Standardisierte Reifeprüfung und ihre Auswirkungen auf Literacy
Standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik AG NÖ 11. Nov. 09 Martin Dangl .
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Standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik
AG NÖ 11. Nov. 09
Martin Dangl
http://www.uni-klu.ac.at/idm/downloads/Konzept_sRP_M_9-09.pdf
Programm
• Motive, Ziele, Grenzen einer zRP-M
• Mathematische Grundkompetenzen -
Konzept
• Umsetzung des Konzeptes - Unterricht
• Modell der zRP-M
• Pilotphase / Schulversuch
Kritik der derzeitigen Situation
FreiraumVerbindlichkeit
• Kurzfristigkeit der geprüften Kompetenzen
• Problem komplexer „Problemlöseaufgaben“
• „Gleich-Gültigkeit“ der Inhalte vs.
Grundkompetenzen
• Kaum gemeinsam geteiltes Wissen –
Verbindlichkeit
• Objektivität der Beurteilung ?
• Problematische Rolle der Lehrer und
Lehrerinnen
Überprüfbarkeit mathematischer Kompetenzen
• Punktuell und schriftlich überprüfbare Leistungen, die von allen S&S erbracht werden sollen
• Punktuell und schriftlich überprüfbare Leistungen, die von einzelnen oder allen S&S einer relativ homogenen Gruppe erbracht werden sollen
• Prozessorientierte (kreative) Leistungen, die nicht produkt- bzw. zustandsorientiert überprüft werden können
TYP A
TYP B
TYP C
Mathematischer Grundkompetenzen
Lehrplan
Grundkompetenzen?
Verhältnis Grundkompetenzen –
„Erweiterungen“
Orientierungsprinzip für die Auswahl der
Inhalte
Reduktion ?Wechselbeziehung ?
Bildungstheoretische Orientierung
Weltorientierung (H.W. Heymann, B. Dressler)
Kommunikationsfähigkeit mit Expert(inn)en als Orientierungsprinzip (für die Auswahl von Inhalten) (R. Fischer: Höhere Allgemeinbildung)
Kompetenzspektrum
Grundwissen ReflexionswissenOperative Fähigkeiten
WissenFertigkeitenKulturtechniken
KritikBewertung
Anwendung(kreative) Problemlösung
Kommunikationsfähigkeit
Konkretisierung / Umsetzung des Konzeptes
3 Ebenen des Konzeptes (Ausgangspunkt)• Bildungstheoretische Grundlagen
• Verbal formulierte Grundkompetenzen
• Prototypische Aufgaben
Umsetzung im Unterricht (Entwicklung /
Rückwirkung)• Integration der Grundkompetenzen in den Unterricht
• Explikation der (verbal formulierten)
Grundkompetenzen
• Entwicklung eigener Unterrichtsaufgaben zu GK
• Feedback
Diskussion / Ausblick
Aufgabenkultur• „Einfache“ Aufgaben (Begriffsverständnis)
• Erweiterung des Spektrums mathematischer Tätigkeiten
• Explizites versus implizites Wissen
• GK-Aufgaben sind keine „Bausteine“ für komplexere
„Bauaufgaben“
Rolle der Technologie• Prinzipiell alle Hilfsmittel zugelassen
• Keine Trivialisierung von Testaufgaben durch
Computereinsatz
• Unterstützung von GK durch Computer im Unterricht
Ein Modell für die zentrale schriftliche Reifeprüfung
Dauer: 4 Stunden
Teil 1: (muss nach 120´ abgegeben werden)
Aufgaben mit 16-26 Items zu Grundkompetenzen
Teil 2: 6-8 Aufgaben (selbständige) Anwendung der Grundkompetenzen in weniger vertrauten Situationen; weitergehende Reflexionen; umfassender/übergreifend/aufwändiger
Beurteilung der Leistungen
Orientierung an LBVO:
Genügend: „In wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt“
Befriedigend: „In wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt“Mängel durch Ansätze zur Eigenständigkeit kompensierbar
Gut: „merkliche Ansätze zur Eigenständigkeit“ bzw. „Fähigkeit zur Anwendung des Wissens und Könnens auf neuartige Aufgaben“
Sehr gut: „deutliche Eigenständigkeit“ bzw. „Fähigkeiten zur selbständigen Anwendung des
Wissens und Könnens auf neuartige Aufgaben“
Beurteilung der Leistungen
In beiden Teilen sind die jeweils gewohnten Hilfsmittel (Technologie, Formelsammlung etc.) zugelassen.Einfache TR sind erforderlich.
150-200%
125-149%
100-124%
75-99%Gesamt: 200%
Teil 2: 100%
75-100%75-100%75-100%75-99%Teil 1: 100%
SGTGUTBEFGENNote
Links
Konzept:
http://www.uni-klu.ac.at/idm/downloads/Konzept_sRP_M_9-09.pdf
Infos zur Pilotphase sRP-M:
http://www.uni-klu.ac.at/idm/inhalt/495.htm
Grundkompetenzen Analysis
Änderungsmaße– Absolute und relative (prozentuelle) Änderungsmaße
unterscheiden und angemessen verwenden können– Den Zusammenhang Differenzenquotient (mittlere
Änderungsrate) – Differentialquotient („momentane“ Änderungsrate) auf der Grundlage eines intuitiven Grenzwertbegriffes kennen und damit (verbal und auch in formaler Schreibweise) beschreiben können
– Den Differenzen- und Differentialquotienten in verschiedenen Kontexten deuten und entsprechende Sachverhalte durch den Differenzen- bzw. Differentialquotienten beschreiben können
– Das systemdynamische Verhalten von Größen durch Differenzengleichungen beschreiben bzw. diese im Kontext deuten können
Regeln für das Differenzieren– Einfache Regeln des Differenzierens kennen und anwenden
können: Potenzregel, Summenregel, Regeln für [k·f(x)]’ und [f(k·x)]’
Grundkompetenzen Analysis - Fortsetzung
Ableitungsfunktion / Stammfunktion– Den Begriff Ableitungsfunktion / Stammfunktion kennen– Den Zusammenhang zwischen Funktion und Ableitungsfunktion
(bzw. Funktion und Stammfunktion) in deren grafischer Darstellung erkennen und beschreiben können
– Eigenschaften von Funktionen mit Hilfe der Ableitung(sfunktion) beschreiben können: Monotonie, lokale Extrema, Links- und Rechtskrümmung, Wendestellen
Summation und Integral– Den Begriff des bestimmten Integrals als Grenzwert einer
Summe von Produkten deuten und beschreiben können– Das bestimmte Integral in verschiedenen Kontexten deuten und
entsprechende Sachverhalte durch Integrale beschreiben können
Prototypische Aufgabe 1: Eigenschaften von Funktionen
In der Abbildung sind die Graphen von sechs Funktionen dargestellt.
Welche der dargestellten Funktionen haben folgende Eigenschaft? E1: f‘(x)>0 für alle x aus dem Intervall [-1; 3]E2: f‘(0)>0E3: f hat mindestens eine lokale Extremstelle im Intervall [-1; 3]E4: f‘‘(x)>0 für alle x aus dem Intervall [-1; 3]
m2000 4000 6000 8000 10000
e
a
Prototypische Aufgabe 2: Einkommensverteilung
Die Anzahl der erwachsenen Menschen einer bestimmten Region mit dem monatlichen Einkommen e werde durch die stetige Funktion modelliert (Verlauf des Graphen siehe Abbildung), das höchste Einkommen sei € 10.000,-.I.a) Was bedeutet ?
I.b) Stellen Sie durch ein entsprechendes Integral dar, wie viele Menschen dieser Region monatlich mehr als € 4.000,- verdienen!
10000
0
de)e(a
II.a) Interpretieren Sie die Gleichung im vorliegenden Kontext!
II.b) Was wird mit dem Integral berechnet?
II.c) Stellen Sie durch ein entsprechendes Integral dar, wie groß das gesamte monat-liche Einkommen jener Bevölkerungsgruppe ist, die mehr als 4000 Euro verdient!
m
deeadeea0
10000
021 )()(
4000
2000
)( deeae
Pilotphase
Bis November 2009 verbindliche Meldung seitens der Schulen. Gefragt sind die 6. Klassen (2009/2010)
Beratung und Unterstützung durch Mitarbeiter(innen) der regionalen AGs. Kooperation zwecks Aushandlung, Weiterentwicklung und Konkretisierung der Grundkompetenzen und der prototypischen Aufgaben
Pilotests:Test 1: Februar 2010. Inhalt: 5. KlasseTest 2: Oktober 2010. Inhalt: 5. und 6. KlasseTest 3: Oktober 2011. Inhalt 5., 6. und 7. KlasseTest 4: Februar 2012: Inhalt 5. – 8. Klasse
Vergleichstests in nicht betreuten Schulen (4-5 Klassen) mit Aufgaben aus den Pilottests
Jänner 2010: Regionale Auftaktveranstaltungen für Pilotschulen
Schulversuch
Nach §7 Abs. 5a SchOG ist für die Durchführung eines Schulversuchs die Zustimmung von 2 Dritteln der betroffenen Lehrer/innen und Schüler/innen bzw. deren Erziehungsberechtigten notwendig.
Vor der Einführung eines Schulversuches ist der SGA zu hören.