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STICKS 07:2014 INTRO 03
#
JAM-PLAYALONGS
TRACK1
BlackLabelSociety:MyDyin
g
Time(Drums-Version)
TRACK2
BlackLabelSociety:MyDyin
g
Time(Playalong)
TRACK3
SteelyDan:Peg(Drums-Version)
TRACK4
SteelyDan:Peg(Playalong)
TRACK5
LedZeppelin:Communicatio
n
Breakdown(Drums-Version)
TRACK6
LedZeppelin:Communicatio
n
Breakdown(Playalong)
TRACK7
JeffBeck:ThePump(mitDrums)
TRACK8
JeffBeck:ThePump(Playalo
ng)
WORKSHOPS
GAST-WORKSHOP:JOSTNICKEL
GROOVE-VARIATIONEN
TRACK9
BeispielA
TRACK10BeispielB
TRACK11BeispielC
TRACK12BeispielE
FOURONTHEFLOORGROOVES:HOU
SE2
TRACK13Beispiel1:HouseBasicGroov
e,
128bpm
TRACK14BeispieleA,
BundC,
100bpm
TRACK15BasicGroove&BeispieleA,
B
d C
1 2 8 b
TRACK17BasicGroove&BeispieleD,
EundF,
128bpm
DOUBLEBASSDRUMMING:FILL&
GROOVEKOMBI(2)
TRACK18bung1,
1/4=80bpm
TRACK19bung1,
1/4=120bpm
TRACK20bung1,
1/4=180bpm
TRACK21bung2,
1/4=80bpm
TRACK22bung2,
1/4=120bpm
TRACK23bung2,
1/4=180bpm
TRACK24bung3,
1/4=80bpm
TRACK25bung3,
1/4=120bpm
TRACK26bung3,
1/4=180bpm
TESTSOUNDFILES
TRACK27ZILDJIANKeropeCymb
als
TRACK28TAMA40thAnniversary
RosewoodSnaredrums(1)
TRACK29TAMA40thAnniversary
RosewoodSnaredrums(2)
TRACK30PAISTERudeCymbals
CLICKTRACKS
TRACK311/4=82bpm(Track1und2)
TRACK321/4=116.5
bpm(Track
3und4)
T R A C K 3 3 1 / 4 1 7 5 b ( T k 5
d 6 )
CD:07:2
014
CD-Booklet auch als pdf zum Download unter www.sticks.d
INTROZunchst einige Hinweise in eigener Sache:
Seit der STICKS-Ausgabe 04:2014 steht allen
STICKS-Abonennten whrend der Laufzeit ihres
Abos die iPad/iPhone-Ausgabe von STICKS zum
kostenlosen Download zur Verfgung.
Eine entsprechende App kann kostenlos aus dem
App-Store heruntergeladen werden:
https://itunes.apple.com/de/app/
sticks-magazin-fur-schlagzeug/id804679421?mt=8
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Ab sofort knnen ber die STICKS-Website www.sticks.de
auch alle Artikel der aktuellen und zurckliegenden
STICKS-Ausgaben einzeln erworben werden. Auf der
Startseite der STICKS-Website finden sich dazu die ent-
sprechenden Links zum STICKS-Shop sowie Infos zu
den einzelnen Interviews, Testberichten, Reportagen
und Workshops der aktuellen STICKS-Ausgabe.
In dieser STICKS-Ausgabe bieten wir wieder einmal
viel Stoff zum wichtigsten Thema aller Drummer:
Groove! Die Vielfalt der Groove-Welten lassen unsere
Interviewpartner erkennen: Jan Stix Pfennig ist
nicht nur die Human Beat Machine von Rapper Sido,
sondern hat sich intensiv mit der Umsetzung pro-
grammierter Maschinen-Grooves auf das akustische
Drumset-Spiel beschftigt und dabei vllig eigene
Spieltechniken entwickelt. Paul Seidel ist ebenfalls ein
Master der Przisions-Beats, allerdings sind sein Metier
die Metal Styles. Und mit Aaron Comess kommt ein
Drummer zu Wort, der mit seinen Grooves den Soul
des RocknRoll treffsicher zu bedienen wei.
Das Thema Groove ist wie immer auch ein Schwer-punkt unserer Workshops in dieser STICKS-Ausgabe
gibt u. a. Jost Nickel in seinem Gast-Workshop einige
Tipps zum Thema Groove-Variationen.
Viel Spa und guten Groove wnscht
Chefredakteur
Kln, im Juni 2014
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INHALT STICKS 07:201404
3 Editorial/CD-Booklet
10 News
64 Tipps: Bcher, CDs und DVDs
78 Kleinanzeigen
79 STICKS Leser-Service/Verbraucherschutz
80 Service/Inserentenverzeichnis/Impressum
81 STICKS-Hndler-Verzeichnis
82 Kultige Grooves & Fills Wer hats getrommelt?
82 Vorschau
63 TAMA SILVERSTAR COCKTAIL JAM KIT
16 JAN STIX PFENNIG
Sidos Beat Machine
24 PAUL SEIDEL
Przionsbeats fr Dioramic und The Ocean Collective
30 AARON COMESS
Westernhagen, Spin Doctors & Solo
38 CHRISTIAN HOFFE
Drummer des Monats
40 SONOR DAYS 2014
44 ZILDJIAN KEROPE CYMBALS
Historische Sound in moderner Form
46 PAISTE RUDE CYMBALS
Neue Sounds fr Shred, Bash & Blast
48 TAMA 40TH ANNIVERSARY ROSEWOOD SNAREDRUMS
Klassiker neu aufgelegt
50 PEARL EXPORT EXL DRUMS
Der Megaseller mit lackierten Oberflchen
52 PEARL INNER CIRCLE MULTI-DRUM CAJON
Percussion-Zauberkiste
54 REMO VERSA DRUMS
Instrumente mit vielfltigen Mglichkeiten
56 DPA DRUM-MIKROFONE
Neue High-End-Mikrofone fr Drums
58 ROLAND TM-2 TRIGGER-MODUL
E-Sounds fr A-Drums
Um so zu spielen wie eine Drum-Machine,braucht es mehr als nur den einen oder anderenTrigger an den Drums. Jan Stix Pfennig, derschon seit einigen Jahren bei Konzerten vonSIDO den Groove bestimmt, hat diesen Wegeingeschlagen. Und auch wenn er in der Fach-presse bisher eher selten auftaucht: der Wahl-berliner ist eine wandelnde Beatmaschine!
Im Interview gefragt, ob er eherRocky- oder Terminator-Fan sei, war die Antwort eigent-lich vorher klar, angesichts dermaschinenprzisen Beats, dieder Mann abfeuert. ber Jahrehat er War From A HarlotsMouth mit komplexem, poly-rhythmischen Spiel vorangetrie-ben. Nun konzentriert er sichauf neue Projekte und verfeinertseine profunde Technik.
Titelfoto:TimoDiers
Er ist keiner dieser Drummer, diesich mit technischen Kunststckenvorlaut in den Fokus drngeln. SeineHandschrift drfte allerdings jedembekannt sein. Der Hit-KlassikerTwo Princes der Spin Doctors istnur eine der vielen Juwelen in seinermusikalischen Laufbahn. Alles, waser anpackt, hat Hand und Fu. Undwie man RocknRoll spielt, weiAaron Comess wie kaum jemandanders.
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WORKSHOP
66 DVD DES MONATSToto Live In Poland
68 GROOVE DES MONATSAaron Comess Guilty Until Proven Innocent
69 GAST-WORKSHOPJost Nickel ... ber Groove-Variationen
70 DOUBLE BASS DRUMMING (17)Koordination und Fill-ins: Fills & Groove Kombi (2)
71 FOUR ON THE FLOOR GROOVES (4)House Grooves (2)
72 BUMM TSCHACK FR CAJONDrumset-Grooves auf der Cajon
JAM! PLAYALONG-SONGS ZUM MITSPIELEN
74 BLACK LABEL SOCIETY:My Dying Time
75 STEELY DAN:Peg
76 LED ZEPPELIN:Communication Breakdown
77 JEFF BECK:The Pump
44 ZILDJIAN KEROPE CYMBALSDie Mythen um alte K Zildjian Cymbals sind so zahlreich und soverschieden wie ihre Sounds. Mit den neuen Kerope Cymbals bietetZildjian eine moderne Adaption von K Zildjian Cymbals aus den1940er- bis 1960er-Jahren, wie sie von stilprgenden Jazz-Drum-mern dieser ra gespielt wurden.
REM O VERSA DRUMSDie Entwicklung der Remo World Percussionhat jngst die Baureihe der Versa Drumshervorgebracht. Versa steht hier fr versatileund trifft den Nagel auf den Kopf. Denn dieseTrommeln zeigen als Djembe, Tubano undTimbau Flexibilitt auf der ganzen Linie.
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NEWS STICKS 07:201410
Aufgrund einer anstehenden Tournee kann
John Blackwell leider nicht wie geplant beim
TAMA 40th Anniversary Drum Festival auf-
treten. Mit Grammy-Preistrger Ronald
Bruner Jr. wurde allerdings ein mehr als
wrdiger Ersatz gefunden.
Ronalds Stil ist breit gefchert und keinesfalls
nur auf Jazz begrenzt. So hat er beispielsweise
auch mit der Punkrock-Legende Suicidal Ten-
dencies zusammengearbeitet. Weitere groe
Namen auf seiner Credits-Liste sind unter
anderem der Gitarrist und Komponist Lee Rite-
nour, Trompeter Roy Hargrove, die Band Tribal
Tech, Bassist Marcus Miller, der 2013 verstor-
bene Fusion-Jazz-Keyboarder George Duke,
Bassist Stanley Clarke, Gitarrist Allan Holds-
worth und DJ/Produzent Flying Lotus. 2013 trat
Ronald im Dakota Jazz Club in Minneapolis mit
Prince auf, aktuell arbeitet er mit Produzent
Dennis MacKay an seinem ersten Soloalbum.
Ronald Bruner Jr. hat schon bei der TAMA
40th Anniversary Party auf der diesjhrigen
NAMM-Show in Kalifornien eine beraus
spektakulre Vorstellung abgeliefert, wie es
sicherlich auch beim TAMA 40th Anniversary
Drum Festival am 05. Juli 2014 in Gutenstet-
ten auf dem Gelnde von Meinl Distribution
der Fall sein wird.
10:00 Uhr Einlass
12:00 12:25 Uhr Jonny Knig
12:40 13:05 Uhr Paul Seidel
13:20 13:45 Uhr Specki T.D.
14:00 14:30 Uhr Daray Brzozowski
14:45 15:15 Uhr Flo Dauner
15:30 16:10 Uhr Sebastian Lanser
16:30 17:10 Uhr Felix Lehrmann
17:30 18:10 Uhr Ronald Bruner Jr.
19:00 19:50 Uhr Simon Phillips
20:30 Uhr Autogrammstunde
(nderungen vorbehalten)
Weitere Infos zum Festival gibt es auf den
Websites www.tama.de und
www.facebook.com/tama40thfestival.
Ein ganzer Tag vollgepackt mit hochkartigen Work-
shops, Konzerten und Vorfhrungen rund um das
Thema Musik: Am 26. 07. findet das Sommerfest 2014
von music world in
Augsburg statt. Auf
zwei Bhnen (indoor
und outdoor) heizen
Newcomer-Bands
ebenso ein wie die
groen Namen im
Show-Business. Dar-
ber hinaus knnen
sich Musiker oder
Musikinteressierte
geballtes Know-how
von Produktspezialis-
ten und Herstellern
holen. Sowohl in den
Abteilungen als auch
im groen Aussteller-zelt werden Vertreter
der wichtigsten Marken prsent sein. Gnstige Ange-
bote samt zustzlichen Spar-Gutscheinen machen es
leicht, sich musikalische Trume zu erfllen, und mit
ein bisschen Glck kommt man beim groen Gewinn-
spiel ganz ohne Einsatz zu neuem Equipment. Fr die
Kleinen gibt es eine Kinderspielecke mit kostenlosem
Kinderschminken. Und fr das leibliche Wohl ist natr-
lich ebenfalls gesorgt. Der Eintritt ist frei!
Wann: 26. 07. 2014, 10:00 22:00 Uhr
Wo: music world, Eichleitnerstr. 34, 86159 Augsburg
Infos: www.music-world.de
Beim 4. Creativ Drum Camp von Percussion Creativ
e. V. vom 22. 27. 8. 2014 in der Landesmusik-
akademie Heek/NRW wird
das Dozententeam neben
Wiederholungstter Stephan
Emig aus Claus Hessler und
keinem geringeren als Global
Edutainer Dom Famularo
bestehen. Als speziellen Gast
wird fr einen Tag Bassist
Stefan Hergenrder das Team
ergnzen um Aspekte des
Zusammenspiels von Bass und Drums zu erarbei-
ten. Weitere geplante Inhalte der Woche sind:
Stephan Emig: Ultimate Orchestration Method:
bekonzept fr Stickings und Rudiments
Dom Famularo: Handtechnik Moeller/Free Stroke/Technische Basics; Futech-
nik bungen, Konzepte, Literatur; bekonzepte aus Its Your Move, Stick
Control und Accents & Rebounds; Motivation
Claus Hessler: Moeller Technik Basics, Fine-Tuning sowie bungen fr Fort-
geschrittene; Open-Handed Playing; Konzeptionelles ben Strategien undInhalte aus Daily Drumset Workout; Basler Trommeln
Weitere Themen sind: Bodypercussion, das Zusammenspiel Percussion/Drum-
set/Bass, Percussion am Drumset, Small Percussion sowie Percussion Basics. Des
Weiteren wird ein Tag des Camps in besonderer Weise auf das Zusammenspiel
zwischen Bass und Drumset bzw. Percussion ausgerichtet sein. Hierfr wird mit
Stefan Hergenrder ein hervorragender Bassist zur Verfgung stehen.
Zudem wird es neben einem Dozentenkonzert sowie einem abschlieenden Teil-
nehmerkonzert auch Veranstaltungen mit allen drei Dozenten u. a. zu den Themen-
gebieten Motivation, geschichtlichen Aspekte des Trommelns und der Rudiments
geben. Auerdem soll natrlich auch das Miteinander in dieser Woche nicht zu
kurz kommen: Lebt eine Woche Drums, lasst euch motivieren, nehmt neue
Impulse mit und knpft Kontakte. Anmeldung unter www.creativdrumcamp.de
Stephan Emig
Dom Famul
Claus Hessler
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EXKLUSIV-VERTRIEB MASTERWORK IN EUROPA:
Sound Service European Music Distribution
[email protected] www.sound-service.eu
A F R I E N D O F
S I N C E 2 0 0 8
Solo-Debut Tokunbo
ab 20.Juni im Handel!
Foto: Almar Haas, Sound Service
Foto CD-Cover: www.tambolydesign.co
N A D E R R A H Y O N T O U R
13.7. Diez Tattoo Convention 28.07. Kln Blue Shell
29.07. Weinheim Caf Central 31.07. Mnchen Backstage
Wertvolle Vintage-Schtze oder gut erhaltenes Equipment aus
zweiter Hand wer seine Musiker-Ausrstung verkaufen und auf
der Suche nach gebrauchtem Gear ist, sollte am Samstag, 19. Juli
2014 bei Thomann in Treppendorf aufschlagen. Denn dann findet
dort von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr die zwlfte Ausgabe des Thomann
Musiker-Flohmarktes statt.
Fr den Flohmarkt wird wieder die riesige Stellflche am Versand-
zentrum reserviert sein. Um die Funktion von elektrischen Gerten
zu berprfen, steht an zentraler Stelle ein Stromanschluss zur
Verfgung.
Auch Thomann wird wieder mit einem Stand vertreten sein und
etliche Schnppchen, Ersatz- und Zubehrteile anbieten. Natr-
lich ist an diesem Tag auch der Thomann-Shop geffnet.
Alle, die sich einen der hei begehrten Pltze sichern mchten,
melden sich per E-Mail unter [email protected]. Tho-
mann reserviert gerne einen Stellplatz in der Gre von maximal
zwei Autostellpltzen. Am 19. Juli kann dann ab 7:00 Uhr der
Stand aufgebaut werden. Eine Standgebhr wird nicht erhoben.
www.thomann.de
Fragt man Profi-Drummer in ganz Europa nach der besten Schlag-
zeugschule, kommt die Sprache schnell auf drummers focus.
Auch drummers focus Stuttgart, vor 20 Jahren von Drummer
Andy Witte gegrndet, gehrt zu den renommiertesten Schlag-
zeugschulen Europas. Ein guter Grund zu feiern: Zahlreiche musi-
kalische Weggefhrten von
Andy Witte kommen eigens fr
die Jubilumsfeier ins Stuttgar-
ter Theaterhaus, und das Line-
up verspricht einen exklusiven
Konzert-Abend, der sicher in
Erinnerung bleibt und ber den
bereits im Vorfeld gesprochen
wird.
Beim Event drummers focus
20Y Spirit of Groove" am 21.
September 2014 im Theaterhaus Stuttgart werden die SWR BigBand mit berraschungsgsten, Dauner & Dauner (Flo & Wolf-
gang Dauner), Charly Antolini & Andy Witte, Eric Gauthier &
Band, Dieter Falk & Sons feat. Wolfgang Schmid (Bass) sowie die
Basler Trommler Pisdig auftreten und ein sicherlich groartiges
Programm musikalischer Extraklasse prsentieren. Die SWR-
Moderatoren Matthias Holtmann und Patrick Neelmeier fhren
durch den Jubilumsabend.
Einlass: 17:30 Uhr
Beginn: 18:30 Uhr
Kartenvorverkauf ab sofort im Theaterhaus Stuttgart,
www.theaterhaus.de oder unter www.reservix.de
Weitere Infos: www.drummers-focus.de/stuttgart
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NEWS STICKS 07:201412
Ihr wollt fachkundige Equipment-Tests nicht nur auf Papier lesen?
Und Workshops zum Anschauen wren auch eine feine Sache?
Dann surft doch mal auf www.musikmachen.de vorbei. Auf unse-
rem Online-Portal gibt es neben aktuellen Drum-News auch tg-
lich neue Videotests und -workshops anzuschauen, diesen Monat
neu wren:
Sind Schlagzeuger tatschlich schlauer als andere Musiker?
Schlagzeuger mssen bekanntlich multitaskingfhig sein, da sie
gleichzeitig mit all ihren Extremitten arbeiten. Aber sind sie des-
wegen auch schlauer als ihre anderen Bandkollegen? Eines kn-
nen wir bereits sicher sagen: Musik hinterlsst deutliche Spuren
im Gehirn. Diese Spuren gehen zahlreiche Wissenschaftler in
diversen Experimenten auf den Grund.
http://bit.ly/drummers-brain
Adolfo Fito de la Parra
... ist Drummer der legendren
Blues-Rock-Band Canned Heat.
Der 1946 geborene Mexikaner
spielt seit Kindertagen Schlag-zeug und ist seit 1967 fester Bestandteil der Band. Fito de la Parra
spricht in unserem Interview ber seine Tour-Zeit mit Canned Heat,
wie es frher war und heute ist und ber das einmalige Woodstock-
Festival.
www.musikmachen.de/Stories/Canned-Heat-Drummer-im-
Interview
Tama 40th Anniversary Superstar Reissues Snaredrums
Mit den Tama 40th Anniversary Snaredrums feiert Tama feiert den
Vierzigsten. Frisch eingetroffen sind die Superstar-Schtzchen in
den Vintage-Finishes Super
Maple, Super Mahogany und
Cherry Wine. Und Tama zeigt, wie
man Klassiker neu und noch bes-
ser interpretieren kann. Mehr
dazu in unserem Videotest. (Test
auch in STICKS 06:2014)
Clavia nord drum 2 Percussion Synthesizer
Der nord drum 2 funktioniert wie seine Urgrovter von Simmons,
Star Instruments, Pearl oder
Tama. Hier werden keine Sam-
ples abgerufen, sondern alle
Sounds werden von Gert sel-
ber erzeugt, also wie bei einem
(echten) Synthesizer. Was das
Klangangebot des Modeling
Percussion Synthesizers so alles hergibt, zeigt dir unser Videotest
des Clavia nord drum 2. (Test auch in STICKS 04:2014)
Schlagzeug stimmen im Videoworkshop
Einer unser ganz groen Klassiker-Workshops: Wie reagiert eineTrommel auf unterschiedliche Fellarten und Stimmungen? In
unserem Video-Workshop zeigen
wir dir, wie du ganz einfach dein
Schlagzeug stimmen kannst
selbstverstndlich unter Berck-
sichtigung von praktischen Ideen
aus dem Live- und Studio-Busi-
ness. Bei unserem Workshop zum
Schlagzeug stimmen darf sogar eine Erklrung zur Physik der
Trommel nicht fehlen.
http://bit.ly/Schlagzeug-stimmen
Bereits seit 2011 organisiert das Zentrum fr Musik und
Tanz der Musikschule Weinfelden erfolgreich einmal pro Jahr
das Drums&Percussion Camp. Was zunchst auf nationaler
Ebene begann hat sich nun unter Leitung von Samuel Forster
(Musikschule Weinfelden) zu einem internationalen Forum fr
Schler, interessierte Laien und Profischlagzeuger entwickelt.
Fr das 4. International Drums&Percussion Camp vom 29. 8.
bis 31. 8. 2014 konnten die internationalen Stars Claus Hess-
ler (drumset), Hakim Ludin (percussion), Manni von Bohr
(drumset), Nebojsa Jovan Zivkovic (marimba) und Peter Haas
(drumset) als Dozenten gewonnen werden.
Am Samstag, 30. 8. und Sonntag, 31. 8. werden die Kursteilnehmer
tagsber von den Dozenten unterrichtet. Besonderes Augenmerk der
Workshops liegt auf der Vielfalt der Perkussion von World-Music und
Latin ber Rock und Pop bis hin zu Volksmusik und Klassik.
Im Rahmen
des Kurses
bieten auer-
dem zahlrei-
che Ausstel-
ler der schweizerischen
und internationalen
Schlagzeugindustrie den Besuchern Gelegen-
heit, sich ber neue Entwicklungen in der Bran-
che zu informieren und Instrumente auszuprobieren (Ort: Zentrum
fr Musik und Tanz, Weinfelden, CH).
Zur Erffnung des Camps am 29. 8. sowie am 30.8. werden die Star -
dozenten selbst live im Konzert zu erleben sein. Beginn ist jeweils
19:00 Uhr (Ort: Gasthaus zum Trauben, Grosser Saal, Weinfelden, CH).
Weitere Informationen online unter www.drumspercussioncamp.ch
Claus Hessler
Nebojsa JovanZivkovic
Manni von Bohr & Hakim Ludin
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NACH WIE VOR
Qualitt besteht
Sakae Rhythm ist ein Premium-Hersteller im Schlagze
bau aus Osaka, Japan. Seit 1925 widmet Sakae Rhyt
all ihre Leidenschaft und Handwerkskunst der H
stellung der besten Drum- und Percussioninstrume
der Welt. Im Jahr 2009, nach 40 Jahren Drum-Fertigu
fr die weltweit fhrende Schlagzeugmarke,startete SaRhythm ihre eigene Marke Sakae Drums.
Sakae steht im Japanischen fr Erfolg.
Das Sakae-Logo mit der S-Spirale leitet sich aus d
Firmennamen ab. Es steht fr Glck und Selbstverwi
lichung aller Musiker und der gesamten Musikindust
Unser Ziel: Der fhrende Musikinstrumenten-Herste
zu werden und mitzuwirken am Erfolg aller Mus
schaffenden durch das bleibende Erbe hochwertig
Instrumente.
E x k l u s i v - Ve r t r i e b f r DE AT C H B E NL S O U N D S E R V I C E E U R O P E A N M U S I C D I S T R I B U T I
i n f o @ s o u n d - s e r v i c e . e u w w w . s o u n d - s e r v i c e
Besucht uns im Netz: www.sakaedrums.com
www.twitter.com/SakaeDrumsUSA
www.youtube.com/user/SAKAEDRUMS
www.instagram.com/SakaeDrums
Am Samstag, 27. 09. 2014 stehen im Salzhaus in Winterthur in
der Schweiz die Schlagzeuger im Mittelpunkt. Der Verein Drum
Festival ist stolz, das erste internationale Schlagzeugfestival in der
Schweiz zu prsentieren. In zentraler Lage in Winterthur, im
legendren Salzhaus, werden die weltbesten Drummer ihr Knnen
demonstrieren. Schweizerische Profi-Drummer und die vielver-
sprechendsten schweizerischen Schlagzeug-Nachwuchsknstler
ergnzen das Programm. Nebst den Drum-Acts werden am Festi-
val fr interessierte Schlagzeuger Workshops und Masterclasses
angeboten. Die Musikstilrichtungen reichen dabei von Heavy
Metal, Hard Rock und Rock ber Pop, Jazz und Funk bis zu Brazi-
lian, Caribbean und Afro-Cuban. Das Festival ist fr Schlagzeuger
ebenso interessant wie fr allgemein Musikinteressierte.Auftretende internationale Drummer sind Florian Alexandru-
Zorn, Gergo Borlai, Claus Hessler, Mylious Johnson, George
Kollias und Thomas Lang. Aus der Schweiz treten die Drummer
Alain Ackermann, J.J. Flueck und Marcel Munz auf.
Termin: 27. 09. 2014
Ort: Salzhaus Winterthur, Schweiz
Einlass: 13:00 Uhr
Festivalbeginn: 14:00 Uhr
Festivaltickets: CHF 45, (Vorverkauf)
Weitere Infos:
Internet: www.drumfestivalswitzerland.com
E-Mail: [email protected]
George Kollias
Thomas Lang
Mylious Johnson
Gergo Borlai
Florian Alexandru-Zorn
Marcel Munz
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ielleicht liegt es an den extremen Ansprchen, die von diesemzweiten Schritt an die Schlagzeuger gestellt werden. Denn um so zu
denken wie eine Maschine, braucht es mehr als nur den einen oder
anderen Trigger an den Drums. Jan Stix Pfennig, der schon seit
einigen Jahren bei Konzerten von SIDO den Groove bestimmt, hat
diesen Weg eingeschlagen. Und auch wenn er in der Fachpresse bis-
her eher selten auftaucht: Der Wahlberliner ist eine wandelnde Beat-
maschine!
Die Zukunft der Instrumententechnik liegt eindeutig in der elektronischen oder gar
digitalen Sparte. Schlagzeuger setzen heute oft auf Hybrid-Sets, um die klassischen
Setups mit den elektronischen Elementen fr neue Sounds und Songs zu verbinden.
Klar Hybrid-Sets sind der erste logische Schritt! Aber warum wird der zweite Schritt,
nmlich der, zum Hybrid-Schlagzeuger zu werden, von so wenigen gemacht?
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Jan, warum hast du dich hinter das
Schlagzeug gesetzt?
In den Achtzigern gab es diese Fernsehserie
Superdrumming, die ich mir als Kind
fters angesehen hab. Ab da stand fest: Ich
will Schlagzeuger werden! Als Erstes musste
ich also berhaupt mal meine Mutter ber-
reden! (lacht) Irgendwann sind wir zum Tag
der offenen Tr bei einer Musikschule
gegangen da hab ich sie dann bearbeiten
knnen. Anschlieend habe ich dann wirk-
lich angefangen, auf Tpfen rumzutrommeln
und fr meinen Unterricht gelernt!
Wie sah denn dein Einstieg ins Schlag-
zeugerleben aus?
Angefangen hab ich damit, Jazz und Popu-
larmusik in Berlin zu studieren, und habe
mich dementsprechend auch sehr viel mit
Jazz auseinandergesetzt. Der richtig klassi-
sche Einstieg also. Fr die Aufnahmepr-
fung habe ich mich brigens richtig krass
vorbereitet! Bis zu dem Zeitpunkt habe ichnmlich kaum Jazz, sondern eher Rock und
Pop gespielt. Also habe ich jede Menge
Workshops mitgemacht und bin teilweise
total weit gefahren, um bei irgendwelchen
Jazz-Musikern im Proberaum zu jammen.
Unter anderem habe ich auch ein Jahr lang
Klavier gebt und konnte am Ende zwei St-
cke spielen. Ich hatte Glck, dass die am
Klavier nichts anderes hren wollten sonst
wre die Prfung ziemlich schnell vorbei
gewesen! (lacht)
Bist du nach deinem Studium direkt ins
Profilager gekommen?
Na ja, ich hab whrend des
Studiums immer mit vielen ver-
schiedenen Leuten gespielt und
viele Bands in Berlin gehabt. Ich
bin nach Berlin gezogen und
kannte niemanden, habe dann
angefangen, dort Musik zu
machen, und eigentlich alles
genommen, was kam! Zum Beispiel hab ich
auch eine eigene Jamsession organisiert.
Und so gegen Ende des Studiums bin ich
dann zur Band ohne Namen gestoen. Mitder hatten wir auch Songs in den Charts und waren auf einmal rich-
tig viel unterwegs. In der Zeit lief es dann auch finanziell richtig gut,
ich hab viel Geld verdient und auch alles wieder in die Musik inves-
tiert. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Gerte ich mir gekauft
hab! Vorwiegend Gitarren-Effektgerte, da ich ab damals eine live
drumnbass-Band hatte, mit der wir eine wchentliche Jamsession
spielten.
Auch heute spiele ich noch jede Menge drumnbass, und daraus hat
sich eine ganze Menge entwickelt. Jeden Donnerstag haben wir im
Berliner Club Acud eine dreistndige live drumnbass-Session
gemacht. Also dreimal eine Stunde lang Livemusik, und zwischen-
drin haben ein paar DJs gespielt.
Ein groer Teil meiner Arbeit, wenn ich mich mit drumnbass beschf
tige, ist, dass ich extrem viel mit elektronischen Effekten und Triggern
herumprobiere. Von Anfang an wollte ich dem spezifischen Sound
einen akustischen Boden geben, aber halt verndert akustisch. Also
hab ich mir extra ein komplettes Digitalmischpult gekauft, eine voll-
stndige Mikrofonierung und bin damit ins Studio gegangen. Wh-
rend ich dann spielte, habe ich mir vom Mischer einzelne Set-ups
abspeichern lassen. Die Ergebnisse waren zum Beispiel ein verhalltes
Set, ein distorted Set oder bestimmte Kompressoren auf meinen
Instrumenten. Durch mein Digitalpult konnte ich spter beim Kon-
zert dann die verschiedenen Sound-Kombinationen abrufen und
hatte dann fr jeden Sound das richtige Schlagzeug! Irgendwann ha
mir das aber nicht mehr gereicht. Also arbeitete ich immer extremer
mit den Triggern und habe immer krassere Sample-Sounds abge-
spielt, bis ich irgendwann nur noch mit Triggern arbeitete und die
Cymbals einfach mit zwei Overheads abnahm. Die Fatness kam dann
von den ganzen Samples ber die Trigger und die Overheads wurden
dazugemischt, damit die Lebendigkeit der Cymbals mit dabei war.
Hast du die Hi-Hat wie die anderen Cymbals dabei auch natr-
lich belassen?
Nein, die habe ich auch getriggert. Das mache ich zum Teil sogar
heute noch. Dabei benutze ich Trigger zum Ankleben, die du einfachan die Hi-Hat stecken kannst. So konnte ich den Sound auch elektro-
nisch kontrollieren. Das war eine ganze Menge Arbeit, bis ich alles so
hatte, wie ich es haben wollte!
Benutzt du die getriggerten Hi-Hats auch auf der Tour mit SIDO?
Bei SIDO habe ich einen ganz anderen Set-Aufbau. Auf dieser Tour
arbeite ich anstatt mit elektronisch bearbeiteten Hi-Hats mit drei
verschiedenen. Zum Beispiel habe ich auf der linken Seite eine nor-
male Hi-Hat und eine dauerhaft geschlossene. Im HipHop ist es oft
wichtig, immer den gleichen Hi-Hat-Sound zu haben. Deshalb
benutze ich dazu dann die closed Hi-Hats. Den Fu unten auf dem
Pedal zu haben variiert den Sound immer ein wenig. Das ist lebendi-
ger und passt auch bei vielen Sachen gut rein. Nur bei gewissen
Grooves
muss es
eben imme
genau
gleich blei-
ben. Bei
meinem
drumnbass-Se
wiederum habe ich
viele elektronische Einflsse.
Allein durch einen elektrischen Drumsound bekommt man
aber noch keinen drumnbass ...
... die Sache ist, dass ich mindestens zwei akustische Snares und Padsbenutze, ber die ich Samples abspielen kann. Dann spiele ich mit
der einen Hand Sample-Beats ber die Pads und mit der anderen
Hand gleichzeitig einen akustischen Beat. Frher, als die drumnbass
DJs noch mixen konnten, haben sie oft zwei Platten gleichzeitig lau-
fen lassen, um so einen Dopplungs-Effekt hervorzurufen. Diesen
Effekt imitiere ich durch das gleichzeitige Spielen von akustischen
und elektronischen Beats. Eine Hand spielt dann zum Beispiel einen
ganz straighten Beat, whrend ich mich mit der anderen Hand mit
filigraneren Sachen auslassen kann.
So eine Spielweise findet sich nicht gerade hufig!
Stimmt! Es gibt ja auch nicht viele live drumnbass Bands. Wir sind
allerdings auch nicht besonders prsent, da wir jetzt erst, nach vier-
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zehn Jahren, an unserem Debt-Album sitzen. Bisher waren wir
immer ein reines Live-Projekt.
Ich habe brigens eine Futechnik entwickelt, mit der ich gleichzei-
tig vier Pedale bedienen kann. Dabei spielen gleichzeitig die Fu-
hacken einen Rhythmus und die Fuspitzen einen anderen. Darber
kannst du super viele Sachen verwirklichen, was sich grade bei der
drumnbass Band ausgezahlt hat! Beispielsweise habe ich mal mit
den Fen auf Bassdrum, Hi-Hat und zwei Cowbells einen Samba-
Beat gespielt und mit
den Hnden auf der
Snaredrum das Solo
Crazy Army von Steve
Gadd. Das ist zwar kein
drumnbass, zeigt aber
sehr gut die Art der
Koordination, die ich dafr brauche.
Kannst du genauer erklren, wie du deine Spieltechnik und
den speziellen Set-Aufbau kombinierst, um den drumnbass-
Sound zu imitieren?
Klar! Grundstzlich spiele ich mit der linken Hacke die Viertel auf
der linken Hi-Hat und die Bassdrum mit der linken Spitze. Mit
dem rechten Fu spiele ich die Achtel auf meiner rechten Hi-Hat.Diese Achtel mache ich sozusagen nach dem Right Hand Lead-
Prinzip. Dabei lasse ich lasse bei jedem Schlag mit der Hand den
Tritt mit dem rechten Fu aus. Denn durchgehend auf 180 bpm
die rechte Hi-Hat zu treten wre doch ein bisschen viel! ( lacht)
Lustigerweise passt das aber ganz gut, denn wenn du dir mal stark
komprimierte Drums anhrst, wirst du merken, dass die Hi-Hat
sowieso immer durch die Snare weggedrckt wird. Somit habe ich
dadurch einen akustisch erzeugten Kompressor-Effekt.
Auf der linken Seite habe ich die hohe Snare, dann kommt die
mittlere und rechts die tiefe. Dazu kommt ein Schellenkranz, den
ich mit der Hacke treten kann, und auf die tiefere Hi-Hat habe ich
zustzlich Chimes montiert. Das macht einen total geilen Sound,
so ein klirrendes Gerusch. Meine Cymbal-Stacks benutze ich
immer als Layer-Sound fr die Snare. Das heit, ich spiele gleich-
zeitig Snare und Stack. Die Anordnung der Hi-Hats ist dabei bri-
gens ganz hnlich mit der bei dem aktuellen SIDO-Setup.
Wie lange hast du gebraucht, bis du diese Techniken in der
Art drauf hattest?
Oh ein paar Jahre! (lacht) Also es hat schon einige Zeit gedauert, bis
ich das so spielen konnte. Aber ich liebe ben! Wenn ich nicht be,
werde ich unzufrieden.
Man muss sich sehr intensiv mit dem Genre und den Techniken aus-
einandersetzen und darf dabei natrlich auch alle anderen Sachen
nicht vernachlssigen. Das meiste fr diese Techniken habe ich mir
whrend unserer drumnbass-Sessions beigebracht, da man durchdiese Art des Zusammenspielens sehr vielseitig lernen konnte. Wir
sind immerhin vier Jahre lang jeden Donnerstag in dieser Form auf-
getreten. Da steckt echt mein Herzblut drin!
Hat dich etwas Bestimmtes zu dieser Technik inspiriert, oder
ist dir irgendwann einfach aufgefallen, dass du die Hacke ja
noch frei httest?
Ich hab damit schon recht frh angefangen, allerdings noch nicht in
der Form, wie ich es heute spiele. Irgendwann habe ich mal versucht,
eine Futechnik zu finden, mit der man die Hi-Hat schneller spielen
konnte. Also fing ich an, mit dem Fu zu wippen, also abwechselnd
mit der Spitze und mit der Hacke zu treten. Leider hat das auf einem
einzelnen Pedal nicht besonders gut funktioniert, sodass ich mir ein-
fach ein zweites Pedal daneben gestellt habe. Und irgendwann habe
ich gemerkt: Hey, ich kann einerseits abwechselnd die Pedale bedie-
nen, andererseits aber auch gleichzeitig treten oder diese beiden
Arten kombinieren! Auf einmal hatte ich viel mehr Mglichkeiten
parat! Die Hnde haben dadurch jetzt mehr Freiheiten, und ich
knnte mich beim Solieren sozusagen selber begleiten! In verein-
fachter Form setze ich das Ganze brigens auch bei meinen Cover-
Bands ein.
Wie haben diese Erfahrungen und Tech-
niken Einfluss auf deine Spielweise und
dein Set-up bei SIDO beeinflusst?
Bei den vorigen SIDO-Touren hab ich eigent-
lich ein klassisch ausgestattetes Set gespielt.
Durch meine HipHop-Band Swag Jam hab ich dann auch den Auf-
bau meines SIDO-Sets beeinflusst. Ich baue meine Sets so, wie ich es
grade fr die Musik brauche. Bei meiner Funk-Band hab ich natr-
lich einen Aufbau, mit dem ich gut Funk spielen kann, sprich: ein
recht klassisches Set. Andere Genres erfordern dann natrlich Sachen
wie die verschiedenen Hi-Hats und Snares.
Du hast bei diesem aktuellen Set gar kein Ride-Cymbal.
Stimmt, obwohl ich das bei den bisherigen Touren immer dabeihatte. Aber der HipHop hier braucht kein Ride-Cymbal. Einfach Kick,
Hat und Snare damit hat man schon das Wesentliche. Ich hatte
zuerst sogar die berlegung, ob ich die Toms berhaupt mitnehmen
sollte, aber bei einigen Songs sind Fills eingebaut, die sich wie eine
Hookline immer wiederholen.
Setzt du so etwas wie deine selbst erarbeitete Futechnik auch
bei SIDO ein?
Nein, bei ihm gar nicht. Grundstzlich spiele ich aber immer mit der
closed Hat und mit der normalen Hi-Hat. Das liegt daran, dass ich
sehr viel mit der Hi-Hat trete, einen Off-Beat mache ich damit zum
Beispiel sehr gerne! Dabei kannst du gleichzeitig Figuren mit beiden
Hnden spielen und musst den Flow der Hi-Hat nicht unterbrechen.
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auch die Aufmerksamkeit noch strker auf
den Text.
Beim neuen Album hab ich aber mehr das
Gefhl, dass es back to Pop anstatt
back to Hip Hop geht.
Ich meinte auch wirklich nur die Live-Show.
Unsere bisherigen Touren hatten einen viel
strkeren Rock-Einschlag.
Habt ihr euch durch dieses neue Album,
das sich stark von seinen Vorgngern
unterscheidet, auch anders auf die Tour
vorbereitet?
Wir haben uns tatschlich anders vorbereitet!
Zum Beispiel haben wir sehr viele Durchlauf-
Proben gemacht, da das hier eigentlich die
erste Tour ist, die eine komplett durchge-
plante Licht-Show hat. Dabei mssen nicht
nur die Musiker, sondern auch die Licht-
techniker proben. Dafr haben wir, das war
brigens auch das erste Mal, extra bei
Black Box Music in Berlin eine ganze Halle
angemietet, in der schon die ganze Bhneaufgebaut war. Das Ergebnis ist, dass wir
nicht nur auf jeden Song einzeln konzen-
triert, sondern das Konzert als Gesamtwerk
konzipiert haben, in der Licht, Visuals und
Musik einhergehen.
Hast du einen Lieblingssong in der
Show?
Na ja, eben die Songs, bei denen ich ausge-
lassener spielen kann! (lacht) Wenn es
darum geht, was ich mir auch selber gerne
anhre, dann wren das Sachen wie zum
Beispiel Fhl Dich Frei echt ein richtig
guter Song! Bei Sachen wie Liebe ist die
Melodie zum Beispiel sehr schn.
Wie lange geht die aktuelle Show?
Zwei Stunden.
Danach bist du aber auch bedient,
oder?
Nee, eigentlich kaum. So wenig wie bei die-
ser Tour habe ich noch nie geschwitzt. Bei
den drumnbass-Sachen bin ich aber
immer ziemlich durch! Inzwischen bin ich
aber auch echt hart im Nehmen. Ganz ein-
fach, da wir bei den Jamsessions zum Teil
zweieinhalb oder drei Stunden gespielthaben und in den Fllen auch ohne
Pause. Manchmal spielen wir wie ein DJ einfach durch. Da bekommt
man irgendwann Kondition.
Spielst du neben SIDO noch fr einen anderen vergleichbar
groen Act?
Nein, da ist SIDO schon an der Spitze. Trotzdem hab ich aber glck -
licherweise Zeit fr meine vielen anderen Projekte.
Bei welchem Act wrdest du denn in Zukunft gerne mal spielen?
Das msste etwas sein, bei dem man sich mit dem Schlagzeug aus-
lassen kann, also etwas mit Fusion-Einschlag. Dann htte ich natr-
lich mal richtig Bock, bei so etwas wie Chase & Status oder Pendu-
lum zu spielen.
Du hast bereits kleine Videos zum Beispiel
ber deine Futechnik auf YouTube verf-
fentlicht. Hast du neben Videos frs Internetnoch andere Ideen und Wnsche, wie du dei-
nen Stil zu spielen prsentieren willst?
Klar, schon! Es hngt aber auch davon ab, wie sehr
es die Leute interessiert. Sowieso wre es aber
mein Traum, mal ein komplettes Solo-Programm
aufzubauen, das unterhaltsam ist. Also etwas, das
nicht nur mit komplizierter Technik aufwartet, son-
dern die Leute wirklich mitreit. Klar, Sachen wie
Gospel-Chops sind oft natrlich beides gleichzeitig
Aber mindestens genauso interessant sind neuar-
tige Rhythmen, bei denen die Schlagzeuger im
Publikum gar nicht wissen, was der Typ da auf der
Bhne macht. Trotzdem kann man mitgrooven.
Total faszinierend fand ich beispielsweise mal ein
Konzert von Steve Coleman, das ich vor langer Zeit
mal in Berlin gesehen hab. Der Typ macht ja sehr
jazzy Songs mit krummen Takten trotzdem haben
die da unglaublich abgegrooved, und man hat dem
Publikum irgendwie angemerkt, dass da keiner
wirklich wusste, wo jetzt die 1 im Takt war. Und
dennoch waren da alle am Tanzen! Ich fand es echt
inspirierend, wie man mit diesem krumm-takti-
gen Freejazz trotzdem die Leute zum Tanzen brin-
gen konnte.
Unterm Strich also: Etwas schlagzeugtechnischAnspruchsvolles zu machen, das die Leute zum
Mitwippen oder sogar zum Tanzen bringt das wre das geilste! Das
Ziel fr mich als Schlagzeuger ist, dass die Leute sich bewegen. Des-
halb mache ich auch nicht mehr so viel Jazz oder Bebop, bei dem das
Publikum interessiert zuhrt und ab und zu mal klatscht, sondern
ich will, dass die Leute tanzen. Deshalb mag ich auch am liebsten
drumnbass!
Drums: Yamaha Oak Custom20" x 17" Bassdrum
10" x 7" Tom
14" x 13" Floor Tom
Snaredrums:
12" x 5" Yamaha Rick Marotta Hipgig
14" x 3,5" Pearl Free Floating Hand
Hammered Brass
10" x 2" Sonor Jungle
Cymbals: Meinl
14" Byzance Medium Hi-Hat
13" Byzance Medium Hi-Hat
14" Byzance Extra Dry Medium Hi-Hat
15" Byzance Thin Crash
17" Byzance Medium Thin Crash
18" Byzance Medium Crash
12"/15" Generation X Trash Stack
Electronics:
Yamaha DTX-Multi12 Multi-Pad
2 x Roland PD-7-Pads
ddrum Snare- und Bassdrum-Trigger
Yomox Mbase Analog Kickdrum Modul
facebook.com/janpfennig
myspace.com/janpfennig
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INTERV IEW: STEFAN WOLDACH
FOTOS: LARS GOLDBACH
INTERVIEW STICKS 07:201424
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ach dem letzten Konzert der Kult-Metaller im vergangenenDezember ist also zunchst mal Pause. Nur nicht fr Paule Seidel.
Der Pulsgeber, Jahrgang 1985, aus Luckenwalde, ist schon wieder
fleiig. Er konzentriert sich auf neue Projekte wie The Ocean Collec-
tive und Dioramic, Plattenproduktionen und verfeinert seine profun-
de Technik. Wir trafen den sympathischen Wahlberliner zum Gesprch
ber seine Horizonterweiterung im Jazz, freies und bewusstes Spiel,
mentale Vorbereitung, die Eigenheiten junger Schlagzeugschler,
Geduld im Lernprozess und den Ausblick in die Zukunft.
War From A Harlots Mouth pausieren bekanntlich fr unbe-
stimmte Zeit. Wie ist der Stand der Dinge?
Die Band liegt auf Eis, da ist momentan Funkstille. Jeder macht seins
Wir haben Aufnahmen von der letzten Tour gemacht, eine Art Tour-
Doku, die wird gerade geschnitten. Wir wissen noch nicht, was wir
damit machen, ob wir die verffentlichen oder einfach nur hochladen
fr die Fans. Wir werden pausieren, bis alle das Gefhl haben: Jetzt
gehts wieder los. Ansonsten haben alle gerade gut zu tun.
Stimmt, du kommst gerade von einer Tour mit The Ocean Col-
lective in den USA.
Richtig. Eine coole Berliner Band, mit denen wir 2007 auf Tourwaren. Deren Gitarrist Robin Staps rief mich am Tag, nachdem wir
die Pause verkndeten, gleich an und fragte, ob ich Lust htte, mit
ihnen auf Tour zu gehen. Und weil ich die Leute und ihre Mucke
mag, hab ich ja gesagt. Im Februar ging es los, seitdem hie mein
Tagesablauf: Van, Soundcheck, Warten, Spielen, Schlafen, Van.
(lacht) Die Fahrten in den USA sind tglich mindestens sechs Stun-
den lang, weil die Entfernungen so riesig sind. Aktuell habe ich noch
eine zweite Band, Dioramic aus Kaiserslautern. Bei denen ist ein
neues Album in den Startlchern.
Wikipedia bezeichnet WFAHM als Mathcore. Was bedeutet das
fr dich am Schlagzeug?
Es ist immer schwierig, wenn externe Menschen versuchen, Musik zu
beschrieben. Sicher, wir arbeiten gerne mit krummen Takten und
Polyrhythmik, da bin ich schon gut gefordert. Schlagzeug ist ein seh
mathematisches Instrument, wenn man sich mit der Theorie befasst
Je geordneter man damit umgeht, desto vielschichtiger kann man
diese Art des Spielens einsetzen, wenn man mehrere Patterns ber-
einander legt. Da kann Schlagzeugspiel schon recht theoretisch wer-
den, wenns ums Verstndnis geht. Das letztlich umzusetzen erfor-
dert schon eine starke Gehirnaktivitt! (lacht)
Bei Schauen deiner Videos hat man vorrangig zwei Assoziatio-
nen: Spielspa und Spielwut.
Kann man gelten lassen. Die Musik, die wir machen, ist ja eine Art
Ventil, um aus dem Alltag rauszukommen, der mich genervt hat in
der Jugend. Da will man schon ein bisschen anecken und etwasmachen, was nicht jeder mag. Aus dem jugendlichen Freigeist herau
hat sich so ein System entwickelt, wie man das nach drauen brin-
gen kann. Gerade angesichts der Energie, die ich in mir hab. Ich war
schon immer hyperaktiv.
Wie steht es in deinem Spiel um das Verhltnis von Technik
und krperlicher Kraft?
Ich unterscheide da zwischen Proberaum-, Songwriting- und Live-
Performance. Live herrscht sicherlich am meisten Energie, weil ich
mich da auch mehr bewege. Das gehrt fr mich dazu. Im Probe-
raum ist anfangs die technische Seite da, wenn es um Struktur und
Konzept geht, einen Song zu gestalten. Ich benutze da gerne Dinge,
die ich noch nicht so gut kann, um sie zu ben.
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Gib uns mal ein Beispiel.
Wenn ich einen Blastbeat spiele, dann ist der in einem bestimmten
Tempo vielleicht nicht anstrengend, erfordert aber eine gewisse
technische Effizienz, damit er gut klingt. Je schneller das Tempo wird,
desto anstrengender wird es, weil viel Bewegung im Spiel ist. Du ver-
suchst also aus dem krperlichen Akt, der anfangs anstrengend ist,
in ein Spiel zu kommen, das locker aus den Handgelenken kommt.
Darin liegt die Herausforderung. Wenn ich einen Blastbeat bei 200
bpm hinlegen will, kann ich den vielleicht ganz gut spielen. Bei 260
bpm msste ich mich ransetzen und ben, damit der konstant in
Tempo und Lautstrke ist.
Du arbeitest seit 2011 mit Prof. Mario Wrzebesser. Was hast
du aus der Ausbildung fr dich rausgezogen?
Ich habe ihn bei einer Schlagzeugdemonstration mit einem seiner
Schler an der Universitt der Knste in Berlin gesehen und war fas-
ziniert. Also habe ich ihn am Jazz-Institut besucht und gefragt, ob er
mein Mentor sei mge. Als Teenager hatte ich nur ein, zwei Jahre
Unterricht bei Delle Kriese, dem Schlagzeuger von Renft. Danachhabe ich mir alles in Eigenregie gebastelt. Und da bin ich irgend-
wann an meine Grenzen gestoen und brauchte eine Horizonterwei-
terung. Da hat er mir sehr geholfen.
Und deinen Blickwinkel in Richtung Jazz vertieft, nehme ich
an?
Ja. Wir hatten bei WFAHM immer den Wunsch, Genre-Grenzen auf-
zubrechen, wollten nicht nur Metal machen, sondern auch HipHop,
Jazz oder etwas ganz anderes. Das ist uns auch ganz gut gelungen.
Aber nach fnf, sechs Jahren ist man doch ein bisschen begrenzt. Da
merkte ich, dass mir ein bisschen das Theoretische als auch das
Musikspezifische fehlt. Ich hatte den Wunsch, mich im Jazz auszule-
ben, weil ich das gerne hre und immer bewundert habe, wie leicht-
fertig die Schlagzeuger spielen. Da hat mich der Mario Wrzebesser
auf den Boden der Tatsachen geholt und mir dann von Null an einen
anderen Ansatz gezeigt.
Hast du auch hier ein Beispiel?
Handtechnik. Wenn man Metal spielt, neigt man dazu, viel aus dem
Arm zu spielen. Da versteifen die Gelenke ein bisschen, wenn man
ber die Jahre immer das Gleiche macht. Ich habe zwar versucht,
mich weiterzuentwickeln, aber es ist viel mehr wert, wenn von auen
jemand draufschaut und sagt: Probier das doch mal so! Und sei es,
wie der Stick gehalten wird oder wie er fllt. Double Strokes! Rudi-
ments! Er hat mich total motiviert. Das hat mein Spiel noch einmal
verndert.
Du unterrichtest selbst, Face-To-Face und auch in Online-
Sessions. Worauf legst du als Lehrer Wert?
Ich hre mir zuerst an, was jemand kann und was er gerne
machen will. Bei Schlern, die noch nie gespielt haben, begin -
ne ich mit den Basics, also Rhythmusverstndnis, Paradiddles,
einfachen Beats. Wenn ein Fortgeschrittener neuen Input
sucht, versuche ich, individuell auf ihn einzugehen. Wenn er
zum Beispiel sein Doppelfumaschinenspiel voranbringen
mchte, suche ich bungen, die ihm auf lange Sicht weiterhel-
fen. Wenn jemand Handhaltung oder Handbungen machen
will, erstelle ich entsprechende bungen.
Du sagst, Schlagzeugspielen bentige einen freien Kopf
fast wie bei einer Meditation. Wie erreichst du selbst
eine mentale Vorbereitung?
Ich habe das mal geschrieben, weil mir aufgefallen ist, dass ich
irgendwann beim Spielen in eine Ekstase komme, in der alles
andere nicht mehr zhlt. Man hat ja oft Alltagsstress im Kopf,
tausend Gedanken, die man mit sich herumschleppt. Dieser
Zustand setzt natrlich nicht sofort ein, man muss sich fallen
lassen knnen. Aber das kommt irgendwann von allein, bis ich
mich wie in einer anderen Welt fhle, aus der ich manchmal
auch herausschrecke und denke: Huch drei Stunden vergan-
gen? Durch konzentriertes ben kommt man irgendwann automa-
tisch in diesen Zustand, in dem man nur noch zweckorientiert das
verfolgt, was man gerade macht. Auch wenn manche das als Esote-
rik abtun, es ist letztendlich so. Schlagzeugspielen und Musik als sol-
che haben nun mal mit Energie und Schwingung zu tun. Das war
brigens auch der Grund, warum ich mich fr das Schlagzeug ent-
scheiden habe und nicht fr die Gitarre. Beim Schlagzeug habe ichdirekten Kontakt und kriege ein direktes Feedback auf das, was ich
tue.
Hast du eine bestimmte bung, um diesen Zustand des Loslas-
sens zu erreichen?
Manchmal spiele ich einen ganz normalen 4/4-Beat, ganz monoton,
bis ich ein krperliches Zeitgefhl entwickle, auf das ich mich dann
einlasse. Ich versuche, mich von dem Zwang zu befreien, etwas zu
schaffen, sondern ich spiele einfach nur.
Du blogst auf deiner Website ber wachsende Lebensgeschwin-
digkeit und zunehmende Technifizierung bei gleichzeitiger
Entfremdung am Beispiel eines neunjhrigen Online-Schlag-
zeugschlers. Wie erlebst du das als Lehrer?
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Es ist nicht pauschal erklrbar, aber ich habe gemerkt, dass die jun-
gen Schler irgendwie herzloser ans Schlagzeug herangehen. Die
haben natrlich noch keine Weltkenntnis in ihrem Alter, aber wenn
ich von mir ausgehe, hatte ich Lust auf Musik! Die Jungs heute hren
aber teilweise nicht mal Musik, was ich berhaupt nicht nachvollzie-
hen kann! Die wollen Schlagzeug spielen, knnen mir aber nicht
sagen, was sie fr Musik mgen. Es geht da nur von den Eltern aus,
die entscheiden, das Kind msse neben Tennis und Schach auch ein
Instrument lernen, um gut erzogen zu sein. Das wird dann zum
Schlagzeugunterricht geschickt. Aber Herz und Seele fehlen.
Welche Unabhngigkeitsbungen empfiehlst du? Du bist ja
bekannt fr ziemlich kreative Hand/Feet-Patterns.
Ich will gerne vorausschicken, dass ich Meshuggah sehr schtze und
berhaupt nicht verstanden habe, was da rhythmisch passiert. Und
dann hatte ich ein Schlsselerlebnis. Ich fuhr in der Bahn und pltz-
lich habe ich gemerkt, wie mein Kopf diese Rhythmik sortierte, ord-
nete, und ich verstand, was der da spielte. Das war keine bewusste
Entscheidung, sondern ein Resultat des langen und bewussten
Hrens dieser Musik. Das hat mir eine neue Herangehensweise ans
Schlagzeugspielen erffnet.
Konkret?
Ich mache viel mit 4/4 und versuche dann, andere Werte darberzu-
legen. Ich schaue, an welcher Stelle ein Punkt ist, an dem ich einen
anderen Rhythmus erkenne. Ich betrachte das aber nicht als A- und
B-Parts, die ich bereinander lege, sondern ich versuche sinnbildlich,
einen neuen Buchstaben ins Spiel zu bringen. Es geht nicht ums
Schichten, sondern um ein Ineinandergreifen, bis eine charakteris-
tische Figur entsteht. Das ist Feeling, nicht Berechnung. Es erfordert
eine gewisse Geduld, bis sich diese Erkenntnis einstellt. Okay, ein
5/4-Takt ist vielleicht nicht blich, in meinen Augen aber auch
nichts Besonderes. Nur eine weitere Mglichkeit, wie 7/8 oder 5/8.
Wenn man sich lange genug damit befasst, sind die
genauso normal wie 4/4.
Du hast gerade das Wort Geduld gebraucht. Auf dei-
ner Website mahnst du: Geduld ist eine Tugend.
Richtig. Ich wrde mich nicht gerade als geduldigen Men-
schen bezeichnen, weil ich sehr aktiv bin. Es fllt mir mit-
unter schwer, mich auf eine Sache zu konzentrieren. Aber
man braucht viel Geduld wenn man seine Handtechnikverbessern will zum Beispiel. Ich habe einige Schler, die
erwarten, nach sechs Monaten rauszukommen und alles zu
knnen. Das ist natrlich nicht der Fall. Selbst wenn es nur
um Double Strokes geht, dauert es mitunter Jahre, bis man
die so przisiert hat, dass sie gut klingen und mit Dynamik
und Gefhl gespielt werden.
Mit Geduld entwickelt man irgendwann auch Trade-
marks etwas, worauf du Wert legst.
Sicher. Wenn man sich Gedanken darber macht, was man
spielt und sich hier und dort mal etwas leiht Musik
beruht letztlich auf nichts anderem , dann formt einen
das. Und je nachdem, bei wem man Unterricht hat, was
man hrt und mit wem man Musik macht, bildet sich
irgendwann ein eigener Stil. Ich spiele zum Beispiel gerne
mit dem Wechsel von Achteln und Sechzehnteln zu Triolen.
Ich mag es auch, wenn Fill-ins nicht nur auf Snare, Toms
und Bassdrum beschrnkt sind, sondern wenn auch mal nur ein
Splash-Becken oder eine Hi-Hat eingestreut werden.
Es gibt ein Video, auf dem du Fill-Improvisationen zeigst.
Was ist deine Intention dahinter?
Wenn man einfach mal drauflos spielt, ganz ohne Ziel, entste-
hen mitunter Sachen, die man bewusst vielleicht nicht probiert
htte. Es ist ein schmaler Grat zwischen bewusstem und freiem
Spiel. Es sollte auch immer das wachende Ohr dabei sein, das
verstehen will, was man spielt, damit man nicht verloren ist.Besonders wichtig ist das beim Song-Schreiben im Proberaum,
wenn der Gitarrist meint: Cool, was haste denn da gerade gespielt?
Frei zu sein und trotzdem fokussiert zu bleiben bedarf einer gewissen
bung. Ich wei, was ich mache. Und knnte es spter sogar notie-
ren.
Du notierst deine Patterns?
Aber sicher. Wenn mich etwas komplett vom Hocker haut, schreibe
ich es auf. Ich kann nur jedem empfehlen, Noten zu lernen. Es geht
relativ schnell, und dann kann man seine Sachen aufschreiben.
Kommen wir zu deiner Fuarbeit. Die ist bemerkenswert flott ...
... hat auch eine Weile gedauert! (lacht)
Welche bungen empfiehlst du da?
INTERVIEW STICKS 07:201428
mit War From A Harlots Mouth:
Transmetropolitan (2007)
In Shoals (2009)
MMX (2010)
Voyeur (2012) www.paulseidel.com
www.theoceancollective.com
www.dioramic.de
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Schnelligkeit erlangt man nicht zwangslufig durch Technik,
sondern auch wieder durch Geduld und Ausdauertraining,
weil man teilweise bestimmte Muskelgruppen erst aufbauen
muss. Um Schnelligkeit zu ben, nehme ich mir zum Beispiel
ein Tempo, das ich noch nicht so gut kann, gehe dann einen
Schritt zurck und versuche, den Fu eine halbe Stunde ein-
fach mal machen zu lassen. Bis man dann im aufgewrmten
Modus ist, in dem der Krper keine Anstrengung mehr fhlt,
um den Schlag auszuben. Zustzlich kannst du dann probie-
ren, ob der Fu auf dem Pedal an der richtigen Stelle ist, weil
unterschiedliche Geschwindigkeiten auch unterschiedliche
Druckpunkte bentigen.
Gerade bei komplexer Polyrhythmik.
Das Faszinierende fr mich ist, dass Polyrhythmik einen
Groove hat, der krperlich nachvollziehbar ist, dass man mit-
nicken kann oder den Drang versprt, sich zu bewegen. Okay,
das ist nicht bei jedem Beat so, aber ich mag es, dem Zuhrer
einen gewissen Halt zu geben. Meshuggah haben das perfek-
tioniert. Die spielen eigentlich immer 4/4 und
darunter werden die verschiedensten Gruppierun-
gen aneinandergereiht. Ich habe zum Beispiel in
einer frheren Band schon mal irgendwelche Zah-len aneinander gereiht, wie zum Beispiel die
Handy-Nummern der Band und darauf Rhythmen
gestaltet. Hat funktioniert! (lacht) Es ist die Ver-
bindung aus naivem Spieltrieb und der Technik,
die am Ende Sinn ergibt.
Zum Thema Equipment: Du spielst aktuell
eine spezielle Tama Starphonic Snaredrum,
ein Mix aus Maple, Bubinga und schnem
Palisander. Die ist aber sicher nicht nur
wegen ihrer tollen Optik deine erste Wahl?
Das war Liebe auf den ersten Blick! Das ist bri-
gens eine Tama Starphonic Satin Rosewood Limi-
ted Edition Snaredrum, die es exklusiv fr Meinl
gab. Ihr Sound ist sehr warm, hat aber trotzdem
viel Attack, was schwierig ist, wenn man nur Holz
oder nur Metall spielt. Eine Holz-Snare hat diesen
warmen Bauch, da musst du schon kleine Gren
spielen, um mehr Attack rauszukriegen. Bei einer
Metall-Snare fehlt meist der warme Bauch. Aber
bei der Starphonic wie auch immer die das hin-
bekommen haben ist das eine wunderbare
Mischform, eine Snare, die Metall-Charakter hat,
ohne aus Metall zu sein. Ich finde die total gut,
weil sie bei Jazzigem schn prsent, aber auch bei
Blastbeats sehr durchdringend ist.
Deine Kessel hast du generell relativ flach angeordnet. Wieso
das?
Das ist rein medizinisch begrndet. Ich hatte mal eine Thrombose in
der Schulter, ich muss deshalb einen Thrombosestrumpf am rechten
Arm tragen, das ist ganz wichtig. Ich hatte jeweils eine Rippe mehr,
die haben sich mit meinen Schlssel-
beinen berlagert. Da ich beim Spielendie Arme immer oben habe, wurden di
Venen abgeknickt. Ich hatte deshalb
eine ernsthafte Operation und war fr
einige Wochen ausgeknockt. Deswegen
spiele ich mein Set heute relativ nied-
rig, um die Arme zu entlasten. Teil-
weise habe ich mir das von Jojo Mayer
abgeschaut, der seine Snare sogar
gegenlufig positioniert hat und damit
einen viel besseren Rebound erzielt.
Ausblick: Was hast du neben The
Ocean Collective und Dioramic in
der Pipeline? In unserem letzten
Interview hast du erwhnt, du wr-
dest gerne mal ein Jazz-Projekt spie
len.
Ich habe viele Ideen, die ich umsetzen
mchte, klar. Jetzt spiele ich zunchst
mit The Ocean Collective im Sommer
einige Festivals, und das Tama 40th
Anniversary Drum Festival steht natr
lich auch an. Und ich werde auch ein
paar Workshops geben. Das Album von
Dioramic mchte auch bespielt werden
Eigentlich mchte ich auf lange Sicht eine Schlagzeugschule in Berliaufbauen. Auch wenn das hier ein hartes Pflaster ist, bei dem groe
Angebot. Ich arbeite momentan noch an weiteren Projek
ten, unter anderem an eigener Musik, die ich im Laufe de
Jahres verffentlichen will.
Noch eine Fan-Frage zum Schluss: Wie kann der in
solchen Schlappen in die Pedale treten?
(lacht) Frher habe ich sogar ohne Schuhe gespielt, weil
ich den Kontakt zum Pedal mochte und nicht wollte, dass da eine
dicke Sohle dazwischen ist. Dementsprechend trage ich dnne
Schlappen, um mglichst viel Kontakt mit dem Pedal zu haben
damit alles im Fluss ist!
Vielen Dank frs Gesprch!
Drums: Tama Starclassic Performer B/B
10" und 12" Rack-Toms14" und 16" Floor-Toms
22" x 18" Bassdrum
Snaredrum:
14" x 6" Starphonic Limited Edition
Maple/Bubinga/Rosewood
Hardware & Pedale: Tama
Cymbals: Meinl
14" Byzance Dark Hi-Hat
16" Byzance Vintage Trash Crash
10" Classics Custom Extreme Metal Splash
16" MB20 Crash
22" Byzance Vintage Sand Ride
22" Byzance Traditional Crash
20" Byzance Extra Dry China
Felle: Evans
Snaredrum: Genera HD Dry
Toms: EC2
Bassdrum: EQ3
Sticks: Promark
TX5B Hickory
Electronis/Sampling:
Roland SPD-SX
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m Ende ist es immer die Musik, die zhlt. Nicht der Click-Trackund nicht die Perfektion. Sondern das Feel. Und darum holte ihn
auch Marius Mller-Westernhagen ins Boot, um das Alphatier mit
ordentlich RocknRoll zu versorgen. Zeitgleich erschien das neue
Spin-Doctors-Album If The River Was Whiskey, und mit Blues For
Use hat Aaron Comess auch ein neues Solo-Album am Start.
Geschmackvolle Grooves spielen zu knnen scheint eins der
groen Geheimnisse der Schlagzeugerwelt zu sein. Offenbar
hast du des Rtsels Lsung gefunden.
Ein interessanter Gedanke. Der No.-1-Job des Drummers: Timing,
Feel und solider Groove. Das ist das Fundament. Auf dieser Grund-
lage spielt sich alles ab, um die Musik sprbar zu machen. Zumin-
dest gilt das fr meinen Anspruch, egal um welchen Style es sich
handelt, ob ich etwas Simples spiele oder auch mal was Komplizier-
tes. Am Ende muss der Groove da sein.
Aber wie findet man diesen Groove, der genau das Herz eines
Songs trifft und damit unaustauschbar wird? Hat es mit Erfah-
rung zu tun? Oder mit Talent?
Eine Menge macht die Erfahrung aus, klar. Aber Instinkt wrde ich
dem Begriff Talent vorziehen. In erster Linie sollte man die Musik
mgen, die man spielt. Und man sollte das Wissen haben, was man
mit einem Schlagzeug bewirken kann. In meiner Spielklasse heit es
Aaron COMESS
WESTERNHAGENS ALPHADRUMMER
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vor allem, sein Ego in den Hintergrund zu stellen. Denn es geht nicht
um Drums, sondern ausschlielich um den Song. Schlagzeugspielen
ist eine technisch koordinative Angelegenheit. Schlagzeuger befassen
sich naturgegeben viel mit Technik. Aber man darf sie nicht ber-
bewerten, sondern sollte in der Lage sein, Spieltechnik als ntzliches
Werkzeug einzusetzen. Mehr nicht! Es gibt Drummer, die absolute
technische Asse sind und mit ihrem Spielvermgen wirklich begeis-
tern knnen. Die Versessenheit auf Spieltechnik birgt aber die Gefahr,
das Eigentliche schlichtweg zu vergessen nmlich die Musik. Inso-
fern muss man bewusst diesen ganzen High-Tech-Spielkram abschal-
ten knnen, um fr die Musik zu spielen.
Was groe Beherrschung bedeutet, denn gerade beim Schlag-
zeugspielen ist der Reiz der Technikspielerei ja gro.
Schau dir all die groen Drummer dieser Welt an, sie alle haben in
ihren Anfangszeiten die Tendenz gehabt, zu viele Noten zu spielen.
Es gibt einfach Phasen in der Entwicklung, in denen man dem Viel-
spiel-Wahn unterlegen ist. Ich selber schliee mich davon nicht aus
Aber man wird irgendwann feststellen, dass die Musik dadurch kei-
neswegs besser klingt. Und wer die Techniktrickserei nicht sein las-
sen kann, mit dem wird auf Dauer keiner spielen wollen. Mit einer
Band Songs zu spielen, egal ob bei Recordings oder live, das bedarf
halt dieses gewissen Instinkts, mit dem man ein Feel erzeugt und die
Musik klingen lsst.
Ein Feel oder einen packenden Groove zu spielen hat nicht
unbedingt was mit den Beats zu tun, oder? In Wirklichkeit
spielt sich vieles zwischen den Beats ab.
Da hast du sicherlich recht! Denn Groove entwickelt sich durchaus
in einem Raum zwischen den Noten. Es ist dieser schmale Grat des
Stillen, der den Beats Kraft und Qualitt zuordnet.
Diesen Zwischenraum empfindet jeder anders. Klingen wir
Drummer dadurch auch verschieden?
Der beste Groove der Welt ist immer noch Bassdrum auf 1 mit Snare
drum-Backbeat auf 2 und 4. Das wird immer dieselbe Notation seinaber trotzdem wird es jedes Mal anders klingen, denn jeder Drumme
dieser Welt wird den Groove anders fhlen. Und das hat u. a. mit
dem Mikro-Timing zu tun. Die Platzierungen der Bassdrum-Kicks
und Snare-Backbeats variiert um kaum hrbare Nuancen. Das inter-
pretiert jeder anders und ja, es ist der Raum zwischen den Beats,
der den Unterschied ausmacht. Und genau dort setzt das Phnomen
des Grooves ein. Man muss diesen analytisch kaum definierbaren
Spot erwischen. Und das ist eine Sache des Gesprs. Wenn die Beats
dann exakt diesem Spot folgen, dann kreiert man dieses Pocket-Feel
Und das hat nichts mit Technik zu tun.
Sollte man dazu seine innere Uhr entdecken?
Ja klar, aber du musst auch in der Lage sein, um diese innere Uhr
und Time-Sule herumzuwandern, sie als stabile Instanz zu spren,
ohne ihr dogmatisch zu verfallen. Das ist wiederum das Gespr, das
man braucht. Denn eine Band bedeutet Konversation mit unterschied
lichen Musikern, alles bewegt sich, und man muss sich aufeinander
einstellen. Den Approach eines jeden zu verstehen und sich im Gefgder Band einzufinden, sein Ego zurckzunehmen und sich in den
Dienst der Musik zu stellen, das ist der Trick. Und dann ist die Grund
lage geschaffen, dass Musik anfngt zu klingen. Na ja, als Drummer
ist man ja auch der Motor einer Band, und daher ist der Schlagzeuge
auch eine gewisse Autoritt, er steuert das Timing und muss gleich-
zeitig die Kommunikation mit allen aufrecht halten. Die Fden laufen
bei uns Schlagzeugern zusammen.
Ist Groove denn auch eine Frage von Sound?
Viele Faktoren spielen fr den guten Groove eine Rolle, und Sound
gehrt selbstverstndlich dazu. Welche Klnge du aus den Drums
und Cymbals holst, hat in groem Mae zu tun mit der Art, wie du
sie anspielst und wie dein Touch ist. Feeling beeinflusst ganz klar
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INTERV IEW & FOTOS: TOM SCHFER
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den Sound. Ich habe herausgefunden, dass mein Drumsound volu-
minser wird, wenn ich weniger hart spiele. Bei zu festen Kickdrum-
Beats hrt man fast nur noch Attack und kaum Ton. Daher habe ich
mir angewhnt die Bassdrum eher soft zu spielen, so dass der Beater
immer schn vom Fell zurckkommt. Auch tendiere ich dazu, meine
Cymbals nicht mit Kraft anzuspielen, sondern eher leichter, damit
die Klnge atmen knnen. Man kann den Sound durch entsprechen-
des Anspielen in eine Richtung lenken. Etwas schwieriger wird es in
Arenen und ber groe PA-Systeme, da wird man weniger die
filigranen Noten eines Drummers hren knnen. Aber auch in
solchen Situation mach ich mir immer bewusst, die Drums nach
Mglichkeit nicht zu prgeln. Ausnahmen besttigen die Regel!
(lacht) Es gibt auch Situationen, in denen bei mir die Pferde
durchgehen. Aber ich bleibe bei meiner Aussage, dass der
Approach eines jeden Beats den Groove grundlegend beein-
flusst. Gleichzeitig hat der Drumsound einen groen Effekt auf
das Feel eines Songs.
Ist insofern das Thema Drumsound im Studio eine beson-
ders bedeutungsvolle Angelegenheit?
Ja, sicher, der Drumsound kann den Charakter eines Songs
bestimmen. Die Verantwortung ist da gro. Tief klingende
Drums knnen den Groove fett und schwer machen. Und eine
helle, tighte Snaredrum bringt einen ganz anderen Glanz in den
Song. Tighte Snares hab ich gerne bei den Spin Doctors eingesetzt.
Im anderen Kontext kann es sein, dass ich meinen Drumsound kom-
plett ndere, um einen Effekt fr ein bestimmtes Feel zu erzeugen.
Die Entscheidungen des Drummers in Sachen Sound sind letztlich
bedeutend fr den gesamten Track.
Wann hast du erkannt, dass Schlagzeugspielen ein wichtiger
Teil deines Lebens ist?
Ich wollte immer schon Schlagzeuger sein. Die Idee reifte sehr frh
in meinen Gedanken. Es gab nie eine Alternative.
Du hattest mal Unterricht bei Bernard Purdie, richtig?
Ich studierte bei ihm, als ich 1988 nach New York ging. Bernard Pur-
die ist einer meiner Favourites. Natrlich knnte ich die Liste meiner
Lieblingstrommler fortsetzen Tony Williams, Elvin Jones, John Bon-
ham , aber gerade in Sachen R&B, Funk und Soul war es Bernard
Purdie, der mein Bewusstsein regelrecht schrfte. Er zeigte mit die
Geheimnisse der Ghost-Notes und half mir, mit der richtigen Attitudezu spielen und einen Song zu gestalten. Bernard hat mich zu einem
Song-Player gemacht. Vor dieser Zeit war ich auch so ein Vielspieler
und Technik-Freak. Aber durch Bernard Purdie lernte ich, Musik zu
spielen. Zur selben Zeit in New York formierten wir die Spin Doctors.
Ich war rund um die Uhr mit Schlagzeugspielen beschftigt eine
hervorragende Zeit fr mich, um meinen Sound zu entwickeln.
Wie kamst du zur Westernhagen-Band?
Westernhagens Musical-Direktor Kevin Bents ist ein enger Freund
von mir aus New York. Soweit ich wei, dachte Marius vor einigen
Jahren ber einen anderen Bandsound nach und suchte nach geeig-
neten Musikern. Kevin empfahl mich, und ich bekam den Gig. Nach
drei Tourneen bin ich immer noch dabei offenbar steht Westernha-
gen auf mein Drumming. (lacht) Damals wusste ich nicht, wer er war
und hab mich bers Internet schlau gemacht. Ich war total berrascht,
wie populr er in Deutschland ist. Ich mochte seinen RocknRoll-
Sound, so Stones-mig da steh ich drauf. Also war es eine Super-
sache, in seine Band einzusteigen.
Du hattest dann nach Williamsburg auch das Vergngen auf
seinem neuen Album Alphatier zu spielen. Die Songs klingen
zum Teil auch ganz schn rough. Wie war das im Studio?
Wir haben Alphatier in New York City aufgenommen, und seine
Idee war es, ein ursprngliches RocknRoll-Album zu machen. Es
sollte keineswegs produziert klingen. Also haben wir ein paar Tage
geprobt und die Tracks dann als Live-Band im Studio eingespielt.
Marius wollte auch nicht allzu viele Takes machen. Vielleicht waren
es zwei oder drei von jedem Song. So sind diese Rauheit, das Unge-
schliffene und das Natrliche geblieben. Marius steht total auf unse-
ren Bandsound. Es gab berhaupt nur wenige Overdubs. Alphatier
hrt man an, dass da eine Band spielt. Ich bin sehr glcklich mit dem
Album.
Du magst diese Arbeit, als Drummer in einer Live-Band zu spie-
len und auch Alben mit der Band live aufzunehmen so richtig
geerdet?
Fr mich ist es die ehrlichste Art, Musik zu spielen. Es muss ja nicht
alles perfekt sein. Diese ganze Trackerei im Studio, das Quantisieren,
Takte loopen und knstliche Spuren erzeugen das hat fr mein Ver-
stndnis nichts mit Musik zu tun. Das Homogene einer Band ist dochdie Authentizitt und die Essenz! In den letzten Jahren habe ich etliche
Platten aufgenommen, und da war es immer so, dass wir im Studio
als Band die Songs gespielt haben. Da gab es keine Click-Tracks! Egal
ob mit den Spin Doctors, Joan Osborne, Edie Brickell oder Western-
hagen all diese Leute wollen die Musiker spielen hren, sie wollen
das Authentische.
Wer die Persnlichkeit des Sounds gar nicht will, der kann ja Com-
puter bemhen und muss keine Musiker anheuern. Was heute an
Musik im Radio luft, das ist alles sehr reglementiert, in Rahmen
gepresst und klinisch perfekt. Vieles wird auf Kommerz getrimmt,
und daher klingen die Songs alle hnlich. Man hrt schon gar nicht
mehr raus, wer die Drums gespielt hat. Es knnte jeder sein. Diese
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Belanglosigkeit und Austauschbarkeit passt nicht zu meiner Vorstel-
lung vom Musikmachen. Ich will mit Musikern kommunizieren, will
die Mikros am Schlagzeug haben und einen guten Take trommeln.
Ich bin damit aufgewachsen, und all die Musik, die ich so hre, ist
auf diese Weise entstanden Stones, Led Zeppelin, Beatles, Who
usw. Das ist alles nicht perfekt, und die Vocals wurden auch nicht
durch einen Pitch-Controller geschickt. Ich stehe auf die alte und
natrliche Art des Musikmachens.
Hattest du bei den Aufnahmen zu Alphatier Freiheiten in der
Gestaltung der Drums, Grooves und Sounds?
Marius ist absolut offen fr alles, er ist neugierig und lie mich ein-
fach spielen. Ihm war es wichtig, dass die einzelnen Charaktere der
Band in Erscheinung treten. Marius wei, was er will, er hat ein gutes
Gespr fr die Dinge. Dass er so viele Jahre schon ganz oben mit-
schwimmt, ist der Beweis dafr. Ein solches RocknRoll-Album zu
machen wie Alphatier an diesem Punkt seiner Karriere zeugt von
ungeheurem Selbstbewusstsein. Er ruht sich nicht auf seinen
alten Hits aus, sondern probiert immer wieder andere Wege.
Das finde ich bewundernswert. Und es hlt die Musik lebendig.
Mit den Spin Doctors bist du seit 25 Jahren on the road.
Wie hlt man eine Band so lange frisch?
Wir haben jetzt mit If The River Was Whiskey ein Blues-Albumrausgebracht. Neues Material ist der Motor, der eine Band am
Leben erhlt. Live spielen wir also die neuen Nummern und
natrlich auch die lteren Hits aus Respekt vor unseren Fans.
Das neue Album klingt rougher als eure frheren Werke.
Ein Tribut an den Blues?
Es ist so was wie ein Rckblick auf alte Zeiten. Als wir in den
spten 80ern in New York mit der Band anfingen, gab es in der
Stadt eine Menge Blues-Bars. Und da wollten wir spielen, so oft es
ging. Man bekam als Band zwar nur 250 Dollar die Woche, wenn es
gut lief auch mal 500 Dollar, aber es waren gute Gigs. If The River
Was Whiskey geht also zu den Wurzeln zurck, dorthin, wo die
Band herkommt. Es war unser Ziel, eigene Blues-Songs zu schreiben
Shuffles, Slow Blues, Funk, Rock, Swamp , in all diesen verschie-
denen Styles, was wir zuvor nie getan hatten. Zunchst haben wir
einige Ideen in unseren Live-Sets ausprobiert, um die Publikums-
reaktionen zu checken. Die fanden das sehr cool. Also vertieften wir
unsere Idee. Die zehn Album-Tracks haben wir an nur zwei Tagen
aufgenommen, und es gab keine Overdubs. Es war eine ausgespro-
chen entspannte Arbeit, denn wir mussten nicht drber nachden-
ken, Hits zu schreiben oder radiokompatible Songs. Das war im bri-
gen auch nie eine Antriebsfeder der Band.
Two Princes ist damals dann doch ein veritabler Hit geworden,
der noch heute viel Airplay hat. Zufall?
Wir haben nie kommerzielle Absichten gehabt. Aber wenn du dann
zufllig einen Hit hast, dann wollen alle, dass du beim nchsten Malwieder einen Hit schreibst. Was fr ein Unsinn! Durch diese Erwar-
tungshaltung fhlt man sich unter Druck gesetzt. Aber mit diesem
Blues-Album konnten wir jetzt diese Zwnge aushebeln. Und siehe da
das Album bekam trotzdem gute Kritiken. In diesem Jahr werden
wir an einem weiteren Album arbeiten und auch intensiv touren. Seit
25 Jahren sind wir zusammen, gehen uns immer noch nicht auf die
Nerven, und wir spielen besser denn je. Was kann schner sein?!
Irgendwie unterscheidet sich dieser Song vom typischen Spin-
Doctors-Material. Die Drums sind extrem tight gespielt und die
Snare hat diesen kantigen High-pitch-Sound.
Das ganze Album Pocket Full Of Kryptonite klingt fr mich recht
eigenstndig. Aber Two Princes war der einzige Album-Track, der
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Drums: Yamaha Recording Custom
22" x 16" Bassdrum
12" x 8" Tom
16" x 16" Floor-Tom
Snaredrums: Yamaha
14" x 5,5" Maple Custom Absolute
14" x 5,5" Maple Custom
Hardware & Pedale: Yamaha
Cymbals: Zildjian
14" K Light Hats
19" K Dark Crash
20" A Custom Crash
22" K Light Ride
14" A Custom Hi-Hat (optional)
18" K Dark Crash (optional)
Felle: RemoBassdrum: Powerstroke 3 clear/
Ambassador Ebony mit Yamaha-Logo
Snaredrums: Ambassador coated/Ambassador Snare
Tom/Floor-Tom: Pinstripe/Ambassador clear
Sticks: Vic Firth SD-4 Combo
Mikrofone: Audio Technica
Monotor: L Acoustics Sub und Top
Nur fr einen Song Sennheiser Headphones, um die
Sequenz besser zu hren. Ansonsten: NO Click-Track!
Sonstiges:
Tama Rhythm Watch
Honeywell Ventilator
Advance Gaffer Tape (silber)
EQUIPMENT
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in einem anderen Studio produziert wurde. Es war The Power Sta-
tion, heute heit es Avatar, eins der besten Studios damals. Daher
klingt der Song sicherlich anders und sticht etwas hervor. Bei Two
Princes kam alles zusammen eine gute Komposition, wir fanden
das perfekte Tempo, jeder hatte eine gute Tagesverfassung, und wir
spielten exzellent. Trotzdem htten wir nie gedacht, dass der Songdermaen durch die Decke knallt. Ich bin da sehr stolz drauf. Auch
wenn die Band immer mal wieder andere Styles probiert hat, so ist
Two Princes letztlich zum Aushngeschild und Signature-Song
geworden.
Vom Schlagzeug her klingt die Nummer hart on top genagelt.
Stimmt, das ist keine gechillte Nummer. (lacht) Two Princes wurde
ohne Click eingespielt. Wir waren einfach gut drauf an dem Tag, hat-
ten den richtigen Groove und einen verdammt guten Sound.
Kommen wir mal in die Jetzt-Zeit zurck und zu deinem neuen
Soloalbum Blues For Use. Das klingt richtig fein Oldschool-
mig. Was steckt dahinter?
Na ja, ich habe mit Absicht keine Formate bedient und ein Instru-
mental-Album geschaffen, das durch viele verschiedene Facetten hof-
fentlich kurzweilig klingt. Jeder Song soll ein anderes Bild darstellen.
Blues For Use ist mein drittes Album, und es war mal wieder Zeit,
alle neuen Ideen aufzunehmen. Die Melodien habe ich so eingesetzt,
dass sie einen Snger ersetzen. Auch die Arrangements mit Intro,
Strophe, Bridge, Refrain usw. greifen auch ohne Vocals den Song-
Charakter auf. Und ich habe mich bemht, die Melodien sehr einfach
und zugnglich zu gestalten. Ich hatte echt Spa an den Drum-
Grooves, und manche haben auch vertrackte Time-Signatures. Ich habe
aber die Drums bewusst so gespielt, dass sie nicht sperrig klingen.
Auf dem Album gibts den Track Hard Ball, der vom Groove
ziemlich abgedreht ist. Ehrlich gesagt bin ich nicht so richtig
dahinter gestiegen, was du da trommelst ...... (lacht) ... ich kanns dir erklren. Die meisten Songs komponiere
ich auf der akustischen Gitarre. Hard Ball ist der einzige Song, den
ich auf einem rhythmischen Konzept aufbaute. Der Rhyth-
mus war zunchst in meinem Kopf, oder besser ein rhythmi-
sches Melodiefragment, so eine Art Riff. Als ich Hard Ball
meinem Gitarristen Teddy Kumpel vorstellte, meinte der nur:
What the f$k is this? (lacht) Im Grunde ist es ein Vierer-
Metrum, aber du musst die Subdivisions kennen.
Interessant ist, dass mich viele ausgerechnet nach diesem
Song fragen. Besonders die Drummer. (lacht)
Warum machst du berhaupt deine eigenen Alben. Hat
das mit knstlerischer Freiheit zu tun?
Der Grund ist ganz einfach: Ich liebe die Beschftigung mit
Musik, Klngen und Melodien. Und ich schreibe gerne Songs. Natr-
lich geniee ich dabei auch die Freiheit. Ich hng zu Hause rum und
improvisiere ein bisschen auf der Gitarre. Wenn was Schnes dabei
rumkommt, dann feile ich an der Idee weiter. In erster Linie gehts
mir um die Kompositionen und nicht ums Trommeln. Das Schlag-
zeug ist in der Tat das letzte Glied in der Kette. Ich mache bewusstkeine Schlagzeuger-Alben, weil ich keine Lust auf ein Show-Off-Play
habe. In den meisten Fllen denke ich beim Songwriting gar nicht
bers Schlagzeug nach. Die Drums passieren in der Regel erst im
Moment der Aufnahme.
Du spielst Traditional-Grip und verwendest ein spezielles Tape
fr die linke Hand.
Ja, ich spiele mit Traditional-Grip und bei rockigen Backbeats pas-
siert es dabei oft, dass sich in der Handbeuge zwischen Daumen und
Zeigefinger Blasen bilden. Ohne Gaffer-Tape wrde sich alles aufrei-
ben. Daher benutze ich konsequent dieses Tape. Es ist das einzige,
was funktioniert, gut hlt und nicht davonflattert. Ich habe es auch
mal mit Drummer-Handschuhen probiert, aber die sind mir zu steif
und machen so ein Fremdgefhl.
Hast du immer schon Traditional-Grip gespielt?
Von der ersten Stunde an. Mein damaliger Lehrer zeigte mir, wie
man die Sticks hlt, und das war der Traditional-Grip. Ich kenne es
nicht anders. Es gibt kein richtig oder falsch, ob matched oder tradi-
tional. Das ist eine persnliche Sache.
Was war deine wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Es sind mehrere Sachen. Schon als junger Schlagzeuger und mit der
Vision im Kopf, ein versierter Musiker zu werden, habe ich hart an
meinem Ziel gearbeitet und alles dafr gegeben. Ich war allen Arten
von Musik aufgeschlossen und wollte Funk genauso authentisch
spielen wie Jazz und Blues. Diese Konsequenz hat sich letztlich aus-
gezahlt.Ich wuchs in Dallas, Texas auf, und mein Drum-Teacher sagte mir,
wenn ich wirklich mit den besten Musikern spielen und eine Karriere
versuchen will, dann sollte ich nach New York oder LA gehen. Dieser
Satz ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich entschied mich fr
New York. Ohne diese Entscheidung wren die Spin Doctors nicht
passiert.
Das Wichtigste im Leben ist, offen fr alles zu sein. Sonst verkmmerst
du in deiner eigenen kleinen Welt. Ich interessiere mich musikalisch
fr alles Mgliche und respektiere die alten Drummer-Heroes
genauso wie die jungen Talente. Spin Doctors und Westernhagen
das ist alles toll, aber darauf ruhe ich mich nicht aus. Das gibt mir
die Inspiration, um musikalisch immer weiter zu wachsen.
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Christian, wie ist das mit dem Traum vom Pop-
star oder dem groen Erfolg mit der eigenen
Band? Tickt so etwas im Hinterkopf, oder bist
du zu sehr Realist?
Ich habe mir diese Frage noch nie ernsthaft
gestellt, da ich mit der momentanen Situation
sehr zufrieden bin. Mein Beruf splittet sich in die
Arbeitsfelder Live-Musiker und Schlagzeuglehrer. Beides betreibe
ich mit groer Leidenschaft. Bisher habe ich hauptschlich in Cover-
bands gespielt und eigene Songs eher fr die Solo-Performances
geschrieben. Eine groe Tour zu spielen wre sicherlich eine tolle
Erfahrung, aber langfristig bin ich mit meinem zweisuligen Berufs-
konzept eher bodenstndig aufgestellt.
Worin liegen die Herausforderungen, um heute als Schlagzeuger
Fu zu fassen?
Man sollte heutzutage als Musiker breit aufgestellt sein, denn nur
von Gigs ist es schwierig zu leben, und im
Musikschulbereich werden durch dendemographischen Wandel die Schlerzah-
len knftig auch nicht steigen! Wir Schlag-
zeuger knnen uns jedoch glcklich scht-
zen, dass wir fr Kinder und Jugendliche
ein sehr attraktives Instrument besitzen.
Neben der Vielseitigkeit eines Musikers ist
die knallharte Disziplin in allen musikali-
schen und beruflichen Belangen erforder-
lich. Grundlegende Voraussetzungen wie
Sozialkompetenz, Zuverlssigkeit und ein
gesundes Selbstvertrauen sind enorm wich-
tig, um auch langfristig bestehen zu knnen.
Welcher Drumstyle entspricht deinem Naturell?
Eine Selbsteinschtzung ist natrlich schwierig, aber ich wrde mal
annehmen, dass Stilvielfalt, Offenheit und Wandlungsfhigkeit
durchaus zutreffen. Durch das Musikstudium, das Musizieren in
Orchestern und Bands hab ich die Vielseitigkeit am Schlagzeug ken-
nengelernt. Vielseitig bezieht sich zum einen auf die gesamte Schlag-
werkpalette vom Drumset, den Stabspielen wie Marimbafon und
Glockenspiel, den Pauken bis hin zur Percus-
sion. Zum anderen habe ich durch diesen
musikalischen Werdegang viele verschiedeneStilrichtungen kennen- und spielen gelernt.
Generell stehe ich jeder Musikrichtung offen
gegenber. Vermutlich hat sich durch die
Orchester- und Bigband-Arbeit auch eine
gewisse Dynamik beim Schlagzeugspiel ent-
wickelt.
lebt in: Eslohe, Sauerland
reist gerne: ... in den Skiurlaub
Lieblingsessen: Italienische Kche
Bhnen-Dress: variiert je nach Band
Getrnk vor dem Gig: Wasser
Den spannendsten Drum-Groove hat gespielt: Teddy Campbell
(Dance, Dance, Dance)
Wenn ich nicht Drummer wre, dann ... wre ich Schlagzeuger!
DRUMMER DES MONATS STICKS 07:201438
www.christianhoffe.com
www.youtube.com/hytension2007
Drums:SakaeAlmightyMaple
Snaredrums: Sakae
14"Steelund12"Maple
Cymbals:Masterwork
Xylofon:Studio49
Percussion:RhythmTech
Felle:Remo
Sticks:AgnerChristianHoffeSignature
Cases:AheadArmorCases
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CREDITSmusikalische Laufbahn:
Schlagzeugunterricht bei Franz Hoffe, Dietmar Bohne
sowie Franz Schutzeichel an der Musikschule Attendorn,
Musikstudium an der Universitt Mnster mit Unterricht
bei Altfrid M. Sicking und Dirk Brand
aktuelle Bands: Dreamteam (Party Power), Drum-Attack,
Stadtkapelle Schmallenberg
DVD: Christian Hoffe Drumming Variations
CDs: WWU Big Band (Sixfloor, live), Stadtkapelle
Schmallenberg (Schmallenberger Dreiklang), diverse
Live-Produktionen im Band- und Orchester-Bereich.
Am Drumset liegen meine Strken eher im Rock/Pop-, Fusion-
und Funk-Bereich. Ich sehe auch das Spielen in Coverbands als
Chance, sich stndig neu erfinden und weiterentwickeln zu
mssen, um die breite Palette an Songs originalgetreu oder
auch mal originell zu performen. Auerdem lege ich Wert auf
eine gute Technik und musikalisches Schlagzeugspiel. Sehr viel
Freude bereitet mir auch das Improvisieren am Drumset und
die Entwicklung von Soli fr Drum-Shows.
Solodrumming scheint ein grerer Teil deines Arbeitsfel-
des zu sein. Zuletzt konnte man dich auf der Musikmesse in
Frankfurt erleben. Wie kommst du an diese Spots?
Solo-Performances spiele ich zu verschiedenen Anlssen, zum
Beispiel auf Musikfestivals, Firmen-Events oder auch auf Stadt-
festen. Andere Gigs kommen durch meine Endorsements mit
Sound Service zustande und durch Einladungen auf Drum-Fes-
tivals. Meine selbstproduzierten Videos auf YouTube haben mir
einige Tren hierzu geffnet.
Geht es dir bei den Endorsements um den Werbefaktor,
oder spielen die Klangaspekte eines Instruments eine ent-
scheidende Rolle?
Allgemeinen fasziniert mich im Schlagzeugbereich die Klang-vielfalt. Gerade hier bietet ein Endorsement die Chance, die
unendlich vielen Sounds auszuprobieren oder sogar mit zu ent-
wickeln. Das vereinfacht den Sound-Findungs-Proz