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Strategischer Entwicklungsplan FÜR DEN TOURISMUS IN DER DESTINATION SPESSART

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Strategischer Entwicklungsplan

FÜR DEN TOURISMUS IN DER DESTINATION SPESSART

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2 3Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

VORWORT 4

EINFÜHRUNG 6

AUSGANGSSITUATION UND ENTWICKLUNGSPOTENZIALE DER DESTINATION 8

1. AUSGANGSSITUATION DESTINATION SPESSART 8

1.1 Bestandsaufnahme der Angebotsstrukturen 8 1.2 Bestandsaufnahme der Nachfragestrukturen 12 1.3 Marktbearbeitung und Marktwahrnehmung 17 1.4 Organisations- und Zusammenarbeitsstruktur 22 1.5 Zwischenfazit 24

2. SWOT-ANALYSE 26

2.1 Stärken 26 2.2 Schwächen 28 2.3 Chancen 29 2.4 Risiken 30 2.5 Zwischenfazit 32

ZUKÜNFTIGE AUSRICHTUNG DES TOURISMUS IN DER DESTINATION SPESSART 34

3. LEITZIELE UND POSITIONIERUNGSSTRATEGIE 34

3.1 Leitziele für die Tourismusentwicklung 34 3.2 Destinationsmarke und Markenstrategie 36 3.2.1 Marken- / Kernkompetenz 37 3.2.2 Markennutzen 37 3.2.3 Markentonalität 38 3.2.4 Markenbilder 40 3.3 Positionierungsstrategie 41 3.3.1 Ausrichtung auf Leitzielgruppen 42 3.3.2 Fokus auf potenzialträchtige Quellmärkte 44 3.3.3 Aufbau und Weiterentwicklung von Profilthemen 45 3.4 Zwischenfazit 56

UMSETZUNGSPROZESS 58

4. HANDLUNGSFELDER UND SCHLÜSSELPROJEKTE 58

4.1 Handlungsfelder der Tourismusentwicklung 58 4.2 Schlüsselprojekte 60 4.2.1 Schlüsselprojekt 1: Umsetzung der Marke „Spessart“ in Service- und Erlebnisqualität 61 4.2.2 Schlüsselprojekt 2: Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt 4: Aufbau und Etablierung eines Monitoring- und Marktforschungssystems 66 4.2.5 Schlüsselprojekt 5: Aufbau effektiver Tourismusstrukturen 68 4.2.6 Schlüsselprojekt 6: Konzeptentwicklung für eine leistungsfähige Tourismusfinanzierung 2020+ 70

5. UMSETZUNGSPROZESS UND AUSBLICK 72

5.1 UMSETZUNGSKOORDINATION 72 5.2 ZEITPLAN 74

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 76 IMPRESSUM 77 ANHANG 78 Anhang 1: „Strategy Map“ (Prioritätenliste) 79 Anhang 2: Konkrete Maßnahmen für das Jahr 2017/18 – Ideenliste zur Einbringungen in die Arbeitsgruppen 80 Anhang 3: Empfehlungen für Monitoring- und Marktforschungsleistungen 83

I. III.

II.

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4 5Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Vorwort

VORWORT DES GESCHÄFTSFÜHRERS DER SPESSART TOURISMUS UND MARKETING GMBH

Vorwort

VORWORT AUFSICHTSRATSVORSITZENDE SPESSART TOURISMUS UND MARKETING GMBH

Ich freue mich, mit dem Strategischen Entwicklungsplan für den Tourismus im Spessart die Grundlage für die Entwicklung der neugegründeten Spessart Touris-mus und Marketing GmbH in den nächsten Jahren vorliegen zu haben.

Danken möchte ich den vielen Beteiligten für ihre Mitwirkung: den touristischen Akteuren vor Ort, den Leistungsanbietern, Gastgebern, Restaurants, Einzelhan-del und Unternehmen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von PROJECT M für die fachliche Begleitung des Prozesses.

Besonderem Dank gilt den Gesellschaftern, dem Main-Kinzig-Kreis und der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, die den Anstoß für eine Professionalisierung des

Tourismus gegeben haben. Ein Meilenstein war die Einigung der Destination, unter dem Dach des Spessarts aufzutreten, ein Begriff, der deutschlandweit bekannt ist. Die Marke „Spessart“ jetzt mit Leben zu füllen, ist die Hauptaufgabe in den nächsten Jahren, neben der Kommunikation stehen dabei die Infrastrukturentwick-lung und interne Vernetzung im Vordergrund.

Ein Konzept ist nur so gut wie die Umsetzung. Deshalb ist aus meiner Sicht dieses Papier ein Impulsgeber und eine Richtungsvorgabe für die verschiedenen konkreten Maßnahmen, die den Erfolg der Gesellschaft für die Destination sichtbar werden lassen.

Denn „für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, weht kein Wind günstig“ wusste schon Seneca vor zwei- tausend Jahren.

Gelnhausen, den 8. Mai 2017

Spessart Tourismus und Marketing GmbH

Bernhard Mosbacher

Geschäftsführer

Der vorliegende Strategische Entwicklungsplan ist das Ergebnis des Prozesses ein längeren Vorbereitungsphase.

Mut und Chance

Der Tourismusbereich ist ein umkämpfter Markt, in dem sich die Ansprüche und Angebote dynamisch verändern. Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können, sind Analysen und Auswertungen nötig. Daraus sind die entsprechenden Zielvor-gaben für die kontinuierliche Qualitätsentwicklung abzuleiten und umzusetzen. Diese grundsätzlichen Vorgaben gelten auch für die Destination Spessart.

Mit seinen rund 1,35 Millionen Übernachtungen und über 13 Millionen Tages- gästen verfügen wir hier über ein enormes Potenzial, das nun konsequent weiterentwickelt werden soll. In den vergangenen vier Jahren haben der Main-

Kinzig-Kreis und seine Organisationen (Naturpark Hessischer Spessart, Spessart Regional) den Tourismus für die Region bereits erheblich modernisiert und voran gebracht. Um die Entwicklung als Freizeit- und Erholungsgebiet sowie als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort noch konsequenter und mit hoher Pro-fessionalität voran zu treiben, haben wir gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer die Spessart Tourismus und Marketing GmbH gegründet.

Dieser Prozess der Neuausrichtung und Aufwertung muss nun entschlossen weitergeführt werden. Inzwi-schen wird die Modernisierung der touristischen Arbeit mit fachlicher Kompetenz und klar formulierten Zielen vorangetrieben. Dabei sind die Leistungserbringer (Unternehmer, Anbieter, Kommunen) sowie einige Wirt-schaftsunternehmen und insbesondere die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern eng eingebunden.

Auf der Basis der vorliegenden Handlungsempfehlungen und Leitlinien sowie aufgrund der Mitwirkung von starken Partnern haben wir nun hervorragende Voraussetzungen für den fortgesetzten Umbau. Die ersten Ergebnisse liegen bereits vor, weitere „Bausteine“ werden folgen. Im Sinne einer verbesserten Lebensqualität und eines erfolgreichen Standortmarketings für die Region Spessart werden wir diese Chance gemeinsam nutzen.

Spessart Tourismus und Marketing GmbH

Susanne Simmler

Erste Kreisbeigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende der Spessart Tourismus und Marketing GmbH

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6 7Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Einführung

Tourismus ist für viele Gemeinden, Städte und Regionen in Deutschland ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor sowie ein starker Bekanntheits- und Imageträger. Ausbau und Weiterentwicklung der touris- tischen Angebotsqualität und Infrastruktur bedeuten vor diesem Hintergrund weit mehr als die Erhöhung der Attraktivität als Urlaubsziel für Gäste. Sie sind vielmehr mit einer kontinuierlichen Investition in die Stärkung der eigenen Identität, Verbesserung der Lebensqualität der Region, die Sicherung der wirtschaftlichen Perspektive vieler Teilregionen sowie der Steigerung der Attraktivität der Städte und Gemeinden als „Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort“ gleichzusetzen. Erfolgsschlüssel für eine effektive und effiziente Tourismusentwicklung ist, neben der Zusammenarbeit der Touristiker und Leistungsanbieter auf der lokalen Ebene sowie abgestimmter Investitionen in Infrastruktur und Service-Leistungen, die Bekanntmachung der touristischen Marke. Innovative Service- und Erlebnisquali-täten schaffen im Zusammenspiel mit einer klaren Profilierung und einem gemeinsamen Leistungsverspre-chen der Leistungsanbieter der Destination an den Gast wichtige Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb. Hierbei sind exponentiell gewachsene Anforderungen in der Marktbearbeitung in Bezug auf das veränderte Nachfrage- und Reiseverhalten der Kunden, die richtige Ansprache ausgewählter Zielgruppen sowie wirt-schaftliche, technische und strukturelle Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Für den Auf- bzw. Ausbau einer wettbewerbsfähigen Destinationsmarke sind Zusammenarbeit und ein gemeinsamer Außenauftritt als touristische Destination daher besonders wichtig. Eine strukturierte Zusammenarbeit mit Hilfe übergeord-neter Marketingorganisationen, eine auf die Kernkompetenzen fokussierte Entwicklung von Profilthemen sowie eine Bündelung der Ressourcen sind probate Mittel, um sich erfolgreich im Deutschlandtourismus als attraktives Reiseziel im Tages- und Übernachtungstourismus zu etablieren.

Grundlagen für die erfolgreiche Tourismusentwicklung im Main-Kinzig-Kreis

Im Jahr 2015/2016 wurden auf Initiative des Main-Kinzig-Kreises zwei entscheidende Grundlagen für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung im Main-Kinzig-Kreis gelegt:

Zum einen wurde mit der Gründung der Spessart Tourismus und Marketing GmbH (2016) seitens des Main-Kinzig-Kreises und der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern die Voraussetzung für eine aufeinander abgestimmte Tourismusentwicklung geschaffen.

Zum anderen haben sich im Rahmen des Markenworkshops am 23.09.2015 für die Region wichtige Touristiker und Leistungsanbieter einstimmig darauf festgelegt, sich zukünftig gemeinsam unter dem Destinationsnamen „Spessart“ zu vermarkten.

Diese Schritte ermöglichen Kommunen und Tourismusbetrieben im Main-Kinzig-Kreis die Mitwirkung am Aufbau einer starken Destinationsmarke, die aktive Einbringung in eine erfolgreiche, gemeinsame Tourismus- entwicklung der Destination Spessart sowie eine professionelle Vermarktung der Destination in enger Zusam-menarbeit mit der Spessart Tourismus und Marketing GmbH.

Neuer Strategischer Entwicklungsplan für den Tourismus im Spessart

Vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen sowie aktueller Erkenntnisse aus Marktforschungs- studien zu allgemeinem Kundeninteresse und realer Kundennachfrage wurde beschlossen, als ersten Schritt eine Weiterentwicklung des Tourismuskonzeptes aus dem Jahr 2013 vorzunehmen.

Ziel der Weiterentwicklung ist eine fokussierte Tourismusstrategie, die – unter der Berücksichtigung neuer Markt- und Rahmenbedingungen, der Herausarbeitung der Spessart-spezifischen Kernkompetenzen und regionaler Besonderheiten – eine strategische Ausrichtung für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung defi-niert. Als Zielsetzung für den Strategischen Entwicklungsplan wurde ein controllingfähiger Maßnahmen- und Umsetzungsplan festgesetzt, der als „Strategy Map“ und systematische Jahresplanung konkrete Maßnah-menvorschläge für die Profilierung der Geschäftsfelder und die Marktbearbeitung benennt. Darüber hinaus wurden sechs detailliert ausgearbeitete Schlüsselprojekte für den Start des Umsetzungsprozesses entwickelt.

Die Ausarbeitung der Positionierung und des Handlungsplanes erfolgte auf der Grundlage der seit September 2015 im Rahmen des Gründungsprozesses durchgeführten Workshops mit Touristikern und Leistungsanbie-tern der Destination sowie in enger Abstimmung mit der neu gegründeten Spessart Tourismus und Marketing GmbH.

Bausteine des Strategischen Entwicklungsplans

Der Strategische Entwicklungsplan für den Tourismus in der Destination Spessart umfasst folgende Bausteine:

Analyse der Ausgangssituation und der Potenziale basierend auf der Grundlage aktueller Markt- forschung sowie neuer Entwicklungstrends in den, zusammen mit den Touristikern abgestimmten, Profilthemen

SWOT-Analyse und Bewertung der Entwicklungsperspektiven des Spessarts

Aufstellung von messbaren Leitzielen für die Tourismusgesellschaft

Positionierungs- und Markenstrategie aufbauend auf der Potenzialanalyse

Themen- und Zielgruppenraster für den Tages- und Übernachtungstourismus

Vertiefung der Profilthemen und Herausarbeitung von zukünftigen Leitprodukten für den Marken- und Profilaufbau

Aufstellung eines Maßnahmen- und Umsetzungsplans für den Start der Gesellschaft

Erstellung eines fortlaufenden Umsetzungsmonitorings / -controllings

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8 9Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

I. AUSGANGSSITUATION UND ENTWICKLUNGSPOTENZIALE DER DESTINATION

1. AUSGANGSSITUATION DESTINATION SPESSART

I.

1.1 Bestandsaufnahme der Angebotsstrukturen

Beschreibung und Abgrenzung der Region

Der Main-Kinzig-Kreis geht in der landesübergreifenden Destination bayerisch-hessischer Spessart auf. Der Landkreis befindet sich im Süden Hessens, wenige Kilometer östlich der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main. Im Süden grenzt der Main-Kinzig-Kreis an das Bundesland Bayern. Der Landkreis umfasst mit seinen 12 Städten und 17 Gemeinden eine Gesamtfläche von rund 1.400 Quadratkilometern und ist mit seinen über 400 Tausend Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis Hessens.

Die Destination Spessart stellt damit eine heterogene touristische Region mit, hinsichtlich ihrer geographi-schen Zuordnung, sehr unterschiedlichen Teilbereichen (z. B. Rhein-Main/Maintal, Spessart, Vogelsberg, Rhön) dar. Verbindendes Element der Teilregionen ist eine attraktive, abwechslungsreiche Naturlandschaft (v. a. im Naturpark Hessischer Spessart, im Naturpark Vogelsberg und entlang der Kinzig) mit einem von Wäldern geprägten Landschaftsbild sowie einer identitätsstiftenden Kulturlandschaft mit regional kulturellen Besonderheiten, wie z. B. den Obstwiesen oder der Apfelweinproduktion. Gemeinsam mit dem bayerischen Spessart bildet der hessische Spessart zudem das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet und das waldreichste Mittelgebirge in Deutschland.

Räumliche Verteilung und Entwicklung der Beherbergungsbetriebe/Beherber-gungsstruktur

Die drei Orte Bad Orb, Bad Soden-Salmünster und Hanau bilden hinsichtlich ihrer Betriebs- und Bettenzahl die touristischen Zentren der Destination Spessart. Auf sie entfallen mehr als 40 Prozent der ca. 200 geöffneten Betriebe und über die Hälfte der ca. 10 Tausend durchschnittlich angebotenen Betten.

Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, Hotels und Hotel garnis sowie Erholungs-, Ferien- und Schu-lungsheime stellen hinsichtlich der durchschnittlich angebotenen Betten sowie des Übernachtungsvolumens wichtige Säulen des touristischen Beherbergungsangebots dar:

Auf die 9 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, die sich ausschließlich in den beiden Heilbä-dern befinden, entfallen 18 Prozent der Betten und 38 Prozent der Übernachtungen. Dies bedeutet, dass mit mehr als einem Drittel der Übernachtungen ein bedeutender Teil der Übernachtungen vorwiegend über nicht touristische Vertriebswege generiert wird.

Auf die knapp 80 Hotels (incl. Hotel garnis) entfallen 36 Prozent der Betten und 34 Prozent der Übernachtungen. Fast zwei Drittel der Hotelbetriebe sind in fünf Orten: Bad Orb, Bad Soden- Salmünster, Gelnhausen, Hanau, Maintal.

Auf die 11 Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime entfallen 14 Prozent der Betten und 10 Prozent der Übernachtungen. Sie befinden sich u. a. in Bad Soden-Salmünster (3), Bad Orb (2) und Schlüchtern (2).

Auf die übrigen Betriebsarten (Gasthöfe, Pensionen, Ferienhäuser, -wohnungen und -zentren, Jugend- herbergen und Hütten, Campingplätze) entfallen zwar fast ein Drittel der Betten, aber insgesamt nur 18 Prozent der Übernachtungen. Den Campingplätzen kommt mit einem Anteil von 2 Prozent der Übernachtungen – im Gegensatz zu anderen Regionen in Deutschland – keine herausragende Stellung unter den Beherbergungsbetrieben zu.

Im Zehn-Jahres-Vergleich (2005-2015) ist die Anzahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe im Main-Kinzig-Kreis um ca. 9 Prozent zurückgegangen. Seit 2013 zeigt sich bei den Betrieben allerdings eine leicht positive Entwicklungsdynamik. Diese ist v. a. auf eine Zunahme der Betriebszahl in Hanau zurückzuführen. Die Anzahl der Betten war mit einem Rückgang von ca. 2 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich leicht rückläufig.

Hotels und Hotel garni

Gasthöfe

Vorsorge- und Reha- bilitations- einrichtungen

Ferienhäuser, Ferien- wohnungen, Ferienzentren

Erholungs-, Ferien- und Schulungs-heime

Pensionen

Camping- plätze

Jugend-herbergen und Hütten

36%

8%

18%

6%

14%

4%

10%

4%

Hotels und Hotel garni

Ferienhäuser, Ferien- wohnungen, Ferienzentren

Vorsorge- und Reha- bilitations- einrichtungen

Pensionen

Erholungs-, Ferien- und Schulungs-heime

Camping- plätze

Gasthöfe

Jugend-herbergen und Hütten

38%

5%

34%

3%

10%

2%

6%

2%

Abb. 1.a: Verteilung der Betten nach Betriebsart (2015) 1, PROJECT M 2017 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016.

Abb. 1.b: Verteilung der Übernachtungen nach Betriebsart (2015)1, PROJECT M 2017 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016.

1 Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten bzw. Stellplätzen.

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10 11Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Freizeittouristisches Angebot

Die Destination Spessart bietet Tages- und Übernachtungsgästen ein umfangreiches freizeittouristisches Ange-bot, allerdings in einer nicht durchgängigen Produkttiefe. Austauschbarkeit der Angebote sowie fehlende Bezüge zur gesamten Destination schwächen das Marktprofil im Wettbewerb um Tages- und Übernachtungsgäste.

Für eine wettbewerbsfähige Vermarktung der Destination Spessart ist daher eine auf wenige Angebotsthemen fokussierte Tourismusentwicklung entscheidend. Mit Bezug auf die in der Destination vorhandenen Kompe-tenzen sowie die markt- und trendspezifischen Entwicklungspotenziale stechen die Angebotsthemen „Wald-/ Naturerlebnis“, „Wandern“, „Mountainbiken/ Radfahren“, „Gesundheit/ Wellness“ und „Kultur“ heraus.

Insgesamt ist zu konstatieren, dass auch wenn sich ein bedeutender Teil der Betriebe, Betten und Übernach-tungen auf die drei Orte Bad Orb, Bad Soden-Salmünster und Hanau konzentriert, die weiteren Orte der Destination Spessart ebenso von hoher touristischer Relevanz sind und von der touristischen Wertschöpfung profitieren. Als Beispiel hierfür seien die Gemeinde Ronneburg, mit ihrer überregional bekannten Burg, sowie die im Naturpark Hessischer Spessart befindliche Gemeinde Jossgrund mit ihrem weit verzweigten Wander- und Radwegenetz sowie anderen Angeboten (z. B. Kneippanlage, Golfplatz, Gastronomie) genannt, die auch für Übernachtungsgäste aus umliegenden Orten ein wichtiges Ausflugsziel darstellen.

FREIZEITTOURISTISCHE EINRICHTUNGEN UND INFRASTRUKTUREN

Die Destination verfügt über zahlreiche freizeittouristische Einrichtungen und Infrastrukturen. Als Impulsgeber für den Ausbau der Profilthemen der Destination sind u. a. folgende von Bedeutung: Premiumwanderweg „SPESSART- BOGEN“, Qualitätswanderwege „Spessartfährten“, Mountainbike-Tourennetz im Naturpark Hessischer Spessart, Spessart Therme und Toskana Therme, Gradierwerk Bad Orb, Staatspark Hanau-Wilhelmsbad, Wildpark Alte Fasanerie Hanau, Europa-Kletterwald Steinau, Erlebnispark Steinau, Tropfsteinhöhle Steinau, Brüder Grimm Haus Steinau, Marienkirche und Kaiserpfalz Gelnhausen, Burg Brandenstein, Burg Schwarzenfels, Burg Ronneburg, Schloss Philippsruhe, Schloss Steinau.

FREIZEITTOURISTISCHE VERANSTALTUNGEN UND EVENTS

Über das Jahr verteilt finden in der Destination verschiedene Veranstaltungen mit überregionaler Relevanz statt. Exemplarisch hierfür stehen die Brüder Grimm Festspiele, der Brüder-Grimm-Lauf, Kinzigtal total, das Bundes- äpppelwoifest, die Steinauer Puppenspieltage, mittelalterliche Burgfestspiele und Märkte auf der Ronneburg sowie diverse Altstadt-, Wein- und Volksfeste wie Barbarossamarkt, Helle Markt und Kalter Markt. Die z. T. historisch-auf-geladenen bzw. themenbezogen-inszenierten Veranstaltungen machen die kulturellen und kulinarischen Besonder- heiten der Destination für den Gast erlebbar und sind vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung.

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12 13Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Niederdorfelden

Groß-Groß-KrotzenburgKrotzenburgKrotzenburgKrotzenburgKrotzenburgKrotzenburg

BiebergemündBiebergemündBiebergemünd

Sinntal

Flörsbach

Birstein

TOURISMUS IM BAYERISCH-HESSISCHEN SPESSART

Der hessische Spessart zählt gemeinsam mit dem bayerischen Spessart zu den insgesamt elf, teilweise länderüber-greifenden, touristischen Destinationen Hessens. Mit insgesamt 0,8 Mio. Ankünften und 2,3 Mio. Übernachtungen im Jahr 2015 belegt der Spessart unter den hessischen Destinationen hinsichtlich seines Gäste- und Übernach-tungsvolumens einen mittleren Rang2. Obwohl der hessische Spessart fl ächenmäßig kleiner ist als der bayerische, werden hier über die Hälfte der Übernachtungen getätigt. Zwischen beiden Teilregionen fi nden beispielsweise Kooperationen in der Vermarktung über Spessart-Mainland statt. Perspektivisch ist eine stärkere Zusammenarbeit auch in der Infrastruktur und Angebotsentwicklung erstrebenswert. Hierzu gilt es aber zuerst die Organisations- und Zusammenarbeitsstrukturen sowie das Marketing im Main-Kinzig-Kreis selbst zu professionalisieren.

1.2 Bestandsaufnahme der Nachfragestrukturen

Räumliche Verteilung und Entwicklung der touristischen Nachfrage im hessischen Spessart

Die rund 360 Tausend Ankünfte und knapp 1,4 Mio. Übernachtungen im hessischen Spessart konzentrieren sich maßgeblich auf die drei Orte Bad Orb, Bad Soden-Salmünster und Hanau. Auf die beiden Heilbäder und die Brüder-Grimm-Stadt Hanau entfallen die Hälfte der Ankünfte und mehr als zwei Drittel der Übernach-tungen. Weitere touristisch wichtige Kommunen sind Maintal, Gelnhausen, Bruchköbel, Schlüchtern, Grün-dau, Erlensee und Steinau. Wie die unten stehende Abbildung zeigt, liegen die genannten übernachtungs-starken Orte vorwiegend entlang der A66 bzw. der ICE Bahnstrecke „Frankfurt, Hanau, Fulda“ und damit im direkten Wirkungskreis der Stadt Frankfurt am Main.

Abb. 2: Räumliche Verteilung der Ankünfte und Übernachtungen (2015), PROJECT M 2016

nach Statistisches Landesamt Hessen 2016.

Für die Gemeinden Biebergemünd, Brachttal, Großkrotzenburg, Hasselroth, Jossgrund, Langenselbold, Linsengericht, Neuberg, Niederdorffelden, Ronneburg und Schöneck liegen keine entsprechenden Zahlen vor.

2 Die Zahlen beziehen sich auf den Spessart insgesamt (d. h. hessischer und bayrischer Teil) sowie Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten (incl. Camping), Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2016.

Ankünfte

Übernachtungen

2.40110.283

Birstein

8.39328.733

Bruchköbel

4.18420.759

Erlensee

2.7137.571

Flörsbachtal

4.73013.330

Freigericht

17.33138.773

Gelnhausen

11.88633.694

Gründau

7031.682

Hammersbach

36.19567.704

Maintal

7.76714.036

Nidderau

3.2845.319

Rodenbach

12.19228.713

Schlüchtern

7.91314.253

Sinntal

6.84816.043

Steinau

7.82813.402

Wächtersbach

75.270155.497

Hanau

Bad Orb62.879

416.901

46.192367.144

Bad Soden-Salmünster

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14 15Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abb. 3.a: Entwicklung der Ankünfte in wichtigen touristischen Orten des Main-Kinzig-Kreis

(Top 10) 2005-2015, PROJECT M 2016 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016.

Abb. 3.b: Entwicklung der Übernachtungen in wichtigen touristischen Orten des Main-Kinzig-Kreis

(Top 10) 2005-2015, PROJECT M 2016 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016.

Während der Main-Kinzig-Kreis insgesamt in den letzten zehn Jahren (2005-2015) eine nahezu kontinuierliche und insgesamt positive Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungen verzeichnet, entwickeln sich die einzelnen Orte sehr unterschiedlich und zum Teil sehr volatil.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt im Main-Kinzig-Kreis bei 3,7 Tagen. Kur- bzw. klinikbedingt sind die beiden Heilbäder die Orte mit der längsten Aufenthaltsdauer im Landkreis. Dem derzeitigen Markttrend ent-sprechend sinkt bzw. stagniert die Aufenthaltsdauer in den Kommunen des hessischen Spessarts. Eine Aus- nahme stellt hierbei Erlensee mit der ohnehin bereits vergleichsweise hohen Aufenthaltsdauer von 5 Tagen dar.

Bei den Monaten Mai bis Juli sowie September und Oktober handelt es sich um die Monate mit den höchsten Ankunftszahlen. Die Monate Juni bis Oktober sind die übernachtungsstärksten Monate. Die Wintersaison ist im Spessart deutlich schwächer ausgeprägt.

Veränderungen 2005 – 2015 3

in % r absolut CAGR*

Bad Orb 10,3 % 5.889 1,0 %

Bad Soden-Salmünster 33,7 % 11.636 2,9 %

Bruchköbel 55,2 % 2.984 4,5 %

Erlensee4 – 36,4 % – 2.392 – 4,4 %

Gelnhausen – 20,2 % – 4.392 – 2,2 %

Gründau4 1148,5% 10.934 28,7 %

Hanau 19,7 % 12 .91 1,8 %

Maintal 72,7 % 15.238 5,6 %

Schlüchtern 3,6 % 422 0,4 %

Steinau 144,3 % 4.045 9,3 %

Main-Kinzig-Kreis 22,0 % 65.676 2,0 %

265

245

225

205

185

165

145

125

105

85

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Bad Orb

Bruchköbel

Gelnhausen

Maintal

Steinau

Bad Soden-Salmünster

Erlensee

Haunau

Schlüchtern

Main-Kinzig-Kreis

3 Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten bis 2011, ab 2012 mit mindestens 10 Betten. Campingplätze mit mind. 3 Stellplätzen ab 2008, ab 2012 mit mind. 10 Stellplätzen

4 Gründau und Erlensee zwecks Darstellung nicht bzw. nicht vollständig angezeigt.

*CAGR = durchschnittliche jährliche Wachstumsrate.

5 Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten bis 2011, ab 2012 mit mindestens 10 Betten. Campingplätze mit mind. 3 Stellplätzen ab 2008, ab 2012 mit mind. 10 Stellplätzen

6 Gründau und Erlensee zwecks Darstellung nicht bzw. nicht vollständig angezeigt.

*CAGR = durchschnittliche jährliche Wachstumsrate.

Veränderungen 2005 – 2015 5

in % r absolut CAGR*

Bad Orb – 5,1 % – 22.504 – 0,5 %

Bad Soden-Salmünster 12,2 % 39.945 1,2 %

Bruchköbel 52,1 % 9.846 4,3 %

Erlensee6 54,1 % 7.290 4,4 %

Gelnhausen – 5,6 % – 2.291 – 0,6 %

Gründau6 1086,0 % 30.853 28,1 %

Hanau 15,3 % 20.677 1,4 %

Maintal 63,9 % 26.399 5,1 %

Schlüchtern 10,4 % 2.709 1,0 %

Steinau 244,8 % 11.390 13,2 %

Main-Kinzig-Kreis 11,3 % 138.339 1,1 %

Bad Orb

Bruchköbel

Gelnhausen

Maintal

Steinau

Bad Soden-Salmünster

Erlensee

Haunau

Schlüchtern

Main-Kinzig-Kreis

385

335

285

235

185

135

85

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

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16 17Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Struktur der Tages- und Übernachtungsgäste

Zur Struktur der Tages- und Übernachtungsgäste liegen aufgrund fehlender Untersuchungen derzeit keine gesicherten Informationen vor. Grundsätzlich lässt sich hinsichtlich Reisemotiv und Art der Ansprache zwischen klinik- / kurbedingten (im Sinne des ersten Gesundheitsmarkts), geschäftliche bedingten und freizeit-touristische Tages- und Übernachtungsreisen unterscheiden.

Was die klinik-/kurbedingten Übernachtungen angeht, so lassen sich diesbezüglich Rückschlüsse aus der amt-lichen Statistik ziehen: 2015 entfielen ca. 0,5 der fast 1,4 Mio. Übernachtungen auf die neun Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Main-Kinzig-Kreis7. Somit ist davon auszugehen, dass mehr als ein Drittel der in der amtlichen Statistik erfassten Übernachtungen klinik-/kurbedingt sind.

Die Zahl der geschäftsbedingten Übernachtungen lässt sich nicht exakt beziffern. Die Touristiker des Main-Kinzig-Kreis gehen aber davon aus, dass die Destination Spessart, zusätzlich zu den durch Betriebe der eigenen Destination veranlassten, geschäftsbedingten Übernachtungen, aufgrund ihrer Nähe zur MICE8-Metropole Frankfurt am Main und der Zugehörigkeit zum wirtschaftsstarken Großraum Frankfurt-Rhein-Main vom dortigen MICE-Geschäftsreisetourismus in Teilbereichen zu nicht unerheblichen Maß profitiert. Dies gilt, insbesondere für das Gebiet entlang der Verkehrsader A66 bzw. der ICE Bahnstrecke „Frankfurt, Hanau, Fulda“.

Auf das Segment des freizeittouristisch bedingten Übernachtungstourismus entfallen somit weniger als zwei Drittel der fast 1,4 Mio. Übernachtungen im Spessart. Dennoch beinhalten insbesondere die Stärkung und der Ausbau dieses Segmentes die größten Potenziale zur Erzeugung von neuen Wachstumsimpulsen. Auch die Attraktivität der Destination für gesundheitsbedingte Aufenthalte in den Kurorten oder die Entscheidung für geschäftlich bedingte Veranstaltungen und Übernachtungen in den Städten und Gemeinden profitiert von einem ansprechenden freizeittouristischem Angebot und Image.

Nach Aussagen der Touristiker9 aus der Region kommt der Großteil der Gäste im Tagestourismus – laut Main-Kinzig-Kreis besuchen jährlich ca. 13 Mio. Tagesgäste die Region – aus dem eigenen sowie dem direkten Umfeld der Destination sowie im Übernachtungstourismus insbesondere aus den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen sowie dem nördlichen Bayern und Baden-Württemberg. Über die kon-kreten Reisemotive, das Reiseverhalten (Hauptaktivitäten, Reiseausgaben etc.) und sozio-demographische Merkmale der Reisenden liegen derzeit keine systematisch erfassten Informationen vor. Daher können zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Aussagen getroffen werden.

Marktbearbeitung: wettbewerbsfähige Neuausrichtung in Arbeit

Die Marktbearbeitung vor Gründung der Spessart Tourismus und Marketing GmbH wies eine Reihe von Besonder- heiten auf:

Inhaltliche Ausrichtung auf eine aus Gäste- und Marketingsicht nicht funktionale Destinations- bezeichnung (Spessart-Kinzigtal-Vogelsberg bzw. Spessart-Kinzigtal)

Operativ wenig marktgerechte, zielorientierte und transparente Durchführung der Marktbearbeitung

Mangelnde Einbindung der Privatwirtschaft und der Kommunen, die sich mitunter eher an die außerhalb des Landkreises angesiedelten Strukturen angepasst haben

Diese grundsätzlichen Fehlstellungen spiegelten sich in wenig zeitgemäßen und inspirierenden Online- und Print-Marketingprodukten, wie der Internetpräsenz „www.mkk-tourismus-spessart.de“ oder dem „Gastgeber-verzeichnis“, wider. Die dort aufgeführte, unstrukturierte Masse an Informationen und Angeboten führte dazu, dass imageprägende touristische Highlights und Alleinstellungsmerkmale der Destination nicht wettbewerbs-fähig vermarktet wurden. Zudem entsprachen die technischen Grundlagen nicht den aktuellen Standards und Möglichkeiten einer digitalen Marktbearbeitung. Diese Defizite haben auch dazu geführt, dass privat-rechtliche Leistungsanbieter und Kommunen sich nur wenig an der Finanzierung des Marketings beteiligten.

7 Alle Einrichtungen befinden sich in den beiden Heilbädern: 3 in Bad Orb, 6 in Bad Soden-Salmünster.8 MICE (Meetings, Incentives, Congresses, Events) steht für den professionalisierten Geschäftsreisetourismus.9 Workshop zur Themenkompetenz hessischer Tourismusdestinationen 23.09.2015, Gelnhausen.

GEPLANTE UNTERSUCHUNGEN ZUM TOURISMUS IM MAIN-KINZIG-KREIS

Zur Ermittlung des Wirtschaftsfaktors Tourismus und der Wertschöpfung aus dem Tages- und Übernachtungs- tourismus wurde im Frühjahr 2017 eine entsprechende Untersuchung durch die Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern in Auftrag gegeben. Darüber hinaus sind für die kommenden Jahre die regelmä-ßige Durchführung von Befragungen der Übernachtungsgäste und die kontinuierliche Erfassung wichtiger Kenn-zahlen zum Tagestourismus in Zusammenarbeit mit den touristischen Akteuren der Destination geplant.

1.3 Marktbearbeitung und Marktwahrnehmung

NATUR, KULTUR, GENUSS, WOHLFÜHLEN IM SPESSART

BRÜDER GRIMM IM SPESSARTMarionettentheater, Museum und Märchenfestspiele

WOHLFÜHLEN IM SPESSARTWellnessangebote, Sole, Thermenund Ayurveda

WANDERN IM SPESSARTSpessartbogen und Spessartfährten – Unsere Lieblingstour

Mag� in

EINS MIT DER NATUR IM SPESSART

www.spessart-tourismus.de

SPESSAR

T M

AG

AZI

N .

2017Aufgrund der Tatsache, dass mit der neu gegründeten Touris-

musgesellschaft der gesamte Marktauftritt und das Marketing strategisch neu ausgerichtet und strukturiert aufbereitet wird, erfolgt an dieser Stelle keine weitere Beurteilung der bisherigen Marktbearbeitung. Vielmehr ist an dieser Stelle zu betonen, dass eine Vielzahl an Akteuren ihre Bereitschaft signalisiert hat, mit der neuen Tourismusgesellschaft zusammenzuarbeiten so-wie an einem gemeinsamen, professionellen Außenauftritt der Destination und einer wettbewerbsfähigen Marke und Marktbe-arbeitung mitzuwirken. Hier bestehen wesentliche Synergien und Potenziale, die in der Vergangenheit nicht zugänglich waren und zukünftig für eine effiziente und effektive Vermarktung der Marken- und Regionalitätspotenziale des Spessarts genutzt werden können. Als einen ersten sichtbaren Schritt der Neuaus-richtung und -strukturierung des Marketings hat die Spessart Tourismus und Marketing GmbH eine Erstauflage des Spessart Magazins in Angriff genommen. Die Gestaltung des Magazins mit authentischen Geschichten und stimmungsvollen Bildern aus der Region wurde bei der Vorstellung des Magazins auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin sowohl von Fachbesu-chern als auch potenziellen Gästen als sehr gelungen gelobt. Dies verdeutlicht, dass sich die Tourismusgesellschaft mit ihren Partnern auf einem guten Weg bei der Umgestaltung der Markt-bearbeitung zu einem wettbewerbsfähigen Außenauftritt befindet.

Abb. 4: Das neue Spessart Magazin,

Spessart Tourismus und Marketing GmbH.

Page 10: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

18 19Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Aktuelle Marktwahrnehmung gemäß Marktforschung

Auf der Grundlage von Untersuchungen zur Kundenwahrnehmung in Bezug auf die Markenstärke (2012) und Themenkompetenz (2016) des Reiseziels Spessart werden drei Aspekte deutlich:

Das Reiseziel Spessart10 hat in Relation zu den anderen hessischen Destinationen nur unterdurchschnittliche Werte bzgl. Bekanntheit, Sympathie, Besuchsbereitschaft und Besuch.

Frankfurt Rhein-Main

Hessen

Westerwald

Taunus

Rhön

Odenwald

Nordhessen

Spessart/Kinzigtal

Rheingau

Bergstraße

Vogelsberg

Lahntal

79 %

73 %

71 %

70 %

67 %

65 %

Ø Hessen-Reiseziele:58 %

Ø 160 Reiseziele:60 %

55 %

54 %

54 %

37 %

33 %

32 %

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

10 Im Rahmen der Untersuchung „Destination Brand 2012 / 2013“ erfolgte die Befragung der deutschen Bevölkerung noch zu dem Reiseziel Spessart / Kinzigtal, vgl. Protokoll Destinationsworkshop Spessart vom 23.09.2015 (PROJECT M).

K

7 % **

3 % *L

54 %

36 %

21 %

10 %14 %

TR 1 67 % TR 2K 58 %

TR 2L 39 %

prospektiv

Bekanntheitals Reiseziel

Besuchsbereitschaft(Top-Two-Box)

Sympathie(Top-Two-Box)

Nutzung* innerhalb letzte 3 Jahre** vor mehr als 3 Jahren

retrospektiv

Abb. 5.b: Bekanntheit der hessischen Reiseziele im Vergleich –

Auszug aus Destination Brand „Markenstärke deutscher Reiseziele“, IMT 2012.

Abb. 5.a: Markenvierklang für das Reiseziel Spessart/ Kinzigtal

– Auszug aus Destination Brand „Markenstärke deutscher Reiseziele“, IMT 2012.

Anzahl der Befragten 1.000/ Basis alle Befragte, K = Kurzurlaub, L = längerer Urlaub, TR = Transferrate

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20 21Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Große Unterschiede in der Bewertung der Themenkompetenzen bei „Besuchern in der Vergangen-heit“ und „alle Befragten“ bzw. „Themen-Interessenten“ belegen, dass die Themenkompetenz insbesondere in den Bereichen „Wandern“, „Familienurlaub“ und „Natur“ von Besuchern gesehen wird, für Themen-Interessenten am Markt aber zu wenig bekannt ist und das Marketing in puncto Information und Inspiration verbessert werden muss.

Für die Etablierung einer wettbewerbsfähigen Destinationsmarke „Spessart“ und den Aufbau von imageprä-genden Profilthemen bedeutet das, dass systematisch an der Umsetzung einer nach innen und außen gerichteten Positionierungsstrategie gearbeitet werden muss, um ein klares Profil der Marke „Spessart“ sowie Reiseinspirationen für den Gast entwickeln zu können. Eine Grundlage hierfür bietet der vorliegende Strate-gische Entwicklungsplan.

Die höchste Themeneignung wird dem Reiseziel Spessart für die Themen „Natur“, „Wandern“, „Familienurlaub“, „Landurlaub“ und „Märchen / Sagen“ zugeschrieben. Gesundheit, Kultur, Kulinarik, Mountainbike fahren und Wellness werden im Vergleich bislang nicht als Themenkompetenz wahr-genommen. Die höchste relative Wettbewerbsplatzierung erreicht der Spessart beim Thema

„Märchen / Sagen“ (Platz 1 von 5 bei allen Befragten, Platz 2 von 5 bei den Themen-Interessenten).

Abb. 6: Themenkompetenz des Reiseziels Spessart – Auszug aus Destination Brand „Themenkompetenz deutscher Reiseziele“,

inspektour GmbH 2016.

35 %42 %

70 %Landurlaub

28 %37 %

63 %Gesundheit

26 %33 %

60 %Kulinarik

26 %31 %

63 %Wellness

21 %30 %

59 %Kultur

42 %51 %

82 %Wandern

37 %39 %

81 %Familienurlaub

33 %43 %

69 %Märchen / Sagen

29 %36 %

57 %Mountainbike fahren

28 %34 %

58 %Rad fahren

23 %34 %

55 %Weinreise

42 %48 %

80 %Natur

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 %

Alle Befragte Themen-Interessenten Besucher in der Vergangenheit

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22 23Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Organisationsstruktur

Mit der 2016 gegründeten Spessart Tourismus und Marketing GmbH ist die Steuerung und Koordination der Tourismusentwicklung aus der Verantwortung des Fachbereichs Tourismus der Kreisverwaltung in eine Gesell-schaft mit beschränkter Haftung überführt worden. Gesellschafter der Spessart Tourismus und Marketing GmbH sind der Main-Kinzig-Kreis (80 Prozent der Gesellschaftsanteile) und die IHK Hanau-Gelnhausen- Schlüchtern (20 Prozent der Gesellschaftsanteile).

Gemeinsam mit der neuen Geschäftsführung ist es die Aufgabe von drei weiteren Mitarbeitern / -innen, die Akteure, Angebote und Kompetenzen des Spessarts zu identifizieren, zusammenzuführen und weiterzuent- wickeln. Das Controlling der Gesellschaft erfolgt durch einen eigenen Aufsichtsrat. In strategischen und touris-musfachlichen Fragen berät ein Tourismusbeirat, auch als wichtigste Schnittstelle zu den Leistungsanbietern und den kommunalen Tourismusverantwortlichen, die Geschäftsführung.

Mit der neuen Tourismusgesellschaft wurden essentielle Grundlagen und Organisationsstrukturen geschaffen, um den Herausforderungen im Destinationsmanagement und -marketing professionell und mit handlungsfeld-bezogener Expertise begegnen zu können.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das jährlich zur Verfügung stehende Budget umfasst einen Grundbeitrag von 500 TE, das anteilig vom Main-Kinzig-Kreis (400 TE) und von der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern (100 TE) getragen wird. Für Marketing und Marktforschung ist ein Marketing Budget von ca. 265 TE vorgesehen. Eine Erweiterung des Marketingetats durch die Einbindung privater Leistungsanbieter und der Kommunen über systematische Marketingbeteili-gungen, z. B. im Rahmen von Kooperationen und gemeinsamen Kampagnen oder Marken- und Marketing- Partnerschaften, wird erforderlich und, für die ressourceneffiziente Zusammenarbeit in der Destination sowie die effektive Bündelung von finanziellen Ressourcen, notwendig sein.

Gemessen an den Anforderung des tourismuspolitischen Handlungsrahmens des Landes Hessen an Destina-tionsorganisationen11 ist zu konstatieren, dass die Zielvorgaben für das Jahr 2020 mit sieben Vollzeit-Arbeits- kräften im Destinationsmanagement sowie mindestens 800 TE Gesamtbudget (p. a.) und 350 TE (p. a.) eigenes Marketing- / Maßnahmenbudget noch nicht erreicht sind. Es sind aber, gemessen an den wirtschaft-lichen Möglichkeiten und der Perspektive der Einbindung der Leistungsanbieter sowie Städten und Gemeinden, leistungsfähige Strukturen geschaffen worden, um die vorhandenen Mittel ressourceneffizient und gewinnbrin-gend, in Bezug auf Gästezahlen und Investitionen in Standort- und Lebensqualität, einzusetzen und damit die Destination Spessart wettbewerbsfähig zu vermarkten.

Zusammenarbeitsstruktur

Der Spessart Tourismus und Marketing GmbH kommt als übergeordnete Tourismusmanagement- und Marke-tingorganisation auf Destinationsebene eine wichtige Funktion im touristischen System Hessens zu. Entspre-chend dem Drei-Ebenen-Modell des Landes Hessen12 bündelt die Tourismusgesellschaft die Markenführung sowie das auf die Neukundengewinnung ausgerichtete Marketing. Weitere Aufgaben sind insbesondere die Vernetzung regionaler Angebote sowie das Anstoßen von qualitätsverbessenden Maßnahmen und Kooperations- prozessen. In strategischen und vermarktungsrelevanten Belangen koordiniert und vermittelt die Destinations-organisation zwischen Landes-, Destinations- und lokaler Ebene sowie funktionalen Partnern und Leistungs- anbietern und gibt beratende Impulse für die Weiterentwicklung der Profilthemen in der Destination.

In diesem Zusammenhang gilt es für die Spessart Tourismus und Marketing GmbH, vorhandene Netzwerke zu nutzen und neue Formen der Zusammenarbeit, wie z. B. auch Touristische Arbeitsgemeinschaften, mit dem Ziel zu entwickeln, eine starke Destinationsbasis für die kontinuierliche (Weiter-) Entwicklung von Produkten und deren optimale Vermarktung zu schaffen. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Mitwirkung und Interessens-vertretung der Region in überregionalen Arbeitskreisen, Gremien und Verbänden (wie u. a. HA Hessen Agentur, Hessischer Tourismusverband, AK Tourismus Frankfurt Rhein-Main oder Spessart-Mailand) und regionsinter-nen Gremien (Naturpark Hessischer Spessart, SPESSARTregional u. a. m.). Dies umfasst auch das Informations- management und den Wissenstransfer, um stetig neue Impulse für die Weiterentwicklung des Angebotes oder zu Finanzierungs- und Förderungsfragen zu geben und die projekt- bzw. themenprofilbezogene Vernetzung der Leistungsanbieter untereinander zu fördern.

1.4 Organisations- und Zusammenarbeitsstruktur

Funktionalpartner(u.a. Wirtschaftsförderung,

Schutzgebiete)

Leistungsanbieter(u.a. Beherbergungsbetriebe, Gastronomie, Einzelhandel,

Freizeit, Transport)

Landesebene(HA Hessen Agentur GmbH,

Hessischer Tourismusverband e.V.)

Regions-/Destinationsebene(11 teilweise Landesgrenzen übergreifende Destinationen)

Lokale Ebenen(Touristische Arbeitsgemeinschaften,

Tourist-Informationen,Städte und Gemeinden)

Abb. 7: Drei-Ebenen-Modell im Tourismus in Hessen, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, 2015.

11 Vgl. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, 2015. 12 siehe Abbildung 7

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Zwischenfazit Zwischenfazit24 25

Der Spessart gehört zu den elf, teils länderübergreifenden, touristischen Destinationen Hessens. Im hessischen Teil, der etwa ein Drittel der länderübergreifenden Destination ausmacht, werden jährlich in den gut 200 Beher-bergungsbetrieben fast 1,4 Mio. Übernachtungen getätigt. Mehr als zwei Drittel der Übernachtungen entfallen auf die drei Orte Bad Orb, Bad Soden-Salmünster und Hanau. Weitere hinsichtlich ihres Übernachtungs-volumens bedeutsame Orte befinden sich insbesondere im Großraum Frankfurt-Rhein-Main und vorwiegend entlang der A66.

Die heterogene Destination Spessart verfügt insbesondere in den Bereichen „Wald-/ Naturerleben“, „Wandern“, „Mountainbiken“ „Gesundheit/ Wellness“ und „Kultur“ über hervorragende Potenziale, ein unverwechselbares Profil im Wettbewerb um Gäste im Tages- sowie Übernachtungstourismus aufzubauen. Mit der neu gegründeten Spessart Tourismus und Marketing GmbH verfügt die Destination seit 2016 über eine professionelle Tourismus-management- und Marketingorganisation, um die in den letzten Jahren nur bedingt ausgeschöpften Potenziale zu erschließen.

Eine wichtige Grundlage für die zukünftige Tourismusentwicklung bildet die gemeinsam mit touristischen Akteuren des Main-Kinzig-Kreis erarbeitete Positionierungsstrategie (siehe Kapitel 3) und die Zusage zahlreicher touristischer Akteure, mit der neuen Tourismusgesellschaft zusammenzuarbeiten sowie an einem gemein-samen, professionellen Außenauftritt der Destination und einer wettbewerbsfähigen Marke und Marktbear-beitung mitzuwirken.

1.5 Zwischenfazit

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26 27Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

2. SWOT-ANALYSE I.

2.1 Stärken

Die Destination Spessart verfügt über zahlreiche Stärken. Diese sowie die bestehenden Schwächen, Chancen und Risiken wurden im Rahmen von Workshops gemeinsam mit der Spessart Tourismus und Marketing GmbH als SWOT-Analyse herausgearbeitet und zu einer Gesamtanalyse zusammengeführt. Unter Stärken und Schwächen werden dabei diejenigen Aspekte verstanden, die ihre Wurzeln maßgeblich im touristischen Setting selbst, also der Destination Spessart, haben. Chancen und Risiken werden dagegen aus den extern beeinflussten Markt- und Rahmenbedingungen sowie den nichttouristischen Gegebenheiten abgeleitet. Die SWOT-Analyse bildet eine wichtige Grundlage, um konkrete Ziele, Strategien und Handlungsfelder für die zukünftige strategische Ausrichtung der Destination Spessart ableiten zu können.

GEOGRAPHIE

LAGE: geographisch günstige Lage zu den einwohnerstarken Regionen (Metropolregion Frankfurt Rhein-Main, Metropolregion Rhein-Neckar, Region Stuttgart) und den Tagungs-, Kongress- und Messezentren (z. B. Frankfurt/Wiesbaden/Mainz, Mannheim/Heidelberg)

ERREICHBARKEIT: gute Verkehrsanbindung und -erschließung der touristischen Freizeitangebote per Pkw (Ost-West A66, Nord-Süd A45, B276 sowie im Osten A7) und Bahn (insb. ICE-Bahnhof Hanau, Regionalbahn Frankfurt-Fulda)

RÄUMLICHE VERTEILUNG: räumliche Verteilung der touristischen Beherbergungsbetriebe entlang der A66 in Bezug auf den starken Wirkungseinfluss im MICE-Segment der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main

TOURISTISCHES ANGEBOT UND PRODUKTQUALITÄT

NATURLANDSCHAFT UND NATURERLEBNIS: attraktive, abwechslungsreiche Naturlandschaft (v. a. Naturpark Hessischer Spessart, Naturpark Vogelsberg und entlang der Kinzig)

KULTURLANDSCHAFT: regional kulturelle Besonderheiten (z. B. Obstwiesen, Apfelweinproduktion)

KULTURHISTORISCHE BEDEUTUNG: historische Altstädte (z. B. Gelnhausen, Schlüchtern, Wächters- bach, Steinau), Bauwerke (z. B. Marienkirche, Pfalz von Kaiser Friedrich I Barbarossa, Burg Brandenstein, Ronneburg, Schloss Philippsruhe, Schloss Steinau, Schloss Ramholz) und weitere Sehenswürdigkeiten (z. B. Limes) sowie bedeutende Persönlichkeiten (z. B. Brüder Grimm, „Spessart Räuber“) und dazugehörige Stadt- und Erlebnisführungen

WANDERWEGEINFRASTRUKTUR: zertifizierte Qualitätswege (z. B. Premiumwanderweg SPESSART-BOGEN) und diverse Themenwanderwege ( z. B. Eselsweg, Birkenhainer Straße, Schneewittchen- Wanderweg, Bonifatiusroute/Jakobsweg, Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute, Hessenweg)

RADWEGEINFRASTRUKTUR: gut ausgebautes Radwegenetz bzw. gut ausgebaute Radrouten (z. B. BahnRadweg Hessen, Kulturradweg‚ Perlen der Jossa, hessischer Fernradweg, „Spessart Biken“, Hessischer Radfernweg R3)

AKTIV-ANGEBOT: umfangreiches „aktiv in der Natur Angebot“ wie Golf, Klettern, Mountainbiking, Nordic Walking, Rudern / Kanu, Wandern

GESUNDHEIT UND WELLNESS: qualitativ hochwertige Angebote und Kompetenzen im Bereich Gesundheit/Kur und Wellness (z. B. Gesundheitszentren, Toskana Therme in Bad Orb, Spessart Therme Bad Soden-Salmünster, Kneippanlagen)

VERANSTALTUNGEN: verschiedene kulturelle Veranstaltungen mit teilweise überregionaler Be-deutung (z. B. Brüder Grimm Festspiele Hanau, Hanauer Kultoursommer, Bundesaeppelwoifest, Geschmacksfestival Kinzigtal & Spessart), kulinarische Feste der Städte und Gemeinden

FREIZEITEINRICHTUNGEN: u. a. Erlebnispark Steinau und diverse Wildparks (z. B. „Alte Fasanerie“)

MARKE, POSITIONIERUNG, MARKETING

SPESSART: Bekanntheit des Spessarts (als gemeinsame Region aus hessischem und bayerischem Spessart) assoziiert über „Spessart als Region“ (hessischer Spessart und Spessart-Mainland), Naturpark Hessischer Spessart, „Spessart Räuber“ und „Wirtshaus im Spessart“

BRÜDER GRIMM UND MÄRCHEN: erfolgreiche touristische Vermarktung der Brüder Grimm z. B. über die Brüder Grimm Festspiele Hanau oder das Brüder Grimm-Haus Steinau als Stationen der deutschen Märchenstraße

VERMARKTUNG: professionelle Einzelauftritte von Städten (z. B. Hanau, Bad Orb, Bad Soden- Salmünster) sowie einzelner touristischer Angebote (z. B. SPESSARTBOGEN, Spessart Biken, Naturpark Hessischer Spessart)

STRUKTUR UND TOURISMUSBEWUSSTSEIN

ZUSAMMENARBEIT: starker Zusammenschluss der Gesellschafter Main-Kinzig-Kreis und IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern zur Ansprache, Einbindung und Gewinnung privater und öffent-licher Leistungspartner

SPESSART TOURISMUS & MARKETING GMBH: kürzlich gegründete Tourismusgesellschaft als neuer Impulsgeber, Treiber und Taktgeber für die zukünftige Tourismusentwicklung und die Ver-marktung der Destination Spessart

TOURISMUSBEWUSSTSEIN: mit der Gründung der Tourismusgesellschaft gestiegenes politisches Bewusstsein für das Thema Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor sowie zur Sicherung der Lebensqualität und Standortattraktivität

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28 29Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

2.2 Schwächen

2.3 Chancen

GEOGRAPHIE

LAGE: sehr heterogene touristische Destination mit z. T. sehr unterschiedlichen Teilgebieten in Bezug auf geographische Zuordnung (z. B. Rhein-Main/Maintal, Spessart, Vogelsberg, Rhön)

RÄUMLICHE KONZENTRATIONEN: räumlich konzentrierte touristische Angebote (z. B. Mountain-biking primär im südlichen Main-Kinzig-Kreis, Städtetourismus primär in Hanau) erschweren eine gemeinsame Vermarktung der Destination

TOURISTISCHES ANGEBOT UND PRODUKTQUALITÄT

BEHERBERGUNGSQUALITÄT: teilweise mangelnde Qualität der Beherbergungsbetriebe und ge-ringe, profilspezifische Investitionstätigkeiten in den Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben

AUSRICHTUNG DER BEHERBERGUNGSBETRIEBE: teilweise sehr starke Abhängigkeit vom klas-sischen Geschäftsreisetourismus (u. a. Hanau, Maintal)

ÖFFNUNGSZEITEN: teilweise nicht marktgerechte, tourismusfreundliche Öffnungszeiten insbeson-dere von Museen und einzelnen Sehenswürdigkeiten

STRUKTUR UND TOURISMUSBEWUSSTSEIN

VERNETZUNG: ausbaufähige Vernetzung zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren, insbe-sondere der zielgruppenspezifischen Verknüpfung der touristischen Angebote

ZIELSETZUNG: unterschiedliche Zielsetzungen und Themengewichtungen (Kirchturmdenken) der öffentlichen und privaten Akteure

SEKTORALES HANDELN: nicht hinreichende Verständigung und Austauschprozesse (sowohl re-gional als auch überregional, bspw. mit bayerischen Kreisen und Kommunen bzw. touristischen Anbietern)

MARKE, POSITIONIERUNG, MARKETING

PROFIL: fehlendes Image und Profil der Destination Spessart als Tourismus- und Urlaubsregion

POSITIONIERUNGSSTRATEGIE: bislang fehlende Positionierungsstrategie in Bezug auf konkrete Zielgruppen, Profil- und Angebotsthemen sowie Quellmärkte

BEKANNTHEITSGRAD: geringer Bekanntheitsgrad der Destination Spessart und der räumlichen Zuordnung zum Main-Kinzig-Kreis (Destination Brand 2012)

SYMPATHIEWERT: unterdurchschnittlicher Sympathiewert der Region Spessart/Kinzigtal von 36 Prozent im Vergleich zu Hessen (41 Prozent) (Destination Brand 2012)

TOURISTISCHE VERMARKTUNG: bislang keine systematische, professionelle Vermarktung des Main-Kinzig-Kreises (u. a. in Bezug auf CD, CI, Gestaltung/Layout, Aufbereitung und Übersicht der touristischen Angebote, Hotel- und Gaststättensuche)

INTERNETPRÄSENZ: bisher keine marktfähige, kundenfreundliche Webseite sowie fehlende Ab-stimmung und Vernetzung der Internetauftritte zu touristischen Angeboten im Main-Kinzig-Kreis/Spessart

GESELLSCHAFTLICHER WANDEL

DEMOGRAPHISCHER WANDEL: älter werdende Bevölkerung mit steigendem Interesse an Kultur, Kulinarik und Genuss sowie Natur und sanfter Bewegung

WANDEL DES REISEVERHALTENS: Trend zu Kurzreisen, ganzjährigen Reisen mit Fokus auf Stadt-, Kultur- und insbesondere Naturerlebnis

SUCHE NACH AUTHENTIZITÄT: Trend zur Suche nach Regionalität und authentischen sowie nach-haltigen Angeboten

NATURVERBUNDENHEIT: allgemein erkennbarer Wunsch nach ‚zurück zur Natur‘ und zum Natur- erlebnis

GESUNDHEITSBEWUSSTSEIN: steigendes Gesundheitsbewusstsein – Gesundheit wird zum Life- style – und Verwischung der Grenzen zwischen Erholungs- und Gesundheitsurlaub

WACHSTUMSMÄRKTE

WANDER- UND RADTOURISMUS: steigende Nachfrage nach aktiv-touristischen Angeboten

MICE-TOURISMUS: steigende Touristenzahlen im professionalisierten Geschäftsreisetourismus

GESUNDHEITSTOURISMUS: die steigende Anzahl älterer Menschen bedingt massiv zunehmende altersspezifische Erkrankungen sowie zunehmende chronische Erkrankungen, sodass medizi-nisch-therapeutische Kompetenz zunehmend nachgefragt wird

INCOMING-TOURISMUS: stark wachsender Incoming-Tourismus nach Deutschland, der vor allem im Hinblick auf das international bekannte Thema Brüder Grimm und Märchen sowie die räum-liche Nähe zur Metropole Frankfurt am Main große Potenziale bietet

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30 31Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

DIGITALISIERUNG

TECHNISCHER FORTSCHRITT: neue Formen der Informationsvermittlung, Vernetzung, Inszenie-rung und kommunikativen Verbreitung von Angeboten und Dienstleistungen

NUTZER- UND INFORMATIONSVERHALTEN: direkte Kundenansprache/-bindung über mobile mar-keting (z. B. mobile Webseitengestaltung (responsive design), mobile advertising, Web Analytics, Online-Kundenstrukturerhebungen etc.)

DIGITAL NATIVES: wachsende Zahl mobiler Nutzer und damit verstärkte (zielgruppenspezifische) Zugangsmöglichkeiten in der Kommunikation und dem Vertrieb über Soziale Medien (Facebook, Twitter, YouTube, Instagram)

2.4 Risiken

GESELLSCHAFTLICHER WANDEL

DEMOGRAPHISCHER WANDEL: rückläufiger Gesamtmarkt, Überalterung, Bevölkerungsschwund, Migration; daher insgesamt geringeres Nachfragepotenzial; zusätzliche Anforderungen im Ge-samtangebot (Services, Barrierefreiheit)

REISEVERHALTEN UND GÄSTEBEDÜRFNISSE: deutlich gestiegene Qualitäts- und Serviceansprü-che, hohe Qualitäts- und Preistransparenz durch digitale Medien, immer selektivere und kurz-fristigere Entscheidungsprozesse beim Kunden und dadurch permanenter Druck in Bezug auf Vermarktung und Bereitstellung zielgruppenrelevanter Angebote

REISEVERHALTEN: Änderungen im Reiseverhalten und in den Kundenbedürfnissen erfolgen zu-nehmend schneller und lassen sich immer schwerer vorhersehen

WETTBEWERB / WACHSTUMSMÄRKTE

NATIONALER UND INTERNATIONALER WETTBEWERB: starker, zunehmender Wettbewerb zwischen den Destinationen, der sich sowohl national als auch international weiter verschärfen wird

THEMENBEZOGENER WETTBEWERB: themenbezogener Wettbewerb bei ähnlichen Profilthemen im relevanten Wettbewerbsumfeld durch trendbezogenes Kundeninteresse sowie Investitionen in touristische Infrastruktur und Qualität (v. a. in den Nachbardestinationen wie Odenwald, Spessart-Mainland)

DIGITALISIERUNG

ERWARTUNGSHALTUNG: permanent steigende Erwartungshaltung bei technischen Informations-standards sowie der digitalen Aufbereitung (visuelle Kommunikation) und Bereitstellung

DIGITALE REIZÜBERFLUTUNG: zunehmende Informationsflut erfordert eine bewusste, zielgrup-penspezifische und aufs Wesentliche fokussierte Markenkommunikation sowie Vermarktung über abgestimmte Botschaften auf allen (eigenen und Partner-) Kanälen

STRUKTUR UND TOURISMUSFINANZIERUNG

TOURISMUSBEWUSSTSEIN: fehlendes Verständnis des Tourismus als wichtigen Wirtschafts- faktor für Gastgewerbe und Einzelhandel, Ausbleiben ganzheitlicher Entwicklungsplanungen und Investitionen mit Blick auf Erhöhung der Lebensqualität für Gäste und Einwohner, schwindende Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung aufgrund von Einschränkungen durch das zuneh-mende Gästeaufkommen (vorwiegend in touristischen Ballungsräumen und Metropolen)

KOMMUNALE FINANZEN: knapper werdende öffentliche Budgetverfügbarkeit für kommunale In-vestitionen in für den Tourismus relevante Infrastruktur, zu geringe Ressourcen und Mittel für die Marktbearbeitung

WIRTSCHAFTSKRISEN: sinkendes Wirtschaftswachstum kann negative Auswirkungen auf die Entwicklung einzelner Segmente, insbesondere den Geschäftsreisetourismus, haben

Page 17: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

Zwischenfazit Zwischenfazit32 33

Die Destination Spessart verfügt hinsichtlich ihrer naturräumlichen und kulturhistorischen Bedingungen sowie des vorhandenen Angebotes in den Bereichen „Wandern“, „Rad/ Mountainbiken“, „Gesundheit/ Wellness“ und

„Kultur, Regionalität, Kulinarik“ über bedeutende Stärken. Im Kontext der geographischen Anbindung zu den einwohnerstarken Regionen (Metropolregion FrankfurtRheinMain, Metropolregion Rhein-Neckar) besteht damit ein herausragendes Wachstumspotenzial, das es mit einer klaren Hervorhebung der Angebotsschwerpunkte und deren zielgruppenspezifischer Weiterentwicklung zu heben gilt. Hierfür müssen die benannten Angebots-bereiche, ausgehend von den vorhandenen touristischen Produkten und der guten Infrastruktur, weiter als Profilthemen der Destination ausgebaut und in puncto Service- und Spessart-spezifischer Erlebnisqualität gestärkt werden.

Das gesellschaftlich wachsende touristische Interesse an Kultur, Kulinarik und Genuss sowie der Wunsch nach Naturerlebnis und sanfter Bewegung als Kontrastprogramm der urbanen Lebenswelten sowie die Suche nach Regionalität und Authentizität stärken dabei die Entwicklungsperspektiven der Destination Spessart. Im gemein-samen und koordinierten Wirken der Leistungsanbieter, Touristiker der Städte und Gemeinden mit der neu gegründeten Spessart Tourismus und Marketing GmbH besteht somit eine sehr gute Grundlage, um über die profilstärkende Weiterentwicklung und Vermarktung der bestehenden Angebotsschwerpunkte den Spessart als erfolgreiche Tourismusmarke bzw. als tages- und übernachtungstouristisches Reiseziel zu etablieren.

Der in der Vergangenheit unzureichenden Vernetzung und Mitnahme der touristischen Akteure gilt es fortan mit der gemeinsam entwickelten Positionierungsstrategie, dem abgestimmten Handeln in definierten Handlungs-feldern und einem transparenten und verbindlichen Handlungsplan dauerhaft entgegenzuwirken.

Für die Destination bestehende Risiken, wie trendorientierte Gästeansprüche, zu erwartende Veränderungen im Zuge des demographischen Wandels und der weiter zunehmende Wettbewerb, werden mittels einer starken Marke und einem hochwertigen, auf spezielle Zielgruppen ausgerichteten Leistungsversprechen minimiert.

Mit dem vorliegendem Strategischen Entwicklungsplan hat die neu gegründete Tourismusgesellschaft einen Werkzeugkoffer und strategischen Fahrplan zur Hand, um, aufbauend auf definierten Handlungsfeldern und Schlüsselprojekten sowie in Zusammenarbeit mit den touristischen Akteuren des Spessarts, die Stärken der Destination auszubauen, die Schwächen abzubauen bzw. umzuwandeln, Entwicklungschancen stärker als bisher zu nutzen und den Risiken mit einer professionellen Tourismusmanagement- und Marketingorganisation zukunftsorientiert entgegenzuwirken.

2.5 Zwischenfazit

Page 18: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

34 35Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

ZUKÜNFTIGE AUSRICHTUNG DES TOURISMUS IN DER DESTINATION SPESSART

3. LEITZIELE UND POSITIONIERUNGSSTRATEGIE

II.

3.1 Leitziele für die Tourismusentwicklung

Eine strategische Tourismusentwicklung benötigt für alle touristischen Akteure sichtbar festgelegte, verbind-liche Ziele. Diese müssen von allen Akteuren gemeinsam getragen und unterstützt werden. Für die Bewer-tung der Zielerreichung müssen die gewählten Ziele zudem überprüfbar sein. Vor diesem Hintergrund wur-den die Ziele für die touristische Entwicklung der Destination Spessart im Rahmen der Erarbeitung des Strategischen Entwicklungsplans gemeinsam festgelegt, operationalisiert sowie im Strategischen Entwicklungs-plan niedergeschrieben.

Die grundsätzlichen strategischen Ziele der Destination Spessart beziehen sich zum einen auf die ange-strebte Wirkung des Tourismus für relevante Anspruchsgruppen im Main-Kinzig-Kreis (insb. Einwohner und Unternehmen), zum anderen auf die grundsätzliche strategische und strukturelle Aufstellung des Tourismus.

Übergeordnete Ziele

Der Tourismus ist auch für den Main-Kinzig-Kreis ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor sowie ein starker Bekanntheits- und Imageträger. Im Rahmen der Umsetzung des Strategischen Entwicklungsplans sollen die positiven Effekte des Tourismus auf die Region weiter ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang werden im Einzelnen folgende Ziele verfolgt:

Sicherung und Verbesserung der Standortqualität: • Sicherung und Verbesserung der Lebens- und Standortqualität für Gäste und Einwohner • Sicherung und Ausbau der Arbeitsplätze in der Tourismusbranche sowie darüber hinaus

in profitierenden Wirtschaftsbranchen • Steigerung des Tourismusbewusstseins sowie der Identifikation von Bevölkerung,

Politik und Wirtschaft mit dem Tourismus

Steigerung der Wertschöpfung im Tourismus: • Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen bei gleichzeitig moderater Erhöhung

der Bettenauslastung • Gewinnung wertschöpfungsstarker Zielgruppen mit höheren Ausgaben pro Gast • Steigerung der Wertschöpfung durch Entwicklung von Angeboten mit Ausgaben generierendem

Charakter sowie Vernetzung bzw. Kopplung der Angebote zur Erhöhung der Aufenthaltsdauer im Spessart

Steigerung von Bekanntheit, Sympathie und Image der Destination Spessart und damit des Main-Kinzig-Kreises: • Markenentwicklung sowie kontinuierlicher Ausbau der Bekanntheit, Sympathie und

Wahrnehmung gemäß der neuen Markenprofilierung in den relevanten Quellmärkten • Aufbau eines attraktiven und begehrlichen Images für den Tages- und insbesondere

Übernachtungstourismus • Systematischer Ausbau der Zufriedenheit, der Weiterempfehlungs- und Wiederbesuchsabsicht • Systematische Sicherstellung des Markenerlebnisses an allen Berührungspunkten des Gastes

(vor, während und nach der Reise)

Strategische und strukturelle Ziele

Mit der Umsetzung des Strategischen Entwicklungsplans sind neben den übergeordneten Zielen folgende grundsätzliche strategische und strukturelle Ziele verbunden:

Optimierung von Positionierung und Vernetzung: • Gemeinsame Ausrichtung auf klar definierte Zielgruppen, Angebotsthemen und Quellmärkte • Zielgruppenbezogene Verknüpfung und Sichtbarmachung des gesamten Angebots • Zielgruppen- und themenbezogene Vernetzung der Akteure, Organisationen und Anbieter • Gezielte Verbesserung der Servicequalität in den festgelegten Profilthemen

Optimierung von Tourismusstrukturen und -finanzierung: • Aufbau und Effizienz der Strukturen mit Blick auf die zukünftige Positionierung und daraus

resultierenden Anforderungen in der Vermarktung und Tourismusentwicklung • Beteiligung der vom Tourismus profitierenden Branchen an Erhalt und Ausbau wichtiger

touristischer Infrastrukturen sowie touristischer Marktforschung und Marktbearbeitung • Gewinnung repräsentativer Wirtschaftsunternehmen des Main-Kinzig-Kreises als

Standort-/Imagepartner für die Destination

Realisierung eines klar strukturierten, transparenten und controllingfähigen Umsetzungs- und Steuerungsprozesses, der durch die touristischen Akteure getragen und unterstützt wird: • Dauerhaft angelegter, transparenter Umsetzungs- und Steuerungsprozess

(Handlungs- und Controlling-Plan) • Gemeinsame Verantwortung, Zuständigkeiten sowie verbindliche Einbindung /

Unterstützung der öffentlichen und privaten Leistungsanbieter in der Tourismusentwicklung • Schaffung von Transparenz und Nachprüfbarkeit hinsichtlich Zielerreichung und Strategieumsetzung

Überprüfung der Ziele der Destinationsentwicklung

Um eine regelmäßige Überprüfung der Fortschritte bei der Zielerreichung zu ermöglichen, wurde für das Con-trolling eine begrenzte Zahl entscheidender Kenngrößen ausgewählt (siehe Abb. 8). Diese sollen in Zukunft regelmäßig erfasst und ausgewertet werden.

Abb. 8: Kenngrößen zur Überprüfung der Leitziele der Destinationsentwicklung, PROJECT M 2016.

Festgelegte Leitziele Grundlage Wirkungsziel

1 Steigerung der Bettenauslastung amtliche Statistik mittelfristig

2 Steigerung der Besucherzahlen (Tagestourismus)

Besucherzahlen Freizeit-/ Kulturbetriebe („Wetterstationen“)

mittelfristig

3 Steigerung der Bekanntheit, Sympathie und Wahrnehmung der Destination

Studienreihe Destination Brand mittelfristig

4 Steigerung der Kundenzufriedenheit Branchenumfragen im Tourismusnetzwerk mittelfristig

5 Qualitätsentwicklung / Qualitätswahrnehmung

Klassifizierungsquote DEHOGA, DZT sowie Bewertungsportale (TrustYou)

mittelfristig

6 Steigerung der Binnenzufriedenheit (Investitionsklima)

Branchenumfragen im Tourismusnetzwerk kurzfristig

7 Einwerbung finanzieller Ressourcen Bilanz/Businessplanung mittelfristig

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36 37Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abb. 9: Zentrale Fragenstellungen der Markenentwicklung, PROJECT M 2016.

Die neue Destinationsmarke „Spessart“ steht als übergreifendes Leistungsversprechen im Mittelpunkt der Marktbearbeitung und Tourismusentwicklung der Destination. Dabei ist die Marke viel mehr als nur ein Logo oder ein Slogan. Mit der Marke wird ein echtes Leistungsversprechen an den Kunden gegeben, an dessen Umsetzung alle öffentlichen und privaten Tourismusakteure und Partner der Tourismusentwicklung mitwirken müssen. Nur dann kann die Marke mit ihren destinationsspezifischen Eigenschaften und einem unverwechsel-baren Außenauftritt ihre volle Kraft entfalten und über Markenkommunikation und Markenerlebnis zum Diffe-renzierungsmerkmal im Wettbewerb der Destinationen werden.

An der Einlösung des Markenversprechens und am Markenerlebnis an allen Berührungspunkten des Gastes (vor, während und nach der Reise) müssen daher alle Tourismusakteure der Destination Spessart mitwirken. Nur mit einer von allen getragenen Zielrichtung und einer gemeinsamen Umsetzung der Positionierungsstrate-gie, der Kommunikation einheitlicher Botschaften und Geschichten, lassen sich bei Gästen Reiseinspiration, Begehrlichkeit, (Wieder-)Besuchsbedürfnis, Kaufbereitschaft und Zufriedenheit auslösen.

Die Tourismusmarke für die Destination Spessart wurde im Rahmen eines Markenworkshops am 27.08.2016 entwickelt, im weiteren Prozess den Gesellschaftern und ausgewählten Leistungsanbietern vorgestellt und an-schließend bestätigt. Im Markenentwicklungsprozess wurden die zentralen Fragenstellungen der Markenent-wicklung (siehe Abb. 9) beantwortet.

Im Rahmen des Markenentwicklungsprozesses wurde das „innovative und inspirierende Wald- bzw. Naturer- leben“ als (zukünftige) Kernkompetenz der Destination Spessart herausgearbeitet.

Die Kernkompetenz steht für das aktive Erleben einer attraktiven, abwechslungsreichen Naturlandschaft mit einem von Wald geprägtem Landschaftsbild sowie dem Eintauchen in eine identitätsstiftende Kulturlandschaft mit regional kulturellen Besonderheiten, wie z. B. den Obstwiesen oder der Apfelweinproduktion. Die Kernkom-petenz „innovatives und inspirierendes Wald- bzw. Naturerleben“ soll in Zukunft als Alleinstellung der Destina-tion überall spürbar und z. B. über besondere Übernachtungsmöglichkeiten, Interieur von Beherbergung und Gastronomiebetrieben oder auch im Marketing sichtbar sein. In der Angebotsentwicklung gilt es, über passende Produktentwicklungen und Verknüpfungen das Wald- bzw. Naturerlebnis in alle Profilthemen intensiv erlebbar zu machen. Der Wald und die Waldkulisse sollen folglich künftig als die „Erholungskulisse“ der Destination in-novativ inszeniert werden.

Als besonderer funktionaler und emotionaler Nutzen der Marke „Spessart“ für den Besucher wurde im Rahmen des Markenentwicklungsprozesses der Mehrwert definiert, über das Reiseerlebnis im Spessart Energie für den Alltag „aktiv aufzutanken“ und sich durch sinnliche Erfahrungen und authentischen Genuss inspirieren zu las-sen. Dazu bieten die Leistungsanbieter des Spessarts dem Gast mit ihren Angeboten „kleine Fluchten“ aus dem (städtischen) Alltag. Bei den naturbezogenen Aktivitäten im Spessart, wie z. B. beim (sanften) Mountainbiken und Wandern auf hohem Niveau, erlebt der Gast befreiende, teils märchenhafte Naturkulissen und intensive Naturbegegnungen. Sagenumwobene Orte, historische Bauwerke und Altstädte stützen das Markenerlebnis und das Markenversprechen des Eintauchens in eine mystisch schöne Landschaft und erlebbare Geschichte.

3.2 Destinationsmarke und Markenstrategie 3.2.1 Marken- / Kernkompetenz

3.2.2 Markennutzen

Marken-kompetenz

Marken- tonalität

Marken-nutzen

Marken- bild

ÜBER WELCHE KERN- KOMPETENZEN VERFÜGEN WIR?

Worin wollen wir künftig die Besten sein?Wofür wollen wir in Zukunft bekannt sein?

Was ist das herausragende Angebot des Spessarts?

Womit stiften wir künftig einen besonderen funktionalen und psycho- sozialen Nutzen für die Besucher?

WAS BIETEN WIR HERAUSRAGENDES AN?

WIE SIND WIR?

Welche Merkmale hat die Marke „Spessart“, die sie bzgl. Ausdrucksfähigkeit, Allein-

stellung und Anziehungskraft im Wettbewerb hervorhebt?

Welche Emotionen, Erlebnisse und Gefühle sollen künftig mit der Marke „Spessart“

verknüpft werden?

© 2016 PROJECT M GmbH

Welche visuellen, haptischen, olfaktorisch und gustatorischen

Eindrücke stehen künftig für das Reiseziel und Reise-

erlebnis Spessart?

Wie tritt die Marke in Erscheinung?

WIE TRETEN WIR AUF?

1

2

3

4

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38 39Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Die Differenzierungsmerkmale der Marke „Spessart“ im Wettbewerb fokussieren einen engen Bezug zum Natur- raum- und Naturerlebnis sowie den historisch verwurzelten Brauchtümern und der regionalen Identität der Menschen und Betriebe im Spessart. Bei den Aktiv-Angeboten stehen nicht die sportliche Aktivität, sondern

das aktiv-inszenierte Naturerlebnis und das Entdecken der Geschichten um den Spessart im Vordergrund. Diese Grundstimmung des Urlaubserlebnisses gilt es fortan an allen Kontaktpunkten des Gastes authentisch und überzeugend zu übermitteln.

3.2.3 Markentonalität

„mystisch“Wie in einer Märchenkulisse werden

verwunschene Wege, mächtige Baumbe- stände, geheimnisvolle Quellen und Bäche

im jahreszeitlichen Wandel inszeniert.

Überraschende Naturräume bieten den Besuchern des Spessarts eine fesselnde Atmosphäre und an außergewöhnlichen

Orten ein inspirierendes Erleben von Märchen und Sagen.

„verwurzelt“Brauchtum und Regionalität haben

weiterhin eine hohe, identitätsprägende Bedeutung, wirken aber nicht aufgesetzt.

Mit gelassener Ruhe und einer natürlichen Art begegnen die Menschen ihren Gästen und laden

sie in ihre Altstädte und Dörfer ein. Man kennt sich hier und dieses Vertrauen wirkt behaglich

auf die Urlaubs-Atmosphäre und einen wertschätzenden Umgang miteinander.

„bewegend“Auf Waldwegen, durch Wiesenlandschaften und

immer an der frischen Luft, entfesseln die Aktivangebote eine ganz eigene Lust auf Natur.

Sanfte Sport- und Aktivangebote bieten dem Gast einen leichten Einstieg und animieren ihn

zur erlebnisreichen Bewegung in der Natur.

„kernig-klar“Die Weitsicht über Hügel und Waldland- schaften gehören ebenso zum Spessart

wie die bedeutungsschweren historischen Orte und Sehenswürdigkeiten.

Der typische Spessart wirkt gleichermaßen authentisch mit seiner kraftvollen Natur, weitläufigen Wäldern und jahreszeitlich

inszenierten Landschaften.

„abenteuerlich“Selbst aktiv oder als Zuschauer erlebt

der Gast sagenumwobene Orte und bildhaft nachvollziehbare Geschichte(n).

Der Spessart bietet dem Gast ein unvergessliches Eintauchen in faszinierende Erzählungen

sowie märchenhafte Natur- und inszenierte Erlebnisräume.

„naturverbunden“Außergewöhnliches Eintauchen in die

Natur: hochwertige Naturerlebnisse, einmalige Naturparks, malerische Naturlandschaften,

inspirierende Wälder.

Diese enge Verbindung zur Natur wird dem Gast auch durch regionale Produkte im Restaurant,

dem Interieur der Hotels und Apartments, dem Web-Auftritt oder dem Material von

Printprodukten näher gebracht.

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40 41Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Die Kernkompetenz der Marke „innovatives und inspirierendes Wald- und Naturerleben“ lässt sich dank der vielen mit ihr verbundenen positiven und eindrücklichen Assoziationen und Emotionen (z. B. jahreszeitlich bedingter Wandel, Ruhe, Erholung, Mystik, Inspiration) bildgewaltig und ausdrucksstark inszenieren.

Über die konsequente Verknüpfung des Wald- und Naturerlebens in den Profilthemen und die Nutzung der überregionalen Bekanntheit der Region für ihre Waldgebiete und die Qualität der Spessart-Eiche bieten sich vielseitige Möglichkeiten zur emotionalen Aufladung und für einen starken Wiedererkennungswert der Marke

„Spessart“. Erste Ideen und mögliche Ansatzpunkte für die Verwendung von Imagebildern, Materialien oder die Hervorhebung von regionalen Produkten wurden als Ideenskizze bereits im Markenprozess zusammengestellt und sollen im Dialog mit den Leistungsanbietern und unter der Einbindung professioneller Marketing- und Werbeagenturen weiter ausgearbeitet werden.

Für die effektive Positionierung am Markt sowie eine effiziente Marktbearbeitung bedarf es einer klaren Positio- nierungsstrategie sowie einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung aller öffentlichen und privaten Leistungs-anbieter. Im Rahmen der Positionierungsstrategie für den Spessart werden wesentliche Vorgaben für die zu-künftige Marktbearbeitung und Tourismusentwicklung der Destination festgelegt. Diese beziehen sich insbe-sondere auf folgende Aspekte:

Marke (siehe Kapitel 3.2)

Leitzielgruppen (siehe Kapitel 3.3.1)

Quellmärkte (siehe Kapitel 3.3.2)

Profilthemen (siehe Kapitel 3.3.3)

Im Folgenden wird auf zentrale Aspekte der Positionierungsstrategie der Destination Spessart mit Ausnahme der Marke „Spessart“ eingegangen. Diese wurde wegen ihrer großen Bedeutung für die Positionierung der Destination in einem eigenen Kapitel (3.2) behandelt.

3.2.4 Markenbilder 3.3 Positionierungsstrategie

Natur

Naturfarben; grün, klar, kernig

viel Natur (einladend)

Hügelsilhouette mit Wald im Hintergrund

Blätter-Waldmeer in verschiedenen Jahreszeiten

Eiche(n)(-blatt)

Blatt (z.B. Eiche)

Laubblätter, Laub

Baumstämme verwurzelter Baum Wurzel

Baum mit Specht

Specht und Baum

Naturmaterialien

Rohmaterial

Holz / Holz-Eiche zum Anfassen

Holz fühlen ➞ auf einer Bank

Rinde

Natur

Holz riechen in der Natur

frische, klare (Wald-) Luft

Regionalität

hessische / deftige Küche

Apfelwein

Bewegung

Wanderstiefel

Wanderstock

Waldwege

Kultur

Schloss, Burg, altes Gemäuer

visuell haptisch olfaktorisch gustatorisch

Abb. 10: Umsetzungsvorschläge zum Thema Markenbilder für den Spessart, Markenworkshop vom 24.08.2016 (PROJECT M 2016).

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42 43Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Im Rahmen mehrerer Workshops zur Erarbeitung des Strategischen Entwicklungsplans sowie eines vorgelagerten Marktforschungsworkshops der HA Hessen Agentur am 25.09.2015 wurden – aufbauend auf den Ergebnissen der Marktforschungsstudie Destination Brand für das Reiseziel Spessart und unter Berücksichtigung der desti-nationsspezifischen Besonderheiten – vier Leitzielgruppen sowie zwei „Special Interest Zielgruppen“ für die Desti-nation Spessart definiert. Zu den Zielgruppen gehören: „aktive Naturgenießer“, „Wanderer“, „anspruchsvolle kultur-orientierte Städtereisende“, „qualitätsorientierte Entschleuniger“ sowie „Mountainbiker“ und „Familien“.

Auf diese sechs potenzialträchtigsten Zielgruppen soll in Zukunft die Marktbearbeitung und Produktentwicklung der Destination prioritär ausgerichtet werden. Dabei umfasst der Begriff „Marktbearbeitung“ an dieser Stelle die Bearbeitung der gesamten Customer Journey, d. h. Inspiration, Information, Buchung, Aufenthalt und Reflektion sowie alle Gestaltungsparamater (Infrastruktur, Angebot/ Produkt, Personal, Prozesse, Preis, Kommunikation, Vertrieb). Abbildung 11 vermittelt einen Überblick zu den Merkmalen der Leitzielgruppen.

3.3.1 Ausrichtung auf Leitzielgruppen

Motive:

Ursprünglichkeit & Natur erleben

Lebensphase:

viele Paare vorwiegend 50+

Aktivitäts-/Interessenprofil:

Aufenthalte in der Natur, Rad fahren, wandern, typische Speisen, genießen, auch: Aktivitäten am/im und auf dem Wasser, kulturelle Sehenswürdigkeiten

Budget:

k. A.

Werteorientierung:

Verantwortung & Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit, Bescheidenheit, Sparsamkeit, eher Qualitätsorien- tierung

Aktive Naturgenießer

Motive:

sich von Landschaften beeindrucken lassen, Ursprünglichkeit erleben, etwas für die Gesundheit tun, Sport treiben und Erholung

Lebensphase:

vorwiegend Paare ab 50+

Aktivitäts-/Interessenprofil:

besonders: Wandern, auch: histori- sche Sehenswürdigkeiten, Natur

Budget:

k. A.

Werteorientierung:

Frieden & Sicherheit, Naturverbun- denheit, Umweltschutz, Toleranz, zwischen Preis- und Qualitätsorien- tierung

Wanderer

Motive:

Städte erkunden, den Horizont erwei-tern, Land und Leute kennenlernen

Lebensphase:

vorwiegend Paare ab 65+

Aktivitäts-/Interessenprofil:

besonders: Besuch kultureller/histo-rischer Sehenswürdigkeiten, Museen und Ausstellungen, auch: Natur

Budget:

überdurchschnittliche Ausgaben

Werteorientierung:

Frieden & Harmonie, Verantwortung, Nachhaltigkeit, eher Qualitäts- als Preisorientierung

Anspruchsvolle kultur- orientierte Städtereisende

Motive:

sich verwöhnen lassen, etwas für die Gesundheit tun, abschalten, auch mal Luxus genießen

Lebensphase:

vorwiegend Paare ab 35+, sehr viele 50+

Aktivitäts-/Interessenprofil:

Spazieren gehen, auch: Shopping, Naturaufenthalte, Wellness

Budget:

überdurchschnittliche Ausgaben

Werteorientierung:

Frieden & Harmonie, eher Preis- als Qualitätsorientierung

QualitätsorientierteEntschleuniger

Motive:

Natur erleben / genießen, Alltag ent-fliehen, Begeisterung & Aufregung, Geselligkeit, Spaß haben, Training

Lebensphase:

Lebensphase: Vorwiegend Männer, davon: mit Partnern und Kindern (41 %), Singles ohne Kinder (33 %), mit Partnern und ohne Kinder (23 %), Singles mit Kindern (3 %)

Aktivitäts-/Interessenprofil:

„Moutainbiken“ Trail-Beliebtheit: – Singletrails (Naturboden) – Trails mit natürlichen Hindernissen – Flow Trails

Budget:

k. A.

Werteorientierung:

k. A.

Special Interest„Mountainbiker“

Motive:

gemeinsam Spaß haben, aktiv sein und kleine Familienabenteuer erleben, erholsamer Kontrast zum Alltag

Lebensphase:

Eltern/Elternteil mit Kind(ern), Großeltern/ Großelternteil mit Enkelkind(ern), Kinder vorwiegend im Alter 6 – 14 Jahre

Aktivitäts-/Interessenprofil:

Aktives Naturerlebnis (z.B. Rad fahren, spazieren) sowie abhängig von Alter und Interessen des/der Kind(er), u. a. Besuch von Erlebniseinrichtungen, Events und kindgerechten kultur- historischen Sehenswürdigkeiten

Budget:

k. A.

Werteorientierung:

Harmonie, Kinder bilden den Mittelpunkt

Special Interest„Familien“

Bild 3. v. l.: Frau vor Gemälde, Schloss Philippsruhe (Copyright: Medienzentrum Hanau-Bildarchiv).

Quelle: Leitzielgruppen: Identifikation der potenzialträchtigsten Urlauber-Typologien für das Reiseziel Spessart, im Rahmen des Marktforschungsworkshops am 25.09.2015 (HA Hessen Agentur 2015, auf der Grundlage IMT, FHW, 2015). Special Interest: Moutainbiker (International Mountain Bicycling Association, IMBA (2015).

Abb. 11: Leitzielgruppen der Destination „Spessart“, HA Hessen Agentur 2015, IMBA 2015 und PROJECT M 2017.

Die Special Interest Zielgruppe „Familien“ soll vor allem bei der tagestouristischen Marktbearbeitung berück-sichtigt werden, die übrigen Zielgruppen sowohl bei der Marktbearbeitung für den Tages- als auch den Über-nachtungstourismus.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die definierten Zielgruppen ausschließlich internen Zwecken dienen sowie in der Binnenkommunikation mit den Tourismusakteuren Anwendung finden. Nach außen, d. h. gegenüber dem Kunden, erfolgt die Ansprache über ein Themenmarketing (siehe Profilthemen, Kapitel 3.3.3), das sich an den Interessen und Werten der Zielgruppen orientiert.

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44 45Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abb. 12: Zwei-Stunden-Isochrone der Destination Spessart, PROJECT M 2016.

Abb. 13: Profilthemen und Geschäftsfelder der Destination Spessart, PROJECT M 2016.

Unter der Berücksichtigung einer Einzugsgebietsanalyse und weiteren Marktforschungsergebnissen wurde, in Abstimmung mit den Touristikern der Region, die in der Zukunft prioritär zu bearbeitenden Quellmärkte für den Tages- und Übernachtungstourismus festgelegt. Auf diese soll sich künftig die Marktbearbeitung entlang der gesamten Customer Journey und bei allen Gestaltungsparametern fokussieren.

Bei der Definition der Quellmärkte wurde zwischen Kernmärkten und Ergänzungsmärkten, die u. a. bei der Bearbeitung von Spezialthemen eine Rolle spielen, unterschieden. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Märkte:

Unter der Berücksichtigung der regionalspezifischen Besonderheiten, aktuellen Trends und Nachfrageentwick-lungen wurden in enger Abstimmung mit den Touristikern für die Destination Spessart vier Profilthemen festge-legt. „Wandern“, „Mountainbiken“, „Wohlfühlen“ und „Kultur“ bilden zukünftig die Säulen für die thematische Ausrichtung der Tourismusentwicklung sowie ein effektives Marketing. Bei der spezifischen Profilthemenentwick-lung werden, unter dem Dach „des innovativen und inspirierenden Wald- und Naturerlebens“, die Basisthemen als starkes Fundament integriert. In der Marktbearbeitung werden zudem alle Generationen angesprochen.

3.3.2 Fokus auf potenzialträchtige Quellmärkte 3.3.3 Aufbau und Weiterentwicklung von Profilthemen

Einzugsgebiet der Zwei-Stunden-Isochrone (PKW/ ÖPNV) (siehe Abb. 12)

Nielsen 2 (= Nordrhein-Westfalen) mit Fokus auf das Ruhrgebiet

Bundesweit (z. B. Mountainbike)

Niederlande (z. B. Wohnmobil)

Kernmärkte Ergänzungsmärkte

Zone A

0 – 30Minuten

31 – 60Minuten

Zone B

61 – 90Minuten

91 – 120Minuten

Zone C Zone D

Innovatives und inspirierendes Wald- bzw. Naturerleben

Regionalität, Authentizität, Kulturlandschaft, Aktiv in der Natur, Menschen, besondere Städte & Orte,

Mehrgenerationen

Wan

dern

Mou

ntai

nbik

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Woh

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Gesu

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it)

Kultu

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Ker

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them

en

Thüringen

Hessen

Saarland

Frankreich

BayernRheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf

Dortmund

Köln

Frankfurt am Main

Stuttgart

RecklinghausenHamm Paderborn

GöttingenMoers

Krefeld Hagen

Leverkusen

Bonn

Koblenz

Mainz

DarmstadtTrier

Saarbrücken

Ludwigshafen am RheinHeidelberg

Karlsruhe Heilbronn

Pforzheim

Würzburg

Erlangen

Erfurt

Kassel

Jena

Ingoldstadt

Fürth

A

SPESSART

B

C

D

Page 24: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

46 47Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Imageaufbau und markenkonforme Angebots- und Erlebnisentwicklung in den Profilthemen

Die Kernkompetenz der Marke „Spessart“, „innovatives bzw. inspirierendes Wald- und Naturerleben“, stellt das verbindende Element zwischen den touristischen Teilregionen der Destination dar (siehe Kapitel 3.2.1). Mit der Weiterentwicklung des Themas zur Kernkompetenz der Marke „Spessart“ wird das Ziel verfolgt, der Destination ein klares Profil als renommierteste Wald- und Naturerlebnis-Region für Gäste im 120 Min.-Einzugsgebiet zu verleihen und sie mit Hilfe innovativer Angebots-, Erlebnis und Service-Qualität von der Konkurrenz abzuheben. In diesem Zusammenhang ergeben sich für die Destination folgende Handlungserfordernisse:

Systematische Aufbereitung, Vernetzung und Vermittlung der vorhandenen „Wald- und Naturer-lebnis-Angebote“ sowie der Herausarbeitung von Kopplungspotenzialen zu den Profilthemen

Kreativworkshops zu innovativen, inspirierenden Wald- und Naturerlebnis-Angeboten (Themen- aufbauend wie z. B. Übernachten im Wald, im Forsthaus, „Mondscheingeheul“, „Hochsitz statt Tiefschlaf“ oder Wald-Gesundheit)

Zielgruppenspezifische Zusammenstellung von Einzelattraktionen zu Produkten (Leistungspakete), Entwicklung eines Wald-/ Naturerlebnis-Programmes mit unterschiedlichen Modulen

Inspiration und Impulsgebung für Entwicklungskonzepte sowie die Ansprache von potenziellen Investoren und Betreibern; ggf. Einbindung von Umweltorganisationen (NABU, BUND etc.) und Naturparks

Entwicklung kooperativer Nachhaltigkeitskampagnen mit regionalen Partnern; ggf. Einbindung von imageprägenden Umweltorganisationen

● Baumhotel

● Baumschlafstellen

● Gipfelhäuser

● Übernachten im Forsthaus

● Waldhütten

● …

Wald-Übernachtung„besondere Locations“

● Hochsitzpicknick

● Naturparkwirte

● Regionaltheke

● „Spessart-Label“

● „Wirtshaus im Spessart“

● …

Gastronomische Erlebnisse

● Baumwipfelpfad

● Jugendwaldheim

● Moorerlebnis (Wiesbüttmoor)

● Naturparks

● Walderlebnispfade

● …

Waldpädagogik

● Geocaching

● GPS-Touren

● Waldkunst / „WaldArt“…

● Vogelschutzparks

● Wildparks

● …

Wald- / Naturerlebnis-Programm

● Highlights

● „zentrale Anlaufstellen und Einstiegspunkte“

● …

„Freizeit-Magnete“

Kernkompetenz „Innovatives und

inspirierendes Wald- bzw. Naturerleben“

Kernkompetenz „Innovatives und inspirierendes Wald- bzw. Naturerleben“

ZUKÜNFTIGE IMAGEPRODUKTE FÜR DEN MARKEN- / PROFILAUFBAU

© 2016 PROJECT M GmbH

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48 49Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Wandern“

Das Angebotsthema „Wandern“ bietet aufgrund der herausragenden Ausgangssituation (u. a. attraktive, ab-wechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft, gegebene Produkttiefe, vorhandene Infrastruktur an insze-nierten Themenwanderwegen sowie zertifizierten Premiumwanderwegen) das größte Potenzial, um als Profil- thema der Destination Spessart zielgruppenspezifisch vermarktet und weiterentwickelt zu werden. Mit dem Premiumprodukt „SPESSARTBOGEN“ und den „sechs Spessartfährten“ bestehen bereits hochwertige An- gebote und hervorragende Vorbilder für den qualifizierten Produktausbau des Angebotsthemas „Wandern“ in der gesamten Destination Spessart.

Mit der Weiterentwicklung des Angebotssegments zum Profilthema ist das Ziel verbunden, die Destination zur „Premium-Wanderregion“ nach dem Kriterienkatalog des Deutschen Wanderinstitutes mit umfassenden Premi-um- und hochwertigen Themenwanderwegen sowie „wanderfreundlichen Gastgebern“ zu entwickeln. In die-sem Zusammenhang ergeben sich für die Destination folgende Handlungserfordernisse:

Systematischer Ausbau des Wanderangebotes und Entwicklung weiterer Premiumwanderwege, ggf. „Routenoptimierung“ zur stärkeren Einbindung der Kernkompetenz „Walderlebnis“

Vernetzung der Premium- und Themenwanderwege mit den „Qualitätsgastgebern“ /„wander-freundlichen Gastgebern“ aus der gesamten Destination als „Premium-Wanderregion Spessart“

Inszenierung der Naturwalderlebnisse – Einbindung von Geschichte(n), Waldkunst und touristischen Attraktionen zur Kopplung der Profilthemen (z. B. Gradierwerke, Kneippanlagen, Kulturorte etc.)

Aufbau eines zielgruppendifferenzierten Angebotsprogramms an geführten thematischen Wald-/ Naturerlebnis-Wanderungen, hierbei Entwicklung von modularen Pauschalangeboten

Deutlicher Ausbau der Service-Leistungen; u. a. geführte Wanderungen, Verpflegung in den Naturparks („Naturparkwirte“), Zertifizierung von Leistungsanbietern als „wanderfreundliche Betriebe“, Möblierung, Entreegestaltung etc.

● Premiumwanderweg

„SPESSARTBOGEN“

● Jossgrund-Runde

● Junge Jossa Lettgenbrunn

● Quellwinkel Kinzig

● Sonnenhänge Lohrhaupten

● Steinauer Hochgefühl

● Vorderspessartblick Horbach

„Spessartfährten“

Genusswandern / Hüttenwandern, Gruppenwandern, Gesundheitswandern, historisches Wandern, Kulturwandern, Naturparkführungen / Umweltbildung,

Pilgern (Bonifatius-Route), sportliches Wandern, Trekking etc.

Weitere Angebote im Profilthema „Wandern“

Profilthema „Wandern“

ZUKÜNFTIGE LEITPRODUKTE FÜR DEN MARKEN- / PROFILAUFBAU

Profilthema „Wandern“

© 2016 PROJECT M GmbH

Das Profilthema „Wandern“ soll zukünftig mittels folgender Leitprodukte für den Gast erlebbar sein:

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50 51Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Mountainbiken“

Zweites bedeutendes Angebotsthema ist das Thema „Mountainbiken“. „Mountainbiken“ ist zwar weiterhin ein Nischenmarkt, insbesondere durch den Trend der E-Mountainbikes wird die noch hauptsächlich männlich dominierte und im Alter zwischen 20 und 45 Jahren liegende Zielgruppe aber voraussichtlich deutlich an Volumenstärke gewinnen. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur bietet der Spessart bereits heute für Indivi-dualisten, Gruppen und Familien attraktive Mountainbike-Angebote in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Auch hier ist der Naturpark Hessischer Spessart ein gutes Vorbild, um auf der Grundlage des neuen Mountain- bike-Tourennetzes mit insgesamt 19 Touren, über 560 Kilometern Strecke und mehr als 12.000 Höhenmetern ein attraktives und zukunftsträchtiges Profilthema zielgruppenspezifisch zu vermarkten. Die Weiterentwicklung und der systematische Ausbau des Profilthemas in weiteren Teilregionen des Spessarts müssen daher aktiv vorangetrieben werden.

Ziel der Weiterentwicklung ist es, die Destination Spessart zur führenden Mountainbike-Region im 2-Std.- Radius und als Mountainbike-Region Nr. 1 im Rhein-Main-Gebiet zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ergeben sich für die Destination folgende Handlungserfordernisse:

Systematische Vernetzung und Einbindung der Anbieter in ein aktives Leistungsanbieternetzwerk; perspektivisch Vernetzung mit dem bayerischen MTB-Touren-Netz

Systematische Entwicklung des Mountainbike-Angebots (inkl. E-MTB) in der gesamten Destination zum profiliertesten und qualifiziertesten Angebot im Rhein-Main-Gebiet bzw. im 120 Min.-Einzugs- gebiet

Aufbau eines zielgruppendifferenzierten Angebotsprogramms an sanften Wald- und Naturerlebnis- Touren, hierbei Entwicklung von modularen Pauschalangeboten

Ausbau der Trail-Infrastruktur und des Tourenangebotes mit eigenen Strecken und digitalen Karten sowie Ausbau und Professionalisierung von Dirt- und Bikepark-Anlagen (Vermittlung von Quali-tätsstandards und Ansprüchen der Zielgruppe) in der gesamten Destination

Auf- und Ausbau der Service-Leistungen (Angebot und Öffnungszeiten); u. a. geführte MTB-Touren, Service- und Verleihstationen, Ladestationen, Zertifizierung von Leistungsanbietern als Bett + Bike Betriebe etc.

Ansprache und Gewinnung von Partnern für die Vermarktung des Profilthemas (z. B. Hersteller, Ausrüster)

● Mountainbike-Tourennetz im Naturpark Hessischer Spessart

● 19 + X Routen

Spessart Biken

● Flowtrail Bad Orb

● Bikepark Wächtersbach

● Dirtpark Freigericht (nicht durchgehend geöffnet)

● Ggf. Spessart Challenge (erstmals 2016)

Trails / Flowtrails

Kulturradwege, Mountainbike-Touren, Mountainbike-Trails, Mountainbike-Rennen, Qualitätsrouten-ADFC, Radfahren (inkl. E-Bike),

Radwandern / -Touren, Radreisen (Trekkingbike) etc.

Weitere Angebote im Profilthema „Mountainbiken“

Profilthema „Mountainbiken“

ZUKÜNFTIGE LEITPRODUKTE FÜR DEN MARKEN- / PROFILAUFBAU

Profilthema „Mountainbiken“

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Das Profilthema „Mountainbiken“ soll zukünftig mittels unten stehender Leitprodukte für den Gast erlebbar sein. Das Thema „Radfahren“ soll in das Profilthema integriert werden, „Mountainbiken“ steht allerdings klar im Vordergrund der Marktbearbeitung:

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52 53Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Wohlfühlen“ (Gesundheit)

Das dritte Profilthema der Destination umfasst das Thema „Wohlfühlen“. Dieses ist bisher vorwiegend in den beiden Heilbäder Bad Orb und Bad Soden-Salmünster verortet und eher auf das Thema „Gesundheit“ bzw. den

„ersten Gesundheitsmarkt“ fokussiert. Die beiden Heilbäder verfügen mit ihren Fach- und Rehabilitationskliniken sowie diversen Kurangeboten der Kurzentren über ein breites Gesundheitsangebot und eine hohe Kompetenz für medizinisch-therapeutische Dienstleitungen. Darüber hinaus beinhalten aus freizeittouristischer Sicht die beiden über die Region hinaus renommierten Thermen ein großes Potenzial, um – ausgehend von den beiden Kurorten – über das Profilthema „Wohlfühlen“ den weichen Gesundheitstourismus für die Destination stärker zu erschließen. Hierbei stellt die bereits in den Kurorten stattfindende Kopplung von therapeutischen In- und Outdoor-„Wohlfühlangeboten“ mit Aktiv- und Bewegungsangeboten in den Naturräumen eine ausbaufähige Grundlage dar. Gestützt durch das in der Bevölkerung steigende Gesundheitsbewusstsein bzw. den Trend

„Gesundheit als Säule eines bewussten Lebensstils“ entstehen durch die Kopplung der Bereiche Wellness, Fitness, Natur und Aktiv neue Entwicklungspotenziale.

Mit der geplanten Weiterentwicklung des bisherigen Angebotsthemas „Gesundheit“ zum Profilthema „Wohlfühlen“ ist das Ziel verknüpft, die Gesundheitskompetenz der Heilbäder und Kurorte inhaltlich und räumlich zum Thema

„therapeutische Wohlfühlangebote in der Natur“ auszubauen. In diesem Zusammenhang ergeben sich für die Destination folgende Handlungserfordernisse:

Systematische Vernetzung profilbezogener In- und Outdoor-„Wohlfühlangebote“ mit dem Fokus auf Einbindung bzw. Entwicklung innovativer und inspirierender Wald- und Naturerlebnisse

Inhaltliche Verknüpfung und Angebotserweiterung der Kurorte zum Thema „Therapeutische Wald- erlebnisse“ („Waldwellness“) sowie Förderung von Kooperationen zwischen Gastronomie und natur- bezogenen Freizeit- sowie Bäder- und Gesundheitseinrichtungen

Benchmark: Regelmäßige Vergleiche von Produkten, Angebotskompositionen anderer Destinationen zur Impulsgebung für die eigene Programmentwicklung therapeutischer Walderlebnisse

Destinationsweite Einbindung der Anbieter in ein aktives Leistungsanbieternetzwerk

Aufstellen von Qualitätsstandards und Qualifizierung von Leistungsanbietern und Beherbergungsbe-trieben zum Profilthema „Wohlfühlen“

Überprüfung der Entwicklung und Einführung eines regionalen Labels z. B. „SPESSART Balance“ in Kooperation mit dem Hessischen Heilbäderverband

● Spessart Therme (Bad Soden-Salmünster)

● Toskana Therme (Bad Orb)

Thermen

● Ayurveda

● Barfußpfade

● Kneippanlagen

● Naturschwimmbad

● Therapeutische Walderlebnisse

● Waldsauna

therapeutische Wohlfühlangebote

● Bad Orb „Freiluft“

● Bad Orb „Indoor-Gradierwerk“

● Bad Soden-Salmünster „Freiluft“

Gradierwerke /Freiluftinhalation / Salinen

Profilthema „Wohlfühlen“ (Gesundheit)

ZUKÜNFTIGE LEITPRODUKTE FÜR DEN MARKEN- / PROFILAUFBAU

Bewegungsparcours, Heilquellen / Heilquellenweg, Kurangebote, Kurparkanlagen, medizinisch-therapeutisches Angebot, „Naturwellness“,

Sole / Sprudel, Wellness / Sauna (Hotel) etc.

Weitere Angebote im Profilthema „Wohlfühlen“

Profilthema „Wohlfühlen“ (Gesundheit)

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Das Profilthema „Wohlfühlen“ soll zukünftig mittels unten stehender Leitprodukte für den Gast erlebbar sein:

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54 55Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Kultur“ (inkl.. Regionalität und Kulinarik)

Die Destination Spessart verfügt über ein breites Angebot an kulturtouristisch relevanter Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen. Neben attraktiven Altstädten, Burgen, Schlössern und anderen geschichtsschweren Ge-mäuern bildet das Thema „Märchen und Mythen“ einen besonderen Schwerpunkt im Spessart. Dieses ist allen voran in den Grimm-Städten Steinau und Hanau verortet, aber auch darüber hinaus im gesamten Landkreis anzutreffen. Die kulturelle Besonderheit der Region kommt jedoch nicht nur in Gebäuden und Geschichten zum Ausdruck, sondern wird in besonderem Maße in historisch-aufgeladenen bzw. themenbezogenen Veranstal-tungen, wie den Brüder Grimm Festspielen oder Ritterspielen, sowie beim Genuss regionaler Produkte und Speisen für den Gast erlebbar.Insgesamt betrachtet, verfügt die Destination angesichts des vorhandenen Angebots sowie der kulturhisto-rischen Relevanz der Region im Bereich „Kultur“ (vgl. Barbarossastadt Gelnhausen, Brüder-Grimm-Stadt Hanau etc.) über eine potenzialträchtige Grundlage. Diese weist jedoch derzeit an vielen Stellen noch Optimie-rungsbedarf auf, u. a. was die markt- und kundenorientierte Aufbereitung des Angebots (Öffnungszeiten der Museen und anderer Sehenswürdigkeiten, Erlebbarkeit, Vernetzung etc.) betrifft. Eine Weiterentwicklung des An-gebotsthemas zu einem eigenständigen, reiseanlässeauslösenden Profilthema sollte forciert werden und auch angesichts des gesellschaftlichen Trends zur Suche nach Regionalität und authentischen Angeboten sowie der zu erwartenden Ausstrahlungseffekte des Themas auf die übrigen Profilthemen erscheint eine solche lohnenswert.Mit der Weiterentwicklung des Angebotsthemas zum Profilthema wird das Ziel verfolgt, das Angebotsthema zu einem inspirierenden Kulturprofil und damit zum Eintauchen in eine Welt aus Sagen, Mythen und regionstypischem Genuss auszubauen. In diesem Zusammenhang ergeben sich für die Destination folgende Handlungserfordernisse:

Systematische Aufbereitung, Vernetzung und Vermittlung der regionalen Kulturattraktionen sowie Ausarbeitung von Kopplungspotenzialen zum Wald- und Naturerlebnis, z. B. durch Erlebnisrouten / Kultur-Inszenierungen in inspirierenden Wald- und Naturräumen (Vernetzung von Aussichtspunkten, Naturparks, Waldseen etc.)

Ausweitung der gemeinsamen Vermarktung als kulturell interessante Destination sowie in überge-ordneten Strukturen („Deutsche Märchenstraße“, „Deutsche Fachwerkstraße“ etc. )

Ausarbeitung inhaltlicher Kopplungspotenziale zu den Profilthemen „Wandern“, „Mountainbiken“ und „Wohlfühlen“ in Angebotsentwicklung und Vermarktung als Grundlage für die zielgruppen- spezifische Entwicklung von Pauschalangeboten

Aufbau und Pflege eines qualifizierten Gästeführerportals zur Inwertsetzung der Märchen, Mythen und Geschichte(n) in der gesamten Destination

Einbindung des Themas „#Abenteuerlicher Spessart“ (Geschichte(n) / Abenteuer / Märchen) in ei-nen übergeordneten Storytelling Blog für die Inspiration, narrative Information und Reise-Motivation der Gäste

Jahreszeitenübergreifender Produktausbau zum Thema Genuss. Systematische Vernetzung und Ver-mittlung von Kulinarik-Events auf der Grundlage bestehender Formate (z. B. Geschmacksfestival)

● Altstädte: – Bad Orb – Gelnhausen – Steinau

● Kaiserpfalz

● Ronneburg

Altstädte & Burgen

● Brüder Grimm-Haus Steinau

● Brüder Grimm Festspiele Hanau und Märchenpfad

● „Wirtshaus im Spessart“

Märchen

● Erlebnisführungen

● Mittelaltermärkte, beispielsweise Steinau, Barbarossamarkt Gelnhausen

Inszenierte Kultur- / Erlebnisse

Profilthema „Kultur“

ZUKÜNFTIGE LEITPRODUKTE FÜR DEN MARKEN- / PROFILAUFBAU

Altstädte und Märkte, Apfelwein und Streuobstwiesen, Aussichtstürme, Burgen und Schlösser, Brüder Grimm, Deutsche Märchenstraße, Deutsche

Fachwerkstraße, Geschmacksfestival, Goldschmiedekunst, Historische Bauwerke und Häuser, Keltereien, Kirchen und Klöster, Kulturwege, Limes, Museen, regionale Küche (Spessart Forelle, Wildbret), Ritterspiele, Spessarträuber,

Themenführungen, Volksfeste (Kalter Markt, Barbarossamarkt) etc.

Weitere Angebote im Profilthema „Kultur“

Profilthema „Kultur“

© 2016 PROJECT M GmbH

Das Profilthema „Kultur“ soll zukünftig mittels unten stehender Leitprodukte für den Gast erlebbar sein:

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Zwischenfazit Zwischenfazit56 57

Mit den vereinbarten Profilierungszielen sowie der darin festgehaltenen Positionierungsstrategie verfügt die Destination Spessart über eine gute strategische Grundlage für eine zukünftig systematische, zielgerichtete Tourismusentwicklung.

Mit der gemeinsamen Erarbeitung der Marke „Spessart“, die sich auf die Besonderheiten und Stärken der Destination besinnt, wird ein unverwechselbares Leistungsversprechen an den Kunden formuliert, das bei den ausgewählten Zielgruppen über ein Qualitäts- und Leistungsversprechen die Lust auf das Eintauchen und Er-leben der Destination Spessart weckt. Dieses gilt es in Zukunft im Schulterschluss der Leitungsanbieter auf der Destinations- und Kommunalebene bzw. der Ebene von touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAGs) einzulösen und die Marke an allen Berührungspunkten des Gastes erlebbar zu machen.

Die getroffenen Festlegungen definieren den wichtigen, gemeinsam zu gehenden Weg. Mittels der definierten Leitzielgruppen, Quellmärkten und Profilthemen wird nicht zuletzt auch eine ressourceneffiziente Marktbearbei-tung und Tourismusentwicklung angestrebt.

3.4 Zwischenfazit

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58 59Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abb. 14: Handlungsfelder der Tourismusentwicklung, PROJECT M 2016.

UMSETZUNGSPROZESS IN DER DESTINATION SPESSART

4. HANDLUNGSFELDER UND SCHLÜSSELPROJEKTE

III.

4.1 Handlungsfelder der Tourismusentwicklung

Für den strukturierten Umsetzungsprozess wurden sechs Handlungsfelder definiert. Diese haben zum einen den internen Aufbau, die Markteinführung und die Etablierung der Spessart Tourismus und Marketing GmbH als verlässlichen Kooperationspartner in einem starken Tourismusnetzwerk zum Ziel. Zum anderen fokussieren die Handlungsfelder die markenkonforme Weiterentwicklung und Profilierung der touristischen Angebote und Leistungen sowie die optimale Vermarktung des Tourismus auf der Grundlage der neuen Positionierung.

Der Handlungsplan sieht die Umsetzung von innen- und außengerichteten Aufgaben in sechs Handlungsfeldern (siehe Abb. 14) vor.

Für den Umsetzungsprozess wurden die in den Workshops und über den Gesamtprozess identifizierten und weiter herausgearbeiteten Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder zusammengeführt und mit Blick auf Zielrelevanz, Umsetzungsorientiertheit sowie Zeitrahmen für die Umsetzung der Einzelmaßnahme strukturiert. Die Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder sind für den transparenten und controllingfähigen Umsetzungs-prozess innerhalb einer Jahresplanung aufgeführt und nach ihrer Bedeutung zur Erreichung der Entwicklungs-ziele priorisiert (siehe Anhang 1).

In Abstimmung mit der Spessart Tourismus und Marketing GmbH wurden aus der Maßnahmenaufstellung für 2017 besondere Projekte ausgewählt, die für den Start des Umsetzungsprozesses eine zentrale Bedeutung haben und wichtige Impulse zum Erreichen der Entwicklungsziele, der Positionierung des Tourismus und der Etablierung der touristischen Marke „Spessart“ leisten.

Handlungsfeld:

Marketing- und Vertriebsplanung

Handlungsfeld:

Identifikation und Tourismus-

bewusstsein

Handlungsfeld:

Profil-, Angebots- und Qualitäts- entwicklung

Handlungsfeld:

Interner Aufbau- / Strategie- /

Entwicklungsprozess

Handlungsfeld:

Tourismus- / Positionierungs-

strategie

Handlungsfeld:

Tourismus- finanzierung

1

25

6

34

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60 61Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abb. 15: Wirkungsbeiträge der Schlüsselprojekte je Handlungsfeld, PROJECT M 2017.

Für den Beginn des Umsetzungsprozesses wurden sechs Schlüsselprojekte ausgewählt und für die Umsetzung mit einer detaillierten Erläuterung zu Zielen des Schlüsselprojekts, erforderlichen Umsetzungsschritten, Feder-führung sowie unterstützenden Akteuren, Zeitplanung und Messbarkeit des Erfolges des Schlüsselprojektes hinterlegt.

Über die Schlüsselprojekte werden gleich zu Beginn des Umsetzungsprozesses entscheidende Impulse in den verschiedenen Handlungsfeldern und zur Aktivierung der touristischen Leistungsanbieter und des Leistungsan-bieternetzwerkes gesetzt. Die Auswahl der Schlüsselprojekte erfolgte in Abstimmung mit der Spessart Touris-mus und Marketing GmbH.

Ziele des Schlüsselprojekts

Mit der Umsetzung der Tourismusmarke „Spessart“ in Service- und Erlebnisqualität wird das Ziel verfolgt, die Marke „Spessart“ auf der Basis des Markenleitbildes und mit Hilfe eines einfachen, verständlichen Werkzeug-kastens für die Touristiker und Leistungsanbieter für den Gast an allen Kontaktpunkten erlebbar zu machen. Mit der Sicherstellung einer image- und markenprägenden Service- und Erlebnisqualität sollen langfristig folgende Ziele erreicht werden:

Steigerung von Bekanntheit, Sympathie, Zufriedenheit und Wahrnehmung der Destination Spessart gemäß der neuen Markenprofilierung (Kernkompetenz) in den Profilthemen

Aufbau eines attraktiven und begehrlichen Images für den Tages- und Übernachtungstourismus

4.2 Schlüsselprojekte

4.2.1 Schlüsselprojekt 1: Umsetzung der Marke „Spessart“ in Service- und Erlebnisqualität

KRITERIEN FÜR DIE AUSWAHL VON SCHLÜSSELPROJEKTEN

Schlüsselprojekte müssen einen erheblichen Beitrag für die Erreichung der Ziele des Strategischen Entwicklungsplans leisten. Sie müssen für die zukünftige Ausrichtung ein sichtbares Zeichen setzen.

Schlüsselprojekte sollen ihre Wirkung idealerweise in mehreren Handlungsfelder entfalten.

Die durch die Schlüsselprojekte ausgelösten Wirkungen sollen über kurzfristige Effekte hinaus- gehen sowie nachhaltig und langfristig eine große Impuls- / Mobilisierungswirkung auslösen.

Schlüsselprojekte müssen ohne große Hürden (ggf. nach noch einzuholenden politischen Beschlüssen) zügig umsetzbar sein.

Der Erfolg und die Wirksamkeit eines Schlüsselprojektes müssen definierbar sein und später gemessen werden können.

Die Auswahl der Schlüsselprojekte muss eine angemessene Aktivierung und Mitwirkung aller am Tourismus Beteiligten sicherstellen.

SP

Handlungsfeld

Schlüsselprojekt

SP 1Umsetzung der Marke „Spessart“ in Service- und Erlebnisqualität

++ +++ +++ +++ +++ +++

SP 2Strategische Grundlagen für das Marketing

++ ++ +++ + +++ ++

SP 3Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan

++ +++ ++ + +++ +

SP 4Aufbau und Etablierung eines Monitoring- und Marktforschungssystems

+++ ++ ++ ++ + ++

SP 5Aufbau effektiver Tourismusstrukturen

+++ ++ ++ +++ +++ ++

SP 6Konzeptentwicklung für eine leistungsfähige Touris-musfinanzierung 2020+

+++ +++ + ++ + ++

(-) kein Wirkungsbeitrag, (+) geringer Wirkungsbeitrag, (++) mittlerer Wirkungsbeitrag, (+++) großer Wirkungsbeitrag

Inte

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sein

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62 63Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Umsetzungsschritte

Zur Erreichung der Zielsetzung wurde im 4. Quartal 2016 im Rahmen eines Markenworkshops die Tourismus-marke „Spessart“ entwickelt. Auf der Grundlage der herausgearbeiteten Markenidentität wurden anschließend im 1. Quartal 2017 die Corporate Identity der Tourismusgesellschaft und das Corporate Design der Destination sowie profilbezogene Bildwelten bzw. Imagebilder für einen abgestimmten touristischen Außenauftritt erstellt. In den nächsten Monaten wird es nunmehr erforderlich sein, zur Umsetzung der Marke ein Brand-Management bei der Spessart Tourismus und Marketing GmbH zu etablieren, um die Markenidentität und das Markenleitbild mit direkten Anknüpfungspunkten und Umsetzungsbeispielen den öffentlichen und privaten Tourismus-akteuren zu vermitteln.

Zur systematischen Sicherstellung des Markenerlebnisses an allen Berührungspunkten des Gastes, d. h. vor, während und nach der Reise, ist es im ersten Handeln des Brandmanagements erforderlich, eine Umset-zungsstrategie zu entwickeln sowie Checklisten für die verschiedenen Anbietergruppen (Beherbergungsbe-triebe, Gastronomie etc.) zur Produktentwicklung/ Angebotsgestaltung, für Vermarktung/ Vertrieb, Kommunika-tion, Infrastrukturausstattung/ -qualität und das „Verhalten“ gegenüber dem Gast zu erstellen. Daraufhin sind die Leistungsanbieter hinsichtlich des realen und digitalen Markenerlebnisses zu schulen und ihnen ggf. unter-stützend Mentoren über das Brandmanagement an die Seite zu stellen.

Im weiteren Verlauf der Implementierung der Marke in der Kommunikation und in der Produktentwicklung ist die Durchführung regelmäßiger „Markenworkshops“ vorgesehen, um nach innen und außen einheitliche Marken-botschaften abzustimmen sowie die Markenkommunikation attraktiv und zeitgemäß zu gestalten. Zur Überprü-fung und Weiterentwicklung des Markenleitbildes/ -erlebnisses ist ein kontinuierliches Evaluierungssystem unter Rückgriff auf das Marktforschungs- und Monitoringsystem (SP13 4) aufzubauen.

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Die Federführung für das bereits seit Oktober vergangenen Jahres in Umsetzung befindliche Schlüsselprojekt liegt bei der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Unterstützend werden im Projektverlauf die Touristiker der Städte und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises, die DEHOGA Kreisverbände Bad Orb, Hanau, Kinzigtal-Bergwinkel, die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern sowie ausgewählte Leistungsanbieter (Best Practice) in die Umsetzung, z. B. bei der Installation des Brandmanagements oder der Vermittlung des Markenleitbildes, miteinbezogen.

Im 4. Quartal 2017 sollen die Strukturen für die Markenumsetzung bereits fest etabliert sein, die entschei-denden Grundlagen für die Umsetzung der Marke vorliegen sowie bereits erste Qualifizierungsmaßnahmen und Markenerlebnisse sichtbar sein. Darauf aufbauend ist das Markenerlebnis in der gesamten Destination und entlang der gesamten Customer Journey gezielt umzusetzen sowie die (Weiter-)Entwicklung der Tourismus-marke in den Folgejahren fortwährend zu monitoren und als kontinuierlicher Prozess zu gestalten.

Messbarkeit

Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Projekts bzw. des Projekterfolgs werden folgende Untersuchungen und Kennzahlen herangezogen:

Ergebnisse aus Marktforschungsstudien zur Markenstärke und Themenkompetenz: Bekanntheit, Sympathie, Besuchs- und Weiterempfehlungsbereitschaft sowie Themeneignung

Gästebefragungen u. a. zu Sympathie, Wahrnehmung, Zufriedenheit sowie der Weiter-empfehlungs- und Wiederbesuchsabsicht

Anzahl der zur Umsetzung des Markenerlebnisses realisierten Projekte, Anzahl der mitwirkenden Akteure

13 Abkürzung für Schlüsselprojekt

Ziele des Schlüsselprojekts

Mit der Festlegung eines strategischen Marketingplans werden die Grundlagen für ein effektives und effizientes Marketing der Destination gelegt. Zu den zentralen Zielen zählen:

Schaffung einer gemeinsamen, strategischen Grundlage für das Marketing der Destination in Abstimmung und unter Einbindung der Marketinginstrumente der Orts-/ Touristischen Arbeits-gemeinschaft-Ebene

Steigerung von Bekanntheit, Sympathie und Image der Destination Spessart

Benennung von festen Zuständigkeiten für Marketingkooperationen sowie Klärung der Möglich-keiten zur Ressourcenbündelung im Marketing

Deutliche Steigerung der Bedeutung digitaler Vermarktungsinstrumente im Marketingmix

Umsetzungsschritte

Zur Zielerreichung ist in einem ersten Schritt ein Überblick über die durchgeführten Marketingmaßnahmen der Städte und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises erforderlich. Eine übersichtliche Zusammenstellung aller Mar-ketingmaßnahmen der Städte und Gemeinden in Form einer zusammenführenden Übersicht ermöglicht darauf aufbauend die Identifizierung von An- und Verknüpfungspotenzialen und stellt die Basis für ein effektives und effizientes Destinationsmarketing dar.

Als nächstes sind eine digitale Strategie sowie eine Marketingstrategie für den Off- und Onlinebereich unter besonderer Berücksichtigung aller Berührungspunkte des Gastes (Customer Journey) zu erarbeiten. Bausteine der Strategie sind im Onlinebereich u. a. der Aufbau einer zeitgemäßen Destinations-Webpräsenz, die Bespie-lung der sozialen Medien und die Erstellung eines Gästeblogs. Als wichtige Elemente sind im Offlinebereich die Entwicklung eines Print-Konzeptes für eine gemeinsame Print-Familie, die Auswahl der relevantesten Tourismus- und Themenmessen sowie Aufbau und Pflege eines gemeinsamen Presseverteilers zu berücksichtigen. Mit Blick auf die Phasen der Customer Journey sind im Rahmen der Strategie die Marketingschwerpunkte sowie zentrale Botschaften zur Kundeninspiration vor der Reise, zur Informations- und Angebotsvermittlung während des Aufenthaltes und zur Kundenbindung (Gewinnung als Botschafter) nach der Reise festzulegen.

4.2.2 Schlüsselprojekt 2: Strategische Grundlagen für das Marketing

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64 65Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Im Anschluss an die Erarbeitung der Strategie ist es erforderlich, die zentralen Akteure für die Vermittlung und Umsetzung der Marketingstrategie und für das Binnenmarketing zusammenzuführen. Daraufhin erfolgt gemein-sam mit den touristischen Partnern die schrittweise Umsetzung und Etablierung der Marketingstrategie in den Strukturen sowie unter dem Dach der Marke „Spessart“. Im Sinne eines effektiven und effizienten Ressourcen-einsatzes gilt es seitens der Spessart Tourismus und Marketing GmbH aktiv regionale und überregionale Marketing- und Vertriebspartnerschaften (u. a. HA Hessen Agentur, Spessart-Mainland, AK Tourismus Frankfurt Rhein-Main) zu erschließen.

Die strategischen Grundlagen für das Marketing sind jährlich in Zusammenarbeit mit den touristischen Partnern anhand von Markttrends, Kundenansprüchen und technischen Standards zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren.

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Die Federführung für das Schlüsselprojekt obliegt der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. An der Um-setzung des Projektes sind u. a. die Touristiker der Städte und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises, der Touris-musbeirat, die HA Hessen Agentur und der AK Tourismus Frankfurt Rhein-Main unterstützend zu beteiligen. Die Spessart Tourismus und Marketing GmbH hat bereits Anfang 2017 mit der Bearbeitung des Schlüssel-projektes begonnen. Es ist geplant, dass bis September 2017 die strategischen Grundlagen für das Marketing vorliegen und erste Bausteine (z. B. Gästeblog) realisiert werden.

Messbarkeit

Der Projekterfolg wird anhand folgender Kriterien gemessen:

Vorliegendes Grundlagen-Konzept, regelmäßige Fortschreibung des strategischen Marketingplans

Befragung der Leistungsanbieter zur Binnenzufriedenheit / zur Marketingstrategie

Kooperationen mit überregionalen Partnern

4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan

Ziele des Schlüsselprojekts

Zentrale Projektziele sind die Aufstellung und Umsetzung einer jährlichen, beteiligungsfähigen Marketing- und Mediaplanung für die Inspiration und Gewinnung von Gästen im Tages- und Übernachtungstourismus sowie den angebots- und profilbezogenen Imageaufbau. Hierzu gehört auch die Entwicklung von einzeln buchbaren Marketingmaßnahmen und -paketen zur Einbindung von Leistungsanbietern sowie zur Einwerbung finanzieller Ressourcen. Darüber hinaus werden mit dem Projekt folgende Ziele verfolgt:

Profilbezogene Vermarktung der Angebote der öffentlichen und privaten Leistungsanbieter des Spessarts unter dem gemeinsamen Markendach

Beteiligung der öffentlichen und privaten Leistungsanbieter am gemeinsamen Marketing

Finanzielle Einbindung der Leistungsanbieter in das Destinationsmarketing

Umsetzungsschritte

Im Rahmen der Ausarbeitung eines jährlichen Marketing- und Vertriebsplans für die Destination Spessart sind als erstes die übergreifenden und profilthemenbezogenen Marketing- und Positionierungsziele festzulegen. Auf Basis der entwickelten strategischen Grundlagen für das Marketing (siehe SP 2) und aktueller Marktforschungs- und Monitoringergebnisse (siehe SP4) sind folgend Schwerpunkte und Maßnahmen für das Marketing zu be-nennen. Dabei ist eine Detaillierung nach Profilthemen und potenzialträchtigen Zielgruppen vorzunehmen. Im Anschluss ist unter der Berücksichtigung von eigenen Ressourcen und ihrer Erweiterung durch Kooperationen mit der Landesebene und (über-)regionalen Partnern ein Finanzierungsplan zu erstellen, der übergreifende sowie profilthemenbezogene Marketingpakete und modular buchbare Marketingleistungen anbietet.

Bei der Ansprache zur Mitwirkung der verschiedenen potenziellen Kooperationspartner wie Gastgeber, Freizei-teinrichtungen, Kommunen und Wirtschaftsunternehmen sind die individuellen Ansprüche und Interessen im Marketingplan zu berücksichtigen. Für die Umsetzung und eine möglichst hohe Beteiligung ist bei der Spessart Tourismus und Marketing GmbH ein Kompetenzzentrum, im Sinne eines definierten, kompetenten Ansprech-partners, für alle Fragen der örtlichen Touristiker sowie der Leistungsanbieter zu Vermarktung und Vertrieb aufzubauen. Die ausgearbeiteten Beteiligungsmöglichkeiten und ihre Vorteile für die Marketingpartner (Media-vorteile) sind systematisch und regelmäßig an potenzielle Partner zu vermitteln. Bei der Umsetzung des Desti-nationsmarketings durch die Spessart Tourismus und Marketing GmbH wird die enge Abstimmung und auch maßnahmenbezogene Übergabe von Verantwortungen an Leistungsanbieter, z. B. bei gemeinsamen Außenauf-tritten, erforderlich sein. Als Basis für den Marketing- und Vertriebsplan des jeweiligen Folgejahres wird eine Effizienzmessung und Evaluierung der durchgeführten Maßnahmen vorgenommen.

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66 67Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Das Schlüsselprojekt wird bereits seit März 2017 federführend von der Spessart Tourismus und Marketing GmbH umgesetzt. Zukünftig sind die Touristiker der Städte und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises, der Tou-rismusbeirat sowie die HA Hessen Agentur zu beteiligen und stärker einzubinden. Es ist beabsichtigt, dass bis September 2017 ein ausgearbeiteter beteiligungsfähiger Marketing- und Mediaplan für das Jahr 2018 vorliegt und auf dessen Basis erste Marketingkooperationen geschlossen sowie gemeinsame Marketingmaßnahmen umgesetzt werden können.

Messbarkeit

Der Projekterfolg wird anhand folgender Kriterien festgestellt:

Anzahl der durchgeführten Marketingaktivitäten (On- und Offline)

Effizienzmessungen: Marketing-Bilanz

Kundenbefragung: Onsite und vor Ort (Wirkungseffekte)

Website-Vermessung zur Analyse der Kundenstrukturen

Anzahl mitwirkender Akteure, Finanzierungsanteil

4.2.4 Schlüsselprojekt 4: Aufbau und Etablierung eines Monitoring- und Marktforschungssystems

Umsetzungsschritte

Zur Erreichung des Projektziels stellt die Spessart Tourismus und Marketing GmbH ein Monitoring- und Markt-forschungskonzept zur Erfassung wesentlicher Kenngrößen und Entwicklungen unter Einbindung bzw. in Ab-stimmung mit ihren Projektpartnern auf. Hierbei ist insbesondere zu klären, welche Marktforschungsdaten und eigenen Erhebungen auch von den Leistungsanbietern und Touristikern der Städte und Gemeinden eingebracht werden können. Ausgehend vom neu erstellten Monitoring- und Marktforschungskonzept erfolgt der Aufbau einer Datenbank bestehend aus eigenen Daten bzw. Erhebungen, externer Marktforschung zu Markttrends bzw. der allgemeinen touristischen Entwicklung und (profil-) themenspezifischen Entwicklungen. Die Datenbank wird kontinuierlich gepflegt und aktualisiert.

Mit Hilfe einer gepflegten Datenbank wird es der Spessart Tourismus und Marketing GmbH möglich, die Leistungsanbieter und Touristiker der Städte und Gemeinden regelmäßig über die Entwicklung der Kennzahlen zu informieren und einen aktiven Wissensaustausch in der Destination anzuregen. Hierzu ist vorgesehen, allge-mein relevante Informationen der Datenbank auf einer internen Website den Partnern kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Spezifische und spezielle, z. B. im Kontext von Machbarkeitsstudien oder privaten Vorhaben, benö-tigte Informationen sollten auf Anfrage gegen eine Service-Gebühr bereitgestellt werden. Für den Aufbau und die Möglichkeit der Einbindung und Vergleichbarkeit der individuellen Erhebungen unterstützt die Spessart Tourismus und Marketing GmbH ihre touristischen Partner bei der Vorbereitung und ggf. auch bei der Durch-führung von Marktforschung und stellt ihnen standardisierte Marktforschungs- / Erhebungsunterlagen (z. B. für destinationsweite Gästebefragungen) zur Verfügung.

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Die Umsetzung des Schlüsselprojekts wird maßgeblich durch die Spessart Tourismus und Marketing GmbH koordiniert. An seiner Umsetzung sind insbesondere die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und ausgewählte Leistungsanbieter als „Wetterstationen“ beteiligt. Übergeordnet, z. B. im Bereich Incoming oder bei der Weiter-entwicklung der Zielgruppenmodelle, sind zudem Kooperationen mit der HA Hessen Agentur zu berücksichtigen.

Das Schlüsselprojekt befindet sich in Teilen bereits in der Umsetzung. Ein Baustein, die IHK-Tourismus-Studie zum Thema Wirtschaftsfaktor, wurde im 2. Quartal 2017 durch die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern beauf-tragt. Zudem werden bereits Onsite-Befragungen für die Analyse der Kundenstruktur eingeführt. Für die Um-setzung des gesamten Schlüsselprojektes ist der Zeitraum April bis November 2017 vorgesehen.

Messbarkeit

Der Erfolg des Projekts wird anhand folgender Kriterien gemessen:

Vorliegen regelmäßiger Reportings und Bereitstellung in der Datenbank

Inhaltliche Tiefe, Anwendbarkeit und Nutzen von Monitoring und Marktforschung

Feedback seitens der touristischen Partner und des Tourismusbeirats

Mitwirkungsquoten der touristischen Partner (u. a. Wetterstationen) Ziele des Schlüsselprojekts

Mit dem Schlüsselprojekt „Aufbau und Etablierung eines Monitoring- und Marktforschungssystems“ wird das Ziel verfolgt, zur Optimierung strategischer Entscheidungen, ein kontinuierliches Monitoring- und Control-lingsystem auf der Destinationsebene aufzubauen und umzusetzen. Mit Hilfe des fortlaufenden Monitoring- und Controllingsystems soll zudem der Ressourceneinsatz optimiert werden sowie die Positionierung, auf der Grund-lage der nachgewiesenen Wirksamkeit von Maßnahmen, und die Erreichung der im Strategischen Entwick-lungsplan festgelegten Ziele gemessen werden.

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68 69Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

4.2.5 Schlüsselprojekt 5: Aufbau effektiver Tourismusstrukturen

Ziele des Schlüsselprojekts

Mit dem Schlüsselprojekt wird der profilthemenbezogene Aufbau von aktiven Arbeitskreisen und Anbieternetz-werken sowie die Bildung von effektiven Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG-Strukturen) angestrebt. Weitere Ziele in diesem Zusammenhang sind insbesondere folgende:

Förderung von strategischen und operativen Partnerschaften durch die themen- und zielgruppen-bezogene Vernetzung der Akteure

Förderung von Innovationen und Aufbau von Produktlinien, entsprechend der Profilthemen und der Kernkompetenz der Marke „Spessart“

Förderung von Erfahrungsaustausch, Wissensvermittlung und Kooperationen in Produktentwick-lung und Marketing

Stärkung des Tourismusbewusstseins für die gemeinsame Destinationsentwicklung

Umsetzungsschritte „Profilthemenbezogene Arbeitsgruppen“

Zur Vorbereitung der Bildung von profilthemenbezogenen Arbeitsgruppen koordiniert die Spessart Tourismus und Marketing GmbH Aufbau und Pflege eines Intranets sowie einer themenbezogenen Datenbank zur Erfas-sung relevanter Anbieter, Akteure und Angebote. Auf Basis der Datenbank wählt die Spessart Tourismus und Marketing GmbH, nach Bedarf in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, relevante Anbieter, Organisationen und Akteure für die profilthemenbezogene Arbeitsgruppen aus, lädt diese zu einer Auftaktveranstaltung ein und führt im Anschluss, ggf. unter Hinzunahme weiterer relevanter Akteure, regelmäßige themenspezifische Arbeits-gruppentreffen zur Abstimmung, Begleitung und Unterstützung der (Weiter)-Entwicklung der Profilthemen bzw. der Kernkompetenz (Markenerlebnis) durch. Die Arbeitsgruppen sind in diesem Zusammenhang u. a. als Ide-enschmiede für die gemeinsame Produktentwicklung, Vermarktung sowie Service- / Erlebnis-Qualifizierung zu verstehen. Um die Profilthemen strategisch weiterzuentwickeln, ihre Entwicklung voranzutreiben und mit den touristischen Akteuren abzustimmen, ist je Arbeitsgruppe jährlich ein Maßnahmen- und Umsetzungsplan (inkl. Zeitplanung, Zuständigkeit und Finanzierung) zu erstellen und schrittweise gemeinsam umzusetzen. Je profil-themenbezogene Arbeitsgruppe bzw. Profilthema wird jährlich eine Evaluierung der Maßnahmen durchgeführt sowie die weiteren Entwicklungsperspektiven herausgearbeitet. Zur Abstimmung der Entwicklung sowie zur Generierung von wechselseitigen Lerneffekten bzw. An- und Verknüpfungspotenzialen erfolgt je Profilthema jährlich ein Bericht im Tourismusbeirat und -forum.

Umsetzungsschritte „Touristische Arbeitsgruppen“

Die Spessart Tourismus und Marketing GmbH fördert die Bildung von funktionstüchtigen, effizienten Touristi-schen Arbeitsgruppen. Hierzu wird derzeit im Zusammenhang mit dem Tourismuspolitischen Handlungs- rahmen auf Landesebene vom Hessischen Tourismusverband ein Leitfaden zur TAG-Bildung, in Zusammen- arbeit mit weiteren Projektpartnern, erstellt.

Mittels des Leitfadens und unter der Einbeziehung des derzeitigen Umsetzungsmanagements des Tourismus-politischen Handlungsrahmens unterstützt die Spessart Tourismus und Marketing GmbH gemeinsam mit den Projektpartnern auf lokaler Ebene die Bildung von Arbeitsgemeinschaften. Bei erfolgreicher Gründung bindet sie die Touristischen Arbeitsgemeinschaften gemäß einer noch gemeinsam zu entwickelnden verbindlichen Aufgaben- und Arbeitsteilung in die Destinationsstrukturen ein.

Mindestens einmal jährlich finden Abstimmungstreffen zwischen der Geschäftsführung der Spessart Tourismus und Marketing GmbH und den Touristischen Arbeitsgruppen statt. Zur Abstimmung laufender Projekte sowie zur Unterstützung wechselseitiger Lernprozesse wird jährlich im Tourismusbeirat und einem noch einzurichten-den Tourismusforum über den Entwicklungsstand der Touristischen Arbeitsgemeinschaften, die gemeinsam durchgeführten Maßnahmen und aktuelle Planungen informiert.

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Die Federführung des Projekts obliegt der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Unterstützend wirken die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, der Main-Kinzig-Kreis, die Touristiker der Städte und Gemeinden, der Hessische Tourismus Verband und die DEHOGA Kreisverbände Bad Orb, Hanau, Kinzigtal-Bergwinkel an der Umsetzung mit. Das Projekt wird derzeit von der Spessart Tourismus und Marketing GmbH vorbereitet. Es ist angedacht, bis Ende des Jahres zentrale Grundlagen für die weitere Arbeit der Arbeitsgruppen (Auftaktsitzung der Arbeitsgruppen, Erarbeitung von Maßnahmen- und Umsetzungsplänen) zu erarbeiten.

Messbarkeit

Anhand folgender Kriterien wird der Projekterfolg festgestellt:

Mitwirkungsquoten, Kontinuität und Resonanz/ Effektivität der Sitzungen

Anzahl und Qualität der (weiter-)entwickelten Produkte und Angebote, Fortschritte bei der (Weiter)-Entwicklung der Profilthemen

Anzahl der gegründeten, funktionstüchtigen Touristischen Arbeitsgruppen, Abdeckung des Destinationsgebiets

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70 71Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

4.2.6 Schlüsselprojekt 6: Konzeptentwicklung für eine leistungs- fähige Tourismusfinanzierung 2020+

Ziele des Schlüsselprojekts

Mit dem Schlüsselprojekt „Konzeptentwicklung für eine leistungsfähige Finanzierung 2020+“ wird das Ziel verfolgt, die für Positionierung und Marktbearbeitung notwendigen Ressourcen zu sichern und langfristig aus-zubauen sowie einen effizienten Ressourceneinsatz der touristischen Akteure im Spessart zu erreichen. Hierzu gilt es, die vom Tourismus profitierenden Branchen an der touristischen Infrastruktur, Marktbearbeitung und

-forschung zu beteiligen sowie repräsentative Wirtschaftsunternehmen des Spessarts als Imagepartner für die Destination zu gewinnen. Insgesamt zielt das Schlüsselprojekt darauf ab, eine adäquate Tourismusfinanzierung als Grundvoraussetzung zur Steigerung des quantitativen und qualitativen Wachstums zu sichern.

Umsetzungsschritte

Im Rahmen der Erarbeitung des Strategischen Entwicklungsplans sind in Abstimmung mit der Spessart Touris-mus und Marketing GmbH der erforderliche Budgetrahmen (Investitions- / laufende Kosten) für die Umsetzung der Schlüsselprojekte sowie die finanziellen Ressourcen für eine effektive Marktbearbeitung ermittelt worden. Angesicht der im Zuge der Erstellung des Strategischen Entwicklungsplans konkretisierten bzw. auch neu hinzu- gekommenen Aufgabenschwerpunkte ist die ursprüngliche Businessplanung der Spessart Tourismus und Marke- ting GmbH mit Blick auf die Realisierungszeiträume der Schlüsselprojekte, bei gleichzeitiger Fortführung der täglichen Aufgaben, zu überprüfen.

Vor dem Hintergrund der vorhandenen Ressourcen für einen kurz- bis mittelfristig beabsichtigen Marken-, Image- und insbesondere digitalen Serviceausbau, muss die Spessart Tourismus und Marketing GmbH in den Austausch mit den Stakeholdern der Destination gehen, um eine Beteiligung der privaten und öffentlichen Leistungsanbieter insbesondere für das gemeinsame Destinationsmarketing zu erreichen. In direkten Gesprä-chen und Workshops müssen die verantwortlichen Leistungsanbieter und Touristiker der Städte und Gemeinden für den begründeten Ressourcenbedarf der Tourismusgesellschaft und des Destinationsmarketings sensibilisiert und für Akzeptanz, Identifikation sowie personelle Mitwirkung und Mitfinanzierung bei der Destination Spessart geworben werden.

Für die Überprüfung des für die Vermarktung eingestellten Mitteleinsatzes hinsichtlich Ressourceneffizienz und Relevanz in den bisherigen Tourismusstrukturen, wird eine kritische Reflektion im Tourismusbeirat sowie die Einbringung neuer Kooperationsvorschläge durch die Spessart Tourismus und Marketing GmbH vorgeschlagen. Auf der Grundlage evaluierter Kopplungspotenziale sollten, wo möglich, die Tourismusgesellschaft und Partner aus der Region gemeinsame Marketingmaßnahmen zur Erhöhung der Effizienz durch Ressourcenbündelung durchführen. Dabei sind im Sinne des effizienten Ressourceneinsatzes sowie der Entwicklung einer starken Destinationsmarke „Spessart“ im ersten Schritt Kooperationen und Marketingleistungen/ Produktentwicklungen, die auf der übergeordneten Destinationsebene auf die Marke „Spessart“ einzahlen zu priorisieren.

Parallel zur Entwicklung von beteiligungsfähigen Marketingpaketen wird die Spessart Tourismus und Marketing GmbH alle Voraussetzungen für mögliche Finanzierungsmodelle zur Einwerbung bzw. Einbindung weiterer finanzieller Ressourcen prüfen. Denkbar sind u. a. freiwillige Tourismusfinanzierungsmodelle und Marketing-/Medienpartnerschaften (siehe SP 3), Sponsoring-Partnerschaften (Wirtschaftsunternehmen) sowie die Ein- werbung von Dritt- oder Fördermitteln aller Art. Die Tourismusgesellschaft wird hierzu die Möglichkeiten und die erzielten Erfolge bei der Einwerbung von Mitteln transparent und sichtbar (Berichterstattung) machen, um über die Vorbildfunktion und den Mehrwert aus der Zusammenarbeit weitere Mitstreiter und Partner für die Destina-tionsentwicklung und das -marketing zu gewinnen.

Federführung, unterstützende Akteure und Zeitplanung

Die Federführung für das Schlüsselprojekt liegt maßgeblich bei der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Als unterstützende Akteure sind der Main-Kinzig-Kreis, die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, der Tourismus- beirat, die Städte und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises sowie private und öffentliche Leistungsanbieter an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen. Als Projektzeitraum sind die Monate Mai bis Dezember 2017 anbe-raumt. Für das Projekt gibt es derzeit erste Vorüberlegungen.

Messbarkeit

Der Erfolg des Projekts wird anhand folgender Kriterien gemessen:

Wirtschaftspläne/ eingesetzte und eingeworbene Mittel (Bilanz)

Zuwendungen, Beteiligungen privater und öffentlicher Leistungsanbieter, Kommunen und Kreis (z. B. Marketingpartnerschaften/ freiwillige Tourismusfinanzierung)

akquirierte Drittmittel (Fördermittel)

umgesetzte Projekte bzw. Return-on-Investment (Steigerung der Auslastung / Gästezufriedenheit, positive Bewertungen etc.)

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72 73Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

5. UMSETZUNGSPROZESS UND AUSBLICK

5.1 Umsetzungskoordination

Die Federführung bei der Umsetzung des Strategischen Entwicklungsplans sowie bei der übergeordneten Tourismusentwicklung auf Destinationsebene liegt bei der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Als zen-traler Impulsgeber, Kooperationspartner und Koordinator der Tourismusentwicklung auf der Destinationsebene wird sie dabei von dem ebenfalls neu gegründeten Beirat der Tourismusgesellschaft fachlich unterstützt und beraten. In turnusmäßigen Sitzungen (einmal im Quartal) werden die strategischen Schritte und durchgeführten Maßnahmen kritisch reflektiert und kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Tourismus im Spessart gear-beitet. Die für die Bewertung der Tourismusentwicklung erforderliche Rückkopplung mit den verschiedenen Perspektiven der Anspruchsgruppen und den unterschiedlichen Blickwinkeln der Akteuere der Destination Spessart ist damit optimal gegeben.

Eine Umsetzung des Strategischen Entwicklungsplans und die erfolgreiche Positionierung über eine starke Marke „Spessart“ im Wettbewerb sind aber nur im Mitwirken der öffentlichen und privaten Leistungsanbieter zu erreichen. Daher kommt der Einbindung der verschiedenen Tourismusakteure aus den Städten und Gemeinden über die profilthemenbezogenen Arbeitskreise und die touristischen Arbeitsgemeinschaften eine hohe Bedeutung zu. Nur im Zusammenwirken und durch die engagierte personelle und finanzielle Mitwirkung aller Städte und Ge-meinden sowie aller an der touristischen Leistungskette beteiligten Akteure wird es gelingen, die Entwicklungs-ziele zu erreichen und den Tourismus im gesamten Main-Kinzig-Kreis unter der Marke „Spessart“ nachhaltig zu stärken.

Abb. 16: Tourismusbeirat und Gäste, Spessart Tourismus und Marketing GmbH 2016.

MITGLIEDER DES TOURISMUSBEIRATS (STAND 26.04.2017)

Sigrun Brell Bereichsleitung Dienstleistung / Hoheit Forstamt Hanau

Fritz Dänner Naturpark Hessischer Spessart

Markus Engel Engel AG

Reiner Erdt Restaurant Zur Krone

Ilona Frei IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

Simone Grünewald Fachbereichs- und Museumsleitung Stadt Gelnhausen

Manfred Habig Habig Supermärkte KG

Heidi Hofmann Leitung Tourist-Information Magistrat der Stadt Hanau

Sabine Jennert Regionalmanagerin SPESSARTregional

Daniela Kremhöller DEHOGA Hessen Hotel bei den Tongruben

Egon Kröckel Gasthaus / Pension „Zum Jossatal“

Daniel Kumelis Marketing Consulting

Nicole Rautenberg Geschäftsführerin Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH

Mark Rosenberg Rosenberg Health & Management GmbH & Co. KG

Matthias Schmitt Leiter Kultur / Amt 40 Main-Kinzig-Kreis

Wolfgang Stehling Akzent Hotel Stadt Schlüchtern

Hartmut Übel Themen Haus

Roland Weiß Magistrat der Stadt Bad Orb Stadt Bad Orb

Lars Wendt Erster Vorsitzender Gewerbeverein Wächtersbach

Stefan Ziegler Kurbetrieb Stadt Bad Soden-Salmünster

Theo Michael Zwermann Erlebnispark Steinau an der Straße

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74 75Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Zeitplanung vorbehaltlich der Zustimmung der notwendigen Gremien

sowie der Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen.

5.2 Zeitplan

Mit den sechs definierten Handlungsfeldern und den sechs Schlüsselprojekten liegen konkrete und klar defi-nierte Handlungsaufträge für die Tourismusentwicklung in der Destination Spessart vor. Der Umsetzungszeit-raum für die sechs Schlüsselprojekte (SP) ist in mehreren Projektphasen bis Dez. 2017 vorgesehen und sieht eine direkt anschließende, kontinuierliche Weiterentwicklung vor.

SP Titel Zeitrahmen

SP 1Umsetzung der Marke „Spessart“ in Service- und Erlebnisqualität

10/16 bis 12/17 f f

SP 2 Strategische Grundlagen für das Marketing 01/17 bis 09/17

SP 3Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan

03/17 bis 09/17 f f

SP 4Aufbau und Etablierung eines Monitoring- und Marktforschungssystems

04/17 bis 11/17 f f

SP 5 Aufbau effektiver Tourismusstrukturen 04/17 bis 12/17 f f

SP 6Konzeptentwicklung für eine leistungsfähige Tourismusfinanzierung 2020+

05/17 bis 12/17

Zeitplanung vorbehaltlich der Zustimmung der notwendigen Gremien

sowie der Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen.

TB = Tourismusbeirat

1 Umsetzungsprozess Marke „Spessart“

2 Strategische Grundlagen Marketing

3 Jährlicher beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan

4 Aufbau eines Monitoring- und Marktforschungssystems

5 Aufbau effektiver Tourismusstrukturen

6 Konzeptentwicklung Tourismusfinanzierung 2020+

Zentrale Abstimmungsprozesse

Schlüsselprojekte 2016 2017 2018 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 ...

Markenentwicklung, Markenleitbild, CI/CD

Brandmanagement & Umsetzungskonzept

Checklisten & Vermittlung

Vorbereitung AG-Bildung

Erarbeitung Finanzierungs- modell

1. TBAuftakt

4. TBAbstimmung

2. TBAbstimmung

Touris-mus- forum

Sensibi-lisierung,Einbindung

Aufbau Finanz.Modell

Einwerbung Mittel, Sicht-barmachung

Ansprache,Ein-bindung

AG-Sitzun- gen, Maß- nahmen-planung

Schritt-weise Um-setzung

Qualifizierungs-maßnahmen

SchrittweiseUmsetzung

Aufstellung Konzept

Ab-stim-mung

Aufbau Daten-bank

Entwicklung Marketing- & Vertriebsplan, Marketing-pakete/-leistungen

Vermitt-lung, Partne-rakquise

Schritt-weiseUmset-zung

Vermittlung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Fortlaufende Weiterentwicklung

Erarbeitung der digitalen Strategie

3. TBAbstimmung

Page 39: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

76 77Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Abbildungsverzeichnis Impressum

Abbildung 1.a/.b: Verteilung der Betten und Übernachtungen nach Betriebsart (2015), PROJECT M 2017 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016. 9 Abbildung 2: Räumliche Verteilung der Ankünfte und Übernachtungen (2015), PROJECT M 2016 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016. 12

Abbildung 3.a/.b: Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen in wichtigen touristischen Orten des Main-Kinzig-Kreis (Top 10) 2005-2015, PROJECT M 2016 nach Statistisches Landesamt Hessen 2016. 14

Abbildung 4: Das neue Spessart Magazin, Spessart Tourismus und Marketing GmbH. 17

Abbildung 5.a: Markenvierklang für das Reiseziel Spessart/ Kinzigtal – Auszug aus Destination Brand „Markenstärke deutscher Reiseziele“, IMT 2012. 18 Abbildung 5.b: Bekanntheit der hessischen Reiseziele im Vergleich – Auszug aus Destination Brand „Markenstärke deutscher Reiseziele“, IMT 2012. 19

Abbildung 6: Themenkompetenz des Reiseziels Spessart – Auszug aus Destination Brand „Themenkompetenz deutscher Reiseziele“, inspektour GmbH 2016. 20

Abbildung 7: Drei-Ebenen-Modell im Tourismus in Hessen, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, 2015. 23

Abbildung 8: Kenngrößen zur Überprüfung der Leitziele der Destinations- entwicklung, PROJECT M 2016. 35

Abbildung 9: Zentrale Fragenstellungen der Markenentwicklung, PROJECT M 2016. 36

Abbildung 10: Umsetzungsvorschläge zum Thema Markenbilder für den Spessart, Markenworkshop vom 24.08.2016 (PROJECT M 2016). 40

Abbildung 11: Leitzielgruppen der Destination „Spessart“, HA Hessen Agentur 2015, IMBA 2015 und PROJECT M 2017. 42

Abbildung 12: Zwei-Stunden-Isochrone der Destination Spessart, PROJECT M 2016. 44

Abbildung 13: Profilthemen und Geschäftsfelder der Destination Spessart, PROJECT M 2016. 45

Abbildung 14: Handlungsfelder der Tourismusentwicklung, PROJECT M 2016. 59

Abbildung 15: Wirkungsbeiträge der Schlüsselprojekte je Handlungsfeld, PROJECT M 2017. 60

Abbildung 16: Tourismusbeirat und Gäste, Spessart Tourismus und Marketing GmbH 2016. 72

SEITE HerausgeberSpessart Tourismus und Marketing GmbHSeestraße 11 . 63571 Gelnhausenwww.spessart-tourismus.de

Fachliche Beratung und RedaktionPROJECT M GmbH – Büro HamburgGurlittstraße 28 . 20099 Hamburgwww.projectm.de

FOTOGRAFIESpessart Tourismus und Marketing GmbH, Fotografen: Sascha Rheker, Claus TewsS. 38 Tourist-Information GelnhausenS. 42 Medienzentrum Hanau-Bildarchiv, Bad Orb Marketing GmbHS. 47 Elke WeigeltS. 52 Bad Orb Marketing GmbH, Fotolia.comS. 54 Brüder Grimm Festspiele Hanau, Stadt Gelnhausen, Freunde der Ronneburg e.V.S. 63 GRUPPE DREI® GmbHS. 72 John Mewes

GestaltungGRUPPE DREI® GmbH Robert-Bosch-Straße 978056 VS-Villingen www.gruppedrei.com

DruckFLYERALARM GmbH . www.flyeralarm.com

StandMai 2017

Hinweise zur Verwendung Nachdruck – auch auszugsweise – und Nutzung von Abschnitten zu gewerblichen Zwecken bedürfen ausdrücklich der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers. Die Nennung der Quelle ist unbedingt erforderlich. Belegexemplare erbeten.

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78 79Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

ANHANG

ANHANG 1: „STRATEGY MAP“ (PRIORITÄTENLISTE)

14 Priorität: 1 = oberste Priorität 2 = hohe Priorität 3 = mittlere Priorität 4 = nachrangige Priorität 15 Zeitrahmen: kurzfristig = Umsetzung binnen 1 Jahr; mittelfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–3 Jahren; langfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–5 Jahren

bereits erfolgte Maßnahmen

HF 1 Interner Aufbau- / Strategie- / Entwicklungsprozess

1.1 Auswahl von Mitarbeitern und Festlegung genauer Aufgabenprofile 1 kurzfristig

1.2 Aufgabenfestlegung und Organisation der Arbeitsabläufe 1 kurzfristig

1.3 Rechnungswesen, Definition von Standard und Abläufen 1 kurzfristig

1.4 Interner, transparenter Ziel-, Handlungs- und Controlling-Prozess 1 kurzfristig

1.5 Aufbau einer kontinuierlichen Marktforschung(Potenzialanalyse, Umsetzungs- und Wirkungs-Monitoring/Controlling) 2 kurzfristig

1.6 Aufbau beteiligungsfokussierter Netzwerke, Einbindungs- und Zusammenarbeitsstrukturen (Arbeitskreise, Workshops, Foren etc.) 2 kurzfristig

HF 2 Tourismusfinanzierung

2.1 Aufbau von Finanzierungsmodellen für die Einwerbung / Einbindung weiterer finanzieller Ressourcen 2 mittelfristig

2.2 Erstellung von Beteiligungspaketen und Kategorien (Marketing-Partnerschaften, Medienpartnerschaften etc.) 2 mittelfristig

2.3 Gewinnung von Sponsoring-Partnerschaften (Wirtschaftsunternehmen) 2 mittelfristig

2.4 Einwerbung von Dritt- oder Fördermitteln aller Art 2 mittelfristig

# Maßnahmenübersicht Priorität 14 1 - 4 Zeitrahmen 15

HF 3 Tourismus- / Positionierungsstrategie

3.1 Entwicklung einer Destinationsmarke „Spessart“ (Markenprozess, Markenleitbild für Markenführung und -versprechen) 1 kurzfristig

3.2 Positionierungskonzept (Zielgruppen, Geschäftsfelder, Quellmärkte)als Prozess mit Leistungsanbietern und Touristikern 1 kurzfristig

3.3 Zielgruppenspezifische Ausplanung der Geschäftsfelder und Weiterentwicklung der Angebotsthemen (Grundlage Positionierungskonzept) 1 kurzfristig

3.4 Aufbau einer transparenten, jährlichen / mehrjährigen Maßnahmenplanung (als Ziel-, Handlungs- und Controlling-Prozess) 1 kurzfristig

3.5 Entwicklung einer digitale Markenstrategie 1 kurzfristig

HF 4 Profil-, Angebots- und Qualitätsentwicklung

4.1 Entwicklung Corporate Identity / Corporate Designfür einen abgestimmten touristischen Außenauftritt des Spessart 1 kurzfristig

4.3 Einbindung der Leistungsanbieter / Touristiker zur Vermittlung von (Qualitäts-) Standards für die Vermarktung und das Erlebnis vor Ort 1 kurzfristig

4.2 Erstellung profilbezogener Bildwelten / Imagebilder (Motive, Emotionen gemäß Profil & Marke) 2 kurzfristig

4.4 Festlegen und Kontrolle der Zielgruppenanforderungen und Qualitäts-standards (Zertifizierungen über Spessart Tourismus und Marketing GmbH) 2 mittelfristig

4.5 Bereitstellung von Handlungsempfehlungen / Checklisten als Grundlage zur Produktentwicklung 2 mittelfristig

4.6 Mitarbeit bei der Qualifizierung der Leistungsanbieter und Beherbergungsbetriebe (u. a. Qualitätsoffensive mit DEGOGA, IHK) 3 mittelfristig

4.7 Mitarbeit bei der Konzeption und Einrichtung überregionalen Infrastruktur (anlassbezogen) 4 langfristig

HF 6 Identifikation und Tourismusbewusstsein

6.1 Lobbyarbeit (face-to-face) für die Tourismusentwicklung(Vertrauensaufbau: Leistungspartner, Politik, Unternehmen etc.) 1 kurzfristig

6.2 Regelmäßige Binneninformation und -marketing (regionsinterne Presse- und ÖA, Newsletter, Stammtisch, Tätigkeitsberichte) 2 kurzfristig

6.3 Informations-, Image- und Netzwerkveranstaltungen 2 mittelfristig

HF 5 Marketing- und Vertriebsplanung

5.1 Kommunikationsplan (2017) 1 kurzfristig

5.2 Neukonzeption Webpräsenz I – Auswahl / Pitch einer Online-Agentur (Tourismus-Website der Destination Spessart) 1 kurzfristig

5.3 Print I – Neuauflage Imagebroschüre / Leitmedium 1 kurzfristig

5.4 Strategischer Marketingplan (Beteiligungsfähige Marketing- und Vertriebsplanung) 2 kurzfristig

5.5 Relaunch Webpräsenz II (social media: Fokus u. a. facebook, instagram etc.) 2 kurzfristig

5.6 PR & Mediaplanung (print / digital / Messe)Auswahl / Pitch einer PR-Agentur und Werbe-Agentur 2 kurzfristig

5.7 Print II – Aktualisierung / Neuauflage (print Informationsmaterialien) 3 kurzfristig

5.8 Neukonzeption Webpräsenz III – („Intranet“ – Wissens-MaFo-Plattform zur Vernetzung und zum Austausch für Touristiker) 2 mittelfristig

5.9 Marketing- und Imagekampagne (kooperative Finanzierung: Leistungs- anbieter, Frankfurt Rhein-Main, GA Spessart-Mainland, HA, HTV, DZT) 4 mittelfristig

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80 81Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

ANHANG 2: KONKRETE MASSNAHMEN FÜR DAS JAHR 2017/18 – IDEENLISTE ZUR EINBRINGUNG IN DIE ARBEITSGRUPPEN

Zu HF 4 „Profil-, Angebots- und Qualitätsentwicklung“

16 Priorität: 1 = oberste Priorität 2 = hohe Priorität 3 = mittlere Priorität 4 = nachrangige Priorität 17 Zeitrahmen: kurzfristig = Umsetzung binnen 1 Jahr; mittelfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–3 Jahren; langfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–5 Jahren

# Ideenübersicht Priorität 16 1 - 4 Zeitrahmen 17

A Umsetzung des Markenerlebnis bzw. Weiterentwicklung der Kernkompetenz „innovatives bzw. inspirierendes Wald- und Naturerleben“

A.1 Unterstützung der Installation von Waldkunst zur Förderung des Markenerlebnisses 2 kurzfristig

A.2 Förderung von Angeboten zur „Wald-Übernachtung“, wie Trekking-Zeltplätzen oder Baumhäusern 2 mittelfristig

A.3 Ausbau gastronomischer Erlebnisse im Wald, z. B. Entwicklung und Ver-marktung von Hochsitzpicknicks, Aufbau von zertifizierten „Naturparkwirten“ 2 mittelfristig

A.4Erarbeitung von Kriterien zur Firmierung des Spessarts als „nachhaltige“ Destination (vgl. Nachhaltigkeitscheck Baden-Württemberg, Spessart als Vorreiter in Hessen)

3 mittelfristig

A.5 Impulsgebung zur Errichtung von „Walderlebnis-/-pädagogik-Infrastruktur“ z. B. Baumwipfelpfad, Fly-Line, Hängebrücke 4 langfristig

C Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Mountainbiken“

C.1 Zertifizierung von Leistungsanbietern als „mountainbikefreundliche“ Betriebe 2 kurzfristig

C.2 Aufbau eines Pools an E-Mountainbikevermietern 1 mittelfristig

C.3 Mit-Konzeption und Realisierung des Spessart-Stoneman Hessen-Bayern-Runde 2 mittelfristig

C.4 Aufbau einer Kooperation mit Bosch zum Thema „E-Mountainbike“, mittelfristig uphill 2 mittelfristig

B Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Wandern“

B.1Gezielte Inszenierung der Naturwalderlebnisse: Einbindung in Geschichte(n) durch die Installation von Aktionselementen (Spiegel, Krone, Stiefel, Knusperhäuschen etc.) oder Waldkunst

1 mittelfristig

B.2 Entwicklung von Verpflegungsstationen entlang SPESSARTBOGEN und -fährten (mobiles Konzept) 1 mittelfristig

B.3 Systematischer Ausbau und schrittweiser Einstieg in die Vermarktung des Spazierwanderns 2 mittelfristig

B.4 Verbindung der Qualitätswege SPESSARTBOGEN (Hessen) und Spessartweg 1 und 2 (Bayern) 2 mittelfristig

D Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Wohlfühlen“

D.1Entwicklung und Vermarktung von „Waldbaden“ zur innovativen Erweiterung des Angebotsportfolios der Kurorte an der Schnittstelle zwischen Natur und Gesundheit

2 mittelfristig

D.2 Unterstützung der Heilbäder bei der weiteren Profilierung des Gesundheitsstandorts 2 mittelfristig

D.3 Verbesserung der Zusammenarbeit der beiden Kurorte, Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Schaffung gemeinsamer Angebote 2 mittelfristig

E Angebots- und Erlebnisentwicklung im Profilthema „Kultur“ (inkl. Regionalität und Kulinarik)

E.1

Identifizierung von „destinationsspezifischen“ Märchen und Geschichten sowie Original-Schauplätzen von Märchen und Geschichten im Spessart zur weiteren Erschließung und Inwertsetzung des Themas „Märchen“ in der gesamten Destination

1 kurzfristig

E.2 Entwicklung eines Crowdfunding-Filmprojekts „Neuinszenierung Wirtshaus im Spessart“ 2 mittelfristig

E.3 Evaluierung des Gastronomieangebots in der Destination 2 mittelfristig

F Qualitäts- und Infrastrukturentwicklung

F.1 Beratung und Unterstützung von Kleinvermietern u. a. im Bereich „Onlinevertrieb“ (vgl. HF 4, Maßnahme 4.6) 1 mittelfristig

F.2 Evaluierung und Weiterentwicklung touristischer Infrastruktur im Main-Kinzig-Kreis (vgl. hierzu HF 4, Maßnahme 4.7) 2 mittelfristig

F.3 Gezielte Unterstützung von Hotelansiedlungen u. a. Förderung der Realisierung eines „Kleinhotels“ in Herbststein 3 mittelfristig

F.4 Realisierung des Projekts „Bauernhofurlaub“ 3 mittelfristig

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82 83Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart Strategischer Entwicklungsplan für den Spessart

Zu HF 5 „Marketing- und Vertriebsplanung“

ANHANG 3: EMPFEHLUNGEN FÜR MONITORING- UND MARKTFORSCHUNGSLEISTUNGEN

Marktforschung (quartalsweise):

Website / Kampagnenseiten / Blogs: Google Analytics (intern)

Marktforschung (jährlich) u. a. :

Auswertung der amtlichen Statistik (Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Vergleich zu aus-gewählten Destinationen, Hessen und Deutschland)

Destination Quality – individualisierbare Entwicklungs- und Qualitäts-Reports

Destination Brand (Themenkompetenz und Markenstärke)

Quellmarktanalysen (PLZ-Erhebungen, Hotels, EZH, Gastronomie, Kliniken, Freizeitangebote)

Besucherzählungen / Zielgruppenauswertungen ausgewählter Wetterstationen

Zielgruppen Online Insights- und Onsite-Befragungen, Auswertung der Online-User (Website), Auswertung von Buchungsstatistiken (Leistungsanbieter)

Marktforschung (alle 2 Jahre)

Repräsentative Gästebefragung (Freizeit)

Markt & Potenzialanalysen im relevanten Quellmarkt

IHK-Tourismus-Studie („Tourismus-Indikator“ / Wirtschaftsfaktor)

Kooperative Themenbefragungen/ Beteiligungen

Frequenzerhebungen (in Kooperation mit IHK, Werbegemeinschaften)

Eventbefragungen und Besucherzählungen zu Veranstaltungen

Leistungsträger- / Stakeholder-Befragungen (Zufriedenheit / Investitionsklima)

18 Priorität: 1 = oberste Priorität 2 = hohe Priorität 3 = mittlere Priorität 4 = nachrangige Priorität 19 Zeitrahmen: kurzfristig = Umsetzung binnen 1 Jahr; mittelfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–3 Jahren; langfristig = Planung / Umsetzung binnen 1–5 Jahren

# Ideenübersicht Priorität 18 1 - 4 Zeitrahmen 19

A Konkrete Ideen für das übergeordnete Marketing

A.1 Anbringung von Spessart-Werbung an den Lärmschutzwänden entlang der ICE-Strecke Gelnhausen – Fulda 2 mittelfristig

A.2

Entwicklung und Verteilung von Merchandise-Artikeln für die Destination Spessart über verschiedene Vertriebsstellen (online, Leistungsanbieter, Tourist-Informationen), ggf. Entwicklung eines kleinen „Willkommenspakets“ für Übernachtungsgäste

2 mittelfristig

A.3 Durchführung einer Machbarkeitsstudie „Spessart-Card“ für den Gesamtspessart (incl. ÖPNV-Nutzung) 3 mittelfristig

A.4 Entwicklung und Vermarktung einer Anleitung zum „Experimentellen Tourismus“ in der Destination Spessart 3 mittelfristig

B Konkrete Ideen für das profilthemenbezogene Marketing / Vertrieb

B.1 Zum Profilthema „Wandern“ I – z. B. Wanderkarte, Wanderbooklet, Einbindung der Internetseite SPESSARTBOGEN in www.spessart-tourismus.de 1 kurzfristig

B.2Zum Profilthema „Mountainbike“ z. B. Integration der Internetseite Spessart-Biken in www.spessart-tourismus.de, Realisierung einer gemeinsamen Kampagne zur Eröffnung des neuen flow trails in Bad Orb im Frühjahr 2017

1 kurzfristig

B.3Zum Profilthema „Kultur“ z.B. Weihnachtsmarkt-Booklet, Kulturflyer, Einbindung von POIs und kulturellen Veranstaltungen im Spessart in www.spessart-tourismus.de

1 kurzfristig

B.4 Zum Profilthema „Wandern“ II – Entwicklung, Vermarktung und Vertrieb von Packages für „Wandern ohne Gepäck“ auf dem SPESSARTBOGEN 2 mittelfristig

B.5 Zum Profilthema „Wohlfühlen“ z.B. Vermarktung von Ayurveda als ergänzendes Gesundheitsangebot 3 mittelfristig

Page 43: Strategischer Entwicklungsplan€¦ · Strategische Grundlagen für das Marketing 63 4.2.3 Schlüsselprojekt 3: Beteiligungsfähiger Marketing- und Vertriebsplan 65 4.2.4 Schlüsselprojekt

EINS MIT DER NATUR IM SPESSART

www.spessart-tourismus.de