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StadtbüchereienLandeshauptstadt Düsseldorf

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20eistung

16en

Perspektiven

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Inhalt

4 6 10Grußworte Wir Wir

sind Lernort bringen Familien zum Lesen

24 26 30Wir Wir Wir

sind vor Ort verbinden die erfahren Förderungdigitale Welt mit dem „real life“

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14 16 20Wir Wir Wir

bereichern das sind international bringen Literatur Düsseldorfer und leben das zum LebenMusikleben Willkommen

36 38 40Wir Bibliothek Standorte und

schauen nach vorn in Zahlen Adressen

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Grußworte

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Liebe Leserinnen und Leser,

rund 16.000 Bürgerinnen und Bürger hatten im Jahr 2016 die Möglichkeit, im Rahmen einer allgemeinen Bürgerbefragung ihre persönliche Einschätzung zum Leben in Düsseldorf abzugeben. Mit der vom Amt für Statistik und Wahlen durch-geführten Befragung möchte die Stadt Düsseldorf Informationen über die Zufriedenheit der Bürge-rinnen und Bürger, ihre Meinungen und Problem-wahrnehmungen zu wichtigen Lebensbereichen und öffentlichen Infrastruktureinrichtungen erhalten. Bei der Frage nach der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit verschiedenen Dienst-leistungen der Stadtverwaltung erzielten die Stadt-büchereien die beste Beurteilung. Dieses Ergebnis macht mich stolz, spricht es doch eindrücklich für ein sehr hohes Maß an Kundenorientierung.

Einen besonders hohen Zuspruch erfahren unsere Stadtbüchereien bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich noch in der schuli-schen und beruflichen Ausbildungsphase befinden. Die Stadtbüchereien sind nicht nur ein Kultur-, sondern vor allem auch ein Bildungsinstitut. Die Entscheidung des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf, die entgeltfreie Nutzung der Dienstleis-tungen der Stadtbüchereien mit dem Jahr 2017 auf das vollendete 21. Lebensjahr auszuweiten, halte ich für wegweisend.

Danken möchte ich an dieser Stelle allen, die stetig die Entwicklung der Stadtbüchereien unterstützen und fördern. Ausdrücklich nennen möchte ich auch in diesem Jahr wieder das Land Nordrhein-Westfalen, den Freundeskreis Stadtbüchereien Düs-seldorf e.V., die BürgerStiftung Düsseldorf sowie die Bertold Heinze Stiftung.

Mein herzlicher Dank gilt auch allen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern unserer Stadtbüchereien. Sie sichern täglich mit ihrem unermüdlichen Einsatz und viel Kreativität den hohen Zuspruch der Düs-seldorfer Bürgerinnen und Bürger.

Hans-Georg LoheKulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Bibliothek im Wandel

Die Stadtbüchereien Düsseldorf haben sich in den letzten Jahren verändert. Dieser Wandel beruht auf verschiedenen Faktoren: Zum einen hat sich die Kundenerwartung an die Dienstleistungen der Bibliothek und damit das Nutzerverhalten gewan-delt, zum anderen beeinflusst die Digitalisierung der Medienwelt das Bibliotheksangebot.

Gingen Menschen früher in erster Linie in die Bib-liothek, um Bücher und später dann auch audiovi-suelle Medien auszuleihen, so hat die Bibliothek der Gegenwart als Ort an Bedeutung gewonnen. Men-schen kommen um sich in den Bibliotheksräumen aufzuhalten, zu lesen, zu lernen, zu kommunizie-ren, Veranstaltungen zu besuchen und vieles mehr. Bibliotheken sind wichtige Treffpunkte im Öffent-lichen Raum geworden. Deutlich wird dies nicht zuletzt an der stetig wachsenden Verweildauer.

Daneben gibt es immer mehr Menschen, die auch oder sogar ausschließlich elektronische Medi-en und Informationen nutzen. Der Run auf die onlineBibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, die inzwischen über 50.000 Medien zum Down-load bzw. zum Streaming anbietet, unterstreicht diese Entwicklung. Als weiteres Beispiel sei das digitale Portal PressReader genannt, über das die Stadtbüchereien ihren Kundinnen und Kunden einen Zugang zu 5.000 Zeitungen und Zeitschrif-

ten in 60 Sprachen ermöglichen. Die Nutzung dieses Angebots hat sich in den letzten 12 Monaten vervierfacht. Und: Ständig kommen neue digitale Angebote hinzu. Als eine der ersten deutschen Bibliotheken haben die Stadtbüchereien Düssel-dorf im Herbst 2016 ein eLearning-Angebot zum Erlernen der deutschen oder einer Fremdsprache aufgenommen.

Betrachten wir noch einmal das Gestern, das Heute und das Morgen: Die Bibliothek der Vergangenheit war in erster Linie eine Ausleihbibliothek, die der Gegenwart ist hybrid. Gedrucktes und Digitales stehen gleichberechtigt nebeneinander. Doch wie wird die Bibliothek der Zukunft aussehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbüchereien intensiv. Hier gibt es viele Meinungen und Strömungen, die in ein Gesamtbild einfließen. Sicher ist: Die Bibliothek der Zukunft ist ein Ort des steten Wandels, ein „place to be“ mit einer hohen Zugänglichkeit für die Menschen. Die Stadtbüchereien Düsseldorf stellen sich dieser Herausforderung. Der vorliegende Jahresbericht mag als Zeugnis für diese Bereitschaft dienen.

Dr. Norbert KampDirektor der Stadtbüchereien Düsseldorf

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Wir sind Lernort

Die Stadtbüchereien werden intensiv als Lernort genutzt – von Bildungseinrichtungen und Privat-personen. Sie sind ein wichtiger Bildungspartner für Düsseldorfer Kindertageseinrichtungen, Schu-len und Institutionen der Aus- und Weiterbildung. Erste offiziell besiegelte Bildungspartnerschaften stellen den regelmäßigen Austausch sicher. So entstehen maßgeschneiderte Angebote mit entspre-chend hoher Nachfrage.

Die Stadtbüchereien bieten jedes Jahr rund 400 Führungen zum Kennenlernen der Bibliothek und zur Vermittlung von Recherchekompetenzen an. Ziel ist, Hilfe zur Selbsthilfe bei der Informati-onssuche zu vermitteln und so Grundlagen für das lebenslange Lernen zu schaffen. Die Bibliotheks-führungen finden für alle Altersstufen statt, immer zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Vorkennt-nisse der Besuchergruppe.

Kindergarten und Grundschule

Bei den jüngeren Kindern stehen das erste Ken-nenlernen und die spielerische Erkundung der Bibliothek im Vordergrund. Deshalb beginnen alle Führungen mit einer Geschichte. An das Bilder-buchkino schließt sich dann ein Suchspiel an. Sind die Kinder zum Beispiel mit Hase Henri unterwegs - der Bilderbuchfigur von Emily McKenzie -, der Bücher genauso liebt wie Möhren, suchen sie im Anschluss in der Bibliothek versteckte Karotten. So können sie spielerisch den Raum und die geeigne-ten Medien erkunden. Vier altersgerechte Grund-typen von Führungen stehen für Gruppen aus Kindergärten und Grundschulen zur Auswahl.

Das sagen Teilnehmer unserer Recherchetrainings:

„Sympathische und kompetente Einführung in die Thematik“

Lehrerin, Realschule

„war richtig gut / hat Spaß gemacht“

Schülerin, 17 Jahre

„#cool #gut #Spaß“Lehramtsanwärter, 30 Jahre

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Ab Klasse 5

In den weiterführenden Schulen ändert sich das Lernverhalten und wird zielgerichteter. Ob für Themenplakate, Referate, Facharbeiten oder einfach zur Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit, oft haben Schülerinnen und Schüler nun sehr spezifi-sche Informationsbedürfnisse. Ihre Fragen lauten zum Beispiel:æ Ich brauche alles an Medien über die Kellerassel! æ Wo finde ich aktuelle Informationen über genver-

änderte Lebensmittel? æ Haben Sie Literatur zur Desertifikation in der

Sahelzone?

Hier setzen die Recherchetrainings mit iPads und der App BIPARCOURS an, die es für alle Klassen vom 5. Schuljahr bis zur Oberstufe gibt. Bei diesem Angebot stellt die Rallye die Lernenden schon vor knifflige Aufgaben. Sie erkunden die Bibliotheks-räume und Medienstandorte, lösen an verschie-denen Stationen Aufgaben und erhalten direktes Feedback per App. Bei Fragen wie „Welches Thema behandeln die Bücher zu Shojo und Bishie?“ rau-chen die Köpfe. Lösung ist nur im Team möglich, der Punktestand macht das Ganze zur spannenden „Competition“. Diese kurzweilige Variante des ent-deckenden und eigenständigen Lernens stößt auf große Zustimmung.

Frauke Erus, Koordinatorin Führungen und RecherchtrainingsMartina Leschner, Leiterin Kinder- und Jugendbibliothek

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Sekundarstufe 2

Ab November beginnt so manches Gespräch an den Infoplätzen mit den Worten „Ich schreibe eine Facharbeit…“. Oft folgen kniffelige Fragen nach Literatur zu Themen wie æ Die Rekultivierung von Tagebauen im Rheinland æ „Die Flüchtlingskrise in England - Im Spiegel

ausgewählter englischer Presse“

Da ist schon die Wahl des passenden Recherche-wegs eine Herausforderung. Selten sind schnell die passenden Informationen gefunden, meist braucht es Zeit und individuelle Beratung.

Hier setzt die „Erste Hilfe: Facharbeit“ der Zen-tralbibliothek an. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 können für 45 Minuten ihre „ei-gene“ Bibliothekar/in buchen, um gemeinsam die verschiedenen Recherchewege zu durchleuchten und Literatur zum Facharbeitsthema zu finden. Die Nachfrage ist enorm, während der Facharbeitssai-son von Dezember bis März sind die Termine oft Wochen im Voraus ausgebucht.

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Unterzeichnung eines Kooperationsvertragesv.o.r. Frauke Erus und Klaus Peter Hommes, Stadtbüchereien DüsseldorfUlrike Kühl und Claus Höfges, Max-Planck-GymnasiumSandra Kügler, Stadtbüchereien DüsseldorfDr. Norbert Kamp, Direktor Stadtbüchereien DüsseldorfAxel Böckmann, Schulleiter Max-Planck-Gymnasium

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Individuelles Lernen

Sehr viele Kundinnen und Kunden besuchen die Bibliothek auch in Eigeninitiative, um vor Ort zu arbeiten und nach Informationen zu suchen. Für manche ist sie so etwas wie ihr Studierzimmer oder ein eigenes Büro.

Die erste Anlaufstelle für Schülerinnen und Schü-ler sind meist die Schülercenter mit Lernhilfen wie „Duden - Deutsch in 15 Minuten“ oder „Die Mathe-Helden: Textaufgaben“. Vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler nutzen auch gerne die Internet-PCs für Referate und Lernplakate. Lernen-de von weiterführenden Schulen treffen sich nach Schulschluss in kleinen und großen Lerngruppen, um gemeinsam Themen zu erarbeiten oder sich auf Klassenarbeiten oder Klausuren vorzubereiten. Zu Spitzenzeiten wie bei der Abiturvorbereitung ist der Andrang so groß, dass nicht immer ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.

Junge Erwachsene benötigen Informationen für ihre Ausbildung, Menschen aller Altersgruppen nutzen die Bibliothek für ihre berufliche und private Weiterbildung. In einer Gesellschaft, in der das „lebenslange Lernen“ immer mehr zur Voraus-setzung für den persönlichen Lebenserfolg wird, sind Menschen auf Bibliotheken mehr denn je angewiesen.

Erwachsene mit Sprachlernbedarf

Gern wird die Bibliothek auch von Migrantinnen und Migranten genutzt. Sowohl einzelne Personen als auch Gruppen treffen sich zusätzlich zu ihren Sprachkursen in Bibliotheksräumen, um gemein-sam Deutsch zu lernen. Dies passiert selbstorgani-siert, mit eigenem Lernmaterial oder auch mit dem Medienangebot der Stadtbüchereien.

Natürlich bieten die Stadtbüchereien auch spezielle Führungen für Deutschlernende an, was vor allem im Rahmen von Sprach- und Integrationskursen rege genutzt wird. Den ersten Einstieg für Grup-pen mit geringen Deutschkenntnissen bieten die Willkommensführungen. Im Gespräch bei einer Tasse Tee und einem anschließenden Rundgang werden Medien zum Deutschlernen gezeigt, die Bibliothekskarte vorgestellt und das Entleihen und die Rückgabe von Medien erprobt. Alles geschieht in einfacher deutscher Sprache und langsamem Tempo, wobei die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer aktiv mit einbezogen werden. Um gleich am Anfang das Eis zu brechen, steht ein Globus bereit, auf dem erst einmal alle ihr Herkunftsland zeigen. Ziel der Willkommensführung ist, Interesse zu wecken und Schwellenängste abzubauen. Damit werden auch Personen erreicht, die den Weg in die Bibliothek eigenständig nicht fänden.

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Wir bringen Familien zum Lesen

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Das wichtigste Anliegen der Kinder- und Jugendbi-bliotheken ist: Lesefreude zu wecken und Lesekom-petenz zu stärken. Menschen aller Altersstufen vom Krabbelkind bis zu den Großeltern besuchen die Kinder- und Jugendbiblio-theken. Einladende Räume vermitteln Aufenthalts-qualität und ermöglichen in verschiedenen Zonen parallel vielfältige Interes-sen: lesen oder vorlesen, in den Medien stöbern, sich mit Freunden treffen, Hausaufgaben und Refe-rate machen, in Gruppen lernen, im Internet recher-chieren, Gesellschaftsspiele ausprobieren, sich Ideen zur Freizeitgestaltung oder In-formationen holen, an Veranstaltungen teilnehmen.

Auch wenn die Bibliothek als Aufenthaltsort immer beliebter wird - ein attraktiver Medienbestand bleibt nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Kinder haben Bedürfnisse nach Unterhaltung, Kul-tur und Information. Sie entdecken die Faszination des Lesens zunächst über den Spaß an den Inhal-ten. Insofern ist es wichtig, aktuelle Medien für

Freizeit und Lesevergnügen zu den „angesagten“ Themen aus ihrer Lebenswelt anzubieten.

Ebenso wichtig ist, dass die Bibliothek einen leich-ten Zugang zu Wissen und Informationen, zu Medien für Schule und Lernen ermög-licht. Vor allem bei älteren Kindern schulen Bibliotheken die Medienkompetenz, also die Fähigkeit zur kritischen und zielgerichteten Informa-tionsbeschaffung. Wer lesen kann, kann sich bilden und informieren – und wer gebil-det ist, kann aktiv sein Leben gestalten.

Kostenlose Veranstaltungsangebotefür Familien

Den Zugang zur Bibliothekswelt erleichtern Veran-staltungen für Kinder und ihre Eltern, die Lust auf Information und Lesen machen. Alle drehen sich rund um Kinder- und Jugendmedien und sind mit den Angeboten und Dienstleistungen der Biblio-thek verbunden. Wie in einem Baukasten-

Bibliotheken sind lebendige, nicht kommerzielle Treffpunkte.

Kinder, Jugendliche und Erwach-sene können hier eine anregende

Zeit verbringen, Inspirationen finden und Menschen aus

a llen Kulturkreisen begegnen. Sie erleben die Bibliothek als

Er lebniswelt voller anregender Eindrücke.

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system werden Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen angesprochen. Die Veranstaltungsrei-he „Lesegarten – Die literarische Krabbelgruppe“ spricht bereits die Allerjüngsten ab einem Jahr und ihre Eltern oder Großeltern an. Beliebt bei Kin-dern im Kindergarten- und Grundschulalter sind Bilderbuchkinos oder Kamishibai-Erzähltheater, Kindertheateraufführungen und Mitmachkonzerte von Kinderliedermachern.

Bilderbücher digital „Bilderbuch-Apps – Geschichten in deiner Hand“ lautet der Titel einer neuen Veranstaltungsreihe, bei der Kinder ab vier Jahren und ihre Eltern jetzt

digitale Bilderbücher kennenlernen können. Die App zum Bilderbuch wird per Beamer auf eine gro-ße Leinwand gebracht. Die App ist mit interaktiven Modulen wie Bewegungs- und Spielelementen oder Sachinformationen angereichert. Nun werden die Kinder selbst aktiv und lösen kleine Spiele, Anima-tionen und Aufgaben auf einem Tablet-PC.

Bei der App „Petterssons Erfindungen“ beispiels-weise können kleine Maschinen konstruiert und zusammengebaut werden. Ob die Erfindung funktioniert oder nicht, können die Kinder jeder-zeit überprüfen, wenn sie einen großen Schalter umlegen. So werden spielerisch und mit viel Spaß einfachste Grundlagen der Mechanik und Physik vermittelt.

Martina Leschner, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek

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Am Ende der Veranstaltungen können Kinder und Eltern gemeinsam weitere qualitativ anspruchsvolle, von der Stiftung Lesen empfohlene Apps ausprobie-ren. Viele Eltern haben Beratungsbedarf und sind dankbar, ihren Kindern nun attraktive Alternativen zu reinen Spiele-Apps anbieten zu können. Etliche Apps sind auch in mehreren Sprachen verfügbar.

Bilingual – total normal

Unserem multikulturellen Publikum tragen auch die zweisprachigen Vorlesestunden in der Zentral-bibliothek Rechnung. Im Tandem lesen ehrenamt-liche Vorleserinnen und Vorleser die Geschichten vor – erst in der Fremdsprache, dann auf Deutsch. Seite für Seite werden Geschichte und Illustrationen als Bilderbuchkino auf großer Leinwand lebendig. So haben die Kinder Zeit, sich die Illustrationen anzuschauen und sich auf die Geschichte einzu-lassen. Auch wenn sie die Sprache nicht verstehen, lauschen sie fasziniert dem fremden Sprachklang.

Als besonders zugkräftig und beliebt bei Gruppen aus Kindertageseinrichtungen haben sich die Ver-anstaltungen in Arabisch/Berberisch und Deutsch herausgestellt. Doch selbst bei im Einzugsgebiet weniger gesprochenen Sprachen wie Tschechisch oder Chinesisch finden sich viele junge und er-wachsene Zuhörer ein.

Vom Lesen zum Schreiben

Wer viel und gerne liest, möchte oft irgendwann auch selbst schreiben – deshalb bieten die Stadt-büchereien in Kooperation mit dem Literaturbüro NRW e.V. und dem Verband der Bibliotheken des Landes NRW e.V. die Kreativwerkstatt „Schreibland NRW – Schreib mit!“ an. Regelmäßig treffen sich Kinder und Jugendliche von 10 – 14 Jahren in der Zentralbibliothek, um eigene Geschichten zu erfin-den und zu Papier zu bringen.

Unterstützt und angeleitet von der Düsseldorfer Autorin Pamela Granderath lernen die jungen Autorinnen und Autoren, dass neben Fantasie und einer gute Idee auch ganz praktisches Handwerks-zeug zum kreativen Schreiben gehört.

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Wir bereichern das Düsseldorfer Musikleben

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In der Musikbibliothek steht die Musiklehrerin am Regal, um sich Anregungen für den Unterricht zu holen. Der Profisänger besorgt sich den Klavieraus-zug für das nächste Vorsingen oder die anstehende Produktion. Eine Opern-Abonnentin bereitet sich mit Hintergrundlektüre voller Vorfreude auf ihren nächsten Opernabend vor. Das Publikum der Musikbibliothek ist so vielschichtig wie die Musik selbst reich ist an Formen, Genres und Stilrichtungen.

Menschen ins Gespräch bringen

Mit ihrer neuen Veranstaltungsreihe „Musik im Gespräch!“ spricht die Musikbibliothek alle ihre Nutzerinnen und Nutzer - Profis wie Laien - glei-chermaßen an und bringt sich aktiv ins Düsseldor-fer Musikleben ein. Synergetisch wirkt dabei die Kooperation mit dem Herausgeber des „Konzertka-lender in + um Düsseldorf “, Professor Dr. Hartwig Frankenberg.

Unterhaltung mit Anspruch

Im lockeren 8-Wochen-Rhythmus führt Professor Frankenberg live in der Musikbibliothek ein etwa 90-minütiges Interview mit einer bekannten oder auch aufstrebenden Persönlichkeit aus dem Mu-sikleben der Landeshauptstadt. Für die Auflocke-

rung des Gesprächs sorgen ausführende Künstle-rinnen und Künstler, die den Abend musikalisch passend begleiten. Es herrscht eine ungezwungene Atmosphäre im Publikum, das nebenbei mit Getränken und kleinen Snacks versorgt wird. Das Format verbindet so Information und Unterhaltung zu einer kurzweiligen Mischung.

Das Musikleben dokumentieren

Die Gäste des Jahres 2016 spiegelten die Bandbreite des Musiklebens in vollem Umfang wider. Zu Gast waren:

æ Judith Stapf, Musikstudentin und aufstrebende junge Geigerin

æ Dr. Barbara Steingießer, Kulturjournalistin und RP-Autorin

æ Peter Haseley, langjähriger Direktor der Clara-Schumann-Musikschule

æ Bernd Peter Fugelsang, Oboist und Begründer der „Camerata Louis Spohr“

æ Irene Kurka, Sopranistin und Fachfrau für Neue Musik

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Profit für die ganze Musikszene

Die Gespräche sind keine Interviews in einem investigativen Sinne, sondern sind von einer freundlich zugewandten und angenehmen Atmo-sphäre gekennzeichnet, die es dem Interviewgast erlaubt sich zu präsentieren. Selbstverständlich ergeben sich so auch Einblicke in die Persönlichkeit der Interviewten. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten:

æ Die Künstler erhalten die Möglichkeit, aus ihrem Berufsleben zu berichten und über die Hinter-gründe ihrer Arbeit Auskunft zu geben.

æ Besucherinnen und Besucher haben die Chance, die Musikerpersönlichkeiten intensiver und auch jenseits ihrer Bühnenpräsenz kennenzulernen.

æ Die Musikbibliothek schärft mit dieser Veran-staltungsreihe ihr Profil als ein zentraler Treff-punkt für Musikfreunde und -schaffende in Düsseldorf.

Thomas Kalk, Leiter der Musikbibliothek

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v.l. Grigor Grigoryan aus Armenien, Zeinab Abdulrahman aus Syrien, Flüchtlingsberaterin Dorothée Großkraumbach, Nisreen Suleman aus Syrien, Dr. Norbert Kamp, Direktor der Stadtbüchereien Düsseldorf, Baserahmad Somadi aus Afganistan

Wir sind international und leben das WillkommenOb Antipasti oder Hamburger, ob Cous-cous oder Sushi, ob Frühlingsrolle oder Pizza, ob Falafel oder Piroggen – auf vielfältige Essensangebote aus allen Kontinenten und Ländern möchte in Düsseldorf niemand mehr verzichten. Ermöglicht wurde die kulinarische Mannigfaltigkeit durch Menschen, die, aus anderen Ländern kommend, als Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt leben. Die Attraktivität unseres Landes und besonders unserer Landes-hauptstadt zeigt sich auch in der Tatsache, dass Menschen aus über 180 Staaten ihre Heimat in Düs-seldorf suchen und gefunden haben. Die meisten Menschen sind freiwillig und bewusst gekommen, um hier zu leben, zu arbeiten oder zu studieren, über 8.000 Menschen suchen jedoch bei uns Schutz vor Krieg und Verfolgung. Mitten in einer fremden und ungewohnten Umgebung müssen sie sich mit der neuen Sprache Deutsch und der neuen Gesell-schaft und Kultur vertraut machen.

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Zahlreiche Ämter, Institutionen und Freiwillige helfen Flüchtlingen und Asylsuchenden dabei, ein neues Leben in Freiheit und Schutz aufzubauen.

Wir als Stadtbüchereien Düsseldorf unterstützen mit finanzieller Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen auf vielen Wegen die Bestrebungen der neuen Mitmenschen, bei uns in Düsseldorf und in Deutschland eine neue Heimat zu finden: æ Medien zum Erlernen der deutschen Sprache

und zur Orientierung in der deutschen Gesell-schaft und Kultur in der Zentralbibliothek und allen Stadtteilbüchereien

æ spezielle auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen abgestimmte Einführungen in die Angebote und Benutzungsmöglichkeiten der Stadtbüchereien

æ Veranstaltungen zum Kennenlernen unter-schiedlicher Kulturen, zu denen Flüchtlinge selbst aktiv beitragen

æ Räume zum individuellen Lernen und zur kon-sumfreien Kommunikation, um Vorurteile abzu-bauen und Sprachkompetenzen zu verbessern

Mit allen diesen Angeboten möchten wir das Ankommen und das Zurechtfinden erleichtern und unterstützen.

Wir sind Mitveranstalter im Netzwerk „Respekt und Mut“, das 2016 vom „Bündnis für Demokra-tie und Toleranz“ als vorbildlich prämiert wurde. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbüchereien Düsseldorf ist es selbstverständ-lich, freundlich, offen und vorurteilsfrei allen in Düsseldorf lebenden und arbeitenden Menschen die Nutzung unserer Angebote zu ermöglichen und Informationsfragen zu beantworten.

Klaus Peter Hommes, Abteilungsleiter Bestandsaufbau, Sacherschließung

und Fachinformation

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Fausia El Jerroudi, Leiterin der Stadtteilbücherei Flingern

Zuhause in Düsseldorf

„Hallo, ich heiße Fausia El Jerroudi und arbeite schon seit neun Jahren in der Stadtbücherei in Flingern. Allerdings war „meine“ Bücherei schon immer die Zentralbibliothek am Hauptbahnhof. Als kleines Kind bin ich nahezu täglich dorthin gegangen. Undenkbar ein Wochenende, ohne mich erst mal mit Lesefutter einzudecken. Oder ein Referat für die Schule zu erarbeiten, ohne vorher Bücher aus der Bibliothek zu besorgen! Noch heute muss ich den Impuls unterdrücken mich dort einfach zwischen die Regale auf den Boden zu setzten und mich wie früher durch die Fantasy-Bücher zu wühlen. Das waren noch Zeiten! Man konnte auch Audio- und Videokas-setten ausleihen - die musste man auf Anfang zurückspulen, bevor man sie zurückgeben konnte! An der Rückgabe gab es dafür extra Rückspulgeräte.

Die Kinder von heute kennen keine Kassetten mehr, aber sie bewegen ihre flinken Finger wie

selbstverständlich über die Touchpaneele der Ausleihterminals. Ich bin stolz, dass ich diese Entwicklung der Büchereien erst als Kundin mit-erleben und nun als Mitarbeiterin sogar selbst mitgestalten darf. Wie viele Menschen haben schon die Möglichkeit ihr Hobby zum Beruf zu machen? Ich habe sie ergriffen!

Ich kann nun zusehen, wie die Kinder in Flingern regelmäßig die Bücherei besuchen, sich Materi-alien für Referate besorgen und sich Medien für ihre Freizeitgestaltung ausleihen. Sie besuchen vielfältige Kinderveranstaltungen und verbrin-

hier. Wie ich einst in meiner

ana (3) geht nun auch regel-ma in die Bücherei. Lustiger-uch sie die Zentralbibliothek. s so eine schöne Kugelbahn“,

gen gern ihre ZeitBücherei!

Meine Tochter Liymäßig mit ihrer Oweise präferiert a„Mama, da gibt efindet sie.

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„„“

Mein Name ist Azumah Larry John, ich komme aus Ghana. Ich bin seit drei Jahren in Deutschland. Ich komme in die Zentral-

bibliothek und lese hier Sprachkurs-Bücher, um Deutsch zu lernen und dabei habe ich hier schon andere Leute kennenge-lernt und zusammen mit ihnen Deutsch gelernt. Jeden Freitag

treffe ich mich hier mit einer Gruppe mit Menschen aus verschiedenen Ländern und wir lesen zusammen auf Deutsch.

Die Zentralbibliothek hilft uns dabei sehr.

Mein Name ist Filomena, ich bin Studentin der Kunstge-schichte. Ich mag in der Zentralbibliothek am liebsten die Veranstaltungen. Ich bin hier freiwillig tätig im Willkommen-Café, was es erst seit kurzem gibt und ich finde es ganz toll, dass die Zentralbibliothek so ein Treffpunkt ist und nicht nur ein reiner Bücherverleih. Ich freue mich sehr, dass es auch immer wieder neue Veranstaltungen gibt, wie zum Beispiel das #blogsofa - da bin ich sehr gespannt, was da kommt. Meine kleine Lieblingsgeschichte ist, dass ich hier selbst auch vorlesen darf. Ich wurde gefragt, ob ich in der Kinderbibliothek einen Vorlesenachmittag gestalten will – das finde ich toll und das macht mir sehr viel Spaß.

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Wir bringen Literatur zum Leben

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Den Geist zu öffnen, die Gedankenwelt zu er-weitern, zum Wissensdurst anregen, die Lust am Lesen zu wecken, die Auseinandersetzung mit der Außenwelt zu fördern - all diese Ziele verfolgt die Veranstaltungsarbeit der Stadtbüchereien. Mit den Lesungen, Vorträgen, Diskussionen und kommu-nikativen Veranstaltungsformaten greifen wir ge-sellschaftliche und literarische Trends unmittelbar auf und bringen Menschen darüber ins Gespräch. Die Schwerpunkte der Veranstaltungen in der Zentralbibliothek und den Stadteilbüchereien lassen sich für das Jahr 2016 mit den Stichworten Migrati-on, Flucht, andere Länder und Kulturen beschreiben. Die Chance mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die persönlich Einblick in mehr als eine Kultur haben, nahmen viele Düssel-dorferinnen und Düsseldorfer wahr und gingen bereichert nach Hause.

Als die Schauspielerin Renan Demirkan im „Lese-fenster“ der Zentralbibliothek ihr aktuelles Buch „Migration. Das unbekannte Leben“ vorstellte, waren alle Sitzgelegenheiten belegt. Ihre offene Art war ein besonderes Plus an diesem Abend. „Sie

können mich alles fragen!“ – so das Angebot von Renan Demirkan. Und gefragt wurde viel: Über die Gründe für Migration, oder danach wie und wo man sich Zuhause fühlt. Auch danach, wie die Deutschen Zugewanderte willkommen heißen kön-nen, ob Migration Gefahr bedeutet oder eine Chan-ce ist. Geduldig und wissend antwortete Renan Demirkan, soweit es ihr möglich war. Besonders

ermutigte sie zur Toleranz und Dialogbereitschaft.

Über die Chancen von Zu-wanderung als Wirtschafts-faktor sprach der Autor Jamal Qaiser in seiner Lesung aus „Der fremde Erfolgsfaktor“. Nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters Thomas Geisel kam das Publikum mit dem pakistanisch stämmigen Autor, der Flüchtlingsbeauf-

tragten der Landeshauptstadt, Miriam Koch, und mit Abdullahad Ansari, einem Gast mit Fluchthin-tergrund ins Gespräch.

Literarischen Zugang zu der aktuellen Thematik bot die Lesung des jungen Autors Pierre Jarawan aus seinem Debütroman „Am Ende bleiben die Zedern“. Darin erzählt er die Migrationsgeschichte einer Familie nach Deutschland. Neben Informa-

„Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne“ so die Worte des deutschen Dichters,

Publizisten und Pädagogen Jean Paul (1763 – 1825).

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tionen über den Libanon erhielt das Publikum von dem charismatischen Autor persönliche Einsichten in die Vorteile eines bilingualen und bikulturellen Lebens.

Bei der mit dem Literaturbüro NRW e.V. gemein-sam konzipierten Reihe „Wortwelt“ stand 2016 der Kontinent Afrika im Fokus. Fiston Mwanza Mujilas Roman „Tram 83“ spielt in einer heruntergekom-menen Großstadt, die symbolisch für viele von Kriegen, Korruption und Globalisierung gezeichne-te Orte des Kontinents steht. Wer in den legendären Club „Tram 83“ kommt, hat nur ein Ziel: Geld zu machen, egal wie. Im Gespräch mit dem Afrika-kenner und Verleger Hermann Schulz gab Fiston

Mwanza Mujila Auskunft über die Literatur- und Verlagsszene in seinem Heimatland Kongo sowie über die Lebensbedingungen in Afrika.

Christian Eloundou stellte seine Autobiographie „König der Sonne“ vor, in der er seinen Lebensweg vom Waisenkind zum erfolgreichen Unternehmer in Kamerun und seine Flucht nach Deutschland aus politischen Gründen schildert. Eloundous Odyssee durch die bürokratischen Hindernisse der deutschen Asylgesetzgebung ist beispielhaft für die aktuelle Situation vieler Menschen. Heute lebt und arbeitet er mit seiner Familie am Niederrhein. Seine persönliche, humorvolle und freundliche Aus-kunftsbereitschaft war ein großer Gewinn.

Heike Regier, Abteilungsleiterin der Stadtteilbüchereien und Personal

Annette Krohn, Veranstaltungsarbeit und Lektorat Belletristik

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„Weil wir längst woanders sind“ heißt der De-bütroman, den die Hamburgerin Rasha Khayat präsentierte. Darin erzählt sie von einem Geschwis-terpaar, das in der frühen Kindheit von Saudi Arabien nach Deutschland kommt. Layla und Basil sind eine untrennbare Einheit, bis Layla beschließt in Saudi Arabien traditionell zu heiraten, weil sie endlich wieder dazugehören will. »Khayats grad-linig erzählter Roman unternimmt den Versuch, Vorurteilen die Schwere zu nehmen und gleich-zeitig die uneingeschränkte Selbstbejahung des Westens zu relativieren. « so Christoph Schröder in DIE ZEIT.

Mit Sineb El Masrar war eine weitere starke und unabhängige Frau zu Gast im Lesefenster. Sie las aus ihrem Sachbuch: „Emanzipation im Islam“. Durch die Kooperation mit dem IMAZ e.V., dem Mosaik e.V. und der Frauenberatungsstelle Düssel-dorf e.V. lauschten 200 Besucherinnen und Besu-cher der Berliner Journalistin mit marokkanischen Wurzeln und nutzten im Anschluss die Gelegen-heit, ihr Fragen zu stellen.

Eine Plattform für andere Kulturen

Die Stadtteilbücherei Rath startete ein Programm mit dem Ziel, die im Stadtbezirk Rath wohnenden Asylsuchenden auf die Integrationsangebote in der Bibliothek aufmerksam zu machen und möglichst viele von ihnen durch eigene Aktivitäten einzu-beziehen. Zu der Veranstaltung „Kunst verbindet Kulturen“ mit einer syrischen Band, einem jungen Zeichner und Filmproduzenten sowie mehreren lyrischen Beiträgen in Wort- und Liedform kamen 82 Gäste. Im Anschluss an das Programm fand ein reger Austausch zwischen dem Rather Stammpubli-kum und den neuen Nachbarn statt. Zu einem kleinen Zentrum der deutsch-indischen Begegnung entwickelt sich die Stadtteilbücherei Wersten. Bereits zum zweiten Mal fand dort ein binationaler Abend in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. statt. Der Kölner Reiseschriftstellers Dennis Freischlad las aus seinem Buch „Die Suche nach Indien“, außerdem gab es eine Live-Darbietung klassischer indischer Musik. Über 80 Besucherinnen und Besucher wussten das exquisite Programm zu schätzen.

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Renan Demirkan stellte ihr neues Buch im „Lesefenster“ der Zentralbibliothek vor

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Gelegenheit zur Diskussion bot eine Lesung aus dem Buch „Die Flüchtlingsrevolution“ in der Stadtteilbücherei Bilk, in die Kooperation mit VHS und Kom!ma, Verein für Frauenkommunikation e.V. durchgeführt werden konnte. Der Herausgeber Marc Engelhardt und seine Kollegen erzählen über Fluchtwege, die von Syrien in den Libanon führen, vom Libanon in die Pariser Chefetage, von Afrika nach Israel oder von der kleinen Südseeinsel Tuvalu nach Neuseeland. Sie beschreiben zutiefst trauma-tische Erfahrungen ebenso wie die Glücksgefühle bei Ankunft auf sicherem Boden, die Freude der Menschen, die ihre Familien wiederfinden und neue Lebensperspektiven, die sich in einem An-kunftsland eröffnen. Sie berichten von Hoffnung und Leid, Hilfsbereitschaft und Verunsicherung, von Ideen und Plänen für eine Zukunft, von der die ganze Welt profitieren kann: Wenn sie Veränderung zulässt und Herausforderungen auf innovative Art und Weise löst.

Erika Molthoff, Veranstaltungs-besucherin

InterviewWarum besuchen Sie die Veranstaltungen in der Zentralbibliothek?Es macht viel Freude und ich lerne noch was dabei.

Was gefällt Ihnen besonders an den Veran-staltungen in der Zentralbibliothek?Es werden viele unterschiedliche Themenberei-che angeboten.

Gab es eine Lieblingsveranstaltung 2016 für Sie? Nein, jede Veranstaltung hat was Besonderes.

Haben Sie nach dem Besuch einer Veranstal-tung in der Zentralbibliothek schon mal das Buch und das vorgestellt wurde, gekauft/aus-geliehen und gelesen?Ja, das war eine Sammlung von Poesie, die mich sehr angesprochen hat.

Sind Sie schon mal mit anderen Veranstaltungs-besuchern ins Gespräch gekommen?Ja, immer wieder. Es wird immer familiärer un-tereinander je öfter man kommt.

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Wir sind vor Ort

Das Team der Stadtteilbücherei Bilk startet den Tag, wenn nebenan im Schwimmbad die Frühschwim-mer bereits ihre Bahnen ziehen und die ersten Klassen mit der U-Bahn zum Schwimmunterricht kommen.

Die Bücherei erwacht

Kistenweise erwarten uns Bücher, die über andere Standorte entliehen waren und nun wieder den Weg in unsere Regale finden müssen. Gleichzeitig schaffen wir Platz für den Besuch einer Schulklasse, bauen Laptop und Beamer auf und legen für die Neugier und den Forscherdrang der Kinder alles bereit.

Im Anschluss an die Klassenführung stürmen die „Wawuschels“ die Bücherei. Vorlesepatin Claudia Siebers von der Initiative „Düsseldorf liest vor“ er-wartet die KiTa-Kinder bereits mit spannenden Ge-schichten. Durch solche und weitere Kontakte wie mit der Realschule Florastraße oder der „Spieloase“ entsteht ein leistungsstarkes Netzwerk im Viertel.

Internationale Nachbarschaft

Im Stadtteilzentrum Bilk über der Bücherei ist Elisabeth „Queen“ Drews zuständig für Integration und Vernetzung. Sie ist Gründerin der mehrfach für ihre Integrationsarbeit ausgezeichneten Initiati-ve Düssel Buntu e. V. Von gemeinsamen Aktionen

Stammkunde Michael Stawinski über die Bücherei Bilk:„Schon als Kind und Jugendlicher war ich ein häufiger Besucher der Stadtbüchereien. Meine Frau und ich genießen heute die abendli-chen gemeinsamen Hörspielrunden, wahlweise von CD oder auch ganz modern als Stream. Unser ältester Sohn (7 Jahre) lieh seine ersten Bücher in der Bücherei Bilk aus, deren Kinder-veranstaltungen wir oft und gerne besuchten. Mittlerweile kann er schon selbst lesen und leiht auch Hörbücher und Filme aus.

Auch unser Jüngster (2,5 Jahre) stöbert gerne durch die Bilderbücher und spielt in der Büche-rei gerne mit Puzzles und Stofftieren. Wir sind immer wieder sehr angetan vom tollen Service. Das hat uns auch dazu bewogen, dem Freundeskreis der Stadtbüchereien beizutreten. Die Stadtbüchereien werden uns also so schnell nicht wieder los.“

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und gegenseitiger Unterstützung profitieren alle Beteiligten. So geht Lana (13 Jahre) mit ihrer Freun-din regelmäßig zu „Buntu Bildung“, bevor sie in die Bücherei kommen.

Herzlich willkommen!

Wenn das Büchereiteam die Türen öffnet, sehen die Besucherinnen und Besucher nichts mehr vom morgendlichen Ansturm: Während sich die Zeitungsleserinnen und Zeitungsleser bereits im Lesecafé eingerichtet haben, sucht der 7-jährige Lukas nach StarWars-Büchern. Yasmina (16) nutzt mit ihren Freundinnen das kostenfreie WLAN als Hilfe bei den Hausaufgaben und sichert sich einen der begehrten Tische.

Für den Großteil unserer Besucherinnen und Besucher sind wir die erste Anlaufstelle für Ihre speziellen Fragen und Anliegen: So bestellen wir Frau S. für ihre Bewerbung Bücher zu nonverbaler Kommunikation aus der Zentralbibliothek, Herrn B. geben wir Tipps zur Reservierung eines E-Books für seinen Enkel und helfen Schülerin Saskia bei der Suche nach Informationen über die Bilker Kirche St. Martin.

Während die letzten Bücher ausgeliehen und die Kaffeetassen abgeräumt werden, sammeln Eltern ihre Kinder ein. Bevor auch wir uns verabschieden, stellen wir die Transportkisten mit Rückgaben und Bestellungen bereit. Mit dem nächsten Transport-dienst reisen sie in die dreizehn anderen Stadtteil-büchereien und die Zentralbibliothek.

Annette Schmidt, Kinder-und Jugendbibliothekarin, BilkSilke Liesekloß, Leiterin der Stadtteilbücherei Bilk

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Wir verbinden die digitale Welt mit dem „real life“

Wir sind der Überzeugung, dass unsere digitalen Angebote und unsere digitale Kommunikation über Social Media nur erfolgreich sein können, wenn sie im realen Leben und im Ort Bibliothek verankert sind. So sind unsere onlineBibliothek und die E-Book-Ausleihe bereits durch regelmäßige Ein-führungen - live und durch lebende Personen – für viele Kundinnen und Kunden zur Selbstver-ständlichkeit geworden. 2016 haben wir weitere Verbindungen zwischen der digitalen und der realen Welt knüpfen können. Zwei besondere High-lights waren hier: der Auftakt der neuen Veranstal-tungsreihe „#blogsofa“ und das Projekt „Fuxzubis“.

#blogsofa

Interessante und unterhaltsame Blogs entdeckt man im Netz oft nur zufällig oder auch nie, selbst wenn die Blogger aus der eigenen Stadt kommen. Ein persönliches Aufeinandertreffen ist eher unwahr-scheinlich. In der Zentralbibliothek haben die Stadtbüchereien deshalb eine neue Veranstaltungs-reihe ins Leben gerufen: das #blogsofa.

Der Grundgedanke: Bloggerinnen und Blogger aus dem Raum Düsseldorf finden hier ein Zuhause außerhalb des Web. Die Stadtbüchereien geben den Autorinnen und Autoren eine Bühne, wo sie Aspekte, Anekdoten oder Geschichten aus ihren Blogs herauszupfen und live mit dem Publikum tei-

len können. Die Besucherinnen und Besucher ent-decken so neue Blogs oder lernen bekannte Blogs neu kennen und sehen die Gesichter dahinter; die Bloggerinnen und Blogger haben die Gelegenheit, ihre LeserInnen zu treffen, neue dazuzugewinnen und sich über ihre Inhalte in großer Runde auszu-tauschen.

Eine neue Veranstaltungsidee war geboren und verlangte nach Planung. Was braucht so eine Veranstaltung? Blogger natürlich. Und ein Thema. Jemanden, der durch den Abend führt. Etwas, um auf der Bühne Platz zu nehmen und natürlich einen Namen. Die beiden letzten Punkte lieferten den Titel: #blogsofa.

Als Moderatorin konnten wir die wunderbare Wibke Ladwig gewinnen, die selbst diverse Blogs füttert und als Social Web Ranger durch Digitalien irrlichtert. Sie hat durch den Abend geführt und ist mit den Bloggern und dem Publikum ins Gespräch gekommen. Auch bei den weiteren, bereits für 2017 geplanten, #blogsofa-Veranstaltungen wird Wibke Ladwig uns als Moderatorin zur Seite stehen. Als „Bühne auf der Bühne“ musste nun ein beson-deres Sofa her. Das große, buntgestreifte Sofa ist das Wiedererkennungsmerkmal der Veranstaltung und bietet den Bloggern auf der großen Bühne der Zentralbibliothek ein standesgemäßes, aber gemüt-liches Plätzchen, um ihre Geschichten zu erzählen.

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Jetzt fehlte noch das wichtigste: die Blogger. Das Thema für die Auftaktveranstaltung sollte ganz klar Düsseldorf sein und vier Blogs, die sich beispielhaft und explizit mit Düsseldorf beschäftigen, waren ohne lange Überlegungen gefunden und eingeladen.

Für alle, die am Abend nicht dabei sein konnten, wurde die gesamte Veranstaltung live in den sozi-alen Netzwerken gestreamt und das hemmungs-loses „Getwittere“ drum herum war unbedingt gewünscht und ist erfolgt – davon konnten sich alle Anwesenden auf der eigens aufgestellten Twitter-wall überzeugen. Es gab dazu den offiziellen, vorher in den sozialen Netzwerken bekannt gegebenen und gern genutzten Hashtag #blogsofa.

Tatsächlich ist es den Stadtbüchereien mit dieser Veranstaltung gelungen, interessante Menschen aus einem digitalen Umfeld in den Ort Bibliothek zu holen und digitale Inhalte mit dem Publikum zu teilen. Das erste #blogsofa wurde mit großer Be-teiligung vor Ort und in den sozialen Netzwerken begleitet. Kurzzeitig war der Hashtag #blogsofa im Twittertrend sogar Spitzenreiter vor der gleichzeitig stattfindenden #krone16 des Radiosenders 1Live.

Die Veranstaltung vereinte das Beste aus den bei-den „Welten“ real und digital und auch, wer (noch) nichts mit Bloggen oder „Getwittere“ am Hut hat, hatte Spaß an der real-virtuellen neuen Veranstal-tung in der Zentralbibliothek.

Wir sind gespannt auf die nächste Runde.

Maike Lins, Informationsdienste und digitale MedienKaroline Kahmann, Onlineredaktion

Stephan Schwering, Leiter der Zentralbibliothek

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Fuxzubis

„Ausgefuxt – Azubis bei den Stadtbüchereien Düs-seldorf “ – so hieß das Projekt der Auszubildenden der Stadtbüchereien Düsseldorf, die sich 2016 im zweiten Lehrjahr befanden. Die vier Azubis haben über das Jahr im Blog der Stadtbüchereien sowie auf Facebook und Twitter regelmäßig Einblicke in ihren Ausbildungsalltag gegeben. Die Arbeit im Betrieb gehörte genauso dazu wie der schulische Teil. Zudem wurden im Rahmen der Ausbildung zwischendurch immer wieder Ausflüge unternom-men und fremde Gefilde erkundet.

Das Ziel: Die zukünftigen „FaMIs“ (Fachangestellte für Medien und Informationsvermittlung) wollten der Öffentlichkeit ihren Wunschberuf nahebringen - mit all seinen Facetten. Sie wollten mit Vorurtei-len aufräumen und der entsprechenden Zielgruppe in den sozialen Medien zeigen, wie interessant ihr Beruf ist. Am Anfang standen viele Fragen:æ Gilt noch die Regel, dass man

in der Bücherei nicht laut sprechen darf?

æ Wie landen Tausende von Büchern nach der Rückgabe wieder im Regal?

æ Kann man Bücher auch aus dem Ausland bestellen?

æ Wozu haben die Stadtbüchereien eine eigene Buchbinderei?

æ Gibt es Vorurteile gegenüber den Mitarbeitern in Bibliotheken?

æ Und was lernt man hier überhaupt?

Über all das und noch viel mehr hat im Laufe des Jahres der „Fux“ berichtet. Denn nicht die eigentl ichen vier Azubis – Annika, Lena, Miriam und Nico –, sondern ein gewitzter Azubi-Fuchs ist stellvertretend für die vier durch die Bücherei geschlichen. Damit der „Fux“ ein Gesicht bekam, hat der Künstler Ulf K. den Stadtbüchereien eigens für das Azubi-Projekt eine gezeichnete Figur zur Verfügung gestellt.

„Fux“ hat sehr kreativ und lebendig den langen Weg des Buches gezeigt, bis es endlich lesebereit im Regal steht. „Fux“ hat alle mit auf Tour genom-men, wenn er Büchereien der Klassenkameraden besucht hat. Und „Fux“ hat gezeigt, wie er die Schulbank drückt.

Auf diese Weise wollten die Azubis – besser Fux-

zubis – erreichen, dass sich Jugendliche für die Ausbil-

dung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdiens-

te interessieren. Sie wollten Jugend-

28 © U

lf K

.

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liche ansprechen, die noch unsicher oder einfach neugierig auf die Auszubildenden der Stadtbüche-reien und deren Alltag sind.

Alle vier Fuxzubis haben die Ausbildung zu Fachangestellten für Medien und Informations-vermittlung erfolgreich abgeschlossen und sind weiterhin für die Stadtbüchereien Düsseldorf tätig. Und der Fux? Er schleicht weiterhin durch die Abteilungen und wartet darauf, dass Auszubildende mit ihm zu neuen Abenteuern aufbrechen.

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von links:Miriam Leißner, Lena Winter, Nico Frings, Annika Stöcker

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Wir erfahren Förderung

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Ein Interview mit Martina Leschner, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek, und Direktor Dr. Norbert Kamp

Wir leben in der reichen Stadt Düsseldorf. Braucht es da tatsächlich Förderung von außen?Dr. Kamp: Ja. Die Landeshauptstadt Düsseldorf sichert und finanziert über ihren Haushalt die breite Basis unserer Arbeit. Darüber hinaus gibt es aber immer wieder Ideen und Projekte, die durch Förderer von außen eine wichtige Anschubfinanzie-rung erfahren und so erst ihren Weg in die Ange-botspalette der Stadtbüchereien finden.

Können Sie ein Beispiel für eine solche ­geglückte­Anschubfinanzierung­nennen?Dr. Kamp: Ein schönes Beispiel ist die Einrichtung unserer „Lesegärten“, ein Angebot, das sich an unsere jüngsten Kundinnen und Kunden, 1- bis 3-jährige Kinder, sowie deren Eltern richtet. Dieses Medien- und Veranstaltungsangebot haben wir über Jahre mit finanzieller Unterstützung der Bertold Heinze Stiftung aufgebaut. Heute ist es selbstverständlich und aus unseren Bibliotheken nicht mehr wegzudenken.

Spielen Bibliotheksangebote für Kinder bei der Förderung von außen eine große Rolle?Leschner: Das kann man so sagen. Nun machen Kinder und Jugendliche über ein Drittel der Kun-

dinnen und Kunden der Stadtbüchereien aus. Und die Leseförderung ist eine zentrale Aufgabe von Stadtbüchereien. Gerade mit dieser Aufgabe iden-tifizieren sich viele Menschen. Weil sie persönlich eine Liebe zum Lesen entwickelt haben oder weil sie aus sozialpolitischen Gründen eine Förderung gerade hier für geboten halten, um Kindern und Jugendlichen einen guten Start ins Leben zu ermög-lichen.

Sie­erwähnten­die­Bertold­Heinze­Stiftung.­ Was verbirgt sich dahinter?Dr. Kamp: Der Düsseldorfer Bürger Bertold Heinze hat diese Stiftung vor zehn Jahren anlässlich seines 65. Geburtstags gegründet. Alleiniger Nutznie-ßer ist die Kinderbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf und damit unsere jüngsten Kundinnen und Kunden. Im Mittelpunkt stehen das Buch und die Förderung des Leseverhaltens, so ist es im Sat-zungstext der Stiftung festgelegt.

Können Sie ein Highlight aus der Förderung der Heinze-Stiftung­nennen,­das­Sie­sich­sonst­nicht­hätten leisten können?Leschner: Wir waren alle sehr glücklich, dass Herr Heinze uns in diesem Jahr einen „Bücheresel“ finanziert hat. Dahinter verbirgt sich ein attraktives Bibliotheksfahrrad, das für den Transport größerer Büchermengen geeignet ist und bei Events wie dem Bücherbummel oder dem NRW-Tag zum Einsatz

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kommt. Und: Auch beim Gastspiel der Tour de France im Sommer 2017 in unserer Stadt wird der „Bücheresel“ mit am Start sein. Dabei dient er nicht nur als Werbeträger für die Bibliotheksan-gebote, ganz praktisch können hier Bücher sofort ausgeliehen werden.

Gibt es weitere Förderer, die sich primär auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen festgelegt haben?Leschner: An erster Stelle ist hier ohne Zweifel die BürgerStiftung Düsseldorf zu nennen, die seit 2007 regelmäßig Projekte der Kinderbibliothek fördert. So wurde über diese Stiftung mehrfach der Som-merLeseClub der Stadtbüchereien finanziert, ein Lesefreizeitangebot für 10- bis 14-jährige Kinder, bei

dem in den Ferien in der Zentralbibliothek und in den Stadtteilbüchereien rund 1.000 Kinder dabei wa-ren. Dieses Angebot hätten wir ohne die finanzie lle Unterstützung der BürgerStiftung nicht stemmen können. Aber auch andere Unterstützer wie die Kin-derstiftung „Lesen bildet“ engagieren sich speziell für die Leseförderangebote der Stadtbüchereien.

Gibt­es­auch­Dauerfinanzierungen­von­Biblio-theksangeboten über ihre Förderer?Dr. Kamp: Nein. Finanzierung über Förderer ist immer projektbezogen und damit zeitlich begrenzt. Allerdings gibt es Projekte, die unseren Förderern so ans Herz gewachsen sind, dass man nicht mehr auf sie verzichten möchte.

Dr. Norbert KampMartina Leschner

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Können Sie Beispiele nennen?Leschner: Das Projekt „Kleine Löwen lernen lesen“ der BürgerStiftung läuft nun mittlerweile seit zehn Jahren. Ziel ist es, dass möglichst viele Kinder vor ihrer Einschulung die Stadtbüchereien und ihre Angebote kennenlernen. Das geschieht durch Bibliothekseinführungen für Vorschulgruppen aus Kindertageseinrichtungen. Grundlage ist Mar-tin Baltscheits Bilderbuch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“. Als Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltung erhält jedes Kind ein von der BürgerStiftung finanziertes Exemplar des Bilderbuchs zur Erinnerung geschenkt.Dr. Kamp: Ähnlich verhält es sich mit verschiede-nen Literaturveranstaltungsreihen. So finanziert der Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V. schon seit Jahrzehnten die Veranstaltungsformate „Frisch gepresst“ und das „Literarische Solo“ mit Dr. Gabi Rüth. Natürlich wird über die Förderung der Reihen jedes Jahr vom Vorstand des Vereins neu entschieden. Aber schon wegen des Erfolgs der Reihen möchte niemand auf sie verzichten. Sie stehen inzwischen als Marke für den Verein.

Welche Bedeutung hat der Freundeskreis der Stadtbüchereien für ihre Bibliothek?Dr. Kamp: Den Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V. gibt es seit 1985. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stadtbüchereien ideell und

finanziell zu fördern. Der Verein hat rund 150 Mitglieder. Förderschwerpunkte sind die Literatur, die Leseförderung, aber auch die Musikbibliothek. So ist Michael Serrer, der Leiter des Literaturbüros NRW e.V., Vorsitzender unseres Fördervereins, der Kinderbuchautor Martin Baltscheit engagiert sich ebenfalls seit vielen Jahren als sein Stellvertre-ter. Und: Immer wieder ist es die Stadtsparkasse Düsseldorf, die mit großzügigen projektbezogenen Spenden die Arbeit des Fördervereins und damit der Stadtbüchereien unterstützt. Dies darf hier nicht unerwähnt bleiben.

Stehen­bei­der­Unterstützung­durch­Förderer­immer­in­erster­Linie­finanzielle­Aspekte­im­Vordergrund?Leschner: Natürlich ist der finanzielle Aspekt für die Verwirklichung neuer Angebotsideen wichtig. Aber es gibt auch ganz andere Formen der Förderung unserer Arbeit. So wirkt das Netzwerk „Düsseldorf liest vor“ seit dem Jahr 2005 mit über 200 Vorlese-patinnen und -paten sehr erfolgreich in unserem Sinne. Die Paten lesen regelmäßig in Düsseldorfer Kindertagesstätten, unseren Bibliotheken und in Grundschulen Kindern vor und säen mit ihrer eigenen Lesebegeisterung den Keim, der uns dann viele junge Leseratten als Kundinnen und Kunden zuführt. Dieses ehrenamtliche Engagement kann man nicht hoch genug einschätzen.

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Wir­haben­nun­einiges­zum­Thema­Förderung­durch Sponsoren, Stiftungen und Vereine in Ihrer Bibliothek erfahren. Gibt es auch instituti-onelle­Förderer­neben­der­Stadt­als­Träger?Dr. Kamp: Das Land Nordrhein-Westfalen finan-ziert seit vielen Jahren Projekte Öffentlicher Bib-liotheken. Entsprechende Fördermittel können bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragt werden. So wurde im Jahr 2016 unser Projekt „Willkommen in Düsseldorf – Willkommen in Deutschland“ bewilligt, das immerhin ein Gesamtvolumen von 140.000 Euro hatte. 60 Prozent dieser Summe wur-den vom Land NRW getragen. Nur so war es uns möglich, ein flächendeckendes Bibliotheksangebot für die rund 8.000 Flüchtlinge, die in Düsseldorf

eine neue Heimat gefunden haben, in so kurzer Zeit aufzubauen. Die hohe Nutzung der Angebote – zum Beispiel zum Erlernen der deutschen Sprache – unterstreicht, dass das Geld gut investiert ist.

Noch­ein­Wort­zum­Schluss?Leschner und Dr. Kamp: Uns ist es wichtig an dieser Stelle zu betonen, dass es neben den hier genannten Unterstützern und Sponsoren eine große Vielzahl und Vielfalt von Förderern, Kooperationspartnern und Netzwerkern gibt, ohne die unsere Arbeit in der heutigen Quantität und Qualität nicht möglich wäre. Für deren Hilfe und Wohlwollen bedanken wir uns herzlich.

Bertold Heinze auf dem von ihm gestifteten „Bücheresel“

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„Lesen macht einen Menschen vielseitig.“ Francis Bacon 1561 – 1626

Warum sich Dr. Michael Meyer im Vorstand des Freundeskreis Stadt-büchereien Düsseldorf e.V. enga-giert.

„Lesen macht einen Menschen

vielseitig“. Dieser Satz aus dem 16.

Jahrhundert hat bis heute an Aktua-

lität nichts eingebüßt. Dabei

hat Bacon auf die phantastische

Welt der Bücher verwiesen. Diese

Welt ist vielfältig und spannend und

lädt zu großen Entdeckungsreisen

ein. Die Stadtbüchereien bieten

hierfür einen ideellen Raum für alle

Menschen; ihn müssen wir weiterhin

bewahren.

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Unser Netzwerk

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A – AGB, Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V. æ Arbeitskreis Kultur æ Amnesty International e.V. æ Amt für soziale

Sicherung und Integration æ Aquazoo æ AWO, Arbeiterwohlfahrt B – Benrather Kulturkreis e.V. æ Bertold Heinze Stiftung æ

BestWords – Büro für Kommunikation æ BIG, Bürger- und Interessengemeinschaft Garath æ Bildungspartner NRW æ Black

Box æ Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. æ Buchhandlung BiBaBuze æ Buchhandlung Düsedau æ Buchhand-

lung Grauert æ Buchhandlung Rather Buchzentrum æ Buchhandlung Werstenbuch æ Bücherbummel auf der Kö e.V. æ

Bürgerhaus im Stadtteilzentrum Bilk æ Bürgerhaus Reisholz æ Bürger- und Heimatverein Gerresheim 1950 e.V. æ

BürgerStiftung Düsseldorf æ Büro der Flüchtlingsbeauftragten æ Bezirksvertretungen Landeshauptstadt Düsseldorf

C – CCB, Competence Center Begabtenförderung Düsseldorf æ Clara-Schumann-Musikschule D – dbv e.V., Deutscher

Bibliotheksverband æ Der Malort e.V. æ Derendorfer Jonges 1956 e.V. æ Deutsch-Indische Gesellschaft e.V. æ Deutsche

Oper am Rhein æ Diakonie Düsseldorf æ Die Geschichtswerkstatt e.V. æ DIFI, Deutsch-Iranischer Frauenintergrationsver-

ein e.V. æ Digi:Päd, Agentur für Digitale Medien & Pädagogische Werkstatt æ DRK, Deutsches Rotes Kreuz Düsseldorf æ

Düssel-Buntu e.V æ Düsseldorfer Kindertageseinrichtungen æ Düsseldorfer Schulen E – efa, Evangelische Familienbildung

Düsseldorf æ Evangelische Stadtakademie æ Evangelisches Kinder- und Jugendzentrum im Hinterhof, Wersten æ Evange-

lisches Familienzentrum Gottfried-Hötzel-Strasse æ Evangelisches Familienzentrum Wildenbruchstrasse F – FFT, Forum

Freies Theater æ Filmmuseum Düsseldorf æ Frauenberatungsstelle e.V. æ Freundeskreis Stadtbüchereien Düsseldorf e.V. æ

Förderkreis Industriekultur e.V. G – Gerresheim Gemeinsam – Evangelische Stiftung æ Geschichtswerkstatt Düsseldorf e.V. æ

Gesellschaft für Deutsch – Chinesische Freundschaft e.V. H – Heimatarchiv Benrath æ Heimatverein Werstener Jonges

e.V. 1953 æ Heinrich-Heine-Institut æ Heinrich-Heine-Universität I – IMAZ, Interkulturelles Migrantenzentrum e.V. J

– Jugendamt æ Junges Schauspielhaus K – Katholische Öffentliche Bücherei St. Ursula in Düsseldorf æ KIB, Kommu-

nales Intergrationszentrum Düsseldorf æ Kinderstiftung „Lesen bildet“ æ Kinderclub In der Donk æ KiQ, Kooperation im

Quartier æ KoKoBe Düsseldorf Flingern, Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsangebote für Menschen mit Behin-

derung æ Kom!ma, Verein für Frauenkommunikation e.V. æ Konzertkalender in+um Düsseldorf æ Koordinierungskreis

öffentlicher und sozialer Einrichtungen Reisholz/Hassels æ KREA – Kreativitätsschule Düsseldorf e.V. æ Kreativschule

Schönes Lernen æ Kulturamt æ Kulturkreis Gerresheim e.V. L – Düsseldorfer Leseband(e) æ Literaturbüro NRW e.V. æ

Ladies-Lunch Frauennetzwerk M – Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf æ Malteser Hilfsdienst e.V. æ LVR – Zent-

rum für Medien und Bildung æ Mosaik e.V. æ Museum Kunstpalast N – Naturfreunde Gerresheim e.V. æ Netzwerk

„Düsseldorf liest vor“ æ NRW Kultursekretariat O – Ökumenische Hospitzbewegung Düsseldorf-Süd e.V. æ Oum El

Banine, Verein maghrebinischer Mütter e.V. R – Rather Familienzentrum æ Respekt und Mut æ Rheinische Post æ

Richard-Wagner-Verband Düsseldorf e.V. æ Robert Schumann Hochschule Düsseldorf S – Schulverwaltungsamt æ

Spieloase Bilk • Stadtsparkasse Düsseldorf æ Stiftung Gerhard Hauptmann Haus æ Stiftung Schloß und Park Benrath æ

Stiftung van Meeteren T – Telefonseelsorge Düsseldorf æ Tonhalle Düsseldorf æ Tschechisches Zentrum æ Bücher-

bummel auf der Kö e.V. V – VHS, Volkshochschule æ VS, Verband Deutscher Schriftsteller æ VVN-BdA, Vereinigung

der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. æ vbnw, Verband der Bibliothe-

ken des Landes Nordrhein-Wesfalen e.V. W – Wohnstift Haus Lörick e.V. Z – zakk, Zentrum für Aktion, Kultur

und Kommunikation GmbH æ Zentrum plus / Diakonie / DRK æ Zukunftswerkstatt Düsseldorf æ und viele andere...

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Wir schauen nach vorn

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„Die Bibliothek muss heute etwas bieten, was das Internet nicht bietet, sonst macht sie keinen Sinn mehr“, dieser Ausspruch von Knud Schulz, Direk-tor der Bibliothek Aarhus in Dänemark, bringt es auf den Punkt. Wir sind es mittlerweile gewohnt, unsere Informationen, Musik und Filme schnell und jederzeit per Internet verfügbar zu haben. Das Jahrhunderte alte Monopol der Bibliotheken, Informationen vorzuhal-ten und diese allgemein zugänglich zu machen, wurde gebrochen. Das traditionelle Geschäfts-modell von Bibliotheken scheint auf den ersten Blick ins Wanken geraten zu sein. Auf der anderen Seite verzeichnen Öffentliche Bibliotheken wie die Stadt-büchereien Düsseldorf seit Jahren einen wachsenden Kundenzulauf. Wie ist das zu erklären?

Die moderne Großstadtgesellschaft braucht öffentliche Räume der Ruhe und Konzentration ebenso wie Orte der Kommunikation. Diese beiden Bedürfnisse äußern sich beispielhaft in der kom-pletten Belegung aller ruhigen Arbeitsplätze in der Zentralbibliothek zu fast jeder Tageszeit und im

Erfolg des 2016 gestarteten „Willkommens-Café“ für Menschen aus allen Ländern.

In unserer Vision für eine neue Zentralbibliothek haben wir eine zentrale Aussage so formuliert: „Menschen machen das Wesen der Zentralbiblio-thek 2020 aus: In Werkstätten des Lernens und des Wissenstausches werden die Medienbestände und

Menschen auf aktive Weise miteinander verbunden. Die Zentralbibliothek unter-stützt innovatives Lernen und verbindet Tradition mit Innovation und fördert lokale Gemeinschaften und schafft Netzwerke von Bürgern.“

Was heißt das für unsere aktuelle Arbeit? Noch 2017 wollen wir uns auf die Reise begeben und mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen in der

Zentralbibliothek ein „LibraryLab“ - ein Biblio-thekslabor - einrichten. Die Düsseldorfer Zentral-bibliothek soll künftig ein Ort des Ausprobierens und des informellen Lernens werden. Sie will Zugang zu neuer digitaler Technologie ermöglichen und damit weiterhin Ort aktueller aktiver Wissens-vermittlung sein.

„Ich halte mich gerne in der Z entralbibliothek auf, weil hier eine angenehme Stimmung ist. Man lernt hier sehr viele Leute kennen und man hilft sich hier gegenseitig weiter. Das ist das

ganz, ganz Wichtige hier.“ Lmar Jan Wardag (20 Jahre)

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Wo sonst können sich Bürgerinnen und Bürger – nicht kommerziell – informieren, was es zum Beispiel mit der „Virtual Reality“ auf sich hat? Welche Möglichkeiten bieten beispielsweise 3D-Drucker? Auch die Menschen selbst sollen sich einbringen und anderen Bibliotheksbesucherinnen und Bibliotheksbesuchern ihr (Spezial-)Wissen vermitteln können. Dem wollen wir Raum geben. Der Bürger soll in Zukunft wissen: In der Zentral-bibliothek kann ich durch Ausprobieren lernen, mit Büchern und Medien ebenso wie im Diskurs mit anderen Menschen, und ich kann dabei jeder-zeit auch mein eigenes Knowhow einbringen und weitergeben.

Das „LibraryLab“ soll uns dabei unterstützen, mit unseren Kundinnen und Kunden gemeinsam ein optimales Zukunftskonzept für die Zentralbiblio-thek 2020 zu entwickeln. Wir wünschen uns einen regen Austausch. Denn die Zentralbibliothek muss eine Bürgerbibliothek sein, kein Selbstzweck. Wir übersetzen den Auftrag der Öffentlichen Bibliothek ins Jahr 2020: Bibliotheken sind Orte des Lernens und der Menschen.

Dr. Norbert Kamp, Direktor der Stadtbüchereien Düsseldorf

Stephan Schwering, Leiter der Zentralbibliothek

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Bibliothek in Zahlen

3838

Leistungszahlen­2016

Gesamtzahl BibliotheksbesucheBesuche je ÖffnungstagVirtuelle BesucheNeue Benutzeranmeldungen Gesamtzahl Medienbestand Gesamtzahl Entleihungen Entleihungen je Öffnungstag Gesamtzahl erteilte Auskünfte Gesamtbudget (in Euro)Personalbudget (in Euro) Medienetat (in Euro)Einnahmen (in Euro)

1.362.116

4.556

2.066.979

10.880

764.691

4.972.090

16.629

388.102

12.507.351

7.534.000

1.060.465

1.072.136

Medienerwerb 2016

Erworbene Medien 50.278

Erneuerungsquote (in %) 6,6

Digitale Medien (onlineBibliothek) 3.608

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Kulturarbeit Berichtsjahr

Kinder-/Jugendveranstaltungen 350

Teilnehmende 11.196

Erwachsenenveranstaltungen 196

Teilnehmende 9.453

Ausstellungen 32

Sonstige Veranstaltungen 42

Führungen 411

Teilnehmende 9.668

39

Bibliothek Besuche Medienbestand Entleihungen

Zentralbibliothek 709.694 423.379 2.240.456

Stadtteilbüchereien

Benrath 67.657 33.987 259.658

Bilk 90.636 27.517 332.171

Derendorf 65.644 31.317 271.985

Eller 49.794 21.124 158.848

Flingern 39.012 20.144 138.736

Garath 34.331 27.458 127.034

Gerresheim 56.627 29.140 223.499

Hassels 5.040 4.573 17.135

Kaiserswerth 51.661 25.253 159.387

Oberkassel 43.001 24.814 175.753

Rath 41.753 27.418 128.514

Unterbach 23.340 18.744 80.345

Unterrath 37.808 22.388 171.313

Wersten 51.158 27.435 180.458

onlineBibliothek – 53.719 298.023

Leihverkehr – – 8.775

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Standorte & Adressen

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ZentralbibliothekTelefon 02 11.89-9 43 99Kinder- und Jugend-bibliothekTelefon 02 11.89-9 29 70MusikbibliothekTelefon 02 11.89-9 29 67Bertha-von-Suttner-Platz 1 (am Hauptbahnhof)

Bücherei BenrathUrdenbacher Allee 6 (in der Orangerie Schloss Benrath)Telefon 02 11.89-9 71 87

Bücherei BilkFriedrichstraße 127 (im Stadtteilzentrum Düsseldorf Arcaden)Telefon 02 11.89-9 92 90

Bücherei DerendorfBlücherstraße 10Telefon 0211.89-24108

Bücherei EllerGertrudisplatz 16–18Telefon 02 11.89-2 41 29

Bücherei FlingernHoffeldstraße 69Telefon 02 11.89-2 41 14

Bücherei GarathFritz Erler Straße 21 (in der Freizeitstätte)Telefon 02 11.89 9 75 71

Bücherei GerresheimHeyestraße 4Telefon 02 11.89-2 41 22

Bücherei Hasselsfür KinderIn der Donk 66 (im Kinderhaus)Telefon 02 11.89-2 47 05

Bücherei KaiserswerthKaiserswerther Markt 22Telefon 02 11.89-9 41 10

Bücherei OberkasselLuegallee 65Telefon 02 11.89-9 41 08

Bücherei RathWestfalenstraße 24 (im Westfalen-Center)Telefon 02 11.89-9 41 51

Bücherei UnterbachBreidenplatz 8Telefon 02 11.89-2 49 57

Bücherei UnterrathEckenerstraße 1Telefon 02 11.89-2 48 18

Bücherei WerstenLiebfrauenstraße 1Telefon 02 11.89-2 41 36

Kontakt StadtbüchereienPostanschrift Stadtbüchereien Düsseldorf, 40200 DüsseldorfHomepage www.duesseldorf.de/stadtbuechereienE-Mail [email protected] www.facebook.com/stadtbuechereien.duesseldorftwitter www.twitter.com/stadtbueduedorfBlog www.stadtbuechereienduesseldorf.wordpress.com

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Herausgegeben von derLandeshauptstadt DüsseldorfDer Oberbürgermeister

Stadtbüchereien www.duesseldorf.de

VerantwortlichDr. Norbert Kamp

Redaktionelle BearbeitungCora Elbin, Xymena GenderaStadtbüchereien Düsseldorf

Gestaltung & DruckbetreuungMedienservice der Stadtdruckerei,Stadtbetrieb Zentrale Dienste

TitelbildPhotocase © greycoast