Stimme als Phänomen: Anatomie - gesundheit-nds.de 5_Mareen M… · 3 Stimme als Phänomen:...
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Stimme als Phänomen:
Anatomie
m. vocalis
Stimmbänder
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Stimme als Phänomen:
Anatomie
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Stimme als Phänomen:
Leistungsfähigkeit
• Länge der Stimmbänder: durchschnittlich 16 bis 24 mm
• Stimmlippenschluss mindestens 220 x pro Sekunde
• physiologischer Stimmumfang: mindestens 1,5 Oktaven
• Tonhaltedauer bei Frauen: 15 – 25 s.
• Tonhaltedauer bei Männer: 25 – 35 s.
• Sprechatmung:
Verhältnis von Einatmung zu Ausatmung = 1 : 3 bis 1 : 8
• Ausatmungsdauer von Frauen: mindestens 15 s.
• Ausatmungsdauer von Männern: mindestens 20 s.
• Atemzüge pro Minuten: 10 – 20
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Die Wirkung der Stimme
Die Einstellung der Zuhörenden dem Sprecher
gegenüber wird im wesentlichen von drei Faktoren
beeinflusst:
• Inhalt des Gesagten: 7%
• Mimik und Körpersprache: 55%
• Stimme und Tonfall: 38%(www.ccall.de)
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Die Wirkung der Stimme:
Beispiel: Lehrer/innen
• Die Stimmqualität der Lehrerin beeinflusst die Interaktion mit den Schülern und deren Lernfähigkeit. (Morton &Watson, 2001)
• Eine Stimmstörung des Lehrers reduziert die Aufnahmebereitschaft der Schüler. (Morton & Watson, 2001)
• Lehrer/innen (2,7%) geben signifikant häufiger alsNicht-Lehrer/innen (0,78%) an, ihren Beruf aufGrund ihrer Stimme verändern zu müssen. (Roy, 2004 [1])
• USA: Der monetäre Verlust durch
Arbeitsausfall der 3,3 Millionen
Lehrer/innen auf Grund einer Stimmstörung
beträgt jährlich 2,5 Milliarden Dollar:
– Arbeitsunfähigkeitstage
– Kosten für Ersatzlehrer/innen
– Behandlungsgebühren
– Krankengeld (Verdolini & Ramig, 2001)
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Die Wirkung der Stimme:
Beispiel: Lehrer/innen
Eine Studie von Roy (2004 [1]) mit 1243 Lehrer/innen
(L) und 1279 Nicht-Lehrer/innen (NL) aus den
USA zeigt:
• 43 % (L) reduzierten ihre Aktivitäten und Interaktionen
(16 % NL)
• 18,3 % (L) gingen mindestens 1 Tag nicht zur Arbeit
(7,2 % NL)
• 3 % (L) gingen mehr als 5 Tage nicht zur Arbeit
(1,3 % NL)
• >35 % (L) berichteten von Dysfunktionen ihrer Stimme
(22 % NL)
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Die Wirkung der Stimme:
Beispiel: Lehrer/innen
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Sprechberufe
Die Relation von benötigter Stimmqualität und vorhandener
Stimmbelastung in den verschiedenen Sprechberufen:
(Vilkman, 2000)
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Präventionszeitpunkte
gesund
Exposition
Präklinische Schädigung
KrankheitPersonen-gebundenes
Risiko
Primär-prävention
Sekundär-prävention
Tertiär-prävention
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Zielgruppe
Menschen mit einem personengebundenen Risiko und
körperlichen sowie psychosozialen Belastungen am
Arbeitsplatz
Berufstätige Menschen im Alter von 25 bis 64 Jahren
(Schwartz, 2003)
In dieser Altersspanne vor allem 40-59jährige
Lehrerinnen mit familiärer Disposition und einer
mindestens 16jährigen Berufstätigkeit (Roy, 2004 [2])
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Konzeption
Situation
authentisch darstellen
Stimmbelastungsschwerpunkte
identifizieren
Übungen zu
Belastungsschwerpunkt 1
Übungen zu
Belastungsschwerpunkt 2
Übungen zu
Belastungsschwerpunkt 3
Integration des neuen Verhaltens in
die Situation
Reflexion und Austausch
• Trainingsblock 1:
Seminarüberblick, Anatomie, Funktionsweise,
Wahrnehmung
• Trainingsblock 2/3:
Modulation der Stimme
• Trainingsblock 4:
Lautstärke
• Trainingsblock 5:
Stimmhygiene und Entspannung
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Inhalte des
Stimmtrainings
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Didaktische Elemente
Situiertes Lernen (Lave & Wenger, 1991)
Wissen wird aktiv konstruiert im situativen Kontext.
Spezifische Kontextelemente prägen die Lernsituation und
die Lernmöglichkeiten des Individuums.
Prinzipien zur Gestaltung der Lernsituation:
1. Arbeit an authentischen Situationen leichterer Transfer
2. Übertragbarkeit des Inhaltes auf andere Situationen verdeutlichen
3. Reflexion des Inhaltes durch die Teilnehmenden Abstraktion stellt
Verknüpfung mit Situationsbezug her
4. Mitarbeit einer Expertin und Gruppenarbeit sozialer Kontext
ermöglicht die Entwicklung von Kompetenz
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Häufige Fehler im
Stimmgebrauch
1. Die Sprechstimme ist zu hoch.
2. Je lauter, desto höher der Ton
Erhöhter Spannungszustand, Fehlspannung
3. Die Stimme ist zu tief.
Verengung des Ansatzrohres.
4. Die Sprechstimme ist zu leise.
5. Es wird geflüstert.
„Flüsterdreieck“, Fehlspannung
6. Hochatmung
unzureichende Nutzung der Atemräume, Fehlspannung
7. Die Sprechrate ist zu hoch.
8. Es werden kaum Sprechpausen gemacht.
Atemgeräusche, Kurzatmigkeit, Atemlosigkeit
9. Der Mund wird wenig geöffnet.
kaum Klangentwicklung, Rückverlagerung des Stimmansatzes
Lave J., Wenger, E. (1991). Situated Learning: Legimitate peripheral
participation. New York: Cambridge University Press
Morton, V., Watson, D.R. (2001). The impact of impaired voval quality on
children‘s ability to process spoken language. Logopedics, Phoniatrics, and
Vocology, Vol. 26, S. 17-25
[1] Roy, N., Merrill, R., Thibeault, R., Gray, S., Smith, E. (2004). Voice
Disorders in Teachers and the General Population: Effects on Work,
Performance, Attendance, and Future Career Choices. Journal of Speech,
Language, and Hearing Research, Vol. 47, S. 542-551
[2] Roy, N., Merrill, R., Thibeault, R., Gray, S., Smith, E. (2004). Prevalence
in Voice Disorders in Teachers and the General Population. Journal of
Speech, Language, and Hearing Research, Vol. 47, S. 281-293
Verdolini, K., Ramig, L.O. (2001). Review: Occupational risks for voice
problems. Logopedics, Phoniatrics, and Vocology
Vilkman, E. (2000). Voice problems at work: A challenge für occupational safety
and health arrangements. Folia phoniatrica et logopaedica. VOL: 52 (1-3), p.
120-125
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Literatur