der Lage!

22

Page 23: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Wie kann ich diese Samen pflanzen?“ Lass mich dir einige Ideen vorschlagen:

Liest du gerne? Dann könntest du alte Leute im Seniorenheim treffen und ihnen etwas vorlesen. Besuche das Krankenhaus und lies denen vor, die selbst nicht dazu in der Lage sind. Vielleicht ist jemand in deiner Nachbarschaft krank und wäre froh um einen Besuch, der mit ihnen liest und spricht. Das sind Möglichkeiten, Samen von Gottes Liebe zu pflanzen.

Kochst du gerne? Du könntest für jemanden Essen zubereiten, der krank ist. Oder für jemanden, der einen Verlust erlitten hat. Du kannst Interessierten beibringen, wie man gut und gesund kochen kann. Du könntest Brot backen und es im Obdachlosenheim oder dem neuen Nachbarn übergeben. Das bedeutet es, Samen der Liebe zu setzen.

Bist du gerne kreativ? Gestalte Karten und verteile sie an Leute, die du jeden Tag im Geschäft, in der Apotheke, im Hotel oder am Flughafen triffst. Hinterlasse Karten mit Danksagungen und Ermutigungen mit einigen freundlichen Worten und einem passenden Bibeltext. So kann man Samen der Liebe verteilen.

Bist du schon älter und kannst dich nicht mehr frei bewegen? Nimm dein Telefon und ruf täglich einige Menschen an. Frage sie, ob du für sie beten darfst und erkundige dich nach Problemen, die sie belasten. Du wirst davon überrascht sein, wie viele Leute dir ihre Nöte anvertrauen und dich um dein Gebet bitten werden. Auf diese Weise pflanzt du Samen der Liebe.

Bedanke dich bei allen, die dir helfen, mit einem Lächeln. Das bedeutet, Samen der Liebe zu pflanzen.

Bist du eine gute Zuhörerin? Nimm dir Zeit, um Menschen anzuhören, die sich danach sehnen, ihren Schmerz und ihre Probleme mitzuteilen. Es gibt so viele, die sich verzweifelt nach einem geduldigen Zuhörer umsehen, der ihre Gefühle annimmt. Auch das ist ein Säen der Liebessamen.

Magst du Kinder? Melde dich freiwillig zur Betreuung von Kindern in der Gemeinde oder in der Nachbarschaft, die in der Schule Probleme haben. So pflanzt du Samen der Liebe.

Vielleicht wirst du nie die Ernte erleben, die aus den von dir gesäten Samen gewachsen ist. Das ist schon in Ordnung. Wenn Gott uns dazu verwendet, Samen der Liebe in das Leben eines Menschen zu setzen, dann wird er sich um alles Weitere kümmern. Er wird sie nähren und seinen Regen, den Heiligen Geist, senden, damit diese kleine Pflanze wächst und gedeiht, bis sie reif wird. Dann wird der Herr die Erntearbeiter senden. Vielleicht wirst du diesen Leuten nie begegnen, aber das macht nichts. Jesus sagte, dass einige säen und andere ernten würden.

Gehörst du zu denen, die säen, oder zu den Erntern? Auch wenn du das Gefühl hast, dass nicht viele Menschen zum Ernten berufen sind – wir alle sind dazu eingeladen, zu säen.

23

Page 24: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

Jedes Gemeindemitglied ist dazu berufen, an dem großen Auftrag mitzuarbeiten und der Welt das Evangelium zu verkünden.

Die Frage ist nun, was wirst du tun? Möge Gott dir dabei helfen, deinen Auftrag zu erkennen – ob als Säer oder als Ernter. Sobald du deinen Ruf gehört hast, geh hinaus und setze all deine Gaben, Fähigkeiten, Talente, Vorlieben dafür ein, Menschen für Jesus zu erreichen, indem du Samen der Liebe in ihre Leben pflanzt.

Quelle: Outreach is for Everyone: Women’s Ministries Evangelism Manual, Appendix J, „Plant a Seed Ministry“, written by Heather-Dawn Small (Silver Spring, Maryland: General Conference Women’s Ministries), S. 117- 118.

Weitere Materialsammlungen zu diesem Thema:

Postkarten zum Thema „Pflanze einen Samen“ und neun andere Ideen:https://women.adventist.org/ministry-idea-cards

Das Handbuch Outreach Is for Everyone: Women’s Ministries Evangelism Manual: https://women.adventist.org/outreach-is-for-everyone

Hiermit endet Teil 2 des Nachmittagsseminars.

24

Page 25: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

GEMEINSAM LEUCHTEN: Das Licht Gottes widerspiegeln

von Raquel Arrais

„Jesus sagte zu den Leuten: ,Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt.‘“

(Johannes 8,12 NLB)

Gott kann Frauen auf erstaunliche Weise nutzen. Mit ihren Organisationsfähigkeiten, ihrem Diensteifer, ihrer Liebe, ihrem Mitgefühl und ihrem geistlichen Urteilsvermögen, können Frauen gemeinsam leuchten und ein wunderschönes Licht in ihre Umgebung ausstrahlen.

Gott möchte uns einsetzen. Zu jeder Zeit. Nicht unbedingt, um Menschen in die Gemeinde zu bringen. Manche Leute sind dafür noch nicht bereit. Doch Gott ist immer dazu bereit, uns zu gebrauchen, um unseren Mitmenschen GEMEINDE ZU SEIN: ihnen zu dienen, sie zu lieben, sie anzuhören.

Das ist das Werk des Heiligen Geistes in allen wahren Gläubigen. Wir werden zu Tempeln, wir werden zu Quellen des Lichts, der Wahrheit, der Vergebung, der Annahme und wir werden zu einer Brücke zwischen Himmel und Erde. Möge uns Gottes Geist dieses Verständnis schenken, das Wissen, dass Gemeinde nicht ein Platz ist, den wir aufsuchen, sondern dass wir Gemeinde sind, jeden Tag, wo immer wir uns aufhalten.

Viele Menschen, die in der Dunkelheit dieser zerstörten Welt leben, müssen ganz dringend Gottes Licht sehen. Doch es ist ihnen unmöglich, ihn direkt anzuschauen. Stattdessen nehmen sie Gott wahr, wenn sie sein Licht in unserem Leben widergespiegelt sehen; im Leben derer, die bereits mit ihm in Verbindung stehen: Leuten wie dir und mir.

Wenn wir Gott leidenschaftlich lieben und uns ihm übergeben, scheint sein Licht heller in unserem Leben und spiegelt seine Liebe, seine Güte und sein Mitgefühl für andere wider, die aus der Dunkelheit zu ihm hingezogen werden.

Wie können wir nun gemeinsam Gottes Licht widerspiegeln?

Sprecht richtige, wahre, ehrbare und vertrauenserweckende Worte aus. Wenn ihr miteinander redet, trefft ihr viele Entscheidungen: Worüber wollt ihr euch austauschen? Welche Erinnerungen miteinander teilen? Welche Standpunkte vertreten? Es gibt immer Negatives zu berichten, aber auch viel Positives. Entscheide dich für das Gute und Erfreuliche! Paulus erinnert uns: „Bemühen wir uns also um Frieden miteinander und versuchen wir, einander im Glauben zu stärken!“ (Römer 14,19 NLB)

Wir sind für jedes Wort, das wir äußern, verantwortlich. Unsere Gedanken, unsere Reden sind etwas, dass wir täglich entwickeln und weitergeben. Paulus bittet uns, eine Vorliebe für gutes Denken zu erarbeiten. Er ruft uns dazu auf, an das zu denken, das wahr, ehrbar, gerecht, rein, liebevoll, vortrefflich und lobenswert ist. Wie wir denken entscheidet schließlich darüber, wie wir handeln. Wenn du über das Richtige nachdenkst, wirst du die richtige Einstellung bekommen und den Frieden Gottes genießen. Um Christus ähnlicher zu

25

Page 26: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

werden, richte deine Gedanken auf ihn, sieh ihn an, wie er ist – wahr, aufrichtig, rein, liebenswert.

Ellen White ermutigt uns ebenfalls dazu, liebevoll zu sprechen:

„Freundliche Worte sind so willkommen wie der Tau und sanfter Regen für die Seele. Die Bibel berichtet von Jesus Christus, dass Gnade auf seine Lippen gegossen wurde, damit er das rechte Wort an die Erschöpften richten konnte. Der Herr selbst ordnet an: ,Eure Rede soll immer mit Gnade geschehen, damit sie den Hörern Gnade verleihen kann.‘ … Gott ruft die Gläubigen dazu auf, die Schuldzuweisungen sein zu lassen und keine voreiligen, unfreundlichen Worte zu sprechen.”6

Arbeite mit anderen Frauen zusammen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Mach dir bewusst, dass unsere Anstrengungen, bedürftige Menschen zu lieben und ihnen zu helfen, viel wirkungsvoller sind, wenn wir zusammenarbeiten als wenn jede für sich alleine handelt. Arbeitet zusammen auf gemeinsame Ziele hin, setzt alle eure Talente, Fähigkeiten und Möglichkeiten gemeinsam ein, um bedürftigen Menschen zu helfen. Vertraut auf Gott, er wird eure Gaben vermehren und euer Wirken wunderbar segnen.

Weist immer auf die Quelle des Lichts hin. Als Jesus den Auftrag erteilte „Lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen“, schloss er den Grund dafür an, warum dies so wichtig ist: „damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.“ (Matthäus 5,16 NLB). Wenn jede von uns das Licht Christi mit zehn Nachbarinnen, Freundinnen oder Verwandten teilen würde, wäre das der erste Schritt zur Erleuchtung unserer Umwelt, weil wir Menschen zur wahren Quelle des Lichts führen würden. Nimm dir für jeden Tag etwas Besonderes vor, das du tun kannst, um Menschen auf die Quelle des Lichts hinzuweisen.

„Im Lauf des zweiten Weltkriegs wurde eine wunderschöne junge Frau, Darlene Deibler Rose, samt ihrem Mann von japanischen Soldaten gefangen genommen, während sie als Missionare in Neuguinea tätig waren. Sie wurde von ihm getrennt und in ein Frauenarbeitslager gebracht, wo sie in schmutzigen, überfüllten Baracken schlief und untertags harte Arbeit unter der heißen tropischen Sonne verrichten musste.

Ihre helle, weiche Haut wurde rau und wettergegerbt. Ihr schlanker Körper wurde von Seuchen wie Beriberi und Ruhr heimgesucht. Ihre Beine schwollen unproportional an, während der Rest des Körpers zu einem mageren Gestell schwand.

Eines Tages sprachen einige Jungen, die ebenfalls in diesem Arbeitslager untergebracht waren, Darlene schüchtern an und teilten ihr mit, dass sie der Meinung waren, dass sie wie ein Filmstar aussehen würde. Während ihr die Tränen in die Augen stiegen, bedankte sie sich herzlich. Monatelang hatte sie mitangesehen, wie ihr Körper nach und nach alles verlor, was ihr an sich gefallen hatte, doch es tröstete sie sehr, dass sie erkennen durfte, dass andere noch immer Schönheit in ihr wahrnehmen konnten. Sie

6 E. G. White, Adventist Home (Washington, D.C.: Review and Herald Publishing Association, 1952), S. 435.26

Page 27: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

wusste, dass dies nicht ihre angeborene Attraktivität war, sondern Christi Herrlichkeit und sein Licht, das aus ihrem Inneren leuchtete. Es war eine Herzensangelegenheit!7

Ellen White ruft uns dazu auf, uns zu erheben und im Dienst für Gott zu leuchten, unabhängig davon, wer wir sind oder wo wir uns aufhalten:

„Wir dürfen nicht glauben, dass wir – weil wir nur ein winziges Lichtlein sind – nicht besonders auf das Leuchten bedacht sein müssen. Der hohe Wert unseres Lichtes liegt darin, dass es verlässlich in die moralische Dunkelheit der Welt hineinleuchtet, nicht um uns selbst zu erfreuen oder zu verherrlichen, sondern um Gott mit allem zu ehren, was wir sind. Wenn wir für ihn arbeiten und unser Werk den Fähigkeiten entspricht, die uns Gott verliehen hat, dann erfüllen wir seine Erwartungen an uns.” 8

Wir leuchten nur, wenn wir die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln. Das kann allein dann geschehen, wenn wir in ständiger Verbindung mit ihm sind und täglich vom Licht seiner Herrlichkeit erfüllt werden. Ellen White fährt fort:

„Wir wissen, dass die Lampen, die uns Licht schenken, nicht aus eigener Kraft leuchten. Sie können sich nicht selbst mit Öl füllen. So müssen auch die Gesalbten das goldene Öl in die goldenen Röhren fließen lassen. Dann kann das himmlische Feuer, wenn es hinzukommt, die Leuchter brennen und die Lichter erstrahlen lassen. Unsere Herzen können das Licht nicht widerspiegeln, bevor eine lebendige Verbindung mit dem Himmel entstanden ist. Nur dies kann sie ausdauernd mit der heiligen, selbstlosen Liebe zu Jesus und all jenen, die er durch sein Blut losgekauft hat, brennen lassen. Wenn wir nicht ständig mit dem goldenen Öl erfüllt werden, wird die Flamme erlöschen. Wenn die Liebe Gottes nicht das beherrschende Element in unseren Herzen ist, wird unser Licht ausgehen.“ 9

Unsere Hingabe an Gott wird sichtbar, indem wir täglich mit dem goldenen Öl erfüllt werden. Diese lebenswichtige Verbindung mit Jesus offenbart unsere heilige, selbstlose Liebe zu ihm. Wenn du möchtest, dass dein Leben leuchtet und dein Herz glüht, richte deine Augen auf das wahre Licht, Jesus Christus. Warum?

„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10 LUT)

Zusätzliche Zitate von Ellen White

„Wer fleißig und unter Gebet nach Wahrheit forscht, wird kostbare Lichtstrahlen entdecken, die aus dem Wort Gottes hervorleuchten. Es sind immer noch viele Edelsteine verstreut, die gesammelt werden müssen, um

7 Darlene Deibler Rose, Evidence Not Seen: A Woman’s Miraculous Faith in the Jungles of World War II (New York City: Harpers Collins, 1990).8 E. G. White, This Day with God (Washington, D.C.: Review and Herald Publishing Association, 1979), 98.9 E. G. White, This Day with God (Washington, D.C.: Review and Herald Publishing Association, 1979), 98. 27

Page 28: sta-frauen.de  · Web viewseid freudig gegrüßt. Was für ein Vorrecht ist es, mit euch in den Adventistischen Frauendiensten zu arbeiten! Während wir von Land zu Land reisen,

das Eigentum des Volkes der Übrigen zu werden. Das Licht wird jedoch nicht nur zur Stärkung der Gemeinde gegeben, sondern ist auch für jene gedacht, die sich noch in der Finsternis befinden. Das Volk Gottes soll die Wohltaten dessen verkündigen, der es berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Christus sagte von seinem Volk: „Ihr seid das Licht der Welt.“ So ist es nun auch die Aufgabe des Lichtes, nach außen zu scheinen und die Finsternis zu erleuchten.” 10

„Jede Wahrheit (der Bibel), welche die Errettung der Seelen unmittelbar betrifft, wird so klar werden, dass niemand sich irren oder in Dunkelheit wandeln muss.” 11

„Vielerorts teilen geheiligte Männer und Frauen andern das Licht mit, das ihnen den Weg zur Erlösung durch Christus klargemacht hat. Und da sie, wie jene, die zu Pfingsten mit dem Geist getauft wurden, ihr Licht stets leuchten lassen, empfangen sie immer mehr von der Kraft des Heiligen Geistes. Auf diese Weise soll die Erde von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet werden.” 12

Hiermit endet Teil 3 des Nachmittagsseminars.

Ein Vorschlag für die Durchführung: Das Nachmittagsseminar könnte von drei Frauen gestaltet werden, wobei jede einen Abschnitt präsentieren würde.

10 E. G. White, Ratschläge für die Sabbatschule, S. 33.1111 E. G. White, Testimonies to the Church, vol. 2 (Mountain View, California: Pacific Press Publishing Association, 1871), 692.12 E. G. White, Das Wirken der Apostel, S. 5328