Stand 03.04.2019 - Änderungen vorbehalten - bnv.de · 10. BNV-Kongress, 17. und 18.05.2019, Kassel...

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10. BNV-Kongress, 17. und 18. Mai 2019 Stand 03.04.2019 - Änderungen vorbehalten Bundesverband Niedergelassener Verkehrspsychologen e.V.BNV

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10. BNV-Kongress, 17. und 18. Mai 2019

Stand 03.04.2019 - Änderungen vorbehalten

Bundesverband Niedergelassener Verkehrspsychologen e.V.BNV

10. BNV-Kongress, 17. und 18.05.2019, KasselBNV e.V. Groten Hoff 1, 22359 Hamburg, mehr Informationen auf www.BNV-Kongress.de Seite 2

10. BNV-Kongress, KasselProgramm – Stand 03.04.2019

17.05.201910:45 Karl-Friedrich Voss Willkommen zum Kongress! 15 Min.11:00 Ruth Sarah Born,

Rüdiger BornAktuelle Entwickungen / Der Kongress positioniert sich 30 Min.

11:30 Jörg-Michael Sohn 35 Jahre Therapie und Politik - eine persönliche undberufspolitische Bilanz

45 Min.

12:15 Mittagspause13:15 Yvonne Muffert Transparenz durch kostenfreie Tonbandaufnahmen in

der MPU. Ein Erfahrungsbericht45 Min.

14:00 ChristophSchneider

Die persönliche Eignung oder:Vorschläge zur Erweiterung der Anforderungen anverkehrspsychologische Gutachter

60 Min.

15:00 Kaffeepause15:30 Simone Klipp Evaluation von Maßnahmen zur Förderung und

Wiederherstellung der Kraftfahreignung30 Min.

16:00 Thomas Wagner Wirksamkeit von Interventionsmaßahmen vor einerMPU – Ein Vergleich zwischen Berufsgruppen(Verkehrspsychologen, Suchtberater und Sonstige)

60 Min.

17:00 Pause17:30 BNV e.V. BNV-Mitgliederversammlung (Nicht-Mitglieder können

teilnehmen, falls die Mitglieder zustimmen)

18.05.201909:00 Ruth Sarah Born,

Rüdiger BornAktuelle Entwickungen / Der Kongress positioniert sich 30 Min.

09:30 Edzard Glitsch Keine Diagnostik ohne Theorie? 30 Min.10:00 Harald Ertl MPU-Abstinenzkontrollprogramme mit Urin und Haar:

Was wichtig ist, bevor die Probe im Labor ist30 Min.

10:30 Kaffeepause11:00 Anita Müller Cannabismedikation in der Begutachtung 90 Min.12:30 Mittagspause13:30 Philipp Schulz,

Stefan SpannhorstMax Töpper

Fahrtauglichkeitsdiagnostik im höheren Lebensalter 30 Min.

14:00 Andreas Skulteti Vernetzung von Verkehrspsychologen und Industrie 30 Min.14:30 Karl-Friedrich Voss Ein einfaches Verfahren zur Entdeckung und zum

Befolgen von Tempolimits30 Min.

15:00 BNV-Vorstand Resummee 30 Min.15:30 Abschiedskaffee, Abreise

(Freitag 6 UE, Samstag 6 UE, beide Tage 13 UE)

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AbstractsRuth Sarah Born, Rüdiger Born – Aktuelle Entwicklungen / Der Kongress positioniert sich ....... 3Harald Ertl - MPU-Abstinenzkontrollprogramme mit Urin und Haar: Was wichtig ist, bevor dieProbe im Labor ist ........................................................................................................................... 4Edzard Glitsch - Keine Diagnostik ohne Theorie? ......................................................................... 5Simone Klipp - Evaluation von Maßnahmen zur Förderung und Wiederherstellung derKraftfahreignung ............................................................................................................................. 6Anita Müller - Cannabismedikation in der Begutachtung seit dem"Eigenanbauverhinderungsgesetz" 2017......................................................................................... 7Yvonne Muffert: Transparenz durch kostenfreie Tonbandaufnahmen in der MPU. EinErfahrungsbericht ............................................................................................................................ 8Christoph Schneider - Die persönliche Eignung oder: Vorschläge zur Erweiterung derAnforderungen an verkehrspsychologische Gutachter ................................................................... 9Andreas Skulteti - Vernetzung von Verkehrspsychologen und Industrie...................................... 10Jörg-Michael Sohn - 35 Jahre Therapie und Politik - eine persönliche und berufspolitische Bilanz11Philipp Schulz, Stefan Spannhorst und Max Töpper - Fahrtauglichkeitsdiagnostik im höherenLebensalter .................................................................................................................................... 12Karl-Friedrich Voss - Ein einfaches Verfahren zur Entdeckung und zum Befolgen vonTempolimits................................................................................................................................... 13Thomas Wagner- Wirksamkeit von Interventionsmaßahmen vor einer MPU – Ein Vergleichzwischen Berufsgruppen (Verkehrspsychologen, Suchtberater und Sonstige) ............................. 14

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Ruth Sarah Born, Rüdiger Born – Aktuelle Entwicklungen / DerKongress positioniert sich

Frisch! Wir wollen im Mai 2019 aktuelle fachliche Themen und Chancen skizzieren undIhre Einschätzungen abholen. Wo es passt, werden wir Verknüpfungen zu Ihren/unserenErkenntnissen aus 2012, 2014 und 2016 herstellen.

---Dipl.-Psych. Ruth Sarah Bornverkehrstherapie.com, Vorstandsmitglied des BNVGroten Hoff 122359 HamburgTelefon: 040-6118 9074Telefax: 040-609 503 98E-Mail: [email protected]

Dipl.-Psych. Rüdiger BornGeschäftsführer und Vorstandsmitglied des BNVGroten Hoff 122359 HamburgTelefon: 040-2787 3810Telefax: 040-609 503 98E-Mail: [email protected]

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Harald Ertl - MPU-Abstinenzkontrollprogramme mit Urin undHaar: Was wichtig ist, bevor die Probe im Labor ist

Drogen- und EtG-Analysen für eine MPU werden in Deutschland innerhalb eines bewähr-ten, standardisierten Rahmens durchgeführt, der in den letzten Jahren ständig weiterentwi-ckelt wurde.Die forensisch-toxikologische Analytik liefert dabei verlässliche Ergebnisse. Wenn Perso-nen ein Ergebnis anzweifeln und die Analyse der Rückstellprobe veranlassen, wird das Er-gebnis der ersten Analyse in der Regel bestätigt. Die Analytik ist jedoch nicht der einzigeFaktor, der das Ergebnis beeinflusst. Das zeigt sich in positiven wie negativen Analysener-gebnissen, die nicht zu erwarten waren.Im Vortrag sollen einige der zugrunde liegenden Sachverhalte beispielhaft beschriebenwerden:

Beim Alkoholmetaboliten Ethylglukuronid (EtG) im Urin kann eine ungeeignete La-gerung der Proben sowohl falsch negative Befunden als auch falsch positive Befun-de bewirken.

Der EtG-Nachweis im Haar ist nicht trivial, zum einen analytisch anspruchsvoll, zumanderen weil EtG aus dem Haar unter Umständen ausgewaschen werden kann.Daher ist die EtG-Analyse im Haar nur in bestimmten Fällen zulässig.

Wenn es um den die Testung auf Drogen und Medikamente geht, ist Urin ein be-währtes Untersuchungsmaterial mit einer langen Tradition. Die überprüften Sub-stanzen sind nach Konsumende über einige Tage, Wochen oder gar Monate nach-weisbar. Daher sollte ein Abstinenzkontrollprogramm nicht zu früh gestartet werden.

Drogen- und Medikamenten-Nachweise im Haar sind analytisch anspruchsvoll, aberinzwischen ebenfalls Standardanalysen. Der Einfluss von nicht mehr wachsenden(katagenen bzw. telogenen) Haaren auf das Ergebnis der Analyse ist schon längerbekannt. Mit einem angemessenen zeitlichen Abstand zwischen Konsumende undder Haarprobennahme kann dieser Umstand berücksichtigt werden. Neuere Er-kenntnisse haben dazu geführt, dass neben dem zeitlichen “Sicherheitsabstand“noch weitere Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Unabhängig davon, ob Urin oder Haar getestet wird: Wer Abstinenzkontrollprogrammedurchführt, hat eine große Verantwortung für die Richtigkeit der Analysenergebnisse. DerZeitraum bevor eine Probe im Labor ankommt entscheidet, neben der eigentlichen Analy-se, im hohen Maße über die Qualität des Analysenergebnisses.

---Dr. rer. nat. Dipl.-Umweltwissenschaftler Harald ErtlStellv. Laborleiter Forensische Toxikologie, Labor Lademannbogen, Hamburg

Telefon: 040 53805-804Telefax: 040 53805-296E-Mail: [email protected]: www.toxikologie.labor-lademannbogen.de

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Edzard Glitsch - Keine Diagnostik ohne Theorie?Warum in der Fahreignungsdiagnostik keiner weiß, was diagnostiziert wird, und was man dagegentun kann

Bislang erwecken z. B. Lehrbuchbeiträge der psychologischen Diagnostik oder Studien zur Legal-bewährung (EVA – MPU, Hilger et al., 2012) den Anschein als genüge die MPU wissenschaftlichenGütekriterien: „Auch die wissenschaftlichen Grundlagen des Begutachtungsverfahrens und diefachlichen Kriterien sind inzwischen bekannt gemacht worden und werden auf jährlich von den zu-ständigen Fachgesellschaften durchgeführten Symposien diskutiert“ (W. Schubert in Schmidt-Atzert und Amelang, 2012, S. 568). Tatsächlich hat eine Überprüfung von Gütekriterien der in dermedizinisch-psychologischen Untersuchung verwendeten diagnostischen Verfahren bisher niestattgefunden (mit Ausnahme der psychologischen Leistungstestverfahren).

Die Operationalisierung des Konstrukts „Fahreignung“ erfolgt in Anlehnung an die Gesetzeslagegem. §2 Abs. 4 des Straßenverkehrsgesetzes. „Geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist, werdie notwendigen körperlichen und geistigen Anforderungen erfüllt und nicht erheblich oder nichtwiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder gegen Strafgesetze verstoßen hat.“

Eine einheitliche Definition des Konstrukts „Fahreignung“ existiert - dem unbestimmten Rechtsbe-griff der Fahreignung folgend - nicht. Juristen beschreiben das Konstrukt Fahreignung als einen„unbestimmten Rechtsbegriff“, der einer weiteren Auslegung und Präzisierung bedarf (vgl. Geiger,2009). Unbestimmt ist ein Merkmal innerhalb eines gesetzlichen Tatbestands dann, wenn sich seinobjektiver Sinn nicht sofort erschließt. Als Ursache von erheblichen oder wiederholten Verstößengegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder gegen Strafgesetze werden Persönlichkeits- und ver-haltensbezogene Aspekte der Fahreignung betrachtet, wobei Juristen in diesem Zusammenhangvon „charakterlichen Mängeln“ sprechen.

Die charakterlichen bzw. persönlichkeitsrelevanten Aspekte der Fahreignung werden in Anlage 4a(Grundsätze für die Durchführung der Untersuchungen und die Erstellung der Gutachten) zum §11, Abs. 5 der Fahrerlaubnisverordnung konkreter differenziert. Dort wird daraufhin gewiesen, dassGegenstand der Untersuchung nicht die gesamte Persönlichkeit des Betroffenen ist, sondern nursolche Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die für die Kraftfahreignung von Bedeu-tung sind (Relevanz zur Fahreignung).

Wissenschaftlich nachzuweisen sind die relevanten Aspekte der Kraftfahreignung (Kriterien) sowiedie Güte und Qualität der verwendeten Indikatoren für die Bestimmung von Fahreignung. WelcheKriterien und Indikatoren dies sein sollen wird zwar in den Beurteilungskriterien (Schubert, et al.,2013) behauptet. Ob die in den Beurteilungskriterien definierten Kriterien und Indikatoren über eineausreichende (prognostische) Relevanz verfügen, ist bislang vollkommen ungeklärt.

Mit dem Vortrag sollen Wege aufgezeigt werden, die Theoriebildung zum Konstrukt Fahreignungvoranzutreiben, den Nachweis von Gütekriterien bei Fahreignungsbegutachtungen zu fördern unddamit die Fahreignungsdiagnostik wissenschaftlich zu substantiieren, wie dies auf anderen Gebie-ten psychologischer Diagnostik und Gutachtenerstellung bereits üblich ist (vgl. Diagnostik psychi-scher Störungen, Familienrechtsgutachten etc.).

---Dr. Edzard GlitschFriesenstraße 410965 Berlin

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Simone Klipp - Evaluation von Maßnahmen zur Förderung undWiederherstellung der Kraftfahreignung

---Dr. Simone KlippReferat U1 – Fahreignung, Fahrausbildung, KraftfahrerrehabilitationBundesanstalt für Straßenwesen (BASt)Brüderstraße 5351427 Bergisch GladbachTelefon: 02204 43-3104Telefax: 02204 43-3150E-Mail: [email protected]

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Anita Müller - Cannabismedikation in der Begutachtung seitdem "Eigenanbauverhinderungsgesetz" 2017

Grundlagen, Fallkonstellationen und aktuelle Entwicklungen.

___Dipl.-Psych. Anita MüllerLeitung Fachbereich Begutachtung der Fahreignungpima-mpu GmbH

Neue Str. 22D-89073 UlmTelefon: +49 (0)731 1537 573Mobil: +49 (0)152 3218 0535Telefax: +49 (0)731 1537 574E-Mail: [email protected]

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Yvonne Muffert: Transparenz durch kostenfreieTonbandaufnahmen in der MPU. Ein Erfahrungsbericht

Die AVUS GmbH bietet seit mittlerweile zwei Jahren standardmäßig für alle Kundenkostenfreie Tonbandaufnahmen des psychologischen Untersuchungsgesprächs imRahmen der MPU an. Es wird ein Überblick über Akzeptanz und Erfahrungen gegeben.

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Dr. Yvonne MuffertDipl.-PsychologinFachliche LeitungAVUS GmbHWeißenburger Straße 4381667 MünchenTelefon: 089-489566-0Telefax.: 089-489566-25E-Mail: [email protected]

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Christoph Schneider - Die persönliche Eignung oder:Vorschläge zur Erweiterung der Anforderungen anverkehrspsychologische GutachterIm Vortrag wird davon ausgegangen, dass die Qualität des verkehrspsychologischen Ex-plorationsgespräches auch maßgeblich durch die Art der Beziehungsgestaltung zwischenGutachter und Klient bestimmt wird. Dabei wird Bezug genommen auf Ergebnisse der Psy-chotherapieforschung, welche belegen, dass ein Erfolg psychologischer Interventionen zu30% durch die therapeutische Beziehung bestimmt wird.Diesbezüglich weist die aktuelle Ausbildung verkehrspsychologischer Gutachter Verbesse-rungsbedarf auf, da diesem Aspekt fast keine Rechnung getragen wird. Das bedeutet,dass sich Faktoren der Beziehungsgestaltung unkontrolliert in der Begutachtungssituationauswirken können.Vor dem theoretischen Hintergrund des Modells der doppelten Handlungsregulation vonSachse (2001) wird ausgeführt, wie sich unreflektierte Persönlichkeitsanteile bei Gutach-tern auf die Beziehungsgestaltung im Untersuchungsgespräch auswirken können. Dabeiwird auf die Auswirkung narzisstischer, ängstlich-unsicherer, dependenter sowie emotio-nal-instabiler Persönlichkeitszüge eingegangen. Dazu werden jeweils die Komponentendes Modells betrachtet, die das Verhalten von Gutachtern in der Explorationssituation be-stimmen und ggf. zu Störungen der Interaktion zwischen Gutachter und Kunde führen kön-nen.Aus diesen Erkenntnissen wird die Notwendigkeit abgeleitet, auch Selbsterfahrungsanteilezur Klärung eigener Persönlichkeitsanteile in die Ausbildung verkehrspsychologischer Gut-achter einfließen zu lassen. Im Gegensatz zur fachlichen Kompetenz wird vorgeschlagen,den zusätzlichen Terminus der persönlichen Eignung einzuführen. Diese wird definiert alsFähigkeit des Gutachters, das eigene gutachterliche Verhalten vor dem Hintergrund der ei-genen Biografie, der eigenen Persönlichkeitsstruktur sowie des eigenen Wertesystems an-gemessen reflektieren zu können.Abschließend werden die Vorteile einer solchen Erweiterung der verkehrspsychologischenAusbildung sowohl für die Gutachter selbst wie auch für die Beziehungsgestaltung im Un-tersuchungsgespräch und damit die Urteilsbildung im Gutachten dargestellt. Insbesonderestellt der Ansatz auch eine neue Herangehensweise für den Umgang mit vermeintlich„schwierigen“ Kunden dar.---

Dipl.-Psych. Christoph SchneiderPsychologischer Psychotherapeut (VT)Psychotherapeutische und verkehrspsychologische PraxisBismarckstr. 3-797980 Bad MergentheimTelefon: 07931-9573930Telefax: 07931-9573939E-Mail: [email protected]

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Andreas Skulteti - Vernetzung von Verkehrspsychologen undIndustrie

Zur Neukundengewinnung ist es nötig, dauerhaft und regelmäßig eine gewisse Anzahl vonVerkehrstherapieanfragen zu erhalten. Eine Möglichkeit ist es, sich als Vertriebsbetreuerfür andere Unternehmen anzubieten und dies als gute Chance für ein nachhaltigeszusätzliches Einkommen zu nutzen.

In diesem Erfahrungsbericht schildere ich, wie Kontakte in andere Unternehmen (z.B.Versicherung, Spedition, Vertrieb, Hausverwaltung) entstehen können - aber auch durchwelche Umstände sie begrenzt werden oder sogar scheitern können.

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BerlinTelefon: 0173 2903661E-Mail: [email protected]

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Jörg-Michael Sohn - 35 Jahre Therapie und Politik - einepersönliche und berufspolitische Bilanz

Ich habe vor nunmehr über 35 Jahren mit meinem ersten Verkehrs-Klienten angefangenund war damals ein Exot in TÜV-dominierten Zusammenhängen. Nach nunmehr geschätzt1.000 mehrstündigen Beratungen/Therapien, Teilnahme an Evaluierungen, Initiierung, Mit-arbeit und Leitung diverser berufspolitischer Gremien (AK Klinische Verkehrspsychologie,Sektion Verkehrspsychologie, BNV, AG Verkehrstherapie) neigt sich meine Berufstätigkeitnun altersbedingt und krankheitsbedingt dem Ende zu. Zeit also für eine Bilanz und denVersuch, die wichtigsten Erkenntnisse, Erfolge, Fehler und Erfahrungen aus dieser Zeit ge-rade für die nachrückende Generation von Verkehrspsychologen einmal gebündelt und zu-gespitzt auf den Punkt zu bringen - nicht als Gesetzestafeln, aber als Quintessenz jahr-zehntealter Erfahrung. Es erwartet Sie eine kurzweilige Mischung von Analysen, Anekdo-ten, Ansichten und Anregungen.

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Dipl.-Psych. Jörg-Michael SohnVerkehrspsychologische PraxisSaarlandstr. 6 A,22303 HamburgTelefon: NEU! 040 - 35 77 67 64E-Mail: [email protected]

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Philipp Schulz, Stefan Spannhorst und Max Töpper -Fahrtauglichkeitsdiagnostik im höheren Lebensalter

Im Zuge des Alterungsprozesses kommt es zu kognitiven, sensorischen und physischenVeränderungen, die die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen können. Allerdings besteht einMangel an validen und ökonomischen Verfahren zur Einschätzung der Fahrtauglichkeit beiSenioren. Aus diesem Grund entwickelt unsere Arbeitsgruppe seit mehreren Jahren einmultifaktorielles Instrument (SAFE1, Seniorenberatung Aufgrund FahreignungsrelevanterEinschränkungen), das unterschiedliche fahreignungsrelevante Risikofaktoren erfasst undin einer Studie am Goldstandard validiert wurde.Neben dem SAFE sowie einer ausführlichen Testdiagnostik und Fahranamneseabsolvierten 85 ältere Kraftfahrer eine standardisierte Fahrverhaltensbeobachtung miteinem Verkehrspsychologen und einem Fahrlehrer. Zur Beurteilung der Fahrtauglichkeitwurde das etablierte Protokoll Test Ride for Investigating Practical fitness-to-drive (TRIP2)herangezogen. Die diagnostische Güte des SAFE wurde mithilfe von Korrelations-,Regressions- sowie Sensitivitäts- und Spezifitätsanalysen berechnet.Es zeigten sich signifikante Korrelationen zwischen dem durch den SAFE erfassten Risikound dem TRIP-Protokoll. Darüber hinaus zeigte der SAFE eine zufriedenstellendeSensitivität bei begrenzter Spezifität. Auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Evidenzund der Studienergebnisse konnten zusätzliche Risikofaktoren identifiziert werden, die diediagnostische Güte des SAFE erhöhen.Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der SAFE fahrtauglichkeitsrelevante Risiken vonSenioren quantifizieren und im klinischen Setting eine Beratungsgrundlage bilden kann.Die Einsatzmöglichkeiten des SAFE bei gesunden älteren Fahrern sowie bei Fahrern mitbeginnender Demenz werden diskutiert.

Literatur:1. Schulz, P., Spannhorst, S., Beblo, T., Thomas, C., Kreisel, S., Driessen, M., & Toepper,M. (2016). Preliminary Validation of a Questionnaire Covering Risk Factors for ImpairedDriving Skills in Elderly Patients. Geriatrics, 1(1), 5. doi:10.3390/geriatrics10100052. Poschadel, S., Bönke, D., Blöbaum, A. & Rabczinski, S. (2012): Ältere Autofahrer:Erhalt, Verbesserung und Verlängerung der Fahrkompetenz durch Training - EineEvaluation im Realverkehr. Schriftenreihe der Eugen-Otto-Butz-Stiftung,Forschungsergebnisse für die Praxis. TÜV Media: Köln

Philipp Schulz. M.Sc.- [email protected]. Stefan Spannhorst - [email protected] Dr. Max Töpper - [email protected] Klinikum Bethel (EvKB)Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieForschungsabteilungRemterweg 69-7133617 Bielefeld

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Karl-Friedrich Voss - Ein einfaches Verfahren zur Entdeckungund zum Befolgen von Tempolimits

Viele Klienten erklären das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit damit,daß sie die dafür vorgesehenen Verkehrsschilder „übersehen“ hätten. In der Verwaltungdominiert dagegen die von Descartes geprägte Vorstellung, der Mensch seivernunftbegabt. D.h., wer sich nicht von dieser Vorstellung leiten läßt, handelt entgegenseiner Begabung und damit böswillig. Deshalb werden Personen., die so vorgehen,bestraft. - Die Psychologie geht da andere Wege. Nach ihr ist der Mensch eine Einrichtungzur Herstellung von Fehlern. Um möglichst fehlerfrei zu sein, gilt es, Fehler frühzeitig zuentdecken und zu vermeiden. Diesem Ansatz entspricht der er folgende Beitrag.

Die Entdeckung von Tempolimits erfolgt über den Rundumblick durch dieWindschutzscheibe, die Seitenscheiben links und rechts, auf die Außenspiegel links undrechts, auf den Innenspiegel und auf den Tacho. Die Nutzung dieser Informationsquellenverschafft dem Fahrer einen aktuellen und vollständigen visuellen Eindruck von derFahrzeugumgebung. Ein Teil dieser Umgebung sind die Verkehrsschilder, die einTempolimit bedeuten. Der Rundumblick trägt erheblich zur Entdeckung der Tempolimitsbei, wenn sie im psychischen Organismus als wichtige Elemente der Fahrzeugumgebunginstalliert sind. So kann man sich eine selektive Wahrnehmung zur Entdeckung derTempolimits vorstellen.

Die so entdeckten Tempolimits werden nun immer mit der gleichen Reaktion verknüpft.Das geschieht nach dem Vorbild der im allgemeinen zuverlässigen Reaktion auf das roteLicht einer Lichtzeichenanlage. Feste Zuordnungen haben den Vorteil, daß die Reaktionnicht durch Nachdenken verzögert wird und daß sie auch zustande kommen kann, wennein anderes Objekt Gegenstand der Aufmerksamkeit des Fahrers ist. Dazu trägt dieEinstufung eines Tempolimits als bedeutsames Signal bei. Das geschieht mit derVorstellung, daß ein Überschreiten des Tempolimits das Entdeckungsrisiko ebenso erhöhtwie das Unfallrisiko.

Dieses Verfahren bedarf der ständigen Übung während der Fahrt. Es hat sich in Praxisbewährt in der Weise, daß bei der Einhaltung von Verkehrsvorschriften neben dem Wollenauch das Können von großer Bedeutung ist.

---Dr. rer.nat. Karl-Friedrich Voss, Dipl.-Psych.Vorsitzender des BNV

Praxisadresse:Hamburger Allee 4130161 HannoverTelefon: 0511-2355477E-Mail: [email protected]

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Thomas Wagner- Wirksamkeit von Interventionsmaßahmen voreiner MPU – Ein Vergleich zwischen Berufsgruppen(Verkehrspsychologen, Suchtberater und Sonstige)

Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zur Feststellung der Eignung zumFühren von Kraftfahrzeugen kann erfolgreich gestaltet werden, wenn Einstellung undVerhalten problemangemessen verändert worden sind. Im Regelfall kann hierfür eineursachenorientierte und auf die Problemausprägung „maßgeschneiderte“ unterstützendeBegleitung bzw. Intervention sinnvoll und nützlich sein. Die Präsentation betrachtet denVergleich evidenzbasierter Erfolgsquoten bei 840 MPU-Gutachten einesBegutachtungsträgers nach Interventionsmaßnahmen mit psychologisch-basierten undnicht-psychologischen Qualifikationslevels im Bereich von Verhaltensinterventionen amBeispiel Alkoholauffälligkeit. Im Ergebnis zeigt sich, dass mit Inanspruchnahme einerInterventionsmaßnahme die Chancen auf ein positives Gutachten steigt. Maßnahmen, dievon qualifizierten Psychologen durchgeführt wurden, erzielten die besten Ergebnisse,Suchtberatungsstellen die schlechtesten. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die vonPsychologen durchgeführten Maßnahmen in höherem Maße die typischen Elemente einesfachlich fundierten Veränderungsprozsses in den Behandlungsansatz implementierten imVergleich zu Maßnahmenanbietern mit anderen Qualifikationen. Dazu gehörenDeliktbearbeitung, Motivationsförderung, Kompetenzaufbau und Rückfallbearbeitung.Abschließend werden die Studienergebnisse auf den Erkenntnisstand zu Merkmalen vonTrunkenheitstätern projiziert und praktische Empfehlungen abgeleitet, z.B. zu Chanceneiner frühzeitig nach Fahrerlaubnisentzug durchgeführten qualifiziertenverkehrspsychologischen Fahreignungsberatung, zur Struktur von Bescheinigungen, zumQualifizierungsbedarf für Suchtberater und zu Regelungen des Verordnungsgebers zumVerbraucherschutz.

---Dipl.-Psych. Dr. Thomas Wagner,Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie

Fachbereichsleiter a.a. BfF - DEKRA e. V. DresdenNL DresdenKöhlerstraße 1801239 Dresden