Stat2_Torsion1
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Statik 2TorsionProf. Dr.-Ing. Michael Kramp
Technische Fachhochschule Berlin 2
Gleichgewichts- und Verträglichkeitstorsion
• mit Torsionssteifigkeit des Randunterzuges
mA= mT
mT
Randunterzug
I
I
I - I
• ohne Torsionssteifigkeit des Randunterzuges
Verdrehung und Momente der Decke am Lager
Querschnitt der Decke mit Randunterzug
A
A
mA= 0
Gleichgewichtstorsion:Liegt vor, wenn das Torsionsmoment MT für das Systemgleichgewicht zwingend erforderlich ist, wie am Beispiel des abgewinkelten Kragarms deutlich wird.
Fl
a
My = F·a
M T= F·a
xx
Verträglichkeitstorsion:Liegt vor, wenn das Torsionsmoment MT für das
Systemgleichgewicht nicht zwingend erforderlich ist. Tritt in statisch unbestimmten Stahlbetontragwerken auf.
Wird die Torsionsssteifigkeit vernachlässigt, enstehen Risse infolge Torsion, wodurch die Torsionssteifigkeit stark
reduziert wird. Damit tritt das Torsionsmoment tatsächlich nur in sehr geringer Größe auf. Zur Vermeidung zu großer Rissbreiten ist die Bewehrung für Torsion zu konstruieren.
Technische Fachhochschule Berlin 3
Torsion - Einführung
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Torsion - Einführung
Technische Fachhochschule Berlin 5
MT MT
Torsion - Einführung
Technische Fachhochschule Berlin 6
MT MT
Torsion - Einführung
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y xz
TT
DruckZug
45°45°
Torsion - Trajektorien
Technische Fachhochschule Berlin 8
Torsion - Grundlagen
zMt
Mt
c)x
b)
x
B•
•A
A
B• •
Mt
Mt
Mt
verformte (verwölbte)Profilmittellinie
A
B
Verwölbung verhindert
••••
x
a)
Mt
Mt
ϕϕ
P•
••
•Kreis- und Kreisringquerschnitte:Querschnitte bleiben eben(Punkt P vor und nach Verformung in der gleichen Ebene; keine Verwölbung)!
Allgemeine offene und geschlossene Querschnitte:Querschnitte verwölben sich im Allgemeinen (Punkt A verschiebtsich in x-Richtung; Punkt B entgegen der x-Richtung)!
Torsion eines: a) Kreisquerschnitts, b) dünnwandigen offenen Querschnitts, c) Rechteckquerschnitts
Technische Fachhochschule Berlin 9
Torsion - Grundlagen
Mt
•
••
R
r
verformteMantellinie
differentielles Element: dxx
r•
•••
dϕ
•
ϕ(x)
ϕ(x)γ
x
•
ϕ(x)+dϕ
••
ϕ(x)
dx
•
Aus dem HOOKE´schen Gesetz folgt die Torsionsschubspannung τ : ( ) rGGr ⋅⋅ϑ=⋅γ=τ
Am differentiellen Element gilt für kleine Verformungen der Zusammenhang zwischen der Gleitung γ und dem Verdrehwinkel ϕ : dxdr ⋅γ=ϕ⋅
Aus dieser Formel folgt die Drillung ϑ(Verdrehwinkel pro Längeneinheit) : rdx
d γ=
ϕ=ϑ Drillung
Technische Fachhochschule Berlin 10
r
dA
R
τ(r)⋅dAτmax
τ(r)
MT
Torsionsschubspannung
∫∫ ⋅ϑ=⋅⋅τ=(A)
2
(A)(r)T dArGdArM
Mit der Abkürzung
Aus der Gleichgewichtsbedingung folgt:
∫==(A)
2TP dArII
IP: polares Flächenträgheitsmoment IT: Torsionsflächenträgheitsmoment
TT GIM ⋅ϑ=T
T
GIM
=ϑ
und die Torsionsschubspannung für Kreis- und Kreisringquerschnitte
( ) rIM
T
Tr ⋅=τ
Damit folgt für das Torsionsmoment MT bzw. für die Drillung ϑ:
Torsion – Kreisquerschnitt
Technische Fachhochschule Berlin 11
Die maximalen Torsionsschubspannungen für Kreis und Kreisringquerschnitte treten am Außenrand auf und betragen :
Hinweis: Man beachte die Analogie zur Berechnung der Biegespannungen:
T
Tmax W
M=τ
( ) rIM
T
Tr ⋅=τTorsion: z
IM
y
y(z) ⋅=σ
miny
ymax W
M=σ
Biegung:
Das Torsionswiderstandsmoment folgt mit r = rmax zu WT = IT/rmax.Für Kreis und Kreisringquerschnitte erhält man:
T
Tmax W
M=τ Wt = Torsionwiderstandsmoment
für Kreisquerschnitt (d: Durchmesser; r: Radius )2r
16d
rIW
33
max
TT
⋅π=
⋅π==
( )4i
4a
aT dd
d16W −
⋅π
= für Kreisringquerschnitt (da: Außendurchmesser; di: Innendurchmesser)
Torsion – Kreisquerschnitt
Technische Fachhochschule Berlin 12
Torsionsmomentenverlauf: Aus den Gleichgewichtsbedingungen für die Momente um die Längsachse am jeweils rechten Teilsystem folgt:
Torsion – Beispiel 1Beispiel 1 Abgesetzter Torsionsstab
l1
∅d1
∅d2BA C
l2
MB MC
MT-Verlauf+2,4 kNm
-0,6 kNm
MT(x2)x2x1
MT(x1)
Torsionsstab mit Momentenverlauf
Gegeben: d1 = 60 mm, d2 = 40 mm, l1 = 1 m, l2 = 1,5 m MB = 3 kNm, MC = 0,6 kNmG = 8·104 N/mm2
Gesucht: größter Betrag der Torsionsschubspannung undVerlauf des Drehwinkels
MT(x1) = MB - MC = 2,4 kNm MT(x2) = - MC = - 0,6 kNm
2mmN47,7−=
2mmN56,6=1. Bereich: Mit 16
dW31
T1π
= ( )T1
1Tmax1, W
xM=τfolgt
2. Bereich: Mit16dW
3
T2π
=( )T2
2Tmax2, W
xM=τfolgt
( )31
CB
d16MM
π⋅−
=
32
C
d16M
π⋅−
=
Maximale Schubpannungen:
maxτ=
Technische Fachhochschule Berlin 13
ϕ1(l1=0)= 0 wg. Torsionseinspannung
( ) ( )
Torsion – Beispiel 1Verlauf des Drehwinkels:
)l(xdG
M32)l(xGI
xMx 11242
C112
2T
2T22 ϕ+
π⋅⋅
−=ϕ+=ϕ2. Bereich:
( ) ( ) ( )14
1
CB1
1T
1T11 x
dGMM32x
GIxMx
π⋅−⋅
==ϕ1. Bereich:
Der Drehwinkel an der Stelle B:( ) ( )0xx 22111 =ϕ==ϕ l
( )14
CB11 DG
MM32)l( lπ⋅−⋅
=ϕ
( ) o1,210,02120,02360,0448z 222 −=−=+−==ϕ l
( ) ,1,350,0236z 111o===ϕ l
Die Werte an den Bereichsenden ergeben sich zu: - 1,21º
+1,35º
ϕ-Verlauf
l1
∅d1 ∅d2BA C
l2
MB MC
x2x1
Torsionsstab mit Verlauf des Torsionsdrehwinkels ϕ
ϕ2(0)= ϕ1(l1)
Technische Fachhochschule Berlin 14
Gegeben: MT = 2 kNm, τzul = 160 N/mm2
Material und Stablänge sind für beide Stäbe gleich!
Gesucht: 1. Durchmesser DV und DR2. Verhältnis des Materialeinsatzes3. Verhältnis der relativen Verdrehwinkel
Beispiel 2 Vergleich von Voll- und Rohrquerschnitt bei Torsionsbelastung
DV
Mt
RD109 DR
Mt
1. Bestimmung von DV und DR (Dimensionierung):a) Vollquerschnitt:
16DWund
WM 3
VVT,zul
VT,
Tmax
π=τ≤=τMit .mm39,9M16D 3
zul
TV =
τ⋅π⋅
≥folgt
b) Rohrquerschnitt:
⎟⎟
⎠
⎞
⎜⎜
⎝
⎛⎟⎠
⎞⎜⎝
⎛−⋅π
=τ≤=τ4
R4R
RRT,zul
RT,
Tmax D
109D
D16Wund
WM
Mit
.mm56,7)0,91(
M16D 3 4zul
TR =
−τ⋅π⋅
≥folgt
gewählt: DV = 40 mm
gewählt: DR = 57 mm
Vollquerschnitt und Rohrquerschnitt
Torsion – Beispiel 2
Technische Fachhochschule Berlin 15
Torsion – Beispiel 22. Verhältnis des Materialeinsatzes:
( ) 0,386D
0,91DAA
2V
22R
V
R =−
=Bei dem Rohrquerschnitt werden nur 38,6% Materialgegenüber einem Vollquerschnitt bei gleicher maximalerTorsionsschubspannung benötigt.
Das Verhältnis des Materialeinsatzes ist gleich dem Verhältnis der Querschnittsflächen.
3. Verhältnis der relativen Torsionsdrehwinkel:Mit dem relativen Drehwinkel und den polaren Flächenträgheitsmomenten
lT
T
GIM
=ϕΔ32DI
4V
V,Tπ
= ( )[ ]4R
4RR,T D9,0D
32I ⋅−
π=und
erhalten wir für das gesuchte Verhältnis der relativen Verdrehwinkel
( )( ) ( )705,0
9,01D
D
D9,0D32
32D
II
lGIM
lGIM
44R
4V
4R
4R
4V
R,T
V,T
V,T
T
R,T
T
V
R =−
=⋅−
π
π
===ϕΔϕΔ
Bei dem Rohrquerschnitt beträgt der Verdrehwinkel nur 70,5 % des Verdrehwinkels des Vollquerschnitts bei gleicher Länge, gleicher Belastung, gleichem Material und bei gleicher maximaler Torsionsschubspannung.
Technische Fachhochschule Berlin 16
Eine besondere praktische Bedeutung kommt den dünnwandigen offenen Querschnitten zu. Der Torsionswiderstand ist hier wesentlich geringer als bei geschlossenen Querschnittsformen. Infolge erheblicher Querschnittsverwölbungen infolge von Torsionsbeanspruchungen,ergeben sich bei einer Behinderung der Verwölbung (z. B. infolge einer Einspannung) sehr großen Normalspannungen in x-Richtung, die Wölbnormalspannungen.
Unter der Voraussetzung St.-VENANTscher Torsion lassen sich die für Kreis- und Kreisringquerschnitte hergeleiteten Formeln auch für die Berechnung der maximalen Torsionsschubspannungen und der Torsionsdrehwinkel auch für allgemeine Querschnittsformen anwenden:
Torsion allgemeiner QuerschnitteHinweise zur Torsion allgemeiner QuerschnitteDie bisher vorgestellten Formeln für Torsionspannungen und Torsionsverformungen gelten nur für Kreis- und Kreisringquerschnitte.Für andere Querschnittsformen müssen spezielle Formeln hergeleitet werden, wobei zwischen St.-VENANTscher Torsion (Verwölbungen können sich frei ausbilden) und Wölbkrafttorsion (Verwölbungen sind behindert) unterschieden werden muss.
T
Tmax W
M=τ
T
T
GIM
dzd
=ϕ
=ϑ
Technische Fachhochschule Berlin 17
h/b 1 1,25 1,50 2,00 3,00 4,00 6,00 10,00 ∞
α 0,140 0,171 0,196 0,229 0,263 0,281 0,299 0,313 0,333
β 0,208 0,221 0,231 0,246 0,267 0,282 0,299 0,313 0,333
T
Tmax W
M=τ
MT
Torsion in rechteckigen Vollquerschnitten
MT
b
h
τmax
tatsächlicher Schubspannungsverlauf
vereinfachter Schubspannungsverlauf
τmax
hbI 3T ⋅⋅α= hbW 2
T ⋅⋅β=
Torsion – Rechteckquerschnitte
Technische Fachhochschule Berlin 18
b
Torsionswiderstand dünnwandiger, offener Querschnitte
Für einteilige dünnwandige Querschnitte mit h/b →∞ gilt:
h
Torsion – dünnwandige, offene Querschnitte
hbI 331
T ⋅⋅=
hbW 231
T ⋅⋅=
MT
∑ ⋅⋅⋅η= )hb(I 331
T
Für mehrteilige dünnwandige Querschnitte mit hi /bi →∞ gilt vereinfachend:
max
3
31
T b)hb(
W ∑ ⋅⋅⋅η=
- h1 -
- h2 -
- h3 -
-h4
-
-b1
-
-b2
-
-b3
-
- b4 -
Für L-Profil gilt: η = 1,0sonst vereinfachend: η = 1,1 „sichere Seite“
Technische Fachhochschule Berlin 19
Torsion – dünnwandige, offene Querschnitte
Ak
ti
( )minkT
2k
T tA2W
stds
4AI ⋅==
∫
BREDTsche Formeln:
Ak: von Profilmittellinie eingeschlossene Fläche
Für dünnwandige, einzellige,geschlossene Hohlquerschnitte
si
Torsionswiderstand geschlossener Hohlquerschnitte
⎟⎟⎠
⎞⎜⎜⎝
⎛++⎟⎟
⎠
⎞⎜⎜⎝
⎛+
⋅⋅=
42K
31K
2K
2K
T
t1
t1b
t1
t1h
hb4I
minKKT thb2W ⋅⋅⋅=
Beispiel:
zy MT
τ1
τ4
τ2
τ3t1
t2
t3
t4
hk
bk
Technische Fachhochschule Berlin 20
Torsion – mehrzellige HohlquerschnitteTorsionswiderstand mehrzelliger HohlquerschnitteMehrzellige Stahl- und Stahlbetonhohlquerschnitte, wie z. B. Brückenhohlkastenträger, werden wie dünnwandige geschlossene Hohlquerschnitte behandelt. Da meist die Querschnittsdicken klein gegenüber den übrigen Abmessungen sind, ist diese Annahme auch für Stahlbetonquerschnitte gerechtfertigt.
Im Allgemeinen werden die offenenTeilabschnitte l0 vernachlässigt.
Zur Bestimmung der Schubkräfte ist eine statisch unbestimmte Berechnung erforderlich.
Mehrzelliger Querschnitt
l0l0+
MTT‘ T‘
Technische Fachhochschule Berlin 21
Torsion – mehrzellige Hohlquerschnitte
+
+
VzMT
+
MT
Vz
Technische Fachhochschule Berlin 22
90°
MT
θ
DruckZugDetail
D1Z1,v
Z1,L
D2Z2,HZ2,L
Detail
Torsion – räumliches Fachwerkmodell für Stahlbetonbalken
hk
bk
xz
MT
DruckZug
MT
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 23
90°
T
θDruckZug
Räumliches FW-Modell:Bauteilwiderstand in jeder Wand i von 3 Stäben nachzuweisen!
• Zugstab in Balkenlängsrichtung (Längsbewehrung),
• Zugstab quer zur Balkenachse (Bügel)
• schräger Druckstab (Betondruckstrebe).
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 24
bk
hk
t /2
t /2
tt
TEd
vEd,T Ak
bk
hkt
t /2
t /2
t
Einwirkung / Torsionswiderstand von StahlbetonbalkenStahlbetonvollquerschnitte, z. B. Balken, werden wie dünnwandige, geschlossene Hohlquerschnitte behandelt.
Der dünnwandige, geschlossene Hohlquerschnitte wird aus der Verbindung der Längsbewehrungs-stäbe in den Querschnittsecken gebildet.
Der Nachweis ist für a) die schräge Druckstrebe, b) die Längsbewehrung und c) die Bügel zu führen.
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 25
k
Edi,T,Ed A
Tv
⋅=
2
k
iEdi,T,Ed A
zTV
2⋅
=
VEd,T,i Schubkraft in einer Wand i des (Ersatz-) Hohlkastenszi Höhe hk bzw. Breite bk der betreffenden Wand i gemessen in
der Schwerachse der WandAk Kernquerschnitt des (Ersatz-)Hohlkastens
bk
hk
½·teff
teffteffTEd
VEd,T,i = vEd,T,i · hk
τT
Ak = bk · hk
VEd,T,i = vEd,T,i · bk
½·teff
Torsion – Stahlbetonbau
Einwirkungen infolge Torsion
Technische Fachhochschule Berlin 26
Torsion – Stahlbetonbau
w
i,effV,Edi,V,Ed b
tVV ⋅=
i,V,Edi,T,Edi,VT,Ed VVV +=+
Bei einer kombinierten Beanspruchung durch- Schubkräfte aus Torsion VEd,T,i und - anteiliger Querkraft VEd,V,i in einer Wand i des (Ersatz-)Hohlkastens ist- die Schubkraft VEd,T+V,i zu bestimmen.
Die Schubkraft in der Wand i infolge Querkraft lautet
Die Beanspruchung in der Wand i, die in der Ebene der wirksamen
Querkraft liegt, ergibt sich aus der Superposition der Schubkräfte
infolge Torsion und Querkraft.
Technische Fachhochschule Berlin 27
VRd,max Bemessungswert der maximal aufnehmbaren Schubkraft der Wand i, der durch die Tragfähigkeit der Druckstrebe begrenzt wird.
θcotzfsA
V iydw
sww,sy,Rd ⋅⋅⋅=
θtanzfuA
V iydk
sll,sy,Rd ⋅⋅⋅=
θθ
α
tancotfzt
V cdred,cii,effimax,,Rd +
⋅⋅⋅=
VRd,sy,w Bemessungswert der aufnehmbaren Schubkraft, die durch die Tragfähigkeit der Bügel begrenzt ist.
VRd,sy,l Bemessungswert der aufnehmbaren Schubkraft, die durch die Tragfähigkeit der Längsbewehrung auf der Strecke uk begrenzt ist.
Torsion – Stahlbetonbau
Vollquerschnitt αc,red = 0,525Hohlquerschnitt mit beidseitiger Stegbew. ac,red = 0,75
Bauteilwiderstand
Technische Fachhochschule Berlin 28
i
kmax,Rdmax,Rd z
AVT
⋅=
2
Das maximal aufnehmbare Torsionsmoment TRd,maxlautet mit der Bredt´schen Formel
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 29
θcotfAT
sA
ydk
Ed
w
sw⋅
⋅⋅
=1
2
θtanfAT
uA
ydk
Ed
k
sl⋅
⋅⋅
=1
2
Nach DIN 1045-1 darf bei Torsion mit oder ohne gleichzeitig wirksamer Querkraft für den Druckstrebenwinkel θ = 45° eingesetzt werden, d. h. in den Gleichungen ist cotθ = tanθ = 1. Die Bügelbewehrung infolge Torsion wird dann zu der gesondert ermittelten Querkraftbewehrung addiert.
Nachweis und Bemessung der Zugstreben
Bügelquerschnitt infolge Torsion
Längsbewehrung infolge Torsion
Die Bewehrungen in den Zugstäben des räumlichen Fachwerkmodells dürfen nach DIN 1045-1 für Torsion und für eine gleichzeitig wirksame Querkraft getrennt ermittelt werden.
Für eine genauere Bemessung der gemeinsamen Wirkung einer Torsion mit gleichzeitiger Querkraft siehe Literatur zum Stahlbetonbau.
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 30
Nachweis der Druckstreben
Für den Nachweis der Tragfähigkeit der Betondruckstreben ist eine Interaktion von Torsion und Querkraft in jedem Fall zu berücksichtigen. DIN 1045-1 unterscheidet dabei zwischen Vollquerschnitten und Hohlquerschnitten.
Für Hohlquerschnitte gilt
1≤+max,Rd
Ed
max,Rd
EdV
VT
T
122
≤⎥⎥⎦
⎤
⎢⎢⎣
⎡+
⎥⎥⎦
⎤
⎢⎢⎣
⎡
max,Rd
Ed
max,Rd
EdV
VT
T
Für Vollquerschnitte gilt
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 31
Torsion – Stahlbetonbau
Verzicht auf einen Nachweis
Für einen näherungsweise rechteckigen Vollquerschnitt darf auf einen rechnerischen Nachweis der Bewehrung nach DIN 1045-1 infolge Querkraft- und Torsionsbeanspruchung verzichtet werden, wenn die folgenden Bedingungen eingehalten sind
54,bV
T wEdEd
⋅≤
ct,RdwEd
EdEd V
bVT,
V ≤⎥⎦
⎤⎢⎣
⎡⋅⋅
+54
1
und
Technische Fachhochschule Berlin 32
TEd
VEda) b)
Bewehrung für a) reine Torsion und b) Querkraft
Torsion – Stahlbetonbau
Technische Fachhochschule Berlin 33
ENDEENDEENDEENDEENDEENDEENDE