Staff (Main Echo Germany, June 2013)

1

Click here to load reader

description

Feature about Biosphere Expeditions founder & executive director Dr. Matthias Hammer in German Main Echo Newpaper on 7 June 2013.

Transcript of Staff (Main Echo Germany, June 2013)

Page 1: Staff (Main Echo Germany, June 2013)

Bande stiehlt Fliesen imWert von 500000 EuroGERNSHEIM/DARMSTADT. Eine Bandehat von einer Firma im südhessi-schen Gernsheim innerhalb vonmehreren Jahren Keramikfliesenim Wert von insgesamt 500000Euro gestohlen. Ein Bandenmit-glied habe in der Firma gearbeitetund die Fliesen an seine Kumpelgegeben, teilte die Polizei gesternmit. Das Diebesgut aus den Jahren2009 bis 2012 wurde im Rhein-Main-Gebiet und in Südhessen anHehler und an gutgläubige Kundenverkauft. Als Drahtzieher geltendrei Männer im Alter von 24, 39und 42 Jahren. Gegen weitereKomplizen wird noch ermittelt. DiePolizei war den Tätern nach einemanonymen Hinweis auf die Spurgekommen. dpa

Lastwagen kipptauf Autobahn umFRANKFURT.Mit einem Schock ist inder Nacht zum Donnerstag derFahrer eines umgestürzten Last-wagens auf der A 5 bei Frankfurtdavongekommen. Er wurde in demFührerhaus eingeklemmt undmusste von der Feuerwehr befreitwerden, teilte die Polizei in Frank-furt mit. Verletzt wurde er dabeinicht. Der Mann war am Nord-westkreuz vermutlich zu schnellgefahren, so dass sein Lastwagenumkippte. dpa

Irrfahrtauf drei ReifenSCHWEINFURT. Auf nur drei Reifenhat ein Mercedesfahrer amMitt-wochabend die Strecke zwischenWürzburg und Schweinfurt be-wältigt. Bemerkt hatte der Mannseinen Reifenverlust jedochnicht, weil er mit 2,4 Promilleunterwegs war. Ein Zeuge alar-mierte die Polizei, nachdem erbeobachtet hatte, dass der 34-Jährige einfach weitergefahrenwar, obwohl ihm ein Reifenfehlte. An einer Autobahnauf-fahrt stoppten die Beamten denMercedesfahrer. Seinen Führer-schein musste der Mann nacherst mal abgeben. aak

Betrunkener Fahrertritt nach PolizistenWÜRZBURG. Einem betrunkenenLastwagenfahrer haben Polizei-beamte am Mittwochabend nacheiner Verkehrskontrolle auf derA 3 den Führerschein weggenom-men. Der Alkoholtest ergab 1,5Promille. Bei der ärztlichen Blut-entnahme trat und schlug derMann nach den Polizisten, ver-letzte aber keinen der Beamten.Dennoch erwartet den Lastwa-genfahrer nun neben einem Ver-fahren wegen Trunkenheit imVerkehr auch eine Anzeige wegenversuchter Körperverletzung undWiderstand gegen Vollstre-ckungsbeamte. Die Fahrt mit demLastwagen durfte er nach derKontrolle fortsetzen – aber nur aufdem Beifahrersitz. aak

Schwarzfahrermuss ins GefängnisDARMSTADT.Wegen häufigenSchwarzfahrens muss ein 24 Jahrealter Mann aus Darmstadt ins Ge-fängnis. Er sei zu einer Geldstrafevon 450 Euro verurteilt worden,habe diese aber nicht bezahlenkönnen, teilte die Polizei gesternmit. Daher müsse er nun eine 30Tage lange Haftstrafe abbüßen. DerSchwarzfahrer wurde mit Haftbe-fehl gesucht, am Mittwoch nahmihn die hessische Polizei schließ-lich fest. dpa

Nachrichten

Verluste beiSchiffsrundfahrtenFRANKFURT.Während in TeilenHessens weiter hohe Pegelständegemessen werden, haben einigeBetroffene schon eine erste Scha-densbilanz nach dem Hochwassergezogen. »Wir haben wegen derFlut einen Umsatzverlust von25 000 Euro«, sagte gestern AntonNauheimer, Geschäftsführer derPrimus-Linie, die Schiffsrund-fahrten auf Rhein und Main an-bietet. Bereits am Sonntag war derSchiffsverkehr auf den Flüssenwegen des Hochwassers eingestelltworden. dpa

Abenteuer für MitmachtouristenExpeditionen: Höchberger Biologe Matthias Hammer organisiert Forschungsreisen für engagierte Laien

HÖCHBERG. Eine Expedition in denDschungel, das war der große Traumdes kleinen Matthias Hammer: »Wobeiich als Junge gar nicht wusste, was einDschungel genau ist.« Mittlerweileweiß der promovierte Evolutionsbio-loge nicht nur, was ein Dschungel ist.Der 45-Jährige aus Höchberg beiWürzburg war auch schon unzähligeMale bei Expeditionen dabei. Mit sei-nem gemeinnützigen UnternehmenBiosphere organisiert er seit knapp 15Jahren außerdemForschungsreisen fürNaturschutzfreaks aus aller Welt.

Bergland oder KorallenriffsDiese Expeditionen führen ins Berg-land des Altai, zu den KorallenriffenHonduras oder zu den Leoparden nachNamibia. An den Forschungsprojek-ten, mit denen Biosphere kooperiert,nehmen rund 500 Menschen jedes Jahrals Freiwillige teil. Das Konzept seinesUnternehmens entstand am Ende vonMatthias Hammers Promotionsphasein England: »Ich wollte nicht im wis-senschaftlichen Elfenbeinturm blei-ben.« Was aber sonst tun als Biologe?Eine Zeit lang trat Hammer auf der

Stelle. Bis dahin hatte er vor allem the-oretisch geforscht – und nebenbei Ex-peditionen für Studenten organisiert.»Eines Morgens unter der Dusche kammir plötzlich die Idee: Warum nichtExkursionen veranstalten für Men-schen, die sich freiwillig für den Na-turschutz engagieren wollen?«Durch Zufall fand der Taucher,

Bergsteiger und Triathlet einen Risi-kokapitalgeber. 1999 ging sein Unter-nehmen an den Start. Gegründet wur-de es in England. Dort hatte Hammerstudiert und von da stammt auch seineFrau: »Die Gründung war in Englandaußerdem einfacher als in Deutsch-land.« Zu jener Zeit waren die Begriffe»Volontourismus« oder »Mitmachtou-rismus« kaum bekannt: »Es gab zwei,drei Anbieter.« Auf die Idee, abenteu-erlustigen Menschen in Forschungs-projekte in der Savanne Namibias oderim Altaigebirge zu involvieren, war inDeutschland noch gar niemand ge-kommen. Heute boomt der Sektor:»Und es gibt immer mehr unseriöseAnbieter.«

Sich auf solch abenteuerliche Weiseein oder zwei Wochen im Jahr aus demStaub zu machen, das reizt Menschenjeder Couleur. »Wobei wir kaum jungeTeilnehmer haben«, so Hammer. Denn

die haben meist nicht das Geld für denEinsatz. 3000 bis 4000 Euro kostet dieTeilnahme im Schnitt.Dafür könnte man bequem eine Wo-

che Urlaub in einem pompösen Hotel

mit Pool machen. Doch Teil eines For-schungsprojekts zu werden, das reiztvor allem ältere Menschen. Laut Ham-mer spielt das Alter im Übrigen aberkeine Rolle: »Unsere älteste Teilneh-merin war 82.« Zu den beliebtestenProjekten quer über alle Altersgrup-pen hinweg gehört der Einsatz in Na-mibia. Seit dem Jahr 2000 laufen hierProjekte mit Geparden, Leoparden undElefanten. Zwischen August und No-vember dieses Jahres werden wiederrund 100 Freiwillige Spuren der Tieresuchen, Kamerafallen aufstellen undWege abgehen.

Nicht alles ist planbarExpeditionen sind nicht auf den i-Punkt planbar. Der Trip bleibt einAbenteuer: »Wobei wir versuchen, je-de Reise so weit wie möglich durch-zuorganisieren.« Zwei Tage lang wirdjeder Teilnehmer in sein Projekt ein-gearbeitet: »Dabei geht es darum, wieKamerafallen scharf gestellt oder wiedie SD-Karten in den Kameras aus-gewechselt werden.« Auch gibt es ge-naue Anweisungen zum Ausfüllen derDatenblätter. »Über jede Expeditionwird ein Bericht veröffentlicht«, er-läutert Hammer. Was aus all den Da-ten geworden ist, die erhoben wurden,können die Teilnehmer nach der Ex-pedition also nachvollziehen. Auch er-fahren sie, wie es auf Basis der Datenmit dem Projekt weitergeht.

Mehr als ein UrlaubEine Forschungsexpedition istmehr alsein extraordinärer Urlaub. Sie hat we-der etwas mit Safari noch mit Survi-valtraining zu tun. »Den meisten Teil-nehmern geht es auch tatsächlich umden Naturschutz«, sagt Hammer. In ei-nerWelt, die immermehr zerstört wird,wollen sie einen Beitrag zum Wohler-gehen von Tieren, Pflanzen und Naturleisten. Biosphere tut dies erfolgreich.Die Forschungsprojekte führten invielen Fällen schon zu Empfehlungen,die bei der Einrichtung von Schutzge-bieten berücksichtigt wurden. Ham-mer: »So waren wir bei der Einrich-tung des Schutzgebiets im Altai sowiedes Marineschutzgebiets in Australienbeteiligt.« Pat Christ

Zur Person: Matthias HammerMatthias Hammer, 45,dreifacher Vater,wuchs in Höchbergbei Würzburg auf.Nach dem Abitur undeinem zweijährigenEinsatz als Zeitsol-dat bei der Bundes-wehr begann er, inOxford Biologie zustudieren. Hammer

promovierte in Cambridge mit einer Arbeit,

die sich mit Humanevolution befasste.1999 gründete er das gemeinnützige Unter-nehmen Biosphere. Teilnehmer bringensich bei den Touren freiwillig in wissen-schaftliche Naturschutzprojekte ein.Das Konzept wurde inzwischen mit zahl-reichen Preisen bedacht. Erst vor wenigenWochen zeichnete National Geographic dievon Biosphere organisierte Großkatzen- undElefanten-Expedition in Namibia aus. Infor-mationen unterwww.biosphere-expeditions.org. (pat)

Matthias Hammer.Foto: Pat Christ

Ehrenamtlich helfen die Expeditionsteilnehmer bei wissenschaftlichen Projekten mit, hier zumBeispiel in Namibia. Foto: Biosphere Expeditions

Die Forschungsreisen, die Matthias Hammer mit seinem Unternehmen organisiert, sind kein Urlaub. Trotzdem bekommen die Teilnehmer atemberaubende Natur und wilde Tiere zu sehen (hierin Namibia). Foto: Biosphere Expeditions

Rhein verteidigt Frankfurter PolizeikesselBlockupy: Hessens Innenminister rechtfertigt weiter die »Umschließung« bei Demonstration – Turbulente Sitzung im Landtag – Justiz ermitteltWIESBADEN. Trotz massiver Kritik bleibtHessens Innenminister Boris Rheindabei: Die Einkesselung von fast 1000Menschen bei der Blockupy-Demon-stration in Frankfurt war »verhältnis-mäßig und angemessen«. Damit seienGewalttaten verhindert und Schadenvon der Stadt abgewendet worden,sagte der CDU-Politiker gestern imHessischen Landtag in Wiesbaden. DieOpposition sprach dagegen von einemmassiven Eingriff ins Demonstrati-onsrecht.Während einer mehrstündigen tur-

bulenten Sitzung bezeichnete es derInnenminister als »ekelerregend«, dassdie Linke-Fraktion Angriffe der De-monstranten gegen Polizisten mitFarbbeuteln und gefährlichen Böllernauf dem kapitalismuskritischen Pro-testzug verharmlose. Der SPD warfRhein vor, mit der Linken gemeinsameSache zu machen und die Polizei zu»denunzieren«. Auch Mitglieder des

Blockupy-Bündnisses, dessen Kund-gebung am Samstag wegen des Kes-sels nicht zustande kam, waren auf deröffentlichen Sitzung anwesend. DieFrankfurter Polizeiführung versi-cherte erneut, dass nur mit Hilfe derangewandten Kesseltaktik gewalttätigeAusschreitungen verhindert wordenseien.Dies fand auch der Grünen-Abge-

ordnete Jürgen Frömmrich nicht ak-zeptabel. Allerdings sei dies noch keinGrund, das Demonstrationsrecht aus-zuhebeln. Fast 1000 Menschen seienneun Stunden lang eingeschlossenwerden, während die Polizei selbst of-fiziell nur maximal 150 Vermummtegesehen habe. Die Linke warf Rheinvor, aus Wahlkampfgründen den mas-siven Polizeieinsatz in Frankfurt be-wusst inszeniert zu haben. Auch dieSPD-Abgeordnete Nancy Faeser woll-te dieRolle des Innenministers, der sichgerne als »Law und Order«-Mann prä-

sentiert, genau geklärt haben. Er selbsthabe den Einsatz der Frankfurter Po-lizei weder veranlasst noch beein-flusst, sagte Rhein dem Ausschuss. Ersei auch an den Gesprächen im Mi-nisterium mit der Frankfurter Poli-zeiführung im Vorfeld der Großdemoauch nicht strategisch beteiligt gewe-sen. CDU und FDP unterstützten denMinister. Übergriffe gegen Demonst-

ranten durch die Polizei müssten auf-gearbeitet werden.Nach Ansicht des Rechtsprofessors

Clemens Arzt war der Kessel »schlichtunverhältnismäßig«. »Einen Kesselbilden darf man nur, wenn es nichtmöglich ist, einzelne Störer zu isolie-ren – und wenn dies die einzige Mög-lichkeit ist, schwere Straftaten zu un-terbinden«, sagte Arzt gestern der

Nachrichtenagentur dpa. Der Dozentfür Polizeirecht an der Hochschule fürWirtschaft und Recht (HWR) Berlinwar nach eigenen Angaben zufälligselbst Zeuge der umstrittenen Poli-zeiaktion.Das Vorgehen der Polizei beschäf-

tigt jetzt auch die Justiz. Das Blocku-py-Bündnis reichte beim Verwal-tungsgericht Frankfurt Klage ein. Beider Demo sei das Grundrecht auf Ver-sammlungsfreiheit verletzt worden.Eine juristische Aufarbeitung sei »un-erlässlich«, sagte Demo-AnmelderWerner Rätz. Das Verwaltungsgerichtbestätigte den Eingang der Klage. Sierichte sich gegen das Land Hessen,vertreten durch das Polizeipräsidium.Weil es juristisch um verschiedeneVorwürfe gehe, liefen drei paralleleVerfahren, sagte ein Sprecher. Es geheum den Teilausschluss einiger Teil-nehmer, das Anhalten der Demo unddie Aufnahme der Personalien. dpa

Bei der Blockupy-Demonstration am Samstag in Frankfurt kamen sich Polizei und Aktivistenziemlich nah. Foto: dpa

Deutsche Köcheauf Genusstourim AuslandKulinarik: Werbung fürWeine anstatt für Autos

KIEDRICH/WIESBADEN. Dieter Müller,Drei-Sterne-Koch, möchte das Aus-land für Deutschlands Kulinarik be-geistern. Zusammen mit weiterenSpitzenköchen und Topweingüternwirbt der 65-Jährige diese Woche inAmsterdam, London und Paris für Ge-nüsse aus Deutschland. »DeutscheWeine sind weltweit einmalig«, sagteMüller am Sonntagabend zum Auftakt

derTour inKiedrich imRheingau.Zwarsei der Riesling inzwischen gut ein-geführt. Dies gelte aber nicht zum Bei-spiel für deutschen Grauburgunderoder roten Spätburgunder.An der Tour nehmen sieben Wein-

güter aus dem Rheingau, der Pfalz,Franken, Baden sowie von Mosel, Na-he und Ahr teil. Besonders der Gangnach Paris – bewirtet wird immer einausgesuchtes Publikum aus Gastro-nomie, Kunst, Wirtschaft und Enter-tainment – gilt als delikat. Mit dabei istauch Harald Wohlfarth, der wie Mül-ler zu den besten deutschen Köchenzählt.Zu den Initiatoren der Aktion ge-

hört das Wiesbadener Weinmagazin»Fine«.Deutschlandwerde immernochauf technischen Luxus wie Autos re-duziert, sagt Verleger Ralf Frenzel.Dabei habe nur Frankreich in Europamehr Sternelokale. Zudem knüpfe derdeutsche Wein an seine Glanzzeit ausder »Belle Epoque« an. dpa

» Deutsche Weine sindweltweit einmalig. «

Dieter Müller, Spitzenkoch

Hauptschüler inden Beruf begleitenWIESBADEN. Hessen will die Berufs-fachschulen für alle Absolventen vonHauptschulen öffnen. Dazu werde zu-nächst an drei Schulen eine »gestufteBerufsfachschule« eingerichtet, kün-digte Kultusministerin Nicola Beer(FDP) in dieser Woche in Wiesbadenan. Bisher werden in die 77 Berufs-fachschulen des Landes nur Absol-venten mit einem »qualifiziertenHauptschulabschluss« aufgenommen.

Schwerpunkt später setzenZiel ist nach Beers Worten, Schülerohne Lehrstellen besser auf die An-forderungen der Ausbildung vorzube-reiten. In enger Kooperation mitHandwerkskammern und Industrie-und Handelskammer soll die »gestufteBerufsfachschule« einen vertieftenEinblick in verschiedene Berufsfelderermöglichen. Erst danach sollen dieSchüler einen Schwerpunkt setzen.Das Modell wird im neuen Schuljahr

an den Berufsfachschulen in Fulda,Hanau und Fritzlar erprobt. Nach undnach soll das Modell dann zur Regelwerden. Derzeit gibt es 10500 Schüleran Hessens Berufsfachschulen, die aufzwei Jahre angelegt sind. dpa

26 RHEIN−MAIN & FRANKEN FREITAG, 7. JUNI 2013