Stippvisite 03/2007
-
Upload
roberts-marken-kommunikation-gmbh -
Category
Documents
-
view
233 -
download
5
description
Transcript of Stippvisite 03/2007
Ihr persönliches Exemplar
INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DER GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG
StippVisite
Neues OP-Mikroskopfür NeurochirurgieSeite 20
Weaning-Konzept in Bad ArolsenSeite 8
Die Psychosomatik im Klinikum Seite 12
Herbst 2007
Herzlich willkommen!
Wir hoffen, Sie hatten einen schönen
Urlaub – und viel Sonne. Wir haben
uns in der Zwischenzeit wieder umge-
schaut und sind einigen Verände-
rungen in Ihrer Klinik auf die Spur
gekommen. Es wird intensiv zum
Wohle des Patienten umgebaut, ange-
schafft und ausgebildet. Neue Geräte
machen Untersuchungen immer pati-
entenfreundlicher, innovative Opera-
tionsmethoden verkürzen die Kranken-
hausaufenthalte, und die Service-
angebote für die Prävention werden
immer umfangreicher.
Im überregionalen Teil der StippVisite
haben wir uns dem Diätfrust, der tödli-
Lesen Sie im überregionalen Teil:
Herzlich willkommen 3
PromiTalk mit Nina Ruge 6
Diätfrust: professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt 7
Wenn die Seele „ausfranst“ 10
Augenkrankheiten früh diagnostizieren 14
Lungenhochdruck – folgenschwer und oft unerkannt 15
Das StippVisite-Kreuzworträtsel 18
Chronische Nervenschmerzen: „Schmerz, lass nach!“ 19
Schnupfen: Tipps für eine freie Nase 22
Tödliche Lungenentzündungen verhindern 23
Reisequiz: gesund leben und entspannen wie Kneipps 26
Allergien: Do-it-yourself-Therapie ist gefährlich 27
Vorsicht bei Pillen aus dem Internet 30
Das letzte Wort hat Birgit Russell 31
chen Lungenentzündung, der pulmo-
nalen Hypertonie, den neuropathischen
Schmerzen und der Allergie gewidmet.
Aber außer wertvollen Informationen
dürfen natürlich Reisequiz und Kreuz-
worträtsel nicht fehlen. Und wenn wir
sagen: „Alles wird gut“, wissen Sie so-
fort, wen Birgit Russell interviewt hat.
Übrigens hatte sie wieder „das letzte
Wort“ – und dieses Mal ein sehr kriti-
sches.
Na denn ... viel Spaß beim Lesen.
Ihre
StippVisite-Redaktion
Inhalt
Inhalt/Impressum 4
Frühchen und Mütter unter einem Dach 5
Wieder atmen lernen - Weaning-Station in Bad Arolsen 8
Neues Informationsangebot der Gesundheit Nordhessen 8
Herausragende Qualität des Brustzentrums im Klinikum bestätigt 9
Besinnliches und Meditatives bei der Nacht der offenen Kirchen 9
Körperschmerz oder Seelenschmerz? – Die Klinik für Psychosomatik 12
Qualifizierte Stillförderung in der Geburtshilfe 16
Geburtshilfe im Klinikum lädt zum Tag der offenen Tür 16
Holzhauer-Stiftung spendet für Kinder mit Krebs 17
Hochmodernes Operationsmikroskop für Neurochirurgie 20
Nach schwerem Herzinfarkt: Neues Leben mit Kunstherz 21
Kreisklinik Wolfhagen behält Gütezertifikat 24
Onkologie: Gute Kooperation zwischen Klinik und Praxis 24
Nachweis für hohe Qualität der onkologischen Klinik im Klinikum 25
Neues Angebot: Pflegeberatung für Angehörige 28
Kubanischer Arzt hospitiert in der Nuklearmedizin 28
Seniorenwohnanlagen: Bewohner setzen sich ein 29
ImpressumHerausgeber:Gesundheit Nordhessen Holding AG, Möncheberg-
straße 48 E, 34125 Kassel, Tel.: (05 61) 9 80-48 07,
Internet: www.gesundheit-nordhessen.de,
E-Mail: [email protected]
und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1,
29664 Walsrode, Tel.: (0 51 62) 9815-0,
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Konzept:Juwi MacMillan Group GmbH, Tel.: (0 51 62) 9815-0
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:Juwi MacMillan Group GmbH,
Peter Jungblut-Wischmann, Gisa Stämm
Redaktion:Doris Bergs, Dirk Frankowski (verantwortlich
für diese Ausgabe), Birgit Russell (überr. Teil),
Anette Vitz
Producer:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt,
Jessica Rodewald, Carola Weidner
Anzeigen:Juwi MacMillan Group GmbH,
Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 9815-42,
Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 9815-73
Fotos:Juwi MacMillan Group GmbH, Cornelius van Velzen,
Carmen Rivas, Gisa Stämm, Klinikum Kassel,
Paavo Blofield, Techniker Krankenkasse (S.16)
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Kassel: 13.500
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten
verantwortlich. Der Nachdruck der Beiträge
dieser Ausgabe bedarf, auch auszugsweise,
der ausdrücklichen Genehmigung der
Herausgeber. Die Redaktion behält
sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
ASKLEPIOS KLINIKENBAD WILDUNGEN
Fachklinik Fürstenhof & Helenenklinik
Fach- und Rehabilitationsklinik für Urologie,Urogynäkologie/Gynäkologie, Orthopädie
und Innere Medizin/NephrologieTelefon (0 56 21) 85-0Laustraße 35, 34537 Bad [email protected]
Informieren Sie sich über unsere Kliniken mit ganzheitlicher Therapie.Beide Kliniken sind in unmittelbarer Nähe zur neu eröffneten Asklepios Stadtklinik für
Akutmedizin und bieten somit eine durchgängige Behandlungskette.
www.asklepios.com/badwildungen
Fach- und Rehabilitationsklinik für Innere, Herz-, Kreislauferkrankungen
und NeurologieTelefon (0 56 21) 704-03Brunnenallee 39, 34537 Bad [email protected]
5StippVisite
Die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation im Klinikum Kas-sel ist in einen eigens errichtetenPavillon direkt neben der Frauen-klinik umgezogen. Damit ist daseinzige Perinatalzentrum Nord-hessens unter einem Dach ver-eint, was die Versorgung derKleinsten deutlich verbessert.
Die beengten Verhältnisse auf der bis-
herigen Station gehören mit dem Um-
zug der Vergangenheit an, so Wolf-
gang Schwarz, Hauptgeschäftsführer
des Klinikums. Auf der neuen Station
stehen 30 Betten in großzügigen Räu-
men zur Verfügung, die in warmen
Farben gestaltet sind. Zwei Zimmer
sind für größere intensivpflichtige
Kinder vorgesehen, die dort nach
schweren Unfällen, aufwendigen Ope-
rationen (Neurochirurgie, Tumorope-
rationen) und bei schweren Infektio-
nen behandelt werden.
Schwerpunkt der Intensivstation ist
nach den Worten von Prof. Dr. Fried-
rich-Karl Tegtmeyer, Direktor der Kin-
derklinik, die Versorgung von Früh-
und Neugeborenen. Die Neonatologie
(Neugeborenenmedizin) der Kinder-
klinik bildet mit der Frauenklinik des
Klinikums ein Perinatalzentrum der
höchsten Leistungsstufe. Auch bei
Risikoschwangerschaften betreut es
Mutter und Kind vor, während und
nach der Geburt
mit der größten
Fürsorge auf höchs-
tem medizini-
schen Niveau.
Jährlich werden in
dem größten hessi-
schen Perinatal-
zentrum rund 600
Neu- und Frühge-
borene stationär
behandelt, darun-
ter über 70 sehr
unreife Frühgebo-
rene mit einem Ge-
burtsgewicht von
weniger als 1.500
Gramm.
Mit dem Neubau des Pavillons direkt
an der Frauenklinik werde die Versor-
gung von intensivpflichtigen Neuge-
borenen weiter optimiert, betonte
Prof. Dr. Thomas Dimpfl, Direktor der
Frauenklinik. Kreißsaal, gynäkologi-
sche Operationsräume, Intensivstation
und Wochenbettstation befänden sich
nun unter einem Dach, sodass das
Prinzip der kurzen Wege verwirklicht
werden konnte. Bisher wurden die
Neugeborenen im Bedarfsfall per
Krankenwagen in die Kinderklinik ver-
legt. Auch für die Mütter bringen die
neuen Räume eine große Erleichte-
rung mit sich: Es sind jetzt nur noch
wenige Schritte von der Wochenbett-
zur Intensivstation.
Die Kinder- und Frühgeborenen-In-
tensivstation hat nach Angaben von
Dr. Dirk Müller, Leiter des Bereichs
Neonatologie, ein elektronisches Inten-
sivüberwachungssystem (Monitorsys-
tem) auf dem neusten Stand der Tech-
nik erhalten. Damit können die Pflege-
kräfte und Ärzte von der Stations-
zentrale 30 Patienten gleichzeitig in
allen lebenswichtigen Funktionen wie
Atmung, Puls, Blutdruck, Temperatur
und EKG überwachen.
Eine wichtige Zielsetzung auf der In-
tensivstation ist die „sanfte Pflege“
von Frühgeborenen, beispielsweise die
„Kängurumethode“ mit der Pflege
der Kinder unter Einbeziehung der
Eltern. Der Betreuung der Eltern wird
hoher Stellenwert beigemessen, damit
sie Sicherheit im Umgang mit ihrem
kleinen Kind gewinnen und es später
ohne Angst zu Hause versorgen kön-
nen. Eine Stillberaterin steht auf der
Station mit Rat und Hilfe zur Seite und
auch das Stillzimmer konnte in dem
neuen Pavillon deutlich vergrößert
werden.
Das bisherige Gebäude der Kinderklinik
wird im Herbst abgerissen. Später ent-
steht die neue Kinder- und Frau-
enklinik am Standort der bisherigen
Kinderklinik, die Anfang 2011 bezogen
werden soll.
Die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation K 3 hat eine neueTelefonnummer: 0561/980-2325
Unter einem Dach vereintNeue Räume für die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation
„Versorgung der Kleinsten verbessert“: Klini-kum-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz,Oberarzt Dr. Dirk Müller, Prof. Dr. Friedrich-KarlTegtmeyer und Prof. Dr. Thomas Dimpfl (v. l.).
Die Versorgung von Frühgeborenen ist ein Schwerpunkt der neuen In-tensivstation, hier Stationsleitung Brigitte Reitz und der Leiter der Neo-natologie, Dr. Dirk Müller.
6StippVisite überregional
... das Erkennungzeichen von NinaRuge. Ob „Leute heute“, „VIP“,„ZDF Royal“ oder politische Talk-shows, sie hat das Talent, mit me-lodischer Stimme, Charme undScharfsinn Zuschauer zu fesseln.Und nebenbei engagiert sie sichfür Darmkrebsvorsorge und gegenOsteoporose. StippVisite-Redak-teurin Birgit Russell hat sie wäh-rend ihrer Dreharbeiten erwischt.
Frau Ruge, ist „Alles wird gut“ Ihr Lebensmotto?Diese drei Worte spiegeln durchaus
meine Grundhaltung zum Leben wider
– und die ist optimistisch. Natürlich
lassen sie sich nicht auf sämtliche
Lebenszusammenhänge übertragen,
das wäre zynisch und ignorant. „Alles
hat seinen Sinn“ – dieser Satz ist die
„Langfassung“ meiner Lebenseinstel-
lung und natürlich ebenfalls aufs
Schönste plakativ.
Sie drehen, talken, schreiben undengagieren sich für Initiativen.Haben Sie eigentlich ein Zeitma-nagement-Seminar absolviert?Zeitmanagement-Seminar? Nein, dazu
habe ich keine Zeit! Also, ich denke, ich
habe intuitiv ein recht gutes Zeit-
management entwickelt, bin automa-
tisch auf Prioritäten gepolt, habe ge-
lernt, Unwichtiges liegen zu lassen und
nein zu sagen – und bin ein ziemlich
effektiv wirbelndes Kerlchen …
Gesundheitsbewusstsein.Was bedeutet das für Sie? Ganz bewusst einen bestimmten Le-
bensstil pflegen. Das heißt: nicht mei-
nen, dass drei Wochen Wellness-Hotel
pro Jahr Körper und Seele gesund hal-
ten würden, sondern gesunde Ernäh-
rung, tägliche Bewegung, Entspan-
nungsphasen unverrückbar ins Leben
einbauen.
Eines Ihrer vielen Bücher heißt:„Das Geheimnis eines gesundenRückens“. Was ist das Geheimnis?Keine Harry-Potter-Magie. Es ist das
Wissen und dann das Handeln. Zu-
nächst sollte man wissen, wie die Wir-
belsäule und der Rücken „funktionieren“
– und zwar ganzheitlich. Das heißt, ich
muss den Einfluss von Psyche und an-
deren „weichen“ Faktoren kennen. Soll-
ten Beschwerden auftreten, die nicht
wieder so richtig verschwinden wollen,
dann muss eine sorgfältige Diagnose
her. Leider bedeutet das oft Kernspin.
Mit „leider“ meine ich die Kosten, die
dabei entstehen. Und ich muss vor
allem wissen, was meinen Rücken schä-
digt, welches Verhalten, welche Be-
wegungen – und welches Verhalten ihn
stärkt. Steht alles im Buch!
Sie mögen Sprüche und Zitate. Mirgefällt „Geh immer dahin, wo deineAngst ist, dann entwickelst du dichweiter.“ Wovor haben Sie Angst?Das ist ja das Schöne am Älterwerden.
Die Angst wird geringer. Je mehr
angstbesetzten Situationen man sich
stellt, desto mehr verkrümeln sich die-
se Gespenster. Angst? Ich hätte Angst
vor Bungee-Springen oder Wellen-
Surfen. Ich fürchte mich vor Schmer-
zen – vor dem Verlust geliebter Men-
schen. Wie jeder …
Sie haben früher Biologie und Germanistik studiert und waren Studienrätin. Was würden Sie anunserem Schulsystem ändern?Puh …, ich habe einen Heidenrespekt
vor Lehrern und ihrem wirklich an-
strengenden Job. Was ich ändern
würde? Mehr Flexibilität – für Lehrer
und Schulen! Weshalb müssen Lehrer
Beamte sein? Wenn sich Schulen und
Lehrer auf dem freien Markt zusam-
menfinden würden, wenn Lehrer pro-
blemlos die Stadt wechseln, wenn
Schulen sich ihr „Personal“ selbst
suchen könnten – das hätte doch was,
oder? Und: „Wirtschaft“ sollte Unter-
richtsfach werden – genauso wie
„Gesundheit/Medizin“. Wir brauchen
junge Menschen, die für sich selbst
und für das Funktionieren der Volks-
wirtschaft vernünftig denken und
handeln können.
Wann können unsere Leser Sie inwelchen Sendungen bewundern?Vielleicht läuft meine neue Talkshow
im ZDF weiter, „Alles wird gut“ heißt
sie – na so was! –, und hat Themen
der inneren und äußeren Balance,
also Lebenshilfe, zum Inhalt. Das wäre
natürlich mein Traum. Außerdem war
ja gerade die erste Ausgabe von
„Nina Ruge: Mode!“ im ZDF zu sehen
– Tipps zu den Modetrends der kom-
menden Saison. Das wird keine
Eintagsfliege sein! Außerdem werde
ich weiter im ZDF über katholische
Feiertage berichten: An „Allerheiligen“
und an „Heilige drei Könige“. Und
das „Wissenschaftsforum Petersberg“
ist auf Phoenix am 24. November zu
sehen. Langweilig wird mir nicht!
Was geben Sie den Lesern mit auf den Weg?Meinen aktuellen Lieblingsspruch:
„Die Erde ist angefüllt mit Himmel“.
Frau Ruge,vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
PromiTalk mit Nina Ruge„Alles wird gut“ ...
7StippVisite überregional
Figurprobleme und Diätversuchesind vor allem bei übergewichtigenFrauen ein weitverbreitetes Thema.Viele haben einen bis fünf Diät-versuche hinter sich – meist mitausbleibendem Erfolg.Wenige wis-sen jedoch um die Möglichkeitenprofessioneller Abnehmmethodenbeim Kampf gegen Heißhunger-attacken als „Diätkiller Nummer 1“.
1.075 übergewichtige Frauen im Alter
von 18 bis 55 Jahren nahmen an einer
GEWIS1-Umfrage teil. Ungefähr die
Hälfte der Befragten gab an, dass
Heißhungerattacken die größte Hürde
im Kampf gegen die Kilos seien, gefolgt
von der Tatsache, dass sie nach der
Diät wieder gegessen hätten wie zuvor.
Und 49 Prozent hatten das Gefühl,
während der Diät nicht satt zu werden.
Außerdem waren 43 Prozent der Mei-
nung, dass die gewählte Diät-Methode
nicht die richtige war. Gründe, die bei
adipösen Patienten nicht selten zum
Diätfrust führen. Dabei würde bereits
die Abnahme einiger weniger Kilo-
gramm die gesundheitliche Situation
von stark übergewichtigen Menschen
erheblich verbessern. In aller Regel
sinkt der Blutdruck, die Blutfette neh-
men ab und auch das Diabetesrisiko
reduziert sich erheblich, ganz abge-
sehen davon, dass die Betroffenen sich
besser fühlen und wieder mehr Le-
bensqualität erfahren. Leider nahmen
nur vier Prozent der Befragten an pro-
fessionellen Abnehmprogrammen mit
ärztlicher Unterstützung teil.
Professionelle AbnehmprogrammeZur Prävention und Therapie der Adi-
positas wird in der gemeinsamen
Leitlinie der Deutschen Adipositas-
Gesellschaft, der Deutschen Diabetes
Gesellschaft sowie der Deutschen Ge-
sellschaft für Ernährung ein Konzept
als Basistherapie empfohlen, das auf
drei Säulen beruht: kalorienreduzierte,
fettarme und ballaststoffreiche Er-
nährung, regelmäßige körperliche
Aktivität sowie allgemeine Verände-
rung des Verhaltens- und Lebensstils.
Kommt es jedoch nicht innerhalb von
drei bis sechs Monaten zur Gewichts-
reduktion, sollte das Abnehmpro-
gramm zusätzlich durch eine medika-
mentöse Behandlung, zum Beispiel
mit einem Sättigungsverstärker, unter-
stützt werden. Dies gilt laut Leitlinie
nur für Patienten ab einem BMI von
30 und ebenso ab einem BMI von
27 und mit bereits vorliegenden Risi-
kofaktoren wie beispielsweise Dia-
betes mellitus. Der Umfrage nach
haben aber bisher nur zwölf Prozent
der adipösen Frauen eine medika-
mentöse Therapie erhalten.
Medikamentöse TherapieDa Heißhungerattacken und das Ge-
fühl, bei der Diät nicht satt zu werden,
die wichtigsten Hürden beim Abneh-
men darstellen, muss genau an diesen
Faktoren angesetzt werden. Bewährt
hat sich hier der Wirkstoff Sibutramin
(Reductil®), der insbesondere den kör-
pereigenen Botenstoff Serotonin im
Hungerzentrum des Gehirns länger
wirken lässt und so das Sättigungsge-
fühl verstärkt. Dadurch wird
der Teufelskreis aus Heiß-
hungerattacken, Diätfrust
und erneuter Gewichts-
zunahme durchbrochen, die
Nahrungsaufnahme unter
Sibutramin nachweislich
um etwa 20 Prozent ver-
mindert und zudem der
Grundumsatz gesteigert.
Besonders wichtig ist, dass
auch nach dem Absetzen
des Medikamentes das neu
erlernte Essverhalten und
damit die Gewichtsreduk-
tion bestehen bleiben. Der
Jo-Jo-Effekt kann so wirk-
sam verhindert beziehungs-
weise vermindert werden.
Parallel zum Gewichtsver-
lust kommt es außerdem zu
einer Verbesserung der
Blutfettwerte, zum Absinken des Blut-
drucks und zu besseren Blutzucker-
werten. Patienten sollten sich von
einem Arzt, der sich speziell mit Über-
gewicht befasst, beraten und im Falle
einer Diät unterstützend mit Medika-
menten behandeln lassen.
Weitere Informationen rund um das
Thema Abnehmen finden Sie unter
www.lust-auf-abnehmen.de1Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung
Diätfrust in Deutschland Professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt
Schluss mit dem Jo-Jo-Effekt
8 StippVisite
Das Bad Arolser Krankenhaus hateine Weaning-Station eingerich-tet. Dort unterstützen Lungen-fachleute die Patienten dabei, sichnach einer langen Zeit der künst-lichen Beatmung wieder an daseigenständige Atmen zu gewöh-nen.
Immer wieder kommt es vor, dass
schwer kranke Patienten nach einer
Operation oder einem Unfall nur
mühsam aus der Narkose erwachen,
weil ihnen die Kraft der Atmung fehlt.
Dies geschieht umso häufiger, je mehr
Vorerkrankungen des Herzens und der
Lunge vorliegen. Die Atemmuskulatur
ist durch die künstliche Beatmung
während der Narkose so stark ge-
schwächt, dass sie erst wieder trai-
niert werden muss.
An dieser Stelle setzt Weaning (Ent-
wöhnung) an. Mit modernen kleinen
Beatmungsgeräten kann die Atmung
so weit unterstützt werden, dass die
Betroffenen nach und nach wieder das
eigene Atmen lernen. Hierbei handelt
es sich um einen mehrere Tage bis
wenige Wochen dauernden, durch
Krankengymnastik, pflegerische Maß-
nahmen und ärztliche Betreuung
begleiteten Prozess. Gelegentlich ist es
dabei notwendig, einen
kleinen Luftröhrenschnitt
durchzuführen, um es dem
Patienten unter Fortset-
zung der Beatmung zu
ermöglichen, ihn früher
aus dem künstlichen Schlaf
wach werden zu lassen.
Ziel der weiteren Behand-
lung ist, so zügig wie mög-
lich die vollständige eigene
Atmung und damit Wohl-
befinden und Unabhängig-
keit wiederherzustellen.
Hierzu ist die fachliche Mit-
betreuung von allen Be-
rufsgruppen auf der Wea-
ning-Station gefordert.
Anton Drunick wurde we-
gen einer schweren Stö-
rung der Atmungsorgane
im Rahmen eines Infektes
beatmungspflichtig. Unter
intensiver ärztlicher und pflegerischer
Betreuung konnte er über die Anlage
einer Sonde in der Luftröhre (Tracheal-
sonde) zunächst mit einem Beat-
mungsgerät unterstützt werden, bis
er aus eigener Kraft wieder vollstän-
dig Luft holen konnte. Mittlerweile
benötigt er lediglich einige Stunden
am Tag eine Sauerstoff-
Gabe. Nach einem zuvor
lebensbedrohlichen Krank-
heitsbild kann er nun wie-
der mit seiner Familie zu
Hause leben.
Chefarzt Walter Knüppel
hat als Internist, Lungen-
facharzt und Schlafmedi-
ziner in den letzten Jahren
im Krankenhaus Bad Arol-
sen die Abteilung für
Schlaf- und Beatmungs-
medizin aufgebaut. Mit
seinem Team aus Fach-
ärzten, speziell geschul-
tem Pflegepersonal, Kran-
kengymnasten und Atem-
therapeuten sowie mo-
dernster technischer Aus-
stattung führt er die neu
errichtete Weaning-Sta-
tion.
Das Angebot richtet sich an die nord-
hessischen Kliniken, die über diese
Möglichkeiten und Spezialisierung
nicht verfügen.
Information: Chefarzt Walter Knüppel Tel. 05691-800-161
Neues Weaning-Konzept im Krankenhaus Bad Arolsen
Anton Drunick, einer derersten Weaning-Patien-ten, war mehrere Wochenwegen einer schwerenLungenerkrankung beat-mungspflichtig.
Chefarzt Walter Knüppelleitet die Weaning-Station.
Wieder atmen lernen …
Häusliche Alten- und Krankenpflege
Häusliche Kinderkrankenpflege
Kursangebote für Angehörige und ehrenamtlich Pflegende
Information und Beratung in allen Pflegefragen
Zentrale Rufnummer 31 31 03
www.diakoniestationen-kassel.de
Liebe Leserin, lieber Leser,gern schicken wir Ihnen die „StippVisite“, die
alle drei Monate erscheint, nach Ihrem Kran-
kenhaus-Aufenthalt auch nach Hause. Falls
Sie die „StippVisite“ abonnieren möchten,
schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Adresse an:
[email protected] rufen Sie an: 0561/980-4807.
Möchten Sie noch aktueller informiert wer-
den? Dann können Sie unseren Newsletter
bestellen, der über medizinische Behand-
lungsverfahren, Personalien, Veranstaltun-
gen und mehr berichtet. Den Newsletter
können Sie per E-Mail ([email protected]) oder auf unse-
rer Internetseite www.gesundheit-nord-
hessen.de unter dem Menüpunkt Aktuelles
abonnieren.
9StippVisite
Das Interdisziplinäre Brustzen-trum (IBZ) am Klinikum Kasselhat sich erneut den hohen Quali-tätskriterien der Deutschen Krebs-gesellschaft und der DeutschenGesellschaft für Senologie (Brust-heilkunde) gestellt und die Rezer-tifizierung mit großem Erfolggeschafft. Gleichzeitig wurde dasQualitätsmanagement des IBZnach ISO 9001:2000 zertifiziert.Beide Zertifikate bestätigen demIBZ die Versorgung von Patien-tinnen mit Brustkrebs auf höchs-tem Niveau.
Die Messlatte liegt hoch für die Ver-
gabe dieses Gütesiegels. So sind bei-
spielsweise eine Mindestzahl von 150
Ersteingriffen pro Jahr, eine Quote
von 70 Prozent an brusterhaltenden
Operationen, mindestens 2.000 durch-
geführte Chemotherapiezyklen und
die Teilnahme an Studien erforderlich.
Damit kann die Patientin sicher sein,
dass Operateure und Behandler über
eine besondere Expertise, Routine und
neueste wissenschaftliche Kenntnisse
verfügen. „Wir freuen uns, dass von
neutraler Seite erneut die hohe fach-
liche Kompetenz bei
der Versorgung von
Frauen mit Brustkrebs
anerkannt wurde“, so
Prof. Dr. Thomas
Dimpfl, Direktor der
Frauenklinik des Kli-
nikums. Dies gelte
umso mehr, da für
die Rezertifizierung
höhere Anforderun-
gen zu erfüllen sind
als für das Erstzertifikat. Das IBZ am
Klinikum war 2004 als erstes Brust-
zentrum in Nordhessen zertifiziert
worden.
Im IBZ bilden zwölf Kliniken und In-
stitute sowie eine externe Einrichtung
das Kompetenzzentrum für Frauen
mit Brustkrebs. Die hohen Qualitäts-
standards und die enge interdiszipli-
näre Zusammenarbeit sorgen dafür,
dass die Patientinnen eine individuell
auf sie zugeschnittene Behandlung
gemäß dem aktuellen Stand der Wis-
senschaft erhalten. Die regelmäßigen
IBZ-Konferenzen, in denen die opti-
male Therapie für jede Patientin be-
sprochen wird, wurden bei der Rezer-
Nach dem erfolg-
reichen Start 2005
fand die zweite
Nacht der offenen
Kirchen am Abend
des 29. Juni in
Kassel statt. Auch
die Kapelle (Haus
13) im Klinikum
war wieder be-
teiligt. Im Halb-
stundentakt gab es
Besinnliches, Medi-
tatives und Mu-
sikalisches zum Hören und Mitsingen.
Alle Programmpunkte wurden über
Kanal 31 auch in die Krankenzimmer
übertragen, was bei den Patientinnen
und Patienten sehr gut ankam. In der
Schreibwerkstatt hatten Besuche-
rinnen und Besucher die Gelegenheit,
ihre Gedanken, Sorgen und Wünsche
für sich selbst oder ihre Angehörigen
aufzuschreiben. Den ganzen Abend
gab es das Angebot zum Gespräch
mit den Seelsorgern und Seelsorge-
rinnen.
tifizierung besonders gelobt, ebenso
wie die kontinuierliche Weiterent-
wicklung des Qualitätsmanagements.
Die Behandlung der Patientinnen ori-
entiert sich am gemeinsam erarbeite-
ten Tumormanual, welches das medi-
zinische Vorgehen verbindlich regelt
und dieses für alle Beteiligten trans-
parent macht. Von großer Bedeutung
ist zudem die enge Zusammenarbeit
mit den niedergelassenen Fachärzten.
Prof. Dimpfl: „Die Patientinnen wer-
den in enger Abstimmung zwischen
IBZ und den Frauenärzten sowie nach
gemeinsamen Standards behandelt.
Damit ist eine kontinuierliche Betreu-
ung sichergestellt.“
Die Mitglieder des Interdisziplinären Brustzentrums im KlinikumKassel freuen sich über die erfolgreiche Rezertifizierung.
Interdisziplinäres Brustzentrum erfolgreich rezertifiziert
IBZ: Herausragende Qualität bestätigt
Zum Hören und Mitsingen
Ein Höhepunkt war der musikalische Vortrag des SingkreisesNaumburg unter dem Titel „Body and Soul“ .
10StippVisite überregional
„Körperlich aufgelöst“ und „see-lisch ausgefranst“, so beschreibtMarion D. aus Berlin ihren mo-mentanen Zustand. Phasenweisegelingt es ihr nicht,Wichtiges vonUnwichtigem zu unterscheiden.Dann passiert alles gleichzeitig,zu viele Gedanken verursachenein Chaos in ihrem Kopf. Hinzukommen Denkstörungen undquälende Angst.
Marion D. leidet an Schizophrenie – wie
rund eine halbe Million anderer
Menschen in Deutschland. Ursache der
Schizophrenie sind Veränderungen im
Gehirn und Störungen im Gleich-
gewicht der Botenstoffe. Dabei produ-
zieren Nervenzellen im Gehirn ein
Übermaß des Botenstoffes Dopamin.
Die Folge ist eine gesteigerte Wahr-
nehmung, die die Aufnahme und
Verarbeitung von Informationen so
stört, dass Reize ungefiltert hineinströ-
men. Aufgrund dieser vielen Sinnes-
eindrücke entwickeln Betroffene häufig
Wahnvorstellungen. So glauben sie
zum Beispiel, sie würden von Geistern
oder Geheimdiensten verfolgt.
Die Schizophrenie zählt zu den schwers-
ten psychischen Erkrankungen, ebenso
wie bipolare Störungen, die eher unter
der Bezeichnung „manische Depression“
bekannt sind. Doch bevor die Betrof-
fenen in Behandlung gehen, haben sie
meistens schon einen langen Leidens-
weg hinter sich. Häufig ist ein Leistungs-
knick zu beobachten, die Schulnoten
werden schlechter, die Betroffenen kön-
nen ihre Ausbildung nicht abschließen
oder verlieren ihren Arbeitsplatz.
Obwohl psychische Erkran-
kungen sehr häufig vorkom-
men, sind sie in unserer
Gesellschaft immer noch ein
Tabuthema. Darüber hinaus
sind Vorurteile weit verbrei-
tet. Dies hat zur Folge, dass
sich viele Betroffene unverstanden
fühlen und ins soziale Abseits geraten.
Dabei ist die Akzeptanz der Mit-
menschen für sie wichtig, um ein selbst-
bestimmtes Leben führen zu können.
Ebenso wichtig ist eine konsequente
wirksame und nebenwirkungsarme
Therapie. Bei der Behandlung psychi-
scher Erkrankungen spielen Medika-
mente eine zentrale Rolle. Sie bilden
die Grundlage für den Erfolg weiterer
Behandlungsmethoden wie Psycho-
und Soziotherapie. Für die medika-
mentöse Therapie stehen heute Neu-
roleptika aus der Gruppe der Psycho-
pharmaka zur Verfügung. Sie kom-
men bei der Schizophrenie – sowohl
in der Akutbehandlung als auch zur
Vorbeugung von Rückfällen – sowie
bei der Manie zum Einsatz. Während
die klassischen Neuroleptika zum
Teil starke Nebenwirkungen aufwei-
sen, zeichnen sich die modernen, so-
genannten „atypischen Neurolep-
tika“ durch eine bessere Verträglich-
keit und ein breiteres Wirkspektrum
aus. Diese Präparate aus der Gruppe
der Dibenzothiazepinderivate führen
selbst bei prognostisch eher ungün-
stigeren Erkrankungen wie der Schi-
zophrenie, wenn auch nicht zur
Beseitigung, so doch zumindest zu
einer deutlichen Linderung der Symp-
tome.
Aber nicht nur die medikamentösen
Behandlungsmöglichkeiten haben sich
in den vergangenen Jahren stark ver-
bessert. Auch ein zunehmend differen-
ziertes Spektrum an sozialpsychiatri-
schen Maßnahmen wie Sozio- und
Psychotherapieverfahren sowie neue
Einrichtungen tragen dazu bei, das
Leben selbst von schwer psychisch
kranken Menschen zu erleichtern.
Moderne Therapien und Behandlungs-
maßnahmen kommen aufgrund des
Kostendrucks im Gesundheitswesen
allerdings immer weniger in dem Um-
fang zum Einsatz, wie es wünschens-
wert wäre. Durch eine qualitativ bes-
sere Versorgung könnten jedoch oft-
mals erneute Klinikeinweisungen ver-
mieden werden. Zudem blieben den
Patienten die Folgen von nebenwir-
kungsreichen Behandlungen erspart
und sie könnten anspruchsvolle The-
rapieziele wie Arbeitsfähigkeit, soziale
Reintegration und nicht zuletzt eine
bessere Lebensqualität erreichen.
Weitere Informationen sowie hilfreiche
Patientenratgeber erhalten Sie bei:
AstraZeneca GmbH
Tinsdaler Weg 183, 22880 Wedel
Tel.: (0 41 03) 708-0
E-Mail: [email protected]
www.astrazeneca.de
Bessere Versorgung für mehr Lebensqualität von psychisch Kranken
Wenn die Seele „ausfranst“
www.RIEMSERgroup.de
RIEMSER Arzneimittel AG | An der Wiek 7 | 17493 Greifswald - Insel Riemsfon +49 (0) 38351 76-0 | fax +49 (0) 38351 308 | e-mail [email protected]
nikofrenon® 10, 20, 30. Wirkstoff: 1 transd. Pflaster nikofrenon 10 enthält 17,5 mg Nicotin; 1 transd. Pflaster nikofrenon 20 enthält 35 mg Nicotin, 1 transd. Pflaster nikofrenon 30 enthält 52,5 mg Nicotin. Anwendungsgeb.: Zur Unterstützungbei der Raucherentwöhnung unter ärztlicher Betreuung oder im Rahmen von Raucherentwöhnungsprogr. Gegenanzeigen: Absolut kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Nicotin oder einem Bestandteil des transdermalen Pflasters, systemischen Hauterkrankungen, instabiler oder sich verschlechternder Angina pectoris, Status unmittelbar nach Myokardinfarkt, schweren Arrhythmien, vor kurzem aufgetretenen Schlaganfall. Während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Kinder dürfen nicht behandelt werden, ebenso dürfen Nichtraucher und Gelegenheitsraucher nikofrenon nicht anwenden. Relative Kontraindikationen: Im Hinblick auf die pharmakologischen Wirkungen des Nicotins sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung bei folgenden Erkrankungen: Stabile Angina pectoris, älterer Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Erkrankung, periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Hypertonie, Myokardinsuffizienz,Nieren- und Leberinsuffizienz, Hyperthyreoidismus, Diabetes mellitus, Vasospasmen, Phäochromozytom sowie Gastritis und akute Magen- und Darm-Ulzera. Der Einsatz des transdermalen Pflasters sollte in diesen Fällen nur dann erwogen werden, wenn eine Raucherentw. ohne pharmakologische Unterstützung nicht möglich ist. In diesem Falle sind die Risiken des Weiterrauchens gegen das Risiko der Nicotinsubstitution abzuwägen. Über die Anwendung bei Patienten unter 18 J. liegen keine Erfahrungen vor. Anwendung bei Rauchern über 65 J.: Es liegen nur beschränkte Erfahrungen vor, jedoch scheint die Wirksamkeit & Verträglichkeit unproblematisch zu sein. Warnhinweise: Siehe Gegenanzeigen;Apothekenpflichtig; Handelsformen für alle drei Wirkstärken: 7, 14 und 28 Pflaster; Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Ihren Arzt oder Apotheker; Stand: Dezember 2005; PharmazeutischerUnternehmer: RIEMSER Arzneimittel AG, An der Wiek 7, 17493 Greifswald - Insel Riems
nikofrenon® – GÜNSTIGER* alsandere Pflaster zur Raucherentwöhnung
SCHLUSS MIT DER SUCHT
Raucher haben es immer schwerer:schon jetzt Rauchverbot in den meisten öffentlichen Gebäuden
Rauchverbot steht in der Gastronomie unmittelbar bevorauch die Zigarette am Arbeitsplatz ist schon bald Vergangenheitdie Wohnung wird zum letzten Rückzugsort
Rauchen ist also nicht nur ungesundund teuer, sondern macht auch einsam.
Lassen Sie sich nicht ausgrenzen! Tun Sie was dagegen und schaffen den Sprung zum Nichtraucher! nikofrenon® kann Ihnen dabei helfen!
*Preisvergleich nikofrenon® mit Nicotinell, Apothekenverkaufspreis, gleiche Packungsgrößen, Stand: 25.05.2007
nikofrenon® ist erhältlichin den Packungsgrößen:7 Pfl aster, 14 Pfl aster, 28 Pfl aster [ca. 7 Pfl aster/Woche]
RAUCHEN LÄSSTIHRE HAUT ALTERN.
Zigarettenkonsum > 20 Zigaretten/Tag
1. Entwöhnungs-Phase 4 Wochen nikofrenon® 30
2. Entwöhnungs-Phase 3-4 Wochen nikofrenon® 20
3. Entwöhnungs-Phase 4 Wochen nikofrenon® 10
RIEM_Nikrofr_Anz_213x303_A.indd 1 06.08.2007 17:37:50 UhrProzessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz
12 StippVisite
Seit anderthalb Jahren gibt es imKlinikum Kassel eine Klinik fürPsychosomatische Medizin undPsychotherapie, die sowohl einetagesklinische als auch eine voll-stationäre Behandlung anbietet.Bereits seit 25 Jahren besteht einärztlicher und psychologischerBeratungsdienst für psychoso-matische Fragestellungen derverschiedenen Fachabteilungendes Klinikums.
Wir haben nicht nur einen Körper, wir
sind unser Leib. Seelisches ist ohne
den Körper nicht zu denken und
umgekehrt. Im Leistungssport weiß
man, dass Spitzenleistungen vor allem
auch vom seelischen bzw. mentalen
Zustand abhängen. Bei Infektions-
krankheiten kann man sich fragen,
warum sich der oder die eine ansteckt
und ein anderer nicht. Das körperlich-
seelische Zusammenwirken ist überall
zu finden. Psychosomatische Therapie
im engeren Sinne ist dann angezeigt,
wenn ein schweres Schicksal oder
seelische Konflikte zu einer körperli-
chen Störung geführt haben.
Hierzu ein Beispiel: Herr H., 42 Jahre
alt, wird in die psychosomatische Ta-
gesklinik aufgenommen. Er leidet
unter schweren Schmerzzuständen im
Rücken (Lendenwirbelbereich), die
beidseits ins Gesäß ausstrahlen. Er hat
eine sitzende Tätigkeit und gerade
beim Sitzen sind seine Schmerzen be-
sonders schlimm, sodass er seit sechs
Monaten krankgeschrieben werden
musste. Schmerzmittel und Gymnas-
tik haben nicht geholfen, eine Ope-
ration ist nach Auskunft des Ortho-
päden nicht Erfolg versprechend.
Bei der Erhebung der Vorgeschichte
wird deutlich, dass die Schmerzen
unerträglich geworden sind, nachdem
Herr. H. an einen anderen Arbeitsplatz
versetzt wurde. Die körperliche Belas-
tung ist dabei aber nicht größer ge-
worden. Bald kommt er in den Thera-
piesitzungen auf den neuen Vorgesetz-
ten zu sprechen. Wenn etwas nicht so
klappt, wie dieser es will, schreit er un-
beherrscht und jähzornig herum. Die
Therapeutin stellt die Frage, ob Herr H.
mit anderen Menschen schon ähnliche
Erfahrungen gemacht habe: „Ja!“ Sein
Vater war auch so jähzornig und hat
ihn häufig verprügelt, wenn ihm etwas
nicht passte. Nach den Schlägen konn-
te er tagelang wegen Schmerzen im
Hinterteil kaum sitzen. Diese Erinne-
rung hat bisher wenig Bedeutung für
ihn gehabt. In weiteren Gesprächen
wird jedoch deutlich, wie durch die
Wutausbrüche des neuen Vorgesetzten
diese „alten Wunden“ wieder aktiviert
worden sind, zusammen mit der eige-
nen hilflosen Wut, sich nicht wehren
zu können. Der Seelenschmerz kommt
als körperlicher Schmerzzustand zum
Ausdruck.
Was ist in einem solchen Fall therapeu-
tisch zu tun? Schonung des Rückens
allein ist sicher nicht die Lösung. In der
Einzel- und Gruppentherapie ging es
bei Herrn H. darum, zu überlegen, was
er in solchen Situationen tun kann – er
kann doch seinen Vorgesetzten nicht
anbrüllen, sonst wird er entlassen!
Andere in der Gruppentherapie haben
auch Schmerzen, unterschiedliche
Konfliktlösungen werden dort disku-
tiert. Als die (Gruppen-)Therapeutin
einmal zu spät in die Gruppe kommt,
wird sie von den Gruppenmitgliedern
in die Mangel genommen, und der
Körperschmerz oderSeelenschmerz?Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Klinikum
Beim Vorgespräch – hier Dr. Michael Groß –wird die grundsätzliche Behandlungsplanungentwickelt.
Wir haben uns spezialisiert auf Perücken und Toupets für Chemotherapie in Echt- und Kunsthaar
Seit über 20 Jahren führen wir Krankenhausbesuche durch
Holländische Str. 48 • 34127 Kassel • Telefon (05 61) 89 95 28
– Alle Krankenkassen zugelassen –
www.zweithaarstudio-klengler.de • [email protected]
13StippVisite
Die Kunsttherapie isteine der Therapiemethodenin der psychosomatischenKlinik des Klinikums.
Apotheker S. RäuberMönchebergstraße 5034125 Kassel
Telefon 87 79 79
Service rund umArzneimittel
Verleih von Intervall-milchpumpen
Verleih von Babywaagen
direkt gegenüber demHaupteingang
Konflikt, den
Herr H. am Arbeitsplatz hat,
wiederholt sich jetzt mit umgekehrten
Vorzeichen im Gruppengeschehen.
Wut und Angst sind erlebbar, und im
Durcharbeiten des Gruppenkonflikts
mit der Therapeutin kommen neue
Lösungsansätze zum Vorschein.
Die psychosomatische Therapie be-
schränkt sich aber nicht nur auf Ge-
spräche. Im Entspannungstraining
wird deutlich, wie häufig Herr H. ohne
äußeren Grund seine Rückenmusku-
latur anspannt. In der Bewegungsthe-
rapie erlebt er erstmals wieder, wie toll
es ist, seine Schonhaltung aufzuge-
ben. Zu Hause kann er wieder lockerer
sein und bekommt positive Rückmel-
dungen. Nach einem Gespräch mit der
Sozialarbeiterin wagt Herr H. mit Un-
terstützung des Betriebsrates, sich um
eine Versetzung in eine andere Abtei-
lung zu bemühen. Die Schmerzen sind
mittlerweile in den Hintergrund ge-
treten und machen sich als Signal nur
noch dann bemerkbar, wenn er in eine
Situation kommt, in der er sich hilflos
und wütend fühlt.
Ähnlich wie bei Herrn H. sind auch bei
anderen Patientinnen und Patienten
Lebensschicksale und körperliche
Symptomatik miteinander verbunden:
Eine Frau bekommt mit 38 Jahren eine
Essstörung und magert bis auf die
Knochen ab – ihr Bruder war kurz
zuvor an einer Krebskrankheit, in deren
Endphase er nicht mehr essen konnte,
verstorben. Eine andere Frau ent-
wickelte, nachdem ihr Mann nach
Abbruch einer Außenbeziehung wieder
ins Ehebett zurückgekommen war, un-
ruhige Beine. Sie ließ sich zunächst
unter der Diagnose „restless legs“
medikamentös behandeln. Bei einem
Teil der Patienten liegen auch trauma-
tische Erlebnisse mit Gewalt oder sexu-
ellen Übergriffen zugrunde, die sich in
den Körper eingeschrieben haben.
Stationäre und tagesklinische psycho-
somatische Behandlungen sind dann
notwendig, wenn eine ambulante
Psychotherapie allein nicht ausreicht,
sondern gleichzeitig auch andere The-
rapiemethoden wie Körpertherapie,
Entspannungsverfahren, Kunstthera-
pie, Gestaltungstherapie, Biofeedback
etc. eingesetzt werden müssen, um
einen ausreichenden Behandlungs-
erfolg zu erreichen.
Das Klinikum Kassel setzt Schwer-
punkte bei der Behandlung von Pa-
tientinnen und Patienten mit psycho-
somatischen Schmerzzuständen und
Funktionsstörungen (Schwindel, Herz-
rasen, Reizdarmsyndrom) sowie Ess-
störungen (Anorexie, Bulimie). Aber
auch Menschen mit übermäßiger Mü-
digkeit („chronic fatigue“), Depression
und Angsterkrankungen mit Körper-
störungen können hier gut behandelt
werden. Sinnvoll ist ein Vorgespräch
vor der Aufnahme, in dem die grund-
sätzliche Behandlungsplanung ent-
wickelt werden kann.
Dr. Michael Groß, Ltd. Oberarzt der Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie
Anmeldungen zum Vorgespräch sind über die
Psychosomatische Tagesklinik,
Telefon: 0561/980-3838 oder
die Psychosomatische Station,
Telefon: 0561/980-3820tagsüber jederzeit möglich.
14StippVisite überregional
Schon heute werden 85 Prozentaller Erblindungen von nur dreiAugenkrankheiten verursacht.Augenkrankheiten, die zumeistAnfang der zweiten Lebenshälftebeginnen, unbemerkt fortschrei-ten und im Rentenalter dasAugenlicht kosten können. Jemehr unsere Lebenserwartungsteigt, desto wahrscheinlicherwird der Verlust des Sehvermö-gens. Infolge der demografi-schen Entwicklung ist damit zurechnen, dass die Zahl der Neu-erblindungen noch im erstenViertel dieses Jahrhunderts um60 Prozent zunimmt. Das ist dieschlechte Nachricht.
Die gute bezieht sich
auf die Fortschritte
in der Augenheil-
kunde: Heute stehen
Therapien zur Verfü-
gung, die bei diesen drei häufigsten
erblindungauslösenden Krankheiten
die Erblindung verhindern können,
sofern die Behandlung rechtzeitig be-
ginnt. Die Kosten der Therapien
(zumindest einiger) werden von den
gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Doch hier folgt wiederum eine
schlechte Nachricht: Die Kosten der
Untersuchungen, die erforderlich
sind, damit die Behandlung rechtzei-
tig beginnen kann, sind teilweise
keine Kassenleistungen.
Das ist ein gefährliches Missver-
ständnis: Was die Kasse nicht zahlt,
ist medizinisch nicht notwendig.
Wenn bei einem Glaukom (Grüner
Star) ein „begründeter Krankheitsver-
dacht" besteht, das heißt Symptome
vorliegen, die auf eine Erkrankung
hinweisen, braucht man keine Vor-
sorgeuntersuchung mehr, der Scha-
den am Sehnerv und damit der Ver-
lust an Sehvermögen ist schon einge-
treten, und beides lässt sich nicht
wieder rückgängig machen. Auch bei
der AMD (altersabhängige Makula-
degeneration) und der diabetischen
Retinopathie sind Netzhautzellen ab-
gestorben, wenn Veränderungen am
Sehvermögen einen „Krankheitsver-
dacht begründen".
„Vielleicht sind Au-
genkrankheiten mit
ihren Diagnose-
und Behandlungs-
möglichkeiten für
Gesundheitspolitiker ein besonders
schwieriges Gebiet", räumt Dr. Uwe
Kraffel, erster Vorsitzender des Be-
rufsverbandes der Augenärzte, ein.
Darum glaubt er auch nicht, dass die
Bevölkerung absichtlich durch War-
nung vor individuellen Vorsorge-
untersuchungen verunsichert wird.
„Wir müssen akzeptieren, dass unser
Sozialsystem seine Leistungen ein-
schränken muss, wo Eigenleistung
zumutbar ist, damit teurere medizini-
sche Versorgung, die der einzelne
nicht allein schultern kann, weiterhin
als Kassenleistung zur Verfügung
steht. Aber auf der anderen Seite
muss sich die Gesundheitspolitik
offen dazu bekennen und den mündi-
gen Bürger darin unterstützen, die
Verantwortung für seine Gesundheit
zu übernehmen. ,Gib Glaukom und
AMD keine Chance!’ müsste plakatiert
werden, stattdessen wird die jahr-
zehntelange Aufklärungsarbeit der
Medien und der Augenärzte zunichte
gemacht."
Wenn sich infolge der bundesweiten
undifferenzierten Kampagne gegen
Früherkennungsuntersuchungen als
individuelle Gesundheitsleistung (IGeL)
weniger Menschen im Risiko-Alter ab
40 zur Sehnervuntersuchung ent-
schließen, dann liegt das ganz sicher
nicht daran, dass ihnen ihr Augen-
licht keine zwanzig Euro wert ist.
Ihnen wurde suggeriert, dass jeder
Kassenpatient alle Leistungen erhält,
die medizinisch notwendig und sinn-
voll sind. Diese Schlussfolgerung ist
allein schon dadurch widerlegt, dass
unter anderem auch die Brille aus
dem Katalog der gesetzlichen Kran-
kenversicherungen gestrichen wurde.
Sie gilt seit Jahren als IGeL.
Weitere Informationen zum Thema
Auge und Sehen unter
www.augeninfo.de
Quelle: GESUNDHEIT ADHOC
Augenärzte fordern Aufklärung über medizinisch notwendige Vorsorge
Wachsende Erblindungs-gefahr in Deutschland
Vorsorge: „Kasse zahlt nur bei
begründetemKrankheitsverdacht“
15StippVisite überregional
Ulrike G. ist Mutter zweier Kinderim Alter von zwei und vier Jahren.Nach der Geburt ihres zweitenKindes erkrankte sie an einer pul-monal arteriellen Hypertonie(PAH), umgangssprachlich „Lun-genhochdruck“ genannt. DasLeben der 38-Jährigen hat sichseitdem stark verändert. Da dieersten Symptome des Lungen-hochdrucks wie Atemnot oderMüdigkeit sehr unspezifisch sind,werden diese Anzeichen sowohlvon den Betroffenen als auch vonÄrzten häufig falsch interpretiert.
Beim Lungenhochdruck herrscht eine
verminderte Sauerstoffaufnahme in
der Lunge. Patienten mit Lungen-
hochdruck leiden deshalb schnell
unter Atemnot und ermüden frühzei-
tig – schon bei geringer körperlicher
Belastung. Wenn die Krankheit weiter
fortschreitet, kann es zum Beispiel zu
starker Atemnot, Ohnmachtsanfällen,
Kreislaufstörungen oder Ödemen in
den Beinen kommen (s. Abb.). Diese
Krankheitszeichen treten jedoch auch
bei anderen Krankheiten auf, die im
Zusammenhang mit dem Herzen oder
der Lunge stehen, beispielsweise bei
Asthma oder Herzinsuffizienz. Oft
wird die Atemnot auf eine mangelnde
Kondition zurückgeführt. Deshalb ist
die Diagnose eines Lungenhochdrucks
nicht einfach und erfolgt häufig erst,
wenn die Krankheit schon weit fort-
geschritten ist.
Bei Ulrike G. hat die Krankheit das
ganze Leben auf den Kopf gestellt: So
kann sie ihre Tätigkeit als Infor-
matikerin nicht mehr ausüben und
erhält eine Erwerbsunfähigkeitsrente.
Die Diagnose Lungenhochdruck be-
deutet auch privat tiefe Einschnitte
für ihr Familienleben. Ulrike G. kann
Aufgaben im Haushalt nicht mehr
übernehmen, bereits das Treppen-
steigen fällt ihr sehr schwer. Außer-
halb des häuslichen Bereichs ist sie in
der Kleinstadt im Allgäu durch das
Auf und Ab der Berge sogar auf einen
Rollstuhl angewiesen.
Dabei hat Ulrike G. zuerst gar nicht an
eine ernstzunehmende Erkrankung
gedacht. Als sich nach dem Besuch
bei verschiedenen Fachärzten jedoch
keine Besserung einstellte und sie
wiederholt nach dem Treppensteigen
in Ohnmacht fiel, erkannte ein Arzt
ihre schwere Erkrankung.
Wenn der Blutdruck im Lungenkreis-
lauf krankhaft erhöht ist, kann das die
Lungenarterien dauerhaft schädigen.
Die Gefäßmuskulatur verdickt sich
und nimmt an Umfang zu. Schließlich
verändert sich der gesamte Aufbau
der Gefäßwand, wobei Muskelgewebe
zu Bindegewebe umgebaut wird. Die
Folge: Die Gefäßwände werden dicker
und verlieren an Elastizität. Wenn sich
die Wände der kleinsten Lungenarterien
verdicken, erschwert
dies zunehmend den
Gasaustausch zwischen
Blut und Lunge. Des-
halb kommt es zu Er-
schöpfungszuständen
und Atemnot bei den
Patienten.
Trotz der Fortschritte
in der Diagnostik und
Therapie des Lungen-
hochdrucks ist bisher
noch keine Heilung der
Krankheit möglich.
Unbehandelt beträgt
die Lebenserwartung
lediglich drei Jahre. Doch in den letz-
ten Jahren haben neue Behandlungs-
möglichkeiten dazu geführt, dass die
Lebenserwartung und die Lebens-
qualität der Erkrankten entscheidend
gestiegen sind. In der Lungenhoch-
druck-Therapie haben sich in den letz-
ten Jahren verschiedene Wirkstoffe
bewährt, unter anderem Iloprost, Bo-
sentan und Sildenafil.
Voraussetzung für eine erfolgreiche
Therapie ist immer ein möglichst
frühzeitiger Behandlungsbeginn, der
durch ein spezialisiertes Zentrum ein-
geleitet werden sollte. Deswegen
kommt der Sensibilisierung von Arzt
und Patient für das Krankheitsbild
eine wichtige Bedeutung zu.
Weitere Informationen zum Thema
Lungenhochdruck stellt der
Selbsthilfeverein
pulmonale hypertonie e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Wormser Str. 20, 76287 Rheinstetten
gerne zur Verfügung. Sie sind auch
unter www.phev.de zu finden.
Lungenhochdruck – folgenschwer, oft unerkannt
16 StippVisite
Stillen ist nicht nur die natürlichs-te Ernährungsform des Säug-lings, sondern dient auch der Ge-sundheitsförderung von Mutterund Kind. Doch auch natürlicheVorgänge bedürfen der Hilfestel-lung.
Das Team der Geburtshilfe in der
Frauenklinik im Klinikum Kassel hat
daher Stillstandards erarbeitet, die
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern als Grundlage für eine qualifizier-
te Stillförderung in der Klinik dienen.
Denn wesentliche Voraussetzungen
für eine erfolgreiche Stillförderung
sind einheitliche Informationen, die
von Hebammen, Krankenschwestern,
Kinderkrankenschwestern und ÄrztIn-
nen an die Mütter weitergegeben
werden.
Die Stillstandards stellen einen weite-
ren Baustein des Qualitätsmanage-
ments in der Geburtshilfe dar. Sie be-
handeln alle Themen rund ums Stillen:
vom Anlegen des Kindes im Kreißsaal
über Brustwarzenpflege, Saugverwir-
rung und Stillen bei Infektionen bis
zum ersten Zufüttern. „Mit dem Stil-
len geben Frauen ihren Kindern den
besten Start ins Leben“, so die Leiten-
de Hebamme Bettina Wüst, welche
die Stillstandards mit Ulrike Uter-
möller (Krankenschwester und ge-
prüfte Stillberaterin) sowie Oberärztin
Dr. Natascha Nicklaus zusammenge-
stellt hat. „Wir wissen um die gesund-
heitlichen Vorteile des Stillens für
Mutter und Kind und ermutigen daher
Frauen so lange zu stillen, wie sie und
ihre Kinder es möchten.“ Dabei werde
nicht außer Acht gelassen, dass eine
Frau ihre Entscheidung für oder ge-
gen das Stillen treffen kann.
Qualifizierte Stillförderung in der Geburtshilfe
Der beste Start ins Leben
„Der Anfang zählt: Stillen ab der ersten
Lebensstunde“ – unter diesem Motto
steht in diesem Jahr die Weltstillwoche
vom 1. bis zum 7. Oktober. Das Team
der Geburtshilfe in der Frauenklinik
des Klinikum Kassel lädt anlässlich der
Weltstillwoche am Samstag, dem
6. Oktober wieder zu einem Tag der
offenen Tür in die Frauenklinik ein.
Die Besucherinnen und Besucher
bekommen dort von 12 bis 17 Uhr
kompetente Antworten auf alle Fra-
gen rund ums Stillen, um Schwan-
gerschaft, Geburt und die erste Zeit
mit dem Baby. Hebammen, Ärzte und
Pflegekräfte informieren unter ande-
rem über die Ernährung während
Schwangerschaft und Stillzeit, Mög-
lichkeiten zur Schmerzlinderung bei
der Geburt, die Kursangebote der El-
ternschule und vieles mehr.
Werdende Mütter und Väter können
einen Blick in die Kreißsäle werfen, in
denen jährlich fast 1.400 Kinder zur Welt
kommen – darunter auch zahlreiche
„Frühchen“, die in der ersten Zeit eine
ganz besondere Betreuung benötigen.
Die Gäste können zudem die Neuge-
borenen-Station besichtigen, Vorträge
hören und sich in der umfangreichen
Ausstellung informieren. Schwangere
erhalten die Möglichkeit, sich aus Gips
eine Bauchmaske anfertigen oder ih-
ren Bauch kunstvoll bemalen zu lassen.
Weitere Information unter 0561/980-
3120 (Station) oder -3121 (Kreißsaal).
Bauchmasken und jede Menge InfosDie Frauenklinik des Klinikum Kassel lädt zum Tag der offenen Tür ein
Mit dem Stillen geben Mütter ihren Kindern den besten Start ins Leben.
17StippVisite
Seit etlichen Jahren fördert die„Helga und Heinrich HolzhauerStiftung“ aus Melsungen die Be-handlung krebskranker Kinderam Kinderkrankenhaus ParkSchönfeld in Kassel. Mit der An-schaffung spezieller Instrumentefür die Schlüssellochchirurgie istin diesem Jahr ein weiterer Schrittzur Optimierung der Operations-techniken bei den schwer kran-ken Kindern erzielt worden. Aktu-ell hat die Stiftung Spenden inHöhe von 14.000 Euro überge-ben. Seit ihrer Gründung hat siedie Arbeit des Kinderkrankenhau-ses bereits mit rund 150.000 Eurounterstützt.
Die Schlüssellochchirurgie hat heute
auch in der Kinderchirurgie ihren fes-
ten Platz. Mithilfe einer kleinen Ka-
mera, welche durch einen winzigen
Schnitt in den Körper eingeführt wird,
kann der Operateur selbst feinste
Strukturen auf einem Monitor wie
unter dem Mikroskop begutachten.
Durch weitere kleine Schnitte können
Instrumente in das Innere des Körpers
eingebracht werden. Das Operations-
team kann so bösartige Geschwülste
exakt präparieren und im Gesunden
entfernen. Bisher war die Anwendung
dieser Technik auf die größeren Kinder
und Jugendliche beschränkt. Das für
die Erwachsenenmedizin entwickelte
Instrumentarium war für die kleinen
Dimensionen nur bedingt geeignet. Als
Heinrich Holzhauer von diesem Pro-
blem erfuhr, stellte er den Kontakt
zum Tuttlinger Medizingeräteherstel-
ler Aesculap her. So gelang die Ent-
wicklung feinster Präparierzangen
und Scheren, wodurch der kinder-
chirurgischen Abtei-
lung des Kinderkran-
kenhauses Park
Schönfeld heute Mög-
lichkeiten wie an Uni-
versitätskliniken zur
Verfügung stehen.
Zudem finanzierte die
„Helga und Heinrich
Holzhauer Stiftung“
die Anschaffung ei-
ner speziellen Kame-
rahalterung.
Doch damit hört die
Unterstützung der
Kindermedizin in Nordhessen durch die
Familie Holzhauer nicht auf: Mit ihrer
Hilfe konnte jüngst ein Beatmungs-
gerät angeschafft werden, mit dessen
Unterstützung die Kinder schneller
wieder von der künstlichen Beatmung
nach ihrer schweren Tumoroperation
zum eigenständigen Atmen gebracht
werden können. Und schließlich sind
4.000 Euro in Anschaffungen wie
Spielzeug, DVDs und andere Dinge
geflossen, welche den Kindern den
Krankenhausalltag erleichtern.
Durch ihr Engagement zeigen die
Holzhauers seit fast sieben Jahren
Bürgersinn in vorbildlicher Weise: Sie
sichern die Qualität der Behandlung
kranker Kinder und Jugendlicher in
Nordhessen.
Spendenkonto: „Helga und Heinrich Holzhauer
Stiftung für krebskranke Kinder“,
Konto Nr. 10003499
bei der Kreissparkasse Melsungen
(BLZ 52052154)
Verbesserte Behandlungvon Kindern mit KrebsGroßzügige Spende der „Helga und Heinrich Holzhauer Stiftung“
Freuen sich über die große Hilfe der Stiftung: Dr. Peter Illing, Chefarztder Kinderchirurgie (links), und Dr. Thomas Fischer, Chefarzt der Kin-deranästhesie und Kinderintensivmedizin im Kinderkrankenhaus ParkSchönfeld, mit Klaus-Peter Vaupel, Vorstandsmitglied der Stiftung.
Hauptgewinnerin aus der letzten StippVisite mit dem Lösungswort „WC-Revolution“ ist:
E. Sallmer aus Bergisch Gladbach. Sie erhält ein Balena-Dusch-WC.
Eine von acht Piccolo-Reiseduschen gewinnen: P. Zschermitz, Leipzig; W. Tegelkamp, Duisburg; R. Meiger, Overath;
I. Krause, Odenthal; C. Charvat, Ostrau; H. Beck, Quedlinburg; Dr. G. Brosch, Kassel; E. Hinke, Itzehoe.
Herzlichen Glückwunsch!
18StippVisite überregional
Das StippVisiteKreuzworträtselKunterbunter Müsli-Spaß!
Bei diesem Gewinnpaket kommen
Müsli-Fans voll und ganz auf ihre
Kosten. Denn bereits die Frühstücks-
broschüre „Guten Morgen“ präsen-
tiert Frühaufstehern ebenso wie
Morgenmuffeln allerlei Tipps für den
Start in einen gelungenen Tag.
Dazu gibt’s zum Ausprobieren und
Kennenlernen einen Müsli-Koffer –
befüllt mit den klassischen Kölln-
flocken sowie einer breiten Auswahl an
fertigen Müsli-Mischungen. Hier ist
bestimmt für jeden Geschmack etwas
dabei!
Gewinnen Sie durch die richtige
Lösung dieses Kreuzworträtsels eines
von 10 „haferstarken“ Müsli-Koffern.
Weitere Informationen und tolle
Rezeptideen finden Sie im Internet
unter www.koelln.de
Schicken Sie Ihre Lösung bis zum 15. November an:
Redaktion StippVisiteBockhorn 129664 Walsrode
„Schmerz, lass nach!“
Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofe-
nac oder Celecoxibe empfohlen, bei
stärkeren Schmerzen zusätzlich schwa-
che Opioide, also synthetisch herge-
stelltes Morphium. Morphium ist ein
altbekanntes Mittel gegen Schmerzen.
Ursprünglich wurde es aus Opium, dem
Milchsaft des Schlafmohns, gewonnen.
Früher war die Angst vor dessen Einsatz
wegen der gefürchteten Abhängigkeit
groß. Bei den neuesten langfristig wirk-
samen Opioiden besteht praktisch keine
Suchtgefahr mehr, denn sie geben
ihren Wirkstoff über einen langen
Zeitraum dosiert ab (Retard-Tabletten).
Antiepileptika
Sind die Nervenzellen, die die
Schmerzimpulse im Körper weiterlei-
ten, übererregt, so kommt dieser
Impuls als permanente Befeuerung im
Gehirn an. Dementsprechend stark
wird dann dort ein „Schmerz-Alarm“
ausgelöst. Antiepileptika, also Medika-
mente, die ursprünglich zur Behand-
lung von epileptischen Anfällen ent-
wickelt wurden, helfen dabei, die Über-
erregung im Hirn zu normalisieren
und die Reizschwelle für die ankom-
menden Impulse zu erhöhen. Bei Ner-
venschmerzen haben zum Beispiel
Pregabalin und Gabapentin, bei be-
stimmten Formen auch Carbamazepin,
ihre guten Eigenschaften bewiesen.
Antidepressiva
Die gute schmerzlindernde Wirkung von
Antidepressiva, die zur Behandlung von
Depressionen oder anderen psychischen
Erkrankungen entwickelt wurden, ist be-
reits seit Jahren bekannt. Besonders,
wenn die Schmerzen lang anhaltend und
brennend auftreten (zum Beispiel bei
Nervenschmerzen), werden sehr niedrig
dosierte Antidepressiva wie Doxepin
oder Opipramol erfolgreich eingesetzt.
Sicherlich beantwortet dieser Artikel
schon einige Fragen zur Schmerztherapie
bei Nervenschmerzen. Jedem Schmerz-
patienten sollte eine wirksame Behand-
lung ermöglicht werden, um wieder
aktiv am Leben teilnehmen zu können.
Wer mehr über das Thema Nerven-
schmerzen wissen möchte, sollte sich
folgende Broschüre bestellen:
„Wenn der Schmerz den Nerv trifft“
Deutsche Schmerzliga e. V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Tel. (0700) 375 375 375
Fax (0700) 375 375 38
Moderne Schmerztherapie bei chronischen Nervenschmerzen basiert auf drei Wirkstoffgruppen
„Schmerz, lass nach!“
In Deutschland leiden etwa elfMillionen Menschen unter chro-nischen Schmerzen. Die Suchenach der Schmerzursache, derrichtigen Diagnose und einereffektiven Therapie ist bei derMehrheit der Betroffenen sehrlangwierig – im Schnitt konsul-tiert ein Patient sieben Medizi-ner, bis er endlich den findet, derihn und seine Schmerzen ernstnimmt und richtig therapiert.
Bei der Behandlung von chronischen
Nervenschmerzen ist der Patient
jedoch häufig zunächst irritiert. Er
kann ohne Erklärungen seines Arztes
nicht nachvollziehen, warum er Ta-
bletten einnehmen soll, die doch
scheinbar überhaupt keinen Bezug zu
seinen Schmerzen haben. Schmerz-
spezialisten kennen die Nachfragen
der Patienten nach Durchlesen des
Beipackzettels der Medikamente sehr
gut: „Warum soll ich gegen meine
chronischen Nervenschmerzen Pillen
gegen Depressionen oder Epilepsie
einnehmen, wenn ich doch weder das
eine noch das andere habe?“
Aber das hat seinen Grund. Denn die
moderne Schmerztherapie ist ganz
bewusst darauf ausgerichtet, chro-
nische Schmerzen von mehreren
Seiten aus zu bekämpfen. Dabei ge-
hen Ärzte direkte und auch indirekte
Wege. Folgende Wirkstoffe kommen
dabei zum Einsatz:
Analgetika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
hat die Wirksamkeit der Schmerzmittel
in Stufen eingeteilt. So werden bei
leichten Schmerzen zum Beispiel
webe eindringen und lässt selbst
kleinste Tumorreste unter Infrarot-
licht blauviolett leuchten. Somit kön-
nen die Neurochirurgen während der
Operation prüfen, ob der Tumor voll-
ständig entfernt wurde, und gleich-
zeitig das umliegende, gesunde Ge-
webe maximal schonen. Im Klinikum
Kassel, welches als einziges Kranken-
haus in Nordhessen Hirntumore ent-
fernt, erfolgen pro Jahr 200 bis 300
solcher Eingriffe.
Professor Deinsberger ist von dem
neuen, in Deutschland entwickelten
Operationsmikroskop begeistert: „Auf-
lösung und Bildqualität sind genial
und mit den neuen Möglichkeiten der
Gefäßdarstellung erschließt sich für
uns geradezu eine neue Welt.“
Information:Prof. Dr. Wolfgang Deinsberger,Tel. 0561/[email protected]
20 StippVisite
Ein hochmodernes Operations-mikroskop hat die Klinik für Neu-rochirurgie im Klinikum Kasselerhalten. Damit sind nun wäh-rend einer Operation Gefäßdar-stellungen möglich, was die Ein-griffe noch sicherer und für diePatienten schonender macht.
Mit der Investition in das neue Opera-
tionsmikroskop sei das neurologisch-
neurochirurgische Zentrum des Klini-
kum weiter gestärkt worden und die
Voraussetzung für Neurochirurgie auf
höchstem Niveau geschaffen, betonte
Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäfts-
führer des Klinikum Kassel.
Eine Operation am Gehirn ist immer
ein dynamischer Prozess, da sich im
Verlauf des Eingriffs die räumlichen
Verhältnisse im Gehirn ändern. Nach
dem Öffnen der Schädeldecke kommt
es zu Verschiebungen der Hirnmasse,
weil Gehirnflüssigkeit entweicht und
der Hirndruck nachlässt, erläutert
Prof. Dr. Wolfgang Deins-
berger, Direktor der Klinik für
Neurochirurgie im Klinikum
Kassel. Daher ist es in der
Neurochirurgie von großer
Bedeutung, während der
Operation den Verlauf zu
kontrollieren. Nachdem die
Klinik im vorigen Jahr ein
neues Navigationsgerät er-
hielt, das Ultraschallbilder
während der Operation lie-
fert, ist die Ausstattung jetzt
erneut verbessert worden.
Mithilfe des neuen Opera-
tionsmikroskops, das seit
einem knappen Jahr auf dem
Markt ist, lässt sich unter anderem die
Durchblutung von Gefäßen im Gehirn
darstellen. Dazu wird dem Patienten
ein harmloser Fluoreszenz-Farbstoff
gespritzt, der das Blut grün leuchten
lässt. So können die Neurochirurgen
während der Operation beispielsweise
prüfen, ob eine Gefäßaussackung
(Aneurysma) komplett verschlossen
wurde oder eine Gefäß-Engstelle wie-
der ausreichend von Blut durchflos-
sen wird. Bisher erfolgte diese Kon-
trolle mittels Doppler-Ultraschall, der
aber nicht die gleiche Genauigkeit
erreicht. Für den Patienten bringt die
Fluorenszenz-Angiographie (Gefäß-
darstellung) außerdem keine zusätzli-
che Strahlenbelastung mit sich.
Ein weiteres Einsatzgebiet des neuen
Mikroskops ist die Entfernung von
Hirntumoren. Bei bösartigen Tumoren
ist die Blut-Hirn-Schranke defekt, die
das Gehirn vor schädlichen Stoffen
aus dem Blutkreislauf schützt. Daher
kann der Farbstoff in das Tumorge-
Neues Operationsmikroskop in der Neurochirurgie
„Uns erschließtsich eine neue Welt“
Lässt Gefäße und Hirntumoren leuchten: Prof. Dr. Wolfgang Deinsberger mit dem neuen Operationsmikroskop.
21StippVisite
Um Danke zu sagen für die guteBehandlung nach einem schwe-ren Herzinfarkt, besuchte Joa-chim Heumann die Herzchirur-gische Intensivstation des Klini-kum Kassel.
Mit einem schweren Herzinfarkt
brachten die Rettungsdienste Joachim
Heumann am frühen Morgen des 13.
März ins Klinikum Kassel. Im Herz-
katheterlabor der Medizinischen Klinik
II (Direktor Prof. Dr. Jörg Neuzner)
stellten die Ärzte rasch fest, dass ein
wichtiges Herzkranzgefäß, der soge-
nannte Hauptstamm, durch ein Blut-
gerinnsel fast komplett verschlossen
war – ein Notfall, der in der Regel zum
Tode führt. Die unmittelbar erforderli-
che Therapie, die sofortige Ballonauf-
dehnung (PTCA) des Hauptstammes,
konnte mit Erfolg durchgeführt wer-
den. Zusätzlich wurde der Patient mit
einer aortalen Ballonpumpe versorgt,
welche die Herzleistung unterstützt.
Derart gesichert, war die operative
Therapie möglich. Der 48-Jährige
wurde in die Klinik für Herz-, Thorax-
und Gefäßchirurgie (Direktor Dr. Her-
mann Sons) des Klinikums verlegt und
an die Herz-Lungen-Maschine ange-
schlossen, die für eine begrenzte Zeit
die Pumpfunktion des Herzens und
die Lungenfunktion ersetzen kann. Die
Herzchirurgen setzten ihm bei dieser
Operation zwei Bypassgefäße (Gefäß-
überbrückungen) ein.
Aufgrund der Schwere des Infarktes
ließ sich das Herz von Joachim Heu-
mann nach der Operation nicht von
der Herz-Lungen-Maschine entwöh-
nen: Es begann nicht selbsttätig zu
schlagen. An die Herz-Lungen-Ma-
schine können Patienten nur eine
begrenzte Zeit angeschlossen sein, da
anderenfalls das Blut geschädigt wird.
Die Ärzte orderten
daher aus Hamburg
ein externes Herz-
Unterstützungssys-
tem für Joachim
Heumann, eine spe-
zielle Pumpe, die
auch für längere Zeit
sämtliche Arbeit des
Herzens übernehmen
kann. Per Kurier wur-
de es ins Klinikum
gebracht. Am späten
Abend des 13. März
war der Patient an
sein künstliches Herz
angeschlossen und
konnte aus dem OP
auf die Herzchirurgi-
sche Intensivstation
verlegt werden.
„Ein externes Herz
bestellen wir ein- bis
zweimal pro Jahr, das
ist sehr selten“, so Dr. Hermann
Begau, Oberarzt der Intensivstation.
Oft seien es dabei recht junge Leute,
die einen so schweren Herzinfarkt
überhaupt überlebten. Das externe
Herz-Unterstützungssystem soll die
Zeit bis zur Erholung des eigenen
Herzens oder bis zu einer eventuellen
Transplantation überbrücken. Die
Kasseler Ärzte nahmen direkt Kontakt
mit dem Herz- und Diabeteszentrum
in Bad Oeynhausen auf, einem der
größten Herzzentren in Deutschland.
Vier Tage nach seiner Einlieferung ins
Klinikum wurde Joachim Heumann –
noch im Narkoseschlaf und mit Beat-
mungsgerät – in einem aufwendigen
Transport mit dem Kasseler Intensiv-
mobil nach Bad Oeynhausen verlegt.
Ihn begleiteten ein Kardiotechniker,
der das externe Herz überwachte, eine
Ärztin und zwei Rettungssanitäter.
Die Mediziner in der dortigen Klinik
entschieden nach einiger Zeit in Ab-
sprache mit der Familie von Joachim
Heumann, sein Herz zu entfernen und
ihm ein Kunstherz einzusetzen, mit
dem der Patient auch mobil sein kann.
Dabei befinden sich der Pumpmecha-
nismus im Brustkorb und die dazu-
gehörige Steuerung in einem externen
Gerät.
Nur einen Tag nach der Entlassung
aus der Klinik Bad Oeynhausen be-
suchte Joachim Heumann mit seiner
Frau die Herzchirurgische Intensiv-
station des Klinikum Kassel, um dem
Team ein großes Dankeschön auszu-
sprechen. Nun steht er auf der War-
teliste für eine Herztransplantation.
Zunächst geht es aber darum, dass er
wieder zu Kräften kommt und sein
Leben neu organisiert.
Rettung nach schwerem Herzinfarkt
Neues Leben mit Kunstherz
Patient Heumann mit einem Teil des Teams der HerzchirurgischenIntensivstation im Klinikum Kassel (von links nach rechts): TorstenDietschreit (Kardiotechniker), Dr. Mehdi Givehchian (Herzchirurg),Mike Schmitz (Krankenpfleger), Joachim Heumann, Dr. Frank Wal-deck (Oberarzt Kardioanästhesie), Daniela Ade (Fachkranken-schwester), Hermann Begau (Oberarzt), Barbara Schneider (OP-Schwester Herzchirurgie). Vorn das Steuerungsgerät für das Kunst-herz.
22StippVisite überregional
Jetzt kommt wieder die typischeZeit für einen Schnupfen. Tags-über ist es noch relativ warm,nachts gehen die Temperaturenrunter, und es kommt noch nass-kaltes Wetter hinzu. Erkältungs-viren haben Konjunktur undtropfende Nasen ebenfalls.Schnupfen ist zwar nichtschlimm, solange die Neben-höhlen nicht entzündet sind,aber unangenehm. Bevor manihm mit „schweren Geschützen“zu Leibe rückt, können vielleichtauch bewährte Hausmittel Er-leichterung bringen.
Wie entsteht Schnupfen?Durch Tröpfcheninfektion werden
Erkältungsviren übertragen und durch
das Einatmen aufgenommen. Da sich
die Viren meist nicht auf die Nasen-
schleimhaut beschränken, sondern
sich auch auf die Nasennebenhöhlen
ausbreiten, ist es vorteilhaft, soforti-
ge Maßnahmen einzuleiten. Denn
unbehandelt kann sich der Schnup-
fen zu einer akuten Entzündung der
Nasennebenhöhlen (Sinusitis) ent-
wickeln.
Hier einige Tipps:Ein entspannendes Bad tut immer
gut. Bei Schnupfen fördern Bäder mit
einem Zusatz aus Menthol-, Eukalyp-
tus-, Thymian- oder Fichtennadelöl
die Durchblutung, lindern Glieder-
schmerzen und erhöhen die Körper-
temperatur. Ihre ätherischen Öle
lösen Sekret aus Nase und Bronchien.
Zehn Minuten in einer Badewanne
mit 38 Grad warmem Wasser baden.
Wer Kreislaufbeschwerden hat, füllt
die Wanne nur zur Hälfte. Mit Fieber
sollte man auf ein Bad verzichten, es
würde den Körper zu sehr belasten.
FußbäderDie Durchblutung der oberen Atem-
wege wird auch durch ein Fußbad mit
Rosmarinzusatz verbessert. Aber die
Füße nicht gleich in zu heißes Wasser
stellen, sondern zuerst mit einer
Wassertemperatur von 34 Grad be-
ginnen. Innerhalb der nächsten 20
Minuten immer heißeres Wasser hin-
zugeben, bis die Temperatur auf etwa
41 Grad angestiegen ist. Einige Mi-
nuten in dem heißen Wasser bleiben.
Danach Füße abtrocknen, warme
Strümpfe anziehen und eine halbe
Stunde ruhen.
KopfdampfHeißer Wasserdampf mit Zusätzen
befeuchtet die Nasenschleimhäute,
löst festsitzendes Sekret und wirkt –
je nach Zusatz – desinfizierend. Zwei
Liter Wasser zum Kochen bringen.
Drei Esslöffel Salz oder eine Handvoll
Kamillenblüten in einen großen Topf
geben. Das Wasser darauf gießen.
Dann das Gesicht über die Schüssel
halten, den Kopf mit einem großen
Handtuch abdecken und zehn Minu-
ten lang durch die Nase tief ein- und
ausatmen. Das Salz wirkt desinfizie-
rend und schleimlösend. Die Kamille
desinfiziert und hemmt Entzündun-
gen. Menschen mit einer Allergie
gegen Korbblütler dürfen sie aber
nicht anwenden.
NasenspülungenNasentropfen oder -sprays aus der
Apotheke können die Schleimhäute
abschwellen lassen. Salzwasser erfüllt
den gleichen Zweck, desinfiziert und
löst den Schleim.
Für die Kochsalzlösung eine Messer-
spitze Salz in 0,2 Litern warmem
Wasser verrühren. Ein wenig Salz-
wasser in die hohle Hand gießen und
durch das rechte Nasenloch einzie-
hen. Kopf auf die rechte Seite neigen,
damit das Wasser in die Nebenhöhle
laufen kann. Danach die linke Seite
behandeln. Mehrmals täglich wieder-
holen. In der Apotheke gibt es außer-
dem spezielle Nasenduschen, mit
denen man die Nasengänge und Ne-
benhöhlen spülen kann. Regelmäßig
angewendet sollen Nasenspülungen
vorbeugend gegen Schnupfen wirken.
Wer sich den Kampf gegen die ver-
stopfte Nase vereinfachen will, kann
sich auch eine Pflanzenkombination
aus gelbem Enzian, Schlüsselblume,
Ampferkraut, Holunderblüten und Ei-
senkraut in Form von Dragees aus der
Apotheke holen. Durch die Einnahme
werden die verstopften Verbindungs-
gänge zu den Nasennebenhöhlen
geöffnet, der zähe Schleim verflüs-
sigt, die Entzündung wird gelindert,
und man kann wieder frei durchat-
men.
Nachts läuft übrigens die körpereige-
ne Abwehr auf Hochtouren. Das be-
deutet, Eindringlinge im Körper wer-
den bekämpft – aber nur, wenn der
Mensch auch richtig schläft. Wer
Probleme mit dem Einschlafen hat,
sollte es mit einem Glas heißer Milch
mit Honig versuchen.
Schnupfen im Anmarsch?
Tipps für eine freie Nase
Schnupfen im Anmarsch?
StippVisite überregional23
Jährlich sterben 12.000 Menschenin Deutschland an pneumokokken-bedingten Erkrankungen, 80 bis90 Prozent der Todesfälle entfallenauf über 60-Jährige. Die Krankheitkann sehr schnell verlaufen. Soereignet sich jeder zweite Todes-fall innerhalb von 48 Stunden. DieEVAN-65-Studie mit über 11.000Teilnehmern ergab, dass vor allemÄltere von einer Impfung profitie-ren. Das Risiko, an einer pneumo-kokkenbedingten Lungenentzün-dung zu erkranken, verringerte sichum 45 Prozent. Die Zahl tödlicherVerläufe bei allen Lungenentzün-dungen verringerte sich durch dieImpfung sogar um fast 60 Prozent.
Obwohl sie besonders gefährdet sind,
sind vier von fünf über 60-Jährigen
nicht gegen Pneumokokken geimpft. Ein
gefährliches Versäumnis, wie Friedrich K.
(67) erfahren musste. Er war skeptisch:
„Eine Impfung gegen Pneumokokken –
ist das wirklich nötig?“ Gegen den Rat
seines Arztes verzichtete er darauf. Ein
halbes Jahr später erkrankte er an einer
schweren Lungenentzündung. Die Aus-
löser: Pneumokokken. „Mehrere Wochen
lang lag ich im Krankenhaus und war
zeitweise so schwach, dass ich mich
kaum noch bewegen konnte. Hätte ich
mich impfen lassen, wäre mir die Er-
krankung möglicherweise erspart ge-
blieben“, so Friedrich K. heute.
Pneumokokken-Bakterien
sind weltweit verbreitet
Pneumokokken sind weltweit verbrei-
tete Bakterien und die häufigsten Aus-
löser schwerer Lungenentzündungen.
Die Impfung kann jedoch einen
großen Teil der etwa 12.000 Todes-
fälle, die pro Jahr durch Pneumokok-
ken-Erkrankungen verursacht werden,
verhindern. Pneumokokkenbedingte
Erkrankungen anderweitig vorzubeu-
gen, ist nicht möglich: Die Erreger
finden sich bei jedem Zweiten im
Nasen-Rachen-Raum und können
beim Sprechen oder Niesen übertra-
gen werden. Im Normalfall hält das
Immunsystem die Bakterien in Schach.
Bei älteren Menschen oder Personen
mit chronischen Atemwegserkran-
kungen wie Asthma oder COPD ist das
Abwehrsystem jedoch häufig ge-
schwächt. Dadurch können sich die
Pneumokokken im Körper ausbreiten
und schwere Erkrankungen wie Lun-
genentzündung oder Blutvergiftung
hervorrufen.
Pneumokokken-Bakterien
sind zunehmend resistent gegen
Antibiotika
Wer sich darauf verlässt, den Erregern
im Ernstfall mit Antibiotika beizukom-
men, kann eine böse Überraschung
erleben, denn Pneumokokken bilden
zunehmend Resistenzen gegen gängi-
ge Medikamente wie zum Beispiel
Penicillin aus. Zudem verlaufen Pneu-
mokokken-Erkrankungen bei älteren
Menschen häufig untypisch und so
rasant, dass es bei Beginn der Be-
handlung bereits zu spät sein kann.
Selbst bei rechtzeitiger Behandlung ist
ein Krankenhausaufenthalt oft un-
umgänglich. Hingegen bleibt Geimpf-
ten eine Behandlung im Krankenhaus
häufig erspart: Die Impfung kann die
Zahl der Krankenhausaufenthalte auf-
grund von Lungenentzündungen um
mehr als ein Viertel reduzieren.
Zeitgleiche Grippe-Impfung
erhöht Wirksamkeit der
Pneumokokken-Impfung
Zusätzlich zur Impfung gegen Pneu-
mokokken empfiehlt die Ständige
Impfkommission am Robert Koch-
Institut in Berlin (STIKO) allen über 60-
Jährigen, chronisch Kranken, zum
Beispiel mit Asthma, COPD oder Dia-
betes, sowie immungeschwächten
Personen die Grippe-Impfung. Beide
Impfungen sind gut verträglich und
können zeitgleich verabreicht werden.
Ein weiteres Plus: Durch die gleichzei-
tige Gabe beider Impfstoffe wird das
Risiko, an Pneumokokken-Pneumonie
oder Influenza zu erkranken, zusätzlich
vermindert. Die Grippe-Impfung sollte
jedes Jahr mit dem von der WHO emp-
fohlenen Impfstoff aufgefrischt wer-
den, bei der Pneumokokken-Impfung
genügt es, wenn sie bei Patienten mit
chronischen Erkrankungen alle sechs
Jahre wiederholt wird.
Weitere Informationen rund um
das Thema Impfen bei:
Service Impfen Aktuell
Ober-Ramstädter-Straße 96
64367 Mühltal
Internet: www.impfen-aktuell.de
E-Mail: [email protected]
Ärztliche Telefonsprechstunde
montags von 14 bis 17 Uhr
unter der Telefonnummer
(0 61 51) 1 36 99 25.
Tödliche Lungen-entzündungen verhindern
Pneumokokken-Impfung mindert Komplikationen
24 StippVisite
Die Kreisklinik Wolfhagen hatsich dem Audit für die Rezertifi-zierung der Kooperation fürTransparenz und Qualität im Ge-sundheitswesen (KTQ) gestelltund darf das Zertifikat behalten.
„Das Zertifikat der KTQ belegt die
Leistungsfähigkeit der Kreisklinik
Wolfhagen und die hohe Qualität ih-
rer Angebote. Als Gütesiegel hat es
eine wichtige Orientierungsfunktion
für die Patientinnen und Patienten.
Der Erfolg ist auch Ausdruck des ho-
hen Engagements unserer Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter", so der
Geschäftsführer der Kreiskliniken
Kassel GmbH, Klaus Herrmann.
Im Rahmen des Audits wurden ver-
schiedene Themengebiete untersucht.
Dazu gehörten die Patienten- und
Mitarbeiterorientierung, die Sicher-
heit, das Informationswesen und die
Krankenhausführung. Ziel des Audits
war es, das Qualitäts-
management innerhalb
der Klinik zu analysie-
ren, zu bewerten und
damit die Patientenver-
sorgung zu optimieren.
Positiv bewertet wurden
die individuelle Be-
handlung der Patien-
ten, die Anwendung der
Pflegediagnose und
Pflegeplanung sowie
die Fort- und Weiterbil-
dungsmöglichkeiten.
Besonders hervorgeho-
ben wurden Brandschutz, Hygiene-
management, Öffentlichkeitsarbeit,
Strategieentwicklung, Befragungen
und elektronische Patientendokumen-
tation im Krankenhausinformations-
system. „Wir freuen uns sehr, dieses
Gütesiegel weiterhin führen zu kön-
nen. Dies ist keine Selbstverständlich-
keit, zumal die Hürden höher liegen
als noch vor Jahren“, so Herrmann.
Das KTQ-Verfahren kontrolliert detail-
liert das interne Qualitätsmanage-
ment von Krankenhäusern und legt
dabei medizinische Abläufe offen, so
Pflegedirektor Peter Wieddekind. „In
der Folge können Behandlungspro-
zesse im Sinne der Patienten effizien-
ter gestaltet werden“, sagte Wiedde-
kind weiter. Die Zertifizierung gilt für
drei Jahre.
Kreisklinik Wolfhagenbehält GütesiegelLeistungsfähigkeit und Qualität der Kreisklinik Wolfhagen bestätigt
Eine nahtlose Verzahnung von
ambulanter und stationärer Ver-
sorgung zu ermöglichen – mit
diesem Ziel hat am Klinikum
Kassel eine onkologisch-häma-
tologische Praxis eröffnet.
Dr. Sandra Tebbe, Internistin mit
den Schwerpunkten Hämatologie
und Onkologie, hat sich in direk-
ter Nachbarschaft zur onkologi-
schen Klinik (Medizinische Klinik
IV) niedergelassen. „Damit kön-
nen wir ein umfassendes Versor-
gungsangebot von der Erstdiagnose
über die stationäre Versorgung bis zur
ambulanten Nachbehandlung bieten“,
so Prof. Dr. Martin Wolf, Direktor der
Medizinischen Klinik IV. Besonders bei
schwer kranken Patienten und Patien-
tinnen sei es von großer Bedeutung,
eine kontinuierliche Betreuung in allen
Behandlungsphasen sicherzustellen.
Medizinische Klinik IV, Telefon: 0561/980-3046,Praxis Dr. Tebbe, Telefon 0561/980-4036
Kooperation von Klinik und Praxis
Qualitätsmanagement unter die Lupe genommen: die KreisklinikWolfhagen.
Als erste gesamte Klinik desKlinikum Kassel hat die Onkologie(Medizinische Klinik IV, Onkolo-gie, Hämatologie, Immunologie)ihr Qualitätsmanagementsystemnach ISO 9001:2000 zertifizierenlassen. Damit wurde von exter-nen Fachleuten die herausragen-de Qualität bescheinigt.
Auch im Gesundheitswesen gewinnen
Qualitätsmanagementsysteme zuneh-
mend an Bedeutung. Das ISO-Zertifi-
kat wird für ein System auf Basis in-
ternationaler Normen verliehen. Alle
Arbeitsprozesse im Krankenhaus wer-
den dabei auf ihren optimalen Ablauf
sowie wirtschaftlichen und effizien-
ten Ressourceneinsatz überprüft und
im Sinne der Patienten kontinuierlich
verbessert. Verantwortlichkeiten sind
eindeutig definiert. Das systematische
Qualitätsmanagement zielt auf die Er-
höhung der Patientenzufriedenheit
und -sicherheit, die
Transparenz der Leis-
tungen und schriftlich
definierte Abläufe.
„Wir freuen uns sehr
über die Bestätigung
unserer Qualität von
unabhängigen Exper-
ten“, so Klinik-Direk-
tor Prof. Dr. Martin
Wolf. Besonders ho-
ben die Prüfer den
zielorientierten Auf-
bau des Qualitätsmanagementsys-
tems sowie die schon lange bestehen-
den regelmäßigen Sitzungen des
TQM-Teams hervor (Total Quality Ma-
nagement), an dem alle Bereiche der
Klinik beteiligt sind.
Die Medizinische Klinik IV betreut Pa-
tienten und Patientinnen mit Erkran-
kungen des Blutes, des Knochenmarks
und des lymphatischen Systems sowie
Tumorerkrankungen der inneren Or-
gane. Angeboten werden stationäre,
tagesklinische und ambulante Be-
handlung. Die Zusammenarbeit mit
anderen Bereichen des Klinikums in
Form eines gemeinsamen Tumorzen-
trums sichert für jeden Patienten eine
auf ihn zugeschnittene qualifizierte
Diagnose, Therapie und Nachsorge.
Nachweis für hohe QualitätOnkologische Klinik des Klinikum Kassel erhält ISO-Zertifikat
Haben den Qualitätsnachweis jetzt schwarz auf weiß: ein Teil derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der onkologischen Klinik imKlinikum mit Prof. Martin Wolf (Fünfter von rechts).
25StippVisite
bäder, Meersalz-Ölmassagen, Fußre-
flexmassagen oder Akupunktur statt.
Das Medical Wellness-Konzept im
Kneippianum wird von einem erfah-
renen Ärzteteam und medizinischem
Fachpersonal umgesetzt.
Das Besondere: Im Vordergrund bei
allen Behandlungen steht Kneipps
naturheilkundlicher Ansatz. So buchen
Besucher, die erste Erfahrungen mit
der Kneipp’schen Lehre machen möch-
ten, das über FIT REISEN buchbare
„Kneippschnupperl-Paket“.
Informationen erhalten Sie
im Reisebüro oder direkt bei
FIT REISEN, Ravensteinstr. 2
60385 Frankfurt/Main
Tel. (0 69) 40 58 85-0
Fax (069) 40 58 85-12
www.fitreisen.de
E-Mail: [email protected]
Das gesamte FIT REISEN-Angebot um-
fasst über 1.000 Arrangements für Ge-
sundheits-, Kur-, Wellness-, Fitness-
und Beauty-Urlaub in 350 Hotels an
197 Orten in 32 Ländern. Oder möch-
ten Sie einen Kneipp-Aufenthalt in der
bekannten Kurklinik gewinnen? Das
Kneippianum verlost zusammen mit
FIT REISEN, dem Spezialveranstalter für
gesundes Reisen, einen viertägigen
Aufenthalt mit „Kneippschnupperl-
Paket“ für zwei Personen. Das Paket
enthält drei Übernachtungen im Wohl-
fühlzimmer mit Vollpension sowie alle
Anwendungen des vorgenannten Pa-
kets. Hierzu gehören eine ärztliche
Grunduntersuchung mit Erstellung
des Gesundheitsplans, sechs vitalisie-
rende Wechselgüsse, zwei entspan-
nende Rückenmassagen und eine
wohltuende Morgenanwendung wie
Kräuterwickel oder eine Waschung.
Beantworten Sie bitte folgende Fra-
gen:
• In welchem Kurort steht
das Kneippianum?
• In welchem Jahr wurde das
traditionsreiche Haus gegründet?
• Wie heißen die fünf Elemente
von Kneipps Lehre?
• Auf wie viel Quadrat-
metern erstreckt sich der
neue KneippSPA-Bereich?
• Wie heißt das Package,
das verlost wird?
Antworten bitte an: Redaktion StippVisite, Bockhorn 1,
29664 Walsrode. Einsendeschluss ist
der 15. November 2007.
Viel Glück!
Gewinner des Reisequiz aus der letz-
ten StippVisite ist: K. Fessel aus Thale.
Sie gewinnt das einwöchige Package
„Traditionelle Badekur“ mit ärztlicher
Untersuchung, sechs Heilbehandlun-
gen wie Massagen, Hévízer Schlamm-
packung, Elektro-, Sauerstoff- oder
Hydrotherapie für zwei Personen im
Danubius Health Spa Resort Sárvár in
Ungarn.
Herzlichen Glückwunsch!
www.fitreisen.de • [email protected]
Kneipp-Kurklinik Kneippianumin Bad Wörishofen
„Ihre Gesundheit in
besten Händen“,
wissen Gäste des
K n e i p p i a n u m s ,
einer Kneipp-Kur-
klinik für Natur-
heilverfahren. Das
Haus ist eines der
traditionsreichsten
im beliebten bayerischen Kurort Bad
Wörishofen und wurde 1896 von
Kneipp selbst gegründet. Es ist das ein-
zige wahre Kneipp-Hotel, da nur hier
alle fünf Elemente von Kneipps Lehre –
Wasser, Kräuter, Bewegung, Ernährung
sowie die Balance von Körper, Geist und
Seele – ganzheitlich umgesetzt werden.
Schlicht, modern und tageslichtdurch-
flutet, mit natürlichen Materialien aus-
gestattet und im Grünen gelegen – so
präsentiert sich der neue, 2.000 Qua-
dratmeter große KneippSPA-Bereich
des Hauses. Hier finden Urlauber alles,
was zu einem erholsamen Gesund-
heitsurlaub gehört: Harmonisch gestal-
tete Behandlungsräume, ein modernes
Hallenbad, ein Sprudel- und Ther-
malbecken, ein Whirlpool, eine Finni-
sche-, eine Kräuter- und eine Block-
haussauna mit Schneemaschine sowie
ein Wassertretbecken im Garten sind
nur einige Extras des neuen Kneipp-
SPA-Bereichs. In den zwölf SPA-Suiten
finden Anwendungen wie Kräuter-
Gesund leben und entspannen wie Kneipps
kraut (Ambrosia). Ambrosia blüht von
Mitte Juli bis Mitte Oktober und kann
Atemnot und Asthma auslösen. Auch
neue Nahrungsmittel, zum Beispiel
aus tropischen Ländern, werden von
europäischen Organismen häufig
nicht toleriert. Früchte aus fernen
Ländern können so zum gesundheitli-
chen Bumerang werden, genauso wie
die Vielzahl von Nussarten, die inzwi-
schen in jedem Supermarkt zu erwer-
ben sind. Neuestes Problemfeld für
Allergiker stellen auch Gewürze und
besonders Gewürzmischungen dar,
deren Bestandteile häufig nicht im
Einzelnen deklariert sind, sodass der
allergieauslösende Inhaltsstoff schlecht
gemieden werden kann.
Wie soll man sich im Akutfall verhalten?
Auch wenn das Angebot
an Sprays, Tabletten,
Tropfen und In-
halatoren in Apotheken groß ist,
muss als Erstes der Arzt herausfinden,
welches Allergen die typischen Symp-
tome wie Niesen, Juckreiz, Atembe-
schwerden oder tränende Augen aus-
löst. Dieses geschieht durch einen
Allergietest. Danach kann der Patient
entweder versuchen, das Allergen zu
meiden, oder sich gegen diesen Stoff
mit der vor allem im Winter durchge-
führten bekannten Spritzenkur hypo-
sensibilisieren lassen.
Sind die Pollen bereits in der Luft, hel-
fen vor allen Dingen moderne Anti-
histaminika, wie zum Beispiel das Le-
vocetirizin. Sie sorgen dafür, dass die
Symptome wie Juckreiz oder Nies-
anfälle unterdrückt werden oder gar
nicht mehr auftreten. Außerdem sind
neuere Wirkstoffe wesentlich besser
verträglich und ihr Nebenwirkungs-
profil ist nicht mehr mit dem der älte-
ren Medikamente, die teilweise müde
machten, zu vergleichen.
Do-it-yourself-Therapie ist gefährlichAllergien gehören in die Hände von Ärzten
Ob jemand an einer Allergie erkrankt,
liegt zum einen an seiner persönli-
chen Veranlagung, zum anderen be-
günstigt unsere moderne Lebens-
führung die Verbreitung von Aller-
gien. Einen weiteren Grund für die
Zunahme von Allergien stellt die star-
ke Erwärmung unseres Klimas dar, die
zu einer verlängerten Pollenflugzeit
führt. Früher hatten zum Beispiel
Heuschnupfengeplagte zumindest
einige Monate im Jahr definitiv Ruhe
vor ihrem Leiden, heute beginnen die
ersten Frühblüher bereits im Dezem-
ber, wieder Nasen, Augen und Bron-
chien zu reizen. Ebenso plagen die
Allergiker hohe CO2-Werte.
Aber nicht nur Pollen, Gras und Ge-
treide sind schuld an Allergien, es gibt
inzwischen weit exotischere Verursa-
cher, die sich in Europa „breitge-
macht“ haben, wie das hochaggres-
sive, aus Nordamerika einge-
schleppte Trauben-
Allergien breiten sich immer mehr aus. Bereits jetzt quälen sich mehrals 80 Millionen Europäer, und jeder dritte Deutsche hat mit allergi-schen Reaktionen auf die unterschiedlichsten Auslöser zu kämpfen.Viele greifen zur Selbstbehandlung und wissen dabei nicht, wiegefährlich das sein kann, vor allem bei Kindern. Der erste Schritt soll-te sein, den Auslösern auf den Grund zu gehen und sich dann einwirksames Medikament verschreiben zu lassen, bevor es zu einerChronifizierung kommt.
28 StippVisite
Herr Müller ist 87 Jahre alt undeigentlich noch recht fit. BeimAnziehen von Hose und Strümp-fen, bei der täglichen Körper-pflege, beim Baden und bei dentäglichen Insulin-Spritzen brauchter jedoch Hilfe, die ihm von seinenAngehörigen zuteil wird. Dann er-leidet Herr Müller einen Schlag-anfall. Er ist halbseitig gelähmt,hat Sprachstörungen. Für die An-gehörigen stellt sich nun die Fra-ge, wie es nach dem Krankenhaus-aufenthalt und der Rehamaßnah-me zu Hause weitergehen soll.Denn die pflegerischen Aufgabensind jetzt andere als vor demSchlaganfall und ohne fachkundi-ge Hilfe nicht zu schaffen.
Dieses fiktive Beispiel wäre typisch für
das neue Angebot des ambulanten
Pflegedienstes SWA Aktiv der Gesund-
heit Nordhessen Holding: die Pflege-
beratung. Die Pflegeberaterinnen sind
besonders qualifizierte Fachkräfte. Sie
kommen zum Einsatz, wenn sich bei
einem stationären Krankenhausauf-
enthalt abzeichnet, dass der Patient
oder die Patientin nach der Entlassung
noch pflegebedürftig ist und die Über-
leitungspflege in die Familie ge-
wünscht wird. Die Pflegeberaterinnen
informieren die Angehörigen und Pfle-
gebedürftigen im Klinikum oder zu
Hause kostenlos und unverbindlich
über die Pflegemöglichkeiten. Bei
Bedarf treffen sie während des Kran-
kenhausaufenthaltes gemeinsam mit
den Angehörigen die Vorbereitungen
für die Pflege zu Hause. Auch schulen
sie die Angehörigen ganz individuell in
pflegerischen Maßnahmen, bereits im
Klinikum und/oder in den eigenen vier
Wänden. So können die Pflegenden
allmählich an die neue Aufgabe her-
angeführt werden, lernen Sicherheit
im Umgang mit den pflegebedürftigen
Angehörigen und verlieren die Angst
vor der Betreuung eines Schwerst-
pflegebedürftigen.
Die Pflegeberaterinnen helfen zudem,
Anträge bei den Kostenträgern zu stel-
len, und organisieren bei Bedarf
Pflegehilfsmittel, die beispielsweise bei
einem künstlichen Ausgang oder bei
Inkontinenz benötigt werden. Die
Kosten für die Pflegeberatung werden
von den Pflegekassen getragen, wenn
bereits eine Pflegeeinstufung besteht
oder ein entsprechender Antrag bei
der Pflegekasse gestellt wurde, unab-
hängig davon, in welcher Kasse der
Pflegebedürftige versichert ist.
Information zur Pflegeberatung des ambulanten PflegedienstesSWA Aktiv über Telefon 980-2852.
Anleitung am KrankenbettNeues Angebot des ambulanten Pflegedienstes SWA Aktiv
Informiert auch zu Hause: PflegeberaterinTheresa Dylong im Gespräch mit Fritz Meister.
Internationaler Austausch: Der Arzt
Enrique Garcia aus Kuba war zwei
Wochen in der Nuklearmedizin am
Klinikum Kassel zu Gast, um sein Wis-
sen auf dem Gebiet der Radio-
synoviorthese zu vertiefen.
Schon mehrfach hospitierten Medizi-
ner aus dem Ausland beim Leiter der
Nuklearmedizin, Privatdozent Dr. Knut
Liepe, der seit 2001 bei der Internatio-
nalen Atomenergiebehörde als Exper-
te für die Radiosynoviorthese tätig ist.
Dabei handelt es sich um ein nuklear-
medizinisches Verfahren zur Behand-
lung von entzündlichen Gelenker-
krankungen, das häufig an den Fin-
gern zum Einsatz kommt. Radioaktive
Isotope werden dabei in das Gelenk
gespritzt und von der entzündeten
Gelenkinnenschleimhaut aufgenom-
men. Damit verbleibt die Radioak-
tivität im Gelenk. Die Strahlung führt
zu einem Stopp der Entzündung und
zur deutlichen Schmerzreduktion.
Enrique Garcia, der an einem der
größten Krankenhäuser in Havanna
tätig ist, hatte das Verfahren vor drei
Jahren bei einer zweimonatigen Hos-
pitation bei Dr. Liepe kennengelernt.
Im Gegenzug hat Dr. Liepe in Kuba bei
der Einrichtung einer nuklearmedizi-
nischen Abteilung beraten.
Hilfe bei Gelenkentzündungen
Als Experte für die Radiosynoviorthese welt-weit bekannt: Dr. Knut Liepe mit Enrique Garciaaus Kuba.
Das große Engagement hat sich
gelohnt: Die Bewohnerinnen
und Bewohner der Senioren-
wohnanlage Lindenberg kön-
nen bald wesentlich leichter in
den Bus ein- und aussteigen.
Oberbürgermeister Bertram
Hilgen hat bei einer Bürgerver-
sammlung zugesichert, dass die
Haltestelle Eschenstruther Weg
bis Ende des Jahres behinder-
tengerecht umgebaut wird.
Dafür hatten sich der Heim-
beirat der Seniorenwohnanlage
und der Ortsbeirat Forstfeld seit 2001
eingesetzt. Unter anderem hatten sie
bei einem Ortstermin mit dem Magis-
trat für den Umbau demonstriert.
Weil der Bus nicht nah genug an den
Bürgersteig heranfahren kann, ist das
Ein- und Aussteigen immer mit der
Gefahr des Stolperns und Stürzens
verbunden. Wer einen Rollator nutzt,
Ihre Patientenfürsprecherin für den Bereich des Klinikum Kassel ist Marlies Rohrbach, für das Ludwig-Noll-Krankenhaus Gudrun Burlon.
Die Patientenfürsprecherinnen
• prüfen Anregungen und Beschwerden der Patienten und der Angehörigen,
• wenden sich mit deren Einverständnis an die zuständigen Stellen und versuchen zu vermitteln,
• nehmen gern auch positive Erfahrungen entgegen und geben sie weiter.
Sie erreichen Marlies Rohrbach oder ihreVertreterin Iris Zaeske in der Sprechstunde
• im Haus 14, Eingang A, Erdgeschoss, Zimmer 2,
• donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr.
Oder sprechen Sie auf den Anrufbeantworter unter Tel.: 0561/980-2811.
Für schriftliche Eingaben befindet sich ein Briefkasten im Eingangsbereich von Haus 14, der aber nicht täglich geleert wird.
Sprechstunde von Gudrun Burlon ist dienstags von 16 bis 17 Uhr im Dachgeschoss von Haus 2 im Ludwig-Noll-Krankenhaus.
Liebe Patientin, lieber Patient,
Marlies Rohrbach,Klinikum Kassel
Gudrun Burlon,Ludwig-Noll-Krankenhaus
29StippVisite
muss diesen hochheben, um in den
Bus zu gelangen. „Wir freuen uns
sehr, dass unser sehr aktiver Heim-
beirat diesen Erfolg errungen hat“, so
Einrichtungsleitung Heide Tepper. Die
behindertengerecht umgebaute Hal-
testelle werde erheblich dazu beitra-
gen, die Mobilität der älteren Men-
schen „im Lindenberg“ zu fördern.
Setzten sich mit anderen Bewohnerinnen und Bewoh-nern für eine behindertengerechte Haltestelle ein:Günter Machalz und Liesbeth Heckmann.
Erfolg für SeniorenHaltestelle wird behindertengerecht umgebaut
30StippVisite überregional
Medien berichten immer wiedervon gefälschten Medikamenten imInternet. Täglich sind die E-Mail-Accounts voll von unerwünschtenAngeboten für die Potenz, gegendas Schwangerwerden und vielenanderen Indikationen.Trotz ständi-ger Warnung der deutschen Zu-lassungsbehörde für Arzneimittelvor gefälschten Medikamenten ausdem Internet fallen immer wiederMenschen vor allem wegen derattraktiven Preise darauf hereinund gefährden ihre Gesundheit.
Nicht selten sind Medikamente mit
gesundheitsgefährdenden Wirkstoffen
verunreinigt oder nicht ausreichend
dosiert. So veröffentlichte die Pharma-
zeutische Zeitung, dass besonders bei
Anbietern verschreibungspflichtiger
Arzneimittel außerhalb der Europä-
ischen Union Vorsicht geboten sei.
Zum Beispiel wählte das Zentrallabor
Deutscher Apotheker 24 Internet-An-
bieter aus, bei denen sie das Haar-
wuchsmittel Propecia mit dem Wirk-
stoff Finasterid bestellten. Da dieses
Mittel in Deutschland der Verschrei-
bungspflicht unterliegt, weil es in den
hormonellen Abbauprozess von Testo-
steron eingreift, kann das Produkt nur
gegen ein Rezept ausgeliefert werden.
Dennoch nahmen 19 Anbieter die Be-
stellung gegen Kreditkartenzahlung
auf. Am Ende lieferten zwölf Anbieter
das Produkt, sieben ließen nie mehr
von sich hören – das Geld war weg.
Zudem kamen einige der bestellten
Pillen beim Zentrallabor Deutscher
Apotheker sogar ohne Verpackung an,
oder es lagen fremdsprachige Bei-
packzettel bei, was natürlich gefähr-
lich ist. Denn so kann es zu einer fal-
schen Einnahme kommen. Nachdem
sich die Experten die Medikamente ge-
nau angeschaut und sie analysiert
hatten, stellten sie fest, dass sechs
davon gefälscht waren, vier enthielten
überhaupt keinen Wirkstoff und zwei
zu wenig.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte verwies in die-
sem Zusammenhang auf eine Studie
der US-Arzneimittelbehörde Food
and Drug Administration (FDA). Dem-
nach waren Internetangebote der
Schlaf- und Beruhigungsmittel Am-
bien, Xanax, Ativan sowie des Antide-
pressivums Lexapro aufgetaucht, bei
denen die Medikamente mit dem
hochwirksamen Wirkstoff Haloperi-
dol verunreinigt waren. Haloperidol
ist ein sogenanntes Neuroleptikum,
das in den Hirnstoffwechsel eingreift
und zur Behandlung von Schizophre-
nie eingesetzt wird. Die Einnahme
dieser gefälschten und mit Haloperi-
dol versetzten Arzneimittel berge die
Gefahr schwerer Nebenwirkungen,
erklärte das Bundesinstitut.
Aber nicht alles ist schlecht. Selbst-
verständlich gibt es seriöse und ver-
trauenswürdige Internetapotheken.
Leider bietet das Internet immer häu-
figer skrupellosen Geschäftemachern
die Möglichkeit, ihre dubiose Ware
anzubieten. Und das machen sie so
geschickt, dass selbst Experten Schwie-
rigkeiten haben, seriöse von unseriö-
sen Anbietern zu unterscheiden. Auf
jeden Fall sollte man vorsichtig sein,
wenn bei Arzneimitteln mit einer
Garantie auf Heilung geworben wird.
Denn solche Mittel sind nicht geprüft.
Vorsicht bei Pillenaus dem InternetEs muss nicht drin sein, was draufsteht
Sie werden wie Aussätzige behan-delt, gedemütigt und gepeinigt.Sie sind Menschen zweiter Klasse.Sie müssen sich in abgelegenenEcken herumdrücken, stehen aufFlughäfen wie Affen in „Glas-käfigen“ oder in kleinen versifftenoder verräucherten „Besenkam-mern“ – die armen Raucher.
Sie fühlen sich regelrecht verfolgt.
Denn die Nichtraucher erhalten mit
den neuen Antirauchergesetzen noch
mehr Schutz – und Macht. Böse
Blicke und unfreundliche Worte ma-
chen deutlich, wie unerwünscht doch
Zigarettenkonsumenten sind. Ein
Abend mit einem schönen Essen in
einem netten Restaurant ist nicht
mehr möglich. Denn ein richtiger
Raucher genießt solche Stunden nur
in Kombination mit einer Zigarette,
Zigarre oder Pfeife. Ein Kneipen-, Bar-
oder Discobesuch treibt ihn nun in
den Wahnsinn.
Auch ich bin eine Geschädigte. Wir
wurden kürzlich – wohlgemerkt nach
dem 1. August 2007 und in Nieder-
sachsen – zum Essen eingeladen. Es
war ein sehr schönes Restaurant mit
mehreren Räumen. Und ich war mir
sicher, dass auch den luftverschmut-
zenden Krebserzeugern einer der vie-
len Räume zur Verfügung stehen
würde. „Nein, alles Nichtraucher“,
antwortete die Kellnerin mit einem
hämischen Grinsen auf den Lippen.
Blöde Nichtraucherin, dachte ich.
Bevor das Essen kam, musste meine
Serviette herhalten, denn mit irgend-
etwas mussten sich meine Finger
beschäftigen. Während ich mein Filet
verspeiste, kreisten meine Gedanken
um die genussvolle Zigarette. Noch
den letzten Bissen im Mund, kramte
ich die Zigaretten aus der Tasche und
verschwand auf die Terrasse. Es dau-
erte nicht lange und ich befand mich
inmitten mehrerer Leidensgenossen.
Schon nach einem kurzen Smalltalk
waren wir uns alle einig: Unsere Poli-
tiker sind menschenfeindlich. Das
werden wir vor allem im Winter spü-
ren, wenn uns der Rauch im Hals
gefriert.
Die Hetzjagd auf Raucher wird, so
glaube ich, noch weitergehen. Ob-
wohl es heißt: „Die Würde des Men-
schen ist unantastbar“, finde ich, dass
teure Zigarettenschachteln mit To-
desanzeigen – so sieht es doch aus –
und die Verbannung aus dem sozialen
Umfeld absolut die Würde verletzen.
In Amerika ist es noch schlimmer.
StippVisite überregional31
Hier müssen die Menschen bei der
Bewerbung für einen Job schon an-
geben, ob sie rauchen. Verneinen sie
das und werden später von „Spionen“
beim Qualmen erwischt, fliegen sie.
Dabei sollten die Politiker doch froh
sein über die ungesunden Raucher.
Sie bringen enorme Steuern ins Säckl
und reduzieren die Rentenjahre.
Na ja, ich kann ja verstehen, dass
Nichtraucher nicht den Qualm ande-
rer einatmen wollen und bewundere
alle, die spontan mit dem Rauchen
Schluss machen – vielleicht gelingt es
mir ja auch. Und Kinder müssen auf
jeden Fall vor Qualm geschützt wer-
den, ganz besonders im Auto muss
Rauchen in Gegenwart der Kleinen
tabu sein. Am besten wäre, wenn es
gar keine Zigaretten mehr zu kaufen
gäbe, dann würden wir Raucher auf
jeden Fall gesünder leben.
Raucher:Verbannt in alle Ewigkeit
Das letzte Wort hat Birgit Russell
Sparkassen.Gut für Deutschland.
Kasseler Sparkasse.Gut für die Region.
www.kasseler-sparkasse.de
Sparkassen-Finanzgruppe