Stadt Zürich Geschäftsbericht 2000 Sozialdepartement · die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren...

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Stadt Zürich Geschäftsbericht 2000 Sozialdepartement

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Zentrale Verwaltung

Rahmenbedingungen für das sozialpolitische Engagement

Die Arbeit des Sozialdepartementes stand im Jahr 2000 im Wesentlichen unter dem Einfluss folgen-der Entwicklungen:

• Die Erwerbslosigkeit ging infolge des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs weiter zurück. Dabei zeigte sich aber auch, das die Chancen für den beruflichen Wiedereinstieg ungleich verteilt sind: Leute mit guten Qualifikationen sind gesucht und können aus Stellenangeboten auswählen, für Arbeit Suchende mit geringen Qualifikationen, einem längeren Erwerbslosenstatus oder sprachli-chen Schwierigkeiten blieb die berufliche Reintegration schwierig - in manchen Fällen chancenlos.

• Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt hatte insofern Auswirkungen auf die soziale Sicherung, als dass die Zahl der Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger von einem hohen Niveau leicht zu-rück ging und der finanzielle Aufwand sich einigermassen stabilisierte. Von einer eigentlichen Ent-spannung mit einem entsprechend einschneidenden Rückgang der Fallzahlen kann hingegen keine Rede sein. Ein Teil der Rezessionsopfer der 90er Jahre wird auch vom neuen Wirtschafts-aufschwung nicht aus eigener Kraft profitieren können.

• In der Stadt Zürich machte sich im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwunges und der Um- und Neugestaltung ganzer Stadtgebiete eine selten da gewesene Aufbruchstimmung breit - «Boom Town Zurich» ist das Stichwort. Damit scheint sich der Toleranz- und Akzeptanzspielraum gegen-über «irritierender» Präsenz und Verhalten von gesellschaftlichen Randgruppen einzuengen. Der Ruf nach Ordnung, Ruhe und so genannter Sanierung von (sozialen) Brennpunktgebieten wurde lauter. Wirtschaftliche Interessen spielen dabei eine mitentscheidende Rolle. Nach wie vor not-wendige Nischen-Lebensräume für sozial schwächere Bewohnerinnen und Bewohner geraten damit unter erheblichen Druck.

• Aus der Aufbruchstimmung teilweise abzuleiten ist auch das abnehmende politische Interesse am soziokulturellen Engagement der öffentlichen Hand. Wenn alles von sich aus boomt, wozu dann noch die Unterstützung von kleinen, lokalen, auf bestimmte Zielgruppen ausgerichteten Projek-ten? Lohnt sich dies überhaupt noch, was soll es bringen?

Change Sozialdepartement: Die Antwort auf die Entwicklung

Als Antwort auf diese in sehr geraffter Form skizzierte Entwicklung leitete das Sozialdepartement be-reits im Jahre 1998 mit dem Projekt «Sozialdepartement 2000» eine umfassende Umgestaltung ein, welche nun im Rahmen eines tiefgreifenden Change-Prozesses konsequent umgesetzt wird. Dieser Change-Prozess wurde im Rahmen von 6 Teilprojekten («Steuerung und Struktur», «Sozialzentren», «Arbeit statt Fürsorge», «Support», «Geschäftsstrategie» und «Change Board») unter aktiver Mitwir-kung von rund 40 Kadermitarbeiterinnen und -mitarbeitern vorbereitet.

Die zentralen Zielsetzungen dieses Prozesses sind

auf der politisch-strategischen Ebene: • Das Einleiten und Unterstützen einer Trendwende; es soll möglich werden, die hauptsächlich in

die Soziale Sicherung fliessenden Mittel vermehrt für eine nachhaltige Integration von Menschen einzusetzen und in das soziokulturelle Engagement im Sinne von sozial-präventiven Leistungen umzulenken.

• Nach dem Prinzip «Arbeit statt Fürsorge» sollen sich alle Bestrebungen auf die berufliche Reinte-gration jener Menschen konzentrieren, deren Chancen trotz Wirtschaftsaufschwung auf dem Ar-beitsmarkt nach wie vor begrenzt sind.

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im fachlich-methodischen Bereich: • alle ambulanten Dienstleistungsangebote sollen dezentral auf Sozialregionen ausgerichtet wer-

den;

• die Arbeit wird durch interdisziplinäre Teams erbracht, die eng vernetzt auch mit privaten Organi-sationen der Sozialregion zusammenarbeiten.

auf der strukturell-organisatorischen Ebene: • die gesamte Organisation des Sozialdepartementes wird auf Prozesse ausgerichtet;

• alle Klientinnen und Klienten sollen eine zentrale Ansprechperson erhalten, die für ihre Anlie-gen vollumfänglich zuständig ist.

Konkret wurden im Jahr 2000 entscheidende Schritte der Umgestaltung geplant und realisiert. Das Sozialzentrum «Dorflinde» in Zürich Nord konnte im Juni eröffnet werden. Die Detailplanungen für die beiden weiteren Zentren «Ausstellungsstrasse» und «Selnau» wurden soweit vorangetrieben, dass diese im Frühjahr bzw. im Sommer 2001 eröffnet werden können. Entschieden wurde auch, welche Leistungen – neben der Sozialhilfe und der Jugend- und Familienhilfe als Schwerpunkte – in den künf-tigen Sozialzentren dezentral angeboten werden sollen, damit ein sinnvoll abgerundetes Leistungs-spektrum bereit steht. Ein wesentlicher Diskussionspunkt in diesem Zusammenhang ist die Integration der vormundschaftlichen Massnahmen in die Sozialzentren. Hierzu ist ein Pilotprojekt in Vorbereitung, in dem die Eingliederung in die Sozialzentren erprobt wird. Noch im November 2000 wurden zudem die Leiterinnen und Leiter bzw. ihre Stellvertretungen für alle Sozialzentren definitiv bestimmt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden und werden laufend im Rahmen eines massgeschneiderten Ausbildungsprogramms sorgfältig auf die neue Arbeitsweise in den Zentren vorbereitet.

Aus den Teilprojekten «Steuerung und Struktur» und «Support» lagen Ende Jahr konkrete Empfeh-lungen für die künftige Organisationsstruktur des Sozialdepartementes vor. Entscheide darüber sind in den ersten Wochen des Jahres 2001 geplant.

Aufgrund des strategischen Entscheides, alle Anstrengungen des Sozialdepartementes auf die beruf-liche Integration von Ausgesteuerten und Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger auszurichten, wurden die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und die Abteilung Bildung und Transfer (BuT) per Ende 2000 dem Kanton übergeben, die Abteilung Arbeitsbewilligungen dem Präsidialdepartement zu-geordnet und das Arbeitsamt Zürich als Dienstabteilung des Sozialdepartementes aufgelöst. Dies bedeutet, dass sich das grosse Know how des Sozialdepartementes künftig entsprechend dem Prin-zip «Arbeit statt Fürsorge» auf Massnahmen und Projekte zur beruflichen Reintegration von jenen Klientinnen und Klienten konzentrieren wird, deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt trotz Wirt-schaftsaufschwung gering geblieben sind.

Die politische Arbeit des Sozialdepartementes

Neben dieser im Rahmen des Projektes «Change Sozialdepartement» bzw. seinen Teilprojekten vor-angetriebenen Umgestaltung war das Jahr 2000 geprägt von einer sehr intensiven politischen Arbeit. Nicht weniger als 47 Gemeinderatsgeschäfte wurden für die Beratung und den Entscheid vorbereitet. Entsprechend gefordert war auch die Spezialkommission für das Sozialdepartement, die in 21 Sitzun-gen die Vorlagen zu prüfen hatte. Den Hauptanteil machten die 29 Weisungen im Bereich der Sozio-kultur aus (davon 27 für Beiträge an private Leistungsanbieterinnen und -anbieter). Auch wenn es sich dabei oft um vergleichbar kleine Beträge handelte, war der Aufwand sowohl für die Verwaltung als auch die Legislative enorm und an der Grenze des Verkraftbaren. Weitere Schwerpunkte bildeten:

• Im 1. Quartal 2000 gelang es, die zum Teil heiss umstrittene Sammelvorlage «Mehr Gesund-heitsschutz und Sicherheit in Zürich», welche v.a. Beiträge an diverse Projekte im Bereich der

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Prävention und sozialen Integration von Drogen- und Alkoholabhängigen, Prostituierten und Ju-gendszenen beinhaltet, über die «politische Bühne» zu bringen.

• Sechs Weisungen zur nach wie vor leider aktuellen Thematik der Gewalt gegen Frauen und Kin-der wurden vorgelegt, wovon eine den Abschlussbericht zum Pilotprojekt «Fachstelle Gewalt ge-gen Frauen und Kinder» und den Ausblick auf das künftige Engagement der Stadt beinhaltete. An dieser Stelle ist insbesondere festzuhalten, dass es der Stadt gelungen ist, mit der Übergabe des pionierhaften Zürcher Interventionsprojektes gegen Männergewalt (ZIP) an den Kanton, diesen in die Verantwortung einzubinden. Zudem konnte auch nach langjährigen Bemühungen für die bis-lang städtisch geführte Wohngemeinschaft für gewaltbetroffene Migrantinnen, «Violetta», in der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi eine ausgewiesene private Trägerschaft gefunden werden.

• Mit vier Weisungen zum Ergänzenden Arbeitsmarkt wurde die politische Grundlage für dessen Neuausrichtung gelegt.

• Im Krippenbereich wurde die Aufnahme der Kinderkrippe der Maternité Inselhof in den Kreis der beitragsberechtigten Krippen beschlossen. Die über die Erwartungen gestiegene Nachfrage nach Tagesbetreuungsplätzen machte zudem einen Antrag auf Erhöhung des Objektkredites für Be-treuungsbeiträge an Eltern mit Kindern in vorschulischen Kindertagesstätten nötig.

• Gegen Ende des Jahres wurde zudem dem Gemeinderat eine Weisung zu Fortführung und Aus-bau des Projektes SIP-Bus zugeleitet. Dieses Projekt, welches seit März 2000 mit einem heiklen «Spagat» zwischen ambulanter Sozialarbeit und ordnungspolitischen Massnahmen die Verbesse-rung der Situation an einschlägigen Brennpunkten im öffentlichen Raum (z.B. Bäckeranlage und Stadelhoferplatz) zum Ziel hat, wurde aufgrund einer ausführlichen Evaluation als erfolgreich be-wertet und soll in ausgedehnter Form weitergeführt werden. Dieses Pionierprojekt stiess auf reges öffentliches Interesse weit über die Stadtgrenzen hinaus. Andere schweizerische Städte planen, das Konzept zu übernehmen.

Des Weiteren war das Sozialdepartement federführend bei den nachfolgend aufgeführten Stellung-nahmen des Stadtrates von Zürich im Rahmen von Vernehmlassungsverfahren:

• Revision des Sozialhilfegesetzes des Kantons Zürich: Hier wurde insbesondere eine deutlich ab-lehnende Position bezogen gegenüber der geplanten Verkürzung der kantonalen Rückerstat-tungspflicht von Auslagen für ausländische Staatsangehörige von 10 auf 6 Jahre.

• Eine ausführliche und differenzierte Stellungnahme wurde zu den kantonalen Reformplänen der Jugendhilfe (Wif! 31) abgegeben.

• Auch zu den Revisionsplänen des Bundes zum Arbeitslosenversicherungsgesetz AVIG wurde eine detaillierte Stellungnahme verfasst.

Last but not least hat sich das Sozialdepartement prominent gegen die (Quasi)Abschaffung der kanto-nalen Beihilfen eingesetzt. Die kantonale Abstimmung im September 2000 ging erfolgreich aus: Ein wesentliches Element der Sozialen Sicherung konnte gesichert werden.

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Informationszentrum

«Bin ich froh, dass ich bei Ihnen über mein Problem reden kann und jetzt endlich eine Adresse be-komme, wo ich Hilfe und Unterstützung erwarten darf!» «Die Mitarbeiterin an der Loge im Stadthaus hat mich zu Ihnen geschickt mit dem Hinweis, dass das Informationszentrum ganz bestimmt weiss, wohin ich mich mit meinem Anliegen wenden kann!»

Solche Sätze hören wir Mitarbeiterinnen des Informationszentrums immer wieder. Die umfassende Dokumentation und Ausstellung, die im IZS im Laufe der vergangenen Jahre aufgebaut wurde, ermöglicht es, den Hilfe und Rat Suchenden prompt und schnell die richtige Stelle anzugeben und ihnen damit mühsame Wege durch den «Sozialdschungel» zu ersparen. Die Bewirtschaftung dieser umfangreichen Sammlung von Informationen ist u.a. auch der guten Zusammenarbeit mit allen Stellen, die soziale Dienstleistungen anbieten, zuzuschreiben. Die Arbeiten für eine Informationsdatenbank mit Internet-Anbindung sind aufgenommen worden.

Der niederschwellige und anonyme Zugang zum Informationszentrum und den Informationen verhilft ganz sicher auch dazu, dass die Menschen mit sozialen Anliegen und Problemen frühzeitig kommen, um sich nach Lösungsmöglichkeiten zu erkundigen. Damit leistet das Informationszentrum einen wichtigen präventiven Beitrag.

Im Jahr 2000 zählte das IZS knapp 11 000 Kontakte (10 000 im Vorjahr). Im Vordergrund steht unver-ändert das Thema Existenzsicherung. Aber auch Fragen zur Kinderbetreuung, Lebenshilfe, Rechtsbe-ratungen und Wohnen sind häufig. Das Thema Arbeit ist eher etwas in den Hintergrund gerückt.

Im März 2000 wurden die Öffnungszeiten verändert. Das Informationszentrum ist neu jeweils am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10-18 Uhr durchgehend und am Montag und Freitag von 10- 12 Uhr geöffnet. Der Montag und Freitag Nachmittag ist Team- und Hintergrundarbeiten gewidmet.

41 Veranstaltungen zu ganz verschiedenen Themen standen auf dem Programm. Insgesamt nahmen über 1 000 Personen an den Vorträgen teil, der BesucherInnendurchschnitt beträgt gut 25 Personen pro Anlass.

Wiederum fanden 4 Schaufensterausstellungen statt:

• Ökumenische Eheberatung • Mediation in Konfliktsituationen • Lehre/Ausbildung für Jugendliche • Einsamkeit

Im Zusammenhang mit den einzelnen Schaufensterausstellungen wurden jeweils entsprechende Vor-träge, Vernissagen, Finissagen, Medienkonferenzen durchgeführt.

Amt für Soziokultur

«Die Bedeutung des Wortes Flexibilität war ursprünglich aus der einfachen Beobachtung abgeleitet, dass ein Baum sich zwar im Wind biegen kann, dann aber zu seiner ursprünglichen Gestalt zurück-kehrt. Flexibilität bezeichnet zugleich die Fähigkeit des Baumes zum Nachgeben wie die, sich zu er-holen. Im Idealfall sollte menschliches Verhalten dieselbe Dehnfestigkeit haben, sich wechselnden Umständen anzupassen, ohne von ihnen gebrochen zu werden.» (Richard Sennett, Der flexible Mensch)

Im Rahmen des Projektes «Change SD» hatte sich bereits im Jahr 1999 abgezeichnet, dass das Amt für Soziokultur in einer nach Sozialräumen ausgerichteten Struktur des Sozialdepartementes grundle-gende Veränderungen erfahren würde. Denn soziokulturelle Arbeit bedeutet zu einem guten Teil auch

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Stadtteil bezogene Arbeit und ist damit per se bereits sozialräumlich orientiert. Es galt daher, das so-ziokulturelle Know-how in den Veränderungsprozess einzubringen und diesen aktiv mit zu gestalten. Im Zentrum stand dabei der Anspruch, das gemeinsam entwickelte Fachwissen und die entstandenen Netzwerke zu sichern, damit beides in den wie auch immer künftig gestalteten Strukturen Früchte trägt und sich weiterentwickeln kann. Bereits entschieden ist, dass die Gemeinwesenarbeit und alle quartierbezogenen Einrichtungen künftig den jeweiligen Sozialzentren zugeordnet werden sollen. Die Mitwirkung im Veränderungsprozess war eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten. Das Rezept für den Umgang damit - oder neudeutsch fürs Change-Management hiess: Grösstmögli-che Transparenz, Offenheit gegenüber den Neuerungen und Bereitstellen von Instrumenten. Zu die-sem Werkzeugkasten gehören:

• Die Arbeitsgrundsätze in der Soziokultur, die als Leporello im Kreditkartenformat alle 140 Mitarbei-terInnen des ASK in die neuen Strukturen begleiten werden (für Aussenstehende zu beziehen beim Amt für Soziokultur, Postfach, 8036 Zürich).

• Ein neues Erscheinungsbild für die soziokulturellen Angebote und Einrichtungen des Sozialdepar-tementes, das einerseits - unabhängig von organisatorischer Zugehörigkeit - die fachliche Gemein-samkeit sichtbar macht, andererseits aber auch Gestaltungsfreiheit für soziokulturelle Vielfalt und Buntheit lässt.

• Ein neuer Internet-Auftritt für die Soziokultur, der auf der neuen sozialräumlichen Struktur aufbaut. • Neue Definitionen und Instrumente zur Leistungs- und Wirkungskontrolle, welche eine Vereinfa-

chung der bisher viel zu aufwändigen Berichterstattung zum Ziel hatten (entwickelt in Zusammen-arbeit mit privaten Anbietenden unter der Federführung des Stabs Controlling & Support).

Neben dem Change-Management gab es aber noch die eigentlichen Kernaufgaben zu erfüllen. Und da die Aktivitäten des ASK im Jahr 2000 genau so zahlreich, vielfältig und lebhaft waren wie in den Jahren zuvor, kann auch diesmal nur ein kleiner Teil der Ereignisse und Projekte im vorliegenden Bericht Erwähnung finden - als bunter Reigen, der einen Eindruck von unserer Arbeitsweise vermitteln soll.

Mega!phon Kinder bestimmen mit!

Maya (11) findet, dass es in der Unterführung, durch die sie jeden Morgen zur Schule geht, «gruusig stinkt», und Peter (9) möchte auf der Waldwiese beim Picknick-Platz eine Rutschbahn. Anita (10) überlegt, wie man es macht, dass man nicht stottert, wenn die stadträtliche Delegation da ist: «Es braucht einen Zettel, und den Kleineren muss man helfen».

«Mega!phon» heisst ein Projekt zur Förderung der Kinder- und Jugendpartizipation, das vom Sozial-departement gemeinsam mit dem Schul- und Sportdepartement durchgeführt und von der Fachstelle für Partizipation (Pro Juventute und Kinderlobby Schweiz) begleitet wird.

Die Kontaktstelle für Kinderanliegen des ASK ist verantwortlich für das Teilprojekt Kinderpartizipation. Erstes Resultat: 100 Primarschülerinnen und Schüler des Balgrist-Schulhauses erkundeten eine Wo-che lang ihr Quartier und erarbeiteten Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität aus Kinder-sicht. Mehr Zeit zur Überquerung der Forchstrasse (sprich: längere Grünphasen), mehr Licht und Sauberkeit in der Unterführung der Tramhaltestelle Balgrist, ein Achtung-Kinder-Schild beim Parkplatz der Klinik Hirslanden und die Reparatur von Bänken und der Feuerstelle auf der Waldwiese Mühlebö-deli - mit diesen Anliegen konfrontierten die Kinder zum Schluss die beiden Stadträtinnen Monika Stocker und Monika Weber, welche getreulich Red und Antwort standen. Ein Teil der Forderungen liess sich durch die Stadtverwaltung rasch erfüllen, andere Themen werden in der neu gebildeten Kinderkonferenz weiter verfolgt. Die erste praktische Aufgabe dieses Gremiums: Unter seiner Leitung und in Zusammenarbeit mit einem Maler wird die erwähnte Unterführung, die inzwischen mit neuen Abfallkübeln, einer monatlichen Nassreinigung und frisch geputzten Lampen versehen wurde, auch noch neu bemalt.

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Und gleich nochmals gemalt: Im Zentrum Klus

Der äussere Treppenabgang zur 1999 eröffneten Ludothek: Eine unansehnliche verwitterte grau-schwarze Mauer. Ganz klar - hier wird Kunst am Bau benötigt. Kinderkunst, denn sie soll ja der Klien-tel der Ludothek gefallen. Eine 3. Klasse entwirft und malt eine bunte Landschaft - mit fachlicher Bera-tung eines im Quartier ansässigen Malers; das Material wird vom Amt für Hochbauten gesponsert. Der Elternverein Zürich 7 und das Klus-Team wirken im Hintergrund mit und organisieren auch das Enthüllungsfest für das neue Gemälde.

Die Ludothek war übrigens - kaum ein Jahr nach der Eröffnung - bereits zu klein und musste erweitert werden.

Überhaupt und sowieso: Kinder sind Künstler!

In Badeanstalten und auf Spielplätzen in den Stadtkreisen 4 und 5 gab es Theater: Das MOBIL des ASK wurde als fahrbare Bühne eingesetzt und kam mit der Musikgruppe «Princess And The Pea», einer Schauspielerin und einem Schauspieler zu den Kindern. Gespielt wurde ein Unterwasser-Mär-chen, in dem es um die Auseinandersetzung mit Aussenseiterinnen und Aussenseitern ging - im zwei-ten Teil der Aufführung spielten die Kinder selber mit und erkundeten mögliche Lösungsansätze. In insgesamt 26 Vorstellungen wurden auf diese Weise auch Kinder angesprochen, die sonst keinen Zugang zum Theater haben.

Kinder im Zentrum Hardau erarbeiteten gleich ein ganzes Stück und spielten es nicht nur in der Har-dau selber, sondern führten ihr Märchenmusical «Frau Holle» auch in Gemeinschaftszentren anderer Stadtteile auf.

Im Kinderhaus Stromboli stellten Mädchen unter der Leitung einer Studentin der Fachklasse für Wer-ken Taschen, Kleider und Schmuck her. In den Herbstferien nahmen die Stromboli-Kinder unter dem Titel «Schrott wieder flott» Maschinen auseinander und setzten sie ganz anders wieder zusammen. Ein Ausflug nach Basel ins Tinguely Museum bot Vergleichsmöglichkeiten.

Im Sportlager Fiesch, wo das ASK für das Kontrastprogramm zuständig ist, dichteten die Teilneh-merInnen des Hip Hop Workshops einen Song gegen Drogen und präsentierten ihn den 700 Sportla-ger-Kindern. Aus dem Workshop entstand ein Nachfolgeprojekt, und die TeilnehmerInnen treten An-fang Januar 2001 erstmals in Zürich auf.

An der Weststrasse, wo der Autoverkehr die Oberhand hat und sich das Rotlichtmillieu immer breiter macht, ermöglichte die Spielanimation Kreis 4 des ASK ungewohnte Szenen: In einem Hinterhof wur-de gemalt und gespielt, was das Zeug hielt. Auch Erwachsene liessen sich von der Spielfreude anste-cken und übten den korrekten Hüftschwung beim Hula-Hop, was wiederum die Kinder sehr amüsierte.

In der Bäckeranlage arbeiteten 30 Kinder eine Woche lang als Artistinnen und Artisten - beim «Zirkus Chnü» der Spielanimation Kreis 4. In der «Bäkiz-Woche», einer Gemeinschaftsproduktion von ASK, Schule, Elternverein und Zirkus Knopf verwandelte sich die ganze Anlage in eine Zirkusstadt und wur-de klar von Kindern dominiert. Von Kindern aller Hautfarben und Ethnien übrigens, die sich auch in der Baracke der Spielanimation oder bei Spielaktionen auf öffentlichen Plätzen treffen und Freund-schaften schliessen oder Konflikte austragen können.

Apropos Bäckeranlage (und Quartierzentrum Aussersihl) - eine unendliche Geschichte?

Nachdem Ende 1999 der Architekturwettbewerb mit der Wahl des Projekts «Mogli» abgeschlossen worden war, arbeiteten die beiden Architekten in Zusammenarbeit mit dem Amt für Hochbauten und dem Amt für Soziokultur das Projekt im Detail aus - die entsprechende Weisung soll im Frühling 2001 dem Gemeinderat vorgelegt werden. Aber wie alles im Kreis 4 hat auch dieses Projekt erhöhte Kom-

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plexität. Denn zwar hatten im Hinblick auf die Wettbewerbsausschreibung 1999 noch alle Gemeinde-rätInnen und Gemeinderäte aus dem Kreis 4 einen Brief mit ihrer Zustimmung zum Standort Bäckeranlage unterzeichnet, aber jetzt, wo das konkrete Bauprojekt demnächst diskutiert werden soll, werden plötzlich wieder neue Ideen in Umlauf gebracht: «Könnte nicht das Kanzleischulhaus - und ehemalige Zentrum der Alternativszene, das 1991 per Volksabstimmung geschlossen wurde - wieder vom Schulhaus in ein Haus für Soziokultur zurückverwandelt werden und als Quartierzentrum dienen»? Selbstverständlich wird auch dieser Vorschlag vom Amt für Hochbauten seriös geprüft und beantwortet werden.

Und wie steht es inzwischen mit der oft geforderten Rückeroberung der Bäckeranlage? Die Lage dort hat sich merklich entspannt. Während des Sommers hielten sich täglich durchschnittlich 600 Leute dort auf, assen in der von zwei Quartierbewohnern professionell betriebenen Sommerbeiz, besuchten eine der zahlreichen Kulturveranstaltungen oder machten unter den Bäumen einen Mittagsschlaf. Die kontinuierliche Präsenz des SIP-Teams (Sicherheit, Intervention, Prävention), die flankierenden Mass-nahmen der Polizei und die gute Zusammenarbeit mit allen übrigen beteiligten Verwaltungseinheiten trug viel dazu bei, dass auch QuartierbewohnerInnen sich wieder für die «Bäcki» engagieren moch-ten: Der private Verein «City Stories» führte während des ganzen Sommers kulturelle Openair-Veranstaltungen durch. Die Probleme auf der Bäckeranlage sind aber bei weitem noch nicht gelöst und bedürfen in der Som-mersaison 2001 weiterer Anstrengungen aller Beteiligten - ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Poli-zei ist in Planung.

«Unterm Pflaster liegt der Strand...» (weitere Rückeroberungen)

Als erste Massnahme der geplanten Investitionen der Liegenschaftenverwaltung in die Aussenräume der Siedlung Hardau wurde der sterile und abweisende Kinderspielplatz in einen modernen Abenteu-erspielplatz verwandelt. Die BewohnerInnen waren anfangs ziemlich geschockt: Diese «Baustelle» sollte jetzt ein Spielplatz sein? Erst nachdem der Gartenarchitekt in verschiedenen Veranstaltungen Konzepte und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt hatte, waren die Vereine der Siedlung bereit, bei einem Einweihungsfest mitzumachen. Zaghaft nahmen die Kinder den neuen Spielplatz in Besitz.

Auf die Sommerferien hin hob das Tiefbauamt 70 Parkplätze auf dem grossen Platz zwischen der Siedlung Hardau und dem Albisriederplatz auf - hier sollte ein neuer Freiraum entstehen. Ein Park-platz ohne Autos präsentiert sich jedoch zunächst eher als ödes Niemandsland. Er belebte sich je-doch schnell, nachdem das Zentrum Hardau entsprechende Massnahmen ergriffen hatte:

Basketballkörbe, eingezeichnete Spielfelder und Streetsoccer-Tore lockten Kinder und Jugendliche an, Theateraufführungen, Konzerte und andere Veranstaltungen gefielen den Erwachsenen.

Der Bullingerplatz im Hardquartier präsentiert sich einerseits als Platz mit Brunnen, also als Ort zum Innehalten, andererseits ist er aber als Teil der Westtangente vor allem Durchfahrtsstrecke für den Nord-Südverkehr. Im Rahmen des stadträtlichen Legislaturschwerpunktes Aufwertung von Stadtge-bieten befassten sich die Gemeinwesenarbeit Kreis 4 des ASK und die Fachstelle für Stadtentwick-lung mit der Frage, wie dieser Ort nutzbarer und sicherer gemacht werden kann.

Ende August fand auf dem teilweise gesperrten Platz bei wunderschönem Sommerwetter die Veran-staltung «Ideen für den Bullingerplatz» statt. Badende Kinder, Liegestühle, kühle Getränke - für einmal herrschte da, wo sonst der Verkehr durchbraust, die Atmosphäre einer Gartenbeiz.

BewohnerInnen und Interessengruppen aus dem Quartier beteiligten sich mit Zeichnungen, Plänen, Gesprächen und schriftlichen Statements an der Diskussion über mögliche Nutzungen und Gestal-tungskonzepte. Am meisten Anklang fand die Idee, den Kreiselverkehr stark einzuschränken. Diese favorisierte Variante wurde am 5. Quartierforum denn auch präsentiert, stiess aber bei anderen Quar-tierbewohnerinnen und Quartierbewohnern auf lautstarke Kritik und führte zu einer verkehrspoliti-schen Auseinandersetzung. Trotz oder vielleicht gerade wegen der heftigen Debatte war gut ein Dut-

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zend BewohnerInnen bereit, in der vom Tiefbauamt geleiteten Arbeitsgruppe «Gestaltung Bullin-gerplatz» mitzumachen. Inzwischen stehen zwei Gestaltungsvarianten zur Diskussion, welche den Kreiselverkehr nur gering einschränken, den Platz aber trotzdem für das Quartier nutzbar machen sollen.

Manchmal hat die (Rück-) Eroberung eines Raums ihre Tücken: Das Jugendkulturhaus Dynamo hatte 1998 einen 100 m² grossen Raum im rechten Pfeiler der Kornhausbrücke, der längere Zeit unbenutzt und in einem erbärmlichen Zustand gewesen war, aus seinem Dornröschenschlaf erweckt, in Stand gestellt und als Partyraum zugänglich gemacht. Aber dadurch, dass der ehemalige Letten in den letz-ten Jahren ganz generell zu einem soziokulturell rege genutzten Ort wurde, tauchten Schwierigkeiten auf: Es gab zu wenig Toiletten! Und nach einem längeren Hin- und Her mit den zuständigen Behörden mussten die Party-Aktivitäten aufgegeben werden. Trotzdem ist ein neuer Freiraum entstanden, denn als Trainings- und Übungsraum für Hip-Hop, Breakdance und ähnliches darf der Raum im Pfeiler ge-nutzt werden.

Dass das Jugendkulturhaus Dynamo überhaupt als ganzes ein einzigartiger Freiraum für alle ist, die kulturell aktiv sein wollen, versteht sich von selbst. Übrigens nicht nur für Jugendliche: Dieses Jahr gastierte das Tanztheater «Dritter Frühling» - dessen TeilnehmerInnen allesamt über 60 sind - im Dy-namo. Und weil sich junge Breakdancer dafür interessierten, wurde flugs eine Breakdance-Nummer in die Aufführung integriert.

Warmer Mai und reger Betrieb im Karl der Grosse

Im Rahmen von «Eurogames 2000» engagierte sich im Sommer eine Gruppe Freiwilliger für kulturelle und soziokulturelle Begegnungen von Schwulen und Lesben. Unter dem Titel «warmer Mai» fand ein Festival statt, das die Vielfalt des lesbischen und schwulen Kulturschaffens erfahrbar machte. Im Zen-trum Karl der Grosse entstand aus der Zusammenarbeit ein Tango-Workshop, eine Literaturwerkstatt, ein Liederabend, eine interaktive Altstadtführung, Lesungen, Konzerte und eine philosophische Soi-rée. Die Veranstaltungen stiessen auf grosse Resonanz und führten zu spannenden Gesprächen und neuen Projekten. Für kurzfristige Projekte ist manchmal kaum Platz, weil die Räumlichkeiten, die man mieten kann, oft ausgebucht sind. Dafür wird das Restaurant Karl - über Mittag meist ebenfalls proppenvoll - zu Rand-zeiten oder ausserhalb der Öffnungszeiten immer öfter für Eigeninitiativen genutzt: Ob Musik, Alltags-philosophie, Laiendichtung, Vernissagen oder Apéros: Viele Veranstaltungen beflügeln sich gegensei-tig und bringen Bewegung ins Haus.

Endlich: Der Quartiertreff Rütihof ist in Planung!

Nach dem langen Ringen um den richtigen Ort wurde im November 2000 die Baubewilligung für den neuen Quartiertreff Rütihof erteilt. Der bisherige provisorische Raum im Schulhaus, der je länger je mehr für schulische Zwecke beansprucht wird, kann voraussichtlich Mitte Mai 2001 endlich durch ein festes Angebot abgelöst werden - im «alten Dorfkern» wird eine ehemalige Scheune zu diesem Zweck umgebaut. Diese positive Perspektive hat in der Bevölkerung einen Motivationsschub ausge-löst. Bereits ist eine Gruppe von Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern mit der Gemeinwe-senarbeit Rütihof am Aufbau einer Betriebsgruppe für den neuen Quartiertreff. Zur weiteren Unterstüt-zung der Aufbruchstimmung im Rütihof arbeitet jetzt neben dem Gemeinwesenarbeiter auch eine Spielanimatorin dort. Bis zu 40 Kinder nehmen jeweils Mittwochs und Samstags mit Begeisterung an den Spielaktionen teil.

Das kluge Buch zum frohen Fest

Da die Zürcherinnen und Zürcher entgegen anderslautender Gerüchte gerne Feste feiern, rufen bei der telefonischen Auskunftsstelle des Amtes für Soziokultur «ASK line» beinahe täglich Leute mit Fra-gen rund um Planung, Organisation und Durchführung öffentlicher Anlässe an. Die wichtigsten Infor-mationen wurden deshalb vom ASK in einem Nachschlagewerk zusammengefasst. Das Handbuch

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zum Fest kann seit dem Sommer 2000 beim Amt für Soziokultur bestellt oder in der Buchhandlung gekauft werden. Ab Frühling 2001 ist es auch per Internet zugänglich.

Förderung der Freiwilligenmitarbeit: Gutes tun tut gut.

Die Kontaktstelle für Freiwilligenmitarbeit bearbeitete im vergangenen Jahr über 200 Anfragen von interessierten Freiwilligen. In knapp 100 Fällen wurden die Interessierten persönlich beraten. Drei Prä-sentationen für Pensionierte erreichten insgesamt über 500 TeilnehmerInnen, an sechs öffentlichen Veranstaltungen wurde das Beratungsangebot der Kontaktstelle vorgestellt, und ein Einführungskurs bereitete 15 Teilnehmende auf ihren Einsatz als freiwillige MitarbeiterInnen vor. Die 1998 geschaffene Kontaktstelle ist heute einer interessierten Öffentlichkeit bekannt und in Fach-kreisen gut vernetzt. Sie fördert die Freiwilligenmitarbeit, indem sie zu einem neuen Image beiträgt: Unentgeltliches Engagement soll nicht mehr als aufopfernden Dienst für Gotteslohn erscheinen, son-dern als Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen, die eigenen Kompetenzen zu erweitern und nicht zuletzt auch manchmal dabei Spass zu haben. Im Jahr 2000 beteiligte sich die Kontaktstelle an den Vorbereitungen zum UNO-Jahr der Freiwilligen-mitarbeit und arbeitete massgeblich an der vom Verein Koordination Freiwilligenarbeit herausgegebe-nen Weiterbildungsbroschüre mit. Der Kick-off zum UNO-Jahr ging am 5. Dezember 2000 unter Mit-wirkung der Vorsteherin Monika Stocker über die Bühne.

Gemeinwesenarbeit & Stadtentwicklung: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) konnte im vergangenen Jahr ihre Position als kompetente Partnerin bei interdepartementalen Arbeitsgruppen und Stadtentwicklungsprojekten wesentlich stärken. In ver-schiedenen Verwaltungseinheiten ist das Bewusstsein für die soziale Komponente der Stadtentwick-lung gewachsen, man wünscht sich mehr Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und möch-te sie in Planungsprozesse einbeziehen. Hier kann die GWA ihre langjährige Erfahrung mit partizipati-ven Prozessen und ihre Methodenvielfalt einbringen und soziale Stadtentwicklungsprojekte gut unter-stützen. Zum Beispiel mit dem Quartiersekretariat Zürich Nord. «Zürich Nord - Oerlikon» empfahl der PR-Profi Klaus Stöhlker dem Gewerbeverein und den Detaillis-ten von «Z’Örlike gits alles» als neuen Namen, um im rasant aufstrebenden Norden Zürichs neue Märkte zu erschliessen. Die Gemeinwesenarbeit (GWA) Zürich Nord war etwas schneller gewesen: Bereits Monate vorher war sie unter diesem Titel an die Öffentlichkeit getreten, um das Quartierse-kretariat Zürich Oerlikon näher bekannt zu machen. Die Aufgabe dieses von der GWA Zürich Nord geführten Sekretariats ist es, das «alte» Oerlikon und das «neue» Zentrum Zürich Nord zusammenzu-bringen. Das heisst Kontakte schaffen, Informationen weitergeben, ein offenes Ohr für die Anliegen der «neuen» und «alteingesessenen» Bevölkerung haben, aber auch den Firmen und Investoren zur Verfügung stehen. Das Quartiersekretariat organisierte auch regelmässige Meetings zwischen den mit Aufgaben in Oerli-kon und dem Zentrum Zürich Nord betrauten Verwaltungseinheiten. Und es führt Veranstaltungen durch, die Schlüsselpersonen aus dem Quartier, dem Gewerbe und aus Dienstleistungsunternehmen mit Bewohnerinnen und Bewohnern zusammenbringt. Auf dieser Plattform wird über neue Entwicklun-gen und Pläne informiert und diskutiert. Auf diese Weise wird Planung «kundennah» - und ein Park zum Beispiel (der Oerliker Park, der im Jahr 2001 eingeweiht werden soll) wird vom Gartenbauamt so angelegt, dass Mütter mit kleinen Kindern, ältere Menschen aber auch ArbeitnehmerInnen aus den umliegenden Betrieben oder Jugendliche aus dem Quartier sich in diesem Erholungsraum wohl füh-len können.

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Auch beim Abbruch und Neubau an der Bernerstrasse im Grünauquartier nimmt die Gemeinwesenar-beit (GWA) eine wichtige Funktion wahr:

Nach dem Beschluss, die Wohnhäuser an der Bernerstrasse abzubrechen, war klar, dass zur Beglei-tung des Abbruchs und des Ersatzneubaus nicht nur architektonisches und verwaltungstechnisches Know-how benötigt wird. Im Projekt TransitBE arbeiten denn auch die Liegenschaftenverwaltung (als Bauherrin), die Fachstelle für Stadtentwicklung und die Gemeinwesenarbeit Letzi des ASK Hand in Hand zusammen. Die GWA Letzi entwickelte das eigentliche Herzstück des Projekts - sie konzipierte ein MieterInnenbüro, das als Anlaufstelle für BewohnerInnen direkt in der Wohnsiedlung installiert werden soll. Es ist vorgesehen, diese Stelle mit je einer Fachperson aus der Liegenschaftenverwal-tung und des ASK zu besetzen, damit Anliegen oder Probleme der MieterInnen effizient bearbeitet werden können.

Soweit der Jahresbericht 2000 des Amtes für Soziokultur. Seine Einrichtungen und Angebote wurden in den letzten vier Jahren mit viel Engagement und Herzblut aller Beteiligten weiterentwickelt und fachlich vernetzt. Das Wissen und die Kontakte, die dabei entstanden sind, werden ab 1. Juli 2001 auch in der neuen Struktur des Sozialdepartementes erhalten bleiben. Denn der präventive, res-sourcenorientierte Denkansatz in der Soziokultur kann die klassische Sozialarbeit nur bereichern.

Berufsberatung

Ein gutes Bildungssystem und die Verfügbarkeit von gut- und hochqualifizierten Arbeitskräften sowie ein flexibler und funktionierender Stellenmarkt sind wirtschaftliche Standortvorteile einer Stadt, zu de-nen auch eine gute Berufsberatung einiges beitragen kann. Die Berufsberatung der Stadt Zürich tut dies mit Beratung für Jugendliche und Erwachsene, Berufsinformation, Lehrstellenvermittlung, Ausbil-dungsbeiträge, durch Kurse und Publikationen. Im Zusammenhang mit der Vernehmlassung zur Re-form der Kinder- und Jugendhilfe im Kanton Zürich hat sich der Stadtrat eingehend mit der Berufsbe-ratung beschäftigt. Er hat beschlossen, dass die Berufsberatung als städtische Dienstabteilung belas-sen wird. Die Koordination mit dem Kanton und den geplanten regionalen Berufsinformationszentren (BIZ) lässt sich durch klare Leistungsaufträge (im Sinne von Pflichtleistungen) und durch Leistungs-vereinbarungen (zentrale Dienstleistungen der städtischen Berufsberatung für alle regionalen BIZ im Bereich der Information, Dokumentation und des Kurswesens usw.) sicherstellen. Der Stadtrat hält in seiner Stellungnahme fest: «Die Berufsberatung hat sich, seit ihrer Gründung 1919, als städtische Dienstabteilung bewährt und in enger Zusammenarbeit mit den städtischen Einrichtungen im Schulbe-reich (Schulhausarbeit an der Oberstufe der Volksschule, der Berufswahlschule, der Schule für Haus-halt und Lebensgestaltung unter direkter Zusammenarbeit mit der Präsidentenkonferenz der Kreis-schulpflegen) und dem Sozialbereich (Arbeitsamt, Ergänzender Arbeitsmarkt, Jugendsekretariate, Jugendheime) entwickelt. Sie findet so eingebettet in enger Verbindung mit städtischen Einrichtungen immer wieder problemadäquate und auf aktuelle urbane Entwicklungen reagierende Dienstleistungen und Lösungen für die städtische Bevölkerung (BIZ-Ausbau, Informationsschriften, Job plus, Aktion faire Lehrlingsauswahl, Arbeitslosenberatung, Berufsdiagnostischer Dienst, Spezialangebote für Fremdsprachige, Beratungskonzepte, Konzept Schulhaussprechstunden, spezifische Berufswahl-werkstätten an der Berufswahlschule, der Schule für Haushalt und Lebensgestaltung, Kurse für Er-wachsene usw.). Die Berufsberatungsstellen des Kantons haben immer wieder von diesen Entwick-lungen profitiert, die bewährten Lösungsansätze aufgenommen, Schriften eingekauft. Die Zusammen-arbeit mit dem Kanton ist bisher durch die kantonale Zentralstelle und die Stellenleiterkonferenz si-chergestellt worden. Diese oder ein kantonales Amt für Berufsberatung könnte die Koordination wei-terhin gewährleisten. Der Reformvorschlag (des Kantons) gibt keine Gründe bekannt, weshalb von dieser Lösung abgewichen werden soll. Für den Stadtrat birgt dieser unbegründete Auslagerungsvor-schlag die Gefahr in sich, dass die Berufsberatung der Stadt Zürich nicht mehr rasch genug auf ange-messene Weise und in enger Zusammenarbeit mit den städtischen Entscheidungsträgern auf spezifi-sche urbane Herausforderungen reagieren kann.»

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Die Berufsberatung der Stadt Zürich ist im Rahmen dieser Vorgaben zu einer optimalen Zusammenar-beit mit dem Kanton genauso bereit, wie zu einer ständigen Aktualisierung seiner spezifischen Dienst-leistungen zum Wohl der bildungswilligen Jugendlichen und erwachsenen EinwohnerInnen dieser Stadt.

Persönliche Beratung 1

Mit 6145 (5109) abgeschlossenen Beratungen haben die Beratungsdienstleistungen der Berufsbera-tung einen absoluten Höhepunkt erreicht. 512 dieser Beratungen sind Gruppenberatungen, 914 (1099) Arbeitslosenfälle, die durch die RAV überwiesen wurden und 134 (102) Beratungsfälle im Be-reiche Berufsdiagnostik, ebenfalls für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen. Die grosse Zahl der abgeschlossenen Beratungen lässt sich erklären durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Beratungsleistungen, aber auch durch eine vom Kanton geforderte Praxis, Fälle nach Möglich-keit auf Jahresende abzuschliessen. Von den abgeschlossenen Fällen in Einzelberatung, insgesamt 5 633, waren 31% Jugendliche bis 15 Jahre, 19% Jugendliche im Alter von 16 - 17 Jahren und 50% Erwachsene ab 18 Jahren. 55% der Ratsuchenden des Jahres 2000 waren weiblich, 45% männlich; 63% waren schweizerischer Nationalität, 37% AusländerInnen.

Im Berichtsjahr wurde ein neues Beratungskonzept für Schülerinnen und Schüler des Fortbildungsjah-res der Schule für Haushalt und Lebensgestaltung entwickelt, die sogenannte BIZ-Werkstatt. In enger Zusammenarbeit mit der Schule arbeiten die BerufsberaterInnen mit den Jugendlichen intensiv in den Räumen des Berufsinformationszentrums und begleiten die Jugendlichen dieser Schulen bis zur Rea-lisierung einer Lehrstelle oder einer Zwischenlösung. Sowohl Schule als auch Berufsberatung sind mit dieser neuen Beratungsform sehr zufrieden. Es konnte ein gemeinsames Arbeitsmittel entwickelt wer-den, das sehr positive Auswirkungen auf die Berufswahlkompetenz der jungen Rat Suchenden hat.

In der vor vier Jahren geschaffenen Abteilung Arbeitslosenberatung (ALOB) sind die Fallzahlen etwas zurückgegangen. Der Personalbestand wurde entsprechend reduziert bzw. für die steigende Nach-frage im Berufsdiagnostik-Bereich eingesetzt. Die ALOB-Fallzahlen sind aber nicht in gleichem Mass wie die Arbeitslosenzahlen generell zurückgegangen. Das bedeutet, dass für die immer noch Stellen-losen eine intensive berufsberaterische Abklärung von den RAV gewünscht wird und erfolgverspre-chend ist.

Das Projekt «Job plus» verlief im Schuljahr 1999/2000 wiederum sehr erfolgreich. Von 116 Bewer-berinnen und Bewerbern konnten 43 Personen ins Programm aufgenommen werden. 36 davon fan-den eine Lösung (84%). Dieser Erfolg hat den Stadtrat veranlasst, das Projekt auch im Schuljahr 2000/01 weiterzuführen.

Öffentlichkeitsarbeit 2

Im Berichtsjahr wurden 269 (205) Klassenbesprechungen durchgeführt, davon 155 (90) im BIZ und 114 (115) im Schulhaus. Insgesamt wurden zudem 870 (985) Schulhaussprechstunden durchgeführt. Auch die Öffentlichkeitsarbeit war intensiv, es wurden 125 Referate und Medienbeiträge gemacht (100).

Unter den Publikationen sind 3 besonders hervorzuheben: Die Informationsbulletins, die Schriftenrei-he Berufswahlmagazine und die Berufsfenster.

Es wurden wiederum vier Informationsbulletins im Umfang von 12, 16 und 20 Seiten publiziert. Mit diesen Bulletins werden Lehrerschaft und weitere interessierte Kreise über berufskundliche Neuerun-gen, Neuerscheinungen im Informationsbereich, berufspolitische Themen, berufsberaterische Spezial-

1 Siehe Tabellen 1-3, Seite 37 2 Siehe Tabelle 4, Seite 38

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fragen und andere berufspolitische Ereignisse informiert. Ein Thema, das wiederum einigen Raum einnahm, war die Lehrstellensituation. Die Schriftenreihe «zur Berufswahl» konnte in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiern. Diese Feier wurde nicht nur als Ereignis im BIZ begangen, sondern gab auch Anlass, die Schriftenreihe zu erneuern und der heutigen Zeit anzupassen. Unter dem Titel «Be-rufswahlmagazine» konnten im Jahr 2000 acht Hefte produziert werden (das ist ein Rekord in der 75-jährigen Geschichte dieses Blattes) und zwar über die Berufsfelder Natur; Druck, Grafisches Ge-werbe; Auto, Velo, Motorrad; Bekleidung, Textilien, Leder; Gastgewerbe, Hauswirtschaft; Verkehrsbe-rufe; Logistik, Sicherheit; Metall, Maschinen. Alle Hefte werden von einem sogenannten Memory, ei-nem Bearbeitungsteil begleitet, der den Jugendlichen spezielle Tipps gibt und ihnen ermöglicht, das Heft durchzuarbeiten und auf ihre je eigene Situation Schlüsse zu ziehen. Diese Schriften werden nach wie vor von der Berufsberatung der Stadt Zürich hergestellt, die Produktion und den Vertrieb übernimmt aber der Schweizerische Verband für Berufsberatung.

Als drittes Publikationsprodukt ist das Berufsfenster 2000 bzw. 2001 zu erwähnen. Trotz einer Gross-auflage des Berufsfensters 2000/2001 war dieses vorzeitig vergriffen und musste im Herbst 2000 in überarbeiteter 7. Auflage nachgedruckt werden.

Berufsinformationszentrum 1

Das Berufsinformationszentrum erteilte insgesamt 28 845 (30 164) Auskunftsdienstleistungen. Etwas zurückgegangen sind die Besuche in Gruppen oder Schulklassen, während sich die Zahl der Besu-cherInnen, die sich selbst informieren, auf 14 906 (14 642) angestiegen ist. Das gibt einen Tages-durchschnitt von 68,1 Kontakte; 30% waren Jugendliche, 70% Erwachsene; 59% der Besucher sind weiblich, 41% männlich; 70% sind SchweizerInnen, 30% AusländerInnen. Die BesucherInnen geben folgende Gründe für ihren BIZ-Besuch an. Jugendliche: Interesse an Lehrberufen (64%), weiterge-hender Schulbesuch (13%), Information über Weiterbildung (11%). Erwachsene: Information über Weiterbildungen (34%), Berufswechsel (23%), Schulbesuch (14%), Arbeitslosigkeit (11%). 65,6% der BesucherInnen stammen aus der Stadt Zürich, 22,5% aus dem übrigen Kantonsgebiet, die restlichen 11,9% kommen aus andern Kantonen bzw. haben keine klaren Angaben gemacht.

Lehrstellenvermittlung 2

Erfreulicherweise wurden im Berichtsjahr 3 325 Lehrstellen auf Lehrbeginn Sommer 2001 gemeldet. Damit kann die Lehrstellenproblematik zu einem grossen Teil als entschärft bezeichnet werden. Aller-dings hat sich der Lehrstellenmarkt nicht gleichmässig erholt. Während sich die Lehrstellen im An-spruchsniveau Sekundarschule bereits wieder 10% über dem Stand von 1992 bewegt, ist das Ange-bot für Lehrstellen mit Grundanspruch noch nicht ganz bei 70% der Vergleichszahl 1992 angelangt. Das bedeutet, dass weiterhin Anstrengungen unternommen werden müssen, um für Schülerinnen und Schüler aus weniger anspruchsvollen Schulstufen das Lehrstellenangebot zu erhöhen. Wir gehen da-von aus, dass der allgemeine Anstieg von Lehrstellen die Selektionsmechanismen beeinflusst und sich der Markt auch für diese Jugendlichen erholen kann. Im Berichtsjahr konnten 64 189 (77 838) Lehrstellenlisten des LENA abgegeben werden. Dies ist gegenüber dem letzten Jahr ein Rückgang, es sind aber immer noch fast doppelt so viel wie 1996. Das heisst, viele Jugendliche bewerben sich an sehr vielen verschiedenen Stellen. Die Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt führt hoffentlich dazu, dass sich die Zahl der Bewerbungen etwas reduziert, denn die BewerberInnenzahlen von 1999 waren für die Lehrbetriebe vielerorts fast nicht mehr zu bewältigen und führten dazu, dass vielen Ju-gendlichen keine begründeten Absagen gemacht werden konnten. Intensiviert hat die Lehrstellenver-mittlung ihre Kontakte zu Lehrbetrieben: 5 825 (4 375).

1 Siehe Tabelle 5, Seite 38 2 Siehe Tabelle 6, Seite 38

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Stipendien 1

Mit der leichten Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt ging im Geschäftsjahr 2000 auch die Zahl der bewilligten Beitragsgesuche für das 10. Schuljahr etwas zurück. Es wurden 82 (155) Gesuche bewil-ligt. Insgesamt wurden im Beitragsjahr 627 (606) Gesuche bearbeitet und Fr. 659 500.-- an Stipendien und Fr. 51 300.-- an Darlehen ausbezahlt. Zudem wurden Ausbildungsbeiträge im Gesamtbetrag von Fr. 388 430.-- über gemeinnützige Organisationen und Stiftungen generiert.

Die Stipendienkommission hat die Arbeit der Stipendienabteilung der Berufsberatung wiederum be-gleitet und ihre Leistungen sehr positiv gewürdigt. Sie schreibt dazu: «Sie bestätigt den korrekten Voll-zug der Verordnung über die Ausrichtung von Ausbildungsbeiträgen aus städtischen Mitteln und dem Allgemeinen Stipendienfonds der Stadt Zürich.... Die Kommission verdankt im Berichtsjahr geleistete Arbeit bestens. Insbesondere ist sie wiederum sehr beeindruckt, dass es gelang, so viele zusätzliche Mittel aus verschiedenen Stiftungen und Fonds zu beschaffen.» Zu den politischen Entscheidungen des Stadtrates betreffend Berufsberatung hält die Stipendienkommission in ihrem Bericht ausdrücklich folgendes fest: «Auch hat die Stipendienkommission mit grosser Genugtuung vom Beschluss des Stadtrates Kenntnis genommen, dass die Berufsberatung als städtische Dienstabteilung erhalten bleibt. Der Präsident und die Mitglieder halten explizit fest, dass die Zusammenarbeit mit der Stipendi-enabteilung und der Berufsberatung der Stadt Zürich auf Gesuchsebene optimal funktioniert. Der Ent-scheid des Stadtrates bietet Gewähr, dass diese Qualität erhalten bleibt.»

1 Siehe Tabellen 7 - 10, Seite 39

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Arbeitsamt

Allgemeines

Vor dem Hintergrund der spürbaren Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und dem vom Stadtrat ge-setzten Legislaturschwerpunkt «Arbeit statt Fürsorge» hat das Sozialdepartement eine Neuausrich-tung seines Engagements im Bereich der beruflichen Integration vorgenommen: Es konzentriert sich auf die Wiedereingliederung von Ausgesteuerten und Sozialhilfebezügerinnen und -bezügern ins Er-werbsleben. Nach 100 Jahren - genau 100 Jahren und 5 Monaten - wurde deshalb das Arbeitsamt am Ende des Jahres 2000 aufgelöst. Das heisst: Die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV und die Abteilung Bildung und Transfer (BuT) wurden ins kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit AWA integ-riert. Am 30. Mai 2000 unterschrieben Regierungsrat Ruedi Jeker und Stadträtin Monika Stocker die Vereinbarung betreffend den Übergang der städtischen RAV und des BuT an den Kanton. Anschlies-send wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Wirtschaft und Arbeit und dem Arbeits-amt im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprozesses die Übernahme vorbereitet. Die RAV-Standorte blieben die gleichen. Die Mitarbeitenden von RAV und BuT, deren Stellen nicht durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgehoben werden mussten, gingen praktisch ausnahmslos zum Kan-ton. Ein kleinerer Teil der Mitarbeitenden der beim Arbeitsamt aufgelösten Abteilungen Personal, In-formatik, Finanz und Logistik, Marketing und Information und Dokumentation fanden ebenfalls beim AWA eine neue Stelle. Die Abteilung Arbeitsbewilligungen ging zum Präsidialdepartement.

Geprägt war das Berichtsjahr durch die wirtschaftliche Entwicklung, die der Stadt Zürich - als offen-sichtliche Gewinnerin im Globalisierungsprozess - einen überdurchschnittlichen Aufschwung vor allem im internationalen Unternehmensbereich brachte. Der wirtschaftliche Aufschwung liess die Gesuche für qualifizierte Ausländerinnen und Ausländer noch einmal anschwellen. Dieser Nachfrage konnte nur entsprochen werden, weil das Bundesamt für Ausländerfragen bereit war, eine beträchtliche Zahl von Bundeskontingenten auf die Stadt Zürich zu übertragen. Dank dem anhaltenden Aufschwung ging auch die Arbeitslosigkeit in der Stadt Zürich zurück, so dass von den ursprünglich zehn RAV Ende Jahr noch fünf in Betrieb waren. Die übrigen wurden geschlossen. Infolge der nach wie vor sehr tiefen Fluktuationsrate musste nochmals Mitarbeitenden gekündigt werden.

Zu beachten bleibt, dass die Stadt Zürich trotz dem Rückgang der Arbeitslosigkeit Ende 2000 noch 5 181 Arbeitslose und 7 713 Stellen Suchende zählte. Das sind Zahlen, die zu Beginn der 90er-Jahre noch helle Aufregung erzeugten, heute jedoch wird bei diesen Zahlen oft der Eindruck erweckt, wie wenn die Arbeitslosigkeit wieder auf den Stand anfangs der 90er-Jahre gesunken wäre. Das ist nicht so, im September 1992 betrug z.B. die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Zürich 1 001. Nachdem die Abteilung Marketing mit dem Gewinn der Marketing-Trophy bereits im Vorjahr auf sich aufmerksam gemacht hatte, machte sie im Laufe des Berichtsjahres weitere Schritte in Richtung e-go-vernment. Die Attraktivität des Internetauftritts kam auch in der hohen Zahl der Website-Besuche zum Ausdruck. Die kundenfreundlichen Dienstleistungen wie z.B. die Möglichkeit der Meldung der offenen Stellen übers Internet und dem Internet-Angebot der Abteilung Arbeitsbewilligungen wurde von den Firmen sehr geschätzt.

Finanz und Logistik

Im Finanzbereich standen auch in diesem Jahr die äusserst arbeitsintensiven Abrechnungen von RAV und BuT mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) im Zentrum. Die Abwicklung des für das Jahr 2000 eingeführten Globalbudgets zusammen mit der Dienststelle Ergänzender Arbeitsmarkt verlief problemlos. Die Ende des Jahres durchgeführte Revision beurteilte die Rechnungsführung positiv. Die Übergabe an den Kanton führten bei den Mitarbeitenden von Finanz und Logistik zu ungewohnten und anspruchsvollen Aufgaben, die sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen beim AWA ausgezeichnet bewältigten.

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Personal

Aufgrund der Entwicklung der Zahlen von Stellen Suchenden und der tiefen Fluktuation wurden gegen Mitte des Jahres wiederum Entlassungen nötig. Der Entscheid, die beiden Abteilungen RAV und BuT per 1. Januar 2001 zu kantonalisieren, hatte die Auflösung der Querschnittsabteilungen zur Folge. Für beide Abbauprozesse kam wiederum das im Hinblick auf frühere Entlassungen konzipierte Unterstüt-zungsprogramm «Perspektiven» zum Einsatz. Dieses Programm bot auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden ausgerichtete Unterstützung an und hatte zum Ziel, allen vom Abbauprozess Be-troffenen einen erfolgreichen nächsten Laufbahnschritt zu ermöglichen.

Mit dieser Unterstützung fanden die meisten Gekündigten innert nützlicher Frist eine neue Stelle. Alle acht Lehrlinge können im Sozialdepartement ihre kaufmännische Grundausbildung weiterführen. Aus-serdem wurden Gruppencoachings für alle Kader organisiert, die sie bei der Gestaltung der Verände-rungsprozesse nachhaltig unterstützten.

Bei der Fusion von RAV und BuT mit den entsprechenden Abteilungen des Kantons führte die Perso-nalabteilung erfolgreich die Verhandlungen zu den Anstellungsbedingungen des städtischen Perso-nals beim Kanton. Fast alle der 150 Mitarbeitenden nahmen das Stellenangebot des Kantons an.

Informatik

Das Jahr 2000 war geprägt von Veränderungen. Im Januar nahm der neue Abteilungsleiter Informatik seine Arbeit auf. Der Entscheid für die Kantonalisierung stoppte die Realisation einiger geplanter Pro-jekte wie «Intranet», «Tivoli», «Zeiterfassung», «EDV-Inventar» usw.

Für die Abteilung Arbeitsbewilligungen wurde die neue Fallführungsapplikation «GEPARD» entwickelt und eingeführt. Die herausfordernde Terminplanung konnte dank gemeinsamen Anstrengungen von Lieferanten, Lieferantinnen und Mitarbeitenden der Abteilung Arbeitsbewilligungen eingehalten wer-den, so dass auf Beginn des neuen Kontingentsjahrs am 1. November die Applikation voll produktiv war.

Seit August 2000 liefen unter Führung der ARBA-Informatik die Vorbereitungsarbeiten zur Integration der RAV’s in die kantonale Informatik-Infrastruktur. Das Ziel, alle RAV-Arbeitsplätze per 31. Dezember 2000 in ein gemeinsames, kantonales Mail- und Schedule-System (Lotus Notes) zu integrieren, wurde erreicht.

Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV)

Im Januar 2000 erreichte die Zahl der beim Arbeitsamt der Stadt Zürich gemeldeten Erwerbslosen 6 298. In den darauf folgenden Monaten ging die Arbeitslosenzahl kontinuierlich leicht zurück und er-reichte im Dezember einen Stand von 5 181. Die Arbeitslosenquote sank im Verlauf des Jahres von 3,1% auf 2,5%.

Die Zahl der Stellen Suchenden, die für die Dienstleistungen der RAV und den Arbeitsmarkt massge-bende Zahl, verringerte sich von Januar bis Oktober von 10 089 auf 7 606 und stieg im November und Dezember, typisch für die Wintermonate, wieder auf 7 713 an.

Am bereits 1999 begonnenen Projekt RAV 2000, das der Verbesserung der Wirksamkeit der RAV dient, wurde weitergearbeitet, und die definierten Standards, Strukturen und Abläufe konnten termin-gerecht am 30. Juni 2000 eingeführt werden. Die im Oktober/November durchgeführte Evaluation der Projektergebnisse führte zu einer weiteren Anpassung, einer noch besseren Akzeptanz des Projektes und einer weiteren Verbesserung der Dienstleistungen.

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Bedingt durch die Abnahme der Zahl der Stellen Suchenden mussten im Verlauf des Jahres, d.h. Ende März und Ende September, insgesamt drei RAV geschlossen und ein Doppel-RAV zusammen-gelegt werden. Von den ehemals zehn RAV der Stadt Zürich waren Anfang Oktober noch fünf opera-tiv tätig. Gleichzeitig mit der Schliessung mussten auch Kündigungen ausgesprochen werden. Die gekündigten Mitarbeitenden konnten auf eine von der Personalabteilung ausgearbeitete breite Palette an Angeboten zurück greifen.

Die im Mai beschlossene Kantonalisierung der RAV und der Abteilung BuT führte zu intensiven Vor-bereitungsarbeiten. Eine paritätisch mit Mitarbeitenden des Arbeitsamtes und des Amtes für Wirt-schaft und Arbeit zusammengesetzte Projektgruppe bereitete den Übergang zum Kanton vor. Mittels Workshops, Klausurtagungen, diversen Arbeitsgruppen konnte eine gute Basis für die Zusammenfüh-rung erarbeitet werden.

Bildung und Transfer

Das Jahr 2000 war vor allem durch zwei Aspekte geprägt: Der bereits im Jahr 1999 eingeleitete Ab-bau des Personals um 600 Stellenprozente wurde vollzogen. Für die Abteilung BuT bedeutete die Kantonalisierung eine Zusammenlegung mit der bereits bestehenden kantonalen LAM-Stelle. Dieser Zusammenschluss wurde im Verlauf des zweiten Halbjahrs im Rahmen einer Projektorganisation vorbereitet und ist seit 3.1.2001 Tatsache.

Auch im Jahr 2000 wurde das Angebot der Weiterbildungsberatung von den Erwerbslosen rege be-nutzt. Kontakte mit Berufsverbänden und Anbietenden von Arbeitsmarktlichen Massnahmen wurden im vergangenen Jahr intensiv gepflegt. Dank den guten Kontakten konnten mehrere Bedarfsanalysen (Gastronomie, Hauswirtschaft, Lagerwesen etc.) verfasst werden, die im Internet zugänglich sind.

Projekte, die teilweise noch 1999 begonnen hatten, fanden einen Abschluss: Die erhobenen Daten-sätze im Projekt «EVA» (Evaluation des Lernerfolgs bei den Programmen zur Förderung von Schlüs-selqualifikationen) wurden ausgewertet, die Ergebnisse in einem Schlussbericht schriftlich festgehal-ten. Die aus dem Projekt «Grundqualifikation Deutsch» resultierten Massnahmen für Schul unge-wohnte Erwerbslose – das Modul «Grundlagen Deutsch im Arbeitsmarkt» und die Deutscheinschät-zung für alle fremdsprachigen Stellen Suchenden - sind in den RAV erfolgreich etabliert. Die Vermit-telbarkeit von Erwerbslosen konnte dank diesen Massnahmen nachweisbar gesteigert werden. Die Ergebnisse des Projekts «Qualitätsmanagement» sind in einem Handbuch zusammengefasst und stehen allen Mitarbeitenden als Instrument zur Qualitätssicherung zur Verfügung. Das Projekt «PC-Anwendung» schliesslich untersuchte die Wirkung von PC-Anwendungskursen. Erfreulich ist hier die gute Zuweisungsarbeit der PersonalberaterInnen und der hohe Wissenstransfer der Kursteilnehmen-den nach Kursabschluss.

Arbeitsbewilligungen

Der konjunkturelle Aufschwung, der strukturelle Wandel der Zürcher Wirtschaft und die starke Aus-trocknung des Arbeitsmarktes insbesondere für hochqualifizierte Arbeitskräfte hat in der Berichtsperi-ode dazu geführt, dass eine Rekordzahl von Einreisegesuchen zum Stellenantritt ausländischer Fach-kräfte gestellt wurde. Im vergangenen Kontingentsjahr (November 1999 bis Oktober 2000) hat die Abteilung Arbeitsbewilligungen für Stadtzürcher Firmen rund 4 000 kontingentierte, über 3 000 nicht-kontingentierte Einreise- und Arbeitsbewilligungen sowie über 1 600 Bewilligungen für Saisonarbeits-kräfte erteilt. Gegenüber dem Vorjahr wurden über 2 000 zusätzliche Bewilligungen erteilt. Die grösste Nachfragesteigerung kam von technologieorientierten Firmen im Umfeld des Finanzplatzes Zürich.

Auch nach dem für Mitte 2001 geplanten Inkrafttreten der bilateralen Verträge mit der europäischen Union bleiben die Aufenthaltsbewilligungen für eine fünfjährige Übergangsfrist kontingentiert. Schweizweit stehen lediglich 15 000 Daueraufenthaltsbewilligungen zur Verfügung. Es ist bereits ab-sehbar, dass viele Firmen und Arbeitskräfte vorerst mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung von 12 Mo-naten werden Vorlieb nehmen müssen, welche allerdings erneuert werden kann. Mit den bilateralen

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Verträgen wird sich vorerst der Status der bereits anwesenden europäischen Staatsangehörigen ver-bessern. Sie werden ab dem Datum des Inkrafttretens berufliche und geographische Mobilität erhalten und aus der Kontrolle der Arbeits- und Lohnbedingungen entlassen. Selbständige Erwerbstätigkeit wird prinzipiell möglich. Auch bisherige Saisonniers profitieren, indem Sie eine erleichterte Umwand-lung in eine Daueraufenthaltsbewilligung bereits nach einer totalisierten Anwesenheit von 30 Monaten beantragen können.

Bei den Verhandlungen mit dem Kanton über die Zusammenlegung der Arbeitsvermittlung war die Abteilung Arbeitsbewilligungen explizit ausgeschlossen. Organisatorisch werden die Arbeitsbewilli-gungen als eigenes Amt dem Präsidialdepartement angegliedert. Damit wird die wirtschafts- und standortpolitische Bedeutung betont, aber auch die Koordination mit der Fachstelle Stadtentwicklung, dem Bevölkerungsamt und der Fachstelle für interkulturelle Fragen sichergestellt.

Dienststelle Ergänzender Arbeitsmarkt

Das sprunghafte Wirtschaftswachstum hat sich im Jahr 2000 in einer nochmaligen Reduktion der Nachfrage nach Beschäftigungsprojekten im Bereich der Arbeitslosen- und Insolvenzversicherungs-Gesetzgebung (AVIG) niedergeschlagen. Trotz eines sich in den tieferen Lohnsegmenten öffnenden Arbeitsmarktes, konnte aber der Transfer von langjährigen arbeitslosen Sozialhilfeempfangenden nicht in wesentlichem Umfang realisiert werden. Selbst unter Berücksichtigung der vom Projekt Maat-werk erzielten Vermittlungen blieb die hohe Zahl von schätzungsweise über 3 000 arbeitsfähigen So-zialhilfeempfangenden fast unverändert bestehen. Die Konzentration des Sozialdepartementes auf die berufliche Integration dieser Zielgruppe in kommunaler Zuständigkeit wurde bereits als Legislaturziel des Stadtrates deklariert und konnte zum Teil mit freiwerdenden Kräften aus den überzähligen AVIG-Projekten angegangen werden. Von der Dienststelle Ergänzender Arbeitsmarkt (EAM) wurde bei der Ausgestaltung alternativer Angebote durch sozialpolitische Forderungen erneut hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die veränderten Bedingungen erwartet.

Auf dem Hintergrund des Gegenseitigkeitsprinzips konnten bereits im Frühjahr die bisherigen Lohn-zahlungen in der Produktegruppe «Soziale Integration» (gemäss Globalbudget WOV) durch ein An-reizsystem ersetzt werden, welches neben den Leistungen der Sozialhilfe lediglich noch eine Bonus-zahlung in Höhe der ordentlichen Berufsauslagen vorsieht. In Übereinstimmung mit dem kantonalen Sozialhilfegesetz wird mit dem Recht, in finanziellen Notlagen staatliche materielle Unterstützungshilfe zu beanspruchen, auch die Pflicht verbunden, alles Nötige zur Existenzsicherung aus eigener Kraft vorzukehren. Die Umsetzung dieser Neuausrichtung bedurfte zum breiten Verständnis bei Mitarbei-tenden und Sozialhilfeempfangenden allerdings intensiver Kommunikationsanstrengungen.

Verbunden mit dem Change-SD-Projekt für das «Modell Zürich» wurde in einem eigenen Teilprojekt «Arbeit statt Fürsorge» mittels sorgfältiger Datenerhebung und Einschätzung verschiedener Interes-sengruppen und Einflussfaktoren eine inhaltliche und konzeptionelle Neuausrichtung der Dienststelle Ergänzender Arbeitsmarkt erarbeitet, die langfristig als Wegweiser zur raschen und zur nachhaltigen sozialen und beruflichen Integration dienen soll. Zur Erreichung der primär beruflichen Integrationszie-le wurden die fachlich qualifizierenden und bildenden Elemente nochmals deutlich verstärkt. Die Er-kenntnis, dass mangelnde Deutschkenntnisse zu den Haupthindernissen für eine nachhaltige Be-hauptung im Arbeitsmarkt darstellen, führte zur Intensivierung vor allem sprachlicher Schulungse-lemente. Stadtrat und Gemeinderat verabschiedeten die Neuausrichtung des EAM mit dem Bericht «Arbeit statt Fürsorge».

Nicht ganz unerwartet hatte die Einführung des Anreizsystems im Frühjahr einen starken Nachfrage-rückgang nach Programmplätzen zur Folge. Diese Entwicklung konnte jedoch in der zweiten Jahres-hälfte korrigiert werden, wobei eine Vollauslastung über das ganze Jahr ausgewiesen wird. Beson-ders erfreulich ist ausserdem die Erfolgsquote in der Vermittlung von über 30% der Programmteilneh-menden (regelmässige Beschäftigung) in den Arbeitsmarkt. Die Ziele zur Erhaltung und Verbesserung der arbeitsmarktlichen Chancen wurden dabei mit der Eröffnung neuer beruflicher Perspektiven voll-

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umfänglich erreicht. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Qualifikationsprojekte auf dem Hürlimann-Areal bewilligte der Gemeinderat eine Verlängerung des befristeten Projekts um weitere 3 Jahre.

Problematisch erwies sich die Situation im Bereich der Tagesbeschäftigung. Sozial randständige Er-werbslose und Suchtkranke finden in den Stabilisierungsprogrammen zur Verhinderung weiterer Des-integrationsprozesse eine Tagesstruktur. Der mit dem Systemwechsel geschmolzene Zusatzverdienst wirkte für diese Zielgruppe als Motivator nur noch ungenügend. Höhere finanzielle Anreize können jedoch aus Gleichbehandlungsüberlegungen mit anderen Zielgruppen nicht ausbezahlt werden. Be-reits die notwendig gewordene Einführung eines Taglohnpasses stellt für die Betroffenen eine Belas-tung dar. Im kommenden Jahr soll ein mit allen Beteiligten ausgehandeltes, verbessertes und der Zielgruppe angepasstes System entwickelt werden. Zu klären bleibt dabei die Behandlung der Nach-frage von teilweise arbeitsfähigen IV-Bezügerinnen und -bezügern oder Personen mit vormundschaft-lichen Massnahmen, welche keine Sozialhilfe beziehen.

Die Programme zur vorübergehenden Beschäftigung von Erwerbslosen im Auftrag von Bund und Kanton wurden im Jahr 2000 infolge mangelnder Auslastung nochmals reduziert. Hier sei auf die ge-nerelle Grundproblematik der Bereitstellung von Beschäftigungsprojekten für ALV-bezugsberechtigte Erwerbslose hingewiesen. Das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit plant und steuert nach Rück-frage bei den RAV das Angebot und schliesst mit den Trägerschaften entsprechende Vereinbarungen ab. Das Risiko für Fehlannahmen und Minderauslastung muss jedoch vollumfänglich durch die Trä-gerschaften, d.h. hier, die Stadt Zürich, getragen werden. Diese unbefriedigende Situation ist einer der hauptsächlichen Gründe dafür, dass sich die Stadt künftig aus der Bereitstellung von Beschäftigungs-projekten für diese Zielgruppe schrittweise zurückzieht und sich auf den eigenverantwortlichen Be-reich der ausgesteuerten Sozialhilfeempfangenden konzentrieren wird.

Vom Um- oder Abbau im AVIG-Bereich waren insgesamt 66 Mitarbeitende (53,1 Stellenwerte) direkt betroffen. 23 davon konnten sich mindestens teilweise intern verändern. 26 Mitarbeitende (17,2 Stel-lenwerte) erhielten die Kündigung. 4 Mitarbeitende fanden noch vor der Aussprache der Kündigung eine neue Stelle. Für 3 Mitarbeitende in besonderen Situationen wurden interne Lösungen gefunden. Zusätzlich zu den Kündigungen wurden die befristeten Verträge von 8 Kursleitenden und 2 Mitarbei-tenden nicht erneuert. Über die gesamte Zeit des Um- und Abbaus wurde allen Mitarbeitenden mit dem Projekt «Perspektiven» begleitende Unterstützung zur beruflichen Standortbestimmung angebo-ten.

Mit der markanten Verbesserung der Wirtschaftlage hat sich seit letztem Jahr auch die Lehrstellensi-tuation entspannt. Das bereits für das Schuljahr 1999/2000 um 31 Plätze reduzierte Angebot in den Motivationssemestern wurde um weitere 18 Plätze auf insgesamt 58 Plätze reduziert. Speziell für die wachsende Gruppe bildungsungewohnter, fremdsprachiger Jugendlichen sind jedoch in Zukunft ver-mehrte Integrationsanstrengungen notwendig, die, wenn auch zu keiner Lehrstelle, doch mindestens zu einem Arbeitsplatz führen sollen.

Weiterführende Angaben zum Geschäftsverlauf, zu den Leistungsmengen und Statistiken finden sich wie gewohnt in den jeweiligen Trimesterberichten im Rahmen des Verwaltungsreform-Projektes WOV.

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Amt für soziale Einrichtungen

Allgemeines, ASE-Leitung

Personelle, organisatorische und inhaltliche Entwicklungen kennzeichnen das Jahr 2000. Da die Lei-terin der Ambulanten Drogenhilfe sich für die Führung eines Sozialzentrums und der Leiter der Wohn- und Obdachlosenhilfe sich für die Chefposition der Asylorganisation entschied und überdies die Per-sonalverantwortliche sowie der Leiter Finanzen & Controlling in die Privatwirtschaft wechselten, wur-den vier entscheidende Kaderstellen neu besetzt.

Auf den 1. Januar 2000 wurden die bisher zum ASE gehörenden städtischen Kinder- und Jugend-heime in die private gemeinnützige Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime übergeführt. Praktisch gleichzeitig begannen die Vorbereitungen für den Trägerschaftswechsel von «Violetta», der Wohnge-meinschaft für gewaltbedrohte Migrantinnen, welche auf den 1. Januar 2001 von der Stiftung Kinder-dorf Pestalozzi, SKIP, übernommen wurde. Intensiv beteiligte sich die ASE-Geschäftsleitung am Ent-wicklungsprojekt des Sozialdepartementes «Change SD», in dessen Rahmen die Soziale Wohnbera-tung aus der Abteilung Wohn- und Obdachlosenhilfe sowie der Fachbereich Pflegekinder und Adopti-onen aus der Abteilung Familienergänzende Betreuung in die Sozialzentren-Organisation wechseln werden. In den Fachbereichen wurde das Projekt Personalcontrolling abgeschlossen, der Release 6.0 von IRP eingeführt, die Entwicklungsmitarbeit am Personalinformationssystem PIZ des Personalam-tes als Piloteinheit weitergeführt und an der Vorbereitung zur Schulung des neuen Zielvereinbarungs- und Beurteilungsgesprächs, ZBG, im Sozialdepartement mitgearbeitet.

Ende 2000 ging das zweite Jahr departementsübergreifender Arbeit mit kaufmännischen Lehrfrauen und Lehrlingen zu Ende. Im Sommer haben 12 Auszubildende die Lehrabschlussprüfung bestanden. Vier Auszubildende fanden im Anschluss an die Lehre im Sozialdepartement der Stadt Zürich eine feste Anstellung. Der Entscheid, das Arbeitsamt der Stadt Zürich aufzulösen, hat sich auch auf das Lehrlingswesen ausgewirkt. Erfreulicherweise konnten Dienstabteilungen gefunden werden, die die Fortführung der acht Lehren gewährleisteten. Im weiteren wurde das interne Ausbildungskonzept vom ersten bis zum letzten Lehrjahr über- bzw. erarbeitet. Die Ausbilderinnen am Arbeitsplatz wurden in Kursen zum Thema «Qualifikationsprozess/-gespräche» in ihrer Funktion unterstützt. Diese Schulung diente auch der Vorbereitung auf die Umsetzung der KV-Reform.

Familienergänzende Betreuung, FEB

Die Abteilung FEB, die am 1.1.1999 neu gebildet worden ist, konnte sich konsolidieren, so dass sie heute über eine stabile und leistungsfähige organisatorische und personelle Struktur verfügt.

Die wirtschaftliche Situation der Schweiz hat sich verbessert, die Erwerbsquote hat sich erhöht, die Frauen werden von der Wirtschaft als Arbeitskräfte wieder umworben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich im Jahr 2000 vom sozialpolitischen zum wirtschaftspolitischen Anliegen entwickelt und entsprechend an Brisanz und Wichtigkeit gewonnen. Familienfreundliche Personalpolitik und Un-terstützung bei der Kinderbetreuung sind heute wesentliche Wettbewerbsvorteile.

Da 90% des Krippenplatzangebotes von privaten Trägern bereitgestellt wird, musste bei der Festle-gung des Kerngeschäftes des Sozialdepartementes geprüft werden, ob auch die von der Stadt geführ-ten Kindertagesstätten in eine private Trägerschaft zu überführen seien. Die fachlichen und politi-schen Argumente dafür und dawider wurden engagiert diskutiert und gegeneinander abgewogen. Das Sozialdepartement wird in diesem Praxisfeld weiterhin selber tätig sein, um die Professionalisierung der privaten Trägerschaften, die Konsolidierung, und einen bedarfsorientierten Ausbau des Angebo-tes zu fördern. Die Einrichtungen der FEB werden diesen Prozess weiterhin aktiv unterstützen und Entwicklungs- und Koordinationsaufgaben übernehmen.

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In Zusammenarbeit mit den Einrichtungen fanden im FEB folgende abteilungsspezifische und überge-ordnete Angebotsentwicklungen statt:

• Projekt Säuglingsbetreuung (Kinderhaus Entlisberg, Fachbereich Pflegekinder) Ausgangslage: Obwohl die Betreuungsplätze für Säuglinge kontinuierlich ausgebaut werden, be-steht ein grosser Nachfrageüberhang: Zielsetzung: Schaffung von zusätzlichen Säuglingsplätzen ausserhalb des bereits bestehenden Angebotes in Krippen und Tagesfamilien. Ergebnis: Die Zielsetzungen wurden nicht erwartungsgemäss erreicht, da es äusserst schwierig war, Tagesmütter zu finden. Es zeigte sich, dass vor allem bei den Rahmenbedingungen, unter de-nen Tagesmütter tätig sind, wie Anstellung, Entlöhnung, Sozialleistungen, bezahlte Ferien, Weiter-bildung, Begleitung und Beratung sowie Vernetzungsmöglichkeiten ein Verbesserungspotenzial besteht, das es zugunsten der Tagesbetreuerinnen auszuschöpfen gilt.

• Pilotprojekt Wartelisten (Departementssekretariat in Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus Artergut als Schwerpunktkrippe (Aufbereitung und Auswertung der Daten) und 13 privaten Kindertagesstät-ten) Das KH Artergut bereitete die Daten der Wartelisten von 13 Kindertagesstätten auf und stellte sie für die Auswertung zur Verfügung. Die Auswertung der Wartelisten setzte sich zum Ziel, die Mehr-fachnennungen auf den Wartelisten zu eruieren und daraus einen Streichungsfaktor abzuleiten.

• Ausbau von Kurzfristbetreuungsplätzen und Unterstützung privater Initiative (Kinderhaus Artergut, Kinderhaus Entlisberg) Mit dem Ausbau und der Differenzierung des Betreuungsangebotes wurde fortgefahren. Ausser den bereits bestehenden Chrabbel- und Spielgruppen werden, in Kooperation mit privaten Anbie-tenden, Hütegruppen mit stundenweiser Betreuung angeboten.

• Ausbau des Hortplatzangebotes (Kinderhaus Entlisberg) Da im Schulkreis Uto auf Schuljahresbeginn 2000/2001 ein akuter Mangel an Hortplätzen bestand, hat das FEB/Kinderhaus Entlisberg Hand zu einer raschen Problemlösung geboten und sein Hort-platzangebot kurzfristig um eine Hortgruppe erweitert.

• Bereitstellen von Kooperationsplätzen (Kinderhaus Entlisberg) Das FEB hat einen ersten Schritt in Richtung Kooperation mit der Privatwirtschaft gemacht und ei-ne Vereinbarung zur Bereitstellung von Krippenplätzen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abge-schlossen. Im vereinbarten Umfang werden zusätzliche Plätze geschaffen, deren Betriebskosten (Vollkosten) von privaten Unternehmen getragen werden. Auf dieser Grundlage liesse sich die an-gestrebte gesamtstädtische Strategie zur familienfreundlichen Personalpolitik und Frauenförderung aufbauen.

Im Zusammenhang mit der sozialräumlichen Leistungserbringung und dem Aufbau der Sozialzentren wurde entschieden, dass die Angebote und Leistungen des Fachbereiches Pflegekinder (Tages- Wo-chen- und Dauerplätze, internationale Adoptionen, Aufsicht und Bewilligung), integral in eines der So-zialzentren überführt werden.

Das Haus Kehr in Gais (Erholungsaufenthalte für Mutter und Kind) feierte sein 5-jähriges Bestehen und das Tagesbetreuungszentrum Schwamendingen an der Aprikosenstrasse sein 50-jähriges Jubilä-um. In beiden Einrichtungen wurde der Anlass mit Kindern, Eltern und Vernetzten gebührend gefeiert.

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Wohn- und Obdachlosenhilfe, WOH

Die Wohn- und Obdachlosenhilfe (WOH) arbeitete im Jahr 2000 erstmals mit Leistungsvereinbarun-gen, die den Einrichtungen klar umschriebene Jahresziele und Leistungsmengen vorgeben. Die Ziele wurden erreicht und die Leistungsvorgaben übertroffen.

Im ersten Quartal musste für 3-4 Monate die Dependance der Notschlafstelle in Betrieb genommen werden, um die übergrosse Nachfrage nach Notbetten während der Wintermonate abzudecken. Im Frühling wurde die Dependance nicht mehr benötigt und vom Begleiteten Wohnen (BeWo) als soge-nanntes BeWo Plus betrieben. Sie steht seither Menschen mit geringen Wohnperspektiven offen.

Im Mai übernahm Rolf Schuppli die Leitung der WOH; der langjährige Leiter Dr. Thomas Kunz wech-selte als Leiter/Koordinator in die Asyl-Organisation Zürich.

Auch die WOH stand in einem intensiven Entwicklungsprozess: Die Soziale Wohnberatung wird den Sozialzentren angegliedert, die Wohngemeinschaft «Violetta» hat in der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi eine neue Trägerschaft gefunden.

Die Nachfrage nach Notwohnungen hat sich verstärkt und die Zahl der Notmietverhältnisse sowie der Anmeldungen sind im Laufe des Jahres 2000 deutlich gestiegen. Gründe sind die Verknappung des Leerwohnungsbestandes, das Ansteigen der Mietzinse (als Folge der Hypozinsrunde 2000) und die Mehrfachproblematiken der Klientinnen und Klienten. Es ist einige Male vorgekommen, dass ob-dachlos gewordene Familien auf eine Notwohnung warten mussten.

Die Nachfrage nach BeWo-Plätzen stieg leicht an. Die Zahl schwieriger Klientinnen und Klienten mit multiplen Problemen stieg; Gewaltandrohungen und körperliche Gewalt von Bewohnerinnen und Be-wohnern untereinander oder auch gegen Mitarbeitende haben zugenommen.

Im Frühjahr wurde das BeWo Plus gestartet. In dieser Einrichtung werden auch die Abend- und Nachtstunden durch eine Betreuungsperson oder durch einen «Nachtportier» begleitet. Die Einrich-tung nimmt vornehmlich Menschen aus der Notschlafstelle auf. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich in der neuen Heimat wohl und erkennen die Chance, die das BeWo Plus ihnen bietet: den Umstieg in eine dauerhafte Wohnlösung.

Die Zahl der Beratungen in der Sozialen Wohnberatung stieg im Verlaufe des Jahres um 24%. Es handelte sich in der Mehrzahl um Familien in schwierigen sozialen Umständen und mit Sprachpro-blemen, was die Beratungen aufwändig gestaltete.

Die im Herbst angehobenen Mietzinse und der ausgetrocknete Wohnungsmarkt setzten Wohnungs-suchende massiv unter Druck. Die neuen Wohnungen bieten einkommensschwachen Menschen je-doch kaum Chancen, weil die Mietzinse deren finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Die Soziale Wohnberatung war gefordert, nach Übergangs- und Notlösungen zu suchen. Das oberste Ziel, Ob-dachlosigkeit zu verhindern, konnte dank intensiver Vernetzungsarbeit zwischen Versorgerstellen und Wohnraumanbietenden erreicht werden. Das WoBe-Angebot, Internet-Ausdrucke über freien Wohn-raum einzusehen, wurde intensiv genutzt. Der Entscheid, die Soziale Wohnberatung als Ganzes künf-tig einem Sozialzentrum anzugliedern, wurde vom Team begrüsst.

Die 1999 eingeführte Vollkostenrechnung im Jungen Wohnen führte zu einer massiven Tariferhöhung, welche einen Einbruch der Belegungszahlen nach sich zog. Das Jahr 2000 erforderte einen grossen Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um die neuen Kostenberechnungen zu kommunizieren. Erst ab Herbst war wieder eine Zunahme der Platzierungen zu verzeichnen. Bis Ende Jahr gelang es, die gesetzten Auslastungsvorgaben annähernd zu erreichen. Die Qualität, die Güte des Angebotes und die erzielten Wirkungen sind unbestritten.

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Die Gesamtauslastung der Bürgerstube betrug in diesem Jahr 95 %. Die Atmosphäre war ruhig. Der Gemeinschaftssinn wurde durch gesellige Anlässe, Ausflüge und Veranstaltungen für und mit dem Quartier gefördert, was zum friedlichen Neben- und Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner beitrug. Am 12.7.00 wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet; 80 BesucherInnen kamen. Am 15. Septem-ber 2000 lud die Bürgerstube zu einem Nachbarschaftsfest ein, an dem 30 Nachbarinnen und Nach-barn teilnahmen.

Die Auslastung der Wohnwerkstatt - Durchgangsheim mit Wohntraining - schwankte, wobei in der zweiten Jahreshälfte ein deutlicher Anstieg der Belegung festgestellt werden konnte. Die Auslastungs-vorgabe von 90 Prozent wurde erreicht. Die erbrachten Leistungen und die erzielten Wirkungen der Wohnwerkstatt werden geschätzt. Die vom Bundesamt für Sozialversicherung in Aussicht gestellten Betriebsbeiträge konnten nicht erwirkt werden, weil die für die Erlangung dieser Beiträge erforderliche Zahl an Klientinnen und Klienten, die von der Invalidenversicherung unterstützt werden, unterschritten wurde.

Vermehrt arbeitsaufwändige Aufträge an den Magazindienst begründen, dass die Einnahmen gestei-gert wurden, obwohl die Anzahl abgewickelter Ereignisse leicht zurückgegangen ist. Die Zahl der durchgeführten Exmissionen hat sich auch in diesem Jahr wieder erhöht. Im Jahr 2000 wurde mar-kant weniger Mobiliar verkauft. Gründe dafür liegen wohl in der Abnahme potenzieller Kundinnen und Kunden dieses Angebotes und in der verstärkten Konkurrenz anderer Anbietenden (Brockenhäuser).

Der vom Gemeinderat 1998 bewilligte zweijährige Objektkredit für «Violetta», Wohngemeinschaft für gewaltbedrohte Migrantinnen, ermöglichte den Fortbestand dieser Einrichtung, welche ab 2001 einer privaten Trägerschaft zur Verfügung stehen wird. Im Mai wurden erste, konkrete Verhandlungen bezüglich der Übernahme der Einrichtung mit der Stif-tung Kinderdorf Pestalozzi aufgenommen. Am 4. Dezember 2000 wurde der Übernahmevertrag zwi-schen Sozialdepartement und Stiftung unterzeichnet, was den Fortbestand der Wohngemeinschaft Violetta sichert. Erstmals konnte die Einrichtung nachschüssig ausbezahlte kantonale Beiträge für 1999 (entsprechend anderen Frauenhäusern) entgegennehmen. Violetta arbeitet in einem Feld mit erhöhtem Gewaltpotenzial; es musste in diesem Jahr mehrmals auf polizeiliche Hilfe zurückgegriffen werden.

Die Auslastung der Wohnplätze im Werk- & Wohnhaus zur Weid ist weiterhin sehr hoch. Die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen werden geschätzt. Im Dezember lebten 7 Frauen und 46 Männer im WWW. Vermehrt sind es auch Personen, die im Methadonprogramm eingebunden sind. Das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner sank weiter und liegt jetzt bei 50 Jahren. Drei Frauen und zwei Männer machen eine Ausbildung (Leh-re oder Anlehre). Die Auslastung der 15 Arbeitsplätze, die Personen mit externem Wohnsitz of-fenstehen, war schwankend. Die Bestrebungen, das WWW einer breiten interessierten Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurden intensiviert. Betriebsführungen finden weiterhin grossen Anklang. Am 9. November fand in Zusammenarbeit mit der Suchtberatungsstelle des Sozialdienstes Affoltern a.A. und der Suchtpräventionsstelle für den Bezirk eine Veranstaltung im Rahmen des 4. Schweizerischen Solidaritätstages für Menschen mit Alkoholproblemen statt. Der «Brief von der Weid» ist im Jahr 2000 dreimal erschienen. Im Bezirksanzeiger erschienen drei längere und zwei kürzere Artikel. Das Projekt Qualitätsmanagement wurde am 6. Juli 2000 abgeschlossen. Die Zertifizierung nach ISO 9001 wird im Sommer 2001 erfolgen können. In der Hauswirtschaft konnte ein kleiner Umbau der Küche und die Erneuerung des Speiseliftes realisiert werden. Der erste Anlehrling im Beruf Hauswartgehilfe hat sei-ne Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen und eine Anstellung ausserhalb des WWW gefunden.

Für die Gärtnerei und die Landwirtschaft hat das Jahr sehr vielversprechend begonnen. Leider hat das grosse Hagelwetter vom 5. Juni die Kulturen weitgehend zerstört. Die Gärtnerei konnte die Umsätze am Wochenmarkt in Baar ein weiteres Mal steigern. Wichtigstes Ereignis im Landwirtschaftsbetrieb war der Bau des neuen Stalles. Im März konnte mit dem Aushub begonnen werden; am 3. Oktober zogen die Tiere ein.

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Wertvolle Dienste leistete die aus externen Persönlichkeiten zusammengesetzte Betriebskommission, welche als Aufsichts-, aber auch als Beratungs- und Kontaktorgan wirkt.

Psychiatrisch-Psychologischer Dienst, PPD

Obwohl die Kinder - und Jugendheime der Stadt Zürich sich von der Stadt als Trägerschaft gelöst haben, geht die Zusammenarbeit mit den Heimen und mit den bewährten psychologisch-psychiatrischen Betreu-ungspersonen weiter. Sie definiert sich heute auf Grund von jährlich neu erarbeiteten Leistungs-vereinbarungen zwischen PPD und Heim. Die Nachfrage hat sich nicht verändert. Der PPD betreut wei-terhin die Heime: Haus Sonnenberg, Schulinternat Rivapiana, Zentrum Gfellergut, Kinderheim Neumüns-terallee und Villa RA mit den Heimen in Aathal und Redlikon. Aus weiteren Heimen der Stiftung werden regelmässig ambulante Patientinnen und Patienten überwiesen. Betreut wird ebenfalls das Werk- und Wohnhaus zur Weid der WOH.

Bei den ambulanten Patientinnen und Patienten, die sich in Kinder, Jugendliche und Erwachsene glie-dern, zeigte sich eine Zunahme der Anmeldung Erwachsener. Häufige Überweisungen kamen aus den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren, die oft chronisch kranke Patientinnen und Patienten meldeten, welche in der Folge nicht nur behandelt, sondern auch der IV vermittelt werden konnten. Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-Beratungsgespräche sowie die Praxisberatungsgruppen für MitarbeiterInnen des Sozi-aldepartementes wurden regelmässig von allen Teammitgliedern des PPD geführt. Häufige Pro-blemstellungen in den Einzelberatungen sind Gewalt, Behandlung oder gewünschte Einweisungen ge-gen den Willen des Patienten oder der Patientin (FFE) sowie Rentenfragen (IV).

Neben der Abklärung, Behandlung und Beratung psychischkranker Patientinnen und Patienten erstellte der PPD diverse Gutachten für Vormundschaftsbehörde und Jugendanwaltschaften. Das Team der Mit-arbeitenden der Poliklinik am Zeltweg war im Jahr 2000 konstant, im Drogenbereich traten zwei neue Assistentinnen in den Dienst. Die «Zweibeinführung» des Drogenbereichs, nämlich medizinisch durch den PPD und betrieblich/pflegerisch durch die ambulante Drogenhilfe (ADH), hat sich durch die Zusam-menfassung der beiden Abteilungen im ASE vereinfacht und wurde selbstverständlicher.

Ambulante Drogenhilfe, ADH

Die Kontakt- und Anlaufstellen erlebten auch im Jahr 2000 den permanenten Kampf gegen den Deal und die Szenenbildung rund um die über die Stadt verteilten Einrichtungen.

Der Umbau und die Zusammenlegung der K&A Gessnerallee mit der K&A Selnau konnte baulich und personell gut geplant werden, so dass der Übergang praktisch reibungslos verlief. Der 1999 bewilligte Umbau der K&A Selnau wurde termingerecht abgeschlossen. Kurz nach der Schliessung der «alten» Selnau und der Gessnerallee konnte die neue und nunmehr grösste K&A Selnau am 20. Oktober 2000 mit einem Gassenzimmer für 10 Personen eröffnet werden. Gleichzeitig wurden die Öffnungszeiten der beiden anderen innerstädtischen Anlaufstellen verlängert, um so die insgesamt verringerte Auf-nahmekapazität der Kontakt- und Anlaufstellen etwas aufzufangen.

Dank der Zusammenarbeit mit der Polizei blieb die Situation rund um die neue K&A im Griff. Die an-fänglichen Bedenken der Nachbarschaft gegen die vergrösserte Anlaufstelle legten sich nach dem gut gelungen Start in den ersten Betriebswochen. Es wurden Informationen für AnwohnerInnen durchgeführt und eine Begleitgruppe aus Vertretern und Vertreterinnen des Quartiers, der Polizei und der Ambulanten Drogenhilfe eingerichtet. Insgesamt kann heute gesagt werden, dass die Reduktion auf 5 K&A sowie die Einrichtung der vergrösserten K&A Selnau zu keinen Störungen in der Stadt und den betroffenen Quar-tieren führte.

Die sehr hohe Polizeipräsenz zu Beginn der Eröffnung der K&A Selnau hatte allerdings eine relativ nied-rige Frequentierung der Anlaufstelle in der Selnau durch die Drogenabhängigen zur Folge. Gegen Ende des Jahres pendelte sich die Situation wieder ein. Das Gleichgewicht zwischen einem umgebungs-

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verträglichen Betrieb und der optimalen Erreichbarkeit der Zielgruppe muss immer wieder gesucht und hergestellt werden.

Die Auslastung in der Heroin gestützten Behandlung war gut. Das ist zumindest teilweise auf gelun-genes Ansprechen der Zielgruppe zurückzuführen. So wurden zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Umweltdepartement den Flash-Boxen Info-Karten im Kreditkartenformat beigelegt, die auf das Angebot und die Eintrittskriterien aufmerksam machen. Diese Karten wiederum wurden nicht an den einschlägigen Orten herumliegen gelassen, was ein Hinweis darauf ist, dass die Karten gut ankommen und Interesse finden. Intensiv wurde auch der Kontakt zu einweisenden Stellen gesucht; viele Informationsveranstaltungen konnten durchgeführt werden.

Das Angebot des Frauenbusses Flora Dora konnte ausgebaut werden. Ziel war es, eine Präsenz im Drogenstrich von 5 Nächten pro Woche zu erreichen. Mit dem Ausbau des Beraterinnenteams und dem idealen Standort wurden sich prostituierende Frauen vermehrt erreicht. Insgesamt wurde zu rund 100 Frauen dieser Zielgruppe ein wiederholter Kontakt hergestellt. Beratungsgespräche fanden ingrosser Zahl statt. Dabei wurde vermehrt von Schwangerschaften berichtet. Es ist nicht sicher, ob sich hier ein neues Problem abzeichnet oder ob durch den besseren Zugang zu den Frauen ein vor-her verdecktes Problem besser sichtbar wird. Gerade im Zusammenhang mit den individuell oft sehr schwierigen Problemlagen der Frauen wurden die begrenzten Möglichkeiten des Flora Dora-Teams aufgezeigt. Für intensivere Beratungen und Begleitungen der Frauen fehlt oft die nötige Zeit. Wahr-nehmbar wurde durch das mobile Beratungsangebot eine Stärkung der Position der drogenabhängi-gen, sich prostituierenden Frauen: Durch die Rückzugsmöglichkeit, das System der Freierwarnungen und die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Verein Basta und weiteren Institutionen können sie als potentielle Opfer eher geschützt und Täter vermehrt konfrontiert werden.

Eine negative Entwicklung musste bei den niederschwelligen Arbeitsangeboten in den K&A festge-stellt werden: Durch die Umstellung des Taglohnsystems wurden die Möglichkeiten, stundenweise an der Theke mitzuarbeiten oder beim Putzen der Räume zu helfen, unattraktiv und dementsprechend von viel weniger Benutzenden wahrgenommen.

Diese Entwicklung zeigte sich auch in der Werkstatt «Palettino». Zwar konnten genug Arbeitsaufträge gefunden werden, aber die Anzahl der Teilnehmenden ist deutlich gesunken. Das Aktivierungszent-rum Sprungbrett kämpfte gegen die tiefe Auslastung seiner Tagesstrukturangebote. Auch hier sind die Einsatzplätze für Teilnehmende in Substitutionsprogrammen seit der Änderung im Taglohnwesen we-niger gefragt. Demgegenüber konnten einzelne Eintrittshindernisse abgebaut werden und die Einrich-tung wurde bei den zuweisenden Stellen besser bekannt gemacht.

Es ist eine Herausforderung für das Drogenhilfesystem in der Stadt Zürich, im Rahmen des geplanten Teilprojektes «Arbeit statt Fürsorge» niederschwellige Angebote zu machen, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten von langjährigen schwerst Abhängigen mit diversen psychischen und physischen Beeinträchtigungen entgegenkommen. Das Offerieren von Möglichkeiten zur sinnvollen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bietet Wege zur sozialen Integration und reduziert die Emissionen auf den Sozialraum. Die Ressourcen von Teilnehmenden zu fördern, wenn gleichzeitig die Rahmenbedingun-gen im Umbruch sind, hat sich als ein delikates Unterfangen erwiesen.

«Streetwork», die aufsuchende Jugendarbeit zur Sekundärprävention musste auch im Jahr 2000 flexi-bel auf die schnellen Wechsel in den relevanten Szenen ausgerichtet werden. Eine ausführliche Be-darfsklärung führte zu Auftragsanpassungen in der Leistungsvereinbarung mit dem Sozialdeparte-ment.

In der täglichen aufsuchenden Arbeit mit den Jugendlichen zeigten sich unterschiedliche Bedürfnisse und Anliegen; zunehmend sind darunter Probleme mit der Wohnsituation. In den verschiedenen Einrichtungen der Ambulanten Drogenhilfe wurde die Hepatitis-Prävention ver-stärkt. Die Ambulante Drogenhilfe beteiligte sich an der kantonalen Kampagne. Die Präventionskam-pagne verfolgt mehrere Strategien gleichzeitig: koordinierte und intensivierte Information sowie ver-

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stärkte Bemühungen, Verhaltensänderungen im Umgang mit infektiösem Material bei den Drogenab-hängigen zu erreichen.

Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV

Abstimmung zur kantonalen Beihilfe

Die dritte Revision des Bundesgesetzes über die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV machte es not-wendig, das kantonale Gesetz über die Zusatzleistungen zur AHV/IV an das Bundesrecht anzupassen. Der Kantonsrat fügte der regierungsrätlichen Vorlage zusätzliche Änderungen bei den kantonalen Beihil-fen an, die einen Sozialabbau bedeuteten.

Rund 40% der Beihilfeberechtigten - wovon der überwiegende Anteil Frauen - wären nicht mehr in den Genuss von kantonalen Beihilfen gekommen, was für diese eine Einkommensreduktion von 13% bedeu-tet hätte. Zudem enthielt die Vorlage auch konzeptionell schwerwiegende Mängel, die für die Betroffenen zu schwer nachvollziehbaren Ergebnissen geführt hätten.

Gegen die verabschiedete Vorlage wurde das Behördenreferendum ergriffen. Am 24. September 2000 wurde die Sparvorlage von den Stimmberechtigten - insbesondere in der Stadt Zürich - mit deutlichem Mehr abgelehnt. Das Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV hat sich im politischen Prozess auf fachpoliti-scher Ebene gegen die Sparabsichten engagiert.

Einmalzulage

Wegen des Sparpakets IX und auf Grund der geringen Teuerung haben Rentnerinnen und Rentner mit Zusatzleistungen zur AHV/IV in den Jahren 1998 und 1999 keine Einmalzulage erhalten. Im Jahr 2000 hat sich einerseits die Finanzlage der Stadt verbessert und andererseits ist die Teuerung deut-lich angestiegen. Aus diesem Grund hat der Stadtrat im Herbst entschieden, für das Jahr 2000 wieder eine Einmalzulage auszurichten, und der Gemeinderat hat den entsprechenden Kredit sogar noch erhöht.

Damit sind nun rund 12 000 Personen, die Anspruch auf ordentliche Gemeindezuschüsse haben und sich nicht in einem Pflegeheim aufhalten, in den Genuss dieser Teuerungszulage - besser bekannt unter dem Namen «Wintermantelzulage» - gekommen. Allein Stehende haben einen Betrag von Fr. 400 und Ehepaare von Fr. 600 erhalten. Die Auszahlung erfolgte noch rechtzeitig zum üblichen Termin von Mitte Dezember.

Personen in Pflegeheimen haben auf Grund der seit langem bestehenden Bestimmungen bisher kei-ne Einmalzulagen erhalten. Dies kann heute als nicht mehr zeitgemäss erachtet werden, zumal die zunehmend kostentransparenteren Heimrechnungen immer mehr persönliche Auslagen ausweisen und die Teuerung auch die pflegebedürftigen Personen in Heimen trifft. Deshalb ist für die nächste Anpassung der städtischen Vollzugsverordnung eine entsprechende Abänderung zu prüfen.

Enger finanzieller Spielraum für Zusatzleistungsberechtigte

Das Bekenntnis der Stimmberechtigten zur Beihilfe und die Wiedereinführung der Einmalzulage sind für die Rentnerinnen und Rentner mit Zusatzleistungen zur AHV/IV sehr erfreulich. Dies täuscht aber darüber hinweg, dass im Jahr 2000 für viele Rentnerinnen und Rentner der finanzielle Spielraum sehr eng war, was auch noch im Jahr 2001 anhalten wird.

So sind in der Berechnung der Zusatzleistungen zur AHV/IV die kantonalen Durchschnittsprämien der Krankenversicherung als Ausgaben zu berücksichtigen. Da die Krankenkassenprämien für Einwohne-rinnen und Einwohner der Stadt Zürich jedoch wesentlich höher sind als der kantonale Durchschnitt, müssen sich sehr viele Rentnerinnen und Rentner wegen des nicht berücksichtigten Teils einschrän-

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ken. Der Bund ist hier gefordert, eine regionengerechtere Lösung ab dem Jahr 2002 zu finden, welche durch die per 1. Januar 2001 abgeänderten KVG-Bestimmungen möglich sein sollte.

Ebenfalls Probleme ergeben sich bei Personen in Heimen, die mit dem Betrag für persönliche Ausla-gen von Fr. 417 im Monat alle Kosten abdecken müssen, welche nicht über die regelmässigen Heim-kosten oder die kantonale Durchschnittsprämie gedeckt sind. Zu den persönlichen Auslagen gehören z.B. Kleider, Hygiene, Konsumationen, Freizeitaktivitäten, Zeitungs- und Zeitschriftenabo, Kosten für Telefon, TV, Prämien von Zusatzversicherungen der Krankenversicherung und von Haftpflichtversi-cherungen, Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc. und in gestiegenem Masse die direkten Steu-ern. Vielfach reicht dieser durch den Kanton festgelegte Betrag nicht aus und bei Personen ohne Vermögen wurden im Jahr 2000 vermehrt ausserordentliche Finanzierungen über Fonds vorgenom-men. Eine spürbare Anpassung der Höhe des Betrags durch den Kanton auf das Jahr 2002 ist drin-gend notwendig.

Änderungen im Bereich der Zusatzleistungen zur AHV/IV

In der zweiten Jahreshälfte 2000 waren aufwändige Vorarbeiten für die Umrechnung der neuen Zu-satzleistungsansprüche ab 2001 notwendig. Nebst der Teuerungsanpassung bei AHV und IV war auch der Umstand zu berücksichtigen, dass im Rahmen des zweiten Teils der 10. AHV-Revision viele Renten von verheirateten, verwitweten oder geschiedenen Personen zusätzlich erhöht wur-den. Dank der seit Jahren bewährten und stark weiterentwickelten Fallapplikation ZUSO und dem grossen Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV konnten diese Arbeiten noch rechtzeitig bewältigt werden.

Im Verlauf des Jahrs 2000 sind diverse Änderungen in den EDV-Programmen vorgenommen wor-den, die im Jahr 2001 zur Geltung kommen. So sind die Entscheide, von denen das Amt für Zusatz-leistungen zur AHV/IV jährlich gegen 40 000 erstellt, modern und übersichtlich konzipiert worden. Aufwändige Anpassungen erfolgten auch für die Gesuche und für Berechnungen und Statistiken der im Rahmen der Zusatzleistungen ausgerichteten Prämienverbilligungen.

Fallzahl- und Aufwandentwicklung im Überblick

Die Zahl der Zusatzleistungsberechtigten hat sich im Jahr 2000 wiederum um ca. 20% erneuert und ist gesamthaft mit 14 236 (14 098) per Ende 2000 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Die Verla-gerung von den AHV- (-1,1%) zu den IV-RentnerInnen (+ 5,7%) hat sich weiter fortgesetzt, so dass 67,9% (69,3%) der Fälle auf AHV-Berechtigte, 31,2% (29,8%) auf IV-Berechtigte und 0,9% (0,9%) auf Hinterlassene entfallen.

Die Aufwendungen für die Zusatzleistungen haben erwartungsgemäss mit Fr. 285 396 882.- gegenüber Fr. 251 598 015.- im Vorjahr um 13,4% (0,7%) erheblich zugenommen, was vorwiegend auf die neu seit dem Jahr 2000 im Rahmen der Zusatzleistungen ausgerichteten Prämienverbilligungen zurückzuführen ist. Das Nettoergebnis ist jedoch höher als erwartet, da die über die Zusatzleistungen zur AHV/IV ausge-richteten Prämienverbilligungen wegen eines Regierungsratsbeschlusses für das Jahr 2000 - einmalig - nur zur Hälfte finanziert werden. Die Bruttoleistungen verteilen sich zu 76,4% (76,3%) auf Ergänzungs-leistungen, zu 9,8% (10,4%) auf kantonale Beihilfen, zu 12,2% (13,3%) auf Gemeindezuschüsse und zu 1,6% (0,0%) auf die Einmalzulagen.

Die im Jahr 2000 zurückgeforderten unrechtmässigen Bezüge von Fr. 9 291 635 .- (Fr. 13 792 924.-) erreichten das infolge Rückforderungen von Pflegeleistungen ausserordentliche Niveau der beiden Vor-jahre erwartungsgemäss nicht mehr. Sie sind nun wieder auf der Höhe des langjährigen Mittelwerts. Von AHV-RentnerInnen stammen Fr. 5 533 678.- (Fr. 9 716 181.--), von IV-RentnerInnen Fr. 3 704 615.- (Fr. 3 531 313.-) und von Hinterlassenen Fr. 53 342.- (Fr. 139 624.-).

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Aus den Nachlässen von 502 (399) verstorbenen RentnerInnen konnten rechtmässig bezogene Beihilfen und Gemeindezuschüsse im Gesamtbetrag von Fr. 6 501 743.- (Fr. 5 721 404.-) erhältlich gemacht wer-den.

Gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen für Mutationen und periodische Überprüfungen angestiegen. Es waren 10 237 (8 770) einzelne Mutationen und 5715 (5692) periodische Überprüfungen.

Amt für Jugend- und Sozialhilfe

Wechsel des Dienstchefs

Ende September 2000 verliess Walter Schmid nach neun Jahren als Dienstchef das Amt für Jugend- und Sozialhilfe (AJS). Infolge der schwierigen 90er Jahre mit ihren drastisch angewachsenen Sozial-hilfezahlen und Flüchtlingswellen gelangten das ehemalige Fürsorgeamt sowie auch Walter Schmid immer wieder ins Zentrum des öffentlichen Interesses und in die Schlagzeilen. Walter Schmid prägte im Amt für Jugend- und Sozialhilfe eine Kultur, in welcher sich die Fach- und Sozialkompetenz der Mitarbeitenden entfalten konnte und die - trotz aller Belastungen - gegenseitige Achtung und Anerken-nung ermöglichte. Seine Nachfolge trat interimistisch Ernst Reimann an, der hauptamtlich als Dienst-chef im Amt für Zusatzleistungen tätig ist.

Organisationsänderungen

Die Umsetzung des Projektes «Change SD» betraf das AJS in hohem Ausmass. Der Abteilung Perso-nal-Finanzen-Organisation (PFO) wurde die administrative Verantwortung für den Support in den So-zialzentren übertragen. Das erste Sozialzentrum Dorflinde konnte fristgerecht eröffnet werden, wobei in der Anfangsphase rund 40 Personen vom AJS ins Sozialzentrum wechselten. Erfolgreich verliefen bisher auch die Vorbereitungsarbeiten für das zweite Sozialzentrum Ausstellungsstrasse.

Per 1. Oktober 2000 wurde die Unterstellung der Asyl-Organisation geändert. Sie ist nun organisato-risch nicht mehr als Abteilung dem AJS, sondern direkt der Vorsteherin des Sozialdepartementes un-terstellt. Die Supportleistungen werden wie bisher durch das AJS erbracht.

Sozialhilfe als Spiegel der Sockelarbeitslosigkeit

Seit vier Jahren stagniert die jährlich ausgewiesene Fallzahl auf einem hohen Niveau von ca. 10 000 Fällen; ein wesentliches Absinken ist bis heute trotz konjunkturellem Aufschwung nicht zu beobach-ten. Die Mitarbeitenden der Abteilung Sozialhilfe beschäftigen sich mit den Menschen, die sich hinter diesen statistischen Zahlen verbergen. Obwohl mittels der Projekte, welche im Rahmen des Legisla-turzieles «Arbeit statt Fürsorge» geschaffen wurden, arbeitsfähige Klientinnen und Klienten rascher in den Arbeitsmarkt integriert werden können, verbleiben bei den Sozialdiensten jene Personen, welche den Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht zu genügen vermögen. Bei der Betreuung dieser Perso-nen, die durch die lange Arbeitslosigkeit oftmals demotiviert sind, ist von den Sozialtätigen eine hohe fachliche Kompetenz gefordert. Recht häufig ist auch das Vorliegen einer Invalidität abzuklären. Die Sozialhilfe zählte 10 333 Fälle (Vorjahr 10 310). Ein geringer Rückgang ergibt sich bei einem Ver-gleich der durchschnittlichen monatlichen Fallzahlen. Auf dieser Basis lässt sich eine Fallabnahme auf 6 339 (Vorjahr 6 482) ermitteln, was einem Rückgang von 2,2% entspricht. Die Kosten entwickelten sich ähnlich. Mit 183.5 Mio. (Vorjahr 186,4 Mio. + 2.5 Mio. EAM-Besoldungen = 188.9 Mio.) ist hier eine Verminderung um 2.9% zu verzeichnen.

Aufwertung der Sozialarbeit in den Sozialberatungsstellen

Im Verlaufe des Jahres erfolgte die Umsetzung des Projektes «Sozialhilfe 2000», wodurch ein opti-mierter Ressourceneinsatz ermöglicht wird. Das Modell besteht aus den Elementen «Intake», «bera-terische Fallführung», «administrative Fallführung» und «Evaluation». Die Gestaltung dieser Faktoren und ihre Verknüpfung miteinander stellt sicher, dass die vorhandenen Personalressourcen effizienter,

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aber auch effektiver (d.h. richtiger professioneller Hintergrund für die richtige Arbeit) eingesetzt wer-den. So kann der Integrationsauftrag der Sozialhilfe wieder vermehrt wahrgenommen werden bezie-hungsweise die Sozialarbeit in der Sozialhilfe dort zum Einsatz kommen, wo sie die gewünschte Wir-kung auch sicherstellt. Das Modell kann sich dabei auf Erfahrungen verschiedener Sozialbera-tungsstellen stützen. Mit gleichbleibendem Personalbestand wird auf diese Weise in der beraterischen Fallführung intensiver und damit auch wirkungsvoller gearbeitet.

Fachliche Weiterentwicklung in der Jugend- und Familienhilfe

Zu den wichtigsten Themen der Jugend- und Familienhilfe wird schon seit Mitte 1997 die wesentliche Facharbeit in Kompetenzzentren vorgenommen. Diese Gremien, die sich in erster Linie mit der fachli-chen Weiterentwicklung in den Bereichen Einzelfallhilfe, Kinderschutz, Schule, Frühbereich, Jugendli-che und Migration befassen, sind inzwischen als Instanzen des Fachsupportes für die Praxis kaum mehr wegzudenken. Neben der konkreten Unterstützung der täglichen sozialarbeiterischen Arbeit durch die Bereitstellung von praxisnahen Lösungen in Sach- und Fachfragen haben die Kompetenz-zentren Grundsatz- und Positionspapiere erarbeitet, Vernehmlassungen vorbereitet und Arbeitsinstru-mente entwickelt. Beispielsweise wurden im Kompetenzzentrum Kinderschutz Module für eine spezifi-sche Weiterbildung im Bereich Kinderschutz erarbeitet, an der inzwischen auch andere Fachstellen teilnehmen können. Im Kompetenzzentrum Einzelfallhilfe wurde ein mittlerweile vielbeachtetes Fallge-wichtungs- und Fallcontrollingsystem entwickelt, das seit 1999 eingesetzt wird. Im Kompetenzzentrum Schule entstand unter dem Titel «Jugend- und Familienhilfe - Partnerschaft mit Perspektiven» eine moderne Präsentation für die Vorstellung der Grundlagen, Arbeitsgrundsätze und die wichtigsten Auf-gaben der Jugendhilfe.

Die Jugendberatung, eine Fachstelle für Adoleszenz

Zu Beginn des Jahres 2000 konnte die Jugendberatung der Stadt Zürich, die ebenfalls zur Jugend- und Familienhilfe gehört, ihr Portrait veröffentlichen. Die Jugendberatung ist eine auf Adoleszenz spe-zialisierte Fach- und Beratungsstelle, die im Jahr 2001 ihr 30-jähriges Bestehen feiern kann. Sie bietet bei Problemen im psychischen, sozialen, familiären und beruflichen Bereich auf unkomplizierte und altersgerechte Weise kostenlos psychologische Beratungen sowie Therapien für 15- bis 25-Jährige und deren Familien an. Die Jugendlichen suchen die Jugendberatung freiwillig auf und können auf Wunsch anonym bleiben. Neben den Beratungen und Therapien von Einzelpersonen und Familien sowie psychologisch geleiteten Gruppen für Jugendliche bietet die Jugendberatung auch Weiterbil-dungen, Präventionsveranstaltungen und Fachberatung an.

Tiefere Zahlen bei den Asyl-Gesuchen

Neben ihren laufenden Aufgaben in den Bereichen Unterbringung, Betreuung, Sozialhilfe, Ausbildung und Beschäftigung hatte die Asyl-Organisation Zürich (AO) im Jahr 2000 einen drastischen Abbau an Kapazitäten und Personal vorzunehmen. Stellte sie zu Beginn des Jahres in der ersten Phase (Durchgangszentren) noch ein Unterbringungsangebot von 2 533 Betten zur Verfügung, waren dies Ende Jahr gerade noch 1 182 Betten. Im gleichen Zeitraum mussten über 200 Mitarbeitende (40% aller Angestellten) aus dem Dienst der Asyl-Organisation Zürich entlassen werden. Die Leitung der AO setzte sich zum Ziel, dass alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine geeignete Unter-stützung erhielten, um rasch eine neue Stelle zu finden. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die Rückkehr vieler Kriegsflüchtlinge nach Kosova, der zahlenmässige Rückgang von Neuzuweisun-gen und die Übertragung verschiedener kantonaler Mandate auf andere Leistungserbringer. Im Jahr 2000 übernahm die AO neu die Betreuung anerkannter Flüchtlinge in der Stadt Zürich.

Die Rückkehr der Kosovarinnen und Kosovaren ist gleichzeitig eine Erfolgsgeschichte der Asyl-Orga-nisation Zürich: die Rückkehrberatungsstelle, die im Laufe des Jahres der Führung des Schweizeri-schen Roten Kreuzes übergeben wurde, sowie die rückkehrorientierten Massnahmen und Programme verhalfen dem nationalen Projekt im Kanton Zürich zu einem überdurchschnittlich guten Gelingen.

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Organisationsintern wurde das auf dem Prinzip Gegenseitigkeit beruhende «Modell 98» im Verlaufe des Jahres 2000 auf alle Einrichtungen ausgedehnt. Damit ist die Zusammenarbeit mit Asyl suchen-den Personen in der Asyl-Organisation Zürich von Anfang an transparent geregelt.

Im Berichtsjahr wurden dem Kanton Zürich 2 270 Asylsuchende (Vorjahr 7 424) zugewiesen. Es wa-ren insgesamt 3 303 Personen auf die Unterstützung durch die städtische Asylfürsorge angewiesen.

Fürsorgebehörde

Die Hauptarbeit der Fürsorgebehörde wird in den Kommissionen geleistet. In 47 Sitzungen (Vorjahr 52) behandelte die Einzelfallkommission total 1 818 Fälle, 1 692 Fälle der Sozialhilfe und 126 Fälle der Jugend- und Familienhilfe (Vorjahr 1 997). Eine Kompetenzordnung, die regelmässig den Entwick-lungen angepasst wird, legt fest, welche Fälle zur Entscheidung durch die Behörde gelangen und welche in die Zuständigkeit der Jugend- und FürsorgesekretärInnen fallen. Als interne Einsprach-einstanz entschied die Einsprache- und Geschäftsprüfungskommission über 150 Einsprachen (Vor-jahr 177). Wiederum waren es die Mietzinse, die am häufigsten zu Einsprachen führten. Die Kommis-sion für Asyl- und Flüchtlingsfragen trat zu vier Sitzungen zusammen. Die Gesamtbehörde traf sich zu vier Sitzungen (Vorjahr fünf).

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Amtsvormundschaft

Der im Sozialdepartement eingeleitete Change-Prozess beschäftigte die Amtsvormundschaft im Be-richtsjahr zeitweise intensiv. Nicht nur die in die Teilprojekte von «Change SD» direkt einbezogenen, sondern die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Amtsvormundschaft setzten sich engagiert auseinander mit der Frage, wie die gesetzliche Betreuung und Vertretung nach Kindes- und Vormund-schaftsrecht in einer künftigen nach Sozialräumen gegliederten Departementsstruktur zweckmässig angesiedelt werden soll. Am Ende des Berichtsjahres sind die ersten Vorbereitungen für die Durch-führung von Pilotprojekten erfolgt, in denen die optimalen Organisationsformen für die Integration der Leistungen der Amtsvormundschaft in die Sozialzentren erprobt und evaluiert werden sollen. Trotz intensiver Inanspruchnahme der Amtsvormundschaft durch «Change SD» war die ordnungsgemässe Erfüllung des Auftrages im Bereich der Interessenwahrung für die Klientinnen und Klienten immer voll gewährleistet.

Auf die Auswirkungen der im Berichtsjahr in Kraft getretenen neuen Bestimmungen des Zivilgesetzbu-ches (Scheidungsrechtsrevision) war die Amtsvormundschaft gut vorbereitet. Erwartungsgemäss wirkte sich die Revision für die Amtsvormundschaft insbesondere im Zusammenhang mit der Einrich-tung gemeinsamer elterlicher Sorge für unverheiratete Eltern aus (vgl. unten, Abteilung Recht). Dem-gegenüber führte die ebenfalls neu eingeführte Möglichkeit, für das Kind im Scheidungsprozess sei-ner Eltern eine Beistandschaft zu errichten, (noch) zu keiner nennenswerten Aufgabenausweitung der Amtsvormundschaft. Die erneut zu verzeichnende Zunahme der Zahl der Massnahmen für Kinder und Jugendliche ist nicht auf die Scheidungsrechtsrevision zurückzuführen.

Geschäftsumfang 1

Bei 557 (519) Zugängen und 554 (527) Abgängen blieb der Jahresendbestand der durch die Amts-vormundschaft direkt betreuten Personen praktisch unverändert bei 3 254 (3 251); davon waren 844 (802) Kinder und Jugendliche und 2 410 (2 449) Erwachsene. Auf eine Vollzeitstelle einer Amtsvor-mundin bzw. eines Amtsvormundes kamen am Jahresende durchschnittlich 94 (94) zu betreuende Klientinnen und Klienten; eine Zunahme erfuhr die Zahl der in der Abteilung Recht geführten vor-mundschaftlichen Massnahmen auf 262 (243). Insgesamt bearbeitete die Amtsvormundschaft im Be-richtsjahr 3 808 Fälle. In dieser Zahl nicht eingeschlossen sind Vaterschafts- und Unterhaltsregelun-gen ohne vormundschaftliche Massnahmen (siehe unten Abteilung Recht) und die Begleitungen von privaten Betreuerinnen und Betreuern.

Anwerbung, Schulung und Begleitung privater Betreuerinnen und Betreuer

Die Amtsvormundschaft verstärkte im Berichtsjahr ihre Aktivitäten bezüglich der im Jahr 1999 von der Vormundschaftsbehörde neu übernommenen Aufgaben im Bereich des Einsatzes von privaten Bei-ständinnen und Beiständen. Die Weiterbildungsangebote und die Angebote von Zusammenkünften zum Erfahrungsaustausch wurden von privaten Betreuerinnen und Betreuern gut genutzt. Die Wer-bung neuer privater Beiständinnen und Beistände wurde u.a. mit einem Plakataushang und einer Tramplakataktion erfolgreich gefördert. Im Berichtsjahr konnten rund 250 Privatpersonen neu für die Aufgabe gewonnen werden. Am Jahresende wurden 1 181 (1 150) durch Privatpersonen geführte vormundschaftliche Massnahmen durch Amtsvormundinnen und Amtsvormunde begleitet. Als Hin-weis darauf, dass die professionelle Begleitung von den privaten Beiständinnen und Beiständen ge-schätzt und als hilfreich erlebt wird, kann eine zunehmende Bereitschaft von Privaten gesehen wer-den, nicht nur ein, sondern zwei oder mehrere Mandate zu führen.

Abteilung Recht

Der Prozessvertreter hatte an 165 (185) Gerichtsverhandlungen die Interessen von Klientinnen und Klienten der Amtsvormundschaft wahrzunehmen, ausserdem wurden 47 (86) fristgebundene schriftli-che Eingaben erstellt. 1 Siehe Tabelle 1, Seite 56

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Der Sachbearbeiter für Erbschaftsangelegenheiten und Liegenschaftengeschäfte bearbeitete im Be-richtsjahr 48 (40) erbrechtliche Geschäfte (wovon 36 (29) Erbteilungen) und 10 (13) Grundstückge-schäfte.

Hilfe und Rechtsschutz für Kinder nicht verheirateter Eltern: Für 567 (577) Kinder nicht verheirateter Eltern war die Amtsvormundschaft für die Führung einer Beistandschaft vorgesehen. Per Ende des Berichtsjahres waren bei der Elternberatung 151 (134), beim Prozessvertreter und bei den Büros der Amtsvormundinnen und Amtsvormunde 56 (66) Beistandschaften zur Regelung von Vaterschaft und Unterhalt in Bearbeitung. Die Bemühungen um die Regelung der Vaterschaften ergaben Folgendes: Bei 86 (87) von insgesamt 93 (105) aufgehobenen Beistandschaften konnte die Vaterschaft festge-stellt werden, bei 83 (42) durch Anerkennung vor dem Zivilstandsbeamten, bei 3 (45) durch gerichtli-che Erledigung.

Die Elternberatungsstelle bearbeitete im Berichtsjahr 947 (875) Fälle (inkl. 380 pendente Fälle aus dem Vorjahr) von Kindern nicht verheirateter Eltern. 396 (254) Fälle liessen sich ohne Anordnung einer formellen Beistandschaft regeln; in 22 (4) Fällen konnten Vaterschaft und Unterhaltsverpflich-tung innert 60 Tagen nach der Anzeige der Geburt geregelt werden, in 374 (250) Fällen erfolgte die Regelung nach mehr als 60 Tagen. In 138 (82) Fällen entfiel die Notwendigkeit einer Regelung infolge Heirat der Eltern oder aus anderen Gründen. Für 81 (155) Kinder wurden eine Beistandschaft oder weitere Kinderschutzmassnahmen angeordnet. 486 (380) Fälle sind noch pendent. Die mit Änderung des schweizerischen Zivilgesetzbuches auf Beginn des Berichtsjahres neu eingeführte Möglichkeit, nicht verheirateten Eltern die elterliche Sorge für ihre Kinder gemeinsam zuzuteilen, erlangte bei der Elternberatungsstelle, wie erwartet, grössere praktische Bedeutung. In 121 abgeschlossenen Fällen wurde im Berichtsjahr die gemeinsame elterliche Sorge eingerichtet, d.h. die entsprechende Vereinba-rung der Eltern von der Vormundschaftsbehörde genehmigt.

Finanz- und Rechnungswesen

Das Total des Zahlungsverkehrs betrug 574 (613) Millionen Franken. Der Stadtkasse wurden Einnah-men von Fr. 2 501 765.- (Fr. 2 382 393.-) abgeliefert.

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Sozialdepartement Motionen und Postulate, unerledigte

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Motionen und Postulate Verzeichnis (Stand 31. Dezember 2000)

Motionen und Postulate, welche vom Gemeinderat dem Stadtrat zur Prüfung und Antragstellung über-wiesen wurden und noch unerledigt sind.

MOT = Motion (Erledigungsfrist 2 Jahre nach Überweisung) POS = Postulat (Erledigungsfrist 2 Jahre nach Überweisung)

I. Unerledigte Gruppe SR-G-Nr. GR-G-Nr.

Einreichung Überweisung

Name Ratsmitglied/Kommission Geschäftsbezeichnung

POS 29.04.98 Casparis Jürg und 2 Mitunterzeichnende 98000784 26.01.00 Bericht über Gewalttätigkeit von Männern gegenüber Frauen 98000121

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, ob auf die Erstellung eines "Kafi-Kiosk-Provisoriums" in der Bäckeranlage im Kreis 4 verzichtet werden kann.

Am 20. Dezember 2000 hat der Stadtrat dem Gemeinderat eine Weisung zur Fortsetzung der soziokulturellen Massnahmen in der Bäckeranlage in den Jahren 2001 bis 2003 zugeleitet. Darin kommt der Stadtrat u.a. zum Schluss, dass der Betrieb des Gartenrestaurants wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Bäckeranlage von der Quartierbevölkerung wieder intensiv ge-nutzt wird, weshalb das Gartenrestaurant auch weiterhin integraler Bestandteil der soziokulturellen Massnahmen in der Bä-ckeranlage bleiben soll. Der Stadtrat lehnt den postulierten Abbruch des „Kafi-Kioskes“ ab und beantragt daher mit der erwähn-ten Weisung, das Postulat abzuschreiben.

POS 15.09.99 Grüne Partei/AL/FraP Fraktion 99001651 22.03.00 Kindersession, Durchführung 99000440

Der Stadtrat wird gebeten, in Zusammenarbeit mit den Kindern im Jahr 2000 eine erste Stadtzürcher Kindersession mit Bud-getkompetenz und einem Motionsrecht an den Gemeinderat durchzuführen. Dabei sollen Kinder schweizerischer und ausländi-scher Herkunft gleichermassen Zugang haben.

Die Stadt Zürich will das Beteiligungsrecht von Kindern und Jugendlichen verwirklichen. Im Rahmen des Projekts «Mega!phon, Kinder und Jugendliche bestimmen mit» planen das Sozialdepartement und das Schul- und Sportdepartement gemeinsam eine Reihe von Angeboten für Kinder und Jugendliche von 5 bis 18 Jahren. Das Ziel ist, die Partizipation von Kindern und Jugendli-chen in Zürich dauerhaft zu verankern.

Den Auftakt bildete ein Kinderpartizipationsprojekt im Balgristquartier. Schulkinder des Primarschulhauses Balgrist haben anfangs November 2000 ihr Quartier erkundet und den Stadträtinnen Monika Stocker und Monika Weber neun Verbesserungs-vorschläge unterbreitet. Einen Monat später überbrachten die beiden Stadträtinnen den Balgrister Kindern eine verbindliche Antwort des Stadtrats: Ein Teil der Anliegen lässt sich verwirklichen. Die noch nicht erfüllten Anliegen wird die Kinderkonferenz weiter verfolgen, die ebenfalls im November 2000 ins Leben gerufen wurde.

Neben weiteren Angeboten für Kinder sind im Jahr 2001 auch Angebote für Jugendliche und Bildungsveranstaltungen für Eltern, Lehrkräfte und Fachleute der Kinder- und Jugendarbeit geplant.

POS 15.09.99 Grüne Partei/AL/FraP Fraktion 99001652 22.03.00 Jugendsession, Durchführung 99000441

Der Stadtrat wird gebeten, in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen im Jahr 2000 eine erste Stadtzürcher Jugendsession mit Budgetkompetenz und einem Motionsrecht an den Gemeinderat durchzuführen. Dabei sollen Jugendliche schweizerischer und ausländischer Herkunft gleichermassen Zugang haben.

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Motionen Sozialdepartement und Postulate, unerledigte

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Gruppe SR-G-Nr. GR-G-Nr.

Einreichung Überweisung

Name Ratsmitglied/Kommission Geschäftsbezeichnung

POS 29.03.00 Marti Peter und 21 Mitunterzeichnende 00000639 27.09.00 Behinderte, Schaffung einer Ansprechstelle 00000157

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, ob ohne Aufstockung des Personaletats eine Stelle oder eine Person - wenn möglich selbst behindert - als städtischer Ansprechpartner für Behinderte bezeichnet werden kann. Dieser soll, in enger Zusammenar-beit mit den privaten Organisationen, den behinderten Menschen zur Verfügung stehen und deren Interessen innerhalb der Verwaltung und gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. Dazu gehören u.a.:

- Die Förderung der Beschäftigung behinderter Menschen innerhalb, besonders jedoch ausserhalb der bestehenden Behin-derten-Werkstätten,

- die Berücksichtigung der Belange Behinderter im öffentlichen Personennahverkehr und

- die Prüfung von Vorlagen und Weisungen auf Behindertentauglichkeit.

POS 20.09.00 Prelicz-Huber Katharina 00001797 25.10.00 Kinder- und jugendgerechte Stadt, departementsübergreifendes Gesamtkonzept 00000455

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, wie ein departementsübergreifendes Gesamtkonzept für eine kinder- und jugendgerechte Stadt, das Situationsanalyse, Leitsätze und Massnahmen beinhaltet, erarbeitet werden kann.

POS 29.11.00 Scherr Niklaus 00002266 15.12.00 Winterzulage 2001, Ausrichtung 00000575

Der Stadtrat wird eingeladen, für das Jahr 2001 eine Winterzulage in Höhe von Fr. 400.-- für Alleinstehende und Fr. 600.– für Ehepaare auszurichten.

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Sozialdepartement Motionen und Postulate, Abschreibungsanträge

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II. Abschreibungsanträge für Motionen und Postulate Motionen und Postulate, für welche der Stadtrat dem Gemeinderat den Antrag auf Abschreibung stellt.

Gruppe SR-G-Nr. GR-G-Nr.

Einreichung Überweisung

Name Ratsmitglied/Kommission Geschäftsbezeichnung

POS 04.10.89 Hubmann Vreni, Prof. Dr. und Mägli-Fischer Erika 94004261 11.07.90 Bericht über Gewalttätigkeit von Männern gegenüber Frauen 89000331

Wir bitten den Stadtrat, einen Bericht vorzulegen, der Aufschluss gibt über die Faktoren in unserer Gesellschaft, welche Män-ner dazu verleiten oder veranlassen, sich Frauen gegenüber gewalttätig zu verhalten. Aufgrund der Ergebnisse sollen Vor-schläge ausgearbeitet werden,

- welche helfen, diese Faktoren auszuschalten oder weitgehend zu neutralisieren;

- welche Alternativen aufzeigen, die anzustreben sind.

Das Sozialdepartement hat durch die Fachstelle Gewalt gegen Frauen und Kinder zusammen mit weiteren öffentlichen Stellen und privaten Organisationen (namentlich dem Büro für Gleichstellung, Organen von Polizei und Justiz sowie Stellen der Opfer-hilfe) während 10 Jahren im Bereich der Prävention und Information, Beratung und Hilfeleistung für Opfer Pionierarbeit geleis-tet. Diese Arbeit hat sich fachlich laufend auf die neusten Erkenntnisse von Wissenschaft und Praxis abgestützt, wobei die Fachstelle selbst sich im nationalen und internationalen Fachaustausch zur Problematik der Gewalt gegen Frauen und Kinder immer wieder prominent eingebracht hat. In den letzten Jahren entstand auch breite Palette von Fachliteratur, welche das Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln analysiert, dokumentiert und entsprechende Massnahmen darstellt. Aus diesem Grund hat das Sozialdepartement darauf verzichtet, wie von den Postulatinnen angeregt, einen eigenen Bericht über gesell-schaftlich Ursachen häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder zu erstellen, sondern seine Ressourcen auf die Entwicklung von konkreten Interventionskonzepten und Massnahmen konzentriert.

Mit Weisung vom 20. September 2000 hat der Stadtrat dem Gemeinderat einen Abschluss-bericht zum Projekt Fachstelle Gewalt gegen Frauen und Kinder vorgelegt. Dieser auch als Separatdruck herausgegebene Bericht schildert die Massnahmen im einzelnen. Er enthält auch einen verbindlichen Ausblick auf das künftige Engagement der Stadt Zürich in dieser nach wie vor leider aktuellen Problematik.

Am 24. Januar 2001 hat der Gemeinderat dieser Weisung zugestimmt.

Das Postulat kann vor diesem Hintergrund abgeschrieben werden.

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Motionen Sozialdepartement und Postulate, Abschreibungsanträge

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Gruppe SR-G-Nr. GR-G-Nr.

Einreichung Überweisung

Name Ratsmitglied/Kommission Geschäftsbezeichnung

POS 07.04.97 Kommission Perspektiven der Stadtentwicklung 97001538 04.02.98 Zentrum Zürich Nord, flankierende Massnahmen zur Sozialverträglichkeit 97000179

Der Stadtrat wird gebeten, die notwendigen flankierenden Massnahmen zur Sozialverträglichkeit im Planungsgebiet und in den umliegenden Quartieren in Zusammenhang mit dem Entwicklungsgebiet Zentrum Zürich Nord zu unterstützen. Zu den flankie-renden Massnahmen gehören unter anderem:

- die Einrichtung eines Quartierzentrums, mit einer allfälligen niederschwelligen Anlauf-/Informationsstelle für die Bewohne-rInnen

- die Unterstützung bei der Errichtung von Kinderkrippen

- die Unterstützung/Förderung von verschiedenen kulturellen Einrichtungen

- wie z.B.:

- Kino, Theater, Ausstellungsräume

- frei nutzbare Räume z.B. Übungsräume, Ateliers usw.

- die Förderung von Gesundheitseinrichtungen

Der Gemeinderat hat am 25. Oktober 2000 die Betriebsbeiträge für das TEZET Oerlikon ab dem Jahr 2001 bewilligt und damit den Startschuss für das Oerliker Quartierzentrum gegeben, dessen Eröffnung auf Anfang April 2001 geplant ist und deren Räumlichkeiten der Quartierbevölkerung künftig zur Nutzung offen stehen. Der Jugendarbeit in Oerlikon stehen ab 2001 Mittel für einen qualitativen Ausbau und die Diversifikation des Angebotes zur Verfügung. Im Januar 2000 wurde zusammen mit der Fachstelle für Stadtentwicklung das Quartiersekretariat Oerlikon eingerichtet, dessen Aufgaben in der Beobachtung der sozial-räumlichen Entwicklungen, der Vernetzung der verschiedenen Akteure und der Koordination von Anliegen über „über die Ge-leise hinweg“ liegen. Im Dezember 2000 konnte im Regina-Kägi-Hof eine neue Kinderkrippe eröffnet werden, eine weitere Krippe ist am Jasminweg auf Mitte 2002 geplant.

Das Postulat kann als erfüllt betrachtet und daher abgeschrieben werden.

POS 25.02.98 Prelicz-Huber Katharina 98000363 02.09.98 Stellenlose Jugendliche in der Grünau, Beschäftigungsprogramm 98000056

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, ob ein spezielles Beschäftigungsprogramm für stellenlose Jugendliche der Grünau ge-schaffen werden kann, das einen Beitrag zur Aufwertung und positiven Entwicklung des Quartiers Grünau leistet (z.B. Gestal-tung und Unterhalt von öffentlichen Plätzen, Dienstleistungsangebote, Projekt "Natur im Quartier").

Der Stadtrat hat dem Gemeinderat am 23. August 2000 die Weisung „Pro Juventute, Betriebsbeiträge 2001 - 2004 für das Projekt Vert.Igo“ zugeleitet. Dieses Projekt verfolgt genau die im Postulat erwähnten Ziele. Der Gemeinderat hat der Vorlage am 24.1.2001 zugestimmt.

Das Postulat kann damit abgeschrieben werden.

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Sozialdepartement Motionen und Postulate, Abschreibungsanträge

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Gruppe SR-G-Nr. GR-G-Nr.

Einreichung Überweisung

Name Ratsmitglied/Kommission Geschäftsbezeichnung

MOT 23.09.98 Steiner Romeo und Diem Hans 98001731 08.09.99 Züspa-Sonderschau "Berufe an der Arbeit", finanzielle Unterstützung 98000315

Der Stadtrat wird beauftragt, die Sonderschau "Berufe an der Arbeit" bzw. deren Organisation mit einem jährlich wiederkehren- den Beitrag von Fr. 75 000.-- zu unterstützen.

Der Gemeinderat beschloss am 5.Januar 2000 der Züspa-Sonderschau „Berufe an der Arbeit“ für das Jahr 2000 einen Beitrag über maximal Fr. 75'000 zu gewähren. Der Beschluss erfolgte in Abänderung des Antrages des Stadtrates, welcher in Anleh-nung an die vorliegende Motion einen Beitrag über Fr 75'000 für vier Jahre (2000-2003) vorgesehen hatte. Diese Beitragsbe-schränkung ging aus der Beratung in der Spezialkommission des Sozialdepartementes hervor, in welcher die Mehrheit der Kommissionsmitglieder die Meinung vertrat, dass ein Beitrag der Stadt Zürich grundsätzlich von einem entsprechenden finan-ziellen Engagements des Kantons abhängig gemacht werden sollte. Ein entsprechender Vorstoss auf Kantonsebene war be-reits hängig. Der Kanton lehnte jedoch im Laufe des Jahres 2000 einen Beitrag an die Züspa-Sonderschau „Berufe an der Arbeit“ ab. Infolgedessen hat das Sozialdepartement darauf verzichtet, für das Jahr 2001 bzw. allfällige Folgejahre dem Ge-meinderat eine neue Beitragsweisung vorzulegen und einen entsprechenden Kredit in den Voranschlag 2001 einzustellen. Im Rahmen der Budgetdebatte wurde seitens des Gemeinderates auch kein Antrag auf einen erneuten Beitrag an die Züspa-Sonderschau „Berufe an der Arbeit“ gestellt.

Vor diesem Hintergrund ist die Motion als erledigt abzuschreiben.

POS 09.02.00 Prelicz-Huber Katharina 00000379 00000075

27.09.00 Sozialbehörden, Untersuchung ethisch fragwürdiger Massnahmen in der Zeit von 1890-1970

Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, die Rolle der Sozialbehörden der Stadt Zürich in Bezug auf sozialpolitisch motivierte Kastrationen, Sterilisationen, Kindswegnahmen und anderen ethisch fragwürdigen Massnahmen in der Zeit von 1890 bis 1970 von einer externen Fachperson untersuchen zu lassen. Ferner wird er gebeten zu prüfen, wie die Erkenntnisse dieser Untersu-chung am besten und am nachhaltigsten bekannt gemacht werden können.

Das Sozialdepartement hat am 26. Oktober 2000 Dr. Thomas Huonker, einen Historiker, der auf diesem Gebiet bereits ein-schlägige Forschungen betrieben hat, beauftragt, eine dem Postulat entsprechende Untersuchung vorzunehmen. Gemäss Vereinbarung mit dem Autor wird der Bericht im Herbst 2001 vorliegen. Eine geeignete Veröffentlichung der Resultate dieses Forschungsauftrages ist vorgesehen.

Das Postulat kann damit abgeschrieben werden.

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Tabellen Sozialdepartement

37

Berufsberatung

Tabelle 1 Anzahl der Beratungsfälle

männlich weiblich total

Total Beratungsfälle in Einzel- und Gruppenberatung 6 638Davon nicht abgeschlossene Beratungsfälle BERA 112 210 322Davon nicht abgeschlossene Beratungsfälle ALOB 78 93 171Abgeschlossene Beratungsfälle total 6 145Davon in Gruppenbratung (BIZ)-Werkstatt, CH-Q, BWK) 512Abgeschlossene Beratungsfälle ohne Gruppenberatung total 5 633Davon Beratungsfälle BERA (inkl. Berufsdiagnostik 121) 2 087 2 576 4 663Davon Beratungsfälle ALOB RAV-Fälle 451 463 914Davon Beratungsfälle Berufsdiagnostik 8 5 13Davon Beratungsfälle andere nicht RAV-Fälle 17 26 43

Tabelle 2 Altersgliederung der Ratsuchenden (von den abgeschlossenen Fällen)

männlich weiblich total

bis 15 Jahre 835 922 1 75716 + 17 Jahre 587 507 1 09418 - 19 Jahre 140 184 32420 - 24 Jahre 204 346 55025 - 29 Jahre 223 295 51830 - 39 Jahre 362 512 87440 - 49 Jahre 158 238 39650 und mehr Jahre 53 67 120

Total 2 562 3 071 5 633

Tabelle 3 Beratungsschwerpunkte

männlich weiblich total

1. Berufs-, Studienwahl 1 449 1 449 2 8982. Lehrstellensuche 810 803 1 6133. Probleme während der Ausbildung 73 80 1534. Laufbahn-, Karriereplanung, Neuorientierung 787 1 193 1 9805. Arbeitslosigkeit 24 98 1226. Finanzielle Fragen 274 294 5687. Persönliche, soziale Probleme 121 147 2688. Berufswechsel 272 279 5519. Integrationsfragen (AusländerInnen) 259 245 50410. Verbleib in aktueller Situation (Bildung/Arbeit) 333 375 70811. Zwischenlösung, Beschäftigungsprogramm 450 541 99112. Berufslehre, Anlehre, Vorlehre 1 135 1 170 2 30513. Berufsmaturitätsschule 119 144 26314. Diplommittelschule, Verkehrsschule 12 57 6915. Gymnasium, Lehrerseminar 82 127 20916. Höhere Berufsbildung 150 219 36917. Fachhochschule, Pädagogische Hochschule 80 133 21318. Universität, ETH 8 23 3119. Nachdiplomstudium 14 28 4220. Kurs (Erwachsenenbildung im Quartärbereich) 365 555 92021. Berufliche Selbständigkeit 36 46 8222. Psychosoziale Beratung 101 113 21423. Unterstützung bei Bewerbung/Stellensuche 193 272 46524. Beratung ohne Lösung 23 19 42

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Sozialdepartement Tabellen

38

Tabelle 4 Berufswahlvorbereitung und Öffentlichkeitsarbeit

Total

Infogespräche im Schulhaus 2 376Klassenbesprechungen 269 BIZ 155 Schulhaus 114Elternveranstaltungen (neu: Veranstaltungen für Eltern und Lehrpersonen) 149Vermittelte Schnupperlehren (BERA 42 / REAL 67) 109Referate 58Beiträge in Medien 67Praktikantenbetreuung 15Veranstaltungen für andere Zielgruppen (RAV-PersonalberaterInnen, Lehrmeisterkurse) 23Kurse (Offene Schreibwerkstatt, Berufswechsel, CH-Q, Laufbahnplanung für BerufsschülerInnen 15Berufskundliche Veranstaltungen (neu: Informationsveranstaltungen) 37 intern 32 extern 5 Anzahl TeilnehmerInnen 14 706 Anzahl TeilnehmerInnen ohne «Berufe an der Arbeit» 2 474Schulhaussprechstunden Anzahl Präsenzen 870 Stundenaufwand 3 428BIZ-Präsenzen (BERA 133, INDO inkl. Springer 254.5, ALOB 47, FEB 9.5) 444

Tabelle 5 Auskunftserteilung des Berufsinformationszentrums

Total

Besucher in Begleitung eines Beraters 5 092Besucher, die sich selbst informieren 14 906Telefonische Auskünfte 2 256Schriftliche Auskünfte 361Interne Informationen an BerufsberaterInnen 1 150Besuche in Gruppen oder Schulklassen (Anzahl Personen) 5 080

Total der Auskunftsleistungen 28 845

Tabelle 6 Lehrstellenvermittlung

Total

Anzahl gemeldeter Lehr- und Anlehrstellen 3 325Abgegebene Lehrstellenlisten (LENA) 64 189Gezielt abgegebene Lehrstellenadressen 525Anzahl Kontakte mit Besuchern der LSTV 10 960Telefonische Bestellungen für Lehrstellennachweis (LENA) 2 750Telefonische Kontakte mit Lehrbetrieben 5 825Anzahl Kontakte mit BB intern 1 875

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Tabellen Sozialdepartement

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Bewilligte Stipendien nach Fonds und Ausbildung (nach Entscheid)

Tabelle 7 Städtische Stipendien

Anzahl Betrag

10. Schuljahr 82 108 300gewerbliche Berufslehren 11 41 400kaufmännische Berufslehren 8 29 000Vor-, Aus- und Weiterbildung 13 42 400Fachschulen 55 217 700Mittelschulen 14 41 600Hochschulen 27 107 600Übrige 5 26 400

Total 215 614 400

Tabelle 8 Stadtbürgerfonds

Anzahl Betrag

kaufmännische Berufslehren 0 0gewerbliche Berufslehren 1 5 000Vor-, Aus- und Weiterbildung 0 0Fachschulen 5 20 100Mittelschulen 0 0Hochschulen 4 20 000Übrige 0 0

Total 10 45 100

Tabelle 9 Darlehen

Anzahl Betrag

Städtische Darlehen Fachschulen 6 27 300 Hochschulen 3 14 000 Übrige 1 5 000Darlehen Stadtbürgerfonds Hochschulen 1 5 000

Total 11 51 300

Tabelle 10 Stipendienstiftungen

Anzahl Betrag

10. Schuljahr 5gewerbliche Berufslehren 2kaufmännische Berufslehren 0Vor-, Aus- und Weiterbildung 21Fachschulen 20Mittelschulen 5Hochschulen 13Übrige 19

Total 85 388 430

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Sozialdepartement Tabellen

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Arbeitsamt

Tabelle 1 Ganzarbeitslose und gemeldete offene Stellen nach Monaten

Monate insgesamt Ganzarbeitslose am Stichtag Offene Stellen Männer Frauen

2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999

Januar 6 298 9 946 3 367 5 569 2 931 4 377 486 572Februar 6 224 9 651 3 307 5 394 2 917 4 257 629 705März 5 989 9 092 3 183 4 996 2 806 4 096 720 772April 5 782 8 664 3 058 4 660 2 724 4 004 534 769Mai 5 506 8 227 2 881 4 377 2 625 3 850 630 755Juni 5 387 7 823 2 777 4 070 2 610 3 753 742 775Juli 5 247 7 578 2 625 3 847 2 622 3 731 620 896August 5 073 7 250 2 506 3 608 2 567 3 642 484 729September 4 925 6 897 2 421 3 436 2 504 3 461 455 533Oktober 4 894 6 642 2 438 3 325 2 456 3 317 370 548November 5 033 6 573 2 567 3 363 2 466 3 210 331 514Dezember 5 181 6 505 2 673 3 444 2 508 3 061 289 378

Monatsmittel 5 462 7 904 2 817 4 174 2 645 3 730 524 662

Tabelle 2 Teilarbeitslosigkeit infolge Kurzarbeit

Monate Betriebe betroffene Arbeitnehmer ausgefallene insgesamt Männer Frauen Arbeitsstunden

2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999

Januar 15 5 15 42 14 42 1 0 1 469 2 313Februar 45 11 45 151 44 151 1 0 1 615 13 202März 9 7 9 51 8 51 1 0 1 188 3 363April 5 4 5 39 4 39 1 0 537 1 744Mai 5 1 5 3 4 3 1 0 755 67Juni 11 1 11 9 10 7 1 2 953 601Juli 12 2 12 14 12 12 0 2 686 1 366August 11 2 11 14 11 12 0 2 779 1 333September 0 3 0 16 0 13 0 3 0 1 406Oktober 1 2 1 13 1 11 0 2 80 1 224November 17 2 17 14 10 11 7 3 713 1 289Dezember 142 1 142 5 128 4 14 1 3 391 623

Monatsmittel 23 3 23 31 21 30 2 1 1 014 2 378 *Meldungen Stadtzürcher Betriebe gemäss Verordnung des Bundesrates über den Ausbau der Arbeitsmarktstatistik vom 9. Juli 1975.

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Tabellen Sozialdepartement

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Tabelle 3 Erteilte Arbeitsbewilligungen

(Basis: Kontingentjahr: 1. November 1999 - 31. Oktober 2000)

2000 1999 1998 1997 1996

Einreisen Kontingentierte Einreisen

Kantonale Kontingente Jahresaufenthaltsbewilligungen 1 491 1 173 900 754 605Kurzaufenthaltsbewilligungen 789 590 586 306 215Saisonbewilligungen 1 652 1 407 1 377 1 452 2 142

Bundeskontingente Jahresaufenthaltsbewilligungen 845 721 515 427 444Kurzaufenthaltsbewilligungen 1 365 1 261 1 108 802 633

Nichtkontingentierte Einreisen Kurzaufenthaltsbewilligungen 3 039 1 974 2 079 1 672 1 594Grenzgängerbewilligungen 257 247 203 206 169

Total Einreisen 9 438 7 373 6 768 5 619 5 802

Übrige Arbeitsbewilligungen

Stellenantritt 4 991 4 511 4 075 3 727 3 748Stellenwechsel 5 013 5 007 4 203 3 750 3 971Kantonswechsel 300 432 362 318 477Andere Bewilligungen 1 197 1 328 1 425 1 298 1 185

Total übrige Arbeitsbewilligungen 11 501 11 278 10 065 9 093 9 381

Verlängerungen 10 712 10 525 10 834 10 583 10 380

Total Bewilligungen 31 651 29 176 27 667 25 295 25 563

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Sozialdepartement Tabellen

42

Amt für Soziale Einrichtungen

Familienergänzende Betreuung

Tabelle 1 Belegung 2000 nach Einrichtungen

Einrichtung Verfügbare

Plätze

Zahl der Klientinnen/

Kliententheoretische

Sollbelegung

effektive Betreuungsta-

geAuslastung

in %

Anteil mit Wohnsitz in

der Stadt Zürich in %

5540.00.52 Kinderhaus Artengut * 58 134 13 784 13 825 100.3 1005540.00.53 Kinderhaus Entlisberg ** 118 241 29 242 30 710 105.0 985540.00.55 Tagesbetreuungszentrum

Schwamendingen 58 97 13 386 12 752 95.3 99

554000.56 Im Kehr, Gais 10 254 3 127 3 507 112.2 96

5540.00.57 Fachbereich Pflegekinder 455 95 558

Total Familienergänzende Betreuung 244 1 181 156 352

Tabelle 2 Belegung 2000 nach Produkten

Produkt

Verfügbare Plätze

Zahl der Klientinnen/

Kliententheoretische

Sollbelegung

effektive

Betreuungs- tage

Auslastung in %

Anteil mit Wohnsitz in

der Stadt Zürich in %

3.01.07 Dauerpflegeverhältnisse und Adoptionen

246 69 480

3.01.23 Familienunterstützende sozial-pädagogische Dienstleistungen

10 254 3 127 3 507 112.2 96

3.01.01 Krippen 234 472 56 412 57 287 101.5 99 3.02.03 Tagespflegeverhältnisse Heime 209 26 078

Ergebnis Familienergänzende Betreuung 244 1 181 156 352

* inkl. Krippe in Böden und Krippe Frankengasse ** inkl. Krippe und Hort Selnau ** inkl. Krippe Herbstweg

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Tabellen Sozialdepartement

43

Tabelle 3 Betriebskosten* 2000 nach Einrichtungen

Einrichtung

Betriebs-.ausgaben

Betriebs-einnahmen

Betriebs- ergebnis

Anteil der Ta-xen in %

5540.00.52 Kinderhaus Artengut 1 710 455 570 303 -1 140 152 895540.00.53 Kinderhaus Entlisberg 2 979 505 1 317 839 -1 661 666 785540.00.55 Tagesbetreuungszentrum Schwamendingen 1 399 580 302 687 -1 096 893 905540.00.56 Im Kehr, Gais 744 728 146 542 -598 186 91

5540.00.59 Fachbereich Pflegekinder 1 944 466 589 996 -1 354 470 63

Ergebnis Familienergänzende Betreuung 8 778 734 2 927 367 - 5 851 367 79 * Direkte Bruttokosten ohne Anteile FEB-Leitung und ASE-Overhead Die Kostenindikatoren (z.B. Bruttokosten pro Betreuungstag) können erst nach Abschluss der Kostenrechnung beziffert

werden

Tabelle 4 Betriebskosten* 2000 nach Produkten

Produkt

Betriebs-.ausgaben

Betriebs-einnahmen

Betriebs- ergebnis

Anteil der Ta-xen in %

3.90.07 Dauerpflegeverhältnisse und Adoptionen 666 140 179 916 -486 224 353.90.23 Familienunterstützende sozialpädagogische Dienst-

leistungen 744 728 146 542 - 598 186 91

3.90.01 Krippen 6 089 540 2 190 829 -3 898 711 823.90.03 Tagespflegeverhältnisse Heime 1 278 326 410 080 -868 246 75

Total Familienergänzende Betreuung 8 778 734 2 927 367 -5 851 367 79

* Direkte Bruttokosten ohne Anteile FEB-Leitung und ASE-Overhead Die Kostenindikatoren (z.B. Bruttokosten pro Betreuungstag) können erst nach Abschluss der Kostenrechnung beziffert

werden

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Sozialdepartement Tabellen

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Tabelle 5 Werk- und Wohnhaus zur Weid, Rossau, Mettmenstetten

Belegung/Auslastung 2000 1999

Verfügbare Plätze 55 55Auslastung in % 97.9 93.6Durchschnittliche Belegung (Personen) 53 52Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im WWW (Tage) 282 254Anzahl verschiedene Bewohner und Bewohnerinnen 70 74Total Beherbergungs-/Betreuungstage 19 707 18 798Verrechnung der Beherbergungstage Verrechnete Aufenthaltstage 18 800 17 819Reservationstage (Bezahlt) 647 739Reservationstage (unbezahlt) 260 240

Tabelle 6 Bürgerstube Gerechtigkeitsgasse, Zürich

Belegung/Auslastung 2000 1999

Verfügbare Plätze 28 28Auslastung in % 94.6 99.6Durchschnittliche Belegung (Personen) 26.5 27.9Total Beherbergungs-/Betreuungstage 7 984 8 114Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Bürgerstube (Tage) 193 192Anzahl verschieden Bewohner und Bewohnerinnen 50 53Verrechnung der Aufenthaltstage Amt für Jugend- und Sozialhilfe (Fürsorge) 3 273 3 711Amtsvormundschaft 3 193 3 118Selbstzahler 333 205Andere 1185 1080

Tabelle 7 Wohnwerkstatt Feldstrasse, Zürich

Belegung/Auslastung 2000 1999

Verfügbare Plätze 25 25Auslastung in % 91.4 82.1Durchschnittliche Belegung (Personen) 22.9 20.6Total Beherbergungs-/Betreuungstage 8 344 7 515Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Bürgerstube (Tage) 170 179Anzahl verschieden Bewohner und Bewohnerinnen 49 42Verrechnung der Aufenthaltstage Amt für Jugend- und Sozialhilfe (Fürsorge) 5 396 3 947Amtsvormundschaft 1 571 1 951Selbstzahler 121 365Andere 1 256 1 252

Tabelle 8 Junges Wohnen, Dorflinde und Aussenwohngruppen, Zürich

Belegung/Auslastung 2000 1999

Verfügbare Plätze 32 32Durchschnittliche Belegung (Personen) 24 27.6Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Jungen Wohnen (Tage) 480 200Anzahl verschiedene Bewohner und Bewohnerinnen 38 43Anzahl Jugendliche weiblichen Geschlechts 27 29Anzahl Jugendliche männlichen Geschlechts 11 14

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Tabellen Sozialdepartement

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Tabelle 9 Wohngemeinschaft VIOLETTA, Zürich

Belegung/Auslastung 2000 1999

Verfügbare Plätze 12 12Auslastung in % 104 77Total Beherbergungs-/Betreuungstage 4 550 3 391Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 27.6 27.1Auslastung nach Wohnsitz in % (Basis: Total Beherbungstage)

Stadt Zürich 36.7 60.1Kanton Zürich 48.8 34.2

Tabelle 10 Notschlafstelle, Rosengartenstrasse, Zürich

Belegung Übernachtungen Männer Frauen Auslastung %2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999

Januar 1 104 951 914 761 190 190 127 110Februar 1 084 921 880 708 204 213 138 117März 1 141 995 962 865 179 130 131 115April 950 847 739 742 211 105 113 101Mai 1 069 863 917 804 152 59 123 99Juni 874 827 729 801 145 26 104 98Juli 974 829 787 787 187 42 112 96August 674 792 572 714 102 78 78 91September 622 789 496 675 126 114 74 94Oktober 758 996 638 860 120 136 87 115November 676 944 544 793 132 151 80 112Dezember 782 899 553 745 229 154 90 104

Total 10 708 10 653 8 731 9255 1977 1 398 105 104

Verfügbare Plätze 28 28 Durchschnittliche Tagesauslastung 29.2 29.2

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Sozialdepartement Tabellen

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Tabelle 11 Begleitetes Wohnen (BeWo) und Begleitetes Wohnen Plus (BeWo Plus)

Mietverhältnisse BeWo BeWo Plus Total

2000 1999 2000 1999 2000 1999

Bestehende Mietverhältnisse 31.12. 306 319 16 - 322 319Abgeschlossene Mietverhältnisse 142 125 20 - 142 125Aufgelöste Mietverhältnisse 126 167 4 - 130 167- infolge Umzug innerhalb BeWo 50 70 2 - 52 70- infolge Umzug in Liegenschaften Dritter/Privater 24 47 0 - 24 47- infolge Übertritte in Institutionen (Klinik, Heim, etc.) 13 10 0 - 13 10- infolge Ablebens 11 8 0 - 11 8- infolge mangelnder Wohnfähigkeit 18 15 1 - 19 15- infolge Mietzinsrückständen 9 9 1 - 10 9Durchschnittliche Mietdauer in Tagen 904 746 166 - 881 746

Geschlecht Mieterinnen und Mieter Anzahl Männer 223 235 12 - 235 235Männeranteil in Prozent 73 74 75 - 73 74Anzahl Frauen 83 84 4 - 87 84Frauenanteil in Prozent 27 26 25 - 27 26

Alter Mieterinnen und Mieter BeWo BeWo Plus

2000 1999 2000 1999

Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %

bis 20 1 0.3 3 0.9 1 6.221-30 32 10.5 44 13.8 4 25.031-40 101 33.0 100 31.4 8 5041-50 93 30.4 88 27.6 3 18.851-60 38 12.4 42 13.2 0 061-70 30 9.8 36 11.3 0 0über 71 11 3.6 6 1.9 0 0

Total 306 100 319 100 16 100 Durchschnittsalter der Mieterinnen und Mieter: BeWo = 44 Jahre; BeWo Plus = 32 Jahre

Betreuung durch MitarbeiterInnen im BeWo 2000 1999

Anzahl Liegenschaften 51 59davon «eigene» Liegenschaften 45 44davon Liegenschaften Dritter/Private 16 15Anzahl BewohnerInnenbesuche 3 483 3 862davon in «eigene» Liegenschaften 3 173 3 643davon in Liegenschaften Dritter/Private 310 219Anmerkung: Hausbesuche und Nachtbetreuung im BeWo Plus nicht mitgerechnet (tägliche Präsenz 7 - 12 Stunden)

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Tabellen Sozialdepartement

47

Tabelle 12 Notwohnungen in der Stadt Zürich

2000 1999

Durchschnittlicher Wohnungsbestand 224 210Durchschnittlich belegte Wohnungen 221 205Wegzüge von Mietern 36 44Umsiedlungen innerhalb Notwohnungen 45 41Anzahl Personen (Familienangehörige/Rentner) 800 700

Tabelle 13 Soziale Wohnberatung

2000 1999

Total Auskünfte und Beratungen 4800 3472Beratungen/Vorsprachen 2230 1783Telefonische Beratungen/Auskünfte 2570 1689

Bearbeitete Dossiers

abgeschlossene Beratungen 982 1243laufende Dossiers per 31.12. 121 118

Total 1103 1361- davon Neu- und Wiederaufnahmen 985 1260- davon einmalige Beratungen 524 874- davon mehrmalige Beratungen 579 487 Vermittlungen 2000 1999

in Begleitetes Wohnen (WoBe) 82 60in Mütterwohnungen 4 2in Notwohnungen 71 71in Wohnungen der städtischen Liegenschaftsverwaltung 8 11Direktvermittlungen 17 12

Total 182 156

Tabelle 14 Magazindienst

Aufträge 2000 1999

Amt für Jugend- und Sozialhilfe Sozialberatungsstellen: 1061 1082 Amt für Soziale Einrichtungen Abt. Wohn- u. Obdachlosenhilfe: 214 118 Amtsvormundschaft 353 386 Amt für Zusatzleistungen 22 38 Vormundschaftsbehörde 3 4 Dritte 0 8

Total Aufträge 1659 1636

Exmissionen gemeldet 207 206 Exmissionen durchgeführt 178 158 Einlagerungen 287 247 Auslagerungen 257 235 Maximale Lagerkapazität (m³) 2600 2 600 Noch verfügbare Lagerkapazität (m³) Ende Dezember 46 116 Auslastung des Lagers in % Ende Dezember 98.23 95.54

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Sozialdepartement Tabellen

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Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV

Tabelle 1 Zusatzleistungen für Betagte, Invalide und Hinterlassene zusammen, Bruttoaufwendungen, Bundes- und Staatsbeiträge, Nettobelastungen

2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994

1. Auszahlungen:

Ergänzungsleistungen 218 100 112 191 914 169 183 936 141 185 450 055 181 178 481 177 368 552 163 280 438Beihilfen 28 020 044 26 131 790 26 657 339 26 788 353 27 202 562 28 440 049 27 828 738Gemeindezuschüsse 34 780 426 33 552 056 39 134 198 39 800 993 36 512 796 37 923 646 37 302 736Einmalzulagen 4 496 300 0 0 3 310 350 3 411 350 3 416 101 3 448 950

Zusammen 285 396 882 251 598 015 249 727 678 255 349 751 248 305 189 247 148 348 231 860 862

2. Einnahmen:

Bundesbeiträge 38 085 365 18 304 889 17 415 399 17 801 568 17 552 044 17 330 235 15 987 102Staatsbeiträge 70 729 580 74 487 606 71 305 298 72 886 420 71 864 773 71 841 702 66 689 056Rückerstattungen 20 795 691 19 514 328 21 983 262 17 177 111 16 438 193 13 555 390 13 727 326

Zusammen 129 610 636 112 306 823 110 703 959 107 865 099 105 855 010 102 727 327 96 403 484

3. Nettobelastung:

Stadt 155 786 246 139 291 192 139 023 719 147 484 652 142 450 179 144 421 021 135 457 378

4. Laufende Fälle 14 236 14 098 14 122 14 106 14 238 14 183 13 925

Tabelle 2

Anteile der durch Zusatzleistungen gedeckten Mieten Stand Dezember 2000 Personen in Wohnungen Total Mieten gedeckt durch: Ergänzungsleistungen Ergänzungsleistungen und in Prozenten Mietzuschuss in Prozenten

Einzelpersonen AHV 5 816 4 271 73.44 5 043 86.71 Ehepaare AHV 683 460 67.35 551 80.67 Einzelpersonen IV 2 952 2 236 75.75 2 632 89.16 Ehepaare IV 291 196 67.35 227 78.01 Hinterlassene 92 57 61.96 68 73.91

Total 9 834 7 220 73.42 8 521 86.65

Deckung durch Ergänzungsleistungen bis Fr. 1 000 bei Alleinstehenden bis Fr. 1 150 bei Ehepaaren max. Fr. 300 Erhöhung für rollstuhlgängige Wohnungen Deckung durch den städtischen Mietzuschuss bis Fr. 1 175 bei Alleinstehenden bis Fr. 1 325 bei Ehepaaren

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Tabelle 3

Übersicht über das Vermögen Einzelpersonen Stand Dezember 2000 Betagte Behinderte Fr. Anzahl in Prozenten Summe in % Anzahl in Prozenten Summe in %

0 437 4.9 4.9 250 6.0 6.01 - 5 000 1 985 22.1 27.0 1 612 38.8 44.8

5 001 - 10 000 1 162 12.9 39.9 498 12.0 56.810 001 - 15 000 834 9.3 49.2 368 8.9 65.715 001 - 20 000 769 8.6 57.8 290 7.0 72.720 001 - 25 000 834 9.3 67.1 267 6.4 79.125 001 - 30 000 686 7.6 74.7 172 4.1 83.230 001 - 35 000 507 5.6 80.3 132 3.2 86.435 001 - 40 000 351 3.9 84.2 109 2.6 89.040 001 - 45 000 270 3.0 87.2 93 2.2 91.245 001 - 50 000 223 2.5 89.7 64 1.5 92.750 001 - 55 000 186 2.1 91.8 46 1.1 93.855 001 - 60 000 145 1.6 93.4 33 0.8 94.660 001 - 65 000 123 1.4 94.8 44 1.1 95.765 001 - 70 000 91 1.0 95.8 28 0.7 96.470 001 und mehr 374 4.2 100.0 150 3.6 100.0

Total 8 977 100 4 156 100

Tabelle 4

Höhe der AHV/IV Einzelrenten nach Geschlecht Stand Dezember 2000 AHV-RentnerInnen IV-RentnerInnen Fr.

Frauen

inProzenten

Männer

inProzenten Frauen

in Prozenten Männer

inProzenten

0 - 1004 536 7.5 204 11.0 330 17.5 337 14.81005 125 1.8 50 2.7 45 2.4 68 3.01006 - 1136 205 2.9 92 5.0 73 3.9 160 7.01137 - 1266 303 4.3 120 6.5 92 4.9 164 7.21267 - 1397 392 5.5 155 8.4 656 34.9 775 34.11398 - 1528 637 8.9 324 17.5 169 9.0 213 9.41529 - 1608 453 6.4 139 7.5 114 6.1 139 6.11609 - 1688 437 6.1 128 6.9 109 5.8 138 6.11689 - 1769 486 6.8 123 6.6 87 4.6 94 4.11770 - 1849 512 7.2 126 6.8 62 3.3 51 2.21850 - 1930 568 8.0 113 6.1 40 2.1 42 1.81931 - 2009 421 5.9 61 3.3 25 1.3 14 0.62010 2 051 28.8 216 11.7 79 4.2 80 3.5

Total 7 126 100.0 1 851 100.0 1 881 100.0 2 275 100.0

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Sozialdepartement Tabellen

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Tabelle 5

Übersicht über die Entwicklung der Einkommensgrenzen Stand Dezember 2000 Alleinstehende Ehepaare Gültig ab 1. Januar 2001** 2000 1999 1998* 1997 2001** 2000 1999 1998* 1997

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.

Einkommensgrenzen 16 880 16 460 17 860 17 290 18 090 25 320 24 690 27 492 26 435 27 635für Ergänzungsleistungen

Erweiterung 2 420 2 420 2 420 2 420 2 420 3 630 3 630 3 630 3 630 3 630für Beihilfen

Erweiterung für Gemeindezuschüsse 3 140 3 140 3 140 3 140 3 140 4 710 4 710 4 710 4 710 4 710

Einkommensgrenzen total (= Mindesteinkommen) - jährlich 22 440 22 020 23 424 22 850 23 650 33 660 33 030 35 832 34 775 35 975- monatlich 1 870 1 835 1 952 1 970 1 970 2 805 2 752 2 986 2 997 2 997Mietzinsbeiträge Maximalansätze pro Jahr - laut kant. Gesetz 13 200 12 000 12 000 12 000 11 200 15 000 13 800 13 800 13 800 12 600- laut städt. Verordnung 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100

* 3. ELG-Revision: Verschiebung von Fr. 800/Fr. 1200 von der Einkommensgrenze in die Bruttomiete ** Integration IPV: Verschiebung von Fr. 1400 / Fr. 2800 von der Einkommensgrenze in die anerkannten Ausgaben.

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Tabellen Sozialdepartement

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Amt für Jugend- und Sozialhilfe

Tabelle 1 Zahlungen nach Heimatgruppen

Zahl Unter- RückerstattungenHeimatgruppen

der Fälle stützungenTotal

Behörden AndereZahlungs-pflichtige

Zusammen

Kanton Zürich 43 265 219.60 ** 17 885 892.90 * 12 155 961.10 30 041 854.00 ***Zuständigkeitsgesetz: − kein Kostenersatz 60 842 094.95 0 17 400 000.69 17 400 000.69 − mit Kostenersatz 100% 7 580 071.25 4 512 479.20 1 963 672.30 6 476 151.50 ***Ausland: − kein Kostenersatz 41 428 953.85 0 9 914 718.63 9 914 718.63 − mit Kostenersatz 100% 41 267 442.45 27 944 305.95 7 027 560.15 34 971 866.10 ***

2000 10 333 194 383 782.10 50 342 678.05 48 461 912.87 98 804 590.92 1999 10 310 **** 198 472 422.25 35 253 837.25 51 345 350.91 86 599 188.16 * Ohne Staatsbeitrag Vorjahr gemäss § 45 des Sozialhilfegesetzes ** ohne Krankenkassenbeiträge *** ohne transitorische Abgrenzungsbuchungen Konti 4520101, 4610120, 4610140 **** neues Zählverfahren ab 2000

Tabelle 2 Zahlungen nach Kostenart (gemäss neuen SKOS Richtlinien)

Rechnung 2000 Unterstützungen Kostenarten Total

Grundbedarf Lebensunterhalt 60 514 558.45 Grundbedarf Unterhaltsdifferenz 27 730 581.50 Wohnungs- & Nebenkosten 44 348 810.15 Medizinalkosten 12 296 752.95 Situationsbedingte Leistungen - allgemein 7 599 331.85 Situationsbedingte Leistungen - Integration Arbeitswelt 180 322.80 Situationsbedingte Leistungen - Platzierungskosten 41 294 977.00 Diverse Auslagen bei bedeckten Konti 418 447.40

Zwischentotal 194 383 782.10

Vergütung an EAM für Besoldungen «Arbeitseinsatzprogramm» 0

Zwischentotal 194 383 782.10

Beiträge Krankenkassenprämien 13 951 527.90

Total 208 335 310.00

Rechnungsjahr 1999 ohne Krankenkassenprämien und EAM 195 933 370.23 Rechnungsjahr 1999 mit Krankenkassenprämien und EAM 211 312 013.58

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Sozialdepartement Tabellen

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Tabelle 3 Rückerstattungen

Rechnung 2000 Rückerstattung von

Unterstützung

Behörden: Fürsorgedirektion, Ausländer 37 085 377.70 Heimatbehörden 4 602 921.05 Bund, Asylbewerber 8 654 379.30

Total 50 342 678.05 *

Selbstzahler: Rückzahlungen 2 592 971.20 Lohn- und Vermögensverwaltung 280 643.90 Erbabtretungen 584 201.40

Total 3 457 816.50

Verwandte: Unterhaltsbeiträge Kinderzulagen 2 088 379.01 Ehegattenalimente 313 328 06 Verwandtenunterstützung 1 140 921.45

Total 3 542 628.52

Sozialinstitutionen: IV/BH 24 197 582.30 AHV/ABH 2 279 859.30 Arbeitslosenversicherung 4 510 955.25 Krankenkassen 3 468 917.10 SUVA 379 502.60 Militär-& andere Versicherungen 605 943.45 Kinderzulagen 275 591.85 Sozialamt, bevorschusste Kinderalimente 1 499 674.15 Pensionskassen, Renten 1 568 840.85 Schulamt, Schulbeiträge 0 Öffentliche Verwaltungen, Stipendien 2 674 601.00

Total 41 461 467.85

Total Rückerstattungen ohne Behörden 2000 48 461 912.87 Total Rückerstattungen mit Behörden 2000 98 804 590.92

Total Rückerstattungen ohne Behörden 1999 51 345 350.91 Total Rückerstattungen mit Behörden 1999 86 599 188.16

* ohne Berücksichtigung des Staatsbeitrages

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Tabellen Sozialdepartement

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Tabelle 4 Jugendsekretariate und Sozialzentrum Dorflinde: Anzahl der betreuten Familien und Kinder

Familien Kinder2000 1999 2000 1999

Übertragene Fälle aus dem Vorjahr 1 450 1 628 1 878 2 129Im Vorjahr abgeschriebene und wieder aufgenommene Fälle 222 288 202 291Neue Fälle im Berichtsjahr 351 356 443 472

Anzahl Fälle im Berichtsjahr (Umsatz) 2 023 2 272 2 523 2 892Abgeschriebene Fälle im Berichtsjahr 479 822 578 1 014

Anzahl Fälle Ende Berichtsjahr 1 544 1 450 1 945 1 878Kurzfälle (Umsätze) 543 566 Fälle mit gesetzlicher Fürsorge − Allgemeine Kindesschutzmassnahmen, ZGB Art.307 2 5− Beistandschaft, ZGB Art. 308 - 9, 39 2- 395 209 226− Obhutsentzug, ZGB Art .310 ,314a, 397a 59 75− Entziehung elterl. Gewalt/Vormundschaft, ZGB Art.311 - 12, 368 6 9− Schutzaufsicht, StGB - -− andere - - * Ab 1998 ohne Türkinnenarbeit des JS Limmattal, 71 Fälle (Kinder) und 29 Kurzfälle

Tabelle 5 Jugendsekretariate und Sozialzentrum Dorflinde: Altersgliederung der im Berichtsjahr betreuten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

2000 1999

bis 2 Jahre 183 1793 bis 6 Jahre 385 5247 - 15 Jahre 1 313 1 43416 - 17 Jahre 372 36018 bis 24 Jahre 269 39225 Jahre und älter 1 3

Total 2 523 2 892

Tabelle 6 Jugendsekretariate und Sozialzentrum Dorflinde: Platzierungen und Neuplatzierungen

Platzierte Kinder und Jugendliche

Neuplatzierungen

2000 1999 2000 1999

− Tagesbetreuung (Tagesmutter, Krippe, Hort, etc.) 102 178 31 62

− Platzierungen in:

Pflegefamilie 135 118 26 26 Diverse Heime 541 554 180 179

− Andere Platzierung 22 11 9 4

Total 800 861 246 271 Anteil Heimplatzierungen in städtischen Heimen: 56% 51%

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Sozialdepartement Tabellen

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Tabelle 7 Alimentenhilfe und Beiträge für die Betreuung von Kleinkindern 1999 (1998)

AnzahlSchuldner

Anzahl Kinder

Total der einkassierten Beträge(inkl. Kinderzulagen)

ohne EhegattenalimenteFr.

I. Alimenteninkassi (inkl. Aufträge, die mit einer Bevorschussung verbunden sind)

3 079(3 605)

3 514 (5 407)

7 798 991(7 450 191)

Total der durchdie Gemeinden

bewilligten Beträge

AnzahlKinder

Rückerstattungen Fr.

% AnzahlSchuldner

II. Alimentenbevorschussungen und Überbrü-ckungshilfen(unter Ziff. I genannte Kinder-zahl und in Ziff. I enthaltene einkassierte Rückerstattungen inbegriffen)

9 892 648(10 502 843)

1 880(1 930)

3 300 528 (3 088 940)

33.4(29.4)

1 240(2 747)

AnzahlKinder

Total der für 1997 bewilligten Beträge.

Kleinkinderbetreuungsbeiträge 493(527)

4 804 001(5 212 765)

Tabelle 8 INFODONA

2000 1999

Beratene Personen 858 944Beratungen: − 1 Telefonische oder Kurzberatungen 141 214− 2 Einmalige lange Beratungen 444 364− 3 Langzeitberatungen 1 332 1 302

Problemfelder der Klientinnen ( Mehrfachnennungen): − Ehe, Familie 37.1 32.1%− Probleme mit Kindern 12.4 13.0%− Persönliche Probleme 19.4 8.2%− Finanzielle Probleme 11.9 16.6%− Gewalt 8.2 4.7%− Fragen zu Aufenthalt in Zürich 28.1 27.6%− Arbeit 9.4 17.9%− Wohnen 19.6 7.0%− Versicherungen 17.6 10.9%− Dienstleistungsbedarf 37.7 47.6%− Anderes 2.7 1.6%

Tabelle 9 Jugendberatung/KlientInnenstatistik

aus Vorjahr neu Total Davon KlientInnen mit mind.

4 Sitzungen

Kurzberatungen1-3 Sitzungen

2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999

EinzelklientInnen 110 113 192 211 302 324 219 213 83 111Familien 23 19 49 50 72 69 30 37 42 32GruppenteilnehmerInnen 0 0 13 14 13 14 11 12 2 2

Total 133 132 254 275 387 407 260 262 127 145Telefonische Beratungen 1548 1 485 * nicht erhoben Summe aller beratenden Personen/Familien 1 935 1 892

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Tabelle 10 Mütterberatung und Väterberatung Statistik 2000

Anzahl Mütterberatungsstellen 26Anzahl Beratungsnachmittage 1 186Anzahl Geburten 3 396

Dienstleistungserfassung nach Alter der Kinder 0-1Jahre -2 Jahre älter Total

Total erfasste Kinder 2 953 718 279 3 950Kurzberatungen in den Beratungsstellen 9 964 687 316 10 967inkl. Wägen und messen 18 681Telefonische Beratung 3 391 451 379 4 221Telefonische Auskünfte (inkl. Sekretariat) 3 117Beratungen auf Anmeldung (ohne KKB) 227Beratungen auf Anmeldung, Kinder 181 38 58 277Kleinkinderberatung KKB: 276Beratungen auf Anmeldung, Kinder 140 98 93 331Anzahl Hausbesuche (ohne KKB) 422Hausbesuche, Kinder 468 54 127 649Babymassagegruppen / Anzahl 144Babymassagegruppen / TeilnehmerInnen 1 137Gesprächsgruppen / Anzahl 53Gesprächsgruppen / TeilnehmerInnen 497

Page 58: Stadt Zürich Geschäftsbericht 2000 Sozialdepartement · die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und die Abteilung Bildung und Transfer (BuT) per Ende 2000 dem Kanton übergeben,

Sozialdepartement Tabellen

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Amtsvormundschaft

Tabelle 1 Vormundschaften, Beistandschaften, weitere Massnahmen

ZGB Art.

Bestand Ende 1999

Zugang AbgangBestand

Ende2000

Kinder

307 Aufsichten 0 0 0 0309/308 Feststellung der Vaterschaft 200 92 85 207308/325/392/310 Übrige Beistandschaften 503 152 121 534368 Vormundschaften 99 25 24 100146 Kindervertretung in Ehescheidungsverfahren 0 3 0 3

Total Kinder 802 272 230 844

Erwachsene

Junge Erwachsene o.v.M. 14 5 5 14392/393/394 Beistandschaften 1 638 251 237 1652395 Beiratschaften 86 6 9 83369/370/372 Vormundschaften 699 20 66 653386 Vorläufige Vertretung 12 3 7 8 Total Erwachsene 2 449 285 324 2410

Total 3 251 557 554 3254