Stippvisite 03/2007

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Ihr persönliches Exemplar INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DER GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG StippVisite Neues OP-Mikroskop für Neurochirurgie Seite 20 Weaning- Konzept in Bad Arolsen Seite 8 Die Psychosomatik im Klinikum Seite 12 Herbst 2007

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Inhalt Inhalt/Impressum Frühchen und Mütter unter einem Dach Wieder atmen lernen - Weaning-Station in Bad Arolsen Neues Informationsangebot der Gesundheit Nordhessen Herausragende Qualität des Brustzentrums im Klinikum bestätigt Besinnliches und Meditatives bei der Nacht der offenen Kirchen Körperschmerz oder Seelenschmerz? – Die Klinik für Psychosomatik Qualifizierte Stillförderung in der Geburtshilfe Geburtshilfe im Klinikum lädt zum Tag der offenen Tür Holzhauer-Stiftung spendet für Kinder mit Krebs Hochmodernes Operationsmikroskop für Neurochirurgie Nach schwerem Herzinfarkt: Neues Leben mit Kunstherz Kreisklinik Wolfhagen behält Gütezertifikat Onkologie: Gute Kooperation zwischen Klinik und Praxis Nachweis für hohe Qualität der onkologischen Klinik im Klinikum Neues Angebot: Pflegeberatung für Angehörige Kubanischer Arzt hospitiert in der Nuklearmedizin Seniorenwohnanlagen: Bewohner setzen sich ein

Transcript of Stippvisite 03/2007

Page 1: Stippvisite 03/2007

Ihr persönliches Exemplar

INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DER GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG

StippVisite

Neues OP-Mikroskopfür NeurochirurgieSeite 20

Weaning-Konzept in Bad ArolsenSeite 8

Die Psychosomatik im Klinikum Seite 12

Herbst 2007

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Herzlich willkommen!

Wir hoffen, Sie hatten einen schönen

Urlaub – und viel Sonne. Wir haben

uns in der Zwischenzeit wieder umge-

schaut und sind einigen Verände-

rungen in Ihrer Klinik auf die Spur

gekommen. Es wird intensiv zum

Wohle des Patienten umgebaut, ange-

schafft und ausgebildet. Neue Geräte

machen Untersuchungen immer pati-

entenfreundlicher, innovative Opera-

tionsmethoden verkürzen die Kranken-

hausaufenthalte, und die Service-

angebote für die Prävention werden

immer umfangreicher.

Im überregionalen Teil der StippVisite

haben wir uns dem Diätfrust, der tödli-

Lesen Sie im überregionalen Teil:

Herzlich willkommen 3

PromiTalk mit Nina Ruge 6

Diätfrust: professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt 7

Wenn die Seele „ausfranst“ 10

Augenkrankheiten früh diagnostizieren 14

Lungenhochdruck – folgenschwer und oft unerkannt 15

Das StippVisite-Kreuzworträtsel 18

Chronische Nervenschmerzen: „Schmerz, lass nach!“ 19

Schnupfen: Tipps für eine freie Nase 22

Tödliche Lungenentzündungen verhindern 23

Reisequiz: gesund leben und entspannen wie Kneipps 26

Allergien: Do-it-yourself-Therapie ist gefährlich 27

Vorsicht bei Pillen aus dem Internet 30

Das letzte Wort hat Birgit Russell 31

chen Lungenentzündung, der pulmo-

nalen Hypertonie, den neuropathischen

Schmerzen und der Allergie gewidmet.

Aber außer wertvollen Informationen

dürfen natürlich Reisequiz und Kreuz-

worträtsel nicht fehlen. Und wenn wir

sagen: „Alles wird gut“, wissen Sie so-

fort, wen Birgit Russell interviewt hat.

Übrigens hatte sie wieder „das letzte

Wort“ – und dieses Mal ein sehr kriti-

sches.

Na denn ... viel Spaß beim Lesen.

Ihre

StippVisite-Redaktion

Page 4: Stippvisite 03/2007

Inhalt

Inhalt/Impressum 4

Frühchen und Mütter unter einem Dach 5

Wieder atmen lernen - Weaning-Station in Bad Arolsen 8

Neues Informationsangebot der Gesundheit Nordhessen 8

Herausragende Qualität des Brustzentrums im Klinikum bestätigt 9

Besinnliches und Meditatives bei der Nacht der offenen Kirchen 9

Körperschmerz oder Seelenschmerz? – Die Klinik für Psychosomatik 12

Qualifizierte Stillförderung in der Geburtshilfe 16

Geburtshilfe im Klinikum lädt zum Tag der offenen Tür 16

Holzhauer-Stiftung spendet für Kinder mit Krebs 17

Hochmodernes Operationsmikroskop für Neurochirurgie 20

Nach schwerem Herzinfarkt: Neues Leben mit Kunstherz 21

Kreisklinik Wolfhagen behält Gütezertifikat 24

Onkologie: Gute Kooperation zwischen Klinik und Praxis 24

Nachweis für hohe Qualität der onkologischen Klinik im Klinikum 25

Neues Angebot: Pflegeberatung für Angehörige 28

Kubanischer Arzt hospitiert in der Nuklearmedizin 28

Seniorenwohnanlagen: Bewohner setzen sich ein 29

ImpressumHerausgeber:Gesundheit Nordhessen Holding AG, Möncheberg-

straße 48 E, 34125 Kassel, Tel.: (05 61) 9 80-48 07,

Internet: www.gesundheit-nordhessen.de,

E-Mail: [email protected]

und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1,

29664 Walsrode, Tel.: (0 51 62) 9815-0,

E-Mail: [email protected]

Redaktion und Konzept:Juwi MacMillan Group GmbH, Tel.: (0 51 62) 9815-0

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:Juwi MacMillan Group GmbH,

Peter Jungblut-Wischmann, Gisa Stämm

Redaktion:Doris Bergs, Dirk Frankowski (verantwortlich

für diese Ausgabe), Birgit Russell (überr. Teil),

Anette Vitz

Producer:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt

Layout und Satz:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt,

Jessica Rodewald, Carola Weidner

Anzeigen:Juwi MacMillan Group GmbH,

Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 9815-42,

Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 9815-73

Fotos:Juwi MacMillan Group GmbH, Cornelius van Velzen,

Carmen Rivas, Gisa Stämm, Klinikum Kassel,

Paavo Blofield, Techniker Krankenkasse (S.16)

Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen

Erscheinungsweise: quartalsweise

Auflage StippVisite Kassel: 13.500

Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten

verantwortlich. Der Nachdruck der Beiträge

dieser Ausgabe bedarf, auch auszugsweise,

der ausdrücklichen Genehmigung der

Herausgeber. Die Redaktion behält

sich vor, Leserbriefe zu kürzen.

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5StippVisite

Die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation im Klinikum Kas-sel ist in einen eigens errichtetenPavillon direkt neben der Frauen-klinik umgezogen. Damit ist daseinzige Perinatalzentrum Nord-hessens unter einem Dach ver-eint, was die Versorgung derKleinsten deutlich verbessert.

Die beengten Verhältnisse auf der bis-

herigen Station gehören mit dem Um-

zug der Vergangenheit an, so Wolf-

gang Schwarz, Hauptgeschäftsführer

des Klinikums. Auf der neuen Station

stehen 30 Betten in großzügigen Räu-

men zur Verfügung, die in warmen

Farben gestaltet sind. Zwei Zimmer

sind für größere intensivpflichtige

Kinder vorgesehen, die dort nach

schweren Unfällen, aufwendigen Ope-

rationen (Neurochirurgie, Tumorope-

rationen) und bei schweren Infektio-

nen behandelt werden.

Schwerpunkt der Intensivstation ist

nach den Worten von Prof. Dr. Fried-

rich-Karl Tegtmeyer, Direktor der Kin-

derklinik, die Versorgung von Früh-

und Neugeborenen. Die Neonatologie

(Neugeborenenmedizin) der Kinder-

klinik bildet mit der Frauenklinik des

Klinikums ein Perinatalzentrum der

höchsten Leistungsstufe. Auch bei

Risikoschwangerschaften betreut es

Mutter und Kind vor, während und

nach der Geburt

mit der größten

Fürsorge auf höchs-

tem medizini-

schen Niveau.

Jährlich werden in

dem größten hessi-

schen Perinatal-

zentrum rund 600

Neu- und Frühge-

borene stationär

behandelt, darun-

ter über 70 sehr

unreife Frühgebo-

rene mit einem Ge-

burtsgewicht von

weniger als 1.500

Gramm.

Mit dem Neubau des Pavillons direkt

an der Frauenklinik werde die Versor-

gung von intensivpflichtigen Neuge-

borenen weiter optimiert, betonte

Prof. Dr. Thomas Dimpfl, Direktor der

Frauenklinik. Kreißsaal, gynäkologi-

sche Operationsräume, Intensivstation

und Wochenbettstation befänden sich

nun unter einem Dach, sodass das

Prinzip der kurzen Wege verwirklicht

werden konnte. Bisher wurden die

Neugeborenen im Bedarfsfall per

Krankenwagen in die Kinderklinik ver-

legt. Auch für die Mütter bringen die

neuen Räume eine große Erleichte-

rung mit sich: Es sind jetzt nur noch

wenige Schritte von der Wochenbett-

zur Intensivstation.

Die Kinder- und Frühgeborenen-In-

tensivstation hat nach Angaben von

Dr. Dirk Müller, Leiter des Bereichs

Neonatologie, ein elektronisches Inten-

sivüberwachungssystem (Monitorsys-

tem) auf dem neusten Stand der Tech-

nik erhalten. Damit können die Pflege-

kräfte und Ärzte von der Stations-

zentrale 30 Patienten gleichzeitig in

allen lebenswichtigen Funktionen wie

Atmung, Puls, Blutdruck, Temperatur

und EKG überwachen.

Eine wichtige Zielsetzung auf der In-

tensivstation ist die „sanfte Pflege“

von Frühgeborenen, beispielsweise die

„Kängurumethode“ mit der Pflege

der Kinder unter Einbeziehung der

Eltern. Der Betreuung der Eltern wird

hoher Stellenwert beigemessen, damit

sie Sicherheit im Umgang mit ihrem

kleinen Kind gewinnen und es später

ohne Angst zu Hause versorgen kön-

nen. Eine Stillberaterin steht auf der

Station mit Rat und Hilfe zur Seite und

auch das Stillzimmer konnte in dem

neuen Pavillon deutlich vergrößert

werden.

Das bisherige Gebäude der Kinderklinik

wird im Herbst abgerissen. Später ent-

steht die neue Kinder- und Frau-

enklinik am Standort der bisherigen

Kinderklinik, die Anfang 2011 bezogen

werden soll.

Die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation K 3 hat eine neueTelefonnummer: 0561/980-2325

Unter einem Dach vereintNeue Räume für die Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstation

„Versorgung der Kleinsten verbessert“: Klini-kum-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz,Oberarzt Dr. Dirk Müller, Prof. Dr. Friedrich-KarlTegtmeyer und Prof. Dr. Thomas Dimpfl (v. l.).

Die Versorgung von Frühgeborenen ist ein Schwerpunkt der neuen In-tensivstation, hier Stationsleitung Brigitte Reitz und der Leiter der Neo-natologie, Dr. Dirk Müller.

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6StippVisite überregional

... das Erkennungzeichen von NinaRuge. Ob „Leute heute“, „VIP“,„ZDF Royal“ oder politische Talk-shows, sie hat das Talent, mit me-lodischer Stimme, Charme undScharfsinn Zuschauer zu fesseln.Und nebenbei engagiert sie sichfür Darmkrebsvorsorge und gegenOsteoporose. StippVisite-Redak-teurin Birgit Russell hat sie wäh-rend ihrer Dreharbeiten erwischt.

Frau Ruge, ist „Alles wird gut“ Ihr Lebensmotto?Diese drei Worte spiegeln durchaus

meine Grundhaltung zum Leben wider

– und die ist optimistisch. Natürlich

lassen sie sich nicht auf sämtliche

Lebenszusammenhänge übertragen,

das wäre zynisch und ignorant. „Alles

hat seinen Sinn“ – dieser Satz ist die

„Langfassung“ meiner Lebenseinstel-

lung und natürlich ebenfalls aufs

Schönste plakativ.

Sie drehen, talken, schreiben undengagieren sich für Initiativen.Haben Sie eigentlich ein Zeitma-nagement-Seminar absolviert?Zeitmanagement-Seminar? Nein, dazu

habe ich keine Zeit! Also, ich denke, ich

habe intuitiv ein recht gutes Zeit-

management entwickelt, bin automa-

tisch auf Prioritäten gepolt, habe ge-

lernt, Unwichtiges liegen zu lassen und

nein zu sagen – und bin ein ziemlich

effektiv wirbelndes Kerlchen …

Gesundheitsbewusstsein.Was bedeutet das für Sie? Ganz bewusst einen bestimmten Le-

bensstil pflegen. Das heißt: nicht mei-

nen, dass drei Wochen Wellness-Hotel

pro Jahr Körper und Seele gesund hal-

ten würden, sondern gesunde Ernäh-

rung, tägliche Bewegung, Entspan-

nungsphasen unverrückbar ins Leben

einbauen.

Eines Ihrer vielen Bücher heißt:„Das Geheimnis eines gesundenRückens“. Was ist das Geheimnis?Keine Harry-Potter-Magie. Es ist das

Wissen und dann das Handeln. Zu-

nächst sollte man wissen, wie die Wir-

belsäule und der Rücken „funktionieren“

– und zwar ganzheitlich. Das heißt, ich

muss den Einfluss von Psyche und an-

deren „weichen“ Faktoren kennen. Soll-

ten Beschwerden auftreten, die nicht

wieder so richtig verschwinden wollen,

dann muss eine sorgfältige Diagnose

her. Leider bedeutet das oft Kernspin.

Mit „leider“ meine ich die Kosten, die

dabei entstehen. Und ich muss vor

allem wissen, was meinen Rücken schä-

digt, welches Verhalten, welche Be-

wegungen – und welches Verhalten ihn

stärkt. Steht alles im Buch!

Sie mögen Sprüche und Zitate. Mirgefällt „Geh immer dahin, wo deineAngst ist, dann entwickelst du dichweiter.“ Wovor haben Sie Angst?Das ist ja das Schöne am Älterwerden.

Die Angst wird geringer. Je mehr

angstbesetzten Situationen man sich

stellt, desto mehr verkrümeln sich die-

se Gespenster. Angst? Ich hätte Angst

vor Bungee-Springen oder Wellen-

Surfen. Ich fürchte mich vor Schmer-

zen – vor dem Verlust geliebter Men-

schen. Wie jeder …

Sie haben früher Biologie und Germanistik studiert und waren Studienrätin. Was würden Sie anunserem Schulsystem ändern?Puh …, ich habe einen Heidenrespekt

vor Lehrern und ihrem wirklich an-

strengenden Job. Was ich ändern

würde? Mehr Flexibilität – für Lehrer

und Schulen! Weshalb müssen Lehrer

Beamte sein? Wenn sich Schulen und

Lehrer auf dem freien Markt zusam-

menfinden würden, wenn Lehrer pro-

blemlos die Stadt wechseln, wenn

Schulen sich ihr „Personal“ selbst

suchen könnten – das hätte doch was,

oder? Und: „Wirtschaft“ sollte Unter-

richtsfach werden – genauso wie

„Gesundheit/Medizin“. Wir brauchen

junge Menschen, die für sich selbst

und für das Funktionieren der Volks-

wirtschaft vernünftig denken und

handeln können.

Wann können unsere Leser Sie inwelchen Sendungen bewundern?Vielleicht läuft meine neue Talkshow

im ZDF weiter, „Alles wird gut“ heißt

sie – na so was! –, und hat Themen

der inneren und äußeren Balance,

also Lebenshilfe, zum Inhalt. Das wäre

natürlich mein Traum. Außerdem war

ja gerade die erste Ausgabe von

„Nina Ruge: Mode!“ im ZDF zu sehen

– Tipps zu den Modetrends der kom-

menden Saison. Das wird keine

Eintagsfliege sein! Außerdem werde

ich weiter im ZDF über katholische

Feiertage berichten: An „Allerheiligen“

und an „Heilige drei Könige“. Und

das „Wissenschaftsforum Petersberg“

ist auf Phoenix am 24. November zu

sehen. Langweilig wird mir nicht!

Was geben Sie den Lesern mit auf den Weg?Meinen aktuellen Lieblingsspruch:

„Die Erde ist angefüllt mit Himmel“.

Frau Ruge,vielen herzlichen Dank für das Gespräch.

PromiTalk mit Nina Ruge„Alles wird gut“ ...

Page 7: Stippvisite 03/2007

7StippVisite überregional

Figurprobleme und Diätversuchesind vor allem bei übergewichtigenFrauen ein weitverbreitetes Thema.Viele haben einen bis fünf Diät-versuche hinter sich – meist mitausbleibendem Erfolg.Wenige wis-sen jedoch um die Möglichkeitenprofessioneller Abnehmmethodenbeim Kampf gegen Heißhunger-attacken als „Diätkiller Nummer 1“.

1.075 übergewichtige Frauen im Alter

von 18 bis 55 Jahren nahmen an einer

GEWIS1-Umfrage teil. Ungefähr die

Hälfte der Befragten gab an, dass

Heißhungerattacken die größte Hürde

im Kampf gegen die Kilos seien, gefolgt

von der Tatsache, dass sie nach der

Diät wieder gegessen hätten wie zuvor.

Und 49 Prozent hatten das Gefühl,

während der Diät nicht satt zu werden.

Außerdem waren 43 Prozent der Mei-

nung, dass die gewählte Diät-Methode

nicht die richtige war. Gründe, die bei

adipösen Patienten nicht selten zum

Diätfrust führen. Dabei würde bereits

die Abnahme einiger weniger Kilo-

gramm die gesundheitliche Situation

von stark übergewichtigen Menschen

erheblich verbessern. In aller Regel

sinkt der Blutdruck, die Blutfette neh-

men ab und auch das Diabetesrisiko

reduziert sich erheblich, ganz abge-

sehen davon, dass die Betroffenen sich

besser fühlen und wieder mehr Le-

bensqualität erfahren. Leider nahmen

nur vier Prozent der Befragten an pro-

fessionellen Abnehmprogrammen mit

ärztlicher Unterstützung teil.

Professionelle AbnehmprogrammeZur Prävention und Therapie der Adi-

positas wird in der gemeinsamen

Leitlinie der Deutschen Adipositas-

Gesellschaft, der Deutschen Diabetes

Gesellschaft sowie der Deutschen Ge-

sellschaft für Ernährung ein Konzept

als Basistherapie empfohlen, das auf

drei Säulen beruht: kalorienreduzierte,

fettarme und ballaststoffreiche Er-

nährung, regelmäßige körperliche

Aktivität sowie allgemeine Verände-

rung des Verhaltens- und Lebensstils.

Kommt es jedoch nicht innerhalb von

drei bis sechs Monaten zur Gewichts-

reduktion, sollte das Abnehmpro-

gramm zusätzlich durch eine medika-

mentöse Behandlung, zum Beispiel

mit einem Sättigungsverstärker, unter-

stützt werden. Dies gilt laut Leitlinie

nur für Patienten ab einem BMI von

30 und ebenso ab einem BMI von

27 und mit bereits vorliegenden Risi-

kofaktoren wie beispielsweise Dia-

betes mellitus. Der Umfrage nach

haben aber bisher nur zwölf Prozent

der adipösen Frauen eine medika-

mentöse Therapie erhalten.

Medikamentöse TherapieDa Heißhungerattacken und das Ge-

fühl, bei der Diät nicht satt zu werden,

die wichtigsten Hürden beim Abneh-

men darstellen, muss genau an diesen

Faktoren angesetzt werden. Bewährt

hat sich hier der Wirkstoff Sibutramin

(Reductil®), der insbesondere den kör-

pereigenen Botenstoff Serotonin im

Hungerzentrum des Gehirns länger

wirken lässt und so das Sättigungsge-

fühl verstärkt. Dadurch wird

der Teufelskreis aus Heiß-

hungerattacken, Diätfrust

und erneuter Gewichts-

zunahme durchbrochen, die

Nahrungsaufnahme unter

Sibutramin nachweislich

um etwa 20 Prozent ver-

mindert und zudem der

Grundumsatz gesteigert.

Besonders wichtig ist, dass

auch nach dem Absetzen

des Medikamentes das neu

erlernte Essverhalten und

damit die Gewichtsreduk-

tion bestehen bleiben. Der

Jo-Jo-Effekt kann so wirk-

sam verhindert beziehungs-

weise vermindert werden.

Parallel zum Gewichtsver-

lust kommt es außerdem zu

einer Verbesserung der

Blutfettwerte, zum Absinken des Blut-

drucks und zu besseren Blutzucker-

werten. Patienten sollten sich von

einem Arzt, der sich speziell mit Über-

gewicht befasst, beraten und im Falle

einer Diät unterstützend mit Medika-

menten behandeln lassen.

Weitere Informationen rund um das

Thema Abnehmen finden Sie unter

www.lust-auf-abnehmen.de1Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung

Diätfrust in Deutschland Professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt

Schluss mit dem Jo-Jo-Effekt

Page 8: Stippvisite 03/2007

8 StippVisite

Das Bad Arolser Krankenhaus hateine Weaning-Station eingerich-tet. Dort unterstützen Lungen-fachleute die Patienten dabei, sichnach einer langen Zeit der künst-lichen Beatmung wieder an daseigenständige Atmen zu gewöh-nen.

Immer wieder kommt es vor, dass

schwer kranke Patienten nach einer

Operation oder einem Unfall nur

mühsam aus der Narkose erwachen,

weil ihnen die Kraft der Atmung fehlt.

Dies geschieht umso häufiger, je mehr

Vorerkrankungen des Herzens und der

Lunge vorliegen. Die Atemmuskulatur

ist durch die künstliche Beatmung

während der Narkose so stark ge-

schwächt, dass sie erst wieder trai-

niert werden muss.

An dieser Stelle setzt Weaning (Ent-

wöhnung) an. Mit modernen kleinen

Beatmungsgeräten kann die Atmung

so weit unterstützt werden, dass die

Betroffenen nach und nach wieder das

eigene Atmen lernen. Hierbei handelt

es sich um einen mehrere Tage bis

wenige Wochen dauernden, durch

Krankengymnastik, pflegerische Maß-

nahmen und ärztliche Betreuung

begleiteten Prozess. Gelegentlich ist es

dabei notwendig, einen

kleinen Luftröhrenschnitt

durchzuführen, um es dem

Patienten unter Fortset-

zung der Beatmung zu

ermöglichen, ihn früher

aus dem künstlichen Schlaf

wach werden zu lassen.

Ziel der weiteren Behand-

lung ist, so zügig wie mög-

lich die vollständige eigene

Atmung und damit Wohl-

befinden und Unabhängig-

keit wiederherzustellen.

Hierzu ist die fachliche Mit-

betreuung von allen Be-

rufsgruppen auf der Wea-

ning-Station gefordert.

Anton Drunick wurde we-

gen einer schweren Stö-

rung der Atmungsorgane

im Rahmen eines Infektes

beatmungspflichtig. Unter

intensiver ärztlicher und pflegerischer

Betreuung konnte er über die Anlage

einer Sonde in der Luftröhre (Tracheal-

sonde) zunächst mit einem Beat-

mungsgerät unterstützt werden, bis

er aus eigener Kraft wieder vollstän-

dig Luft holen konnte. Mittlerweile

benötigt er lediglich einige Stunden

am Tag eine Sauerstoff-

Gabe. Nach einem zuvor

lebensbedrohlichen Krank-

heitsbild kann er nun wie-

der mit seiner Familie zu

Hause leben.

Chefarzt Walter Knüppel

hat als Internist, Lungen-

facharzt und Schlafmedi-

ziner in den letzten Jahren

im Krankenhaus Bad Arol-

sen die Abteilung für

Schlaf- und Beatmungs-

medizin aufgebaut. Mit

seinem Team aus Fach-

ärzten, speziell geschul-

tem Pflegepersonal, Kran-

kengymnasten und Atem-

therapeuten sowie mo-

dernster technischer Aus-

stattung führt er die neu

errichtete Weaning-Sta-

tion.

Das Angebot richtet sich an die nord-

hessischen Kliniken, die über diese

Möglichkeiten und Spezialisierung

nicht verfügen.

Information: Chefarzt Walter Knüppel Tel. 05691-800-161

Neues Weaning-Konzept im Krankenhaus Bad Arolsen

Anton Drunick, einer derersten Weaning-Patien-ten, war mehrere Wochenwegen einer schwerenLungenerkrankung beat-mungspflichtig.

Chefarzt Walter Knüppelleitet die Weaning-Station.

Wieder atmen lernen …

Häusliche Alten- und Krankenpflege

Häusliche Kinderkrankenpflege

Kursangebote für Angehörige und ehrenamtlich Pflegende

Information und Beratung in allen Pflegefragen

Zentrale Rufnummer 31 31 03

www.diakoniestationen-kassel.de

Liebe Leserin, lieber Leser,gern schicken wir Ihnen die „StippVisite“, die

alle drei Monate erscheint, nach Ihrem Kran-

kenhaus-Aufenthalt auch nach Hause. Falls

Sie die „StippVisite“ abonnieren möchten,

schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Adresse an:

[email protected] rufen Sie an: 0561/980-4807.

Möchten Sie noch aktueller informiert wer-

den? Dann können Sie unseren Newsletter

bestellen, der über medizinische Behand-

lungsverfahren, Personalien, Veranstaltun-

gen und mehr berichtet. Den Newsletter

können Sie per E-Mail ([email protected]) oder auf unse-

rer Internetseite www.gesundheit-nord-

hessen.de unter dem Menüpunkt Aktuelles

abonnieren.

Page 9: Stippvisite 03/2007

9StippVisite

Das Interdisziplinäre Brustzen-trum (IBZ) am Klinikum Kasselhat sich erneut den hohen Quali-tätskriterien der Deutschen Krebs-gesellschaft und der DeutschenGesellschaft für Senologie (Brust-heilkunde) gestellt und die Rezer-tifizierung mit großem Erfolggeschafft. Gleichzeitig wurde dasQualitätsmanagement des IBZnach ISO 9001:2000 zertifiziert.Beide Zertifikate bestätigen demIBZ die Versorgung von Patien-tinnen mit Brustkrebs auf höchs-tem Niveau.

Die Messlatte liegt hoch für die Ver-

gabe dieses Gütesiegels. So sind bei-

spielsweise eine Mindestzahl von 150

Ersteingriffen pro Jahr, eine Quote

von 70 Prozent an brusterhaltenden

Operationen, mindestens 2.000 durch-

geführte Chemotherapiezyklen und

die Teilnahme an Studien erforderlich.

Damit kann die Patientin sicher sein,

dass Operateure und Behandler über

eine besondere Expertise, Routine und

neueste wissenschaftliche Kenntnisse

verfügen. „Wir freuen uns, dass von

neutraler Seite erneut die hohe fach-

liche Kompetenz bei

der Versorgung von

Frauen mit Brustkrebs

anerkannt wurde“, so

Prof. Dr. Thomas

Dimpfl, Direktor der

Frauenklinik des Kli-

nikums. Dies gelte

umso mehr, da für

die Rezertifizierung

höhere Anforderun-

gen zu erfüllen sind

als für das Erstzertifikat. Das IBZ am

Klinikum war 2004 als erstes Brust-

zentrum in Nordhessen zertifiziert

worden.

Im IBZ bilden zwölf Kliniken und In-

stitute sowie eine externe Einrichtung

das Kompetenzzentrum für Frauen

mit Brustkrebs. Die hohen Qualitäts-

standards und die enge interdiszipli-

näre Zusammenarbeit sorgen dafür,

dass die Patientinnen eine individuell

auf sie zugeschnittene Behandlung

gemäß dem aktuellen Stand der Wis-

senschaft erhalten. Die regelmäßigen

IBZ-Konferenzen, in denen die opti-

male Therapie für jede Patientin be-

sprochen wird, wurden bei der Rezer-

Nach dem erfolg-

reichen Start 2005

fand die zweite

Nacht der offenen

Kirchen am Abend

des 29. Juni in

Kassel statt. Auch

die Kapelle (Haus

13) im Klinikum

war wieder be-

teiligt. Im Halb-

stundentakt gab es

Besinnliches, Medi-

tatives und Mu-

sikalisches zum Hören und Mitsingen.

Alle Programmpunkte wurden über

Kanal 31 auch in die Krankenzimmer

übertragen, was bei den Patientinnen

und Patienten sehr gut ankam. In der

Schreibwerkstatt hatten Besuche-

rinnen und Besucher die Gelegenheit,

ihre Gedanken, Sorgen und Wünsche

für sich selbst oder ihre Angehörigen

aufzuschreiben. Den ganzen Abend

gab es das Angebot zum Gespräch

mit den Seelsorgern und Seelsorge-

rinnen.

tifizierung besonders gelobt, ebenso

wie die kontinuierliche Weiterent-

wicklung des Qualitätsmanagements.

Die Behandlung der Patientinnen ori-

entiert sich am gemeinsam erarbeite-

ten Tumormanual, welches das medi-

zinische Vorgehen verbindlich regelt

und dieses für alle Beteiligten trans-

parent macht. Von großer Bedeutung

ist zudem die enge Zusammenarbeit

mit den niedergelassenen Fachärzten.

Prof. Dimpfl: „Die Patientinnen wer-

den in enger Abstimmung zwischen

IBZ und den Frauenärzten sowie nach

gemeinsamen Standards behandelt.

Damit ist eine kontinuierliche Betreu-

ung sichergestellt.“

Die Mitglieder des Interdisziplinären Brustzentrums im KlinikumKassel freuen sich über die erfolgreiche Rezertifizierung.

Interdisziplinäres Brustzentrum erfolgreich rezertifiziert

IBZ: Herausragende Qualität bestätigt

Zum Hören und Mitsingen

Ein Höhepunkt war der musikalische Vortrag des SingkreisesNaumburg unter dem Titel „Body and Soul“ .

Page 10: Stippvisite 03/2007

10StippVisite überregional

„Körperlich aufgelöst“ und „see-lisch ausgefranst“, so beschreibtMarion D. aus Berlin ihren mo-mentanen Zustand. Phasenweisegelingt es ihr nicht,Wichtiges vonUnwichtigem zu unterscheiden.Dann passiert alles gleichzeitig,zu viele Gedanken verursachenein Chaos in ihrem Kopf. Hinzukommen Denkstörungen undquälende Angst.

Marion D. leidet an Schizophrenie – wie

rund eine halbe Million anderer

Menschen in Deutschland. Ursache der

Schizophrenie sind Veränderungen im

Gehirn und Störungen im Gleich-

gewicht der Botenstoffe. Dabei produ-

zieren Nervenzellen im Gehirn ein

Übermaß des Botenstoffes Dopamin.

Die Folge ist eine gesteigerte Wahr-

nehmung, die die Aufnahme und

Verarbeitung von Informationen so

stört, dass Reize ungefiltert hineinströ-

men. Aufgrund dieser vielen Sinnes-

eindrücke entwickeln Betroffene häufig

Wahnvorstellungen. So glauben sie

zum Beispiel, sie würden von Geistern

oder Geheimdiensten verfolgt.

Die Schizophrenie zählt zu den schwers-

ten psychischen Erkrankungen, ebenso

wie bipolare Störungen, die eher unter

der Bezeichnung „manische Depression“

bekannt sind. Doch bevor die Betrof-

fenen in Behandlung gehen, haben sie

meistens schon einen langen Leidens-

weg hinter sich. Häufig ist ein Leistungs-

knick zu beobachten, die Schulnoten

werden schlechter, die Betroffenen kön-

nen ihre Ausbildung nicht abschließen

oder verlieren ihren Arbeitsplatz.

Obwohl psychische Erkran-

kungen sehr häufig vorkom-

men, sind sie in unserer

Gesellschaft immer noch ein

Tabuthema. Darüber hinaus

sind Vorurteile weit verbrei-

tet. Dies hat zur Folge, dass

sich viele Betroffene unverstanden

fühlen und ins soziale Abseits geraten.

Dabei ist die Akzeptanz der Mit-

menschen für sie wichtig, um ein selbst-

bestimmtes Leben führen zu können.

Ebenso wichtig ist eine konsequente

wirksame und nebenwirkungsarme

Therapie. Bei der Behandlung psychi-

scher Erkrankungen spielen Medika-

mente eine zentrale Rolle. Sie bilden

die Grundlage für den Erfolg weiterer

Behandlungsmethoden wie Psycho-

und Soziotherapie. Für die medika-

mentöse Therapie stehen heute Neu-

roleptika aus der Gruppe der Psycho-

pharmaka zur Verfügung. Sie kom-

men bei der Schizophrenie – sowohl

in der Akutbehandlung als auch zur

Vorbeugung von Rückfällen – sowie

bei der Manie zum Einsatz. Während

die klassischen Neuroleptika zum

Teil starke Nebenwirkungen aufwei-

sen, zeichnen sich die modernen, so-

genannten „atypischen Neurolep-

tika“ durch eine bessere Verträglich-

keit und ein breiteres Wirkspektrum

aus. Diese Präparate aus der Gruppe

der Dibenzothiazepinderivate führen

selbst bei prognostisch eher ungün-

stigeren Erkrankungen wie der Schi-

zophrenie, wenn auch nicht zur

Beseitigung, so doch zumindest zu

einer deutlichen Linderung der Symp-

tome.

Aber nicht nur die medikamentösen

Behandlungsmöglichkeiten haben sich

in den vergangenen Jahren stark ver-

bessert. Auch ein zunehmend differen-

ziertes Spektrum an sozialpsychiatri-

schen Maßnahmen wie Sozio- und

Psychotherapieverfahren sowie neue

Einrichtungen tragen dazu bei, das

Leben selbst von schwer psychisch

kranken Menschen zu erleichtern.

Moderne Therapien und Behandlungs-

maßnahmen kommen aufgrund des

Kostendrucks im Gesundheitswesen

allerdings immer weniger in dem Um-

fang zum Einsatz, wie es wünschens-

wert wäre. Durch eine qualitativ bes-

sere Versorgung könnten jedoch oft-

mals erneute Klinikeinweisungen ver-

mieden werden. Zudem blieben den

Patienten die Folgen von nebenwir-

kungsreichen Behandlungen erspart

und sie könnten anspruchsvolle The-

rapieziele wie Arbeitsfähigkeit, soziale

Reintegration und nicht zuletzt eine

bessere Lebensqualität erreichen.

Weitere Informationen sowie hilfreiche

Patientenratgeber erhalten Sie bei:

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Wenn die Seele „ausfranst“

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Page 12: Stippvisite 03/2007

12 StippVisite

Seit anderthalb Jahren gibt es imKlinikum Kassel eine Klinik fürPsychosomatische Medizin undPsychotherapie, die sowohl einetagesklinische als auch eine voll-stationäre Behandlung anbietet.Bereits seit 25 Jahren besteht einärztlicher und psychologischerBeratungsdienst für psychoso-matische Fragestellungen derverschiedenen Fachabteilungendes Klinikums.

Wir haben nicht nur einen Körper, wir

sind unser Leib. Seelisches ist ohne

den Körper nicht zu denken und

umgekehrt. Im Leistungssport weiß

man, dass Spitzenleistungen vor allem

auch vom seelischen bzw. mentalen

Zustand abhängen. Bei Infektions-

krankheiten kann man sich fragen,

warum sich der oder die eine ansteckt

und ein anderer nicht. Das körperlich-

seelische Zusammenwirken ist überall

zu finden. Psychosomatische Therapie

im engeren Sinne ist dann angezeigt,

wenn ein schweres Schicksal oder

seelische Konflikte zu einer körperli-

chen Störung geführt haben.

Hierzu ein Beispiel: Herr H., 42 Jahre

alt, wird in die psychosomatische Ta-

gesklinik aufgenommen. Er leidet

unter schweren Schmerzzuständen im

Rücken (Lendenwirbelbereich), die

beidseits ins Gesäß ausstrahlen. Er hat

eine sitzende Tätigkeit und gerade

beim Sitzen sind seine Schmerzen be-

sonders schlimm, sodass er seit sechs

Monaten krankgeschrieben werden

musste. Schmerzmittel und Gymnas-

tik haben nicht geholfen, eine Ope-

ration ist nach Auskunft des Ortho-

päden nicht Erfolg versprechend.

Bei der Erhebung der Vorgeschichte

wird deutlich, dass die Schmerzen

unerträglich geworden sind, nachdem

Herr. H. an einen anderen Arbeitsplatz

versetzt wurde. Die körperliche Belas-

tung ist dabei aber nicht größer ge-

worden. Bald kommt er in den Thera-

piesitzungen auf den neuen Vorgesetz-

ten zu sprechen. Wenn etwas nicht so

klappt, wie dieser es will, schreit er un-

beherrscht und jähzornig herum. Die

Therapeutin stellt die Frage, ob Herr H.

mit anderen Menschen schon ähnliche

Erfahrungen gemacht habe: „Ja!“ Sein

Vater war auch so jähzornig und hat

ihn häufig verprügelt, wenn ihm etwas

nicht passte. Nach den Schlägen konn-

te er tagelang wegen Schmerzen im

Hinterteil kaum sitzen. Diese Erinne-

rung hat bisher wenig Bedeutung für

ihn gehabt. In weiteren Gesprächen

wird jedoch deutlich, wie durch die

Wutausbrüche des neuen Vorgesetzten

diese „alten Wunden“ wieder aktiviert

worden sind, zusammen mit der eige-

nen hilflosen Wut, sich nicht wehren

zu können. Der Seelenschmerz kommt

als körperlicher Schmerzzustand zum

Ausdruck.

Was ist in einem solchen Fall therapeu-

tisch zu tun? Schonung des Rückens

allein ist sicher nicht die Lösung. In der

Einzel- und Gruppentherapie ging es

bei Herrn H. darum, zu überlegen, was

er in solchen Situationen tun kann – er

kann doch seinen Vorgesetzten nicht

anbrüllen, sonst wird er entlassen!

Andere in der Gruppentherapie haben

auch Schmerzen, unterschiedliche

Konfliktlösungen werden dort disku-

tiert. Als die (Gruppen-)Therapeutin

einmal zu spät in die Gruppe kommt,

wird sie von den Gruppenmitgliedern

in die Mangel genommen, und der

Körperschmerz oderSeelenschmerz?Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Klinikum

Beim Vorgespräch – hier Dr. Michael Groß –wird die grundsätzliche Behandlungsplanungentwickelt.

Wir haben uns spezialisiert auf Perücken und Toupets für Chemotherapie in Echt- und Kunsthaar

Seit über 20 Jahren führen wir Krankenhausbesuche durch

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Page 13: Stippvisite 03/2007

13StippVisite

Die Kunsttherapie isteine der Therapiemethodenin der psychosomatischenKlinik des Klinikums.

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Konflikt, den

Herr H. am Arbeitsplatz hat,

wiederholt sich jetzt mit umgekehrten

Vorzeichen im Gruppengeschehen.

Wut und Angst sind erlebbar, und im

Durcharbeiten des Gruppenkonflikts

mit der Therapeutin kommen neue

Lösungsansätze zum Vorschein.

Die psychosomatische Therapie be-

schränkt sich aber nicht nur auf Ge-

spräche. Im Entspannungstraining

wird deutlich, wie häufig Herr H. ohne

äußeren Grund seine Rückenmusku-

latur anspannt. In der Bewegungsthe-

rapie erlebt er erstmals wieder, wie toll

es ist, seine Schonhaltung aufzuge-

ben. Zu Hause kann er wieder lockerer

sein und bekommt positive Rückmel-

dungen. Nach einem Gespräch mit der

Sozialarbeiterin wagt Herr H. mit Un-

terstützung des Betriebsrates, sich um

eine Versetzung in eine andere Abtei-

lung zu bemühen. Die Schmerzen sind

mittlerweile in den Hintergrund ge-

treten und machen sich als Signal nur

noch dann bemerkbar, wenn er in eine

Situation kommt, in der er sich hilflos

und wütend fühlt.

Ähnlich wie bei Herrn H. sind auch bei

anderen Patientinnen und Patienten

Lebensschicksale und körperliche

Symptomatik miteinander verbunden:

Eine Frau bekommt mit 38 Jahren eine

Essstörung und magert bis auf die

Knochen ab – ihr Bruder war kurz

zuvor an einer Krebskrankheit, in deren

Endphase er nicht mehr essen konnte,

verstorben. Eine andere Frau ent-

wickelte, nachdem ihr Mann nach

Abbruch einer Außenbeziehung wieder

ins Ehebett zurückgekommen war, un-

ruhige Beine. Sie ließ sich zunächst

unter der Diagnose „restless legs“

medikamentös behandeln. Bei einem

Teil der Patienten liegen auch trauma-

tische Erlebnisse mit Gewalt oder sexu-

ellen Übergriffen zugrunde, die sich in

den Körper eingeschrieben haben.

Stationäre und tagesklinische psycho-

somatische Behandlungen sind dann

notwendig, wenn eine ambulante

Psychotherapie allein nicht ausreicht,

sondern gleichzeitig auch andere The-

rapiemethoden wie Körpertherapie,

Entspannungsverfahren, Kunstthera-

pie, Gestaltungstherapie, Biofeedback

etc. eingesetzt werden müssen, um

einen ausreichenden Behandlungs-

erfolg zu erreichen.

Das Klinikum Kassel setzt Schwer-

punkte bei der Behandlung von Pa-

tientinnen und Patienten mit psycho-

somatischen Schmerzzuständen und

Funktionsstörungen (Schwindel, Herz-

rasen, Reizdarmsyndrom) sowie Ess-

störungen (Anorexie, Bulimie). Aber

auch Menschen mit übermäßiger Mü-

digkeit („chronic fatigue“), Depression

und Angsterkrankungen mit Körper-

störungen können hier gut behandelt

werden. Sinnvoll ist ein Vorgespräch

vor der Aufnahme, in dem die grund-

sätzliche Behandlungsplanung ent-

wickelt werden kann.

Dr. Michael Groß, Ltd. Oberarzt der Klinik für Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie

Anmeldungen zum Vorgespräch sind über die

Psychosomatische Tagesklinik,

Telefon: 0561/980-3838 oder

die Psychosomatische Station,

Telefon: 0561/980-3820tagsüber jederzeit möglich.

Page 14: Stippvisite 03/2007

14StippVisite überregional

Schon heute werden 85 Prozentaller Erblindungen von nur dreiAugenkrankheiten verursacht.Augenkrankheiten, die zumeistAnfang der zweiten Lebenshälftebeginnen, unbemerkt fortschrei-ten und im Rentenalter dasAugenlicht kosten können. Jemehr unsere Lebenserwartungsteigt, desto wahrscheinlicherwird der Verlust des Sehvermö-gens. Infolge der demografi-schen Entwicklung ist damit zurechnen, dass die Zahl der Neu-erblindungen noch im erstenViertel dieses Jahrhunderts um60 Prozent zunimmt. Das ist dieschlechte Nachricht.

Die gute bezieht sich

auf die Fortschritte

in der Augenheil-

kunde: Heute stehen

Therapien zur Verfü-

gung, die bei diesen drei häufigsten

erblindungauslösenden Krankheiten

die Erblindung verhindern können,

sofern die Behandlung rechtzeitig be-

ginnt. Die Kosten der Therapien

(zumindest einiger) werden von den

gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Doch hier folgt wiederum eine

schlechte Nachricht: Die Kosten der

Untersuchungen, die erforderlich

sind, damit die Behandlung rechtzei-

tig beginnen kann, sind teilweise

keine Kassenleistungen.

Das ist ein gefährliches Missver-

ständnis: Was die Kasse nicht zahlt,

ist medizinisch nicht notwendig.

Wenn bei einem Glaukom (Grüner

Star) ein „begründeter Krankheitsver-

dacht" besteht, das heißt Symptome

vorliegen, die auf eine Erkrankung

hinweisen, braucht man keine Vor-

sorgeuntersuchung mehr, der Scha-

den am Sehnerv und damit der Ver-

lust an Sehvermögen ist schon einge-

treten, und beides lässt sich nicht

wieder rückgängig machen. Auch bei

der AMD (altersabhängige Makula-

degeneration) und der diabetischen

Retinopathie sind Netzhautzellen ab-

gestorben, wenn Veränderungen am

Sehvermögen einen „Krankheitsver-

dacht begründen".

„Vielleicht sind Au-

genkrankheiten mit

ihren Diagnose-

und Behandlungs-

möglichkeiten für

Gesundheitspolitiker ein besonders

schwieriges Gebiet", räumt Dr. Uwe

Kraffel, erster Vorsitzender des Be-

rufsverbandes der Augenärzte, ein.

Darum glaubt er auch nicht, dass die

Bevölkerung absichtlich durch War-

nung vor individuellen Vorsorge-

untersuchungen verunsichert wird.

„Wir müssen akzeptieren, dass unser

Sozialsystem seine Leistungen ein-

schränken muss, wo Eigenleistung

zumutbar ist, damit teurere medizini-

sche Versorgung, die der einzelne

nicht allein schultern kann, weiterhin

als Kassenleistung zur Verfügung

steht. Aber auf der anderen Seite

muss sich die Gesundheitspolitik

offen dazu bekennen und den mündi-

gen Bürger darin unterstützen, die

Verantwortung für seine Gesundheit

zu übernehmen. ,Gib Glaukom und

AMD keine Chance!’ müsste plakatiert

werden, stattdessen wird die jahr-

zehntelange Aufklärungsarbeit der

Medien und der Augenärzte zunichte

gemacht."

Wenn sich infolge der bundesweiten

undifferenzierten Kampagne gegen

Früherkennungsuntersuchungen als

individuelle Gesundheitsleistung (IGeL)

weniger Menschen im Risiko-Alter ab

40 zur Sehnervuntersuchung ent-

schließen, dann liegt das ganz sicher

nicht daran, dass ihnen ihr Augen-

licht keine zwanzig Euro wert ist.

Ihnen wurde suggeriert, dass jeder

Kassenpatient alle Leistungen erhält,

die medizinisch notwendig und sinn-

voll sind. Diese Schlussfolgerung ist

allein schon dadurch widerlegt, dass

unter anderem auch die Brille aus

dem Katalog der gesetzlichen Kran-

kenversicherungen gestrichen wurde.

Sie gilt seit Jahren als IGeL.

Weitere Informationen zum Thema

Auge und Sehen unter

www.augeninfo.de

Quelle: GESUNDHEIT ADHOC

Augenärzte fordern Aufklärung über medizinisch notwendige Vorsorge

Wachsende Erblindungs-gefahr in Deutschland

Vorsorge: „Kasse zahlt nur bei

begründetemKrankheitsverdacht“

Page 15: Stippvisite 03/2007

15StippVisite überregional

Ulrike G. ist Mutter zweier Kinderim Alter von zwei und vier Jahren.Nach der Geburt ihres zweitenKindes erkrankte sie an einer pul-monal arteriellen Hypertonie(PAH), umgangssprachlich „Lun-genhochdruck“ genannt. DasLeben der 38-Jährigen hat sichseitdem stark verändert. Da dieersten Symptome des Lungen-hochdrucks wie Atemnot oderMüdigkeit sehr unspezifisch sind,werden diese Anzeichen sowohlvon den Betroffenen als auch vonÄrzten häufig falsch interpretiert.

Beim Lungenhochdruck herrscht eine

verminderte Sauerstoffaufnahme in

der Lunge. Patienten mit Lungen-

hochdruck leiden deshalb schnell

unter Atemnot und ermüden frühzei-

tig – schon bei geringer körperlicher

Belastung. Wenn die Krankheit weiter

fortschreitet, kann es zum Beispiel zu

starker Atemnot, Ohnmachtsanfällen,

Kreislaufstörungen oder Ödemen in

den Beinen kommen (s. Abb.). Diese

Krankheitszeichen treten jedoch auch

bei anderen Krankheiten auf, die im

Zusammenhang mit dem Herzen oder

der Lunge stehen, beispielsweise bei

Asthma oder Herzinsuffizienz. Oft

wird die Atemnot auf eine mangelnde

Kondition zurückgeführt. Deshalb ist

die Diagnose eines Lungenhochdrucks

nicht einfach und erfolgt häufig erst,

wenn die Krankheit schon weit fort-

geschritten ist.

Bei Ulrike G. hat die Krankheit das

ganze Leben auf den Kopf gestellt: So

kann sie ihre Tätigkeit als Infor-

matikerin nicht mehr ausüben und

erhält eine Erwerbsunfähigkeitsrente.

Die Diagnose Lungenhochdruck be-

deutet auch privat tiefe Einschnitte

für ihr Familienleben. Ulrike G. kann

Aufgaben im Haushalt nicht mehr

übernehmen, bereits das Treppen-

steigen fällt ihr sehr schwer. Außer-

halb des häuslichen Bereichs ist sie in

der Kleinstadt im Allgäu durch das

Auf und Ab der Berge sogar auf einen

Rollstuhl angewiesen.

Dabei hat Ulrike G. zuerst gar nicht an

eine ernstzunehmende Erkrankung

gedacht. Als sich nach dem Besuch

bei verschiedenen Fachärzten jedoch

keine Besserung einstellte und sie

wiederholt nach dem Treppensteigen

in Ohnmacht fiel, erkannte ein Arzt

ihre schwere Erkrankung.

Wenn der Blutdruck im Lungenkreis-

lauf krankhaft erhöht ist, kann das die

Lungenarterien dauerhaft schädigen.

Die Gefäßmuskulatur verdickt sich

und nimmt an Umfang zu. Schließlich

verändert sich der gesamte Aufbau

der Gefäßwand, wobei Muskelgewebe

zu Bindegewebe umgebaut wird. Die

Folge: Die Gefäßwände werden dicker

und verlieren an Elastizität. Wenn sich

die Wände der kleinsten Lungenarterien

verdicken, erschwert

dies zunehmend den

Gasaustausch zwischen

Blut und Lunge. Des-

halb kommt es zu Er-

schöpfungszuständen

und Atemnot bei den

Patienten.

Trotz der Fortschritte

in der Diagnostik und

Therapie des Lungen-

hochdrucks ist bisher

noch keine Heilung der

Krankheit möglich.

Unbehandelt beträgt

die Lebenserwartung

lediglich drei Jahre. Doch in den letz-

ten Jahren haben neue Behandlungs-

möglichkeiten dazu geführt, dass die

Lebenserwartung und die Lebens-

qualität der Erkrankten entscheidend

gestiegen sind. In der Lungenhoch-

druck-Therapie haben sich in den letz-

ten Jahren verschiedene Wirkstoffe

bewährt, unter anderem Iloprost, Bo-

sentan und Sildenafil.

Voraussetzung für eine erfolgreiche

Therapie ist immer ein möglichst

frühzeitiger Behandlungsbeginn, der

durch ein spezialisiertes Zentrum ein-

geleitet werden sollte. Deswegen

kommt der Sensibilisierung von Arzt

und Patient für das Krankheitsbild

eine wichtige Bedeutung zu.

Weitere Informationen zum Thema

Lungenhochdruck stellt der

Selbsthilfeverein

pulmonale hypertonie e. V.

Bundesgeschäftsstelle

Wormser Str. 20, 76287 Rheinstetten

gerne zur Verfügung. Sie sind auch

unter www.phev.de zu finden.

Lungenhochdruck – folgenschwer, oft unerkannt

Page 16: Stippvisite 03/2007

16 StippVisite

Stillen ist nicht nur die natürlichs-te Ernährungsform des Säug-lings, sondern dient auch der Ge-sundheitsförderung von Mutterund Kind. Doch auch natürlicheVorgänge bedürfen der Hilfestel-lung.

Das Team der Geburtshilfe in der

Frauenklinik im Klinikum Kassel hat

daher Stillstandards erarbeitet, die

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

tern als Grundlage für eine qualifizier-

te Stillförderung in der Klinik dienen.

Denn wesentliche Voraussetzungen

für eine erfolgreiche Stillförderung

sind einheitliche Informationen, die

von Hebammen, Krankenschwestern,

Kinderkrankenschwestern und ÄrztIn-

nen an die Mütter weitergegeben

werden.

Die Stillstandards stellen einen weite-

ren Baustein des Qualitätsmanage-

ments in der Geburtshilfe dar. Sie be-

handeln alle Themen rund ums Stillen:

vom Anlegen des Kindes im Kreißsaal

über Brustwarzenpflege, Saugverwir-

rung und Stillen bei Infektionen bis

zum ersten Zufüttern. „Mit dem Stil-

len geben Frauen ihren Kindern den

besten Start ins Leben“, so die Leiten-

de Hebamme Bettina Wüst, welche

die Stillstandards mit Ulrike Uter-

möller (Krankenschwester und ge-

prüfte Stillberaterin) sowie Oberärztin

Dr. Natascha Nicklaus zusammenge-

stellt hat. „Wir wissen um die gesund-

heitlichen Vorteile des Stillens für

Mutter und Kind und ermutigen daher

Frauen so lange zu stillen, wie sie und

ihre Kinder es möchten.“ Dabei werde

nicht außer Acht gelassen, dass eine

Frau ihre Entscheidung für oder ge-

gen das Stillen treffen kann.

Qualifizierte Stillförderung in der Geburtshilfe

Der beste Start ins Leben

„Der Anfang zählt: Stillen ab der ersten

Lebensstunde“ – unter diesem Motto

steht in diesem Jahr die Weltstillwoche

vom 1. bis zum 7. Oktober. Das Team

der Geburtshilfe in der Frauenklinik

des Klinikum Kassel lädt anlässlich der

Weltstillwoche am Samstag, dem

6. Oktober wieder zu einem Tag der

offenen Tür in die Frauenklinik ein.

Die Besucherinnen und Besucher

bekommen dort von 12 bis 17 Uhr

kompetente Antworten auf alle Fra-

gen rund ums Stillen, um Schwan-

gerschaft, Geburt und die erste Zeit

mit dem Baby. Hebammen, Ärzte und

Pflegekräfte informieren unter ande-

rem über die Ernährung während

Schwangerschaft und Stillzeit, Mög-

lichkeiten zur Schmerzlinderung bei

der Geburt, die Kursangebote der El-

ternschule und vieles mehr.

Werdende Mütter und Väter können

einen Blick in die Kreißsäle werfen, in

denen jährlich fast 1.400 Kinder zur Welt

kommen – darunter auch zahlreiche

„Frühchen“, die in der ersten Zeit eine

ganz besondere Betreuung benötigen.

Die Gäste können zudem die Neuge-

borenen-Station besichtigen, Vorträge

hören und sich in der umfangreichen

Ausstellung informieren. Schwangere

erhalten die Möglichkeit, sich aus Gips

eine Bauchmaske anfertigen oder ih-

ren Bauch kunstvoll bemalen zu lassen.

Weitere Information unter 0561/980-

3120 (Station) oder -3121 (Kreißsaal).

Bauchmasken und jede Menge InfosDie Frauenklinik des Klinikum Kassel lädt zum Tag der offenen Tür ein

Mit dem Stillen geben Mütter ihren Kindern den besten Start ins Leben.

Page 17: Stippvisite 03/2007

17StippVisite

Seit etlichen Jahren fördert die„Helga und Heinrich HolzhauerStiftung“ aus Melsungen die Be-handlung krebskranker Kinderam Kinderkrankenhaus ParkSchönfeld in Kassel. Mit der An-schaffung spezieller Instrumentefür die Schlüssellochchirurgie istin diesem Jahr ein weiterer Schrittzur Optimierung der Operations-techniken bei den schwer kran-ken Kindern erzielt worden. Aktu-ell hat die Stiftung Spenden inHöhe von 14.000 Euro überge-ben. Seit ihrer Gründung hat siedie Arbeit des Kinderkrankenhau-ses bereits mit rund 150.000 Eurounterstützt.

Die Schlüssellochchirurgie hat heute

auch in der Kinderchirurgie ihren fes-

ten Platz. Mithilfe einer kleinen Ka-

mera, welche durch einen winzigen

Schnitt in den Körper eingeführt wird,

kann der Operateur selbst feinste

Strukturen auf einem Monitor wie

unter dem Mikroskop begutachten.

Durch weitere kleine Schnitte können

Instrumente in das Innere des Körpers

eingebracht werden. Das Operations-

team kann so bösartige Geschwülste

exakt präparieren und im Gesunden

entfernen. Bisher war die Anwendung

dieser Technik auf die größeren Kinder

und Jugendliche beschränkt. Das für

die Erwachsenenmedizin entwickelte

Instrumentarium war für die kleinen

Dimensionen nur bedingt geeignet. Als

Heinrich Holzhauer von diesem Pro-

blem erfuhr, stellte er den Kontakt

zum Tuttlinger Medizingeräteherstel-

ler Aesculap her. So gelang die Ent-

wicklung feinster Präparierzangen

und Scheren, wodurch der kinder-

chirurgischen Abtei-

lung des Kinderkran-

kenhauses Park

Schönfeld heute Mög-

lichkeiten wie an Uni-

versitätskliniken zur

Verfügung stehen.

Zudem finanzierte die

„Helga und Heinrich

Holzhauer Stiftung“

die Anschaffung ei-

ner speziellen Kame-

rahalterung.

Doch damit hört die

Unterstützung der

Kindermedizin in Nordhessen durch die

Familie Holzhauer nicht auf: Mit ihrer

Hilfe konnte jüngst ein Beatmungs-

gerät angeschafft werden, mit dessen

Unterstützung die Kinder schneller

wieder von der künstlichen Beatmung

nach ihrer schweren Tumoroperation

zum eigenständigen Atmen gebracht

werden können. Und schließlich sind

4.000 Euro in Anschaffungen wie

Spielzeug, DVDs und andere Dinge

geflossen, welche den Kindern den

Krankenhausalltag erleichtern.

Durch ihr Engagement zeigen die

Holzhauers seit fast sieben Jahren

Bürgersinn in vorbildlicher Weise: Sie

sichern die Qualität der Behandlung

kranker Kinder und Jugendlicher in

Nordhessen.

Spendenkonto: „Helga und Heinrich Holzhauer

Stiftung für krebskranke Kinder“,

Konto Nr. 10003499

bei der Kreissparkasse Melsungen

(BLZ 52052154)

Verbesserte Behandlungvon Kindern mit KrebsGroßzügige Spende der „Helga und Heinrich Holzhauer Stiftung“

Freuen sich über die große Hilfe der Stiftung: Dr. Peter Illing, Chefarztder Kinderchirurgie (links), und Dr. Thomas Fischer, Chefarzt der Kin-deranästhesie und Kinderintensivmedizin im Kinderkrankenhaus ParkSchönfeld, mit Klaus-Peter Vaupel, Vorstandsmitglied der Stiftung.

Page 18: Stippvisite 03/2007

Hauptgewinnerin aus der letzten StippVisite mit dem Lösungswort „WC-Revolution“ ist:

E. Sallmer aus Bergisch Gladbach. Sie erhält ein Balena-Dusch-WC.

Eine von acht Piccolo-Reiseduschen gewinnen: P. Zschermitz, Leipzig; W. Tegelkamp, Duisburg; R. Meiger, Overath;

I. Krause, Odenthal; C. Charvat, Ostrau; H. Beck, Quedlinburg; Dr. G. Brosch, Kassel; E. Hinke, Itzehoe.

Herzlichen Glückwunsch!

18StippVisite überregional

Das StippVisiteKreuzworträtselKunterbunter Müsli-Spaß!

Bei diesem Gewinnpaket kommen

Müsli-Fans voll und ganz auf ihre

Kosten. Denn bereits die Frühstücks-

broschüre „Guten Morgen“ präsen-

tiert Frühaufstehern ebenso wie

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Page 19: Stippvisite 03/2007

„Schmerz, lass nach!“

Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofe-

nac oder Celecoxibe empfohlen, bei

stärkeren Schmerzen zusätzlich schwa-

che Opioide, also synthetisch herge-

stelltes Morphium. Morphium ist ein

altbekanntes Mittel gegen Schmerzen.

Ursprünglich wurde es aus Opium, dem

Milchsaft des Schlafmohns, gewonnen.

Früher war die Angst vor dessen Einsatz

wegen der gefürchteten Abhängigkeit

groß. Bei den neuesten langfristig wirk-

samen Opioiden besteht praktisch keine

Suchtgefahr mehr, denn sie geben

ihren Wirkstoff über einen langen

Zeitraum dosiert ab (Retard-Tabletten).

Antiepileptika

Sind die Nervenzellen, die die

Schmerzimpulse im Körper weiterlei-

ten, übererregt, so kommt dieser

Impuls als permanente Befeuerung im

Gehirn an. Dementsprechend stark

wird dann dort ein „Schmerz-Alarm“

ausgelöst. Antiepileptika, also Medika-

mente, die ursprünglich zur Behand-

lung von epileptischen Anfällen ent-

wickelt wurden, helfen dabei, die Über-

erregung im Hirn zu normalisieren

und die Reizschwelle für die ankom-

menden Impulse zu erhöhen. Bei Ner-

venschmerzen haben zum Beispiel

Pregabalin und Gabapentin, bei be-

stimmten Formen auch Carbamazepin,

ihre guten Eigenschaften bewiesen.

Antidepressiva

Die gute schmerzlindernde Wirkung von

Antidepressiva, die zur Behandlung von

Depressionen oder anderen psychischen

Erkrankungen entwickelt wurden, ist be-

reits seit Jahren bekannt. Besonders,

wenn die Schmerzen lang anhaltend und

brennend auftreten (zum Beispiel bei

Nervenschmerzen), werden sehr niedrig

dosierte Antidepressiva wie Doxepin

oder Opipramol erfolgreich eingesetzt.

Sicherlich beantwortet dieser Artikel

schon einige Fragen zur Schmerztherapie

bei Nervenschmerzen. Jedem Schmerz-

patienten sollte eine wirksame Behand-

lung ermöglicht werden, um wieder

aktiv am Leben teilnehmen zu können.

Wer mehr über das Thema Nerven-

schmerzen wissen möchte, sollte sich

folgende Broschüre bestellen:

„Wenn der Schmerz den Nerv trifft“

Deutsche Schmerzliga e. V.

Adenauerallee 18

61440 Oberursel

Tel. (0700) 375 375 375

Fax (0700) 375 375 38

Moderne Schmerztherapie bei chronischen Nervenschmerzen basiert auf drei Wirkstoffgruppen

„Schmerz, lass nach!“

In Deutschland leiden etwa elfMillionen Menschen unter chro-nischen Schmerzen. Die Suchenach der Schmerzursache, derrichtigen Diagnose und einereffektiven Therapie ist bei derMehrheit der Betroffenen sehrlangwierig – im Schnitt konsul-tiert ein Patient sieben Medizi-ner, bis er endlich den findet, derihn und seine Schmerzen ernstnimmt und richtig therapiert.

Bei der Behandlung von chronischen

Nervenschmerzen ist der Patient

jedoch häufig zunächst irritiert. Er

kann ohne Erklärungen seines Arztes

nicht nachvollziehen, warum er Ta-

bletten einnehmen soll, die doch

scheinbar überhaupt keinen Bezug zu

seinen Schmerzen haben. Schmerz-

spezialisten kennen die Nachfragen

der Patienten nach Durchlesen des

Beipackzettels der Medikamente sehr

gut: „Warum soll ich gegen meine

chronischen Nervenschmerzen Pillen

gegen Depressionen oder Epilepsie

einnehmen, wenn ich doch weder das

eine noch das andere habe?“

Aber das hat seinen Grund. Denn die

moderne Schmerztherapie ist ganz

bewusst darauf ausgerichtet, chro-

nische Schmerzen von mehreren

Seiten aus zu bekämpfen. Dabei ge-

hen Ärzte direkte und auch indirekte

Wege. Folgende Wirkstoffe kommen

dabei zum Einsatz:

Analgetika

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)

hat die Wirksamkeit der Schmerzmittel

in Stufen eingeteilt. So werden bei

leichten Schmerzen zum Beispiel

Page 20: Stippvisite 03/2007

webe eindringen und lässt selbst

kleinste Tumorreste unter Infrarot-

licht blauviolett leuchten. Somit kön-

nen die Neurochirurgen während der

Operation prüfen, ob der Tumor voll-

ständig entfernt wurde, und gleich-

zeitig das umliegende, gesunde Ge-

webe maximal schonen. Im Klinikum

Kassel, welches als einziges Kranken-

haus in Nordhessen Hirntumore ent-

fernt, erfolgen pro Jahr 200 bis 300

solcher Eingriffe.

Professor Deinsberger ist von dem

neuen, in Deutschland entwickelten

Operationsmikroskop begeistert: „Auf-

lösung und Bildqualität sind genial

und mit den neuen Möglichkeiten der

Gefäßdarstellung erschließt sich für

uns geradezu eine neue Welt.“

Information:Prof. Dr. Wolfgang Deinsberger,Tel. 0561/[email protected]

20 StippVisite

Ein hochmodernes Operations-mikroskop hat die Klinik für Neu-rochirurgie im Klinikum Kasselerhalten. Damit sind nun wäh-rend einer Operation Gefäßdar-stellungen möglich, was die Ein-griffe noch sicherer und für diePatienten schonender macht.

Mit der Investition in das neue Opera-

tionsmikroskop sei das neurologisch-

neurochirurgische Zentrum des Klini-

kum weiter gestärkt worden und die

Voraussetzung für Neurochirurgie auf

höchstem Niveau geschaffen, betonte

Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäfts-

führer des Klinikum Kassel.

Eine Operation am Gehirn ist immer

ein dynamischer Prozess, da sich im

Verlauf des Eingriffs die räumlichen

Verhältnisse im Gehirn ändern. Nach

dem Öffnen der Schädeldecke kommt

es zu Verschiebungen der Hirnmasse,

weil Gehirnflüssigkeit entweicht und

der Hirndruck nachlässt, erläutert

Prof. Dr. Wolfgang Deins-

berger, Direktor der Klinik für

Neurochirurgie im Klinikum

Kassel. Daher ist es in der

Neurochirurgie von großer

Bedeutung, während der

Operation den Verlauf zu

kontrollieren. Nachdem die

Klinik im vorigen Jahr ein

neues Navigationsgerät er-

hielt, das Ultraschallbilder

während der Operation lie-

fert, ist die Ausstattung jetzt

erneut verbessert worden.

Mithilfe des neuen Opera-

tionsmikroskops, das seit

einem knappen Jahr auf dem

Markt ist, lässt sich unter anderem die

Durchblutung von Gefäßen im Gehirn

darstellen. Dazu wird dem Patienten

ein harmloser Fluoreszenz-Farbstoff

gespritzt, der das Blut grün leuchten

lässt. So können die Neurochirurgen

während der Operation beispielsweise

prüfen, ob eine Gefäßaussackung

(Aneurysma) komplett verschlossen

wurde oder eine Gefäß-Engstelle wie-

der ausreichend von Blut durchflos-

sen wird. Bisher erfolgte diese Kon-

trolle mittels Doppler-Ultraschall, der

aber nicht die gleiche Genauigkeit

erreicht. Für den Patienten bringt die

Fluorenszenz-Angiographie (Gefäß-

darstellung) außerdem keine zusätzli-

che Strahlenbelastung mit sich.

Ein weiteres Einsatzgebiet des neuen

Mikroskops ist die Entfernung von

Hirntumoren. Bei bösartigen Tumoren

ist die Blut-Hirn-Schranke defekt, die

das Gehirn vor schädlichen Stoffen

aus dem Blutkreislauf schützt. Daher

kann der Farbstoff in das Tumorge-

Neues Operationsmikroskop in der Neurochirurgie

„Uns erschließtsich eine neue Welt“

Lässt Gefäße und Hirntumoren leuchten: Prof. Dr. Wolfgang Deinsberger mit dem neuen Operationsmikroskop.

Page 21: Stippvisite 03/2007

21StippVisite

Um Danke zu sagen für die guteBehandlung nach einem schwe-ren Herzinfarkt, besuchte Joa-chim Heumann die Herzchirur-gische Intensivstation des Klini-kum Kassel.

Mit einem schweren Herzinfarkt

brachten die Rettungsdienste Joachim

Heumann am frühen Morgen des 13.

März ins Klinikum Kassel. Im Herz-

katheterlabor der Medizinischen Klinik

II (Direktor Prof. Dr. Jörg Neuzner)

stellten die Ärzte rasch fest, dass ein

wichtiges Herzkranzgefäß, der soge-

nannte Hauptstamm, durch ein Blut-

gerinnsel fast komplett verschlossen

war – ein Notfall, der in der Regel zum

Tode führt. Die unmittelbar erforderli-

che Therapie, die sofortige Ballonauf-

dehnung (PTCA) des Hauptstammes,

konnte mit Erfolg durchgeführt wer-

den. Zusätzlich wurde der Patient mit

einer aortalen Ballonpumpe versorgt,

welche die Herzleistung unterstützt.

Derart gesichert, war die operative

Therapie möglich. Der 48-Jährige

wurde in die Klinik für Herz-, Thorax-

und Gefäßchirurgie (Direktor Dr. Her-

mann Sons) des Klinikums verlegt und

an die Herz-Lungen-Maschine ange-

schlossen, die für eine begrenzte Zeit

die Pumpfunktion des Herzens und

die Lungenfunktion ersetzen kann. Die

Herzchirurgen setzten ihm bei dieser

Operation zwei Bypassgefäße (Gefäß-

überbrückungen) ein.

Aufgrund der Schwere des Infarktes

ließ sich das Herz von Joachim Heu-

mann nach der Operation nicht von

der Herz-Lungen-Maschine entwöh-

nen: Es begann nicht selbsttätig zu

schlagen. An die Herz-Lungen-Ma-

schine können Patienten nur eine

begrenzte Zeit angeschlossen sein, da

anderenfalls das Blut geschädigt wird.

Die Ärzte orderten

daher aus Hamburg

ein externes Herz-

Unterstützungssys-

tem für Joachim

Heumann, eine spe-

zielle Pumpe, die

auch für längere Zeit

sämtliche Arbeit des

Herzens übernehmen

kann. Per Kurier wur-

de es ins Klinikum

gebracht. Am späten

Abend des 13. März

war der Patient an

sein künstliches Herz

angeschlossen und

konnte aus dem OP

auf die Herzchirurgi-

sche Intensivstation

verlegt werden.

„Ein externes Herz

bestellen wir ein- bis

zweimal pro Jahr, das

ist sehr selten“, so Dr. Hermann

Begau, Oberarzt der Intensivstation.

Oft seien es dabei recht junge Leute,

die einen so schweren Herzinfarkt

überhaupt überlebten. Das externe

Herz-Unterstützungssystem soll die

Zeit bis zur Erholung des eigenen

Herzens oder bis zu einer eventuellen

Transplantation überbrücken. Die

Kasseler Ärzte nahmen direkt Kontakt

mit dem Herz- und Diabeteszentrum

in Bad Oeynhausen auf, einem der

größten Herzzentren in Deutschland.

Vier Tage nach seiner Einlieferung ins

Klinikum wurde Joachim Heumann –

noch im Narkoseschlaf und mit Beat-

mungsgerät – in einem aufwendigen

Transport mit dem Kasseler Intensiv-

mobil nach Bad Oeynhausen verlegt.

Ihn begleiteten ein Kardiotechniker,

der das externe Herz überwachte, eine

Ärztin und zwei Rettungssanitäter.

Die Mediziner in der dortigen Klinik

entschieden nach einiger Zeit in Ab-

sprache mit der Familie von Joachim

Heumann, sein Herz zu entfernen und

ihm ein Kunstherz einzusetzen, mit

dem der Patient auch mobil sein kann.

Dabei befinden sich der Pumpmecha-

nismus im Brustkorb und die dazu-

gehörige Steuerung in einem externen

Gerät.

Nur einen Tag nach der Entlassung

aus der Klinik Bad Oeynhausen be-

suchte Joachim Heumann mit seiner

Frau die Herzchirurgische Intensiv-

station des Klinikum Kassel, um dem

Team ein großes Dankeschön auszu-

sprechen. Nun steht er auf der War-

teliste für eine Herztransplantation.

Zunächst geht es aber darum, dass er

wieder zu Kräften kommt und sein

Leben neu organisiert.

Rettung nach schwerem Herzinfarkt

Neues Leben mit Kunstherz

Patient Heumann mit einem Teil des Teams der HerzchirurgischenIntensivstation im Klinikum Kassel (von links nach rechts): TorstenDietschreit (Kardiotechniker), Dr. Mehdi Givehchian (Herzchirurg),Mike Schmitz (Krankenpfleger), Joachim Heumann, Dr. Frank Wal-deck (Oberarzt Kardioanästhesie), Daniela Ade (Fachkranken-schwester), Hermann Begau (Oberarzt), Barbara Schneider (OP-Schwester Herzchirurgie). Vorn das Steuerungsgerät für das Kunst-herz.

Page 22: Stippvisite 03/2007

22StippVisite überregional

Jetzt kommt wieder die typischeZeit für einen Schnupfen. Tags-über ist es noch relativ warm,nachts gehen die Temperaturenrunter, und es kommt noch nass-kaltes Wetter hinzu. Erkältungs-viren haben Konjunktur undtropfende Nasen ebenfalls.Schnupfen ist zwar nichtschlimm, solange die Neben-höhlen nicht entzündet sind,aber unangenehm. Bevor manihm mit „schweren Geschützen“zu Leibe rückt, können vielleichtauch bewährte Hausmittel Er-leichterung bringen.

Wie entsteht Schnupfen?Durch Tröpfcheninfektion werden

Erkältungsviren übertragen und durch

das Einatmen aufgenommen. Da sich

die Viren meist nicht auf die Nasen-

schleimhaut beschränken, sondern

sich auch auf die Nasennebenhöhlen

ausbreiten, ist es vorteilhaft, soforti-

ge Maßnahmen einzuleiten. Denn

unbehandelt kann sich der Schnup-

fen zu einer akuten Entzündung der

Nasennebenhöhlen (Sinusitis) ent-

wickeln.

Hier einige Tipps:Ein entspannendes Bad tut immer

gut. Bei Schnupfen fördern Bäder mit

einem Zusatz aus Menthol-, Eukalyp-

tus-, Thymian- oder Fichtennadelöl

die Durchblutung, lindern Glieder-

schmerzen und erhöhen die Körper-

temperatur. Ihre ätherischen Öle

lösen Sekret aus Nase und Bronchien.

Zehn Minuten in einer Badewanne

mit 38 Grad warmem Wasser baden.

Wer Kreislaufbeschwerden hat, füllt

die Wanne nur zur Hälfte. Mit Fieber

sollte man auf ein Bad verzichten, es

würde den Körper zu sehr belasten.

FußbäderDie Durchblutung der oberen Atem-

wege wird auch durch ein Fußbad mit

Rosmarinzusatz verbessert. Aber die

Füße nicht gleich in zu heißes Wasser

stellen, sondern zuerst mit einer

Wassertemperatur von 34 Grad be-

ginnen. Innerhalb der nächsten 20

Minuten immer heißeres Wasser hin-

zugeben, bis die Temperatur auf etwa

41 Grad angestiegen ist. Einige Mi-

nuten in dem heißen Wasser bleiben.

Danach Füße abtrocknen, warme

Strümpfe anziehen und eine halbe

Stunde ruhen.

KopfdampfHeißer Wasserdampf mit Zusätzen

befeuchtet die Nasenschleimhäute,

löst festsitzendes Sekret und wirkt –

je nach Zusatz – desinfizierend. Zwei

Liter Wasser zum Kochen bringen.

Drei Esslöffel Salz oder eine Handvoll

Kamillenblüten in einen großen Topf

geben. Das Wasser darauf gießen.

Dann das Gesicht über die Schüssel

halten, den Kopf mit einem großen

Handtuch abdecken und zehn Minu-

ten lang durch die Nase tief ein- und

ausatmen. Das Salz wirkt desinfizie-

rend und schleimlösend. Die Kamille

desinfiziert und hemmt Entzündun-

gen. Menschen mit einer Allergie

gegen Korbblütler dürfen sie aber

nicht anwenden.

NasenspülungenNasentropfen oder -sprays aus der

Apotheke können die Schleimhäute

abschwellen lassen. Salzwasser erfüllt

den gleichen Zweck, desinfiziert und

löst den Schleim.

Für die Kochsalzlösung eine Messer-

spitze Salz in 0,2 Litern warmem

Wasser verrühren. Ein wenig Salz-

wasser in die hohle Hand gießen und

durch das rechte Nasenloch einzie-

hen. Kopf auf die rechte Seite neigen,

damit das Wasser in die Nebenhöhle

laufen kann. Danach die linke Seite

behandeln. Mehrmals täglich wieder-

holen. In der Apotheke gibt es außer-

dem spezielle Nasenduschen, mit

denen man die Nasengänge und Ne-

benhöhlen spülen kann. Regelmäßig

angewendet sollen Nasenspülungen

vorbeugend gegen Schnupfen wirken.

Wer sich den Kampf gegen die ver-

stopfte Nase vereinfachen will, kann

sich auch eine Pflanzenkombination

aus gelbem Enzian, Schlüsselblume,

Ampferkraut, Holunderblüten und Ei-

senkraut in Form von Dragees aus der

Apotheke holen. Durch die Einnahme

werden die verstopften Verbindungs-

gänge zu den Nasennebenhöhlen

geöffnet, der zähe Schleim verflüs-

sigt, die Entzündung wird gelindert,

und man kann wieder frei durchat-

men.

Nachts läuft übrigens die körpereige-

ne Abwehr auf Hochtouren. Das be-

deutet, Eindringlinge im Körper wer-

den bekämpft – aber nur, wenn der

Mensch auch richtig schläft. Wer

Probleme mit dem Einschlafen hat,

sollte es mit einem Glas heißer Milch

mit Honig versuchen.

Schnupfen im Anmarsch?

Tipps für eine freie Nase

Schnupfen im Anmarsch?

Page 23: Stippvisite 03/2007

StippVisite überregional23

Jährlich sterben 12.000 Menschenin Deutschland an pneumokokken-bedingten Erkrankungen, 80 bis90 Prozent der Todesfälle entfallenauf über 60-Jährige. Die Krankheitkann sehr schnell verlaufen. Soereignet sich jeder zweite Todes-fall innerhalb von 48 Stunden. DieEVAN-65-Studie mit über 11.000Teilnehmern ergab, dass vor allemÄltere von einer Impfung profitie-ren. Das Risiko, an einer pneumo-kokkenbedingten Lungenentzün-dung zu erkranken, verringerte sichum 45 Prozent. Die Zahl tödlicherVerläufe bei allen Lungenentzün-dungen verringerte sich durch dieImpfung sogar um fast 60 Prozent.

Obwohl sie besonders gefährdet sind,

sind vier von fünf über 60-Jährigen

nicht gegen Pneumokokken geimpft. Ein

gefährliches Versäumnis, wie Friedrich K.

(67) erfahren musste. Er war skeptisch:

„Eine Impfung gegen Pneumokokken –

ist das wirklich nötig?“ Gegen den Rat

seines Arztes verzichtete er darauf. Ein

halbes Jahr später erkrankte er an einer

schweren Lungenentzündung. Die Aus-

löser: Pneumokokken. „Mehrere Wochen

lang lag ich im Krankenhaus und war

zeitweise so schwach, dass ich mich

kaum noch bewegen konnte. Hätte ich

mich impfen lassen, wäre mir die Er-

krankung möglicherweise erspart ge-

blieben“, so Friedrich K. heute.

Pneumokokken-Bakterien

sind weltweit verbreitet

Pneumokokken sind weltweit verbrei-

tete Bakterien und die häufigsten Aus-

löser schwerer Lungenentzündungen.

Die Impfung kann jedoch einen

großen Teil der etwa 12.000 Todes-

fälle, die pro Jahr durch Pneumokok-

ken-Erkrankungen verursacht werden,

verhindern. Pneumokokkenbedingte

Erkrankungen anderweitig vorzubeu-

gen, ist nicht möglich: Die Erreger

finden sich bei jedem Zweiten im

Nasen-Rachen-Raum und können

beim Sprechen oder Niesen übertra-

gen werden. Im Normalfall hält das

Immunsystem die Bakterien in Schach.

Bei älteren Menschen oder Personen

mit chronischen Atemwegserkran-

kungen wie Asthma oder COPD ist das

Abwehrsystem jedoch häufig ge-

schwächt. Dadurch können sich die

Pneumokokken im Körper ausbreiten

und schwere Erkrankungen wie Lun-

genentzündung oder Blutvergiftung

hervorrufen.

Pneumokokken-Bakterien

sind zunehmend resistent gegen

Antibiotika

Wer sich darauf verlässt, den Erregern

im Ernstfall mit Antibiotika beizukom-

men, kann eine böse Überraschung

erleben, denn Pneumokokken bilden

zunehmend Resistenzen gegen gängi-

ge Medikamente wie zum Beispiel

Penicillin aus. Zudem verlaufen Pneu-

mokokken-Erkrankungen bei älteren

Menschen häufig untypisch und so

rasant, dass es bei Beginn der Be-

handlung bereits zu spät sein kann.

Selbst bei rechtzeitiger Behandlung ist

ein Krankenhausaufenthalt oft un-

umgänglich. Hingegen bleibt Geimpf-

ten eine Behandlung im Krankenhaus

häufig erspart: Die Impfung kann die

Zahl der Krankenhausaufenthalte auf-

grund von Lungenentzündungen um

mehr als ein Viertel reduzieren.

Zeitgleiche Grippe-Impfung

erhöht Wirksamkeit der

Pneumokokken-Impfung

Zusätzlich zur Impfung gegen Pneu-

mokokken empfiehlt die Ständige

Impfkommission am Robert Koch-

Institut in Berlin (STIKO) allen über 60-

Jährigen, chronisch Kranken, zum

Beispiel mit Asthma, COPD oder Dia-

betes, sowie immungeschwächten

Personen die Grippe-Impfung. Beide

Impfungen sind gut verträglich und

können zeitgleich verabreicht werden.

Ein weiteres Plus: Durch die gleichzei-

tige Gabe beider Impfstoffe wird das

Risiko, an Pneumokokken-Pneumonie

oder Influenza zu erkranken, zusätzlich

vermindert. Die Grippe-Impfung sollte

jedes Jahr mit dem von der WHO emp-

fohlenen Impfstoff aufgefrischt wer-

den, bei der Pneumokokken-Impfung

genügt es, wenn sie bei Patienten mit

chronischen Erkrankungen alle sechs

Jahre wiederholt wird.

Weitere Informationen rund um

das Thema Impfen bei:

Service Impfen Aktuell

Ober-Ramstädter-Straße 96

64367 Mühltal

Internet: www.impfen-aktuell.de

E-Mail: [email protected]

Ärztliche Telefonsprechstunde

montags von 14 bis 17 Uhr

unter der Telefonnummer

(0 61 51) 1 36 99 25.

Tödliche Lungen-entzündungen verhindern

Pneumokokken-Impfung mindert Komplikationen

Page 24: Stippvisite 03/2007

24 StippVisite

Die Kreisklinik Wolfhagen hatsich dem Audit für die Rezertifi-zierung der Kooperation fürTransparenz und Qualität im Ge-sundheitswesen (KTQ) gestelltund darf das Zertifikat behalten.

„Das Zertifikat der KTQ belegt die

Leistungsfähigkeit der Kreisklinik

Wolfhagen und die hohe Qualität ih-

rer Angebote. Als Gütesiegel hat es

eine wichtige Orientierungsfunktion

für die Patientinnen und Patienten.

Der Erfolg ist auch Ausdruck des ho-

hen Engagements unserer Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter", so der

Geschäftsführer der Kreiskliniken

Kassel GmbH, Klaus Herrmann.

Im Rahmen des Audits wurden ver-

schiedene Themengebiete untersucht.

Dazu gehörten die Patienten- und

Mitarbeiterorientierung, die Sicher-

heit, das Informationswesen und die

Krankenhausführung. Ziel des Audits

war es, das Qualitäts-

management innerhalb

der Klinik zu analysie-

ren, zu bewerten und

damit die Patientenver-

sorgung zu optimieren.

Positiv bewertet wurden

die individuelle Be-

handlung der Patien-

ten, die Anwendung der

Pflegediagnose und

Pflegeplanung sowie

die Fort- und Weiterbil-

dungsmöglichkeiten.

Besonders hervorgeho-

ben wurden Brandschutz, Hygiene-

management, Öffentlichkeitsarbeit,

Strategieentwicklung, Befragungen

und elektronische Patientendokumen-

tation im Krankenhausinformations-

system. „Wir freuen uns sehr, dieses

Gütesiegel weiterhin führen zu kön-

nen. Dies ist keine Selbstverständlich-

keit, zumal die Hürden höher liegen

als noch vor Jahren“, so Herrmann.

Das KTQ-Verfahren kontrolliert detail-

liert das interne Qualitätsmanage-

ment von Krankenhäusern und legt

dabei medizinische Abläufe offen, so

Pflegedirektor Peter Wieddekind. „In

der Folge können Behandlungspro-

zesse im Sinne der Patienten effizien-

ter gestaltet werden“, sagte Wiedde-

kind weiter. Die Zertifizierung gilt für

drei Jahre.

Kreisklinik Wolfhagenbehält GütesiegelLeistungsfähigkeit und Qualität der Kreisklinik Wolfhagen bestätigt

Eine nahtlose Verzahnung von

ambulanter und stationärer Ver-

sorgung zu ermöglichen – mit

diesem Ziel hat am Klinikum

Kassel eine onkologisch-häma-

tologische Praxis eröffnet.

Dr. Sandra Tebbe, Internistin mit

den Schwerpunkten Hämatologie

und Onkologie, hat sich in direk-

ter Nachbarschaft zur onkologi-

schen Klinik (Medizinische Klinik

IV) niedergelassen. „Damit kön-

nen wir ein umfassendes Versor-

gungsangebot von der Erstdiagnose

über die stationäre Versorgung bis zur

ambulanten Nachbehandlung bieten“,

so Prof. Dr. Martin Wolf, Direktor der

Medizinischen Klinik IV. Besonders bei

schwer kranken Patienten und Patien-

tinnen sei es von großer Bedeutung,

eine kontinuierliche Betreuung in allen

Behandlungsphasen sicherzustellen.

Medizinische Klinik IV, Telefon: 0561/980-3046,Praxis Dr. Tebbe, Telefon 0561/980-4036

Kooperation von Klinik und Praxis

Qualitätsmanagement unter die Lupe genommen: die KreisklinikWolfhagen.

Page 25: Stippvisite 03/2007

Als erste gesamte Klinik desKlinikum Kassel hat die Onkologie(Medizinische Klinik IV, Onkolo-gie, Hämatologie, Immunologie)ihr Qualitätsmanagementsystemnach ISO 9001:2000 zertifizierenlassen. Damit wurde von exter-nen Fachleuten die herausragen-de Qualität bescheinigt.

Auch im Gesundheitswesen gewinnen

Qualitätsmanagementsysteme zuneh-

mend an Bedeutung. Das ISO-Zertifi-

kat wird für ein System auf Basis in-

ternationaler Normen verliehen. Alle

Arbeitsprozesse im Krankenhaus wer-

den dabei auf ihren optimalen Ablauf

sowie wirtschaftlichen und effizien-

ten Ressourceneinsatz überprüft und

im Sinne der Patienten kontinuierlich

verbessert. Verantwortlichkeiten sind

eindeutig definiert. Das systematische

Qualitätsmanagement zielt auf die Er-

höhung der Patientenzufriedenheit

und -sicherheit, die

Transparenz der Leis-

tungen und schriftlich

definierte Abläufe.

„Wir freuen uns sehr

über die Bestätigung

unserer Qualität von

unabhängigen Exper-

ten“, so Klinik-Direk-

tor Prof. Dr. Martin

Wolf. Besonders ho-

ben die Prüfer den

zielorientierten Auf-

bau des Qualitätsmanagementsys-

tems sowie die schon lange bestehen-

den regelmäßigen Sitzungen des

TQM-Teams hervor (Total Quality Ma-

nagement), an dem alle Bereiche der

Klinik beteiligt sind.

Die Medizinische Klinik IV betreut Pa-

tienten und Patientinnen mit Erkran-

kungen des Blutes, des Knochenmarks

und des lymphatischen Systems sowie

Tumorerkrankungen der inneren Or-

gane. Angeboten werden stationäre,

tagesklinische und ambulante Be-

handlung. Die Zusammenarbeit mit

anderen Bereichen des Klinikums in

Form eines gemeinsamen Tumorzen-

trums sichert für jeden Patienten eine

auf ihn zugeschnittene qualifizierte

Diagnose, Therapie und Nachsorge.

Nachweis für hohe QualitätOnkologische Klinik des Klinikum Kassel erhält ISO-Zertifikat

Haben den Qualitätsnachweis jetzt schwarz auf weiß: ein Teil derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der onkologischen Klinik imKlinikum mit Prof. Martin Wolf (Fünfter von rechts).

25StippVisite

Page 26: Stippvisite 03/2007

bäder, Meersalz-Ölmassagen, Fußre-

flexmassagen oder Akupunktur statt.

Das Medical Wellness-Konzept im

Kneippianum wird von einem erfah-

renen Ärzteteam und medizinischem

Fachpersonal umgesetzt.

Das Besondere: Im Vordergrund bei

allen Behandlungen steht Kneipps

naturheilkundlicher Ansatz. So buchen

Besucher, die erste Erfahrungen mit

der Kneipp’schen Lehre machen möch-

ten, das über FIT REISEN buchbare

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sundheits-, Kur-, Wellness-, Fitness-

und Beauty-Urlaub in 350 Hotels an

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bekannten Kurklinik gewinnen? Das

Kneippianum verlost zusammen mit

FIT REISEN, dem Spezialveranstalter für

gesundes Reisen, einen viertägigen

Aufenthalt mit „Kneippschnupperl-

Paket“ für zwei Personen. Das Paket

enthält drei Übernachtungen im Wohl-

fühlzimmer mit Vollpension sowie alle

Anwendungen des vorgenannten Pa-

kets. Hierzu gehören eine ärztliche

Grunduntersuchung mit Erstellung

des Gesundheitsplans, sechs vitalisie-

rende Wechselgüsse, zwei entspan-

nende Rückenmassagen und eine

wohltuende Morgenanwendung wie

Kräuterwickel oder eine Waschung.

Beantworten Sie bitte folgende Fra-

gen:

• In welchem Kurort steht

das Kneippianum?

• In welchem Jahr wurde das

traditionsreiche Haus gegründet?

• Wie heißen die fünf Elemente

von Kneipps Lehre?

• Auf wie viel Quadrat-

metern erstreckt sich der

neue KneippSPA-Bereich?

• Wie heißt das Package,

das verlost wird?

Antworten bitte an: Redaktion StippVisite, Bockhorn 1,

29664 Walsrode. Einsendeschluss ist

der 15. November 2007.

Viel Glück!

Gewinner des Reisequiz aus der letz-

ten StippVisite ist: K. Fessel aus Thale.

Sie gewinnt das einwöchige Package

„Traditionelle Badekur“ mit ärztlicher

Untersuchung, sechs Heilbehandlun-

gen wie Massagen, Hévízer Schlamm-

packung, Elektro-, Sauerstoff- oder

Hydrotherapie für zwei Personen im

Danubius Health Spa Resort Sárvár in

Ungarn.

Herzlichen Glückwunsch!

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Kneipp-Kurklinik Kneippianumin Bad Wörishofen

„Ihre Gesundheit in

besten Händen“,

wissen Gäste des

K n e i p p i a n u m s ,

einer Kneipp-Kur-

klinik für Natur-

heilverfahren. Das

Haus ist eines der

traditionsreichsten

im beliebten bayerischen Kurort Bad

Wörishofen und wurde 1896 von

Kneipp selbst gegründet. Es ist das ein-

zige wahre Kneipp-Hotel, da nur hier

alle fünf Elemente von Kneipps Lehre –

Wasser, Kräuter, Bewegung, Ernährung

sowie die Balance von Körper, Geist und

Seele – ganzheitlich umgesetzt werden.

Schlicht, modern und tageslichtdurch-

flutet, mit natürlichen Materialien aus-

gestattet und im Grünen gelegen – so

präsentiert sich der neue, 2.000 Qua-

dratmeter große KneippSPA-Bereich

des Hauses. Hier finden Urlauber alles,

was zu einem erholsamen Gesund-

heitsurlaub gehört: Harmonisch gestal-

tete Behandlungsräume, ein modernes

Hallenbad, ein Sprudel- und Ther-

malbecken, ein Whirlpool, eine Finni-

sche-, eine Kräuter- und eine Block-

haussauna mit Schneemaschine sowie

ein Wassertretbecken im Garten sind

nur einige Extras des neuen Kneipp-

SPA-Bereichs. In den zwölf SPA-Suiten

finden Anwendungen wie Kräuter-

Gesund leben und entspannen wie Kneipps

Page 27: Stippvisite 03/2007

kraut (Ambrosia). Ambrosia blüht von

Mitte Juli bis Mitte Oktober und kann

Atemnot und Asthma auslösen. Auch

neue Nahrungsmittel, zum Beispiel

aus tropischen Ländern, werden von

europäischen Organismen häufig

nicht toleriert. Früchte aus fernen

Ländern können so zum gesundheitli-

chen Bumerang werden, genauso wie

die Vielzahl von Nussarten, die inzwi-

schen in jedem Supermarkt zu erwer-

ben sind. Neuestes Problemfeld für

Allergiker stellen auch Gewürze und

besonders Gewürzmischungen dar,

deren Bestandteile häufig nicht im

Einzelnen deklariert sind, sodass der

allergieauslösende Inhaltsstoff schlecht

gemieden werden kann.

Wie soll man sich im Akutfall verhalten?

Auch wenn das Angebot

an Sprays, Tabletten,

Tropfen und In-

halatoren in Apotheken groß ist,

muss als Erstes der Arzt herausfinden,

welches Allergen die typischen Symp-

tome wie Niesen, Juckreiz, Atembe-

schwerden oder tränende Augen aus-

löst. Dieses geschieht durch einen

Allergietest. Danach kann der Patient

entweder versuchen, das Allergen zu

meiden, oder sich gegen diesen Stoff

mit der vor allem im Winter durchge-

führten bekannten Spritzenkur hypo-

sensibilisieren lassen.

Sind die Pollen bereits in der Luft, hel-

fen vor allen Dingen moderne Anti-

histaminika, wie zum Beispiel das Le-

vocetirizin. Sie sorgen dafür, dass die

Symptome wie Juckreiz oder Nies-

anfälle unterdrückt werden oder gar

nicht mehr auftreten. Außerdem sind

neuere Wirkstoffe wesentlich besser

verträglich und ihr Nebenwirkungs-

profil ist nicht mehr mit dem der älte-

ren Medikamente, die teilweise müde

machten, zu vergleichen.

Do-it-yourself-Therapie ist gefährlichAllergien gehören in die Hände von Ärzten

Ob jemand an einer Allergie erkrankt,

liegt zum einen an seiner persönli-

chen Veranlagung, zum anderen be-

günstigt unsere moderne Lebens-

führung die Verbreitung von Aller-

gien. Einen weiteren Grund für die

Zunahme von Allergien stellt die star-

ke Erwärmung unseres Klimas dar, die

zu einer verlängerten Pollenflugzeit

führt. Früher hatten zum Beispiel

Heuschnupfengeplagte zumindest

einige Monate im Jahr definitiv Ruhe

vor ihrem Leiden, heute beginnen die

ersten Frühblüher bereits im Dezem-

ber, wieder Nasen, Augen und Bron-

chien zu reizen. Ebenso plagen die

Allergiker hohe CO2-Werte.

Aber nicht nur Pollen, Gras und Ge-

treide sind schuld an Allergien, es gibt

inzwischen weit exotischere Verursa-

cher, die sich in Europa „breitge-

macht“ haben, wie das hochaggres-

sive, aus Nordamerika einge-

schleppte Trauben-

Allergien breiten sich immer mehr aus. Bereits jetzt quälen sich mehrals 80 Millionen Europäer, und jeder dritte Deutsche hat mit allergi-schen Reaktionen auf die unterschiedlichsten Auslöser zu kämpfen.Viele greifen zur Selbstbehandlung und wissen dabei nicht, wiegefährlich das sein kann, vor allem bei Kindern. Der erste Schritt soll-te sein, den Auslösern auf den Grund zu gehen und sich dann einwirksames Medikament verschreiben zu lassen, bevor es zu einerChronifizierung kommt.

Page 28: Stippvisite 03/2007

28 StippVisite

Herr Müller ist 87 Jahre alt undeigentlich noch recht fit. BeimAnziehen von Hose und Strümp-fen, bei der täglichen Körper-pflege, beim Baden und bei dentäglichen Insulin-Spritzen brauchter jedoch Hilfe, die ihm von seinenAngehörigen zuteil wird. Dann er-leidet Herr Müller einen Schlag-anfall. Er ist halbseitig gelähmt,hat Sprachstörungen. Für die An-gehörigen stellt sich nun die Fra-ge, wie es nach dem Krankenhaus-aufenthalt und der Rehamaßnah-me zu Hause weitergehen soll.Denn die pflegerischen Aufgabensind jetzt andere als vor demSchlaganfall und ohne fachkundi-ge Hilfe nicht zu schaffen.

Dieses fiktive Beispiel wäre typisch für

das neue Angebot des ambulanten

Pflegedienstes SWA Aktiv der Gesund-

heit Nordhessen Holding: die Pflege-

beratung. Die Pflegeberaterinnen sind

besonders qualifizierte Fachkräfte. Sie

kommen zum Einsatz, wenn sich bei

einem stationären Krankenhausauf-

enthalt abzeichnet, dass der Patient

oder die Patientin nach der Entlassung

noch pflegebedürftig ist und die Über-

leitungspflege in die Familie ge-

wünscht wird. Die Pflegeberaterinnen

informieren die Angehörigen und Pfle-

gebedürftigen im Klinikum oder zu

Hause kostenlos und unverbindlich

über die Pflegemöglichkeiten. Bei

Bedarf treffen sie während des Kran-

kenhausaufenthaltes gemeinsam mit

den Angehörigen die Vorbereitungen

für die Pflege zu Hause. Auch schulen

sie die Angehörigen ganz individuell in

pflegerischen Maßnahmen, bereits im

Klinikum und/oder in den eigenen vier

Wänden. So können die Pflegenden

allmählich an die neue Aufgabe her-

angeführt werden, lernen Sicherheit

im Umgang mit den pflegebedürftigen

Angehörigen und verlieren die Angst

vor der Betreuung eines Schwerst-

pflegebedürftigen.

Die Pflegeberaterinnen helfen zudem,

Anträge bei den Kostenträgern zu stel-

len, und organisieren bei Bedarf

Pflegehilfsmittel, die beispielsweise bei

einem künstlichen Ausgang oder bei

Inkontinenz benötigt werden. Die

Kosten für die Pflegeberatung werden

von den Pflegekassen getragen, wenn

bereits eine Pflegeeinstufung besteht

oder ein entsprechender Antrag bei

der Pflegekasse gestellt wurde, unab-

hängig davon, in welcher Kasse der

Pflegebedürftige versichert ist.

Information zur Pflegeberatung des ambulanten PflegedienstesSWA Aktiv über Telefon 980-2852.

Anleitung am KrankenbettNeues Angebot des ambulanten Pflegedienstes SWA Aktiv

Informiert auch zu Hause: PflegeberaterinTheresa Dylong im Gespräch mit Fritz Meister.

Internationaler Austausch: Der Arzt

Enrique Garcia aus Kuba war zwei

Wochen in der Nuklearmedizin am

Klinikum Kassel zu Gast, um sein Wis-

sen auf dem Gebiet der Radio-

synoviorthese zu vertiefen.

Schon mehrfach hospitierten Medizi-

ner aus dem Ausland beim Leiter der

Nuklearmedizin, Privatdozent Dr. Knut

Liepe, der seit 2001 bei der Internatio-

nalen Atomenergiebehörde als Exper-

te für die Radiosynoviorthese tätig ist.

Dabei handelt es sich um ein nuklear-

medizinisches Verfahren zur Behand-

lung von entzündlichen Gelenker-

krankungen, das häufig an den Fin-

gern zum Einsatz kommt. Radioaktive

Isotope werden dabei in das Gelenk

gespritzt und von der entzündeten

Gelenkinnenschleimhaut aufgenom-

men. Damit verbleibt die Radioak-

tivität im Gelenk. Die Strahlung führt

zu einem Stopp der Entzündung und

zur deutlichen Schmerzreduktion.

Enrique Garcia, der an einem der

größten Krankenhäuser in Havanna

tätig ist, hatte das Verfahren vor drei

Jahren bei einer zweimonatigen Hos-

pitation bei Dr. Liepe kennengelernt.

Im Gegenzug hat Dr. Liepe in Kuba bei

der Einrichtung einer nuklearmedizi-

nischen Abteilung beraten.

Hilfe bei Gelenkentzündungen

Als Experte für die Radiosynoviorthese welt-weit bekannt: Dr. Knut Liepe mit Enrique Garciaaus Kuba.

Page 29: Stippvisite 03/2007

Das große Engagement hat sich

gelohnt: Die Bewohnerinnen

und Bewohner der Senioren-

wohnanlage Lindenberg kön-

nen bald wesentlich leichter in

den Bus ein- und aussteigen.

Oberbürgermeister Bertram

Hilgen hat bei einer Bürgerver-

sammlung zugesichert, dass die

Haltestelle Eschenstruther Weg

bis Ende des Jahres behinder-

tengerecht umgebaut wird.

Dafür hatten sich der Heim-

beirat der Seniorenwohnanlage

und der Ortsbeirat Forstfeld seit 2001

eingesetzt. Unter anderem hatten sie

bei einem Ortstermin mit dem Magis-

trat für den Umbau demonstriert.

Weil der Bus nicht nah genug an den

Bürgersteig heranfahren kann, ist das

Ein- und Aussteigen immer mit der

Gefahr des Stolperns und Stürzens

verbunden. Wer einen Rollator nutzt,

Ihre Patientenfürsprecherin für den Bereich des Klinikum Kassel ist Marlies Rohrbach, für das Ludwig-Noll-Krankenhaus Gudrun Burlon.

Die Patientenfürsprecherinnen

• prüfen Anregungen und Beschwerden der Patienten und der Angehörigen,

• wenden sich mit deren Einverständnis an die zuständigen Stellen und versuchen zu vermitteln,

• nehmen gern auch positive Erfahrungen entgegen und geben sie weiter.

Sie erreichen Marlies Rohrbach oder ihreVertreterin Iris Zaeske in der Sprechstunde

• im Haus 14, Eingang A, Erdgeschoss, Zimmer 2,

• donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr.

Oder sprechen Sie auf den Anrufbeantworter unter Tel.: 0561/980-2811.

Für schriftliche Eingaben befindet sich ein Briefkasten im Eingangsbereich von Haus 14, der aber nicht täglich geleert wird.

Sprechstunde von Gudrun Burlon ist dienstags von 16 bis 17 Uhr im Dachgeschoss von Haus 2 im Ludwig-Noll-Krankenhaus.

Liebe Patientin, lieber Patient,

Marlies Rohrbach,Klinikum Kassel

Gudrun Burlon,Ludwig-Noll-Krankenhaus

29StippVisite

muss diesen hochheben, um in den

Bus zu gelangen. „Wir freuen uns

sehr, dass unser sehr aktiver Heim-

beirat diesen Erfolg errungen hat“, so

Einrichtungsleitung Heide Tepper. Die

behindertengerecht umgebaute Hal-

testelle werde erheblich dazu beitra-

gen, die Mobilität der älteren Men-

schen „im Lindenberg“ zu fördern.

Setzten sich mit anderen Bewohnerinnen und Bewoh-nern für eine behindertengerechte Haltestelle ein:Günter Machalz und Liesbeth Heckmann.

Erfolg für SeniorenHaltestelle wird behindertengerecht umgebaut

Page 30: Stippvisite 03/2007

30StippVisite überregional

Medien berichten immer wiedervon gefälschten Medikamenten imInternet. Täglich sind die E-Mail-Accounts voll von unerwünschtenAngeboten für die Potenz, gegendas Schwangerwerden und vielenanderen Indikationen.Trotz ständi-ger Warnung der deutschen Zu-lassungsbehörde für Arzneimittelvor gefälschten Medikamenten ausdem Internet fallen immer wiederMenschen vor allem wegen derattraktiven Preise darauf hereinund gefährden ihre Gesundheit.

Nicht selten sind Medikamente mit

gesundheitsgefährdenden Wirkstoffen

verunreinigt oder nicht ausreichend

dosiert. So veröffentlichte die Pharma-

zeutische Zeitung, dass besonders bei

Anbietern verschreibungspflichtiger

Arzneimittel außerhalb der Europä-

ischen Union Vorsicht geboten sei.

Zum Beispiel wählte das Zentrallabor

Deutscher Apotheker 24 Internet-An-

bieter aus, bei denen sie das Haar-

wuchsmittel Propecia mit dem Wirk-

stoff Finasterid bestellten. Da dieses

Mittel in Deutschland der Verschrei-

bungspflicht unterliegt, weil es in den

hormonellen Abbauprozess von Testo-

steron eingreift, kann das Produkt nur

gegen ein Rezept ausgeliefert werden.

Dennoch nahmen 19 Anbieter die Be-

stellung gegen Kreditkartenzahlung

auf. Am Ende lieferten zwölf Anbieter

das Produkt, sieben ließen nie mehr

von sich hören – das Geld war weg.

Zudem kamen einige der bestellten

Pillen beim Zentrallabor Deutscher

Apotheker sogar ohne Verpackung an,

oder es lagen fremdsprachige Bei-

packzettel bei, was natürlich gefähr-

lich ist. Denn so kann es zu einer fal-

schen Einnahme kommen. Nachdem

sich die Experten die Medikamente ge-

nau angeschaut und sie analysiert

hatten, stellten sie fest, dass sechs

davon gefälscht waren, vier enthielten

überhaupt keinen Wirkstoff und zwei

zu wenig.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel

und Medizinprodukte verwies in die-

sem Zusammenhang auf eine Studie

der US-Arzneimittelbehörde Food

and Drug Administration (FDA). Dem-

nach waren Internetangebote der

Schlaf- und Beruhigungsmittel Am-

bien, Xanax, Ativan sowie des Antide-

pressivums Lexapro aufgetaucht, bei

denen die Medikamente mit dem

hochwirksamen Wirkstoff Haloperi-

dol verunreinigt waren. Haloperidol

ist ein sogenanntes Neuroleptikum,

das in den Hirnstoffwechsel eingreift

und zur Behandlung von Schizophre-

nie eingesetzt wird. Die Einnahme

dieser gefälschten und mit Haloperi-

dol versetzten Arzneimittel berge die

Gefahr schwerer Nebenwirkungen,

erklärte das Bundesinstitut.

Aber nicht alles ist schlecht. Selbst-

verständlich gibt es seriöse und ver-

trauenswürdige Internetapotheken.

Leider bietet das Internet immer häu-

figer skrupellosen Geschäftemachern

die Möglichkeit, ihre dubiose Ware

anzubieten. Und das machen sie so

geschickt, dass selbst Experten Schwie-

rigkeiten haben, seriöse von unseriö-

sen Anbietern zu unterscheiden. Auf

jeden Fall sollte man vorsichtig sein,

wenn bei Arzneimitteln mit einer

Garantie auf Heilung geworben wird.

Denn solche Mittel sind nicht geprüft.

Vorsicht bei Pillenaus dem InternetEs muss nicht drin sein, was draufsteht

Page 31: Stippvisite 03/2007

Sie werden wie Aussätzige behan-delt, gedemütigt und gepeinigt.Sie sind Menschen zweiter Klasse.Sie müssen sich in abgelegenenEcken herumdrücken, stehen aufFlughäfen wie Affen in „Glas-käfigen“ oder in kleinen versifftenoder verräucherten „Besenkam-mern“ – die armen Raucher.

Sie fühlen sich regelrecht verfolgt.

Denn die Nichtraucher erhalten mit

den neuen Antirauchergesetzen noch

mehr Schutz – und Macht. Böse

Blicke und unfreundliche Worte ma-

chen deutlich, wie unerwünscht doch

Zigarettenkonsumenten sind. Ein

Abend mit einem schönen Essen in

einem netten Restaurant ist nicht

mehr möglich. Denn ein richtiger

Raucher genießt solche Stunden nur

in Kombination mit einer Zigarette,

Zigarre oder Pfeife. Ein Kneipen-, Bar-

oder Discobesuch treibt ihn nun in

den Wahnsinn.

Auch ich bin eine Geschädigte. Wir

wurden kürzlich – wohlgemerkt nach

dem 1. August 2007 und in Nieder-

sachsen – zum Essen eingeladen. Es

war ein sehr schönes Restaurant mit

mehreren Räumen. Und ich war mir

sicher, dass auch den luftverschmut-

zenden Krebserzeugern einer der vie-

len Räume zur Verfügung stehen

würde. „Nein, alles Nichtraucher“,

antwortete die Kellnerin mit einem

hämischen Grinsen auf den Lippen.

Blöde Nichtraucherin, dachte ich.

Bevor das Essen kam, musste meine

Serviette herhalten, denn mit irgend-

etwas mussten sich meine Finger

beschäftigen. Während ich mein Filet

verspeiste, kreisten meine Gedanken

um die genussvolle Zigarette. Noch

den letzten Bissen im Mund, kramte

ich die Zigaretten aus der Tasche und

verschwand auf die Terrasse. Es dau-

erte nicht lange und ich befand mich

inmitten mehrerer Leidensgenossen.

Schon nach einem kurzen Smalltalk

waren wir uns alle einig: Unsere Poli-

tiker sind menschenfeindlich. Das

werden wir vor allem im Winter spü-

ren, wenn uns der Rauch im Hals

gefriert.

Die Hetzjagd auf Raucher wird, so

glaube ich, noch weitergehen. Ob-

wohl es heißt: „Die Würde des Men-

schen ist unantastbar“, finde ich, dass

teure Zigarettenschachteln mit To-

desanzeigen – so sieht es doch aus –

und die Verbannung aus dem sozialen

Umfeld absolut die Würde verletzen.

In Amerika ist es noch schlimmer.

StippVisite überregional31

Hier müssen die Menschen bei der

Bewerbung für einen Job schon an-

geben, ob sie rauchen. Verneinen sie

das und werden später von „Spionen“

beim Qualmen erwischt, fliegen sie.

Dabei sollten die Politiker doch froh

sein über die ungesunden Raucher.

Sie bringen enorme Steuern ins Säckl

und reduzieren die Rentenjahre.

Na ja, ich kann ja verstehen, dass

Nichtraucher nicht den Qualm ande-

rer einatmen wollen und bewundere

alle, die spontan mit dem Rauchen

Schluss machen – vielleicht gelingt es

mir ja auch. Und Kinder müssen auf

jeden Fall vor Qualm geschützt wer-

den, ganz besonders im Auto muss

Rauchen in Gegenwart der Kleinen

tabu sein. Am besten wäre, wenn es

gar keine Zigaretten mehr zu kaufen

gäbe, dann würden wir Raucher auf

jeden Fall gesünder leben.

Raucher:Verbannt in alle Ewigkeit

Das letzte Wort hat Birgit Russell

Page 32: Stippvisite 03/2007

Sparkassen.Gut für Deutschland.

Kasseler Sparkasse.Gut für die Region.

www.kasseler-sparkasse.de

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