Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%)...

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Stand und

Perspektiven der

Energiewende

RODING, 7. FEBRUAR 2020

Gerd Rosenkranz

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Agora Energiewende – Wer wir sind

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Deutschland und weltweit zur

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Min Franz Untersteller

Antje von Brook

Stefan Kapferer

Vera Brenzel

Manon Van Beek

Dr. Erk Thorsten Heyen

Dr. Hans-Joachim Ziesing

StS Rainer Baake

Mechthild Wörsdörfer

Andreas Feicht, StS

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Agora Energiewende – Unser Internationales Netzwerk

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Das Wissen über den durch Spurengase in der Atmosphäre

ausgelösten Treibhauseffekt ist alles andere als neu

Ausriß aus der Titelseite der “Frankfurter

Zeitung” vom 10. März 1926

„Die Frage der Klima-Aenderung“von Prof. Dr. Erich Marx

“Die relativ warmen Winter der letzten

Jahre lassen vielfach die Frage laut

werden, ob wir einer Klimaänderung

entgegengehen.”

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“Die Frage der Klima-Aenderung“von Prof. Dr. Erich Marx, Frankfurter Zeitung, 10. März 1926

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→ Der Kohlensäure und dem Wasserdampf in der Atmosphäre kommt diese Glashauswirkung

zu, und zwar … proportional der Menge der Kohlensäure: sie lassen die Lichtstrahlen der

Sonne ohne Absorption auf die Erde gelangen, aber die von der durch die Sonnenstrahlung

erwärmten Erde ausgehenden Wärmestrahlen lassen sie nicht wieder in den Weltraum

zurück. Arrhenius hat berechnet, daß wenn die geringe Menge Kohlensäurebeimengung

von nur drei hunderstel Volumenprozenten aus dem Luftmeer verschwinden würde, die

Temperatur auf der Erde sich hierdurch zum Teil durch direkte und zum Teil durch indirekte

Einwirkung um 21 Grad erniedrigen würde. Das beseitigen der Kohlensäure allein würde die

mittlere Temperatur der Erde nur auf – 9 Grad bringen; aber als Folge dieser Erniedrigung

der Temperatur müsste der Wasserdampf in der Atmosphäre sich so vermindern, daß

hierdurch eine mittlere Temperatur der Erde von etwa – 40 Grad einträte.

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Entwicklung der Durchschnittstemperatur in Deutschland zwischen 1881 und 2018 (globale Erhöhung derzeit etwa 1,1°C)

Ed Hawkins/klimafakten.de (2018)

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Durchschnittstemperatur 1881 bis 2017 in Deutschland → 2015, 2016, 2017 und 2018 waren global die vier heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

→ Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,1°C gestiegen – und damit höher als in den letzten 20.000 Jahren.

→ Auch in Deutschland sind die Veränderungen zunehmend spürbar: Die extreme Dürre 2018 entspricht den Prognosen der Wissenschaft über die zu erwartenden Effekte.

→ Das Ziel der Staatengemeinschaft, die Erderwärmung auf „deutlich unter 2°C“ zu begrenzen, erfordert einen tiefgreifenden Umbau der Industriegesellschaften: Weg von Kohle, Öl und Gas, hin zu Erneuerbaren Energien.

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Rekonstruktion des globalen Temperaturverlaufs der

letzten 20.000 Jahre

Quelle: Stefan Rahmstorf (PIK)

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→ Die aktuelle Klimaerhitzung verläuft etwazehnmal schneller als jede Temperatur-änderung in den vergangenen 20.000 Jahren

→ Die globale Mitteltemperatur ist aktuellhöher als in den vergangenen 20,000 Jahren

→ Ohne den Menschen hätte sich die seit8.000 Jahren andauernde sehrlangsame Abkühlung, (verursacht durchdie Präzession der Erdachse) langsamfortgesetzt.

→ Aktuelle Meldung: Der Januar 2020 war weltweit der wärmste je gemesseneJanuar

→ Mehr unter: http://realclimate.org/index.php/arch

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Konsequenz der bereits erfolgten Temperaturerhöhung um 1,1 Grad Celsius: Der Klimawandel wird zur Klimakrise…

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→ Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist Realität: Die Erde ist jetzt 1,1 Grad Celsius heißer als vor Beginn der Industrialisierung

→ Die Folgen sind schon jetzt zu beobachten: Seit 1980 haben sich die Extrem-wetterereignisse verdreifacht

→ Die realen Effekte zwingen die Politik in Deutschland und weltweit zum Handeln

→ Jegliche Energiepolitik und auch Industriepolitik findet auf absehbare Zukunft vor der Herausforderung der Dekarbonisierung statt

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Haltung der Bevölkerung zur Energiewende 2018: 85 Prozent der Bevölkerung möchten mehr Sonnenenergie und weniger Kohlekraft

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„Welcher Energieträger sollte vermehrt eingesetzt werden?“

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (2018), Summen ergeben nicht 100 aufgrund gerundeter Werte

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Stand der Dinge 2019 (D)

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sinken 2019

aufgrund eines starken Rückgangs bei Braun- und

Steinkohle um über 50 Millionen Tonnen CO2 und liegen

damit etwa 35 Prozent unter dem Niveau von 1990.

Demgegenüber sind die CO2-Emissionen bei Gebäuden und im Verkehr durch mehr Erdöl- und Erdgasverbrauch angestiegen. Hauptursache des CO2-Rückgangs sind höhere CO2-Preise im EU-Emissionshandel, ein deutlicher Zuwachs bei den Erneuerbaren und ein gesunkener Stromverbrauch. Im Verkehr sorgte der steigende Anteil an SUVs für einen Anstieg der Emissionen.

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Klimaschutz 2019: Die Treibhausgas-Emissionen sinken um über 50 Millionen Tonnen und erreichen -35% gegenüber 1990

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Treibhausgasemissionen nach Sektoren 1990 – 2019 sowie Klimaschutzziele 2020 und 2030

Umweltbundesamt (2019), eigene Berechnungen, *vorläufige Angaben, **eigene Schätzung

751

1.251

1.121

1.043

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942

907

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90

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20

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30

Mio

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Energiewirtschaft Industrie Gebäude Verkehr Landwirtschaft Sonstige

2019 vs. 1990:

-35,2%

Ziel 2020:

mind. -40% Ziel 2030:

mind. -55%

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Der Blick auf Deutschland: Was eigentlich erreicht werden müsste, um den in Paris vereinbarten Zielpfad einzuhalten („Budgetbetrachtung“)

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/emissionsbudget-zur-wichtigsten-zahl-beim-klimaschutz-schweigt-die-regierung-a-1292033.html

Stefan Rahmstorf

in SpiegelOnline

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Klimaschutz im Stromsektor 2019: Rückgang bei der Kohleverstromung senkt CO

2-Emissionen

der Stromerzeugung auf niedrigstes Niveau seit 1990

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CO2-Emissionen der Stromerzeugung 1990 - 2019

Umweltbundesamt (2019), *vorläufige Angaben, **Schätzung Umweltbundesamt, ***eigene Berechnungen

200 162 151 157116

118109

95 92

42

1828

32 22

31

366

333315

304

223

764

611

559528

414

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200

300

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500

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g C

O2/k

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Mio

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Braunkohle Steinkohle Erdgas Mineralöl Müll Sonstige Emissionsfaktor des Strommix

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Stand der Dinge 2019 (D)

Die Erneuerbaren Energien liefern 2019 mit knapp 43 Prozent des Stromverbrauchs einen neuen Rekord – aber aufgrund des Zusammenbruchs beim Windausbau auf unter ein Gigawatt pro Jahr startet die Energiewende in die 2020er mit einer schweren Hypothek. Während die Erneuerbaren in den letzten Jahren kontinuierlich um 15 Terawattstunden pro Jahr anwuchsen, wird der Mangel an Windflächen und -genehmigungen den weiteren Aufwuchs spürbar bremsen. Schnelles politisches Handeln ist deshalb gefragt, wenn die Erneuerbaren-Ziele für 2030 noch erreicht werden sollen.

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Primärenergieverbrauch 2019: Erdöl bleibt mit Abstand wichtigster Energieträger – Bedeutung von Kohle sinkt, Gas und Erneuerbare steigen an Bedeutung

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Primärenergieverbrauchsmix 2019 (Werte für 2018 in Klammern)

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

188217

407384

595 600

2016 2017*

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Primärenergieverbrauch in Deutschland: Sinkender Energieverbrauch (2019 vs. 2018: -2,3%) aufgrund schwacher Industriekonjunktur und milder Witterung

19

Primärenergieverbrauch von 1990 bis 2019

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

14.90514.269 14.401 14.558

14.217

13.26212.815

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

16.000

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

PJ

Mineralöle Braunkohle Steinkohle Erdgas Kernenergie Erneuerbare Energien Sonstige inkl. Austauschsaldo Strom

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Die Energiewende ist bisher vor allem eine Stromwende

Umweltbundesamt

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Erneuerbare-Energien-Anteil am Verbrauch je Sektor → Die größten Fortschritte verzeichnen die Erneuerbaren Energien bisher im Stromsektor: Hier wurde der Anteil von 6% im Jahr 2000 auf heute 36% erhöht. Einen wesentlichen Anteil daran trägt der Ausbau von Wind und Solar.

→ Im Wärmebereich wurden die Erneuerbaren Energien - insbesondere auf Basis von Biomasse - von 4% im Jahr 2000 auf heute rund 13% ebenfalls schrittweise ausgebaut.

→ Bei den Kraftstoffen im Verkehr hat sich hingegen seit 2000 nur wenig getan: Der Anteil konnte mit Hilfe der Biokraftstoffstrategie zwischenzeitlich auf knapp 8 % erhöht werden. Da die Biokraftstoffproduktion aufgrund von Flächennutzungsrestriktionen, Nachhaltigkeits-bedenken und hohen Kosten wieder eingedampft wurde, liegt der Anteil nun wieder bei etwa 5 % – bei fallender Tendenz.

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5

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1990 1995 2000 2005 2010 2015

%

Strom 36%

Wärme 13%

Verkehr 5%

Strom 6%

Wärme 4%

Verkehr 1%

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Der Verbrauch von Diesel und Benzin steigt 2019 wieder an –verbunden mit dem Trend zu verbrauchsstarken SUVs; bei Heizöl ist der Anstieg durch Lagereffekte zu erklären

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Absatz von Mineralölprodukten in Deutschland 1990 bis 2019

AG Energiebilanzen (2019), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2019), *vorläufige Angaben

31,3

30,328,8

23,4

19,6

18,3 18,0

21,8

26,2

28,9

28,5

32,1

37,038,0

31,8 34,8

27,9 25,4

21,0

16,215,6

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199

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8

201

9*

Inla

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Mio

To

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Ottokraftstoff Dieselkraftstoff Heizöl-leicht

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Erdgas ersetzt – neben Erneuerbaren Energien – einen Teil des Wegfalls der Steinkohle in der Stromproduktion und erreicht wieder das Niveau von 2008

22

Primärenergieverbrauch von Steinkohle und Erdgas 1990 bis 2019

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

2.306

2.060 2.021

1.8081.714 1.729

1.134

2.293

2.7992.985

3.250 3.171

2.770

3.200

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

Pri

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Erd

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Steinkohle Erdgas

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Energieeffizienz 2019: Die Entkopplung von Wirtschaftsentwicklung und Energie- und Stromverbrauch kommt voran, wenn auch langsam

23

Bruttoinlandsprodukt, Primärenergieverbrauch und Bruttoinlandsstromverbrauch 1990–2019 (indexiert, 1990=100)

AG Energiebilanzen (2019), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2019), *vorläufige Angaben/eigene Berechnungen

121124

132

144

154

97 98 9589

8677

104110 111

108103

100

40

60

80

100

120

140

160

180

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

Wert

e in P

rozent,

Index:

1990=

100

Bruttoinlandsprodukt (Preise von 2010) Primärenergieverbrauch Bruttoinlandsstromverbrauch

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Strommix 2019: Erneuerbare Energien erzeugen so viel Strom wie Kohle und Kernenergie zusammen: 40% der Stromerzeugung

24

Strommix 2019 (Werte für 2018 in Klammern)

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben, **inkl. biogenem Hausmüll

188217

407384

595 600

2016 2017*

Braunkohle: 18,8% (22,8%)

Steinkohle: 9,4% (13,0%)

Kernkraft: 12,4% (11,9%)

Erdgas: 15,1% (12,9%)

Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%)

Wind Onshore: 16,8% (14,2%)

Wind Offshore: 4,1% (3,1%)

Photovoltaik: 7,7% (7,2%)

Biomasse**: 8,3% (8,0%)

Wasserkraft: 3,1% (2,8%)

Erneuerbare Energien: 40,0% (35,3%)

Bruttostromerzeugung (TWh)Bruttostromerzeugung (TWh)

225 243

413 363

637606

2018 2019*

Erneuerbare

Konventionelle

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Entwicklung der Strommengen 2019 gegenüber 2018: Kohlestrom bricht massiv ein – weil Erneuerbare und Gas zunehmen, während Verbrauch und Exporte zurückgehen

25

Entwicklung der Strommengen 2018-2019

AG Energiebilanzen (2019), vorläufige Angaben

17,8

-0,8

-31,6

-25,7

8,8

-12,1

-19,5

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30

Erneuerbare Kernkraft Braunkohle Steinkohle Erdgas Stromexporte Verbrauch

TWh

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Stromerzeugung 2019: Rekord für die Erneuerbaren, Braun-und Steinkohle auf niedrigstem Niveau seit den 1970er Jahren

26

Entwicklung der Bruttostromerzeugung 1990–2019

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

20 25 38 64105

189243

153 154170

163141

9275

171 143148

154 146155

114141 147

143134 117

11857

36 4149

73 8162

91

550531

572

617 627 642606

0

100

200

300

400

500

600

700

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

TW

h

Erneuerbare Kernenergie Braunkohle Steinkohle Erdgas Mineralöl Sonstige

Page 27: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Erneuerbare Energien 2019: Gutes Windjahr sorgt für eine Rekord-Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien

27

Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien 1990–2019

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

20 22 25 20 21 19 192 3 15

34 50 512 10

28

38

72102

8

25

1

12

39

47

20

25 38

64

105

189

243

0

50

100

150

200

250

300

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

TWh

Wasserkraft Biomasse

(inkl, Hausmüll)

Windkraft onshore Windkraft offshore Photovoltaik

Page 28: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Erneuerbare Energien 2019: Erneuerbare decken 42,6% des Stromverbrauchs – um das 2030-Ziel von 65% zu erreichen, müssen sie weiter jährlich um 2%-Punkte steigen

28

Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch 2000–2019 sowie Ziel für 2030

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

6,6

%

6,7

%

7,9

%

7,7

%

9,5

%

10,4

%

11,8

%

14,5

%

15,4

%

16,7

%

17,2

%

20,5

%

23,7

%

25,4

%

27,6

%

31,8

%

31,9

%

36,3

%

38,2

%

42,6

%

Ziel 2030:65%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

2000 2005 2010 2015 2019* 2025 2030 2035

Ante

il am

Bru

ttostr

om

verb

rauch

(%)

EE-Anteil am Bruttostromverbrauch Ziel Koalitionsvertrag 2018

2019: 42,6%

Page 29: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Erneuerbare Energien-Anlagen 2019: Während Solarenergie mit 4 GW deutlich zulegt, sind nur knapp 700 MW Windenergie an Land neu ans Netz gegangen

BNetzA (2019), *eigene Schätzungen auf Basis von BNetzA (2019, Stand 11.11.2019), Mittelfristprognose der Übertragungsnetzbetreiber (2019), Fachagentur Wind (2019)

29

Erneuerbaren-Kapazitäten zu den Jahresenden 2018 und 2019 Erneuerbare-Energien-Kapazitäten am

1.1.2019:

→ 118 Gigawatt

Zubau in 2019 (geschätzt):

→ Wind Onshore: 0,7 Gigawatt→ Wind Offshore: 1,3 Gigawatt→ Photovoltaik: 4,0 Gigawatt→ Biomasse: 0,2 Gigawatt

Erneuerbare-Energien-Kapazitäten am

31.12.2019 (geschätzt):

→ 125 Gigawatt4,8 4,88,1 8,3

45,2 49,2

52,453,4

6,47,7

118

125

0

20

40

60

80

100

120

140

2018 2019*

Insta

lliert

e K

apazität

(GW

) Wind Offshore

Wind Onshore

Solar

Biomasse

Wasserkraft

Sonstige

Page 30: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Konventionelle Stromerzeugung 2019:Einbruch der Steinkohle (-31%), erstmals deutlicher Rückgang der Braunkohle (-22%), Rekordwert beim Erdgas

30

Bruttostromerzeugung aus Konventionellen Energieträgern 1990–2019

AG Energiebilanzen (2019), *vorläufige Angaben

171 143 148 154 146 155114

153154 170 163

14192

75

141147

143 134

117

118

57

36 4149 73

89

62

91

3021

2429

29

28

26

530506

534553

522

454

363

0

100

200

300

400

500

600

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019*

TW

h

Braunkohle Kernenergie Steinkohle Erdgas Öl + Sonstige

Page 31: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Konventionelle Kraftwerke 2019: Ausstehende Umsetzung des Kohlekompromisses bremst Stilllegung von Kohlekraftwerken und Neubau von Gaskraftwerken

BNetzA (2019), *eigene Schätzungen auf Basis der Veröffentlichung des Zu- und Rückbaus der Bundesnetzagentur (2019, Stand 11.11.2019)

31

Konventionelle Kapazitäten zu den Jahresenden 2018 und 2019 Konventioneller Kraftwerkspark am 1.1.2019:

→ 103 Gigawatt

Stilllegungen in 2019:

→ Steinkohle: 0,1 Gigawatt→ Braunkohle: 0 Gigawatt

(ca. 750 MW Sicherheitsbereitschaft)→ Öl und sonstige: 0 Gigawatt→ Kernenergie: 1,4 Gigawatt

Zubau in 2019:

→ Erdgas: 0,3 Gigawatt

Konventioneller Kraftwerkspark am 31.12.2019:

→ 102 Gigawatt (geschätzt)9,5 8,1

21,1 21,1

23,8 23,7

9,8 9,8

30,4 30,7

8,7 8,7

103 102

0

20

40

60

80

100

120

2018 2019*

Insta

lliert

e K

apazität

(GW

) Öl + Sonstige

Erdgas

Pumpspeicher

Steinkohle

Braunkohle

Kernenergie

Page 32: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

(Rohstoff)preise 2019: Die Preise von Kohle, Öl und Gas sinken, CO

2-Zertifikate

steigen auf höchstes Niveau seit mehr als 10 Jahren

32

Importpreise für Erdgas, Steinkohle und Mineralöle, sowie Emissionszertifikatspreise

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (2019), Deutsche Emissionshandelsstelle (2019), eigene Berechnungen, *vorläufige Angaben

13,89,7 10,5

13,111,4

9,7 9,0 8,3 8,211,3

11,7

8,9

26,8

20,9 20,6

25,729,0 27,6

23,520,6

15,417,0

19,316,3

41,6

27,9

38,3

51,0

55,352,6

47,7

30,6

24,6

30,8

38,836,8

22,3 13,1 14,3

13,1

7,34,4

5,97,6

5,3 5,8

14,8

24,6

0

10

20

30

40

50

60

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019*

Gre

nzüberg

angs-

bzw

.CO

2e-

Zert

ifikats

pre

ise (E

UR

/MW

h_th

bzw

. E

UR

/t C

O2e)

Steinkohle (EUR/MWh) Erdgas (EUR/MWh) Mineralöl (EUR/MWh) CO2-Preis (EUR/t CO2 )

Page 33: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Stromerzeugungskosten 2019: Gestiegene CO

2-Kosten machen Gaskraftwerke wirtschaft-

licher als Steinkohle (und gleichauf mit alten Braunkohle-KW)

33

Grenzkosten für neue Erdgas-, alte Braunkohle- und alte Steinkohlekraftwerke

Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (2019), Deutsche Emissionshandelsstelle (2019/2006), Öko-Institut (2017), Wirkungsgrad in Klammern, *eigene Berechnungen/vorläufige Angaben

32,0

20,8 22,220,7

13,6

10,011,9

13,911,0 11,6

22,7

34,9

54,6

36,139,2

45,0

35,6

28,7 28,1 27,925,7

33,9

42,8 43,9

53,0

39,8 39,8

48,0

51,748,2

41,9

37,5

27,9

30,8

37,7

36,0

0

10

20

30

40

50

60

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019*

Gre

nzkoste

n (

EU

R/M

Whel)

Braunkohle (alt, 33%) Steinkohle (alt, 39%) Erdgas (GuD) (neu, 59%)

Page 34: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (D)

34

Bei den Kosten der Erneuerbaren Energien ist der Scheitelpunkt in Sicht: Die EEG-Umlage steigt zwar 2020 nochmal auf 6,77 Cent je Kilowattstunde, aber spätestens ab 2022 zeigen sich die gesunkenen Kosten der Erneuerbaren Energien auch in einer sinkenden EEG-Umlage. Ältere, teure Anlagen fallen aus der Förderung. Zudem soll ab 2021 ein Teil der Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz zur Senkung der EEG-Umlage verwendet werden. Der Strompreis dürfte in der Folge in den 2020ern nicht mehr steigen, sondern leicht fallen.

Page 35: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Kosten der Erneuerbaren Energien:Die Kostenscheitelpunkt ist erreicht, ab Anfang der 2020er Jahre werden die Zahlungen für Erneuerbare sinken

35

Vergütungsansprüche der Anlagenbetreiber 2010 bis 2035 – Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch

Eigene Projektion auf Basis von Öko-Institut (2019)

14,2

27,6

33,1 31,0

24,6

17,918%

30%

41%

49%

59%

68%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

0

10

20

30

40

50

60

70

EE

-Ante

il a

m B

rutt

ostr

om

verb

rauch

Mrd

. E

uro

2019

Solar

Wind Offshore

Wind Onshore

Biomasse

Sonstige

Solar (Bestand)

Wind Offshore (Bestand)

Wind Onshore (Bestand)

Biomasse (Bestand)

Sonstige (Bestand)

EE-Anteil am Bruttostromverbrauch

Page 36: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Stromkosten: Summe aus Börsenstrompreis und EEG-Umlage erreicht 2021 den Gipfel, EEG-Umlage sinkt spätestens ab 2022

36

Strompreis (rollierender Jahresfuture Base) und EEG-Umlage 2010 bis 2035

Eigene Projektion auf Basis von Öko-Institut (2019)

6,0 5,6 6,0 5,44,4

3,7 3,2 2,7 3,24,6 4,9 5,1 5,2 5,4 5,5 5,5 5,6 5,6 5,7 5,7 5,8 5,8 5,9 5,9 6,0 6,0

2,33,9

3,95,6

6,66,5

6,6 7,06,8

6,46,7

7,0 6,3 6,1 5,9 5,7 5,2 4,8 4,4 4,0 3,5 2,8 2,2 1,9 1,8 1,7

8,3

9,59,8

11,1 10,9

10,29,8 9,7

10,1

11,011,5

12,011,5 11,5 11,4 11,2

10,810,4

10,09,7

9,38,6

8,1 7,8 7,8 7,7

0,0

2,5

5,0

7,5

10,0

12,5

ct/

kW

h (2019)

EEG-Umlage

Strompreis

Summe ausStrompreis und

Umlage

Page 37: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Stromkosten 2020: Anstieg der Strombeschaffungskosten und der EEG-Umlage machen Strom etwas teurer

37

Strombeschaffungskosten und EEG-Umlage in den Jahren 2012 bis 2019

EEX (2019), Bundesnetzagentur (2019), *Schätzung: 70 Prozent Frontjahresfuture (Base), 30 Prozent Frontjahresfuture (Peak) (Stand 30.12.19)

5,995,27

4,22 3,79 3,34 2,87 3,494,72 5,07

3,59 5,286,24

6,176,35 6,88

6,79

6,416,76

9,58

10,55 10,469,96 9,69 9,75

10,28

11,1311,82

0

2

4

6

8

10

12

14

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020*

ct/kWh

Strombeschaffungskosten an der Börse EEG-Umlage

Page 38: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Stromkosten 2020: Stromkosten für private Haushalte steigen um 2,6 Prozent

38

Haushaltsstrompreise 2007 bis 2020

Bundesnetzagentur (2019), *eigene Schätzung auf Basis von Netztransparenz (2019)

5,9 7,2 8,4 8,1 8,4 8,4 8,3 7,9 7,6 7,4 6,4 6,7 7,6 7,6

6,35,9

5,8 5,8 5,8 6,0 6,5 6,5 6,6 6,8 7,3 7,27,2 7,6

5,35,5

5,7 5,8 6,1 6,2 6,7 6,8 6,7 6,8 6,8 6,87,0 7,11,3

1,51,5 1,5 1,7 1,7

1,7 1,6 1,6 1,7 1,6 1,61,6 1,6

1,01,1

1,2 2,13,5 3,6

5,3 6,2 6,2 6,4 6,9 6,86,4 6,8

20,121,4

22,8 23,4

25,5 26,1

29,2 29,5 29,1 29,8 29,9 29,930,9

31,6

0

5

10

15

20

25

30

35

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020*

ct/kWh

Beschaffung, Vertrieb, Marge Netzentgelte Steuern Konzessionsabgabe EEG-Umlage KWKG-Umlage Sonstige Umlagen

Page 39: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Durchschnittliche Auktionsergebnisse aller Photovoltaik-Ausschreibungen 2016 bis 2019: Vergütungen für Solarstrom sinken nach Spitze bei Märzausschreibung wieder deutlich

39

Durchschnittliche Auktionsergebnisse aller Photovoltaik-Ausschreibungen 2016 bis 2019

Bundesnetzagentur (2019)

7,41 7,256,90

6,58

5,66

4,91

4,334,59 4,69 4,80

6,59

5,47

4,904,67

5,275,66

5,40

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Apr 16 Aug 16 Dez 16 Feb 17 Jun 17 Okt 17 Feb 18 Jun 18 Okt 18 Feb 19 Mrz 19 Jun 19 Okt 19 Apr 18 Nov 18 Apr 19 Nov 19

ct/kWh

Gemeinsame Ausschreibungen

PV & Wind an Land

Page 40: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Durchschnittliche Auktionsergebnisse aller Ausschreibungen für Windstrom 2017 bis 2019: Maximalgebote verdeutlichen die geringe Menge an neuen Projekten

40

Durchschnittliche Auktionsergebnisse aller Ausschreibungen für Windstrom 2017 bis 2019

Bundesnetzagentur (2019), *exklusive Netzanschlusskosten (ca. 3 ct/kWh)

5,71

4,28

3,82

4,73

5,73

6,16 6,26 6,11 6,13 6,20 6,20 6,20 6,11

0,44

4,66

0

1

2

3

4

5

6

7

Mai 17 Aug 17 Nov 17 Feb 18 Mai 18 Aug 18 Okt 18 Feb 19 Mai 19 Aug 19 Sep 19 Okt 19 Dez 19 Apr 17 Apr 18

Windenergie an Land Wind auf See

ct/kW

h

Page 41: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (D)

41

Für die Bevölkerung war 2019 "Klimaschutz/Energiewende" das erste Thema bei der Frage nach den wichtigsten Problemen - deutlich vor "Migration/Integration" (Platz 2) und "Renten" (Platz 3). Die Klima- und Energiepolitik hat dies jedoch nicht abgebildet. So reicht das im September von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket nicht aus, um die 2030er-Klimaschutzziele zu erreichen. Insbesondere bei Verkehr, Gebäude und Industrie besteht erheblicher Nachbesserungsbedarf.

Page 42: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Klimaschutz und Energiewende wurden 2019 erstmals seit dem Jahr 2000 in Umfragen zum wichtigsten Thema erklärt.

42

Die Top 5 politischen Probleme in Deutschland 2018-2019

Forschungsgruppe Wahlen (2019): Politbarometer (Erhebungszeitraum 1/2018 – 12/2019, ausgewählt wurden die fünf meistgenannten aus 12 möglichen Themen).

0

10

20

30

40

50

60

70

Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Nov. 18 Feb. 19 Mai. 19 Sep. 19 Dez. 19

Bildung Renten Ausländer/Integration/Flüchtlinge Soziales Gefälle Umwelt/Klima/Energiewende

Page 43: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Ausblick 2020 (D)

Page 44: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Energiepolitische Entwicklungen und Ausblick 2020 (D I)

44

→ Kohleausstieg: Die Kohlekommission hat im Januar ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der

Kompromiss sieht einen schrittweisen Kohleausstieg bis 2038 vor, die betroffenen Regionen

erhalten 40 Milliarden Euro an Strukturhilfen, Kraftwerksbetreiber sollen entschädigt werden.

Während das Strukturhilfegesetz im August 2019 im Kabinett beschlossen wurde und aktuell von

Bundestag und Bundesrat beraten wird, fehlt noch die gesetzliche Umsetzung des Kohleausstiegs.

→ Klimaschutzgesetz: Im November wurde das Klimaschutzgesetz als Teil des Klimapakets vom

Bundestag beschlossen und ist in Kraft. Es legt jährliche sektorale Klimaschutzziele ab 2020 fest,

verpflichtet die zuständigen Ministerien zur Erarbeitung von Maßnahmen in ihren Bereichen und

formuliert die Treibhausgasneutralität 2050 als langfristiges Ziel.

→ CO2-Bepreisung für Gebäude und Verkehr: Das Brennstoffemissionshandelsgesetz wurde im

November vom Bundestag beschlossen und ist in Kraft. Es sieht ab 2021 einen nationalen

Emissionshandel für die Sektoren Gebäude und Verkehr vor. Der CO2-Preis wird bis 2025 als

Fixpreis festgelegt (kein Handel). Nach dem Ergebnis des Vermittlungsausschusses im Dezember

soll der Preis im Jahr 2021 bei 25 Euro/t CO2 starten und bis 2025 auf 55 Euro anwachsen.

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Energiepolitische Entwicklungen und Ausblick 2020 (D II)

45

→ Erneuerbare Energien: Im Klimapaket wurde Widersprüchliches vereinbart: Zum einen sollen die

Ausbaumengen so erhöht werden, dass ein Anteil von 65% EE im Jahr 2030 erreicht wird, zum

anderen soll eine 1000-Meter-Abstandsregelung für neue Windenergieanlagen von Wohnbebauung

eingeführt werden. Bei der im Jahr 2020 anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz

stehen intensive energiepolitische Auseinandersetzungen bevor.

→ Kraft-Wärme-Kopplung/grüne Fernwärme: Im Jahr 2020 ist eine Novelle des Kraft-Wärme-

Kopplungs-Gesetzes geplant, die den Umstieg von Kohle-KWK-Anlagen auf Gas sowie den Umbau

von Fernwärmenetzen in Richtung grüne Fernwärme fördern soll.

→ Steuerliche Förderung der Gebäudesanierung und Gebäudenergiestandards: Die steuerliche

Förderung der Eigenheimsanierung wurde im Dezember 2019 beschlossen und ist in Kraft –

Hausbesitzer können nun statt der KfW-Förderung die Steuer-Gutschrift in Anspruch nehmen. Das

vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegte Gebäudenergiegesetz ist noch nicht vom

Bundeskabinett beschlossen. In der derzeitigen Entwurfsfassung enthält es keine Verschärfung der

Gebäudestandards und trägt daher nicht zu Klimaschutz und Energiewende bei.

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Kohlekommission: Um die Auswirkungen der Empfehlungen abschätzen zu können, wird ein „Referenz-Szenario“ mit einem „Kohlekompromiss-Szenario“ verglichen

Aurora Energy Research

46

Kohlekraftwerken im Markt und Anteil Erneuerbarer Energien 2018, 2023, 2030 Referenz-Szenario

→ Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgt folglich entlang der bereits im EEG 2017 vorgesehenen Ausbaumengen.

→ Kohlekraftwerke entwickeln sich entlang ihrer ökonomischen Wirtschaftlichkeit, es erfolgen keine zusätzlichen Maßnahmen.

Kohlekompromiss-Szenario

→ Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgt bis 2030 auf 65 Prozent am Bruttostromverbrauch

→ Schrittweiser Kohleausstieg entlang des von der Kommission vorgeschlagenen Ausstiegsfahrplans

10

20

30

40

50

2018 2023 2030

GW

30%

40%

50%

60%

70%

2018 2023 2030

%

Erneuerbare EnergienKohlekraftwerke

* Die übrigen Parameter werden zwischen den Szenarien nicht variiert (Details siehe Studie)

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Ausbau Erneuerbarer Energien im Stromsektor bis 2030:Was nötig wäre und was tatsächlich geschieht

BMWi (2019), BSW (2018), IWR (2019), Fachagentur Windenergie an Land (2019), Own calculations

47

Historische Trends, erwarteter Zubau 2019 und notwendige Zubaukapazität, um das 65%-Ziel bis 2030 zu erreichen (GW) → Um das 65%-Ziel noch zu erreichen, müssen

jährlich etwa 10 GW bis 12 GW Erneuerbare Energien zugebaut werden

→ Die Bundesregierung hat das Ziel für Offshore-Wind von 15 auf 20 GW bis 2030 erhöht, den 52 GW-Deckel bei PV-Förderung aufgehobenund plädiert für eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren von Windenergie an Land. Gleichzeitig verschärft sie die Abstandsregelungen von der Wohnbebauung, begrenzt also die Zubaumöglichkeiten durchReduzierung verfügbarer Flächen

* Estimation based on an extrapolation of capacity addition as of September 2019

2,80,7

5,01,2

1,2

1,21,9

4,0

5,0

0

2

4

6

8

10

12

yearly capacity additionaverage 2014-2018

capacity addition 2019* yearly capacity addition tomeet the 65% target in

2030

Ca

pa

city

Ad

ditio

n (

GW

)

onshore wind offshore wind PV

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Ohne Windenergie an Land geht es nicht: Auf die Zubaukrisebraucht es deshalb klare politische Antworten und Geld für die Bürger und Kommunen vor Ort

DEWI, IWR, AGEB, BMWi, Deutsche WindGuard, ÜNB © IWR, 2019

48

Bruttozubau Wind Onshore 2010 bis 1. Halbjahr 2019 → Zur Erreichung des 65%-Ziels müssen ab 2019 jährlich 4 GW Wind Onshore zugebaut werden

→ Seit 2018 stockt der Zubau und liegt auch weit unter den Ausbauzielen des EEG 2017

→ Neben verzögerten Genehmigungsverfahren und fehlender Flächenverfügbarkeit steht insbesondere die fehlende Akzeptanz für zusätzliche Windenergieanlagen im Weg

→ Es braucht deswegen dringende Nachsteuerung und klare politische Antworten sowie Geld für Bürger und Kommunen vor Ort

287

1450 1950

2330

3000

4720

3730

4630

5330

2400

4000

4000

4000

4000

4000

0

1,000

2,000

3,000

4,000

5,000

6,000

Bru

tto

zu

bau

On

sh

ore

Win

d in

MW

Ausbauziel fürWind Onshore laut EEG 2017

NotwendigerAusbau um das

65%-Ziel zu erreichen

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Europa

with

sandbag smarter climate policy

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1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (EU 28)

Die Stromerzeugung aus Kohle brach 2019 in der EU um

24% ein. Die Erzeugung aus Steinkohle fiel um 32%, die ausBraunkohle um 16%. Die Entwicklung war hauptsächlichgetrieben vom Anstieg des CO₂-Preises im EU Emissionshandelund vom Ausbau der Erneuerbaren Energien. Strom aus Erdgasersetzte etwa die Hälfte des Kohlestroms, PV und Windenergiedie andere Hälfte. Der Trend setzt sich fort: Griechenland und Ungarn verpflichteten sich 2019 zum Kohleausstieg, womit sichdie Zahl der Mitgliedstaaten, die sich von der Kohleverabschieden, auf 15 erhöhte. Nur Polen Rumänien, Bulgarienund Slowenien haben den Kohleausstieg noch nicht begonnen.

Page 51: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Coal is declining throughout Europe: ...Hard coal fell by 32 percent

...Lignite dropped by 16 percent

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019; phase out details

from Beyond Coal 2020

51

Hard coal generation (EU 28)

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019; phase out details

from Beyond Coal 2020

Lignite generation (EU 28)

2018 to 2019: -32%

2012 to 2019: -60%

2018 to 2019: -16%

2012 to 2019: -27%

Page 52: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Europe Beyond Coal 2020

52

Coal phase out

→ Coal phase-out dates and remaining coal capacities

→ 22 members have now coal or phase out legislation

→ Only 5 states are missing:

→ Poland

→ Romania

→ Bulgaria

→ Croatia

→ Slovenia

The decline of coal will continue due to a combination of coal phaseout policies and market forces

Page 53: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (EU 28)

Infolge des Absturzes der Kohleverstromung sanken die CO₂-Emissionen im Stromsektor der EU 2019 um 120 Mio. Tonnenoder 12% – vermutlich der höchste jemals innerhalb eines Jahresgemessene Abfall. Die Emissionen innerhalb des EU Emissionshandelssystem (EU ETS), das neben dem Stromsektorauch die Schwerindustrie umfasst, sanken 2019 um 7.6%. Das bedeutet, dass die Industrieemissionen nur um etwa 1 % zurückgingen. Trotzdem sanken die Emissionen insgesamterheblich schneller als es der aktuelle Reduktionspfad des EU ETS vorschreibt. Damit scheint klar, dass für die bevorstehendeBeschleunigung der Klimaschutzanstrengungen in Europa eineStärkung des EU ETS eine zentrale Voraussetzung ist.

Page 54: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Further strengthening needed:ETS emissions continue to fall faster than the cap

54

EU ETS emissions and cap

EEA data to 2018, scope-adjusted; Authors’ calculations for 2019

-16%1,908

1,814 1,8031,751 1,755

1,682

1,554

1,200

1,300

1,400

1,500

1,600

1,700

1,800

1,900

2,000

2,100

2,200

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Actual EU-ETS emissions Cap

-16%

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1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (EU 28)

55

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der EU-Stromversorgung stieg 2019 auf den Rekordwert von 35%. Erstmals lag der Anteil von Wind- und PV-Strom an der EU-Stromversorgung mit 18% höher als der von Kohle. DER EE-Marktanteil hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt. Der Anstiegder Wind- und Solarstromerzeugung war in Westeuropa am stärksten. Polen und Griechenland verstärkten 2019 ihrEngagement, während die anderen osteuropäischen Staatenerheblich hinter den Trend zurückfallen. 2019 sanken die Auktionspreise für Offshore Wind in Großbritannien und PV in Portugal unter die Börsenpreise, die wiederum dort am deutlichsten sanken, wo Wind und PV am stärksten stiegen

c1

Page 56: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Folie 55

c1 Fabian, ich habe im InCopy letzte Woche die Auktionsergebnisse u UK und PT im Haupttext verlinkt, da sind dann die Preise

genannt, falls das als Frage kommtchristian.redl; 03.02.2020

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The EU power mix: Wind and PV on the rise, and coal declines

56

EU 28 generation mix

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019

Nuclear25.3%

Gas19.1%

Hard coal9.8%

Lignite9.2% Other fossil

3.8%

Wind 11.6%

Solar 3.9%

Biomass 6,1%

Hydro 11.3%

Renewables 32.8%

2018

Nuclear25.5%

Gas21.7%

Hard coal6.8%

Lignite7.8%

Other fossil3.6%

Wind 13.4%

Solar 4.2%

Biomass 6,2%

Hydro 10.8%

Renewables 34.6%

2019

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Renewables reach 35% of gross electricity production; wind and solar outpass lignite and hard coal combined

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019

57

Renewables share (as % of gross electricity production; EU 28)

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019

Generation of wind, solar, biomass, lignite and hard coal combined

818842

893865

799 787

695666

619

469

303

368

432

487526

597 604

674

703

768

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1000

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

TWh

Wind Solar Biomass Lignite and hard coal

4% 4% 5% 5% 5% 6% 6% 6% 6% 6%1% 1% 2% 3% 3% 3% 3% 4% 4% 4%4%

6%6%

7%8%

9% 9%11% 12%

13%

21% 21%

24%

27%29% 30% 30% 30%

33%35%

9%11%

13%15%

17%18% 19%

21% 22%24%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Biomass Solar

Wind Total renewables

Renewables excluding hydro

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Renewables and gas displaced coal Structural: Wind, solar (DE, UK, FR, ES, SWE)

Weather: good wind and solar conditions

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019

58

Changes in EU 28 electricity generation from 2018 to 2019

EUROSTAT data to 2017; Authors' calculations for 2018 and 2019

EU 28 electricity generation

-21.59.5

54.3

0.9

-48.8

-100.7

-56.0

43.2

-149.5

73.5

-5.9 -11.4

-150

-100

-50

0

50

100

Renewables Coal Gas Nuclear Net imports Overallconsumption

TW

h

Hydro Solar Wind Biomass Lignite Hard coal

705 703 794 885 927 963 979 1,000 1,0721,115

917 907 882 877 876 857 840 830 827 821

325 344 347 332 324 322 308 310 300 252493 498 546 533 475 465 388 357 319 218

764 704 583 510 457 497 610 662 625 699

3,351 3,294 3,287 3,264 3,184 3,230 3,251 3,284 3,266 3,222

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

TWh

Renewables Nuclear Lignite Hard coal Gas Other fossil

c2

Page 60: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Folie 58

c2 Habe die Länder ergänzt, die >= als 5 TWh mehr wind und PV Strom hattenchristian.redl; 03.02.2020

Page 61: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

1

2

3

4

Stand der Dinge 2019 (EU 28)

59

Die Energiewende in Europa nimmt Fahrt auf. Der von der EU-Kommission ausgerufene European Green Deal stellt den Kampf gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt der europäischen Politik der nächsten fünf Jahre. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich verpflichtet. Europa bis2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die EU-Kommission will das Treibhausgas-Reduktionsziel der EU bis2030 von -40% auf -50% oder -55% gegenüber 1990 anheben. Das heißt, dass die Emissionen aus dem Stromsektor weitersinken müssen, selbst wenn der Strombedarf im Rahmen neuerAnwendungen im Transport, in der Industrie und imGebäudesektor weiter steigt

Page 62: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Renewable deployment has to double:To reach the 2030 targets, renewables have to be added twice the

speed of the last ten years

60

2030 projection of renewable electricity share in European Commission’s Long Term Strategy

EUROSTAT data to 2017; Authors’ calculations for 2018 and 2019; 2030 projection from “Long Term Strategy”, European Commission 2018, dashed lines show projection

Page 63: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

A doubling of wind and solar is not in sight:Added capacity and latest forecasts

SolarPower Europe 2019; *latest forecast

61

EU 28 annual new solar PV installations

WindEurope 2019, *latest forecast

EU 28 annual new wind installations

13.5

22.6

17.4

10.0

6.78.4

5.8 5.98.2

16.7 11.4 11.7 12.9 14.1

29.5

32.9

37.2

41.4

21.0 21.924.3

26.8

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

GW

Actual new installations Low scenario

High scenario Medium scenario

9.0 8.910.9 10.0 10.5 9.8 10.9

12.5

7.410.4

0.9 0.8

1.21.6 1.5 3.0 1.6

3.1

2.7

3.4

11.4 11.1 10.9 11.4

14.4

14.3

16.0

18.3

15.9

18.9

21.9

24.5

9.9 9.7

12.111.6 12.0

12.8 12.5

15.6

10.1

13.8

0

5

10

15

20

25

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019* 2020 2021 2022 2023

GW

New onshore New offshore Low

Central High

Page 64: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Fazit

Große und kleine

Ungerechtigkeiten –

oder: Was bringt die

Zukunft?

Page 65: Stand und Perspektiven der Energiewende · 2020. 2. 12. · 9,4% (13,0%) Kernkraft: 12,4% (11,9%) Erdgas: 15,1% (12,9%) Öl + Sonstige: 4,2% (4,0%) Wind Onshore: 16,8% (14,2%) Wind

Das werden wir nicht mehr los …

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Große und kleine Ungerechtigkeiten

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→ Der ungebremste Klimawandel führt zu großen Ungerechtigkeiten gegenüber anderen

Weltregionen, nachfolgenden Generationen und der Natur

→ Die Energiewende in Deutschland führt aktuell zu kleinen Ungerechtigkeiten, zum

Beispiel unterschiedlicher Betroffenheit von Stadt- und Landbevölkerung

→ Letztere Ungerechtigkeiten müssen gemildert werden, wo es geht

→ Aber sie sind vorübergehender Natur – denn: alle Teile der Bevölkerung werden

Veränderungen ausgesetzt sein (auch die Städter, wenn es mehr als bisher um Wärme

und Verkehr geht)

→ Die Veränderungen werden insgesamt und überwiegend positiv sein, wenn unsere

Generation ihre Aufgabe versteht und annimmt

→ Bernd Ulrich (Die Zeit): Alle Generationen vor uns konnten nicht mehr Treibhausgase

emittieren, alle nach uns dürfen es nicht.

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