Stockpflege und Ertragseinstellung€¦ · 290 0RVWJHZLFKW 2H Gesamtstickstoff (mg/l) verändert...

52
Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Qualitätsmanagement Stockpflege und Ertragseinstellung Christian Deppisch, LWG Veitshöchheim, Abtlg. Weinbau

Transcript of Stockpflege und Ertragseinstellung€¦ · 290 0RVWJHZLFKW 2H Gesamtstickstoff (mg/l) verändert...

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

    Qualitätsmanagement

    Stockpflege und Ertragseinstellung

    Christian Deppisch, LWG Veitshöchheim, Abtlg. Weinbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Die wesentlichste Voraussetzung für qualitativ

    hochwertige Weine sind reife, gesunde Trauben.

    Hochaktuell sind daneben, besonders bei Weißwein,

    „hohe Aromareife“ der Trauben sowie ein ausreichender

    Aminosäuregehalt als Voraussetzung für ein zügige

    Gärung.

    R. Fox, 1998

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Wesentliche Voraussetzung für hohe Aromareife sowie

    hohen Farbstoffgehalt ist, eine lange Reifephase mit später

    Lese bei guter Belichtung der Trauben.

    R. Fox, 1998

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Datum

    05.09. 12.09. 19.09. 26.09. 03.10. 10.10. 17.10.

    Mo

    stg

    ew

    ich

    t °O

    e

    45

    50

    55

    60

    65

    70

    75

    80

    85

    90

    95

    Ge

    sa

    mts

    tick

    sto

    ff (mg

    /l)

    190

    200

    210

    220

    230

    240

    250

    260

    270

    280

    290

    Mostgewicht °Oe

    Gesamtstickstoff (mg/l)

    verändert nach OUGH UND SINGLETON, 1968

    Mostgewichtszunahme vs. Stickstoffgehalt Rebsorte Riesling (DAVIS, Kalifornien)

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    frühe Lese späte Lese

    Ertrag kg/ ar 105,5 101,5

    Mostgewicht °Oe 79,7 86,5

    Säure g/ l 12,7 9,6

    pH-Wert 2,9 3,1

    Beeinflussung der Ernteergebnisse durch den Lesezeitpunkt

    beim Kerner im Mittel von 4 Jahren

    Dr. Arnold Schwab, Manfred Peternel und Eberhard Grebner, Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau, Würzburg/Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    frühe Lese späte Lese

    N- Gesamt mg/ l Most 445,81 495,4

    Aminosäuren mg/ l 1230 1721

    Beeinflussung der Inhaltsstoffe durch den Lesezeitpunkt

    beim Kerner im Mittel von 4 Jahren

    Dr. Arnold Schwab, Manfred Peternel und Eberhard Grebner, Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau, Würzburg/Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    frühe Ernte späte Ernte

    kg/ a 73 50,6

    °Oe 75 82

    Extrakt 20,03 23,67

    Restextrakt 9,26 13,57

    Beeinflussung der Ernteergebnisse durch den Lesezeitpunkt

    beim Riesling

    R. Fox, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Beeinflussung der Ernteergebnisse durch den Lesezeitpunkt R. Fox, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg

    Späte Lese zur Verbesserung von:

    Mostgewicht

    Säure

    Säurezusammensetzung

    Farb- und Aromaausbildung

    höherer Mineralstoffeinlagerung in den

    Beeren (Extrakt)

    ausreichender Aminosäuregehalt

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Mostgewicht

    Datum

    28/09/93 05/10/93 12/10/93 19/10/93 26/10/93 02/11/93

    Mo

    stg

    ew

    ich

    t

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    110

    120

    Fäuln

    is [

    %]

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    °Oe

    Fäulnis %

    Verlauf von Mostgewicht und Ertrag

    Datum

    28/09/93 05/10/93 12/10/93 19/10/93 26/10/93 02/11/93

    Mostg

    ew

    icht

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    110

    120

    hl/ha

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    °Oe

    l/ha

    Mostgewicht

    Datum

    28/09/93 05/10/93 12/10/93 19/10/93 26/10/93 02/11/93

    Mostg

    ew

    icht

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    110

    120

    Säure

    g/l

    0

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    12

    °Oe

    Säure g/l

    Mostgewicht

    Datum

    28/09/93 05/10/93 12/10/93 19/10/93 26/10/93 02/11/93

    Mostg

    ew

    icht

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    110

    120

    zfr

    . E

    xtr

    akt

    0

    5

    10

    15

    20

    25

    30

    35

    °Oe

    zfr. Extrakt g/l

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Reifebeginn beim Spätburgunder 1974 - 2006

    Jahr

    1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004

    Datu

    m

    10.07.

    17.07.

    24.07.

    31.07.

    07.08.

    14.08.

    21.08.

    28.08.

    04.09.

    11.09.

    18.09.

    25.09.

    Reifebeginn 25 °Oe

    1980

    3.09.

    2003

    22.07

    .

    43

    Tage!

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Entwicklung des Erntebeginns am Beispiel Schloss

    Johannisberg, Rheingau

    27 Tage

    Erntebeginn beim Riesling von 1784 – 2000 auf der Domaine Schloss

    Johannisberg, Rheingau (STAAB 2001)

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    27 Tage

    Klimaveränderung

    früherer Reifebeginn

    früherer Erntebeginn

    Aber evtl. mehr Probleme mit

    Traubenfäulnis

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Die Qualität der Trauben bestimmt zu

    99% die Qualität der späteren Weine.

    Hans-Günter Schwarz, Weingut Müller-Cartoir

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Qualitätsmanagement Stockpflege und Ertragseinstellung

    ZIEL: Gesunde, reife Trauben, möglichst

    lange Reifephase

    Vermeiden von Traubenfäule durch:

    Angepasstes Bodenmanagement

    Laubwandmanagement

    Ertragsreduzierungsmaßnahmen

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    ganz

    fl. D

    auer

    begr

    . 0N

    Dau

    erbe

    grün

    ung

    0N

    j.2. Z

    . Dau

    erbe

    gr. 0

    N

    Bod

    enbe

    arb.

    0N

    Ert

    rag

    [kg

    /a]

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    140

    160 Ø 2007-2009 a

    a,b

    b b

    P ≤ 0,05

    n = 9

    Holm-Sidak Test

    79,6 kg/a

    128,0 kg/a

    Auswirkung der Düngung und der Bodenpflege auf den

    Ertrag

    Veitshöchheimer Wölflein

    Johanniter (Humus 2,6%)

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    ganz

    fl. D

    auer

    begr

    . 0N

    Dau

    erbe

    grün

    ung

    0N

    j.2. Z

    . Dau

    erbe

    gr. 0

    N

    Bod

    enbe

    arb.

    0N

    Gesam

    t N

    [m

    g/l]

    50

    100

    150

    200

    250

    300

    350

    400

    450

    500

    550

    P ≤ 0,05

    n = 3

    Holm-Sidak Test

    Ø 2007-2009

    Veitshöchheimer Wölflein

    Johanniter (Humus 2,6%)

    Auswirkung der Düngung und Bodenpflege auf den

    Stickstoffgehalt im Most

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    2007-2009

    Dau

    erbe

    grün

    ung

    0N

    Dau

    erbe

    grün

    ung

    50 N

    Dau

    erbe

    gr. 5

    0N T

    rauf

    e

    Bod

    enbe

    arb.

    0N

    Ert

    rag

    [k

    g/a

    ]

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    140

    160

    Veitshöchheimer Wölflein

    Johanniter (Humus 2,6%)

    Auswirkung der Düngung und der Bodenpflege auf den

    Ertrag

    +50kg N

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    2007-2009

    Bod

    enbe

    arb.

    50N

    Bod

    enbe

    arb.

    50N

    Sta

    bi

    Bod

    enbe

    arb.

    0N

    Ge

    s.

    - N

    [m

    g/l

    ]

    50

    100

    150

    200

    250

    300

    350

    400

    450

    500

    550

    600

    650

    700

    750 2007-2009

    j.2. Z

    . Dau

    erbe

    gr. 5

    0N

    j.2. Z

    . Dau

    erbe

    gr. 5

    0N S

    tabi

    j.2. Z

    . Dau

    erbe

    gr. 0

    N

    Ge

    s. - N

    [mg

    /l]

    50

    100

    150

    200

    250

    300

    350

    400

    450

    500

    550

    600

    650

    700

    750

    Veitshöchheimer Wölflein

    Johanniter (Humus 2,6%)

    Auswirkung der Düngung und der Bodenpflege auf den

    Stickstoffgehalt im Most

    +50 N 0 N

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Botrytisbefallsstärke über 5% im Mittel der Jahre 1994 bis

    1998 bei unterschiedlicher N-Düngung

    (Humus 0,7%)

    Düngung [kg/ha]

    0 N 50 N 100 N

    Bo

    tryti

    sb

    efa

    llss

    tärk

    e

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    44,5 69,5 75,8

    M. Peternel, LWG Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Das für die Traubenqualität günstige Stickstoffniveau, ist

    für rote und für weiße Trauben sehr unterschiedlich:

    Bei roten Rebsorten erhöht eine schwache Stickstoffernährung den Zuckergehalt und stimuliert die Synthese der Phenolkomponenten

    C. VAN LEEUWEN, O. TREGOAT (ENITA de Bordeaux)

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Das für die Traubenqualität günstige Stickstoffniveau, ist

    für rote und für weiße Trauben sehr verschieden!

    Bei weißen Rebsorten reduziert Stickstoffmangel das aromatische Potential der Trauben und kann zu einer früheren Alterung der Weine führen

    C. VAN LEEUWEN, O. TREGOAT (ENITA de Bordeaux)

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Petrus de Crescentiis (1230 – 1321)

    aus Weinbereitung im Mittelalter, REGINA WUNDERER, 2001, Seite 85 ff.

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Petrus de Crescentiis (1230 – 1321)

    Petrus erklärt, dass man bei einem zu fruchtbaren Stock, der so vil laubs un

    sproßling brenget das er sie und die truben nit mag erneren [...] lauben und [...]

    brechen muss. Das Ausbrechen junger Triebe ist zeitlich gesehen dan gut und

    noetig wan die iungen zwyger lichtiglich zu bresten od breche in den henden oder

    fingern des brechenden sind, zusätzlich soll man die Stöcke länger anschneiden,

    seltener umgraben und den Dünger entfernen (Petr. IV, 17). Das Lauben soll im

    Mai und Juni stattfinden (Petr. IV, 13). Kurz vor der Lese, v. a. dann wenn die

    Trauben zu faulen beginnen, ist das Ausbrechen ebenfalls sehr wichtig (Petr. IV,

    17), Pilzbefall wird so nämlich verhindert. Petrus weist darauf hin, dass dadurch die

    Sonneneinstrahlung verbessert wird. Dar nach wan die truben vil nahet zytig syn in

    dem augst sie zu entploeße vo den uberigen zwygelyn das die sonne alle truben

    sehen moege un kochen das der wyn stercker und zytiger werde un bessers

    geschmacks und beheltlicher (Petr. IV, 13).

    aus Weinbereitung im Mittelalter, REGINA WUNDERER, 2001, Seite 85 ff.

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Petrus de Crescentiis (1230 – 1321)

    aus Weinbereitung im Mittelalter, REGINA WUNDERER, 2001, Seite 85 ff.

    Petrus erklärt, dass man bei einem zu fruchtbaren Stock, der so vil laubs un

    sproßling brenget das er sie und die truben nit mag erneren [...] lauben und [...]

    brechen muss. Das Ausbrechen junger Triebe ist zeitlich gesehen dan gut und

    noetig wan die iungen zwyger lichtiglich zu bresten od breche in den henden oder

    fingern des brechenden sind, zusätzlich soll man die Stöcke länger anschneiden,

    seltener umgraben und den Dünger entfernen (Petr. IV, 17). Das Lauben soll im

    Mai und Juni stattfinden (Petr. IV, 13). Kurz vor der Lese, v. a. dann wenn die

    Trauben zu faulen beginnen, ist das Ausbrechen ebenfalls sehr wichtig (Petr. IV,

    17), Pilzbefall wird so nämlich verhindert. Petrus weist darauf hin, dass dadurch die

    Sonneneinstrahlung verbessert wird. Dar nach wan die truben vil nahet zytig syn in

    dem augst sie zu entploeße vo den uberigen zwygelyn das die sonne alle truben

    sehen moege un kochen das der wyn stercker und zytiger werde un bessers

    geschmacks und beheltlicher (Petr. IV, 13).

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Entblätterung

    Bessere Anlagerung von Pflanzenschutzpräparaten an die Trauben

    Schnelleres Abtrocknen der Trauben

    Minderung des Botrytisbefall

    Förderung des Verrieselns durch eine frühe Entblätterung

    Bessere Aroma- und Farbstoffsynthese

    Höhere Belichtung der Trauben

    Erleichterung der Lese

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Geringere

    Rücklagerung von Stickstoff

    in die Trauben

    besseres Mikroklima

    (Licht, Luft) etwas kleinere

    Beeren

    geringerer

    Botrytisbefall

    mehr Farbe,

    evtl. mehr

    Terpene

    Absenkung des Blatt-

    Fruchtverhältnisses

    Sonnenbrand- und

    Hagelgefahr höher

    Höhere Phenole

    bei Weissweinen

    positiv

    negativ

    geringere

    Säure Entblätterung

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Geringere

    Rücklagerung von Stickstoff

    in die Trauben

    besseres Mikroklima

    (Licht, Luft) etwas kleinere

    Beeren

    geringerer

    Botrytisbefall

    mehr Farbe,

    evtl. mehr

    Terpene

    positiv

    negativ

    geringere

    Säure

    Absenkung des Blatt-

    Fruchtverhältnisses

    Sonnenbrand- und

    Hagelgefahr höher

    Höhere Phenole

    bei Weissweinen

    Feuchtes Jahr

    Entblätterung

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Silvaner

    Jahr

    2007 2008 2009 2010 2011 2012

    Bo

    tryti

    s [

    %]

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70 Kontrolle

    Entbl.

    spät Entbl. früh

    Einfluss der Entblätterung bei der Rebsorte Silvaner

    auf den Botrytisbefall (Thüngersheimer Scharlachberg)

    Dr. A. SCHWAB u. E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Kontrolle Blüte n. Blüte

    Tra

    ub

    en

    str

    uktu

    r [g

    /cm

    ]

    2

    4

    6

    8

    10

    12

    14

    16

    18a,b

    c

    b P ≤0,05

    n = 40

    Anova nach Holm-Sidak

    Einfluss des Entblätterungszeitpunktes auf die Traubenstruktur bei Riesling 2004

    Matthias Arnold, Dipl. Arbeit 2004

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Wirksamkeit einer Entblätterung

    gegen Botrytis in Abhängigkeit vom

    Zeitpunkt

    Tage nach der Blüte-10 0 10 20 30 40 50

    Wir

    ks

    am

    ke

    it (

    %)

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    1992

    1993

    1994

    1995

    1996

    R = 0.73

    nach Desbaillet (1997)

    Blüte

    Gutedel

    (Schweiz)

    Wirksamkeit der Entblätterung in Abhängigkeit vom

    Entblätterungszeitpunkt

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Geringere

    Rücklagerung von Stickstoff

    in die Trauben

    besseres Mikroklima

    (Licht, Luft) etwas kleinere

    Beeren

    geringerer

    Botrytisbefall

    mehr Farbe,

    evtl. mehr

    Terpene

    Absenkung des Blatt-

    Fruchtverhältnisses

    Sonnenbrand- und

    Hagelgefahr höher

    Höhere Phenole

    bei Weissweinen

    positiv

    Entblätterung

    negativ

    geringere

    Säure

    trockenes Jahr

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Silvaner

    Jahr

    2007 2008 2009 2010 2011 2012

    Mo

    stg

    ew

    ich

    t [°

    Oe

    ]

    75

    80

    85

    90

    95

    100

    105Kontrolle

    Entbl. früh

    Entbl. spät

    Entblätterung bei der Rebsorte Silvaner (Thüngersheimer Scharlachberg)

    Dr. A. SCHWAB u. E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Entblätterung

    reduziert den N-

    Gehalt der

    Trauben, vor

    allem in

    trockenen

    Jahren!

    Zeitpunkt der maschinellen Entblätterung

    Ge

    s.

    Am

    ino

    ure

    -N(m

    g/l

    , Ju

    ng

    we

    in)

    80

    90

    100

    110

    120

    130

    FG Weinbau/FG Technik/FG Bodenkunde

    Schrotkorn

    (16.7.97)

    Kontrolle

    Traubenschluss

    (7.8.97)

    Erbsengrösse

    (30.7.97)

    Geh

    alt

    an

    N in

    en

    tfern

    ten

    Blä

    ttern

    als

    mg

    N/l M

    ost

    80

    120

    160

    200

    Nach Daten von

    Leonhard

    (1997) und

    Sieben (1996)

    berechnet

    Hochschule Geisenheim, FG Bodenkunde

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    84.8 75

    431

    236

    280

    139

    90

    45

    0

    50

    100

    150

    200

    250

    300

    350

    400

    450

    °Oec

    hsle

    Gesa

    mt-N

    mg/L

    Amin

    os-N

    mg/L

    Argin

    in-N

    mg/L

    späte Lese ,begrünt, 20A/St.

    späte Lese, begrünt, 20A/St.,entblättert

    Stressauswirkungen auf Mostinhalts-

    stoffe und Qualität, Kerner/SO4, 1996-99

    Traubenzone stark entblättert

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Silvaner

    Jahr

    2007 2008 2009 2010 2011 2012

    Ge

    sa

    mt

    N [

    mg

    /l]

    400

    450

    500

    550

    600

    650

    700

    750

    800

    850

    900

    950

    Kontrolle

    Entbl. früh

    Entbl. spät Dr. A. SCHWAB u. E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

    Einfluss der Entblätterung bei der Rebsorte Silvaner

    auf den Stickstoffgehalt im Most (Thüngersheimer Scharlachberg)

    Kontrolle

    Entbl. früh

    Entbl. spät

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Silvaner

    Jahr

    2007 2008 2009 2010 2011 2012

    FA

    N [

    mg

    /l]

    250

    300

    350

    400

    450

    500

    550

    600

    650

    700

    750

    800

    850

    900

    950

    Kontrolle

    Entbl. früh

    Entbl. spät

    Dr. A. SCHWAB u. E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

    Entblätterung bei der Rebsorte Silvaner (Thüngersheimer Scharlachberg)

    Kontrolle

    Entbl. früh

    Entbl. spät

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Geringere

    Rücklagerung von Stickstoff

    in die Trauben

    besseres Mikroklima

    (Licht, Luft) etwas kleinere

    Beeren

    geringerer

    Botrytisbefall

    mehr Farbe,

    evtl. mehr

    Terpene

    Absenkung des Blatt-

    Fruchtverhältnisses

    Sonnenbrand- und

    Hagelgefahr höher

    Höhere Phenole

    bei Weissweinen

    positiv

    Entblätterung

    negativ

    geringere

    Säure

    trockenes Jahr

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    0 4 8 12 16 20 240 4 8 12 16 20

    Tageszeit (h)

    0 4 8 12 16 20

    Beere

    nte

    mp

    era

    tur

    (oC

    )

    0

    5

    10

    15

    20

    25

    30

    35

    40

    45

    50

    Lufttemperatur

    (Schattenbeeren)

    Sonnenbeeren(Beerenhaut)

    Sonnenbeeren

    (Beerenfleisch)A BGeisenheim

    Optimalbereich für Farbstoffund Aromasynthese

    cr Schultz 9/98

    Nord-Süd

    Ost-West

    durchschnittlicher Tagim August (basierend auf

    langjährigem Mittel)

    normal heißer Tag imAugust

    heißester Tag des Jahres(11.8.98 )

    Entblätterung und Traubentemperatur

    Prof. Dr. H. Schultz, Hochschule Geisenheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Einfluss des Laubschnittes auf den Ertrag und die

    Traubenstruktur

    Rebsorte Riesling(Rauenthaler Wülfen, Rheingau 1983 und 1984)

    Blüte 20 Tage 30 Tage

    Bo

    tryti

    sb

    efa

    ll [

    %]

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    12

    13

    14

    15

    16

    17

    T. WALLENSTEIN, 1987

    Blüte 20

    Tage

    30

    Tage

    Botr

    ytisbefa

    ll [%

    ]

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Qualitätsmanagement bei der Rebsorte Johanniter zur

    Botrytispräventation

    QMS Johanniter

    Ko

    ntr

    oll

    e

    Ein

    k.

    spä

    t

    Op

    p.

    rste

    En

    tbl.

    frü

    h

    Tra

    ub

    teil

    . V

    era

    iso

    n

    Tra

    ub

    teil

    . S

    ch

    rot

    Ert

    rag

    [k

    g/a

    ]

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    110

    120

    130

    140

    C. Deppisch und R. Knott, LWG Veitshöchheim

    Kon

    tro

    lle

    La

    ub

    schnitt

    spät

    Ert

    rag [kg/a

    ]

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Vergleich verschiedener Ausdünnungsvarianten bei

    der Rebsorte Silvaner (Thüngersheimer Scharlachberg 2002 – 2005)

    SilvanerE

    rtra

    g [

    %]

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    1 Traube/

    Trieb

    Kontrolle Trauben-

    teilung

    -40% -30%

    Dr. A. SCHWAB und E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Vergleich verschiedener Ausdünnungsvarianten bei

    der Rebsorte Silvaner (Thüngersheimer Scharlachberg 2002 – 2005)

    SilvanerE

    rtra

    g [

    %]

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    1 Traube/

    Trieb

    Kontrolle Trauben-

    teilung

    -40% -30%

    Dr. A. SCHWAB und E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Dr. A. SCHWAB und E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

    SilvanerB

    otr

    yti

    sb

    efa

    ll [

    %]

    2

    4

    6

    8

    10

    12

    14

    16

    18

    1 Traube/

    Trieb

    Kontrolle Trauben-

    teilung

    + 375%

    - 50%

    Dr. A. SCHWAB u. E. GREBNER, LWG Veitshöchheim

    Vergleich verschiedener Ausdünnungsvarianten bei

    der Rebsorte Silvaner (Thüngersheimer Scharlachberg 2002 – 2005)

    Botr

    ytisbefa

    ll [%

    ]

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Frühe vertikale

    Regulierung

    (Grobregulierung)

    Trauben teilen

    Termin Blüte bis Erbsengröße

    (spätestens vor

    Weichwerden/Färben)

    ca. 14 Tage vor

    Weichwerden bis

    Traubenschluss

    Arbeitszeitaufwand 25 – 35 h 70 – 100 h

    Betriebliche

    Flächenleistung groß klein

    Sorteneignung Speziell für sehr

    Ertragsreiche

    Bestände

    Besonders kompakte

    Sorten und Bestände

    Vergleich der Ausdünnungsmethoden

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Zusammenfassung:

    niedrige Erträge erfordern ein angepasstes

    Bodenmanagement

    Entblätterung zum richtigen Zeitpunkt und in der

    Richtigen Dosierung dient der Traubengesundheit und

    hat keinen negativen Einfluss auf die Stickstoffgehalte

    im Most

    Später Laubschnitt reduziert den Botrytisbefall und den

    Ertrag

    Traubenhalbierung ist die Methode der Wahl, da die

    Botrytisgefahr deutlich verringert wird.

  • Weinwirtschaftstage 2014 | C. Deppisch | LWG Veitshöchheim | Abtlg. Weinbau Bayerische Landesanstalt für

    Weinbau und Gartenbau

    Vielen Dank für Ihre

    Aufmerksamkeit und gutes

    gelingen für den

    Weinjahrgang 2014!